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Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ostdeutscher</strong> <strong>Sparkassenverband</strong><br />

Leipziger Straße 51, 10117 Berlin<br />

Erstellung und Ansprechpartner:<br />

Dr. Alexander Conrad<br />

<strong>Ostdeutscher</strong> <strong>Sparkassenverband</strong>, Team Sonderaufgaben<br />

Leipziger Straße 51, 10117 Berlin<br />

Tel.: 030/20691683, E-mail: alexander.conrad@osv-online.de<br />

Dr. Arno Brandt, M.A. Kerstin Brunken<br />

NORD/LB Regionalwirtschaft<br />

Friedrichswall 10, 30159 Hannover<br />

Tel.: 0511/3615104,<br />

E-mail: arno.brandt@nordlb.de, kerstin.brunken@regionord.com<br />

Unter Mitarbeit von:<br />

Prof. Dr. Mario Stoffels<br />

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH),<br />

Fachbereich Wirtschaft<br />

Friedrich Ebert Str. 28, 16225 Eberswalde<br />

Tel.: 03334/657408, E-mail: mario.stoffels@hnee.de<br />

Dr. Wilhelm Klauser<br />

InD/LIA - TU Berlin, Technische Universität Berlin<br />

Planen Bauen Umwelt, Sekr. A20, Raum A 911,<br />

Straße des 17. Juni 152, 10711 Berlin<br />

Tel.: 030/33770269, E-mail: wk@initialdesign.de<br />

Prof. Dr. Doris Neuberger, Dr. Solvig Räthke-Döppner<br />

Universität Rostock, Institut für Volkswirtschaftslehre,<br />

Lehrstuhl für Geld und Kredit<br />

Ulmenstraße 69, 18057 Rostock<br />

Tel.: 0381/4984340, E-mail: doris.neuberger@uni-rostock.de<br />

Gestaltung:<br />

b con d GmbH<br />

Marketing Consulting Leipzig/Salzburg<br />

www.bcond.com<br />

Berlin, Juni 2011


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Vorwort<br />

Die Bevölkerungsprognosen zeigen uns heute bereits, wie sich die Situation in den meisten unserer Geschäftsgebiete<br />

entwickeln könnte. Die Presse verarbeitet die Zahlen auf ihre Weise und erzeugt mit Schlagzeilen von ausblutenden und<br />

verwildernden Regionen ein Negativbild in den Köpfen der Menschen. Die Folge: der Mut schwindet, die Menschen resignieren,<br />

Untätigkeit macht sich breit. Die Abwanderung setzt sich weiter fort und das Negativszenario wird wie in einer<br />

sich selbst erfüllenden Prophezeiung tatsächlich wahr. Zu unrecht, denn wer sich in den Regionen umsieht, erkennt<br />

schnell, dass es trotz Schrumpfung auch anders kommen kann.<br />

Den demografischen Wandel als Chance begreifen!<br />

Zwar lässt sich der demografische Wandel nicht stoppen oder in Richtung Bevölkerungszuwachs umkehren. Doch er<br />

lässt sich gestalten und ist Chance für einen aktiven Veränderungsprozess. Das haben z. B. die vom Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung geförderten Projekte eindrucksvoll gezeigt, die unter dem Motto „Region schafft<br />

Zukunft“ in Pilotregionen Ansätze zum Umgang mit der demografischen Entwicklung verwirklichten. Dabei wurde aber<br />

auch deutlich, dass nicht der Geldregen aus der Gießkanne Zukunft schaffen kann, sondern dass es für Perspektiven in<br />

erster Linie Menschen mit Engagement, Hingabe und Visionen braucht.<br />

Wir haben eine Vision: Der Ostdeutsche <strong>Sparkassenverband</strong> will auch im dritten Jahrzehnt seines Bestehens die Erfolgsgeschichte<br />

seiner Mitgliedssparkassen fortschreiben. Hierzu muss den Herausforderungen der Zukunft aktiv und<br />

mit Ideenreichtum begegnet werden. Gemeinsames und beherztes Vorgehen ist erforderlich. Dies gilt vor allem für die<br />

Herausforderungen der demografischen Entwicklung.<br />

Deshalb haben wir im Rahmen des Projekts „Herausforderung Demografie im OSV“ zusammen mit vier Pilotsparkassen<br />

– Müritz, Oberlausitz-Niederschlesien, Salzland und Uckermark, denen unser besonderer Dank gilt, konkrete Aktivitäten<br />

initiiert. Das vorliegende Demografiebarometer ist eine davon. Es informiert über die demografische Entwicklung in unserem<br />

Geschäftsgebiet. Vor allem aber zeigt es Ansätze zum Umgang mit der demografischen Entwicklung auf.<br />

Das Demografiebarometer beinhaltet zudem eine Dokumentation der Resultate des Projekts „Herausforderung Demografie<br />

im OSV“. Die Dokumentation ist aber nicht der Abschluss unserer Aktivitäten auf diesem Gebiet. Vielmehr legen<br />

wir mit dem Demografiebarometer den Grundstein für eine kontinuierliche Bearbeitung des Themas und einen aktiven<br />

Dialog mit unseren Mitgliedssparkassen und kommunalen Partnern für die Zukunft unserer Regionen.<br />

Wolfgang Zender<br />

Verbandsgeschäftsführer des<br />

Ostdeutschen <strong>Sparkassenverband</strong>es<br />

3<br />

Teil I – Einführung: Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

ASA Altersstrukturanalyse<br />

BIP Bruttoinlandsprodukt<br />

DKC Deka Kommunal Consult GmbH<br />

DSGV Deutscher Sparkassen- und Giroverband<br />

GS-Poti Geschäftsstellen-Potenzialanalyse<br />

HNE Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde<br />

HVG Handel, Verkehr und Gastgewerbe<br />

HWK Handwerkskammern<br />

IHI Internationales Hochschulinstitut in Zittau<br />

IHK Industrie- und Handelskammer<br />

InD Initial-Design, Berlin<br />

INQA Initiative für neue Qualität in der Arbeit<br />

KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />

KSK Kreissparkasse<br />

MA Mitarbeiter<br />

NORD/LB Norddeutsche Landesbank<br />

OSA Ostdeutsche Sparkassenakademie<br />

OSV <strong>Ostdeutscher</strong> <strong>Sparkassenverband</strong><br />

RW Referenzwert<br />

S-BHNO Sparkassen-Beratungshaus NordOst<br />

SK Sparkasse<br />

SSK Stadtsparkasse<br />

Bundesländer / Geografische Bezeichnungen:<br />

D Deutschland<br />

OD Ostdeutschland<br />

WD Westdeutschland<br />

BB Brandenburg<br />

BE Berlin<br />

BW Baden-Württemberg<br />

BY Bayern<br />

HB Bremen<br />

HE Hessen<br />

HH Hamburg<br />

MV Mecklenburg-Vorpommern<br />

NI Niedersachsen<br />

NW Nordrhein-Westfalen<br />

RP Rheinland-Pfalz<br />

SH Schleswig-Holstein<br />

SL Saarland<br />

SN Sachsen<br />

ST Sachsen-Anhalt<br />

TH Thüringen<br />

10


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Management Summary<br />

11<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Management Summary<br />

Ziel des Demografiebarometers ist, Sparkassen und kommunale<br />

Träger fortlaufend mit entscheidungsorientierten<br />

Informationen zu versorgen. Dabei stellt das Demografiebarometer<br />

keine neuerliche Zahlenproduktion dar, sondern<br />

eine zielgruppengerechte Informationsbewertung,<br />

-verdichtung und -fortschreibung, die neben quantitativ<br />

statistischen Aussagen vor allem auf das Ableiten und<br />

Aufzeigen von Handlungsansätzen zum Umgang mit der<br />

demografischen Entwicklung in den OSV-Geschäftsgebieten<br />

abstellt.<br />

Nachfolgend wird der Aufbau der 1. Ausgabe des Demografiebarometers<br />

präsentiert. Die Ergebnisse werden anschließend<br />

abschnittsweise zusammengefasst:<br />

12<br />

OSV-Demografiebarometer 2011<br />

I. Teil – Einführung:<br />

Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

II. Teil – Datenabgleich:<br />

OSV-Geschäftsgebiete im demografischen Wandel<br />

III. Teil – Vertiefung:<br />

Handlungsansätze zum Umgang mit der demografischen<br />

Entwicklung<br />

Handlungsleitfaden und Ergebnisse<br />

„Sparkasse und Region 2020“<br />

Bestandsaufnahme bei Sparkassen<br />

IV. Teil – Angebote:<br />

Unterstützungsleistungen des Demografie-Beratungsnetzwerks<br />

V. Teil – Ausblick:<br />

Zukunftsthemen im Rahmen der OSV Demografie-Aktivitäten<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

