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Sucht.potenzial - Sailing Journal

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| WWW.SAILING–JOURNAL.DE |<br />

029 | WWW.SAILING–JOURNAL.DE | AUSGABE 05/2008 | OKTOBER/NOVEMBER | D 5,60 € | A 5,60 € | CH 10,- SFR | Benelux/E/I 6,50 € |


ENTDECKEN SIE EINE NEUE SPEZIES DER TIEFSEE<br />

SEA-DWELLER DEEPSEA<br />

WASSERDICHT BIS 3.900 METER TIEFE<br />

vorwort<br />

sucht.<strong>potenzial</strong><br />

Ich stehe auf, räuspere mich kurz und sage mit anfangs unsicherer<br />

Stimme: „Ich heiße Heiko Kröger und bin Regattasegler.“<br />

Der Therapeut nickt mir wohlwollend zu und die anderen<br />

in der Runde klatschen begeistert. Nein, es gibt keine <strong>Sucht</strong>-<br />

Therapie für Regattasegler – noch nicht –, aber es müsste sie<br />

eigentlich geben. Regattasegeln hat enormes <strong>Sucht</strong><strong>potenzial</strong>.<br />

Einmal von der <strong>Sucht</strong> gepackt, hat man es schwer, wieder ins<br />

normale Leben zurückzufi nden. Es ist wie mit dem Rauchen –<br />

jeder weiß, wie gefährlich der Zigaretten-Konsum ist. Trotzdem<br />

gibt es Raucher. Nun geht Regattasegeln nicht auf die Lunge<br />

oder Gefäße, aber Gründe, damit aufzuhören, fi nden sich genug.<br />

HEIKO KRÖGER<br />

PARALYMPICS-TEILNEHMER<br />

Der Spruch mit der kalten Dusche und dem Tausender-Zerreißen beschreibt ja nur den Gipfel<br />

des Eisbergs. Regattasegeln kostet Geld und Zeit, viel Geld und viel Zeit. Anders als in anderen<br />

Sportarten lässt sich mit dem Regattasegeln kein Geld verdienen – wenn man von den<br />

wenigen Ausnahmen absieht. Als Schüler kommt man müde von der Wochenend-Regatta nach<br />

Hause und verhaut die Französischklausur am Montag, weil man keine Zeit zum Lernen hatte.<br />

Die Freundin ist man auch los, weil sie zeitgleich mit der Meisterschaft Geburtstag hat und man<br />

schließlich Prioritäten setzen muss. Das setzt sich im Prinzip so fort. Egal ob es sich um das<br />

Studium, den Beruf und die Beziehungen handelt. Der mehrdimensionale Spagat ist unmöglich<br />

– Kompromisse sind der einzige Ausweg. Alles selbst erlebt – alles irgendwie machbar.<br />

Die ganze Härte des Regattasegelns bekam ich jedoch bei den Paralympics in Qingdao direkt<br />

zu spüren. Die Vorbereitung war sehr gut, das Boot und die Segel extrem schnell. Ich bin gute<br />

Starts gefahren. Während der Rennen ohne erkennbare schwere Fehler unterwegs gewesen.<br />

Nach neun Rennen lag ich auf Platz zwei, nur einen Punkt hinter der Goldmedaille. Von<br />

den Top 5 konnte allerdings noch jeder Erster oder Fünfter werden – so dicht lagen wir beisammen.<br />

Im letzten Rennen fi el ich kurz vor dem Ende durch einen kleinen Rechtsdreher auf den<br />

Gesamtplatz vier zurück – punktgleich mit dem dritten Platz. Das Schlimme ist dann, dass man<br />

noch 15 Minuten vor dem Wind auf das Ziel zufährt und die ganze Zeit hofft, aber im Grunde<br />

weiß, dass es vorbei ist. Die Medaille futsch – außer Spesen nix gewesen. Da sollte man dann<br />

doch annehmen, dass man nach so einem Erlebnis vom Regattasegeln so schnell nichts mehr<br />

wissen möchte. Aber mir juckt es schon wieder in den Fingern. Ich bin eben Regattasegler ...


4 | 5 sailing journal 5 | 08<br />

editorial<br />

TOM KÖRBER, CHEFREDAKTEUR<br />

cash or crash<br />

Der Letzte räumt die Erde auf ...<br />

Räumt die Erde auf – der genialste<br />

Satz, den ich in diesem Jahr gelesen<br />

habe. Klingt nach verspieltem Weltuntergang,<br />

nach apokalyptischem<br />

Kindergeburtstag. Also nach Finanzkrise.<br />

Oder sollte ich besser sagen,<br />

nach betriebs- und volkswirtschaftlicher<br />

Inkompetenz.<br />

Kennen Sie Henry Paulson? Der Chef des amerikanischen Schatzamtes<br />

holte sich von den europäischen Finanzministern eine Abfuhr.<br />

Die dauerte genau 45 Minuten.<br />

Die USA müssen ihre Probleme nun allein lösen. Klingt nach<br />

amerikanischer Pubertät. Erst wird nach eigenem Gusto gehandelt,<br />

Warnungen in den Wind geschrieben, alle vor vollendete<br />

Tatsachen gestellt und dann wird nach den Eltern geschrien.<br />

Der eine oder andere Leser wird dies nur zu genau kennen.<br />

Jahrelang wurde das System von der Bush-Regierung gefördert,<br />

Kritiker ausgelacht. Nun stellt der Präsident sich vor die<br />

Nation, mit betrübtem Gesicht eines kleinen Buben, und fordert<br />

ein Rettungspaket. Aha.<br />

Ähnliche Verhaltensweisen tun sich auch in Deutschland auf.<br />

Finanzminister und Manager waschen ihre (schmutzigen)<br />

Hände in Unschuld. Nur geht der Dreck nicht mehr ganz ab.<br />

Wie mögen sie sich mit dreckigen Fingernägeln fühlen?<br />

Zurück zu Paulson. Der verweigerte der Investmentbank Lehman<br />

Brothers die Hilfe und löste so eine Kettenreaktion aus.<br />

Von fünf großen Investmentbanken existiert keine einzige<br />

mehr. Und das in gerade mal zwei Wochen. Nicht schlecht,<br />

sagt der BWLer.<br />

Nach dem Geldregen: Was passiert eigentlich, wenn die<br />

USA ihre nun erheblich angewachsenen Schulden nicht begleichen<br />

können? Solche Gedanken kannte man nur aus<br />

Schwellenländern wie Argentinien.<br />

Und nun quasi jedem Bürger Raffgier zu unterstellen, nur weil<br />

er sich, auch hier, auf inkompetente Berater verlassen hat oder<br />

wissentlich getäuscht wurde, ist infam und heuchlerisch.<br />

Zu guter Letzt auch noch das: Das <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong> ist von nun<br />

an auch an Bahnhöfen und Flughäfen im Handel. Von Krise<br />

keine Spur – zumindest nicht bei uns.<br />

P.S.: Aber wer ist eigentlich nun der Letzte?<br />

Sie gehen schließlich auch nicht<br />

im schwarzen Anzug zum Sport, oder?<br />

Der Cayman S Sport.<br />

Erbe: Motorsport. Auffälligstes Merkmal: der Mittelmotor. Die Vorteile:<br />

optimale Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse und ein<br />

niedriger Schwerpunkt. Für hohe Traktion und außergewöhnliche Agilität<br />

in Kurven. Dazu sorgt die Leichtbauweise für einen niedrigen Verbrauch.<br />

Porsche empfiehlt<br />

Hier erfahren Sie mehr – www.porsche.de oder Telefon 01805 356 - 911, Fax - 912 (EUR 0,14/min).<br />

Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerstädtisch 15,3 · außerstädtisch 7,8 · insgesamt 10,6 · CO 2 -Emission: 254 g/km


6 | 7 sailing journal 5 | 08<br />

inhalt<br />

no.9 undzwanzig<br />

vorwort 3 editorial 4 inhalt 6 segelszene 8 pangäa 18 shorttracks 30/44 ishares cup 34<br />

campkids 48 produkte 58 audi 49er 60 hanseboot 64 baltic sprint cup 66 sailstyle 74<br />

flens super sail tour 76 extreme40 82 match-mädels 86 rolex baltic week 92<br />

abonnement 108 o.t. weiß was 110 racetracks 111 herstellernachweis 112 ausblick 113<br />

titel ©Tom Körber


8 | 9<br />

sailing journal 5 | 08<br />

MATCH RACE GERMANY/<br />

LADIES MATCH CUP<br />

Das Match Race Germany wird vom 27.5. bis 1.6.2009 in Langeargen<br />

am Bodensee stattfinden (Notice of Race ab Januar 2009), das Interboot<br />

Ladies Match Cup vom 21.9. bis 27.9.2009 in Friedrichshafen<br />

(Notice of Race ab Juni/Juli 2009).<br />

INFO WWW.MATCHRACE.DE und WWW.INTERBOOT.DE<br />

ULTRAMARIN/BEILKEN<br />

Nachdem vor einigen Jahren die langjährige Partnerschaft zwischen<br />

Ultramarin und Beilken unterbrochen wurde und beide für einige Zeit<br />

eigene Wege gingen, fanden nun beide Partner auf der Interboot wieder<br />

zusammen. Ultramarin war in der Vergangenheit immer ein sehr<br />

wichtiger und zuverlässiger Vertriebs- und Service-Partner für Beilken.<br />

So wird Ultramarin ab sofort den Vertrieb von Beilken-Segeln für die<br />

Bodenseeregion übernehmen. Auch für Service und Reparaturen sind<br />

alle neuen und alten Beilken-Kunden in der Ultramarin-Segelmacherei<br />

in Kressbronn herzlich willkommen.<br />

INFO WWW.BEILKEN.DE<br />

DM FRAUEN MATCH RACE<br />

Vom 12. bis 14. September fand die Deutsche Meisterschaft im olympischen<br />

Frauen Match Race auf dem Essener Baldeneysee statt. In<br />

einem spannenden Finale hat Suzanne Willim mit Anne Beucke und<br />

Antje Gosch gegen die Berlinerin Kathrin Kadelbach gewonnen. Bronze<br />

holte Europe-Weltmeisterin Svenja Puls gemeinsam mit Nele-Marie<br />

Bock und Schwester Janika Puls.<br />

EUROPEAN YACHTING NETWORK<br />

Der schnell wachsende Internet-Bootsmakler in Europa eröffnet nun<br />

auch eine Basis in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach<br />

dem sehr erfolgreichen Start in Holland und Benelux können Bootskäufer<br />

und -verkäufer somit noch einfacher die günstigsten Maklercourtagen<br />

(zwei Prozent) in Europa für sich nutzen. Egal ob Motor- oder<br />

Segelboote, egal ob neue oder Gebrauchtboote. Zudem bietet das<br />

Franchise-System Bootsfreunden die Möglichkeit, ihre Leidenschaft<br />

zum Beruf und sich ohne großes Risiko selbständig zu machen.<br />

INFO WWW.E-Y-N.DE<br />

HANSEBOOT – SOFTWARE FÜR MAC<br />

Bei hard & soft auf der hanseboot 2008 gibt es Navigationssoftware<br />

für den Apple Macintosh: Die Programme GPSNavX und MacENC in<br />

der jeweils neuesten Version. GPSNavX und das neuere MacENC sind<br />

ausgereifte Navigationsprogramme für Apple Macintosh-Rechner und<br />

bieten alle Funktionen für die Fahrtennavigation. Zudem können neben<br />

GPS- und AIS-Geräten auch Bordinstrumente und andere NMEA-kompatible<br />

Geräte angeschlossen werden. MacENC hat mehr Funktionen<br />

und kann vor allem auch mit Vektorkarten arbeiten. Außerdem gibt es<br />

aktuelle Infos zu iNavX, einer Navigationssoftware für Apple’s iPhone.<br />

Hard & soft ist als Unteraussteller auf dem Stand der Firma Schultz-<br />

Segel zu fi nden. H B6, Stand 353.<br />

AUDI MEDCUP<br />

Es ist entschieden: Nach sechs spannenden Regatten mit insgesamt 53 Rennen im Mittelmeer, bei denen 21 Boote aus zehn<br />

Nationen an den Start gingen, setzte sich das Team QUANTUM RACING durch. Auch beim Finale in Portimão/Portugal<br />

hielten die Amerikaner souverän die Konkurrenz in Schach, ein zweiter Platz reichte zum Titelgewinn. Insgesamt zwei der<br />

sechs Regatten des Audi MedCup 2008, die von Mai bis September vor Alicante, Marseille, Sardinien, Mallorca, Cartagena<br />

und an diesem Wochenende vor Portimão ausgetragen wurden, gewann das Siegerteam. Eine besondere Zugabe überbrachte<br />

Ex-Skistar Markus Wasmeier den Siegern: Im Namen der AUDI AG lud der zweifache Olympiasieger die Sieger-<br />

Crew zum „Hahnenkammrennen“ für Ende Januar 2009 nach Kitzbühel ein. Das deutsche Boot PLATOON POWERED BY<br />

TEAM GERMANY von Eigner und Skipper Harm Müller-Spreer belegte im Endklassement den fünften Platz. Der dreimalige<br />

Olympiasieger und Teamchef Jochen Schümann wertete das Abschneiden als Erfolg: „Wir sind eine neu formierte Mannschaft<br />

und haben uns in diesem Klassefeld auf Anhieb behauptet. Gerade hier beim Finale in Portugal haben wir mit zwei<br />

Siegen in den letzten beiden Rennen bewiesen, dass wir vorn mitsegeln können.“ Der Audi MedCup bietet den Zuschauern<br />

Racing auf dem Wasser mit einfachen Regeln: Die Segelschiffe fahren in Echtzeit gegeneinander – Sieger wird, wer am<br />

Ende der Saison möglichst oft auf einer führenden Position über die Ziellinie gefahren ist und wenig Punkte sammelt.<br />

VOLVO OCEAN RACE I<br />

Nick Bubb hat als Letzter beim russischen VOR-Team TEAM RUSSIA als Pitmann und Boat Captain angeheuert. Mit von der<br />

Partie wird nun auch der Kiwi Andy Meiklejohn sein, dessen dritte VOR-Teilnahme das Rennen 08/09 sein wird. Jeremy<br />

Elliott von North Sails UK wird als Trimmer zur Verfügung stehen. Er war bis dato hauptsächlich im America’s Cup als Segelentwickler<br />

eingesetzt. Als Deutscher an Bord ist Jochen Wolfram, neben Michael Müller der einzige Deutsche beim VOR.<br />

Er arbeitet als Trimmer und Grinder. Damit ist Jochen der einzige deutsche Segler, der an Olympia, am America’s Cup und<br />

an einem Race Around The World teilgenommen hat.<br />

HIPPOPOTAMUS<br />

Seit eineinhalb Jahren ist Buchautor Sönke Roever zusammen mit seiner Frau Judith unterwegs. Auf ihrem Segelschiff HIP-<br />

POPOTAMUS, einer Gib’Sea 106 – mit nur zehn Quadratmeter Wohnraum – segeln die beiden über 15.000 Seemeilen und<br />

zwei Ozeane von Hamburg nach Neuseeland an das andere Ende der Welt. Knapp 13.000 Seemeilen liegen bereits im Kielwasser<br />

(aktuell ankern sie in der Lagune von Bora Bora) und Ende November wollen Judith und Sönke Roever in den Hafen<br />

von Auckland einlaufen. Dann kommen die beiden Aussteiger auf Zeit am anderen Ende der Welt an und der ursprünglich<br />

geplante Törn geht zu Ende. Doch nun haben sich die Roevers entschieden, weiterzufahren. Dazu erklärt Sönke Roever:<br />

„Unsere Idee sah vor, unser Schiff in Neuseeland zu verkaufen und in den deutschen Alltag zurückzufl iegen. Hiervon haben<br />

wir inzwischen Abstand genommen. Fest steht jedoch, dass wir nicht irgendwo unter Palmen eine Strandbar eröffnen.<br />

Wir wollen nach Hamburg zurück, aber wir wollen auch unser Schiff wieder mit nach Hause bringen – da stecken zu viel<br />

Herzblut und Erinnerungen drin. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Reise zu verlängern.“ Im April 2009 heißt<br />

es dann noch einmal „Leinen los“. Die Rückreise führt voraussichtlich über Neu-Kaledonien, Vanuatu, Papua-Neuguinea,<br />

Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Sri Lanka, Indien, Malediven, Oman, Yemen, Eritrea, Sudan, Ägypten,<br />

Griechenland, Sizilien, Malta, Gibraltar, Biskaya und Ärmelkanal zurück in die Heimat nach Hamburg. Dort wollen die<br />

beiden Segler im August 2010 einlaufen. Seit der Abfahrt in Hamburg im Mai 2007 haben mehr als eine Dreiviertelmillion<br />

Menschen das Logbuch der beiden im Internet verfolgt. „Längst machen wir den Törn nicht mehr nur für uns. Vielmehr<br />

verfolgen mittlerweile jeden Monat mehr als 60.000 Leser auf Schritt und Tritt, was wir hier erleben, und die Tendenz ist<br />

weiter steigend. Diese vielen Menschen sind ein Teil unserer Abenteuer geworden“, freut sich Sönke Roever.<br />

INFO WWW.HIPPOPOTAMUS.DE<br />

segelszene<br />

KORSAR<br />

Die Jubiläumsmeisterschaft der Korsare hat ihre Sieger: Jens-Peter Grass und Birgit Schwab (Starnberg/Hochstadt) gewannen<br />

die Einladungsregatta „Meisterschaft der Korsar-Meister“, zu der sich am Langener Waldsee bei Frankfurt/Main<br />

16 Teams ehemaliger und amtierender Deutscher Meister, Österreichischer Meister und Eurocupsieger trafen. In sechs<br />

Wettfahrten und einem dreifach gewerteten Finalrennen setzte sich das „Mixed-Team“ aus dem Süden durch. Vizemeister<br />

wurden Dirk Braun/Carsten Fischbach (Wuppertal/Berlin), Dritte Axel Oberemm/Gerd Linnemann (Berlin/Erftstadt).<br />

9 | 9<br />

SEBAGO<br />

sailing journal 4 | 08<br />

Seit dem 01. September unterstützt Michael Zabe das Sales-Team von<br />

Sebago als Salesmanager für den norddeutschen Raum. Der 39-Jährige<br />

blickt auf lange Erfahrung in der Schuhindustrie zurück und war zuletzt<br />

bei Flip Flop beschäftigt.<br />

TEAMGEIST<br />

Weihnachten steht mal wieder vor der Tür. Da kommt das Angebot<br />

„Weihnachtsfeiern mit Spaß und Teamwork“ genau richtig. Denn<br />

statt nur im Restaurant herumzusitzen, können Teams gemeinsam<br />

etwas Außergewöhnliches erleben. Das schweißt zusammen. Und<br />

auch den Chefs gefällt diese Art der Weihnachtsfeier. Denn ganz unterschwellig<br />

merken die Teilnehmer, dass das Schiff nur segelt, wenn<br />

alle an einem Strang ziehen. Man sitzt sprichwörtlich in einem Boot.<br />

So wird zum Beispiel das zehn Meter lange Boot gemeinsam aus dem<br />

Hafen gerudert und mithilfe des Skippers die drei weißen Segel gesetzt.<br />

Weihnachtsfeiern mit Teamwork werden jetzt auch in Potsdam<br />

im Rahmen einer Glühwein-Expedition angeboten. Auch hier beweisen<br />

die Teilnehmer viel Teamgeist bei dem Lösen verschiedener Aufgaben.<br />

Inhalt ist eine spannende Schnitzeljagd mit 6,5 Meter langen<br />

Schlauchbooten auf den Potsdamer Gewässern. Die Expeditions-<br />

Boote „Teamribs“ sind extra für Teamgeist gebaut worden und mit<br />

Solarantrieb und Segel ausgestattet.<br />

INFO INFO@TEAMGEIST.COM oder WWW.TEAMGEIST.COM


10 | 11 sailing journal 5 | 08<br />

segelszene<br />

VOLVO OCEAN RACE II<br />

Das holländische Team DELTA LLOYD hat sich als achtes Team bei dem<br />

prestigeträchtigen Rennen um die Welt gemeldet. Das Team wird die<br />

Nummer NED-1 tragen. Die internationale Crew wird vom Iren Ger<br />

O`Rourke angeführt, der mit seinem CHIEFTAIN RACING TEAM das<br />

Fastnet Race gewann. Das Volvo Ocean Race 08/09 wurde am 4. Oktober<br />

in Alicante gestartet.<br />

MARITIME KUNST<br />

Wer sich nicht unbedingt Segel oder Spinnaker in die Wohnung, das<br />

Büro oder das Foyer hängen, aber auf „echte Segel“ als Ergänzung zur<br />

klassischen Ölmalerei nicht verzichten möchte, ist bei der Hamburger<br />

Künstlerin und Hobby-Seglerin Margrit Moehlen an der richtigen<br />

Adresse. So fi nden sich in vielen Werken Elemente eines alten Rahsegels<br />

der Gorch Fock (Großobermarssegel), dem Segelschulschiff der<br />

Bundesmarine, oder Elemente eines alten Innenklüvers, der 1951 in<br />

Warnemünde gebauten Schonerbrigg GREIFF. Aber auch Teile alter<br />

Segel von Privatyachten – oder neues und modernes Segeltuch nach<br />

„echten“ Schnitten genäht – sind in den Kunstwerken verarbeitet. Zu<br />

sehen in der Ausstellung Maritime Kunst. Halle B4, EG Stand 6.<br />

INTERBOOT<br />

Neun Tage lang bot die 47. INTERBOOT in Friedrichshafen mit 544<br />

Ausstellern aus 26 Ländern eine breite internationale Plattform für alle,<br />

denen die Verbindung zum Wasser ein „pures Vergnügen“ bereitet:<br />

92.700 Besucher zählte die internationale Wassersport-Ausstellung,<br />

die in diesem Jahr Kuba als Partnerland präsentierte, zum Abschluss am<br />

Sonntag an den Messe-Kassen. Weitere 35.000 Menschen tauchten bei<br />

freiem Eintritt im Hafen ein in die Welt des Wassersports und führten<br />

Probefahrten mit neuen Schiffen durch. Viele Zehntausende erlebten<br />

während der neun Messetage das sportliche Programm mit zahlreichen<br />

Wettbewerben an der Uferpromenade am Bodensee. Probefahrten<br />

werden indes bei Wassersportlern immer beliebter: „Deutlich<br />

mehr Schiffe vieler Aussteller stehen im Hafen für eine kurze Testfahrt<br />

auf dem Bodensee bereit. Diese Möglichkeit nutzen die Kunden immer<br />

häufi ger und mit großer Begeisterung“, freute sich Messechef Klaus<br />

Wellmann. Für die ausstellenden Firmen ist die Messe eine wichtige<br />

Verkaufs- und Marketingplattform: Die Wassersport-Ausstellung mit<br />

ihrem Standort im Dreiländereck Österreich, Schweiz und Deutschland<br />

ist ein internationales Ereignis: Auf der Messe „im Süden für den<br />

Süden“ gehen viele verkaufte Schiffe direkt ans Mittelmeer.<br />

INFO WWW.MESSE-FRIEDRICHSHAFEN.DE<br />

PARALYMPICS<br />

Des einen Freud war am Samstag im Olympiarevier von Qingdao des anderen Leid im Lager der deutschen Segler: Während<br />

das Sonar-Team um Steuermann Jens Kroker über Gold jubelte, musste 2.4mR-Steuermann Heiko Kröger zum zweiten<br />

Mal nach den Paralympics von Athen vor vier Jahren mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden sein. In beiden Klassen<br />

hatte es zuvor Herzschlagfi nals gegeben. „Das ist der größte vorstellbare Erfolg, wir sind überglücklich, können es noch<br />

gar nicht fassen“, jubelte Jens Kroker nach seinem Sieg in der Fushan-Bucht. Vier Sonar-Teams waren zuvor mit jeweils<br />

nur einem Punkt Unterschied in die elfte und entscheidende Wettfahrt gestartet. Zwar belegte die deutsche Mannschaft<br />

im hochspannenden Finalthriller nur Rang fünf, doch die ärgsten Konkurrenten waren noch schlechter. Heiko Kröger aus<br />

Mönkeberg bei Kiel musste sich im Ein-Mann-Kielboot 2.4mR im Endspurt denkbar knapp geschlagen geben. Nach Rang<br />

sieben im letzten Rennen war Kröger zwar punktgleich mit dem Bronzemedaillengewinner John Ruf aus Amerika (beide 28<br />

Punkte), hatte aber weniger erste Ränge vorzuweisen. „Es ist bitter, zweimal hintereinander Vierter zu werden,“ so Kröger.<br />

„Noch schlimmer ist, dass ich in Athen selber Schuld hatte. Mein Boot war damals nicht gut vorbereitet, ich selbst nicht in<br />

Bestform. Hier in Qingdao aber stimmte eigentlich alles. Ich habe selten eine so brillante Serie gesegelt, bin auch rasend<br />

schnell über den Kurs gekommen. Da ist es hart, wenn man nach ein, zwei Aktionen und Situationen wie extremen Drehern,<br />

die man nicht selbst in der Hand hat, so abserviert wird.“ Ob Kröger als eines der prominenten Aushängeschilder des<br />

