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Jahresbericht 2004 - Mögglingen

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Liebe Mögglinger Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

Liebe Mögglinger Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

unendlich lang ist die Liste der Ereignisse, über<br />

welche man auch im Jahr <strong>2004</strong> berichten könnte.<br />

Gute und schlechte Nachrichten, Freude und Glück,<br />

aber auch Sorgen und Leid, gibt es in der Gemeinde<br />

und auf der ganzen Welt.<br />

Im Kleinen will uns dieser <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2004</strong> das<br />

Leben in unserer Gemeinde in Text und Bild<br />

nochmals vor Augen führen. <strong>Mögglingen</strong> war in<br />

vielen Bereichen wieder eine wirklich lebendige<br />

Gemeinde, vieles wurde angestoßen und umgesetzt<br />

und manch schöne Veranstaltung konnten<br />

wir miterleben.<br />

In meinen einführenden Gedanken will ich mich<br />

heute einem Thema widmen, das mich in diesem<br />

Jahr <strong>2004</strong> besonders beschäftigt hat: Dem<br />

Wertewandel in unserer Gesellschaft. Dieser<br />

beginnt damit, dass in unserem Land ohne Wenn<br />

und Aber Arbeitsplätze abgebaut und in der Regel<br />

ins Ausland verlagert werden. Diesen Zustand hatte<br />

ich bereits im <strong>Jahresbericht</strong> 2002 beklagt, jedoch<br />

war er meines Erachtens nie so offensichtlich, wie<br />

im zu Ende gehenden Jahr. Der Streik bei Opel hat<br />

bestimmt viele aufgeschreckt?! Die wenigen guten<br />

Nachrichten können die Hiobsbotschaften über den<br />

Abbau von zehntausenden von Arbeitsplätzen nicht<br />

aufwiegen. Es scheint so, als würde der Wert einer<br />

vollbeschäftigten Volkswirtschaft nicht mehr<br />

erkannt und man hat auch den Eindruck, dass immer<br />

noch zu wenig ernsthaft an diesem Ziel gearbeitet<br />

wird. Gewinnmaximierung für Aktionäre scheint<br />

eine höhere Priorität zu haben. Dadurch geht ein<br />

wichtiger Wert, ein Stück Unternehmerkultur und<br />

der soziale Frieden verloren!<br />

2<br />

Titelseite: Die neue Aussegnungshalle auf dem Mögglinger Friedhof<br />

Andererseits kann man aber auch erleben, wie<br />

ungehemmt oftmals Sozialleistungen in Anspruch<br />

genommen werden und mit welchem Selbstverständnis<br />

auch Kannleistungen eingefordert<br />

werden, für welche sich die Generationen vor uns<br />

geschämt hätten. Es steht außer Frage, dass die<br />

Solidargemeinschaft demjenigen helfen soll, der<br />

einen Anspruch erworben hat oder bedürftig ist,<br />

aber nicht, dass der immer kleiner werdende Topf<br />

ausgenutzt oder gar missbraucht wird.<br />

Mit Sorge erfüllt mich auch, dass vieles, was man<br />

unter dem Begriff „Familienversorgung“ versteht,<br />

nicht mehr funktioniert. Dies fängt damit an, dass<br />

sich Kinder darauf verlassen können sollten, dass zu<br />

bestimmten Zeiten jemand zu Hause ist, dass sie<br />

vor dem Schulbesuch frühstücken können oder ein<br />

Vesperbrot mit in die Schule bekommen oder zur<br />

Mittagszeit eine Mahlzeit. Diese Verlässlichkeit<br />

sollte man den Kindern vorleben; manches könnten<br />

junge Familien noch von ihren Eltern oder gar von<br />

Oma und Opa auch in die Gegenwart herüber retten.<br />

So wie sich Kinder und Jugendliche auf etwas<br />

verlassen können sollten, so sollten sie aber auch<br />

lernen, klare Regeln einzuhalten, Vorgaben zu<br />

beachten und sei es nur, zu einem vereinbarten<br />

Zeitpunkt am Abend zu Hause zu sein. Kinder und<br />

Jugendliche sollten angehalten werden, in ihrer<br />

Freizeit etwas Sinnvolles zu tun, etwa zu musizieren,<br />

