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40 Jahre rödental

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1971-2011 <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong> Rödental – auf dem Weg in die Zukunft<br />

zeItzeuGen berIchten<br />

Frau Ingrid Ott führte aus Anlass des <strong>40</strong>-jährigen Gründungsjubiläums<br />

der Stadt Rödental Interviews mit Zeitzeugen und Bürgern.<br />

frage: herr altbürgermeister, wie kam es zur Gründung der Großgemeinde<br />

<strong>rödental</strong>?<br />

Ferdinand Fischer:<br />

Die Ursache war der verlorene 2. Weltkrieg. Deutschland wurde überschwemmt mit<br />

Flüchtlingenen und Vertriebenen aus den Ostgebieten. Ich habe es mir als Bürgermeister<br />

der Gemeinde Oeslau zur Aufgabe gemacht, den Vertriebenen eine neue<br />

Heimat zu geben und habe schon in den fünfziger <strong>Jahre</strong>n begonnen, in Oeslau<br />

neue Baugebiete auszuweisen, damit diese Heimatlosen eine Bleibe finden und<br />

bald ein Haus bauen konnten. Dieser plötzliche Bevölkerungszuwachs im Westen<br />

und somit in Bayern brachte es mit sich, dass wir größere Verwaltungsstrukturen<br />

brauchten und somit eine Verwaltungsreform eingeleitet werden musste.<br />

Ich habe frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und mit meinen Bürgermeisterkollegen<br />

Erich Luther (Mönchröden) und Albert Langguth (Einberg) den Zusammenschluss<br />

der drei größten Gemeinden vorangetrieben. Diesem Verband schlossen<br />

sich ziemlich kurzfristig Rothenhof, Kipfendorf und Waldschsen an. Auch die Gemeinde<br />

Steinrod, bestehend aus Blumenrod und Spittelstein, kamen bald ins Boot,<br />

ebenso Unter- und Oberwohlsbach.<br />

Gab es auch Widerstand gegen die eingemeindung?<br />

Oh, ja, der Froschgrund mit den Gemeinden Mittelberg, Schönstädt, Fischbach,<br />

Fornbach und Weißenbrunn waren massiv dagegen.<br />

Warum?<br />

Diese Gemeinden wollten zusammen mit den Bergdörfern eine eigene Gemeinde<br />

– Froschgrund – bilden. Bei meinen Gesprächen im Froschgrund empfingen mich<br />

Transparente „Fischer go home“. Unter der Führung von Otto Hannemann klagten<br />

die Gemeinden gegen die „Zwangsehe“ in München. Die Klage wurde abgelehnt.<br />

Was u.a. zur Folge hatte, dass ich als Strohpuppe in Weißenbrunn aufgehängt wurde.<br />

herr altbürgermeister, wenn Sie heute, nach <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong>n auf <strong>rödental</strong><br />

blicken, gefällt Ihnen „ihr <strong>rödental</strong>“?<br />

Es ist nicht alles so gelaufen wie ich es mir vorgestellt habe. Z.B. die Domäne Oeslau,<br />

die ich gerne als Heimatmuseum bzw. historischen Gutshof erhalten hätte. Ein<br />

paar Wunden sind geblieben, aber ich kann mit Genugtuung auf Rödental 2011<br />

blicken.<br />

Interview mit altbürgermeister<br />

ferdinand fischer<br />

Der Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß<br />

im Gespräch mit Bürgermeister Ferdinand Fischer<br />

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