Nichtlineare Schwingungen - Laborversuch Einmassen ... - TTM
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Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Inhalt<br />
<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong>�-�<strong>Laborversuch</strong><br />
<strong>Einmassen</strong>�-�Schwinger�mit�gestufter�Federkennlinie<br />
�� Übungsziel<br />
�<br />
�� Versuchsaufbau�und�-durchführung<br />
�� Berechnung�mit�der�Methode�der�„harmonischen�Balance“<br />
�� Bewegungsgleichungen<br />
�� Harmonische�Balance�(erzwungene�<strong>Schwingungen</strong>)<br />
�� Fourier�Transformation�(FT)�bis�zur�ersten�harmonischen<br />
�� Lösung�des�Gleichungssystems<br />
�� Resonanzdiagramm�+�Vergleich�mit�der�Runge-Kutta�Simulation<br />
�� Ermittlung�des�Fourier�-�Integrals<br />
�<br />
�� Berechnung�der�(ungedämpften)�Eigenfrequenz<br />
�� Übereinstimmung�mit�Runge�-Kutta-Rechnung<br />
�� Technische�Daten�zum�Versuch<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
Übungsziel<br />
�� Dieser�Versuch�realisiert�durch�zwei�verschieden�steife�Federn,�wobei�eine�davon�nicht�fix�mit�der<br />
schwingenden�Masse�verbunden�ist�sondern�eine�Lockerstelle�(x0)�aufweist,�das�Verhalten�eines<br />
nichtlinearen�<strong>Einmassen</strong>-Schwingers�mit�gestufter�Federkennlinie.<br />
Prizipskizze Federkennlinie<br />
�� Verhalten�des�nichtlinearen�Schwingers.<br />
Amplituden�als�Funktion�der�Erregerfrequenz<br />
(Resonanzkurven)<br />
�� Übungsaufgabe<br />
Amplitude�[mm]<br />
Phase<br />
<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
<strong>Laborversuch</strong>�Amplitude<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Erregerfrequenz�f�[Hz]<br />
50<br />
<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
<strong>Laborversuch</strong>�Phase<br />
0<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
-50<br />
-100<br />
-150<br />
-200<br />
Erregerfrequenz�f�[Hz]<br />
Messung<br />
Analytik<br />
Analytik<br />
Skelettlinie<br />
Messung<br />
HB�(D)�(psi�1)<br />
HB�(D)�(psi�2)<br />
Federkraft�F[N]<br />
Gestufte�Federkennlinie<br />
100<br />
50<br />
0<br />
-0.02 -0.01 0 0.01 0.02<br />
-50<br />
-100<br />
Federw e g�x[m]<br />
�<br />
�<br />
⇐� In�bestimmten�Bereichen�des<br />
Resonanzdiagramms�gibt�es�mehrdeutige<br />
Lösungen.<br />
Der�mittlere�gestrichelte�Ast�ist�nicht<br />
stabil�und�wird�nicht�durchlaufen.�Je<br />
nachdem,�ob�ω�größer�oder�kleiner�wird,<br />
tritt�in�den�Punkten�P,�Q,�R,�S�ein�Sprung<br />
in�der�Amplitude�(Kippung,<br />
Sprungphänomen)�ein.<br />
⇐� �Erstellen�Sie�ein�Resonanzdiagramm,<br />
und�Vergleichen�Sie�das�Ergebnis�mit�der<br />
Analytischen�Lösung,�das�mit�der<br />
Methode�der�„Harmonischen�Balance“<br />
berechnet�werden�soll.�(s.�Beispiel)<br />
⇐� �Erstellen�Sie�ein�Phasendiagramm,�und<br />
Vergleichen�Sie�das�Ergebnis�mit�der<br />
Analytischen�Lösung,�das�mit�der<br />
Methode�der�„Harmonischen�Balance“<br />
berechnet�werden�soll.�(s.�Beispiel)