I. Teil: Das Projekt „Herausforderung<br />

Demografie im OSV“<br />

Unter diesem Projekttitel befasst sich der Ostdeutsche<br />

<strong>Sparkassenverband</strong> (OSV) seit Anfang 2010 intensiv<br />

mit den Folgen von Alterung und Abwanderung für seine<br />

Sparkassen. Im Mittelpunkt steht neben der Analyse<br />

von Daten und Fakten, die Ermittlung, Vereinbarung und<br />

Umsetzung konkreter Handlungsansätze. Globalziel des<br />

Projekts: Aufzeigen von Wegen hin zu einer demografiefesten<br />

Sparkasse.<br />

Das Ziel ist ehrgeizig und die bisherigen Projekterfahrungen<br />

machen deutlich, dass es hierzu nicht den einen<br />

Weg gibt. Demografiefestigkeit lässt sich nur durch<br />

kontinuierliche Analyse- und Veränderungsprozesse<br />

erreichen. Die Beschäftigung mit dem Thema erfordert<br />

zudem viel Eigeninitiative und eine ganzheitliche Betrachtungsweise.<br />

Der OSV unterstützt seine Sparkassen bei diesen Anstrengungen.<br />

Im Rahmen des Demografieprojekts setzt er drei<br />

Aktivitäten um: die Installation eines Informationsmanagements<br />

zum Thema Demografie, die Durchführung<br />

des Pilotprojekts „Sparkasse und Region 2020“ und die<br />

Etablierung eines Demografie-Beratungsnetzwerks.<br />

Den Kern des Informationsmanagements bildet das Prognoseinstrument<br />

Demografie kompakt. Hiermit lassen<br />

sich auf Gesamthaus- und Geschäftsstellenebene Prognosen<br />

zur Veränderung der Kunden-, Aktiv- und Passivbestände<br />

erstellen. Zudem ermöglicht Demografie kompakt<br />

durch Anlehnung an das Lebensphasenmodell nach<br />

Zielgruppen differenzierte Prognoseergebnisse.


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Der zweite Projektbaustein „Sparkasse und Region<br />

2020“ stellt einen besonderen Schwerpunkt der OSV<br />

Demografieaktivitäten dar. Die Analyseinstrumente<br />

und Beratungsansätze des Demografie-Beratungsnetzwerks<br />

wurden bei vier Sparkassen und damit auch<br />

vier Landkreisen pilotiert. In den vier Handlungsfeldern<br />

– Kunden, Organisation/Prozesse, Personal und<br />

Öffentlichkeit/Träger – wurde das Thema Alterung und<br />

Abwanderung systematisch und ganzheitlich angegangen.<br />

Die erzielten Resultate bilden zugleich die Grundlage<br />

für weitergehende verbandsseitige Aktivitäten mit<br />

Bezug zur Demografie.<br />

Schließlich wird mit der Etablierung eines Demografie-<br />

Beratungsnetzwerks das Ziel verfolgt, Kompetenzen<br />

und Beratungsangebote zu bündeln. Dabei differenziert<br />

das Beratungsnetzwerk in die vier Handlungsfelder,<br />

die einzeln oder im Rahmen eines ganzheitlichen<br />

Ansatzes handlungsfeldübergreifend bearbeitet werden<br />

können.<br />

Bisheriges Fazit der Arbeit im Projekt Herausforderung<br />

Demografie im OSV: Das Globalziel „demografiefeste<br />

Sparkasse“ wird nicht im Handumdrehen erreicht. Vor<br />

dem Hintergrund der erwarteten Veränderungen ist<br />

aktives und gemeinschaftliches Handeln erforderlich.<br />

Sparkassen sollten hierbei eine treibende Kraft sein,<br />

nicht zuletzt aus dem Wissen heraus, dass sie einer<br />

starken regionalen Verankerung unterliegen, die ihre<br />

wirtschaftliche Entwicklung eng mit der regionalen<br />

Entwicklung verknüpft und dass die Erfüllung des öffentlichen<br />

Auftrags einen dauerhaften Erhalt der eigenen<br />

Leistungsfähigkeit voraussetzt.<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitelanfang<br />

