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Missbildungen bei Wanzen (Heteroptera): Feldstudien ... - Sensigns

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14CHEMISTRY & BIODIVERSITYFig. 7. Darstellung einer Reihe missgebildeter <strong>Wanzen</strong>, die in der Nähe des Paul-Scherrer-Instituts inVilligen, Schweiz, gesammelt wurden (1995; Tempera auf Millimeterpapier). Von insgesamt 67 <strong>Wanzen</strong>wiesen fünf morphologische Schäden auf. Farbcode für <strong>Missbildungen</strong>: Schwarz: gesund, Rot: Flügel,Gelb: Scutellum, Grün: Fühler, Dunkelrot: Abdomen. Die weissen Vierecke verweisen auf dunkleFlecken, also keine morphologischen Schäden. (nicht gezeigt). Cornelia Hesse-Honegger, Zürich.übertragen und dann mit Aquarellfarben koloriert. Die <strong>Wanzen</strong> wurden gemäss derFarbperspektive von Paul Cézanne gemalt, <strong>bei</strong> der keine bestimmte Lichtquellevorhanden ist, sodass die Farben nicht vom Schattenwurf abhängen und unverfälschtdarstellbar sind. Im Gegensatz zu erwachsenen Tieren mussten Larven innerhalbweniger Stunden nach dem Tod gemalt werden, weil sie rasch zusammenschrumpfenund ihre natürlichen Farben verlieren.3. Resultate und Diskussion. – 3.1. Referenzbiotop: Paradigmenwechsel. Ich habeüber 30 Jahre lang <strong>Wanzen</strong> und Fliegen gesammelt, untersucht und minutiçs gemalt. Inder Zeit vor der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 sind mir da<strong>bei</strong> kaum <strong>Missbildungen</strong>aufgefallen. Nach Tschernobyl hingegen entschloss ich mich, dieses Phänomensystematisch zu untersuchen, vor allem nachdem ich 1987 in Schweden (Tab. 1, Nr. 2)schockierende Deformationen an <strong>Wanzen</strong> festgestellt hatte, welche in radioaktivkontaminierten Gebieten lebten. Damals war ich wie die meisten Wissenschaftlerdavon überzeugt, dass hohe Dosen radioaktiver Strahlung für Lebewesen bedeutendgefährlicher sind als tiefe Dosen. Meine Experimente jedoch liessen mich dieseAnnahme immer mehr bezweifeln. Petkau und Mitar<strong>bei</strong>ter (Petkau-Effekt) [23] undandere Forscher [19 – 22] bestätigten meine wachsende Erkenntnis.Um die Häufigkeit und Schwere von <strong>Missbildungen</strong> <strong>bei</strong> <strong>Wanzen</strong> überhauptbewerten und vergleichen zu kçnnen, brauchte ich zunächst geeignete Referenzbiotope.Solche Biotope sollten mçglichst naturbelassen und unverschmutzt sein. Orte imEinflussgebiet chemischer Industriezweige, in der Nähe von Kernkraftanlagen, oder

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