04.12.2012 Aufrufe

Protokoll - LINKE. Hanau

Protokoll - LINKE. Hanau

Protokoll - LINKE. Hanau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Stadt <strong>Hanau</strong><br />

Franz Ott<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Struktur- und Umweltausschuss<br />

Roland Battenhausen<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Haupt- und Finanzausschuss<br />

Wulf Hilbig<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Bauausschuss<br />

Seite 1/15<br />

Büro der<br />

Stadtverordnetenversammlung<br />

Telefon: 0 61 81 2 95-7 34<br />

Telefax: 0 61 81 2 95-6 42<br />

<strong>Protokoll</strong><br />

44. Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses, 35. Sitzung des<br />

Haupt- und Finanzausschusses und 28. Sitzung des Bauausschusses<br />

Sitzungstermin: Mittwoch, 02.12.2009<br />

Sitzungsbeginn: 16:00 Uhr<br />

Sitzungsende: 19:55 Uhr<br />

Ort, Raum: <strong>Hanau</strong>, Congress Park <strong>Hanau</strong>, Brüder-Grimm-Saal BA<br />

Tagesordnung:<br />

Öffentlicher Teil<br />

1) Eröffnung der Sitzung<br />

2) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009<br />

3) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009<br />

4) Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Bauausschusses vom 24.11.2009<br />

5) Ausnahmen von der Stellenbesetzungssperre<br />

Beratung und Entscheidung durch den Haupt- und Finanzausschuss<br />

6) Wettbewerblicher Dialog Innenstadt <strong>Hanau</strong> - Einleitung der<br />

Angebotsphase<br />

Vorabberatung in den Ausschüssen zur Vorbereitung auf die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung<br />

am 07.12.2009.<br />

6.1) Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Kaminsky<br />

FB1SB/2777/2009


6.2) Einleitender Vortrag durch Herrn Bieberle,<br />

(Projektleiter Wettbewerblicher Dialog)<br />

6.3) Vortrag ''Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen'' - Herr Dr. Otting<br />

(GleissLutz)<br />

6.4) Vortrag ''Kostenschätzung Umgestaltung Straßen und Plätze'' - Herr Wrase<br />

(Eigenbetrieb <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung)<br />

6.5) Vortrag ''Prognose der haushalterischen Auswirkungen des Wettbewerblichen<br />

Dialogverfahrens für die nächsten 30 Jahre'' - Herr Bieberle<br />

6.6) Vortrag ''Fördermöglichkeiten und -instrumente'' - Frau Schmitz-Stadtfeld<br />

(NH ProjektStadt)<br />

6.7) Vortrag ''Bibliothekskonzept'' - Frau Schwartz-Simon<br />

(Leiterin der Stadtbibliothek)<br />

6.8) Vortrag ''Projektmanagement'' - Herr Schwab (RKS Ingenieurgesellschaft)<br />

6.9) Vortrag ''Kommunikation'' - Herr Ball (Ball:Com)<br />

7) Verschiedenes<br />

Anwesende:<br />

Mitglieder des Struktur- und Umweltausschusses:<br />

Herr Franz Ott CDU-Fraktion<br />

Herr Thomas Straub SPD-Fraktion<br />

Frau Hildegard Geberth CDU-Fraktion<br />

Frau Claudia Borowski SPD-Fraktion<br />

Herr Thomas Morlock FDP-Fraktion<br />

Herr Mosharaf Hossain Fraktion DIE GRÜNEN<br />

Herr Bert-Rüdiger Förster REP-Fraktion<br />

Herr Oliver Rehbein BfH-Fraktion<br />

Frau Ulrike Feistel Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />

Herr Muhammet Kalpakci Ausländerbeirat<br />

Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses:<br />

Herr Ronald Battenhausen SPD-Fraktion<br />

Herr Hans-Volker Dr. Lill FDP-Fraktion<br />

Frau Hildegard Geberth CDU-Fraktion<br />

Herr Dieter Hog CDU-Fraktion<br />

Herr Matthias Bernges SPD-Fraktion<br />

Herr Wulf Hilbig Fraktion DIE GRÜNEN<br />

Herr Bert-Rüdiger Förster REP-Fraktion<br />

Herr Oliver Rehbein BfH-Fraktion<br />

Herr Jochen Dohn Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />

Herr Adolfo Russo Ausländerbeirat<br />

Seite 2/15


Mitglieder des Bauausschusses:<br />

Herr Wulf Hilbig Fraktion DIE GRÜNEN<br />

Herr Heinz Münch CDU-Fraktion<br />

Herr Rüdiger Dr. Klein CDU-Fraktion<br />

Herr Hans-Egon Heinz SPD-Fraktion<br />

Herr Wolfgang Schaffert SPD-Fraktion<br />

Herr Siegmund Braun i. V. FDP-Fraktion<br />

Frau Adelheid Förster i. V. REP-Fraktion<br />

Herr Erwin Kreß BfH-Fraktion<br />

Frau Ulrike Hanstein i.V. Fraktion DIE <strong>LINKE</strong><br />

Herr Yusuf Karakus Ausländerbeirat<br />

Mitglieder des Magistrats:<br />

Oberbürgermeister Claus Kaminsky<br />

Stadtrat Dr. Ralf-Rainer Piesold<br />

Stadtrat Axel Weiss-Thiel<br />

Mitarbeiter/Innen der Verwaltung:<br />

Herr Martin Bieberle FB 1 Stadtentwicklung und Bürgerservice<br />

Herr Uwe Niemeyer FB 1 Stadtentwicklung und Bürgerservice<br />

Frau Beate Schwartz-Simon Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong><br />

