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60 Jahre BKU:

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1_2009<br />

Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

-<br />

JOURNAL<br />

Nachrichten • Berichte • Kommentare<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong>: ■<br />

Erinnerung an die Höhepunkte der ersten Jahrzehnte S. 5-13<br />

Mit Werten in Führung gehen ■<br />

3800 christliche Führungskräfte tagten in Düsseldorf S. 19-21


Inhalt<br />

6 Weltanschauung<br />

Die Gründung des <strong>BKU</strong>, beschrieben<br />

von Franz Greiß.<br />

25 Weltkulturerbe<br />

Einladung zur <strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />

in Regensburg vom 9. bis 11. Oktober.<br />

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Zukunft kommt<br />

mit Sicherheit<br />

Wir gratulieren dem <strong>BKU</strong> zu<br />

seinem <strong>60</strong>�jährigem Bestehen.<br />

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2_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

S C H W E R P U N K T : 6 0 J A H R E B K U<br />

05 <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Rückblick auf eine erfolgreiche Verbandsgeschichte<br />

06 Wirtschaft braucht Weltanschauung<br />

Franz Greiß beschreibt die Gründung des <strong>BKU</strong><br />

08 Ahnengalerie<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzenden seit 1949<br />

12 Meilensteine<br />

Höhepunkte der Verbandsgeschichte<br />

I N I T I A T I V E N U N D I D E E N<br />

16 Werte für die Welt<br />

Der UNIAPAC-Weltkongress in Mexiko<br />

17 Die Krise meistern<br />

Offener Brief in der FAZ an die Kanzlerin<br />

T A G U N G E N<br />

19-21 Unaufgeregte Ökumene<br />

3800 Gäste beim Kongress Christlicher Führungskräfte<br />

22 Mikrofinanz im UNIAPAC-Netzwerk<br />

Tagung an der Katholischen Universität Mailand<br />

25 <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Höhepunkte des Jubiläumsjahres<br />

F O R U M<br />

28 Benedikt, Darwin und der<br />

„furor teutonicus“<br />

Papstkritische Schlagzeilen – auch in kirchlichen Kreisen<br />

A U S D E N A R B E I T S K R E I S E N<br />

30 Schöpfungsverantwortung wahrnehmen<br />

Stellungnahme zur Klimaschutz-Erklärung des ZdK<br />

M E N S C H E N I M B K U<br />

33 „Botschafter der Sicherheit“<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Renate Pilz<br />

34 Logistik und soziales Engagement<br />

Zum 70. Geburtstag von Ernst Mommertz<br />

G R Ü N E S E I T E N<br />

Führen und geführt werden:<br />

Herausforderung für christliche<br />

Führungskräfte<br />

Von Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum


Titelbild<br />

Rund 3800 Teilnehmer besuchten den Kongress<br />

Christlicher Führungskräfte im Februar in Düsseldorf.<br />

Der <strong>BKU</strong> gehörte zu den Mitveranstaltern dieser<br />

ökumenischen Großveranstaltung.<br />

I N E I G E N E R S A C H E Wir sind in einer Weltwirtschaftskrise! Daran vorbei-<br />

Katastrophenstimmung in Köln<br />

Foto: Peter Unterberg<br />

Unter erschwerten Bedingungen ist diese Ausgabe des<br />

<strong>BKU</strong>-Journals entstanden. Liegt doch die <strong>BKU</strong>-Geschäftsstelle<br />

in unmittelbarer Nähe zum eingestürzten<br />

Kölner Stadtarchiv (Foto). Vom Unglück selbst haben wir<br />

nichts mitbekommen. Allerdings zog unmittelbar danach<br />

eine dichte Staubwolke vor unserer Fensterfront vorbei,<br />

bevor die Sirenen der Rettungskräfte zu hören waren. Wir<br />

vermuteten einen Brand, bis ein Kollege die Hiobsbotschaft<br />

aus der Mittagspause mitbrachte<br />

In den Tagen nach dem Unglück war das gesamte Viertel<br />

aus Sicherheitsgründen evakuiert, was den Bürobetrieb<br />

für drei Tage lahmlegte. Bei der Journalproduktion kam<br />

uns zugute, dass wir über zwei Laptops mit mobilem<br />

Internet-Zugang verfügen, von denen eines auch mit dem<br />

erforderlichen Layoutprogramm ausgestattet ist. Ein großer<br />

Teil dieses Heftes ist somit in Heimarbeit entstanden.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken sich für<br />

die vielen besorgten Anrufe in den Tagen danach und für<br />

die spontanen Hilfsangebote. Besonderer Dank an <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied Rolf Büschgens, der uns bereits in seinen Büroräumen<br />

Asyl angeboten hat. Peter Unterberg<br />

Editorial<br />

Realismus<br />

ist das Gebot<br />

der Stunde<br />

zureden, wäre unredlich, und wir sollten denTatsachen ins<br />

Auge sehen. Nur ein realistischer Blick auf die Wirklichkeit<br />

ermöglicht es uns, einen realistischen Weg aus der<br />

gegenwärtigen Krise zu finden. Der Abschwung trifft uns<br />

in Deutschland besonders hart, weil wir bislang Exportweltmeister<br />

waren und uns der Einbruch der Weltwirtschaft<br />

stärker als andere trifft. Daraus folgt eine Erkenntnis,<br />

die es offen auszusprechen gilt: Gegen einen solch<br />

dramatischen Einbruch der Exportnachfrage können wir<br />

national praktisch nichts machen. Das Konjunkturprogramm<br />

der Bundesregierung kann die Folgen der Exportkrise<br />

allenfalls abfedern, die Krise beheben kann es nicht.<br />

Bestrebungen, Überkapazitäten in bestimmten Industriebereichen<br />

wie etwa der Automobilindustrie durch<br />

staatliche Eingriffe zu erhalten, sind deswegen höchst<br />

problematisch. Gerade imAutomobilsektor ist offensichtlich,<br />

dass die dortige Krise keine Folge der Finanzkrise ist.<br />

Im Gegenteil: Wer sich an die Rabattschlachten der Autohersteller<br />

bereits vor vier oder fünf <strong>Jahre</strong>n in den USA<br />

erinnert, gewinnt eher den Eindruck, dass die Finanzkrise<br />

die Folge einer untauglichen Politik des billigen Geldes<br />

ist, die das Ziel hatte, diese und andere Überkapazitäten<br />

durch eine Stimulierung des Konsums noch eine Weile<br />

länger am Leben zu erhalten.<br />

Was wir brauchen ist eine Rückbesinnung auf die<br />

Soziale Marktwirtschaft, die im Kern eine Wettbewerbsordnung<br />

ist, ergänzt um eine marktkonforme Sozialordnung.<br />

Der Staat muss sich darauf konzentrieren, die<br />

Regeln zu setzen und auch durchzusetzen. Er muss den<br />

Wettbewerb fördern und darf ihn nicht verzerren. Bei aller<br />

Notwendigkeit der Stabilisierung des Finanzmarktes<br />

muss dies auch für den Bankensektor gelten. Hier droht<br />

der staatliche Rettungsschirm den Wettbewerb zu verfälschen.<br />

Dass die ‚Schirmbanken‘ den gesunden Banken,<br />

die bisher ordentlich gewirtschaftet haben und den Schutz<br />

des Staates nicht in Anspruch nehmen brauchten, nun mit<br />

Konditionen Konkurrenz machen, die nicht nachhaltig<br />

sein können, darf nicht sein. Die Bankenaufsicht sollte<br />

diese Entwicklungen sorgfältig überwachen.<br />

Marie-Luise Dött, MdB<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09_3


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<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Rückblick auf eine erfolgreiche Verbandsgeschichte<br />

Vier prominente Männer aus den Anfangsjahren des <strong>BKU</strong> sind auf diesem Foto vereint: Der Gründungsvorsitzende<br />

Franz Greiß (links) und der erste Geistliche Berater des <strong>BKU</strong>, Joseph Kardinal Höffner, treffen sich vor<br />

den Portraits des ersten Geschäftsführers Prof. Dr. Wilfrid Schreiber (li.) und Berater Prof. Dr. Wilhelm Weber.<br />

Foto: Philipp M. Laufenberg<br />

Am 27. März 2009 feiert<br />

der <strong>BKU</strong> mit einem Festakt<br />

im Katholisch Sozialen<br />

Institut in Bad Honnef sein<br />

<strong>60</strong>-jähriges Bestehen.<br />

Grund genug für einen<br />

Rückblick auf eine erfolgreiche<br />

Verbandsgeschichte.<br />

von Peter Unterberg<br />

Wo der Bund heute steht<br />

und mit welchen ordnungspolitischen<br />

Ideen er in die Zukunft<br />

geht, wird bei zahlreichen<br />

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr<br />

thematisiert werden.<br />

Bei der Recherche für<br />

dieses Heft zeigte sich indes,<br />

dass viele Ideen der Gründer<br />

nach wie vor hochaktuell sind<br />

und ein erneutes Lesen lohnen.<br />

Viele dieser Gedanken stammen<br />

vom Gründungsvorsitzenden<br />

Franz Greiß, der Ende<br />

1959 eine erste, bis heute aktuelle<br />

Zwischenbilanz zog:<br />

„Wenn wir zum <strong>Jahre</strong>swechsel<br />

den Blick zurückwenden,<br />

so dürfen wir feststellen,<br />

dass unsere nun seit fast elf<br />

<strong>Jahre</strong>n feststehende katholische<br />

Unternehmerbewegung<br />

Deutschlands ihren festen<br />

Platz im Raum der Öffentlichkeit<br />

und des katholischen Kirchenvolks<br />

gefunden hat. Man<br />

kann die Früchte der Arbeit<br />

unseres Bundes nicht statistisch<br />

messen, am wenigsten jene<br />

Erfolge, die das einzelne<br />

Mitglied im Streben nach Verbesserung<br />

der menschlichen<br />

Beziehungen in seinem Betrieb<br />

vielleicht den Anregungen<br />

zuschreibt, die er in der<br />

Begegnung mit Gleichgesinnten<br />

im <strong>BKU</strong> erhalten hat.<br />

Die Grundlagen<br />

der Soziallehre<br />

Zu unseren satzungsgemäßen<br />

Zielen gehört aber auch<br />

das Bemühen, die Öffentlichkeit<br />

unseres Landes mit dem<br />

Geist und den Grundsätzen<br />

unserer Soziallehre zu durchdringen.<br />

Wir glauben sagen zu<br />

dürfen, dass wir auch in dieser<br />

Hinsicht einige Erfolge hatten.“<br />

So weit Franz Greiß.<br />

Ein weiteres Fazit zog der<br />

heutige Ehrenvorsitzende Cornelius<br />

G. Fetsch, als er am 22.<br />

Oktober 1993 nach 14 <strong>Jahre</strong>n<br />

das Amt des <strong>BKU</strong>-Vorsitzenden<br />

an Mechthild Löhr über-<br />

gab. In seiner Abschiedsrede<br />

sagte er: „<strong>BKU</strong> 1993 – das<br />

heißt<br />

• ein seit 1990 in ganz<br />

Deutschland vereinigter<br />

<strong>BKU</strong>;<br />

• 36 größere oder kleinere<br />

Diözesangruppen;<br />

• fast 1 100 Mitglieder;<br />

• ein Delegiertensystem ab<br />

dieser Tagung;<br />

• ein jährlich wechselnder<br />

Veranstaltungsort für unsere<br />

Tagungen.“<br />

An diesen Eckpunkten hat sich<br />

bis heute nur die Zahl der Mitglieder<br />

verändert – deutlich<br />

nach oben. ■<br />

Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Der Kaholische<br />

Unternehmer<br />

„Der katholische Unternehmer<br />

weiß, dass sein Handeln<br />

entscheidend ist. Er ist primär<br />

persönlich und betriebsbezogen.<br />

Entscheidend ist<br />

sein eigenständiger, sittlicher<br />

Beitrag, den er als Person<br />

leistet. Die persönliche<br />

Einstellung strahlt in das Betriebswirtschaftliche<br />

ein. Er<br />

weiß und akzeptiert, dass<br />

nicht alle anstehenden betrieblichen<br />

Entscheidungen<br />

Einbahnstraßen sind.<br />

Der katholische Unternehmer<br />

unterscheidet in seinem<br />

Tun Sache, Wert und Sinn.<br />

Das Religiöse ist für ihn ein<br />

weiterer Werthorizont, Katholischsein<br />

verpflichtet<br />

über Gesetze hinaus.<br />

Über das beispielhafte und<br />

verantwortete Tun primär im<br />

Betrieb hinaus, ist das Handeln<br />

des katholischen Unternehmers<br />

nicht nur auf den<br />

eigenen Betrieb und seinen<br />

unternehmerischen Bereich<br />

konzentriert. Er anerkennt<br />

auch dieVerantwortung über<br />

den Betrieb hinaus für das<br />

Gemeinwohl. Es war und ist<br />

diese Verpflichtung, die zur<br />

Gründung des <strong>BKU</strong> führte.“<br />

Nach eine Vorlage von<br />

Cornelius G. Fetsch aus<br />

dem Jahr 1991.<br />

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<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 5


Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Wirtschaft braucht Weltanschauung<br />

Franz Greiß beschreibt die Ideen und Gründungsgeschichte des <strong>BKU</strong><br />

Die Teilnehmer des Treffens in Burgsteinfurt, mit dem im Juli 1948 die Gründung des <strong>BKU</strong> vorbereitet wurde: A. Küster (v. l.), P.A.A. Wirtz, H. Drooff,<br />

P.H. Werhahn, H. von Heeremann, E. Bartel. P. O. von Nell-Breuning, SJ, Große-Boymann, W. Roelen, C.A.A. Albreghts, n.n., Bischof Michael Keller,<br />

F. Gieselmann, L.F.H. Regout, C.J.J. Kolfschoten, S.J., Th. Hillenhinrichs, n.n.,F. Greiß, W.H.Husmann, P.J. Spoorenberg, W. Habig, A. Flecken, n.n.,<br />