Deutschen Behinderten-Sportverbandes seine überaus erfolgreiche Karriere fortsetzen will und kann, stand am Samstag<br />

noch nicht fest. „Bei uns gibt es seit drei Jahren neue Kaderkriterien. Da verliert man als Vierter schon seinen Kaderplatz<br />

und fl iegt damit aus der Förderung.“ Kröger will nach Rückkehr in Heimat zunächst seine Optionen prüfen und dann eine<br />

Entscheidung über die Zukunft seiner Segelkarriere treffen.<br />

SINGLEHANDED OCEAN RACING – CLASSE MINI<br />

Vom 26. Juli bis 24. August fand die zweite Edition der Einhand-Regatta „Les Sables – Les Les Açores – Les Sables“ statt.<br />

Dabei wurde in zwei Etappen – mit je einer Länge von 1270 Seemeilen, von Frankreich zur Azoreninsel Faial und zurück,<br />

gesegelt. Das Rennen war für die Klasse „Mini 650“ ausgeschrieben. 49 Skipper gingen in Les Sables d´Olonne an den Start.<br />

Darunter befand sich auch er einzige deutsche Teilnehmer Norbert Maibaum, der erst im letzten Augenblick nach einer mehrmonatigen<br />

Qualifi kationsphase die Startberechtigung mit seiner Pogo 650 COCONUT RUN für dieses spektakuläre Rennen<br />

erlangte. Aufgrund der harten Wetterbedingungen und technischer Schwierigkeiten hat mehr als die Hälfte der Skipper das<br />

Rennen vorzeitig beendet. Damit erreichten nach der zweiten Etappe nur 23 der gestarteten 6,50 Meter langen Boote das Ziel.<br />

america´s cup alinghi again sailing journal 5 | 08 11 | 11<br />

PARTENAIRE OFFICIEL DES VOILES DE SAINT-TROPEZ<br />

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12 | 13 sailing journal 5 | 08<br />

segelszene<br />

VAUDE<br />

Als erstes Unternehmen der europäischen Outdoor-Branche ist VAU-<br />

DE dem unabhängigen Umwelt-Standard „bluesign“ beigetreten. Damit<br />

baut das Unternehmen sein Engagement für die Umwelt weiter<br />

aus. „Ziel ist es, die gesamte VAUDE-Kollektion Schritt für Schritt auf<br />

höchstem Niveau umweltfreundlich zu produzieren“, kündigt Antje<br />

von Dewitz, VAUDE-Marketingleiterin, die neue Mitgliedschaft an.<br />

„Dieses ehrgeizige Ziel erreichen wir nur mit einem unabhängigen,<br />

kompetenten Partner – und das ist bluesign technologies.“ Gemeinsam<br />

mit VAUDE erstellt bluesign technologies beispielsweise eine Liste<br />

mit verbotenen Substanzen und Problemsubstanzen. Diese dient als<br />

Vorgabe für die Herstellung aller VAUDE-Produkte und muss von den<br />

Produzenten weltweit eingehalten werden. Als bluesign-Mitglied setzt<br />

sich VAUDE sowohl in den eigenen Produktionsstätten als auch bei externen<br />

Produzenten und Lieferanten aktiv für Umwelt und Sicherheit<br />

ein. Dadurch sind die Endprodukte von VAUDE in Zukunft maximal<br />

umweltfreundlich und sicher vor Schadstoffen.<br />

INFO WWW.VAUDE.COM<br />

MELGES24 DM<br />

Das volle Programm wurde der Melges24-Klasse anlässlich ihrer German<br />

Open 2008 geboten, die im Rahmen der Fördewoche 2008 beim<br />

Flensburger Segel Club (www.fsc.de) ausgerichtet wurde. Nach dem<br />

Einwiegen und dem Wetterbriefi ng am Freitag ging es dann mit zwei<br />

Läufen los, die wie angekündigt bei Starkwind mit 25 Knoten – in Böen<br />

deutlich über 30 Knoten – gesegelt wurden. Das ist dann schon am<br />

Limit des Segelbaren. Alle Boote mit Starkwindtrimm und zum Teil<br />

im „Survival-Mode“. Dem mühsamen Kreuzen folgen dann hammerharte<br />

Downwinds unter Gennaker mit Topspeed bis zu 20 Knoten.<br />

Bemerkenswert, dass alle Boote den Gennaker auch unter diesen Bedingungen<br />

ziehen – der eine oder andere Sonnenschuss gehört dann<br />

einfach dazu. Die Entscheidung fi el bereits nach sechs Läufen: TEAM<br />

PROXIMO (HUN 728), gesteuert von Arpad Litkey, gewann vor der<br />

RAT PACK (GER 627) die German Open 2008. Der für den FSC startende<br />

Jörn Petry (GER 637) lag lange hauchdünn vor der ZERO TWO<br />

aus der Schweiz. Doch die Crew um Michael Good gab im siebten Rennen<br />

noch mal alles und gewann ihr zweites Rennen in dieser Serie und<br />

belegte somit den dritten Gesamtplatz – punktgleich mit der HAIOPAI<br />

von Jörn Petry, dem nur der undankbare vierte Platz bleibt.<br />

GOTHAER CUP<br />

Im Rahmen des Drachenhumpen 2008 traten in Utting am Ammersee<br />

passionierte Segler zur Segelregatta um den Gothaer Cup 2008 an.<br />

Dabei folgten erneut zahlreiche Teilnehmer und Gäste der Einladung<br />

des Gothaer Wassersport Service Center Bayern in den Augsburger<br />

Segler Club e.V. Bei optimalen Wetter- und wechselnden Windbedingungen<br />

wurden die Sieger des Gothaer Cup 2008 auf dem Ammersee<br />

nach einer verkürzten, aber nicht weniger spannenden, Wettfahrt<br />

ermittelt. In der nach dem Low-Point-System ermittelten Regatta von<br />

insgesamt 29 Drachenbooten konnte sich am Ende das Team Matthias<br />

Glas/Manuel Hauptmann/Benedikt Binder vor den Teams Wolfgang<br />

Rappelsen/Martin Mehnert/Marcus Funke und Rupert Fischer/Charlotte<br />

Fischer/Fritz Lechner durchsetzen. Die Regatta auf dem Ammersee<br />

war die sechste und letzte Station der Segelregatten um den<br />

Gothaer Cup 2008.<br />

CONTAINER<br />

Die Branche hat es schon lange vermutet, die Experten waren sich sicher und jetzt ist es raus: Udo Schütz, Gründer der<br />

Schütz GmbH & Co. KGaA und Pionier der im Flugzeugbau überaus erfolgreichen Wabentechnologie, stellt ein neues Boot<br />

vor. Die neue Segelyacht CONTAINER, eine der Nachfolgerinnen der legendären, gleichnamigen Yachten der achtziger<br />

und neunziger Jahre, wird in der ersten Septemberwoche an Eigner und Crew übergeben. Nach elfmonatiger Bauzeit<br />

auf der Knierim-Werft werden dann die ersten Testfahrten in der Kieler Förde vorgenommen, wo die Rennyacht auf Herz<br />

und Nieren geprüft wird. Das Hightech-Boot der Klasse STP65 stellt nicht nur den höchsten Stand im Rennyacht-Bau<br />

dar, sondern macht gleichermaßen die aktuelle Materialentwicklung der Composites-Division der Schütz GmbH & Co.<br />

KGaA deutlich. Denn das 65 Fuß lange Boot ist, wie auch die Vorgänger, unter Verwendung der Wabentechnologie gebaut<br />

worden. Angepasst auf die dreidimensionale Verformungsbedingung im Bootsbau, hat Schütz eine spezielle Kevlar-Wabe<br />

(CORMASTER CN1) entwickelt, welche bei gleicher Festigkeit nochmals ca. 15 Prozent leichter ist. Das gesamte Strukturgewicht<br />

lässt sich damit um ca. fünf Prozent verringern – ein gewichtiger Vorteil, da dieses gesparte Gewicht in den ca. 4,5<br />

Meter langen Hebelarm des Kiels einfl ießt und damit direkt die Performance der Yacht steigert. Länge der Yacht: 65 Fuß<br />

(20,01 Meter), Masthöhe: 34 Meter, Breite: 4,80 Meter, Gewicht: 13,4 Tonnen, Segelfl äche: 160 Quadratmeter (Groß) und<br />

104 Quadratmeter (Fock), 410 Quadratmeter (Gennaker), Besatzung: 16-18 Mann.<br />

BMW ORACLE RACING<br />

Die neue 90-Fuß-Mehrrumpfyacht des BMW ORACLE Racing Teams ist im Wasser. Das Konstruktionsteam unter der Leitung<br />

von Tim Smyth und Mark Turner fertigte das Boot in einem dreistöckigen Gebäude mit einer Grundfl äche von 130 auf<br />

60 Metern, das den Anforderungen des Teams entsprechend umgestaltet wurde. Das Team wird voraussichtlich Anfang<br />

September die ersten Tests unter vollen Segeln vornehmen können. Bis dahin wird das Boot am Dock segeltauglich gemacht<br />

und strukturellen Belastungstest unterzogen. Beim Design des innovativen Trimarans arbeitete das Team mit Van<br />

Peteghem/Lauriot Prévost (VPLP) aus Frankreich und mit Franck Cammas, einem der erfolgreichsten Trimaran-Skipper der<br />

Welt, zusammen. Ich freue mich jetzt auf die Tests auf dem Wasser“, sagte BMW ORACLE Racing CEO und Skipper Russell<br />

Coutts. „Vor uns liegt eine interessante Herausforderung und wir werden langsam und vorsichtig vorgehen müssen, wenn<br />

wir uns dem vollen Potenzial der Yacht nähern.“ Das geschieht vor allem mit Helm und Rettungsweste, was viel über die<br />

Power des 90-Fuß-Geschosses aussagt.<br />

BELUGA SAILING TEAM<br />

Mit einem optimalen Abschluss hat das BELUGA SAILING TEAM die Regattasaison 2008 beendet. Bei der alljährlichen<br />

Flensburger Fördewoche hat das Segelprojekt um Steuermann und Teamchef Christian Plump der Konkurrenz in der Klasse<br />

ORC Int. 1 nicht den Hauch einer Chance gelassen und alle gestarteten Rennen gewonnen. Bei herbstlichen Winden und<br />

Temperaturen ging das BELUGA SAILING TEAM sechs Mal vor Glücksburg an den Start, und sechs Mal beendete die<br />

Mannschaft die Rennen als Erstplatzierter. „Einen besseren Saisonabschluss kann man sich wohl kaum wünschen“, sagte<br />

Christian Plump nach der Siegerehrung, auf der er die Preise für den Nord-Ostsee Sparkasse Cup und den hanseboot Cup<br />

entgegennahm. So einfach, wie sich das Ergebnis liest, war der Gesamtsieg jedoch nicht. Denn bei der Flensburger Förderwoche<br />

traf sich mal wieder die gesamte deutsche Hochseesegelszene. Vor allem die X-Yachten reihten sich dicht an dicht<br />

hinter der Rodman 42 vom BELUGA SAILING TEAM ein, darunter auch vier baugleiche X-41.<br />

CHRONOSWISS<br />

Nach Abstechern ins ewige Eis der Arktis und in die Tiefen des Ozeans wird die Timemaster von Chronoswiss im November<br />

2008 eine ganz besondere Reise unternehmen. Am Arm des Einhandseglers Norbert Sedlacek muss sich die robuste<br />

Uhr beim Vendée Globe, der härtesten Regatta der Welt, bewähren. Zum ersten Mal wagt sie sich an Bord von Norbert<br />

Sedlaceks Rennyacht NAUTICSPORT KAPSCH auf hohe See. Nach dem Start in Les Sables d´Olonne an der französischen<br />

Atlantikküste am 9. November werden die Teilnehmer – jeweils völlig allein an Bord ihres Schiffes – ohne Zwischenstopp<br />

einmal um die Welt segeln und dabei je nach Strecke rund 27.000 Seemeilen zurücklegen. Der Kurs führt sie zunächst<br />

durch die Biskaya, den Nord- und Südatlantik bis auf etwa 40 Grad südlicher Breite, ca. 500 bis 1000 nautische Meilen<br />

westlich vom Kap der Guten Hoffnung. Danach geht es in die windreichsten Gebiete unserer Erde rund um die Antarktis,<br />

bis auch das gefürchtete Kap Horn im Kielwasser liegt. Schließlich heißt es abermals, den kompletten Atlantik von Süd nach<br />

Nord zu durchsegeln, bevor die Yachten wieder die Start-/Ziellinie in Les Sables überqueren. Insgesamt kalkulieren die<br />

Skipper für ihre abenteuerliche Reise rund 100 bis 150 Tage ein, je nach Fortunas und Neptuns Gunst. Für den Österreicher<br />

Norbert Sedlacek ist es bereits der zweite Vendée Globe im Verlauf seiner Segelkarriere.<br />

INFO WWW.CHRONOSWISS.DE<br />

FLENSBURGER YACHT-SERVICE<br />

Der Flensburger Yacht-Service (FYS) hat mit sofortiger Wirkung den<br />

Vertrieb der finnischen Segelyachten der Marke Finn Flyer Advanced<br />

Composite Construction Yachts für Deutschland, Dänemark,<br />

die Schweiz und Österreich übernommen. Die Werft Finn Yachts<br />

Ltd aus Jakobstad/Pietersaari hat viel Erfahrung mit dieser hochmodernen<br />

Fertigungstechnik; sie liefert den beiden äußerst renommierten<br />

Yachtwerften Baltic Yachts und Nautor‘s Swan vor Ort als<br />

Unterlieferant Rümpfe, Decks und andere Komponenten. Somit ist<br />

es nicht verwunderlich, dass die von Finn Yachts gefertigte Kleinserie<br />

der Finn Flyer 36 CR/Club als Hightech-Cruiser/Racer höchsten<br />

Ansprüchen genügt.<br />

INFO WWW.FYS.DE<br />

ST. MORITZ MATCH RACE<br />

Der König ist tot – es lebe der König! Der Franzose Mathieu Richard<br />

hat den Engländer Ian Williams als Bergkönig von St. Moritz abgelöst.<br />

Mit zwei überzeugenden Rennsiegen bei sehr leichten Winden sicherte<br />

sich der Vize-Weltmeister im Match Racing des Vorjahres den Sieg<br />

im 6. St. Moritzer Match Race. Im Finale der momentan beiden besten<br />

Match Racer war der in Nantes geborene Segler an diesem Tag besser.<br />

„Wir hatten eine gute Taktik und einen guten Trimm,“ erklärte der 32<br />

Jahre alte Franzose, der im Sommer von Marc Pajot für die französische<br />

Challenge „French Spirit“ für den 34. America’s Cup engagiert wurde.<br />

Und sich natürlich über den Siegerscheck von 35.000 Franken freute.<br />

Ian Williams, der Vorjahressieger von St. Moritz, applaudierte seinem<br />

Nachfolger noch auf der blu26, dem neuen Boot, das auf dem St. Moritzer<br />

See erstmals eingesetzt wurde.


14 | 15<br />

STEINER<br />

Sie ist die härteste Regatta der Welt. Zum zehnten Mal führt das<br />

Volvo Ocean Race rund um die Welt. Sieben Rennyachten werden<br />

am 11. Oktober 2008 in Alicante starten. Mit dabei ist neben den<br />

beiden ERICSSON Racing Teams, TELEFONICA BLUE und TELE-<br />

FONICE BLACK, dem TEAM RUSSIA und dem GREEN TEAM aus<br />

Irland auch die IL MOSTRO des PUMA Racing Teams mit Skipper<br />

Ken Read. Der Commander XP, das Flaggschiff aus dem Hause Steiner,<br />

befindet sich an Bord in bester Gesellschaft. Die Präzision und<br />

die Robustheit der Instrumente sind entscheidend für den Erfolg.<br />

Deshalb kann bei der Wahl der Ausrüstung auch kein Kompromiss<br />

eingegangen werden. Nach insgesamt zehn Etappen endet das<br />

strapaziöse Volvo Ocean Race am 27. Juni 2009 erstmals im russischen<br />

St. Petersburg. Dann ist die Yacht mit der besten Taktik und<br />

der besten Ausrüstung vorn. Bei der Wahl des richtigen Fernglases<br />

sind sich die Teams schon vor dem Start einig: Hier kommt nur der<br />

Commander XP von Steiner in Frage. Der Commander XP begleitet<br />

jedes Team auf den rund 39.000 Seemeilen rund um den Globus<br />

und sorgt so für präzise und gestochen scharfe Bilder.<br />

INFO WWW.STEINER.DE<br />

O-JOLLEN IDM<br />

Die Internationale Deutsche Meisterschaft der O-Jollen wurde in<br />

diesem Jahr auf dem Steinhuder Meer ausgetragen, ausgerichtet<br />

vom Schaumburg-Lippischen Seglerverein (SLSV). Am Start waren<br />

58 Boote aus drei Nationen. Wechselnde Wetterbedingungen bestimmten<br />

das Bild der gesamten Meisterschaft. Nachdem die erste<br />

Wettfahrt zunächst wegen zu viel Wind abgebrochen werden musste,<br />

konnten nach erneutem Start doch noch insgesamt sieben Wettfahrten<br />

gesegelt werden. Am Ende konnte sich Stefan de Vries mit 13 Punkten<br />

durchsetzen und den Titel des Internationalen Deutschen Meisters<br />

verteidigen. Er verwies Martin Hofmann und Wolfgang Höfener auf die<br />

Plätze zwei und drei, Lokalmatador Axel Forstmann wurde Sechster.<br />

ISHARES CUP<br />

sailing journal 5 | 08<br />

Mit fünf Siegen gewann das TEAM ALINGHI nach insgesamt 79 Rennen<br />

den iShares Cup. „Ein großartiges Jahr, in dem wir viel gelernt haben“,<br />

sagte Steuermann Ed Baird, „dass wir jetzt auch noch den Event<br />

in Amsterdam gewonnen haben, setzt dem Ganzen die Krone auf.“<br />

Ihr erstes Rennen segelte die ALINGHI-Crew in Lugano mit sehr gemischten<br />

Resultaten und einer Kenterung, seitdem stieg ihre Lernkurve<br />

kontinuierlich an. Sie endete schließlich in vier Siegen und damit<br />

im Gesamtsieg der Tour 2008.<br />

CHRONOSWISS BALTIC CHALLENGE<br />

Gewinner ist der Däne Jørgen Schönherr. Der Drachen-Weltmeister<br />

von 2005 aus Strøby hat die Ostsee-Wertung knapp für sich entschieden.<br />

Insgesamt nahmen 159 Steuerleute an den vier hochrangigen<br />

Drachen-Regatten im Rahmen der Chronoswiss Baltic Challenge 2008<br />

teil. Die besten drei Ergebnisse eines jeden Skippers gingen in die<br />

Wertung ein. Jørgen Schönherr setzte sich am Ende mit 90,5 Punkten<br />

gegen seinen Landsmann Jens Christensen (89,6 Punkte) durch. Auf<br />

Rang drei kam der Schwede Hans Ake Book. Bester deutscher Steuermann<br />

war der Hamburger Thomas Müller auf Rang vier.<br />

KIELER WOCHE 2009<br />

Nach einer überaus erfolgreichen Kieler Woche 2008 mit einer überzeugenden Zahlenreihe – 3,2 Millionen Besucher,<br />

10.000 Masten auf der Förde, 4500 Regatta-Teilnehmer, 1850 Boote aus 50 Nationen und 500 Starts – blickt Jobst Richter<br />

nach vorn. „Wir können uns nicht auf dem Erfolg ausruhen. Unser oberstes Ziel ist es, den Segelsport voranzubringen,<br />

und das natürlich über und mit der Kieler Woche. Da wir im nächsten Jahr den ISAF World <strong>Sailing</strong> Cup in die Kieler Woche<br />

integrieren, möchten wir den Seglern optimale Voraussetzung bieten“, so der 57-jährigen Timmendorfer. „Deswegen werden<br />

wir die Kieler Woche 2009 mit den olympischen Klassen beginnen und sogar einen Tag früher starten“, erklärt Richter.<br />

Die Kieler Woche 2009 (20. bis 28. Juni) beginnt für die olympischen Klassen bereits am Freitag, den 19. Juni, mit einem<br />

Vorbereitungsrennen. So können die olympischen Segler/innen frühzeitig anreisen und auf dem Kieler Revier trainieren.<br />

Damit stehen den olympischen Klassen von Samstag (20. Juni) bis Mittwoch (24. Juni) fünf komplette Regattatage zur<br />

Verfügung. Die internationalen Klassen gehen dann von Donnerstag (25. Juni) bis Sonntag (28. Juni) an den Start. Nötig<br />

wurde die Umstellung durch den Wunsch der olympischen Klassen, früher anreisen und trainieren zu können. Bereits ab<br />

Mittwoch wird mit Seglern/innen gerechnet, die trainieren wollen. Es geht 2009 neben den Kieler-Woche-Titeln erstmals<br />

auch um Punkte beim ISAF <strong>Sailing</strong> World Cup.<br />

„Der ISAF <strong>Sailing</strong> World Cup wird den Segelsport weiter in das öffentliche Interesse rücken und die Spannung, Begeisterung<br />

und Ausstrahlung des Segelsports unterstreichen“, so ISAF-Präsident Göran Petersson. „Es ist eine Anerkennung vom<br />

Weltseglerverband an die sechs Veranstalter für deren bisherige Leistung für den Segelsport national und international.<br />

Und es werden in Zukunft Terminkollisionen wie 2007 mit den Worlds in Cascais und der Kieler Woche verhindert“, so<br />

Jobst Richter.<br />

Kieler Woche 2009 (20. bis 28. Juni), Practicerace (19. Juni):<br />

Teil I, Olympischer Teil: 19. bis 24. Juni<br />

Teil II, Internationale Klassen: 25. bis 28. Juni<br />

Teil III, Match Race Frauen: 20. bis 24. Juni<br />

Teil IV, Offshore: 20. bis 28. Juni<br />

COPA DEL REY<br />

Eiken Albers, Eigner der Hanse 430 competition MINNIC aus Berlin, wurde mit seinem Team um Steuermann Jörn Bock,<br />

Taktiker Phillip Rotermund und Crew- sowie Projektmanager Ralph Moser aus Grömitz zweiter Sieger in der Klasse ORC<br />

570 auf der prestigeträchtigsten Regatta im Mittelmeer, der Copa del Rey. Der Vorjahressieger ICARO von Carles Ridríguez<br />

(Dufour 44) konnte auch in diesem Jahr überzeugen und gewann die Copa del Rey. Auf dem dritten Platz und nur einen<br />

Punkt hinter dem deutschen Boot folgte HEMPEL POWER PLATE (Comet 41). Die modifi zierte Hanse 430 competition hat<br />

einen modifi zierten Kiel, ein optimiertes Ruder und einen durchgesteckten Karbonmast. Das komplette Tauwerk an Bord<br />

sind Spezialanfertigungen der Firma Liros aus Deutschland. Verjüngte Schoten wurden ebenso getestet wie neue Ummantelungen<br />

der reckarmen Fallen, die noch besser in den Abklemmern halten.<br />

segelszene<br />

VOLVO OCEAN RACE III<br />

Das Rennen um die Welt ist zwar mittlerweile (während diese Ausgabe gedruckt wurde)<br />

gestartet, aber es fanden schon die ersten „In Port Races“ bei acht bis neun Knoten vor<br />

der spanischen Küste in Alicante statt. Tausende von Zuschauern am Ufer und mehrere<br />

Hundert Boote entlang der Regattastrecke sorgten für eine absolut fantastische Stimmung<br />

im spanischen Starthafen. In-Port-Rennen werden beim Volvo Ocean Race 2008-2009 in<br />

insgesamt sieben Etappenhäfen ausgetragen, wobei die hier gesammelten Punkte auf die<br />

Gesamtwertung der jeweiligen Boote angerechnet werden. Die erste Etappe des Volvo<br />

Ocean Race 2008-2009 begann am Samstag, den 11. Oktober 2008, in Alicante. Erster<br />

Zielhafen ist das 6.500 Seemeilen entfernte Kapstadt in Südafrika. Das Volvo Ocean Race<br />

besteht aus zehn Etappen und endet im Juni 2009 im russischen St. Petersburg.<br />

RANKING<br />

1. TELEFONICA BLUE 5. GREEN DRAGON TEAM<br />

2. TELEFONICA BLACK 6. DELTA LLOYD<br />

3. PUMA 7. ERICSSON 3<br />

4. ERICSSON 4 8. TEAM RUSSIA<br />

BLUERIPPON CUP<br />

Bei frischem SW-Wind gingen die Spinnaker schon auf der Startlinie vor dem KYC Kiel-<br />

Düsternbrook hoch. Ein schneller Ritt durch den Großen Belt und nördlich um Seeland<br />

folgte. Viele Crews erreichten neue Spitzengeschwindigkeiten, einige hatten technische<br />

Probleme, nur wenige mussten aufgeben (GUTS ´N GLORY, CALYPSO, OLINE). Nach<br />

knapp 14 Stunden war UCA als Erste im Ziel, aber nur vier Minuten später folgte die<br />

OUTSIDER mit Tilmar Hansen an Bord. Sie gewann damit nach Verrechnung in der<br />

Gruppe der größten Yachten. Bemerkenswert war die Leistung der GNARALOO, einer<br />

Figaro 2. Nur 10 Meter lang ist dieser Ocean Racer, der den 180 Seemeilen langen Kurs<br />

in 18:32 Stunden absolvierte, also mit einem Schnitt von fast 10 Knoten. Sie gewann in<br />

der Gruppe der mittelgroßen Yachten. Alle Gemeinheiten, die sich ein Langstreckensegler<br />

nur vorstellen kann, verfolgten dann die Teilnehmer der Rückregatta von Kopenhagen<br />

nach Kiel. Start bei Dauerregen, der in frühen Morgenstunden bereits eingesetzt<br />

hatte und der das Feld bis in den Nachmittag verfolgte. Dafür aber frischer Wind aus<br />

WNW, also eine schnelle Reise. Doch dann begegneten sich das kleine Tief und das<br />

Regattafeld vor Møns Klint. Das Feld stand für Stunden im Kern und der Kern stand<br />

auch! Eine furchtbare Geduldsprobe: Schwell, aber Flaute. Mehr als sieben Stunden<br />

hielten das viele Crews nicht durch. Zehn Yachten gaben auf. Gespannt warteten die<br />

Organisatoren des KYC Eckart Reinke und Ecki von der Mosel in Gedser bis tief in die<br />

Nacht auf die Yachten; dort herrschten gute Segelbedingungen. Dem Auge des Tiefs<br />

rechtzeitig entwischen konnten nur UCA und OUTSIDER und später auch die BANK<br />

VON BREMEN, die dann um 02:00 bzw. 06:00 Uhr den Kieler Leuchtturm erreichten. Sie<br />

erlebten in der Nacht NW-Wind mit fünf, in Böen sogar bis acht Windstärken. Nach Verrechnung<br />

gewann in der Klasse der großen Yachten die OUTSIDER von Tilmar Hansen<br />

vor der UCA, deren Eigentümer der Ehrenpräsident der Arbeitgeber Dr. Klaus Murmann<br />

ist. Nicht ganz so schnell wie auf der Hinregatta, aber doch beachtlich, schlug sich die<br />

GNARALOO mit Jan Ulrich Stähr an der Pinne. Sie siegte wieder in der Klasse der mittelgroßen<br />

Yachten. Große Freude gab es bei der Kieler Studentencrew der JUVENTA unter<br />

der Führung von Bettina Möller, die für ihre kontinuierliche Leistung mit einem ersten<br />

Platz in der Gruppe der Yachten ab 10 Meter Länge belohnt wurde.


alles ein LAND.<br />

pangäa.<br />

„What we dream – We can do!“<br />

Text Matt. Müncheberg © Fotos Panerai & Matt. Müncheberg. Er wohnt<br />

in Berlin-Friedrichshagen und bereist als <strong>Journal</strong>ist und Fotograf mit dem<br />

Schwerpunkt Wassersport die Welt. Internet: www.muencheberg-media.com.


