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einem Fachgremium eine so starke Bestätigung erhält, wie sie durch die Verleihung eines Awards ausgedrückt wird. Neben dem, dass unsere Arbeit hierdurch eine ideale Plattform erhält um einem breiten Publikum bekannt zu werden ist es natürlich eine sehr grosse Motivation zum Weitermachen, gewissermassen eine Verpflichtung, im positivsten Sinne. Wie entstand die Idee zur Verwendung von landwirtschaftlichen Reststoffen und Tannin für Spannplatten? Charles Job: The BFH has a history of academic cooperation with the University of Nigeria, Enugu Campus (UNEC). After a 2 week fact finding mission in 2008, an agreement was reached to establish a research programme that could address the needs of a large part of the Nigerian population. The lack of affordable social housing was identified as one of these major problems. The idea for material research that would alleviate the housing problems was therefore developed in dialogue with our Nigerian partners after an extensive workshop. Frédéric Pichelin : Les pays européens ne sont pas confrontés au manque de matière première pour la construction. Par contre des pays comme le Nigéria doivent faire face à une augmentation du prix de matières premières, ce qui pose un véritable problème pour la population ne disposant pas de revenus élevés. D’où l’idée d’utiliser des restes agricoles, une ressource présente en grande quantité dans des pays tels que le Nigéria. L’utilisation de tannins naturels comme liant pour la fabrication de panneaux se base sur le même constat: l’augmentation du prix des produits pétroliers se répercute directement sut le prix des adhésif. La production d’adhésifs naturels, les tannins, à partir d’écorces de bois indigènes permettra de réduire les coûts de fabrication. Cette technologie offre par ailleurs l’avantage de ne pas ajouter de produits chimiques lors la fabrication de panneaux de construction, ce qui améliore le bilan écologique de ces matériaux (pas d’émission de formaldéhyde, faible énergie grise). Andreas Rosenkranz: Nigeria und andere Afrikanische Länder sind damit konfrontiert, dass Wohnraum für eine stark wachsende Bevölkerung benötigt wird. Viele Nigerianer können sich aber die gängigen, und oft importierten Baustoffe nicht leisten. Gleichzeitig hat Nigeria eine sehr grosse Landwirtschaft, wodurch Jahr für Jahr gigantische Berge von Reststoffen wie Maisspindeln, Reishülsen und Erdnussschalen entstehen. Diese wertvollen Materialien sind derzeit meist ungenutzt, sie stellen sogar ein Entsorgungsproblem dar. Da ihre Zusammensetzung ähnlich wie die von Holz ist liegt es nahe, sie für die Herstellung von Baumaterialien einzusetzen. Um der zunehmenden Knappheit und Verteuerung von Fossilen Rohstoffen zu begegnen bietet sich der Einsatz von Tannin als natürlichen Klebstoff an. Auch dieser kann lokal gewonnen werden. Neben den genannten Aspekten, erschwingliche und umweltfreundliche Baumaterialien zu entwickeln bietet die Nutzung der landwirtschaftlichen Reststoffe die Möglichkeit, die Wertschöpfung der Landwirtschaft auszubauen und durch den Aufbau von lokalen Produktionen Arbeitsplätze zu schaffen. Beschreiben Sie die Besonderheiten dieses interdisziplinären und internationalen Forschungsprojektes Charles Job: Our topic of research which encompasses agricultural waste management, waste disposal, material research and development, architecture and sustainability can only be realistically tackled by an interdisciplinary team, with each team member contributing their expertise in the search for suitable answers. The transcultural aspect is equally important. At some point in the programme, each partner university takes the physical lead. Initially, the Nigerian Universities provided their knowledge of the possible agricultural waste materials in their specific regions. The Bern University of Applied Sciences then took the lead in coaching the Nigerian partners in Material research methodology. At a later stage, the partners will interview / ch. job; f. pichelin; a. rosenkranz / 23. Oktober 2012 2