II. Teil: Datenabgleich „OSV-Geschäftsgebiete<br />

im demografischen Wandel“<br />

Viele Sparkassen greifen bei ihren strategischen Überlegungen<br />

bereits auf Informationen zur demografischen<br />

Entwicklung im Geschäftsgebiet zurück. Dabei herrscht<br />

einerseits Unsicherheit hinsichtlich der Validität der verfügbaren<br />

Daten vor allem dann, wenn sich diese auf sehr<br />

kleine Räume beziehen. Andererseits wird oft die Frage<br />

gestellt, welche Informationen zur demografischen Entwicklung<br />

Relevanz besitzen und welche Abhängigkeiten<br />

zwischen den Daten bestehen.<br />

13<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

Im Rahmen des Datenabgleichs wurde das OSV Verbandsgebiet<br />

hinsichtlich seiner demografischen Entwicklung<br />

systematisch auf Ebene der Geschäftsgebiete analysiert.<br />

Hierzu wurde eine einheitliche Datenbasis geschaffen, was<br />

die Vergleichbarkeit der Aussagen ermöglichte. Dies war<br />

die Voraussetzung, um die Einzelinformationen zu einem<br />

Gesamtbild zu verdichten und davon ausgehend grundsätzliche<br />

Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der<br />

demografischen Entwicklung zu formulieren.<br />

Nachfolgend werden die Ergebnisse der Detailbetrachtungen<br />

mit Bezug zu wichtigen demografischen Kriterien<br />

– Bevölkerungsentwicklung, Alterung, Wanderung, wirtschaftliche<br />

Entwicklung und regionale Potenziale – skizziert.<br />

Anschließend wird das Resultat der Datenverdichtung<br />

vorgestellt:<br />

Geschäftsgebiete in der Detailbetrachtung<br />

Wie hat sich die Bevölkerung in den Teilräumen des OSV-<br />

Geschäftsgebiet entwickelt, wie werden sich die Bevölkerungszahlen<br />

in den Geschäftsgebieten der OSV-Sparkassen<br />

voraussichtlich weiterentwickeln und welche Auswirkungen<br />

ergeben sich hieraus für Sparkassen?<br />

� Das Verbandsgebiet des OSV hat zwischen 1999<br />

und 2009 sieben Prozent der Einwohner verloren:<br />

2009 lebten rund 810.000 Menschen weniger im OSV-<br />

Gebiet als noch zehn Jahre zuvor.<br />

� Die Entwicklung zeigt in der regionalen Verteilung<br />

deutliche Unterschiede. Auf die jeweiligen<br />

Sparkassengeschäftsgebiete bezogen, finden sich<br />

positive Bevölkerungsentwicklungen ausschließlich<br />

in den Geschäftsgebieten um die Bundeshauptstadt<br />

Berlin. Die höchsten absoluten Bevölkerungsverluste<br />

mussten die Sparkassengeschäftsgebiete in Sachsen<br />

und Sachsen-Anhalt hinnehmen.<br />

� Die kleinräumigen Bevölkerungsprognosen machen<br />

deutlich, dass viele Geschäftsgebiete im OSV<br />

(insgesamt rund -11,5 %) bis 2025 auch weiterhin<br />

Einwohner verlieren werden. Die Regionen in der<br />

Fläche und hier vor allem im südlichen Mecklenburg-<br />

Vorpommern (MV: -11,6 %), im Land Sachsen-Anhalt<br />

(-18,5 %) und in Sachen (-9,4 %) sind hiervon be-


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

sonders stark betroffen – für Brandenburg wird ein<br />

Rückgang von -8,5 % erwartet. Für Sparkassen mit<br />

urbanen Zentren im Geschäftsgebiet oder mit direkter<br />

Angrenzung an diese werden relativ günstigere<br />

Bevölkerungsentwicklungen vorausgesagt.<br />

� Würde sich die Zahl der Sparkassenkunden<br />

ebenso wie jene der Einwohner verringern, ergäbe<br />

sich hieraus bei einer Durchschnittsbetrachtung ein<br />

um rund 11,5 % geringeres Marktpotenzial für den<br />

gesamten OSV. Die Durchschnittsbetrachtung ist<br />

jedoch unzureichend, da sie nichts darüber aussagt,<br />

welche Altersgruppen abwandern, wie sich die Bestände<br />

und Marktanteile verschiedener Jahrgänge<br />

im Zeitverlauf verändern und welche Verhaltensänderungen<br />

sich bei den (bleibenden) Kunden und Zielgruppen<br />

zeigen werden.<br />

Wie sieht die Bevölkerungsstruktur hinsichtlich des Merkmals<br />

„Alter“ heute in den OSV-Geschäftsgebieten aus und<br />

welche Altersstrukturen werden künftig dort vorzufinden<br />

sein? Welchen Einfluss hat die Alterung auf die Situation<br />

der Sparkassen?<br />

� Die heutige Altersstruktur der OSV Geschäftsgebiete<br />

zeichnet sich gegenüber dem gesamten Bundesgebiet<br />

durch eine vergleichsweise geringe Zahl junger<br />

und eine relativ hohe Zahl alter Menschen aus. Im<br />

OSV-Gebiet sind vor allem die jünger als 20 Jahre alten<br />

Menschen unterdurchschnittlich vertreten. Nur noch<br />

ca. jeder siebte Einwohner zählt zu dieser Altersgruppe.<br />

Die Gruppe der 65- bis 74jährigen (13,8 %) und die<br />

Gruppe der über 74jährigen (9,8 %) ist im Vergleich<br />

OSV und Bund überdurchschnittlich besetzt.<br />

� Gemäß Bevölkerungsprognose für Deutschland<br />

wird davon ausgegangen, dass die Gruppe der unter<br />

20jährigen bis 2025 um 13 bis 15 % abnimmt. Eine<br />

ähnliche Entwicklung dieser Altersgruppe wird von<br />

den Statistischen Landesämtern für Sachsen-Anhalt<br />

(-18 %) und Brandenburg (-14 %) prognostiziert. Die<br />

Entwicklung in Sachsen, das eine relativ schwache<br />

absolute Basis in dieser Altersgruppe aufweist, wird<br />

laut Länderprognose deutlich moderater (-2 %) ausfallen,<br />

während Mecklenburg-Vorpommern (-23 %)<br />

deutlich stärkere Verluste zu erwarten hat.<br />

14<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

� Die Gruppe der 20- bis 64jährigen schrumpft bis<br />

2025 im gesamten Bundesgebiet um 7 bis 9 %. Für<br />

die Bundesländer im OSV-Gebiet kann eine deutlich<br />

stärkere Schrumpfung erwartet werden: die Statistischen<br />

Landesämter nehmen an, dass sich die betrachtete<br />

Altersgruppe in Brandenburg und Sachsen<br />

um rund 20 %, in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-<br />

Vorpommern um bis zu fast ein Viertel reduziert.<br />

� Bezogen auf das Jahr 2025 wird die Gruppe der<br />

über 64jährigen in Deutschland um gute 20 % wachsen.<br />

In den Prognosen der Landesämter wird davon<br />

ausgegangen, dass der Zuwachs innerhalb dieser<br />

Altersgruppe in Brandenburg (35 %) und Mecklenburg-Vorpommern<br />

(37 %) besonders stark ausfällt,<br />

während für Sachsen (12 %) und Sachsen-Anhalt (7<br />

%) nur mit einem moderaten Anstieg innerhalb dieser<br />

Altersgruppe gerechnet wird.<br />

� In Hinblick auf die Situation der Sparkassen<br />

profitieren die Institute derzeit von der Alterung im<br />

Geschäftsgebiet: Die hohen Sparquoten alter Menschen<br />

sind Basis für vergleichsweise hohe Erträge<br />

im Einlagengeschäft. Diese gleichen den negativen<br />

Einfluss eines hohen Anteils alter Menschen auf das<br />

Kreditgeschäft aus (vgl. Conrad 2010). Ob sich diese<br />

Situation 2025 immer noch so darstellen wird, muss<br />

hinterfragt werden: Zu dieser Zeit werden die Sparquoten<br />

alter Menschen angesichts sinkender Renten<br />

niedriger sein. Darüber hinaus wird sich die Wettbewerbssituation<br />

verändern. Denn wenn die Gruppe älterer<br />

Menschen anwächst, werden sich die Bemühungen<br />

der Konkurrenz um diese Zielgruppe erhöhen.<br />

Schließlich werden sich die künftigen alten Menschen<br />

anders verhalten als die heutigen: Sie werden besser<br />

informiert, wechselbereiter und preissensibler sein.<br />

In der Folge dürfte sich auch aus diesem Grund die<br />

Marktstellung der Sparkassen in dieser Altersgruppe<br />

verändern (vgl. Berlemann et al. 2010).<br />

Wie sieht die Wanderungsbilanz der OSV-Regionen aus,<br />

wer wandert ab, wer wandert zu bzw. welche Bevölkerungsgruppen<br />

besitzen das höchste Abwanderungsrisiko<br />

und von welcher Zuwanderungsgruppe könnten regionale<br />

Unternehmen und speziell Sparkassen profitieren?


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

� Im OSV-Gebiet sind im Zeitraum 2005 bis 2009<br />

starke Binnenwanderungsverluste zu verzeichnen. Das<br />

Land Sachsen-Anhalt verbuchte den deutlichsten Negativsaldo<br />

mit -77.000 Einwohnern. Die geringsten Verluste<br />

wies Brandenburg mit -13.800 Einwohnern auf.<br />

� Eine Aufschlüsselung der Wanderungsbewegungen<br />

auf dem Gebiet des OSV nach Herkunftsund<br />

Zielregionen ergibt kein einheitliches Bild. Die<br />

stärksten Wanderungsverluste wies im Zeitraum<br />

2007 bis 2009 Sachsen-Anhalt auf. Dabei konnten<br />

alle Regionen Deutschlands von der Zuwanderung<br />

aus dem OSV-Gebiet profitieren.<br />

� Zuwanderungen über die Außengrenzen der<br />

Bundesrepublik erfolgen hauptsächlich in die Großstadtregionen.<br />

Ländliche Räume verzeichnen hingegen<br />

Wanderungsverluste ins Ausland.<br />

� Das Gebiet des Ostdeutschen <strong>Sparkassenverband</strong>s<br />

verliert im Zuge der Bildungswanderung (18bis<br />

24jährige) in deutlichem Maße junge Erwerbspersonen.<br />

Ausnahmen bilden die Städte und hier speziell<br />

die Universitätsstädte.<br />

� In Bezug auf die Familienwanderung (unter<br />

18jährige und 30- bis 49jährige) weisen vor allem<br />

die Landkreise und Geschäftsgebiete rund um Berlin<br />

deutliche Wanderungsgewinne auf. In Sachsen-Anhalt<br />

verzeichnen hingegen alle Gebiete Familienwanderungsverluste.<br />

� Das OSV-Gebiet konnte in den Jahren 2005 bis<br />

2009 Menschen im Alter von 50- bis 64 Jahren, so<br />

genannte Ruhesitzwanderer, hinzugewinnen. Dabei<br />

fielen vor allem Brandenburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern mit positiven Salden im Bereich der<br />

Wanderung zu Beginn der 2. Lebenshälfte auf.<br />

� In der Summe wird deutlich, dass die Sparkassen<br />

im OSV-Gebiet vor allem von den so genannten<br />

Ruhesitzwanderern (Altersgruppe 50 bis 64jährige)<br />

profitieren können und im Vergleich dazu bei allen<br />

anderen Wanderungsgruppen (mit Ausnahme der<br />

verstädterten Bereiche) verlieren. Mit dem Verlust<br />

von Menschen in der Ausbildungsphase und der<br />

Phase der Familiengründung reduzieren sich bei den<br />

Sparkassen wichtige Zukunftspotenziale.<br />

15<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

Wie stellen sich die Abhängigkeiten zwischen wirtschaftlicher<br />

und demografischer Entwicklung in den OSV-Geschäftsgebieten<br />

konkret dar? Hierauf aufbauend: Wie<br />

sieht die wirtschaftliche Situation in den OSV-Gebieten<br />

heute aus, welche Entwicklungen gab es bislang und womit<br />

kann/muss gerechnet werden? Welche Konsequenzen<br />

ergeben sich für die OSV-Sparkassen?<br />

� Zwischen demografischem Wandel und regionalwirtschaftlicher<br />

Entwicklung bestehen komplexe<br />

Wechselbeziehungen. Dabei zeigt sich, dass wachstumsstarke<br />

Regionen besser in der Lage sind, Menschen<br />

an sich zu binden, während wachstumsschwache<br />

Regionen von Bevölkerungsverlusten betroffen sind.<br />

� In Hinblick auf die Wirtschaftskraft und Arbeitsproduktivität<br />

(gemessen am BIP und am BIP je Erwerbstätigem)<br />

leistet das OSV-Gebiet einen Beitrag zum<br />

bundesweiten BIP in Höhe von 10 % und weist eine<br />

unterdurchschnittliche Arbeitsproduktivität auf. Die<br />

Produktivität ist in den ländlichen Geschäftsgebieten<br />

des OSV erwartungsgemäß besonders niedrig. Auch im<br />

Bereich der Kaufkraft zeigen sich für das OSV-Gebiet unterdurchschnittliche<br />

Werte. Dies kommt auch dadurch<br />

zum Ausdruck, dass in den Regionen des OSV der Anteil<br />

Haushalte mit geringem bzw. hohem Einkommen (unter<br />

1.000 bzw. über 4.000 Euro) relativ hoch bzw. niedrig<br />

ist, wobei gerade die Zentren und ihr Umland im OSV<br />

Extremwerte für beide Haushaltsgruppen aufweisen.<br />

� Bezogen auf die künftige wirtschaftliche Entwicklung<br />

im OSV-Gebiet ergeben sich vor allem mit<br />

Blick auf die räumliche Verteilung der wissensintensiven<br />

Wirtschaftsbereiche und hier speziell der<br />

wissensintensiven Dienstleistungen Chancen: denn<br />

hier zeichnet sich auch in den wirtschaftlich schwächeren<br />

Regionen eine dynamische Entwicklung ab. In der<br />

Summe hängt die künftige wirtschaftliche Entwicklung<br />

im OSV-Gebiet daher neben der Einwohnerentwicklung<br />

im besonderen Maße auch von der Entwicklung<br />

der wissensintensiven Wirtschaftsbereiche ab.<br />

� Mit weiterer Abwanderung nimmt die Gefahr<br />

einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen<br />

Lage zu. Zwar zeigen Analysen, dass gerade Sparkassen<br />

in wirtschaftsschwachen Regionen besonders gut<br />

mit den knappen Ressourcen ihres Wirtschaftsraums<br />

haushalten und dass sich Konkurrenten aus wirt-


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

schaftlich wenig attraktiven Regionen zugunsten der<br />

Marktstellung der Sparkassen zurückziehen. Doch bei<br />

weiter abnehmenden Marktpotenzialen ergeben sich<br />

hier deutliche Risiken für die Geschäftstätigkeit und<br />

Ertragslage der Sparkassen.<br />

Regionalstudien, die sich mit der Frage beschäftigen, warum<br />

einige Regionen schrumpfen und andere nicht, verweisen<br />

auf die Bedeutung des regionalen Fähigkeitenpotenzials<br />

(Anteil qualifizierter bzw. zur Erlangung von Qualifikationen<br />

befähigter Einwohner) für die demografische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Insofern: Wo<br />

