Protokoll - LINKE. Hanau
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Stadt <strong>Hanau</strong><br />
Franz Ott<br />
Ausschussvorsitzender<br />
Struktur- und Umweltausschuss<br />
Roland Battenhausen<br />
Ausschussvorsitzender<br />
Haupt- und Finanzausschuss<br />
Wulf Hilbig<br />
Ausschussvorsitzender<br />
Bauausschuss<br />
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Büro der<br />
Stadtverordnetenversammlung<br />
Telefon: 0 61 81 2 95-7 34<br />
Telefax: 0 61 81 2 95-6 42<br />
<strong>Protokoll</strong><br />
44. Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses, 35. Sitzung des<br />
Haupt- und Finanzausschusses und 28. Sitzung des Bauausschusses<br />
Sitzungstermin: Mittwoch, 02.12.2009<br />
Sitzungsbeginn: 16:00 Uhr<br />
Sitzungsende: 19:55 Uhr<br />
Ort, Raum: <strong>Hanau</strong>, Congress Park <strong>Hanau</strong>, Brüder-Grimm-Saal BA<br />
Tagesordnung:<br />
Öffentlicher Teil<br />
1) Eröffnung der Sitzung<br />
2) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009<br />
3) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009<br />
4) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Bauausschusses vom 24.11.2009<br />
5) Ausnahmen von der Stellenbesetzungssperre<br />
Beratung und Entscheidung durch den Haupt- und Finanzausschuss<br />
6) Wettbewerblicher Dialog Innenstadt <strong>Hanau</strong> - Einleitung der<br />
Angebotsphase<br />
Vorabberatung in den Ausschüssen zur Vorbereitung auf die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung<br />
am 07.12.2009.<br />
6.1) Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Kaminsky<br />
FB1SB/2777/2009
6.2) Einleitender Vortrag durch Herrn Bieberle,<br />
(Projektleiter Wettbewerblicher Dialog)<br />
6.3) Vortrag ''Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen'' - Herr Dr. Otting<br />
(GleissLutz)<br />
6.4) Vortrag ''Kostenschätzung Umgestaltung Straßen und Plätze'' - Herr Wrase<br />
(Eigenbetrieb <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung)<br />
6.5) Vortrag ''Prognose der haushalterischen Auswirkungen des Wettbewerblichen<br />
Dialogverfahrens für die nächsten 30 Jahre'' - Herr Bieberle<br />
6.6) Vortrag ''Fördermöglichkeiten und -instrumente'' - Frau Schmitz-Stadtfeld<br />
(NH ProjektStadt)<br />
6.7) Vortrag ''Bibliothekskonzept'' - Frau Schwartz-Simon<br />
(Leiterin der Stadtbibliothek)<br />
6.8) Vortrag ''Projektmanagement'' - Herr Schwab (RKS Ingenieurgesellschaft)<br />
6.9) Vortrag ''Kommunikation'' - Herr Ball (Ball:Com)<br />
7) Verschiedenes<br />
Anwesende:<br />
Mitglieder des Struktur- und Umweltausschusses:<br />
Herr Franz Ott CDU-Fraktion<br />
Herr Thomas Straub SPD-Fraktion<br />
Frau Hildegard Geberth CDU-Fraktion<br />
Frau Claudia Borowski SPD-Fraktion<br />
Herr Thomas Morlock FDP-Fraktion<br />
Herr Mosharaf Hossain Fraktion DIE GRÜNEN<br />
Herr Bert-Rüdiger Förster REP-Fraktion<br />
Herr Oliver Rehbein BfH-Fraktion<br />
Frau Ulrike Feistel Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />
Herr Muhammet Kalpakci Ausländerbeirat<br />
Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses:<br />
Herr Ronald Battenhausen SPD-Fraktion<br />
Herr Hans-Volker Dr. Lill FDP-Fraktion<br />
Frau Hildegard Geberth CDU-Fraktion<br />
Herr Dieter Hog CDU-Fraktion<br />
Herr Matthias Bernges SPD-Fraktion<br />
Herr Wulf Hilbig Fraktion DIE GRÜNEN<br />
Herr Bert-Rüdiger Förster REP-Fraktion<br />
Herr Oliver Rehbein BfH-Fraktion<br />
Herr Jochen Dohn Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />
Herr Adolfo Russo Ausländerbeirat<br />
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Mitglieder des Bauausschusses:<br />
Herr Wulf Hilbig Fraktion DIE GRÜNEN<br />
Herr Heinz Münch CDU-Fraktion<br />
Herr Rüdiger Dr. Klein CDU-Fraktion<br />
Herr Hans-Egon Heinz SPD-Fraktion<br />
Herr Wolfgang Schaffert SPD-Fraktion<br />
Herr Siegmund Braun i. V. FDP-Fraktion<br />
Frau Adelheid Förster i. V. REP-Fraktion<br />
Herr Erwin Kreß BfH-Fraktion<br />
Frau Ulrike Hanstein i.V. Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />
Herr Yusuf Karakus Ausländerbeirat<br />
Mitglieder des Magistrats:<br />
Oberbürgermeister Claus Kaminsky<br />
Stadtrat Dr. Ralf-Rainer Piesold<br />
Stadtrat Axel Weiss-Thiel<br />
Mitarbeiter/Innen der Verwaltung:<br />
Herr Martin Bieberle FB 1 Stadtentwicklung und Bürgerservice<br />
Herr Uwe Niemeyer FB 1 Stadtentwicklung und Bürgerservice<br />
Frau Beate Schwartz-Simon Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong><br />
Gerhard Wrase EB HVE<br />
Sonstige Teilnehmer/Innen:<br />
Herr Stadtverordneter Gernot Gesser fraktionsloser Stadtverordneter<br />
Herr Steffen Ball BALL : COM<br />
Herr Olaf Dr. Otting Gleiss Lutz<br />
Frau Marion Schmitz-Stadtfeld NH Projekt Stadt, Unternehmensgruppe<br />
Nassauische Heimstätte<br />
Herr Bernd Schwab RKS Ingenieurgesellschaft<br />
Entschuldigte Mitglieder des Ausschusses:<br />
Herr Holger Vogt FDP-Fraktion<br />
<strong>Protokoll</strong>führung:<br />
Silke Schmidt und Alessandra Zeidler<br />