Gerhard Wrase EB HVE<br />

Sonstige Teilnehmer/Innen:<br />

Herr Stadtverordneter Gernot Gesser fraktionsloser Stadtverordneter<br />

Herr Steffen Ball BALL : COM<br />

Herr Olaf Dr. Otting Gleiss Lutz<br />

Frau Marion Schmitz-Stadtfeld NH Projekt Stadt, Unternehmensgruppe<br />

Nassauische Heimstätte<br />

Herr Bernd Schwab RKS Ingenieurgesellschaft<br />

Entschuldigte Mitglieder des Ausschusses:<br />

Herr Holger Vogt FDP-Fraktion<br />

<strong>Protokoll</strong>führung:<br />

Silke Schmidt und Alessandra Zeidler<br />

Seite 3/15


Öffentlicher Teil<br />

zu 1 Eröffnung der Sitzung<br />

Die Ausschussvorsitzenden (AV) Ott, Battenhausen und Hilbig eröffnen gemeinsam<br />

die 44. Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses, die 35. Sitzung des Haupt- und<br />

Finanzausschusses und die 28. Sitzung des Bauausschusses, begrüßen die Anwesenden<br />

und stellen die Beschlussfähigkeiten fest.<br />

Die Tagesordnung für die gemeinsame Sitzung ist form- und fristgerecht zugestellt worden.<br />

Gegen die Tagesordnung werden keine Einwendungen erhoben. Sie ist somit genehmigt.<br />

AV Ott gratuliert im Namen aller Anwesenden Herr Stv Kreß zu seinem Geburtstag und<br />

wünscht ihm alles Gute.<br />

zu 2 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 24.11.2009 liegt den<br />

Ausschussmitgliedern noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten Sitzung.<br />

zu 3 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Struktur- und Umweltausschusses vom 24.11.2009 liegt<br />

den Ausschussmitgliedern noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten<br />

Sitzung.<br />

zu 4 Genehmigung des <strong>Protokoll</strong>s der Sitzung des<br />

Bauausschusses vom 24.11.2009<br />

Das <strong>Protokoll</strong> der Sitzung des Bauausschusses vom 24.11.2009 liegt den Ausschussmitgliedern<br />

noch nicht vor. Die Genehmigung erfolgt in der nächsten Sitzung.<br />

zu 5 Ausnahmen von der Stellenbesetzungssperre<br />

Beratung und Entscheidung durch den Haupt- und Finanzausschuss<br />

Nichts vorliegend.<br />

Seite 4/15


zu 6 Wettbewerblicher Dialog Innenstadt <strong>Hanau</strong> - Einleitung der Angebotsphase,<br />

Vorlage: FB1SB/2777/2009<br />

Vorabberatung in den Ausschüssen zur Vorbereitung auf die Sitzung der<br />

Stadtverordnetenversammlung am 07.12.2009.<br />

Beschluss:<br />

1. In dem mit der Vergabebekanntmachung vom 19.06.2008 (Az. 2008/S 118-<br />

156842) eingeleiteten Vergabeverfahren des Wettbewerblichen Dialogs ermächtigt<br />

die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat, den Dialog gem. § 3 a Nr. 4 Abs.<br />

5 lit. a VOB/A für abgeschlossen zu erklären und die Bieter aufzufordern, auf der<br />

Grundlage der eingereichten und in der Dialogphase näher ausgeführten Lösungen<br />

ihr endgültiges Angebot vorzulegen.<br />

Die Aufforderung soll erfolgen, sobald die derzeit geführten Vertragsverhandlungen<br />

soweit abgeschlossen sind, dass auf der Grundlage der ausgehandelten Vertragsentwürfe<br />

endgültige Angebote abgegeben werden können.<br />

2. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt zur Konkretisierung der Wertungskriterien<br />

„Vertragliche Risikostruktur“ und „Realisierung“ die als Anlage diesem Beschluss<br />

beigefügten Unterkriterien mit der bezeichneten Gewichtung und der Maßgabe,<br />

diese alsbald den Bietern zu übermitteln.<br />

zu 6.1 Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Kaminsky<br />

Oberbürgermeister (OB) Kaminsky erklärt, dass durch den Stadtverordnetenbeschluss<br />

am 07.12.2009 der Magistrat ermächtigt werde, die Angebotsphase des Wettbewerblichen<br />

Dialoges einzuleiten. Mit dem Votum der Stadtverordnetenversammlung würden<br />

beide Entwürfe als städtebaulich durchführbar bewertet werden. Er weist darauf hin,<br />

dass beide Entwürfe Verbesserungen zum Ist-Zustand darstellen würden – ein Votum<br />

gegen die Vorlage würde bedeuten, dass der Ist-Zustand erhalten bleibe.<br />

Der Städtebau spiele keine Rolle bei der heutigen Entscheidung. Die Ergebnisse und<br />

Folgekostenberechnungen der nachfolgenden Präsentationen beschrieben den wirtschaftlichen<br />

Verhandlungskorridor, welchen der Magistrat bei allen weiteren Entscheidungen<br />

einzuhalten habe.<br />

Die Frage sei, ob man sich den Wettbewerblichen Dialog angesichts der heutigen<br />

Haushaltslage leisten könne. OB Kaminsky argumentiert, dass die Stadt gerade jetzt<br />

nicht auf die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen verzichten könne. Gerade die aktuelle<br />

Meldung über die Schließung Karstadts dokumentiere, wie wichtig das heutige Votum<br />

und der Stadtverordnetenbeschluss am nächsten Montag sei.<br />

Er berichtet, dass die Entscheidung von Karstadt abzusehen war. Wegen der Arbeitsplätze<br />

würden nun Gespräche mit der Betriebsleitung und den Betriebsräten geführt<br />

werden. Auch mit HBB, dem Investor am Postcaree, und insbesondere mit der Firma<br />

Kaufland würden Gespräche geführt werden, mit der Bitte nach Möglichkeit Mitarbeitern<br />

von Karstadt dort Arbeitsplätze anzubieten. Zudem gebe es ein vorsichtiges Signal des<br />

<strong>Hanau</strong> Marketing Vereins zumindest die bestehenden Ausbildungsverhältnisse in <strong>Hanau</strong>er<br />

Unternehmen fortzuführen.<br />

Seite 5/15


Bei der Würdigung der wirtschaftlichen Konsequenzen für den Steuerzahler durch den<br />

