neue tvv mitglieder - TVV Neu Wulmstorf von 1920 eV

Boßeln
Eine spontane Kooperation
in der Gemarkung Wulmstorf
Boßeln ist eine wunderbare, die
Gesundheit mannigfaltig fördernde
Sportart. Darüber hinaus generationsübergreifend
praktizierbar.
Dieses war mir bereits bekannt,
als ich 2005 Mitglied des TVV wurde
und die Entscheidung zu Gunsten der
Boßelabteilung mit den Worten „seniorengerecht
und viel frische Luft“ begründete.
Dass ich aber am 28.01.2012
sehr nahe an den Empfehlungen des
Pfarrers Kneipp wandeln und dabei viel
mehr als nur „frische Luft“ genießen
würde, konnte ich damals noch nicht
ahnen. Doch der Reihe nach.
Seit November 2006 nehme ich
regelmäßig am Training der Boßelabteilung
teil, alle 14 Tage am 2. und
4. Samstag im Monat. Es macht
Spaß, dieses sportliche Boßeln unter
Gleichgesinnten - stets verbunden mit
guter Stimmung und fast immer gutem
Wetter (hallo liebe Leser: Wir haben
noch Plätze frei!). Wenn allerdings das
Wetter gar zu arg abdriftet, lassen wir
das Training auch einmal ausfallen.
Aber das kommt äußerst selten vor.
Am 28.01.2012 hatten wir sonniges
Wetter, dabei allerdings Minusgrade.
Vom Regen der vergangenen Wochen
reichlich getränkt, standen einige Äcker
entlang der Boßelstrecke von Wulmstorf
nach Ketzendorf unter Wasser.
Dieses war jetzt überwiegend gefroren
- die Betonung liegt auf „überwiegend“.
Auf dem Rückweg -es war
etwa 15.30 Uhr- gehorchte uns eine
Gummikugel in Höhe der Kreuzung
Ketzendorfer Str./Am Moor (Elstorfer
Moorweg) in keiner Weise: Sie machte
sich „vom Acker“, indem sie auf einen
Acker rollte. Leider war genau dort ein
„überwiegend“ gefrorener Binnensee
entstanden. Solange sich unsere Kugel
bewegte, war das Eis der Druckbelastung
gewachsen. Aber Kugeln rollen
nicht ewig - niemand weiß das besser
als ich (leider!). Mit dem „Stopp“ der
Kugel wurde der Druck zu groß, die
Kugel versank im Zeitlupentempo im
Eis. Leider so weit vom „Ufer“ entfernt,
dass wir keine Chance hatten, mit dem
Boßelsucher erfolgreich zu fischen. Mit
Sicherheit würde auch eine Eisdecke,
die einer Gummikugel nicht standhält,
erst recht keinen Boßler tragen.
Zumal ich nicht
gerade eine
Elfe, sondern
mehr Typ
„Walküre“
bin… Also:
Nasse Füße
holen in Sportschuhen?
Oder mit
bloßen Füßen das Eis betreten
und ggfs. einsinken (gelobt sei Pfarrer
Kneipp!) - für den Kreislauf zwar
gesund, aber man könnte sich an den
Eiskanten verletzen. Im Einvernehmen
mit dem Boßel-Baas beurlaubten wir
die Kugel bis zum Tauwetter….
Wir hatten uns 3 Minuten vom
„Tatort“ entfernt und blickten noch
einmal wehmütig zurück, da bog aus
Elstorf kommend ein Streifenwagen
der Polizei in die Ketzendorfer Str. ein.
Mein kurzes Statement in Richtung
Boßelkollegen Hugo: „Das ist unsere
50 TVV Vereinsnachrichten | Frühjahr 2012 | Nr. 1
Chance. Die Jungs haben Gummistiefel
in ihrer Ausrüstung an Bord“. Und so
lief es dann auch ab: Sofort und mit
großem Vergnügen gaben mir die beiden
Polizeibeamten niedersächsische
Landesdienst-Gummistiefel der Größe
43, und ich tastete mich langsam
durch das splitternde Eis in Richtung
Gummikugel. Trotz der Gummistiefel
immer noch sehr kalt…Die Kugel wurde
erfolgreich geborgen und dank der
Hilfe unserer Polizei (wirklich Freund
und Helfer!) konnte unser Training
komplett ab-
geschlossen werden; das Trainingsspiel
endete immerhin noch unentschieden.
So soll es sein.
Herzlichen Dank nochmals von
dieser Stelle an unsere Polizei. Ich
glaube, „die Jungs „ haben bei dieser
Aktion auch ihren Spaß gehabt….er
hätte aber auch noch größer werden
können, allerdings nicht für mich.
> Günter Schadwinkel
„Hest moi henkregen“, Didi