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www.sailing–journal.de | ausgabe 04 / 2008 | august / september

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028 | WWW.SAILING–JOURNAL.DE | AUSGABE <strong>04</strong> / <strong>2008</strong> | AUGUST / SEPTEMBER |


vorwort<br />

lei<strong>de</strong>nschaft<br />

Du, jenes Antonym zur Ausgeglichen- und Gelassenheit, ja Gleich gültigkeit, bist die gescholtene<br />

Causa jenes Vergnügens, aus <strong>de</strong>ren Exis tenz dieses Druckwerk seine Daseinsberechtigung<br />

erfährt. Segeln ist meine Lei<strong>de</strong>nschaft,! wird je<strong>de</strong>r Leser dieses Magazins von<br />

sich behaupten können.<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft (lat.: passio, das Lei<strong>de</strong>n) ist das aus <strong>de</strong>m Leid Geschaf fene. Geschaffen aus<br />

<strong>de</strong>r das Gemüt völlig ergreifen<strong>de</strong>n Emotion, sei es Freu<strong>de</strong>, Hass, Liebe. Sehnsucht ist eng<br />

mit diesem Leid verbun<strong>de</strong>n. Eine intensive Verfolgung von Zielen, <strong>de</strong>ren Erreichen sich <strong>de</strong>s<br />

Zerstörerischen nicht verleugnen kann. Und <strong>de</strong>shalb Lei<strong>de</strong>n schafft. Weil es die Welt von<br />

jetzt nicht akzeptiert, sich ihrer entledigt und sich nach einem an<strong>de</strong>ren Danach sehnt. Ein<br />

Danach, das unerreichbar ist, <strong>de</strong>ssen Unerreichbarkeit Leid entfacht und so <strong>de</strong>m Wortlaut<br />

seine Rechtfertigung verleiht.<br />

Diese Lei<strong>de</strong>nschaft ist Segeln?<br />

Ja, sie ist es! Es ist die Sehnsucht nach <strong>de</strong>m Meer, <strong>de</strong>r Weite, <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong>zu Unerreichbaren,<br />

das die Menschen seit jeher aufs Wasser zwang, Kolumbus nach Amerika zog und die Weltsicht<br />

eines ganzen Herrschaftssystems ins Wanken brachte.<br />

Seefahrt ist Not!,<br />

sagt <strong>de</strong>r Volksmund und nichts drückt passen<strong>de</strong>r das unaufl ösbare Dilemma aus Lei<strong>de</strong>n<br />

und Schaffen aus. Wäre Segeln nicht Lei<strong>de</strong>nschaft, Teebaron Thomas Lipton hätte nicht Aber-<br />

Millionen von Dollar in seinem Traum vom America´s Cup verpulvert. Vergeblich. Segeln ist<br />

Lei<strong>de</strong>nschaft, weil es <strong>de</strong>n Betrachter seiner rationalen Urteilskunst beraubt. Beziehungen sind<br />

am Segeln gescheitert, weil <strong>de</strong>r Partner nicht mit <strong>de</strong>r Anziehungskraft <strong>de</strong>s Wassers mithalten<br />

konnte. Und <strong>de</strong>r Kopf versagte. Erst dieses Ausblen<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Kopf schafft Platz im Körper,<br />

mit <strong>de</strong>m Herzen zu erleben, das berühmte Bauchgefühl zu spüren. Wie war das noch:<br />

Segeln hat man im Arsch!,<br />

lautet die Anerkennung <strong>de</strong>r Dominanz <strong>de</strong>s Gefühles über die Kraft <strong>de</strong>s Geistes, wenn bestimmte<br />

Segler scheinbar leichtfüßig von Sieg zu Sieg eilen. Das Schöne daran ist: Es kostet<br />

nicht viel, sich von diesem Gefühl überlaufen zu lassen. Es reicht, die Beine im Sommer in<br />

<strong>de</strong>r Alster baumeln zu lassen, <strong>de</strong>n Blick aufs Wasser, während die Sonne tiefrot über <strong>de</strong>n<br />

Dächern <strong>de</strong>r Stadt versinkt. Die Nase im Wind empfängt die Sehnsucht nach <strong>de</strong>m Meer.<br />

Nicht Geld, son<strong>de</strong>rn man selbst ist <strong>de</strong>r Schlüssel zur Lei<strong>de</strong>nschaft. Da haben wir´s:<br />

Zur See sind alle gleich!<br />

JAN EIKE ANDRESEN<br />

EINER DER BESTEN<br />

DT. MATCH RACER,<br />

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PLANK-INSTITUT HH<br />

Nicht Geld, son<strong>de</strong>rn die eigene Begeisterung bringt einen nach vorn. A<strong>de</strong>, du bürgerlicher<br />

Lebensentwurf! Bleib im Hafen stehen und eile mir nicht nach. Bis ich wie<strong>de</strong>r an Land bin,<br />

und du mich in <strong>de</strong>inen Fängen hältst, will ich mich hingeben jenen Momenten, die dich in<br />

Gedanken bereits besiegten und wegen <strong>de</strong>rer ich meiner Lei<strong>de</strong>nschaft fröhne.


4 | 5<br />

sailing journal 4 | 08<br />

was wissen wir?<br />

Das G hat es bestimmten Menschen angetan. Dieser kleine,<br />

unaufgeregte, siebente Buchstabe unseres Alphabets<br />

lässt Theologen, Wissenschaftler und sogar Philosophen na-<br />

TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR hezu verzweifeln. G, die Gravitationskonstante ist eine ziemlich<br />

unhandliche Zahl, 0,0000000000667428, um genauer zu sein. Erst wenn man diesen<br />

Wert in die Formel <strong>de</strong>r Schwerkraft einsetzt, kann man sie überhaupt berechnen.<br />

Aber was ist G? Ein Konstante <strong>de</strong>r Natur o<strong>de</strong>r bloßer Rechenwert? Bei<strong>de</strong>s, sagen<br />

Physiker. Mittlerweile wur<strong>de</strong>n 29 dieser Konstanten ent<strong>de</strong>ckt, wie die Lichtgeschwindigkeit<br />

und das Planksche Wirkungsquantum. Die Frage aller Fragen lautet nun: Was<br />

wäre, wenn diese (und an<strong>de</strong>re) Konstanten gar nicht konstant wären, son<strong>de</strong>rn verän<strong>de</strong>rlich?<br />

Die Antwort aller Antworten: Eherne Naturgesetzte müssten umgeschrieben<br />

wer<strong>de</strong>n bzw. unser Weltbild wür<strong>de</strong> zerstört.<br />

Albert Einstein stellte sich die, für manche, unbequeme Frage: „Hat Gott bei <strong>de</strong>r Erschaffung<br />

<strong>de</strong>r Welt eine Wahl gehabt?“ Stein <strong>de</strong>s unfassbaren Gedankenganges ist die<br />

Konstante Alpha, die nach neuesten Berechnungen früher 0,0006 Prozent kleiner war.<br />

Die beruhigen<strong>de</strong> Annahme, dass die Natur auf ewig von konstanten Kräften im Lot gehalten<br />

wird, muss <strong>de</strong>mnach infrage gestellt wer<strong>de</strong>n. Unser gesamtes mo<strong>de</strong>rnes Denken<br />

stützt sich auf diese einst unerschütterliche Annahme. Doch wie exakt ist sie? Galileo<br />

Galileis Überzeugung, „Natur ist Mathematik,“ also berechenbar, stimmt zwar, aber um<br />

welchen Preis? Könnte man zu <strong>de</strong>r Überzeugung gelangen, dass Konstante von Forschern<br />

„formuliert“ wur<strong>de</strong>n, um Lücken in ihren Berechnungen zu schließen? So einfach<br />

ist es nicht, lassen sich doch die meisten Konstanten durch Experimente bestimmen.<br />

editorial<br />

Ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn G zum Beispiel<br />

etwas höher wäre? Um es kurz zu machen: Die<br />

Er<strong>de</strong> wäre ein toter Klumpen im All. Wäre Alpha um<br />

vier Prozent höher, gäbe es keinerlei Leben. Wäre es<br />

geringer, verringerte sich seine Kraft, die Atome in<br />

Moleküle zusammenhält. Wäre die Lichtgeschwindigkeit<br />

inkonstant, wür<strong>de</strong>n wir wie bei „Star Wars“ alles<br />

um uns herum verzerrt wahrnehmen. Physikalisches<br />

und theologisches Chaos drohte.<br />

Alles Spinnerei? Die Astrophysiker Michael Murphy<br />

und Patrick Petitjean haben <strong>de</strong>n Nobelpreis<br />

gewonnen, für <strong>de</strong>n Nachweis, dass Naturkonstante<br />

wie Alpha und die Gravitationskonstante schwanken.<br />

Was sagt das nun über unser Leben auf <strong>de</strong>r<br />

Er<strong>de</strong>? Wohl nicht allzu viel. Schließlich kann niemand<br />

sagen, in welchem Zeitraum sich diese Verän<strong>de</strong>rungen<br />

abgespielt haben. Es zeigt dagegen<br />

sehr wohl, dass bis dato unerschütterliche Paradigmen<br />

verän<strong>de</strong>rlich sind. Das scheint wi<strong>de</strong>r die<br />

menschliche Natur zu sein, die alles, was sie sich<br />

nicht erklären kann, ablehnt.<br />

Als ob eine Kupplung nicht schon genug Spaß brächte.<br />

Der neue 911 Carrera mit<br />

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Sie haben es in <strong>de</strong>r Hand. Mit <strong>de</strong>m optionalen Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK).<br />

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6 | 7<br />

sailing journal 4 | 08<br />

no.8 undzwanzig<br />

vorwort 3 editorial 4 inhalt 6 segelszene 8 matchrace 14 shorttracks 30/66 12mR 39 produkte 52<br />

j80 worlds 54 santa barbara anna 70 melges24 82 sailstyle 92 photographica 94 abonnement<br />

108 o.t. weiß was 110 racetracks 111 herstellernachweis 112 ausblick 113<br />

titel Tommy Hilfiger Sailing Team / X40 Hyéres France ©Richard Walch<br />

inhalt<br />

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8 | 9<br />

WETTERWELT<br />

sailing journal 4 | 08<br />

Die Wetterkapriolen auf <strong>de</strong>m olympischen Segelrevier vor Qingdao in<br />

China und <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong> Flautenpoker während <strong>de</strong>r Olympischen<br />

Spiele bereitet allen Beteiligten großes Kopfzerbrechen. Während die<br />

Regattaleitung um die Einhaltung <strong>de</strong>s Zeitplans bemüht sein dürfte,<br />

fürchten die Teilnehmer irreguläre Bedingungen. Damit die <strong>de</strong>utsche<br />

Mannschaft je<strong>de</strong>n Wettfahrttag bestens beraten an <strong>de</strong>n Start gehen<br />

kann, hat das pinta racing team <strong>de</strong>n renommierten Kieler Diplom-<br />

Meteorologen Meeno Schra<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Firma „Wetterwelt“ verpfl ichtet.<br />

Er wird <strong>de</strong>n Aktiven während <strong>de</strong>r Spiele im August vor Ort mit<br />

einer <strong>de</strong>taillierten, maßgeschnei<strong>de</strong>rten Analyse zur Seite stehen. „Die<br />

Windverhältnisse vor <strong>de</strong>r Küste Qingdaos sind im Hochsommer meist<br />

kritisch“, so Schra<strong>de</strong>r, „nach <strong>de</strong>r Langzeitstatistik ist überwiegend<br />

eine schwache Brise zu erwarten.“ So wie zuletzt eine ungewöhnlich<br />

starke Algenpest, die weite Teile in <strong>de</strong>r Bucht lahmlegte und manches<br />

Training buchstäblich so eng umschlang, dass sich kein Boot mehr<br />

bewegte. O<strong>de</strong>r Nebelbänke mit einer Sichtweite von unter 20 Meter,<br />

aus <strong>de</strong>nen die Crews nur mithilfe <strong>de</strong>r Satellitennavigationsgeräte ihrer<br />

Trainer zurück an Land fan<strong>de</strong>n. O<strong>de</strong>r Strömungswechsel, die bei wenig<br />

Wind zum Rückwärtstreiben führen können o<strong>de</strong>r kaltes Wasser<br />

herbeiführen, das gut und gerne einen 30-Grad-Dreher verursachen<br />

kann. Auch solche Ausreißer will <strong>de</strong>r Diplom-Meteorologe berücksichtigen<br />

– soweit dazu überhaupt klare Aussagen getroffen und hilfreiche<br />

Informationen mitgeteilt wer<strong>de</strong>n können.<br />

THE FRIENDSHIP<br />

Die nie<strong>de</strong>rländische Werft Doomernik und das Hamburger Unternehmen<br />

The Friendship Racing Division vereinbaren die Zusammenarbeit<br />

zum Vertrieb <strong>de</strong>r seit 1996 in Tilburg gefertigten Segelboote<br />

<strong>de</strong>r Drachenklasse. Das Ziel <strong>de</strong>r Entwickler war es von Anfang an, die<br />

starrsten, schönsten und schnellsten Drachen <strong>de</strong>r Welt zu konstruieren.<br />

Ein Teak<strong>de</strong>ck und ein innovatives Cockpit mit zentraler Travelersäule<br />

sorgen für mehr Eleganz und Bewegungsfreiheit an Board.<br />

In <strong>de</strong>r Regattaszene fallen diese neuen Drachen mit erstaunlichen<br />

Platzierungen auf, wie zum Beispiel mit <strong>de</strong>m Vizeweltmeistertitel<br />

unter Ulli Libor. Die Doomernik-Drachen sind momentan in drei Varianten<br />

erhältlich, um verschie<strong>de</strong>nen Ansprüchen und Einsatzgebieten<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n. The Friendship bietet umfassen<strong>de</strong> Beratung bei<br />

Kauf, Aftersales-Service und Ersatzteilbeschaffung.<br />

INFO WWW.DOOMERNIK.NL<br />

LASER-EUROPAMEISTERSCHAFT<br />

Tobias Scha<strong>de</strong>waldt hat im Weltklassefeld von 144 Startern vor Nieuwpoort<br />

(Belgien) Platz sechs belegt. Der Stu<strong>de</strong>nt vom Nord<strong>de</strong>utschen<br />

Regattaverein präsentierte sich in hervorragen<strong>de</strong>r Verfassung, seine<br />

Bilanz nach zehn Rennen wies sogar zwei Tagessiege auf. Für die<br />

Nominierung zu <strong>de</strong>n Olympischen Spielen im August kommt Scha<strong>de</strong>waldts<br />

schneller Ritt zwar zu spät, doch zählt <strong>de</strong>r Kieler nun neben<br />

weiteren starken <strong>de</strong>utschen Laserseglern wie <strong>de</strong>m Lübecker Simon<br />

Grotelüschen (11.) und <strong>de</strong>m Kieler Medizinstu<strong>de</strong>nt Malte Kamrath<br />

(17.) zu <strong>de</strong>n Hoffnungsträgern für die olympische Zukunft. Europameister<br />

wur<strong>de</strong> vor Nieuwpoort <strong>de</strong>r Brite Paul Goodison (25 Punkte)<br />

vor <strong>de</strong>m Slowaken Vasilij Zbogar (32 Punkte) und <strong>de</strong>m Polen Karol<br />

Porozynski (33 Punkte). Im Frauenfeld <strong>de</strong>r Laser-Radial-Seglerinnen<br />

ersegelte sich die Finnin Sari Multala mit elf Punkten <strong>de</strong>n EM-Titel.<br />

Zweite wur<strong>de</strong> die Französin Sophie <strong>de</strong> Turckheim (14 Punkte) vor <strong>de</strong>r<br />

Lokalmatadorin Evi van Acker (16 Punkte). Die <strong>de</strong>utsche Olympiateilnehmerin<br />

Petra Niemann aus Berlin war in Belgien nicht dabei, da sie<br />

sich schon 100-prozentig auf Olympia konzentriert hatte.<br />

MARINEPOOL IN DER SPEICHERSTADT<br />

Marinepool, die angesagte Marke für maritime Bekleidung, hat nun auch einen<br />

Standort im neuen Hamburger Zentrum <strong>de</strong>r Textilbranche. „Mit <strong>de</strong>m Einzug in<br />

Block „R“ <strong>de</strong>r Speicherstadt, einem ehemaligen Kaffeespeicher, habe die Firma<br />

ein i<strong>de</strong>ales Umfeld in einzigartiger Atmosphäre gefun<strong>de</strong>n“, so Jacob Werner. Die<br />

Bekleidungsmarke mit Münchener Wurzeln versteht sich als fester Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

Hamburger Unternehmensplattform und reagierte mit <strong>de</strong>m neuen Standort auf<br />

zunehmen<strong>de</strong>s Marktpotenzial in <strong>de</strong>r Region.<br />

INFO WWW.MARINEPOOL.DE<br />

TRAVEL IQ<br />

39 Millionen Deutsche surfen im Internet, zwölf Millionen haben bereits online eine Reise gebucht – egal, ob Hotel,<br />

Flug, Bahntickets o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n kompletten Pauschalurlaub. Allerdings ist das Informationsangebot im Netz kaum zu<br />

überschauen. Denn wer im Internet eine Reise buchen will, muss sich durch die Seiten von diversen Websites,<br />

Direktanbietern und Online-Reisebüros klicken. Ärgerlich also, wenn die Suche nach günstigen Tickets so lange<br />

dauert wie <strong>de</strong>r Flug selbst. Travel IQ schafft endlich Transparenz: Auf <strong>de</strong>r Webseite bietet <strong>de</strong>r neue europäische<br />

Reisepreisvergleich einen unabhängigen Service, mit <strong>de</strong>m die Nutzer das komplette Angebot an Flügen, Mietwagen<br />

und Hotels <strong>de</strong>r besten Reisewebsites miteinan<strong>de</strong>r vergleichen können. Das schont die Nerven und spart je<strong>de</strong><br />

Menge Zeit. Die Beson<strong>de</strong>rheit: Erstmals können Nutzer Flüge, Hotels und Mietwagen unterschiedlicher Anbieter<br />

und damit die jeweils günstigsten Angebote optimal zusammenstellen. Außer<strong>de</strong>m ist Travel IQ <strong>de</strong>r erste unabhängige<br />

Reisepreisvergleich, <strong>de</strong>r unterschiedliche Airlines für <strong>de</strong>n Hin- und Rückflug miteinan<strong>de</strong>r kombiniert. Auch<br />

in finanzieller Hinsicht muss niemand mehr unangenehme Überraschungen fürchten, <strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>r angezeigten<br />

Summe han<strong>de</strong>lt es sich stets um <strong>de</strong>n Gesamtpreis.<br />

INFO WWW.TRAVELIQ.DE<br />

GOLDPOKAL DER FOLKEBOOTE<br />

Mit einem dänischen Sieg en<strong>de</strong>te beim Flensburger Segel-Club vor Glücksburg <strong>de</strong>r Goldpokal <strong>de</strong>r Nordischen Folkeboote.<br />

Souverän konnte Titelverteidiger Sören Kästel aus Kopenhagen mit Jens Löppenthin und Karl-Erik Nielsen <strong>de</strong>n<br />

begehrten Pokal aus purem Gold zum zweiten Mal gewinnen. Drei von sechs gesegelten Wettfahrten gewann die Crew<br />

<strong>de</strong>r SIF und verwies damit ihre Hauptkonkurrenten Christoph Nielsen mit Torben Dehn und Krystof Paschke aus Berlin<br />

und Ulf Kipcke mit Dieter Kipcke und Gero Martens aus Kiel, ebenfalls ehemalige Goldpokalgewinner <strong>de</strong>s Jahres 2000,<br />

auf die Plätze zwei und drei. Vierte wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gewinner <strong>de</strong>s Jahres 1973, <strong>de</strong>r Flensburger Andreas Christiansen mit<br />

seiner Crew Felix Christiansen und Haymo Jepsen. Insgesamt waren 66 Boote aus fünf Län<strong>de</strong>rn am Start. Versammelt<br />

war fast die gesamte Elite <strong>de</strong>r traditionsreichen Klasse, insbeson<strong>de</strong>re dänische und <strong>de</strong>utsche Vertreter. Der Goldpokal<br />

gilt als inoffizielle Weltmeisterschaft <strong>de</strong>r Folkebootsegler. Gestiftet 1963 durch <strong>de</strong>n Lübecker Senator Hagelstein „zur<br />

För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s internationalen Segelsports“ wird er seither jährlich ausgesegelt, in diesem Jahr zu 45. Mal. Insgesamt<br />

gelang es <strong>de</strong>utschen Crews insgesamt sechs Mal, <strong>de</strong>n Cup zu gewinnen, zuletzt im Jahre 2000 <strong>de</strong>m Drittplatzierten<br />

<strong>de</strong>r diesjährigen Wettfahrt, Ulf Kipcke aus Kiel. Ein Mal siegten die Schwe<strong>de</strong>n. Der nun 38. Sieg einer dänischen Crew<br />

unterstreicht erneut die Überlegenheit <strong>de</strong>r Dänen in dieser Klasse.<br />

INFO WWW.FSC.DE<br />

AMERICA’S CUP I<br />

Die Berufungskammer <strong>de</strong>s New York Supreme Court hat zugunsten <strong>de</strong>r Société Nautique <strong>de</strong> Genève (SNG) entschie<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>n Club Náutico Español <strong>de</strong> Vela (CNEV) als rechtmäßigen Challenger of Record für <strong>de</strong>n 33. America’s Cup bestimmt<br />

und somit <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>n Gate Yacht Club (GGYC) diesen Status entzogen. Damit wird ein vorläufi ger Schlussstrich<br />

unter die Streitigkeiten zwischen <strong>de</strong>n Amerikanern und <strong>de</strong>n Schweizern gezogen. Das Gericht sah es als bewiesen an,<br />

dass die Vorgehensweise <strong>de</strong>r Schweizer korrekt war, die Vorwürfe <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>n Gate Yacht Clubs sind somit als unhaltbar<br />

einzustufen. Im Urteil heißt es: „… <strong>de</strong>r CNEV wird zum Challenger of Record ernannt und, gemäß <strong>de</strong>r Deed of Gift, soll<br />

<strong>de</strong>r Defen<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens eine zehnmonatige schriftliche Ankündigungszeit erhalten, um sich auf die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

vorzubereiten, die zehnmonatige Ankündigungszeit soll nicht beginnen, bis eine Kopie dieses Urteils vorliegt.“ Jetzt kann<br />

man nur noch hoffen, dass irgendwann mal wie<strong>de</strong>r gesegelt wird.<br />

AMERICA’S CUP II<br />

Kein En<strong>de</strong> in Sicht. Nach <strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>s Gerichts hat sich BMW ORACLE RACING erneut entschlossen, in Berufung<br />

zu gehen. Mittlerweile scheinen sich viele Experten zu fragen, warum. Aus <strong>de</strong>r Sicht vieler ist das Vorgehen <strong>de</strong>r<br />

Amerikaner, unbedingt als Herausfor<strong>de</strong>rer aufzutreten, obwohl sie bei <strong>de</strong>n vergangenen bei<strong>de</strong>n ACs nicht ins Finale<br />

kam, nicht gerechtfertigt. Nun wird es mit <strong>de</strong>m Segeln wohl doch noch dauern …<br />

segelszene<br />

BMW ORACLE RACING I<br />

Bei<strong>de</strong> Firmen haben bekannt gegeben, dass sie die Partnerschaft im BMW ORA-<br />

CLE RACING TEAM für <strong>de</strong>n nächsten America’s Cup erneuern. Sowohl Russel<br />

Coutts als auch Ian Robertson, Mitglied <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r BMW Group für Vertrieb<br />

und Marketing, freuen sich auf einen spannen<strong>de</strong>n Wettbewerb mit <strong>de</strong>n technologisch<br />

anspruchsvollen Mehrrumpfbooten, die beim 33. America’s Cup zum<br />

Einsatz kommen. „Es macht uns stolz, dass die Partnerschaft mit BMW erneuert<br />

wur<strong>de</strong>”, erklärte Coutts. „Im America’s Cup erfolgreich sein zu wollen, heißt Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

und Siegeswillen mit Design- und Ingenieurskunst auf höchstem Niveau zu kombinieren.“ Robertson sagte: „Die<br />

Marke BMW hat vom Engagement im America’s Cup und im BMW ORACLE RACING TEAM enorm profi tiert. Wir freuen<br />

uns auf die Fortführung <strong>de</strong>r erfolgreich gewachsenen Partnerschaft mit <strong>de</strong>m BMW ORACLE RACING TEAM.“<br />

ALINGHI<br />

Franck Proffi t, <strong>de</strong>r bekannte und sehr erfahrene französische Mehrrumpfsegler,<br />

stößt zu ALINGHI, um das Team im Hinblick auf die nächste Austragung, einem<br />

möglichen „Deed of Gift“-Match auf Mehrrümpfern, zu unterstützen. Der 45-jährige<br />

Franzose Proffi t hat mehr als 100 000 Seemeilen auf Mehrrümpfern auf <strong>de</strong>m<br />

Buckel und bringt damit jahrzehntelange Erfahrung ins Team. Er hat die Atlantiküberquerung<br />

Jacques Vabre zwei Mal für sich entschie<strong>de</strong>n, war vier Mal Sieger<br />

von Around Europe und hat The Race gewonnen. Zuletzt war er Wachchef, Steuermann,<br />

Segel- und Operations-Manager bei GROUPAMA 3 während <strong>de</strong>r Rekord-Saison 2007/08, in <strong>de</strong>r sie unter an<strong>de</strong>rem<br />

einen neuen Rekord von Miami nach New York aufstellten, <strong>de</strong>n Nordatlantik in weniger als 100 Stun<strong>de</strong>n überquerten<br />

und die Bestmarke über 24 Stun<strong>de</strong>n auf 794 Meilen verbesserten. Das Schweizer Team stützt sich in erster Linie auf seine<br />

aktuellen Teammitglie<strong>de</strong>r, nutzt aber bei <strong>de</strong>r Vorbereitung auf <strong>de</strong>n nächsten Cup im Design- und Segelteam auch das Wissen<br />

von mehreren beraten<strong>de</strong>n Mehrrumpfspezialisten. Nigel Irens und Benoit Cabaret sind im Designprozess involviert,<br />

Alain Gautier segelt regelmäßig mit ALINGHI-Teammitglie<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Orma-60-Füßer FONICA in Lorient.<br />

INTERNETFORUM FÜR NORDSEESEGLER<br />

Für Nordseesegler gibt es im Internet ein Informations- und Diskussionsforum. Unter <strong>de</strong>r Adresse http://<strong>www</strong>.nordseeseglerforum.<strong>de</strong><br />

treffen sich interessierte Segler und Seglerinnen von <strong>de</strong>r gesamten <strong>de</strong>utschsprachigen Nordseeküste zum<br />

Informationsaustausch. Neben aktuellen Tipps und Hinweisen aus <strong>de</strong>m Revier gibt es unter an<strong>de</strong>rem Rubriken zu <strong>de</strong>n<br />

Themen Refi t, Technik und Törnplanung.<br />

INFO WWW.NORDSEESEGLERFORUM.DE<br />

SONWIK HAFENFEST<br />

Am Samstag, <strong>de</strong>n 21. Juni, feierte Sonwik das 5. Hafenfest und 15.000 Besucher<br />

wollten sich das Spektakel an Land und auf <strong>de</strong>m Wasser nicht entgehen lassen. Zu<br />

<strong>de</strong>n Highlights gehörte dieses Jahr die Segelregatta um <strong>de</strong>n Gothaer Cup <strong>2008</strong>,<br />

für die Kin<strong>de</strong>r das Taka-Tuka-Spieleland und für Groß und Klein <strong>de</strong>r krönen<strong>de</strong><br />

Abschluss <strong>de</strong>s Festtages, das Feuerwerk. I<strong>de</strong>ale Wetterbedingungen sorgten bereits<br />

morgens ab 10 Uhr für hochklassigen Segelsport und begeisterte Zuschauer,<br />

<strong>de</strong>nn nur wenige Meter von <strong>de</strong>r Hafenpromena<strong>de</strong> entfernt mussten die Segler<br />

ihre Wen<strong>de</strong>manöver durchführen. Bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein und einer frischen Brise setzte sich <strong>de</strong>r mehrfache<br />

Welt- und Europameister Alexan<strong>de</strong>r Hagen mit <strong>de</strong>r FERUN (GER 543) und seiner Crew in <strong>de</strong>r Klasse <strong>de</strong>r Melges 24 in fünf<br />

spannen<strong>de</strong>n Wettfahrten durch, in <strong>de</strong>r Yardstickklasse entschied die XEN (Yardstick-Wert 92) die Regatta für sich.<br />