Wettbewerblichen Dialog sei auch zu berücksichtigen, was die Steuerzahler als Gegenwert<br />

erhielten und welcher Entwicklungsgewinn damit erzielt werde. Die Entscheidung<br />

am kommenden Montag sei dazu bestimmt, die gewünschte Zielrichtung und den<br />

Spielraum für die Verhandlungen mit den Investoren aufzuzeigen. Allerdings dürfe man<br />

diese nicht soweit eingrenzen, dass keine Gestaltungsräume mehr blieben. Die nachfolgenden<br />

Präsentationen würden transparent machen, nach welcher Gewichtung die<br />

Entscheidungen am Ende des Tages gefällt würden.<br />

zu 6.2 Einleitender Vortrag durch Herrn Bieberle,<br />

(Projektleiter Wettbewerblicher Dialog)<br />

Herr Bieberle stellt den Fahrplan der heutigen Sitzung vor und verweist auf die Unterlagen,<br />

welche den Ausschussmitgliedern und Fraktionen zur Vorlage zur Verfügung<br />

gestellt wurden. Diese seien noch ausführlicher als die nachfolgenden Präsentationen.<br />

(Die Unterlagen können im Büro der Stadtverordnetenversammlung eingesehen werden,<br />

bzw. stehen auch in digitaler Form im Bürgerinformationssystem Allris zur Verfügung.)<br />

Er weist darauf hin, dass finanzielle Hintergründe im Detail heute nicht erörtert werden<br />

können, um eine Wettbewerbsverzerrung im Ausschreibungsverfahren zu vermeiden.<br />

Diskussionsmöglichkeiten bestünden jedoch nach jedem einzelnen Vortrag.<br />

zu 6.3 Vortrag ''Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen'' - Herr Dr. Otting<br />

(GleissLutz)<br />

Dr. Otting berichtet mittels einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern und<br />

Fraktionen bereits vor) über die Schwerpunkte der Vertragsverhandlungen. Er dokumentiert<br />

den Stand des Vergabeverfahrens. Die letzte Phase des Dialoges werde mit<br />

der Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zur Einleitung der Angebotsphase<br />

erreicht. Mit der Einleitung der Angebotsphase werde auch signalisiert, dass man die<br />

vorliegenden Bewerber für tauglich halte.<br />

Er gibt den Hinweis auf das Vergaberecht, dass auch nach Eingang der Angebote die<br />

Möglichkeit der Aufhebung der Angebotsphase bestünde, sofern beide Angebote nicht<br />

wirtschaftlich seien.<br />

Durch den Rahmenvertrag und die darunter liegenden Teilverträge werde der rechtliche<br />

Rahmen geschaffen. Die Verträge könnten jedoch erst bewertet werden, wenn man in<br />

die Vertragsverhandlungen ginge. In der Magistratsklausur wurden Kriterien zur vertraglichen<br />

Risikostruktur und zur Realisierung festgelegt. Diese Kriterien seien die Leitplanken<br />

– die gewünschten Ziele. Umso mehr Prozentpunkte ein Bieter abdecken könne,<br />

umso höher werde die Chance den Zuschlag zu erhalten.<br />

Dr. Otting präsentiert einige ausgewählte Themen, über welche in den Vertragsverhandlungen<br />

zu sprechen sei.<br />

Stv Geberth möchte wissen, ob sich die taugliche Machbarkeit auch auf die Wirtschaftslage<br />

der Stadt <strong>Hanau</strong> beziehe. Dr. Otting bittet um etwas Geduld und verweist<br />

auf den folgenden Redebeitrag von Herrn Bieberle.<br />

Seite 6/15


Stv Hog möchte den Worst-Case, der Aufhebung der Ausschreibung falls kein wirtschaftliches<br />

Angebot vorliege, beschrieben bekommen.<br />

Dr. Otting erläutert, dass mit der Einleitung der Angebotsphase auf Basis der vorliegenden<br />

Zahlen und Fakten das Vorhaben als wirtschaftlich und machbar eingestuft<br />

werde. Wenn sich die Angebote dann erheblich von den Basisgrundlagen entfernen und<br />

nicht zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führen, bestehe die Möglichkeit die Ausschreibung<br />

aufzuheben.<br />

Stv Feistel interessiert sich für die Absicherung eines kombinierten Einkaufszentrums<br />

mit Bibliothek vor Ladenleerständen und wie man dem Entgegenwirken könne.<br />

Dr. Otting weist darauf hin, dass hier nicht nur die Pflicht festgelegt werde, die Gebäude<br />

am Freiheitsplatz zu errichten, sondern diese auch nachhaltig zu betreiben. Er räumt<br />

ein gewisses konzeptbedingtes theoretisches Risiko ein. Man vertraue aber ein Stück<br />

weit auf die gegenseitige Befruchtung und auf die rechtlichen Sicherungen und Betriebspflichten.<br />

Diese seien aber über einen Zeitraum von 30 Jahren aber nur begrenzt<br />

möglich. Letztendlich komme es darauf an, dass das Städtebauliche Konzept und das<br />

Handelskonzept so nachhaltig und flexibel sein müsse, dass es geänderten Zeitströmungen<br />

und wirtschaftlichen Gegebenheiten Rechnung tragen könne.<br />

Stv Dohn möchte die Rückholmöglichkeiten neben dem Erbbaurecht erläutert bekommen.<br />

Dr. Otting erklärt den Grundsatz des Erbaurechtes, wonach einem Dritten vom Eigentümer<br />

zeitlich befristet (z.B. 30 oder 99 Jahre) das Recht eingeräumt werde ein Grundstück<br />

zu bebauen und im Eigentum zu halten. Nach Zeitablauf falle das Grundstück<br />

wieder an den Eigentümer zurück, ggf. würden Abstandszahlungen für das Gebäude<br />

vereinbart. Erbbaurecht sei auch beleihbar, allerdings sei Eigentum besser finanzierbar<br />

als Erbbaurecht. Alternativen sei z.B. das Widerkaufsrecht.<br />

Stv Feistel sagt, dass sie sich unter den abstrakten Risikostrukturzahlen und unter 15<br />