F. Hunkemöller, F. Terwindt, B. Maurenbrecher.<br />

Vorgeschichte und Konzeption<br />

der <strong>BKU</strong> – Gründung<br />

am 27. März 1949 – hat der<br />

erste Vorsitzende des Verbandes,<br />

Franz Greiß, im<br />

Jahr 1969 beschrieben.<br />

von Franz Greiß †<br />

DieAnregung für die Gründung<br />

des <strong>BKU</strong> kam aus Holland.<br />

Dort bestanden bereits<br />

seit <strong>Jahre</strong>n konfessionelle Zusammenschlüsse<br />

der Unternehmer.<br />

Durch persönliche<br />

Beziehungen waren im <strong>Jahre</strong><br />

1946/47 erste Kontakte hergestellt<br />

worden. Im Sommer<br />

1948 kam eine Einladung zu<br />

einem mehrtägigen Gespräch<br />

nach Burgsteinfurt. Das holländische<br />

Rote Kreuz hatte ein<br />

Haus zurVerfügung gestellt, in<br />

dem die Teilnehmer auch verpflegt<br />

wurden; wir Deutsche<br />

hatten ja damals noch nichts<br />

zu essen.<br />

Auf beiden Seiten nahmen<br />

etwa zwölf Vertreter teil. Neben<br />

den deutschen Unternehmern<br />

war auch Prof. Oswald<br />

von Nell-Breuning S.J. anwesend,<br />

dem wir für die geistige<br />

Führung an diesen Tagen heute<br />

noch dankbar sein müssen.<br />

Als Ergebnis wurde klar,<br />

dass man in Deutschland ein<br />

gleiches Modell wie das hol-<br />

6_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

ländische nicht durchführen<br />

konnte. Die deutschen Arbeitgeberverbände,<br />

die Industrieund<br />

Handelskammern, die<br />

Wirtschaftsverbände formierten<br />

sich eben wieder, teils mit,<br />

teils ohne, teils gegen die Anordnungen<br />

der Besatzungsmächte.<br />

Eine Aufsplitterung<br />

dieser Organisationen nach<br />

Glaubensbekenntnissen wurde<br />

von den deutschen Vertretern<br />

einhellig abgelehnt.<br />

Der Mangel wurde<br />

immer größer<br />

Ebenso klar war aber auch,<br />

dass Wirtschaft und Gesellschaft<br />

sich nicht unbeeinflusst<br />

von Weltanschauungen formieren.<br />

Die gerade hinter uns<br />

liegenden <strong>Jahre</strong> hatten das zur<br />

Genüge gezeigt. Reste aus dieser<br />

Vergangenheit – der behördlichen<br />

Plan- und Lenkungswirtschaft<br />

– existierten<br />

noch. Demontagen seitens der<br />

Alliierten wurden allerorts<br />

noch durchgeführt. Der Mangel<br />

wurde immer größer, und<br />

die Behörden versuchten, diesen<br />

Mangel gerecht zu verteilen.<br />

Die Unternehmer – und<br />

auch die Gewerkschaften – sahen<br />

damals, dass es einzig darauf<br />

ankam, die Produktion<br />

wieder in Gang zu bringen.<br />

Das war die Tagesarbeit.<br />

Auf lange Sicht mussten die<br />

Weichen gestellt werden für<br />

ein Gesellschaftsleben, das sowohl<br />

dem Einzelnen seine Personenwürde<br />

und die Freiheit<br />

sicherte, als auch das Gemeinwohl<br />

aller nicht aus dem Auge<br />

ließ. Die Parolen; „Der Einzelne<br />

ist nichts, die Gemeinschaft<br />

ist alles“ oder „Gemeinnutz<br />

geht vor Eigennutz“ haben in<br />

ihrer Verwirklichung zu dem<br />

Chaos von 1945 geführt. Eine<br />

andere Idee musste die Führung<br />

übernehmen.<br />

Deutschland hatte<br />

„eine Idee“<br />

Hatte Deutschland – oder<br />

wie es sich damals schon abzeichnete<br />

– „der Westen“ eine<br />

Idee? Ja, so war unsere Überzeugung,<br />

wir hatten eine, nämlich<br />

die christliche. Und hier<br />

bot sich die Katholische Soziallehre<br />

mit ihren Meilensteinen<br />

der Enzykliken „Rerum<br />

novarum“ und „Quadragesimo<br />

anno“ an. Diese Katholische<br />

Soziallehre, geprägt von Theologen,<br />

Wissenschaftlern und<br />

Vertretern der katholischenArbeiterorganisationen,<br />

war Ausgangspunkt<br />

der Überlegungen.<br />

„Ihr habt ja eine ausgebildete<br />

Soziallehre“, sagt ein bewusst<br />

evangelischer Unternehmer<br />

damals dem Verfasser.<br />

Das Konzept des <strong>BKU</strong><br />

und die Soziallehre<br />

Die Konzeption des <strong>BKU</strong><br />

wurde im Laufe des <strong>Jahre</strong>s<br />

1948 von einer wachsenden<br />

Zahl katholischer Unternehmer<br />

entwickelt. Der <strong>BKU</strong> sollte<br />

weder ein Arbeitgeberverband<br />

noch ein Wirtschaftsverband<br />

noch eine Industrie- und<br />

Handelskammer sein. Positiv<br />

sollte er einen Zusammenschluss<br />

von Unternehmern<br />

darstellen, die aus der Sicht<br />

der Katholischen Soziallehre<br />

mithelfen wollten an dem Bau<br />

einer neuen Gesellschafts- und<br />

Wirtschaftsordnung.<br />

Für die Unternehmer war es<br />

klar, dass diese neue Ordnung<br />

in den Betrieben, in den Verbänden<br />

und in der öffentlichen<br />

Politik verwirklicht werden<br />

musste. Ende 1948 verdichteten<br />

sich die Gespräche dahin,<br />

dass einVorbereitungskomitee<br />

denAuftrag erhielt, Satzungen<br />

für einen Bund zu entwickeln,<br />

die Anfang Januar 1949 zu einer<br />

Einladung an die Interessenten<br />

führte, sich im St. Elisabeth<br />

Krankenhaus in Köln-<br />

Hohenlind zusammenzufinden.


Der damalige Hausherr,<br />

Prälat Dr. Franz Müller, hatte<br />

uns einen Saal zur Verfügung<br />

gestellt. Hier beginnt nun die<br />

Weichenstellung <strong>BKU</strong> – Wilfrid<br />

Schreiber. Wie so oft im<br />

Leben: Ist es Zufall, Schicksal,<br />

Vorsehung? Es war so: Der gute<br />

Prälat stellte mir ganz unvermittelt<br />

die Frage: „Haben<br />

Sie für den Bund schon einen<br />

Geschäftsführer?“ Wir hatten<br />

noch keinen, hatten uns aber<br />

schon oft Gedanken darüber<br />

gemacht.<br />

Kein<br />

Interessenverband<br />

Unser Bund sollte kein<br />

Interessenverband sein. Er<br />

sollte langfristig strategisch<br />

wirken und von erarbeiteten<br />

Positionen aus dem Dialog –<br />

das Wort gab es damals noch<br />

nicht – führen. Wir brauchten<br />

also einen wissenschaftlich<br />

geschulten, mit gründlichen<br />

Kenntnissen der Wirtschaftsund<br />

der Sozialwissenschaften<br />

ausgestatteten Herrn, der auch<br />

über eine rednerische Begabung<br />

verfügte.<br />

Einen von der wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Seite her<br />

geprägten Geschäftsführer<br />

wollten wir aus mehreren<br />

Gründen haben. Einmal<br />

schwebte uns als katholischer<br />

Verband vor, einen Theologen<br />

als Geistlichen Berater zu<br />

haben. Auch hier waren wir<br />

glücklich, in der Gründungsversammlung<br />

im April 1949<br />

Prof. Dr. Dr. Joseph Höffner<br />

aus Trier zu gewinnen, der<br />

heute Kardinal und Erzbischof<br />

von Köln ist.<br />

Einseitige Ausprägung<br />

der Soziallehre<br />

Dann hatten wir damals<br />

schon das Empfinden, dass die<br />

Katholische Soziallehre zu<br />

einseitig vom sozialen Gesichtspunkt<br />

geprägt war – sozial<br />

ist Verteilung, sozial ist<br />

der Arme der Bibel – der Ar-<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 1_09 7<br />

Glückliche Fügung: der <strong>BKU</strong>-Gründungsvorsitzende Franz Greiß (li.) und<br />

Prof.Dr. Wilfrid Schreiber, der erste Geschäftsführer des <strong>BKU</strong> und „Vater“<br />

der dynamischen Rente.<br />

Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

beiter gegenüber dem Reichen<br />

der Bibel also dem Arbeitgeber<br />

– nicht aber auch von der<br />

Kenntnis ökonomischerTatbestände<br />

und Gegebenheiten.<br />

Diese Gedanken trug ich<br />

Prälat Müller vor. Seine spontane<br />

Reaktion war: „Wenn Sie<br />

solch einen suchen, ich glaube,<br />

da wüßte ich jemand. Kennen<br />

Sie Dr. Schreiber?“ Ich lernte<br />

Dr. Schreiber kennen, und der<br />

<strong>BKU</strong> hatte seinen ersten Geschäftsführer.<br />

So begann ein<br />

wechselseitiges Geben und<br />

Nehmen. ■<br />

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Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Ahnengalerie: Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzenden seit 1949<br />

Albert Falke<br />

1965 - 1969<br />

Der 1922 geborene Textilindustrielle<br />

Albert Falke aus<br />

Schmallenberg/Sauerland saß<br />

als politisch engagierter<br />

Unternehmer von 1962 bis<br />

1980 für die CDU im Landtag<br />

von Nordrhein-Westfalen.<br />

„Als Unternehmer müssen wir<br />

uns einer dreifachen politischen<br />

Verantwortung stellen:<br />

als Sachverständige in Sachen<br />

Wirtschaft, als Sozialpartner<br />

und als Staatsbürger. Auch als<br />

Christen tragen wir politische<br />

Verantwortung,“ betonte er.<br />

Zur politischen Plattform des<br />

<strong>BKU</strong> wurden die Frühjahrstagungen<br />

in Schmallenberg, die<br />

Falke von 19<strong>60</strong> bis 1990 organisierte.<br />

Zu seinem 80. Gebrutstag<br />

im Jahr 2002 wurde<br />

diese Tradition wieder belebt<br />

– mit Falke als ständigem Ehrengast.<br />

Mechthild Löhr<br />

1993 - 1996<br />

Als erste Frau wurde die 19<strong>60</strong><br />

geborene Mechthild E. Löhr<br />

an die Spitze des <strong>BKU</strong> gewählt.<br />

Löhr machte sich 1991<br />

durch die Gründung der Personal-<br />

und Unternehmensberatung<br />

Löhr & Cie in Berlin<br />

selbständig.<br />

8_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Gründung und Entwicklung des <strong>BKU</strong> sind untrennbar mit der<br />

Person von Franz Greiß verbunden. Greiß war nach dem Zusammenbruch<br />

im <strong>Jahre</strong> 1945 ein Mann der ersten Stunde. Als<br />

Geschäftsführer der Glanzstoff-Courtaulds GmbH wurde er<br />

1947 der jüngste Präsident der Industrie- und Handelskammer<br />

Köln. Seine berufliche Karriere begann der 1905 in Worringen<br />

geborene Franz Greiß als ungelernterArbeiter in der chemischen<br />

Industrie. Bis zu seinemTod im Jahr 1995 blieb Franz Greiß dem<br />

<strong>BKU</strong> als Ehrenvorsitzender engstens verbunden.<br />

Eberhard Klöpfer<br />

1969 - 1971<br />

Der Gründer: Franz Greiß<br />

1949 - 1965 und 1971 - 1973<br />

Eberhard Klöpfer gehörte zur<br />

<strong>BKU</strong>-Gründergeneration, deren<br />

Bezirksgruppe Ruhrgebiet<br />

er ab 1952 führte. Schon als<br />

20jähriger trat er nach dem<br />

Tod seines Vaters in die Geschäftsleitung<br />

der elterlichen<br />

Münchener Holzhandelsfirma<br />

ein. In seine Amtszeit fällt die<br />

Verabschiedung des <strong>BKU</strong>-<br />

Grundsatzprogrammes im<br />

Oktober 1971. Zudem knüpfte<br />

er Kontakte zu den anderen<br />

katholischen Sozialverbänden.<br />

Klöpfer starb 1980 im Alter<br />

von 73 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Rüdiger Gattineau<br />

1978 - 1979<br />

Rüdiger Gattineau, 1930 in<br />

Leverkusen geboren, war der<br />

erste <strong>BKU</strong>-Vorsitzende, der<br />

aus der Juniorengruppe hervorgegangen<br />

ist. Seine Amtszeit<br />

fand nach nur rund 13<br />

Monaten durch seinen Tod am<br />

4. November 1979 ein tragisches<br />

Ende. Beruflich war er<br />

Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Küppersbusch AG in Gelsenkirchen.<br />

Rolf Kasteleiner<br />

1973 - 1978<br />

Dr. Rolf H. Kasteleiner (Jahrgang<br />

1924), seinerzeit GeschäftsführerderAkkumulatorenfabrik<br />

Sonnenschein, leitete<br />

den <strong>BKU</strong> in den <strong>Jahre</strong>n des<br />

Übergangs von der Gründergeneration<br />

zur jüngeren Generation.<br />

In seine Amtszeit fiel<br />

die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher Unternehmer“,<br />

deren erster Vorsitzender<br />

er war.<br />

Werner Then<br />

1996 - 1999<br />

Schon in seiner „Regierungserklärung“<br />

forderteThen mehr<br />

Handlungsfreiräume und Eigenverantwortung<br />

für Unternehmer<br />

und Mitarbeiter. Seine<br />

zentrale Botschaft war, dass<br />

Politik und Tarifparteien nur<br />

den Rahmen für das setzen<br />

dürfen, was die Betroffenen<br />

vor Ort subsidiär umsetzen.<br />

Then war Verkaufsleiter<br />

einer Schuhfabrik, Bezirksgeschäftsführer<br />

der CDU Pfalz<br />

und Geschäftsführer der deutschen<br />

Tochter der niederländischen<br />

Zeitarbeitsfirma Randstad.<br />

Then starb im November<br />

2003 im Alter von 72 <strong>Jahre</strong>n.