sportlich aktiv zu sein, sich sozial oder<br />

helfend zu engagieren, z. B. in Vereinen, bei der<br />

Jugendmusikschule, bei der Feuerwehr, beim Roten<br />

Kreuz – die Liste ließe sich fortsetzen. All die<br />

Vereine und Organisationen am Ort sind kontrollierte<br />

Felder, wo Kinder ihren Schulstress abbauen<br />

und die vielen Einflüsse, die auf sie einströmen, oft<br />

spielend verarbeiten können.<br />

Es ist sicher nicht immer ganz einfach, das richtige<br />

Maß zwischen „langem Zügel“ und der Einhaltung<br />

von bestimmten Regeln zu finden. Dennoch sollten<br />

wir uns alle, an welcher Stelle wir auch immer dazu<br />

beitragen können, darum bemühen. All denen, welche<br />

dies schon immer und oftmals freiwillig außerhalb<br />

des Elternhauses tun, möchte ich an dieser<br />

Stelle einmal von Herzen danken. Ihre engagierte<br />

Arbeit ist unersetzlich.<br />

Zum Ende diesen Jahres darf ich mich bei allen ganz<br />

herzlich bedanken, die unsere Gemeinde auch im<br />

Jahr <strong>2004</strong> wieder vorwärts gebracht und weiterentwickelt<br />

oder sich für das Erhaltenswerte eingesetzt<br />

haben.<br />

Für das neue Jahr wünsche ich mir ein harmonisches<br />

und gutes Miteinander aller gesellschaftlichen<br />

Gruppen, Interessen und Nachbarschaften<br />

und in der kleinen Familie ebenso wie in<br />

der großen Gemeinschaft.<br />

Ihnen allen wünsche ich frohe und besinnliche<br />

Weihnachtsfeiertage und ein gesundes und<br />

erfolgreiches Jahr 2005!<br />

Ihr<br />

Ottmar Schweizer, Bürgermeister<br />

Veränderung bei der Kindergartenversorgung<br />

Zum Jahreswechsel haben sich zumindest in<br />

rechtlicher Hinsicht einschneidende Veränderungen<br />

bei der Kindergartenversorgung ergeben.<br />

Auf Grund einer Neufassung des Kindergartengesetzes<br />

verlagerte sich die gesamte Kindergartenverantwortung<br />

auf die Kommunen, einschließlich<br />

deren Finanzierung. Anstelle eines Landeszuschusses,<br />

welchen die Betriebsträger in <strong>Mögglingen</strong><br />

also die Katholische Kirchengemeinde bisher<br />

direkt vom Land erhalten haben, bekommt nun<br />

die Gemeinde entsprechende Finanzzuweisungen.<br />

Um auch in <strong>Mögglingen</strong> die veränderten Rahmenbedingungen<br />

der Kindergartenversorgung um-<br />

setzen zu können, war der Abschluss eines neuen<br />

Kindergartenvertrages zwischen der Katholischen<br />

Kirchengemeinde und der bürgerlichen Gemeinde<br />

notwendig. Neben der Finanzierung des Kindergartenbetriebs<br />

stand hierbei im Wesentlichen die<br />

Bedarfsplanung für die nächsten drei Jahre im<br />

Vordergrund.<br />

Weil die Kinderzahlen in <strong>Mögglingen</strong> jedoch relativ<br />

konstant bleiben, mussten zur bereits vorhandenen<br />

Bedarfsplanung kaum Veränderungen vorgenommen<br />

werden. Einschnitte wurden lediglich bei<br />

den flexiblen Öffnungszeiten (7.30 - 13.30 Uhr)<br />

vorgenommen. Diese werden seit diesem Kinder-<br />

gartenjahr nur noch im Kindergarten St. Josef angeboten.<br />

Im Kindergarten St. Maria wurde als<br />

Ausgleich für den Wegfall der flexiblen<br />

Öffnungszeit jedoch die Regelzeit entsprechend<br />

ausgedehnt (8-13 Uhr und 14-16 Uhr).<br />

Durch die Kommunalisierung der Kindergartenverantwortung<br />

wurden vor allem auch die Kompetenzen<br />

der bürgerlichen Gemeinde gestärkt. So<br />

bedarf es künftig bei Kindergartenangelegenheiten<br />

wie beispielsweise Elternbeiträge, Öffnungszeiten,<br />

Ferienregelung etc. nicht mehr nur der Anhörung der<br />

bürgerlichen Gemeinde, sondern deren Zustimmung.

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