% nichts vorstellen könne. Sie bittet um ein praktisches Beispiel zur Veranschaulichung.<br />

Sie möchte wissen, wie hoch das Risiko der Stadt sei und wer zahle, wenn die Maßnahme<br />

schief gehe. Auch die öffentlichen Infrastrukturmaßnahmen gingen zu Lasten<br />

der Stadt, der Anlieger und letztendlich der Steuerzahler. Sie fragt, ob die Verhandlungen<br />

so fair sein werden, dass die Stadt nicht zu viel in die Pflicht genommen werde.<br />

Dr. Otting erläutert, dass die Maßnahmen für die öffentlichen Straßen und Plätze von<br />

der Stadt finanziert werden müssten. Sofern der Investor diese im Auftrag der Stadt<br />

ausführe, so werde er hierfür der Stadt auch einen Betrag in Rechnung stellen und<br />

nichts verschenken. Mit der prozentualen Gewichtung sei die Punktvergabe zur Vergleichbarkeit<br />

der Angebote gemeint. Es wurden jeweils 300 Punkte für jedes Wertungskriterium<br />

als Maximalpunktzahl festgelegt. Hauptbewertungskriterien seien Vertragliche<br />

Risikostruktur und Realisierung mit weiteren Unterkriterien z.B. Einwirkungsmöglichkeiten,<br />

Sicherheiten, Gewährleistungen. Von dieser Gesamtpunktzahl erhalte der Investor<br />

eine gewisse Punktzahl für jedes Kriterium, je nach seinem Entgegenkommen im Vergleich<br />

zu seinem Mitbewerber.<br />

Seite 7/15


OB Kaminsky merkt an, dass die Risikoverteilung bei öffentlichen Investitionen, die in<br />

der Vergangenheit getätigt wurden immer zu 100 % bei der Stadt und damit zu 100 %<br />

beim Steuerzahler gelegen habe, was deren Wirkungen angeht. Bei allen vergangenen<br />

Projekten habe immer nur die Hoffnung bestanden durch z.B. eine Aufwertung des<br />

Stadtbildes einen positiven Effekt zu erzielen. Besser befinde er die hier vorliegende<br />

Logik von 8 bis 10 Mal höheren privaten Investitionen als die nötigen öffentlichen Investitionen<br />

und dem daraus entstehenden Schub für die Stadt. Wenn es den Wettbewerblichen<br />

Dialog nicht gebe, würde man sich dauerhaft wohl nicht mit der jetzt vorherrschenden<br />

Innenstadtsituation zufrieden geben.<br />

AV Ott hebt die besondere Bedeutung der Bewertungsmatrix hervor, um deren Beschluss<br />

es in der Stadtverordnetenversammlung am 07.12.2009 gehe. Das Unterkriterium<br />

Realisierung, Sicherheit der Finanzierung, habe mit 30 % die größte Gewichtung. Er<br />

bittet um Erläuterung der Folie (S.36) Sicherheiten.<br />

Herr Dr. Otting führt aus, dass sich diese Folie nicht nur auf die Sicherheit der Finanzierung<br />

beziehe, sondern sie erfasse auch das Thema Bürgschaften, Patronatserklärungen<br />

(Sicherheiten für die Vertragserfüllung), die nochmals eigenständig bei den Unterkriterien<br />

Vertragliche Risikostruktur, Sicherheitenkonzept (Bürgschaften, Patronatserklärungen)<br />

behandelt und gewichtet werden. Bei dem Unterkriterium Realisierung,<br />

Sicherheit der Finanzierung sei nur die Frage der Finanzierungsbestätigung hoch gewichtet<br />

worden. Dahinter verberge sich der Grad an Sicherheit und das Vertrauen, welches<br />

vor Vertragsschluss gewonnen werde. Es gehe hierbei um die Frage ob eine Bank<br />

hinter der Finanzierung des Millionenprojektes über die Vertragslaufzeit stehe. Je sicherer<br />

der Investor dies mitteilen könne, desto mehr Punkte werden beim Thema Realisierung,<br />

Sicherheit der Finanzierung vergeben. Es sei wichtig zu bewerten, ob dem Investor<br />

finanzielle Mittel zur Verfügung stünden, dies könne auch Eigenkapital oder eine<br />

möglichst verbindliche Finanzierungsbestätigung der Bank sein.<br />

zu 6.4 Vortrag ''Kostenschätzung Umgestaltung Straßen und Plätze'' -<br />

Herr Wrase (Eigenbetrieb <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung)<br />

Herr Wrase stellt die Kostenschätzung für die Umgestaltung der öffentlichen Straßen,<br />

Plätze und Grünflächen anhand einer Präsentation vor (liegt den Ausschussmitgliedern<br />

und Fraktionen bereits vor). Er erläutert die Ansätze für die grobe Kostenschätzung und<br />

die einbezogenen Flächen für die beiden Angebote der verbleibenden Investoren. Die<br />

Flächendifferenz bei den einzelnen Investoren resultiere aus der Zusatzfläche im Bereich<br />

des Kinos in der Rappengasse und den unterschiedlichen Bebauungsvarianten<br />

des Freiheitsplatzes. Es seien drei Hauptpunkte in die grobe Kostenschätzung eingeflossen:<br />

die Neugestaltung des öffentlicher Straßenraumes, die Einführung eines<br />

Rechnerbetriebsleitsystems (RBL) und der zusätzliche Unterhaltungs- und Betriebsaufwand.<br />

Berechnungsgrundlage sei der Kostenstand des Jahres 2009. Ein Risiko stellten<br />

immer die Baumpflanzungen dar, da diese sehr oft mit den vorhandenen Versorgungsleitungen<br />

kollidierten. Das Beleuchtungskonzept richte sich nach dem Standart der Kölnischen<br />

Straße.<br />

AV Hilbig fragt nach, ob bei den Beleuchtungskosten auch die modernsten Energiesparlampen<br />

berücksichtigt wurden. Herr Wrase bestätigt dies.<br />

Stv Gesser möchte wissen, ob es auch einen Titel für die Kunst am Bau gäbe.<br />