Es begann, jedenfalls für Expeditions-Maßstäbe, zunächst alles ziemlich harmlos:<br />

Mit einer Solodurchquerung Südamerikas. Das war 1997. Der Abenteurer und Entdecker<br />

Mike Horn fuhr tagsüber mit einem Hydrospeed den Amazonas entlang und<br />

lebte und jagte abends und nachts autonom am Flussufer. Sechs Monate später verließ<br />

Horn den Amazonas und erkundete den salzigen Atlantik – schwimmend. 1999<br />

umrundete der in Johannesburg geborene Südafrikaner die Erde entlang des Äquators.<br />

Das Projekt wurde bekannt unter dem Namen „Latitude Zero“. Am 2. Juni verabschiedete<br />

sich der studierte Sportwissenschaftler<br />

von seinen Töchtern und Frau<br />

Cathy und überquerte in einem nur acht<br />

Meter langen Tri den Atlantik von Gabun<br />

an der Westküste Afrikas aus nach<br />

Brasilien. Den Weg von dort bis Ecuador<br />

legte er zu Fuß, per Fahrrad und mit einem Kanu zurück. Im Oktober 2004 folgte<br />

die nächste Extremleistung: Der mit dem „2001 und 2005 Laureus World Alternativ<br />

Sportsperson of the Year Award“ bedachte Horn umrundete den Polarkreis in zwei<br />

Jahren und drei Monaten. Allein – wiederum zu Fuß, per Skikite, mit einem Kanu und<br />

einem Segelboot. Zwei Jahre später erreichten Horn und der Norweger Borge Ousland<br />

dann als erste Menschen überhaupt ohne Hunde oder motorisierte Transportmittel<br />

den Nordpol. Die Männer starteten am Cape Artichesky in Russland und waren<br />

zumeist auf Ski unterwegs. Sechzig Tage und fünf Stunden benötigten die beiden, um<br />

in der permanenten Dunkelheit der arktischen Wintermonate ihr Ziel zu erreichen.<br />

„DAS UNMÖGLICHE EXISTIERT NUR SO<br />

LANGE, BIS WIR EINEN WEG GEFUNDEN<br />

HABEN, ES MÖGLICH ZU MACHEN.“<br />

Weitaus länger, nämlich volle vier Jahre, soll nun<br />

Horns nächste Expedition dauern. Motto: Explore –<br />

Learn – Act (Entdecken – Lernen – Handeln). Pangäa<br />

nennt er das aktuelle Vorhaben. Das ist griechisch<br />

und bedeutet „Alles ein Land“ – Bezeichnung für den<br />

letzten globalen Superkontinent, der vor mehr als 250<br />

Millionen Jahren auf der Erde existierte. Der Begriff<br />

steht außerdem als Initialwort für Pan<br />

Global Adventure for Environment Action.<br />

„Es ist das aufregendste Projekt,<br />

das ich je unternommen habe“, sagt<br />

der Profi abenteurer mit Diplom in Bewegungswissenschaft.<br />

Im Mittelpunkt<br />

des über 100.000 Kilometer langen Abenteuers, das<br />

den Nord- und den Südpol erreichen und alle Kontinente<br />

und Meere durchqueren soll, steht die 35-<br />

Meter-Aluminiumyacht PANGÄA, die eigens für das<br />

Abenteuer entworfen und gebaut wurde. Von Freunden<br />

Horns. Mitten im brasilianischen Ghetto. Mit der<br />

Ketsch – einem Anderthalbmaster also, bei dem der<br />

vordere Mast der größere ist – will Horn verstärkt<br />

Menschen für die Umweltproblematik sensibilisieren:<br />

sailing journal 5 | 08 20 | 21


„Ich möchte mein Wissen mit jungen Menschen teilen und ökologische<br />

Lösungen für zukünftige Generationen initiieren“, sagt<br />

Horn, der auch schon Rafting- und Canyoningtouren leitete und<br />

als Skilehrer arbeitete.<br />

In Londons „The Docks“ nahe der Tower Bridge gehen wir an<br />

Bord. In den nächsten 24 Stunden soll die PANGÄA 180 Seemeilen<br />

bis nach Southampton loggen. Schon beim Betreten der Ausnahmeyacht<br />

fällt auf, dass alles an Bord für Extrembedingungen<br />

ausgelegt ist: Die Motorisierung, zwei 440-PS-Dieselaggregate<br />

von Mercedes-Benz, das Rigg, stehendes und laufendes Gut,<br />

ja sogar der Buganker sind eine Nummer größer als unbedingt<br />

notwenig, XXL sozusagen. Grund: „Die Yacht muss mit starkem<br />

Eisgang, Sturm und meterhohen Wellen ebenso gut fertig werden<br />

wie mit extremer Hitze und Flaute“, sagt Mike Horn. Motorunterstützte<br />

Winschen, Rollvorsegel und mehrere kleine, statt<br />

wenige große Segel (Segelfl äche insgesamt: knapp 600 Quadratmeter)<br />

erhöhen zusätzlich die Sicherheit. Die ist Voraussetzung<br />

für ein weiteres ambitioniertes Ziel der Expedition: Horn will,<br />

„ALLE MENSCHEN SIND GEFORDERT, FÜR<br />

DEN ERHALT UNSERER GEMEINSAMEN<br />

LEBENSGRUNDLAGEN ZU SORGEN.“<br />

szene pangäa<br />

„GEMEINSAM KÖNNEN WIR DIE STÄRKSTE<br />

ENERGIEQUELLE DER WELT NUTZEN – DIE JUNGE<br />

GENERATION –, UM LÖSUNGEN ZU FINDEN.“<br />

sailing journal 5 | 08 24 | 25<br />

dass ihn ab Anfang 2009 junge Menschen von allen Kontinenten im<br />

Alter von 13 bis 20 Jahren auf seinem Extremtrip rund um die Welt<br />

begleiten. Bei jedem einzelnen Abschnitt der Expedition sollen eigens<br />

angestellte Lehrkräfte den Kindern und Jugendlichen das fragile<br />

Zusammenspiel von Mensch und Natur nahebringen. Wasser- und<br />

soziale sowie Projekte zu Ökosystemen sollen den Trip in ausgewählten<br />

Regionen der Expedition begleiten. Dass auf der PANGÄA „alles<br />

öko“ ist, wird übrigens schnell klar: Das fängt bei der Verwendung<br />

des Baustoffes Aluminium für den massigen Rumpf an (Horn: „Nach<br />

der Expedition können wir den Rumpf zu nahezu einhundert Prozent<br />

recyceln“), beinhaltet die Verwendung von Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie<br />

und Solarkollektoren zur Energiegewinnung<br />

und umfasst eine penible Müllvermeidung und -trennung an Bord.<br />

Klar, dass ein solch ambitioniertes Vorhaben nicht ohne Sponsoring<br />

technisch innovativer Unternehmen und Partner auskommen kann.<br />

Horn hat damit kein Problem. Im Gegenteil. Stolz trägt er am Handgelenk<br />

das Sondermodell der Panerai Luminor 1950 „Submersible<br />

Depht Gauge“, welches anlässlich der Pangäa-Expedition vom italienischen<br />

Luxusuhren-Hersteller in einer Stückzahl von 500 Exemplaren<br />

aufgelegt wurde. „Es ist nicht nur eine persönliche Herausforderung,<br />

sondern auch eine, die der Welt großen Nutzen bringt, indem das<br />

Bewusstsein für den derzeitigen Zustand unseres Planeten geweckt<br />

wird“, begründete Angelo Bonati von Offi cine Panerai, der Horns<br />

Boot mit Hygrometern, Barometern, Thermometern und Schiffsuhren<br />

ausstattete, das Engagement seiner Firma. „Sowohl Mike Horn<br />

als auch Mercedes-Benz sind Pioniere auf ihrem Gebiet, und beide<br />

nutzen ihre Kenntnisse und Ressourcen, um unsere natürliche Umgebung<br />

und unser Klima zu schützen“, sagt Mercedes-Mann Olaf<br />

Göttgens, der an Bord die sogenannte True Blue Solutions einsetzen<br />

will, die Göttgens als „ambitionierte Strategie“ bezeichnet, welche<br />

zu einer Entwicklung wegweisender Technologien geführt habe und<br />

letztlich die emissionsfreie Mobilität ermöglichen werde.


26 | 27 sailing journal 5 | 08<br />

szene pangäa<br />

„DAS IST EINE REISE, DIE WIR ZUSAMMEN UNTERNEHMEN<br />

WERDEN, UND UNSER EINZIGER ANTRIEB SIND UNSERE<br />

LEIDENSCHAFT UND UNSERE GEMEINSAMEN ZIELE.“<br />

Kernstück von Horns Expedition ist die permanente<br />

Beteiligung von jungen Erwachsenen am Projekt.<br />

„Young Explorers Programme“ nennt der Abenteurer<br />

das. „Explore“ steht für die Möglichkeit, eine<br />

eigene Entdeckungsreise mit Mike Horn zu machen,<br />

„Learn“: mit der Hilfe der Bevölkerung am jeweiligen<br />

Expeditionsort und Experten, „Act“: durch Beteiligung<br />

an Aufräum- und Umweltprojekten. Die<br />

Pangäa-Tour ist dabei nur ein konsequenter Meilenstein<br />

in Horns stetigem Bemühen, alle Aktivitäten im<br />

absoluten Einklang mit der Natur – und nicht gegen<br />

sie – durchzuführen. An Bord seiner Aluminiumyacht<br />

will Horn Erkenntnisse aus seinen bisherigen Reisen<br />

weitergeben, Aufmerksamkeit für die aktuelle prekäre<br />

Situation unseres Planeten schaffen und schließlich<br />

Bereiche fi nden, in denen Menschen gemeinsam<br />

an Lösungen für eine bessere Welt arbeiten können.<br />

„Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben,<br />

wieder die Natur zu erfahren und fernab vom<br />

Alltag ihre Schönheit zu entdecken“, sagt der 1966<br />

Geborene, dabei solle Respekt für den Planeten und<br />

eine Sensibilisierung für die Endlichkeit der Ressourcen<br />

geschaffen werden, wünscht sich Horn, der sich<br />

gemeinsam mit der Jugend außerdem in globalen<br />

Aufräum- und Reinigungsprojekten engagieren und<br />

– gemeinsam mit Spezialisten – entsprechende Umweltprojekte<br />

entwickeln und schließlich ein Forum<br />

schaffen will, in dem junge Erwachsene Lösungen<br />

anbieten können, die auch Gehör fi nden. Dreimal<br />

„12“: Zwölf Youngsters aus allen Erdteilen werden<br />

es sein, die den Entdecker bei zwölf Projekten für<br />

einen Zeitraum von jeweils zehn bis zwölf Tagen begleiten,<br />

insgesamt also 144. Horn: „Die Kandidaten<br />

für die Endauswahl treffen sich im schweizerischen<br />

Chateau-d`Oex (Anm.: der derzeitige Wohnort des<br />

42-Jährigen), wo sich auch das „Expedition Centre“<br />

befi ndet. Die Kandidaten nehmen an verschiedenen<br />

Aktivitäten wie Überlebenstraining, Erste Hilfe, Fotografi<br />

e und Film teil, auch das Thema Segelausbildung<br />

wird eine wichtige Rolle spielen. Zum Abschluss<br />

gibt es einen Zwei-Tages-Treck durch die Schweizer<br />

Voralpen. Die endgültige Benennung der ausgewählten<br />

Kandidaten erfolgt dann jeweils drei Monate<br />

vor der Abreise zum zum jeweiligen Expeditionsabschnitt“.<br />

Glück mit ihrer Bewerbung hatten Henry<br />

Stanislaw – USA, 19 Jahre; Britney Bear – USA, 20<br />

Jahre; Nicolas Valiviesco – Chile, 17 Jahre; Nora Haselbach<br />

– Schweiz, 19 Jahre; Lena Caroline Braun –<br />

Deutschland, 19 Jahre; Hugo Clément – Frankreich,<br />

15 Jahre; Maria Puig Ribas – Spanien, 16 Jahre;


28 | 29 sailing journal 5 | 08<br />

szene pangäa<br />

Clémence Cadaro – Frankreich, 20 Jahre; Vincent Butty – Schweiz, 19 Jahre; Alexandra<br />

Le Dily – Frankreich, 17 Jahre; Carlien Wolmarana – Südafrika, 17 Jahre und<br />

der sechzehnjährige Südafrikaner Cobus De Ridder. Die zwölf jungen Leute werden<br />

als erste YEP-Teilnehmer an Bord sein, wenn die 35 Meter lange Aluminium-Segelyacht<br />

zum Abstecher in die Antarktis startet.<br />

Doch woher nimmt einer wie Horn eigentlich seine Energie für ein solch ambitioniertes<br />

Vorhaben? „Normale“ Menschen laufen Marathon, fahren Fahrrad oder<br />

gehen ins Fitnessstudio, um sich zu schaffen. Nicht so Mike: „Marathon, Iron Man –<br />

das hab ich alles schon mehrfach ausprobiert“, sagt der drahtige Zweiundvierzigjährige,<br />

der überall an Bord gleichzeitig zu sein scheint, wieselfl ink auf den Großbaum<br />

klettert, um gleich darauf in den Motorraum abzutauchen, und wiederum nur Sekunden<br />

später im Cockpit die Instrumente kontrolliert. Langweilig sei das auf Dauer gewesen,<br />

er habe einfach zu viel Energie, sagt Horn. Nun, eine ganze Menge an purer<br />

Energie wird der Südafrikaner mit Wohnsitz in der Schweiz wohl benötigen für seine<br />

neuerliche Expedition. Denn dort, wo sein Boot, die PANGÄA, nicht wird segeln<br />

können, geht Horn zu Fuß, etwa in der Arktik oder am Südpol. Am Ende unseres<br />

Besuchs an Bord der PANGÄA – 180 Seemeilen und 24 Stunden nach unserem Start<br />

an der Londoner Tower Bridge hatten wir wie geplant tatsächlich Southampton erreicht<br />

– kaufe ich Horns Buch, das seine letzten Abenteuer im Polarkreis beschreibt.<br />

Die Widmung, welche er mit fl ottem Schwung aufs Deckblatt schreibt, scheint exemplarisch<br />

für Horns Leben und die – wenn das Wetter es zulässt – am 18. im Oktober<br />

offi ziell im argentinischen Ushuaia in der Nähe des berüchtigten Kap Horns in Punta<br />

Arenas startende Pängäa-Expedition. Sie lautet: „What we dream – we can do!”<br />

(Jugendliche, die sich für die Teilnahme am Young Explo rers Programm der Pangäa-Expedition<br />

interessieren, können sich auf Horns Website www.mikehorn.com bewerben.)<br />

Info Yacht PANGÄA<br />

Das Expeditions-Segelschiff PANGÄA ist mit 35 Metern Länge das größte jemals gebaute<br />

seiner Art. Daten: Länge über Alles 34,78 Meter, Länge Wasserlinie 29,70 Meter.<br />

Die maximale Breite beträgt neun Meter, Tiefgang 1,93 bis 5,95 Meter (ausfahrbares<br />

Mittelschwert). Baustoff Rumpf: Marine-Aluminium. Füllmenge Diesel 37.000<br />

Liter, Wasser 3.000 Liter. Motor: zweimal Mercedes-Benz, insgesamt 880 PS. Die<br />

Yacht verfügt über zwei Generatoren zur Stromerzeugung. Segelfl äche 593 Quadratmeter.<br />

Schiffsdesign: Thierry Stump, nach gemeinsamem Konzept mit Mike Horn.<br />

„AUCH WENN DIE VOR UNS LIEGENDEN HERAUSFORDERUNGEN UNÜBERWINDBAR SCHEINEN, SOLLTEN<br />

WIR DOCH MIT UNSEREM AKTIVEN HANDELN HEUTE DAFÜR SORGEN, DASS UNSER PLANET AUCH VON<br />

ALLEN ZUKÜNFTIGEN GENERATIONEN IN ALL SEINER SCHÖNHEIT GENUTZT WERDEN KANN.“


30 | 31 sailing journal 5 | 08<br />

shorttrack<br />

panerai classic yacht challenge 2008<br />

Die Nantucket Opera House Cup Regatta fand<br />

dieses Jahr schon zum 36. Mal statt. Mit 63 teilnehmenden<br />

Yachten wurde das Event bei perfektem Wetter<br />

zu einem großen Erfolg. Für viele Segler dieser<br />

Bootsklasse stellt der Opera House Cup das Highlight<br />

der Saison dar. Mit 15 bis 20 Knoten Wind und strahlendem<br />

Sonnenschein konnte das Finale der „Nantucket<br />

Race“-Woche beginnen. Historische Holzyachten<br />

kämpften darum, den beliebten Opera House Cup zu<br />

gewinnen. Über den Overallgewinn konnte sich Johan<br />

Archer freuen, der am Sonntagabend bei der Abschlussparty<br />

seinen Preis glücklich entgegennahm. Die<br />

W-Class-Racing-Yacht gewann den traditionellen Teil. Bei den 12mR-Yachten konnte<br />

die AMERICAN EAGLE die Regatta für sich entscheiden und die Alerion Class wurde<br />

von der FIRTS TRACKS gewonnen. Die alljährlich stattfindende Award-Party wird als<br />

DIE Party des Sommers auf Island betrachtet.<br />

Der Opera House Cup war die erste Regatta für traditionelle Holzyachten an der<br />

Ostküste und begrüßt jedes Jahr aufs Neue alle Bootsklassen, welche ins Rennen um<br />

eine einzige Trophäe gehen. Die Idee für diese klassische Holzbootregatta entstand<br />

1973 und wurde im berühmten Restaurant Opera House von deren Besitzern Gwen<br />

Gaillard und Chick Walsh ausgebrütet. Der Enthusiasmus der beiden hat in den letzten<br />

36 Jahren in keiner Weise nachgelassen, im Gegenteil, er ist stetig gewachsen.<br />

INFO WWW.PANERAI.COM<br />

fehmarn rund 2008<br />

Text Katharina Leopold © Foto Panerai/James Taylor<br />

Text Jens Hannemann © Fotos ProSail/Tom Körber<br />

Auch dieses Jahr lud Heiligenhafen zum Seglerfestival ein. Ca. 200 Yachten und<br />

Katamarane und etwa 800 Segler waren gekommen, um beim diesjährigen Fehmarn<br />

Rund teilzunehmen.<br />

Die Umsegelung Fehmarns stellt jedes Jahr die größte Sportveranstaltung Heiligenhafens<br />

dar. Das Wetter war perfekt. Mit viel Sonnenschein und Wind zwischen<br />

8 bis 13 Knoten konnte die Fahrt losgehen. 55 Seemeilen betrug die Strecke, die<br />

die Segler hinter sich ließen, als sie die Insel umrundeten. Thomas Reinke schaffte<br />

es mit seiner Sea Cart 30 PLAYING FOR SUCCESS nach vier Stunden und zehn Minuten<br />

als Erster ins Ziel. Die schnellste Umrundung bei den ORC-Club- und Yardstick-Booten<br />

schaffte Jan Peters mit seiner Luffe 43 ADAMS in einer Zeit von 6:07<br />

Stunden. Premiere feierten dieses Jahr die Boote der Corsair-Klasse, die erstmalig<br />

mit sieben Booten an den Start ging. Hier konnte Stefan Gerke mit seiner Corsair<br />

28CC KAHUNA die Umrundung für sich entscheiden. Nach etwa zehn Stunden waren<br />

alle Boote wieder sicher in Heiligenhafen angekommen.<br />

Am Sonntag gab es dann noch ein Match Race „Best of the Best“ zwischen all<br />

den Gruppensiegern im Hafen von Heiligenhafen, das allerdings nicht so ernst zu<br />

nehmen war. Gesegelt wurde auf kleinen Zweimann-Jollen des Typs Pirat. Auf ihnen<br />

ging es zweimal auf einen Up-and-down-Kurs.<br />

INFO WWW.SUPERSAILTOUR.DE


32 | 33 sailing journal 5 | 08<br />

shorttrack<br />

olympia<br />

olympiabilanz<br />

Text Denis Grau Text Andreas Kling © Foto DSV<br />

Knapp 24 Stunden nach dem wohl spektakulärsten Medaillenfi nale dieser<br />

Olympischen Spiele konnten Jan-Peter und Hannes Peckolt endlich den Lohn ihrer<br />

Arbeit in Empfang nehmen: Mit Bronze haben die Brüder aus Hamburg und Kiel der<br />

deutschen Segelflotte die erste Medaille seit den Olympischen Spielen von Sydney<br />

2000 geschenkt.<br />

Dem Erfolg waren ein wahrer Finalthriller und eine nervenaufreibende Protestverhandlung<br />

vorangegangen. Die Studenten wussten nach ihrem spektakulären von Kenterungen<br />

aller zehn Teilnehmer gekennzeichneten Medaillenrennen erst spät in der<br />

Nacht zum Montag, dass ihnen Bronze trotz laufender Proteste nicht mehr zu nehmen<br />

war. Statt mit einer Siegerparty genossen sie ihre Medaille jedoch in aller Stille. „Wir<br />

haben uns ein gutes Essen im olympischen Dorf gegönnt, es stand etwas mehr auf<br />

dem Speiseplan als sonst“, sagte Jan-Peter Peckolt mit einem Augenzwinkern, nachdem<br />

die Mannschaft bis zu den Olympischen Spielen und dem Leichtwindrevier im<br />

Gelben Meer viele Kilos lassen musste.<br />

„Für uns ist ein Traum wahr geworden“, sagte Steuermann Pit Peckolt. Die Segler<br />

verrieten, dass sie sich am Morgen vor ihrem Medaillenrennen von vier Damen haben<br />

inspirieren lassen. „Erst haben wir Britta Steffens Olympiasieg im Fernsehen miterlebt<br />

und dann auch Ulli Schümann bei ihrem tollen Medaillenrennen gesehen – das hat<br />

uns zusätzlich motiviert“, so Peckolt. Den am grünen Tisch bestätigten Olympiasieg<br />

der dänischen Segler Jonas Warrer und Martin Ibsen kommentierten die deutschen<br />

