Leistung und NutzwerteDas Drehzentrum besteht im Wesentlichen aus den Bauteil-ZuundAbführeinrichtungen sowie der Vertikal-DrehmaschineVT 160. Bis zu 600 Kupplungsscheiben kann es im Zuführbereichspeichern. Nach dem Vereinzeln fördert eine Vorrichtung dieKupplungsscheibe zur Pick-up-Station der Drehmaschine. Dortgreift und spannt das Dreibackenfutter die Scheibe und fährt <strong>mit</strong>ihr in die Maschine zur Hauptspindel. Dieses Pick-up-Systemerübrigt zusätzliche Beladeeinrichtungen; es vereinfacht dasVerketten sowie Anpassungen an individuelle Kundengegebenheiten.Die exakte Werkstückspannung und -anlage im Futterprüft eine pneumatische Werkstückanlagen-Kontrolleinrichtung.Alle Bearbeitungsbewegungen in der X- und Z-Achse führt dieHauptspindel aus. Die Werkstückanordnung gewährleistet denfreien Spänefall, zusätzlich unterstützt von einem Luftstrom ausden Kugeldüsen der Abblaseinrichtung. Die einzelnen Arbeitsoperationenlaufen so schnell ab, dass sie per menschlichemAuge nicht mehr zu verfolgen bzw. zu unterscheiden sind. Eineeinfach bedienbare Werkzeug-Bruchüberwachung <strong>mit</strong> automatischerAnpassung der Überwachungsparameter gewährleistetdank 0,2 Sekunden kurzer Prozesszeit die Bearbeitungssicherheit.Nach der Drehbearbeitung fördert das Dreibackenfutter dieKupplungsscheibe zur Abführeinrichtung. Diese kann ebenfallsbis zu 600 Kupplungsscheiben puffern. Das unterstützt gemeinsam<strong>mit</strong> der Zuführeinrichtung und automatisierten Abläufen währenddes Bearbeitungsprozesses den mannarmen Drei-Schicht-Betrieb. Gregor Junker vertieft diesen Aspekt: „Ein qualifizierterMaschineneinrichter bedient und überwacht die Bearbeitung <strong>mit</strong>den vier Drehmaschinen und übernimmt auch das Wechseln derWerkzeuge. Er weist einen weiteren Mitarbeiter ein, der für dasBe- und Entladen der Drehmaschinen zuständig ist. “Stefan Schratz, bei finova zuständig für Instandhaltung, erklärtzur Produktivität: „Fünfhundert Werkstücke schaffen wir bei derTrockenbearbeitung <strong>mit</strong> einer Schneidplatte sicher.“Vertriebsleiter Stephan Klein führt einen weiteren Kaufgrund an:„Die Nebenzeiten bei der Teilezuführung können wir auf die Hälftereduzieren. Hinzu kommt der Vorteil der einfachen, mannarmenBedienung.“ Anschließend erklärt Dipl.-Ing. Herbert Bremer,Produktmanager und Kundenbetreuer von Emco, den Nutzen derVertikal-Drehmaschine aus Herstellersicht: „Die Kombination vonkompaktem Aufbau, geringer Standfläche und den automatisiertenArbeitsabläufen sichert der VT 160 einen Spitzenplatz in ihrerKlasse.“So erfüllen die Stahl-Schweißkonstruktionen des steifen schwingungsdämpfendenMaschinenbettes und die isostatischeAusführung der Maschinen hohe Anwenderansprüche. Dies trifftauch auf den thermosymmetrischen Aufbau des Spindelstockeszu. Hohe Steifigkeiten innerhalb des Arbeitsraumes gewährleistendie großen Abstände der Führungsbahnen des Schlittensystemssowie die großen Linearfahrwagen.Gemäß ihrer Unternehmensphilosophie der steten Innovationbereiten die finova-Fertigungsexperten die nächsten Schritte vor:Eine lückenlose Dokumentation per CNC-gekennzeichneter Teileeinschließlich kamerabasierter optischer Aufzeichnung soll diebestehenden 100-prozentigen Prüfungen ergänzen.Teilautomatisierter MessplatzErfahrungen und EmpfehlungenAus jetzt fast eineinhalbjähriger Praxis fassen die Feinschneide-Experten in Remscheid ihre Erfahrungen zusammen.