Das SELA-Seniorenhaus Konradsreuth
Das SELA-Seniorenhaus Konradsreuth
Das SELA-Seniorenhaus Konradsreuth
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<strong>Das</strong><br />
<strong>SELA</strong>-<strong>Seniorenhaus</strong><br />
<strong>Konradsreuth</strong><br />
Aus der Praxis – für die Praxis
Mein Weg vom Skeptiker<br />
zum Überzeugungstäter<br />
• Die stationäre Hausgemeinschaft als<br />
geförderte Modelleinrichtung<br />
• Die Einschätzung in Fachkreisen<br />
• Der Auftrag
Die Parameter<br />
Mein Weg vom Skeptiker<br />
zum Überzeugungstäter<br />
• Gruppengröße<br />
• Hausgröße<br />
• bauliche Grundsätze
Mein Weg vom Skeptiker<br />
zum Überzeugungstäter<br />
Die Entwicklung der fachlichen und<br />
baulichen Konzeption<br />
• Voraussetzungen
Konzeption<br />
-Leitgedanken -<br />
• Anknüpfen an Vertrautes<br />
• Sozialraumorientierung<br />
• Leben in einer überschau-<br />
baren Gemeinschaft<br />
� Selbstbestimmung und<br />
Alltagsnormalität
Vorgaben<br />
• Leitgedanken als Grundlage für<br />
die Konzeption<br />
• Konzeption stationäre<br />
Hausgemeinschaft<br />
• Wirtschaftliche Größe<br />
• Wirtschaftliches Bauen
Vorgaben<br />
• Ökologisches Bauen (als Grund-<br />
lage für günstige Finanzierung)<br />
• Kurze Bauzeit<br />
• Festpreis
Konzeptionsentwicklung<br />
• Auf Erfahrungshintergrund von Betrieb<br />
und Bau von konventionellen<br />
Altenhilfeeinrichtungen<br />
• Große Bereitschaft des multipofessionellenKonzeptentwicklungsteams,<br />
neue Wege zu gehen<br />
• Einbeziehung Erfahrung anderer Träger
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
1. Betreuungsform<br />
- an Hausgemeinschaftskonzeption<br />
im Sinne des KDA<br />
orientiert<br />
- Beachtung wirtschaftlicher<br />
Größe von Gruppen<br />
und Haus insgesamt
2. Mitarbeiter<br />
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
- „Alltagsbegleiter“<br />
ersetzt Pflegenden Angehörigen<br />
in eigener Häuslichkeit<br />
- Pflegefachkraft<br />
„interne ambulante Pflege“
3. Qualifizierung<br />
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
- „Alltagsbegleiter“<br />
4. Philosophie<br />
- Umziehen in eine neue<br />
Wohnung, nicht Ein-<br />
ziehen in eine Pflegeeinrichtung
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
5. Baukonzept<br />
Maßgeschneidert: Ökonomie<br />
und Ökologie gehen<br />
zusammen
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
6. Baukörper<br />
Einzelhäuser, mit Individualbereich<br />
der Bewohner und Wohn-,<br />
Ess-, Kochbereich durch Funk-<br />
tionsgelenke verbunden.<br />
Ideale Anordnung: Vier Häuser<br />
gruppieren sich um einen beschützen-<br />
den Innenhof.
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
7. Gemeinde-, Stadtteilorientierung<br />
-Kleine Einheiten<br />
- Bedarfsgerecht auf den je-<br />
weiligen Einzugsbereich zu-<br />
geschnitten (Gemeinde-<br />
oder Stadtteil)<br />
- Integration in örtliche Struk-<br />
turen (Vereine, Kirchengemeinden)
Die Kennzeichen<br />
und baulichen Grundsätze<br />
8.Finanzierung<br />
- Zinsgünstige KfW-Kredite<br />
wegen Niedrigenergiehausstandard<br />
als Schwerpunkt<br />
- Bürgerdarlehen<br />
- ggf. Stiftung
Praxiserfahrung<br />
Prototyp „<strong>SELA</strong> <strong>Seniorenhaus</strong> <strong>Konradsreuth</strong>“<br />
- seit 2 Jahren erfolgreich in Betrieb<br />
- Fachlich<br />
- Wirtschaftlich<br />
� Konsequenz:<br />
- Träger baut weitere Einrichtung<br />
- Insgesamt 5. Projekt bereits im Bau
Unerwartete Nebenwirkung<br />
Anfragen von Bürgermeistern und poten-<br />
tiellen Betreibern, auch für diese ein <strong>SELA</strong><br />
<strong>Seniorenhaus</strong> zu konzipieren und zu bauen.