49er-Segler am Montag Nachmittag positiv. „Es ist schon eindrucksvoll, was die beiden<br />

für eine heiße Story fabriziert haben“, sagte der 27-jährige Steuermann Pit Peckolt.<br />

Sein 25 Jahre junger Bruder Hannes glaubt: „Die Jury hat da den richtigen Weg<br />

gefunden.“ Die Dänen hatten sich nach ihrem Mastbruch auf dem Weg zum Finale<br />

in einem Blitzmanöver einen kroatischen 49er ausgeliehen und damit ihren Olympiasieg<br />

verteidigt, mussten sich jedoch anschließend mehrerer Proteste erwehren, bevor<br />

der Jury-Entscheid zu ihren Gunsten und damit auch zugunsten des olympischen Fair<br />

Plays und gegen eine starre Regelauslegung fi el: Sie dürfen Gold behalten.<br />

Der Traum der deutschen Tornado-Crew Johannes Polgar/Florian Spalteholz von<br />

der zweiten deutschen Medaille platzte im Finale, als ihr Katamaran – in aussichtsreicher<br />

Position drei liegend – mit einem umhertreibenden Holzbalken kollidierte. Dabei<br />

brach das Leeruder und ließ das Boot bei hoher Geschwindigkeit außer Kontrolle<br />

geraten. Polgar/Spalteholz kenterten, wurden beide aus dem Boot geschleudert und<br />

konnten die Wettfahrt nicht beenden. „So ein Brocken ist hart zu schlucken, wir sind<br />

ganz schön traurig und auch wütend. Wenn da nichts ist, was du selbst falsch gemacht<br />

hast, sondern dir das Schicksal einfach so einen Schock beschert, dann ist das<br />

richtig bitter“, haderte der 30 Jahre alte Steuermann in Qingdao mit dem Unglück. Ein<br />

Jury-Boot musste die beiden Segler zu ihrem im Gelben Meer davonbrausenden Tor-<br />

nado bringen. Schlimmer noch als die Kenterung aber<br />

wog die Erkenntnis, was hätte werden können, wenn<br />

sie nicht geschehen wäre. „Zu dem Zeitpunkt der Kollision<br />

lagen wir tatsächlich auf dem Bronzeplatz, denn<br />

die vor dem Rennen drittplatzierten Argentinier waren<br />

ein paar Plätze hinter uns. Das hätte womöglich gereicht<br />

...“ Trainer Rigo de Nijs brachte das Segeldrama<br />

auf den Punkt: „Das muss ein schlechter Witz von<br />

Gott gewesen sein.“<br />

Um ihre männlichen Teamkollegen vom Norddeutschen<br />

Regatta Verein am Finaltag unterstützen zu<br />

können, haben alle sechs Frauen der deutschen Segelmannschaft<br />

ihre Flüge umgebucht, reisten erst am<br />

Freitag für zwei Tage nach Peking. „Wir sind ein Team<br />

und wir wollen die Jungs anfeuern“, erklärte Ulrike<br />

Schümann, deren Yngling-Mannschaft bei ihrer olympischen<br />

Premiere Platz vier belegt hatte. Enttäuscht,<br />

aber nicht am Boden zerstört, beendete Laser-Radial-<br />

Steuerfrau Petra Niemann am Dienstag ihren dritten<br />

Olympiaeinsatz. Die Vize-Weltmeisterin von 2006, die<br />

in ihrer radikalen Vorbereitung fast ein Jahr lang Starts<br />

bei großen Regatten vermieden hatte, um sich ganz<br />

auf die Olympischen Spiele konzentrieren zu können,<br />

konnte in China zu keiner Zeit ihr volles Leistungsvermögen<br />

abrufen. Als insgesamt Fünfzehnte hatte sie<br />

den Einzug in das Medaillenfi nale klar verpasst. Die<br />

30-jährige Pharmazeutin sagte: „An meiner Vorbereitung<br />

hat es nicht gelegen. Eher an der Summe vieler<br />

Kleinigkeiten. Das Revier und ich passten einfach<br />

nicht zusammen.“<br />

Die deutsche Mannschaft Marc Pickel/Ingo Borkowski<br />

war bei stürmischen Winden und strömendem<br />

Regen zwar ohne Medaillenhoffnung in das Finale<br />

gestartet, konnte sich aber mit Rang vier noch auf<br />

Platz sieben im Abschlussklassement verbessern. Im<br />

Medaillenspiegel der olympischen Segelregatta in der<br />

Fushan-Bucht belegte die deutsche Mannschaft nach<br />

der Medaillenvergabe in fünf von elf Disziplinen gemeinsam<br />

mit Brasilien und Griechenland Platz acht.<br />

Die Olympiabilanz des Deutschen Segler-Verbands<br />

(DSV) sieht etwas besser aus als nach den medaillenlosen<br />

Spielen von Athen 2004. Das liegt vor allem am<br />

hart wie hauchdünn erkämpften „Bronze“ der 49er-<br />

Mannschaft Jan und Hannes Peckolt aus Hamburg und<br />

Kiel. Aber auch der vierte Rang der Berliner Yngling-<br />

Frauen Ulrike Schümann, Julia Bleck und Ute Höpfner<br />

schloss leicht über dem Niveau von vor vier Jahren ab.<br />

Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

nicht nur das überragende Großbritannien, sondern<br />

auch anderen Nationen Längen voraussteuern.<br />

Als nur sechs der elf Segeldisziplinen besetzt<br />

worden waren, rückte eine kleine, aber schlagkräftige<br />

Mannschaft zusammen, die überall zumindest zum erweiterten<br />

Favoritenkreis gehörte. „Die Stimmung untereinander<br />

war so gut wie lange nicht bei Olympia“,<br />

freute sich der scheidende DSV-Sportdirektor Hans<br />

Sendes. Der Hamburger rechnete auch positiv: „Wir<br />

haben in fünf von sechs Chancen die vom DOSB geforderte<br />

Finalteilnahme geschafft.“ Wer viel mehr als<br />

die Teilnahmen in den Medaillenrennen der besten<br />

zehn erwartet habe, sei ein Träumer.<br />

Doch nicht nur der 15. Platz der Berlinerin Petra<br />

Niemann im Laser Radial war bei ihrem dritten Olympiaauftritt<br />

eine Enttäuschung. Auch Rang neun der<br />

Leichtwindspezialistinnen Steffi Rothweiler und Vivien<br />

Kussatz (München/Berlin) im 470er blieb deutlich hinter<br />

den Erwartungen zurück. Individuelle taktische<br />

Fehler und im Finale auch Pech versperrten der Kieler<br />

Tornado-Crew Johannes Polgar/Florian Spalteholz als<br />

Achten sowie den Siebten Marc Pickel/Ingo Borkowski<br />

(Kiel/Babelsberg) im Starboot den Weg auf Treppchen.<br />

Das Streben nach mehr sollte in einem leistungsorientierten<br />

System jedoch nicht als Realitätsverlust<br />

abgetan werden. „Mit einer Bronzemedaille kann eine<br />

Sportnation wie Deutschland doch nicht zufrieden<br />

sein“, meint Marc Pickel, der auch die eigene Messlatte<br />

höher legt. „Zufrieden bin ich erst mit Gold“,<br />

pfl ichtete ihm Bundestrainer Rigo de Nijs bei, der die 49er und Tornados betreut hatte.<br />

Beide verlangen in Zukunft eine langfristigere und ganzheitliche Vorbereitung. „Ich<br />

brauche mit den Aktiven mehr Zeit vor Ort“, so der Niederländer de Nijs, „spätestens<br />

zwei Jahre vor den Spielen müssen wir intensiv auf dem Olympiarevier trainieren.“<br />

Dazu gehöre nicht nur die reine Wasserarbeit, sondern bereits frühzeitig die Materialtests<br />

sowie Wetter- und Strömungsanalysen. Vieles davon war erst im vorigen Winter<br />

aufgrund der Initiative privater Sponsoren der Segler wie der „pinta elements“ von<br />

Michael Illbruck angestoßen und bezahlt worden. Marc Pickel geht noch einen Schritt<br />

weiter: „Wir brauchen einen Acht- oder Zwölfjahresplan. Die andauernden Erfolge der<br />

Briten fallen ja nicht vom Himmel.“ Seit 2000 diktiert Großbritannien den Segelsport<br />

und stellte in Qingdao mit viermal „Gold“ sowie je einer Silber- und Bronzemedaille einen<br />

neuen Rekord auf. Dort schöpft das Leistungssegeln mit fast vier Millionen Euro<br />

Jahresbudget aus dem Vollen. Der DSV hat weniger als ein Drittel davon zur Verfügung.<br />

Die Schweiz wagte 2006 den konsequenten Schnitt und gliederte eine Leistungs-AG aus<br />

den ehrenamtlichen Verbandsstrukturen aus. Der Etat hat sich seitdem verdoppelt.<br />

Wer in Weymouth 2012 dominieren wird, steht schon jetzt aufgrund des zusätzlichen<br />

Heimvorteils außer Frage. Doch auch Australien, die USA sowie die Niederlande<br />

und mehrere Mittelmeerländer wollen frühzeitig an der englischen Küste ihr Quartier<br />

aufschlagen. Der DSV sollte sich sputen, so zielorientierte Analysten wie Rigo de Nijs<br />

an sich zu binden und hinderliche Strukturen aufzubrechen. Denn nach Athen war der<br />

Schall der Alarmglocken schon einmal fast ungehört verhallt.


34 | 35<br />

sailing journal 5 | 08<br />

ishares cup<br />

Text Andreas Kerstan © Fotos Tom Körber & Ivo Dierks<br />

MAL WIEDER BEWIES KIEL, WO IN DER<br />

SEGELWELT (ZUMINDEST IN DEUTSCH-<br />

LAND) DER HAMMER HÄNGT: „DAS<br />

WAR ABSOLUT FANTASTISCH, DIE<br />

BESTE ETAPPE“, SO SHIRLEY ROBERT-<br />

SON (JP MORGAN). DIE ZWEIMALIGE<br />

OLYMPIASIEGERIN BEDANKTE SICH<br />

BEIM ENTHUSIASTISCHEN KIELER PU-<br />

BLIKUM MIT EBENSO ELEGANTEN WIE<br />

WAGHALSIGEN AKTIONEN AUF EINER<br />

KUFE DIREKT VOR DER KIELLINIE.


sailing journal 5 | 08 36 | 37<br />

Crewmitglied Fraser Brown will mit dem iShares Cup<br />

unbedingt wieder nach Kiel kommen: „In Lugano hatten<br />

wir schlechte Segelbedingungen und kaum Zuschauer,<br />

in Hyères gab es gutes Segeln bei viel Wind,<br />

in Cowes war es superwindig und hier in Kiel war es<br />

gutes Segeln und viele Zuschauer. Das war hier das<br />

Beste.“ Was soll man da noch sagen? Vielleicht hätte<br />

auch Kiel-Sieger Ed Baird genau das Gleiche gesagt,<br />

aber der „America`s Cup“-Sieger und seine ALINGHI<br />

waren zunächst in eine Protestverhandlung verstrickt.<br />

Leidtragende dabei war das britische „America`s Cup“-<br />

Projekt TEAMORIGIN. Die fl eißigen Briten – vor Kiel<br />

an der Spitze der Serie – mussten nach einer Kollision<br />

aufgeben und schnellstens an Land geschleppt<br />

werden. Die HOLMATRO war den Briten an einer<br />

Tonne ins Heck gerauscht, in Ermangelung von Ausweichmöglichkeiten.<br />

Dass es die nicht gab, lag nach<br />

Auffassung von HOLMATRO-Skipper Andreas Hagara<br />

nicht nur an der ALINGHI, die der HOLAMTRO keinen<br />

Raum zum Ausweichen gab. Pikant an der Situation<br />

ist, dass damit die drei besten Teams aus bislang drei<br />

Etappen in die Diskussion verstrickt waren. Einer, der<br />

nur am Mikrophon diskutierte, war Roland Gäbler – an<br />

Land und nicht auf dem Wasser. Nachdem er durch<br />

eine Knieverletzung seine Olympiakampagne abbrechen<br />

musste, war es ein wenig still geworden um den<br />

Rekordeuropameister im Tornado.<br />

Es war ungewohnt, „Herrn Roland Gäbler“ an Land<br />

und nicht auf dem Wasser zu sehen. Du hast die Rennen<br />

von Land aus kommentiert. Anscheinend hatte es<br />

dir richtig Spaß gemacht. Täuschte der Eindruck?<br />

Ja, es hat mir sehr viel Freude bereitet, dem Publikum<br />

die spannenden Rennen des iShares Cup in der Segelarena<br />

von Kiel zu erklären. Ich hätte nie gedacht,<br />

dass es so ein schöner Segelevent wird. Nicht im<br />

Traum hätte ich damit gerechnet, dass so viele Tausende<br />

Zuschauer nach Kiel kommen, um die Rennen der<br />

neuen Extreme40-Katamarane zu sehen. Über 50.000<br />

Zuschauer sahen an drei Tagen die Rennen. Ich glaube,<br />

wir haben in Kiel eine neue Segelsport-Ära gestartet.


egatta extreme40<br />

Die Rennserie ist noch recht neu und hatte dieses Jahr ihre Premiere in Kiel. Was<br />

glaubst du, wie wird sich der Extrem40-Circuit weiterentwickeln?<br />

Die Kats haben in Kiel gezeigt, wie der Segelsport in Zukunft aussehen kann bzw.<br />

muss. Spektakuläre Manöver im Sekundentakt und Highspeed-Fleetracing um einen engen<br />

Rennkurs. Innovativste Technik, die besten Segler der Welt an Bord und das alles<br />

hautnah in einer Segelarena für die Zuschauer. Das ist das, was Zuschauer und Medien<br />

wollen und Sponsoren brauchen. Die zehn Hightech-Katamarane sorgten für ein<br />

rekordverdächtiges Zuschaueraufkommen, das alle bisherigen Vorstellungen sprengte.<br />

Standing Ovations bei jedem engen Manöver vor der Tribüne. Man hatte fast das Gefühl,<br />

die Rennkats segelten durch die Menschenmenge.<br />

sailing journal 5 | 08 38 | 39


40 | 41<br />

sailing journal 5 | 08<br />

Die internationale Segel-Elite war in Kiel am Start. Die<br />

meisten dieser Segler sind auf Monohulls zu Hause.<br />

Warum segeln die jetzt alle mit diesen Extreme40-Kats?<br />

Unter ihnen der Amerikaner Ed Baird, der weltbeste<br />

Steuermann, der ALINGHI beim letzten America´s Cup<br />

vor Valencia zum Sieg steuerte. Auch die Gewinnerteams<br />

des letzten Volvo Ocean Race sowie viele Medaillengewinner<br />

der vergangenen Olympischen Spiele haben<br />

diese neue Art des Segelns für sich entdeckt. Es schien<br />

ihnen richtig Spaß zu bereiten, mit diesen ultraschnellen<br />

Booten direkt vor dem Publikum zu segeln. Eigentlich<br />

kein Wunder, denn viele dieser Topsegler haben es satt,<br />

weiter auf Konstruktionsklassen zu segeln. Die wollen<br />

Segeln pur erleben, ohne unendlich viel Geld für Material,<br />

Logistik und Teammanagement auszugeben.<br />

Was ist denn das Besondere an diesen Multihulls?<br />

Diese Extreme40-Katamarane sind strikte One-Design-<br />

Konstruktionen. Alle Boote sind identisch – bis zur<br />

letzten Schraube. Das bietet Chancengleichheit. Nicht<br />

das Team mit dem größten Budget hat die besten Siegeschancen,<br />

sondern das Team, das am cleversten taktiert,<br />

die schnellsten Manöver fährt und mit perfektem<br />

Teamwork glänzt. Segeln in seiner reinsten und spektakulärsten<br />

Form.<br />

Da war ordentlich Action an Bord. Zeitweilig hatte ich das<br />

Gefühl, dass einige Teams überfordert waren. Richtig?<br />

Man braucht einige erfahrene Tornadosegler an Bord,<br />

sonst kann man so ein Boot kaum am Limit segeln.<br />

Die Crew eines Extreme40 besteht aus vier Personen.<br />

Die müssen insgesamt 185 Quadratmeter Segelfläche<br />

bändigen. Das ist ein sehr kleines Team für ein<br />

12 Meter langes Boot, das bei seiner enormen Größe<br />

nur 1,2 Tonnen wiegt. Da gibt es viel zu tun und die<br />

Mannschaft muss ultrafit sein. Das ist reiner Hochleistungssport.<br />

Was beeindruckt dich noch?<br />

Das Logistik-Konzept des Extreme40-Katamarans ist<br />

genial. Das Boot kann in sechs Stunden auf- oder abgebaut<br />

werden und dann auf dem Trailer von einem<br />

150-PS-Auto zu jedem beliebigen Segelrevier gezogen<br />

werden. Für den Überseetransport passen Boot & Trailer<br />

zusammen als Einheit so in einen 40-Fuß-Container.<br />

Als Moderator hast du einen kleinen Einblick hinter<br />

die Kulissen bekommen. Wie kommen die Extreme40s<br />

bei den Medien an?<br />

Nach dem ARD- und ZDF-Übertragungsdesaster beim<br />

America´s Cup vor Valencia ist die Stimmung bei den<br />

TV-Sendern, was Segelsport-Livereportagen betrifft,<br />

tief im Keller. Die TV-Redaktionen sind mehr als genervt<br />

und haben Segeln fast schon aufgegeben. Der<br />

America´s Cup und die olympischen Rennen werden<br />

wegen der komplizierten Regeln auch in Zukunft niemals<br />

pünktlich starten. Ein Sport, der Mensch, Natur<br />

und Technik auf fantastische Weise verbindet, hat etwas<br />

Besseres verdient als das egoistische Gehabe einiger<br />

weniger AC-Yachteigner und ISAF-Funktionäre.<br />

©Foto Ivo Dierks<br />

©Foto Ivo Dierks


42 | 43 sailing journal 5 | 08<br />

regatta extreme40<br />

Was ist anders am iShares Cup bzw. den Extreme40?<br />

Das Segeln wurde ja nun für diese Boote nicht gerade<br />

neu erfunden.<br />

Die Rennen mit den Extreme40-Multihulls werden auf<br />

die Sekunde pünktlich gestartet. Egal, was für Wind<br />

ist. Die Jungs müssen ihre Segel so trimmen, dass<br />

sie bei jedem Wind segeln können. Diese Verlässlichkeit<br />

kann sonst kein Segelevent liefern. Dies ist sehr<br />

wichtig für die Sport-TV-Programmmacher. Während<br />

beim America´s anscheinend nur gesegelt wird, wenn<br />

es den Herren Ellison & Co. genehm ist, wird bei den<br />

Extreme40s das Programm strikt eingehalten. Verlässlichkeit<br />

ist Pfl icht für geplante Fernsehübertragungen.<br />

Wie ich deinen Enthusiasmus kenne, planst du schon<br />

wieder etwas, oder?<br />

Klar, ich kann halt nicht still sitzen. Nachdem mich<br />

meine Verletzung im Grunde meine Olympiakampagne<br />

gekostet hat, muss ich mich umorientieren. Alles, was<br />

ich will, ist Segeln. Daher führen wir erste Gespräche mit<br />

Sponsoren, um ein deutsches Extreme40-Team aufzubauen.<br />

Die Regattaserie ist neu und wir müssen vieles erklären.<br />

Doch das ist immer so, wenn ein neues Produkt<br />

auf dem Markt kommt. Den Interessenten und Sponsoren<br />

wird schnell klar: Es gibt kaum ein besseres Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis für ein Engagement im internati-<br />

ENDSTAND ISHARES CUP KIEL<br />

01. ALINGHI<br />

02. TEAMORIGIN<br />

03. TEAM AQUA<br />

04. TEAM BT<br />

05. TOMMY HILFIGER<br />

06. OMAN SAIL<br />

07. JPMORGAN ASSET MANAGEMENT<br />

08. HOMATRO<br />

09. ISHARES<br />

10. VOLVO OCEAN RACE<br />

onalen Segelsport. Die Extreme40-Multihulls und das<br />

Konzept des iShares Cup sind in ihrer Kombination mit<br />

das Beste, was der Segelsport Sponsoren bieten kann.<br />

Könnte ich mir auch privat so ein Boot kaufen – wenn<br />

ich es mir leisten könnte?<br />

Soweit ich das mitbekommen habe, geht das. Es gibt<br />

Bootseigner, die haben nach der ersten Testfahrt auf<br />

einem Extreme40 gleich einen bestellt. Einer segelt vor<br />

meiner Haustür in Dänemark. Der bricht alle Rekorde<br />

und gewinnt alle Blauen Bänder bei den dänischen<br />

Rundum-Regatten.<br />

Was kostet denn so ein Teil bzw. mit was müsste ein<br />

potenzieller Sponsor rechnen?<br />

Rund 400.000 Euro inklusive Trailer. Das ist für ein<br />

Boot, das komplett aus Karbon besteht und nur 1,2<br />

Tonnen wiegt, ein fairer Preis. Wenn man dann noch<br />

am iShares Cup und weiteren Rennen teilnehmen<br />

möchte, kommen da sicher noch einige Hunderttausend<br />

für Reisen und Profi -Honorare dazu. Doch im<br />

Vergleich zu einem Projekt beim America´s Cup oder<br />

MedCup ist das sehr wenig. Wenn man dann die TV-<br />

Zeiten und Reichweiten gegenüberstellt, dann ist ein<br />

Extreme40-Segelprojekt für Sponsoren das beste Investment<br />

im internationalen Segelsport.<br />

GESAMTSTAND NACH VIER VON FÜNF ETAPPEN<br />

01. TEAMORIGIN und ALINGHI<br />

03. TEAM BT<br />

04. HOLMATRO<br />

INFO WWW.ISHARESCUP.COM,<br />

WWW.VX40.ORG, WWW.ROLANDGAEBLER.DE


44 | 45 sailing journal 5 | 08<br />

shorttrack<br />

german classics<br />

Text Denis Grau © Fotos Sönke Hucho<br />

Trotz teilweise widriger Wetterverhältnisse wurde<br />

die 20. Klassiker Regatta in der Kieler Förde zum absoluten<br />

Erfolg. Knapp 500 Seglerinnen und Segler wurden<br />

auf 140 Yachten in zwölf Gruppen eingeteilt und<br />

lieferten sich beharrliche Wettkämpfe an zwei Starts<br />

bei moderaten Winden am Freitag. Samstags ging es<br />

bei rauem nordischen Wetter auf die lange Seebahn.<br />

Einige Crews blieben aufgrund der Wettervorhersage<br />

lieber im gemütlichen Hafen, von den gestarteten ca.<br />

100 Booten kamen 84 Yachten in die Wertung. Die<br />

Verhältnisse nördlich von Bülk waren rau und sehr<br />

sportlich – insbesondere aufgrund des Dauerregens,<br />

der teilweise sintfl utartig aus den Wolken goss. Die<br />

Windverhältnisse waren durchaus „frisch“ und für Wetterleser<br />

ein Schmankerl, wo man unter der einen oder<br />

anderen Wolke besonders vorwärtstreibende Winde<br />

fi nden konnte. Am Abend wurde immer wieder das<br />

Wort „Rumpfgeschwindigkeit“ gehört und viele strahlende<br />

Augen zeugten von einem schönen Tag auf dem<br />

Wasser. An dem einen oder anderen Boot gab es anschließend<br />

Spuren von erhöhtem Verschleiß, aber die<br />

Teilnehmer nahmen es gelassen: „Das muss ein Boot<br />

abkönnen“, war die eintönige Meinung dazu.<br />

Die drei Wettfahrten der 12mR-Yachten wurden zwei<br />

Mal von TRIVIA gewonnen. VANITY gewann eine<br />

Wettfahrt. Die etwas ältere THEA holte drei Mal<br />

„Bronze“. Unter den großen Kreuzeryachten I machte<br />

insbesondere die 11KR-Yacht TAIFUN von der Marine<br />

mit drei Platzierungen eine gute Figur. Große Kreuzeryachten<br />

II wurde von dem One-Tonner TAIFAT<br />

mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz dominiert.<br />

Ähnlich sah es bei den Seefahrts- und Schärenkreuzern<br />

aus, hier dominierte VAJO, ebenfalls mit<br />

zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz. Überhaupt<br />

kamen in dieser Klasse überraschenderweise<br />

die 22-qm-Schärenkreuzer mit dem Wetter am Samstag<br />

besser zurecht als die Seefahrtskreuzer! Bei den<br />

mR-Yachten war das Kieler 5,5mR-Boot FRAM mit jeweils<br />

einem ersten, einem zweiten und einem dritten<br />

Platz gewohnt stark. Unter den Küstenkreuzern und<br />

7KR-Yachten war SMILLA mit drei Erstplatzierungen<br />

einsame Spitze, aber auch ORPLID zeigte mit drei zweiten Plätzen Erfolgsstabilität.<br />

In der Gruppe 6KR gönnte sich PHÖNIX zwei erste Plätze und einen zweiten.<br />

Bei den Drachen waren die Erfolge unter mehreren Yachten verteilt, wobei LU-<br />

ZIE und MAX am Freitag beide Wettfahrten gewannen. In der Gruppe der „1930er<br />

und früher“ wurden die ersten drei Plätze relativ gleichmäßig zwischen BLENDA, STY-<br />