eturn to their respective University to disseminate their acquired knowledge, and by so doing resume the lead role in the project. These „role changes” assures an easy exchange of knowledge, culture and technology within the partner institutions. Andreas Rosenkranz: In diesem Projekt hatten wir die Möglichkeit, unsere Kompetenz zur Herstellung von Werkstoffplatten sowie unsere Architekturkompetenz mit Partneruniversitäten in Nigeria, die im Bereich des Bauingenieurwesens, der Architektur und des Maschinenbaus tätig sind, zu vereinen. Der Austausch auf diesen unterschiedlichen Ebenen, die letzten Endes alle für ein Baumaterial von Bedeutung sind, war für dieses Projekt ein sehr fruchtbarer Boden. Frédéric Pichelin : Ce projet combine différentes disciplines, depuis les sciences agronomes jusqu’à l’architecture en passant par la chimie des polymères et la science des matériaux. Nous avons la chance d’avoir trouvé deux partenaires Nigériens possédant d’une part de bonnes connaissances des flux de matière agricoles ainsi que les besoins en matériaux de constructions. Ces compétences sont essentielles pour assurer un transfert de technologie. Wie schätzen Sie das Potential solcher Platten ein? Andreas Rosenkranz: Platten aus Maiskolben erreichen die Eigenschaften herkömmlicher Spanplatten und stellen dadurch in Gegenden mit hoher Verfügbarkeit dieser Ressource eine interessante Alternative zu diesen dar. Denkbar sind Anwendungen im Innenausbau oder Möbelbau. Die untersuchten Reishülsen- und Erdnussschalenplatten bedürfen für eine solche Anwendung noch Optimierungen hinsichtlich der mechanischen Eigenschaften. Anwendungen als reine Verkleidungs- oder Dämmplatten erscheinen aber sehr gut möglich. Charles Job: The boards have a considerable commercial and environmental potential. The biggest challenge, in the Nigerian context, is to find a reliable industrial partner with whom to commercialise the research results. Frédéric Pichelin : Dans le contexte Nigérien, les panneaux à base de restes de maïs ont un fort potentiel dans le domaine de l’aménagement intérieur et de la construction. Les propriétés mécaniques des panneaux produits à base d’enveloppes de riz et de cacahuètes doivent encore être optimisées. Celles-ci sont encore inférieures à celles des panneaux de particules, ce qui ne permet pas encore d’envisager d’utilisations dans le domaine de la construction. Welches Potential hat Tannin als Klebstoff bei Holzwerkstoffen? Charles Job: The potential still has to be better defined, as this will rely on the availability of Tannin in Nigeria, or the neighbouring countries. Andreas Rosenkranz: Im Sinne der Umweltverträglichkeit und des nachhaltigen Umganges mit den verfügbaren Ressourcen besitzt Tannin als nachwachsender Rohstoff ein sehr hohes Potential für die Herstellung von Holz- oder sonstigen natürlichen Verbundwerkstoffen. Die technischen Eigenschaften der Produkte sind vergleichbar zu denen, die mit gängigen synthetischen Klebstoffen hergestellt sind. Aus wirtschaftlicher Sicht ist allerdings noch festzustellen, dass Tannin als Naturstoff Schwankungen unterliegt, die bei der Produktion von Werkstoffplatten berücksichtigt werden müssen. Zudem ist die Tanningewinnung derzeit noch nicht darauf ausgelegt, im grösseren Massstab mit den gängigen synthetischen Klebstoffen zu konkurrieren. Je knapper aber die fossilen Rohstoffe werden und je mehr die Nachhaltigkeit und Ökologie in den Fokus gelangen, desto mehr werden die Vorteile des Tannins in die Waage fallen. interview / ch. job; f. pichelin; a. rosenkranz / 23. Oktober 2012 3
Seite 1: Ein Interview - drei Blickwinkel !

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