OCEAN MARINE<br />

Der kompetente Partner für technische Ausrüstung von Yachten und Caravan bietet seinen Kun<strong>de</strong>n jetzt auch eine attraktive<br />

Finanzierung seiner Produkte an. ,,Schon bei einem Kaufpreis von 500 Euro können wir unseren Kun<strong>de</strong>n eine faire Finanzierung<br />

anbieten”, sagt Sven Kessler von Ocean Marine in Hamburg. ,,So müssen<br />

notwendig gewor<strong>de</strong>ne Anschaffungen nicht mehr hinausgeschoben wer<strong>de</strong>n,<br />

bis das Geld zusammengespart ist.” Über die Webseite können Kun<strong>de</strong>n vorab<br />

selbst ausrechnen, wie die monatlichen Raten aussehen könnten. Es stehen frei wählbare Laufzeiten zwischen sechs und 72<br />

Monaten zur Auswahl. Nach einer konkreten Anfrage bei Ocean Marine dauert es dann nur ungefähr zehn Minuten, bis eine<br />

Antwort für <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n vorliegt, ob <strong>de</strong>m Kreditwunsch entsprochen wer<strong>de</strong>n kann. Benötigt wer<strong>de</strong>n lediglich ein gültiger<br />

Personalausweis o<strong>de</strong>r Reisepass sowie eine Ec-/Maestro- o<strong>de</strong>r Kreditkarte.<br />

INFO WWW.OCEAN-MARINE.DE


10 | 11<br />

sailing journal 4 | 08<br />

BODENSEE RUND UM<br />

In einer Rekordfahrt gewann <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r Jonny Hutchcroft die<br />

58. Rund Um. Er war nach 4:41:37 Stun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r im Ziel. Der zweite<br />

Katamaran vom Typ Volvo extreme 40 querte gera<strong>de</strong> mal 60 Sekun<strong>de</strong>n<br />

später die Linie. Das nach einer 100 Kilometer langen Wettfahrt durch<br />

die Nacht von Lindau über Meersburg nach Überlingen und zurück<br />

nach Lindau. Die für <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nsee umgebauten und mit Spannung erwarteten<br />

Americas Cupper hatten das Nachsehen. Der Lindauer Franz<br />

Buhmann kam mit über an<strong>de</strong>rthalb Stun<strong>de</strong>n Rückstand ins Ziel. Kurz<br />

darauf folgte <strong>de</strong>r zweite Cupper. Der hatte beim Start große Probleme,<br />

musste das Vorsegel bergen, stand dauernd im Wind und ging als Letzter<br />

über die Linie. „Technische Probleme“, nannte Steuermann Lukas<br />

Hummler als Grund. Mit Spannung war <strong>de</strong>r Kampf <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Hightech-Racer erwartet wor<strong>de</strong>n. „Je<strong>de</strong>r kann je<strong>de</strong>n schlagen“, hatte<br />

Wettfahrtleiter Hubert Henzler vor <strong>de</strong>m Start prophezeit. Zwischen die<br />

Katamarane und die Cupper hatte sich noch die Wilke 49 von Wolfgang<br />

Palm vom Yachtclub Langenargen geschoben, er wur<strong>de</strong> Dritter.<br />

Vorjahressieger Werner Hemmeter vom LSC wur<strong>de</strong> Siebter, als einzige<br />

Libera kam die LILLO von Markus Ficht als Elfte ins Ziel.<br />

BMW ORACLE RACING II<br />

Die italienischen Segelmarke SLAM wird das Team bei seiner kommen<strong>de</strong>n<br />

„America’s Cup“-Herausfor<strong>de</strong>rung begleiten und somit offi zieller<br />

Ausrüster <strong>de</strong>r Amerikaner. SLAM-Präsi<strong>de</strong>ntin Carla Gardino zeigte sich<br />

stolz darüber, dass sich BMW ORACLE RACING für SLAM als offi ziellen<br />

Ausrüster entschie<strong>de</strong>n hat. “Die Materialien, die wir mit Nanotechnologiefasern<br />

entwickeln, überzeugen mit einer außergewöhnlichen Leistungscharakteristik.<br />

Angesichts <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen an Bord dieser Multihulls<br />

wer<strong>de</strong>n die Materialien große Vorteile in Bezug auf Aerodynamik,<br />

Ergonomie, Atmungsaktivität, Robustheit und ddie Fähigkeit, schnell zu<br />

trocknen, bieten.“ SLAM wur<strong>de</strong> 1979 in Genua gegrün<strong>de</strong>t und hat sich<br />

im Sportswear-Sektor ebenso einen Namen gemacht wie als Hersteller<br />

von hochwertiger Spezialbekleidung für Leistungssportler.<br />

RHEINISCHE YACHT SCHULE<br />

Vom 8. bis 10. Mai 2009 befasst sich ein Seminar <strong>de</strong>r Rheinischen<br />

Yacht Schule Düsseldorf auf <strong>de</strong>m Ijsselmeer ausschließlich mit <strong>de</strong>m<br />

Thema Wetter. Nicht in einem Seminarraum, son<strong>de</strong>rn auf einem Schiff.<br />

Zufälligerweise hat <strong>de</strong>r wohl erfahrenste TV-Meteorologe Deutschlands<br />

seine Segelausbildung an <strong>de</strong>r Rheinischen Yacht Schule absolviert.<br />

Karsten Schwanke, vielen auch bekannt als Mo<strong>de</strong>rator <strong>de</strong>r ZDF-<br />

Themenreihe “Abenteuer Wissen”, hat sich spontan bereit erklärt, ein<br />

Wetterseminar für die RYS durchzuführen. Inhalte: Wie beziehe ich<br />

meine Wetterinformationen? Wie lese ich „Profi “-Wetterkarten? Wie<br />

beurteile ich die Grundwettersituation und wie wird daraus eine Vorhersage<br />

für die nächsten Stun<strong>de</strong>n und Tage? Welche Wetterlagen wären<br />

typisch für Jahreszeit und Revier? Wie sollte man sich bei welchen<br />

Wetterlagen verhalten? „Man wird nicht alles an einem Wochenen<strong>de</strong><br />

vermitteln können, aber zumin<strong>de</strong>st einige „Hilfsmittel“ auf <strong>de</strong>m Weg<br />

dorthin kann ich <strong>de</strong>n Leuten mitgeben”, so Karsten Schwanke. Als<br />

Seminarort dient ein traditioneller 32 Meter langer Zwei-Mast-Klipper,<br />

<strong>de</strong>r über zehn Doppelkabinen verfügt. Nach einer ersten Einführung<br />

zum Thema im Anschluss an das Aben<strong>de</strong>ssen am Freitag gehen Samstagmorgen<br />

die Leinen los mit Ziel auf eine <strong>de</strong>r malerischen Hafenstädte<br />

am Ijsselmeer. Sonntag gegen 16:30 Uhr macht das Schiff wie<strong>de</strong>r im<br />

Ausgangshafen Lelystad fest. Für dieses Seminar stehen 20 Plätze zur<br />

Verfügung. Die Kosten betragen 380 Euro p.P. in <strong>de</strong>r Doppelkabine<br />

inklusive Seminarteilnahme, Bordverpfl egung und Getränke.<br />

ANMELDUNG UNTER: DUESSELDORF@RHEINISCHE-YACHTSCHULE.DE<br />

MÜNCHNER WOCHE<br />

Nach drei anspruchsvollen und hart umkämpften Up-and-down-Läufen bei mittleren Windstärken und einer nervenaufreiben<strong>de</strong>n<br />

Langstrecke mit wechseln<strong>de</strong>n Win<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n die Sieger <strong>de</strong>r Jubiläumsveranstaltung, die in diesem Jahr zum<br />

100sten Mal an <strong>de</strong>n Start ging, fest: Der 40er-Schärenkreuzer APHRODITE von Helmut Fischer gewann erstmals und<br />

überlegen die Klasse <strong>de</strong>r eleganten, langen Rennmaschinen aus <strong>de</strong>n 1920ern. Bei <strong>de</strong>n hart umkämpften 30ern siegte <strong>de</strong>r<br />

30er-Schärenkreuzer MIANDA von Thomas Bauernfeind<br />

punktgleich vor <strong>de</strong>r 1919 gebauten ELLA, gesteuert von<br />

Thilo Durach. In <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Drachen ging es auch sehr<br />

eng zu. Die Platzierung <strong>de</strong>s Dritten im letzten Rennen<br />

entschied über <strong>de</strong>n Sieger. Hier konnte sich Jochen Twiehaus<br />

mit <strong>de</strong>r ANASTASIA durchsetzen und gewann die<br />

stärkste Klasse <strong>de</strong>r Veranstaltung. In <strong>de</strong>r Yardstickgruppe<br />

1 – <strong>de</strong>n Großen – setzte sich auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r<br />

Norbert Wagner mit seiner pfeilschnellen J5 REGINA,<br />

einer 22er-Rennjolle, durch und gewann wie im letzten<br />

Jahr. Yardstickgruppe 2 – die Kleinen – gewann <strong>de</strong>r Ex-<br />

Olympionike Dr. Biwi Reich überlegen auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Olympiaboot von 1966 (5,5mR SUBBNBOANA).<br />

Das Organisationskomitee, bestehend aus <strong>de</strong>n vier veranstalten<strong>de</strong>n Vereinen DTYC, MYC, YCAm und <strong>de</strong>r Bayerischen<br />

Traditionsklassenfl otte, dankt allen Helfern und selbstverständlich last but not least <strong>de</strong>r Schirmherrin I.D. Fürstin Gloria<br />

von Thurn und Taxis und freut sich auf eine erfolgreiche Fortsetzung im kommen<strong>de</strong>n 101sten Jahr.<br />

SEA CLOUD HUSSAR<br />

Mit <strong>de</strong>m symbolischen Akt <strong>de</strong>r Kiellegung ging <strong>de</strong>r Bau <strong>de</strong>r neuen SEA CLOUD HUSSAR in die Phase <strong>de</strong>r Schiffsrumpfmontage.<br />

Auf <strong>de</strong>r Factoria <strong>de</strong> Naval Marin in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r spanischen Stadt Vigo wur<strong>de</strong>n zwei insgesamt<br />

mehr als 40 Tonnen schwere Stahlblöcke zusammengefügt<br />

und verschweißt. Die SEA CLOUD<br />

HUSSAR soll bis Frühjahr 2010 fertiggestellt sein<br />

und wird mit 136 Meter Länge, aber 17 Meter<br />

Breite und einer Gesamtsegelfläche von mehr als<br />

4.000 Quadratmeter das größte jemals gebaute<br />

Dreimast-Passagiersegelschiff. Bis zu 136 Passagiere<br />

fin<strong>de</strong>n künftig an Bord <strong>de</strong>s neuen Schiffes<br />

Platz, umsorgt von 90 Crewmitglie<strong>de</strong>rn. Wie<br />

die traditionsreichen Schwestern wird die SEA<br />

CLOUD HUSSAR von Hand gesegelt. Das neue<br />

Schiff wird im Mittelmeer und im Persischen Golf<br />

kreuzen. Technisch genügt das Schiff <strong>de</strong>n höchsten<br />

Ansprüchen und trägt <strong>de</strong>n Aspekten einer<br />

umweltschonen<strong>de</strong>n Antriebstechnik Rechnung.<br />

Was das Design angeht, bekommt das neue Schiff klare Linien im Stil <strong>de</strong>s Zeitgeistes und bleibt zugleich <strong>de</strong>m Vorbild<br />

<strong>de</strong>r Schwestern treu. Die Ree<strong>de</strong>rei Sea Cloud Cruises erhöht mit <strong>de</strong>r neuen SEA CLOUD HUSSAR ihre Kapazitäten<br />

im Hochseebereich von rund 160 Passagieren auf knapp 300.<br />

INFO WWW.SEACLOUDCRUISES.COM<br />

GOTHAER CUP<br />

Zum vierten Mal hat die Gothaer zahlreiche Teilnehmer und Zuschauer<br />

zur Regatta um <strong>de</strong>n Gothaer Cup nach Flensburg eingela<strong>de</strong>n. Auch<br />

in diesem Jahr wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Besuchern spannen<strong>de</strong>r und hochklassiger<br />

Sport geboten. Jörn Petry, Leiter <strong>de</strong>s Gothaer Wassersport-Service-<br />

Center Flensburg: „Wir freuen uns über <strong>de</strong>n großen Zuspruch <strong>de</strong>r<br />

Segler und Zuschauer, die unserer Einladung gefolgt sind.“ Die Siegercrews<br />

<strong>de</strong>r Regatten stehen fest: Nach insgesamt fünf spannen<strong>de</strong>n<br />

Wettfahrten bei i<strong>de</strong>alen Windbedingungen konnte sich in <strong>de</strong>r Klasse<br />

<strong>de</strong>r Melges24 die FERUN mit Skipper Alexan<strong>de</strong>r Hagen vor <strong>de</strong>r<br />

COLT mit Skipper Dirk Petersen und <strong>de</strong>r PFLAUMENKOMPLOTT mit<br />

Skipper Sven Koch durchsetzen. In <strong>de</strong>r Yardstickklasse entschied die<br />

XEN (Yardstick-Wert 83) vor <strong>de</strong>r HOPPETOSSE (Yardstick-Wert 1<strong>04</strong>)<br />

und <strong>de</strong>r LISBETH (Yardstick-Wert 92) das Rennen für sich.


12 | 13<br />

DEUTSCHE MEISTERSCHAFT 505ER<br />

Beinahe hätten sich Jens Fin<strong>de</strong>l (KYC) und sein Gast-Vorschoter<br />

Andreas Achterberg (DTY) noch die Butter vom Brot nehmen lassen.<br />

Nach elf Wettfahrten lagen sie knapp vor <strong>de</strong>n favorisierten<br />

Lutz Stengel und Frank Feller (RYC). In <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n zwölften<br />

Wettfahrt wollte Fin<strong>de</strong>l die Rostocker eng <strong>de</strong>cken, schon vor<br />

<strong>de</strong>m Start kam es zu matchrace-artigen Positionskämpfen. Zum<br />

Start lös ten Fin<strong>de</strong>l/Achterberg die jedoch enge Deckung, da sie auf<br />

<strong>de</strong>r rechten Bahnseite einen Vorteil witterten. Aber <strong>de</strong>r Schweriner<br />

See ist tückisch, <strong>de</strong>r Vorteil wur<strong>de</strong> zum Nachteil, Fin<strong>de</strong>l/Achterberg<br />

fuhren mit Platz 17 ein Streichergebnis ein und mussten aus<br />

<strong>de</strong>r zweiten Reihe beobachten, wie Stengel/Feller sich nach vorn<br />

arbeiteten. Als kurz vor Zieldurchgang ein Boot kenterte und damit<br />

Stengel/Feller einen weiteren Punkt nach vorn brachte, glaubten<br />

Fin<strong>de</strong>l/Achterberg die Meisterschaft verloren. Am En<strong>de</strong> hatten bei<strong>de</strong><br />

Teams 38 Punkte, als Tie-Breaker wur<strong>de</strong> die Zahl <strong>de</strong>r Tagessiege<br />

herangezogen. Die Rostocker hatten zwei Läufe gewonnen, Fin<strong>de</strong>l/Achterberg<br />

jedoch drei, und so stan<strong>de</strong>n die Deutschen Meister<br />

fest. Platz drei belegte <strong>de</strong>r Herrschinger Christian „Kelly“ Kellner<br />

mit Martin Schöler am Draht.<br />

KIELER MEGAYACHTHAFEN<br />

Vor an<strong>de</strong>rthalb Jahren haben Andreas Prey und Oberbürgermeisterin<br />

Volquartz die Gespräche über eine „Baltic Bay Kiel“ aufgenommen.<br />

Bereits ein halbes Jahr später unterzeichneten <strong>de</strong>r<br />

Projektentwickler und die Lan<strong>de</strong>shauptstadt eine sogenannte „Anhandgabevereinbarung“,<br />

damit die Gesellschaft genug Zeit hat, <strong>de</strong>n<br />

Megayachthafen zu realisieren. Sieben Standorte wur<strong>de</strong>n bis Februar<br />

dieses Jahres in Absprache mit <strong>de</strong>m Projektentwickler von <strong>de</strong>r<br />

Bauverwaltung <strong>de</strong>r Stadt untersucht. Dann fi el die Entscheidung für<br />

einen Standort am Hin<strong>de</strong>nburgufer. Die Vorlage, die im Februar in<br />

<strong>de</strong>n Bauausschuss sollte, wur<strong>de</strong> auf Wunsch <strong>de</strong>s Projektentwicklers<br />

vorläufi g zurückgezogen. Bürgermeister Peter To<strong>de</strong>skino: „Es<br />

gab auf Investorenseite noch Fragen zum Standort und wir wollten<br />

dieses Thema aus <strong>de</strong>m Kommunalwahlkampf heraushalten.“ Aus<br />

Sicht <strong>de</strong>r Stadtverwaltung kann das Projekt jetzt kraftvoll weiter verfolgt<br />

wer<strong>de</strong>n. „Der geplante Megayachthafen wäre im Ostseeraum<br />

fast ein Alleinstellungsmerkmal für KIEL.SAILING CITY. Und wir erhoffen<br />

erhebliche positive Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Wirtschafts- und<br />

Tourismusstandort Kiel“, erklärten Oberbürgermeisterin Volquartz<br />

und Bürgermeister To<strong>de</strong>skino.<br />

STEINER II<br />

sailing journal 4 | 08<br />

Beretta Holding wird über eine Tochtergesellschaft neuer Eigentümer<br />

<strong>de</strong>r Steiner-Optik GmbH in Bayreuth, dies gab das Unternehmen<br />

heute bekannt. Als Grün<strong>de</strong>, die ihn zu Verkauf bewogen<br />

haben, nennt Carl Steiner <strong>de</strong>n durch die Globalisierung immer<br />

schärferen Wettbewerb. Das Unternehmen Steiner habe einfach<br />

nicht die kritische Größe, um im internationalen Wettbewerb<br />

langfristig bestehen zu können und die Arbeitsplätze dauerhaft<br />

zu sichern. Vor diesem Hintergrund habe man <strong>de</strong>n Anschluss an<br />

eine erfolgreiche, internationale Unternehmensgruppe gesucht,<br />

was Vorteile in <strong>de</strong>r weltweiten Vermarktung gewährleistet. Beretta<br />

Holding war dabei von Anfang an <strong>de</strong>r Wunschpartner schlechthin.<br />

Beretta Holding ist – wie Steiner – ein familiengeführtes Industrieunternehmen<br />

mit einer langfristigen Ausrichtung. Beretta<br />

Holding kann auf eine rund 500-jährige Geschichte zurückblicken,<br />

kurzfristige Gewinninteressen – wie zum Beispiel bei Finanzinvestoren<br />

– stehen dabei nicht im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

PUMA<br />

Christian Stoll (45) ist neuer „Business Unit Manager Sailing and<br />

Swimwear“ beim Sportlifestyle-Unternehmen PUMA und verantwortet<br />

in dieser neu geschaffenen Position <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Produktkategorien.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Teilnahme von PUMA am kommen<strong>de</strong>n<br />

Volvo Ocean Race <strong>2008</strong>/2009 wird sein Fokus zunächst auf <strong>de</strong>r Kategorie<br />

Segeln liegen. Zuletzt war Christian Stoll als „Product Category<br />

Manager Sailwear“ bei Murphy & Nye tätig und verfügt durch seine<br />

verschie<strong>de</strong>nen Tätigkeiten unter an<strong>de</strong>rem bei Henri Lloyd, Hobie<br />

Cat, O’Neill, Killer Loop und Mistral nicht nur über umfangreiches<br />

Know-how in <strong>de</strong>n Bereichen Vertrieb, Produkt und Markenführung, son<strong>de</strong>rn auch über die erfor<strong>de</strong>rliche Expertise beim<br />

Aufbau von Performance- und Lifestyle-Segelkollektionen. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei Henri Lloyd arbeitete Christian<br />

Stoll bereits für das Volvo Ocean Race und bei Murphy & Nye war er in <strong>de</strong>n America’s Cup involviert.<br />

STEINER I<br />

Sehr umfangreich und immer übersichtlich in <strong>de</strong>r Benutzerführung<br />

präsentiert sich <strong>de</strong>r Fernglas-Spezialist aus Bayreuth ab sofort im Internet.<br />

Das ansprechen<strong>de</strong> Design im Full-Screen-Modus, erstellt mit<br />

mo<strong>de</strong>rnster Programmiertechnik, garantiert schnellste La<strong>de</strong>zeiten.<br />

Angeboten wird <strong>de</strong>r neue Auftritt in <strong>de</strong>n Sprachen Deutsch, Englisch,<br />

Französisch und Italienisch. Ein interaktiver Produktberater, ein<br />

interaktiver Produktvergleich und eine gezielte Produktsuche stehen<br />

<strong>de</strong>m Besucher neben <strong>de</strong>r bekannten „Suche nach Stichworten“ zur<br />

Verfügung. Für je<strong>de</strong>s Fernglas wur<strong>de</strong> eine Übersicht <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Produkteigenschaften geschaffen. Ein beson<strong>de</strong>rer Service für Kaufi nteressenten ist das gezielte Auffi n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s nächsten<br />

Händlers gleich mit angebun<strong>de</strong>ner Routenplanung sowie die Verlinkung mit <strong>de</strong>n wichtigsten Messen und Events, auf<br />

<strong>de</strong>nen Steiner vertreten ist.<br />

INFO WWW.STEINER.DE<br />

MONOHULL-REKORD<br />

Die ICAP LEOPARD hat während JPMorgan Asset Management<br />

Round the Island Race einen neuen Rekord für die Umrundung <strong>de</strong>r<br />

Isle of Wight aufgestellt. Die Yacht brauchte drei Stun<strong>de</strong>n, 53 Minuten<br />

und fünf Sekun<strong>de</strong>n für die Strecke und unterbot <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n<br />

Rekord um mehr als zwölf Minuten.<br />

NOSTALGIETÖRN UNTER „STARS & STRIPES“<br />

Wer wildromantische Naturschönheiten mit spektakulären Panoramen fernab von Touristenhochburgen sucht und die<br />

See sowie die Seefahrt unter Segeltuch mag, <strong>de</strong>r sollte es hoch oben im Nordosten <strong>de</strong>r Vereinigten Staaten, in Neu-<br />

England, einmal versuchen. In Cam<strong>de</strong>n, Maine liegt ein wahres Paradies für Freun<strong>de</strong> betagter Oldtimer. Nicht wenige<br />

<strong>de</strong>r zwölf Mainecoast-Schooner <strong>de</strong>r Maine Windjammer Association haben hier ihren Heimathafen, was <strong>de</strong>n engagierten<br />

Segler nicht davon abhielt, auf zwei Gaffelschonern anzuheuern, um das Leben und die Arbeit an Bord sowie die faszinieren<strong>de</strong><br />

Inselwelt vor Neuengland zu erkun<strong>de</strong>n.<br />

segelszene<br />

KIEL REGATTAHAUS<br />

Das zweigeschossige, 370 Quadratmeter große Gebäu<strong>de</strong><br />

beherbergt künftig die Regattaleitung bei Segelgroßveranstaltungen<br />

wie <strong>de</strong>r Kieler Woche. Außer<strong>de</strong>m verfügt<br />

es über Schulungs- und Seminarräume. Sie stehen <strong>de</strong>m<br />

Segelnachwuchs aus ganz Deutschland zur Verfügung<br />

und sind durch mobile Trennwän<strong>de</strong> variabel nutzbar. Die<br />

späteren Hauptnutzer wur<strong>de</strong>n von Anfang an in die Planungen<br />

mit einbezogen. Entstan<strong>de</strong>n ist so ein Gebäu<strong>de</strong>,<br />

das Spitzen- und Freizeitseglern, Beachvolleyballern sowie<br />

Vereinen und möglichen weiteren Nutzern gleichermaßen<br />

gerecht wird. Das Grundstück, auf <strong>de</strong>m sich das<br />

Haus befi n<strong>de</strong>t, bietet zu<strong>de</strong>m Erweiterungsmöglichkeiten<br />

für Container. So können in Zukunft weitere Großveranstaltungen vom Format <strong>de</strong>r Kieler Woche organisatorisch bestens<br />

bewältigt wer<strong>de</strong>n. Der Dank geht an Alfried Krupp von Bohlen und die Halbach-Stiftung und ihrem Vorsitzen<strong>de</strong>n und<br />

Kieler Ehrenbürger Berthold Beitz für ihre großzügige Unterstützung, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre.<br />

ROLEX BALTIC WEEK 2009<br />

Die sechste Rolex Baltic Week wird im kommen<strong>de</strong>n Jahr zum zweiten Mal Gastgeber <strong>de</strong>r Starboote. Nach 2006 wird<br />

erneut die Europameisterschaft <strong>de</strong>r ältesten olympischen Bootsklasse auf <strong>de</strong>r Ostsee ausgesegelt. Austragungsort vom<br />

5. bis 12. Juli 2009 wird <strong>de</strong>r run<strong>de</strong>rneuerte Olympiahafen Kiel-Schilksee sein. Das gab Dierk Thomsen als Vize-Kommodore<br />

<strong>de</strong>r internationalen Starboot-Klassenvereinigung ISCYRA und stellvertreten<strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kieler Yacht-Clubs<br />

(KYC) auf <strong>de</strong>r diesjährigen Star-EM in Balatonföldvár am Plattensee in Ungarn bekannt. „Wir wollen <strong>de</strong>n Seglern auf <strong>de</strong>m<br />

Wasser und an Land ein Event <strong>de</strong>r Extraklasse bieten und freuen uns dabei beson<strong>de</strong>rs über die Partnerschaft mit Rolex“,<br />

sagte Thomsen. Das Schweizer Uhrenhaus mit <strong>de</strong>utschem Sitz in Köln wird vor allem für ein Rahmenprogramm sorgen,<br />

für das die Rolex Baltic Week von <strong>de</strong>r Eröffnungsfeier bis zur feierlichen Siegerehrung seit nunmehr fünf Jahren ihres<br />

Bestehens bekannt und beliebt ist. Die nächste Aufl age wird diesen Sommer vom 27. bis 31. August in Travemün<strong>de</strong> mit<br />

<strong>de</strong>r Rolex Farr-40-Europameisterschaft stattfi n<strong>de</strong>n.<br />

HANSEBOOT<br />

In diesem Jahr gibt es viel Neues in Hamburg. So wer<strong>de</strong>n die Hallen<br />

B5 und B7 eröffnet. In <strong>de</strong>r B5 fin<strong>de</strong>t man ein 20 mal 15 Meter großes<br />

Wasserbecken mit Windmaschine und Tribüne – für Fun- und Wassersport.<br />

Los geht es mit <strong>de</strong>m ersten Surfmatchrace im Becken. In<br />

<strong>de</strong>r Halle B7 wird es wie<strong>de</strong>r ruhiger; hier stehen große Segelyachten.<br />

Sie wird als letzte <strong>de</strong>r neuen Hallen in diesem Jahr bezogen. Insgesamt<br />

stehen mit 82.000 Quadratmetern 5.000 mehr als im Vorjahr<br />

zur Verfügung. Mit bis zu 18 Meter lichter Höhe bieten einige <strong>de</strong>r<br />

neuen Gebäu<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> Segelyachten <strong>de</strong>n nötigen Raum. Die neuesten<br />

Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r großen Serienyachten präsentieren sich in Halle<br />

A1 neben <strong>de</strong>m Fernsehturm und mit <strong>de</strong>r Halle B2 mit weiteren Segelyachten<br />

entsteht so ein seglerisches Herzstück, das wie eine Klammer<br />

das vormals alte mit <strong>de</strong>m neuen Gelän<strong>de</strong> thematisch verbin<strong>de</strong>t.<br />

Von A2 bis A4 fin<strong>de</strong>t man wie<strong>de</strong>r vorwiegend Motorboote – von <strong>de</strong>r<br />

Luxusjacht bis zum kleineren Boot. Die mit 13.000 Quadratmetern<br />

größte Halle B6 widmet sich wie<strong>de</strong>r ganz <strong>de</strong>m Thema hochwertige<br />

Ausrüstung und Qualitätszubehör. In diesem Jahr wird neu in diese<br />

Halle die Elektronik einziehen, sodass <strong>de</strong>r Besucher die komplette<br />

Range an Produkten in einer Halle fin<strong>de</strong>t. Der Bereich Kunst wird<br />

nicht allein durch zeitgenössische Marinemaler und Galeristen repräsentiert,<br />

in <strong>de</strong>rselben Halle B4 am Eingang Ost präsentieren sich<br />

auch die klassischen Yachten. Insgesamt präsentieren rund 800 Aussteller<br />

aus 30 Nationen mehr als 1.200 Boote und Yachten vom 25.<br />

Oktober bis zum 2. November. Neu ist in diesem Jahr die Comeback-<br />

Karte für 13 bzw. ermäßigt 11 Euro, die <strong>de</strong>n Besuch an einem zweiten<br />

Tag nach Wahl ab 15 Uhr einschließt.<br />

INFO WWW.HANSEBOOT.DE


14 | 15 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

gotta<br />

rock it,<br />

b a by<br />

Text Jan Eike Andresen © Fotos Tom Körber<br />

ZU SPÄT, DAS REICHT NICHT! AUCH WENN DER<br />

ERWARTETE AUFPRALL NOCH DEN BRUCHTEIL EINER<br />

SEKUNDE ENTFERNT IST, IST ES WOHL DAS BESTE,<br />

AN DIESER STELLE DIE AUGEN ZU SCHLIESSEN UND<br />

SICH GUT FESTZUHALTEN. SEHR GUT FESTZUHALTEN.<br />

ZWEI 37-FUSS-YACHTEN LAUFEN IM RAUMSCHOT-<br />

KURS DIREKT AUFEINANDER ZU, ZWEIMAL KNAPP<br />

VIER TONNEN STAHL, GFK UND KOHLEFASER SCHEI-<br />

NEN NUR SO DARAUF ZU WARTEN, ENDLICH ZER-<br />

QUETSCHT ZU WERDEN WIE ZWEI HART GEKOCHTE<br />

OSTEREIER BEIM TRADITIONELLEN FRÜHSTÜCKS-UM-<br />

DIE-WETTE-EIERDITSCHEN. DIE SCHIFFE LENKEN EIN,<br />

DIE FLIEHKRÄFTE AM BUG SORGEN FÜR DAS ACH-<br />

TERBAHNGEFÜHL BEI DEN VORSCHIFFSLEUTEN UND<br />

DER BUG VERSENKT SICH IN EINER WASSERWAND<br />

AUS NEUN GRAD KALTEM OSTSEEWASSER. AUGEN<br />

AUF, DURCHATMEN! WILLKOMMEN BEIM MATCHRA-<br />

CE. KEINE SORGE, ES BELLT NUR UND BEISST NICHT.


