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Gemeindefest 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Oppenheim ...

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Wenn Loslassen so einfach wär’ �<br />

Mit Betriebsübergaben – und den allzu<br />

menschlichen Fallstricken, in die Beteiligte<br />

sich verfangen können, ist Pfarrerin<br />

Ellen Simon im letzten Jahr öfters<br />

beschäftigt gewesen.<br />

Pfarrerin Ellen Simon<br />

Foto: privat<br />

Sie ist von der<br />

EKHN seit 2009<br />

eingestellt, um Familien<br />

in Landwirtschaft<br />

und Weinbau<br />

in der Region Rheinhessen<br />

in allen erdenklichenLebensfragenseelsorgerlich<br />

und beratend<br />

zur Seite zu stehen.<br />

Da in Landwirtschaft und Weinbau Leben<br />

und Arbeiten, Familie und Betrieb<br />

untrennbar miteinander verwoben sind,<br />

werden in nahezu allen Lebensthemen<br />

der Menschen in der Landwirtschaft<br />

auch betriebliche Themen tangiert.<br />

Und wenn sich eine(r) in der Familie<br />

verändert, bringt diese Veränderung<br />

das ganze Familien- und Betriebssystem<br />

in Bewegung und jede(r) muss die<br />

eigene Position neu finden.<br />

Ein (frei erfundenes) Beispiel:<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE<br />

ANDWIRTSCHAFTLICHE BERATUNG ERATUNG<br />

Ein Winzer, der einen gut gehenden<br />

mittelgroßen Weinbaubetrieb hat, will<br />

mit 65 Jahren den Betrieb an die Tochter<br />

übergeben. Die Tochter ist selbst<br />

Winzermeisterin und ist wiederum seit<br />

kurzer Zeit verheiratet mit einem Winzer,<br />

der überzeugt ist vom biologischen<br />

Weinanbau. Er besitzt einen kleinen<br />

Betrieb im Nachbarort, der die lange<br />

Umstellungszeit schon geschafft hat.<br />

Es ist abzusehen, dass es nach und<br />

nach eine betriebliche Veränderung in<br />

diese Richtung geben wird, wenn die<br />

Tochter die Betriebsleitung übernehmen<br />

wird. Der zukünftige Altenteiler<br />

sieht dieser Entwicklung mit sehr gemischten<br />

Gefühlen entgegen. Und je<br />

näher der Übergabetermin rückt, desto<br />

mulmiger wird es dem Winzer. Auch<br />

seine Frau sieht der Zeit nach der<br />

Übergabe mit Sorge entgegen.<br />

Haben sie und ihr Mann doch über Jahrzehnte,<br />

nachdem die Schwiegerleute<br />

schon recht früh gestorben waren, alles<br />

gemeinsam entschieden und sich eine<br />

gute Existenz aufgebaut – und müssen<br />

jetzt vielleicht in Zukunft zusehen, wie<br />

Tochter und Schwiegersohn fachliche<br />

Entscheidungen treffen, bei denen sie<br />

nicht mehr mitreden können ‒ und sind<br />

doch noch so dicht dran �<br />

Es entsteht auch die Frage, ob sie auf<br />

dem Betrieb wohnen bleiben sollen –<br />

oder was es für Alternativen gibt?<br />

Die Gedanken rauben dem Ehepaar<br />

die Ruhe – wie wird es sein, wenn sie<br />

sich in die zweite Reihe stellen müssen?<br />

Werden sie es schaffen, der Tochter<br />

und dem Schwiegersohn die betriebliche<br />

Leitung zu überlassen und die<br />

Ökumenischer Gemeindebrief Weihnachten <strong>2012</strong> 33

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