RIA und ASTRAL geteilt. Die Folkeboote stellten wieder die größte Gruppe. Hier war<br />

UTA ANNA V.W. mit zwei ersten Plätzen und einem zweiten Platz ganz vorn. Wie üblich<br />

in dieser Einheitsklasse lagen die ersten fünf bis sechs Boote relativ nahe beieinander.<br />

Bei den Hansajollen war die Rangordnung ganz klar verteilt: CIRCE (dreimal Erster),<br />

WINDSPIEL (dreimal Zweiter) und PRINSESSAN (dreimal Dritter). Bei den Jollen wurden<br />

Boote nur am Samstag, wo das Wetter am schlechtesten war, gewertet. Es gewann<br />

die SCHUKER TSCHAI, gefolgt von der KRONPRINZESSIN UTA, RISK und SEEOTTER.<br />

An Land gab es einiges zu entdecken und zu erleben. Ein maritimer Markt<br />

mit Shops, Seglerlounge mit Cocktailbar, der vielen Kielern bekannte rote Kaffeewagen<br />

und vieles mehr wie z.B. Live-Saxofonmusik am Platz – begleitet von mehr<br />

als 140 Flaschen Prosecco – und eine ausgestellte Piratjolle zum Anfassen. 2008<br />

wurde erstmals eine mehrjährige Sponsorenstrategie verfolgt. Neben Gaastra, die<br />

im Bereich Freizeitbekleidung sehr erfolgreich sind, ist das Kieler Unternehmen<br />

WILSTRUP Immobilien neuer Hauptsponsor. Nun soll die Erfolgsgeschichte in den<br />

kommenden Jahren weiter fortgeführt werden.<br />

INFO WWW.GAASTRA.DE


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shorttrack<br />

kohlhoff skiff days 2008<br />

audi performance cup<br />

Text Raoul Kübler © Foto Skiff Days<br />

Text Jens Hannemann © Foto ProSail/Peter Lühr<br />

Was immer mehr im Segelsport boomt, ist in Kiel schon seit vier Jahren gute Tradition:<br />

spektakuläres Segeln in direkter Zuschauernähe. Und Segelsport zum Anfassen<br />

wurde auch wieder bei der vierten Aufl age der Kohlhoff Skiff Days powered by ASV<br />

in atemberaubender Weise geboten. Und als Publikumsmagnete und Garanten für<br />

Action und atemberaubende Rennen bot die Innenförde als Segelarena eine Woche<br />

nach dem iShares Cup die Crème de la Crème des Jollensports: 18footer, International14s,<br />

International Moths und ein großes Yardstick-Feld mit verschiedenen Skiffs<br />

traten beim ehemaligen ASV Inshore Race Weekend gegeneinander an. Für die vier<br />

18footer-Teams ging es dabei auch um wichtige Punkte innerhalb der neu geschaffenen<br />

18footer-Tour, die sich am Ende das Team MAGIC MARINE aus Berlin sichern<br />

konnte. Heißer Anwärter für die Nordic Trophy, den Ranglistengewinn der International14s,<br />

wurden Oliver Voss und Jens Holscher, die sich beim Akademischen Segler<br />

Verein zum dritten Mal aufs Podium stellen durften. „Wieder ein grandioses Event,<br />

das einfach das absolute Highlight im Regatta-Kalender darstellt“, lobte Holscher zum<br />

Schluss die jungen Akademiker, die es auch 2008 an nichts mangeln lassen hatten.<br />

Entsprechend dieser Euphorie hat die Klasse auch<br />

gleich für 2008 die German Open der 14footer nach<br />

Kiel verlegt und wird 2009 voraussichtlich eine Woche<br />

nach den Skiff Days in Strande ihren Deutschen<br />

Meister küren. In der internationalen Rekordfl otte der<br />

Motten mit 15 Startern aus Deutschland, der Schweiz<br />

und Dänemark setzte sich am Ende Seriensieger Sven<br />

Kloppenburg auf seinem weißen Bladerider durch.<br />

Mit ebensolcher Konstanz bot der ASV wieder eine<br />

Menge neuer Gimmicks für die Segler, neben mehreren<br />

professionellen Fotografen und Kamerateams wurden<br />

alle Schiffe mit GPS-Trackern ausgerüstet, die die<br />

Rennen für Zuschauer und Segler noch besser nachvollziehbar<br />

machten.<br />

INFO WWW.KSD-ASV-KIEL.DE<br />

Zum ersten Mal veranstaltete die Audi Region Ost<br />

gestern am Nordstrand des Cospudener Sees den Audi<br />

Performance Cup CatSail. Profi s und Amateure traten in<br />

gemischten Teams mit je einem Skipper und Vorschoter<br />

auf sechs Katamaranen der Klasse Hobie Cat 16<br />

gegeneinander an. Nach insgesamt sechs Durchläufen<br />

standen der Leipziger Gerhard Hethke und Europameister<br />

Ingo Delius als Sieger fest. Das Segelereignis wurde<br />

vor mehr als 500 Gästen und den Besuchern des<br />

Nordstrandes am Cospudener See bei mildem Wetter<br />

mit Wolken und leichtem Wind ausgetragen.<br />

Die Posten der sechs Skipper besetzte Audi hochkarätig:<br />

Neben dem siegreichen Ingo Delius, mehrma-<br />

liger Deutscher und Europameister, machten Damen-Weltmeisterin Kerstin Wichardt,<br />

der Weltmeister Jens Goritz, der mehrmalige Deutsche und Europameister Ulf Hahn,<br />

der Jugendeuropameister Hauke Bockelmann sowie der zweifache Europameister Georg<br />

Backes die Regatta zu einem sportlichen Gipfeltreffen. Als Vorschoter durften 18<br />

Freizeitsegler aus Leipzig und Umgebung auf den Booten mit dem doppelten Rumpf<br />

antreten. Sie waren aus über 100 Bewerbern ausgewählt worden. „Dass wir beide<br />

beim Segeln so gut miteinander zurechtkamen, dass es für den Sieg reichte, war ein<br />

Glücksfall. Und mein Vorschoter Gerhard war vor 20 Jahren das letzte Mal auf einem<br />

Segelboot! Aber vor allem ging es ja um den Spaß an der Sache“, so Ingo Delius. Der<br />

Cup wurde in sogenannten Fleetraces mit je sechs Katamaranen ausgetragen.<br />

Die besten drei Amateursegler wurden mit einem VIP-Wochenende bei der Deutschen<br />

Tourenwagen-Meisterschaft (DTM), einem Fahrsicherheitstraining und einem Wochenende<br />

im Audi S 5 belohnt. Jeder Teilnehmer erhielt außerdem eine Urkunde.


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szene campkids<br />

Alle warteten auf der Feier zum Saisonende des<br />

Camp 24|sieben am Dienstag, 9. September, auf die<br />

frohe Botschaft. So ließ sich Kiels Oberbürgermeisterin<br />

Angelika Volquartz dann auch nicht lange bitten: „Das<br />

Kieler Camp 24|sieben ist ein Erfolgsmodell, das von<br />

Jahr zu Jahr besser wird und mehr und mehr Kinder<br />

auf die Förde bringt. Es muss 2009 auf jeden Fall eine<br />

Neuaufl age des Camps geben!“ Stefan Grützmacher<br />

von der Stadtwerke Kiel AG trug das Versprechen mit:<br />

„Die anhaltende Begeisterung der Kinder ist ein großer<br />

Ansporn für uns. Wir liegen mit dem Camp genau auf<br />

der richtigen Welle und die soll auch in 2009 wieder<br />

die Optis auf die Förde bringen.“<br />

Im sechsten Jahr des Segelcamps konnten die Veranstalter<br />

an den großen Erfolg der vergangenen Jahre<br />

anknüpfen. Mehr als 7.300 Kinder schnupperten im<br />

Camp 24|sieben in diesem Jahr auf Optimisten, Jollen<br />

und Skippi-Yachten unter der professionellen Anleitung<br />

von Segeltrainerinnen und Segeltrainern in den Segelsport<br />

hinein. Seit der Eröffnung des Camps im Jahr<br />

camp24 | sieben<br />

Text & © Fotos Kiel-Marketing GmbH – KIEL.SAILING CITY<br />

2003 haben mehr als 40.000 Kinder und Jugendliche<br />

im Camp erste Erfahrungen mit dem Segelsport machen<br />

können. Auch Erwachsene konnten in speziellen<br />

Programmen, wie etwa dem After-Work-Segeln, die<br />

Chance nutzen, entspannt auf der Förde zu segeln und<br />

Kiel von seiner schönsten Seite neu zu entdecken.<br />

Zu den Höhepunkten der sechsten Saison gehörte<br />

der Besuch der Kieler <strong>Sailing</strong>-Kids im chinesischen<br />

Qingdao. In der olympischen Segelstadt besuchten die<br />

Kieler Nachwuchsseglerinnen und Nachwuchssegler<br />

ihre chinesischen Sportskameraden, die Kiel im Jahr<br />

zuvor einen Besuch abgestattet hatten. Auch die beliebten<br />

Wettbewerbe fanden in diesem Jahr wieder im<br />

Camp statt. Bereits zum dritten Mal wurde der Opti-<br />

Fun-Cup der Kieler Grundschulen ausgetragen, der<br />

auch für das nächste Jahr eingeplant ist. Der Beachvolleyball-Firmencup<br />

wurde in diesem Jahr zum zweiten<br />

Mal ausgetragen. 32 Mannschaft kämpften von Mai<br />

bis September Woche für Woche auf dem Beachvolleyball-Platz<br />

des Camp 24|sieben um Ruhm und Ehre.<br />

FACTS 2008<br />

Anzahl der Boote: bis zu 18 Optimisten | bis zu 4 Kutter | 2<br />

Skippi-Yachten 650 | 4 verschiedene Traditionssegler | 2 Jollen<br />

vom Typ „C55„ | 4 Open Bic | 1 Trimaran Sea Cat | 3 große<br />

Sicherungsboote und 3 kleine Motorboote (Typ Honda Marine)<br />

Anzahl der Kursarten: über 30 verschieden Kurse. Vom Optisegelkurs,<br />

Jollensegeln. Skippi-Yacht-Segeln über Kindergeburtstag<br />

bis hin zum Yachtsegeln.<br />

Partner: Gemeinschaftsprojekt von Stadtwerke Kiel AG, KIEL.<br />

SAILING CITY – Kiel-Marketing GmbH und über 90 Partner<br />

Personal: über 40 Mitwirkende<br />

Schwimmwesten: über 150 Schwimmwesten<br />

Wenden und Halsen: über 80.000 Wenden und Halsen<br />

Tauwerk: über 2500m Liros-Tauwerk<br />

Teilnehmer: über 7.400 begeisterte Teilnehmer/innen<br />

Allg. Facts: über 1.000 qm Landfl äche – Beachvolleyball-Court<br />

– 5 Pagodenzelte – 4 Container – über 10 Strandkörbe | über<br />

100.000 Besucher/innen an Land mit Beachvolleyball, Knotentrainer,<br />

Segelsimulator, Segelgewinnspiel, virtuellen Segelspielen,<br />

Kinderspielecke, Gastronomie u.v.m.<br />

Wiedersehen im Jahr 2009: von Mai bis Mitte September<br />

7 Tage in der Woche geöffnet – 24 Stunden am Tag besetzt<br />

INFO WWW.CAMP24SIEBEN.DE UND WWW.KIEL-SAILING-CITY.DE


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advertorial 5 | 08 50 | 51<br />

Während der Saison 2008 haben von Mai bis September viele Seglerinnen und Segler<br />

fotografi ert und über ihre Erlebnisse im Segelcamp Camp 24|sieben geschrieben.<br />

Eine gemeinsame Aktion von <strong>Sailing</strong> <strong>Journal</strong>, KIEL.SAILING CITY und der Firma Canon.<br />

Förderung junger Nachwuchsjournalisten und -fotografen!


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szene campkids


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OPUS ROADSTER Yacht<br />

Eine OPUS Roadster ist die Segelyacht für zwei.<br />

Länge 55 Fuß. OPEN-60-Rumpf, Gästecockpit<br />

wie auf einem 65-Füßer, Interieur nur für zwei<br />

Personen, Technik aus dem Superyachtbereich.<br />

Der Stil im Innenraum ist frei gestaltbar. Die<br />

jollenartigen OPEN-60-Rümpfe stammen aus der<br />

Offshore-Regattaszene und weisen extrem breite<br />

Linien im Achterschiff auf. Das bringt Performance<br />

und Formstabilität. Das übliche offene Heck fehlt<br />

allerdings auf der Roadster, dort liegt die Sitzbank,<br />

dahinter sind die beiden Steuerräder. Daher hat<br />

die Roadster ihren Namen. Der Rudergänger sitzt<br />

wie im Auto vorn statt hinten, seine Begleitung am<br />

besten auf dem Beifahrersitz – viel geschützter<br />

unter der Sprayhood bei Schlechtwetter, viel näher<br />

am Niedergang und Navi-Tisch. Ein Roadster auch<br />

unter Deck? Eindeutig nein. In der OPUS ist es<br />

nicht enger als in der „Limousine“, sondern länger,<br />

breiter, luftiger, geräumiger. Man hat Platz wie in<br />

einer deutlich größeren Yacht. Eben nur zu zweit.<br />

Länge: 16,71 Meter, Gewicht: 21 Tonnen, Breite:<br />

4,88 Meter, Segelfläche: 180 Quadratmeter.<br />

INFO WWW.SAILBEAUTIFUL.COM<br />

CORSAIR 37 CARBON Yacht<br />

Die Corsair 37 C ist mit einem steckbaren Schwert ausgestattet, sodass der Tiefgang von 0,5 bis 1,80 Meter variabel<br />

gehalten ist. Die Ruderanlage wurde überarbeitet und lässt den Steuermann noch direkter Manöver fahren und das Boot<br />

auf Kurs halten. Der hochmoderne Mast aus Karbon ist drehbar und vom Profil einem aerodynamischen Flügel nachempfunden.<br />

Sowohl die beiden Fallwinschen am Mast, die Großschotwinsch und zwei Winschen auf dem Kajütdach sind<br />

ebenso wie das Traveller-System von Harken. Viele Luken sorgen für ausreichend gute Belüftung und Helligkeit unter<br />

Deck und in den Schwimmern. Die Kajütfenster und das Steckschott sind getönt, um das Aufheizen unter Deck durch die<br />

Sonneeinstrahlung zu reduzieren. Der Innenausbau ist in hochfester Karbonbauweise erfolgt. Bis zu sechs Kojen ermöglichen<br />

auf der Corsair 37 C das Segeln auch mit großer Crew. Ein gemütlicher Salon, ein abgeschlossener Toilettenraum<br />

mit Waschbecken und eine Dusche gehören schon zur Standardausstattung dazu. Länge: 11 Meter, Breite: 7,80 Meter,<br />

Gewicht: 2650 Kilogramm. Der Preis liegt bei 278.200 Euro. INFO WWW.MAINSAIL-MULTIHULL.DE<br />

ZEYDON Z60 Yacht<br />

Faszinierendes Design, überragende Performance<br />

und maximaler Komfort sind die Markenzeichen<br />

einer neuen Generation von Hochseeyachten, die<br />

der junge belgische Bootsbauer Zeydon diesen<br />

Herbst präsentiert. Zur Entwicklung der ersten Yacht<br />

des aufstrebenden Unternehmens, der Zeydon Z60,<br />

gingen die Belgier im Frühjahr 2004 eine langfristig<br />

ausgelegte, intensive Zusammenarbeit mit der BMW<br />

Group DesignworksUSA ein. Die eigenständige<br />

Designtochter der BMW Group, die branchenübergreifend<br />

für eine Vielzahl von Industrien die<br />

unterschiedlichsten Produkte kreiert, wurde damit<br />

beauftragt, die Vision Zeydons zur Schaffung einer<br />

völlig neuen Kategorie im Bereich performanceorientierter<br />

Luxusyachten zum Leben zu erwecken. Im<br />

Exterior offen bart die Z60 am Regattasport orientierte<br />

Funktionalität, hervorragende Seetüchtigkeit und einen<br />

großzügig gestalteten Deckbereich. Das Interior<br />

wiederum überrascht durch einen zuvor nur bei weit<br />

größeren Yachten üblichen Ausstattungsumfang.<br />

INFO WWW.ZEYDON.COM<br />

FINNGULF Yacht<br />

Finngulf Yachts hat das Erfolgsmodell Finngulf 33 einer Verjüngungskur<br />

unterzogen und präsentiert ab sofort die Finngulf 331. So ist das Heck nun<br />

halb offen konzipiert, mit eingelassenem Staufach für die Gasflasche. Der Platz<br />

hinter dem Steuerrad wird um 10 Zentimeter vergrößert und auf vielfachen<br />

Wunsch wandert der Schalthebel der Motorsteuerung an die Steuerbordseite.<br />

Das verbessert die Beweglichkeit der Crew und Bedienbarkeit der Yacht<br />

besonders unter Seebedingungen. Ferner wird das Sprayhood nun in die<br />

Deckschale integriert wie auf den größeren Finngulfs, sodass es in eingeklapptem<br />

Zustand in einem Staufach versenkt werden kann. Das Fenster auf dem<br />

Kajütdach ist vergrößert und wird nun bündig („flush“) eingebaut, ebenso<br />

wie die Vorschiffsluke. Die Steuersäule ist zukünftig von einer schwenkbaren<br />

Halterung für den Kartenplotter gekrönt. Auch die Crew kann nun einen Blick<br />

auf den Plotter werfen. Rumpf, Rigg, Inneneinrichtung und vor allem die Preise<br />

werden identisch bleiben.<br />

INFO WWW.FYS.DE<br />

M-YACHTS M46 Yacht<br />

Zeitlos-klassische Linien kennzeichnen diese Yacht. Der positive Sprung, der<br />

klassische Spiegel mit herausklappbarer Badeplattform, der Bug mit langem<br />

Überhang sowie der elegante Decksaufbau machen die M46 zu einer außergewöhnlichen<br />

Erscheinung. Dahinter steht modernster Yachtbau: Rumpf und Deck<br />

entstehen als Sandwichkonstruktion mit Divinycell im Vakuum-Infusionsverfahren.<br />

Innen zeigt die M46 klassische Eleganz mit modernem Understatement:<br />

handwerklicher Mahagoniausbau mit viel Licht und Raum, großzügige Pantry,<br />

viel Stauraum, eine getrennte Duschkabine, Corian-Arbeitsflächen und viele<br />

intelligente Detaillösungen. Der Entwurf der M46 stammt aus der Feder des<br />

renommierten Architekten Ron Holland (Mirabella V, Felicita West). Mit dem Performance<br />

Cruiser richtet sich M Yachts an Segler, die maximalen Segelspaß ohne<br />

Einschränkungen beim Komfort erleben möchten. Länge: 14,20 Meter, Breite:<br />

3,60 Meter, Segelfläche: 102 Quadratmeter. Der Preis der M46 beträgt in umfangreicher,<br />

segelfertiger Eignerausstattung 447.700 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.).<br />

INFO WWW.M-YACHTS.DE<br />

KOBELT Schaltung<br />

Als Einhebelschaltung konzipiert, also ein<br />

Hebel für Getriebe und Drehzahl, bietet die<br />

neue Kobelt-Schaltung 2020 mehr als jede<br />

andere verfügbare Hebelschaltung. Komplett<br />

aus Edelstahl und Bronze hergestellt,<br />

hat sie einen flachen Dorn. Durch einen<br />

auf ein Gelenk montierten Kabelhalterungsbügel<br />

ist die Abgangsrichtung in drei<br />

verschiedenen Richtungen möglich. Sie<br />

bietet 3 Zoll = 76 Millimeter Kabelhub und<br />

ist gleich in fünf verschiedenen Gehäusen<br />

lieferbar (Bronze weiß pulverbeschichtet,<br />

Bronze schwarz pulverbeschichtet, Bronze<br />

poliert, Bronze verchromt sowie Aluminium<br />

gebürstet). Lieferbar für alle gängigen<br />

Kabeltypen und mit der Option eines<br />

Neutral-Sicherheitsschalters.<br />

INFO WWW.SAILTEC.DE<br />

EDSONS Steuerrad<br />

sailing journal 5 | 08<br />

58 | 59<br />

Beim „Double Black Diamond“-Steuerrad werden die gleiche Art Hohlspeichen<br />

verwendet wie bei den originalen „Diamond Series“-Steuerrädern. Durch die neu angeordneten<br />

Speichen wirkt diese Konstruktion jedoch leichter und eleganter. Das Rad<br />

wird komplett aus Aluminium hergestellt und hat dadurch ein erheblich geringeres<br />

Gewicht als vergleichbare Steuerräder aus rostfreiem Edelstahl. Es ist schwarz pulverbeschichtet.<br />

Durch den grauen ComfortGrip-Lederbezug bietet das Rad einen hervorragenden<br />

Halt. Mit einem Gewicht von 2,04 Kilogramm ist es sehr leicht. Das „Double<br />

Black Diamond“-Steuerrad ist zurzeit lieferbar in 48“ (1220 Millimeter) Durchmesser,<br />

weitere Größen sind in Vorbereitung. Der empfohlene Verkaufspreis für das Steuerrad<br />

mit einem Felgenbezug aus grauem ComfortGrip-Leder beträgt 2.099 Euro.<br />

INFO WWW.GOTTHARDT-YACHT.DE


audi 49er german championship<br />

Text Mareike Guhr © Fotos NRV/Tom Körber<br />

sailing journal 5 | 08<br />

60 | 61


egatta audi 49er german championship sailing journal 5 | 08 62 | 63<br />

Mit einem an Dramatik kaum zu überbietenden<br />

Medal Race gingen am Sonntag die Audi 49er German<br />

Championship zu Ende. Kemper/Jeschonnek verteidigten<br />

dabei ihre Führung und wurden als Sieger der Regatta<br />

gefeiert. Briesenick-Pudenz/Massmann mussten sich<br />

bei Punktgleichheit als Zweite knapp geschlagen geben.<br />

Mehr Spannung hätte man sich für das Finale des Audi<br />

49er German Championship nicht wünschen können.<br />

Florian Kemper und Wolf Jeschonnek aus Kiel lagen vor<br />

dem fi nalen Rennen punktgleich vor dem Duo Lennart<br />

Briesenick-Pudenz/Morten Massmann (Flensburg). Noch<br />

mehrmals wechselte die Führung während des halbstündigen,<br />

spannenden letzten Laufes, der geprägt war von<br />

mehrfachen Kenterungen. Am Ende schossen die Kieler<br />

als Erste und ganz knapp vor den Flensburgern über die<br />

Ziellinie. Nur acht der für das Medal Race qualifi zierten<br />

zehn besten Teams traten bei dem durch Sturm- und<br />

Schauerböen geprägten Rennen überhaupt an. Das<br />

Flottenfi nale der Plätze elf bis 20 war zuvor wegen des<br />

stürmischen Windes abgesagt worden. Während der gesamten<br />

Veranstaltung wurden Segler und Organisatoren<br />

vom Wetter stark gefordert. Nach einem ersten Wettfahrtversuch<br />

am Donnerstag mussten die Segler nach<br />

zahlreichen Kenterungen unverrichteter Dinge wieder in<br />

den Hafen zurückkehren. Freitag und Sonnabend zeigte<br />

sich zeitweilig zwar die Sonne und es konnte gesegelt<br />

werden, aber böiger Wind und heftige Regenschauer<br />

bestimmten nach wie vor das Geschehen auf dem<br />

Wasser. Als Highlight darf durchaus ein Nachtrennen<br />

gelten, das erstmalig in Hamburg ausgetragen wurde.<br />

Im Spotlight segelten acht 49er-Teams, angestrahlt von<br />

starken Scheinwerfern, vor der eindrucksvollen Kulisse<br />

der beleuchteten Hamburger Innenstadt. Das dänische<br />

Duo Karstoft/Bay gewann die Premiere des illuminierten<br />

Showsegelns und damit ein Fahrtraining bei Audi, das in<br />

dem Sportwagen R8 durchgeführt wird.