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Öffentlicher Teil<br />
zu 1 Eröffnung der Sitzung<br />
Die Ausschussvorsitzenden (AV) Ott, Battenhausen und Hilbig eröffnen gemeinsam<br />
die 44. Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses, die 35. Sitzung des Haupt- und<br />
Finanzausschusses und die 28. Sitzung des Bauausschusses, begrüßen die Anwesenden<br />
und stellen die Beschlussfähigkeiten fest.<br />
Die Tagesordnung für die gemeinsame Sitzung ist form- und fristgerecht zugestellt worden.<br />
Gegen die Tagesordnung werden keine Einwendungen erhoben. Sie ist somit genehmigt.<br />
AV Ott gratuliert im Namen aller Anwesenden Herr Stv Kreß zu seinem Geburtstag und<br />
wünscht ihm alles Gute.<br />
zu 2 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009<br />
Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009 liegt den<br />
Ausschussmitgliedern noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten Sitzung.<br />
zu 3 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009<br />
Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009 liegt<br />
den Ausschussmitgliedern noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten<br />
Sitzung.<br />
zu 4 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />
Bauausschusses vom 24.11.2009<br />
Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Bauausschusses vom 24.11.2009 liegt den Ausschussmitgliedern<br />
noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten Sitzung.<br />
zu 5 Ausnahmen von der Stellenbesetzungssperre<br />
Beratung und Entscheidung durch den Haupt- und Finanzausschuss<br />
Nichts vorliegend.<br />
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zu 6 Wettbewerblicher Dialog Innenstadt <strong>Hanau</strong> - Einleitung der Angebotsphase,<br />
Vorlage: FB1SB/2777/2009<br />
Vorabberatung in den Ausschüssen zur Vorbereitung auf die Sitzung der<br />
Stadtverordnetenversammlung am 07.12.2009.<br />
Beschluss:<br />
1. In dem mit der Vergabebekanntmachung vom 19.06.2008 (Az. 2008/S 118-<br />
156842) eingeleiteten Vergabeverfahren des Wettbewerblichen Dialogs ermächtigt<br />
die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat, den Dialog gem. § 3 a Nr. 4 Abs.<br />
5 lit. a VOB/A für abgeschlossen zu erklären und die Bieter aufzufordern, auf der<br />
Grundlage der eingereichten und in der Dialogphase näher ausgeführten Lösungen<br />
ihr endgültiges Angebot vorzulegen.<br />
Die Aufforderung soll erfolgen, sobald die derzeit geführten Vertragsverhandlungen<br />
soweit abgeschlossen sind, dass auf der Grundlage der ausgehandelten Vertragsentwürfe<br />
endgültige Angebote abgegeben werden können.<br />
2. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt zur Konkretisierung der Wertungskriterien<br />
„Vertragliche Risikostruktur“ und „Realisierung“ die als Anlage diesem Beschluss<br />
beigefügten Unterkriterien mit der bezeichneten Gewichtung und der Maßgabe,<br />
diese alsbald den Bietern zu übermitteln.<br />
zu 6.1 Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Kaminsky<br />
Oberbürgermeister (OB) Kaminsky erklärt, dass durch den Stadtverordnetenbeschluss<br />
am 07.12.2009 der Magistrat ermächtigt werde, die Angebotsphase des Wettbewerblichen<br />
Dialoges einzuleiten. Mit dem Votum der Stadtverordnetenversammlung würden<br />
beide Entwürfe als städtebaulich durchführbar bewertet werden. Er weist darauf hin,<br />
dass beide Entwürfe Verbesserungen zum Ist-Zustand darstellen würden – ein Votum<br />
gegen die Vorlage würde bedeuten, dass der Ist-Zustand erhalten bleibe.<br />
Der Städtebau spiele keine Rolle bei der heutigen Entscheidung. Die Ergebnisse und<br />
Folgekostenberechnungen der nachfolgenden Präsentationen beschrieben den wirtschaftlichen<br />
Verhandlungskorridor, welchen der Magistrat bei allen weiteren Entscheidungen<br />
einzuhalten habe.<br />
Die Frage sei, ob man sich den Wettbewerblichen Dialog angesichts der heutigen<br />
Haushaltslage leisten könne. OB Kaminsky argumentiert, dass die Stadt gerade jetzt<br />
nicht auf die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen verzichten könne. Gerade die aktuelle<br />
Meldung über die Schließung Karstadts dokumentiere, wie wichtig das heutige Votum<br />
und der Stadtverordnetenbeschluss am nächsten Montag sei.<br />
Er berichtet, dass die Entscheidung von Karstadt abzusehen war. Wegen der Arbeitsplätze<br />
würden nun Gespräche mit der Betriebsleitung und den Betriebsräten geführt<br />
werden. Auch mit HBB, dem Investor am Postcaree, und insbesondere mit der Firma<br />
Kaufland würden Gespräche geführt werden, mit der Bitte nach Möglichkeit Mitarbeitern<br />
von Karstadt dort Arbeitsplätze anzubieten. Zudem gebe es ein vorsichtiges Signal des<br />
<strong>Hanau</strong> Marketing Vereins zumindest die bestehenden Ausbildungsverhältnisse in <strong>Hanau</strong>er<br />
Unternehmen fortzuführen.<br />
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Bei der Würdigung der wirtschaftlichen Konsequenzen für den Steuerzahler durch den<br />
