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Gemeindefest 2009 - Evangelische Kirche Andernach

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Und auch in der Forschung setzt sich der Gedanke immer mehr durch,<br />

wie wichtig gerade diese qualifi zierte Erstbegleitung für einen gesunden<br />

Trauerprozess ist.<br />

Und gerade weil das Kreuz, das Wissen um Leid und schrecklichen Tod, wie<br />

auch die Auferstehung, die Hoffnung über diese furchtbaren Erfahrungen<br />

hinaus im Mittelpunkt unseres Glaubens stehen, haben wir hier als<br />

Christinnen und Christen viel einzubringen.<br />

Problematisch wird dagegen für die Notfallseelsorge die immer stärker<br />

werdende berufl iche Belastung, derer, die sich in ihr einsetzen.<br />

Pfarrstellen werden in beiden großen <strong>Kirche</strong>n gestrichen, Gemeinden<br />

zusammengelegt. Die Aufgaben werden immer vielfältiger. Da fällt es oft<br />

schwer, neben dieser eh schon sehr anspruchsvollen Arbeit noch zwei oder<br />

drei Wochen Bereitschaftsdienst zu organisieren.<br />

Dazu kommt, dass für viele Gemeindeglieder die Notfallseelsorge als ein<br />

zusätzlicher Dienst im Pfarramt gesehen wird. Bei einem Vortrag, den ich<br />

einer Gemeinde im <strong>Kirche</strong>nkreis vor einiger Zeit halten durfte, tauchte für mich<br />

zum ersten Mal in diesem Zusammenhang der Begriff „Unfallseelsorge“ auf.<br />

Aber selbst wenn unser Blaulichtfahrzeug und unsere Einsatzkleidung dies<br />

nahe legen: Bei Unfällen ist die Notfallseelsorge eher selten zu fi nden. Von<br />

94 Einsätzen waren dies etwa im Jahr 2007 gerade mal 6 Alarmierungen.<br />

Weitaus öfter ist der für die Betroffenen zumeist nicht weniger schmerzvolle,<br />

plötzliche häusliche Todesfall mit 39 Einsätzen. Diese Einsatzart steht in<br />

unseren Statistiken jedes Jahr weit vorne.<br />

Notfallseelsorge ist m.E. keine zusätzliche exotische Sonderaufgabe von<br />

Geistlichen, sondern unsere einzige Möglichkeit als <strong>Kirche</strong> Jesu Christi,<br />

verlässlich Menschen in Extremsituationen beizustehen. Dies kann das<br />

Gemeindepfarramt mit seinen verschiedenen Aufgaben schon lange nicht<br />

mehr leisten. Dass dies ökumenisch geschieht stärkt unsere Gemeinschaft<br />

als <strong>Kirche</strong> Jesu Christi, dass diese Hilfe allen Menschen gilt, also nicht nur<br />

Christinnen und Christen führt uns in die in direkte Nachfolge Jesu Christi,<br />

der für eine Liebe Gottes starb, die ebenfalls allen Menschen gilt.<br />

In der Notfallseelsorge stehen wir z.Zt. vor der schwierigen Aufgabe,<br />

nach Möglichkeiten zu suchen, diesen wichtigen Dienst trotz gestiegener<br />

Anforderungen weiterhin möglich zu machen. Dass dieser Dienst im wahren<br />

Sinne dieses Wortes „Not-wendig“ ist, das merken wir immer wieder in<br />

unseren sehr unterschiedlichen Einsätzen.<br />

Christian Schulte, Sprecher der Notfallseelsorge im Landkreis Mayen-Koblenz<br />

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