64 | 65 advertorial 5 | 08 szene hanseboot<br />

hanseboot<br />

Trockensurfen, Modell-Motorbootrennen und den großen Segeltörn planen –<br />

das sind nur einige der Höhepunkte im Rahmenprogramm der hanseboot 2008.<br />

Im Erdgeschoss der Halle B1 gibt es nicht nur das neueste Material für Trendsportarten<br />

im und auf dem Wasser, sondern auch jede Menge Mitmach-Angebote. An allen<br />

neun Messetagen führen die Surfl ehrer der Surf- und Kiteschule „Tatort Hawaii“<br />

interessierte Besucher mit Trockenübungen und Hilfestellungen an den Surf- und<br />

Kitesport heran. Mitmachen und Gewinnen heißt es bei der Premiere des „Powerboat-<br />

Mini-Cups“, den das Magazin boote in Zusammenarbeit mit der hanseboot in Halle A3<br />

durchführt. Besucher können auf einem Wasserbecken am Stand der boote-Redaktion<br />

mit schnellen Modellbooten im Maßstab 1:20 Rennen um den Tagessieg fahren und<br />

dabei attraktive Gewinne einheimsen. Mit Rat und Tat stehen die Experten der hanseboot-Törnberatung<br />

den Besuchern im Obergeschoss der Halle B1 zur Verfügung. Die<br />

Berater helfen kostenlos bei der Planung des Traumurlaubs. Neutral und mit viel Wissen<br />

verraten sie Tipps und Tricks zu den schönsten Revieren der Welt, geben Auskunft<br />

zu Regattateilnahmen mit dem Charterboot und zu speziellen Angeboten für Frauen-<br />

Crews. Bei Charterseglern wie Bootseignern gleichermaßen erfreuen sich Fahrtenkatamarane<br />

zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder, denn sie segeln schnell und mit nur<br />

wenig Schräglage und bieten enorm viel Platz an und unter Deck. Im neuen „hanseboot<br />

multihull center“ in der Halle A1 gibt es alle Informationen rund um Katamarane<br />

und Trimarane. Werften und Händler präsentieren alle wichtigen Marken, auf Mehrrumpfboote<br />

spezialisierte Charterunternehmen präsentieren das weltweite Angebot zum<br />

Mitsegeln oder zum Mieten eines eigenen Schiffes. Für alle, die schon eingefl eischte<br />

Multihull-Freunde sind, gibt es an zwei Tagen ein Vortragsprogramm, das vom Verein<br />

Multihull Deutschland organisiert wurde.<br />

Die Neue Messe Hamburg ist fertig. Ein halbes Jahr früher als geplant. Zur hanseboot<br />

2008 steht die Neue Messe Hamburg erstmals mit allen elf Hallen, davon sieben<br />

komplett neuen, für eine Publikumsausstellung zur Verfügung. Damit können die circa<br />

800 Aussteller vom 25. Oktober bis zum 2. November 2008 insgesamt rund 82.000<br />

Quadratmeter Hallenfl äche nutzen – etwa 5.000 Quadratmeter mehr als im Vorjahr.<br />

Die Vergrößerung der Ausstellungsfl äche geht mit der inhaltlichen Neugliederung der<br />

hanseboot einher. Aussteller wie Besucher profi tieren von den thematisch geordneten<br />

Ausstellungsbereichen und können sich auf abwechslungsreiche Rundgänge auf dem<br />

A-Gelände unter dem Fernsehturm und auf dem B-Gelände freuen. Auf dem A-Gelände<br />

werden vor allem Yachten und Boote präsentiert. Die Halle A1 bietet mit 18 Metern<br />

lichter Höhe großen Serien-Segelyachten den nötigen Raum. In den Hallen A2 bis A4<br />

werden konzentriert alle Produkte rund um den motorisierten Wassersport zusammengeführt.<br />

Auf dem B-Gelände empfangen eine breite Produktpalette und die neue „hanseboot<br />

arena“ die Besucher. Neben Segel- und Motorbootinteressierten kommen hier<br />

auch Kitesurfer, Wakeboarder und Kanuten auf ihre Kosten. Wie im Vorjahr ist die mit<br />

13.000 Quadratmetern Fläche größte Halle B6 wieder eine gigantische Ausrüstungshalle<br />

– zur hanseboot 2008 erstmals mit allen Elektronikherstellern.<br />

In der brandneuen „hanseboot arena“ in Halle B5<br />

ist von morgens bis abends viel Spannendes zu sehen<br />

und zu hören. Neben einem vielfältigen Unterhaltungsprogramm<br />

bietet die traditionsreichste Bootsaustellung<br />

Deutschlands in schöner Regelmäßigkeit<br />

Aktion auf dem Wasser. Den Mittelpunkt der „hanseboot<br />

arena“ bildet die Show-Bühne am Rande des<br />

mit 15 mal 20 Metern größten hanseboot-Wasserbeckens<br />

aller Zeiten. Hier finden Talkrunden, Interviews<br />

und Siegerehrungen statt. Und von hier aus werden<br />

die verschiedensten Fun- und Wassersportaktionen<br />

auf dem Becken kommentiert. Die „hanseboot arena“<br />

startet morgens mit Filmvorführungen und einem<br />

Tretbootwettbewerb in den Ausstellungstag und steht<br />

auch für das Testen von Jollen zur Verfügung. Zu den<br />

Programm-Highlights zählen „Indoor-Match-Races“, Kanu-Polo-Vorführungen<br />

und die tägliche Liveschaltung<br />

zu Boris Hermann an Bord seiner 40-Fuß-Regattayacht<br />

BELUGA RACER. Der zurzeit erfolgreichste, deutsche<br />

Langstrecken-Regattasegler befindet sich während der<br />

hanseboot auf der ersten Etappe der Um-die-Welt-<br />

Regatta „Portimao Global Ocean Race“. Live von Bord<br />

informiert er die Messebesucher über den Stand der<br />

Dinge, während er dem ersten Ziel Kapstadt in Südafrika<br />

entgegensegelt.<br />

Die hanseboot 2008 wird zum Wassersport-Campus.<br />

Nach zwei erfolgreichen Kursen zum Sportbootführerschein<br />

See während der letzten hanseboot gibt es<br />

in diesem Jahr die „hanseboot academy“. Ein halbes<br />

Dutzend Segelschulen nutzt jetzt Deutschlands traditionsreichste<br />

Bootsausstellung als Plattform, um ein<br />

Feuerwerk rund um die Qualifi zierung für Skipper zu<br />

zünden. Sie bieten zusammen rund 250 Kursplätze an.<br />

Neben dem Sportbootführerschein See stehen zum<br />

Beispiel Kompaktlehrgänge für den Erwerb des SRC-<br />

Funksprechzeugnisses oder des Sportküstenschifferscheins<br />

(SKS) auf dem Programmplan. Weitere Kurse<br />

der „hanseboot academy“ behandeln die Themen Wetterkunde,<br />

Astronavigation und Seenotsignalmittel.<br />

INFO WWW.HANSEBOOT.DE


altic sprint cup<br />

sailing journal 5 | 08 66 | 67<br />

Text Raoul Kübler © Fotos Guts´n Glory/Nico Krauss<br />

EIN UNTERSCHIED WIE TAG UND NACHT.<br />

UND DAS ERSTE MAL, DASS ICH DIE<br />

ANSTEUERUNG AUF KLAIPEDA AUCH AM<br />

TAGE MITMACHE. 2005 WAR ICH DAS<br />

LETZTE MAL HIER. AUCH IM ZUGE DES<br />

BALTIC SPRINT CUPS. DAMALS KAMEN<br />

WIR NACH EINER SEHR LANGEN, FLAUEN<br />

NACHT UNTER CODE ZERO NOCH IN<br />

TIEFSTER DUNKELHEIT INS ZIEL. ICH ERIN-<br />

NERE MICH NOCH DARAN, WIE WIR UNS<br />

AUF DEM WEG VON RIGA NACH KLAI-<br />

PEDA DURCH FLAUE WINDE GEKÄMPFT<br />

HATTEN. DAZU HATTE UNS DAS RATING<br />

DER KLEINEN MAXFUN ERBARMUNGSLOS<br />

IN EINE STARTGRUPPE KATAPULTIERT, BEI<br />

DER WIR UNS PLÖTZLICH MIT BOOTEN,<br />

DIE BIS ZU DOPPELT SO GROSS WAREN<br />

WIE WIR, RUMÄRGERN MUSSTEN. ALLES<br />

UNERFREULICH. IMMERHIN TRÖSTETE<br />

UNS DAMALS, DASS DIE WETTERLOTTE-<br />

RIE UNS AM ENDE DER ETAPPE DANN<br />

DOCH NOCH KURZ VOR DEM ZIEL ZWI-<br />

SCHEN DIE BALTIC52 VOM KIELER YACHT<br />

CLUB UND DIE DAMALIGE WORLD OF<br />

TUI VON DER DHH GETRIEBEN HATTE.


ace baltic sprint cup<br />

CUT! Vier Jahre später. Der Baltic Sprint Cup hat<br />

mittlerweile an Erfahrung gewonnen. Das Team um<br />

Alan Green und Henning Rocholl hat die Veranstaltung<br />

arriviert. Nordsee, Kattegat, wieder der östliche Teil<br />

des Baltischen Meeres, wer die letzten drei Aufl agen<br />

nicht wie ich verpasst hat, kam unbestritten zu den<br />

schönsten Plätzen der Ostsee. Dazu haben Henning<br />

und Alan in ihrer konsequenten Art und Weise das<br />

Niveau der Veranstaltung Stück für Stück gehoben.<br />

Hatte der Cup 2005 noch mehr den Charakter einer<br />

„Cruise in Company“-Veranstaltung, zog das sportliche<br />

Niveau mit jeder Neu-Aufl age kontinuierlich an. So<br />

startete 2006 mit UCA die erste Maxi-Yacht und 2007<br />

nutzte Hanse mit der FRÜHSTÜCKDIREKTOR das Umfeld<br />

zum Test neuer Renntechnologie. Konsequent<br />

also, dass SAIL&RACE 2008 zum ersten Mal Cruiser<br />

und Racer voneinander trennt. Mit Erfolg, wenn man<br />

die Meldeliste zum BSC betrachtet. Ein Maxi, ein Volvo<br />

Ocean Racer, drei baugleiche Schwestern vom Typ<br />

Rogers46 und mehrere spitzen One Offs wie Tilmar<br />

Hansens OUTSIDER oder die schwedische ESSEX GIRL<br />

versprachen 2008 von Anfang an seglerische Wettkämpfe<br />

auf höchstem Niveau.<br />

Kein Wunder also, dass ich nicht lange nachdenken<br />

musste, als mich Christopher im Winter 2007<br />

anrief und wissen wollte, ob ich wieder mit an Bord<br />

kommen wolle. Allein der Gedanke, dass wir wieder<br />

gemeinsam segeln würden, war reizvoll, aber dass<br />

Christopher auch aufgerüstet hatte und wir mit einem<br />

absolut machtvollen Instrumentarium an der Startlinie<br />

mit dabei waren, gab den Ausschlag. Im Grunde ein<br />

3er-Matchrace über 700 Meilen durch die Ostsee.<br />

Wer kann denn da Nein sagen? Auch wenn Dissertation,<br />

Freundin und Verein rufen.<br />

sailing journal 5 | 08 68 | 69


Auf der Kimm achteraus kann ich niemanden mehr<br />

erkennen. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn wir nicht<br />

vor 40 Minuten den Funkspruch der ESSEX GIRL aus<br />

Schweden gehört hätten: „Race Commitee, this is SY Essex<br />

Girl, we are 5 nm ahead of the fi nish line.“ Vor der<br />

Flaute in der Nacht war die ESSEX zusammen mit dem<br />

Volvo AMBERSAIL aus Litauen klar achteraus. In der<br />

Dunkelheit haben wir sie verloren. Entsprechend meine<br />

Enttäuschung, als wir die lange Mole zwischen Kurischer<br />

Nehrung und Klaipeda hochmotoren. Im Hafen warten<br />

alle aus unserer Startgruppe auf uns. Einzig die NORD-<br />

DEUTSCHE VERMÖGEN liegt noch hinter uns. Klaipeda,<br />

du machst es mir nicht einfacher, dich zu mögen.<br />

sailing journal 5 | 08 70 | 71<br />

Dabei gibt sich die Stadt alle Mühe. Blendender Sonnen<br />

schein statt regnerischer Tristesse, wie ich sie aus<br />

2005 in Erinnerung habe. Ein freundliches Welcome<br />

von den Offi ziellen und drei Tage Aufenthalt im Sea Festival<br />

tun ihren Rest dazu. Ich schließe mich der großen<br />

Freude aller Teilnehmer an und schließe die Stadt in<br />

mein Herz. Beim fi nalen Abschiedslauf durch die Stadt<br />

überwinde ich dann auch meine streng antrainierte<br />

norddeutsche Zurückhaltung und mache jede Welle<br />

der Parade mit, in der wir mitmarschieren. Und dabei<br />

war zu dem Zeitpunkt noch nicht mal Bier im Spiel.


72 | 73 sailing journal 5 | 08<br />

race baltic sprint cup<br />

Ein Novum 2008 neben der erstmaligen Gruppeneinteilung<br />

war auch, dass man neben reinen Langstreckenwettfahrten<br />

zum ersten Mal in der Danziger<br />

Bucht ein Inshore Race veranstaltet hat. Hut ab, dass<br />

Henning und seine Kollegen hier standhaft blieben<br />

und die vielen Zweifel und Vorbehalte mancher Segler<br />

gegenüber der Kurzbahn zerstreuten. Vor allem, weil<br />

ursprünglich vom Veranstalter die Serie als Einladung<br />

an die polnischen Segler gedacht war, damit diese<br />

sich vor Ort mit den baltischen Cuppern messen können.<br />

Trotz der geringen polnischen Beteiligung haben<br />

Henning und Alan das Format aufrechterhalten und<br />

am Ende selbst noch organisiert.<br />

Nach den Inshores wurde dank einiger Überraschungen<br />

die Führungstabelle deutlich verändert und<br />

manche Crew konnte mit neuem Elan die fi nale Etappe<br />

auf dem Weg nach Bornholm in Angriff nehmen. Und<br />

genau diese aufkeimende Hoffnung war dann am Ende<br />

an einem unsagbaren Segelkrimi schuld, der es an<br />

nichts mangeln ließ: Flauten, eine Vielzahl an taktischen<br />

Optionen, vermeintlichen Siegern und einer glorreichen<br />

Abschiedsparty auf Bornholm.<br />

Ich habe Henning seit meiner Ankunft in Kiel kaum<br />

noch gesprochen. Zu sehr hat mich der Alltag wieder<br />

in den Griff bekommen und zu sehr sind Henning und<br />

Alan schon wieder mit der Planung für 2009 beschäftigt.<br />

Ich bin mir sicher, dass die beiden erneut probieren,<br />

die von ihnen gelegte Latte noch ein bisschen<br />

höher zu legen. Und ich bin mir sicher, dass sie es<br />

schaffen werden, über die Latte noch einmal rüberzuspringen.<br />

Aber eine Bitte, Jungs: Lasst uns doch bitte<br />

mal länger in Danzig bleiben!


74 | 75 sailing journal 5 | 08<br />

sailstyle<br />

THE NORTH FACE Handschuhe<br />

Die Legende unter den Fäustlingen: der Hymalayan Mitt. Nun wurde er<br />

überarbeitet: 800er-Daunenfüllung, Gore-Windstopper (wasserdicht und<br />

atmungsaktiv), zweilagige wasserdichte Lederhandfl ächen. Zusätzlich ist die<br />

Kordel einhändig bedienbar. Der Preis liegt bei 115 Euro.<br />

INFO WWW.THENORTHFACE.DE<br />

GAASTRA PRO Kollektion<br />

Das Gaastra nicht nur modische Kleidung und<br />

Accessoires produziert, ist bei der Herkunft der Firma<br />

kein Wunder. Seit 1897 wurden im holländischen<br />

Sneek Segel hergestellt, samt dazugehöriger<br />

Kleidung. Die Pro Kollektion wird allerdings nur in<br />

ausgewählten Shops und bei Conleys zu fi nden sein.<br />

INFO WWW.GAASTRAPROSHOP.COM und<br />

WWW.GAASTRA.CONLEYS.DE<br />

OLYMPUS E-420 Kamera<br />

Als Hommage an die berühmte japanische<br />

Dichterin Ono no Komachi, deren Schönheit<br />

legendär war, wurde das „E-420 Komachi Kit“<br />

kreiert. Das Paket enthält die leistungsstarke<br />

E-420 sowie das schlanke Zuiko Digital 25<br />

mm 1:2,8 Pancake und ist damit das derzeit<br />

handlichste D-SLR-Kit.<br />

INFO WWW.OLYMPUS.DE<br />

HOCHLEISTUNGSSEGELN Buch<br />

Es ist das Standardwerk für jeden ambitionierten Regattasegler:<br />

„Hochleistungssegeln“ von Frank Bethwaite, der durch seine<br />

Entdeckungen im Bereich des Segelsports ganz neue Segeltechniken<br />

und Bootsbauentwicklungen möglich gemacht hat. Die deutschsprachige<br />

Ausgabe ist jetzt in überarbeiteter Aufl age wieder in den<br />

Buchhandlungen zu haben. Das Buch „Hochleistungssegeln“ ist neu<br />

im Verlag der Hochleistungssegeln GmbH erschienen und für 59,90<br />

Euro im gut sortierten Fachhandel.<br />

INFO WWW.HOCHLEISTUNGSSEGELN.COM<br />

FRANCO COSTA Kalender<br />

Franco Costa, als Maler weltberühmt für seine einzigartigen Segelbilder und<br />

sein soziales Engagement, hat zusammen mit der Kieler Alpha Edition einen<br />

Wandkalender mit einigen seiner berühmtesten Bilder zusammengestellt.<br />

Im Format 47 x 60 Zentimeter ist der Kalender ein echter Blickfang an jeder<br />

Wand und die hochwertigen Bilderdrucke auf 170 Gramm schwerem Papier<br />

können auch problemlos gerahmt werden. Ein wunderbares Geschenk<br />

für jeden Segler, aber auch für Liebhaber des italienischen Künstlers. Der<br />

Franco Costa Kalender 2009 ist im Buchhandel zum Preis von nur 24,95 Euro<br />

unter der ISBN 978-3-8256-7416-8 erhältlich.<br />

INFO WWW.FRANCOCOSTA.COM<br />

„SIR JAMES“ Schuhanzieher<br />

Endlich ist sie da, die Alternative zum starren Schuhlöffel. Auf einem schlichten<br />

Nylonband gleitet der Fuß in jeden Schuh. Damit man, wenn man unterwegs ist, nicht<br />

auf seinen „Sir James“ verzichten muss, rollt man das Ding einfach zusammen und steckt<br />

es in das dazugehörige Etui. Einfacher geht es nicht. Der Preis liegt bei 12,90 Euro.<br />

INFO WWW.DISCOVERY-24.DE<br />

NEOZ CORDLESS LIGHTING Lampe<br />

Das gibt es erst seit 1995 – Lampen ohne lästige Kabel. Statt dass man ständig<br />

darüber stolpert, lässt man sie einfach weg. Die australische Firma Neoz ist<br />

mittlerweile in 50 Ländern vertreten, vom Ritz Carlton bis zum Jazz on Linclon in New<br />

York. Da stolpert nun niemand mehr. Müssen Sie auch nicht. Wie das funktioniert?<br />

Mit Halogenlampen samt Lithium-Ion-Akkus. Eco-Version: höchster Modus 7<br />

Stunden, mittlerer Modus 10 Stunden, Ladezeit 4,5 Stunden. Pro-Version: höchster<br />

Modus 10 Stunden, mittlerer Modus 13 Stunden, Ladezeit 8,5 Stunden. Der Preis<br />

liegt bei 379 Euro (Eco) und 429 Euro (Pro).<br />

INFO WWW.MOONICH.DE<br />

BLOMUS Luftbefeuchter<br />

Die Heizsaison steht vor der Tür bzw. hat schon begonnen. Wie jedes Jahr<br />

ärgert man sich über zu trockene Luft in den Räumlichkeiten. Abhilfe schafft<br />

Blomus. Er muss nicht auf oder an der Heizung liegen, sondern kann überall<br />

im Raum untergebracht werden. Der Preis liegt bei 29,90 Euro.<br />

INFO WWW.DISCOVERY-24.COM<br />

DIE KÜSTEN SÜDAFRIKAS Buch<br />

Seit Ende der Apartheid wendet sich die Welt dem äußersten<br />

Süden Afrikas wieder zu. Die wilde Schönheit des Landes<br />

entlang zweier Ozeane zieht Reisende aus aller Welt an.<br />

Jörn Vanhöfen fuhr 2500 Kilometer entlang den Stränden<br />

Südafrikas und fotografi erte die Landschaften und Menschen an<br />

unbändigen Küsten. Der Preis liegt bei 49 Euro.<br />

INFO WWW.MARE.DE<br />

OLYMPUS Kamera<br />

Je kleiner, desto doller, könnte man<br />

sagen. Schlankes Metallgehäuse in Rot,<br />

Gelb, Silber und Schwarz. Dazu gesellen<br />

sich ein paar technische Raffi nessen wie<br />

Schattenaufhellung, Gesichtserkennung,<br />

3-fach-Zoom (38-114 Millimeter), 2,7-<br />

Zoll-Monitor, und 10 Mio. Pixel. Der<br />

Preis liegt bei 219 Euro.<br />

INFO WWW.OLYMPUS.DE


76 | 77<br />

sailing journal 5 | 08<br />

regatta flens super sail tour sylt<br />

flens super sail tour<br />

Text Jens Hannemann © Fotos Tom Körber


78 | 79 sailing journal 5 | 08<br />

regatta flens super sail tour sylt<br />

Viele Zehntausend Besucher erlaubten hautnah das<br />

große Finale der Flens Super Sail Tour 2008 auf der Urlaubsinsel<br />

Sylt. Bürgervorsteher Peter Schnittgard eröffnete<br />

die Veranstaltung am Samstagmorgen und bedankte<br />

sich beim exklusiven Teilnehmerfeld aus Welt-, Europaund<br />

Deutschen Meistern, dass sie und das Management<br />

von ProSail Sail Events, Westerland auf Sylt wieder als<br />

Austragungsort für das Tour-Highlight gewählt haben.<br />

Der erste Tag war der ideale Segeltag in der Brandung<br />

am Brandenburger Strand. Wind mit vier bis fünf<br />

Beaufort aus nordwestlichen Richtungen und eine sich<br />

immer mehr aufbauende Welle machten der Wettfahrtleitung<br />

und der DLRG in ihren Schlauchbooten mehr<br />

zu schaffen als den 26 Hobie-16-Teams. Wettfahrtleiter<br />

L. Klemp aus Hamburg hatte dennoch keine Probleme,<br />

am Samstag drei Qualifi kationsrennen für die am Sonntag<br />

geplanten Team Match Races zu starten. Das Besondere<br />

an den Regatten der Flens Super Sail ist die<br />

Nähe zu den Zuschauern, die zu Tausenden an der<br />

Promenade aufmerksam das Spektakel auf dem Wasser<br />

unter fachkundiger Live-Moderation verfolgen konnten.<br />

Kenterungen waren ebenso ohne Fernglas zu beobachten<br />

wie rasantes Surfen der schnellen Katamarane die<br />

Wellen hinunter. Das Ziel war keine auf dem Wasser<br />

ausgelegte Ziellinie, sondern ein Strandkorb. So schossen<br />

die Katamarane mit Höchstgeschwindigkeit mit der<br />

Welle auf den Strand und mussten den Strandkorb<br />

noch im Sprint zu Fuß erreichen. So mancher Vorsprung,<br />

der auf dem Wasser mühsam herausgesegelt<br />

wurde, ging noch auf den letzten Metern verloren, da<br />

eine hohe Sandabbruchkante zu erklimmen war.