Wettbewerblichen Dialog sei auch zu berücksichtigen, was die Steuerzahler als Gegenwert<br />
erhielten und welcher Entwicklungsgewinn damit erzielt werde. Die Entscheidung<br />
am kommenden Montag sei dazu bestimmt, die gewünschte Zielrichtung und den<br />
Spielraum für die Verhandlungen mit den Investoren aufzuzeigen. Allerdings dürfe man<br />
diese nicht soweit eingrenzen, dass keine Gestaltungsräume mehr blieben. Die nachfolgenden<br />
Präsentationen würden transparent machen, nach welcher Gewichtung die<br />
Entscheidungen am Ende des Tages gefällt würden.<br />
zu 6.2 Einleitender Vortrag durch Herrn Bieberle,<br />
(Projektleiter Wettbewerblicher Dialog)<br />
Herr Bieberle stellt den Fahrplan der heutigen Sitzung vor und verweist auf die Unterlagen,<br />
welche den Ausschussmitgliedern und Fraktionen zur Vorlage zur Verfügung<br />
gestellt wurden. Diese seien noch ausführlicher als die nachfolgenden Präsentationen.<br />
(Die Unterlagen können im Büro der Stadtverordnetenversammlung eingesehen werden,<br />
bzw. stehen auch in digitaler Form im Bürgerinformationssystem Allris zur Verfügung.)<br />
Er weist darauf hin, dass finanzielle Hintergründe im Detail heute nicht erörtert werden<br />
können, um eine Wettbewerbsverzerrung im Ausschreibungsverfahren zu vermeiden.<br />
Diskussionsmöglichkeiten bestünden jedoch nach jedem einzelnen Vortrag.<br />
zu 6.3 Vortrag ''Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen'' - Herr Dr. Otting<br />
(GleissLutz)<br />
Dr. Otting berichtet mittels einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern und<br />
Fraktionen bereits vor) über die Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen. Er dokumentiert<br />
den Stand des Vergabeverfahrens. Die letzte Phase des Dialoges werde mit<br />
der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zur Einleitung der Angebotsphase<br />
erreicht. Mit der Einleitung der Angebotsphase werde auch signalisiert, dass man die<br />
vorliegenden Bewerber für tauglich halte.<br />
Er gibt den Hinweis auf das Vergaberecht, dass auch nach Eingang der Angebote die<br />
Möglichkeit der Aufhebung der Angebotsphase bestünde, sofern beide Angebote nicht<br />
wirtschaftlich seien.<br />
Durch den Rahmenvertrag und die darunter liegenden Teilverträge werde der rechtliche<br />
Rahmen geschaffen. Die Verträge könnten jedoch erst bewertet werden, wenn man in<br />
die Vertragsverhandlungen ginge. In der Magistratsklausur wurden Kriterien zur vertraglichen<br />
Risikostruktur und zur Realisierung festgelegt. Diese Kriterien seien die Leitplanken<br />
– die gewünschten Ziele. Umso mehr Prozentpunkte ein Bieter abdecken könne,<br />
umso höher werde die Chance den Zuschlag zu erhalten.<br />
Dr. Otting präsentiert einige ausgewählte Themen, über welche in den Vertragsverhandlungen<br />
zu sprechen sei.<br />
Stv Geberth möchte wissen, ob sich die taugliche Machbarkeit auch auf die Wirtschaftslage<br />
der Stadt <strong>Hanau</strong> beziehe. Dr. Otting bittet um etwas Geduld und verweist<br />
auf den folgenden Redebeitrag von Herrn Bieberle.<br />
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Stv Hog möchte den Worst-Case, der Aufhebung der Ausschreibung falls kein wirtschaftliches<br />
Angebot vorliege, beschrieben bekommen.<br />
Dr. Otting erläutert, dass mit der Einleitung der Angebotsphase auf Basis der vorliegenden<br />
Zahlen und Fakten das Vorhaben als wirtschaftlich und machbar eingestuft<br />
werde. Wenn sich die Angebote dann erheblich von den Basisgrundlagen entfernen und<br />
nicht zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führen, bestehe die Möglichkeit die Ausschreibung<br />
aufzuheben.<br />
Stv Feistel interessiert sich für die Absicherung eines kombinierten Einkaufszentrums<br />
mit Bibliothek vor Ladenleerständen und wie man dem Entgegenwirken könne.<br />
Dr. Otting weist darauf hin, dass hier nicht nur die Pflicht festgelegt werde, die Gebäude<br />
am Freiheitsplatz zu errichten, sondern diese auch nachhaltig zu betreiben. Er räumt<br />
ein gewisses konzeptbedingtes theoretisches Risiko ein. Man vertraue aber ein Stück<br />
weit auf die gegenseitige Befruchtung und auf die rechtlichen Sicherungen und Betriebspflichten.<br />
Diese seien aber über einen Zeitraum von 30 Jahren aber nur begrenzt<br />
möglich. Letztendlich komme es darauf an, dass das Städtebauliche Konzept und das<br />
Handelskonzept so nachhaltig und flexibel sein müsse, dass es geänderten Zeitströmungen<br />
und wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung tragen könne.<br />
Stv Dohn möchte die Rückholmöglichkeiten neben dem Erbbaurecht erläutert bekommen.<br />
Dr. Otting erklärt den Grundsatz des Erbaurechtes, wonach einem Dritten vom Eigentümer<br />
zeitlich befristet (z.B. 30 oder 99 Jahre) das Recht eingeräumt werde ein Grundstück<br />
zu bebauen und im Eigentum zu halten. Nach Zeitablauf falle das Grundstück<br />
wieder an den Eigentümer zurück, ggf. würden Abstandszahlungen für das Gebäude<br />
vereinbart. Erbbaurecht sei auch beleihbar, allerdings sei Eigentum besser finanzierbar<br />