„Wer den Markt kennt wie ich, weiß dass die Kundenansprüchestets höher werden. Unsere Feinschnitte, ergänzt <strong>mit</strong> der Drehbearbeitung,haben wir gut gelöst. Da<strong>mit</strong> sind wir auf absehbareZeit gut gerüstet“, erklärt Vertriebsleiter Stephan Klein. ProjektmanagerJens Müller ergänzt: „Emco unterstützt uns beimErfüllen unserer Aufgaben <strong>mit</strong> der wunschgerecht angepasstenStandardmaschine plus gutem Service – und das im günstigenPreis-Leistungs-Verhältnis. Die Frage nach Empfehlungen fürpotenzielle Nachnutzer beantwortet der Leiter der InstandhaltungStefan Schratz: „Der Maschinenpark sollte stets auf dem neuestenStand der Technik sein. Keine Scheu vor Roboterzellen undzusätzlichen Messzellen, so wie wir sie gerade realisieren. Dasist die Grundlage dafür, sich am Standort Deutschland zu halten!Und wer den richtigen Werkzeugmaschinen-Partner finden will,sollte die Aussagen der Vertriebsleute <strong>mit</strong> Tests vor Ort beimHersteller prüfen. Am besten Versuche an <strong>mit</strong>gebrachten Werkstückenfahren. Und im eigenen Hause für qualifiziertes Fachpersonalsorgen – <strong>mit</strong> Ausbildung und regelmäßiger Fortbildung.“Feinschneiden: Entwicklung, Prinzip undFunktionSchweizer Feinmechaniker erfanden um 1922 das Feinschneidenund nutzten es 35 Jahre später erstmalsindustriell. Diese hoch präzise und effizient arbeitendeVerfahrenskombination aus Stanzen und Glätten in einemeinzigen Arbeitsgang bewährte sich zum Beispiel in derBüromaschinen-Industrie der 70er Jahre. Waren es früherdünne Bleche in relativ einfachen Formen, die per Feinschneidenbearbeitet wurden, so haben die Anforderungendes Technologietreibers Automobilindustrie eine größereVielfalt der verarbeiteten Bleche hervor gebracht – in Bezugsowohl auf deren Dicke, Querschnitte und komplexereFormgebung als auch auf die Werkstoffe.Der prinzipielle Unterschied zwischen Feinschneiden undStanzen oder Scherschneiden liegt in den beim Trennvorgangeinwirkenden Kräften. Bei beiden besteht dasWerkzeug aus Schneidplatte, Führungsplatte und Schneidstempel.Beim Stanzen wirkt eine Kraft, die Schneidkraft,parallel zum Schneidstempel zwischen Schneid- undFührungsplatte, so dass das Blech des Werkstücks durchdie konische Öffnung der Schneidplatte aus dem Werkzeugraumheraus fällt.Beim Feinschneiden arbeitet zusätzlich zu Führungs- undSchneidplatte sowie Stempel ein Auswerfer. Er wirft das geschnitteneTeil aus der zylindrischen Schneidplatte zurückin den Werkzeugraum, so dass eine glatte (repassierte)Fläche zurück bleibt. Eine Ringzacke presst dabei dasWerkstück so an, dass es bereits vor dem Schneiden festeingespannt ist. Beim Feinschneiden wirken also nebender Schneidkraft noch deren Gegenkraft sowie die Ringzackenkraftgleichzeitig auf das Werkstück ein. Die Kräftewerden durch die Führungsplatte, den Auswerfer und diebeiden aktiven Elemente Schneidplatte und Schneidstempelübertragen. Entscheidend für die Qualität des Ergebnissesist das exakte Zusammenwirken der drei Kräfte.Im Vergleich zum Stanzen ist beim Feinschneiden zumeinen ein wesentlich kleinerer Scher- oder Schneidspalterforderlich um eine signifikant höhere Genauigkeit beimspanlosen Trennen zu erzielen, zum anderen könnenUmform- und Prägeprozesse gleichzeitig <strong>mit</strong> dem Trennenablaufen.