bestehen welche Fähigkeitenpotenziale? Welche bislang<br />

nicht genutzten Potenziale lassen sich erschließen?<br />

� Ein hohes Fähigkeitenpotenzial wird häufig als Voraussetzung<br />

regionalwirtschaftlicher Entwicklung und<br />

Dynamik beschrieben, wobei sich das Fähigkeitenpotenzial<br />

am regionalen Anteil der Auszubildenden, Studenten<br />

und jungen Ingenieure bemessen lässt. Fehlt<br />

dieses, besteht Gefahr für die regionalwirtschaftliche<br />

Entwicklung und damit für die Marktpotenziale regional<br />

gebundener Unternehmen wie den Sparkassen.<br />

� Hinsichtlich der Auszubildendenquote zeichnen<br />

sich keine deutlichen Standortnach- bzw. -vorteile für<br />

die Geschäftsgebiete der OSV-Sparkassen ab.<br />

� Im OSV-Gebiet waren im Wintersemester<br />

2008/2009 rund 240.000 Studenten eingeschrieben.<br />

Dabei ist die Zahl der Studierenden in den OSV-Bundesländern<br />

im Zeitverlauf vergleichsweise stärker gestiegen<br />

als im restlichen Bundesgebiet.<br />

� Das Statistische Bundesamt rechnet für Deutschland<br />

mit einem (demografiebedingten) Defizit von 1,4<br />

Millionen hochqualifizierter Erwerbstätiger für das Jahr<br />

2030. Dabei zeigt sich für den Anteil Beschäftigter mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss im OSV-Gebiet mit 10,9 %<br />

ein leicht überdurchschnittlicher Wert.<br />

� Als Indikator für die Beschreibung des Fähigkeiten-<br />

und damit Zukunftspotenzials einer Region kann<br />

der Anteil junger Ingenieure (unter 35 Jahre an allen<br />

Ingenieuren) interpretiert werden. Im Gebiet des OSV<br />

ist der Anteil unterdurchschnittlich. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich für das OSV-Gebiet eine starke Überalterung<br />

im Bereich der Ingenieure ab.<br />

16<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

� Vor dem Hintergrund des drohenden bzw. sich<br />

bereits zeigenden Fachkräftemangels muss nach bislang<br />

wenig genutzten Potenzialen gesucht werden.<br />

In diesem Zusammenhang wird eine Erhöhung der<br />

Erwerbsbeteiligung Älterer und Frauen als Lösungsansatz<br />

gesehen. Bezogen auf erstere Gruppe zeigt sich<br />

jedoch für das OSV-Gebiet bereits eine bessere Potenzialausschöpfung<br />

als im restlichen Bundesgebiet. Mit<br />

Blick auf die Frauenerwerbsbeteiligung befinden sich<br />

die Gebiete des OSV (traditionell) bereits auf sehr hohem<br />

Niveau.<br />

� Weitere Möglichkeiten bestehen darin, die Teilzeitbeschäftigung<br />

und die Jugendarbeitslosigkeit<br />

zu reduzieren. Mit Blick auf die Teilzeitbeschäftigung<br />

muss in diesem Zusammenhang die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf verbessert werden, da vor allem Frauen<br />

mit Kindern einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen.<br />

Bezogen auf arbeitslose Jugendliche besteht die Herausforderung<br />

darin, diese weiter zu qualifizieren und<br />

nachhaltig in Ausbildungs- sowie Beschäftigungsprozesse<br />

zu integrieren.<br />

Zusammenfassende Standortbewertung<br />

und Empfehlungen<br />

In die Gesamtauswertung werden vier Kriterien aus der<br />

Detailbetrachtung der Standorte einbezogen: Bevölkerungsentwicklung,<br />

Alterung, wirtschaftliche Entwicklung<br />

und wirtschaftliches Potenzial (die letzten zwei beziehen<br />

die Rubrik Fähigkeitenpotenzial ein). Anhand dieser<br />

Kriterien wurde eine Portfolio-Darstellung mit vier Ausprägungen<br />

erstellt. Die Sparkassen wurden gemäß ihrer<br />

Kriterienwerte in das Portfolio einsortiert. Referenz bildet<br />

jeweils der OSV-Durchschnitt (für Erläuterungen siehe<br />

Abschnitt II.4.).<br />

Auf Grundlage des Portfolios wurden vier Gruppen von<br />

Sparkassen-Geschäftsgebieten zu Clustern zusammengefasst,<br />

die sich durch ähnliche Entwicklungen, Strukturen<br />

und Perspektiven auszeichnen (siehe nachfolgende<br />

Abbildung, Erläuterungen siehe II.4.1). Die vier Gruppen<br />

wurden wie folgt definiert:<br />

� I. Geschäftsgebiete mit relativ schwachen Schrumpfungs-<br />

und Alterungsprozessen, moderater Kaufkraft<br />

sowie einer guten wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit.


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Abbildung: Portfolio zur Standortbewertung<br />

Hinweis: Die Institute wurden hinsichtlich ihrer Position im Portfolio mittels Nummerierung anonymisiert. Quelle: OSV, NORD/LB.<br />

� II. Geschäftsgebiete mit moderaten Schrumpfungs-<br />

und Alterungsprozessen, moderater bis hoher<br />

Kaufkraft, aber teils schwacher wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit.<br />

� III. Geschäftsgebiete mit stärkerer Schrumpfung<br />

und moderater Alterung, die einen hohen Anteil wissensintensiven<br />

Verarbeitenden Gewerbes aufweisen<br />

und durch eine (unter)durchschnittliche Kaufkraft geprägt<br />

sind.<br />

� IV. Geschäftsgebiete mit starken Schrumpfungsund<br />

Alterungsprozessen, geringer Kaufkraft und unterdurchschnittlichen<br />

wirtschaftlichen Perspektiven.<br />

Ziel des Portfolios und der Gruppierung ist, für die unterschiedlichen<br />

Gruppen von Geschäftsgebieten erste strategische<br />

Handlungsansätze für den Umgang mit dem<br />

demografischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Wandel zu formulieren. Dabei muss berücksichtigt werden,<br />