16 | 17 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

MAN KANN AUCH ALS REINER AMATEURSEGLER VIEL SPASS<br />

HABEN, ERFOLGREICH SEIN UND AUF HOHEM NIVEAU SEGELN.<br />

Was eben noch nach <strong>de</strong>r empirischen Überprüfung<br />

<strong>de</strong>s Sprichwortes „Segeln ist, 500-Euroscheine unter<br />

<strong>de</strong>r kalten Dusche zu zerreißen“ aussah, ist jetzt das<br />

synchrone and präzise Zusammenspiel von fünf jungen<br />

Männern in <strong>de</strong>r winddurchfrästen Ostsee. Alles<br />

geplant und unter Kontrolle. Wie auch an<strong>de</strong>rs, wenn<br />

zwei Schiedsrichterboote alles direkt verfolgen und<br />

nur darauf brennen, <strong>de</strong>n kleinen Fehler zu fi n<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r sie berechtigt, auszuteilen.<br />

Die zwei Yachten stehen jetzt im Wind und knallen<br />

immer wie<strong>de</strong>r in die Welle. Querabstand: <strong>de</strong>fi nitiv<br />

unter fünf Meter. Als Steuermann kann ich in dieser<br />

Situation nichts mehr machen. Das Boot steht, keine<br />

Kontrolle mehr durch das Ru<strong>de</strong>r. Wer schon einmal<br />

versucht hat, ohne Motor bei Welle ein Schiff zum<br />

Großsegelbergen länger als zehn Sekun<strong>de</strong>n im Wind<br />

zu halten, weiß, wovon ich spreche. Die gepfl egte<br />

Außenhaut <strong>de</strong>s Leeschiffes dankt es uns in<strong>de</strong>s, dass<br />

wir mit Flo, unserem Vorschiffsmann, einen guten<br />

Fang gemacht haben. Der steuert ab jetzt das Schiff.<br />

Vom Vorschiff aus, allein durch geschicktes Backhalten<br />

<strong>de</strong>r Fock. An Bord herrscht absolute Ruhe, alles geht<br />

über Augenkontakt. Nur Felix souffl iert konstant über<br />

das Deck, während <strong>de</strong>r Rest versucht, das Beste aus<br />

<strong>de</strong>n Steuerkünsten von Flo zu machen: „Linie rechts<br />

leicht bevorteilt, linke Seite <strong>de</strong>r Bahn mehr Druck!“,<br />

um dann dreißig Sekun<strong>de</strong>n später zu korrigieren:<br />

„Starke Linkskippe, unbedingt links starten!“ Es sei<br />

ihm verziehen, es ist sein Job als Taktiker. So ähnlich<br />

wird wohl Flugzeugfl iegen gewesen sein. Früher. Als<br />

man noch selbst fl iegen musste, dabei am Funkgerät<br />

<strong>de</strong>n Fluglotsen folgen musste und gleichzeitig die<br />

Navigation abzustecken hatte. Experten haben dabei<br />

noch Kaffee gekocht. So ähnlich geht es auch bei<br />

uns zu: Multitasking ist alles. Das Schiff will gesegelt,<br />

<strong>de</strong>r Wind interpretiert und <strong>de</strong>r Gegner beherrscht<br />

wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r muss in allem involviert sein, zumin<strong>de</strong>st<br />

<strong>de</strong>n Status quo kennen. Natürlich kann jemand<br />

<strong>de</strong>m Genuatrimmer sagen, wo <strong>de</strong>r Gegner ist, und<br />

jemand an<strong>de</strong>res ihm sagen, wohin das Boot gleich<br />

fährt. Schneller und besser ist es aber, wenn <strong>de</strong>r<br />

Trimmer selbst sieht, wo <strong>de</strong>r Gegner ist und daraus<br />

die nächste Bewegung <strong>de</strong>s Schiffes erahnen kann.


Und <strong>de</strong>r Vorschiffsmann selbst sieht, ob das Schiff<br />

aus <strong>de</strong>r nächsten Halse wohl hoch o<strong>de</strong>r tief kommt,<br />

und er sich entsprechend am Spibaum zu schaffen<br />

macht o<strong>de</strong>r gleich <strong>de</strong>n Trimmer unterstützt. Damit<br />

das funktioniert, muss je<strong>de</strong>r Vorschiffsmann auch<br />

Steuermann sein, je<strong>de</strong>r Steuermann auch Vorschiffsmann<br />

und je<strong>de</strong>r Trimmer auch ein Taktiker. Im Flugzeug<br />

macht heute alles <strong>de</strong>r Autopilot. Aber segeln,<br />

das muss man noch selbst! Der aufmerksame Leser<br />

mag nun ein wil<strong>de</strong>s Sprach- und Kompetenzwirrwarr<br />

an Bord vermuten, dass einem Bayern beim Brötchenkaufen<br />

in Sachsen gleichkommt. Ich gebe zu, es<br />

hat lange Jahre gedauert, bis wir diese Art zu segeln<br />

abgestimmt hatten. Wenn die geistige Aufgabenverteilung<br />

an Bord nichts mehr mit <strong>de</strong>r eigenen physischen<br />

Aufgabe zu tun hat, wird Segeln zwangsläufi<br />

g <strong>de</strong>utlich komplexer. Die Tätigkeiten von Kopf und<br />

Körper sind ihres Gleichlaufes beraubt. Das heißt:<br />

Alle geben Input. Je<strong>de</strong> Information wird verarbeitet.<br />

Und es kommt genau eine Handlung dabei heraus. In<br />

Sekun<strong>de</strong>nschnelle. Wenn wir Rennen verlieren, dann<br />

meistens, weil genau dieses fein abgestimmte System<br />

von Input und Output nicht funktioniert hat, wichtige<br />

Infos übergangen wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Kommandos nicht laut<br />

genug waren. Denn segeln können alle. Aber zusammen<br />

segeln, das fällt auch uns manchmal schwer.<br />

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20 | 21 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

Es sind noch drei Minuten bis zum Start, als das Leeschiff auf einmal stark abfällt<br />

und durch eine Halse entkommen will. Auf diesen Moment hat Tobi gewartet. Er ist<br />

<strong>de</strong>r wahre Chef dieses unter Matchracern auch Dial-up genannten Manövers: Wenn<br />

Tobi die Genua back zieht, dreht das Schiff so schnell auf <strong>de</strong>m Teller aus <strong>de</strong>m Wind,<br />

wie Schumi einst seine Run<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Formel 1 drehte. Die Genuawinsch knarrt, das<br />

Schiff dreht an, kippt einmal nach Lee über und hinterlässt einen weißen Gischtstreifen<br />

in <strong>de</strong>r schnauben<strong>de</strong>n Ostsee. Der Gegner ist durch seine Halse entwischt, aber<br />

wir setzen ihm nach und kleben direkt an seinem Heck. Flo zeigt per Handzeichen<br />

<strong>de</strong>n Abstand zum Gegner an. Weil dieser sofort ausweichen muss, sobald wir ihn in<br />

Lee überlappen, ist es wichtig zu wissen, wann es so weit ist. Denn dann können<br />

wir ihm zuvorkommen und sein Ausweichmanöver abfangen. Unsere Kontrolle über<br />

das Spiel löst beim Gegner Missfallen aus und er schlägt einen wil<strong>de</strong>n Haken in<br />

das Wasser, um sich zu befreien, sich seinerseits an unser Heck zu hängen. Denn<br />

wer hinten ist, treibt <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren vor sich her. In eine Position, in <strong>de</strong>r er möglichst<br />

nicht mehr starten kann. Die Schiffe drehen sich umeinan<strong>de</strong>r wie Katz und Maus.<br />

Max an <strong>de</strong>r Großschot kommt langsam auf Betriebstemperatur. Das Großsegel <strong>de</strong>s<br />

37-Füßers ist sechsfach geschoren. Keine Winsch, kein Traveller, einfach ziehen.<br />

Ein Vollkreis auf <strong>de</strong>m Schiff dauert weniger als sieben Sekun<strong>de</strong>n. Binnen sieben<br />

Sekun<strong>de</strong>n voll fi eren und wie<strong>de</strong>r dichtholen, das kann Max. Gut, wenn er will.<br />

UNSERE KONTROLLE ÜBER DAS<br />

SPIEL LÖST BEIM GEGNER MISS-<br />

FALLEN AUS UND ER SCHLÄGT EINEN<br />

WILDEN HAKEN IN DAS WASSER, UM<br />

SICH ZU BEFREIEN, SICH SEINER-<br />

SEITS AN UNSER HECK ZU HÄNGEN.


22 | 23 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

Heute will er und das Boot ächzt unter <strong>de</strong>m Druck.<br />

Wenn das Boot durch <strong>de</strong>n Wind geht, lässt Tobi die<br />

Fock back stehen, <strong>de</strong>r Wind tritt das Schiff nach Lee<br />

und <strong>de</strong>n Bug tief ins Wasser. Die Ostsee kocht. Wo<br />

die zwei Yachten sich umkreisen, liegt ein dichter<br />

weißer Schleier auf <strong>de</strong>r See.<br />

Felix setzt weiter auf links, Flo ruft die Zeit übers<br />

Deck. Noch eine Minute bis zum Start. Ich breche<br />

aus <strong>de</strong>m Katz-und-Maus-Spiel aus und gehe Kurs<br />

Startlinie. Zwar hat ein Steuermann nur äußerst selten<br />

die Be<strong>de</strong>utung für <strong>de</strong>n Erfolg, die ihm landläufi g<br />

zugeschrieben wird. Die Entscheidungen, die er im<br />

Laufe eines Rennens fällt, sind durch die vorhergehen<strong>de</strong>n<br />

Infos <strong>de</strong>r Crew bedingt. Wenn es heißt, links<br />

mehr Wind, heißt das übersetzt: Links starten, links<br />

rausfahren, wehe du machst was an<strong>de</strong>res! Die Crew<br />

sagt, wo er hin soll, und <strong>de</strong>r Steuermann gehorcht.<br />

Aber die Annäherung zur Linie, <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>s<br />

Ausbrechens aus <strong>de</strong>m Kreiseln, die Positionierung<br />

<strong>de</strong>s Schiffes an <strong>de</strong>r bevorteilten Seite <strong>de</strong>r Startlinie,<br />

das ist allein seine Aufgabe. Der Steuermann, <strong>de</strong>r<br />

sein Schiff zur richtigen Zeit, mit <strong>de</strong>r richtigen Geschwindigkeit<br />

auf die richtige Seite <strong>de</strong>r Linie fährt,<br />

ist <strong>de</strong>m Sieg ein starkes Stück näher. Gewöhnlich<br />

sind solche Momente für die Crew auch schöner.<br />

Was kann sie dafür, dass <strong>de</strong>r Hornochse am Ru<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Hobel nicht richtig in<br />

Schwung kommt und sie im weiteren Rennverlauf retten muss, was noch zu retten<br />

ist?! Seit sechs Jahren nunmehr versuche ich dafür zu sorgen, dass wir nach Möglichkeit<br />

beim Start vorn sind und <strong>de</strong>r Hornochse wenigstens für die Renndauer unter<br />

Deck verschwin<strong>de</strong>t. Großes übrigens hält unser Team in diesem Zusammenhang<br />

auf <strong>de</strong>n San<strong>de</strong>mann Medium Dry. Einen Schluck an Rasmus aus <strong>de</strong>r Unterwelt, und<br />

<strong>de</strong>r Ochse liegt für <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Tages besiegt danie<strong>de</strong>r. Soweit <strong>de</strong>r Glaube und<br />

<strong>de</strong>r versetzt ja bekanntlich Berge. Was könnte man mehr wollen?<br />

Segeln hat uns alle geprägt. Zu gewinnen, zu verlieren, an ein Team zu glauben.<br />

Unser erster großer Sieg war 1998, als <strong>de</strong>r hier beschriebene Tobi mit mir unseren<br />

ersten Regatta-420er vom NRV bekam. Er hieß WHUI, hatte eine Tigerente am<br />

Heckspiegel und war tierisch sexy – wir waren sehr, sehr stolz! Im Jahr darauf stellte<br />

uns <strong>de</strong>r Club sogar ein neues Schiff. Es hieß, in Anlehnung an jenes Geschöpf<br />

aus <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r Michael En<strong>de</strong>s, Frau Mahlzahn und war noch schärfer, <strong>de</strong>nn es war<br />

einer <strong>de</strong>r ersten Ziegelmayer-420er aus <strong>de</strong>r legendären neuen Form. Es war die Zeit,<br />

in <strong>de</strong>r Ballermann 6 zu unserem großen Kinohit avancierte und Flo auf <strong>de</strong>m Weg<br />

nach Warnemün<strong>de</strong> mit zwei Rehohren an <strong>de</strong>r Bootshängerhandbremse ankam. Die<br />

Nächte mit <strong>de</strong>n berühmten zwei Würfeln im Zelt sollten nie en<strong>de</strong>n und unser großer<br />

Traum von <strong>de</strong>r mit Sangria gefüllten Ba<strong>de</strong>wanne beherrschte unser Nachtleben.<br />

Ahoi, vivat, crescat, fl oreat!<br />

Aber wi<strong>de</strong>r Erwarten ging das Leben weiter. Als Hamburger Bildungsfl üchtlinge<br />

suchten Tobi und ich unser Heil an bayerischen respektive badischen Universitäten<br />

und fi ngen wie<strong>de</strong>r an – zu segeln, aber richtig! Was mit einem kleinen Ausfl ug an <strong>de</strong>n<br />

Gardasee im März 2002 als erstes Matchrace begann, wur<strong>de</strong> irgendwie immer größer.


26 | 27 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

Jan Eike Andresen, Felix v. Meyerich, Max Ziegelmayer, Florian Weser, Tobias Arlich<br />

WILLKOMMEN BEIM MATCHRACE. KEINE SORGE,<br />

ES BELLT NUR UND BEISST NICHT.<br />

Die Schiffe, das Team, die Reisekosten, die Mel<strong>de</strong>gel<strong>de</strong>r,<br />

die Flugkilometer, die Weltranglistenpunkte.<br />

Im Herbst 20<strong>04</strong> waren wir auf einmal <strong>de</strong>utsche<br />

Matchrace-Vizemeister, Berliner Meister, Nr. 35 <strong>de</strong>r<br />

Weltrangliste und qualifiziert für die legendären<br />

Events Berlin Matchrace und <strong>de</strong>n World Matchracing<br />

Tour Stop vor Langenargen am Bo<strong>de</strong>nsee. Vorher<br />

hatte ich noch die Ehre, mit Christian Soyka X-99-<br />

Weltmeister zu wer<strong>de</strong>n sowie mit Nils Frei und Eric<br />

& JC Monnin von ALINGHI <strong>de</strong>n neunten Platz auf <strong>de</strong>r<br />

Mumm-30-WM vor Elba zu erreichen. Dann kam <strong>de</strong>r<br />

Anruf von Andreas John, <strong>de</strong>r aus unserer Truppe Henning<br />

Sohn und Carl Noel sowie meine Wenigkeit für<br />

das „Fresh Seventeen“America´s-Cup-Projekt verpfl ichtete,<br />

aus <strong>de</strong>m später das UNITED INTERNET TEAM<br />

GERMANY hervorging. Von da an ging es richtig los.<br />

Dachten wir, hofften wir, wünschten wir. Deutschland<br />

war das erste Mal Teil <strong>de</strong>r damals bereits 156-jährigen<br />

Geschichte <strong>de</strong>s America´s Cups. Es war (und ist es<br />

noch heute) ein kleines Stück <strong>de</strong>utsche Sportgeschichte,<br />

<strong>de</strong>ren emotionales Drängen nach einem <strong>de</strong>utschen<br />

ALINGHI jedoch recht schnell verblasste. Der Rest ist<br />

Geschichte. Der Autor dieser Zeilen je<strong>de</strong>nfalls hat es,<br />

entgegen mancher Erwartung, doch noch zu einem<br />

universitären Abschluss gebracht.<br />

Und heute? Wie man an <strong>de</strong>n Anfangszeilen dieses<br />

prosaischen Textstückes erkennen konnte, sind wir<br />

immer noch auf <strong>de</strong>m Wasser. Wobei sich Segeln und<br />

Wir leicht verän<strong>de</strong>rt haben. Was das Wir anbelangt,<br />

so sind Max (20) und Niklas (19) neu dazugekommen.<br />

Zwei smarte Typen, die das Segeln mit <strong>de</strong>r Muttermilch<br />

aufgenommen haben. Segeln hat sich auch leicht verän<strong>de</strong>rt:<br />

Es ist nicht mehr das ultimative Ziel, <strong>de</strong>m alles<br />

an<strong>de</strong>re unterzuordnen ist, son<strong>de</strong>rn hat sich heute von<br />

Lieferterminen für Boote, Exceltabellen, Doktorarbeiten<br />

sowie Arbeitszeiten und ähnlichem Schnickschnack,<br />

von <strong>de</strong>m man dachte, er wür<strong>de</strong> uns nie treffen, domestizieren<br />

lassen. Dafür segeln wir heute gezielter,


28 | 29 sailing journal 4 | 08<br />

szene matchrace<br />

konzentrierter und im Ergebnis auch oft besser: Lässt man zwei Streicher aus Frankreich<br />

und Finnland weg, haben wir in <strong>de</strong>n letzten zehn Monaten die Plätze 2-2-2-1-<br />

3-1 auf Regatten in Europa eingefahren. So treffsicher haben wir vorher nie Halbfi nale<br />

und Finale erreicht. Wie es uns die meisten Leser wahrscheinlich schon vor Jahren<br />

mit einem Lächeln auf <strong>de</strong>n Lippen hätten sagen können: Man kann auch als reiner<br />

Amateursegler viel Spaß haben, erfolgreich sein und auf hohem Niveau segeln. Dass<br />

man dann gelegentlich vom Platz fl iegt, muss man in Kauf nehmen. So wie wir im<br />

April bei Starkwind im Ostatlantik vor <strong>de</strong>r französischen Küste gegen Multihull-Star<br />

Frank Cammas und seinen Trupp von BMW ORACLE RACING. Zwar waren wir am<br />

Start eine halbe Länge vor, doch die Jungs mit <strong>de</strong>m Oberarmumfang unserer Oberschenkel<br />

hatten <strong>de</strong>m Wind <strong>de</strong>utlich mehr Gewicht entgegenzusetzen und sind uns<br />

schlicht um die Ohren gefahren. Gut, die Tatsache, dass wir dafür im Flugzeug mit<br />

einem Sitz pro Mann auskommen, entschädigt für manche Pein zur See.<br />

Das nächste Event ist in Polen. Wenn diese Zeilen als Druckwerk vorliegen, wird<br />

Sieg o<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlage von Danzig bereits entschie<strong>de</strong>n sein. Wir hoffen das Beste.<br />

In Polen segeln wir zu viert auf 30-Fuß-Schiffen (Diamant 3000, für die Experten<br />

unter uns), das sollte uns eigentlich liegen, weil wir in letzter Zeit viel mit Zerstö-<br />

rern gesegelt sind. Und die Schiffe sind echte Zerstörer.<br />

Im letzten Jahr wur<strong>de</strong> ein Kameramann, <strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>m Heckspiegel stand, vom Bug eines an<strong>de</strong>ren<br />

Schiffes hinweggefegt. Der Mann ist genesen, die<br />

Kamera freilich nicht. Nur <strong>de</strong>r Bug als Übeltäter trug<br />

nicht einen Kratzer davon. Da wird es nur eines geben:<br />

Kämpfen, quälen, fi ghten! Bis die Ostsee wie<strong>de</strong>r<br />

weiß schäumt, die Fliehkräfte am Schiff reißen<br />

und die Spanten unter <strong>de</strong>r Last knarren. Wenn <strong>de</strong>r<br />

Rumpf als überdimensionaler Geigenkasten für <strong>de</strong>n<br />

Sound <strong>de</strong>r Genuawinsch wirkt und <strong>de</strong>r Mast mit<br />

<strong>de</strong>m rhythmischen Stampfen in <strong>de</strong>n Wellen schwingt,<br />

dann können alle sicher sein, dass das Halsenduell<br />

im Vorwindsurf ein echter Killer wird. „There is no<br />

second“, bemerkte schon Queen a.D. Victoria über<br />

diese Disziplin <strong>de</strong>s Segelns, Darwin hätte seine Freu<strong>de</strong><br />

gehabt! In diesem Haifi schbecken hilft daher nur<br />

noch eins: Rock it, Baby!<br />

PARTENAIRE OFFICIEL DES VOILES DE SAINT-TROPEZ<br />

Gaastra Office Germany - Mittelweg 118 - 20148 Hamburg<br />

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30 | 31 sailing journal 4 | 08<br />

shorttracks<br />

flens super sail tour kellenhusen<br />

Sechs Nationen waren bei <strong>de</strong>r 32. Aufl age <strong>de</strong>r<br />

Hobie-Regatten im Rahmen <strong>de</strong>r Flens Super Sail Tour<br />

<strong>2008</strong> am vergangenen Wochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Klassen<br />

Hobie 14, Hobie 16 und Hobie Tiger am Start. Für<br />

viele Teilnehmer war es <strong>de</strong>r letzte Test vor <strong>de</strong>n Hobie-<br />

Europameisterschaften im dänischen Kopenhagen. Das<br />

Wetter war nach einer total verregneten Veranstaltung<br />

2007 in diesem Jahr einfach nur traumhaft. Wind zwischen<br />

13 und 20 Knoten aus Nordost, Sonnenschein<br />

pur und so konnte Wettfahrtleiter Bodo von Schra<strong>de</strong>r<br />

alle ausgeschriebenen sechs Rennen an bei<strong>de</strong>n Tagen<br />

durchführen. Die Startlinie lag in unmittelbarer Nähe<br />

<strong>de</strong>s Seebrückenkopfes, sodass die Zuschauer das Gefühl<br />

bekamen, mitten im Geschehen zu sein. Fachkundig<br />

vom ehemaligen Hobie-Europameister Dieter<br />

Braun über eine Lautsprecheranlage mo<strong>de</strong>riert, wur<strong>de</strong><br />

das Feld um 12:30 Uhr am Samstag auf die Bahn ge-<br />

schickt. Viele Besucher nutzen auch die Möglichkeit, <strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>rator zu fragen, warum<br />

und wie das auf <strong>de</strong>m Wasser alles zu verstehen sei. Bei <strong>de</strong>n Hobie Tiger gewannen<br />

die amtieren<strong>de</strong>n Deutschen Meister Reinke/Walter überlegen mit acht Punkten Vorsprung<br />

auf <strong>de</strong>n Zweitplatzierten. Sehr viel knapper ging es bei <strong>de</strong>n Hobie 16 zu. Einen<br />

Blitzstart erwischte das Hobie-16-Team Bockelmann/Mörchen. Als einziges Team<br />

interpretierten Sie die sich etwas geän<strong>de</strong>rten Windbedingungen kurz vor <strong>de</strong>m Start<br />

richtig und fuhren auf <strong>de</strong>m zwar nicht vorfahrtsberechtigten Steuerbordbug über die<br />

Startlinie, hatten aber schon nach wenigen Sekun<strong>de</strong>n einen unglaublichen Vorsprung<br />

heraussegeln können. Auf <strong>de</strong>r Kreuz entschie<strong>de</strong>n sie sich dann lei<strong>de</strong>r für die nicht vorteilhafte<br />

rechte Seite und büßten ihren Vorsprung wie<strong>de</strong>r ein. Im Gesamtklassement<br />

hatte Routinier Detlef Mohr mit seiner Berliner Vorschoterin Karen Wichardt nach <strong>de</strong>m<br />

ersten Tag einen <strong>de</strong>utlichen Vorsprung heraussegeln können, <strong>de</strong>r trotz drei erster Plätze<br />

in <strong>de</strong>n Rennen am Sonntag von Stefan Goritz und Katrin Wiese-Dose nicht wirklich<br />

in Gefahr geriet. Es reichte am En<strong>de</strong> knapp mit einem Punkt Vorsprung für <strong>de</strong>n<br />

Gesamtsieg und für eine gelungene Generalprobe für die Europameisterschaft Anfang<br />

August. Bei <strong>de</strong>n Hobie 14 gewann Jörg Stoltenberg vor Bro<strong>de</strong>r Diedrichsen und Tanja<br />

Rindt, <strong>de</strong>r einzigen Frau am Start <strong>de</strong>r männerdominierten Einhandklasse.<br />

travemün<strong>de</strong>r woche<br />

Text Jens Hannemann © Foto Tom Körber/Flens Super Sail Tour Fahrer Detlef Mohr & Karen Wichardt<br />

Text Andreas Kling © Fotos Marina Könitzer/TW<br />

Das blaue Wasser über 20 Grad warm, die Wellenkämme von mäßiger Nordostbrise<br />

weiß aufgeschäumt – traumhafter können Segelbedingungen nicht sein. Das genossen<br />

am Sonntag (27. Juli) auch die Regattateilnehmer zum Finale <strong>de</strong>r 119. Travemün<strong>de</strong>r<br />

Woche. Nach insgesamt mehr als 250 Wettfahrten in 29 Bootsklassen fi elen<br />

noch zehn Entscheidungen. Dabei krönten Helge und Christian Sach aus Zarnekau/<br />

Ostholstein ihre einzigartige TW-Karriere mit <strong>de</strong>m 15. Gesamtsieg, diesmal im Formula-18-Katamaran.<br />

Die Europacup-Regatta <strong>de</strong>r 505er, die im kommen<strong>de</strong>n Jahr zur internationalen<br />

<strong>de</strong>utschen Meisterschaft (IDM) wie<strong>de</strong>rkommen, gewannen Jens Fin<strong>de</strong>l und<br />

Johannes Tellen aus Kiel. In diesem Jahr war die <strong>de</strong>utsche Meisterschaft <strong>de</strong>r Folkeboote<br />

mit 58 Teilnehmern die am stärksten besetzte Klasse. 56 Hochseeyachten waren<br />

am ersten Tag <strong>de</strong>r Travemün<strong>de</strong>r Woche zur ersten Etappe <strong>de</strong>s Baltic Sprint Cups nach<br />

Karlskrona in Schwe<strong>de</strong>n aufgebrochen, während mehr als 40 seegehen<strong>de</strong> Dickschiffe<br />

für ihre Kurzwettfahrten zum Ostsee Cup in Travemün<strong>de</strong> blieben. In <strong>de</strong>r olympischen<br />

49er-Klasse, die auf <strong>de</strong>r Bahn Beach direkt vor <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>s segelinteressierten Pu-<br />

blikums agierten, schafften Tobias Scha<strong>de</strong>waldt und<br />

Hannes Baumann vom Nord<strong>de</strong>utschen Regatta Verein<br />

Hamburg durch zwei Tagessiege noch <strong>de</strong>n erhofften<br />

Sprung aufs Treppchen, knapp hinter <strong>de</strong>n Dänen Martin<br />

Due und Peter Keller. Ungefähr<strong>de</strong>te Gesamtsieger<br />

aber wur<strong>de</strong>n Erik Heil und Thomas Plößl aus Berlin.<br />

Im Finn-Dinghy war die Entscheidung schon am Vortag<br />

zugunsten <strong>de</strong>s Junioreneuropameisters Jan Kurfeld<br />

(Wismar) gefallen. Den Zweikampf um „Silber“ entschied<br />

Masterweltmeister (Ü 40) Andre Budzien aus<br />

Schwerin durch einen Tagessieg im letzten Rennen<br />

gegen <strong>de</strong>n Kieler Nachwuchssegler Thomas Reger mit<br />

einem Zähler Vorsprung für sich. Lokalmatador Simon<br />

Grotelüschen vom TW-Hauptveranstalter Lübecker<br />

Yacht-Club kam bei seinem Debüt im Finn gegen 30<br />

Konkurrenten auf Anhieb auf einen starken vierten<br />

Platz. „Obwohl ich aufgrund <strong>de</strong>r Terminüberschneidung<br />

mit <strong>de</strong>r EM in meiner angestammten Laserklasse<br />

nicht starten konnte, wollte ich das Heimspiel nicht<br />

verpassen“, meinte Grotelüschen. Die mit Spannung<br />

erwartete Premiere <strong>de</strong>r Topcat-Strandkatamarane, die<br />

in drei verschie<strong>de</strong>nen Bootstypen zur <strong>de</strong>utschen Bestenermittlung<br />

riefen, wur<strong>de</strong> ein voller Erfolg. „Topcat-Botschafter“<br />

Erich Brandstetter aus Gröbenzell<br />

schwärmte vom ausgewählten Seerevier <strong>de</strong>r Klasse:<br />

„Hier könnten wir auch eine Welt- o<strong>de</strong>r Europameisterschaft<br />

segeln.“ Allerdings mahnte er auch eine größere<br />

Fläche für die Boote am i<strong>de</strong>alen Strandliegeplatz<br />

neben <strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>rmole an. Die 120. Travemün<strong>de</strong>r<br />

Woche wird im Zeichen <strong>de</strong>r Nachwuchssegler stehen.<br />

Weil direkt im Anschluss an die TW die <strong>de</strong>utschen Jugend-<br />

und Jüngstenmeisterschaften aller anerkannten<br />

Bootsklassen <strong>de</strong>s Deutschen Segler-Verbands (DSV)<br />

vor Travemün<strong>de</strong> stattfi n<strong>de</strong>n, dürfte das TW-Jubiläum<br />

in <strong>de</strong>r zweiten Hälfte als Generalprobe genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

„Wir erwarten allein im zweiten Teil rund 1.300<br />

Teilnehmer mit 800 Booten“, so Karin Böge und Claus<br />

Dieter Stolze, die Organisationsspitze <strong>de</strong>r 340 Helfer<br />

starken Travemün<strong>de</strong>r Woche. Sie fi n<strong>de</strong>t das nächste<br />

Mal vom 17. bis 26. Juli statt.


