Dauergifte in den Alpen
Dauergifte in den Alpen
Dauergifte in den Alpen
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1. E<strong>in</strong>leitung<br />
Bunte Blumenwiesen, Fichtenwälder, klare Bergseen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong> s<strong>in</strong>d - nicht<br />
nur <strong>in</strong> Frem<strong>den</strong>verkehrsprospekten - Symbole für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>takte, saubere Umwelt.<br />
Das idyllische Bild täuscht, <strong>den</strong>n auch die Gebirge, weit entfernt von großen<br />
Städten und Industrie, s<strong>in</strong>d bereits mit <strong>Dauergifte</strong>n belastet. Schwer abbaubare<br />
organische Schadstoffe, auch POPs (persistant organic pollutants) oder<br />
<strong>Dauergifte</strong> genannt, haben die abgelegensten Plätze dieser Erde erreicht, es<br />
gibt ke<strong>in</strong>e weißen Flecken mehr.<br />
1.1 Die globale Verbreitung der <strong>Dauergifte</strong><br />
Die <strong>Dauergifte</strong> s<strong>in</strong>d Wandergifte. S<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>mal entweder direkt bei ihrer<br />
Verwendung, bei <strong>in</strong>dustriellen Herstellungsprozessen, Verbrennungsprozessen,<br />
mit dem Müll usw. <strong>in</strong> die Umwelt gelangt, wer<strong>den</strong> sie nur sehr langsam<br />
abgebaut. Sie verdunsten allmählich, wer<strong>den</strong> vom W<strong>in</strong>d mitgenommen und<br />
kommen mit Regen und Schnee wieder auf die Erde zurück. Dieser Vorgang -<br />
verdunsten, kon<strong>den</strong>sieren - kann sich auf der Wanderung der <strong>Dauergifte</strong> mehrfach<br />
wiederholen, sie legen so Hunderte und Tausende Kilometer zurück 1 2 .<br />
1.2 Was s<strong>in</strong>d die bekanntesten <strong>Dauergifte</strong>?<br />
Die UNEP, die Umweltorganisation der UNO, hat Anfang der 90er-Jahre zwölf<br />
chlorierte Verb<strong>in</strong>dungen als erste <strong>Dauergifte</strong> bestimmt. Für diese sollen nun<br />
global Verbote und umweltverträgliche Entsorgungsmaßnahmen erreicht<br />
wer<strong>den</strong>. Die Verhandlungsergebnisse sollen im Rahmen e<strong>in</strong>er Konvention,<br />
e<strong>in</strong>em weltweit völkerrechtlich gültigen Abkommen, abgesichert wer<strong>den</strong>. Diese<br />
Konvention soll <strong>in</strong> der ersten Hälfte des Jahres 2001 bei e<strong>in</strong>er Konferenz <strong>in</strong><br />
Stockholm unterzeichnet wer<strong>den</strong>.<br />
“Dreckiges Dutzend” der UNEP - „Alte“ <strong>Dauergifte</strong><br />
• Polychlorierte Diox<strong>in</strong>e und Furane (PCDDs, PCDFs) (Nebenprodukte von<br />
chemischen Prozessen, Prozessen <strong>in</strong> der Eisen- und Stahl<strong>in</strong>dustrie z.B.<br />
S<strong>in</strong>teranlagen und von Verbrennungsprozessen z. B. Müllverbrennung)<br />
• Polychlorierte Biphenyle (PCBs) (Kühl- und Isolierflüssigkeit)<br />
• Hexachlorbenzol (HCB) (Pilzgift, Weichmacher für Kunststoffe, Emission<br />
aus der Müllverbrennung)<br />
• DDT, Chlordan, Aldr<strong>in</strong>, Dieldr<strong>in</strong>, Endr<strong>in</strong>, Heptachlor, Toxaphen, Mirex<br />
(Insektizide)<br />
Greenpeace-Studie “<strong>Dauergifte</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong>” 2