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60 Jahre<br />

Seminararbeit zum Führungskräfte-<br />

Seminar Süd 2007/08<br />

von<br />

Werner Mohl<br />

Inhaltsverzeichnis


<strong>Vorwort</strong> Seite 3<br />

Geschichte der Trachtenkapelle Hasslacher Seite 4<br />

Gründung Seite 4<br />

Im Wandel der Zeit Seite 4<br />

Heute Seite 6<br />

Musikalische Leiter Seite 8<br />

Obmänner der Trachtenkapelle Seite 8<br />

Konzertreise Seite 9<br />

Anekdoten Seite 11<br />

Schlusswort Seite 12<br />

Seminararbeit Werner Mohl 2<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


<strong>Vorwort</strong><br />

„Licht senden in die Tiefe des menschlichen Herzens – des Künstlers Beruf.“<br />

Robert Schuhmann<br />

Ein Grundübel unserer hoch entwickelten Gesellschaft ist die Einsamkeit. Wer Musik<br />

liebt und in sein Leben einbezieht, ist nie allein. Er befindet sich in der besten Gesell-<br />

schaft – in der Gemeinschaft sensibler, empfänglicher, liebesfähiger und damit lie-<br />

benswerter Menschen.<br />

Als ich vor 2 Jahren das Amt des Obmannes übernommen habe, war eines meiner<br />

großen Ziele die Weiterentwicklung in musikalischer wie auch in organisatorischer<br />

Hinsicht. Ich habe mich vor 4 Jahren musikalisch weitergebildet, wodurch sich das<br />

Spielen in der Kapelle sowie auch in kleinen Gruppen (Weisenbläser) enorm erleich-<br />

tert hat.<br />

Wir feiern heuer unser 60-jähriges Jubiläum, weshalb ich mich entschlossen habe<br />

das Thema 60 Jahre Freude zur Musik (TK-Hasslacher) zu wählen. Gerade im Jubi-<br />

läumsjahr halte ich es für äußerst wichtig, sich intensiv mit dem Verein zu beschäfti-<br />

gen bzw. zu befassen.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 3<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Geschichte der TK-Hasslacher<br />

Gründung<br />

1948 wurde die Ortskapelle Sachsenburg gegründet.<br />

Daraus entstand die Werkskapelle der Firma<br />

Hasslacher, einer der größten holzverarbeitenden<br />

Betriebe Kärntens, unter Gründungsobmann Oskar<br />

Krassnig und Kapellmeister Hermann Langwieser.<br />

Im Wandel der Zeit<br />

1952 bekamen die vorerst in Zivil gekleideten Musiker<br />

ihre erste Tracht. Die schmucke Tracht bestand aus<br />

einer schwarzen Pumphose mit roten Stutzen,<br />

braunem Janker mit Halstuch und weißer Bluse oder<br />

Hemd und dem schwarzen Hut mit roter Quaste.<br />

1967 konnten, Dank der Spenden aus der<br />

Bevölkerung und der Firma Hasslacher, neue<br />

Instrumente gekauft werden. Diese wurden bei der feierlichen Instrumentenweihe<br />

präsentiert.<br />

1972 entstand in Zusammenarbeit mit dem Kärntner Heimatwerk eine<br />

neue einheitliche Tracht, die ei der feierlichen Trachtenweihe erstmals<br />

vorgestellt wurde. Die Tracht bestehend aus schwarzer Lederhose<br />

bzw. schwarzem Lederrock für die Musikantinnen, blauen Stutzen,<br />

braunem Rock, rotem Gilet, weißem Trachtenhemd, roter Krawatte,<br />

schwarzem Hut mit Hahnenfedern und schwarzen Trachtenschuhen<br />

blieb bis heute in dieser Form erhalten.<br />

1976 wurde die „Werkskapelle Hasslacher“ in „Trachtenkapelle<br />

Hasslacher Sachsenburg“ umbenannt.<br />

1998 feierten wir von 19. – 21. Juni unser 50-jähriges Bestandsjubiläum mit Bezirks-<br />

musikertreffen, an dem 29 Gastkapellen aus dem In- und Ausland teilnahmen. Auf-<br />

grund unseres 50-jährigen Jubiläums nahmen wir unsere 1. CD im Frühjahr auf.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 4<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Einen tiefen Niederschlag erlitten wir beim Brand des Sägewerkes der Firma Hassla-<br />

cher, wodurch auch unser Probelokal zur Gänze vernichtet wurde.<br />

Nach 4jähriger „Obdachlosigkeit“ konnten wir am 29. Mai 2002 unter finanzieller Mit-<br />

hilfe der öffentlichen Hand und durch intensiven Einsatz der Musiker unser neues<br />