32 | 33 sailing journal 4 | 08<br />

shorttracks<br />

copa <strong>de</strong>l rey<br />

Text Denis Grau © Foto Pedro Martinez<br />

Strahlen<strong>de</strong> Gesichter konnte man zum Abschluss<br />

<strong>de</strong>r 27. Copa <strong>de</strong>l Rey an Bord <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen TP52<br />

PLATOON nicht erkennen. Obwohl das Team um Teamchef<br />

und Steuermann Jochen Schümann einen vorzeigbaren<br />

dritten Platz in <strong>de</strong>r Gesamtwertung <strong>de</strong>r TP52-<br />

Bootsklasse erreicht hatte, beherrschte Enttäuschung<br />

die Stimmung nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Regatta im „Royal<br />

Club Nautico von Palma“. Nach<strong>de</strong>m die „Schümänner“<br />

zu Wochenbeginn die Regatta mit Top-Platzierungen<br />

dominiert hatten, ging <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Vorzeige-Segelteam zum Wochenschluss die<br />

„Luft“ aus. In <strong>de</strong>n letzten drei Wettfahrten <strong>de</strong>r Regatta kam PLATOON POWERED BY<br />

TEAM GERMANY nicht über die Plätze sechs, sieben und neun hinaus und musste<br />

letztendlich <strong>de</strong>m spanischen TEAM EL DESAFIO um <strong>de</strong>n amerikanischen Gast-Steuermann<br />

Terry Hutchinson <strong>de</strong>n Sieg in <strong>de</strong>r Gesamtwertung <strong>de</strong>r TP52s überlassen. Den<br />

zweiten Platz sicherte sich das spanische Königsteam BRIBON. Jochen Schümann:<br />

„Insgesamt gesehen können wir mit unserer Leistung – gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n<br />

Regattatagen – nicht zufrie<strong>de</strong>n sein. Wir hatten uns für die Copa <strong>de</strong>l Rey wesentlich<br />

mehr vorgenommen und sind <strong>de</strong>mentsprechend auch enttäuscht.“<br />

RANKING<br />

01. El Desafi o (ESP)<br />

02. Bribon (ESP)<br />

03. Platoon powered by Team Germany (GER)<br />

<strong>04</strong>. Mutua Madrileña (CHI)<br />

05. Matador (ARG)<br />

06. Caixa Galicia (ESP)<br />

07. Cristabella (ENG)<br />

08. TAU (ESP)<br />

09. ONO (ESP)<br />

baltic sprint cup<br />

Text Andreas Kling © Foto Nico Krauss<br />

DANEBURY vor YEOMAN XXXII und OUTSIDER, so lautet <strong>de</strong>r Endstand <strong>de</strong>s vierten<br />

Baltic Sprint Cups <strong>de</strong>r Hochseesegler bei <strong>de</strong>n Rennyachten. Der US-amerikanische Skipper<br />

Mike Castania steuerte die britische Rogers 46 DANEBURY am Donnerstag auch auf<br />

<strong>de</strong>r letzten Etappe von GdaÐsk/Polen nach Rønne/Dänemark zum Sieg in <strong>de</strong>r Racer-<br />

Division und ließ die baugleiche Etappenzweite von David Aisher hinter sich. „Bronze“<br />

ging an <strong>de</strong>n Kieler Tilmar Hansen mit seiner OUTSIDER. Wie engagiert die OUTSIDER<br />

als beste <strong>de</strong>utsche Crew um einen Medaillenrang kämpfte, zeigte sie schon beim Start<br />

im polnischen GdaÐsk. Die SCHO-KA-KOLA von Uwe Lebens aus Nor<strong>de</strong>rstedt wur<strong>de</strong><br />

vor <strong>de</strong>r Linie hochgeluvt und verlor dabei einige Minuten. Dennoch erreichte Lebens<br />

<strong>de</strong>n Zielhafen auf Bornholm nach 171 Seemeilen und einer strategischen Meisterleistung<br />

als Erster und bewies sogar gegen die theoretisch <strong>de</strong>utlich schnellere CALYPSO<br />

<strong>de</strong>s Hamburgers Gerhard Clausen seine Klasse, die nur als Vierte ins Ziel kam.<br />

„Das war nichts für schwache Nerven“, meinte ein überglücklicher Uwe Lebens<br />

nach <strong>de</strong>m Zieldurchgang in Rønne, „taktisch vielleicht die anspruchsvollste aller Etappen.“<br />

Die Crew wählte eine Route südlich <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>allinie und hatte <strong>de</strong>n richtigen Riecher.<br />

„Wir haben nie auf <strong>de</strong>r Stelle gestan<strong>de</strong>n“, so Lebens, „son<strong>de</strong>rn sind auch in <strong>de</strong>n<br />

ganz fl auen Stun<strong>de</strong>n immer noch mit vier Knoten Fahrt vorwärtsgekommen. Solche<br />

Regatten wer<strong>de</strong>n nachts gewonnen.“ Eine Zitterpartie<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausgang <strong>de</strong>r Regatta für die Crew <strong>de</strong>r<br />

OUTSIDER. Denn die viel kleinere Hanse 37 SCHÜT-<br />

TELFROST von Friedrich Böhnert aus Hamburg hätte<br />

die Elliott 52 berechnet noch vom Treppchen stoßen<br />

können, wenn sie bis zum frühen Abend auf Bornholm<br />

angekommen wäre. Das war jedoch am späten Nachmittag<br />

trotz leicht auffrischen<strong>de</strong>r Win<strong>de</strong> nur noch theoretisch<br />

möglich. Erst für Freitag wur<strong>de</strong> die endgültige<br />

Entscheidung in <strong>de</strong>r Cruiser-Division erwartet. Als die<br />

schnellsten Racer im Ziel waren, hatte das Gros <strong>de</strong>s<br />

Felds noch die Hälfte <strong>de</strong>r Schlussetappe vor sich. Und<br />

es drohte in <strong>de</strong>r zweiten Nacht auf See erneut Flaute.<br />

In <strong>de</strong>r Gesamtwertung führte die CHAOS QUARANTE<br />

von Thomas Nielsen aus Eckernför<strong>de</strong> mit vier Punkten<br />

zwei Zähler vor <strong>de</strong>n punktgleichen Yachten SUMMER<br />

WINE von Stefan Qviberg aus Schwe<strong>de</strong>n und FLYING<br />

CIRCUS <strong>de</strong>s Lübeckers Wolfgang Uecker.


Der Terra Oceanis Verlag bedankt sich im Namen <strong>de</strong>s Windsurfi ng Journals und Pedaliéro<br />

Mountainbikemagazin, bei <strong>de</strong>n Partnern <strong>de</strong>s Kieler Woche Ocen Jump <strong>2008</strong>.<br />

<strong>www</strong>.terraoceanisverlag.<strong>de</strong><br />

© Foto Lars Wehrmann<br />

musto double hand challenge<br />

Text Andreas Kling © Foto Jens Hannemann/musto double hand challenge<br />

Schon zum vierten Mal fand das Rennen in Flensburg statt, aber noch nie sahen<br />

sich die Veranstalter mit so schwierigen Windbedingungen konfrontiert. Windlöcher, immer<br />

wie<strong>de</strong>r Flaute und zum En<strong>de</strong> dann doch die notwendig gewor<strong>de</strong>ne Bahnverkürzung.<br />

Geplant waren spannen<strong>de</strong> 140 Seemeilen durch die Nacht, die jedoch keiner schaffen<br />

konnte. So brachen viele Yachten die Regatta von sich aus in <strong>de</strong>r Nacht vorzeitig ab<br />

und kehrten zurück in die Sonwik Marina in <strong>de</strong>r schönen Flensburger För<strong>de</strong>. Sieger in<br />

<strong>de</strong>r Gruppe 1 wur<strong>de</strong> die X-412 MAXIM von Marcel Marron, <strong>de</strong>r zusammen mit Ole<br />

Marquardsen am besten mit <strong>de</strong>n schwierigen Verhältnissen zurechtkam. Die JETTE von<br />

Sven Kurka und Ulf Pleßmann gewann in <strong>de</strong>r Gruppe 2. Eine Doppelfunktion kam Sven<br />

An<strong>de</strong>rßen an Bord <strong>de</strong>r X-79 X-AKT zu. Sie segelten so geschickt unter Land <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Küste, dass Sie sich einen or<strong>de</strong>ntlichen Vorsprung verschaffen konnten. Belohnt<br />

wur<strong>de</strong> ihre Leistung dann nicht nur mit einem ersten Platz in ihrer Gruppe, son<strong>de</strong>rn auch<br />

mit <strong>de</strong>r Aufgabe, nach <strong>de</strong>r Verkürzung als Zielschiff für die kürzere Bahn zu fungieren.<br />

sailing journal 4 | 08<br />

34 | 35


36 | 36 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 37 | 37<br />

form followsfunction<br />

Text & © Fotos Tom Körber, Robert Kysela<br />

„I EVER DID SEE. WAS DUSTY AS THE HANDLE ON THE DOOR. RUSTY<br />

AS A NAIL STUCK IN THE OLD PINE FLOOR. LOOKS LIKE HOME TO ME.“<br />

NORA JONES PASST 100-PROZENTIG. DER LEICHT NÄSELNDE, VERSCHLEPPENDE GESANG<br />

VON EINER QUIETSCHENDEN SLIDE GUITAR WABERT DURCH DIE HALLE AM NORDOSTSEE-<br />

KANAL, UNTERMAUERT, DASS IN DER AUF HOLZYACHTEN SPEZIALISIERTEN WERFT VON<br />

KRAUSE & WUCHERPFENNIG EHER HANDWERK ALS FLIESSBAND ANGESAGT IST. GUTE<br />

MUSIK UND GUTE YACHTEN ZEICHNEN SICH DURCH ZEITLOSIGKEIT UND KÖNNEN AUS.<br />

KÖNNEN, ES ZU LERNEN UND ZU PERFEKTIONIEREN. DAS HANDWERK. UND DIE ZEITLO-<br />

SIGKEIT, MITHILFE DIESES HANDWERKS EWIG WÄHRENDES ZU SCHAFFEN.


38 | 39 sailing journal 4 | 08<br />

classic 12mR<br />

So straight, wie die Jones-Musiker Kontrabass<br />

und Wurlitzer Pianos einsetzen, so intoniert Andreas<br />

seine Gedanken. Vor allem zum Thema Restauration.<br />

„Ich wür<strong>de</strong> unterschei<strong>de</strong>n, warum sich, erstens,<br />

jemand ein altes Boot kauft, und wie man es, zweitens,<br />

anschließend restaurieren wür<strong>de</strong>. Das sind zwei<br />

unterschiedliche Dinge. Zu Ersterem wür<strong>de</strong> ich sagen,<br />

dass man heutzutage die Ten<strong>de</strong>nz hat, sich von<br />

<strong>de</strong>r Masse abzuheben. Ich kann mir vorstellen, dass<br />

<strong>de</strong>r ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re vom Einheitsbrei, <strong>de</strong>n es sonst<br />

gibt, genervt ist. Belangloses Design, schlechte Materialien<br />

– die ganze Chose, warum Schiffe heute so<br />

aussehen, wie sie aussehen. Wenn man dann nicht<br />

nur schön segeln will, son<strong>de</strong>rn sich auch auf sein<br />

Boot im Liegeplatz freuen möchte, wür<strong>de</strong> man zu einer<br />

klassischen Holzyacht tendieren. Zweitens: Wenn<br />

eine Restaurierung ansteht, gibt es zwei Möglichkeiten.<br />

Zum einen die klassische Variante, als wür<strong>de</strong><br />

die Yacht aus einem Buch aus <strong>de</strong>n 1930er-Jahren<br />

heraussegeln. Zum an<strong>de</strong>ren die zeitgemäße Variante,<br />

bei <strong>de</strong>r man es letztlich wie<strong>de</strong>r mit Technik vollstopft.<br />

Ich vergleiche das mit <strong>de</strong>r amerikanischen Hot-Rod-<br />

Szene, bei <strong>de</strong>r klassische Autos aufgemotzt wer<strong>de</strong>n.“<br />

Andreas Kraus<br />

Hot Rods und klassische Segelyachten? Das ist<br />

eine Ansage. Und Aussage. Gleichermaßen anmaßend<br />

und provozierend. Dennoch richtig. Ein Schiff,<br />

das abweichend vom Original restauriert wird, zum<br />

Zwecke eines höheren Speedpotenzials, könnte man<br />

durchaus als Hot Rod bezeichnen. Natürlich nur in<br />

<strong>de</strong>r Autoszene, nicht in Seglerkreisen. Dort wür<strong>de</strong><br />

man sich vermutlich seriöser ausdrücken. Raceoptimiert.<br />

O<strong>de</strong>r noch einfacher: First Ship Home. Egal<br />

wie man es nennen mag, es kommt auf das Gleiche<br />

hinaus: Schneller sein als die an<strong>de</strong>ren. Die Frage,<br />

die sich Andreas stellt, ist folgen<strong>de</strong>: „Will ich auf<br />

Biegen und Brechen das schnellste Schiff haben o<strong>de</strong>r<br />

komme ich mit <strong>de</strong>n technischen Mitteln, die <strong>de</strong>r damalige<br />

Konstrukteur <strong>de</strong>m Schiff mitgab, aus?“ Oliver<br />

Berking, <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> in seiner neu gegrün<strong>de</strong>ten Werft<br />

die SPHINX restauriert hat, sieht die Sache pragmatischer,<br />

aber nicht weniger emotional: „Robbe & Berking<br />

Classics, die Werft wird in Zukunft weitere Meterklasseyachten<br />

nachbauen und auch restaurieren.<br />

© Foto Robert Kysela<br />

„EINE HOLZYACHT IST EIN SENSIBLES OBJEKT, DAS<br />

EBENSO SENSIBEL BEARBEITET WERDEN MUSS.“


40 | 41 sailing journal 4 | 08<br />

classic 12mR<br />

„ICH KANN AUCH EINEN MODERNEN 12ER BAUEN, DEN MAST HOCHPUMPEN<br />

UND EINEN GRINDER DRAUFBAUEN. ABER EIN KLASSISCHES DESIGN, SAGEN<br />

WIR MAL, ZU VERGEWALTIGEN, IST NICHT IM MEINEM SINNE.“<br />

© Foto Robert Kysela<br />

Begonnen haben wir bereits mit NIRWANA, einem<br />

6er, von Olin Stephens gezeichnet und 1939 bei Abeking<br />

und Rasmussen als vorletzter 6er gebaut. Alles,<br />

was wir tun wer<strong>de</strong>n und auch mit SPHINX getan<br />

haben, ist Folgen<strong>de</strong>s: Es soll 70 Jahre halten, ohne<br />

dass man schon nach wenigen Jahren wie<strong>de</strong>r mit<br />

Grundsätzlichem beginnen muss. Die Yacht soll so<br />

schnell wie irgend möglich und so originalgetreu wie<br />

irgendwie möglich sein. Wir mischen uns aber keine<br />

Lacke an, die <strong>de</strong>nen von vor 70 Jahren entsprechen,<br />

son<strong>de</strong>rn nehmen die zeitgemäßen, wir schnei<strong>de</strong>rn<br />

keine Baumwollsegel, son<strong>de</strong>rn nehmen, was <strong>de</strong>r<br />

Klassenverband für klassische Meteryachten erlaubt.“<br />

Finanzieller Einsatz? Über Geld spricht man nicht.<br />

Steht die Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Linienentwurfs im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund o<strong>de</strong>r wird es zusätzlich so mo<strong>de</strong>rnisiert,<br />

dass es heutigen technischen Ansprüchen genügt.<br />

Ob man jetzt mit einem Rod-Rigg fährt o<strong>de</strong>r eben<br />

Selftailing-Winschen o<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Grin<strong>de</strong>rn – das<br />

ist etwas an<strong>de</strong>res. Möchte man die klassische Optik<br />

mit Bronze- und Messingbeschlägen, die vom Geschwindigkeitspotenzial<br />

her nicht unbedingt Vorteile<br />

haben, o<strong>de</strong>r möchte man die technische Hochrüstung<br />

einer klassischen Yacht. „Persönlich habe ich<br />

eine gewisse Vorliebe für die klassische Variante –<br />

das gebe ich gern zu“, so Andreas. „Bevor ein Schiff<br />

gar nicht restauriert wird, dann schon technisch aufgerüstet<br />

– es steht trotz<strong>de</strong>m eine Geschichte dahinter.<br />

Es geht auch um <strong>de</strong>n Erhalt dieser alten, wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Yachten. Wenn aber durch die Technik<br />

schon wie<strong>de</strong>r Schä<strong>de</strong>n entstehen, wie das zum Teil<br />

bei <strong>de</strong>n 8ern im Mittelmeer zu sehen ist, weil man<br />

aus Ehrgeiz die Schiffe kaputtsegelt, empfi n<strong>de</strong> ich<br />

das als fragwürdig.“<br />

So weit ist es bei <strong>de</strong>n 12ern noch lange nicht.<br />

Vor allem, weil es gar nicht so viele gibt, dass es sich<br />

lohnen wür<strong>de</strong>, sie in unterschiedliche Klassen einzuteilen.<br />

Der Veranstalter <strong>de</strong>r WM in Flensburg hoffte<br />

auf 15 Boote – er musste sich mit acht zufrie<strong>de</strong>ngeben.<br />

Immerhin ein formidables Erscheinungsbild; so<br />

viele 12er sieht man selten auf einer Regattabahn.<br />

Wer jetzt <strong>de</strong>nkt, die Bezeichnung 12mR o<strong>de</strong>r lapidar<br />

12er, hat etwas mit <strong>de</strong>r Länge zu tun, irrt. Sie beruht<br />

auf einer Berechnungsformel. Die Länge dagegen<br />

liegt bei gut 20 Meter, das Gewicht bei rund 27<br />

Tonnen, mit mehr als 200 Quadratmeter Segelfl äche.<br />

Von 170 Yachten, die zwischen 1907 und 1987 ge-<br />

baut wur<strong>de</strong>n, segeln noch ca. 100 Stück weltweit. Bis 1987 wur<strong>de</strong> auf ihnen (sprich<br />

<strong>de</strong>n neueren Versionen) <strong>de</strong>r bis heute prestigeträchtige America’s Cup ausgetragen.<br />

Bei uns in Deutschland segeln sieben dieser Schmuckstücke. Ein Erlebnis – ohne<br />

Wenn und Aber. Es ist diese Optik, diese schönen Linien – wie an<strong>de</strong>rs bezeichnen?<br />

Eine reduzierte Optik, je<strong>de</strong>r Beschlag hat seine ureigenste Funktion. Ohne Firlefanz,<br />

aufs Wesentliche minimiert. Nichts, an <strong>de</strong>m sich das Auge <strong>de</strong>s Betrachters stören<br />

könnte. „Es gibt einfach nichts Besseres. Es gibt natürlich Schiffe, bei <strong>de</strong>nen gefällt<br />

mir auch nicht alles zu 100 Prozent. Vor allem die A&R-Yachten (Abeking und Rasmussen)<br />

haben wun<strong>de</strong>rschöne Linien und stehen für dieses reduzierte Design. Es<br />

steht die Funktion im Vor<strong>de</strong>rgrund und nichts stört das Auge. Ich schaue die Boote<br />

an und alles passt.“<br />

„DID THE CLOWN MAKE YOU SMILE. HE WAS ONLY YOUR FOOL FOR A<br />

WHILE. NOW HE’S BACK HOME AND LEFT YOU WONDERING THERE.“<br />

Für Andreas sind A&R-Yachten immer etwas Beson<strong>de</strong>res. Die Schiffe waren<br />

elegant, vielleicht ein bisschen reduzierter und nicht so verschnörkelt wie die von<br />

William Fife. Nicht zu vergessen die Yachten von Sparkman & Stevens und Camper<br />

& Nicholson – bei<strong>de</strong> Werften haben zeitlose und schnelle Designs entwickelt.<br />

„Ich hatte TRIVIA und EVAINE, zwei 12er von Camper & Nicholson und tatsächlich<br />

eine Yacht von William Fife, die VANITY. Es ist schon etwas Beson<strong>de</strong>res, eine Fife-<br />

Yacht in <strong>de</strong>r Werft zu haben. Dass es von A&R so wenig 12er gibt, hängt sicherlich<br />

auch damit zusammen, dass sie einfach eher in England als in Deutschland gebaut<br />

wur<strong>de</strong>n. Die 12er, die bei A&R gebaut wur<strong>de</strong>n, fahren zwar noch alle, sind aber lei<strong>de</strong>r<br />

nicht in Kiel beheimatet.“ TRIVIA, VANITY und EVAINE wur<strong>de</strong>n und wer<strong>de</strong>n in<br />

seiner Werft in Schuss gehalten. Alle drei 12er segelten selbstre<strong>de</strong>nd in Flensburg.<br />

TRIVIA und VANITY wur<strong>de</strong>n hier im vergangenen Jahr für die 12er-Veranstaltung<br />

in Valencia beim America’s Cup fertiggemacht und von hier aus per LKW auf die<br />

Reise geschickt. Die Anfor<strong>de</strong>rung lag in diesem Jahr ganz klar darauf, die Schiffe<br />

auf einen guten WM-Stand zu bringen. Optisch als auch technisch. VANITY kam mit<br />

einem Regattascha<strong>de</strong>n aus Cannes zurück. Bei ihr musste die Hälfte <strong>de</strong>s Schan<strong>de</strong>cks<br />

ausgewechselt und Planken repariert wer<strong>de</strong>n – dort ging es um eine wirkliche Reparatur.<br />

Auch mussten die kompletten Lackfl ächen abgezogen wer<strong>de</strong>n. Bei TRIVIA<br />

waren schon seit längerer Zeit die Püttingeisen (Back- und Steuerbord) fällig. Erst im<br />

vergangenen Jahr wur<strong>de</strong> das Teak<strong>de</strong>ck neu verlegt, dieses Jahr stan<strong>de</strong>n dann zusätzlich<br />

Lackierarbeiten an. Ebenso erneuerte die Werft fünf Plankengänge oberhalb <strong>de</strong>r<br />

Wasserlinie, dann <strong>de</strong>n Mast, <strong>de</strong>r ziemlich ramponiert war. EVAINE musste überhaupt<br />

erstmal wie<strong>de</strong>r in Schwung gebracht wer<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong> ein neues Deck gelegt, <strong>de</strong>r<br />

vor<strong>de</strong>ren Bereich mehr o<strong>de</strong>r weniger entkernt und die Einrichtung ausgebaut, da es<br />

so bei Regattabedingungen unter Deck nicht tragbar war. Schon im vergangenen<br />

Jahr hatten Andreas und sein Mitarbeiter die Außenhaut komplett saniert und überarbeitet,<br />

das Unterschiff teilweise neu geplankt und die Püttingeisen erneuert.<br />

Speziell bei <strong>de</strong>r TRIVIA wur<strong>de</strong> schon seit Längerem das Rigg optimiert. „Die Regattaoptimierung<br />

läuft schon seit längerer Zeit. In Cannes war sie schon recht schnell.<br />

Allzu viel können wir allerdings auch nicht machen, <strong>de</strong>nn wir können doch nicht<br />

plötzlich einen Grin<strong>de</strong>r einbauen o<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rne Beschläge montieren – nur weil man<br />

sie bei Regatten gerne hätte. Im Grun<strong>de</strong> muss man <strong>de</strong>m klarkommen, was man hat<br />

und wie es ursprünglich gebaut wur<strong>de</strong>. Vor allem können wir im Kleinen optimieren.