als Erbbaurecht. Alternativen sei z.B. das Widerkaufsrecht.<br />
Stv Feistel sagt, dass sie sich unter den abstrakten Risikostrukturzahlen und unter 15<br />
% nichts vorstellen könne. Sie bittet um ein praktisches Beispiel zur Veranschaulichung.<br />
Sie möchte wissen, wie hoch das Risiko der Stadt sei und wer zahle, wenn die Maßnahme<br />
schief gehe. Auch die öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen gingen zu Lasten<br />
der Stadt, der Anlieger und letztendlich der Steuerzahler. Sie fragt, ob die Verhandlungen<br />
so fair sein werden, dass die Stadt nicht zu viel in die Pflicht genommen werde.<br />
Dr. Otting erläutert, dass die Maßnahmen für die öffentlichen Straßen und Plätze von<br />
der Stadt finanziert werden müssten. Sofern der Investor diese im Auftrag der Stadt<br />
ausführe, so werde er hierfür der Stadt auch einen Betrag in Rechnung stellen und<br />
nichts verschenken. Mit der prozentualen Gewichtung sei die Punktvergabe zur Vergleichbarkeit<br />
der Angebote gemeint. Es wurden jeweils 300 Punkte für jedes Wertungskriterium<br />
als Maximalpunktzahl festgelegt. Hauptbewertungskriterien seien Vertragliche<br />
Risikostruktur und Realisierung mit weiteren Unterkriterien z.B. Einwirkungsmöglichkeiten,<br />
Sicherheiten, Gewährleistungen. Von dieser Gesamtpunktzahl erhalte der Investor<br />
eine gewisse Punktzahl für jedes Kriterium, je nach seinem Entgegenkommen im Vergleich<br />
zu seinem Mitbewerber.<br />
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OB Kaminsky merkt an, dass die Risikoverteilung bei öffentlichen Investitionen, die in<br />
der Vergangenheit getätigt wurden immer zu 100 % bei der Stadt und damit zu 100 %<br />
beim Steuerzahler gelegen habe, was deren Wirkungen angeht. Bei allen vergangenen<br />
Projekten habe immer nur die Hoffnung bestanden durch z.B. eine Aufwertung des<br />
Stadtbildes einen positiven Effekt zu erzielen. Besser befinde er die hier vorliegende<br />
Logik von 8 bis 10 Mal höheren privaten Investitionen als die nötigen öffentlichen Investitionen<br />
und dem daraus entstehenden Schub für die Stadt. Wenn es den Wettbewerblichen<br />
Dialog nicht gebe, würde man sich dauerhaft wohl nicht mit der jetzt vorherrschenden<br />
Innenstadtsituation zufrieden geben.<br />
AV Ott hebt die besondere Bedeutung der Bewertungsmatrix hervor, um deren Beschluss<br />
es in der Stadtverordnetenversammlung am 07.12.2009 gehe. Das Unterkriterium<br />
Realisierung, Sicherheit der Finanzierung, habe mit 30 % die größte Gewichtung. Er<br />
bittet um Erläuterung der Folie (S.36) Sicherheiten.<br />
Herr Dr. Otting führt aus, dass sich diese Folie nicht nur auf die Sicherheit der Finanzierung<br />
beziehe, sondern sie erfasse auch das Thema Bürgschaften, Patronatserklärungen<br />
(Sicherheiten für die Vertragserfüllung), die nochmals eigenständig bei den Unterkriterien<br />
Vertragliche Risikostruktur, Sicherheitenkonzept (Bürgschaften, Patronatserklärungen)<br />
behandelt und gewichtet werden. Bei dem Unterkriterium Realisierung,<br />
Sicherheit der Finanzierung sei nur die Frage der Finanzierungsbestätigung hoch gewichtet<br />
worden. Dahinter verberge sich der Grad an Sicherheit und das Vertrauen, welches<br />
vor Vertragsschluss gewonnen werde. Es gehe hierbei um die Frage ob eine Bank<br />
hinter der Finanzierung des Millionenprojektes über die Vertragslaufzeit stehe. Je sicherer<br />
der Investor dies mitteilen könne, desto mehr Punkte werden beim Thema Realisierung,<br />
Sicherheit der Finanzierung vergeben. Es sei wichtig zu bewerten, ob dem Investor<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung stünden, dies könne auch Eigenkapital oder eine<br />
möglichst verbindliche Finanzierungsbestätigung der Bank sein.<br />
zu 6.4 Vortrag ''Kostenschätzung Umgestaltung Straßen und Plätze'' -<br />
Herr Wrase (Eigenbetrieb <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung)<br />
Herr Wrase stellt die Kostenschätzung für die Umgestaltung der öffentlichen Straßen,<br />
Plätze und Grünflächen anhand einer Präsentation vor (liegt den Ausschussmitgliedern<br />
und Fraktionen bereits vor). Er erläutert die Ansätze für die grobe Kostenschätzung und<br />
die einbezogenen Flächen für die beiden Angebote der verbleibenden Investoren. Die<br />
Flächendifferenz bei den einzelnen Investoren resultiere aus der Zusatzfläche im Bereich<br />
des Kinos in der Rappengasse und den unterschiedlichen Bebauungsvarianten<br />
des Freiheitsplatzes. Es seien drei Hauptpunkte in die grobe Kostenschätzung eingeflossen:<br />
die Neugestaltung des öffentlicher Straßenraumes, die Einführung eines<br />
Rechnerbetriebsleitsystems (RBL) und der zusätzliche Unterhaltungs- und Betriebsaufwand.<br />
Berechnungsgrundlage sei der Kostenstand des Jahres 2009. Ein Risiko stellten<br />
immer die Baumpflanzungen dar, da diese sehr oft mit den vorhandenen Versorgungsleitungen<br />
kollidierten. Das Beleuchtungskonzept richte sich nach dem Standart der Kölnischen<br />
Straße.<br />