Wichtige Erkenntnisse<br />
• Hausgröße nicht unter 40 Bewohner<br />
• Gruppengröße nicht unter 10 Bewohner<br />
• Auf einer Ebene mindestens<br />
20 Bewohner<br />
• T-Form günstigster Baukörper<br />
• Beschützender Innenhof vorteilhaft<br />
• Café als Schnittstelle zum Ort wichtig
Wichtige Erkenntnisse<br />
• Schnelle Belegung reduziert Anlaufverluste<br />
(Sozialraumorientierung)<br />
• Ökologisches Bauen erleichtert<br />
Finanzierung<br />
• Große Mitarbeiterzufriedenheit<br />
• Große Bewohnerzufriedenheit<br />
• Pflegeheimuntypische Atmosphäre
Schlussbemerkung/Ausblick<br />
• Erfahrungsaustausch verschiedener<br />
Betreiber wichtig<br />
• Beratungsstelle<br />
• Berücksichtigung der Spezifika von<br />
Hausgemeinschaften bei Pflegesätzen
Schlussbemerkung/Ausblick<br />
• Neue Qualifikationen für Einsatz in<br />
Hausgemeinschaften<br />
• Weg in Richtung Hausgemeinschaft ist<br />
sinnvoll
Fachtag<br />
„Hausgemeinschaften in stationären Pflegeeinrichtungen“<br />
am 9. Juli 2009 in Eching<br />
-Abstract-<br />
<strong>SELA</strong> <strong>Seniorenhaus</strong> <strong>Konradsreuth</strong> – Aus der Praxis für die Praxis<br />
1. Ausgangssituation<br />
Stationäre Hausgemeinschaften wurden aus f a c h l i c h e r S i c h t bei den<br />
Verantwortlichen im Bereich der Altenhilfe der Hofer Diakonie überwiegend positiv<br />
bewertet. Aufgrund der Aussagen von Betreibern von Hausgemeinschaften wie auch<br />
Verbandsvertretern: „Hausgemeinschaften seien kaum oder überhaupt n i c h t<br />
w i r t s c h a f t l i c h z u f ü h r e n “, unterblieb allerdings zunächst eine intensivere<br />
Beschäftigung mit diesem Thema.<br />
2. Entscheidungsfindung<br />
Der rechnerische Nachweis des Pflegesatzsachverständigen Hans-Dieter Falkenberg, dass<br />
Hausgemeinschaften bei Beachtung bestimmter Kenngrößen wirtschaftlich zu führen<br />
seien, schafften die Grundlage für eine vertiefte Auseinandersetzung.<br />
3. Konzeptentwicklung<br />
<strong>Das</strong> multiprofessionelle Konzeptentwicklungsteam (bestehend aus Heimleitung,<br />
Pflegedienstleitung, gerontopsychiatrische Fachkraft und weiteren engagierten<br />
Mitarbeitern aus Pflege und Hauswirtschaft sowie einem innovativen Architekten mit über<br />
25 Jahre Erfahrung im Bau von Sozialimmobilien, der Vorsitzenden der regionalen<br />
Alzheimergesellschaft – gleichzeitig betroffene Angehörige -, Mitarbeiter aus dem Bereich<br />
Betriebswirtschaft) entwickelte ein umfassendes fachliches und bauliches Konzept, das alle<br />
Aspekte einschließlich der Fortbildung der künftig dort eingesetzten Mitarbeiter umfasste.<br />
Wichtig war es uns, in diesem Zusammenhang auch die (negativen und positiven)<br />
Erfahrungen anderer Träger von Hausgemeinschaften mit einzubeziehen.<br />
4. Umsetzung<br />
Ein besonders wichtiger Aspekt war, dass Standort und bestimmte Kenngrößen, sowie<br />
bauliche Aspekte einen fachlichen und wirtschaftlichen Erfolg sicherten. Bewusst wurde<br />
als Standort nicht eine größere Stadt, sondern eine Kommune im Umland gewählt. Die<br />
Größe der Einrichtung war auf den direkten Einzugsbereich zugeschnitten: Ein<br />