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america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08<br />

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classic 12mR<br />

Wenn man konsequent wäre, müsste man sogar<br />

<strong>de</strong>n Mast austauschen. Der kommt aus Oregon, ist<br />

viel zu schwer und nicht gut getakelt. Das wäre bei<br />

TRIVIA wirklich das Einzige, was man noch machen<br />

könnte – außer <strong>de</strong>n Kleinigkeiten.“ Die Arbeit hat<br />

sich gelohnt, bei <strong>de</strong>r WM lief TRIVIA auf <strong>de</strong>n zweiten<br />

Platz – an Bord Andreas Krause. „Die TRIVIA lief<br />

fast schneller als ich erwartete bzw. noch schneller<br />

als in Cannes. Zum Schluss ist NYALA nur noch auf<br />

uns gesegelt, also hat nur auf uns reagiert, so sehr<br />

saßen wir ihr im Nacken.“<br />

Allerdings muss man die technische Aufrüstung<br />

auch historisch sehen. Schon früher wur<strong>de</strong> eine Hakenwinsch<br />

o<strong>de</strong>r einen Hakenbeschlag montiert. Dann<br />

stellte man aber schnell fest, dass man aufgrund <strong>de</strong>r<br />

höheren Krafteinleitung auch <strong>de</strong>n Rest verstärken<br />

müsse. So fing es an. Bis vor einigen Jahren hat man<br />

aufgrund <strong>de</strong>r kaum vorhan<strong>de</strong>nen Nachfrage wenig<br />

bis gar keine „Originalbeschläge“ o<strong>de</strong>r „-winschen“<br />

bekommen. Vor zehn Jahren stellte man sich nicht<br />

die Frage, ob klassisch o<strong>de</strong>r technisch. Es wur<strong>de</strong> das<br />

gekauft, was in <strong>de</strong>n Katalogen zu fin<strong>de</strong>n war. Das<br />

hat sich mittlerweile geän<strong>de</strong>rt. Es gibt Spezialfirmen,<br />

die sich auf historisches Zubehör spezialisiert haben.<br />

Durch die ganzen Restaurationen ist <strong>de</strong>r Bedarf einfach<br />

größer gewor<strong>de</strong>n. So entwickelte Andreas im vergangenen<br />

Jahr mit <strong>de</strong>r Firma Meisner eine klassische<br />

Winsch, die sich am klassischen A&R-Design anlehnt.<br />

„UNDERGROUND I’M WAITING. JUST BE-<br />

LOW THE CROWDED AVENUE. WATCHIN’<br />

RED LIGHTS FADING OUT OF VIEW. THE AIR<br />

FEELS HEAVY. EVERYTHING JUST PAS SES<br />

BY. AND I THINK THAT I’M A LITTLE SHY.“<br />

Als auf klassische Holzyachten spezialisierte Werft<br />

darf man nicht die Dimension verlieren, man muss<br />

sich um je<strong>de</strong>s Schiff kümmern – egal wie groß o<strong>de</strong>r<br />

wie alt es ist. Natürlich ist ein großes Schiff gleichzeitig<br />

auch ein großes Projekt. Aber die Gedanken, das<br />

Herzblut und das Engagement, die Andreas und seine<br />

Jungs einbringen, machen keinen Unterschied zwischen<br />

<strong>de</strong>n Schiffen. „Wenn sich ein Eigner an mich<br />

wen<strong>de</strong>t, versuche ich, ihn von meinem „klassischen<br />

Faible“ zu überzeugen. Ich will aber auch nicht ausschließen,<br />

dass man nicht trotz<strong>de</strong>m ab und an <strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Weg gehen kann. Es hängt viel davon ab,<br />

wie ich mich mit <strong>de</strong>m Eigner verstehe. Wenn man<br />

immer gegen anre<strong>de</strong>t, sollte man die Zusammenarbeit<br />

lieber gar nicht erst beginnen. Aber wenn ich mal einen<br />

Extremfall nehme und auf einer klassischen Yacht<br />

auf <strong>de</strong>m Vorschiff ein mo<strong>de</strong>rnes Lumaluk einbauen<br />

soll, wird es das mit mir mit Sicherheit nicht geben.<br />

Da wür<strong>de</strong> ich mich kategorisch weigern. Natürlich<br />

gäbe es Kompromisse, wenn man zum Beispiel die<br />

Yacht nicht so offensichtlich aufrüsten wür<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn<br />

es im Hintergrund verstecken wür<strong>de</strong>. Wenn man also<br />

etwas subtiler an die Sache rangeht, wäre ich dabei.“<br />

„ICH WÜRDE SOGAR SO WEIT GEHEN, DIE ALTEN YACHTEN<br />

ALS PERFEKTES INDUSTRIEDESIGN EINZUSTUFEN.“<br />

© Foto Robert Kysela


48 | 49 sailing journal 4 | 08<br />

classic 12mR<br />

Früher segelte Andreas viel Regatten (Admiral’s<br />

Cup, Sardinia’s Cup, Maxi Cups etc.), sodass er schon<br />

früh einen Bezug zu Schiffen hatte. Diese ex tre men,<br />

mo<strong>de</strong>rnen Regattayachten interessierten ihn ebenso<br />

wie klassische Rennyachten. Gera<strong>de</strong> die mo<strong>de</strong>rnen<br />

Rennziegen besitzen ansprechen<strong>de</strong> Linien, sind extrem<br />

gebaute Yachten, an <strong>de</strong>nen nicht zu viel dran<br />

ist. Im Grun<strong>de</strong> gibt es für ihn nur diese zwei interessanten<br />

Bootstypen: mo<strong>de</strong>rne Rennyachten und<br />

klassische Yachten. Alles dazwischen, à la segeln<strong>de</strong><br />

Kühlschränke, dagegen weniger.<br />

Als er vor vielen Jahren seine Liebe zu klassischen<br />

Linien ent<strong>de</strong>ckte und eine Holzyacht erwarb,<br />

merkte er, dass es keine auf Holzyachten spezialisierte<br />

Werft gab. Schließlich geht es nicht nur um die<br />

technische Abwicklung, son<strong>de</strong>rn auch um ein Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Eigner und Werft. Als er<br />

keine geeignete Werft fand, grün<strong>de</strong>te er eben seine<br />

eigene. 1996 etablierte er seine Werft in Lübeck und<br />

musste alsbald, um größere Aufträge abzuwickeln,<br />

nach Travemün<strong>de</strong> zur Marina Baltica ausweichen.<br />

Kurz darauf sie<strong>de</strong>lte er sich in Kiel am Kanal an.<br />

Für ihn gibt es bei Restaurationen keine Grauzone –<br />

bei<strong>de</strong>s ist legitim, über bei<strong>de</strong>s kann man diskutieren.<br />

Bei<strong>de</strong>s wird gemacht. Denn wenn es nicht gemacht<br />

wür<strong>de</strong>, gäbe es keine Diskussionen. Die damaligen<br />

Konstrukteure haben sehr viel Zeit drauf verwen<strong>de</strong>t,<br />

um selbst einen Beschlag schön aussehen zu lassen.<br />

Jemand <strong>de</strong>signte und entwickelte einen Beschlag,<br />

<strong>de</strong>r funktionieren musste, <strong>de</strong>r nicht überdimensioniert<br />

sein durfte und zu guter Letzt gut aussehen<br />

musste. Heutzutage wird oft irgen<strong>de</strong>twas angebaut<br />

mit <strong>de</strong>r Prämisse: Hauptsache, es hält.<br />

„DARK LIKE A SHADY CORNER INSIDE A VI-<br />

OLIN. HOT LIKE TO BURN MY LIPS. I KNOW<br />

I CAN’T WIN IN THE MORNING.“<br />

INFO WWW.KRAUSE-WUCHERPFENNIG.DE<br />

© Fotos xxxxxa<br />

RANKING<br />

1. NYALA (ITA)<br />

2. TRIVIA (GER)<br />

3. SPHINXS (GER)<br />

4. EVAINE ((GER)<br />

5. VANITY V (GER)<br />

6. THEA (DEN)<br />

7. ANITA (GER)<br />

8. HETI (GER)<br />

9. WINGS (GBR)<br />

9. ANITRA (GER<br />

9. ZINITA (NED)


52 | 53 sailing journal 4 | 08<br />

produkte<br />

NOMEN Klampe<br />

Nomen Products bringt die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Nomen-Klampe auf <strong>de</strong>n Markt. An<strong>de</strong>rs als die<br />

frühere Version, die noch regelmäßig gepflegt wer<strong>de</strong>n musste, kommt die Weiterentwicklung jetzt<br />

ohne diesen Aufwand aus. Dies wird erreicht durch zwei neue Bauteile, die die Funktionalität aller<br />

beweglichen Elemente optimieren. Die alte Version ist nicht länger erhältlich und wird mit sofortiger<br />

Wirkung durch die wartungsfreie Version ersetzt.<br />

INFO WWW.NOMENPRODUCTS.DE<br />

NEXUS NEX Handfunkgerät<br />

B&G B Kompasssensor<br />

Das NNX1000<br />

ist ein UKW-Handseefunkgerät, das sich per-<br />

fekt aals<br />

Zweitgerät an Bord eignet. Es ist kompakt, hat ein<br />

großes, groß gut ablesbares LCD-Display und ist wasserdicht<br />

entsprechend entsp IPX-7-Standard (30 Minuten bei 1 Meter<br />

Tiefe). Tiefe Die Sen<strong>de</strong>leistung ist zwischen 1 Watt und 2 Watt<br />

umschaltbar. umsc Die Betriebsdauer beträgt im Stand-by-<br />

Modus Mod bis zu 40 Stun<strong>de</strong>n. Es hat eine Direktwahltaste für<br />

Kanal Kana 16 und eine Zweikanalüberwachung. Als Zubehör<br />

ist ein ei Headset mit Mikrofon lieferbar. Das Nexus NX1000<br />

hat zwei z Jahre Garantie. Der Preis beträgt 99 Euro.<br />

INFO WWW.GOTTHARDT-YACHT.DE<br />

Der D neue gedämpfte Sensor eliminiert stören<strong>de</strong> Einflüsse, die durch das Steuern und durch das<br />

Stampfen S eines Bootes o<strong>de</strong>r einer Yacht entstehen können, und liefert einen hochpräzisen und genauen<br />

n Output. Elektronische Kompasswerte konnten bisher durch stören<strong>de</strong> Einflüsse nicht exakt<br />

genug g wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>n jetzt viel exakteren Werte profitieren gleich eine ganze<br />

Reihe R von weiteren Instrumenten an Bord, wie die Windgeschwindigkeit und <strong>de</strong>r Windwinkel.<br />

INFO IN WWW.NAVICO.COM<br />

GEONAV 7wi<strong>de</strong> net<br />

Die Erfolgsmo<strong>de</strong>lle GEONAV 5 Touring und 7 Wi<strong>de</strong><br />

sind AIS-fähig. Aus diesem Grund bietet GEONAV<br />

allen Kun<strong>de</strong>n beim Kauf eines neuen Kartenplotters<br />

an, für einen Aufpreis von 99 Euro (inkl. MwSt.) einen<br />

Easy AIS-Empfänger im Paket zu erwerben. Der empfohlene<br />

Verkaufspreis <strong>de</strong>s AIS-Empfängers beträgt<br />

327 Euro. Mit einem AIS-Empfänger an Bord kann <strong>de</strong>r<br />

Benutzer die Berufsschifffahrt und schnelle Fähren<br />

jetzt auch auf <strong>de</strong>m Bildschirm seines GEONAV-Plotter<br />

5 Touring und 7 Wi<strong>de</strong> frühzeitig erkennen. Die Sicherheit<br />

an Bord wird dadurch erhöht.<br />

INFO WWW.GEONAV.COM<br />

TEXTILIA Schere<br />

Nicht nur Segelmacher schätzen erstklassiges Werkzeug,<br />

son<strong>de</strong>rn auch Menschen, die Spaß an ihrem<br />

Hobby haben. Die Scheren aus Solingen wer<strong>de</strong>n aus<br />

bestem Stahl gefertigt. Sie sind beson<strong>de</strong>rs leichtgängig<br />

und mit nachjustierbarer Schraube zur individuellen<br />

Schneidabstimmung versehen. Die Hightech-Scheren<br />

sind aus Spezial-Kohlenstoffstahl. Dadurch haben sie<br />

extrem harte und belastbare Schnei<strong>de</strong>n, hohe Schneidleistung<br />

und lange Lebensdauer. Die Scheren sind<br />

mit Teflon beschichtet, die Schnei<strong>de</strong>n sind zusätzlich<br />

verchromt. Der Preis liegt bei 103 Euro.<br />

INFO WWW.GOTTHARDT-YACHT.DE<br />

DUBARRY Longsleeve<br />

Neues von Dubarry. Jetzt gibt es auch bei uns Shirts und<br />

Shorts aus England. Das Material <strong>de</strong>s Longleeves ist<br />

leicht, atmungsaktiv und anti-mikrobakteriell. Ausgestattet<br />

ist es mit SPF 40 als optimalen Schutz vor Sonnenstrahlen<br />

auf <strong>de</strong>m Wasser. Somit ist es i<strong>de</strong>al als direkte<br />

Schicht auf <strong>de</strong>r Haut bei Kälte zum Abtransport von<br />

Feuchtigkeit als auch bei Sonnenschein als Hautschutz.<br />

Das Shirt gibt es in <strong>de</strong>n Farben Blau und Weiß und in <strong>de</strong>n<br />

Größen S bis XXL. Der Preis liegt bei 49 Euro.<br />

INFO WWW.DUBARRY.COM<br />

STRIDA 5.0 Damenrad<br />

Während an<strong>de</strong>re Mo<strong>de</strong>lle aus <strong>de</strong>r Welt <strong>de</strong>r Klapprä<strong>de</strong>r<br />

noch etwas hausbacken gestaltet sind, gefällt<br />

das Strida 5.0 durch seine Geradlinigkeit und<br />

sein Design. Standardmäßig ist es mit bequemem<br />

Gelsattel, lichtstarker LED-Beleuchtung, langlebigem<br />

Kevlar-Antriebsriemen, Scheibenbremsen,<br />

Alurahmen und Leichtmetallfelgen ausgestattet.<br />

Optionen in Farbe und Ausführung gibt es bei <strong>de</strong>n<br />

Handgriffen, <strong>de</strong>n Schutzblechen, <strong>de</strong>m Rahmen<br />

und an<strong>de</strong>ren Teilen. Mit <strong>de</strong>m genialen Klappsystem<br />

kann das Strida im Handumdrehen ein- o<strong>de</strong>r ausgeklappt<br />

wer<strong>de</strong>n. Sogar eingeklappt kann man es gut<br />

bewegen, weil die Rä<strong>de</strong>r selbst jetzt noch frei rollen<br />

können. Der Preis liegt bei 498 Euro.<br />

INFO WWW.STRIDA.CO.UK<br />

GSM Tracker m1<br />

Zu wissen, wo sich das eigene Schiff gera<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t,<br />

auch wenn man nicht an Bord ist? Das kann nicht nur<br />

beruhigen, es kann auch Schlimmes verhin<strong>de</strong>rn. Wird<br />

zum Beispiel die eigene Yacht entwen<strong>de</strong>t o<strong>de</strong>r hält sich<br />

das Boot mit einer frem<strong>de</strong>n Crew an Bord in Gewässern<br />

auf, die man selbst für gefährlich hält, sollte man<br />

sofort informiert sein, um entsprechen<strong>de</strong> Maßnahmen<br />

einzuleiten. Eine einfache und dabei kostengünstige<br />

Alternative bietet jetzt <strong>de</strong>r satellitengestützte GPS Tracker.<br />

Als mobiles Gerät und als Festeinbau erhältlich,<br />

sen<strong>de</strong>t s <strong>de</strong>r GPS Tracker seine Position je nach Bedarf<br />

einfach per SMS auf das eigene Handy. Der Preis für<br />

<strong>de</strong>n GPS Tracker M1 liegt bei 199 Euro, für <strong>de</strong>n GPS<br />

Tracker M1 bei 279 Euro plus Versandkosten.<br />

INFO WWW.FOLLOWME.TO


54 | 54 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

regatta j80 worlds<br />

sailing journal 4 | 08 55 | 55<br />

tutima J80worlds<br />

Text Markus Schlichting © Fotos Tom Körber<br />

EIN STRAFFES PROGRAMM MIT ELF<br />

WETTFAHRTEN, MEIST EBENSO STRAFFE<br />

WINDE UND EIN FELD VON TOPBESETZ-<br />

TEN 64 BOOTEN, DAS SIND DIE VIEL-<br />

LEICHT ETWAS NÜCHTERN KLINGENDEN<br />

RAHMENBEDINGUNGEN DER TUTIMA J80<br />

WORLDS VOR KIEL. DOCH DAHINTER<br />

STECKT EINE AUFREGENDE WELTMEIS-<br />

TERSCHAFT, DIE BIS ZUM LETZTEN<br />

ZIELDURCHGANG AM 12. JULI SPAN-<br />

NEND BLIEB. OHNE EINEN TAGESSIEG<br />

UND SOGAR WEGEN EINES FRÜHSTARTS<br />

IM LETZTEN RENNEN DISQUALIFIZIERT<br />

MUSSTE DER NEUE J80-WELTMEISTER<br />

IGNACIO CAMINO RODRIGUEZ AM ENDE<br />

DOCH BANGEN, OB ER ZUSAMMEN MIT<br />

SEINER CREW DEN TITEL WIRKLICH MIT<br />

NACH SPANIEN NEHMEN DARF.


56 | 57 sailing journal 4 | 08 regatta j80 worlds<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 57 | 57<br />

Die Leistungsdichte <strong>de</strong>s gesamten J80-WM-Fel<strong>de</strong>s<br />

vor Kiel war enorm. Die Positionen, beson<strong>de</strong>rs unter<br />

<strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Plätzen, wechselten nach je<strong>de</strong>r Wettfahrt<br />

und bescherten so vielen Crews ein Wechselbad<br />

<strong>de</strong>r Gefühle. Nur einer segelte immer auf Platz<br />

eins, <strong>de</strong>r Spanier Ignacio Camino Rodriguez. Mit einer<br />

Serie immer unter <strong>de</strong>n besten zehn, aber ohne<br />

einen einzigen Tagessieg auf seinem Konto, fand er<br />

sich je<strong>de</strong>n Abend als Führen<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Ergebnisliste<br />

wie<strong>de</strong>r. Ausgerechnet in <strong>de</strong>r letzten Wettfahrt schob<br />

das spanische Team zu früh die Bugspitze über die<br />

Ziellinie und durfte das Rennen nicht weiter segeln.<br />

Hauchdünne zwei Punkte Vorsprung konnten <strong>de</strong>m<br />

Vize-Weltmeister von 2007 aber nicht mehr vom Gewinn<br />

<strong>de</strong>s Titels abhalten. „Wir mussten während <strong>de</strong>r<br />

letzten Wettfahrt draußen warten, ob nicht doch noch<br />

eine zwölfte Wettfahrt gestartet wird. Unser Puls lief<br />

auf vollen Touren, <strong>de</strong>nn wer weiß, wie es nach einem<br />

weiteren Rennen für uns ausgegangen wäre. Aber<br />

zum Glück nahm <strong>de</strong>r Wind so stark zu, dass wir nach<br />

Hause konnten. Da fi el uns ein großer Stein vom<br />

Herzen“, berichtete Rodriguez erleichtert.<br />

Extra aus <strong>de</strong>n Staaten angereist und zum ersten<br />

Mal selbst bei einer Weltmeisterschaft am Steuer einer<br />

J80, segelte J-Boats-Präsi<strong>de</strong>nt Jeff Johnstone nach<br />

kurzer Eingewöhnungsphase gleich auf <strong>de</strong>n Silbermedaillenplatz.<br />

Drei Tagessiege zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tutima<br />

J80 Worlds katapultierten Johnstone und sein<br />

Team in <strong>de</strong>n letzten vier Wettfahrten auf das Siegerpo<strong>de</strong>st.<br />

Zu seiner rein <strong>de</strong>utschen Mannschaft vor<br />

Kiel gehörten neben Henning Mittelmann und Bo<br />

Teichmann auch die 14-jährige Stella Mau und <strong>de</strong>r<br />

15-jährige Florian Föh.<br />

DIE POSITIONEN, BESONDERS UNTER DEN VORDEREN PLÄTZEN,<br />

WECHSELTEN NACH JEDER WETTFAHRT UND BESCHERTEN SO<br />

VIELEN CREWS EIN WECHSELBAD DER GEFÜHLE.


58 | 58 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08<br />

59 | 59


62 | 63 sailing journal 4 | 08<br />

regatta j80 worlds<br />

Der geballten Überlegenheit <strong>de</strong>r Crews aus Spanien,<br />

Frankreich und Schwe<strong>de</strong>n waren die <strong>de</strong>utschen<br />

Mannschaften im Regattaverlauf unterlegen.<br />

Sie konnten ihre Revierkenntnisse kaum ausspielen<br />

und mussten sich insgesamt mit Rängen ab Platz<br />

neun zufrie<strong>de</strong>ngeben. Uli Münker und Peter Hecht<br />

(bei<strong>de</strong> Kiel) segelten sich zwar zwischenzeitlich auf<br />

<strong>de</strong>n Bronzeplatz im Gesamtklassement, bei <strong>de</strong>n verbleiben<strong>de</strong>n<br />

Wettfahrten bis zum Samstag mussten<br />

sie dann aber <strong>de</strong>m internationalen Feld die Vorfahrt<br />

lassen. Ein versöhnlicher dritter Platz in <strong>de</strong>r letzten<br />

Wettfahrt brachte die bei<strong>de</strong>n Initiatoren <strong>de</strong>r Tutima<br />

J80 Worlds zum Abschluss unter die besten zehn<br />

Teams. „Die Top Ten waren schon unser Ziel, unser<br />

Traum natürlich ein Platz auf <strong>de</strong>m Po<strong>de</strong>st, aber <strong>de</strong>n<br />

haben wir durch unsere mäßige Leistung am vorletzten<br />

Tag verspielt. Wir haben ein sehr gutes Geschwindigkeitspotenzial<br />

gehabt, aber die taktischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen draußen waren schon sehr anspruchsvoll.<br />

Da waren die an<strong>de</strong>ren einfach einen Tick besser“,<br />

resümierte Uli Münker. Ähnlich erging es <strong>de</strong>m<br />

Team um Steuermann Martin Menzner vom Kieler<br />

Yacht-Club, <strong>de</strong>r neben einem Tagessieg auch mal ei-<br />

nen 34. Platz einstecken musste. Am En<strong>de</strong> hieß es<br />

dann Platz zwölf für die Sieger <strong>de</strong>r MAIOR Regatten.<br />

Einen <strong>de</strong>nkbar schlechten Auftakt zur Tutima J80<br />

Worlds erwischte das Bremer Team <strong>de</strong>r Brü<strong>de</strong>r Jörg<br />

und Manfred Gosche. Gleich in <strong>de</strong>r ersten Wettfahrt<br />

rammten sie ein italienisches Boot auf <strong>de</strong>r Startlinie<br />

und <strong>de</strong>molierten ihren Bug. Drei Wettfahrten<br />

brauchten Gosche und sein Team für eine notdürftige<br />

Reparatur, bevor sie wie<strong>de</strong>r in das Renngeschehen<br />

eingreifen konnten. Als Wie<strong>de</strong>rgutmachung bekam<br />

Gosche <strong>de</strong>n Durchschnitt aller seiner Ergebnisse für<br />

die ersten Wettfahrten gutgeschrieben. Noch auf <strong>de</strong>r<br />

Kieler Woche im Katamaran F18 als Sieger gekürt,<br />

musste sich Steuermann Jörg Gosche ganz neu auf<br />

das Kielbootsegeln mit einer J80 einstellen: „Mit <strong>de</strong>r<br />

F18 ist man innerhalb von 30 Sekun<strong>de</strong>n von einem<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Startlinie zum an<strong>de</strong>ren gesegelt, mit einer<br />

J80 braucht man Minuten. Dieses Um<strong>de</strong>nken hat mir<br />

zu Beginn echt Schwierigkeiten gemacht.“ Als viertbestes<br />

<strong>de</strong>utsches Boot schloss Jörg Gosche die WM<br />

mit Rang 21 ab, noch hinter <strong>de</strong>m süd<strong>de</strong>utschen Team<br />

um Joseph Pochammer vom Bo<strong>de</strong>nsee auf Platz 17.<br />

EXTRA AUS DEN STAATEN ANGEREIST UND ZUM ERSTEN MAL SELBST<br />

BEI EINER WELTMEISTERSCHAFT AM STEUER EINER J80, SEGELTE<br />

J-BOATS-PRÄSIDENT JEFF JOHNSTONE NACH KURZER EINGEWÖH-<br />

NUNGSPHASE GLEICH AUF DEN SILBERMEDAILLENPLATZ.


64 | 64 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 65 | 65<br />

Souverän konnte Mandus Freese als Wettfahrtleiter<br />

seine Wettfahrten durchziehen, scheute sich aber<br />

auch nicht, <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Start unter <strong>de</strong>r<br />

„Black Flagg“ zu starten. „Beson<strong>de</strong>rs zum Schluss,<br />

bei <strong>de</strong>n letzten Wettfahrten, wur<strong>de</strong> das Feld zunehmend<br />

nervöser, da blieb uns gar nichts an<strong>de</strong>res übrig,<br />

als mit <strong>de</strong>r „Black Flagg“ ein bisschen Ruhe in<br />

das Starterfeld zu bringen. Wenn dann einer zu früh<br />

startet, ist er für die Wettfahrt raus“, erklärte Mandus<br />

Freese, <strong>de</strong>r erst am zweiten Tag die Regie auf<br />

<strong>de</strong>m Startschiff von Kieler-Woche-Chef Jobst Richter<br />

übernommen hatte.<br />

RANKING<br />

01. Ignacio Camino Rodriguez/Alberdo Padron Gomez Jose Luis/Armando Gutierrez (ESP)<br />

02. Jeff Johnstone/Bo Teichmann/Stella Mau/Florian Föh/Henning Mittelmann (USA)<br />

03. Carlos Martinez/Chencho Ortega/Eugenio Pedreno/Juanma Barrionuevo (ESP)<br />

<strong>04</strong>. Patrick Bot/Fre<strong>de</strong>ric Denis/Matthieu Durand/Fre<strong>de</strong>ric Hauville/Agathe Brucelle (FRA)<br />

05. Kevin Sproul/Yoann Richomme/Robert Gullan/Aarian Gray (GBR)<br />

06. Javier Padron/Juan Gonzalez/Abelardo Queuedo/Cesar Obregon (ESP)<br />

07. Ingemar Sundstedt/Jörgen Strömquist/Olof Detlefsen/Anne Tempelmann/Mikael Linquist (SWE)<br />

08. Jonathan Lobert/Félix Pruvor/Thomas Le Breton/Benjamin Diouris (FRA)<br />

09. Ulrich Münker/Philipp Schön/Willem Geertz/Erik Hecht/Peter Hecht (Kiel)<br />

10. Luc Nadal/Francois Meesmaecker/Pierre Mousselon/Gilles Curcaud (FRA)


66 | 67<br />

sailing journal 4 | 08<br />

bmw sailing cup<br />

Nach drei Tagen hochklassigem Regattasport<br />

steht die Siegercrew beim BMW Sailing Cup <strong>2008</strong><br />

in Kiel fest. Im Finale gewannen Dr. Christoph Beske<br />

(Dänischenhagen), Wolfgang Tamm (Neumünster),<br />

Christian Har<strong>de</strong>r (Kiel) und Eva Katharina Ente<br />

(Kiel) durch zwei Siege in <strong>de</strong>n Finalwettfahrten vor<br />

<strong>de</strong>n drei an<strong>de</strong>ren Crews. Damit sicherten sich die<br />

Gewinner die Qualifikation für das Deutschlandfinale<br />

<strong>de</strong>s BMW Sailing Cup, das En<strong>de</strong> Oktober in Warnemün<strong>de</strong><br />

ausgetragen wird. „Nach drei Regattatagen<br />

beglückwünschen wir die Siegercrew <strong>de</strong>r dritten<br />

Auflage <strong>de</strong>s BMW Sailing Cup in Kiel“, sagte Ma-<br />

nuel Langner, Geschäftsführer <strong>de</strong>s BMW Autohaus Hansa, bei <strong>de</strong>r Siegerehrung.<br />

„Zum ersten Mal waren wir mit <strong>de</strong>r Veranstaltung auf <strong>de</strong>r Kieler Innenför<strong>de</strong> und<br />

wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern für die gelungene Premiere<br />

am Camp 24|sieben. Mein beson<strong>de</strong>rer Dank gilt <strong>de</strong>m TSV Schilksee, <strong>de</strong>r DLRG<br />

und <strong>de</strong>m Team von KIEL.SAILING CITY. Mit <strong>de</strong>m Standort an <strong>de</strong>r Reventloubrücke<br />

direkt an <strong>de</strong>r Kiellinie konnten wir vielen Zuschauern wie<strong>de</strong>r hochklassiges Segeln<br />

nahebringen. Die Segelcrews haben sich in kürzester Zeit zusammengefun<strong>de</strong>n, sind<br />

über <strong>de</strong>n Sport zusammengewachsen und haben seglerische Hochleistungen vollbracht“,<br />

führte Manuel Langner weiter aus. Vom 23. bis zum 26. Oktober <strong>2008</strong> treten<br />

die Siegerteams <strong>de</strong>r 22 regionalen Regatten vor <strong>de</strong>r Yachthafenresi<strong>de</strong>nz Hohe<br />

Düne gegeneinan<strong>de</strong>r an, um im großen Finale <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Vertreter für das<br />

Weltfinales <strong>de</strong>s BMW Sailing Cup zu ermitteln.<br />

shorttracks<br />

panerai yacht challenge<br />

Text Denis Grau © Foto BMW Sailing Cup<br />

Text Marco Knopp © Fotos James Taylor/Panerai<br />

Unter <strong>de</strong>n 45 zur Argentario Sailing Week gemel<strong>de</strong>ten Yachten befan<strong>de</strong>n sich einige<br />

<strong>de</strong>r schönsten zurzeit auf See befindlichen Exemplare. Am Kai und bei <strong>de</strong>n<br />

Rennen waren Yachten mit einer langen Geschichte sowie auch kürzlich perfekt<br />

restaurierte Mo<strong>de</strong>lle zu bewun<strong>de</strong>rn. Die am Pilarella-Kai aufgereihten historischen<br />

Yachten (vor 1950 gebaut) und klassischen Yachten (vor 1976 gebaut) repräsentierten<br />

somit ein Jahrhun<strong>de</strong>rt Segelgeschichte mit einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Bauarten, Takelagen, Segelanordnungen und Stilen. Bei <strong>de</strong>n historischen Yachten<br />

mit einer Länge von über 16 Metern setzte sich wie erwartet die ROWDY durch,<br />

eine fantastische „New York 49“, entworfen von Nat Herreshoff. Das 1916 gebaute<br />

Schiff ist einer <strong>de</strong>r ersten Bermuda-Kutter und die Zwillingsschwester <strong>de</strong>r MARI-<br />

LEE. In <strong>de</strong>r Kategorie <strong>de</strong>r klassischen Yachten mit einer Länge von unter 16 Metern<br />

gab es einen beeindrucken<strong>de</strong>n Sieg <strong>de</strong>r BONA FIDE. Das 1899 gebaute Schiff gehörte<br />

<strong>de</strong>r damaligen Fünf-Tonnen-Klasse an und nahm bereits an <strong>de</strong>n Olympischen<br />

Spielen von 1900 in Paris teil. Aufregend ging es in <strong>de</strong>r Kategorie <strong>de</strong>r großen klassischen<br />

Yachten zu. Bei <strong>de</strong>n Schiffen mit einer Länge von über 14 Metern siegte<br />

die ALCOR SECONDE mit hauchdünnem Vorsprung.<br />

Der eindrucksvollen Yawl aus <strong>de</strong>m Jahr 1959 gelang<br />

unter ihrem Besitzer Alessandro Gucci <strong>de</strong>r unmöglich<br />

geglaubte Sieg über die STORMVOGEL. Diese<br />

1961 gebaute 23-Meter-Ketch gilt als die Vorreiterin<br />

mo<strong>de</strong>rner, hochseetüchtiger Schiffe mit geringer<br />

Verdrängung. Der Wettbewerb <strong>de</strong>r klassischen Yachten<br />

mit einer Länge von unter 14 Metern gestaltete<br />

sich ebenfalls interessant. Den Sieg holte sich die<br />

11 Meter lange Slup ASTARTE II. Entworfen von<br />

Sciarelli und 1970 gebaut von Craglietto gehört sie<br />

heute einem Rechtsanwalt aus Venedig. Die nächste<br />

Veranstaltung im Rahmen <strong>de</strong>r Panerai Classic Yachts<br />

Challenge fin<strong>de</strong>t En<strong>de</strong> August in Port Mahon auf<br />

<strong>de</strong>n spanischen Balearen statt.