AV Hilbig fragt nach, ob bei den Beleuchtungskosten auch die modernsten Energiesparlampen<br />
berücksichtigt wurden. Herr Wrase bestätigt dies.<br />
Stv Gesser möchte wissen, ob es auch einen Titel für die Kunst am Bau gäbe.<br />
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In der Kostenschätzung des Eigenbetriebes <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung sei dies<br />
nicht berücksichtigt, allerdings habe Herr Bieberle entsprechende Mittel in seiner Gesamtkostenaufstellung<br />
berücksichtigt, antwortet Herr Wrase.<br />
Stv Feistel erkundigt sich, ob auch behinderten- und blindengerechte Maßnahmen vorgesehen<br />
seien.<br />
Herr Wrase verweist auf den anwesenden Behindertenbeauftragten Herrn Lenz und<br />
erläutert, dass für alle Neuplanungen Maßnahmen für Behinderte und Blinde vorgeschrieben<br />
seien und dem entsprechend auch bei diesen Planungen Berücksichtigung<br />
fänden.<br />
AV Ott möchte erläutert bekommen worin sich die Betriebsleitsysteme in den doch sehr<br />
unterschiedlichen Verkehrskonzepten der beiden verbleibenden Entwürfen unterschieden<br />
und ob die unterschiedlichen Betriebskosten auch in der Kostenschätzung enthalten<br />
seien.<br />
Herr Wrase führt hierzu aus, dass der Entwurf von HBB am Zentralen Omnibusbahnhof<br />
(ZOB) für den Fahrgast die Information vorsehe wann und an welcher Stelle exakt der<br />
Bus ankomme. Bei dem Konzept von 3 W werde darüber hinaus der Busfahrer bei Verkehrsengpässen<br />
die Information erhalten welchen Bussteig er anfahren solle. Diese<br />
Variante sei umfangreicher und komplizierter.<br />
Ergänzend fragt AV Ott nach, ob diese Lösung primär für den ZOB sei und ob künftig<br />
ein Verkehrsleitsystem für die gesamte Stadt <strong>Hanau</strong> entwickelt werden müsse.<br />
StR Weiss-Thiel wirft hierzu ein, dass die Thematik eines stadtweiten Rechnerbetriebsleitsystems<br />
in den nächsten Jahren sowieso und unabhängig vom Wettbewerblichen<br />
Dialog anstehe. Nur die Kosten die mit dem ZOB zusammenhängen, seien hier relevant.<br />
zu 6.5 Vortrag ''Prognose der haushalterischen Auswirkungen des Wettbewerblichen<br />
Dialogverfahrens für die nächsten 30 Jahre'' - Herr Bieberle<br />
Herr Bieberle stellt die Herleitung des Rechenmodells mit Ergebnissen vor. Aus Gründen<br />
des Wettbewerbs im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens werde er in der nichtöffentlichen<br />
Präsidiumssitzung am 04.12.2009 detailliertere Zahlen nennen.<br />
In der jetzigen Phase werden die zwei verbleibenden Gebote ins Verhältnis dazu gesetzt,<br />
was es den Steuerzahler koste wenn nichts passiert – der sogenannten Null-<br />
Lösung.<br />
Das Investitionsvolumen mit Zinsen, Wertverlust, Abschreibungen, Erträge und Fördermittel,<br />
Folgekosten für die Bibliothek und das Brüder-Grimm-Kulturzentrum, Kosten für<br />
den Verkehr seien in der Rechnung enthalten. Auch die Mehrkosten durch die Verlegung<br />
des Zentralen Omnibus Busbahnhofes seien berücksichtigt. Es werde mit Gewerbesteuermehreinnahmen<br />
gerechnet. Der Rechnungen wurden konservative Mittelwerte<br />
bis ins Jahr 2018 zugrunde gelegt.<br />
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31 Mio. € =Baukosten für öffentl. Straßen, Wege und Plätze<br />
+1,2 Mio. € =Bibliothek<br />
+6 Mio. € =Brüder-Grimm Kulturzentrum<br />
+3,8 Mio. € =Infrastruktur Verkehr (RBL) .<br />
=42 Mio. € =öffentliches Gesamtinvestitionsvolumen<br />
- 20 Mio. € =Zuflüsse durch Fördermittel (die Hälfte der zu erwartenden Fördermittel<br />
wurden in Ansatz gebracht), Grundstücksverkäufe, sonstiges z.B. Straßenbeiträge<br />
_________________________________<br />
22 Mio. € =Netto Investitionsbedarf<br />
Daraus ergeben sich folgende jährliche Belastungen der Unternehmung Stadt für den<br />
Steuerzahler<br />
1,4 Mio. € Abschreibungen,<br />
+1,3 Mio. € Kapitalkostenbetrag,<br />
+2 Mio. € Bibliothek, Medienzentrum, Wetterauische Gesellschaft<br />
+1,5 Mio. € Brüder-Grimm-Kulturzentrum (100.000 Besucher),<br />
+1,2 Mio. € sonstiges z.B. Mehrkilometerleistungen HSB, RBL, Tiefgarage, Ausfall<br />
___________Parkgebühren Freiheitsplatz ,<br />
=7,4 Mio. € =Gesamtbelastungen und Folgekosten<br />
- 1 Mio. € =Mehreinnahmen durch Gewerbesteuer, Hotelbau und dadurch bessere<br />
Auslastung des CPH<br />
- 1,9 Mio. € =Nullvariante beinhaltet spärliche Investitionen ab 2012 in Straßenraum,<br />
eine beschauliche Entwicklung am Freiheitsplatz, ZOB, RBL,<br />
kleine Tiefgarage, Bibliothek und Gewerbesteuereinbußen.<br />
___________________________________________________________________<br />
= 4,5 Mio. =durchschnittliche jährliche Netto Belastung Netto ab 2018, ohne die<br />
positiven Effekte z.B. Aufwertung der Innenstadt,<br />
Einkommensteuereffekte durch neue Bürger<br />
AV Ott erkundigt sich, ob die 4,5 Mio. € Mehrkosten pro Jahr seien und über welchen<br />
Zeitraum sich diese auswirken werden.<br />
Herr Bieberle erläutert, dass die jährliche Belastung in den ersten Jahren bei etwa 2,8<br />