Gebäudekomplex mit vier Gruppen à 11 Bewohnern für eine Gemeinde mit ca. 3.700<br />
Einwohnern. Die schnelle Belegung innerhalb von nur 4 ½ Monaten erbrachte den<br />
Nachweis, dass die Sozialraumorientierung nicht nur aus fachlicher Sicht, sondern auch<br />
aus wirtschaftlichen Gründen sehr sinnvoll ist.<br />
Die Entscheidung für die Umsetzung des Bauwerks in Holzrahmenbauweise als<br />
Niedrigenergiehaus erwies sich ebenso als richtig. Die Bauzeit betrug nur neun Monate<br />
(bei einem Nachfolgeprojekt konnte diese Rekordzeit aufgrund des Erfordernisses eines<br />
schnellen Bezuges sogar auf sechs Monate reduziert werden). Bei Bezug herrschte ein<br />
angenehmes ausgewogenes und trockenes Wohnklima. Der Niedrigenergiehausstandard<br />
(u.a. auch erreicht durch eine Biomassenheizung) ermöglichte eine günstige Finanzierung.<br />
Auch der Energieverbrauch überzeugte bereits in der ersten Heizperiode.<br />
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®
Fachtag<br />
„Hausgemeinschaften in stationären Pflegeeinrichtungen“<br />
am 9. Juli 2009 in Eching<br />
-Abstract-<br />
Die erdgeschossige Bauweise bedeutete zwar viel Flächenverbrauch einerseits, aber<br />
andererseits auch die Möglichkeit, einen beschützenden Innenhof zu gestalten. Weitere<br />
Vorteile dieser erdgeschossigen Bauweise sind die Möglichkeit der natürlichen Belichtung<br />
durch versetzte Pultdächer, brandschutztechnische Aspekte, Verzicht auf Aufzug und<br />
Fluchttreppenhäuser mit den dadurch vermeidbaren Folgekosten.<br />
Auch der Verzicht auf Unterkellerung war bewusst. Die Entscheidung war stattdessen, im<br />
Bedarfsfalle Abstellflächen anzumieten. Bisher erwies es sich allerdings noch nicht als<br />
erforderlich.<br />
Die Zimmergröße mit einer Grundfläche von ca. 24 m² einschl. Duschbad ermöglicht im<br />
Bedarfsfall auch eine Doppelbelegung.<br />
5. Ergebnis<br />
Nach nunmehr zwei Jahren Betrieb konnten wir den Nachweis erbringen, dass<br />
Hausgemeinschaften bei Beachtung der entscheidenden Parameter wirtschaftlich zu<br />
führen sind. Auf die positiven Aspekte der Hausgemeinschaft für die Bewohner,<br />
Angehörigen und Mitarbeiter wird hier bewusst nicht eingegangen, da diese bereits<br />
ausführlich in den verschiedensten Publikationen beschrieben wurden und wohl auch<br />
weitestgehend unbestritten sind.<br />
Als Stichworte seien hier nur genannt: Die kleine überschaubare Gruppe, das höhere Maß<br />
an Selbstbestimmung, die Alltagsnormalität, die stärkere Möglichkeit Angehörige<br />
einzubeziehen.<br />
6. Persönliches Statement<br />
Ich bin davon überzeugt, dass die Entwicklung von stationären Hausgemeinschaften ein<br />
wichtiger Baustein zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist.<br />
Ernst Engelhardt<br />
Bereichsleiter Bildung und Entwicklung<br />
Diakonie Hochfranken Altenhilfe gGmbH<br />
Klostertor 2<br />
95028 Hof/Saale<br />
( 09281/837-120<br />
* ernst.engelhardt@sela-seniorenhaus.de<br />
www.sela-seniorenhaus.de<br />
1. Juli 2009 E/tm<br />
Seite 2 von 2<br />
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