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
Versuchsaufbau�und�-durchführung<br />
Hauptbestandteile:<br />
1�......... Schwingmasse<br />
2�......... Kugellängsführung�der�Masse<br />
3�......... Seitliche�Führung�der�Masse<br />
4�......... Feder�1:�ständiger�Kontakt�mit�Schwingmasse<br />
5�......... Feder�2:�Lockerstelle�zur�Masse�(über�Rändelmuttern�einstellbar)<br />
6�......... Linearwandler�(induktiver�Wegaufnehmer)<br />
7�......... Aufhängepunkte<br />
8�......... Verbindung�zum�Shaker<br />
•� Der�<strong>Einmassen</strong>schwinger�ist�an�Drahtseilen�aufgehängt�und�wird�von�einem�elektromagnetischen<br />
Schwingungserreger,�einem�sog.�Shaker�zu�<strong>Schwingungen</strong>�angeregt.<br />
•� Das�Erregersignal�wird�zunächst�von�einem�PC�mit�einer�AD-Wandler�Karte�erzeugt�und�dann�über�einen<br />
Verstärker�an�den�Shaker�weitergegeben,�der�die�Führungsstange�zu�<strong>Schwingungen</strong>�mit�(fast)�konstanter<br />
Weg-�Amplitude�anregt.<br />
•� Die�Relativbewegung�detektiert�ein�induktiver�Geber�und�gibt�diese�ebenfalls�an�den�PC�mit�der�AD-<br />
Wandler�Karte�weiter.<br />
•� Für�die�Signalerzeugung�und�Auswertung�kommt�ein�LabView-Programm�mit�graphischer�Oberfläche�zur<br />
Anwendung:<br />
•� Dieses�Programm�ist�weiters�mit�einem�Detektor�für�Amplitude�und�Phase�ausgestattet,�der�zur�Erstellung<br />
von�Amplituden-�und�Phasendiagramme�eingesetzt�werden�kann.
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Vorgehensweise�bei�der�Versuchsdurchführung:<br />
Der�Shaker�muß�folgendermaßen�in�Betrieb�genommen�werden:<br />
•� Vergewissern,�daß�der�Drehknopf�Amplifier�Gain�am�Verstärker�auf�0�steht<br />
•� Einschaltknopf�auf�On<br />
•� Current�Limit�auf�10<br />
•� Power�auf�Load�On<br />
•� Amplifier�Gain�auf�4<br />
Ansteuerung�des�Shakers�und�die�Messdatenerfassung�mit�LabView:<br />
Im� folgenden� Bild� ist� die� Bedienoberfläche� (Front� Panel)� des� LabView-Programms� "Nichlinearer<br />
Schwinger.vi"�dargestellt.�Gestartet�wird�das�Programm�nach�dem�Aufruf�durch�Klicken�auf�den�Run-Button<br />
(kleiner� Pfeil)� links� am� oberen� Bildschirmrand.� Bei� den� analog� input� und� output� Parametern� sowie� bei� den<br />
Sonstigen�Einstellungen�braucht�normalerweise�nichts�verändert�werden.<br />
Im� Zentrum� des� Bildschirms� ist� der� Waveformchart� für� die� Erregung� und� den� relativen� Schwingweg� der<br />
Masse.� Darunter� kann� mit� gehaltenem� Mausknopf� mit� dem� Cursor� an� dem� Drehknopf� die� Frequenz� der<br />
Erregung� eingestellt� werden.� Feiner� ist� dies� durch� Klicken� an� den� kleinen� Pfeilen� an� der� Frequenzanzeige<br />
(cyan)�möglich.<br />
Um� Werte� für� die� Erstellung� eines� Resonanz-� und� eines� Phasendiagramms� zu� erhalten,� muß� nun� bei<br />
verschieden� Frequenzen� die� Amplitude� und� die� Phasenlage� gemessen� werden.� Um� das� Sprungphänomen<br />
sichtbar�zu�machen,�beginnt�man�bei�einer�niedrigen�Frequenz,�steigert�diese�in�kleinen�Schritten�und�senkt�sie<br />
