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TAGUNGSBERICHT - Artists in Residence

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Welcher Zweck wird verfolgt?Jahrzehntelang hat sich Ch<strong>in</strong>a von der westlichen Welt abgeschottet. Erst mit dem Beitritt zur WTOim letzten Jahr öffnete sich das Land voll umfänglich den anderen Nationen. Nun s<strong>in</strong>d wir hier mitder Situation konfrontiert, dass <strong>in</strong> unseren <strong>in</strong>ternationalen Beziehungen auf e<strong>in</strong>mal gut 20% derErdbevölkerung dazugekommen s<strong>in</strong>d, wir von dieser Kultur weder Sprache, noch Schrift oderGesellschaftsform verstehen. Dazu kommt, dass der atemberaubende, wirtschaftliche AufschwungCh<strong>in</strong>as e<strong>in</strong>e Situation schafft, die es uns zukünftig nicht mehr erlauben wird, e<strong>in</strong> globales Problemohne E<strong>in</strong>bezug dieses Erdteils zu lösen.Daher muss allen klar se<strong>in</strong>, dass im Bereich Verständigung e<strong>in</strong> enormer und vor allem akuterNachholbedarf besteht. Um dieses Manko so schnell wie möglich zu verr<strong>in</strong>gern, muss als erstes derAustausch von Personen aus den beiden Ländern erleichtert und gefördert werden. Es sollte für unsSchweizer genau so selbstverständlich werden Ch<strong>in</strong>a zu besuchen, wie das für Paris, London oderNew York bereits der Fall ist.Aber auch auf der ch<strong>in</strong>esischen Seite herrscht e<strong>in</strong> enormes Interesse an der neuen, für sie plötzlichfrei zugänglichen Welt. Allerd<strong>in</strong>gs gilt dieses neu erweckte Interesse vorwiegend Nordamerika.Europa und die Schweiz müssen also alles unternehmen, damit die Ch<strong>in</strong>esen unsere Region undLand wahrnehmen, besuchen und schätzen lernen. Im wirtschaftlichen Bereich werdenBemühungen <strong>in</strong> diese Richtung bereits seit e<strong>in</strong>iger Zeit vorangetrieben. Im kulturellen Sektor aberfehlen sie.Somit hat das Projekt klar den Zweck, e<strong>in</strong> wichtiges Element <strong>in</strong> diesem soeben entstandenenKulturraum zu se<strong>in</strong>, um <strong>in</strong> diesem den <strong>in</strong>terkulturellen Dialog zu fördern.Projektverantwortlicher:Claude Halter, Herrengasse 9, CH-3011 BernTel +41 31 311 90 95, Fax +41 31 311 77 70E-mail: claude.halter@tele2.chCh<strong>in</strong>a mobile, nur e<strong>in</strong>geschaltet wenn Claude Halter sich dort aufhält0086-13-814 058 494 (Zeitverschiebung Schweiz/Ch<strong>in</strong>a + 6 Std.)Forschungsbericht: Bilanz von Künstler<strong>in</strong>nen- und KünstleraustauschprogrammenNathalie Diserens und Marc Bundi stellen Methode und Resultate ihrer Arbeit vor, die sie imRahmen ihres Ethnologie-Studiums an der Universität Zürich verfasst haben. In ihrerForschungsarbeit gehen sie von der Grundthese aus, dass es im <strong>in</strong>terkulturellen Künstleraustauschzu Missverständnissen kommt, weil die Akteure unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen zuden Austauschprogrammen haben. Ihre These, die sie <strong>in</strong> Interviews mit zwei Künstler<strong>in</strong>nen ausAfrika und zwei Kuratoren aus der Schweiz untersucht und auf Video aufgezeichnet haben, wurdeweitgehend bestätigt. Ihre Folgerung: "Während die Kuratoren <strong>in</strong> ihrer persönlichen Bilanz diemenschliche Dimension e<strong>in</strong>er Begegnung mit KünstlerInnen betonen und weniger auf e<strong>in</strong>künstlerisches Produkt oder das Lancieren e<strong>in</strong>er Karriere zielen, so betonen die KünstlerInnen dieS<strong>in</strong>n- und Identitätsstiftende Funktion ihrer Werke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen, unvertrauten Umfeld." Diserensund Bundi betonen jedoch auch, dass ihre Interviewpartner dennoch das Gefühl hatten, durch denAustausch viel über die anderen und über sich selbst zu erfahren.In der nachfolgenden Diskussion hielt Wenzel A. Haller fest, dass Forschungsarbeiten im Bereichdes Kulturaustausches wichtig s<strong>in</strong>d, zumal bisher kaum solche existieren. Marc Bundi stellt zudemfest, dass es ke<strong>in</strong>e neutrale Stelle gibt, welche die Feedbacks von GastkünstlerInnenentgegennimmt, damit aus diesen Missverständnissen und Erfahrungen gelernt werden könnte. Erschlägt deshalb vor, auf dem Internet e<strong>in</strong>e solche Plattform zu errichten.Die vollständige Arbeit kann unterhttp://www.artists-<strong>in</strong>-residence.ch/zug04/bundi_diserens.pdfe<strong>in</strong>gesehen und ausgedruckt werden.Tagungsbericht | 15.9.2004 | Zug

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