Seite 8/15


In der Kostenschätzung des Eigenbetriebes <strong>Hanau</strong> Verkehr und Entsorgung sei dies<br />

nicht berücksichtigt, allerdings habe Herr Bieberle entsprechende Mittel in seiner Gesamtkostenaufstellung<br />

berücksichtigt, antwortet Herr Wrase.<br />

Stv Feistel erkundigt sich, ob auch behinderten- und blindengerechte Maßnahmen vorgesehen<br />

seien.<br />

Herr Wrase verweist auf den anwesenden Behindertenbeauftragten Herrn Lenz und<br />

erläutert, dass für alle Neuplanungen Maßnahmen für Behinderte und Blinde vorgeschrieben<br />

seien und dem entsprechend auch bei diesen Planungen Berücksichtigung<br />

fänden.<br />

AV Ott möchte erläutert bekommen worin sich die Betriebsleitsysteme in den doch sehr<br />

unterschiedlichen Verkehrskonzepten der beiden verbleibenden Entwürfen unterschieden<br />

und ob die unterschiedlichen Betriebskosten auch in der Kostenschätzung enthalten<br />

seien.<br />

Herr Wrase führt hierzu aus, dass der Entwurf von HBB am Zentralen Omnibusbahnhof<br />

(ZOB) für den Fahrgast die Information vorsehe wann und an welcher Stelle exakt der<br />

Bus ankomme. Bei dem Konzept von 3 W werde darüber hinaus der Busfahrer bei Verkehrsengpässen<br />

die Information erhalten welchen Bussteig er anfahren solle. Diese<br />

Variante sei umfangreicher und komplizierter.<br />

Ergänzend fragt AV Ott nach, ob diese Lösung primär für den ZOB sei und ob künftig<br />

ein Verkehrsleitsystem für die gesamte Stadt <strong>Hanau</strong> entwickelt werden müsse.<br />

StR Weiss-Thiel wirft hierzu ein, dass die Thematik eines stadtweiten Rechnerbetriebsleitsystems<br />

in den nächsten Jahren sowieso und unabhängig vom Wettbewerblichen<br />

Dialog anstehe. Nur die Kosten die mit dem ZOB zusammenhängen, seien hier relevant.<br />

zu 6.5 Vortrag ''Prognose der haushalterischen Auswirkungen des Wettbewerblichen<br />

Dialogverfahrens für die nächsten 30 Jahre'' - Herr Bieberle<br />

Herr Bieberle stellt die Herleitung des Rechenmodells mit Ergebnissen vor. Aus Gründen<br />

des Wettbewerbs im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens werde er in der nichtöffentlichen<br />

Präsidiumssitzung am 04.12.2009 detailliertere Zahlen nennen.<br />

In der jetzigen Phase werden die zwei verbleibenden Gebote ins Verhältnis dazu gesetzt,<br />

was es den Steuerzahler koste wenn nichts passiert – der sogenannten Null-<br />

Lösung.<br />

Das Investitionsvolumen mit Zinsen, Wertverlust, Abschreibungen, Erträge und Fördermittel,<br />

Folgekosten für die Bibliothek und das Brüder-Grimm-Kulturzentrum, Kosten für<br />

den Verkehr seien in der Rechnung enthalten. Auch die Mehrkosten durch die Verlegung<br />

des Zentralen Omnibus Busbahnhofes seien berücksichtigt. Es werde mit Gewerbesteuermehreinnahmen<br />

gerechnet. Der Rechnungen wurden konservative Mittelwerte<br />

bis ins Jahr 2018 zugrunde gelegt.<br />

Seite 9/15


31 Mio. € =Baukosten für öffentl. Straßen, Wege und Plätze<br />

+1,2 Mio. € =Bibliothek<br />

+6 Mio. € =Brüder-Grimm Kulturzentrum<br />

+3,8 Mio. € =Infrastruktur Verkehr (RBL) .<br />

=42 Mio. € =öffentliches Gesamtinvestitionsvolumen<br />

- 20 Mio. € =Zuflüsse durch Fördermittel (die Hälfte der zu erwartenden Fördermittel<br />

wurden in Ansatz gebracht), Grundstücksverkäufe, sonstiges z.B. Straßenbeiträge<br />

_________________________________<br />

22 Mio. € =Netto Investitionsbedarf<br />

Daraus ergeben sich folgende jährliche Belastungen der Unternehmung Stadt für den<br />

Steuerzahler<br />

1,4 Mio. € Abschreibungen,<br />

+1,3 Mio. € Kapitalkostenbetrag,<br />

+2 Mio. € Bibliothek, Medienzentrum, Wetterauische Gesellschaft<br />

+1,5 Mio. € Brüder-Grimm-Kulturzentrum (100.000 Besucher),<br />

+1,2 Mio. € sonstiges z.B. Mehrkilometerleistungen HSB, RBL, Tiefgarage, Ausfall<br />

___________Parkgebühren Freiheitsplatz ,<br />

=7,4 Mio. € =Gesamtbelastungen und Folgekosten<br />

- 1 Mio. € =Mehreinnahmen durch Gewerbesteuer, Hotelbau und dadurch bessere<br />

Auslastung des CPH<br />

- 1,9 Mio. € =Nullvariante beinhaltet spärliche Investitionen ab 2012 in Straßenraum,<br />

eine beschauliche Entwicklung am Freiheitsplatz, ZOB, RBL,<br />

kleine Tiefgarage, Bibliothek und Gewerbesteuereinbußen.<br />

___________________________________________________________________<br />

= 4,5 Mio. =durchschnittliche jährliche Netto Belastung Netto ab 2018, ohne die<br />

positiven Effekte z.B. Aufwertung der Innenstadt,<br />

Einkommensteuereffekte durch neue Bürger<br />

AV Ott erkundigt sich, ob die 4,5 Mio. € Mehrkosten pro Jahr seien und über welchen<br />

Zeitraum sich diese auswirken werden.<br />

Herr Bieberle erläutert, dass die jährliche Belastung in den ersten Jahren bei etwa 2,8<br />