dass jedes einzelne Geschäftsgebiet spezifischen<br />

Rahmenbedingungen unterliegt und darüber hinaus<br />

kleinräumig, auf Gemeinde- oder Stadtteilebene, sehr<br />

17<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

differenzierte Herausforderungen aufweisen kann. Eine<br />

Entwicklung von Strategien für einzelne Geschäftsgebiete<br />

und Teilmärkte setzt detaillierte Analysen und Vorgehensweisen<br />

voraus, wie sie in Abschnitt III.1 des Demografiebarometers<br />

am Beispiel des Handlungsleitfadens<br />

„Sparkasse und Region 2020“ beschrieben werden. Mit<br />

Blick auf die vier definierten Gruppen lassen sich aber<br />

erste generelle Handlungsempfehlungen formulieren<br />

(eine weitere Auswertung des Portfolios findet sich in Abschnitt<br />

II.4.1):<br />

Gruppe I:<br />

Geschäftsgebiete mit relativ schwachen Schrumpfungs-<br />

und Alterungsprozessen, moderater Kaufkraft sowie einer<br />

guten wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit.<br />

� In dieser Gruppe sind in erster Linie Gebiete zu<br />

finden, die sich über städtische Zentren erstrecken<br />

und im Speziellen die bedeutendsten Universitätsstandorte<br />

des OSV-Gebiets ausweisen. Sie zeichnen<br />

sich in ihren Zentren durch eine positive Bildungswanderung<br />

aus, d.h. vor allem 18- bis 24jährige ziehen<br />

zu. Gleichzeitig verfügen sie mit Blick auf die Bevölke-


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

rungsentwicklung über ein prosperierendes Umfeld,<br />

das positive Familienwanderungen aufweist und weiter<br />

erwarten lässt.<br />

� Hinsichtlich der Einkommensstrukturen besteht<br />

die höchste Kaufkraft innerhalb dieser Gruppe<br />

in Geschäftsgebieten mit einem urbanen und hoch<br />

verdichteten Zentrum. Die übrigen Gebiete zeichnen<br />

sich durch eine durchschnittliche Kaufkraft aus, wobei<br />

anzunehmen ist, dass insbesondere in den urbanen<br />

Zentren starke Einkommensdisparitäten bestehen. Die<br />

Abbildung stellt die Handlungsempfehlungen dar:<br />

Handlungsempfehlungen Gruppe I<br />

Ausbau der Stellung im Bereich Bildungswanderer<br />

� Eine wichtige Zielgruppe der Sparkassen wird<br />

künftig die der jungen Bildungswanderer sein. Da<br />

diese zu einem großen Teil aus ländlichen Regionen<br />

zuwandern, ist damit zu rechnen, dass die urbanen<br />

Zentren als Standorte der Wissensökonomie diese<br />

langfristig binden können. Es gilt daher die Sparkassen-Angebote<br />

an diese Zielgruppe anzupassen und<br />

die jungen Menschen als Kunden zu gewinnen (u.a.<br />

Studentenkredite, Ausbildungsförderung)<br />

Kompetenzstärkung im Bereich Gründungsaktivitäten<br />

� Aus den Hochschulen heraus werden vielfältige<br />

wirtschaftliche Impulse generiert, die eine dynamische<br />

Entwicklung des Geschäftsgebietes forcieren.<br />

Seitens der Sparkassen gilt es, in enger Zusammenarbeit<br />

mit kommunalen Akteuren und Verbänden (IHK,<br />

HWK etc.) Angebote rund um das Thema „Unternehmensgründung“<br />

zu schaffen (Gründungsberatung,<br />

Gründungskredite etc.).<br />

Steigerung der Attraktivität im Bereich Immobilien und<br />

Baufinanzierung<br />

� Die Geschäftsgebiete dieser Gruppe zeichnen sich<br />

durch Bildungswanderung und Familienwanderung<br />

aus. Während in den Kernstädten künftig sehr differenzierte<br />

Wohnangebote (Studenten-WGs, höherwertige<br />

Single-Wohnungen) nachgefragt werden, werden im<br />

Umland der größeren Städte weiterhin Suburbanisierungstendenzen<br />

zu erkennen sein, die sich nicht zuletzt<br />

im Einfamilienhausbau niederschlagen dürften.<br />

Hierauf gilt es entsprechend zu reagieren.<br />

18<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

Förderung der regionalen Lebensqualität zur Erhöhung<br />

der Bindung von Fachkräften<br />

� Um im Wettbewerb der Regionen bestehen zu<br />

können und die gute Basis der Wissensökonomie<br />

in den hier betrachteten Geschäftsgebieten auch<br />

künftig aufrecht zu erhalten, werden vielfältige Aktivitäten<br />

zur Bindung von Fachkräften erforderlich<br />

sein (Qualifizierungsangebote, Schaffung von Wohnstandortqualitäten,<br />

Bereitstellung attraktiver Erholungs-<br />

oder Freizeitangebote, etc.). In erster Linie<br />

sind dies kommunale Aufgabenfelder. Maßnahmen<br />

zur Stärkung der Lebensqualität in der Region haben<br />

jedoch für viele Sparkassen bereits heute einen hohen<br />

Stellenwert und werden z. B. über Sparkassenstiftungen<br />

gefördert.<br />

Gruppe II:<br />

Geschäftsgebiete mit moderaten Schrumpfungs- und Alterungsprozessen,<br />

moderater bis hoher Kaufkraft, aber<br />

teilweise schwacher wirtschaftlicher Zukunftsfähigkeit<br />

� Die Geschäftsgebiete dieser Gruppe zeichnen<br />

sich mehrheitlich durch eine leicht überdurchschnittliche<br />

Alterung, aber gleichzeitig moderaten<br />

Bevölkerungsrückgängen aus. Für die Mehrzahl der<br />

Geschäftsgebiete dieser Gruppe kann festgestellt<br />

werden, dass sie positive Wanderungssalden der<br />

Gruppe der Ruhesitzwanderer aufweisen und zudem<br />

von Zuzug durch Familienwanderung profitieren.<br />

� Als Standorte in relativer Nähe zu urbanen und<br />

hoch verdichteten Zentren dienen diese Geschäftsgebiete<br />

maßgeblich als Wohnstandorte von Berufspendlern.<br />

Gleichzeitig gelten sie als landschaftlich<br />

attraktive Wohnstandorte für Ruheständler. Vor diesem<br />

Hintergrund verfügen sie nur in Einzelfällen über<br />

eine hohe zukunftsfähige wirtschaftliche Basis.<br />

� Mit Blick auf die Kaufkraft der Einwohner ist für<br />

diese Gruppe ein sehr breites Spektrum erkennbar:<br />

vor allem in den Geschäftsgebieten, die in unmittelbarer<br />

Nähe zu einem Zentrum liegen, sind hohe<br />

Anteile Einwohner mit einer überdurchschnittlichen<br />

Kaufkraft vorhanden, während das verfügbare Einkommen<br />

in den übrigen Geschäftsgebieten deutlich<br />

geringer ausfällt. Als Handlungsempfehlungen kann<br />

Folgendes für diese Gruppe formuliert werden:


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Handlungsempfehlungen Gruppe II<br />

Anpassung der Produktpalette und Organisation an Alterungsprozesse<br />

� Durch eine steigende Zahl vermögender „junger“<br />

Alter, die die Geschäftsgebiete als Wohnstandorte<br />

im Ruhestand wählen, sind Veränderungen im<br />

Konsum- und Investitionsverhalten wahrscheinlich.<br />

Hierauf gilt es sich vorzubereiten (altersspezifische<br />

Produkte, wie z. B. Zusatzversicherungen, Rentenverträge<br />

etc.)<br />

Frühzeitige Ausrichtung auf Neukundengewinnung<br />

� Die Geschäftsgebiete weisen positive Salden im<br />

Bereich der Familienwanderung auf. Dieser Umstand<br />

sollte im Bereich der Neukundengewinnung berücksichtigt<br />

werden. Vor allem Kinder der zuziehenden<br />

Familien gilt es frühzeitig als Kunden zu gewinnen<br />

und langfristig zu binden. Hierfür bedarf es der Erarbeitung<br />

und Durchführung von Nachwuchskundenkonzepten.<br />

Förderung der Gründungen im Bereich kleine und mittlere<br />

Unternehmen (KMU)<br />

� Die schwache wissensintensive Basis in den<br />

Geschäftsgebieten sollte durch eine gezielte Gründungsförderung<br />

gestärkt werden. Darüber hinaus<br />

gilt es aber vor allem auch jene oft kleinteiligen wirtschaftlichen<br />

Strukturen zu unterstützen, die traditionell<br />

in der jeweiligen Region verankert und somit für<br />

den Standort entscheidend sind (z. B. Tourismuswirtschaft).<br />

Vorbeurung demografischer Negativentwicklungen<br />

� Gemeinsam mit kommunalen Akteuren gilt es,<br />

mögliche Ansätze einer Negativspirale frühzeitig<br />

aufzudecken und gegensteuernde bzw. gestaltende<br />

Ansätze (z. B. Anpassung von Infrastrukturen an sich<br />

verändernde Bedarfe) frühzeitig zu entwickeln und<br />

umzusetzen.<br />

Gruppe III:<br />

Geschäftsgebiete mit stärkerer Schrumpfung und moderater<br />

Alterung, die einen hohen Anteil wissensintensiven<br />

verarbeitenden Gewerbes aufweisen und durch eine (unter)durchschnittliche<br />

Kaufkraft geprägt sind<br />

19<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

� Die Geschäftsgebiete dieser Gruppe sind ebenso<br />

wie die Gebiete der Gruppe II durch eine moderate Alterung<br />

geprägt, werden jedoch deutlich stärkere Bevölkerungsverluste<br />

aufgrund starker Abwanderung<br />

aufweisen. Nicht nur junge Menschen (Bildungswanderung)<br />

verlassen die Region, sondern auch Familien-<br />

und Ruhesitzwanderer.<br />

� Die Gebiete liegen mehrheitlich in den industriell<br />

geprägten Teilregionen Sachsens und Sachsen-<br />

Anhalts. Aufgrund ihrer starken industriellen Basis<br />

konnten sich trotz Schrumpfungs- und Transformationsprozessen<br />

bedeutende Strukturen der Wissensökonomie<br />

entwickeln und etablieren. Den Gebieten<br />

wird vor diesem Hintergrund eine durchschnittliche<br />

wirtschaftliche Zukunftschance zugeschrieben.<br />

� Die Kaufkraft ist in den Geschäftsgebieten<br />

dieser Gruppe im Vergleich zum OSV-Durchschnitt<br />

mehrheitlich leicht unterdurchschnittlich. Die relativ<br />

höhere Kaufkraft im Geschäftsgebiet einzelner Sparkassen<br />

geht vermutlich auf starke Pendlerverflechtungen<br />

mit den Nachbarregionen zurück. Folgende<br />

generelle Handlungsempfehlungen lassen sich für<br />

die Sparkassen dieser Gruppe formulieren:<br />

Handlungsempfehlungen Gruppe III<br />

Kompetenzstärkung in KMU-Förderung und Innovationsförderung<br />

� Entscheidend für die Basis der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung dieser Regionen ist eine Vielzahl von<br />

kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU).<br />

Das Geschäft mit KMU und Existenzgründern in Sparten<br />

mit hohem Innovationsgehalt gilt es daher auszubauen<br />

und zu stärken.<br />

Nachfolgethematik<br />

� Im Zuge des demografischen Wandels stehen<br />

zahlreiche KMU vor der Herausforderung die Unternehmensnachfolge<br />

zu organisieren. Die Sparkassen<br />

sind gefragt, den Unternehmen in Sachen Nachfolge<br />

unterstützend zur Seite zu stehen (z. B. Beratungsangebot,<br />

Unternehmerkredite).