nach�dem�Erreichen�des�überresonanten�Zustandes�wieder�langsam�ab.� Nach� jeder� Frequenzänderung� erfolgt<br />
die� Messung� der� Amplitude� und� der� Phase� durch� Klicken� auf� den� Bereit-Button� (grün)� der<br />
Messdatenerfassung.�Dabei�wird�über� zehn� Schwingungszyklen� gemittelt� und� Amplitude� und� Phase� über� die<br />
Frequenz� im� zugehörigen� Diagramm� dargestellt.� Der� eingeschwungene� Zustand� stellt� sich� aufgrund� der<br />
Dämpfung�unmittelbar�nach�Einstellen�des�Messpunktes�ein.<br />
Beenden�des�Versuchs�und�Datenspeicherung:<br />
Hat�man�den�oberen�und�unteren�Ast�des�Resonanzdiagramms�gefunden,�werden�durch�Betätigung�des�Stop-<br />
Buttons�die�Messung�beendet�und�in�weiterer�Folge�die�Daten�in�ein�ASCII-File�geschrieben.�Diese�stehen<br />
somit�für�eine�Bearbeitung�mit�Excel�zur�Verfügung.<br />
Vor�Abstellen�des�Shakers�soll�dieser�noch�für�kurze�Zeit�nach�Ausschalten�von�Load�On�weiterlaufen,�bevor<br />
der�Power-Knopf�endgültig�auf�Off�gestellt�wird.<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
Berechnung�mit�der�Methode�der�„harmonischen�Balance“<br />
�� Bewegungsgleichungen<br />
Bei�unserem�System�handelt�es�sich�grundsätzlich�um�einen�Weg�–�erregten�<strong>Einmassen</strong>schwinger�(siehe<br />
obige�Prinzipskizze).�Die�dazugehörigen�Bewegungsgleichungen�lauten�:<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
mA<br />
)<br />
z<br />
(<br />
F<br />
z<br />
m<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
A<br />
z<br />
y<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
A<br />
x<br />
x<br />
z<br />
y<br />
x<br />
y<br />
z<br />
z<br />
0<br />
)<br />
z<br />
(<br />
F<br />
y<br />
m<br />
2<br />
2<br />
0<br />
Ω<br />
Ω<br />
=<br />
+<br />
Ω<br />
Ω<br />
−<br />
=<br />
Ω<br />
=<br />
+<br />
=<br />
−<br />
=<br />
+<br />
=<br />
+<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
y�ist�dabei�der�absolute�Weg,�z�die�relative�Auslenkung�und�x�die�Auslenkung�des�Aufhängepunkt<br />
(Erregung).<br />
�� Harmonische�Balance�(Einführen�des�Phasenwinkels�ψ�und�einer�(unbekannten)�viskosen�Dämpfung<br />
Bei�der�Methode�der�harmonischen�Balance�geht�man�üblicherweise�von�einem�harmonischen�Ansatz�aus.<br />
Wir�wollen�uns�hier�mit�einem�Ansatz�bis�zur�ersten�harmonischen�beschränken.�Aus�rechentechnischen<br />
Gründen�ist�es�zweckmäßig,�den�Phasenwinkel�ψ�in�die�Erregung�einzubringen�und�für�z(t)�einen�reinen<br />
Sinus�anzusetzen:<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
z<br />
:<br />
Ansatz<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
mA<br />
z<br />
d<br />
)<br />
z<br />
(<br />
F<br />
z<br />
m<br />
2<br />
Ω<br />
=<br />
ψ<br />
+<br />
Ω<br />
Ω<br />
=<br />
+<br />
+<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Einsetzen�des�harmonischen�Ansatzes�liefert�zunächst�eine�zeitabhängige�Gleichung,�die�durch�eine�Fourier<br />