Mio. € liege und 2014 voraussichtlich der Höchstand von 7 Mio. € erreicht werde. Insgesamt<br />

gesehen seien die 4,5 Mio. € ein auf 25 Jahre angelegter Durchschnittswert.<br />

Das Referenzdatum sei das Jahr 2018.<br />

Stv Förster möchte wissen, ob dies eine Verabschiedung von der Maxime der Nettoneuverschuldung<br />

im investiven Bereich bedeute, auch wenn man noch etwas in den<br />

Stadtteilen stemmen wolle.<br />

OB Kaminisky verneint dies, es handele sich vielmehr um die kaufmännische Folgekostenbetrachtung<br />

ab 2018 in der laufenden Rechnung. Bezogen auf die jeweils netto<br />

auf die Stadt zukommenden Investitionen in Höhe von insgesamt etwa 20 Mio. €, verteilt<br />

über einige Jahre, sei dies zwar ein Schwerpunkt im Etat, allerdings verweise er auf<br />

das Investitionsvolumen im laufenden Haushalt von 21 Mio. € und im folgenden Doppelthaushalt<br />

betrage das Investitionsvolumen 24 Mio. € pro Jahr. Die Stadt habe damit<br />

eine Nettoneuverschuldung von Null, besser sogar minus 0,5 Mio. €. Entscheidend sei<br />

die Frage, ob die Stadt ab 2018 dauerhaft die Belastung von 4,5 Mio. € jährlich tragen<br />

könne. Die Rechnung sei so konservativ wie möglich gehalten und auch die Nullvariante<br />

sei dadurch viel zu positiv dargestellt. Wenn der Schub in die Stadt ausbliebe, komme<br />

eine negative Auswirkung mit enormen Einnahmeausfällen auf die Stadt zu und<br />

Seite 10/15


zwar weit mehr als die z.B. prognostizierten 100.000 € Gewerbesteuerausfälle. Seine<br />

Prognose für „nichts tun“ sehe er problematischer als dies in der Prognose, da konservativ<br />

gerechnet, dargestellt sei. Der Auftrag der konservativen Rechnung sei erfolgt um<br />

den Eindruck einer Schönrechnung zu vermeiden. Die Stadt werde immer ein Gesamtkunstwerk<br />

bleiben und wenn nicht die Zukunft der Innenstadt sichergestellt werde, dann<br />

würden auch die Stadtteile nachhaltig leiden.<br />

Stv Morlock fragt nach der Höhe der privaten Investitionen?<br />

Herr Bieberle beziffert die Summe der privaten Investitionen auf 170 Mio. € und die der<br />

städtischen Investitionen auf 22 Mio. €.<br />

AV Hilbig erkundigt sich, welcher Zinssatz bei den Kapitalkosten angenommen wurde.<br />

Herr Bieberle nennt 5,5 % auf 30 Jahre.<br />

Stv Gesser möchte den Zeitrahmen besser erläutert bekommen.<br />

Herr Bieberle benennt nochmals die jährliche Nettobelastung von 4,5 Mio. €, ein auf 25<br />

Jahre angelegter Durchschnittswert, beginnend ab 2018.<br />

AV Hilbig bittet die Präsentation von Herrn Bieberle, wie bereits angekündigt, dem <strong>Protokoll</strong><br />

beizufügen.<br />

zu 6.6 Vortrag ''Fördermöglichkeiten und -instrumente'' -<br />

Frau Schmitz-Stadtfeld (NH ProjektStadt)<br />

Frau Schmitz-Stadtfeld zeigt anhand einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern<br />

und Fraktionen bereits vor) auf, welche Fördermöglichkeiten und Instrumente für<br />

die Stadt <strong>Hanau</strong> im Rahmen des Förderprogramms Aktive Kernbereiche in Hessen bestünden.<br />

Eine wichtige Botschaft sei, dass sich die Städtebauförderung inzwischen gewandelt<br />

habe. Fördermittel würden ausschließlich Kommunen mit einer entscheidungsfreudigen<br />

Politik für konkrete Projekte mit einem integrierten und schlüssigen Konzept<br />

gewährt. Der Schlüssel für die Förderung sei Qualität. Die Stadt <strong>Hanau</strong> habe als erste<br />

Kommune in Hessen den Antrag für das Förderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen<br />

gestellt und gehöre zu den 10 Pilotstädten des Projektes. Die Gewährung der Fördermittel<br />

sei an Bedingungen geknüpft, wie z.B. die Aufstellung eines konkreten Programmgebietes<br />

(hier Wettbewerblicher Dialog), die Umsetzung müsse im Rahmen eines<br />

integrierten Handlungskonzeptes erfolgen. Dieses Handlungskonzept müsse bis<br />

März 2010 vorliegen und die beiden Querschnittshandlungsfelder Ökologie und Bürgerbeteiligung<br />

seien zwingende Bestandteile. Es werde ein wichtiges Gremium mit dem<br />

Namen „Lokale Partnerschaft“ geben mit 20 bis 30 Personen. In <strong>Hanau</strong> sei dieses Gremium<br />

der Beirat mit 150 Akteuren im Wettbewerblichen Dialog. Es lägen bereits zwei<br />

Bewilligungsbescheide des Hessischen Wirtschaftsministeriums mit Zuwendungen in<br />

Höhe von 800.000 € vor, die auch zur Finanzierung der Verfahrenskosten verwendet<br />

werden könnten. Das Kernbereichsmanagement bündele und koordiniere alle Aktivitäten<br />

der Innenstadtentwicklung in enger Zusammenarbeit mit der Projektsteuerung des<br />

Wettbewerblichen Dialogs.<br />

Seite 11/15


Frau Schmitz-Stadtfeld erläutert, dass die in der Finanzierungsübersicht angeführte<br />

Kostenschätzung in Höhe von 14 Mio. € vom Februar 2008 sei. Die in der Kalkulation<br />

von Herrn Bieberle genannten Fördermöglichkeiten in Höhe von 5,5 Mio. € seien eine<br />

sehr konservative und solide Betrachtung. Sie gehe davon aus, dass höhere Fördergelder<br />

möglich seien. Förderanträge müssten jährlich neu gestellt werden.<br />

AV Hilbig ist erfreut über die in Aussicht gestellten Fördermittel und fragt nach, ob eine<br />