Die „Epoche“ von Cornelius G. Fetsch,<br />

1979 bis 1993, Ehrenvorsitzender seit 1993<br />

Die von 1979 bis 1993<br />

währende Amtszeit von<br />

Cornelius G. Fetsch als<br />

Vorsitzender des <strong>BKU</strong><br />

lässt sich fast als eigene<br />

„Epoche“ charakterisieren,<br />

zumal in diesen<br />

14 <strong>Jahre</strong>n wesentliche Veränderungen<br />

in der Verbandsstruktur<br />

beschlossen<br />

und realisiert wurden. Unter<br />

Fetschs Leitung gründete<br />

der bislang eher regional<br />

aufgestellte <strong>BKU</strong> flächendeckendDiözesangruppen.<br />

Einen zweiten<br />

Schub bekam der <strong>BKU</strong><br />

durch die Gründung eines<br />

Schwesterverbandes in der Schlussphase der DDR.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt von Fetschs Amtszeit war die Gründung<br />

der Vereinigung ORDO SOCIALIS im Jahr 1980, die als<br />

wissenschaftliche Tochter des <strong>BKU</strong> dazu beiträgt, die Ideen der<br />

Christlichen Soziallehre weltweit zu verbreiten.<br />

Fetsch wurde 1935 in Mannheim geboren und stieg im Modehaus<br />

C & A bis zum Generalbevollmächtigten auf. Bis heute gehört er<br />

zu den tragenden Säulen des <strong>BKU</strong>.<br />

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Der Sprecherkreis:<br />

1999 -2001<br />

Nach Werner Then übernahm<br />

ein dreiköpfiger Sprecherkreis<br />

die Leitung des <strong>BKU</strong>. Als<br />

gleichberechtigte Vorsitzende<br />

führten Mechthild E. Löhr, der<br />

Leiter des Berliner Büros der<br />

Leitung des Siemens-Konzerns,<br />

Erich Gerard (Foto<br />

oben), und der Kölner Logistik-Unternehmer<br />

Ernst Mommertz<br />

(unten) den Bund.<br />

Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

sowie die Sicherung der Unternehmensnachfolge<br />

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Marie-Luise Dött,<br />

seit 2001<br />

Mit der Wahl von Marie-Luise<br />

Dött, MdB, bekam der <strong>BKU</strong><br />

zum zweiten Mal eine aktive<br />

Politikerpersönlichkeit an die<br />

Spitze. In ihrer Antrittsrede<br />

formulierte sie das Ziel, klare<br />

Leitlinien und eine klare<br />

Handschrift des <strong>BKU</strong> zu prägen.<br />

Mit ihrem dynamischen<br />

Führungsstil hat die Goldschmiedin<br />

und Diamantgutachterin<br />

dazu beigetragen,<br />

dass der <strong>BKU</strong> im politischen<br />

Berlin immer deutlicher wahrgenommen<br />

wird.<br />

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Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Knollennasen für die Marktwirtschaft<br />

Mit der Aktion „Die Waage“ warben <strong>BKU</strong>-Gründer Greiß und seine Mitstreiter für die neue Ordnung<br />

Zu den Erfolgen in der<br />

Frühzeit des <strong>BKU</strong> gehört<br />

die Werbekampagne „Die<br />

Waage“ zu Gunsten der<br />

Sozialen Marktwirtschaft<br />

und des Unternehmertums.<br />

„Die neue Form der Marktwirtschaft<br />

musste in ihrer Arbeit<br />

und in ihren Konsequenzen<br />

der breiten Öffentlichkeit<br />

klargemacht werden“, erinnerte<br />

sich hierzu später der<br />

<strong>BKU</strong>-Gründungsvorsitzende<br />

Dr. Franz Greiß. <strong>Jahre</strong> nach<br />

der Aktion schrieb er hierzu<br />

einen Bericht: „Schlüsselfigur<br />

der Marktwirtschaft war der<br />

Unternehmer. Dieses wenig<br />

bekannte, manchmal beschimpfte<br />

Wesen, dessen Ar-<br />

10_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

Ein Mensch – wie so die Menschen sind –<br />

fühlt sich als Wirtschaftswunderkind,<br />

sieht manchen seiner Träume reifen<br />

und glaubt, er braucht bloß zuzugreifen.<br />

Doch wer sich nur an Träume hält,<br />

gar bald aus allen Wolken fällt.<br />

Diese Zeichnungen von Loriot gehörten zu einer der Anzeigenserien, die „Die Waage“ in den 1950er <strong>Jahre</strong>n schalten ließ.<br />

beit und Leistung für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg und die<br />

Verbesserung des Lebensstandards<br />

aller zwar hingenommen,<br />

aber nicht gesehen und<br />

anerkannt wurde. ,Warum tut<br />

das deutsche Unternehmertum<br />

nichts’, um seinen Ruf zu verbessern?“<br />

So fragte eines<br />

Abends Professor Götz Briefs,<br />

der nach langen <strong>Jahre</strong>n zum<br />

ersten Mal wieder in Deutschland<br />

weilte. Diese Frage zündete.<br />

Es bildete sich ein kleiner<br />

Kreis aufgeschlossener Unternehmer,<br />

die das Vorhaben<br />

selbstlos im Interesse des Ganzen<br />

mit Rat und Tat unterstützten.“<br />

Im Mai 2000 hat Dirk<br />

Schindelbeck der Waage einen<br />

großen Artikel im Kölner<br />

Stadtanzeiger gewidmet. Darin<br />

erinnerte er daran, dass es<br />

für „Otto Normalverbraucher“<br />

im Jahr 1950 noch nicht erwiesen<br />

war, dass die Soziale<br />

Marktwirtschaft überhaupt soziale<br />

Qualitäten hat. Um das zu<br />

ändern, lud Greiß als Präsident<br />

der IHK Köln im Herbst<br />

1951in die Kammer ein und<br />

gründete mit anderen Unternehmern<br />

den Verein „Die<br />

Waage. Gemeinschaft zur Förderung<br />

des sozialen Ausgleichs.<br />

Allein bis Ende 1953<br />

brachte dieser Verein die damals<br />

unvorstellbare Summe<br />

von 3,8 Millionen DM auf. Mit<br />

dem Geld wurden flächendeckende<br />

Anzeigenkampagnen in<br />

links:<br />

Der Mensch mit seinen Zielen reift,<br />

wenn ein Rad in das andre greift.<br />

Selbst ist der Mann, er hat´s geschafft –<br />

zum Meister und zur Meisterschaft.<br />

rechts:<br />

Fest und mit des Erfolgs Gebärde<br />

geht nun der Mensch auf seiner Erde,<br />

schafft, was er will, aus eigener Kraft<br />

in der SOZIALEN MARKTWIRTSCHAFT.<br />

der Tagespresse sowie mit Kino-Werbefilmen<br />

realisiert.<br />

Fritz und Otto diskutieren<br />

Schindelbeck schreibt, dass<br />

die politische Werbung der damaligen<br />

Zeit noch mit alten<br />

Propagandamustern arbeitete.<br />

Die Anzeigen der Waage dagegen<br />

klangen harmlos wie<br />

die Werbung für ein Produkt.<br />

Ihr Markenzeichen wurden die<br />

beiden Arbeiter Fritz und Otto,<br />

die in Anzeigen und Filmen<br />

über die Wirtschaft diskutierten.<br />

Auch der Zeichner Loriot<br />

lieh der Waage seine charakteristischen<br />

Knollennasen, die<br />

sich in einem Cartoon nach<br />

oben arbeiten durften. ■


PECUNIA ET PAX<br />

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<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong>! Dieses Jubiläum ist auch für uns<br />

ein guter Anlass, um dem Bund Katholischer Unternehmer<br />

ganz herzlich zu gratulieren! Denn <strong>60</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong> bedeuten gleichzeitig <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> Einsatz<br />

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und Politik.<br />

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Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Meilensteine<br />

Statt einer Chronik: Einige Höhepunkte der Verbandsgeschichte aus den ersten <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>BKU</strong><br />

Eine detaillierte Geschichte<br />

des <strong>BKU</strong> würde schon jetzt<br />

jeden Rahmen sprengen.<br />

Statt dessen an dieser Stelle<br />

einige Höhepunkte aus den<br />

ersten <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

von Peter Unterberg<br />

Die ersten Erfolge erlebte<br />

der <strong>BKU</strong> bei der Diskussion<br />

über die ordnungspolitische<br />

Ausrichtung der jungen<br />

Bundesrepublik. Darüber berichtete<br />

später der Unternehmer<br />

Alphons Horten:<br />

Ordnungspolitische<br />

Weichenstellungen<br />

„Besondere Bedeutung gewann<br />

der <strong>BKU</strong> bei der Durchsetzung<br />

der Erhardschen Sozialen<br />

Marktwirtschaft. Die<br />

Alphons Horten, 1907 – 2003<br />

CDU hatte in ihrem Ahlener<br />

Programm 1948 Grundsätze<br />

formuliert, die der von Ludwig<br />

Erhard angestrebten freiheitlichen<br />

Grundordnung<br />

widersprachen. So wurde etwa<br />

für Großunternehmen die paritätische<br />

Mitbestimmung der<br />

Eigentümer- und Arbeitervertreter<br />

im Aufsichtsrat gefordert.<br />

Diese sogenannte Wirtschaftsdemokratie<br />

wurde auch<br />

in kirchlichen Kreisen als gerechtfertigt<br />

bezeichnet. Daraufhin<br />

veranstaltete der <strong>BKU</strong><br />

eine öffentliche Aussprache<br />

12_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

Tanzen nach den Vorträgen: Lange Zeit waren Bälle fester Bestandteil der<br />

<strong>BKU</strong>-<strong>Jahre</strong>stagungen.<br />

mit Pater Gustav Grundlach,<br />

dem Berater von Papst Pius<br />

XII. Er stellte im Beisein von<br />

Kardinal Joseph Frings fest,<br />

dass vom kirchlichen Standpunkt<br />

aus eine paritätische<br />

Mitbestimmung nicht gefordert<br />

werden könne.Von großer<br />

politischer Bedeutung war<br />

auch die Beteiligung von<br />

Franz Greiß und Fritz Burgbacher<br />

an der Durchsetzung der<br />

Düsseldorfer Leitsätze, in denen<br />

die Soziale Marktwirtschaft<br />

als maßgebliche Wirtschaftsordnung<br />

für die CDU<br />

anerkannt wurde“.<br />

1955<br />

Der Schreiberplan<br />

Sozialgeschichte schrieb<br />

der <strong>BKU</strong> bei der Rentenreform<br />

der 1950er <strong>Jahre</strong>. Der<br />

nach dem ersten <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Wilfrid<br />

Schreiber benannte „Schreiber-Plan“<br />

formulierte erstmals<br />

das Prinzip einer umlagefinanzierten<br />

Rente, die dynamisch<br />

der Lohnentwicklung<br />

folgt. Schreiber konnte diese<br />

Ideen im Sozialkabinett von<br />

Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />

vorstellen. Diese Vorlage<br />

bildete den Kern der Rentenreform<br />

von 1957.<br />

1959: Anerkennung von<br />

Kardinal Frings<br />

Die Bedetuung, die der<br />

<strong>BKU</strong> in den ersten zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

seiner Arbeit erlangt hatte,<br />

zeigte sich in einem Grußwort<br />

von Joseph Kardinal Frings<br />

zum Jubiläum im Jahr 1959:<br />

„Vor allem aber ist durch den<br />

Bund Katholischer Unternehmer<br />

leuchtend vor unserem<br />

Volke in die Öffentlichkeit gestellt<br />

worden, dass katholischer<br />

Glaube, katholische<br />

Lebens-, Berufs- und Wirtschaftsauffassung<br />

auch mit<br />

dem durch die neuzeitliche<br />

Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklunggeschaffenen<br />

modernen Beruf des<br />

Unternehmers verbunden und<br />

in Einklang gebracht werden<br />

können und müssen.“<br />

1971:<br />

Das Grundsatzprogramm<br />

Nach langer Diskussion<br />

verabschiedete der <strong>BKU</strong> am<br />

15. Oktober 1971 ein „Grundsatz-<br />

und Aktionsprogramm.<br />

Darin bekennt sich der Bund<br />

zur freiheitlichen Wirtschaftsordnung<br />

samt „selbstverantwortlichem<br />

Unternehmertum“<br />

und zu den Mitarbeitern, die<br />

als „selbstverantwortliche Persönlichkeiten“<br />

im Betrieb gewürdigt<br />

werden.<br />

1976: Soziale Marktwirtschaft<br />

für Chile<br />

Unter Leitung des damaligen<br />

Vorsitzenden Dr. Rolf H.<br />

Kasteleiner fand 1976 das erste<br />

Seminar in Santiago de Chile<br />

statt, das der <strong>BKU</strong> zusammen<br />

mit der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

organisierte. Dieser<br />

Veranstaltung zum Thema<br />

„Soziale Marktwirtschaft in<br />

deutscher Erfahrung“ folgten<br />

weitere Seminare in Argentinien<br />

und Uruguay.<br />

1981:<br />

Die Bamberger Botschaft<br />

1981 sprach die Deutsche<br />

Bischofskonferenz in ihrer<br />

„Bamberger Botschaft“ die offizielle<br />

Bitte aus, der <strong>BKU</strong> möge<br />

sich in allen deutschen Diözesen<br />

organisieren, um dort in den Diözesanräten<br />

als Unternehmer<br />

und Mitglieder der Kirche Fachwissen<br />

einzubringen. Der damalige<br />

Vorsitzende, Cornelius G.<br />

Fetsch, nahm diese Anregung<br />

auf, was in der Folgezeit zur<br />

Gründung zahlreicher neuer<br />

Diözesangruppen führte.<br />

1982:<br />

Das 500. Mitglied<br />

Der Inhaber einer großen<br />

Schreinerei in Greding bei<br />

Eichstätt, Karl Mayer, wurde<br />

im Februar 1982 offiziell als<br />

500. Mitglied des <strong>BKU</strong> begrüßt.<br />

Die Mitgliederentwicklung<br />

verlief durchweg positiv.<br />

Der Bund begann im März<br />

1949 mit 96 Mitgliedern und<br />

wuchs in den ersten beiden<br />

<strong>Jahre</strong>n auf 215 Personen. Im<br />

Jahr 1989 waren bereits 800<br />

Mitglieder dabei, zwei <strong>Jahre</strong>


später schon 1000. In den <strong>Jahre</strong>n<br />

danach pendelte die Zahl<br />

um die 1100, bevor 2005 das<br />

bis heute anhaltendeWachstum<br />

begann: Aktuell zählt der <strong>BKU</strong><br />

rund 1250 Mitglieder.<br />

1989: Romreise<br />

zum 40. Geburtstag<br />

Zum 40-jährigen Bestehen<br />

organisierte der <strong>BKU</strong> 1989<br />

eine Reise nach Rom. In einer<br />

Privataudienz bei Papst Johannes<br />

Paul II. konnte die Delegation<br />

im Vorfeld der Enzyklika<br />

„Laborem exercens“ auch die<br />

Vorstellungen des Bundes<br />

übergeben und ansprechen.<br />

1990: <strong>BKU</strong>-Gründung<br />

in der DDR<br />

Am 21.April 1990 wird unter<br />

der Leitung von Jürgen<br />

Kiowksi in Ost-Berlin der<br />

<strong>BKU</strong>-Ost gegründet, um „ge-<br />

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Schwerpunkt: <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Papstaudienz: Zum 40-jährigen Bestehen empfing Johannes Paul II. am 29. Mai 1989 eine Delegation des <strong>BKU</strong>.<br />

gen Angst, Sinnverlust und<br />

Orientierungslosigkeit Vertrauen<br />

und Hoffnung zu vermitteln“.<br />

Bereits am 9. November<br />

1990 wurden die beiden<br />

deutschenVerbände fusioniert.<br />

1995: Engagiert gegen<br />

Arbeitslosigkeit<br />

Der <strong>BKU</strong>-Arbeitskreis<br />

„Engagiertes u(U)nternehmen<br />

gegen Arbeitslosigkeit“ unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Heinrich<br />

