28CHEMISTRY & BIODIVERSITYTabelle 6. Missbildungsrate <strong>bei</strong> <strong>Wanzen</strong> aus dem Kanton Aargau und umliegenden Gebieten (1994–1996). Die relative Anzahl aller Schäden (AS) und morphologischer Schäden (MS) sind in Prozentangegeben. Pro Standort wurden je 65 <strong>Wanzen</strong> gesammelt, 2600 im Ganzen. Für die geographischeAuswahl der Biotope (Fig. 15) s.Experimentelles und Fig. 6.Nr. Dorf/Ort a ) AS MS Nr. Dorf/Ort a ) AS MS1 Mçhlin 10,7 4,6 21 Dçttingen 9,2 6,12 Kleindçttingen 18,4 15,3 22 Bachs 3,0 3,03 Homberg 7,4 1,5 23 Zeglingen 6,1 6,14 Effingen 9,2 4,6 24 Zeihen 7,6 4,65 Windisch 16,9 10,7 25 Brugg 4,6 1,56 Steinhof 16,9 9,2 26 Killwangen 6,4 1,57 Stüsslingen 13,8 10,7 27 Regensdorf 16,9 4,68 Rohr 18,4 15,3 28 Wangen 15,3 9,29 Othmarsingen 3,0 0 29 Gretzenbach 16,9 9,210 Kindhausen 4,6 1,5 30 Dürrenäsch 12,3 9,211 Safenwil 9,2 9,2 31 Büttikon 3,0 1,512 Unterkulm 7,6 4,6 32 Uitikon 3,0 3,013 Sarmenstorf 18,4 6,1 33 Kestenholz 10,7 9,214 Rottenschwil 12,3 3,0 34 Sagen 3,0 3,015 Auw 9,2 6,1 35 Bottenwil 7,6 6,116 Reuenthal 12,3 9,2 36 Leimbach 13,8 9,217 Rheinfelden 3,0 1,5 37 ¾ttenberg 16,9 7,618 Hellikon 3,0 1,5 38 Hedingen 20,0 4,619 Hornussen 9,2 6,1 39 Rçmerswil 7,6 6,120 Rüfenach 16,9 15,3 40 Langrüti 10,7 4,6a ) Die Namen der Standorte wurden nach den nächstliegenden Ortschaften gewählt.anstalt (für Gçsgen und Leibstadt); die Daten für Beznau I und II sowie das PSI sindverçffentlicht worden [31].In Fig. 17 ist mit Hilfe eines Farbcodes die relative Anzahl der morphologischenSchäden <strong>bei</strong> <strong>Wanzen</strong> an den 40 untersuchten Standorten im Aargau darstellt (inAnalogie zu Fig. 15). Die Lage der vier Atomanlagen und die an diesen Ortenvorherrschenden relativen Windhäufigkeiten und Windrichtungen sind als farbigeKeile dargestellt. Die Hauptwindrichtungen sind NE – SW und W–E. Von wenigenAusnahmen abgesehen, fallen jene Orte mit den hçchsten Schädigungsraten (rote,violette und blaue Punkte) in die Windrichtung NE – SW, entlang oder parallel zu einerVerbindungslinie zwischen den Atomanlagen. Für eine noch detailliertere Analysemüssten noch mehr Standorte sowie topologische Gegebenheiten in Betracht gezogenwerden, was im Rahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t allerdings unmçglich war 15 ). Nichtsdestotrotzist eine klare Tendenz zu erhçhter Missbildungsrate <strong>bei</strong> <strong>Wanzen</strong> im Umfeld vonAtomkraftwerken auszumachen, vor allem wenn man die Windhäufigkeiten berücksichtigt.Diese Resultate stimmen somit qualitativ mit jenen aus dem Entlebuchüberein (s.o.): Auch dort wurde eine qualitative Korrelation zwischen Windrichtungund Schadenshäufigkeit beobachtet.15) Ich habe alle <strong>Feldstudien</strong> alleine durchgeführt und selber finanziert.
CHEMISTRY & BIODIVERSITY 29Fig. 16. Kçrperspezifische <strong>Missbildungen</strong> der 2600 untersuchten <strong>Wanzen</strong> aus dem Kanton Aargau (1996–1999)Tabelle 7. Familienspezifische Deformationen <strong>bei</strong> <strong>Wanzen</strong> (1994–1996). Insgesamt 2600 Individuen von40 Standorten wurden untersucht (s. Fig. 15 und 17).Nr. Familie <strong>Wanzen</strong> Zahl der DeformationenAS a ) MS b )1 Pentatomidae 1022 133 782 Coreidae 711 76 573 Miridae 419 31 164 Nabidae 189 11 45 Rhopalidae 76 3 16 Lygaeidae 47 3 17 Anthocoridae 23 2 08 Bertydae 11 1 09 Scutelleridae 8 0 010 Pyrrhocoridae 8 1 111 Reduviidae 4 0 012 Acanthosomatidae 3 1 113 Stenocephalidae 1 0 014 Plataspidae 1 0 015 Dermaptera c ) 1 0 016 Auchenorrhyncha c ) 76 8 1Total 2600 270 160a ) Alle Schäden. b ) Morphologische Schäden. c ) Dermaptera (Ohrwürmer) und Auchenorrhyncha(Zikaden), die mit den <strong>Wanzen</strong> verwandt sind, wurden auch in diese Studie integriert.