Entwicklung auf 8 bis 10 Mio. € Fördergelder bis ins Jahr 2015 möglich sei. Frau<br />

Schmitz-Stadtfeld bejaht dies.<br />

zu 6.7 Vortrag ''Bibliothekskonzept'' - Frau Schwartz-Simon<br />

(Leiterin der Stadtbibliothek)<br />

Frau Schwartz-Simon erläutert das erarbeitete Konzept 2011 der Stadtbibliothek und<br />

des Stadtarchivs <strong>Hanau</strong> anhand einer Präsentation (liegt den Ausschussmitgliedern und<br />

Fraktionen bereits vor). Die Schwerpunkte lägen darin, die Stadtbibliothek, das Portal<br />

Stadtgeschichte, das Medienzentrum, die Wetterauische Gesellschaft und die Abteilung<br />

Bildungsberatung der Volkshochschule unter einem Dach zu vereinen. Ziel sei es die<br />

Besucherzahlen auf 100.000 und die Zahl der Ausleihen auf 750.000 zu verdoppeln und<br />

die Öffnungszeiten auch 50 Wochenstunden auszuweiten. Die Vision sei die Bibliothek<br />

als Lernort, als Ort zum Arbeiten. Im 21. Jahrhundert sei der Auftrag der Bibliothek Medien<br />

und Informationskompetenz zu vermitteln. Das Aufgabenprofil habe sich gewandelt.<br />

Stv Gesser fragt zum Stichwort Hochtechnologiestandort <strong>Hanau</strong> nach, ob die Stadtbibliothek<br />

einen Schwerpunkt auf die Industriekultur gesetzt habe.<br />

Frau Schwartz-Simon erklärt, dass der Fokus auf den Fachkräftemangel gerichtet sei<br />

und der Schwerpunkt beim Thema Lernen und Weiterbildung läge, die Zielgruppe seien<br />

Auszubildende bzw. Fachhochschüler. Mit der Industriekultur beschäftige sich ein anderer<br />

Bereich der Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong>.<br />

Stv Dr. Klein möchte wissen, ob in der neuen Stadtbibliothek eine Vernetzung mit weiteren<br />

Universitätsbibliotheken vorgesehen sei.<br />

Seit vielen Jahren sei die Stadtbibliothek <strong>Hanau</strong> bereits an die Deutsche Fernleihe angeschlossen,<br />

nach dem Motto „jedes Buch an jedem Ort“. Es gebe einen gemeinsamen<br />

Onlinekatalog der Großstadtbibliotheken, an den <strong>Hanau</strong> angeschlossen sei. Er biete<br />

umfangreiche Recherchemöglichkeiten und werde auch stark genutzt. Dies sei ein<br />

wichtiger ständig steigender Arbeitsbereich, so Frau Schwartz-Simon.<br />

zu 6.8 Vortrag ''Projektmanagement'' - Herr Schwab<br />

(RKS Ingenieurgesellschaft)<br />

Herr Schwab hält einen Vortrag zum Thema Projektmanagement (liegt den Ausschussmitgliedern<br />

und Fraktionen bereits vor)<br />

Seite 12/15


Er hebt u. a. hervor, dass es zu keinem Projektabschluss mit einem Soll-Ist-Vergleich<br />

im herkömmlichen Sinne kommen werde, da durch das Projekt Wettbewerblicher Dialog<br />

weitere Projekte ausgelöst und folgen würden. Die Elemente des Projektmanagements<br />

auf der Sachebene und psychosozialen Ebene seien sehr wichtig und müssen von Beginn<br />

an professionell besetzt sein. Die Steuerungsaufgabe Führung der Projektbeteiligten<br />

werde mit Eintritt in die nächste Phase umfangreicher werden. Das Organigramm<br />

Realisierung mit dem Teilprojekt Übergangslösung für den Zentralen Omnibus Bahnhof<br />

(ZOB) wird angesprochen.<br />

Herr Rehbein hakt nach, ob es eine Präferenz für die Übergangslösung des ZOB gäbe.<br />

Herr Schwab verweist auf die Folie Interimslösung ZOB, Vorschläge der Stadt; es werde<br />

die Lösungsmöglichkeit 1 Am Frankfurter Tor favorisiert. Letztendlich sei die Entscheidung<br />

aber vom gewählten Investor und dessen Konzept abhängig.<br />

zu 6.9 Vortrag ''Kommunikation'' - Herr Ball (Ball:Com)<br />

AV Battenhausen teilt mit, dass Herr Ball aus zeitlichen Gründen auf seinen Vortrag<br />

„Kommunikationskonzept“ verzichtet und fragt nach der Zustimmung der Ausschussmitglieder.<br />

Einstimmig wird der Vorschlag angenommen und auf Anlage 7 der verteilten<br />

Unterlagen verwiesen.<br />

Es folgt eine Gesamtstellungnahme der Fraktionen.<br />

AV Ott weist darauf hin, dass die CDU dem Verfahren des Wettbewerblichen Dialoges<br />

von Beginn an zugestimmt habe, aber stets in kritischer Solidarität zum Verfahren stehe.<br />

Der neue Kriterienkatalog sei erst vor wenigen Tagen vorgelegt worden und man<br />

hätte bei einigen Punkten gerne mehr Zeit zum Nachdenken gehabt. Für die Fraktion<br />

CDU sei es wichtig, die Beeinträchtigungen für die Betroffenen während der Bauphase<br />

möglichst minimal zu halten. Die CDU teile die Hoffnung, dass die Stadt das Projekt<br />

über die Jahre finanziell stemmen könne. Die Präsentation sei auf hohem Niveau erfolgt,<br />

aber seiner Meinung nach sei die Ausschusssitzung zu wenig beworben und<br />

kommuniziert worden. Dies zeige die geringe Resonanz von Bürgern an der Sitzung.<br />