M. Stindt legte 1995 einen umfangreichen<br />

Praxiskatalog für<br />

mehr Beschäftigung vor. Für<br />

den parlamentarischen Raum<br />

entstanden in diesem Gremium<br />

konkreteVorschläge, etwa<br />

zur Reform des Arbeitsförderungsgesetzes<br />

und der gezielten<br />

Integration von Langzeitarbeitslosen.<br />

1999: 50 <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong><br />

Beim Festakt zum 50-jähri-<br />

gen Bestehen des <strong>BKU</strong> am<br />

27. März 1999 fordert der Hildesheimer<br />

Bischof Joseph Homeyer<br />

den <strong>BKU</strong> auf, „den<br />

Schreiber-Plan neu zu schreiben“.<br />

Gemeinsam mit den anderen<br />

katholischen Sozialverbänden<br />

solle der <strong>BKU</strong> neue<br />

Vorschläge zur Wirtschaftsund<br />

Sozialordnung ausarbeiten,<br />

wünschte sich der Bischof<br />

von Hildesheim. ■<br />

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Kurz und Knapp<br />

Namen sind<br />

Nachrichten<br />

Der Jesuit Eberhard von<br />

Gemmingen (72) gibt im<br />

Herbst die Leitung der<br />

deutschsprachigen Sektion<br />

von Radio Vatikan ab.<br />

Nachfolger wird sein Mitbruder<br />

Bernd Hagenkord<br />

(40). Von Gemmingen ist<br />

seit 1982 Chefredakteur in<br />

Rom. 2010 wechselt er<br />

nach München, um von Pater<br />

Eugen Hillengass (78)<br />

die Spendenzentrale seines<br />

Ordens zu übernehmen.<br />

Elvira Steppacher (45) hat<br />

einen der beiden Direktorenposten<br />

des Instituts zur<br />

Förderung des Publizistischen<br />

Nachwuchses (ifp) in<br />

München übernommen. Ihr<br />

Vorgänger Pater Roger<br />

Gerhardy, ist zum <strong>Jahre</strong>sende<br />

bei der katholischen<br />

Journalistenschule ausgeschieden.<br />

KNA<br />

SPD-Schatzmeisterin Barbara<br />

Hendricks ist künftig<br />

im Präsidium der Partei zuständig<br />

für deren Kontakte<br />

zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften.<br />

Die<br />

vom Niederrhein stammende<br />

Politikerin gehört dem<br />

Bundestag seit 1994 an und<br />

ist seit einigen Monaten<br />

auch Mitglied des Zentralkomitees<br />

der deutschen Katholiken<br />

(ZdK).<br />

14_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Kirchliche Ämterhoheit<br />

Verfassungsgericht: Kirchliche Rechtsakte nicht vor Gericht überprüfbar<br />

Innerkirchliche Rechtsakte<br />

unterliegen nach einer Entscheidung<br />

des Bundesverfassungsgerichts<br />

nicht der<br />

Kontrolle staatlicher Gerichte.<br />

Die Karlsruher Richter nahmen<br />

die Verfassungsbeschwerde<br />

eines evangelischen<br />

Pfarrers wegen seiner Versetzung<br />

in den Ruhestand nicht<br />

zur Entscheidung an. Die Beschwerde<br />

sei nicht zulässig,<br />

teilte das Gericht im Januar<br />

mit. Der Pfarrer hatte gegen<br />

seine Versetzung in den Ruhestand<br />

durch das Landeskirchenamt<br />

in Düsseldorf geklagt.<br />

Diese Maßnahme der<br />

Landeskirche sei kein Akt der<br />

öffentlichen Gewalt und könne<br />

daher nicht auf ihre Vereinbarkeit<br />

mit dem Grundgesetz<br />

geprüft werden, hieß es.<br />

Jede Religionsgesellschaft<br />

verwalte ihre Angelegenheiten<br />

laut Grundgesetz selbstständig<br />

und verleihe ihre Ämter ohne<br />

Mitwirkung des Staates oder<br />

der bürgerlichen Gemeinde.<br />

Die Abberufung eines Pfarrers<br />

sei „Ausdruck der kirchlichen<br />

Ämterhoheit“, fügten<br />

die Richter hinzu. An der Beseitigung<br />

unüberbrückbarer<br />

Zerwürfnisse innerhalb einer<br />

Auch die Kirche will Geld<br />

Wünsche an das Konjunkturpaket<br />

Die katholische Kirche in<br />

Nordrhein-Westfalen hat<br />

die Landesregierung aufgefordert,<br />

bei der Vergabe der<br />

Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />

kirchliche Träger<br />

zu berücksichtigen.<br />

Es bestehe die Gefahr, dass<br />

die Kommunen nur öffentliche<br />

Einrichtungen fördern würden,<br />

erklärte das Katholische<br />

Büro Düsseldorf. Das Geld<br />

solle jedoch auch in die Gebäude<br />

kirchlicher Kindergärten,<br />

Schulen und Kliniken<br />

fließen.<br />

Eine konkrete Summe<br />

nannte das Katholische Büro<br />

nicht. Nach einer Vereinbarung<br />

des Landes mit den kommunalen<br />

Spitzenverbänden erhalten<br />

die Kommunen in<br />

NRW 2009 und 2010 knapp<br />

84 Prozent der 2,8 Milliarden<br />

Euro Investitionsmittel. KNA<br />

Gemeinde bestehe für die Kirche<br />

„ein existenzielles Interesse“.<br />

Kirchliche Maßnahmen,<br />

die keine Rechtswirkungen im<br />

staatlichen Bereich hätten,<br />

dürften nicht auf ihre Vereinbarkeit<br />

mit dem Grundgesetz<br />

geprüft werden.<br />

Darüber hinaus hat das<br />

Bundesverfassungsgericht<br />

auch die Beschwerde des Göttinger<br />

Neutestamentlers Gerd<br />

Lüdemann gegen seinen Ausschluss<br />

von der regulären Theologenausbildungzurückgewiesen.<br />

Die Wissenschaftsfreiheit<br />

von Theologieprofessoren<br />

findet demnach ihre Grenzen<br />

Anders als der Bund wollen<br />

vor allem unionsgeführte<br />

Bundesländer bei der nächsten<br />

Volkszählung auch die<br />

Religionszugehörigkeit der<br />

Bürger ermitteln.<br />

Das federführende Bundesinnenministerium<br />

hatte die<br />

Vorgaben der EU zur Volkszählung<br />

2011 unverändert<br />

übernommen. In den zuständigen<br />

Bundesratsausschüssen<br />

im Selbstbestimmungsrecht<br />

der Religionsgemeinschaften.<br />

Lüdemann war seit 1983<br />

Professor für Neues Testament<br />

der Evangelisch-Theologischen<br />

Fakultät Göttingen.<br />

Nachdem er sich öffentlich<br />

vom christlichen Glauben losgesagt<br />

hatte, wurde er von der<br />

Fakultät ausgeschlossen und<br />

sollte „Geschichte und Literatur<br />

des frühen Christentums“<br />

lehren. Das Fach ist außerhalb<br />

der Studiengänge zur Ausbildung<br />

des theologischen Nachwuchses<br />

angesiedelt. ■<br />

Auch die Religion erfassen<br />

Wünsche der Länder zur Volkszählung<br />

habe sich mehrheitlich die<br />

Empfehlung durchgesetzt, bei<br />

der stichprobenartigen Haushaltsbefragung<br />

auch die Religionszugehörigkeit<br />

zu berücksichtigen.<br />

Aus integrationspolitischer<br />

Sicht sei das Wissen über die<br />

Zugehörigkeit zu islamischen<br />

Religionsgemeinschaften von<br />

besonderer Bedeutung, zitiert<br />

„Die Welt“ aus den Empfehlungen<br />

an den Bundesrat. KNA


Banker zur Verantwortung ziehen<br />

Erzbischof Zollitsch äußert sich zur Finanzkrise<br />

Eine stärkere rechtliche<br />

Verantwortung von Managern<br />

und Bankern hat der<br />

Vorsitzende der Deutschen<br />

Bischofskonferenz, Erzbischof<br />

Robert Zollitsch, gefordert.<br />

„Diejenigen, die solche<br />

Katastrophen verursachen,<br />

müssen in Zukunft dafür zur<br />

Verantwortung gezogen werden“,<br />

sagte er dem „Hamburger<br />

Abendblatt“. Es sei<br />

erschreckend, dass manche<br />

Manager Milliardenverluste<br />

machten und dann noch großzügig<br />

entlohnt würden.<br />

In der Diskussion um die<br />

Rettung angeschlagener<br />

Unternehmen warnte der Erzbischof<br />

vor zu großen staatlichen<br />

Eingriffen. Der Staat<br />

könne nicht alle Arbeitsplätze<br />

mit Steuermitteln retten; das<br />

wäre eine Überforderung und<br />

nicht im Sinne des Marktes.<br />

Noch vor wenigen <strong>Jahre</strong>n sei<br />

die wirtschaftliche Freiheit zu<br />

einseitig betont worden. Nach<br />

der Finanzmarktkrise werde<br />

dem Staat nun vielfach eine<br />

Rolle zugeschrieben, die nicht<br />

der Sozialen Marktwirtschaft<br />

entspreche. Zu den Auswirkungen<br />

der Finanzkrise auf die<br />

katholische Kirche sagte der<br />

Erzbischof, in seiner Erzdiözese<br />

Freiburg befänden sich<br />

nur 0,02 Prozent der Geldanlagen<br />

in kritischen Bereichen.<br />

„Uns hat die Krise nicht spürbar<br />

getroffen. Ähnliches höre<br />

ich auch aus den anderen Diözesen.“<br />

Der Freiburger Erzbischof<br />

wandte sich zugleich dagegen,<br />

allein Bankern die Schuld an<br />

der aktuellen Krise zu geben.<br />

„Es war fast eine allgemeine<br />

Stimmung, möglichst viel haben<br />

zu können“, meinte er.<br />

Die Gier, die sich dabei zeige,<br />

sei eine Urversuchung der<br />

Menschen und theologisch<br />

gesprochen eine der Hauptsünden.<br />

Jeder, der Geld oder<br />

Aktien besitze, trage auch<br />

eine Verantwortung für das<br />

Ganze Wer auf Renditen von<br />

bis zu 25 Prozent gehofft habe,<br />

habe in den seltensten Fällen<br />

gefragt, wer dafür dann zu<br />

bezahlen habe. Das Geld müsse<br />

ja „irgendwoher kommen“.<br />

KNA<br />

Kurz und Knapp<br />

Presse-Echo<br />

Über den Kongress Christlicher<br />

Führungskräfte in<br />

Düsseldorf berichtete<br />

3 <strong>60</strong>0 christliche Führungskräfte<br />

und Unternehmer<br />

sprechen in diesen Tagen in<br />

Düsseldorf über Wirtschaft<br />

und christliche Werte – ein<br />

Gipfeltreffen angewandter<br />

Wirtschaftsethik sozusagen.<br />

Der überkonfessionelle<br />

Kongress findet zum<br />

sechsten Mal statt, mit dabei<br />

ist auch der Bund Katholischer<br />

Unternehmer<br />

(<strong>BKU</strong>). Dessen Geschäftsführer<br />

Peter Unterberg sagte<br />

uns, schon bevor die Krise<br />

sichtbar wurde, hätten<br />

sich immer mehr Manager<br />

und Unternehmer gefragt,<br />

ob sie die Profitmaximierung<br />

um jeden Preis noch<br />

mitmachen oder lieber nach<br />

Alternativen suchen wollten.<br />

Sicherheit statt Risiko: Setzen Sie auf einen vertrauensvollen Partner an Ihrer Seite, dessen Leistungsstärke geprägt<br />

ist von einem hohen Maß an Kompetenz, Sicherheit und Verlässlichkeit. Aufgrund unserer soliden und nachhaltigen<br />

Geschäftspolitik gehen wir gestärkt aus der aktuellen Finanzmarktkrise hervor. Rechnen Sie mit uns!<br />

Bank für Kirche und Caritas · Kamp 17, 33098 Paderborn · Telefon 05251/121-0, Internet: www.bkc-paderborn.de<br />

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Initiativen und Ideen<br />

Gedenken an<br />

den Widerstand<br />

Mit einer Gedenkveranstaltung<br />

am 24. Juni<br />

möchte <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Werner Sygnecki an die<br />

mutige Rede von Dr.<br />

Erich Klausener erinnern.<br />

Klausener hatte am 24.<br />

Juni 1934 gegen die Nationalsozialisten<br />

Stellung bezogen<br />

und war daraufhin von<br />

der SS ermordet worden. Die<br />

Gedenkveranstaltung beginnt<br />

um 17.30 Uhr im Gemeindesaal<br />

Hoppegarten,<br />

Goetheallee 1 in Hoppegarten<br />

bei Berlin. Um 19.00 Uhr<br />

folgt an der benachbarten<br />

Galopprennbahn ein Pontifikalamt<br />

mit Georg Kardinal<br />

Sterzinsky, bevor gegen<br />

20.15 Uhr eine Büste Klauseners<br />

enthüllt wird.<br />

Etappenziel erreicht<br />

Pro Reli streitet um Termin für Volksbegehren<br />

265 823 gültige Unterschriften<br />

hat die Berliner<br />

Bürgerinitiative „Pro Reli“<br />

für ihr Anliegen gesammelt,<br />

die Schulfächer Ethik<br />

und Religion gleichzustellen.<br />

Das gab der Landeswahlleiter<br />

bekannt.<br />

„Pro Reli“ will erreichen,<br />

dass die Schüler den konfessionellen<br />

Religionsunterricht<br />

als gleichberechtigte Alternative<br />

des staatlichen Ethikfachs<br />

wählen können. Bislang hat<br />

der Religionsunterricht in<br />

Berlin im Unterschied zu den<br />

meisten anderen Bundesländern<br />

den Rang einer zusätzlichen<br />

Arbeitsgemeinschaft,<br />

während das Ethikfach verpflichtend<br />

ist. Um einen<br />

Volksentscheid zu erreichen,<br />

waren 170 000 Stimmen erforderlich.<br />

16_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

Aus befreundeten Verbänden<br />

Wechsel der Generalsekretärin<br />

Neues von ORDO SOCIALIS<br />

Die wissenschaftliche Vereinigung<br />

ORDO SOCIALIS,<br />

die inzwischen auf 64 Mitglieder<br />

angewachsen ist, hat<br />

eine neue Generalsekretärin:<br />

Die Bürokauffrau Beate Kaltefleiter<br />

hat nach einer längeren<br />

Erziehungszeit am 1. Januar<br />

ihre Tätigkeit für ORDO SO-<br />

CIALIS aufgenommen.<br />

Kaltefleiter lebt mit ihrem<br />

Mann und zwei Kindern am<br />

Niederrhein und freut sich auf<br />

neue Herausforderungen.<br />

Herzlicher Dank gilt Dr.<br />

Clara E.Laeis, die ihre engagierte<br />

Tätigkeit als Generalsekretärin<br />

zum <strong>Jahre</strong>swechsel beendet<br />

hat. Die heutige Homepage<br />

www.ordosocialis.de ist<br />

ihr bleibender Verdienst.<br />

Die lang erwartete Veröf-<br />

Über einen Termin für den<br />

Entscheid war ein heftiger<br />

Streit entbrannt. Während<br />

„Pro Reli“ und die Oppositionsparteien<br />

für eine Zusammenlegung<br />

mit der Europawahl<br />

am 7. Juni eintritt, hat<br />

der Senat den 26. April als Datum<br />

festgesetzt. Damit das<br />

Schulgesetz geändert wird<br />

und Religion zu einem ordentlichen<br />

Unterrichtsfach wird,<br />

müssen 610 000 Berliner für<br />

das Anliegen von „Pro Reli“<br />

stimmen.<br />

Der Vorsitzende von Pro<br />

Reli, Christoph Lehmann,<br />

warf dem Senat vor, zusätzliche<br />

Kosten zu verursachen,<br />

um sich einen politischen Vorteil<br />

dadurch zu verschaffen,<br />

dass bei einem separaten<br />

Volksentscheid möglicherweise<br />

weniger Menschen zur<br />

Abstimmung gehen. KNA<br />

fentlichung von Joseph Kardinal<br />

Höffners „Christlicher<br />

Gesellschaftslehre“ in China<br />

steht nach neuesten Informationen<br />

kurz bevor. Im April<br />

soll das Werk in Shanghai in<br />

Druck gehen.<br />

Darüber hinaus wurden in<br />

den vergangengen Wochen<br />

zahlreiche neue Werke auf der<br />

Homepage eingestellt.<br />

Ordo socialis ist eine wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung<br />

