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Dauergifte in den Alpen

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An allen Meßstellen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Stubaier <strong>Alpen</strong>, <strong>den</strong> Hohen Tauern, <strong>den</strong> Allgäuer<br />

<strong>Alpen</strong>, <strong>den</strong> Karnischen <strong>Alpen</strong>, im Salzkammergut, im <strong>Alpen</strong>vorland usw. konnten<br />

gefährliche <strong>Dauergifte</strong> wie Polychlorierte Diox<strong>in</strong>e und Furane (Diox<strong>in</strong>e),<br />

Polychlorierte Biphenyle (PCBs), Polybromierte Biphenyle (PBBs), DDT und<br />

se<strong>in</strong>e Abbauprodukte, Hexachlorcyclohexan (HCH) bzw. L<strong>in</strong>dan, Hexachlorbenzol<br />

(HCB), Pentachlorphenol (PCP) oder Polyzyklische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAHs) teilweise <strong>in</strong> großen Konzentrationen gemessen wer<strong>den</strong> 7 . Weitab von<br />

Städten, Industrie oder Ackerflächen waren fast alle Standorte mit e<strong>in</strong>em<br />

Gemisch aus allen diesen Schadstoffen belastet.<br />

Die Meßstellen <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong> lagen <strong>in</strong> Höhen zwischen 670 und 1740 m. Bei <strong>den</strong><br />

meisten <strong>Dauergifte</strong>n war die Belastung der höchstgelegenen Standorte am<br />

größten. Die Zusammensetzung der Schadstoffe <strong>in</strong> <strong>den</strong> höchsten Lagen ist e<strong>in</strong>e<br />

Bestätigung dafür, daß die <strong>Dauergifte</strong> nicht nur “hausgemacht” s<strong>in</strong>d, sondern<br />

von weit entfernten Quellen <strong>in</strong> die <strong>Alpen</strong> transportiert wer<strong>den</strong>.<br />

4.1.1 Diox<strong>in</strong>e<br />

Fichtennadeln <strong>in</strong> österreichischen Bergwäldern, weit ab von Industrie und<br />

großen Siedlungen, enthalten beachtenswerte Mengen der hauptsächlich aus<br />

(chlor-)chemischen, metallurgischen oder Verbrennungsprozessen stammen<strong>den</strong><br />

gefährlichen Diox<strong>in</strong>e. Hochgelegene alp<strong>in</strong>e Standorte weisen im allgeme<strong>in</strong>en<br />

höhere Diox<strong>in</strong>konzentration <strong>in</strong> <strong>den</strong> Fichtennadeln auf als niedriger gelegene.<br />

Um die Abhängigkeit der Belastung mit <strong>Dauergifte</strong>n von der Höhenlage der<br />

Meßstellen zu überprüfen, wur<strong>den</strong> bei Achenkirch <strong>in</strong> <strong>den</strong> Nordtiroler Kalkalpen<br />

Messungen an drei übere<strong>in</strong>ander gelegenen Standorten durchgeführt. Das so<br />

erhaltene Höhenprofil für die Diox<strong>in</strong>belastung der Fichtennadeln bestätigte <strong>den</strong><br />

Anstieg der Diox<strong>in</strong>konzentration mit der Meereshöhe. Die Zusammensetzung<br />

der Diox<strong>in</strong>e am höchstgelegenen und zugleich am stärksten belasteten Standort<br />

<strong>in</strong> 1650 m weist, wie auch bei anderen hochgelegenen Standorten, auf e<strong>in</strong>en<br />

Transport dieser <strong>Dauergifte</strong> aus großer Entfernung h<strong>in</strong>.<br />

Besonders hoch war die Belastung mit Diox<strong>in</strong>en an Standorten <strong>in</strong> 700 m Höhe<br />

im Niederösterreichischen <strong>Alpen</strong>vorland. Die Zusammensetzung der Diox<strong>in</strong>e an<br />

diesem Ort weist auf Quellen <strong>in</strong> der Umgebung h<strong>in</strong>.<br />

Waldbo<strong>den</strong> nimmt organische Schadstoffe besser auf als Grünlandflächen. Die<br />

Messungen von Diox<strong>in</strong>en <strong>in</strong> <strong>den</strong> Waldbö<strong>den</strong> im Gebirge ergaben für die weit<br />

abgelegenen Standorte be<strong>den</strong>klich hohe Werte. E<strong>in</strong> großer Teil der Bö<strong>den</strong><br />

enthielt mehr Diox<strong>in</strong>e, als die Menge, die vom Deutschen Bundesumweltm<strong>in</strong>isterium<br />

als Vorsorge- oder Sanierungswert für landwirtschaftlich oder<br />

gärtnerisch genutzte Bö<strong>den</strong> vorgesehen ist 8 . Ohne e<strong>in</strong>schnei<strong>den</strong>de Maßnahmen<br />

zur Reduktion des Diox<strong>in</strong>e<strong>in</strong>trags ist noch e<strong>in</strong>e weitere Zunahme dieser<br />

Belastung zu erwarten.<br />

Greenpeace-Studie “<strong>Dauergifte</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Alpen</strong>” 6

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