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Qualifizierungsförderung und Fachkräftegewinnung/-bin -<br />

dung<br />

� Wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit setzt Fachkräfte<br />

voraus. Im Wettbewerb der Regionen wird es entscheidend<br />

darauf ankommen, vorhandene Fachkräfte zu<br />

qualifizieren und an die Region zu binden. Neben der<br />

Bereitstellung attraktiver Infrastrukturen spielt das<br />

Bildungsangebot eine wichtige Rolle. Seitens der Sparkassen<br />

gilt es, die Qualifizierung der Fachkräfte durch<br />

entsprechende Angebote zu unterstützen (z. B. Finanzierung<br />

von Meisterqualifikation, Ausbildungskredite etc.).<br />

Gruppe IV:<br />

Geschäftsgebiete mit starken Schrumpfungs- und Alterungsprozessen,<br />

geringer Kaufkraft und unterdurchschnittlichen<br />

wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />

� Die Geschäftsgebiete der Gruppe IV werden in<br />

den kommenden Jahren durch deutliche Bevölkerungsverluste<br />

geprägt sein, die teilweise mit einer<br />

starken Alterung der Bevölkerung einhergehen.<br />

� Die Gebiete der Gruppe IV sind allesamt von Binnen-<br />

und Außenwanderungsverlusten betroffen.<br />

� Die weitestgehend ländlich geprägten Regionen<br />

zeichnen sich durch eine schwache wirtschaftliche<br />

Basis aus. Nur einige wenige Geschäftsgebiete, die<br />

über einen urbanen Kern verfügen oder traditionell<br />

industriell geprägt sind, können hinsichtlich ihrer<br />

Zukunftsfähigkeit positiver beurteilt werden.<br />

� Mit der insgesamt schwachen wirtschaftlichen<br />

Basis geht eine im Vergleich zum OSV-Durchschnitt<br />

geringe Kaufkraft einher. Die Handlungsempfehlungen<br />

für diese Gruppe lauten wie folgt:<br />

Handlungsempfehlungen Gruppe IV<br />

Absicherung der Grundversorgung<br />

� In diesen Geschäftsgebieten wird es in den kommenden<br />

Jahren vornehmlich darum gehen, den demografischen<br />

Wandel zu gestalten. Sparkassen sind<br />

in diesem Zusammenhang gefordert, eine optimale<br />

Versorgung der Bevölkerung mit grundlegenden Finanzdienstleistungen<br />

zu sichern.<br />

20<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

Ermittlung und Bekämpfung von Problemlagen<br />

� Wo genau die demografischen Risiken für Sparkasse<br />

und kommunale Träger liegen, sollte im Rahmen<br />

eines Analyseprozesses herausgearbeitet werden.<br />

Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus den<br />

Pilotprojekten „Sparkasse und Region 2020“ wird<br />

hierzu ein integrativer, d.h. möglichst viele regionale<br />

Akteure umfassender Ansatz vorgeschlagen.<br />

Förderung regionaler Identität<br />

� Mit Blick auf die Veränderungen in den Geschäftsgebieten<br />

gilt es, intensiv nach Potenzialen<br />

zu suchen und diese systematisch zu fördern. Regionen<br />

sind nicht flächendeckend unattraktiv oder<br />

wirtschaftsschwach. Die Projektansätze des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

haben unter der Überschrift „Region schafft Zukunft“<br />

aufgezeigt, dass das größte regionale Potenzial in<br />

engagierten Menschen liegt. Diese brauchen ein motivierendes<br />

Klima für ihre regionale Beteiligung und<br />

sollten langfristig an die Region gebunden werden.<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitelanfang<br />

III. Teil: Vertiefung „Handlungsansätze zum<br />

Umgang mit der demografischen Entwicklung“<br />

Im III. Teil des Demografiebarometers stehen Handlungsansätze<br />

zum Umgang mit der demografischen Entwicklung<br />

im Mittelpunkt. Auf der Grundlage der Erfahrungen<br />

und Resultate des Pilotprojekts „Sparkasse und Region<br />

2020“ an dem vier Pilotsparkassen und -landkreise (Müritz,<br />

Oberlausitz-Niederschlesien/Görlitz, Salzland, Uckermark)<br />

beteiligt waren, wird als Vertiefungsthema des<br />

Barometers ein Leitfaden präsentiert, der aufzeigt, wie<br />

die Herausforderung Demografie systematisch in Sparkassen<br />

bearbeitet werden kann. Der Handlungsleitfaden<br />

„Sparkasse und Region 2020“ beinhaltet vier Arbeitsschritte<br />

(siehe Abschnitt III.1):<br />

1. Informationen beschaffen und bewerten –<br />

Grundlagen der Beschäftigung mit dem Thema Demografie.<br />

2. Zusammenhänge erfassen und Handlungsfelder<br />

abgrenzen – Auswirkungen von Alterung und Abwanderung<br />

auf verschiedene Geschäftsbereiche der Sparkasse<br />

erkennen, Wechselwirkungen und Abhängigkeiten aufdecken.