Am Sonntag traten dann die hoch motivierten Segler<br />

im Team Match Race gegeneinander an. Das Wetter<br />

hatte sich etwas beruhigt, die Sonne schien und die<br />

Wellen waren nicht mehr ganz so aggressiv wie noch<br />

am Samstag. Dennoch brach bei einem der Besten die<br />

Ruderanlage und es drohte ihm frühzeitig das Ende,<br />

aber der Modus erlaubte den Einsatz eines Reservekatamarans<br />

und so konnte das Team LIROS mit seinem<br />

Spitzensegler Ulf Hahn (Lübeck) die Rennen fortsetzen<br />

und am Ende mit dem großen Sieg küren. Den Siegerpokal<br />

erhielten die vier glücklichen Gewinner aus den<br />

Händen von Bürgermeisterin Petra Reiber.<br />

Das Kinderfest mit Trampolin, Hüpfburgen und Kettcar-Rennen,<br />

eine große VW-Freizeitmobileausstellung<br />

und die zahlreichen anderen Stände auf der Promenade<br />

waren sehr gut besucht und es kam niemals Langeweile<br />

auf. Die Idee, den Sieger der Flens Super Sail<br />

in einem Team Match Race auszusegeln, kommt bei<br />

den Zuschauern sehr gut an. „Es ist viel einfacher bei<br />

vier Booten als Zuschauer den Überblick zu behalten,<br />

als wenn ein ganzes Feld von mehr als zwanzig Booten<br />

gleichzeitig unterwegs ist“, so Jens Hannemann, Pressesprecher<br />

der Super Sail Tour. „Wir freuen uns heute<br />

schon auf das kommende Jahr in Westerland auf Sylt.“


82 | 83 sailing journal 5 | 08<br />

onboard extreme40<br />

impaternosterzursee<br />

Text Jan Eike Andresen © Fotos Tom Körber<br />

Randy Smith hat schon viel erlebt. Unzählige Stunden<br />

hat er als junger Spund in den Achtzigern auf seinem<br />

Tornado abgeritten, wunde Hände haben seine<br />

Tage geprägt, bevor ihm seine Medaille bei den Spielen<br />

vergönnt war. Er hat den America´s Cup gewonnen<br />

und mehr als 50 nationale und internationale Titel<br />

errungen. Auf dem Wasser kann ihn also so schnell<br />

nichts erschüttern. Wäre da heute nicht dieser Presse-<br />

Tag: Eine neumodische Erfi ndung von Marketingexperten,<br />

abgeschaut von Formel 1 und Fußball, bei der es<br />

nicht darum geht, möglichst schnell seine Runden zu<br />

drehen, sondern sich möglichst schmeichelhaft in den<br />

Gazetten dieser Welt zu präsentieren. Spötter würden<br />

sagen, hier gäbe es blumige Segelkurse für <strong>Journal</strong>isten,<br />

die Lee von Luv nicht unterscheiden können. Entsprechend<br />

niedergeschlagen schaut Segellehrer Randy, als<br />

ihm nach unzähligen Runden an diesem Tag mit halber<br />

Kraft und unbeholfenen <strong>Journal</strong>isten die zwei hübschesten<br />

Segelschülerinnen vom Trampolin seines VX-40-<br />

Katamarans springen und sich verabschieden. Innerlich<br />

darauf vorbereitet, die nächste Runde mit Halbgas für<br />

grünhornige Zeitungsredakteure fahren zu müssen,<br />

spult Randy seine Standardprozedur ab („Hi, I´m Randy,<br />

nice to meet you, great you came here. This is a sailing<br />

boat, yes, it does mean we use wind only, no pollution<br />

...“), als seine Stimme zögernd den Reiseführer ablegt:<br />

Drei Jungs Mitte zwanzig fahren ehrfürchtig mit den<br />

Fingern über die Kunstfaserwanten des Katamarans,<br />

drehen neugierig an den Harken-Karbonwinschen, wollen<br />

verstehen, warum sie angeblich in diesem Moment<br />

die Zukunft des Segelns in den Händen halten. Keine<br />

Kamera, kein Notizblock, keine lackierten Fingernägel.<br />

Was ist denn hier los? Man sieht Randy seine Verwirrung<br />

an. “We´d like to fi nd out what an VX-40 is! A<br />

quick round. Full Throttle, no Interruption!“ Nur um<br />

kurz klar zu machen, dass wir nicht zum Kaffeesegeln<br />

gekommen sind ...<br />

„Who´s driving then?“, schießt Randy zurück – freilich<br />

selbst noch nicht wissend, ob die bevorstehende<br />

Abgabe seines Steuerknüppels gleich den Untergang<br />

von Mann und Maschine bedeuten wird. Ich schlucke<br />

– das meint der doch nicht ernst! Wir drei Einrumpfsegler,<br />

aufgewachsen in der Tradition des Segelns<br />

von gestern und nicht vertraut mit der Zukunft des<br />

Sports von morgen, sollen diese Karbonfl under bewegen?<br />

Randys fester Blick verrät die Antwort. Wollen<br />

wir doch herausfi nden, ob der ausdrucksstarke Klassenname<br />

Volvo Extreme40 die Realität getroffen hat.<br />

Und ob sich ein Haufen Kohlefaser und Foliensegel<br />

im Wert von 400.000 Euro mal eben domestizieren<br />

lässt. Gut, durchatmen, cool bleiben. Ich gehe an die<br />

Pinne, nicht gerade der Job, an den ich vorm Ablegen<br />

gedacht hätte. Niklas sitzt am Traveller, Max macht<br />

Groß. Keine Einführung, just win or swim. Noch ist<br />

alles safe. Wie eine Playmobil-Ente liegt das Monster<br />

in der Kieler Förde. Max nimmt die Großschot dicht.<br />

Oder das, was davon übrig ist: ein Dyneema-Bändsel,<br />

fi ngerdick. Keine Übersetzungen, keine Talje. Die<br />

Schot geht direkt auf einen Hydraulikzylinder unterm<br />

Großbaum. Nun gut, denke ich, andere Schiffe – andere<br />

Sitten. Langsam pumpt Max Druck ins Hydrauliksystem.<br />

Man merkt ihm den Respekt vor der Flunder<br />

an, wir alle wollen keine schlafenden Hunde wecken.<br />

Aber der Kat schläft weiter träge vor sich hin. Unvorstellbar,<br />

dass das Gefährt einfach umkippen, sich gar<br />

überschlagen kann. Aber dann klappen die Latten im<br />

Großsegel um, es knallt einmal und unser Kat faucht<br />

los. Er bäumt sich auf, beschleunigt, einem Paternoster<br />

gleich hebt es uns auf dem Luvschwimmer nach oben.<br />

Eine Gischtfontäne lässt den Leeschwimmer verschwinden,<br />

wie ein aus der Startbox entlassenes Rennpferd<br />

schießt der Kat über die Förde.<br />

Urplötzlich ist dann alles ruhig. Nichts knarrt mehr,<br />

kein Rattern einer Schot. Der Leeschwimmer ist wieder<br />

an die Oberfl äche zurückgekommen und wir schweben<br />

knapp vier Meter über der Ostsee. Wie ein Jumbojet,<br />

der in 10.000 Meter Höhe sein Heil über den Wetterkapriolen<br />

der Atmosphäre sucht, gleiten wir dahin.<br />

Über den Elementen und der reißenden Kraft des<br />

Wassers. Eine gespenstische Ruhe herrscht an Deck,<br />

das uns begleitende Schlauchboot mit dem brüllenden<br />

75-PS-Außenborder und einer Horde Marketingfritzen<br />

versinkt hinter uns im weißen Kielwasser. Gestartet<br />

im Herzen Kiels vor der Reventlouwiese nehmen wir<br />

Kurs auf die Außenförde. Raus aus den unbeständigen<br />

Winden der Innenförde, hinein in das Paradies des<br />

frischen Westwindes eines spätsommerlichen Atlantiktiefs.<br />

Die Anspannung an Bord ist zwar noch da, aber<br />

sie wird übertrumpft von unserem ungläubigen Staunen<br />

über die Macht der Physik. Wir suchen jetzt die<br />

Böen, laden das Boot mehr und mehr mit Druck auf<br />

und ziehen den Luvrumpf immer höher. Learning by<br />

doing. Das Spielerische in unserer Art, das Neue, Unbekannte<br />

zu entdecken und seine Grenzen zu fi nden,<br />

scheint Randy zu gefallen. Verschmitzt lächelnd sitzt er<br />

auf dem hinteren Beam – zu unserer Beruhigung immer<br />

eine Hand an der Notbremse des aufgepowerten<br />

Hydrauliksystems. Dieser Paternoster zur See gefällt<br />

uns! Einer Achterbahnfahrt gleich scheuchen wir das<br />

ächzende Karbon über die Förde. Einmal an der Pinne<br />

gezogen, richtet sich der Kat steil auf, wie bei einem<br />

startenden Flugzeug wird der Magen in den Bauch<br />

gedrückt. Oben angekommen, das Schwert frei in der<br />

Luft, ist es eine große Freude, einfach den Traveller zu<br />

öffnen, Druck aus der Kiste zu nehmen und im freien<br />

Fall mit dem Luvschwimmer ins Wasser zu fallen. Das<br />

Gefühl der Schwerelosigkeit macht uns süchtig, die<br />

Fontäne beim Eintauchen des Rumpfes ins Wasser begräbt<br />

uns alle. Die extreme Spannweite des Kats macht<br />

diese Wasserrutschenfahrt möglich. Fast genau so breit<br />

wie lang bedarf es bei diesen 40-Fuß-Geschossen gar<br />

nicht einmal so viel Krängung, damit der Rumpf um<br />

vier Meter nach oben ragt. Oben angekommen fühlt<br />

man sich beim ersten Mal so ähnlich wie ein kleines<br />

Kind, das sich zum ersten Mal vom Sprungturm stürzen<br />

soll. Es ist einfach alles nur krass!<br />

Überhaupt nötigt einem die extreme Geschwindigkeit<br />

von knapp 30 Knoten an diesem Nachmittag<br />

so einige Besonderheiten auf. Der Fahrtwind zum<br />

Beispiel ruiniert so ziemlich alle Böenansagen. Wir<br />

sehen zwar den schwarzen Böenstrich über die Wasseroberfl<br />

äche streichen, aber immer wieder, wenn wir<br />

denken: „Gleich trifft er uns, alle festhalten!“, passiert<br />

absolut gar nichts. Kein Wunder für den, der sich an<br />

die Vektorgrafi k der berühmten A-Scheintechnik erinnert.<br />

Trägt man dort den Fahrtwind als gut und gerne<br />

das Doppelte der wahren Windgeschwindigkeit ein,<br />

so stellt man recht schnell fest, dass dies die eigentlich<br />

tonangebende Komponente ist. Den Kräften an<br />

Bord ist es daher relativ egal, ob eine Bö die wahre<br />

Windgeschwindigkeit von neun Knoten auf 15 Knoten<br />

erhöht, denn relativ kommt nur ein Bruchteil davon an<br />

Deck an. Was jedes andere Boot nur kräftig in Krängung<br />

versetzt, wandelt der Kat schlicht in Speed um.<br />

Alles andere bleibt, wie es ist. Der Fahrtwind legt sich<br />

wie ein schützender Mantel um die fragile Karbonkonstruktion.<br />

Hinzu kommt: Die meisten Böen kriegt man<br />

ohnehin nicht mehr ab, denn wie sollte der Wind das<br />

Schiff auch erreichen, wenn es schneller fährt, als die<br />

Böen über das Wasser ziehen?<br />

All das gilt freilich nur, solange das Schiff mit besagten<br />

30 Knoten durch die Ostsee nagelt. Wehe, es<br />

bleibt stehen! Dann fehlt der von vorn kommende<br />

Fahrtwind, sodass auch der scheinbare Wind den Kat<br />

mit seiner überdimensionalen Segelfl äche genau von<br />

der Seite treffen kann. Hilfl os ausgeliefert wird der Kat<br />

zum Spielball des Windes, der Luvschwimmer schießt<br />

explosionsartig in die Höhe. Die Achterbahnfahrt läuft<br />

an, ohne dass es jemanden gäbe, der im Kontrollraum<br />

die Fäden in der Hand hätte. Und man sehnt sich nach<br />

dem kontrollierten Krängen eines Schiffes von heute<br />

oder gestern, während man auf dem bockigen Gefährt<br />

von morgen um sein Leben fürchtet.<br />

Das Gestern, das oft auch mit dem „Guten Alten“<br />

bezeichnet wird. Denn nicht zu unrecht stellt man<br />

wohl erkennend fest, warum einrümpfige Kielschiffe<br />

seit Menschengedenken den Bootsbau beherrschen.<br />

Sich überschlagende Katamarane gehören erkennbar<br />

nicht zum „Guten Alten“! Aber unabhängig davon, ob<br />

so ein VX-40 nun zum Heute oder Morgen gehört,<br />

kann man zumindest sagen, dass der Segelsport nach<br />

seiner Zukunft sucht. Schon einmal war Randy der<br />

Gegenwart entflohen und in diese Zukunft geflüchtet.


Das war 1988 nach seiner Olympiamedaille im Tornado.<br />

Gerade noch rechtzeitig, um als Experte die<br />

Cuplegende Dennis Connor bei dem berühmten<br />

Mismatch unterstützen zu dürfen. Wie heute kamen<br />

damals die Kontrahenten beim America´s Cup nicht<br />

über einen grünen Zweig und verabredeten sich zum<br />

„Deed of Gift“-Match, in der Presse heute auch ehrfürchtig<br />

als DOG-Match bezeichnet. Es war die Zukunft<br />

des Segelns gegen die altbackenen, aber aufgemöbelten<br />

Prinzipien des Sports. Ein, an den heutigen<br />

Maßstäben gemessen, kleiner Katamaran gegen ein<br />

Monster von Monohull. Es siegte die Zukunft, Connor<br />

hatte mit seinem Kat dem dreimal größeren Monohull<br />

die Grenzen der Physik aufgezeigt. Und Randy war<br />

mittendrin. Genau 20 Jahre später sorgt er nun wieder<br />

mit einem Kat für Furore und prägt die Zukunft<br />

des Sports: Beim iShares Cup, einer der innovativsten<br />

Regattaserien unserer Zeit, tritt er mit dem Team<br />

TOMMY HILFIGER an. Das Publikum steht gebannt an<br />

der Förde und schaut zu. Dabei liegt die Innovation<br />

nicht am Ort des Geschehens, denn überall wollen<br />

Veranstalter auf den Rathausteichen dieser Welt vor<br />

großem Publikum das Segeln präsentieren. Nein, es<br />

sind die Schiffe, die den iShares Cup zu einem wirklich<br />

lohnenden Ausflug machen. Wo mancherorts mit<br />

schwimmenden Kühlschranktüren um die Gunst des<br />

Publikums gesucht wird, setzt der iShares Cup auf<br />

spektakuläre Überschläge und rasante Geschwindigkeiten.<br />

Wenn auch alle um die Zukunft des America´s<br />

Cup weinen, so überwiegt doch mittlerweile die Spannung<br />

des erwarteten Rennens mit den zwei Riesenkatamaranen<br />

gegenüber dem Anblick der mit zwölf Knoten<br />

scheinbar dahindümpelnden IACC-Schiffen.<br />

Was dieses Rennen an Action bedeuten wird, lässt<br />

sich zurück an Bord unserer TOMMY HILFIGER erahnen.<br />

Der Wind hat zugelegt. Zwar ist mit knapp zwölf<br />

Knoten Wind alles andere als viel Druck in der Luft,<br />

schon gar nicht, wenn man mit einem stäbigen Seekreuzer<br />

auf der Ostsee unterwegs ist. Aber die Böen<br />

haben es in sich, gerade wenn man in vier Meter<br />

Höhe der Luvtonne entgegenschwebt und sich vorstellt,<br />

an jener mit dem Gennaker die Segelfl äche noch<br />

einmal knapp verdoppeln zu wollen. Ich falle ab, Niklas<br />

lässt den Traveller nach Lee rauschen. Einem Stein<br />

gleich fallen wir vom Himmel, doch kurz bevor wir mit<br />

dem Luvrumpf aufschlagen, verharrt das Schiff, so viel<br />

Druck baut sich beim Abfallen auf. Der Leerumpf ist<br />

auf Tauchstation gegangen und bohrt sich durch das<br />

tosende Ostseewasser. Zur Erinnerung: Wir haben<br />

knapp vier Windstärken! Der Gennaker geht hoch.<br />

Weil der Fahrtwind den Wind an Deck so weit von<br />

vorn kommen lässt, wäre ein herkömmlicher Gennaker<br />

viel zu bauchig. Deshalb haben die VX-40-Katamarane<br />

onboard extreme40<br />

ein ganz fl ach genähtes Etwas, das eher an eine Genua<br />

erinnert – seit Paul Cayards Streifzug durch die<br />

Grenzbereiche der Segelvermessung beim Volvo Ocean<br />

Race 1997/98 kann man so etwas auch Code-0<br />

nennen. Wie diese Monstergenuas beim Ocean Race<br />

werden die Gennaker aufgerollt gesetzt und dann wie<br />

eine Rollfock ausgerollt. Aber zu meinem Erstaunen<br />

steht unsere Rakete erst einmal. Kein Wunder, ich bin<br />

viel zu tief gefahren, der Wind kommt genau von hinten<br />

und treibt uns vor sich her wie eine Charterquarze<br />

im Sonnenuntergang vor der adriatischen Küste. Also<br />

leicht anluven. Bis wieder Druck ins Schiff kommt.<br />

Die Kunst guten Steuerns ist es jetzt, den Kat auf eine<br />

Kufe zu setzen, ihn auf Topspeed zu bringen. Auch<br />

wenn man eigentlich Raum nach Lee machen möchte,<br />

gilt es erst einmal anzuluven. Sobald man über die<br />

Fauch- und Knatterphase wieder hinaus ist, drückt einen<br />

der Fahrtwind automatisch nach Lee.<br />

Also alles ganz einfach? Mitnichten! Unter Gennaker<br />

lässt sich erahnen, wie schmal der Grat zwischen Leben<br />

und Tod sein kann mit solch einem Gerät. Nicht immer<br />

kann man einfach abfallen, um in einer Bö Druck aus<br />

dem Kat zu lassen. Denn zieht man an der Pinne, versenkt<br />

sich erst einmal der Leeschwimmer komplett im<br />

Wasser, das Heck drückt nach oben. Der Kurs hingegen<br />

ändert sich nicht! Nur noch durch Anluven kann<br />

man das versenkte Leeschiff bei mehr als 25 Knoten<br />

Fahrt zurück an die Wasseroberfl äche befördern und so<br />

die Manövrierfähigkeit zurückerobern. Das geht aber<br />

nicht, wenn eine Bö das Abfallen aufdiktiert. Typischer<br />

Fall von Zwickmühle. Zwar kann man noch handeln,<br />

doch egal was man tut, es ist alles verloren. Doch wo<br />

verloren früher Sonnenschuss hieß, steht es jetzt für<br />

nose dive. Salopp übersetzt: Überschlag! 40 Fuß stehen<br />

dann senkrecht im Wasser, der Mast schlägt einer<br />

Bombe gleich ins Meer ein. Wer da nicht vorher abspringt,<br />

fi ndet sich plötzlich auf Höhe eines Freibad-<br />

Zehners wieder, bevor er abgeschmissen wird. Das<br />

Ding bleibt einfach ein Paternoster – nur mit dem Unterschied,<br />

dass jeder Paternoster einen spätestens oben<br />

wieder mit nach unten nimmt. Ein VX-40 hingegen lässt<br />

einen auch schon mal aus 40 Fuß Höhe fallen ...<br />

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szene match-mädels<br />

diematch-mädels<br />

DER WELTSEGLERVERBAND ISAF HAT VERKÜNDET: FRAUEN<br />

MATCH RACE IST OLYMPISCH. FÜR SILKE HAHLBROCK,<br />

DEUTSCHLANDS BESTE DIESER ZUNFT, WIRD ES JETZT ERNST.<br />

2008 HAT SIE SICH AN DIE WELTSPITZE GESEGELT – 2012<br />

MÖCHTE SIE MIT IHREM TEAM VOR WEYMOUTH IN ENGLAND<br />

UM OLYMPISCHES EDELMETALL KÄMPFEN. EINE SPANNENDE<br />

SAISON LIEGT HINTER DEM HAHLBROCK-TEAM.<br />

Text Nele-Marie Broock © Fotos Royal New Zealand Yacht Squadron<br />

Hamburg an einem Sonntagmorgen im Januar 2008.<br />

Schneeregen taucht die Stadt in tristes Grau. Vier<br />

Frauen, eingepackt in Ölzeug und Pudelmützen, befreien<br />

den Umkreis des Krans von Eis, um ihr Trainingsboot<br />

– eine Streamline – ins Wasser zu lassen.<br />

Training steht an und die Weltmeisterschaft im Frauen<br />

Match Race. Seit Ende Dezember treffen sich Silke<br />

Hahlbrock, Marion Rommel, Kerstin Schult und Nele-<br />

Marie Bock mehrmals pro Woche, um sich auf dieses<br />

große Event in Neuseeland vorzubereiten: Sie quälen<br />

sich im Fitnessstudio, pauken die Regeln und verbringen<br />

unzählige Stunden auf der Hamburger Außenalster<br />

– bei Schnee und Eis. Weit und breit allein auf dem<br />

Wasser. Allein, auch ohne Trainer. Das Honorar eines<br />

Coachs übertrifft das Budget des jungen Teams. Ein<br />

Hamburger Mäzen fi nanziert den jungen Seglerinnen<br />

die kostspieligen Flüge nach Auckland – ohne die<br />

spendable Unterstützung hätte die 24-jährige BWL-<br />

Studentin Hahlbrock den Startplatz für die WM, den<br />

sie ihrem Weltranglistenplatz acht verdankt, nicht annehmen<br />

können.<br />

Die Weltspitze erreicht ...<br />

Auckland, Neuseeland, im April: Sonnenschein und<br />

spätsommerliche Temperaturen lassen den Schneeregen<br />

schnell vergessen, Schweiß steht den Seglerinnen auf<br />

der Stirn. Gleich das erste Rennen gewinnen die vier<br />

Norddeutschen gegen die Australierin Nicky Souter –<br />

Favoritin auf den schnellen Booten vom Typ Elliot 6. Im<br />

zweiten Rennen gilt es, die amtierende Weltmeis terin<br />

und Weltranglistenerste Claire Leroy aus Frankreich zu<br />

bezwingen, deren Dominanz fast unwirklich erscheint.<br />

Zunächst liegen die vier Frauen, die für den Hamburger<br />

Segel-Club starten, erwartungsgemäß hinten. Aber<br />

eines haben sie sich vorgenommen: Niemals aufgeben!<br />

Ein Winddreher und eine geschickte Wende zum<br />

richtigen Zeitpunkt lassen Hahlbrock & Co. auf der<br />

zweiten Kreuz in Führung gehen. 1:0 für Germany!<br />

„Nobody could have beaten you today – you were so<br />

incredible fast“, zeigt sich der vom Match Race Team<br />

Hamburg angeheuerte neuseeländische Trainer Robert


88 | 89 sailing journal 5 | 08<br />

szene match-mädels<br />

Hjelkema auch am zweiten Tag von seinen Schützlingen<br />

beeindruckt. Fünf Rennen entscheiden sie für<br />

sich. „Wir waren einfach schnell – und für jeden Meter<br />

haben wir gekämpft“, erklärt Trimmerin Marion<br />

Rommel. Die Boote hätten ihnen körperlich alles abverlangt.<br />

Mit Platz vier in der Round-Robin-Vorrunde<br />

erreichen sie postwendend das Viertelfi nale. Verloren<br />

haben sie bis dahin skurrilerweise nur gegen vermeintlich<br />

schwächere Teams: „Die Großen haben wir alle<br />

geschlagen!“, resümiert die Steuerfrau zufrieden nach<br />

der ersten Ausscheidungsrunde.<br />

Match Race bedeutet, Erster oder Letzter zu sein: Dass<br />

neben seglerischem Können vor allem Nervenstärke<br />

elementar wichtig ist, zeigt das Viertelfi nale vor Auckland.<br />

Mit zwei Penalties in der Vorstartphase gehen<br />

die Hamburgerinnen zu früh über die Startlinie. Das<br />

Luvtonnenmanöver missglückt und Hahlbrock verliert<br />

zwischenzeitlich das Steuer, als sie ausrutscht. „Mit einer<br />

halben Minute Abstand zu unserer Gegnerin Josy<br />

Gibson sind wir ins Ziel gekommen. Es lief so schief,<br />

dass wir zwischenzeitlich schon fast wieder schmunzeln<br />

mussten“, berichtet die 22-jährige Studentin Nele-<br />

Marie Bock selbstkritisch. Vermutlich lagen die Nerven<br />

blank. „Auf den Punkt fokussiert und konzentriert<br />

bleiben, daran müssen wir noch arbeiten“, lautet das<br />

Resümee des katastrophalen Viertelfi nales, denn auch<br />

das zweite Rennen geht verloren. Doch mit einem<br />

sechsten Platz auf der Weltmeisterschaft können sie<br />

sehr zufrieden sein. Die internationale Konkurrenz ist<br />

gut – um viele Jahre erfahrener im Duell Boot gegen<br />

Boot und vielleicht auch etwas professioneller.<br />

... und noch lange nicht am Ziel<br />

Seit der Entscheidung der ISAF, Frauen Match Race ins<br />

olympische Programm aufzunehmen, hegen die jungen<br />

Seglerinnen nur noch einen Traum: die Teilnahme an<br />

den olympischen Segelwettbewerben in Weymouth<br />

2012. Ihr dringlichster Wunsch: eigene Trainingsboote<br />

in der Heimat, einen starken fi nanziellen Partner und<br />

nicht zuletzt einen Trainer. Mit Hendrik Ismar fi nden sie<br />

wenig später einen sehr qualifi zierten und engagierten<br />

Coach. Bislang brachte Ismar nicht nur 470er-Segler<br />

und 420er-Kader-Sportler aus Bremen und Hamburg<br />

groß heraus. Auch als DSV-Trainer machte sich der<br />

32-Jährige bei zahlreichen erfolgreichen Trainereinsätzen<br />

auf internationalen Events einen Namen. Sein erstes<br />

Einsatzgebiet für das Match Race Team Hamburg:<br />

Spanien. Wenige Tage nach der Rückkehr des Teams<br />

aus Auckland fl iegt Hendrik mit seinen neuen Schützlingen<br />

an die Costa Blanca zum X Criterium Feminino.<br />

Ob die Zusammenarbeit fruchtet? Noch beim offi ziellen<br />

Trainingstag vor Beginn der hochrangigen Regatta<br />

schlägt der erfahrene Segler verzweifelt die Hände<br />

über dem Kopf zusammen, als er vom Motorboot aus<br />

das Chaos auf der TOM 28 beobachten muss. Kann<br />

er nur noch Schadensbegrenzung betreiben? Aber<br />

es läuft ganz anders, als das Training vermuten lässt.<br />

Nach einer kurzfristigen Umstellungen des Teams gewinnen<br />

die fünf – Marion Rommel, Maren Hahlbrock,<br />

Nele-Marie Bock, Natalie Turlik und ihre Steuerfrau Silke<br />

Hahlbrock – nicht nur die Round-Robin-Vorrunde,<br />

sondern letztendlich die Gesamtwertung des hoch<br />

dotierten Grade-1-Events. Ja, die Zusammenarbeit mit<br />

Trainer Ismar fruchtet!<br />

Inzwischen ist Juni und das Team fi ebert der Kieler<br />

Woche entgegen – erstmalig wird ein Frauen Match<br />

Race in der Innenförde ausgetragen. Silke Hahlbrock<br />

wird als Medaillenfavorit gehandelt. „Is it your Heimspiel?<br />

Yes!“ Nach nur einer Niederlage schlagen Silke,<br />

ihre Schwester Maren und die langjährige Vorschoterin<br />

Marion Rommel die Konkurrenz und gewinnen vor der<br />

Britin Lucy MacGregor die Kieler Woche. Die Früchte<br />

der harten Arbeit im ersten Halbjahr 2008: Platz drei<br />

der Weltrangliste.<br />

Viel Einsatz in Eigenregie<br />

Das Projekt gewinnt weiter an Fahrt: Es wird mit der<br />

Zeit professioneller. Aus „Freestyle Match Race“ – wie<br />

Hahlbrock ihre Anfänge tiefstapelnd beschreibt – wird<br />

ernsthaftes Segeln und gar der Beginn einer Olympi-


90 | 91 sailing journal 5 | 08<br />

szene match-mädels<br />

akampagne. Neben Uni und Job investieren die jungen Frauen viel Zeit in das zunehmend<br />

umfangreichere „Management“, dessen Vorstandsvorsitz – wenn wir von einer<br />

Firma sprechen würden – Hendrik Ismar innehat. Namhafte Unternehmen werden auf<br />

die Seglerinnen aufmerksam und steigen ins Boot. Die Fondgesellschaft IMMAC nimmt<br />

die Match-Race-Damen ins „<strong>Sailing</strong> Team“ auf, fördert den Ehrgeiz fi nanziell. Sportmedizinische<br />

