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Heimatwelt 43 - Gemeinde Weimar

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In der Lahnaue liegt das Dorf Roth, Ortsteil der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Weimar</strong>. Der alte Ortskern, der im<br />

Überschwemmungsgebiet der Lahn liegt, hat in<br />

seiner 700 Jahre alten Geschichte schon immer<br />

gegen die Überschwemmungen der Lahn der<br />

gekämpft.<br />

Im Folgenden soll ein kleiner geschichtlicher<br />

Rückblick auf einige der wichtigsten<br />

Hochwasser gegeben werden, die zu den<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen führten, welche<br />

heute das Lahntal prägen.<br />

Geschichtlicher Rückblick: 16<strong>43</strong> schreibt<br />

Pfarrer Stoll im Kirchenbuch Fronhausen: „Zum<br />

sonderlichen Andenken meiner Nachkommen<br />

habe ich aufzeichnen sollen und wollen, was in<br />

Anno 16<strong>43</strong>, den 3, 4, und 5. Tag im Januar, eine<br />

schreckliche und unerhörte Flut und Wassernot<br />

im Land und sonderlich auf der Löhn (heute<br />

Lahn) gewesen.“<br />

5. Januar: Die Lahn bringt soviel Hochwasser,<br />

dass Hans Pfeffers Sohn mit seinem<br />

Fischerkahn schräg über den ganzen „Grauen<br />

See“ bis Fronhausen fahren kann.<br />

1801 – 27. November: Die Lahn steigt sehr<br />

schnell an und es kommt zu verheerenden<br />

Überschwemmungen.<br />

1829 und 1837 wüten Feuersbrünste, während<br />

Roth unter Wasser steht.<br />

1920 – 12. Januar: Das ganze Dorf wird<br />

überflutet – Markierungen hierzu findet man<br />

noch heute an verschiedenen Gebäuden in Roth.<br />

1925 steht Roth wieder einmal unter Wasser.<br />

In seiner Not ruft der damalige Bürgermeister<br />

Pfeffer den Landrat Schwebel an, er solle sich<br />

die Wasserschäden im Dorf ansehen. Der<br />

Landrat verspricht Hilfe und setzt sie auch<br />

durch: Das südliche Lahntal wird zum<br />

Notstandsgebiet erklärt. So können bei den<br />

geplanten Baumaßnahmen die zahlreichen<br />

Arbeitslosen beschäftigt werden.<br />

1926 erfolgt die Planung durch die preußische<br />

Kulturbauabteilung in Marburg. Nach Prüfung<br />

durch die Bezirksregierung in Kassel wird die<br />

Planung durch das Ministerium für<br />

Landwirtschaft, Domänen und Forsten in Berlin<br />

am 12. Januar 1929 genehmigt.<br />

Hochwasser und Deiche um Roth<br />

von Otto <strong>Weimar</strong><br />

20<br />

Die Lahn zwischen Roth und Bellnhausen<br />

wird begradigt und die Lahnschleifen oberhalb<br />

von Bellnhausen werden durchstochen. Durch<br />

die Begradigung des Flussbettes kann das<br />

Wasser schneller abfließen und der Lahnspiegel<br />

sinkt. Somit ist Roth und auch Argenstein vom<br />

Hochwasser entlastet.<br />

Als Antriebsmaschine für die Loren auf den Schienen<br />

diente ein mit Holz und Kohle betriebener Dampfkessel. Im<br />

Bild zu sehen sind Adam Hettche aus Roth, Adam Bruder<br />

aus Niederwalgern und Konrad Sauer aus Roth.<br />

1930 fangen die Arbeiten um Roth an. Die Lahn<br />

wird ausgebaggert und verbreitert, der tote<br />

Lahnarm zugeschüttet und mit dem Deichbau<br />

angefangen.<br />

1931 wird die Lache tiefer gelegt, denn sie<br />

soll die neue Flutmulde werden. Im gleichen<br />

Jahr erfolgt der Deichbau von Roth bis

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