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

3. Problemlagen mithilfe geeigneter Analyseinstrumente<br />

ermitteln – Detailanalysen durchführen, um<br />

belastbare und entscheidungsrelevante Informationen<br />

zu erhalten.<br />

4. Ziele festlegen und priorisieren, Maßnahmen<br />

eingrenzen und umsetzen – Problemlagen mit Zielvorstellungen<br />

abgleichen; Ziele gemäß der ermittelten<br />

Wechselwirkungen und Abhängigkeiten reihen; konkrete<br />

Problemlösungsstrategien planen, umsetzen und hinsichtlich<br />

ihrer Erfolgswirkungen kontrollieren.<br />

Die Arbeitsschritte des Leitfadens werden ausführlich<br />

vorgestellt, wobei der Schwerpunkt einerseits auf die<br />

im Pilotprojekt eingeführten und erprobten Analyseinstrumente<br />

liegt. Auf der anderen Seite wird verdeutlicht,<br />

wie mit den Ergebnissen der Analyse weiter gearbeitet<br />

werden kann. Denn Ziel der Analysen ist nicht allein die<br />

neuerliche Datenproduktion, sondern konkretes Reagieren<br />

auf die ermittelten Herausforderungen der demografischen<br />

Entwicklung auf die Sparkasse und ihr Umfeld.<br />

Der Handlungsleitfaden stellt aber nur ein Ergebnis des<br />

Pilotprojekts „Sparkasse und Region 2020“ dar. Die im<br />

Rahmen der Pilotierung von den Sparkassen in den vier<br />

Handlungsfeldern – Kunden, Organisation/Prozesse, Personal<br />

und Öffentlichkeit/Träger – erarbeiteten und zur<br />

Umsetzung beschlossenen Maßnahmen sind in der Summe<br />

ein weiteres wichtiges Resultat: Hierdurch wird verdeutlicht,<br />

was Ergebnis der Beschäftigung mit den Herausforderungen<br />

der demografischen Entwicklung sein<br />

kann. Die Vielfalt der identifizierten Maßnahmen kann<br />

zudem umsetzungsorientierte Anstöße geben (siehe Abschnitt<br />

III.2).<br />

Aber nicht nur im Rahmen des Pilotprojekts „Sparkasse<br />

und Region 2020“ haben sich Sparkassen mit den Auswirkungen<br />

der demografischen Entwicklung beschäftigt.<br />

Die Bestandsaufnahme bei den OSV-Sparkassen hat gezeigt,<br />

dass bereits ein hohes Aktivitätsniveau in den Instituten<br />

besteht und dass viele Sparkassen den demografischen<br />

Wandel bereits fest in ihre strategischen Überlegungen<br />

integrieren (siehe Abschnitt III.3).<br />

Die von den Sparkassen eingereichten Projektsteckbriefe<br />

zeigen zudem auf, wo Schwerpunkte gesetzt werden und<br />

welche Handlungsbereiche bislang weniger stark bear-<br />

21<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

beitet wurden. Hieran können die künftigen Aktivitäten<br />

im Rahmen des Projekts „Herausforderung Demografie<br />

im OSV“ ausgerichtet werden (siehe Teil V).<br />

In der Summe können aus den bisherigen Projekterfahrungen<br />

folgende Handlungsempfehlungen für Sparkassen<br />

abgeleitet werden:<br />

� Der demografische Wandel wirkt sich auf alle<br />

Bereiche der Geschäftstätigkeit von Sparkassen<br />

aus. Aus diesem Grund muss für die Bearbeitung des<br />

Themas ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz<br />

gewählt werden. Ganzheitlich bedeutet in diesem<br />

Zusammenhang, dass neben der Sparkasse auch<br />

ihr regionales Umfeld zu betrachten ist. Nachhaltig<br />

meint zudem, dass die Auseinandersetzung mit den<br />

Herausforderungen der demografischen Entwicklung<br />

eine kontinuierliche Einbeziehung in die strategischen<br />

Überlegungen der Sparkasse voraussetzt.<br />

� Zur Bearbeitung des Themas Demografie sind<br />

entscheidungsrelevante und belastbare Informationen<br />

notwendig. Räumlich zu stark aggregierte Daten<br />

können unterschiedliche demografische Entwicklungen<br />

in Teilräumen des Geschäftsgebiets nicht darstellen.<br />

Prognosen, die auf zu kleine Räume abstellen,<br />

unterliegen hingegen zu starken Schwankungen und<br />

sind aus diesem Grund nur begrenzt belastbar. Als<br />

Mittelweg bietet es sich an, mit den vorhandenen Informationen<br />

und Prognosen ein erstes Zukunftsbild<br />

zu erstellen und dieses in der Diskussion mit anderen<br />

maßgeblichen regionalen Akteuren abzugleichen<br />

und zu konkretisieren.<br />

� Im Rahmen des Pilotprojekts „Sparkasse und<br />

Region“ hat sich die Abgrenzung folgender Handlungsfelder<br />

als sinnvoll erwiesen und empfiehlt sich<br />

als Orientierung für eine systematische Demografiearbeit:<br />

– Kunden – Wie verändert sich die Kundschaft<br />

zahlenmäßig, in ihrer Zusammensetzung (z. B.<br />

Altersstruktur) aber auch hinsichtlich ihres Verhaltens?<br />

– Organisation und Prozesse – Welche Prozesse<br />

sind demografieanfällig und wie muss die Organisation<br />

an die sich ändernden regionalen


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Gegebenheiten angepasst werden?<br />

– Personal – Wie kann sichergestellt werden,<br />

dass die Geschäftstrategie trotz alternder Belegschaft<br />

einerseits und knapper werdendem<br />

Fachkräfteangebot andererseits auch künftig<br />

umgesetzt werden kann?<br />

– Öffentlichkeit und Träger – Wie wirkt sich der<br />

demografische Wandel auf den kommunalen<br />

Träger und weiteren regionalen Akteuren aus?<br />

Welche Probleme betreffen alle und wie kann auf<br />

diese gemeinschaftlich reagiert werden?<br />

� Die Unterteilung nach Handlungsfeldern macht<br />

den Analyseprozess der Auswirkungen von Alterung<br />

und Abwanderung auf die Sparkasse und ihr Umfeld<br />

handhabbar. Um aber bereichsübergreifende Problemlagen<br />

ermitteln zu können, sollten die Einzelergebnisse<br />

aus den Analysen in den vier Handlungsfeldern wieder<br />

zu einem Gesamtbild zusammengeführt werden.<br />

Hierzu empfiehlt es sich, eine bereichsübergreifende<br />

Beschreibung der Ist-Situation der Sparkasse zu erstellen<br />

und diese anhand der Teilergebnisse aus den<br />

vier Handlungsfeldern mit einer entsprechenden Prognose<br />

zu vergleichen. Es empfiehlt sich zudem, in den<br />

Vergleich auch Referenzwerte aus der Geschäftsstrategie,<br />

den Bebauungsplänen und Modellorganisationen<br />

einzubeziehen und diese ebenfalls mit den prognostizierten<br />

Werten abzugleichen.<br />

� Die im Rahmen des Pilotprojekts erprobten Analyseinstrumente<br />

eignen sich für die Erstellung von<br />

Prognosen in den vier Handlungsfeldern. Demografie<br />

kompakt empfiehlt sich hierbei als Basisinstrument.<br />

Die hiermit erzielten Resultate verschaffen einen<br />

Überblick über die kundenseitigen Veränderungen<br />

infolge der demografischen Entwicklung sowohl auf<br />

Gesamthausbasis als auch auf der Ebene der Geschäftsstellen.<br />

Die Prognosen aus Demografie kompakt<br />

lassen sich zudem mit weiteren Analyseinstrumenten,<br />

wie der Geschäftsstellen-Potenzialanalyse,<br />

verbinden.<br />

� Mithilfe der im Handlungsleitfaden „Sparkasse<br />

und Region 2020“ erläuterten Vorgehensweise lassen<br />

sich unter Einbindung der verschiedenen Analyseinstrumente<br />

neben bereichsübergreifenden auch<br />

handlungsfeldspezifische Problemlagen ermitteln.<br />

In der Folge können Maßnahmen identifiziert wer-<br />

22<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

den, die diesen Problemlagen Rechnung tragen. In<br />

der Regel können aber nicht alle Maßnahmen gleichzeitig<br />

von der Sparkasse umgesetzt werden. Daher<br />

empfiehlt es sich, eine Priorisierung der Maßnahmen<br />

und Handlungsansätze vorzunehmen und dabei sowohl<br />

bestehende Abhängigkeiten zwischen den Maßnahmen<br />

als auch mögliche Ausstrahlungseffekte von<br />

Handlungsansätzen zu berücksichtigen. Hierdurch<br />

können besonders wirkungsvolle und zielgerichtete<br />

Projekte identifiziert werden.<br />

� Schließlich empfiehlt es sich, auch auf bestehende<br />

Erfahrungen anderer Sparkassen zurückzugreifen.<br />

Die Auswertungen innerhalb des Demografiebarometers<br />

machen deutlich, mit welchen Projekten sich<br />

Sparkassen auf Alterung und Abwanderung in ihren<br />

Geschäftsgebieten vorbereiten. Sie können insofern als<br />

eine wichtige Orientierung dienen. Der Erfahrungsaustausch<br />

sollte aber nicht allein auf Sparkassen begrenzt<br />

bleiben. Vielmehr sollten alle regionalen Akteure einbezogen<br />

und den Herausforderungen der demografischen<br />

Entwicklung durch gemeinschaftliches Handeln<br />

begegnet werden.<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitelanfang<br />

IV. Teil: Angebote „Unterstützungsleistungen<br />

des Demografie-Beratungsnetzwerks“<br />

Wesentliches Ziel des Projekts „Herausforderung Demografie<br />

im OSV“ ist auch die Erarbeitung von Unterstützungsangeboten<br />

in den vier Handlungsfeldern – Kunden,<br />

Organisation und Prozesse, Personal sowie Öffentlichkeit<br />

und Träger – mit denen kompetente Demografie-Beratung<br />

bei Sparkassen und kommunalen Trägern durchgeführt<br />

werden kann. Auf der Basis der Arbeiten im Pilotprojekt<br />

„Sparkasse und Region 2020“ wurden grundlegende<br />

Unterstützungsangebote erarbeitet, deren Inhalt und<br />

Aufbau im IV. Teil des Demografiebarometers in komprimierter<br />

Form wiedergegeben werden. Ziel ist, im Rahmen<br />

der weiteren Demografie-Aktivitäten des OSV die Angebote<br />

noch besser auf die Bedarfslagen der Sparkassen<br />

abzustimmen und die Unterstützungsansätze auch für<br />

kommunale Einrichtungen anwendbar zu machen. Nachfolgend<br />

werden die vier grundlegenden Unterstützungsangebote<br />

mit Bezug zu den vier Handlungsfeldern umrissen:<br />

� Handlungsfeld Kunden: Im Mittelpunkt des Hand-


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

lungsfelds stehen marktseitige Auswirkungen der demografischen<br />

Entwicklung, die mit dem Prognosetool<br />

Demografie kompakt, ein Produkt der OSV-Tochter<br />

markt_control, ermittelt und mit Handlungsansätzen<br />

des OSV bzw. des Sparkassen-Beratungshauses Nord-<br />

Ost bearbeitet werden können. Demografie kompakt<br />

ist bereits bei 25 OSV-Sparkassen verfügbar.<br />

� Handlungsfeld Organisation und Prozesse: Das<br />

Handlungsfeld wird mit Schwerpunkt Geschäftsstellennetz<br />

vom Sparkassen-Beratungshaus NordOst<br />

verantwortet. Als besonders wichtiges Analyseinstrument<br />

kommt die Geschäftsstellen-Potenzialanalyse<br />

zum Einsatz, mit der die Vertriebsstrukturen<br />

der Sparkasse effizienz- und marktpotenzialseitig<br />

beleuchtet und hierbei demografische Veränderungen<br />

auf Geschäftsstellenebene explizit einbezogen<br />

werden.<br />

� Handlungsfeld Personal: Dieses Handlungsfeld<br />

beleuchtet die personalseitigen Auswirkungen der<br />

demografischen Entwicklung. Verantwortlich für diesen<br />

Bereich ist die Ostdeutsche Sparkassenakademie<br />

(OSA), die im Rahmen des Projekts die Weiterbildung<br />

von Mitarbeitern hin zu zertifizierten Demografieberatern<br />

unterstützt. Auf der Grundlage einer detaillierten<br />

Altersstrukturanalyse, die z. B. in Funktionsund<br />

Qualifikationsbereiche unterscheidet, werden<br />

personalseitige Problembereiche aufgezeigt und mit<br />

Handlungsansätzen verknüpft.<br />

� Handlungsfeld Öffentlichkeit und Träger: Die<br />

Einbeziehung des Handlungsfelds Öffentlichkeit und<br />

Träger macht die ganzheitliche Ausrichtung des Demografie-Beratungsnetzwerks<br />

deutlich. Im Rahmen<br />

moderierter Workshops erarbeitet die Deka Kommunal<br />

Consult (DKC) in Gemeinschaft mit Sparkasse und<br />

kommunalem Träger Ansätze, dem demografischen<br />

Wandel aktiv zu begegnen.<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitelanfang<br />