Begleitung sowie Fitnesstraining bis hin zur Massage erhalten sie von dem<br />

Kieler Mare Klinikum. Wichtigen Support erfahren die Hahlbrock-Mädels auch durch<br />

den Bekleidungsspezialisten Musto, die Segelmacherei Faber und Münker, die Werbeagentur<br />

Headquarters Hamburg, die mit PR- und Marketingberatung zur Seite steht<br />

und Orthomol, einer der bedeutendsten Hersteller von garantiert dopingfreien Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

Ohne Unterstützung geht es nicht: Was sich das Team lange<br />

wünschte, wird wahr, auch wenn das Budget bis 2012 noch lange nicht gedeckt ist.<br />

Auf Trainingskurs Kiel<br />

„ZwanzigZwölf“ heißen die neuen J22-Trainingsboote des Teams, die die Damen von<br />

der J22-Klassenvereinigung langfristig gechartert haben und die Grundlage ihres eigenen<br />

kleinen Stützpunktes in Kiel-Schilksee bilden. Die Liegeplätze stellen die Stadt<br />

Kiel und die Sporthafen Kiel GmbH zur Verfügung. Deutschlands beste Match Racer<br />

der Männer-Riege, wie Andreas Willim oder Jan-Eike Andresen, dienen den Frauen als<br />

Sparringspartner, bei ihnen holen sich die Damen die nötige Härte. „Mit den Booten haben<br />

wir uns hervorragende Trainingsbedingungen geschaffen“, erklärt Coach Ismar mit<br />

Nachdruck. „Wir haben aber noch einiges vor uns, es ist noch viel zu tun“, scheint der<br />

Trainer „seine Ladys“ warnen zu wollen. Ein Crewpool von bis zu sieben Seglerinnen<br />

gehört zum Kader und so wird vor jeder anstehenden Regatta entschieden, welche Zusammensetzung<br />

für den jeweiligen Wettkampf die ideale ist. In der Tat hat der strenge<br />

Trainer seine Schützlinge bereits gut im Griff: Jedes Wochenende startet das Wassertraining<br />

morgens um zehn, endet mit Sport und Videoanalyse spät am Abend. „Um<br />

sonntagmorgens freiwillig um 7.30 Uhr durch Schilksee zu joggen, muss man schon viel<br />

Leidenschaft und Ehrgeiz mitbringen“, gibt die gelernte Segelmacherin Kerstin Schult<br />

schmunzelnd zu. Bei diesem straffen Programm bleibt den Seglerinnen nicht viel Zeit<br />

für Freund und Familie. Die Sommersaison ist nun vorbei – aber das Training geht weiter.<br />

Vermutlich werden die beiden J´s noch lange in den Winter hinein auf der Kieler<br />

Förde um die Wette segeln. Bei Wind und Wetter – und auch bei Schneeregen.


olexbalticweek farr40em<br />

© Fotos Tom Körber<br />

WER AM SCHNELLSTEN IN DIE RICHTIGE RICHTUNG SEGELT, GEWINNT. DIESES PRINZIP IST EINFACH, OLYM-<br />

PISCH ERPROBT – UND UMBARMHERZIG. KEIN SCHLECHTER VERMESSUNGSWERT KANN DEN SEGLERISCHEN<br />

MISSERFOLG KASCHIEREN. EIN PROBLEM HABEN ONE-DESIGN-KLASSEN SOMIT: WENN FEHLER GEMACHT<br />

WERDEN, LIEGT ES NICHT AM SCHIFF, SONDERN AN DEN SEGLERN. KEINE FAULE AUSREDEN ALSO.


94 | 95 sailing journal 5 | 08<br />

regatta rolex baltic week<br />

“EHRLICH GESAGT GIBT ES KEINE RICH-<br />

TIGE ALTERNATIVE ZU EINER FARR40.<br />

KEINE ANDERE YACHT BRINGT ES SO<br />

AUF DEN PUNKT: PERFORMANCE DES<br />

BOOTES, ENGAGEMENT DER EIGNER UND<br />

PASSION UNSERES PARTNER ROLEX, MIT<br />

DEM WIR SEIT SIEBEN ERFOLGREICHEN<br />

JAHREN DEN WEG GEMEINSAM GEHEN.<br />

EINE UNSCHLAGBARE KOMBINATION.”<br />

GEOFF STAGG/STAGG YACHTS


96 | 97<br />

sailing journal 5 | 08<br />

regatta rolex baltic week<br />

GEOFF STAGG IST MITBESITZER VON<br />

STAGG YACHTS (USA), DIE EINE<br />

LIZENZ FÜR DEN BAU VON FARR40-<br />

YACHTEN BESITZEN. GLEICHZEITIG<br />

IST ER DER MANAGER DER INTERNA-<br />

TIONALEN KLASSENVEREINIGUNG.<br />

“WIR HABEN BIS DATO 165 SCHIFFE GEBAUT UND BAUEN SIE NOCH IMMER<br />

– DAS STEHT FÜR DIE DAUERHAFTIGKEIT UND KRAFT DIESER KLASSE. DAS<br />

BOOT WURDE MIT VIELEN EINFLÜSSEN AUS IM GRUNDE ALLEN FORMELN<br />

KONSTRUIERT, DIE DAMALS EN VOGUE WAREN. INFOLGEDESSEN WAR ES<br />

SEINER ZEIT WEIT VORAUS. DIE YACHTEN WURDEN UND WERDEN NACH<br />

EINER SEHR STRIKTEN ONE-DESIGN-FORMEL GEBAUT, UND DAS AUF EINEM<br />

SEHR HOHEN NIVEAU. EPOXYDHARZ, DER IM VAKUUM GEBACKEN WIRD –<br />

ZEHN JAHRE SPÄTER WURDE DIES ZU EINEM INDUSTRIESTANDARD.”<br />

GEOFF STAGG/STAGG YACHTS


“DAS BOOT IST FÜR SEINE LÄNGE VERDAMMT<br />

SCHNELL. AM MASTTOPP BEFESTIGTE SPIN-<br />

NAKER WURDEN ANFANG 2007 EINGEFÜHRT,<br />

SEITDEM HAT SICH DER LOOK AUF SCHNELLEN<br />

DOWNWINDKURSEN ERHEBLICH VERÄNDERT.<br />

DAS DECKSLAYOUT WURDE NACH MODERNEN<br />

ANFORDERUNGEN ÜBERARBEITET – OHNE<br />

FAULE KOMPROMISSE. WEITERE REFITS STE-<br />

HEN MOMENTAN NICHT ZUR DISKUSSION.”<br />

GEOFF STAGG/STAGG YACHTS<br />

sailing journal 5 | 08<br />

98 | 99


“DIE BESITZER LIEBEN DIE SICHERHEIT<br />

EINER ONE-DESIGN-KLASSE, IN DER SICH<br />

NICHT JEDES JAHR, NUR WEIL ES UNMO-<br />

DERN WURDE, ETWAS ÄNDERT. SO BLEIBEN<br />

DIE KOSTEN STABIL. GLEICHZEITIG IST ES<br />

DIE KLASSE, IN DER DIE EIGNER ES LIE-<br />

BEN SELBST AM STEUER ZU STEHEN. HO-<br />

HES FAHRERISCHES GESCHICK, SPORTLICHE<br />

KONKURRENZ UNTEREINANDER UND GLEICH-<br />

ZEITIG DICKE FREUNDE – WAS FÜR EINE<br />

KOMBINATION. DARIN LIEGT VIELLEICHT<br />

DAS GEHEIMNIS DER FARR40.“<br />

GEOFF STAGG/STAGG YACHTS<br />

sailing journal 5 | 08<br />

100 | 101


MIT DER PRÄZISION EINES SCHWEIZER UHRWERKS STEUERTE DER MAILÄNDER VINCENZO<br />

ONORATO SEINE MASCALZONE LATIMNO WIEDER AN DIE SPITZE DES FELDS. VIER TAGES-<br />

SIEGE IN SECHS WETTFAHRTEN SPRECHEN EINE DEUTLICHE SPRACHE. DER GROSSREEDER<br />

KONNTE AUCH DEN VIERTEN PLATZ ZUM TAGESABSCHLUSS VERSCHMERZEN. „DER START<br />

WAR NOCH OKAY, ABER DANN HABEN EINIGE AUF EINEN WINDDREHER FRÜHER REAGIERT“,<br />

SO VINCENZO ONORATO, „ABER DAS ZEIGT JA NUR, DASS WIR HIER WEITER UM JEDEN<br />

EINZELNEN PLATZ WERDEN KÄMPFEN MÜSSEN.“<br />

regatta rolex baltic week sailing journal 5 | 08 102 | 103


ITALIENISCHE SEGLER HABEN EINEN<br />

AUSGEPRÄGTEN SINN FÜR DRAMATIK.<br />

AUCH NACH DEM DRITTEN UND VOR-<br />

LETZTEN REGATTATAG DER ROLEX<br />

FARR40-EUROPAMEISTERSCHAFT IN TRA-<br />

VEMÜNDE LIEGEN DIE BEIDEN FÜHREN-<br />

DEN YACHTEN PUNKTGLEICH AN DER<br />

SPITZE. NUR AUFGRUND DER HÖHEREN<br />

ANZAHL AN TAGESSIEGEN BLIEB DIE<br />

MASCALZONE LATINO VON VINCENZO<br />

ONORATO ERSTER VOR GIOVANNI MAS-<br />

PERO AUF DER JOE FLY. SO IST DER<br />

AMTIERENDE WELTMEISTER IST AUCH<br />

DER NEUE EUROPAMEISTER. BEI TRAUM-<br />

HAFTEN BEDINGUNGEN MIT SÜDOST-<br />

WIND DER STÄRKE DREI BIS VIER SAH<br />

DIE LÜBECKER BUCHT IN GLEISSENDEM<br />

SONNENLICHT ANSCHLIESSEND EIN FI-<br />

NALE MIT VIELEN FINESSEN HÖCHSTER<br />

SEGEL KUNST. DIE BEIDEN ITALIE-<br />

NISCHEN WIDERSACHER ZOGEN ALLE<br />

TAKTISCHEN REGISTER.<br />

sailing journal 5 | 08<br />

104 | 105


106 | 107<br />

sailing journal 5 | 08<br />

RANKING<br />

01. MASCALZONE LATINO (ITA)<br />

02. JOE FLY (ITA)<br />

03. SIRAGUSAWA (FIN)<br />

04. STRUNTJE LIGHT (GER)<br />

05. ASTERISK (DK)<br />

06. BACKBONE (DK)<br />

12. FACILIA MARE (GER)


108 | 109<br />

sailing journal 5 | 08<br />

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110 | 111 sailing journal 5 | 08<br />

o.t. weiß was racetracks<br />

abstinentsegeln<br />

Immer das gleiche Bild in unseren Yachthäfen: Freitagabend fallen die Wochenendsegler<br />

und Charterkönige über die Bootsstege her. Der Transporttrolly des Hafenmeisters<br />

ist für Stunden begehrter als die Damencrew am Anfang des Bootsteges. Kaum<br />

setzt sich der Transporttrolly in Bewegung, hört man auch schon das Klimpern der<br />

Flaschen – jedenfalls bei den Amateuren, denn die Profi s verstauen die Flaschen geräuscharm<br />

zwischen den Taschen. Auf diesem Wege werden dann literweise hochprozentige<br />

Durstlöscher an Bord gebracht. Allgemein ist ja auch die medizinische Tatsache<br />

bekannt, dass der Mensch täglich zwischen zwei und vier Liter Flüssigkeit zu sich nehmen<br />

muss. (Segler sogar mehr … denn Segeln ist ein körperbetonter Sport!)<br />

Selbst zu den Zeiten, als die Weltmeere noch von den großen Segelschiffen beherrscht<br />

wurden, wusste man dies und bunkerte viele Fässer von dem guten Rum oder<br />

besser noch Portwein. Ganz dieser Tradition verpfl ichtet, werden also heute noch die<br />

meisten Segelboote am Freitagabend von echten Seebären mit „Fässern“ beladen. Dass<br />

diese Boote anschließend nicht untergehen, ist wahrscheinlich einzig der Tatsache zu<br />

verdanken, dass die Ingenieure der Bootswerften diesem Umstand Rechnung tragen<br />

und die Boote von vornherein so auslegen, dass die gesamte Crew jedes Wochenende<br />

eine Atlantiküberquerung überstehen dürfte.<br />

Kommt doch neulich ein Freund daher und fragt mich: „Was hältst du von „abstinent<br />

Segeln“? Das ist in Amerika ein neuer Trend, eine positive Lebenseinstellung gepaart<br />

mit gesundem Leben.“ Für alle, die sich nun fragen, was er damit meint, hier die<br />

direkte Übersetzung: Nix mit Alkohol! Vor, während und nach dem Segeln! Das Land<br />

der Gegensätze! Alles XXL dort drüben ... Benzinverbrauch, Co2-Emission und beim<br />

Essen erst recht ... XXL! Können Sie sich folgendes Szenario vorstellen: Sich nach vollbrachtem<br />

Tagewerk gemütlich bei einem oder zwei Gläsern Wasser einem „gepfl egten“<br />

Gespräch hinzugeben? Alternativ stünde noch ein Becher Tee zur Auswahl. Das alles<br />

allein oder in trauter Zweisamkeit wäre vielleicht noch denkbar, aber stellen Sie sich<br />

das mal in der örtlichen Hafenkneipe oder gemeinsam mit Freunden unter Deck vor!<br />

Alle bestellen nach intensivem Studium der Weinkarte einen gekühlten Weißwein<br />

und ich höre mich sagen: „Apfelschorle, bitte.“ Da hätte ich auch sagen können:<br />

„Bitte halten Sie Abstand, ich habe eine offene Tbc.“ Besorgte Blicke hätten mich begleitet.<br />

Krank? Leber? Niere? Alkoholiker? Tumor? Oder alles gleichzeitig? Vom Wein<br />

würde inzwischen nachbestellt: „Vielleicht doch einen Spritzer Wein in das feuchte<br />

Leitungswasser?“ Ich müsste völlig überzeugt von meiner neuen positiven Lebenseinstellung<br />

antworten: „Nein, danke! Ich schlafe besser, ich bin leistungsfähiger, ich bin<br />

konzentrierter und habe kein Sodbrennen mehr!“ „Grappa für alle!“, höre ich schon<br />

den Wirt rufen. Ich hätte zwar recht, aber wirklich gehört hätte mich keiner. Was ich<br />

von „abstinent Segeln“ halte?<br />

ot.weiss<br />

oktober<br />

november<br />

dezember<br />

racetracks herbst<br />

Rolex Osprey Cup/GER 21.Oktober – 25.Oktober<br />

Busan Cup Match Race/TWA 28.Oktober – 2.November<br />

Ladies Only Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />

Berlin Match Race/GER 30.Oktober – 2.November<br />

Open International Cup Drachen/FRAU 30.Oktober – 2.November<br />

Nordic Match Race Championship/DEN 1.November – 2.November<br />

GKSS Sunday Cup 5/SWE 2.November<br />

Coppa Isola d‘Ischia/ITA 7.November – 8.November<br />

Vendee Globe Challenge 8.November – 15.Januar<br />

Barcelona World Race/ESP 11.November – 1.März<br />

ISAF Rolex World Sailor of the Year Awards 2008/ESP 11.November<br />

Regatta 5000 Miles, Sotogrande-Buenos Aires/ARG 14.November – 31.Dezember<br />

November in Sete/FRA 15.November – 16.November<br />

Rolex Farr 40 North American Championship/USA 21.November – 23.November<br />

Alster Match Race Act 12/GER 22.November – 23.November<br />

ARC - Atlantic Rally for Cruisers/ESP 23.November – 10.Dezember<br />

Imperia Winter Regatta/ITA 29.November – 8.Dezember<br />

Christmas Races/ITA 29.November – 30.November<br />

Phuket Kings Cup Regatta/THA 29.November – 6.Dezember<br />

RS:X Youth World Championships/THA 30.November – 7.Dezember<br />

Monsoon Cup - World Match Racing Tour/MAL 3.Dezember – 7.Dezember<br />

lll Palma Trophy Dagon Class/ESP 4.Dezember – 6.Dezember<br />

St Nicholas Race/CRO 4.Dezember – 7.Dezember<br />

Carlos Aguilar Memorial Match Race/BVI 4.Dezember – 7.Dezember<br />

Canarian <strong>Sailing</strong> Olympic Week/ESP 5.Dezember – 9.Dezember<br />

Sydney International Regatta/AUS 6.Dezember – 9.Dezember<br />

Go for Gold Regatta/AUS 12.Dezember – 14.Dezember<br />

Kingdom of Bahrain J/24 Match Racing/BAH 16.Dezember – 20.Dezember<br />

Sail Melbourne The Asia Pacifi c Regatta/AUS 16.Dezember – 21.Dezember<br />

Rolex Sydney Hobart Race/AUS 26.Dezember – 31.Dezember<br />

International Christmas Star Race/FRA 27.Dezember – 30.Dezember<br />

Laser 4.7 World Championships/RSA 27.Dezember – 4.Januar<br />

Round Rudolf/DEN 28.Dezember<br />

Fireball National Championship/AUS 28.Dezember – 4.Januar<br />

Kein Anspruch auf Vollständigkeit. Nur ausgewählte Regatten.


112 | 113 sailing journal 5 | 08<br />

herstellernachweis<br />

ausblick<br />

hersteller nachweis<br />

Corsair<br />

Fa. Mainsail<br />

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23858 Reinfeld<br />

Tel: 04533. 2049-0<br />

www.mainsail-multihull.de<br />

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25429 Uetersen<br />

Tel: 0180. 50 40 701<br />

www.discovery-24.de<br />

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Leunastr. 50<br />

22761 Hamburg<br />

Tel: 040. 851 50 50<br />

www.gotthardt-yacht.de<br />

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Advantage Management<br />

Via Coni Zugna, 15<br />

20144 Milano<br />

Tel: +390248009971<br />

www.francocosta.com<br />

Gaastra<br />

E.F. Sportswear GmbH & Co KG<br />

Mittelweg 118<br />

20148 Hamburg<br />

Tel: 040. 46966690<br />

www.gaastra-sportswear.de<br />

Hochleistungssegeln GmbH<br />

Niederwaldstr. 14<br />

01309 Dresden<br />

www.hochleistungssegeln.com<br />

Kobelt-Schaltung<br />

Sailtec GmbH<br />

Hasselbinnen 28<br />

22869 Schenefeld bei Hamburg<br />

Tel: 040. 822 994-0<br />

www.sailtec.de<br />

mare<br />

Pickhuben 2<br />

20457 Hamburg<br />

Tel: 040. 36 80 76-0<br />

www.mare.de<br />

Marina Yachting<br />

PAW People at Work GmbH<br />

Schackstr. 5<br />

80539 München<br />

089. 38 40 670<br />

www.people-at-work.de<br />

M-Yachts<br />

L2 Yachting GmbH<br />

Jörg Rücker<br />

Altkönigstr. 4<br />

61462 Königstein<br />

Tel: 06174. 92 23 10<br />

www.m-yachts.de<br />

Neoz<br />

MOONICH GmbH<br />

Kramergasse 32<br />

82054 Sauerlach bei München<br />

Tel: 08104. 64 709-0<br />

www.moonich.de<br />

Olympus Deutschland GmbH<br />

Wendenstr. 14-18<br />

20097 Hamburg<br />

Tel: 040. 23 773-0<br />

www.olympus.de<br />

OPUS<br />

Schulstr. 37<br />

80634 München<br />

Tel: 089. 120 070 37<br />

www.sailbeautiful.com<br />

The North Face<br />

VF Germany Textil-Handels GmbH<br />

Sendlinger Str. 11<br />

80331 München<br />

Zeydon<br />

BMW Design Works<br />

Birgit Pucklitzsch<br />

Tel: 089. 548 49361<br />

www.designworksUSA.com<br />

ausblick<br />

KEIN LICHT AUF DEM SCHIFF, NUR DAS, WAS VON DRAU-<br />

SSEN HEREINDRANG, WER WEISS, WIE DIE NACHT WAR.DIE<br />

HÄNDE WEISS, DAS JACKETT ORDENTLICH ZUGEKNÖPFT,<br />

DIE SCHUHE GEPUTZT. UND ER WAR NICHT VON BORD<br />

GEGANGEN. IM HALBDUNKEL SAH ER AUS WIE EIN PRINZ.<br />

(...) GROSSES FINALE, UND ALLE SCHAUEN DEM GROSS-<br />

EN FEUERWERK VON DER MOLE UND VOM UFER AUS ZU.<br />

ADIEU, DER VORHANG FÄLLT, QUALM UND FLAMMEN,<br />

EINE GROSSE WELLE, AM ENDE. DANNY BOODMANN, T.D.<br />

LEMON. NOVECENTO.<br />

AUS „NOVECENTO“ VON ALESSANDRO BARICCO, PIPER VERLAG<br />

AUSGABE 30 ERSCHEINT ANFANG DEZEMBER 2008<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER Alexander Lehmann<br />

VERLAG/REDAKTION Terra Oceanis Verlag<br />

Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />

info@sailing-journal.de<br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

CHEFREDAKTEUR Tom Körber<br />

t.koerber@sailing-journal.de<br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 87<br />

ART DIRECTION bdrops. werbeagentur, Kiel www.bdrops.de<br />

ANZEIGENLEITUNG Nordstern Media<br />

+ NIELSEN 1, 2, 3a, 5 Eliane Lehmann<br />

+ YACHTWERFTEN/ e.lehmann@nordstern-media.de<br />

ZUBEHÖR Phone +49 (0) 431 - 719 78 88<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

GRAFIK/LAYOUT Jan Weisner www.outline-graphix.de<br />

LEKTORAT Kirsa Stoltenburg<br />

VERLAGS- Nielsen 3b, 4 - Österreich und Schweiz<br />

REPRÄSENTANTEN Bruno Marrenbach<br />

Phone +49 (0) 89 - 43 08 85 55<br />

PRAKTIKANT Katharina Leopold<br />

AUTOREN<br />

Heiko Kröger, Matthias Müncheberg, Jens<br />

Hannemann, Jan Eike Andresen, Andreas<br />

Kerstan, Denis Grau, Katharina Leopold,<br />

Raoul Kübler, Kiel-Marketing GmbH - KIEL.<br />

SAILING CITY, Mareike Guhr, Tom Körber,<br />

Andreas Kling, Nele-Marie Bock, O.T.Weiss<br />

FOTOGRAFEN<br />

Panerai/James Taylor, Matthias Müncheberg,<br />

Tom Körber, Ivo Dierks, Sönke Hucho,<br />

Peter Lühr, Skiff Days, Nico Krauss<br />

DRUCK impress media GmbH,<br />

Mönchengladbach<br />

ERSCHEINUNGSWEISE alle 2 Monate<br />

ABONNEMENTS Terra Oceanis Verlag<br />

Barkauer Str. 121 · 24145 Kiel<br />

info@sailing-journal.de<br />

Phone +49 (0) 431 - 996 99 77<br />

Fax +49 (0) 431 - 996 99 86<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie<br />

sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber.<br />

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Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch<br />

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Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising,<br />

Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Online-Dienste,<br />

Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie<br />

für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke,<br />

Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.


Foto © Tom Körber<br />

WWW.OUTLINE-GRAPHIX.DE<br />

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0431 6473173 • ILLUSTRATION, FOTOGRAFIE & GRAFIKDESIGN

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