Probelokal in Sachsenburg feierlich einweihen.<br />

Weiters wurde erstmalig ein regionales<br />

Jugendorchester, die „MüSLikanten“ unter Leitung<br />

von Mag. Margret Hillebold gegründet, bestehend<br />

aus 3 Kapellen. Mü steht für Dorfmusik Mühldorf,<br />

S für TK-Hasslacher, Sachsenburg und Li für<br />

Trachtenkapelle Lind.<br />

2005 gelang es dem damaligen Obmann in Zusammenarbeit mit der landwirtschaftli-<br />

chen Fachschule Drauhofen, insbesondere Frau Pucher, die Einkleidung der Mäd-<br />

chen passend zur bestehenden Drautaler Tracht der Männer mit der schmucken<br />

„Drauhofner Tracht“.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 5<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Heute<br />

Die Trachtenkapelle Hasslacher, Sachsenburg besteht derzeit aus insgesamt 55 ak-<br />

tiven Musikern, davon 16 Musikerinnen, 37 Musiker und 2 Marketenderinnen. Ein<br />

großes Anliegen der Trachtenkapelle ist die Nachwuchsförderung und die Jugendar-<br />

beit. Derzeit befinden sich 40 Musikschüler in Ausbildung.<br />

Das wir eine sehr aktive Trachtenkapelle sind, zeigen die 31 Ausrückungen im Jahre<br />

2007, 5 Ausrückungen der Müslikanten, 7 Ausrückungen der Dorfmusikanten, 5 Aus-<br />

rückungen der Weisenbläser und 7 Ausrückungen diverser Kleingruppen.<br />

Wir feiern heuer unser 60-jähriges Bestandsjubiläum; dass das organisatorisch eine<br />

Herausforderung ist, ist wohl vielen bekannt.<br />

Zusätzlich haben wir uns entschlossen, das Bezirksmusikertreffen zu organisieren.<br />

Schon ein Jahr vorher fängt man bereits mit der Planung an. Viele Fragen stellen<br />

sich: Welche Abendunterhaltung nimmt man, Wo veranstaltet man das Fest, Wel-<br />

ches Zelt nimmt man, was gibt es zu Essen/Trinken…<br />

Um das Jahr jedoch auch mit einem musikalischen Höhepunkt zu feiern, entschied<br />

der Vorstand sich für eine 2. CD Aufnahme, 10 Jahre nach der 1. Aufnahme. Sowohl<br />

für den Kapellmeister, als auch für den Obmann eine wahre Herausforderung. Es<br />

benötigt Überzeugungskraft und gute Argumente um solch ein Projekt gut abzu-<br />

schließen. Eine CD bringt in erster Linie viele Kosten mit sich, deshalb muss man als<br />

Erstes einen Kostenplan erstellen und versuchen, Sponsoren zu finden. Ohne Spon-<br />

soren könnte man dies sonst nicht finanzieren. Danach stellt sich die Frage: Mit wel-<br />

chem Tonstudio nehme ich die CD auf und wo ist der beste Platz, um klanglich eine<br />

schöne CD zu produzieren. Haben sich diese Punkte erledigt, beginnt die Arbeit des<br />

Kapellmeisters: Welche Stücke spielt man, die auch in dieser Besetzung akzeptabel<br />

sind und das Wichtigste: Wie oft und wann proben wir. Weiters muss man immer<br />

wieder alle Musiker motivieren mitzumachen. Ein ganzes Wochenende Aufnahme<br />

war für alle eine Herausforderung musikalisch wie auch zeitlich. Es funktionierte alles<br />

nach Plan. Alle Musiker waren motiviert, nahmen sich frei, nur um diese CD in den<br />