68 | 69 sailing journal 4 | 08<br />

shorttracks<br />

hanseatic lloyd dragon grand prix<br />

Sieger wur<strong>de</strong>n Frank Berg, Sören Kirsten und Niels<br />

Klint (Hellerup, Dänemark). Berg hatte auch schon im<br />

vergangenen Jahr die zur Weltrangliste gehören<strong>de</strong> Regatta<br />

auf <strong>de</strong>r Kieler Bucht vor Stran<strong>de</strong> gewonnen. Er<br />

kann sich über die Siegprämie, einen Kommanditanteil<br />

an <strong>de</strong>r HLL ATLANTIC, einem Containerschiff <strong>de</strong>s Titelsponsors<br />

Hanseatic Lloyd, im Wert von 5.000 Euro<br />

freuen. Für die gesamte Crew gab es dazu drei Uhren<br />

von Chronoswiss, Mo<strong>de</strong>ll Cabrio mit spezieller Gravur<br />

im Wert von je über 3.500 Euro. Auf Rang zwei segelten<br />

Frank Butzmann, Sigrid Smuda-Fröschl und Stefan<br />

Hellriegel (Berlin/München/Berlin) mit acht Punkten<br />

Abstand. Die Crew musste aufgrund eines Frühstarts<br />

<strong>de</strong>fensiv segeln. Auf Rang drei kamen Poul-Richard<br />

Hoj-Jensen, Lars Jensen und Thies Palm (GBR/DEN).<br />

Der zweifache dänische Olympiasieger Hoj-Jensen,<br />

weltweit als „Mr. Dragon“ bekannt, war <strong>de</strong>r einzige<br />

Steuermann, <strong>de</strong>r zwei Wettfahrten gewinnen konnte. 70 Mannschaften aus elf Nationen<br />

hatten sechs spannen<strong>de</strong> Wettfahrten auf <strong>de</strong>r Kieler Bucht bei drei bis vier Windstärken<br />

und anfangs sonnigem, später wechselhaftem Wetter gesegelt. Doch es wur<strong>de</strong><br />

nicht nur gesegelt. Beim dazugehörigen Golfturnier auf <strong>de</strong>m Platz von Gut Uhlenhorst<br />

gewann Isol<strong>de</strong> Weissert aus Postdam. Erstmals wur<strong>de</strong> in Kiel von Stifter Harro Kniffka<br />

<strong>de</strong>r Gol<strong>de</strong>ne Drache verliehen. Er ging an Königin Sylvia von Schwe<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Event<br />

von Beginn an als Schirmherrin unterstützt hat. Sämtliche Erlöse gehen auch in diesem<br />

Jahr wie<strong>de</strong>r an die von I. M. Königin Silvia von Schwe<strong>de</strong>n gegrün<strong>de</strong>te CHILDHOOD-<br />

Stiftung, die damit auch Projekte im Raum Kiel, Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützt.<br />

Insgesamt erreichte <strong>de</strong>r Erlös für die CHILDHOOD-Stiftung die Vorjahressumme<br />

von 200.000 Euro. Für seine internationale hervorragen<strong>de</strong> seglerische Leistung<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hamburger Thomas Müller, Drachen-Weltmeister 2007 und Führen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Weltrangliste, mit <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>nen Drachen geehrt. Und last but not least hielt <strong>de</strong>r Laudator<br />

Peter Kurt Würzbach, Staatssekretär a.D., eine Re<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Nobelpreis<br />

ausgezeichneten Universitätsprofessor Olav Hohmeyer, <strong>de</strong>r als renommierter Klimaforscher<br />

und begeisterter Segler <strong>de</strong>n Gol<strong>de</strong>nen Drachen in <strong>de</strong>r Kategorie Verdienste eines<br />

begeisterten Seglers im Bereich Umwelt erhielt.<br />

kieler woche<br />

Text Denis Grau © Foto <strong>www</strong>.segel-bil<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />

Text Marco Knopp © Foto segel-bil<strong>de</strong>r.<strong>de</strong><br />

Neun Kieler-Woche-Sieger/innen aus neun Nationen – das hat es in Kiel lange<br />

nicht gegeben. Den einzigen Sieg für <strong>de</strong>n Deutschen Segler-Verband errang Romy<br />

Kinzl (Kiel) auf <strong>de</strong>m RS:X-Surfboard. Die übrigen Siege gingen nach Australien, Frankreich,<br />

Großbritannien, Italien, Japan, Polen, Schwe<strong>de</strong>n und Spanien. Mit ihrem Erfolg<br />

hat Romy Kinzl (Kiel) die Minimalchance für die Olympischen Spiele gewahrt.<br />

Ein abschließen<strong>de</strong>r siebter Platz im Finalrennen reichte für <strong>de</strong>n Gesamterfolg auf <strong>de</strong>m<br />

Olympia-Brett RS:X. Laser-Radial-Steuerfrau Petra Niemann (Berlin), die bei <strong>de</strong>r Generalprobe<br />

in Kiel nicht das Finalrennen <strong>de</strong>r besten Zehn erreichte, kann auf die Erfahrung<br />

von zwei Olympischen Spielen bauen und will endlich auf <strong>de</strong>m Treppchen lan<strong>de</strong>n.<br />

„Gold ist eine schöne Farbe, aber das Ziel ist eine Medaille“, betonte sie. „Nach<br />

altem Theaterspruch dürfe die Generalprobe ja eh nicht gelingen, und das habe sie<br />

ja auch nicht,“ ergänzte die Berlinerin. Tornado-Segler<br />

Johannes Polgar (Kiel) krönte seinen Ausfl ug ins Starboot<br />

mit einem überraschen<strong>de</strong>n vierten Rang und<br />

wird wahrscheinlich nach Olympia in <strong>de</strong>r neuen Klasse<br />

starten. Die Brü<strong>de</strong>r Jan und Hannes Peckolt (Kiel/<br />

Hamburg) rutschten im Medal Race auf <strong>de</strong>n neunten<br />

Platz ab. Der Paralympic-Sieger Heiko Kröger (Kiel)<br />

belegte im 2.4mR Rang drei. Insgesamt haben rund<br />

4500 Aktive aus 50 Nationen an <strong>de</strong>n Kieler-Woche-<br />

Regatten teilgenommen. Die Kieler Woche 2009 fi n<strong>de</strong>t<br />

vom 20. bis 28. Juni statt.


70 | 71 sailing journal 4 | 08<br />

travel santa barbara anna<br />

joeys traum<br />

„DARAUF BEKAMEN SIE EI-<br />

NEN SCHWEREN BLITZ, WEL-<br />

CHER WIE EIN SCHMA LER<br />

STRAL FEUERS DEN GROSSEN<br />

MASTBAHM HINAUF LIEFF,<br />

WODURCH ERMELDETER<br />

MAST VON UNTEN AN BISS<br />

AN DAS GROSSE ZWERG-<br />

HOLZ DIE RHEE GENANNT,<br />

ZERSCHMETTERT WORDEN“<br />

(JOHANN SIGMUND WURFF-<br />

BAIN, OST-INDIANISCHE<br />

KRIEG- UND OBER-KAFF-<br />

MANNS-DIENSTE, 1686).<br />

Text & © Fotos Matt. Müncheberg wohnt in Berlin-Friedrichshagen und bereist als<br />

Wassersportjournalist und Fotograf die Welt. Er berichtet regelmäßig für das SAILING JOURNAL.


72 | 73<br />

sailing journal 4 | 08<br />

Nur Fans <strong>de</strong>r Popgruppe Kelly Family wissen,<br />

dass die Sangeskünstler ein mehr als 43 Meter langes<br />

Segelschiff ihr Eigen nennen, nach <strong>de</strong>r verstorbenen<br />

Mutter <strong>de</strong>r Bandmitglie<strong>de</strong>r SANTA BARBARA ANNA<br />

genannt. Doch die Familie segelte nur ein einziges<br />

Mal mit <strong>de</strong>m ehemaligen Fischerboot: Seit einer<br />

Sturmfahrt durch die Irische See im Jahr 2001, bei<br />

<strong>de</strong>r alle Besatzungsmitglie<strong>de</strong>r bis auf Joey Kelly und<br />

<strong>de</strong>ssen Vater seekrank wur<strong>de</strong>n, liegt <strong>de</strong>r 1951 bei<br />

Richard Iron Works im englischen Lowestoft gebaute<br />

ehemalige Dieseltrawler, mittlerweile umgebaut zu<br />

einem Dreimast-Toppsegelschoner, im Stadthafen von<br />

Rostock an <strong>de</strong>r Ostseeküste. Eigentümer <strong>de</strong>s stolzen,<br />

blau und weiß lackierten Schiffes ist zwar nach wie<br />

vor Joey Kelly. Betrieben wird die ANNA jedoch seit<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>nkwürdigen stürmischen Passage von einem<br />

kleinen, engagierten Verein namens Odin.<br />

„Das Meer ebnete sich zu einem glatten Spiegel,<br />

schlaff hingen die Segel von <strong>de</strong>n Raaen und keine<br />

Bewegung war zu spüren“ (Adalbert von Chamisso,<br />

Reise um die Welt mit <strong>de</strong>r Romanzoffi schen Ent<strong>de</strong>ckungs-Expedition,<br />

1836).<br />

„Ein Toppsegelschoner ist ein Schiff mit mehreren<br />

Masten, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>re Mast ein Gaffelsegel,<br />

also ein Segel mit Holzspieren, trägt“, erklärt Gerd<br />

Düffer, Skipper auf <strong>de</strong>r SANTA BARBARA ANNA.<br />

Die Beson<strong>de</strong>rheit bestehe jedoch in <strong>de</strong>n Rahsegeln,<br />

rechteckigen Tüchern, welche ebenfalls an Spieren<br />

– <strong>de</strong>n Rahen – mittig an <strong>de</strong>r Vorkante <strong>de</strong>s vor<strong>de</strong>ren<br />

Mastes befestigt sind, sagt <strong>de</strong>r 69-jährige Seemann.<br />

Und die befän<strong>de</strong>n sich eben oben, das heiße<br />

auf einem Schiff: im Topp. Düffer gehört zu einer<br />

Crew von sieben Männern, allesamt ehemalige Seeleute,<br />

die sich in ihrem wohlverdienten Ruhestand<br />

nach langer und teils entbehrungsreicher Fahrenszeit<br />

<strong>de</strong>m Schiff widmen. Wenn die alten Hau<strong>de</strong>gen <strong>de</strong>r<br />

Meere schnacken, vergeht die Zeit wie im Fluge.


74 | 75 sailing journal 4 | 08<br />

travel santa barbara anna<br />

WENN DIE ALTEN HAUDEGEN DER MEERE SCHNACKEN,<br />

VERGEHT DIE ZEIT WIE IM FLUGE.<br />

Je<strong>de</strong>r Einzelne von ihnen hat, so scheint es, unzählige<br />

Geschichten und Anekdoten über die Zeit<br />

auf <strong>de</strong>n Meeren dieser Welt parat. Den Unterhalt<br />

<strong>de</strong>s Schiffes verdienen sie sich mit Charterfahrten für<br />

Firmen und Privatleute. 42 zahlen<strong>de</strong> Gäste fi n<strong>de</strong>n für<br />

einen Tag ihren Platz an Bord. Bei Mehrtagestörns<br />

können 17 Mitsegler aufentern.<br />

„Rah, Rahe: „Querstange am Mast“, ursprünglich ein<br />

Rundholz, beson<strong>de</strong>rs zur Befestigung eines (Rah-)<br />

Segels. Mittelnie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utsch, mittel- und neunie<strong>de</strong>rländisch:<br />

ra und in an<strong>de</strong>ren Schreibungen, althoch<strong>de</strong>utsch<br />

raha, altnordisch ra „Segelstange“, von germanisch<br />

raho „Stange“. Die Benennung <strong>de</strong>r Rahen<br />

erfolgt nach Mast und Segel, z.B. Kreuzobermarsrah“<br />

(Dietmar Bartz, Seemannssprache, Von Tampen, Pütz<br />

und Wanten, 2007).<br />

Die Seeleute um Gert Düffer betreiben ihr Hobby<br />

ehrenamtlich. Alle sind sie um die 70 Jahre alt, was<br />

ihnen schon mal <strong>de</strong>n nicht ganz ernst gemeinten Namen<br />

„Rentner-Gang“ eingebracht hat. Düffer und seine<br />

Kollegen sehen das jedoch gelassen. Je<strong>de</strong> freie Minute<br />

wird gesegelt. Nur darauf kommt es <strong>de</strong>n alten Salzbuckeln<br />

an. Und wenn die Leinentücher mal nicht gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n können, weil <strong>de</strong>r Wind entwe<strong>de</strong>r zu stark –<br />

o<strong>de</strong>r gar nicht – weht, dann wird eben am Schiff gebastelt.<br />

Viele jüngere helfen<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r Basis „Hand<br />

gegen Koje“ sind in <strong>de</strong>n letzten Jahren dazugekommen.<br />

Letztes Großprojekt war <strong>de</strong>r Anbau eines Kiels. Seit<strong>de</strong>m<br />

kann die seitliche Abdrift <strong>de</strong>s ursprünglich als Dieseltrawler<br />

konzipierten Seglers stark verringert wer<strong>de</strong>n.


76 | 77 sailing journal 4 | 08<br />

travel santa barbara anna<br />

„Arbeit gibt es auf <strong>de</strong>r ANNA immer genug“, weiß Eckhard<br />

Wollmann. Der 46-jährige Fahrdienstleiter im Rostocker<br />

Seehafen ist einer von <strong>de</strong>nen, die <strong>de</strong>n Umgang<br />

mit einem Traditionssegler erlernen wollen. Seit Dezember<br />

2006 ist er vom Rahsegler-Virus befallen. „Zuerst<br />

musste ich an Bord Holzbänke schleifen und lackieren“,<br />

erinnert sich <strong>de</strong>r Eisenbahner. Inzwischen klettert er<br />

beherzt selbst in die Rahen und hilft beim Setzen <strong>de</strong>s<br />

weit seitlich ausla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Segeltuches.<br />

„und nehmen dar uth ere ankere, segele, raa un<strong>de</strong><br />

sture“, „und nehmen (aus <strong>de</strong>m Schiff) ihre Anker, Segel,<br />

Rahen und das Steuer“ (Rufus, Lübecker Chronik, 1430).<br />

Klar habe er beim ersten Mal Angst gehabt, als<br />

er ganz nach oben gestiegen ist, um die Segel zu<br />

setzen, sagt Wollmann. Ganz oben: das be<strong>de</strong>utet bei<br />

<strong>de</strong>m Traditionssegler 28 Meter, das ist so hoch wie<br />

ein siebenstöckiges Haus. Doch: „Je öfter man in luftiger<br />

Höhe war, umso ruhiger wird man“, erklärt <strong>de</strong>r<br />

Decksmann mit <strong>de</strong>m blauen Crewpulli. Je<strong>de</strong>rmann<br />

könne auf <strong>de</strong>r SANTA BARBARA ANNA lernen, wie<br />

man einen Rahsegler richtig bedient, sagt Schiffsführer<br />

Düffer. Im Winter gebe es regelmäßig Theorieunterricht<br />

und eine Unterweisung in Arbeiten am<br />

Schiff, und im Sommer wer<strong>de</strong> eben gesegelt. Höhenangst<br />

sollte man dabei allerdings nicht haben, „die<br />

überwin<strong>de</strong>t man nicht mal eben so“. Düffer erzählt<br />

von einem jungen Mann, <strong>de</strong>r sich zwar nach oben in<br />

<strong>de</strong>n Mast – aber nicht mehr herunter getraut habe:<br />

„Zitternd stand er oben auf einer Plattform, dass man<br />

förmlich die Zähne klappern hörte“, erinnert sich<br />

<strong>de</strong>r grauhaarige Skipper an einen Segelnovizen, <strong>de</strong>r<br />

schließlich abgeborgen wer<strong>de</strong>n musste.<br />

„Vielleicht liegt Verwandtschaft von Rah mit <strong>de</strong>utsch:<br />

(sich) regen, Reck „Querstange zum Aufhängen von<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n und zum Turnen“ vor, vielleicht auch mit<br />

norwegisch rjaa „Stange zum Trocknen <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s“,<br />

altnordisch reigjast „<strong>de</strong>n Körper aufrichten“, litauisch<br />

rieklas „Stangengerüst zum Trocknen und Räuchern“<br />

und indoeuropäisch Wurzel reik- „(sich) aufstrecken,<br />

Stange, Latte“ (Dietmar Bartz, Seemannssprache, Von<br />

Tampen, Pütz und Wanten, 2007).<br />

Doch eigentlich sei „alles halb so schlimm“,<br />

be merkt Bärbel Beuse. Die junge Nautikstu<strong>de</strong>ntin<br />

arbeitet von Zeit zu Zeit auf <strong>de</strong>r SANTA BARBARA<br />

ANNA als Ru<strong>de</strong>rgängerin. Heißt auf <strong>de</strong>m Kelly-Boot:<br />

Ein überdimensionales Ru<strong>de</strong>r von zwei Metern Durchmesser<br />

bändigen, ohne Servo-Unterstützung versteht<br />

sich. Doch damit hat die resolute Rostockerin kein<br />

Problem. Schon als Kind habe sie beim Anblick <strong>de</strong>r<br />

stolzen Traditionssegler gewusst, dass sie eines Tages<br />

auf einem von ihnen mitsegeln wer<strong>de</strong>. In drei Monaten<br />

wird sie nun ihr Kapitänspatent für große Fahrt<br />

in <strong>de</strong>r Tasche haben. Die umfassen<strong>de</strong> Ausbildung in<br />

Theorie und Praxis auf <strong>de</strong>r ANNA brachte ihr dabei<br />

viele Vorteile. Und was kommt danach? „Auf einen<br />

Großcontainerfrachter und ab auf die Meere dieser<br />

Welt“, freut sie sich. Was für sie das Beson<strong>de</strong>re an<br />

einer alten Dame wie <strong>de</strong>r ANNA ist? „Das Schiff ist<br />

ein komplexes mechanisches System, das als solches<br />

sehr reizvoll ist und dabei auch noch Schönheit ausstrahlt“,<br />

antwortet Bärbel Beuse, ohne zu zögern.<br />

„Rah, die (yard): Lange, kräftige Spiere, die in <strong>de</strong>r<br />

Mitte waagerecht an <strong>de</strong>r Vorkante <strong>de</strong>s Mastes befestigt<br />

ist und seitlich schwenkbar sowie in <strong>de</strong>r Höhe<br />

verstellbar auf einem Rack angeschlagen ist. Auf<br />

einem Rahsegler hält sie das Oberliek eines Rahsegels.<br />

Auf Yachten dagegen wur<strong>de</strong> eine Rah nur in<br />

dieser Be<strong>de</strong>utung nur für eine Breitfock benutzt“<br />

(Joachim Schult, Seglerlexikon, <strong>2008</strong>).


78 | 79 sailing journal 4 | 08<br />

travel santa barbara anna<br />

(Interessenten, die das Rahsegeln<br />

erlernen wollen, wen<strong>de</strong>n sich an<br />

Skipper Düffer: Tel. 0151-12034114.<br />

Charteranfragen für Tages- und<br />

Mehrtagestörns: Tel. 0381-5<strong>04</strong>08011.<br />

Das Schiff im Internet:<br />

<strong>www</strong>.santa-barbara-anna.<strong>de</strong>.)<br />

„Klar zum Setzen Rahsegel“, kommt das Kommando<br />

von Skipper Düffer, als uns <strong>de</strong>r mit 470 Pfer<strong>de</strong>stärken<br />

befeuerte Caterpillar-Marinediesel aus <strong>de</strong>r Warnowmündung<br />

geschoben hat. 140 verschie<strong>de</strong>ne Leinen<br />

müssen Matrosen auf <strong>de</strong>r ANNA kennen, müssen nun<br />

in Win<strong>de</strong>seile genau die richtige lösen o<strong>de</strong>r dichtholen.<br />

Eckhard Wollmann zögert nicht: Geschickt entert er<br />

mit seinen Crewmitglie<strong>de</strong>rn die Wanten empor, klettert<br />

– gut gesichert mit einem Gurtsystem – auf die Rahen<br />

und löst die Verschnürung <strong>de</strong>r Kastensegel. Kurz danach<br />

heißt es: „Anbrassen“ – die SANTA BARBARA<br />

ANNA setzt ihren neuen Kurs ab, und die Segel wer<strong>de</strong>n<br />

in Stellung gebracht. Sofort nimmt das Schiff Fahrt<br />

auf und neigt sich leicht auf die Seite – krängen nennt<br />

das <strong>de</strong>r Seemann. Der Marinediesel verstummt. Ruhe.<br />

Nur das Plätschern <strong>de</strong>s Ostseewassers am Bug und<br />

das sanfte Auf und Ab <strong>de</strong>r Wellen verraten, dass das<br />

Schiff schnell vorwärtskommt. Ein Lächeln huscht über<br />

Gerd Düffers Gesicht. Da ist es wie<strong>de</strong>r, das Gefühl,<br />

das die Rahsegelfans für die monatelange Winterarbeit<br />

an Rumpf und Aufbauten entschädigt, das Gefühl von<br />

<strong>de</strong>r Schönheit <strong>de</strong>s Traditionssegelns. Ob Joey Kelly<br />

dieses Gefühl eines Tages an Bord seiner ANNA selbst<br />

wird spüren können? Wer weiß. Bis es so weit ist,<br />

verwaltet die Rostocker Rentner-Gang vom Odin e.V.<br />

Joeys Traum, das 43 Meter Schiff SANTA BARBARA<br />

ANNA. Dort ist es in guten Hän<strong>de</strong>n.<br />

140 VERSCHIEDENE LEINEN<br />

MÜSSEN MATROSEN AUF<br />

DER ANNA KENNEN, MÜSSEN<br />

NUN IN WINDESEILE GENAU<br />

DIE RICHTIGE LÖSEN ODER<br />

DICHTHOLEN.


80 | 81<br />

sailing journal 4 | 08<br />

melges 24<br />

„A CLASS OF ITS OWN?“<br />

Text Günter Tgeschelock © Fotos Daniel Forster/Rolex, Fiona Brown, Paul Todd<br />

1993 SAN FRANCISCO: ZAHLREICHE GERÜCHTE SIND VERBUN-<br />

DEN MIT DER MUTTER ALLER SPORTBOOTE, DEREN DESIGN<br />

AUS DER FEDER – BESSER GESAGT AUS DEN RECHNERN – DER<br />

RENOMMIERTEN YACHTKONSTRUKTEURE REICHEL & PUGH<br />

(WWW.REICHEL-PUGH.COM) IN SAN FRANCISCO ENTSPRUNGEN<br />

IST. DER ENTWICKLUNGSAUFTRAG DAZU WURDE DURCH HARRY<br />

„BUDDY“ MELGES II AUSGELÖST, DER EIN KLEINES SPORTLICHES<br />

FAMILIENBOOT ENTWICKELT HABEN WOLLTE, DAS MIT (DAMA-<br />

LIGER) NEUESTER TECHNOLOGIE GEBAUT BZW. AUSGERÜSTET<br />

WERDEN SOLLTE: VAKUUM-SANDWICH FÜR DEN RUMPF. MAST,<br />

GENNAKERBAUM. PINNE, RUDERBLATT UND KIELFINNE AUS<br />

KARBON. DA ZUNÄCHST ALS FAMILIENBOOT KONZIPIERT, KAM<br />

DER ERSTE PROTOTYP AUCH NOCH MIT EINER RICHTIGEN KAJÜTE<br />

AUS DER WERFT. BEREITS DIE ERSTEN PROBESCHLÄGE ZEIGTEN,<br />

WELCHEN WOLF IM SCHAFSPELZ REICHEL & PUGH ZU WASSER<br />

GELASSEN HATTEN – DIE KAJÜTE WURDE GEKÜRZT, DAS COCKPIT<br />

ENTSPRECHEND VERGRÖSSERT UND EIN REINRASSIGES SPORT-<br />

BOOT WAR GEBOREN. BEREITS 1994 WURDE DIE MELGES24 – SO<br />

WIE WIR SIE HEUTE KENNEN – ZUM „BOAT OF THE YEAR“ IN DEN<br />

USA GEWÄHLT UND IN „ONE-DESIGN-REGATTEN“ GESEGELT.<br />

© Foto Paul Todd


1993 - 2007 Es ist viel geschehen rund um die<br />

Melges24-Klasse. Nach wie vor produziert Melges<br />

Performance jährlich 20 bis 50 Boote, die nur gegen<br />

Vorbestellung und Anzahlung gebaut wer<strong>de</strong>n. Seit<br />

1995 wird die Melges24 mit einer Baulizenz auch<br />

durch europäische Werften hergestellt – zunächst<br />

British Aerospace, dann White Formula, gefolgt von<br />

Rowen Composites in England und seit einigen Jahren<br />

durch Devoti Sailing. Luca Devoti, Gewinner <strong>de</strong>r<br />

Silbermedaille bei <strong>de</strong>n Olympischen Spielen 2000 in<br />

Sydney im Finn-Dinghy, hat das Potenzial <strong>de</strong>s Bootes<br />

erkannt und das Wachstum in Europa mit seiner Produktion<br />

kräftig vorangetrieben.<br />

Seit 2007 wird die Melges24 auch als Lizenzbau<br />

in Australien gefertigt und mischt <strong>de</strong>n dortigen<br />

Sportbootmarkt gehörig auf. Es ist bemerkenswert,<br />

wie sehr die internationale Klassenvereinigung IMCA<br />

(International Melges24 Class Association) die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Klasse vorangetrieben hat und auch<br />

noch vorantreibt. Die internationale Klasse vertritt die<br />

Interessen <strong>de</strong>r Eigner und nicht <strong>de</strong>r Hersteller, so ist<br />

gewährleistet, dass nur geringfügige Modifi kationen<br />

an <strong>de</strong>n strengen Class Rules umgesetzt wer<strong>de</strong>n. Somit<br />

sind auch Boote aus <strong>de</strong>n Anfangsjahren noch<br />

voll konkurrenzfähig und unterliegen auch nur einem<br />

geringen Wertverlust, die soli<strong>de</strong> Bauausführung und<br />

die hochwertigen Komponenten tun hier ihr Übriges.<br />

Seit 1998 wer<strong>de</strong>n Weltmeisterschaften ausgetragen<br />

und wechseln jährlich zwischen <strong>de</strong>n USA und Europa.<br />

In WM-freien Jahren diesseits <strong>de</strong>s Atlantiks fi n<strong>de</strong>n<br />

Europameisterschaften statt, wie zuletzt 2007 in<br />

Neustadt im Rahmen <strong>de</strong>r Rolex Baltic Week.<br />

© Foto Daniel Forster/Rolex<br />

szene melges24<br />

© Foto Paul Todd<br />

2007 Porto Cervo Die Zusammenarbeit mit Luca<br />

Devoti hat <strong>de</strong>r Klasse in Italien einen enormen Zuwachs<br />

beschert, aktuell sind dort über 70 Teams aktiv<br />

im Regatta Circuit unterwegs. Das hat die IMCA<br />

dazu bewogen, die WM <strong>2008</strong> nach Italien zu vergeben.<br />

Das Paket was auch zu verlockend: VOLVO<br />

Italien als Hauptsponsor verfügt über ein schier unerschöpfl<br />

iches Budget, MOBY LINES als Co-Sponsor<br />

hat die Fährkosten von und nach Sardinien auf einem<br />

erträglichen Niveau gehalten, dazu <strong>de</strong>r Yacht Club<br />

Costa Smeralda (YCCS) in Porto Cervo als veranstalten<strong>de</strong>r<br />

Verein – Seglerherz, was willst du mehr? Das<br />

Revier vor <strong>de</strong>r Costa Smeralda gilt als eines <strong>de</strong>r besten<br />

auf <strong>de</strong>r Welt und <strong>de</strong>r YCCS mit seinem professionellen<br />

Management ist ein erfahrener Ausrichter<br />

hochkarätiger Regatten. Trotz dieser Erfahrung waren<br />

die Offi ziellen <strong>de</strong>s YCCS nicht schlecht erstaunt,<br />

welch striktes Regelwerk ihnen von <strong>de</strong>r Melges24-<br />

Klasse präsentiert wur<strong>de</strong>, sie erkannten aber sofort,<br />

welches Potenzial in <strong>de</strong>r Klasse steckt. Und so kam<br />

es, wie es kommen musste: Mit 117 gemel<strong>de</strong>ten<br />

Booten wur<strong>de</strong> das Rekordmel<strong>de</strong>ergebnis von 2002 in<br />

La Rochelle fast erreicht – damals waren 120 Boote<br />

gemel<strong>de</strong>t. Die Costa Smeralda bot vom Wind her<br />

das komplette Spektrum. Zehn von zwölf Läufen<br />

wur<strong>de</strong>n bei Windgeschwindigkeiten über 20 Knoten<br />

gesegelt, in <strong>de</strong>n Spitzen <strong>de</strong>utlich über 30 Knoten.<br />

Allerdings wird das Segeln selbst auf einer Melges24<br />

grenzwertig und zur reinen Materialschlacht. Zwei<br />

Läufe bei mo<strong>de</strong>raten zehn bis zwölf Knoten und<br />

an einem Tag so wenig Wind, dass nur die 2- und<br />

4-Takt-Außenbor<strong>de</strong>r, die nach Klassenvorschrift immer<br />

mitzuführen sind, ihren großen Auftritt hatten.


