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Kinoprogramm (PDF, 3,7 MB) - Deutsches Filminstitut

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14<br />

BILLy WILdER: sPäTWERk<br />

Billy Wilder (1906 – 2002) war einer der erfolgreichsten und<br />

umtriebigsten Regisseure Hollywoods. Sein Gesamtwerk aus gut<br />

50 Jahren umfasst mehr als 60 Filme. Insgesamt wurde Wilder,<br />

der vielen als Genie galt, 21-mal für einen „Oscar“ nominiert;<br />

sechsmal konnte er die wichtigste Trophäe des amerikanischen<br />

Filmgeschäfts in Empfang nehmen.<br />

Als Sohn jüdischer Eltern flüchtete Wilder 1934 vor den Nationalsozialisten<br />

in die USA. Bereits 1936 wurde er von Paramount Pictures<br />

unter Vertrag genommen und schrieb zunächst Drehbücher<br />

für Filme wie ENTHÜLLUNG UM MITTERNACHT (Mitchell Leisen,<br />

1939) und NINOTSCHKA (1939), bei dem sein großes Vorbild<br />

Ernst Lubitsch Regie führte. Dieser Meister der Komödie, dem wir<br />

im Januar eine Reihe widmeten, hat Wilder so stark beeinflusst,<br />

dass er teils Lubitschs Techniken aufgriff. Der Satz „How would<br />

Lubitsch do it?“ hing goldgerahmt in seinem Büro in Los Angeles.<br />

Dass Billy Wilder schließlich vom Drehbuchautor ins Regie-Fach<br />

wechselte, hing mit der Umsetzung seiner Vorlagen zusammen.<br />

Als Perfektionist ertrug er es kaum, nicht die ganze Filmproduktion<br />

vom Drehbuch bis hin zur Postproduktion zu kontrollieren.<br />

Daher führte er ab 1942 mit THE MAJOR AND THE MINOR auch<br />

Regie und produzierte bereits 1950 seine Filme selbst.<br />

Als Regisseur von Komödien war Billy Wilder eine Kategorie<br />

für sich, er konnte jedoch auch mit Dramen wie ZEUGIN DER<br />

ANKLAGE (1957) Kritiker und Publikum überzeugen. Im Kino des<br />

Deutschen Filmmuseums wird Billy Wilders Spätwerk zu sehen<br />

sein, das nach den gewaltigen Erfolgen der späten 50er und frühen<br />

60er Jahre 1963 mit seinem letzten großen Kassenschlager<br />

DAS MÄDCHEN IRMA LA DOUCE ansetzt. Der Film gilt als Wilders<br />

letztes „Feel-good-Movie“, denn fortan setzte der Regisseur<br />

seinen beißenden Humor weniger subtil ein und entfernte sich<br />

immer mehr vom Mainstream. Von nun an sollten seine Filme<br />

das Publikum auf einer anderen Ebene denn der rein komödiantischen<br />

abholen. Heutzutage jedoch gilt gerade sein Spätwerk als<br />

Billy Wilders andere, „erwachsene“ Seite, die den Blick auf sein<br />

Gesamtwerk vervollständigt.

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