Die CDU werde der Vorlage zustimmen.<br />

Stv Straub stellt für die Fraktion der SPD fest, dass die Vorlage reif zur Entscheidung<br />

sei. Die SPD strebe eine positive Ausschussempfehlung an und die Zustimmung zur<br />

Vorlage in der Stadtverordnetenversammlung werde dieser folgen. Auch stehe die Fraktion<br />

hinter den bereits zu dem Thema Wettbewerblicher Dialog getroffenen Entscheidungen<br />

des Magistrats; es seien die beiden besten Bieter ausgewählt worden. Man<br />

schließe sich der Aussage des Oberbürgermeisters an, wonach nicht zu investieren<br />

letztendlich noch höhere Kosten verursachen würde. Eine Null-Lösung sei letztendlich<br />

eine Minuslösung, Stagnation bedeute Rückschritt und werde das downtrading der Innenstadt<br />

weiter fortsetzen. Es gehe bei der Investition vor allem um die Aufwertung der<br />

Innenstadt.<br />

Seite 13/15


Für die Fraktion FDP spricht Stv Morlock. Die Tiefe der Vorträge zeige auf, dass man<br />

sich schon in der Realisierungsebene befinde und das Vertragsgebäude zumindest<br />

schon im Rohbau stehe. Man glaube mit den verbleibenden Investoren gute Ergebnisse<br />

erzielen zu können. Wichtig sei es, die Risiken zu erkennen und zu benennen. Die städtischen<br />

Investitionskosten (22 Mio. €) halte die Fraktion in Verbindung mit den verbindlich<br />

zugesicherten privaten Investitionen (170 Mio. €) im Verhältnis 1 zu 8 insgesamt für<br />

vertretbar. In den Präsentationen sei der nicht zu unterschätzende immaterielle Wert für<br />

die Stadt, nicht aufgezeigt worden. Auch die FDP empfiehlt die Zustimmung.<br />

Stv Rehbein merkt für die BfH-Fraktion an, dass die vorangegangene Präsentation<br />

sauber und fundiert gewesen sei und man fühle sich insgesamt gut aufgehoben und<br />

beraten. Fährlässig wäre es, die private Investition in Höhe von 170 Mio. € nicht zu nutzen<br />

und nicht die jährliche Investition von 4,5 Mio. € aufzubringen.<br />

Stv Förster erklärt, dass Die Republikaner dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber<br />

standen und auch zustimmen werden. Froh sei man, dass der potentielle Investor,<br />

den die Fraktion favorisiert habe, hier im Finale stehe.<br />

AV Hilbig zitiert frei nach Erich Fried: „Wer will, dass die Stadt <strong>Hanau</strong> so bleibt wie sie<br />

ist, will nicht, dass sie so bleibt.“ Er zeigt sich erfreut darüber, dass sich eine breite Zustimmung<br />

abzeichne und habe in seiner 20-jährigen politischen Laufbahn noch nicht<br />

erlebt, dass ein solch umfangreiches Projekt zur Innenstadtentwicklung ganzheitlich mit<br />

einer solchen Stringenz angegangen wurde. Auch Die Grünen würden zustimmen, da<br />

bei diesem Projekt auch stark der ökologische und soziale Bereich mit einbezogen werde.<br />

Stv Feistel erklärt, dass die Fraktion Die Linke dem Wettbewerblichen Dialog auch in<br />

dieser Phase nicht zustimmen werde. Es seien noch einige Fragen offen, insbesondere<br />

die Zukunft des Karstadt Gebäudes und die Auswirkungen auf die beiden Konzepte. Als<br />

tollen Gewinn des Prozesses bezeichnet Frau Feistel die Tatsache, dass dieses Thema<br />

die Bürgerschaft von <strong>Hanau</strong> unglaublich in Bewegung gesetzt habe und dies mehr<br />

Sebstbewustsein für <strong>Hanau</strong> bedeute. Schade sei die fehlende Teilnahme der Bürgerinitiativen<br />

und Bügerschaft an dieser Ausschusssitzung.<br />

OB Kaminsky weist auf die stadthistorische Weichenstellung und die damit verbundene<br />

hohe Verantwortung hin. Er bedankt sich für die ehrenamtliche politische Mitarbeit und<br />

auch bei allen anderen Mitarbeitern des Projektes. <strong>Hanau</strong> schicke mit dieser Entscheidung<br />

ein selbstbewusstes Zeichen in die Region, eine Entscheidung die <strong>Hanau</strong> im<br />

nächsten Jahrzehnt nach vorne bringen werde.<br />

Seite 14/15


Abstimmungsergebnis des Haupt- und Finanzausschusses:<br />

Einstimmig empfiehlt der Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung<br />

der Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />

Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />

Abstimmungsergebnis des Struktur- und Umweltausschusses:<br />

Einstimmig empfiehlt der Struktur- und Umweltausschuss der Stadtverordnetenversammlung<br />

der Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />

Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />

Abstimmungsergebnis des Bauausschusses:<br />

Einstimmig empfiehlt der Bauausschuss der Stadtverordnetenversammlung der<br />

Vorlage des Magistrats zuzustimmen.<br />

Votum der Mitglieder mit beratender Stimme: 1 Zustimmung, 1 Ablehnung.<br />

zu 7 Verschiedenes<br />

Nichts vorliegend.<br />

Die Ausschussvorsitzenden Franz Ott, Ronald Battenhausen und Wulf Hilbig schließen<br />

die Sitzung um 19:55 Uhr.<br />

<strong>Hanau</strong>, 29.01.2010<br />

gez. Franz Ott gez. Silke Schmidt<br />

Ausschussvorsitzender <strong>Protokoll</strong>führung<br />

Struktur- und Umweltausschuss<br />

gez. Ronald Battenhausen<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Haupt- und Finanzausschuss<br />

gez. Wulf Hilbig<br />

Ausschussvorsitzender<br />

Bauausschuss<br />

Seite 15/15<br />

gez. Alessandra Zeidler<br />

<strong>Protokoll</strong>führung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!