Mio. € liege und 2014 voraussichtlich der Höchstand von 7 Mio. € erreicht werde. Insgesamt<br />
gesehen seien die 4,5 Mio. € ein auf 25 Jahre angelegter Durchschnittswert.<br />
Das Referenzdatum sei das Jahr 2018.<br />
Stv Förster möchte wissen, ob dies eine Verabschiedung von der Maxime der Nettoneuverschuldung<br />
im investiven Bereich bedeute, auch wenn man noch etwas in den<br />
Stadtteilen stemmen wolle.<br />
OB Kaminisky verneint dies, es handele sich vielmehr um die kaufmännische Folgekostenbetrachtung<br />
ab 2018 in der laufenden Rechnung. Bezogen auf die jeweils netto<br />
auf die Stadt zukommenden Investitionen in Höhe von insgesamt etwa 20 Mio. €, verteilt<br />
über einige Jahre, sei dies zwar ein Schwerpunkt im Etat, allerdings verweise er auf<br />
das Investitionsvolumen im laufenden Haushalt von 21 Mio. € und im folgenden Doppelthaushalt<br />
betrage das Investitionsvolumen 24 Mio. € pro Jahr. Die Stadt habe damit<br />
eine Nettoneuverschuldung von Null, besser sogar minus 0,5 Mio. €. Entscheidend sei<br />
die Frage, ob die Stadt ab 2018 dauerhaft die Belastung von 4,5 Mio. € jährlich tragen<br />
könne. Die Rechnung sei so konservativ wie möglich gehalten und auch die Nullvariante<br />
sei dadurch viel zu positiv dargestellt. Wenn der Schub in die Stadt ausbliebe, komme<br />
eine negative Auswirkung mit enormen Einnahmeausfällen auf die Stadt zu und<br />
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zwar weit mehr als die z.B. prognostizierten 100.000 € Gewerbesteuerausfälle. Seine<br />
Prognose für „nichts tun“ sehe er problematischer als dies in der Prognose, da konservativ<br />
gerechnet, dargestellt sei. Der Auftrag der konservativen Rechnung sei erfolgt um<br />
den Eindruck einer Schönrechnung zu vermeiden. Die Stadt werde immer ein Gesamtkunstwerk<br />
bleiben und wenn nicht die Zukunft der Innenstadt sichergestellt werde, dann<br />
würden auch die Stadtteile nachhaltig leiden.<br />
Stv Morlock fragt nach der Höhe der privaten Investitionen?<br />
Herr Bieberle beziffert die Summe der privaten Investitionen auf 170 Mio. € und die der<br />
städtischen Investitionen auf 22 Mio. €.<br />
AV Hilbig erkundigt sich, welcher Zinssatz bei den Kapitalkosten angenommen wurde.<br />
Herr Bieberle nennt 5,5 % auf 30 Jahre.<br />
Stv Gesser möchte den Zeitrahmen besser erläutert bekommen.<br />
Herr Bieberle benennt nochmals die jährliche Nettobelastung von 4,5 Mio. €, ein auf 25<br />
Jahre angelegter Durchschnittswert, beginnend ab 2018.<br />
AV Hilbig bittet die Präsentation von Herrn Bieberle, wie bereits angekündigt, dem <strong>Protokoll</strong><br />
beizufügen.<br />
zu 6.6 Vortrag ''Fördermöglichkeiten und -instrumente'' -<br />
Frau Schmitz-Stadtfeld (NH ProjektStadt)<br />
Frau Schmitz-Stadtfeld zeigt anhand einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern<br />
und Fraktionen bereits vor) auf, welche Fördermöglichkeiten und Instrumente für<br />
die Stadt <strong>Hanau</strong> im Rahmen des Förderprogramms Aktive Kernbereiche in Hessen bestünden.<br />
Eine wichtige Botschaft sei, dass sich die Städtebauförderung inzwischen gewandelt<br />
habe. Fördermittel würden ausschließlich Kommunen mit einer entscheidungsfreudigen<br />
Politik für konkrete Projekte mit einem integrierten und schlüssigen Konzept<br />
gewährt. Der Schlüssel für die Förderung sei Qualität. Die Stadt <strong>Hanau</strong> habe als erste<br />
Kommune in Hessen den Antrag für das Förderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen<br />
gestellt und gehöre zu den 10 Pilotstädten des Projektes. Die Gewährung der Fördermittel<br />
sei an Bedingungen geknüpft, wie z.B. die Aufstellung eines konkreten Programmgebietes<br />
(hier Wettbewerblicher Dialog), die Umsetzung müsse im Rahmen eines<br />
integrierten Handlungskonzeptes erfolgen. Dieses Handlungskonzept müsse bis<br />
März 2010 vorliegen und die beiden Querschnittshandlungsfelder Ökologie und Bürgerbeteiligung<br />
seien zwingende Bestandteile. Es werde ein wichtiges Gremium mit dem<br />
Namen „Lokale Partnerschaft“ geben mit 20 bis 30 Personen. In <strong>Hanau</strong> sei dieses Gremium<br />
der Beirat mit 150 Akteuren im Wettbewerblichen Dialog. Es lägen bereits zwei<br />
Bewilligungsbescheide des Hessischen Wirtschaftsministeriums mit Zuwendungen in<br />
Höhe von 800.000 € vor, die auch zur Finanzierung der Verfahrenskosten verwendet<br />
werden könnten. Das Kernbereichsmanagement bündele und koordiniere alle Aktivitäten<br />
der Innenstadtentwicklung in enger Zusammenarbeit mit der Projektsteuerung des<br />
Wettbewerblichen Dialogs.<br />
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Frau Schmitz-Stadtfeld erläutert, dass die in der Finanzierungsübersicht angeführte<br />
Kostenschätzung in Höhe von 14 Mio. € vom Februar 2008 sei. Die in der Kalkulation<br />
von Herrn Bieberle genannten Fördermöglichkeiten in Höhe von 5,5 Mio. € seien eine<br />
sehr konservative und solide Betrachtung. Sie gehe davon aus, dass höhere Fördergelder<br />
möglich seien. Förderanträge müssten jährlich neu gestellt werden.<br />