Transformation�bis�zur�ersten�harmonischen�zeitfrei�gemacht�werden�kann.�Diese�Fourier�Transformation<br />
liefert�also�zwei�Gleichungen�für�unsere�zwei�Unbekannten,�die�Amplitude�C�und�die�Phase�ψ.<br />
( )<br />
()<br />
()<br />
�<br />
� π<br />
π<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
π<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
π<br />
ψ<br />
Ω<br />
+<br />
ψ<br />
Ω<br />
Ω<br />
=<br />
Ω<br />
Ω<br />
+<br />
Ω<br />
+<br />
Ω<br />
Ω<br />
− 2<br />
0<br />
2<br />
0<br />
2<br />
2<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
cos(<br />
1<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
1<br />
)<br />
sin(<br />
)<br />
t<br />
cos(<br />
)<br />
cos(<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
mA<br />
)<br />
t<br />
cos(<br />
dC<br />
))<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
(<br />
F<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
m<br />
�� Fourier�Transformation�(FT)�bis�zur�ersten�harmonischen�:<br />
Wir�wollen�eine�möglichst�allgemeine�Lösung�für�möglichst�viele�Federkennlinien�erhalten.�Wir�fordern<br />
lediglich,�daß�F(x)�schiefsymmetrisch,�sein�soll.�Die�Fourier�Transformation�von�F(Csin(Ωt))�liefert�daher<br />
nur�einen�sinus�-�Koeffizienten�I(C),�der�später�noch�bestimmt�werden�soll.<br />
Abk.:� � π<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
Ω<br />
π<br />
=<br />
2<br />
0<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
))<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
(<br />
F<br />
1<br />
:<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
Das�resultierende�Gleichungssystem�kann�bei�gegebener�Frequenz�Ω�nur�schwer�nach�Amplitude�C�und�die<br />
Phase�ψ�aufgelöst�werden.�Es�gelingt�allerdings�relativ�leicht,�bei�gegebenem�C,�die�dazugehörige�Frequenz<br />
Ω�und�die�entsprechende�Phase�ψ�auszurechnen.<br />
�=>� gegeben)<br />
�<br />
C<br />
(wenn�<br />
�<br />
,<br />
)<br />
sin(<br />
mA<br />
dC<br />
)<br />
cos(<br />
mA<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
C<br />
m<br />
2<br />
2<br />
2<br />
ψ<br />
Ω<br />
=><br />
��<br />
�<br />
�<br />
�<br />
ψ<br />
Ω<br />
=<br />
Ω<br />
ψ<br />
Ω<br />
=<br />
+<br />
Ω<br />
−
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
�� Lösung�des�Gleichungssystems:<br />
Folgende�Abkürzungen,�die�teilweise�auch�aus�der�Theorie�des�linearen�<strong>Einmassen</strong>schwingers�bekannt�sind,<br />
erweisen�sich�als�zweckmäßig:<br />
ungedämpfte�Eigenfrequenz�(lineares�System)<br />
�:<br />
�ω<br />
=<br />
Dämpfungsgrad<br />
: �2D<br />
Vergrößerungsfunktion<br />
: �V<br />
� � ω<br />
�<br />
Frequnzverhältnis:<br />
�ξ<br />
=<br />
Ω �<br />
Fourier - Koeff : �i<br />
d / m<br />
ω<br />
�<br />
�<br />
I(<br />
C)<br />
=<br />
mAω<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
=<br />
2<br />
=<br />
2<br />
C<br />
A<br />
c1<br />
m<br />
Anmerkung:�Vermutlich�wird�es�(bei�unbekannter�Dämpfungskonstante)�sinnvoller�sein,�direkt�den<br />