Kasten zu bekommen. Man benötigt in einem Verein eben die Hilfe und Kraft aller.<br />

Ohne die Unterstützung der Musiker funktioniert es nicht. Man muss ein eingespiel-<br />

tes Team sein. Ein Beispiel: Am 2. Aufnahmetag erkrankte eine Musikerin, die auch<br />

bei der Dorfmusik mitspielt und da auch unsere Dorfmusik am 3. Tag 3 Stücke auf-<br />

nahm, fehlte uns jetzt die 1. Klarinette. Eine Musikerin hat sich spontan bereit erklärt<br />

Seminararbeit Werner Mohl 6<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


für die Erkrankte einzuspringen und lernte die 3 Stücke nach dem 2. Aufnahmetag<br />

am Abend noch ein. Das nennt man Einsatz und Kameradschaft. Für sie war es<br />

selbstverständlich!<br />

Für mich war das Überzeugung und Motivation genug um zu wissen, dass wir neben<br />

der erfolgreichen CD auch unser Fest gut über die Bühne bringen werden – mit der<br />

Kraft von Allen!<br />

Am 19. und 26. April veranstalten wir unser 29. Frühjahrskonzert mit CD-<br />

Präsentation.<br />

Aufgrund unseres 60-jährigen Bestandsjubiläums veranstalten wir am 13. Juni einen<br />

Vereinsabend, am 14. Juni Bezirksmusikertreffen und am 15. Juni einen Frühschop-<br />

pen. Um das Jubiläumsjahr gebührend zu beenden, veranstalten wir am 22. Novem-<br />

ber ein Abschlusskonzert.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 7<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Musikalische Leiter<br />

1948 – 1950 Herr Langwieser Hermann<br />

1950 Herr Schuhmach<br />

1950 – 1953 Herr Kummerer Rudolf<br />

1953 – 1965 Herr Göckler Erich<br />

1965 – 1973 Herr Prof. Tatschl Franz<br />

1973 – 1990 Herr Golser Walter<br />

1990 – 2004 Herr Hillebold Josef<br />

2004 – 2005 Herr Steinacher Gerhard<br />

ab 2005 Frau Hillebold Margret<br />

Obmänner der Trachtenkapelle<br />

1948 – 1972 Herr Krassnig Oskar<br />

1972 – 1973 Herr Hassler Gerhard<br />

1973 – 1979 Herr Mohl Otto<br />

1979 – 1992 Herr Scheiber Peter<br />

1993 – 2005 Herr Mohl Siegfried<br />

ab 2005 Herr Mohl Werner<br />

Seminararbeit Werner Mohl 8<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Konzertreise<br />

Konzertreise von 26. März bis 01. April 1999 nach Holland<br />

Wenn man 50 Musiker/innen allen Alters und Gesellschaftsschichten in der Kapelle<br />

hat, bedarf es schon sehr viel Fingerspitzengefühl an organisatorischer wie auch in<br />

musikalischer Hinsicht. Etwas Unterhaltung für die Jugend sowie etwas Geselliges<br />

für die ältere Generation und nicht zu vergessen sind die finanziellen Kosten.<br />

Reisebericht:<br />

Freitag, 26. März 1999<br />

Abfahrt Richtung Niederlande um 22:05 Uhr<br />

Samstag, 27. März 1999<br />

Nach einer anstrengenden Fahrt mit einigen<br />

Zwischenstopps in Deutschland wird um 09:30 Uhr die Jugendherberge Vielinden in<br />

Hinsbeck (BRD) gut gelaunt erreicht. Die Übernachtung erfolgt in 6-Bett-Zimmern<br />

und Massenlagern. Hinsbeck liegt nur einige Kilometer von Holland (Tegelen, Venlo)<br />

entfernt, sodass täglich zwischen Deutschland und den Niederlanden hergependelt<br />

wird. Nach einem deftigen Frühstück in der Jugendherberge besuchen die Mitglieder<br />

der Trachtenkapelle die Stadt Venlo. Die Tourismusvertreter der Marktgemeinde<br />