der Christlichen Gesellschaftslehre. Diese Tochtervereinigung<br />

des <strong>BKU</strong> verfolgt das Ziel, das Gedankengut der<br />

christlichen Gesellschaftslehre durch Übersetzungen international<br />

zu verbreiten. www.ordosocialis.de<br />

Werte für die Welt<br />

20.-22. Mai: UNIAPAC-Weltkongress in Mexiko<br />

„Values to build a better<br />

world“ ist das Thema des<br />

Weltkongresses, zu dem die<br />

internationale Vereinigung<br />

christlicher Unternehmerverbände<br />

(UNIAPAC) vom<br />

20. bis 22. Mai nach Mexiko<br />

City einlädt.<br />

Der <strong>BKU</strong> gehört der<br />

UNIAPAC seit seiner Gründung<br />

an. In den vergangenen<br />

drei <strong>Jahre</strong>n hat die UNIAPAC<br />

eine umfangreiche Schrift<br />

über die Gesellschaftliche<br />

Verantwortung der Unternehmer<br />

(CSR) formuliert, an der<br />

der <strong>BKU</strong> maßgeblich mitgearbeitet<br />

hat. Dieses Papier<br />

steht im Mittelpunkt der Tagung<br />

in Mexiko, zu dem der<br />

<strong>BKU</strong>-Vorstand alle Mitglieder<br />

und Interessenten herzlich<br />

einlädt.<br />

Beate Kaltefleiter<br />

Die aktuelle Wirtschaftskrise<br />

hat die Frage nach Werten<br />

eindringlich auf die Agenda<br />

gesetzt. Der Kongress wird<br />

hierzu Antworten und Handlungsvorschläge<br />

aus Christlicher<br />

Sicht formulieren.<br />

Auf dem Kongress treten<br />

unter anderem der Mexikanische<br />

Staatspräsident Felipe<br />

Calderion Hinojosa, die Kardinäle<br />

Renato R. Martino und<br />

Oscar A. Rodriguez, renomierte<br />

Wissenschaftler sowie<br />

zahlreiche Manager von<br />

internationalen Konzernen<br />

auf.<br />

Nähere Informationen und ein<br />

Anmeldeformular finden Sie<br />

unter<br />

www.congresouniapac.org/ind<br />

exEn.php


Die Krise meistern – Deutschland stärken<br />

<strong>BKU</strong> und andere Verbände wenden sich über einen Offenen Brief in der FAZ an die Kanzlerin<br />

Der <strong>BKU</strong> und befreundete<br />

Institutionen, die im<br />

vergangenen Jahr in Jena<br />

die Jubiläumsveranstaltung<br />

zum <strong>60</strong>. Geburtstag<br />

der Sozialen Marktwirtschaft<br />

organisiert haben<br />

und sich den ordnungspolitischen<br />

Traditionen<br />

der Gründerväter um<br />

Ludwig Erhard und<br />

Walter Eucken verbunden<br />

fühlen, haben sich in<br />

einem Offenen Brief an<br />

Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel gewandt. Der<br />

Text, mit dem sie Korrekturvorschläge<br />

für die<br />

Konjunkturmaßnahmen<br />

der Bundesregierung machen,<br />

ist hier dokumentiert.<br />

Sehr geehrte Frau<br />

Bundeskanzlerin,<br />

Sie sagen zu Recht, dass die<br />

Wirtschaftskrise auch eine<br />

Chance zur wirtschaftlichen<br />

und sozialen Erneuerung sei,<br />

und Sie mahnen bei den Beratungen<br />

staatspolitische Verantwortung<br />

an. Aus diesem<br />

Grunde wenden wir uns an Sie<br />

und Ihre Regierung mit dem<br />

Initiativen und Ideen<br />

Aufruf, Ihre Politik an den Erfahrungen<br />

in anderen Ländern,<br />

an konjunkturpolitischer Notwendigkeit<br />

und ordnungspolitischer<br />

Konsequenz auszurichten.<br />

Die Bundesregierung<br />

muss den Überlebenswillen in<br />

den Betrieben und das Vertrauen<br />

der Bürger in die eigene<br />

Kraft sowie in verantwortlich<br />

handelnde Politiker stärken.<br />

Bei den geschnürten Konjunkturpaketen<br />

läuft die Regierung<br />

Gefahr, Geld der Steuerzahler in<br />

ein schwarzes Loch zu schütten.<br />

Japan hat das vorgemacht: Konjunkturpaket<br />

um Konjunkturpaket<br />

ergoss sich über das Land,<br />

ohne dass sich die japanische ➞<br />

Fortsetzung auf Seite 18<br />

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Initiativen und Ideen<br />

Fortsetzung von Seite 17<br />

➞ Industrie nachhaltig erholt<br />

hätte. Stattdessen ist dort die<br />

Staatsverschuldung explodiert<br />

– von <strong>60</strong> auf 1<strong>60</strong> Prozent des<br />

BIP. Japan steht jetzt schlechter<br />

da als vor der Krise im <strong>Jahre</strong><br />

1990; das konjunkturpolitische<br />

Pulver ist verschossen.<br />

Auch die US-amerikanische<br />

Politik kann nicht als<br />

Vorbild dienen. Sie will den<br />

Teufel durch Beelzebub austreiben.<br />

Die Nullzinspolitik<br />

der US-Zentralbank, das Ausschütten<br />

des konjunkturpolitischen<br />

Füllhorns und die Finanzierung<br />

der Staatsdefizite<br />

mittels Notenpresse untergraben<br />

mittel- und langfristig das<br />

Vertrauen in die Glaubwürdigkeit<br />

der US-Politik. Trauen<br />

die Bürger ihrem eigenen<br />

Staat nicht mehr, so flüchten<br />

sie aus den Staatsanleihen.<br />

Dann droht die gefährlichste<br />

Blase zu platzen: Der Kurs der<br />

Staatsanleihen stürzt ab.<br />

Kern der konjunkturellen<br />

Herausforderungen Deutschlands<br />

sind der Einbruch der<br />

Exportnachfrage und die zurückhaltende<br />

Kreditvergabe<br />

der Banken. Auch stagniert<br />

der private Konsum als Folge<br />

der seit langem steigenden Sozialabgaben<br />

und der leistungsfeindlichen<br />

Steuerpolitik.<br />

Was ist im Einzelnen<br />

zu tun?<br />

1. Die private Konsumnachfrage<br />

stärken<br />

1.1. Steuern senken<br />

In den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

ist das Realeinkommen der<br />

Bürger wegen der inflationsbedingten<br />

kalten Progression<br />

nicht mehr gestiegen. Die<br />

heimlichen Steuererhöhungen<br />

müssen ein sofortiges Ende<br />

haben. Der Bürger hat einen<br />

legitimen Anspruch auf eine<br />

entsprechende Korrektur der<br />

Steuertarife. So würde das<br />

Vertrauen der Bürger in die<br />

Glaubwürdigkeit der Politik<br />

18_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

und in die Zukunft unseres<br />

Landes gestärkt. Wenn gesagt<br />

wird, das sei nicht bezahlbar,<br />

so ist zu entgegnen: Warum<br />

gibt es dann Geld für ineffiziente<br />

öffentliche Ausgabenprogramme?<br />

Eine allgemeine Steuersenkung<br />

entfaltet eine stärkere<br />

Breitenwirkung als staatliche<br />

Investitionsprogramme, da<br />

diese wegen der staatlichen<br />

Ausgabenstruktur überwiegend<br />

die Bauindustrie begünstigen.<br />

Diese Branche ist aber<br />

vom Einbruch der Weltkonjunktur<br />

am wenigsten betroffen.<br />

Solche Programme führen<br />

zu kapazitätsbedingten Preissteigerungen<br />

und verzerren die<br />

volkswirtschaftliche Produktionsstruktur.<br />

Das Argument, dass der<br />

konjunkturelle Effekt staatlicher<br />

Programme höher wäre,<br />

weil Steuerersparnisse nicht in<br />

vollem Umfang in den Konsum<br />

flössen, trifft nicht zu. Investitionsprogramme<br />

wirken deutlich<br />

verzögert und damit oft zu<br />

spät. Es gibt keine Anzeichen<br />

dafür, dass sich Deutschland in<br />

einer Liquiditätsfalle befindet<br />

und höhere Nettoeinkommen<br />

überwiegend gespart würden.<br />

Abgesehen davon verbesserte<br />

erhöhtes Sparen derzeit den Liquiditätsstatus<br />

der Banken, was<br />

ein markwirtschaftlicher Beitrag<br />

zur Überwindung einer befürchteten<br />

Kreditklemme wäre.<br />

1.2. Sozialabgaben senken<br />

Die Sozialabgaben ließen<br />

sich merklich senken, wenn alle<br />

versicherungsfremden Leistungen<br />

der Arbeitslosenund<br />

Rentenversicherung ordnungspolitisch<br />

sauber aus<br />

Steuermitteln finanziert würden,<br />

statt dieselben Steuermittel<br />

für Privilegien einzelner<br />

Branchen oder Unternehmen<br />

zu verwenden. Dies käme allen<br />

Arbeitnehmern unmittelbar<br />

zugute und würde die<br />

Unternehmen entlasten. Die<br />

derzeitige Krise sollte dazu ge-<br />

nutzt werden, in den Systemen<br />

der Sozialversicherung – entsprechend<br />

dem Prinzip der<br />

Marktkonformität – wieder<br />

zwischen beitragsfinanzierten<br />

Versicherungsleistungen und<br />

steuerfinanzierten Sozialleistungen<br />

zu trennen.<br />

2. Überlebensfähigkeit der<br />

Unternehmen stärken<br />

2.1. Kluge Lohnpolitik<br />

Wie Deutschland die aktuelle<br />

Weltwirtschaftskrise<br />

übersteht, entscheidet sich<br />

letztlich im Miteinander von<br />

Unternehmensleitungen und<br />

Belegschaften. Hier wird die<br />

entscheidende konjunkturelle<br />

Schlacht geschlagen. Notwendig<br />

sind betriebliche Bündnisse<br />

für Arbeit, in denen die<br />

Tarifpartner verantwortungsvoll<br />

und in Solidarität den<br />

langfristigen Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

und Unternehmen<br />

sichern können. Der konjunkturbedingt<br />

drastische Rückgang<br />

der Inflation erlaubt dabei<br />

sogar eine zurückhaltende<br />

Lohnpolitik, ohne das Ziel der<br />

Stärkung der privaten Konsumnachfrage<br />

zu gefährden.<br />

Eine Senkung der Sozialabgaben<br />

unterstützt dieses Ziel.<br />

Eine Ausweitung der ohnehin<br />

kontraproduktiven Mindestlöhne<br />

hingegen erscheint in<br />

der aktuellen Situation doppelt<br />

absurd.<br />

2.2. Stärkung der<br />

Eigenkapitalbasis<br />

Der vorgeschlagene „Deutschland-Fonds“<br />

zur Stärkung<br />

der Finanzkraft deutscher<br />

Unternehmen macht den Staat<br />

zu deren Teilhaber, verzerrt<br />

zwangsläufig den Wettbewerb<br />

und führt zu einer schleichenden<br />

Sozialisierung der Wirtschaft.<br />

Eine marktwirtschaftliche<br />

Alternative ist die Stärkung<br />

der unternehmerischen<br />

Eigenkapitalbasis. Eine echte<br />

Unternehmenssteuerreform<br />

muss mit der Bevorzugung der<br />

Fremdkapitalfinanzierung<br />

Schluss machen und so mehr<br />

Anreize zur verstärkten Eigenkapitalbildung<br />

setzen.<br />

3. Produktive öffentliche<br />

Investitionen<br />

Öffentliche Ausgabenprogramme<br />

sind auf solche Infrastrukturmaßnahmen<br />

zu konzentrieren,<br />

die die volkswirtschaftliche<br />

Produktivität erhöhen<br />

und sich langfristig selbst<br />

finanzieren. So verlangt es das<br />

Grundgesetz.<br />

Alles andere ist fehl am<br />

Platz. Die Abwrackprämie für<br />

PKWs entfacht bloß ein Strohfeuer.<br />

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,<br />

unser Programm ist konjunkturgerecht;<br />

unsere ordnungspolitischen<br />

Vorschläge<br />

stärken die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Wirtschaft und das Vertrauen<br />

der Bürger in die Reformfähigkeit<br />

unseres Landes. Die<br />

Rückbesinnung auf das Leitbild<br />

„Freiheit und Verantwortung“<br />

ist der entscheidende<br />

Schritt zur Erneuerung des Erfolgsmodells<br />

der Sozialen<br />

Marktwirtschaft.<br />

Wir wünschen Ihnen eine<br />

sichere Hand, um die vor uns<br />

liegenden Herausforderungen<br />

zu meistern.<br />

Hans D. Barbier,<br />

Ludwig-Erhard-Stiftung, Bonn<br />

Gerd Habermann,<br />

Friedrich-August-von-Hayek-<br />

Gesellschaft, Berlin<br />

Rolf Hasse,<br />

Leipziger Wirtschaftspolitische<br />

Gesellschaft, Leipzig<br />

Steffen Roth,<br />

Institut für Wirtschaftspolitik<br />

an der Universität zu Köln<br />

Joachim Starbatty,<br />

Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft,<br />

Tübingen<br />

Martin Wilde,<br />

Bund Katholischer Unternehmer, Köln<br />

Michael Wohlgemuth,<br />

Walter-Eucken-Institut,<br />

Förderkreis Freiburger Schule


Unaufgeregte Ökumene<br />

3800 Unternehmer und Manager trafen sich zum Kongress Christlicher Führungskräfte<br />

Volles Haus in der Messehalle 3 in Düsseldorf: Rund 3800 Teilnehmer verfolgten die Plenumsvorträge auf dem<br />

