Predigtreihe „Liebe lernen“ Gott ist Liebe 5.2.2012 Liebe Gemeinde ...

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Gott gedenkt – ob wir leben oder sterben, wir gehören ihm. Dass wir leben, und dass unser Leben bewahrt ist trotz unserer Versäumnisse und unseres Kleinglaubens, das macht Gott! Das macht seine Liebe, und die erweist sich – nicht im harmlosen Liebsein, sondern darin, dass er uns Lebensrecht schafft und neu schafft und unser Leben bewahrt. Und das alles ist etwas, was nicht nebenher geht. „Schaffen“ ist Arbeiten – das müssten wir Schwaben wissen. Gott schafft viel an uns, und für uns. Er ist nicht „lieb“. Sondern voller tätiger, Leben schaffender Zuwendung. Gott ist die Liebe, haben wir gesagt. Und zwar Liebe in Aktion, nicht „lieb“ i.S.v. harmlos. Es gibt ein Wort Martin Luthers über Gott und die Liebe, was in diesen kalten Tagen wohl besonders gut passt und unser Herz erreicht: „Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe“ (aus der 7. InvokavitPredigt 1522, insel I, 301) Ein glühender Backofen voller Liebe. Dieses Bild tut gut. Da wird einem schon bei der Vorstellung warm. Ein Backofen, und gar ein glühender Backofen, wenn Du da in der Nähe sein kannst, brauchst Du keine Mütze und kein Stirnband. Von Zeit zu Zeit geht das Ofenloch auf – und Du kannst einen Blick auf die Glut erhaschen. Wie das leuchtet da innen! Und wie das duftet, wenn wieder einige Brote fertig sind! Brot für viele wird da gebacken. Brot, das satt macht. Und frischer als dort kannst Du es nirgends bekommen. Liebe Gemeinde, Wenn Gott „ein glühender Backofen voller Liebe“ ist, dann heißt das doch, dass wir von seiner Liebe gar nicht heiß genug denken können. Dann drückt das Bild etwas von seiner Leidenschaft aus. Ja, dann kann man sich an diesem Backofen auch verbrennen, wenn man es ungeschickt anstellt, z.B. mit bloßen Händen hineingreift.
Gott ist heilig, „verzehrendes Feuer“ nennt ihn die Bibel immer wieder (2.Mose 24,17; 5.Mose 4,24; Ps.18,9; Jes.30,27; Hebr.12,29 u.ö.). Heilig ist nicht harmlos. Und in seiner Liebe ist Gott nicht einfach immer „lieb“. Liebe hat auch rätselhafte Seiten. Was Liebe ist, was Liebe kann, das zeigt sich manchmal erst im Nachhinein. „Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe.“ Mit so einem glühenden Backofen musst Du also richtig umgehen – dann wird er Dir zum Segen. Dazu ist der Backofen da – dass Menschen leben können. Der Brotteig, denn sie selber zubereiten, muss dort hinein, und dort im Ofen muss er es aushalten – eine ganze Zeitlang. Und dort im Ofen verändert sich der Teig, wird erst in der Hitze zum Brot – je nach seiner Eigenart. Der Ofen verändert sich nicht, wenn Brote drin sind – die Brote verändern sich! Der Ofen verschenkt sich und seine Hitze. Er hat genug davon. Und noch ein Gedanke: Die Backhäuschen, die es in vielen Dörfern und Städten gab, diese Backhäuschen hatte nicht jedes Haus für sich, so wie heute jeder seinen Backofen in der Küche hat. Das Backhaus war gemeinsam. Dort am Backhaus traf man sich. Dort am Backhaus half man sich gegenseitig. Dort am Backhaus freute man sich gemeinsam. Man freute sich über das Brot. Aber auch über ein gutes Miteinander. Und vielleicht war die Zeit, die man auf das Brot warten musste, gar nicht die schlechteste Zeit der Woche. Denn man tauschte in dieser Zeit so manche Neuigkeit aus und konnte Freud und Leid teilen. Und nicht nur Worte wird man am Backtag geteilt haben, sondern sicherlich auch den einen oder anderen Laib Brot. Vielleicht hat man ein Brot ins Nachbarhaus geschickt, wo die Mutter krank war. Oder die Großeltern, die nicht mehr so konnten: auch an sie hat man gedacht. Und nicht nur Brot hatte man gebacken. Sondern auch Kuchen – zur Kirbe oder wenn jemand Geburtstag hatte. Oder Zwiebelkuchen im Herbst. So ein Backofen war also letztlich auch sehr gemeinschaftsfördernd. „Gott – das ist ein glühender Backofen voller Liebe“.
Seite 1 und 2: Predigtreihe „Liebe lernen“ Got
Seite 3: Das ist seine Gerechtigkeit. Er ver

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