05.12.2012 Aufrufe

Dauergifte in den Alpen

Dauergifte in den Alpen

Dauergifte in den Alpen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Ermittlung des Höhenprofils bei Achenkirch ergab auch bei <strong>den</strong> PCBs, wie<br />

bei <strong>den</strong> Diox<strong>in</strong>en, die größte Schadstoffbelastung <strong>in</strong> der größten Höhe.<br />

4.1.3 Polybromierte Biphenyle (PBBs)<br />

PBBs wur<strong>den</strong> als Flammschutzmittel <strong>in</strong> Kunststoffen, z. B. <strong>in</strong> der Auto-,<br />

Elektronik- und Textil<strong>in</strong>dustrie, verwendet.<br />

Die Verwendung von PBBs wurde <strong>in</strong> Österreich 1993 zusammen mit <strong>den</strong> PCBs<br />

verboten.<br />

PBBs wur<strong>den</strong> im Waldbo<strong>den</strong> von 9 der 29 Meßstellen gefun<strong>den</strong> z. B. <strong>in</strong> 1540 m<br />

Höhe <strong>in</strong> <strong>den</strong> Hohen Tauern.<br />

4.1.4 DDT<br />

Das “Uralt”-Insektenvernichtungsmittel DDT wird <strong>in</strong> Österreich und e<strong>in</strong>igen<br />

Nachbarländern seit vielen Jahren nicht mehr angewendet. In Österreich ist<br />

DDT seit 1992 verboten, <strong>in</strong> anderen Ländern seit <strong>den</strong> 70er-Jahren. Trotzdem<br />

konnten DDT oder se<strong>in</strong>e Abbauprodukte bei <strong>den</strong> Untersuchungen des<br />

Umweltbundesamtes an der Hälfte der Gebirgsstandorte <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fichtennadeln<br />

des aktuellen Jahrgangs wer<strong>den</strong>. Das heißt, die Luft über Österreich ist immer<br />

noch mit diesem besonders hartnäckigen Dauergift belastet. Besonders hohe<br />

Werte wiesen die im östlichen Teil der <strong>Alpen</strong> gelegenen Standorte auf.<br />

Im Waldbo<strong>den</strong> der Gebirgswälder wurde noch wesentlich mehr DDT gefun<strong>den</strong><br />

als <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nadeln oder <strong>in</strong> landwirtschaftlichen Bö<strong>den</strong> <strong>in</strong> Österreich, was aus der<br />

Ablagerung dieses <strong>Dauergifte</strong>s über viele Jahre und auch der direkten<br />

Anwendung von DDT gegen Insekten im Wald zu erklären ist.<br />

Das Höhenprofil <strong>in</strong> Achenkirch zeigte wieder die höchsten Konzentrationen an<br />

DDT und se<strong>in</strong>en Abbauprodukten <strong>in</strong> der größten Höhe.<br />

Das Verhältnis der DDT-Konzentration zu der se<strong>in</strong>er Abbauprodukte hängt vom<br />

Zeitraum seit der Anwendung des Insektenvernichtungsmittels ab, läßt also e<strong>in</strong>e<br />

ungefähre “Altersbestimmung“ zu. An <strong>den</strong> stark belasteten Standorten <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Südostalpen ist der Anteil von DDT zu se<strong>in</strong>en Abbauprodukten niedrig, d.h. das<br />

DDT ist relativ stark abgebaut. Die Belastung dort stammt daher aus lange<br />

zurückliegen<strong>den</strong> Anwendungen von DDT <strong>in</strong> der Umgebung oder vom Transport<br />

des <strong>Dauergifte</strong>s aus sehr großen Entfernungen.<br />

In Achenkirch ist am höchst gelegenen Standort des Höhenprofils der Anteil von<br />

DDT im Verhältnis zu se<strong>in</strong>en Abbauprodukten hoch, höher als an <strong>den</strong><br />

niedrigeren Standorten des Höhenprofils. Die Belastungen stammen daher aus<br />

jüngerer Zeit als bei <strong>den</strong> tiefer gelegenen Standorten. Auch die anderen<br />

hochgelegenen Standorte <strong>in</strong> <strong>den</strong> Zentralalpen weisen dieses hohe Verhältnis<br />

Greenpeace-Studie “<strong>Dauergifte</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong>” 8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!