Kongress. Foto: Idea/Kretschel<br />

Ein neuer Teilnehmererfolg,<br />

drei Tage „unaufgeregte<br />

Ökumene“ und eine Rückbesinnung<br />

auf die zeitlosen<br />

christlichen Rezepte: So lässt<br />

sich der sechste Kongress<br />

Christlicher Führungskräfte<br />

(KCF) zusammenfassen, an<br />

dem vom 26. bis 28. Februar<br />

3 800 Unternehmer und Manager<br />

teilgenommen haben.<br />

von Peter Unterberg<br />

Einen glanzvollen Auftritt<br />

hatte der Erzbischof von München<br />

und Freising, Reinhard<br />

Marx, der durch die Vermittlung<br />

des <strong>BKU</strong> teilnahm. Wortgewaltig<br />

und mit vielen Bildern<br />

beschrieb Marx seine aus<br />

der Katholischen Soziallehre<br />

abgeleiteten Gesellschaftsideale.<br />

Ausgehend vom Gleichnis<br />

vom Guten Samariter forderte<br />

er zweierlei: Es gehe darum,<br />

den Menschen zu helfen, die<br />

unter die Räuber gefallen sind.<br />

Und es gehe darum, die Straßen<br />

nach Jerusalem sicherer<br />

zu machen. Das erste Ziel erfordere<br />

eine Reform der Gesinnung,<br />

das zweite eine der<br />

Strukturen. „Christen werden<br />

in diesen beiden Sinnen arbeiten“,<br />

sagte Marx.<br />

Falsche Menschenbilder<br />

führten zur Krise<br />

Marx ist davon überzeugt,<br />

dass Werte die Welt verändern<br />

Gespräche am Rande: Erzbischof Reinhard Marx (li.)mit <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer<br />

und Kongress-Mitorganisator Peter Unterberg.<br />

können. In der jüngeren Vergangenheit<br />

hätten allerdings<br />

falsche Werte und falsche<br />

Menschenbilder negativ gewirkt:<br />

Erst habe die Irrlehre<br />

des Marxismus und seines<br />

Menschenbildes Unheil angerichtet.<br />

Die aktuelle Krise indes<br />

sei auf die falsche Lehre<br />

vom Homo oeconomicus zurückzuführen.<br />

So seien auf der<br />

Basis falscher Menschenbilder<br />

falsche Strukturen geschaffen<br />

worden. Dem stellten<br />

die Christen ihr Menschenbild<br />

entgegen, das den Menschen<br />

als Ebenbild Gottes ansieht,<br />

als Ebenbild eines Schöpfers,<br />

der „ein leidenschaftliches<br />

Interesse“ an den Menschen<br />

hat.<br />

Lesen,<br />

was Kirche und<br />

Welt bewegt.<br />

Die einzige katholische Tageszeitung<br />

im deutschen Sprachraum berichtet<br />

3 x in der Woche exklusiv über aktuelle<br />

Entwicklungen in Politik, Kirche,<br />

Gesellschaft und Kultur.<br />

Tagungen<br />

Eine Lehre aus der Krise<br />

sei, dass wir Menschen aufstehen<br />

und widersprechen sollen,<br />

wenn wir sehen, dass Dinge<br />

aus dem Ruder laufen. Die Soziale<br />

Marktwirtschaft zeige,<br />

dass es möglich ist, gute Ideen<br />

in ein funktionierendes System<br />

zu gießen. Daran müsse<br />

auch in Zukunft weiter gearbeitet<br />

werden. „Wir brauchen<br />

ethische Ressourcen, die aus<br />

dem christlichen Glauben<br />

kommen müssen. Die Christen<br />

seien berufen, sich hier<br />

einzubringen, denn: „Wenn<br />

nicht wir, wer sonst? Wenn<br />

nicht jetzt, wann dann?“ fragte<br />

Marx mit den Worten eines<br />

Schlagers und fügte hinzu:<br />

Der Einsatz der Gläubigen für<br />

eine christlich geprägte Soziale<br />

Marktwirtschaft, sei „das,<br />

was heute dran ist“.<br />

„Als Führungskräfte haben<br />

wir geliehene Macht, mit der es<br />

sorgsam umzugehen gilt, wie<br />

mit jeder Leihgabe“, mahnte der<br />

stellvertretende <strong>BKU</strong>-Vorsitzende,<br />

Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum.<br />

„Uns sind Mitarbeiter<br />

anvertraut, die sich in<br />

ihrem Verhalten an uns ausrichten.<br />

Es liegt an uns, ob wir als<br />

gute Vorbilder oder als schlechtes<br />

Beispiel herhalten“,➞<br />

Fortsetzung auf Seite 20<br />

Jetzt anfordern –<br />

Ihre zweiwöchige<br />

Gratis-Leseprobe!<br />

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Wochen lang kostenlos. Die Leseprobe<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 1_09 19


Tagungen<br />

Fortsetzung von Seite 19<br />

➞ sagte er im ersten Hauptforum<br />

des Kongresses.<br />

Müller-Kirschbaum und<br />

die Zehn Gebote<br />

Als Kompass im Alltag<br />

empfahl Müller-Kirschbaum,<br />

der bei der Henkel KGaA in<br />

Düsseldorf als Corporate Vice<br />

President arbeitet, die biblischen<br />

Zehn Gebote, die der<br />

<strong>BKU</strong> vor einiger Zeit um<br />

„Zehn Gebote für Unternehmer“<br />

ergänzt hat. Mit Blick<br />

auf die aktuelle Krise forderte<br />

er, die finanziell ausgerichteten<br />

Hilfspakete mit einem<br />

„Werte-Hilfspaket“ für Füh-<br />

<strong>BKU</strong>-Vize Prof. Dr. Thomas Müller-<br />

Kirschbaum<br />

Wenn Unternehmer eine<br />

Kirche bauen, läuft das<br />

anders ab, als sich die<br />

Amtskirche das vorstellt.<br />

So auch in Geiselwind an<br />

der Autobahn 3 bei Würzburg,<br />

wo die Familie Strohofer aus<br />

einem Bauernhof einen der<br />

größten Autohöfe Europas gemacht<br />

hat. Aus Dankbarkeit<br />

für Trost in schweren Stunden<br />

und den wirtschaftlichen Erfolg<br />

hat Seniorchef Anton<br />

Strohofer auf dem Autohof die<br />

erste privat finanzierte Autobahnkirche<br />

Deutschlands gebaut.<br />

20_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

Rüttgers fordert neue Leitkultur-Debatte<br />

Eine neue Debatte über das Thema Leitkultur fordert der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers<br />

(v.li.), der sich hier mit dem Kongress-Vorsitzenden Horst Marquardt, dessen Stellvertreter Jörg Knoblauch<br />

und dem Unternehmer Friedhelm Loh unterhält. Gerade angesichts der Finanzkrise müsse die Frage beantwortet<br />

werden, „wovon wir uns leiten lassen wollen“, sagte Rüttgers auf dem KCF. Der Begriff der Leitkultur dürfe<br />

nicht im Sinne einer Herrschaftskultur verstanden werden, so Rüttgers. Es gehe vielmehr darum, die Werte des<br />

christlich-jüdischen Abendlands sowie der Aufklärung neu zur Geltung zu bringen. Die Debatte über eine deutsche<br />

Leitkultur hatte im Jahr 2000 begonnen, als der CDU-Politiker Friedrich Merz unter diesem Schlagwort Regeln<br />

für Einwanderung und Integration forderte. Text: KNA, Foto: Idea<br />

rungskräfte zu flankieren. Die<br />

komplette Rede Müller-<br />

Kirschbaums ist in den Grünen<br />

Seiten dieses <strong>BKU</strong>-Journals<br />

dokumentiert.<br />

Ein weiterer prominenter<br />

Katholik auf dem Kongress<br />

war der Abtprimas der Benediktiner,<br />

Notger Wolf: „Gängelei<br />

ist des Teufels. Die Zukunft<br />

wird von freien Menschen<br />

gestaltet“, sagte er in<br />

einem Abendplenum. Aus der<br />

Sicht der Christen gehöre aber<br />

Dass er das Projekt im Alleingang<br />

realisierte, hat einigen<br />

Wirbel im zuständigen Ordinariat<br />

in Bamberg ausgelöst.<br />

Tochter Manuela Strohofer,<br />

einer katholische Wortgottesdienstleiterin,<br />

gelang es aber,<br />

die Wogen zu glätten und die<br />

auch dazu, dass die Freiheit in<br />

der Verantwortung vor Gott<br />

rückgebunden ist. Mit Blick<br />

auf die Finanzkrise weitete er<br />

die Verantwortung von den<br />

viel gescholtenen „gierigen“<br />

Managern aus auf alle Menschen:<br />

Schuld seien auch die,<br />

die für ihre Geldanlagen den<br />

höchsten Gewinn angestrebt<br />

haben. Das Motto „Schuld<br />

sind immer nur die anderen in<br />

meinem Leben“ ließ Wolf<br />

nicht gelten.<br />

Unternehmer als Kirchenbauer<br />

Familie Strohofer erhielt einen Preis für Christliche Führhungskräfte<br />

Kirchenbauer: Manuela und Anton<br />

Strohofer<br />

Kirche am 7. September 2001<br />

ökumenisch weihen zu lassen.<br />

Seither lädt das Gotteshaus<br />

rund um die Uhr alle Reisenden<br />

ein, bei denen nicht nur<br />

Körper und Fahrzeug einen<br />

Boxenstopp brauchen, sondern<br />

auch die Seele.<br />

Dafür wurde Familie Strohofer<br />

auf dem KCF mit einem<br />

Sonderpreis des Preises für<br />

Christliche Führungskräfte<br />

ausgezeichnet. Die Hauptpreise<br />

gingen an den Unternehmer<br />

Hermann Butting aus Knesebeck<br />

bei Wolfsburg und den<br />

Schweizer Hotelier Jürg Opprecht.<br />

■<br />

Der Kongress<br />

Hauptveranstalter des Kongresses<br />

sind die evangelische<br />

Nachrichtenagentur Idea unter<br />

Leitung von Prof. Horst Marquardt<br />

und die Firma tempus<br />

unter Prof. Jörg Knoblauch.<br />

Mit dabei ist ein breites ökumenisches<br />

Bündnis christlicher<br />

Wirtschaftsverbände.<br />

Der <strong>BKU</strong> ist durch Geschäftsführer<br />

Peter Unterberg im<br />

Kongress-Vorstand vertreten.<br />

Seit seiner Premiere in Fellbach<br />

bei Stuttgart mit knapp<br />

1 000 Teilnehmern ist der alle<br />

zwei <strong>Jahre</strong> stattfindende Kongress<br />

in jeder Runde deutlich<br />

gewachsen und dabei immer<br />

ökumenischer geworden.<br />

Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

bei der Vorbereitung<br />

ist eine unaufgeregte<br />

Ökumene entstanden, die sich<br />

auch in der Zusammensetzung<br />

der Redner zeigt, deren Reihen<br />

in diesem Jahr zahlreiche prominente<br />

Katholiken enthielten.<br />

Mit dabei waren unter anderem<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Prof.<br />

Claus Hipp und der Präsident<br />

des Zentralverbandes des<br />

Deutschen Handwerks, Otto<br />

Kentzler. Ergänzt wurden die


Plenumsveranstaltungen<br />

durch zahlreiche thematische<br />

Foren und eine Ausstellung, in<br />

der sich rund 270 christliche<br />

Verbände, Hilfswerke und<br />

Dienstleister präsentierten.<br />

Kardinal Meisner:<br />

Christen als Salz der Erde<br />

Dass die beiden großen Kirchen<br />

dies würdigen, zeigt sich<br />

an der Tatsache, dass Joachim<br />

Kardinal Meisner als Erzbischof<br />

von Köln und der Präses<br />

der Evangelischen Kirche im<br />

Rheinland, Nikolaus Schneider,<br />

mit Grußworten vor Ort dabei<br />

waren. Meisner wünschte<br />

sich, dass sich christliche Führungskräfte<br />

noch mehr als bisher<br />

in Staat und Wirtschaft einbringen.<br />

So sollten sie, durchdrungen<br />

vom Sauerteig des<br />

Evangeliums, als Salz der Erde<br />

wirken. Die größten Führungskräfte<br />

seien für ihn diejenigen,<br />

die sich als Diener der ihnen anvertrauten<br />

Menschen begreifen.<br />

Präses Schneider kritisierte<br />

derweil die Investmentbanker<br />

an der New Yorker Börse, die<br />

sich als „Herren des Universums“<br />

bezeichnet und mit dieser<br />

Überheblichkeit die Krise<br />

verursacht hätten. Gleichzeitig<br />

forderte er dazu auf, in Demut<br />

vor Gott zu walten und sich<br />

nicht zu den Herren der Welt<br />

aufzuschwingen.<br />

Das Schlusswort des Kongresses<br />

war dessen „Motor“<br />

Horst Marquardt vorbehalten:<br />

„Wenn morgen die Welt unterginge,<br />

würde ich heute noch<br />

ein Apfelbäumchen pflanzen –<br />

und meine Schulden bezahlen“,<br />

hatte er schon vorher in<br />

der Pressekonferenz gesagt. Im<br />

Abschlussplenum betonte er<br />

nun, dass er in den drei Tagen<br />

neue Glaubensfreude gefunden<br />

habe, und mahnte: „Holt die<br />

Bibel in die Mitte der Gesellschaft.<br />

Sie zeigt, wie man leben<br />

kann.“ ■<br />

Der nächste KCF findet vom<br />

24. bis 26. Februar 2011 in<br />

Nürnberg statt.<br />

Begegnungsfläche: Rund 270 christliche Verbände, Medienhäuser und<br />

Unternehmen präsentierten sich auf der Fachausstellung, die mittlerweile<br />

einen wesentlichen Bestandteil des Kongresses bildet.<br />

Fotos: idea/Kretschel<br />

Katholischer Input: Der Kölner Kardinal Joachim Meisner und Abtprimas<br />

Notger Wolf.<br />

T R E U E<br />

Auch wenn wir im europäischen Kupferlackdrahtmarkt zu<br />

Hause sind, bekennen wir uns klar zu unserem Standort<br />

Lügde. Hier produzieren wir seit mehr als <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n mit über<br />