Dämpfungsgrad�D�vorzugeben�...<br />
Das�Gleichungssystem�nimmt�unter�Verwendung�obiger�Abkürzungen�folgende�Gestalt�an:<br />
−V<br />
+ iξ<br />
= cos( ψ )<br />
2DV<br />
ξ = sin( ψ )<br />
Aus�diesem�Gleichungssystem�läßt�sich�mit�der�Beziehung�sin 2 (ψ)+cos 2 (ψ)=1�eine�quadratische�Gleichung<br />
ableiten:<br />
2<br />
2 2<br />
2<br />
( V − 2Viξ<br />
+ i ξ ) + ( 2DV<br />
) ξ = 1<br />
Damit�erhält�man�die�Lösung�für�das�Frequenzverhältnis�und�den�Phasenwinkel:<br />
ξ<br />
ψ<br />
1,<br />
2<br />
1,<br />
2<br />
ω � �<br />
� = �<br />
Ω<br />
2<br />
Vi − 2<br />
=<br />
i<br />
� �<br />
2DV<br />
ξ<br />
= arctan<br />
−V<br />
+ iξ<br />
� −<br />
2 ( DV ) 2<br />
1−V<br />
Vi 2(<br />
DV )<br />
2<br />
1,<br />
2<br />
1,<br />
2<br />
±<br />
i<br />
2<br />
+<br />
�<br />
�<br />
�<br />
i<br />
2<br />
2<br />
Mit�dieser�Lösung�kann�das�Amplituden-�und�Phasendiagramm�gezeichnet�werden�(punktweise�Vorgabe<br />
von�C�und�Berechnung�von�zwei�dazugehörigen�Ω-Werten)<br />
�� Ergebnisse:<br />
Die�folgenden�Diagramme�wurden�mit�folgenden�Werten�(alle�in�SI�–�Einheiten)�berechnet:<br />
�<br />
Spiel x0 0.006<br />
Vorspanng f0 0<br />
Feder�1 c1 2934<br />
Feder�2 c2 6940<br />
Masse m 1.9493<br />
Erregung A�bzw.�P 2.00E-03<br />
Daempfungsgrad D 0.065<br />
�<br />
2<br />
�<br />
�<br />
�
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
�� Zur�Kontrolle�der�analytischen�(Näherungs-)Lösung�wurde�noch�eine�Runge-Kutta�Simulation�dieses<br />
Systems�durchgeführt.�Dabei�wurde�jeweils�solange�gerechnet,�bis�sich�eine�eingeschwungene�Lösung<br />
einstellte.�Für�diese�eingeschwungene�Lösung�wurde�dann�aus�dem�Maximalwert�die�Amplitude�und�aus<br />
dem�Nulldurchgang�die�Phase�zur�Erregung�ermittelt.<br />
Mit�einer�solchen�Simulation�ist�es�naturgemäß�schwierig,�in�den�Bereichen,�wo�für�eine�Erregerfrequenz<br />
mehrere�Lösungen�existieren,�alle�Punkte�im�Resonanzdiagramm�zu�finden.�D.h.,�es�ist�gewissermaßen�vom<br />
Zufall�von�numerischen�Fehlern,�oder�auch�von�den�Anfangsbedingungen�abhängig,�auf�welcher�Kurve�die<br />
Runge-Kutta-Rechnung�sich�einschwingt.<br />
Außerdem�ist�es�natürlich�nicht�möglich,�die�instabilen�Äste�im�Resonanzdigramm�zu�erreichen.<br />
Amplitude�[mm]<br />
Phase<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
<strong>Laborversuch</strong>�Amplitude<br />
20<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
3 4 5 6 7 8 9 10<br />
Erregerfrequenz�f�[Hz]<br />
<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
<strong>Laborversuch</strong>�Phase<br />
0<br />
-20 0<br />
-40<br />
-60<br />
-80<br />
2 4 6 8 10 12 14<br />
-100<br />
-120<br />
-140<br />
-160<br />
-180<br />
-200<br />
Erregerfrequenz�f�[Hz]<br />
Messung<br />
Ruku�-�Ampl<br />
Analytik<br />
Analytik<br />
Skelettlinie<br />
Messung<br />
Ruku�-�Phase<br />
HB�(D)�(psi�1)<br />
HB�(D)�(psi�2)<br />
�� Der�Vergleich�mit�der�Runge-Kutta�Simulation�zeigt�sehr�gute�Übereinstimmung�!!