23<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

V. Teil: Ausblick „Zukunftsthemen im Rahmen<br />

der OSV Demografie-Aktivitäten“<br />

Unter der Überschrift „Zukunftsthemen“ wird im Rahmen<br />

des Demografiebarometers über Projekte berichtet, die<br />

Einfluss auf die künftigen Demografie-Aktivitäten des<br />

OSV haben.<br />

� Herausforderung Kommunalwirtschaft 2025,<br />

ein Auszug der Studie Kommunalwirtschaft 2025, die<br />

an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE)<br />

Eberswalde angefertigt wurde, zeigt auf, wie sich der<br />

demografische Wandel auf die Situation kommunaler<br />

Unternehmen auswirkt und welche Herausforderungen<br />

sich vor allem mit der Abwanderung von Einwohnern<br />

verbinden. Ziel der künftigen OSV-Aktivitäten<br />

in diesem Bereich ist, zu ermitteln, welche Problembereiche<br />

sich für kommunale Einrichtungen ergeben.<br />

Auf dieser Grundlage kann dann überlegt werden, mit<br />

welchen Ansätzen OSV und Sparkassen als Partner<br />

der Kommunen Hilfestellung bei der Bearbeitung der<br />

Problembereiche leisten können.<br />

� Im Verlauf der bisherigen Arbeiten im Rahmen<br />

des Projekts „Herausforderung Demografie im OSV“<br />

konnte in den Handlungsfeldern Organisation und<br />

Prozesse – Präsenz in der Fläche – und Öffentlichkeit<br />

und Träger – Sicherung der Versorgung mit grundlegenden<br />

Finanzdienstleistungen – das Thema „Versorgung<br />

des ländlichen Raums“ bereits als ein Schwerpunkt<br />

für Kommunen und Sparkassen ermittelt<br />

werden. Im Rahmen der Lenkungsausschüsse zum<br />

Projekt wurde seitens der Sparkassen- und Kommunalvertreter<br />

daher der Auftrag erteilt, dieses Thema<br />

künftig stärker zu bearbeiten.<br />

� Vor diesem Hintergrund wird deshalb am Beispiel<br />

des REGIO-HUB ein konkreter Ansatz zur Versorgung<br />

des ländlichen Raums thematisiert, der auf<br />

eine Einbeziehung aller regionalen Akteure abzielt<br />

und Anforderungen für nachhaltige Strukturen definiert.<br />

Bezogen auf die Sparkassen steht hierbei ein<br />

Lösungsansatz für Situationen im Mittelpunkt, in denen<br />

sich eine konventionelle Filiale nicht mehr rechnet,<br />

die Versorgungslage bzw. Marktdurchdringung<br />

aber weiterhin aufrecht erhalten oder sogar ausgebaut<br />

werden soll. Dabei soll der aufgezeigte Ansatz<br />

lediglich als ein mögliches Lösungsszenario verstan-


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

den werden. Im Rahmen der bisherigen Demografie-<br />

Aktivitäten des Verbandes wurden mehrere sinnvolle<br />

Handlungsansätze in diesem Bereich identifiziert,<br />

die es im weiteren Projektverlauf zu konkretisieren<br />

und auf Umsetzbarkeit hin zu überprüfen gilt.<br />

� 3. Zukunftsthema: Unter dem Titel „Einfluss Demografie<br />

auf Kreditrisiko und Kreditfinanzierung von<br />

KMU“ wird dargestellt, wie der OSV in Kooperation<br />

mit der Universität Rostock weitere Grundlagenforschung<br />

betreibt. Ziel ist die Beantwortung der Frage,<br />

wie sich im Bereich der KMU die demografische Entwicklung<br />

auf die Kreditnachfrage und das Kreditrisiko<br />

verschiedener sozio-demografischer Gründergruppen<br />

– alte Gründer, weibliche Gründer, Gründer mit<br />

Migrationshintergrund – auswirkt. Die Ausführungen<br />

erläutern den Projekt- und Untersuchungsansatz<br />

und geben Aufschluss, welche Ergebnisse im zweiten<br />

Halbjahr 2011 erwartet werden und inwiefern diese<br />

für Sparkassen von Nutzen sind. Die Ergebnisse und<br />

aufgezeigten Implikationen können dann wiederum<br />

in die Demografie-Aktivitäten des OSV einbezogen<br />

werden.<br />

Inhaltsverzeichnis Kapitelanfang<br />

24<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers


OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

Literaturverzeichnis<br />

Bathke, M., Mudrack, T., und Stoffels, M. (2010), Kommunalwirtschaft<br />

2025, Erfurt.<br />

BBR (Hrsg.) (2005), INKAR, Indikatoren und Karten zur<br />

Raumentwicklung, Ausgabe 2005, CD-ROM, Bonn.<br />

Berlemann, M., Oestmann, M. und Thum M. (2010), Demographic<br />

Change and Bank Profitability. Empirical Evidence<br />

from German Savings Banks, CESIFO Working Paper<br />

No. 2911, Category 11: Industrial Organisation.<br />

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hrsg.)<br />

(2008), Raumordnungsprognose 2025, BBR-Berichte<br />

kompakt 2/2008, Bonn 2008.<br />

Bundesamt für Statistik (Hrsg.) (2008), Bevölkerung<br />

Deutschlands bis 2060 – 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberchnung,<br />

Wiesbaden.<br />

Conrad A. (2010), Banking in schrumpfenden Regionen:<br />

Auswirkungen von Alterung und Abwanderung auf Regionalbanken<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Sparkassen,<br />

Schriftenreihe volkswirtschaftliche Forschungsergebnisse,<br />

Hamburg, Verlag Dr. Kovač.<br />

Conrad, A. und Neuberger, D. (2008), Banking in schrumpfenden<br />

Regionen – Gutachten zum Forschungsprojekt,<br />

auf Anfrage bei der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

e. V., Bonn.<br />

Conrad A., Neuberger, D. und Schneider-Reißig, M. (2009),<br />

Geographic and Demographic Bank Outreach: Evidence<br />

from Germany´s Three-Pillar Banking System, Kredit und<br />

Kapital 42(3), 2009, 377-411.<br />

Conrad A., Neuberger, D. und Trigo Gamarra, L. (2009),<br />

Der Einfluss regionaler und demographischer Umfeldfaktoren<br />

auf die Kosten- und Ertragssituation von Sparkassen<br />

– Eine Effizienzanalyse, Thünen-Reihe Angewandter<br />

Volkswirtschaftstheorie, Nr. 107, Universität Rostock.<br />

GfK Deutschland (2011), Abfrage Marktdaten, GfK Geo-<br />

Marketing GmbH, Bruchsal.<br />

Goebel, J., Gornig, M. und Häußermann, H. (2010), Polarisierung<br />

der Einkommen: Die Mittelschicht verliert, in:<br />

DIW Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (Hrsg.),<br />

Wochenbericht des DIW, Nr. 24/2010, Berlin.<br />

Hannemann, C. (2003), Schrumpfende Städte in Ostdeutschland<br />

– Ursachen und Folgen einer Stadtentwicklung<br />

ohne Wirtschaftswachstum, in: APZG B28/2003,<br />

S. 16–23.<br />

Kawka, R. (2007), Wachstumsregionen in Deutschland –<br />

empirische Befunde, in: Köhler, S. (Hrsg.): Wachstumsregionen<br />

fernab der Metropolen – Chancen, Potenziale und<br />

Strategien, Akademie für Raumforschung und Landesplanung,<br />

Nr. 334, Hannover.<br />

KfW (Hrsg.) (2009), KfW-Gründungsmonitor 2010, Jährliche<br />

Analyse von Struktur und Dynamik des Gründungsgeschehens<br />

in Deutschland, Frankfurt/Main.<br />

KfW (Hrsg.) (2010), KfW-Gründungsmonitor 2010, Jährliche<br />

Analyse von Struktur und Dynamik des Gründungsgeschehens<br />

in Deutschland, Frankfurt/Main.<br />

OECD (Hrsg.) (2005), Regions at a Glance, OECD Publishing,<br />

Paris.<br />

Ragnitz, J., Grundig, B., Pohl, C. Thum, M., Seitz, H., Eichler,<br />

S., Lehmann, H. und Schneider, L. (2006), Demographische<br />

Entwicklung in Ostdeutschland, Forschungsauftrag<br />

des BMWi, Projekt Nr. 27/04, Institut für Wirtschaftsforschung<br />

Halle (Hrsg.), Halle.<br />

Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Hrsg.) (2010),<br />

5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose 2008 – 2025,<br />

Magdeburg 2010.<br />

Wengler, M.O. (2006), Wechselwirkungen zwischen der finanzintermediatorischen<br />

Tätigkeit kommunaler Kreditinstitute<br />

und dem kommunalen Raum – Eine institutionenökonomische<br />

und empirisch Untersuchung am Beispiel<br />

der Sparkassen in den neuen Bundesländern, Institut für<br />

Wirtschaftsforschung Halle (Hrsg.), Sonderhefte 06/2006,<br />

Halle.


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