230 Mitarbeitern rund 47.000 to hochwertigen Kupferlackdraht,<br />

einem Basisprodukt der modernen Industriegesellschaft.<br />

Wir sind einer der größten Ausbildungsbetriebe. Wo immer es<br />

möglich ist, engagieren wir uns für die Stadt Lügde, in der wir<br />

mehr als 150 <strong>Jahre</strong> ansässig sind.<br />

www.sh-elektrodraht.de<br />

Anzeige<br />

Dött erwartet:<br />

Konjunktur<br />

der Werte<br />

Tagungen<br />

„Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass die aktuelle Finanzkrise<br />

zu einer Konjunktur<br />

der Werte führt!“<br />

Das sagte die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende,<br />

Marie-Luise Dött,<br />

MdB, die mit dem Landtagsabgeordneten<br />

Volkmar<br />

Klein auf dem KCF das Forum<br />

„Wie viele Werte verträgt<br />

die Politik?“ bestritt.<br />

Um die Werte in der Politik ging es<br />

in dem Seminar von Marie-Luise<br />

Dött, MdB, und Volkmar Klein, MdL.<br />

„Immer mehr Menschen<br />

merken, dass die aktuellen<br />

Verwerfungen durch Gier,<br />

Unehrlichkeit und andere unmoralische<br />

Verhaltensweisen<br />

zu erklären sind“, sagte Dött.<br />

Sie gehe davon aus, „dass wir<br />

heute an einem Wendepunkt<br />

angekommen sind: Wenn wir<br />

weitermachen wie bisher, gerät<br />

unser System immer tiefer<br />

in eine Legitimationskrise, die<br />

es von innen heraus zerreißen<br />

wird. Immer mehr Menschen,<br />

auch in der Politik, sehen das<br />

und versuchen, gegenzusteuern!“<br />

„Was den Menschen unmöglich<br />

ist, ist Gott möglich,“<br />

ergänzte Klein. Für ihn sei es<br />

ein wichtiger Wert, die<br />

menschliche Unvollkommenheit<br />

zu erkennen. Die Menschen<br />

dürften aber nicht<br />

alle Verantwortung auf Gott<br />

schieben und die eigenen<br />

Anstrengungen unterlassen,<br />

mahnte er, denn: „Gottes Gaben<br />

sind auch Gottes Aufgaben!“<br />

■<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 1_09 21


Tagungen<br />

Mikrofinanz im UNIAPAC-Netzwerk<br />

<strong>BKU</strong> und Incofin unterstützen Veranstaltung an der Katholischen Universität Mailand<br />

Der italienische Schwesterverband<br />

des <strong>BKU</strong>, die<br />

UCID, und die Katholische<br />

Universität Mailand richteten<br />

Mitte Dezember 2008<br />

eine gemeinsame Fachtagung<br />

zum Thema „Mikrofinanzierung<br />

für Entwicklungsländer<br />

– Eine sozialverträglicheInvestitionsmöglichkeit“<br />

aus. Der <strong>BKU</strong><br />

und seine belgische Partnerorganisation<br />

Incofin<br />

unterstützten diese Initiative<br />

mit kompetenten Fachleuten.<br />

von Christina Padilla<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied und Deutsche<br />

Bank Chefvolkswirt Prof.<br />

Dr. Norbert Walter gab in seinem<br />

Einführungsvortrag einen<br />

Überblick über den globalen<br />

Mikrofinanzsektor. Er bezifferte<br />

die privatwirtschaftlichen<br />

Investitionen in Mikrofinanzinstitute<br />

im Jahr 2007<br />

auf 2,7 Milliarden Dollar, Tendenz<br />

stark steigend. Fast die<br />

Hälfte der Investitionen gingen<br />

nach Osteuropa und Zentralasien,<br />

etwa 30 Prozent<br />

nach Lateinamerika und nur<br />

knapp acht Prozent in den<br />

Mittleren Osten sowie Nordund<br />

Subsahara Afrika. Mit<br />

80 Prozent stehen Fremdkapitalfinanzierungen<br />

im Vordergrund,Eigenkapitalbeteiligungen<br />

machen nur circa 20 Prozent<br />

aus.<br />

Walter: Mikrofinanz ist<br />

keine Philanthropie<br />

Für Walter sind Mikrofinanzierungen<br />

keine Philanthropie,<br />

sondern eine attraktive<br />

Investmentmöglichkeit, die<br />

außerdem Entwicklung fördere.<br />

Dies habe die Deutsche<br />

Bank dazu veranlasst, ihren<br />

Kunden ein entsprechendes<br />

Produkt anzubieten. 2007 leg-<br />

22_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

Internationaler Erfahrungsaustausch zum Thema Mikrofinanz: <strong>BKU</strong>-Vize Burkhard Leffers (v.li.), Incofin-<br />

Gechäftsführer Loic de Cannière, UCID-Präsident Franco Nava und Prof. Dr. Norbert Walter. Foto: Christina Padilla<br />

te sie mit der „db Microfinance-Invest<br />

Nr. 1“ ein strukturiertes<br />

Anlageprodukt in Höhe<br />

von <strong>60</strong> Millionen Euro auf, an<br />

dessen Eigenkapital sie mit<br />

vier Millionen Euro selbst beteiligt<br />

ist. Walter: „Mikrofinanzanlagen<br />

haben sich in der<br />

derzeitigen Krise hinsichtlich<br />

der Wert- und Ertragsentwicklung<br />

bislang als stabil erwiesen.“<br />

Incofin: 250 Millionen<br />

Dollar Mikrofinanzportfolio<br />

Die praktische Umsetzung<br />

von Mikrofinanzinvestitionen<br />

erläuterte Loic de Cannière,<br />

Geschäftsführer der belgischen<br />

Investmentgesellschaft<br />

Incofin, mit der die <strong>BKU</strong>-nahe<br />

AFOS-Stiftung seit <strong>Jahre</strong>n<br />

kooperiert. Incofin gehört inzwischen<br />

mit einem verwalteten<br />

Portfolio von 250 Millionen<br />

Dollar zu den Top Zehn<br />

der weltweiten Mikrofinanzinvestoren.<br />

Die Auswirkungen<br />

der Finanzkrise auf den<br />

Mikrofinanzmarkt hält auch<br />

er bislang für begrenzt. „Die<br />

Korrelation mit den internationalen<br />

Kapitalmärkten ist<br />

gering. Die informelle Wirtschaft,<br />

in der die meisten<br />

Mikrofinanzkunden tätig<br />

sind, ist kaum in den makroökonomischen<br />

Kontext eingebunden,<br />

und die Kunden sind<br />

typischerweise in vielen verschiedenen<br />

Sektoren tätig.“<br />

Die Rückzahlungsquoten<br />

seien nur minimal gesunken,<br />

sagte de Cannière. Ein Problem<br />

für die Mikrofinanzinstitutionen<br />

sei es allerdings,<br />

dass Anlagegelder zur Refinanzierung<br />

schwieriger zugänglich<br />

geworden seien.<br />

Dies könne zu Liquiditätsproblemen<br />

führen und das weitere<br />

Wachstum verhindern.<br />

Mikrofinanz bedient in<br />

Afrika auch Exportmärkte<br />

Aus den Reihen der UCID<br />

wurden konkrete Projekte<br />

vorgestellt, bei denen über<br />

Mikrofinanzbanken spezielle<br />

Produzentengruppen in Westafrika<br />

finanziert werden. In<br />

Ghana werden beispielsweise<br />

Bauern und Kleinbetriebe<br />

über Mikrofinanzbanken finanziert,<br />

die Ölpalmen und<br />

Jatrophapflanzen anbauen beziehungsweise<br />

aus deren<br />

Früchten Öl gewinnen. Dieses<br />

wird dann von italienischen<br />

Unternehmen importiert.<br />

<strong>BKU</strong>-Vorstände sehen<br />

unternehmerische Chancen<br />

Für den <strong>BKU</strong> nahmen an<br />

der Tagung der stellvetretende<br />

Bundesvorsitzende Burkhard<br />

Leffers und Bernhard Vester<br />

teil. Leffers betonte in seinem<br />

Grußwort die Motive, die den<br />

<strong>BKU</strong> schon Anfang der<br />

1990er <strong>Jahre</strong> zum Engagement<br />

für Mikrofinanz bewogen<br />

haben: „Als global agierende<br />

Unternehmer haben wir<br />

auch Verantwortung für die<br />

Lösung von globalen Problemen,<br />

wie zum Beispiel der Armut<br />

in Afrika. Diese Verantwortung<br />

wollen wir mit unternehmerischen<br />

Mitteln lösen.<br />

Mikrofinanz ist dafür ein idealer<br />

Weg, der hilft, die unternehmerischen<br />

Potentiale der<br />

Armen (enterprising poor) zu<br />

heben.“<br />

Vester schlug in seinem<br />

Beitrag einen Bogen zur Vermarktung<br />

von sogenannten<br />

„Bottom-of-the-Pyramid“-<br />

Produkten. Darunter versteht<br />

man speziell entwickelte Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

für die weltweit fast zwei<br />

Milliarden „Armen“, die die<br />

unterste Stufe der globalen<br />

Einkommenspyramide bilden.<br />

Kleinkredite sind eine solche<br />

Dienstleistung. Als Beispiele<br />

weiterer Produkte nannte Vester<br />

Solar- und Pflanzenölkocher<br />

sowie vitamin- und mineralreiche<br />

Nahrungszusätze.<br />

Für deren Vermarktung sowie<br />

Finanzierung lassen sich<br />

die Vertriebsstrukturen von<br />

Mikrofinanzinstituten in idealer<br />

Weise nutzen. ■


Anzeige<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch...<br />

…dem <strong>BKU</strong> zu <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n Eintreten für ein<br />

verantwortungsbewusstes Unternehmertum<br />

basierend auf der Katholischen Soziallehre.<br />

Ordnungspolitisch Flagge zu zeigen und über<br />

den Tellerrand zu schauen – dies zeichnet den<br />

<strong>BKU</strong> immer wieder aus. Wir unterstützen und<br />

begleiten dabei besonders gerne das Engagement<br />

des <strong>BKU</strong> im Bereich der Mikrofinanz.<br />

Der Geschäftsbereich Mikrofinanzierung ist Teil<br />

unserer auf Nachhaltigkeit angelegten Unternehmensstrategie.<br />

Als ein marktwirtschaftliches Instrument<br />

hat die Mikrofinanz das Potenzial zu finanzieller<br />

wie sozialer Wertschöpfung. Es ist nachgewiesen,<br />

dass der Anleger mit seinem Geld nicht nur effiziente<br />

Armutsbekämpfung ermöglicht, sondern auch in<br />

Zeiten der Krise stabile Erträge erwirtschaftet. So<br />

hat der im Mai 2007 von der BANK IM BISTUM<br />

ESSEN initiierte responsAbility Mikrofinanzfonds<br />

bisher ausnahmslos jeden Monat eine positive Performance<br />

erwirtschaftet – mit einem <strong>Jahre</strong>sergebnis<br />

von 5,67% im Krisenjahr 2008. Die Nachfrage steigt<br />

ständig und das Fondsvolumen hat jetzt im März<br />

bereits knapp <strong>60</strong> Millionen Euro erreicht.<br />

In Kundengesprächen spielt neben der finanziellen<br />

Rendite vor allem auch das Wissen der Anleger um<br />

Ihren Ansprechpartner...<br />

n Michael P. Sommer<br />

...erreichen Sie<br />

n per Telefon 0201 2209 - 380<br />

n per Telefax 0201 2209 - 7380<br />

n per E-Mail michael.sommer@bibessen.de<br />

n im Internet www.bibessen.de<br />

BANK IM BISTUM ESSEN<br />

ihren Beitrag zu einem Stück mehr Gerechtigkeit in<br />

der Welt eine Rolle. „Erfolgreiche Anleger erwarten<br />

heute von ihrem angelegten Geld nicht nur ausreichende<br />

Sicherheit und Rendite, sondern auch eine<br />

Übereinstimmung mit ihren persönlichen Werten“,<br />

beschreibt Heinz-Peter Heidrich, Vorstandsprecher<br />

der BANK IM BISTUM ESSEN, den Trend. Hinzu<br />

kommt, dass gerade den Genossenschaftsbanken<br />

aus ihrer eigenen Geschichte heraus Begriffe wie<br />

Kundennähe, Hilfe zur Selbsthilfe und die Förderung<br />

der „kleinen Leute“ in ihren wirtschaftlichen Tätigkeiten<br />

naheliegen.<br />

In einer von Unsicherheit und Vertrauensverlust<br />

geprägten Zeit investieren wir deshalb aus Überzeugung<br />

in den Bereich der Mikrofinanzierung.<br />

Ecuador, Peru, Bolivien, Nicaragua, Honduras, Guatemala,<br />

Bosnien-Herzegowina, Georgien und Azerbaijan<br />

– die Zielgebiete unserer Aktivitäten erweitern<br />

sich ständig. Der finanzielle Ertrag ist uns wichtig,<br />

doch ist gerade für uns als Kirchenbank auch von<br />

überragender Bedeutung, durch Armutsbekämpfung<br />

ein Stück weit mehr Gerechtigkeit und Frieden in<br />

der Welt zu schaffen.<br />

Unsere Kunden haben die gleichen Erwartungen–<br />

deshalb sind wir ihr kompetenter Ansprechpartner<br />

–nicht nur– im Bereich Mikrofinanzierung.<br />

Details zum responsAbility Mikrofinanzfonds<br />

(exklusiver Vertrieb in Deutschland durch die BANK<br />

IM BISTUM ESSEN und Partner)<br />

n Fondsvolumen 56,6 Mio. €<br />

n Rendite 2008 5,67 %<br />

n Anzahl erreichter Kunden 64.000<br />

n durchschn. Darlehen 1.400 €<br />

n ausschüttend im April<br />

n WKN AOMSUJ<br />

Stand: 01.2009


Tagungen<br />

Rückrufaktion für Abi-Jahrgänge?<br />

Fünftes Berliner Forum Schicksalsthema Bildung<br />

Bildungskonsens: A. Pfeifer,(v.li) U. Hemel, M.L. Dött, Moderator Jörg E. Feuchthofen, M.T. Kastner, B.U. Althaus und R. Sachau. Fotos: Unt<br />

In der Bildungspolitik zeigt<br />

sich nach langem ideologischem<br />

Streit ein Konsens<br />

über zentrale Grundlagen.<br />

Das sagte Staatsminister<br />

a.D. Anton Pfeifer beim<br />

fünften Forum Schicksalsthema<br />

Bildung in Berlin.<br />

Veranstalter waren der<br />

<strong>BKU</strong>, die Katholische Elternschaft<br />

Deutschlands<br />

(KED), die Katholische<br />

Erziehergemeinschaft<br />

(KEG), die Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

und der<br />

KKV.<br />

von Peter Unterberg<br />

Zum Konsens zählt laut<br />

Pfeifer die Erkenntnis, dass<br />

die Sprachkompetenz in der<br />

Bildung eine zentrale Rolle<br />

24_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

spielt. Konsens sei auch, dass<br />

sich die Integration ausländischer<br />

Kinder zum europäischen<br />

„Megathema“ entwickeln<br />

wird. Erkenntnis Nummer<br />

drei sei die Notwendigkeit<br />

zum flächendeckenden Ausbau<br />

der Ganztagsschulen.<br />

Hemel: Bildung ist<br />

zu sehr verrechtlicht<br />

Zahlen zur Bildung brachte<br />

Prof. Dr. Ulrich Hemel in<br />

die Debatte ein: Die Bildungsausgaben<br />

in Deutschland<br />

bezifferte er auf 100<br />

Milliarden Euro pro Jahr. Damit<br />

werden 9,4 Millionen<br />

Schülerinnen und Schüler,<br />

1,9 Millionen Studierende<br />

und 1,8 Millionen Kindergartenkinder<br />

ausgebildet.<br />

Katholische Soziallehre im Betrieb<br />

<strong>BKU</strong>-Berater möchten internationale Tagung nach Eichstätt holen<br />