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
�� Ermittlung�des�Fourier�-�Integrals�(es�wird�zur�Verallgemeinerung�noch�eine�Vorspannung�F0<br />
berücksichtigt):�Außerdem�soll�C�immer�positiv�sein�!!<br />
Erster�Abschnitt�(F0,�c1)<br />
( )<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� �<br />
��<br />
�<br />
�<br />
�<br />
� �<br />
�<br />
)<br />
x<br />
-<br />
(x<br />
c<br />
dann�<br />
�<br />
,<br />
x<br />
x<br />
�wenn�<br />
0<br />
0<br />
0<br />
2<br />
1<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
2<br />
x<br />
x<br />
x<br />
x<br />
)<br />
x<br />
x<br />
sgn(<br />
c<br />
x<br />
c<br />
)<br />
x<br />
sgn(<br />
F<br />
)<br />
x<br />
(<br />
F<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
F<br />
1<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
><br />
=><br />
π<br />
−<br />
+<br />
−<br />
−<br />
+<br />
+<br />
=<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
Ω<br />
π<br />
= �<br />
( ) C<br />
c<br />
4<br />
F<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
c<br />
)<br />
t<br />
sgn(sin<br />
F<br />
1<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I 1<br />
0<br />
2<br />
0<br />
1<br />
0<br />
1<br />
⋅<br />
+<br />
π<br />
=<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
Ω<br />
+<br />
Ω<br />
π<br />
= � π<br />
Zweiter�Abschnitt�(c2)<br />
( )<br />
C<br />
x<br />
arcsin<br />
x<br />
)<br />
sin(<br />
C<br />
�<br />
:<br />
�<br />
mit<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
x<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
c<br />
4<br />
1<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
:<br />
x<br />
C<br />
�<br />
if<br />
0<br />
0<br />
2<br />
/<br />
0<br />
2<br />
2<br />
0<br />
=<br />
ϕ<br />
=><br />
=<br />
ϕ<br />
Ω<br />
Ω<br />
⋅<br />
−<br />
Ω<br />
⋅<br />
π<br />
=<br />
> �<br />
π<br />
ϕ<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
ϕ<br />
−<br />
ϕ<br />
ϕ<br />
+<br />
ϕ<br />
−<br />
π<br />
π<br />
=<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Ω<br />
+<br />
Ω<br />
Ω<br />
−<br />
Ω<br />
π<br />
=<br />
π<br />
ϕ<br />
π<br />
ϕ<br />
)<br />
cos(<br />
x<br />
2<br />
)<br />
cos(<br />
)<br />
sin(<br />
2<br />
/<br />
C<br />
4<br />
c<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
)<br />
t<br />
cos(<br />
x<br />
2<br />
)<br />
t<br />
cos(<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
t<br />
C<br />
4<br />
c<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
0<br />
2<br />
2<br />
2<br />
/<br />
0<br />
2<br />
/<br />
2<br />
2<br />
�� Ergebnis:<br />
( )<br />
C<br />
x<br />
arcsin<br />
mit<br />
0<br />
:<br />
)<br />
cos(<br />
x<br />
2<br />
)<br />
cos(<br />
)<br />
sin(<br />
2<br />
/<br />
C<br />
4<br />
c<br />
?<br />
x<br />
C<br />
if<br />
C<br />
c<br />
F<br />
4<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