AV Hilbig ist erfreut über die in Aussicht gestellten Fördermittel und fragt nach, ob eine<br />
Entwicklung auf 8 bis 10 Mio. € Fördergelder bis ins Jahr 2015 möglich sei. Frau<br />
Schmitz-Stadtfeld bejaht dies.<br />
zu 6.7 Vortrag ''Bibliothekskonzept'' - Frau Schwartz-Simon<br />
(Leiterin der Stadtbibliothek)<br />
Frau Schwartz-Simon erläutert das erarbeitete Konzept 2011 der Stadtbibliothek und<br />
des Stadtarchivs <strong>Hanau</strong> anhand einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern und<br />
Fraktionen bereits vor). Die Schwerpunkte lägen darin, die Stadtbibliothek, das Portal<br />
Stadtgeschichte, das Medienzentrum, die Wetterauische Gesellschaft und die Abteilung<br />
Bildungsberatung der Volkshochschule unter einem Dach zu vereinen. Ziel sei es die<br />
Besucherzahlen auf 100.000 und die Zahl der Ausleihen auf 750.000 zu verdoppeln und<br />
die Öffnungszeiten auch 50 Wochenstunden auszuweiten. Die Vision sei die Bibliothek<br />
als Lernort, als Ort zum Arbeiten. Im 21. Jahrhundert sei der Auftrag der Bibliothek Medien<br />
und Informationskompetenz zu vermitteln. Das Aufgabenprofil habe sich gewandelt.<br />
Stv Gesser fragt zum Stichwort Hochtechnologiestandort <strong>Hanau</strong> nach, ob die Stadtbibliothek<br />
einen Schwerpunkt auf die Industriekultur gesetzt habe.<br />
Frau Schwartz-Simon erklärt, dass der Fokus auf den Fachkräftemangel gerichtet sei<br />
und der Schwerpunkt beim Thema Lernen und Weiterbildung läge, die Zielgruppe seien<br />
Auszubildende bzw. Fachhochschüler. Mit der Industriekultur beschäftige sich ein anderer<br />
Bereich der Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong>.<br />
Stv Dr. Klein möchte wissen, ob in der neuen Stadtbibliothek eine Vernetzung mit weiteren<br />
Universitätsbibliotheken vorgesehen sei.<br />
Seit vielen Jahren sei die Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong> bereits an die Deutsche Fernleihe angeschlossen,<br />
nach dem Motto „jedes Buch an jedem Ort“. Es gebe einen gemeinsamen<br />
Onlinekatalog der Großstadtbibliotheken, an den <strong>Hanau</strong> angeschlossen sei. Er biete<br />
umfangreiche Recherchemöglichkeiten und werde auch stark genutzt. Dies sei ein<br />
wichtiger ständig steigender Arbeitsbereich, so Frau Schwartz-Simon.<br />
zu 6.8 Vortrag ''Projektmanagement'' - Herr Schwab<br />
(RKS Ingenieurgesellschaft)<br />
Herr Schwab hält einen Vortrag zum Thema Projektmanagement (liegt den Ausschussmitgliedern<br />
und Fraktionen bereits vor)<br />
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Er hebt u. a. hervor, dass es zu keinem Projektabschluss mit einem Soll-Ist-Vergleich<br />
im herkömmlichen Sinne kommen werde, da durch das Projekt Wettbewerblicher Dialog<br />
weitere Projekte ausgelöst und folgen würden. Die Elemente des Projektmanagements<br />
auf der Sachebene und psychosozialen Ebene seien sehr wichtig und müssen von Beginn<br />
an professionell besetzt sein. Die Steuerungsaufgabe Führung der Projektbeteiligten<br />
werde mit Eintritt in die nächste Phase umfangreicher werden. Das Organigramm<br />
Realisierung mit dem Teilprojekt Übergangslösung für den Zentralen Omnibus Bahnhof<br />
(ZOB) wird angesprochen.<br />
Herr Rehbein hakt nach, ob es eine Präferenz für die Übergangslösung des ZOB gäbe.<br />
Herr Schwab verweist auf die Folie Interimslösung ZOB, Vorschläge der Stadt; es werde<br />
die Lösungsmöglichkeit 1 Am Frankfurter Tor favorisiert. Letztendlich sei die Entscheidung<br />
aber vom gewählten Investor und dessen Konzept abhängig.<br />
zu 6.9 Vortrag ''Kommunikation'' - Herr Ball (Ball:Com)<br />
AV Battenhausen teilt mit, dass Herr Ball aus zeitlichen Gründen auf seinen Vortrag<br />
„Kommunikationskonzept“ verzichtet und fragt nach der Zustimmung der Ausschussmitglieder.<br />
Einstimmig wird der Vorschlag angenommen und auf Anlage 7 der verteilten<br />
Unterlagen verwiesen.<br />
Es folgt eine Gesamtstellungnahme der Fraktionen.<br />
AV Ott weist darauf hin, dass die CDU dem Verfahren des Wettbewerblichen Dialoges<br />
von Beginn an zugestimmt habe, aber stets in kritischer Solidarität zum Verfahren stehe.<br />
Der neue Kriterienkatalog sei erst vor wenigen Tagen vorgelegt worden und man<br />
hätte bei einigen Punkten gerne mehr Zeit zum Nachdenken gehabt. Für die Fraktion<br />
CDU sei es wichtig, die Beeinträchtigungen für die Betroffenen während der Bauphase<br />
möglichst minimal zu halten. Die CDU teile die Hoffnung, dass die Stadt das Projekt<br />
über die Jahre finanziell stemmen könne. Die Präsentation sei auf hohem Niveau erfolgt,<br />
aber seiner Meinung nach sei die Ausschusssitzung zu wenig beworben und<br />
kommuniziert worden. Dies zeige die geringe Resonanz von Bürgern an der Sitzung.<br />
Die CDU werde der Vorlage zustimmen.<br />
Stv Straub stellt für die Fraktion der SPD fest, dass die Vorlage reif zur Entscheidung<br />
sei. Die SPD strebe eine positive Ausschussempfehlung an und die Zustimmung zur<br />