Lurndelf und des Tourismusbüros Flattach errichten einen Informationsstand in Te-<br />

gelen, wobei sie von den Dorfmusikanten der Trachtenkapelle musikalisch unter-<br />

stützt werden. Nach dem Abendessen in der Jugendherberge fährt die Trachtenka-<br />

pelle zum Konzertieren nach Ohe an Laak, wo die Harmonie Sint Cecilia ein ausge-<br />

zeichnetes Konzert präsentiert. Danach spielt die Trachtenkapelle Hasslacher ty-<br />

pisch österreichische Musik und erntet dafür großen Applaus.<br />

Sonntag, 28. März 1999<br />

Am Vormittag wirkt die Trachtenkapelle beim Palmsonntagumzug in Tegelen mit. Am<br />

Nachmittag spielt zuerst die Koninklijke Harmonie Sint Cecilia und danach die Trach-<br />

tenkapelle Hasslacher in der „De Haanderthalle“ in Tegelen. Nach einem geselligen<br />

Beisammensein der Musikerinnen und Musikern der niederländischen Kapelle klingt<br />

der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen aus.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 9<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Montag, 29. März 1999<br />

Am Vormittag Besuch eines Bergbauwerkes in Belgien (Belgny Mine). Dort wird auf<br />

eindrucksvolle Weise das schwere Los des Bergmannes im Kohlebergbau darge-<br />

stellt. Nach dem Besuch des Bergwerkes wird frei nach Belieben bis in den späten<br />

Nachmittag Maastricht unsicher gemacht. Am Abend finden die Musikinternen Meis-<br />

terschaften auf einer Bowlingbahn in Brüggen-Bracht (BRD) statt.<br />

Dienstag, 30. März 1999<br />

Nach dem Frühstück fährt die Reisegesellschaft Richtung Werther in Westfalen mit<br />

einem Zwischenstopp in Steinhagen, wo die Firma Schlichte Steinhäger- und Korn-<br />

brennerei GmbH & Co besichtigt wird. Natürlich werden einige köstliche Schnäpse<br />

und Liköre verköstigt. Danach erfolgt die Weiterfahrt nach Werther. Vor dem Abend-<br />

essen wird die Bevölkerung von Werther mit Marschmusik begrüßt. Am Abend gibt<br />

die Trachtenkapelle Hasslacher ein Konzert in der vollbesetzten Trecker-Halle und<br />

dies ist ein voller Erfolg. Eine Bemerkung am Rande: „Ein Musiker älteren Jahrgan-<br />

ges mit einem äußerst großen Instrument wird ein kleineres erlernen müssen, um es<br />

in der Jackentasche sofort verstauen zu können und somit nicht zu vergessen.<br />

Mittwoch, 31. März 1999<br />

Am Vormittag wird die Stadt Venlo besichtigt und diverse Einkäufe (Käse, etc.) getä-<br />

tigt. Der restliche Tag war frei nach Belieben. Der Abend klingt mit einer gemeinsa-<br />

men Probe mit der Koninklijke Harmonie Sint Cecilia in Tegelen aus.<br />

Donnerstag, 01. April 1999<br />

Um 08:00 Uhr erfolgt die Abfahrt ins<br />

Phantasialand in Brühl bei Köln. Der<br />

Besuch von verschiedenen Attraktionen<br />

wie z.B. Space-Center (Achterbahn, Westernsaloon, etc.) ist ein gelungener Aus-<br />

klang für eine wunderbare und sehr gut organisierte Reise in die Niederlande.<br />

Gesamtkosten der Reise: $ 115.177,-- Gefahrene Kilometer: 3.200<br />

Abschließend gesehen hat uns die Konzertreise sehr viel für unsere Gemeinschaft<br />

gebracht (noch mehr zusammengeschweißt) und wir haben sehr viele liebenswerte<br />

und nette Menschen kennen gelernt.<br />

Seminararbeit Werner Mohl 10<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08


Anekdoten<br />

Professor Franz Tatschl, ehemaliger Kapellmeister der Trachtenkapelle Hasslacher<br />

verfasste in seinem Buch „Mit Taktstock und Humor“ selbst erlebte Geschichten als<br />