84 | 85<br />

sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 85 | 85<br />

Das große Feld wur<strong>de</strong> gemäß Klassenvorschrift in<br />

vier Gruppen geteilt, die in sechs „Round Robins“ je<br />

zweimal aufeinan<strong>de</strong>rtrafen – danach die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Wahrheit; d.h. das Feld wur<strong>de</strong> in Gold- und Silverfl<br />

eet getrennt, die dann wie<strong>de</strong>r sechsmal aufeinan<strong>de</strong>rtreffen.<br />

Die starken Win<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n Finaltagen<br />

erlaubten sechs Rennen an zwei Tagen, sodass die<br />

Serie wie ausgeschrieben in zwölf Läufen mit einem<br />

Streichresultat entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Dass eine italienische Crew <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>s Weltmeisters<br />

<strong>2008</strong> holen wür<strong>de</strong>, hat man schon vor <strong>de</strong>r<br />

Veranstaltung gemunkelt, dass aber drei Boote aus<br />

Italien die ersten drei Plätze belegen wür<strong>de</strong>n, hatte<br />

dann doch keiner vermutet. Mit Lorenz Bressani,<br />

bereits Weltmeister in diversen an<strong>de</strong>ren Klassen (J24,<br />

Mumm 30, IMS), gewann zum Schluss das beste<br />

Team mit <strong>de</strong>r professionellsten Vorbereitung. Nicht<br />

schlecht gestaunt haben die Teilnehmer aus <strong>de</strong>n<br />

USA, dass europäische Crews, die in Key West unter<br />

<strong>de</strong>n Top 5 segelten, bei einer WM in Europa gera<strong>de</strong><br />

mal im Mittelfeld lan<strong>de</strong>n. Lei<strong>de</strong>r konnte Titelverteidiger<br />

David Ullman seinen Titel wegen einer Augen-OP<br />

nicht verteidigen – die Windverhältnisse wären nach<br />

seinem Geschmack gewesen. Bleibt zu hoffen, dass<br />

diese Crews bei zukünftigen Weltmeisterschaften in<br />

Europa, z.B. 2010 in Tallinn, wie<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n Start gehen.<br />

Aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschsprachigen Raum hatten sich<br />

fünf Crews für die 57 Boote starke Goldfl eet qualifi -<br />

ziert – Bester war Oliver Schwall auf <strong>de</strong>m 31. Rang.<br />

Um dieses Ergebnis zu relativieren, hier die Info, dass<br />

nur 18 Crews in <strong>de</strong>r Goldfl eet als Amateurteams eingestuft<br />

waren. Der Rest verdient einen erheblichen<br />

Teil seines Lebensunterhaltes durch Tätigkeiten, die<br />

<strong>de</strong>m Regattasport sehr nahe stehen.<br />

© Foto Daniel Forster/Rolex<br />

© Foto Paul Todd<br />

DURCH DAS OFFENE FORMAT DER MEISTERSCHAFTEN BEI DEN<br />

MELGES24 HAT MAN DIE EINMALIGE MÖGLICHKEIT, GEGEN DIE<br />

BESTEN DER WELT ZU SEGELN – UND DAS WOLLEN WIR NUTZEN.


86 | 86 sailing journal 4 | 08 szene melges24<br />

sailing journal 4 | 08 87 | 87<br />

© Foto Paul Todd<br />

GER 640 „Ka-Nalu-Nui“ bei <strong>de</strong>r WM <strong>2008</strong> Nach Bekanntwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Austragungsortes<br />

„Porto Cervo“ ist für unsere Crew klar: Da müssen wir hin. Durch<br />

das offene Format <strong>de</strong>r Meisterschaften bei <strong>de</strong>n Melges24 hat man die einmalige<br />

Möglichkeit, gegen die Besten <strong>de</strong>r Welt zu segeln – und das wollen wir<br />

nutzen. Kurz nach Ostern starten wir die Saison mit einem Training, die Vorbereitungsregatten<br />

haben wir rein auf Veranstaltungen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Klassenvereinigung<br />

bestritten. Drei Regatten mit total 15 Läufen müssen genügen, um sich<br />

auf das Abenteuer „Weltmeisterschaft <strong>2008</strong>“ vorzubereiten. Zahlreiche an<strong>de</strong>re<br />

Crews, auch auf Amateurlevel, sind bereits seit November 2007 rund ums Mittelmeer<br />

auf Regatten unterwegs und trainieren, was das Zeug hält. Wir gehen Beruf<br />

bzw. Studium nach und freuen uns auf eine tolle Segelwoche. Die Anreise<br />

per Fähre ab Livorno klappt problemlos, auch das Einwiegen <strong>de</strong>r Crew sowie die<br />

Vermessungskontrollen gehen rasch über die Bühne. Die Mehrzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

ist bereits vor Ort und hat auch schon die Pre-Worlds am Donnerstag und<br />

Freitag gesegelt, während wir noch beim Arbeiten bzw. auf <strong>de</strong>r Anreise waren.<br />

© Foto Fiona Brown<br />

© Foto Paul Todd © Foto Paul Todd<br />

Dann wird es ernst: Die 114 Boote wer<strong>de</strong>n in vier Gruppen geteilt und segeln<br />

sechs „Round Robins“, um dann das Feld in Gold- und Silverfleet zu teilen. Die<br />

Gruppeneinteilung erfolgt auf Basis <strong>de</strong>r Vorjahresergebnisse, somit ist eine gerechte<br />

Aufteilung also gewährt. Erster Lauf – elfter Platz. So geht das, Jungs ...<br />

Spaß beiseite, aber die Verhältnisse passen exakt auf uns und wir sind während<br />

<strong>de</strong>s ganzen Rennens in <strong>de</strong>r Spitzengruppe. Der Wind legt nun über die Tage stetig<br />

zu (20 bis 25 Knoten), das ist uns allerdings normalerweise nicht so recht – Mittelwind<br />

so um die 15 Knoten ist eher unser Ding. Trotz allem behaupten wir uns<br />

mit Ergebnissen um <strong>de</strong>n 20. Platz permanent in <strong>de</strong>m vor<strong>de</strong>ren Mittelfeld <strong>de</strong>r Regatta–<br />

es passt einfach alles zusammen: or<strong>de</strong>ntliches Bootshandling und eine gute<br />

Grundgeschwindigkeit. Auch nach mäßigen Starts o<strong>de</strong>r nach 360-Grad-Drehungen<br />

können wir <strong>de</strong>n Anschluss halten und uns wie<strong>de</strong>r nach vorn arbeiten – so macht<br />

das richtig Spaß und einige unserer Freun<strong>de</strong>, die sich in diesem Feld schwerer tun


© Foto Daniel Forster/Rolex


90 | 91 sailing journal 4 | 08<br />

szene melges24<br />

als erwartet, staunen nicht schlecht.<br />

Und so haben wir nach sechs Läufen unser Maximalziel<br />

erreicht: Als 54. Boot qualifi zieren wir uns<br />

für die Goldfl eet – die Freu<strong>de</strong> innerhalb <strong>de</strong>r Crew<br />

ist riesig. Dazu kommt, dass wir bis jetzt noch keine<br />

Materialschä<strong>de</strong>n hatten, we<strong>de</strong>r durch „Feindberührung“<br />

noch durch Bruch – die akribische Vorbereitung<br />

<strong>de</strong>s Bootes zahlt sich aus.<br />

In <strong>de</strong>n Finalläufen ist die Luft dann natürlich dünner<br />

– viel dünner – als in <strong>de</strong>n „Round Robins“. Kein<br />

Lauf unter 15 bis 20 Knoten, nur noch die Besten<br />

am Start und lange Rennen. Aber auch hier sehen<br />

wir nicht so schlecht aus und kommen immer mit<br />

<strong>de</strong>m Hauptfeld ins Ziel. Plätze zwischen 40 und 50<br />

lassen uns am Schluss auf <strong>de</strong>m 56. Platz lan<strong>de</strong>n und<br />

wir sind hochzufrie<strong>de</strong>n. Erfreulich sieht es auch in<br />

<strong>de</strong>r Amateurwertung aus – hier belegen wir <strong>de</strong>n 18.<br />

Platz unter 47 Booten. Ganz am Ran<strong>de</strong> sei bemerkt,<br />

dass auch zahlreiche Medaillengewinner bei Olympischen<br />

Spielen in <strong>de</strong>r Amateurwertung segeln.<br />

Resümee: Mittendrin statt nur dabei – wir haben es<br />

geschafft, uns erstmals für eine Goldfl eet zu qualifi -<br />

zieren bzw. einen Platz in <strong>de</strong>r ersten Hälfte bei einer<br />

Weltmeisterschaft zu belegen. Seit 1998 sind wir in <strong>de</strong>r<br />

Klasse aktiv, Teilnahme an Weltmeisterschaften in <strong>de</strong>r<br />

Melges24: 2000, 2002, 20<strong>04</strong> und 2006. Vom Ergebnis<br />

her ist wohl auch in Zukunft nicht viel mehr drin,<br />

in Anbetracht <strong>de</strong>s Trainingsaufwan<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>n wir bringen<br />

können. Aber wer weiß ... Goldfl eet hatten uns<br />

einige ja auch nicht zugetraut. Die WM 2010 in Tallinn<br />

steht auf je<strong>de</strong>n Fall schon ganz dick im Kalen<strong>de</strong>r!<br />

Melges24 im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum – ein<br />

Mauerblümchen? Fast könnte man es meinen – aber<br />

weit gefehlt. Aktuell registriert sind 74 Boote, davon<br />

sind über 50 Boote in <strong>de</strong>r Klassenvereinigung organisiert,<br />

die Boote aus Deutschland, <strong>de</strong>r Schweiz, Österreich<br />

sowie <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n betreut. Mit Stand<br />

En<strong>de</strong> Juni <strong>2008</strong> haben davon bereits 40 Boote an einer<br />

o<strong>de</strong>r mehreren Wertungsregatten zur Jahreswertung<br />

<strong>2008</strong> teilgenommen, zu <strong>de</strong>r zehn Regattaserien<br />

zählen. Diese Entwicklung basiert einzig und allein<br />

auf <strong>de</strong>r Arbeit einer aktiven Klassenvereinigung –<br />

ohne jegliche Unterstützung von Werfen, Importeuren,<br />

Verbän<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Sponsoren. Melges24-Segler<br />

in Deutschland segeln das Boot, weil es ohne viel<br />

Aufwand zu attraktiven Regatten in ganz Europa getrailert<br />

wer<strong>de</strong>n kann und man dort auf die Crème <strong>de</strong><br />

la Crème <strong>de</strong>s europäischen Regattasports trifft. Dass<br />

<strong>de</strong>utsche Teams, die <strong>de</strong>n Regattasport als Hobby betreiben,<br />

international durch eine harte Schule gehen,<br />

wird von <strong>de</strong>n Teams akzeptiert. Auch erfolgsverwöhnte<br />

Segler an<strong>de</strong>rer Klassen fangen wie<strong>de</strong>r ganz<br />

klein an. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum<br />

manch einer <strong>de</strong>n Einstieg scheut.<br />

„In fact - A class of its own!!<br />

© Foto Paul Todd<br />

© Foto Daniel Forster/Rolex<br />

01. Uka Uka Racing/ITA<br />

02. Pilot Italia/ITA<br />

03. Alina/ITA<br />

<strong>04</strong>. Blu Moon/SUI<br />

05. Eta Beta/ITA<br />

31. Rat Pack/GER<br />

39. Macs/GER<br />

40. Secret Men’s Business/GER<br />

56. Ka-Nalu-Nui/GER<br />

**Silver Fleet**<br />

67. No Woman No Cry/GER<br />

78. Unsponsored/GER<br />

83. Pearl/GER<br />

100. Black Label/GER<br />

109. No Limits/GER<br />

114. Intermezzo/GER<br />

© Foto Fiona Brown<br />

INFO WWW.MELGES24.DE und WWW.MELGES24.COM


92 | 93 sailing journal 4 | 08<br />

sailstyle<br />

TUDOR aeronaut<br />

Die Aeronaut wird wie alle Tudor-Uhren in Genf gefertigt.<br />

Der Gehäusedurchmesser liegt bei 41 Millimeter,<br />

mit einem mechanischen Automatikwerk mit Selbstaufzug,<br />

und hat eine Wasserdichte von 150 Meter. Die<br />

Preise liegen bei 1.970 Euro mit Kautschuk-, Textil- o<strong>de</strong>r<br />

Le<strong>de</strong>rarmband und 2.<strong>04</strong>0 Euro mit Stahlarmbän<strong>de</strong>rn.<br />

INFO WWW.TUDOR.DE<br />

PENTAX optio w60<br />

Die neue Pentax Optio W60 für Strand, Outdoor und<br />

Skispaß wur<strong>de</strong> gegenüber <strong>de</strong>m Vorgängermo<strong>de</strong>ll in allen<br />

wesentlichen Leistungsbereichen weiterentwickelt – von<br />

<strong>de</strong>r Auflösung über <strong>de</strong>n vergrößerten Zoombereich<br />

bis hin zu verbesserten „Waterproof“-Werten. Weitere<br />

Features: 10 Megapixel CCD, Gesichtserkennung, bis<br />

minus 10 Grad einsetzbar und einer Recovery-Funktion<br />

für verlorene Bil<strong>de</strong>r. Der Preis liegt bei 279 Euro.<br />

INFO WWW.PENTAX.DE<br />

GLENMORANGIE jeroboam<br />

Die weltweit erste Drei-Liter-Flasche Single Malt Whisky.<br />

Schottlands beliebtester Single Malt Whisky präsentiert<br />

die weltweit erste Single-Malt-Jeroboam, gefüllt mit<br />

Glenmorangie Original. Unter Kennern auch als „The<br />

Original“ bekannt, zeichnet er sich durch ein ganz<br />

beson<strong>de</strong>res Erlebnis für die Sinne aus – am besten aus <strong>de</strong>r<br />

Jeroboam. Der Preis beträgt im Fachhan<strong>de</strong>l 185 Euro.<br />

INFO WWW.LVMH.DE<br />

TECHNOGYM kinesis<br />

Die mehr als 200 Übungsmöglichkeiten, die sich auf<br />

weniger als einem Quadratmeter befi n<strong>de</strong>n, lassen sich<br />

perfekt zu Hause, im Büro o<strong>de</strong>r Hotel integrieren. Das Gerät<br />

verbin<strong>de</strong>t die koordinierte Bewegung mit Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n;<br />

die kompakte und doch anmutige Form wur<strong>de</strong> für Workouts<br />

konstruiert, die Kraft, Flexibilität und Gleichgewicht in<br />

gleichem Maße trainieren. Preis: 9.980 Euro.<br />

INFO WWW.TECHNOGYM.DE<br />

IROBOT roomba<br />

Hun<strong>de</strong>haare, Staub, Fusseln geht es jetzt automatisch an<br />

<strong>de</strong>n Kragen – vor allem unter <strong>de</strong>m Sofa, Bett o<strong>de</strong>r Stuhl.<br />

Mit rotieren<strong>de</strong>n Bürstenwalzen schafft <strong>de</strong>r kleine Helfer bis<br />

zu vier Zimmer. Durch seine fl ache Bauhöhe von nur acht<br />

Zentimeter kommt das Ding überall dort hin, wo man mit<br />

<strong>de</strong>m Staubsauger nicht hinkam. Der Roboter kostet 299 bzw.<br />

399 Euro und ist in Schwarz o<strong>de</strong>r Weiß zu beziehen.<br />

INFO WWW.KLEINUNDMORE.DE<br />

TIMEX expedition<br />

Die olivgrüne Uhr lässt keine Langeweile aufkommen.<br />

Ob Kompass, Ti<strong>de</strong>nhub, Temperatur in Celsius o<strong>de</strong>r<br />

Fahrenheit, ob Segler, Mountainbiker o<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rer<br />

– das Ding gehört ans Handgelenk. Durchmesser<br />

45 Millimeter, wasserdicht bis 100 Meter, grünes<br />

Silikonarmband. Für 159 Euro im Fachhan<strong>de</strong>l.<br />

INFO WWW.CONVENSIS.COM<br />

BELL & ROSS br o2<br />

Speziell Spezie für Profitaucher wur<strong>de</strong> die BR O2 entwickelt.<br />

Sie hä hält einem Druck bis 50 bar stand, d.h. sie ist bis 500<br />

Meter wasserdicht. Große Zeiger inklusive Leuchtin<strong>de</strong>x<br />

verbessern verbe die Lesbarkeit, zusätzlich ist sie mit einem<br />

Chronografen Chron ausgestattet. Der Preis liegt bei 3.000 Euro.<br />

INFO WWW.BELLROSS.COM<br />

VEUVE cliquot<br />

Die „La Gran<strong>de</strong> Dame by Riva Cruiser Bag“ beinhaltet<br />

eine Flasche La Gran<strong>de</strong> Dame, die Prestige Cuvée aus<br />

<strong>de</strong>m Hause Veuve Clicquot, sowie zwei Champagner-<br />

Gläser. Optimal zum Picknick an Bord o<strong>de</strong>r am Pool.<br />

Entnimmt man das clicquot-gelbe Innenleben für Flasche<br />

und Gläser, verwan<strong>de</strong>lt sich die «La Gran<strong>de</strong> Dame by<br />

Riva Cruiser Bag» in ein luxuriöses Accessoire. Limitiert<br />

auf 150 Stück. Erhältlich für 350 Euro im Hamburger<br />

Alsterhaus und weiterem Fachhan<strong>de</strong>l.<br />

INFO WWW.VEUVE-CLICQUOT.COM<br />

GUCCI viaggio<br />

Wer viel unterwegs ist, erwartet ein geringes Gewicht<br />

und eine einwandfreie Funktion, das ist bei <strong>de</strong>r<br />

Viaggio-Kollektion gegeben. Zu ihr gehören neben<br />

Trolley, Klei<strong>de</strong>r- und Aktenkoffer auch Rucksäcke und<br />

Computertaschen. Wer lieber mit mehr Un<strong>de</strong>rstatement<br />

unterwegs ist, für <strong>de</strong>n gibt es die Kollektion auch in<br />

Schwarz ohne Logo. Die Preise liegen zwischen 1.550<br />

und 1.795 Euro. Die Aktentasche kostet 595 Euro.<br />

INFO WWW.GUCCI.COM<br />

DGZRS buch<br />

Die Reihe “Die Seenotkreuzer <strong>de</strong>r DGzRS” vereinigt alles<br />

Wissenswerte über diesen faszinieren<strong>de</strong>n Schiffstyp.<br />

Eine Fülle von zum großen Teil bisher unveröffentlichten<br />

Fotos aus <strong>de</strong>m Archiv <strong>de</strong>r DGzRS, aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Privatarchiven sowie aus Fotoalben verschie<strong>de</strong>ner Vor- und<br />

Rettungsmänner illustriert das Buch mit <strong>de</strong>m Mehrwert eines<br />

Nachschlagewerkes. Das Buch ist über <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l für<br />

14,95 Euro zu beziehen.<br />

INFO WWW.DGZRS.DE<br />

TUTIMA pacifi c 300<br />

Ausgestattet mit einem äußerst robusten Armband<br />

aus Kautschuk und ausklappbarer Verlängerung in<br />

<strong>de</strong>r Titan-Faltschließe ist die Tutima „Pacific 300“<br />

wasserdicht und druckfest bis 30 bar (300 m). Das<br />

Gehäuse besteht aus hautfreundlichem Reintitan,<br />

Drehlünette mit 360-Grad-Einteilung und Anzeige <strong>de</strong>r<br />

Himmelsrichtungen, einseitig rastend.<br />

INFO WWW.TUTIMA.DE


94 | 95 sailing journal 4 | 08<br />

photographica willi gottschalk<br />

<strong>de</strong>r meer maler<br />

Text & © Foto Tom Körber<br />

willigottschalk<br />

ALLES IST MEER, NIRGENDS EIN BRUCH VOM<br />

HÖCHSTEN NORDEN BIS ZUM TIEFSTEN SÜDEN<br />

DAS MEER? DAS MEER! WAS IST DAS MEER?<br />

MÜLLPLATZ? ARBEITSPLATZ? ABSOLUTION? FREI-<br />

ZEITGESTALTUNG? HIMMEL? THERAPIEZENTRUM?<br />

HÖLLE? GENESIS? VON ALLEM ETWAS! DAS MEER<br />

IST DIE IMMERWÄHRENDE VERÄNDERUNG NIM-<br />

MERMÜDER SEELEN. DAS AUF UND AB DES WAS-<br />

SERS GEHÖRT WOHL MIT ZU DEN SCHWIERIGSTEN<br />

DARSTELLUNGEN, AN DIE MAN SICH ALS MALER<br />

WAGEN KANN. DIE KLEINSTE UNACHTSAMKEIT –<br />

SINN, AUSDRUCK UND ABSICHT SIND ZERSTÖRT.


96 | 97 sailing journal 4 | 08<br />

photographica willi gottschalk<br />

Das Leben fl ießt wie das Meer. Wie oft haben wir<br />

dieses Gleichnis gehört, gelesen, vorgetragen bekommen.<br />

Wie viel Wahrheit steckt dahinter?<br />

Das Leben begann im Meer. Darwins o<strong>de</strong>r Gottes<br />

Spuren folgen? Zu 60 bis 70 Prozent besteht unser<br />

Körper noch immer aus Wasser. Zufall?<br />

Das Leben en<strong>de</strong>t im Meer. Die Frage nach Himmel o<strong>de</strong>r<br />

Hölle stellt sich o<strong>de</strong>r stellt sich nicht? Der Frie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Meeres steckt im Meer allein und damit auch in uns.<br />

Es ist schwer, das Meer zu malen. Ein Leben damit<br />

zu füllen, wür<strong>de</strong> nicht ausreichen. Damit meint<br />

Willi sein eigenes. „Je mehr Bil<strong>de</strong>r ich im Kopf habe,<br />

<strong>de</strong>sto mehr sehe ich, was ich noch nicht gemalt<br />

habe. In <strong>de</strong>n vergangenen 15 Jahren habe ich bestimmt<br />

an die 1.000 Seestücke gemalt. Das Thema<br />

hat so viele unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten,<br />

so viele Erscheinungsformen, dass ich je<strong>de</strong>s<br />

Mal von Neuem beginne. Je nach<strong>de</strong>m, in welcher<br />

Gemütslage ich mich befi n<strong>de</strong>, interpretiere ich i<strong>de</strong>ntische<br />

Licht- und Wellensituationen völlig an<strong>de</strong>rs.“<br />

Es besteht allenfalls eine Grundi<strong>de</strong>e, die sehr unterschiedlich<br />

sein kann. Wenn er zum Beispiel von<br />

einem Text, wie „Taifun“ von Joseph Conrad, ausgeht,<br />

entsteht in seinem Kopf ein Bild, das erst später<br />

zu einem Bild wird. Quasi ein Dialog zwischen<br />

<strong>de</strong>r Leinwand und ihm als Maler. Es ist ein ständiger<br />

Abgleich zwischen <strong>de</strong>m, was in seinem Kopf entstan<strong>de</strong>n<br />

ist, und <strong>de</strong>m, was auf <strong>de</strong>r Leinwand entsteht.<br />

ERLAUBEN DIESELBEN FLUTEN EINE STETIGE<br />

FAHRT. SO IST ES AUCH MIT DEN SPRACHEN:<br />

Es ist <strong>de</strong>r Reiz, etwas zu malen, was man nur äußerst<br />

schwer wie<strong>de</strong>rgeben kann; eine Bewegung ohne<br />

Anfang, ohne En<strong>de</strong>. Einen Fixpunkt sucht das Auge vergeblich<br />

in vielen seiner Bil<strong>de</strong>r. „Manche malen Schiffe,<br />

auf <strong>de</strong>nen die Takelage nicht stimmt, weil sie von einer<br />

Takelage nichts wissen. Die Wellen, die sie malen,<br />

stimmen nicht, weil sie von Wellen zu wenig wissen.<br />

„ICH WILL NICHT UM JEDEN PREIS AN DER TECHNIK WIEDER-<br />

ERKANNT WERDEN. WENN ICH MICH AUF EINE TECHNIK<br />

EINLASSEN WÜRDE, WÜRDE ES MICH ÄRMER MACHEN.“


98 | 98 sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08 99 | 99<br />

Um eine Welle zu malen, muss ich wissen, wie<br />

eine Welle funktioniert. Wenn ich sie falsch male,<br />

ist es so, als ob ich eine Lokomotive mit viereckigen<br />

Rä<strong>de</strong>rn malen wür<strong>de</strong>. Eine Welle funktioniert eben<br />

nach ganz bestimmten physikalischen Gesetzmäßigkeiten.<br />

Ich habe unendlich viele Bücher über das<br />

Thema gelesen und natürlich – sehen, sehen, sehen<br />

und nochmals sehen. Man muss lernen, wann und<br />

warum gute Bil<strong>de</strong>r funktionieren.“ So schrieb ihm ein<br />

Physiker ins Gästebuch: „Sie versuchen, die Berechnung<br />

<strong>de</strong>r Wellen sichtbar zu machen, ich versuche,<br />

sie zu berechnen.“ Es sind aber nicht nur Wellen<br />

und Bewegungen, die sich nie wie<strong>de</strong>rholen. Auch<br />

seine unterschiedlichen Techniken lassen Gestaltungs-<br />

und Gedankenfreiräume. „Viele Maler haben<br />

irgendwann ihren Stil gefun<strong>de</strong>n und behalten ihn für<br />

immer o<strong>de</strong>r für lange Jahre. Bei mir wie<strong>de</strong>rholt sich<br />

immer wie<strong>de</strong>r ein Thema – das Meer, die Techniken<br />

än<strong>de</strong>rn sich. Ich kann zwischen allen Techniken hin-<br />

und herspringen, das Thema muss es zusammenhalten.<br />

Früher hieß es, ich wür<strong>de</strong> nach meinem Stil suchen.<br />

Das Gegenteil ist <strong>de</strong>r Fall. Ich suche ihn nicht.<br />

Ich lasse es mir bewusst offen, in welchem Stil ich<br />

welches Bild malen will. Ich kann <strong>de</strong>n kompletten<br />

Fundus <strong>de</strong>r Kunstgeschichte plün<strong>de</strong>rn und schauen,<br />

wer was wie gemacht hat, und bin<strong>de</strong> es in mein<br />

Thema ein.“ Holzplatten o<strong>de</strong>r Tapetenmuster eignen<br />

sich beson<strong>de</strong>rs für seine mitunter tiefen Pinselbewegungen.<br />