1<br />
0<br />
=<br />
ϕ<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
ϕ<br />
−<br />
ϕ<br />
ϕ<br />
+<br />
ϕ<br />
−<br />
π<br />
π<br />
><br />
+<br />
+<br />
π<br />
=<br />
�� Anmerkung:�Das�Fourierintegral�I(C)�ist�auch�zur�Berechnung�der�(ungedämpften)�Eigenfrequenz�ω0<br />
von�Bedeutung�:�(Harmonische�Balance):<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
z<br />
:<br />
Ansatz<br />
0<br />
)<br />
z<br />
(<br />
F<br />
z<br />
m 0<br />
ω<br />
=<br />
=<br />
+<br />
�<br />
�<br />
()<br />
C<br />
m<br />
)<br />
C<br />
(<br />
I<br />
)<br />
t<br />
(<br />
d<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
1<br />
0<br />
))<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
(<br />
F<br />
)<br />
t<br />
sin(<br />
C<br />
m<br />
2<br />
0<br />
2<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
=<br />
ω<br />
=><br />
ω<br />
ω<br />
⋅<br />
π<br />
=<br />
ω<br />
+<br />
ω<br />
ω<br />
− � π<br />
� ( )<br />
C<br />
x<br />
arcsin<br />
mit<br />
0<br />
:<br />
)<br />
cos(<br />
C<br />
x<br />
2<br />
)<br />
cos(<br />
)<br />
sin(<br />
2<br />
/<br />
4<br />
m<br />
c<br />
?<br />
x<br />
C<br />
if<br />
m<br />
c<br />
4<br />
mC<br />
F 0<br />
0<br />
2<br />
0<br />
1<br />
0<br />
2<br />
0<br />
=<br />
ϕ<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
�<br />
ϕ<br />
−<br />
ϕ<br />
ϕ<br />
+<br />
ϕ<br />
−<br />
π<br />
π<br />
><br />
+<br />
+<br />
π<br />
=<br />
ω<br />
=><br />
Om(C)�:�x0=1.5�F0=0�c1=1�c2=2�m=1<br />
0<br />
0.2<br />
0.4<br />
0.6<br />
0.8<br />
1<br />
1.2<br />
1.4<br />
1.6<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
C<br />
Omega<br />
Omega�(HB) Omega�(Ruku)<br />
Om(C)�:�x0=1.5�F0=0�c1=1�c2=-1.4 �m=1<br />
0<br />
0.2<br />
0.4<br />
0.6<br />
0.8<br />
1<br />
1.2<br />
0 1 2 3 4 5 6<br />
C<br />
Omega<br />
Omega�(HB) Omega�(Ruku)<br />
=>�auch�hier�wiederum�sehr�gute�Übereinstimmung�mit�Runge�-Kutta-Rechnung�im�überlinearen<br />
Bereich�(c2>0),�geringfügige�Abweichungen�allerdings�im�(nur�theoretisch�denkbaren)�unterlinearen<br />
Bereich�(c2
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Technische�Daten�zum�Versuch�"NICHTLINEARER�SCHWINGER"<br />
Bestandteile Hardware Modell�"Nichlinearer�Schwinger"mit<br />
Wegsensor�Solartron�DC�25<br />
Anschlußbox�"Nichlinearer�Schwinger"<br />
Anschlußleitung�zu�AT-MIO-16E-10<br />
evtl.�Leitungen�für�weitere�Signale<br />
Programm LabVIEW-Programm�"Nichlinearer�Schwinger.vi"<br />
Vorbereitung Modell�und�Shaker Ausrichten�und�verschrauben<br />
Shaker Current�limit�auf�"10",<br />
Displacement�limit�ca.�auf�"0,5�inch"<br />
Gain�auf�"Reset"<br />
Anschlußbox anschliessen�von�Stromversorgung,<br />
Weggeber�vom�Modell,<br />
Anschlußleitung�zu�AT-MIO-16E-10,<br />
BNC-Leitung�zu�Shaker,<br />
evtl.�weitere�Leitungen�(z.�B.�Vibrom.�oder�Kraftsens.)<br />