Vorlage in der Stadtverordnetenversammlung werde dieser folgen. Auch stehe die Fraktion<br />
hinter den bereits zu dem Thema Wettbewerblicher Dialog getroffenen Entscheidungen<br />
des Magistrats; es seien die beiden besten Bieter ausgewählt worden. Man<br />
schließe sich der Aussage des Oberbürgermeisters an, wonach nicht zu investieren<br />
letztendlich noch höhere Kosten verursachen würde. Eine Null-Lösung sei letztendlich<br />
eine Minuslösung, Stagnation bedeute Rückschritt und werde das downtrading der Innenstadt<br />
weiter fortsetzen. Es gehe bei der Investition vor allem um die Aufwertung der<br />
Innenstadt.<br />
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Für die Fraktion FDP spricht Stv Morlock. Die Tiefe der Vorträge zeige auf, dass man<br />
sich schon in der Realisierungsebene befinde und das Vertragsgebäude zumindest<br />
schon im Rohbau stehe. Man glaube mit den verbleibenden Investoren gute Ergebnisse<br />
erzielen zu können. Wichtig sei es, die Risiken zu erkennen und zu benennen. Die städtischen<br />
Investitionskosten (22 Mio. €) halte die Fraktion in Verbindung mit den verbindlich<br />
zugesicherten privaten Investitionen (170 Mio. €) im Verhältnis 1 zu 8 insgesamt für<br />
vertretbar. In den Präsentationen sei der nicht zu unterschätzende immaterielle Wert für<br />
die Stadt, nicht aufgezeigt worden. Auch die FDP empfiehlt die Zustimmung.<br />
Stv Rehbein merkt für die BfH-Fraktion an, dass die vorangegangene Präsentation<br />
sauber und fundiert gewesen sei und man fühle sich insgesamt gut aufgehoben und<br />
beraten. Fährlässig wäre es, die private Investition in Höhe von 170 Mio. € nicht zu nutzen<br />
und nicht die jährliche Investition von 4,5 Mio. € aufzubringen.<br />
Stv Förster erklärt, dass Die Republikaner dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber<br />
standen und auch zustimmen werden. Froh sei man, dass der potentielle Investor,<br />
den die Fraktion favorisiert habe, hier im Finale stehe.<br />
AV Hilbig zitiert frei nach Erich Fried: „Wer will, dass die Stadt <strong>Hanau</strong> so bleibt wie sie<br />
ist, will nicht, dass sie so bleibt.“ Er zeigt sich erfreut darüber, dass sich eine breite Zustimmung<br />
abzeichne und habe in seiner 20-jährigen politischen Laufbahn noch nicht<br />
erlebt, dass ein solch umfangreiches Projekt zur Innenstadtentwicklung ganzheitlich mit<br />
einer solchen Stringenz angegangen wurde. Auch Die Grünen würden zustimmen, da<br />
bei diesem Projekt auch stark der ökologische und soziale Bereich mit einbezogen werde.<br />
Stv Feistel erklärt, dass die Fraktion Die Linke dem Wettbewerblichen Dialog auch in<br />
dieser Phase nicht zustimmen werde. Es seien noch einige Fragen offen, insbesondere<br />
die Zukunft des Karstadt Gebäudes und die Auswirkungen auf die beiden Konzepte. Als<br />
tollen Gewinn des Prozesses bezeichnet Frau Feistel die Tatsache, dass dieses Thema<br />
die Bürgerschaft von <strong>Hanau</strong> unglaublich in Bewegung gesetzt habe und dies mehr<br />
Sebstbewustsein für <strong>Hanau</strong> bedeute. Schade sei die fehlende Teilnahme der Bürgerinitiativen<br />
und Bügerschaft an dieser Ausschusssitzung.<br />
OB Kaminsky weist auf die stadthistorische Weichenstellung und die damit verbundene<br />
hohe Verantwortung hin. Er bedankt sich für die ehrenamtliche politische Mitarbeit und<br />
auch bei allen anderen Mitarbeitern des Projektes. <strong>Hanau</strong> schicke mit dieser Entscheidung<br />
ein selbstbewusstes Zeichen in die Region, eine Entscheidung die <strong>Hanau</strong> im<br />
nächsten Jahrzehnt nach vorne bringen werde.<br />
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Abstimmungsergebnis des Haupt- und Finanzausschusses:<br />
Einstimmig empfiehlt der Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung<br />
der Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />
Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />
Abstimmungsergebnis des Struktur- und Umweltausschusses:<br />
Einstimmig empfiehlt der Struktur- und Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung<br />
der Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />
Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />
Abstimmungsergebnis des Bauausschusses:<br />
Einstimmig empfiehlt der Bauausschuss der Stadtverordnetenversammlung der<br />
Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />
Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />
zu 7 Verschiedenes<br />
Nichts vorliegend.<br />
Die Ausschussvorsitzenden Franz Ott, Ronald Battenhausen und Wulf Hilbig schließen<br />
die Sitzung um 19:55 Uhr.<br />
<strong>Hanau</strong>, 29.01.2010<br />
gez. Franz Ott gez. Silke Schmidt<br />
Ausschussvorsitzender <strong>Protokoll</strong>führung<br />
Struktur- und Umweltausschuss<br />
gez. Ronald Battenhausen<br />
Ausschussvorsitzender<br />
Haupt- und Finanzausschuss<br />
gez. Wulf Hilbig<br />
Ausschussvorsitzender<br />
Bauausschuss<br />
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gez. Alessandra Zeidler<br />
<strong>Protokoll</strong>führung