Starke Strukturen benutzt Gottschalk bewusst,<br />

um Wirkungen nachhaltig zu beeinflussen.<br />

Er sucht sich bestimmte Strukturen heraus, je nach<strong>de</strong>m,<br />

was er malen will. Das gehört zu <strong>de</strong>n grundsätzlichen<br />

Gedanken eines je<strong>de</strong>n Künstlers; welche<br />

Technik, welcher Untergrund? Öl o<strong>de</strong>r doch lieber<br />

Aquarell? Pinsel, Spachtel o<strong>de</strong>r Finger? Lasieren<strong>de</strong><br />

Technik o<strong>de</strong>r pastös?<br />

„MANCHMAL WILL EIN BILD EINFACH NUR SCHÖN SEIN.<br />

DAS IST LEGITIM. ES MUSS NICHT IMMER EIN GROSSER<br />

GEDANKENAPPARAT DAHINTER STEHEN.“


100 | 101 sailing journal 4 | 08<br />

photographica willi gottschalk<br />

„EIN BILD ENTSTEHT AUS<br />

DEM WAS, MAN WEISS, AUS<br />

DEM, WAS EMPFINDET,<br />

UND AUS DEM, WAS MAN<br />

HANDWERKLICH DARAUS<br />

MACHEN WILL.“


102 | 103 sailing journal 4 | 08<br />

photographica willi gottschalk<br />

DASSELBE GEWÄSSER, VON ANDEREN UFERN<br />

BESEHEN, ERLAUBT DIE UNENDLICHE REI-<br />

SE VON SPRACHE ZU SPRACHE.<br />

Viele Ansatzpunkte, die, bevor das eigentliche, körperliche<br />

Schaffen beginnt, bedacht wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

„Eine einfarbige Fläche wird durch verschie<strong>de</strong>nartige<br />

Grundfl ächen in ihrer Aussage verän<strong>de</strong>rt. Das sind<br />

grundsätzliche Dinge, an <strong>de</strong>nen schon viele scheitern,<br />

die sich am Meer o<strong>de</strong>r am Malen überhaupt<br />

versuchen. Es fängt schon bei <strong>de</strong>r Formatauswahl<br />

an. Um eine Landschaft zu malen, muss ich meinen<br />

Platz in dieser Landschaft <strong>de</strong>fi nieren. Ich muss festlegen,<br />

wie hoch bin ich über <strong>de</strong>r Horizontlinie, was ist<br />

Horizont, was ist Vor<strong>de</strong>rgrund, was Hintergrund, was<br />

<strong>de</strong>r weiteste Punkt im Bild?“<br />

Von Zeit zu Zeit bleiben Vorskizzen einfach. Dann<br />

ist es auf <strong>de</strong>n Punkt gebracht, nicht verbesserungsfähig<br />

und -würdig. Wenn Willi malt, dann mit seiner<br />

ureigenen körperlichen Bewegungsenergie, die je<strong>de</strong>s<br />

Bild einmalig und damit unkopierbar macht. Bei konkreter<br />

Malerei mag es „nachmalbar“ sein, bei Bewegungsbil<strong>de</strong>rn<br />

wird es schwierig. Kein Fixpunkt, nichts.<br />

Das Nichts en<strong>de</strong>t manchmal in <strong>de</strong>n Bergen. Weiße<br />

Gipfel, grüne Täler. Berge als Meer? Die endogenen,<br />

also erdinneren Kräfte, die Erdplatten gegeneinan<strong>de</strong>rschieben,<br />

sind ähnlich <strong>de</strong>n exogenen Kräften, also<br />

<strong>de</strong>n erdäußeren Kräften, die mitunter Wellen entstehen<br />

lassen. Der Begriff „Wasserberge“ mag ein Zeichen<br />

für Synonymie sein (wenn auch nur visuell).<br />

Es begann mit Blumen und Landschaften – von<br />

Wasser keine Spur. Wie auch, sein Geburtsort Berneburg<br />

(zwischen Mag<strong>de</strong>burg und Halle) ist nicht gera<strong>de</strong><br />

von Meeren umgeben. Warum ausgerechnet das Meer<br />

sein bevorzugtes Sujet wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> ihm erst nach<br />

langem Graben in <strong>de</strong>n eigenen Erinnerungen bewusst.<br />

Als Willi Gottschalk zehn Jahre alt war, sank die PA-<br />

MIR. Viele <strong>de</strong>r Toten waren nur unwesentlich älter als<br />

er. „Sie hatten die Chance, in die große, weite Welt<br />

hinauszukommen, und mussten dafür teuer bezahlen.“<br />

Das war <strong>de</strong>r Beginn, über das Meer nachzu<strong>de</strong>nken.<br />

ABENDS AUF SEE EIN WOLKENBAND, WEIT<br />

ENTFERNT, DER GIPFEL EINER INSEL, DIE<br />

SICH EINES MORGENS AUS DEN FLUTEN ER-<br />

HEBT, UND DOCH IST MAN IMMER AUF SEE.<br />

Das Meer zu malen, diese I<strong>de</strong>e kam ihm erst später.<br />

Vorerst war <strong>de</strong>r Winter schuld, dass er sich mit <strong>de</strong>m<br />

ewig weiten, locken<strong>de</strong>n Meer auseinan<strong>de</strong>rsetzte. Seine<br />

Klassenkamera<strong>de</strong>n und er lauschten <strong>de</strong>n Geschichten <strong>de</strong>s<br />

Hausmeisters, zu <strong>de</strong>m sie sich, um die kalte Pausenzeit<br />

zu überbrücken, in seinen warmen Keller gesellten. Sie<br />

sahen, wie er auf alten Sperrholzplatten Schiffe malte, er<br />

erklärte stehen<strong>de</strong>s und laufen<strong>de</strong>s Gut, sie lauschten <strong>de</strong>n<br />

haushohen Wellen <strong>de</strong>s Pazifi ks, sie schwitzten in <strong>de</strong>r fl immern<strong>de</strong>n<br />

Hitze <strong>de</strong>s Äquators und froren in <strong>de</strong>n Minusgra<strong>de</strong>n<br />

vor Kap Horn. Willi begriff, dass die Seefahrerei<br />

ein in sich geschlossener Kosmos ist. So fi ng er an, Bücher<br />

zu lesen: Reise- und Forschungsberichte, Abenteuerromane<br />

– alles, was ihm in die Finger fi el. Einfach alles.


1<strong>04</strong> | 1<strong>04</strong> sailing journal 4 | 08 america´s cup alinghi again<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 4 | 08<br />

105 | 105


Später, mit 20 als Soldat auf Rügen, traf er auf <strong>de</strong>n<br />

nächsten Geschichtenerzähler. Der erzählte von schönen<br />

Häfen an <strong>de</strong>r Adria, von Forschungsreisen nach<br />

Spitzbergen, Flussreisen auf <strong>de</strong>r Wolga. Nun wollte er<br />

endlich zur See fahren. Bewarb sich bei <strong>de</strong>r Seeree<strong>de</strong>rei<br />

in Rostock und bekam drei Briefumschläge zurück.<br />

Einen für seinen FDJ-Sekretär, einen für seinen Truppenkomman<strong>de</strong>ur<br />

und <strong>de</strong>n dritten für <strong>de</strong>n Parteisekretär,<br />

mit <strong>de</strong>r Bitte um Stellungnahme, ob Genosse Gottschalk<br />

würdig wäre, die DDR im Ausland zu vertreten.<br />

So verwarf er seinen Plan schweren Herzens und zog<br />

seine Bewerbung zurück.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> er Gärtner. 1986 hatte seine Frau<br />

die Möglichkeit, in <strong>de</strong>n Westen zu gehen. So machten<br />

sie eine letzte Rundreise durch Mecklenburg-Vorpommern,<br />

besuchten das Barlach-Atelier in Güstrow, Kap<br />

Arkona und die Krei<strong>de</strong>felsen auf Rügen – in <strong>de</strong>r Gewissheit,<br />

sie nie wie<strong>de</strong>r zu sehen. Sie trennten sich.<br />

Glücklicherweise fi el 1989 die Mauer, sodass sie wie<strong>de</strong>r<br />

zusammenleben konnten – diesmal in Lübeck. Von<br />

dort ging es nach Grömitz und schließlich zurück nach<br />

Mecklenburg-Vorpommern, nach Dömitz, wo bis heu-<br />

te sein Atelier in einer alten Schule steht. „Als ich auf<br />

Rügen stand, war dort die Welt zu En<strong>de</strong>, als ich Jahre<br />

später an <strong>de</strong>r Hafeneinfahrt von Rotterdam stand, war<br />

die Welt plötzlich offen. Die Weite war gegeben, das<br />

Fahren gen Horizont. Ob man konnte o<strong>de</strong>r nicht, war<br />

egal, allein die Möglichkeit, es tun zu können, war<br />

entschei<strong>de</strong>nd. Ich glaube, dieses Gefühl spiegelt sich<br />

in vielen meiner Bil<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>r.“<br />

Klassische Musik dringt aus <strong>de</strong>r alten Schule nach<br />

außen. Bach. Das Grundmuster in seiner Musik überträgt<br />

sich auf Willi und nimmt Einfl uss auf das Bild.<br />

„Große Fromate kann ich einfach nicht am Strand<br />

malen, dafür bin ich zu klein und zu leicht. Der Wind<br />

wür<strong>de</strong> mich mit <strong>de</strong>n großen Staffeln wegpusten.<br />

Meistens gehe ich am Strand spazieren und präge<br />

mir, das Bild, das ich später malen will, im Gedächtnis<br />

ein. Wenn das Bild <strong>de</strong>m entspricht, was ich ihm<br />

Kopf hatte, schließt sich <strong>de</strong>r Kreis.“<br />

SPRACHE IST, WAS ZWISCHEN DEN SPRACHEN<br />

AUFTAUCHT, UND IST DOCH DIE SEE SEL BST,<br />

DIE UNS TRÄGT. INFO WWW.ATLANTIKGALERIE.DE<br />

photographica willi gottschalk<br />

sailing journal 4 | 08 106 | 107<br />

„WENN MAN SICH FÜR DIE KUNST ENTSCHEIDET,<br />

MUSS MAN DAFÜR UND NICHT DAVON LEBEN.“


108 | 109<br />

sailing journal 4 | 08<br />

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110 | 111 sailing journal 4 | 08<br />

o.t. weiß was racetracks<br />

kinetose<br />

Kinetose, ein Wort, das Angst auslöst. Kinetose, ein Wort wie ein Erdrutsch. Kinetose,<br />

<strong>de</strong>r Albtraum, Horror und Schicksalsschlag …<br />

… und Kinetose macht selbst vor Intelligenz nicht halt!<br />

Kinetose, landläufi g als Reise- o<strong>de</strong>r Seekrankheit bekannt, hat schon ganze<br />

Besatzungen von Kriegsschiffen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>smarine handlungsunfähig gemacht, gestan<strong>de</strong>ne<br />

Seebären in <strong>de</strong>n Wahnsinn getrieben und Millionen von Fischen unerwartet<br />

vorverdautes Fischfutter zugeführt (wenn es nicht vorher noch in braune Papiertüten<br />

abgefüllt wur<strong>de</strong> – Fastfood für Fische).<br />

Bei mir reicht ein kurzer Besuch in <strong>de</strong>r Kajüte (wieso schickt mein Skipper immer<br />

mich runter?), um dieses Desaster in meinem Körper hervorzurufen. Ein Drei-<br />

Sekun<strong>de</strong>n-Besuch unter Deck sorgt für stun<strong>de</strong>nlanges Lei<strong>de</strong>n. Wenn das nicht eine<br />

super Ausbeute ist! Schon ein Grund mehr, Skipper zu wer<strong>de</strong>n und nicht nur Leibeigener<br />

<strong>de</strong>sselben. Nachweislich trifft es <strong>de</strong>n Steuermann extrem selten! Das liegt<br />

vor allem daran, dass es beim Steuermann nicht zu einem Missverhältnis zwischen<br />

Sehen und Wahrnehmen (Gleichgewicht) kommt (er sieht, was kommt und reagiert<br />

darauf). Das ist einer <strong>de</strong>r anerkannten Pathomechanismen für die Kinetose.<br />

Daneben gibt es auch eine Histamintheorie (zu viel Histamin im Körper verursacht<br />

eine Vergiftungssymptomatik ... Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Kopfschmerz,<br />

Konzentrationsverlust). Auch diese Theorie ist akzeptiert und fi n<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r Behandlung<br />

<strong>de</strong>r Kinetose ihren berechtigten Platz. Asiaten sind angeblich stärker davon betroffen<br />

als zum Beispiel die Europäer und Frauen sind angeblich empfänglicher als Männer<br />

(also doch!). Für das Asiatenphänomen habe ich spontan keine Antwort parat, aber<br />

bei <strong>de</strong>m Frauenphänomen könnte folgen<strong>de</strong> Antwort plausibel klingen: Welcher Mann<br />

fährt/segelt schon als Beifahrer/Vorschoter mit, um zu sehen, ob ihm schlecht wird,<br />

wenn seine Frau am Steuer ist. Soll heißen, die Studie, die belegt, dass Frauen häufi<br />

ger an Seekrankheit lei<strong>de</strong>n als Männer, sollte man ganz genau betrachten.<br />

Die klassischen Symptome wie Schwin<strong>de</strong>l, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen<br />

o<strong>de</strong>r auch Kopfschmerzen könnten natürlich auch auf an<strong>de</strong>re Krankheiten hin<strong>de</strong>uten,<br />

aber wenn diese Symptome plötzlich und während einer Seefahrt o<strong>de</strong>r einer<br />

rasanten Autofahrt o<strong>de</strong>r einer Reisebustour auftreten, kann <strong>de</strong>r mitleidige Betrachter<br />

mit seinem aus Erfahrung o<strong>de</strong>r Büchern gewonnen medizinischen Laienwissen<br />

schnell und sicher die verheeren<strong>de</strong> Diagnose „Kinetose“ bestätigen. Kommen wir<br />

aber zum schwierigsten Teil, <strong>de</strong>r Behandlung! Am besten gar nicht erst segeln gehen,<br />

wenn man regelmäßig unter Kinetose lei<strong>de</strong>t. Na, wenn das nicht mal ein wirklich<br />

guter Ratschlag ist! Das Beste an diesem Tipp ist, dass er auch noch funktioniert.<br />

Was man von folgen<strong>de</strong>n Tipps nicht immer behaupten kann.<br />

Ersatztipp 1: Übernehmen Sie das Steuer, wenn Sie vor lauter Übelkeit und Erbrechen<br />

überhaupt dazu in <strong>de</strong>r Lage sind. Dadurch soll sich Ihr Wahrnehmungssystem<br />

regulieren. Sehen, Spüren und Reagieren wer<strong>de</strong>n miteinan<strong>de</strong>r verknüpft.<br />

Ersatztipp 2: Kaufen Sie sich eine Brille mit einem<br />

künstlichen Horizont. Wer bis dahin noch nicht gekotzt<br />

hat, wird es wohl spätestens dann tun.<br />

Ersatztipp 3: Springen Sie von Bord. Das haben auch<br />

schon an<strong>de</strong>re große Seefahrer vor Ihnen gemacht. Nur<br />

sollten Sie sich sicher sein, dass Sie das retten<strong>de</strong> Ufer<br />

auch wirklich schwimmend erreichen können.<br />

Ersatztipp 4: Lassen Sie sich für ca. drei Tage an<br />

<strong>de</strong>n Mast fesseln mit Blickrichtung auf <strong>de</strong>n Bug.<br />

Ersatztipp 5: Dem Körper alle drei Stun<strong>de</strong>n 200<br />

Milligramm Vitamin C zuführen (na, wenn es drinbleibt<br />

… super!), um das Histamin zu bin<strong>de</strong>n.<br />

Ersatztipp 6: Laufen Sie drei Run<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Reling<br />

entlang ums Boot. Aber ganz wichtig: gegen die Erdrotation!<br />

Bei so viel Ablenkung vergessen Sie wahrscheinlich<br />

die Kinetose ... wenn’s hilft.<br />

Ersatztipp 7: Der gute alte Skipper wird Ihnen Ingwer<br />

zum Kauen anbieten. Nehmen Sie diesen gut<br />

gemeinten Ratschlag an, auch wenn Sie sonst das<br />

Zeug verabscheuen.<br />

Ersatz-Tipp8: Der Apotheker Ihres Vertrauens wird<br />

Ihnen Reisekaugummis verkaufen ... Kaufen und<br />

kauen Sie auch die! Zusammen mit <strong>de</strong>m Ingwer eine<br />

interessante Mischung.<br />

Ersatztipp 9: Ihr Naturheilpraktiker wird Ihnen mit<br />

Freu<strong>de</strong> eine Erbse ans Ohr tackern ... Nehmen Sie<br />

auch diese Behandlung ruhig an, inklusive <strong>de</strong>r Rechnung!<br />

Die Rechnung wird Sie sicherlich ablenken.<br />

Ersatztipp 10: Kupferarmbän<strong>de</strong>r und Le<strong>de</strong>rbändchen<br />

mit kleinen lieblich klingen<strong>de</strong>n Kupferglöckchen<br />

helfen natüüüürlich auch.<br />

Wer nun nicht schlauer ist als vorher und sich immer<br />

noch hilfl os diesem Phänomen ausgeliefert sieht, sei<br />

daran erinnert, dass die Kinetose selbst vor Intelligenz<br />

nicht haltmacht.<br />

ot.weiss<br />

<strong>august</strong><br />

<strong>september</strong><br />

oktober<br />

racetracks spätsommer<br />

Istanbul Sailing Week/TUR 22.August – 28.August<br />

North Garda Trophy/ITA 22.August – 28.August<br />

Mumm 30 North American Championship/USA 22.August – 28.August<br />

Laser 4.7 EM & WM/CRO 22.August – 29.August<br />

Fireball International Week/CH 23.August – 25.August<br />

Plöner Match Race/GER 23.August – 24.August<br />

Internationale DM Drachen/GER 24.August – 28.August<br />

Audi MedCup/ESP 25.August – 30.August<br />

Rolex Farr40 EM -Baltic Week/GER 26.August – 31.August<br />

Vela Classica Mahon/ESP 27.August – 30.August<br />

Danish Open World Matching Race Tour 28.August – 31.August<br />

Internationale DM Open Match Race/GER 29.August – 31.August<br />

Dragon Gold CUP/POR 29.August – 5.September<br />

Classic Cup/GER 30.August – 31.August<br />

Bo<strong>de</strong>nseecup 30er Schären/GER 30.August – 31.August<br />

Maxi Yacht Rolex Cup/ITA 1.September – 6.September<br />

St Moritz Match Race - World Match Racing Tour/CH 2.September – 7.September<br />

Damen Match Race/GER 5.September – 7.September<br />

Ruhr Euro Cup/GER 6.September – 7.September<br />

Holzbootregatta Schwerin/GER 6.September – 7.September<br />

Laser Master EM/FRA 8.September – 13.September<br />

Swan 45 EM/ITA 8.September – 14.September<br />

Rolex Swan Cup/ITA 8.September – 14.September<br />

Vela d‘Epoca di Imperia/ITA 10.September – 14.September<br />

Delta Lloyd Open Dutch Sailing Championships/NED 12.September – 14.September<br />

International DM Women‘s Match Race/GER 12.September – 14.September<br />

Peri Cup 30er Schären in Lindau/GER 13.September – 14.September<br />

Audi Med Cup Portugal Trophy/POR 15.September – 20.September<br />

Skandia Sail For Gold Regatta/UK 15.September – 20.September<br />

Settimana Dell‘Argentario/ITA 18.September – 21.September<br />

Regates Royales - Classic Yachts/FRA 20.September – 27.September<br />

X 35 WM/ITA 22.September – 27.September<br />

Vintage Yachting Games/NED 22.September – 27.September<br />

Damen Match Race/GER 24.September – 28.September<br />

Oktoberfest Regatta/GER 26.September – 28.September<br />

Postdamer Yacht Club Match Race/GER 26.September – 28.September<br />

Les Voiles <strong>de</strong> Saint-Tropez/FRA 29.September – 4.Oktober<br />

Les Voiles <strong>de</strong> Saint-Tropez/FRA 29.September – 4.Oktober<br />

Volvo Ocean Race <strong>2008</strong>-09/ESP 4.Oktober – 4.Oktober<br />

KSSS Olympic Regatta/SWE 4.Oktober – 5.Oktober<br />

Drachen Saint Tropez/FRA 8.Oktober – 11.Oktober<br />

8mR Cup Lindau/GER 10.Oktober – 10.Oktober<br />

International Berlin Match Race H-Boote/GER 18.Oktober – 19.Oktober<br />

Rolex Middle Sea Race/MAL 18.Oktober – 25.Oktober<br />

Swiss Match Race Tour/CH 18.Oktober – 19.Oktober<br />

Rolex Osprey Cup/GER 21.Oktober – 25.Oktober<br />

Ladies Only Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />

Berlin Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />

Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Nur ausgewählte Regatten.


112 | 113 sailing journal 4 | 08<br />

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Tel: +3120 - 3307401<br />

<strong>www</strong>.strida.co.uk<br />

Technogym Wellness &<br />

Biomedical GmbH<br />

Im Geisbaum 10<br />

63329 Egelsbach<br />

<strong>www</strong>.technogym.<strong>de</strong><br />

Textilia Schere<br />

Herman Gotthardt GmbH<br />

Tel: <strong>04</strong>0.85 15 050<br />

Leunastraße 50<br />

22761 Hamburg<br />

<strong>www</strong>.gotthardt-yacht.<strong>de</strong><br />

Timex<br />

Convensis Group<br />

Friedrichstraße 23B<br />

70174 Stuttgart<br />

Tel: 0711.36 53 37 75<br />

<strong>www</strong>.convensis.com<br />

Tudor<br />

Rolex Deutschland<br />

Domprobst-Ketzer-Straße 1-9<br />

5<strong>04</strong>70 Köln<br />

0221.1650-0<br />

<strong>www</strong>.rolex-<strong>de</strong>utschland.<strong>de</strong><br />

Tutima Uhrenfabrik GmbH<br />

Postfach 11 53<br />

27770 Gan<strong>de</strong>rkesee<br />

Tel: <strong>04</strong>221.98 83-0<br />

<strong>www</strong>.tutima.<strong>de</strong><br />

Veuve Cliquot<br />

Moët Hennessy Deutschland GmbH<br />

Seidlstrasse 23<br />

80335 München<br />

<strong>www</strong>.lvmh.<strong>de</strong><br />

ausblick<br />

DER MENSCH BLICKT INS MEER UND VERSTELLT DIE AUS-<br />

SICHT DENEN, DEREN RECHT SO GUT IST WIE SEINES. ES<br />

IST MENSCHENART SICH IM MITTELPUNKT DER DINGE<br />

AUFZUSTELLEN – DOCH HIER KANNST DU DICH NICHT IN<br />

EINE MITTE STELLEN; DAS MEER HAT NICHTS ZU BIETEN<br />

ALS EIN GUTGEHÖLTES GRAB.<br />

[...] UND DENNOCH IST VERDRÄNGUNG NICHT DAS EIGENT-<br />

LICHE KENNZEICHEN DES MEERES. EIN SAMMLER IST DAS<br />

MEER, ENTGEGNET FLUGS DEN BLICK DER HABGIER. [...]<br />

AUS: EIN GRAB VON MARIANNE MOOR; AUS FÜR DIE MIT DER SEHNSUCHT NACH DEM MEER/GEDICHTE VON JOACHIM<br />

SARTORIUS, MARE BUCHVERLAG<br />

AUSGABE 29 ERSCHEINT ENDE OKTOBER <strong>2008</strong><br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER Alexan<strong>de</strong>r Lehmann<br />

VERLAG/REDAKTION Terra Oceanis Verlag<br />

Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />

info@sailing-journal.<strong>de</strong><br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

CHEFREDAKTEUR Tom Körber<br />

t.koerber@sailing-journal.<strong>de</strong><br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 87<br />

ART DIRECTION bdrops. werbeagentur, Kiel <strong>www</strong>.bdrops.<strong>de</strong><br />

ANZEIGENLEITUNG Nordstern Media<br />

+ NIELSEN 1, 2, 3a, 5 Eliane Lehmann<br />

+ YACHTWERFTEN/ e.lehmann@nordstern-media.<strong>de</strong><br />

ZUBEHÖR Phone +49 (0) 431 - 719 78 88<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

GRAFIK/LAYOUT Jan Weisner <strong>www</strong>.outline-graphix.<strong>de</strong><br />

VERLAGS- Nielsen 3b, 4 - Österreich und Schweiz<br />

REPRÄSENTANTEN Bruno Marrenbach<br />

Phone +49 (0) 89 - 43 08 85 55<br />

PRAKTIKANT Jonas Bronnart<br />

AUTOREN Matthias Müncheberg, Markus Schlichting,<br />

Günter Tzeschlock, Jan Eike Andresen,<br />

Volker Andreae, Bendix Hügelmann, Tom<br />

Körber, O.T. Weiß, Denis Grau, Marco Knopp,<br />

Andreas Kling, Nico Krauss<br />

FOTOGRAFEN Carlo Borlenghi/Rolex, Daniel Foster/Rolex,<br />

Matthias Müncheberg, Tom Körber, Paul Todd,<br />

<strong>www</strong>.segel-bil<strong>de</strong>r.<strong>de</strong>, Marina Könitzer/TW,<br />

Richard Walch, onEdition, Fiona Brown,<br />

BMW Sailing Cup<br />

DRUCK impress media GmbH,<br />

Mönchengladbach<br />

ERSCHEINUNGSWEISE alle 2 Monate<br />

ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlag<br />

Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />

info@sailing-journal.<strong>de</strong><br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie<br />

sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung <strong>de</strong>r Herausgeber.<br />

Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.<br />

Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch<br />

für Sailing Journal in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen,<br />

Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen<br />

Gestaltungen, entsprechen<strong>de</strong>n Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für<br />

alle Medien, insbeson<strong>de</strong>re Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften,<br />

Büchern und allen an<strong>de</strong>ren Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising,<br />

Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Online-Dienste,<br />

Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und an<strong>de</strong>re Datenträger sowie<br />

für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke,<br />

Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.


WWW.OUTLINE-GRAPHIX.DE<br />

INFO @ OUTLINE-GRAPHIX.DE<br />

<strong>04</strong>31 6473173 • ILLUSTRATION, FOTOGRAFIE &GRAFIKDESIGN


maxi yacht rolex cup<br />

sardinien, italien<br />

1. bis 6. <strong>september</strong> <strong>2008</strong><br />

Die unglaubliche Eleganz <strong>de</strong>s Segelsports wird<br />

unter harten Wettkampfbedingungen leicht<br />

übersehen. An <strong>de</strong>r Küste Sardiniens sieht das<br />

jedoch ganz an<strong>de</strong>rs aus. Die schönsten und größten Yachten<br />

bewegen sich mit erhabener Grazie und Leichtigkeit durch<br />

das Mittelmeer. Dank perfekter Segelverhältnisse und<br />

einer erstklassig aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmten Crew gleiten<br />

die imposanten Boote über das Wasser. Hier verschmilzt<br />

die komplette Mannschaft zu einer Einheit und verwan<strong>de</strong>lt<br />

die präzise Zusammenarbeit in eine vollen<strong>de</strong>te Choreo-<br />

graphie auf <strong>de</strong>m Meer. Der weltberühmte Maxi Yacht<br />

Rolex Cup ist in erster Linie ein Wettkampf. In <strong>de</strong>n Augen<br />

vieler Zuschauer fasziniert er jedoch durch seine beein-<br />

drucken<strong>de</strong> Szenerie und seine großartigen Yachten.<br />

rolex. die krönung <strong>de</strong>s erfolgs.<br />

OYSTER PERPETUAL YACHT-MASTER II<br />

IN 18 KARAT WEISSGOLD

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