Die einen spielen Klavier. Die anderen spielen ... - pcmedien
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5 »Mon ami Pierrot«<br />
Bsp. 2: Debussy<br />
Pierrot (T.11-18)<br />
Der Themenkopf taucht im <strong>Klavier</strong> 13 mal vollständig (D, G, C, h,<br />
e, H) und 13 mal unvollständig auf (C, B, H, h, dis), letzteres<br />
vermehrt zu Ende des Liedes, hingegen nur ein einziges Mal vokal<br />
(auf den Text »et cependant mystérieuse et lisse«), und das auch<br />
zum einzigen Mal in Augmentation.<br />
Das <strong>Klavier</strong>geschehen weist meist drei unabhängige Schichten auf,<br />
zum Beispiel liegender Ton, Thema und synkopierte Begleitung<br />
oder liegender Ton, Thema und Akkordzerlegung oder Bass und<br />
Akkord in Vierteln, dazwischen das Thema. Ein Verarbeitungsprozess<br />
findet nicht statt. Zwar ist E tonales Zentrum, auch finden<br />
sich Kadenzen, aber keine Modulationen: Auf e (T.11/12) folgt<br />
C7/3 (T.13/14), dann wieder e (T.15) und C (T.16). E6 (T.43)<br />
wird gefolgt von C7/9 (T.44) usf.<br />
Gerne wird dieses patchwork mit Chromatik, Sequenz oder Oktavversetzung<br />
„genäht“. Bemerkenswert auch die in den Keller<br />
führenden Kaskaden (T.27/28; T.53/54) und Abstürze (T.52), die<br />
im Nachhinein dem Beginn des Themenkopfes eine interessante<br />
kinetische Energie zumessen.<br />
Neben den genannten gibt es Triller (gleichsam Gesangspirouetten,<br />
künstlichste Kapriziosität) und tiefes Register als vokale<br />
Darstellungsmittel, ferner das beschließende Melisma, welches