Leiter von Blasmusikkapellen. Anbei ein Auszug seines Buches:<br />

Der Jagazottl<br />

Vor vielen Jahren saß in meiner Kapelle am Pult des Bassisten ein älterer Mann, und<br />

zwar der Revierjäger unseres Direktors. Dieser Spielmann war durchaus kein Fix-<br />

stern am musikalischen Himmel und wenn er sein Helikon umhängte, dann konnte<br />

man sicher sein, dass er mit dem Instrument in den nächsten zwei Stunden mehr<br />

Böcke schießen wird, als während eines Jahres mit dem Gewehr. Ihn aus der Musik<br />

auszuschließen wäre aber nicht ratsam gewesen, um unseren jagdeifrigen Fabriks-<br />

herrn nicht zu vergrämen, und so trösteten wir uns mit der Tatsache, dass dieser<br />

Musiker zu den Proben und Aufführungen nur höchst selten erschien. Nun stand un-<br />

weit unseres Musikheimes eine alte, baufällige Hütte, die schon seit Jahren von einer<br />

Polin bewohnt wurde. Diese Frau hatte einen fuchsroten Kater, dessen nächtliche<br />

Streifzüge sich aber nicht allein in die umliegenden Schrebergärten erstreckten, son-<br />

dern oft auch in das von unserem Jäger beaufsichtigte Revier. Und bei solch einem<br />

Raubzug kam das Tier vor das Rohr des Weidmannes, der seine Beute kurzerhand<br />

in einem Luderschacht versenkte. Vermutlich hat der Schütze seinen Treffer einmal<br />

allzu laut verkündet, denn bald wusste es die Alte, dass dieser Musikant ihren gelieb-<br />

ten Kater in die ewigen Jagdgründe befördert hatte. Eines Abends saß nun der Mann<br />

wieder einmal bei der Probe und puffte die Töne wie ein alter Diesel aus seinem<br />

Baß. Plötzlich, mitten in der Arbeit, wurde die Tür des Proberaumes aufgerissen,<br />

zornsprühend stand die alte Polin da, blickte wild um sich und ehe sie jemand daran<br />

hindern konnte, bahnte sie sich wie ein Schneepflug ihren Weg zum geduckt hinter<br />

dem Pult hockenden Bassisten. Weit ausholend verabreichte sie ihm eine schallende<br />

Ohrfeige und dabei schrie sie im höchsten Diskant: „Jagazottl, host mein Kotz<br />

z’sammschiessn, wirst d u fangen jetzt den Maus?“<br />

Seminararbeit Werner Mohl 11<br />

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Schlusswort<br />

Wir leben heute in einer Zeit, in der das Alter nicht als Krönung eines erfüllten Le-<br />

bens, sondern eher als Makel betrachtet wird. Älteren Menschen muss erst wieder<br />

der Platz und der Rang verschafft werden, der ihnen zukommt – aufgrund ihrer Ver-<br />

dienste um die Gesellschaft und aufgrund ihrer Lebenserfahrung. In anderen Kultur-<br />

kreisen ist die Achtung vor Würde und Weisheit nie aufgekündigt worden. Die äußere<br />

Wertschätzung des Alters ist nur der gerechte Ausgleich für die inneren Komplikatio-<br />

nen, die das Älterwerden mit sich bringt. Plötzlich muss man mit der Zeit haushalten,<br />

denn man sieht, wie der Sand durch die Sanduhr rinnt. Da bietet sich die Musik förm-<br />

lich an. Sie ermöglicht, das Altern als Reifung zu erkennen und dankbar anzuneh-<br />

men. Heutzutage hat Weisheit an Wertschätzung verloren. Schade, denn mit den<br />

Jahresringen um die Seele wachsen auch die Erfahrungen und nicht zuletzt auch die<br />

Fähigkeit des Menschen das Leben intensiver und tiefer zu empfinden. Ein bisschen<br />

Stolz darf man schon sein, wenn man sein Lebensschiff durch Jahrzehnte manövriert<br />

und vor Havarien bewahrt oder solche heil überstanden hat – mit Schrammen, aber<br />

immerhin durchgekommen. Was ist denn Leben anderes als ein leidenschaftlicher<br />

Abtausch von Höhen und Tiefen… (Prof. Dr. Christoph Rueger)<br />

Seminararbeit Werner Mohl 12<br />

Führungskräfteseminar Süd 2007/08

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