Programm "Nichlinearer�Schwinger.vi"Aufrufen<br />
Inbetriebnahme Stromversorgung 12�-�15V�(Stromaufnahme�ca.20mA)<br />
Programm Siehe�unten!<br />
Shaker Power�auf�"Load�On",�Gain�auf�"4"<br />
Programmablauf Parameter�vorgeben� Skalierungen,<br />
Amplitude�für�Erregung,<br />
Anzahl�der�Messungen�für�Mittelwert,<br />
evtl.�"Chart�history�length"�für�Grafik,�Farben,...<br />
Einschalten 1.)�Einstellen�der�Frequenz<br />
2.)�Einschwingen�abwarten<br />
3.)�"Erfassen"�drücken�und�abwarten<br />
4.)�zurück�zu�1)�für�neue�Frequenz<br />
Beenden drücken�von�"STOP"<br />
die�vorhandenen�Daten�werden�in�ein�ASCII-<br />
Spreadsheet�geschrieben.<br />
Bemerkungen Programm Phasenbestimmung�in�"Mag�und�Pha-1.vi"�beruht�auf<br />
suche�nach�ansteigenden�Nullstellen�und�ist�bei�kleinen<br />
Amplituden�relativ�ungenau.<br />
Deshalb�wurde�"Mag�und�Pha-2.vi"�begonnen,�welches<br />
auf�Korrelation�der�Zeitsignale�beruht.�Das<br />
Korrelationssignal�ist�das�Produkt�aus�der�Korrelation<br />
der�unendlich�gedachten�Sinuswellen�(harmonische<br />
Schwingung)�und�der�Autokorrelation�des�rechteckigen<br />
Zeitfensters�(dreieckige�Hüllkurve).�Die�Tangenten�an<br />
die�Hüllkurve�geben�nun�die�Phasenlage.<br />
Am�besten�die�Hüllkurve�kompensieren�und�das�am<br />
nächsten�zu�Null�liegenden�Maximum�suchen.�Fitten<br />
einer�harmonische�Welle�(oder�Parabel)�liefert<br />
genaueres�Ergebinis.<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.
Institut�für�Thermische<br />
Turbomaschinen�und�Maschinendynamik LV�319.060/319.061�(W)�<strong>Nichtlineare</strong>�<strong>Schwingungen</strong><br />
Belegung�der�Leitung�AT-MIO-16E-10�zu�Anschlußbox�"�Nichlinearer�Schwinger"<br />
AT-MIO-16E-10 1<br />
�������������������������������������������������������<br />
1<br />
�siehe�AT�E�Series�User�Manual�4-2<br />
Gehrer�Arno;�Dipl.-Ing.�Dr.techn.,�Univ.-Ass.<br />
Leitung Anschlußbox<br />
BEZEICHNUNG PIN FARBE PIN VERWENDUNG<br />
GND 4 ROT-BLA 1 Bezugspotential<br />
DAC0OUT 22 BLA 2 Ausgabe�Erregersignal<br />
DAC1OUT 21 ROT 3 FREI�(Reserve)<br />
ACH0 68 GRA 4 Messung�Weggeber�Pos.<br />
ACH8 34 WEI-GEL 5 Messung�Weggeber�Neg.<br />
ACH1 33 GEL-BRA 6 Messung�Erregersignal�Pos.<br />
ACH9 66 BRA 7 Messung�Erregersignal�Neg.<br />
DIO0 52 ROS 8 FREI<br />
DIO1 17 SCH 9 FREI<br />
DIO2 49 VIO 10 FREI<br />
DIO3 65 GRÜ --- Messung�Sonstiges�Pos.<br />
DIO4 31 GEL --- Messung�Sonstiges�Neg.<br />
DIO5 51 WEI-GRÜ --- UNBELEGT<br />
DIO6 16 BRA-GRÜ --- UNBELEGT<br />
DIO7 48 GRA-ROS --- UNBELEGT<br />
PFI8/GPCTR0_SOURCE 37 WIE --- UNBELEGT<br />
GND 32 SCHIRM�(SCH) --- UNBELEGT<br />
SENSOR�DC�25 Leitung Anschlußbox<br />
BEZEICHNUNG FARBE PIN VERWENDUNG<br />
+ ROT 1 Stromversorgung�für�DC25<br />
- BLA 2 Ground�für�DC25<br />
Signal�positive WIE 3 Eingang�Erregersignal<br />
Signal�negative GRÜ 4 Bezugspotential�Erregersignal<br />
UNBELEGT<br />
UNBELEGT<br />
UNBELEGT<br />
UNBELEGT<br />
UNBELEGT