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OSV-Demografiebarometer – Jahresbericht 2011<br />

schaftlich wenig attraktiven Regionen zugunsten der<br />

Marktstellung der Sparkassen zurückziehen. Doch bei<br />

weiter abnehmenden Marktpotenzialen ergeben sich<br />

hier deutliche Risiken für die Geschäftstätigkeit und<br />

Ertragslage der Sparkassen.<br />

Regionalstudien, die sich mit der Frage beschäftigen, warum<br />

einige Regionen schrumpfen und andere nicht, verweisen<br />

auf die Bedeutung des regionalen Fähigkeitenpotenzials<br />

(Anteil qualifizierter bzw. zur Erlangung von Qualifikationen<br />

befähigter Einwohner) für die demografische<br />

und wirtschaftliche Entwicklung der Region. Insofern: Wo<br />

bestehen welche Fähigkeitenpotenziale? Welche bislang<br />

nicht genutzten Potenziale lassen sich erschließen?<br />

� Ein hohes Fähigkeitenpotenzial wird häufig als Voraussetzung<br />

regionalwirtschaftlicher Entwicklung und<br />

Dynamik beschrieben, wobei sich das Fähigkeitenpotenzial<br />

am regionalen Anteil der Auszubildenden, Studenten<br />

und jungen Ingenieure bemessen lässt. Fehlt<br />

dieses, besteht Gefahr für die regionalwirtschaftliche<br />

Entwicklung und damit für die Marktpotenziale regional<br />

gebundener Unternehmen wie den Sparkassen.<br />

� Hinsichtlich der Auszubildendenquote zeichnen<br />

sich keine deutlichen Standortnach- bzw. -vorteile für<br />

die Geschäftsgebiete der OSV-Sparkassen ab.<br />

� Im OSV-Gebiet waren im Wintersemester<br />

2008/2009 rund 240.000 Studenten eingeschrieben.<br />

Dabei ist die Zahl der Studierenden in den OSV-Bundesländern<br />

im Zeitverlauf vergleichsweise stärker gestiegen<br />

als im restlichen Bundesgebiet.<br />

� Das Statistische Bundesamt rechnet für Deutschland<br />

mit einem (demografiebedingten) Defizit von 1,4<br />

Millionen hochqualifizierter Erwerbstätiger für das Jahr<br />

2030. Dabei zeigt sich für den Anteil Beschäftigter mit<br />

(Fach-)Hochschulabschluss im OSV-Gebiet mit 10,9 %<br />

ein leicht überdurchschnittlicher Wert.<br />

� Als Indikator für die Beschreibung des Fähigkeiten-<br />

und damit Zukunftspotenzials einer Region kann<br />

der Anteil junger Ingenieure (unter 35 Jahre an allen<br />

Ingenieuren) interpretiert werden. Im Gebiet des OSV<br />

ist der Anteil unterdurchschnittlich. Darüber hinaus<br />

zeichnet sich für das OSV-Gebiet eine starke Überalterung<br />

im Bereich der Ingenieure ab.<br />

16<br />

Management Teil I – Einführung: Summary Hintergrund, Anliegen und Ausrichtung des Barometers<br />

� Vor dem Hintergrund des drohenden bzw. sich<br />

bereits zeigenden Fachkräftemangels muss nach bislang<br />

wenig genutzten Potenzialen gesucht werden.<br />

In diesem Zusammenhang wird eine Erhöhung der<br />

Erwerbsbeteiligung Älterer und Frauen als Lösungsansatz<br />

gesehen. Bezogen auf erstere Gruppe zeigt sich<br />

jedoch für das OSV-Gebiet bereits eine bessere Potenzialausschöpfung<br />

als im restlichen Bundesgebiet. Mit<br />

Blick auf die Frauenerwerbsbeteiligung befinden sich<br />

die Gebiete des OSV (traditionell) bereits auf sehr hohem<br />

Niveau.<br />

� Weitere Möglichkeiten bestehen darin, die Teilzeitbeschäftigung<br />

und die Jugendarbeitslosigkeit<br />

zu reduzieren. Mit Blick auf die Teilzeitbeschäftigung<br />

muss in diesem Zusammenhang die Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf verbessert werden, da vor allem Frauen<br />

mit Kindern einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen.<br />

Bezogen auf arbeitslose Jugendliche besteht die Herausforderung<br />

darin, diese weiter zu qualifizieren und<br />

nachhaltig in Ausbildungs- sowie Beschäftigungsprozesse<br />

zu integrieren.<br />

Zusammenfassende Standortbewertung<br />

und Empfehlungen<br />

In die Gesamtauswertung werden vier Kriterien aus der<br />

Detailbetrachtung der Standorte einbezogen: Bevölkerungsentwicklung,<br />

Alterung, wirtschaftliche Entwicklung<br />

und wirtschaftliches Potenzial (die letzten zwei beziehen<br />

die Rubrik Fähigkeitenpotenzial ein). Anhand dieser<br />

Kriterien wurde eine Portfolio-Darstellung mit vier Ausprägungen<br />

erstellt. Die Sparkassen wurden gemäß ihrer<br />

Kriterienwerte in das Portfolio einsortiert. Referenz bildet<br />

jeweils der OSV-Durchschnitt (für Erläuterungen siehe<br />

Abschnitt II.4.).<br />

Auf Grundlage des Portfolios wurden vier Gruppen von<br />

Sparkassen-Geschäftsgebieten zu Clustern zusammengefasst,<br />

die sich durch ähnliche Entwicklungen, Strukturen<br />

und Perspektiven auszeichnen (siehe nachfolgende<br />

Abbildung, Erläuterungen siehe II.4.1). Die vier Gruppen<br />

wurden wie folgt definiert:<br />

� I. Geschäftsgebiete mit relativ schwachen Schrumpfungs-<br />

und Alterungsprozessen, moderater Kaufkraft<br />

sowie einer guten wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit.

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