Welche Bedeutung hat die<br />

Katholische Soziallehre für<br />

die Alltagspraxis im Betrieb?<br />

Wie können ihre Inhalte<br />

in die Ausbildung von<br />

Fach- und Führungskräften<br />

an Katholischen Universitäten<br />

integriert werden?<br />

Diesen Fragen widmet sich<br />

seit über 15 <strong>Jahre</strong>n die internationale<br />

Konferenz ,Catholic<br />

Social Thought and Business<br />

Education´, die von der St.<br />

Thomas University in Minneapolis,<br />

USA, und St. Tomaso<br />

(Angelicum) in Rom durchgeführt<br />

wird.<br />

Die Wissenschaftlichen Berater<br />

des <strong>BKU</strong>, Prof. Dr. Jörg<br />

Althammer und Prof. Dr. André<br />

Habisch, wollen diese renommierte<br />

Konferenz im<br />

Sommer 2010 an die Katholische<br />

Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

holen. Dazu findet<br />

dort im September ein Vorbereitungsworkshop<br />

mit wissenschaftlichen<br />

Referenten aus<br />

zehn Ländern statt. „Gerade in<br />

Zeiten, in denen das Konzept<br />

Hemel sieht es sehr kritisch,<br />

dass der deutsche Staat<br />

die Bildung verrechtlicht hat<br />

und selbst den Löwenanteil<br />

der Bildung organisiert. In<br />

seiner Vision ist der Staat nur<br />

noch Regisseur der Bildung,<br />

während andere die Umsetzung<br />

übernehmen.<br />

Dött: Eigenverantwortung<br />

für die Bildung<br />

Der KEG-Vorsitzende Dr.<br />

Bernd Uwe Althaus stellte<br />

sich vor, es würde in der Bildung<br />

Rückrufaktionen nach<br />

dem Vorbild der Autoindustrie<br />

geben: „Der Abi-Jahrgang<br />

2007 muss zu einer Mathe-Nachschulung<br />

zurück in<br />

den Unterricht“, skandierte er<br />

ironisch und fügte ernster hin-<br />

‚katholische Universität‘ kritisch<br />

diskutiert wird, wollen<br />

wir zeigen, dass wir auf der<br />

Grundlage unseres Menschenbildes<br />

und Gesellschaftsverständnisses<br />

profilierte Beiträge<br />

zur Neuorientierung in<br />

Wirtschaftspraxis und -theorie<br />

zu leisten vermögen“, beschreibt<br />

Habisch das Ziel der<br />

Veranstaltung. Die Alltagsweisheit<br />

christlicher Unternehmerpersönlichkeiten<br />

müsse<br />

auch wissenschaftsförmig zur<br />

Sprache gebracht werden. ■<br />

zu: „Wir können es uns nicht<br />

leisten, auch nur eine Unterrichtsstunde<br />

schiefgehen zu<br />

lassen!“<br />

Die <strong>BKU</strong>-Vorsitzende<br />

Marie-Luise Dött, MdB, sieht<br />

die Erstverantwortung für die<br />

Bildung bei den Eltern und<br />

von einem gewissen Alter an<br />

dann bei den jungen Menschen<br />

selbst. Als zentral für<br />

einen Bildungserfolg sieht sie<br />

aus eigener Erfahrung die<br />

Elemente Zuwendung, Struktur<br />

und Rhythmus.<br />

Kastner: Schlüsselrolle<br />

der Eltern<br />

Hier knüpfte die KED-<br />

Vorsitzende Marie Theres<br />

Kastner an. Bildung könne<br />

nur gelingen, wenn das Umfeld<br />

stimme, betonte sie. Dies<br />

brauche entweder „Eltern, die<br />

selbst gut gebildet sind, oder<br />

Eltern, die sehen, dass ihre<br />

Kinder eine bessere Bildung<br />

erhalten sollen“. Der Staat<br />

müsse daher auch für die sorgen,<br />

„die sich nicht selbst auf<br />

den Weg machen können“.<br />

Dass es in Deutschland<br />

nicht nur auf die Menge der<br />

Bildung ankommt, sondern<br />

auf die Ziele, betonte der Direktor<br />

der Evangelischen<br />

Akademie Berlin, Dr. Rüdiger<br />

Sachau. Und auf die Finanzierung,<br />

denn: „Wir reden<br />

lange, aber das Geld wird immer<br />

weniger!“ ■


<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>BKU</strong>: Höhepunkte des Jubiläumsjahres<br />

Eine Vorschau auf weitere <strong>BKU</strong>-Veranstaltungen des <strong>Jahre</strong>s 2009<br />

Regionaltagung in Speyer<br />

Das Erfolgmodell der regionalen Frühjahrstagung<br />

wird ausgeweitet. Vom 24. bis 25.<br />

April laden die südwestdeutschen Gruppen<br />

erstmals zu einer Regionaltagung nach<br />

Speyer ein. Inhaltlich steht die Tagung unter<br />

der Überschrift des <strong>BKU</strong>-<strong>Jahre</strong>sthemas<br />

„Soziale Marktwirtschaft vor Globalen<br />

Herausforderungen.“ Zu den Vortragenden<br />

gehören Ministerpräsident a.D. Prof. Dr.<br />

Bernhard Vogel und Prof. Dr. Joachim Starbatty<br />

von der Aktionsgemeinschaft Soziale<br />

Marktwirtschaft. Einladungen finden Sie<br />

unter www.bku.de bei Termine.<br />

8.–9. Mai<br />

Tradition Schmallenberg<br />

Auch die Frühjahrtstagung der nordrheinwestfälischen<br />

Diözesangruppen im sauerländischen<br />

Schmallenberg befasst sich mit<br />

dem <strong>Jahre</strong>sthema. Das Tagungsprogramm<br />

ist in zwei Blöcke geteilt. Am ersten Tag<br />

wird der <strong>BKU</strong> sein Grundeinkommens-<br />

Modell mit anderen Konzepten vergleichen.<br />

Am Samstag stellen sich nach einem<br />

ordnungspolitischen Zwischenruf die Bürgerstiftung<br />

der Sparkasse und die GründerRegion<br />

Aachen vor. Einladungen finden<br />

Sie unter www.bku.de bei Termine.<br />

25. Mai<br />

Sommerempfang<br />

Berlins Kardinal Georg Sterzinsky<br />

zelebriert das Pontifikalamt,<br />

mit dem der <strong>BKU</strong> in<br />

Berlin an seine Gründung vor<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong>n erinnert. Beim anschließenden<br />

Empfang im<br />

Haus der Commerzbank treten<br />

Bundestagspräsident Dr. Norbert<br />

Lammert und Dijons Erzbischof<br />

Roland Minnerath auf.<br />

24.–25. April<br />

„Erneuerung<br />

der<br />

SozialenMarktwirtschaft“<br />

Frühjahrstagung in Speyer<br />

24.–25. April 2009<br />

Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

Einladung<br />

<strong>BKU</strong>-Frühjahrstagung in<br />

Schmallenberg 2009<br />

Tagungsthema:<br />

Soziale Marktwirtschaft vor<br />

Globalen Herausforderungen<br />

Ordnungspolitik, Bürgergeld und<br />

andere Antworten<br />

Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

Achtung Ortswechsel<br />

Foto: Klaus Laundry<br />

Maritim Hotel Grafschaft-Schmallenberg, 8.– 9. Mai 2009<br />

19. Juni<br />

Bischof Marx auf<br />

Frauenchiemsee<br />

Der Erzbischof von München,<br />

Reinhard Marx, wird<br />

das Hauptreferat bei den<br />

Frauenwörther Gesprächen<br />

halten, zu dem die bayerischen<br />

<strong>BKU</strong>-Gruppen einladen.<br />

DieVeranstaltung findet<br />

am 19. Juni auf der Insel<br />

Frauenchiemsee statt.<br />

OSNABRÜCK | WAREHOUSING<br />

02.03.2009 | 08:45 Uhr<br />

Meyer & Meyer Holding<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.meyermeyer.de<br />

9.–11. Oktober<br />

Bischof<br />

Weltkulturerbe:<br />

Bundestagung<br />

in Regensburg<br />

JEDERZEIT IN GUTEN HÄNDEN<br />

Tagung<br />

Im Weltkulturerbe Regensburg findet die <strong>60</strong>. <strong>BKU</strong>-Bundestagung<br />

statt. Auch diese Veranstaltung steht im Zeichen des<br />

<strong>Jahre</strong>sthemas „Soziale Marktwirtschaft vor globalen Herausforderungen.“<br />

Regensburg wird eine Tagung der kurzen Wege: In unmittelbarer<br />

Nachbarschaft des Tagungshauses liegt die historische<br />

Altstadt, die die Teilnehmer im Laufe der Tage kennenlernen<br />

werden. Auch der Dom und das Schloss der Thurn und Taxis<br />

sind eingeplant. Kultureller Höhepunkt ist die festliche Messe<br />

mit den Regensburger Domspatzen.<br />

Als Eröffnungsredner hoffen die Veranstalter auf den bayerischen<br />

Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Bereits zugesagt<br />

haben zahlreiche Unternehmer und Manager, die ihre konkreten<br />

Erfahrungen in Marktwirtschaft und Wirtschaftskrise<br />

vorstellen werden.<br />

Die Einladungen werden wie üblich kurz vor den Sommerferien<br />

versandt.<br />

26.–28. Juni<br />

Wallfahrt nach Paderborn<br />

Paderborn ist das Ziel der jährlichen Wallfahrt, die der Arbeitskreis<br />

Christliche Spiritualität anbietet. Im Jahr 2009 soll<br />

das reine Wallfahrtsprogramm um inhaltliche Aspekte ergänzt<br />

werden, unter anderem zur katholischen Medienarbeit.<br />

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Wer sich professionell mit Mode befasst, weiß Sorgfalt zu schätzen.<br />

Als Spezialist für Textillogistik arbeiten wir seit Jahrzehnten eng mit<br />

international führenden Unternehmen der Fashion- und Lifestylebranche<br />

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sich auch mit der Lagerung, Aufbereitung und den Value Added<br />

Services von Fashion- und Lifestyleprodukten bestens aus.<br />

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<strong>BKU</strong>-Journal 1_09 25


Forum<br />

2009 – das Jahr eins nach dem Crash<br />

<strong>BKU</strong>-Neujahrsempfang am Bodensee<br />

Herzlich begrüßte der<br />

Hausherr S.K.H. Friedrich<br />

Herzog von Württemberg<br />

die Gäste des <strong>BKU</strong> zum<br />

Neujahresempfang am<br />

31. Januar im herzoglichen<br />

Schloss in Friedrichshafen<br />

am Bodensee.<br />

von Dr. Christoph Wagener<br />

Der Herzog leitet die Hofkammer,<br />

die als private Vermögensverwaltung<br />

des traditionsreichen<br />

Hauses Württemberg<br />

in verschiedenen Geschäftsfeldern<br />

aktiv ist.<br />

Neben den klassischen Betätigungsfeldern<br />

Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie Weinbau<br />

wird auch ein großer Immobilienbestand<br />

verwaltet.<br />

Die Hofkammer ist an mehreren<br />

Unternehmen beteiligt<br />

und realisiert auch größere<br />

Immobilienprojekte in den<br />

USA.<br />

26_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Die Teilnehmer in Schloss Friedrichshafen. Auf dem kleinen Bild Herzog Friedrich von Württemberg (links) und<br />

Prof. Joachim Starbatty.<br />

Herzog Friedrich machte<br />

als Unternehmer deutlich,<br />

dass es in dieser weltumspannenden,<br />

gesellschaftlichen<br />

Krise einen grundlegenden<br />

Wandel im Denken und Tun<br />

braucht. Er appellierte an die<br />

katholischen Unternehmer –<br />

gerade in schwierigen Zeiten<br />

– Verantwortung und Initiative<br />

zu übernehmen.<br />

Starbatty: Geldpolitik als<br />

eine Ursache der Krise<br />

Zum Thema „2009 – Jahr<br />

eins nach dem Crash“ fesselte<br />

der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft<br />

Soziale Marktwirtschaft,<br />

Prof. Dr. Joachim<br />

Starbatty, die 50 Zuhörer. Für<br />

Starbatty ist die schlimmste<br />

Gäste mit „innerer Verbindung“<br />

Der Neujahrsempfang der Diözesangruppe Düsseldorf<br />

„Beim Neujahrsempfang<br />

der <strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Düsseldorf treffen sich<br />

Menschen, die eine innere<br />

Verbindung haben und bereit<br />

sind, Verantwortung zu<br />

übernehmen.“ Das sagte die<br />

Diözesanvorsitzende Maria<br />

Fischer bei ihrer Begrüßung<br />

der rund 100 Gäste im<br />

Maxhaus.<br />

Diese Haltung zeige sich unter<br />

anderem darin, dass katholische<br />

Unternehmer auch schon<br />

einmal bewusst auf ein Geschäft<br />

verzichten, das ihren Werten<br />

widerspricht, erklärte Fischer.<br />

Ehrengast des Empfanges<br />

war Weihbischof Dr. Rainer<br />

Woelki, der in seiner Predigt<br />

auf das Bild der christlichen<br />

Familie einging.<br />

Neujahrsempfang in Düsseldorf: Der Geistliche Berater der Gruppe,<br />

Pater Johannes Zabel O.P. (v.li), Peter Preuß, MdL, Weihbischof und<br />

Ehrengast Dr. Rainer Woelki und die Diözesanvorsitzende Maria Fischer.<br />

Foto: Peter Unterberg<br />

<strong>BKU</strong>-Geschäftsführer Peter<br />

Unterberg äußerte in seinem<br />

Grußwort die Vermutung,<br />

dass die aktuelle Wirtschaftskrise<br />

zu einer Rückbesinnung<br />

auf die Werte führen<br />

wird. Das zeige sich auch daran,<br />

dass der <strong>BKU</strong> nach wie<br />

vor wachse und immer häufiger<br />

von „Suchenden“ kontaktiert<br />

werde. ■<br />

Konjunkturkrise seit der Depression<br />

von 1929 durch die<br />

Billig-Geld-Politik der großen<br />

Zentralbanken vorbereitet und<br />

von leichtfertigen Bankern<br />

vollendet worden, die um<br />

kurzfristiger, hoch riskanter<br />

Gewinnchancen Willen bewährte<br />

Vorsorgeregeln in den<br />

Wind geschlagen hätten. Er<br />

glaubt nicht, dass sich die<br />

USA-Wirtschaft rasch erholt.<br />

Deswegen werde auch die<br />

Weltkonjunktur so bald nicht<br />

auf Touren kommen. Dies<br />

treffe den Exportweltmeister<br />

Deutschland besonders hart.<br />

Die entscheidende konjunkturpolitische<br />

Schlacht<br />

werde in den einzelnen Betrieben<br />

geschlagen, sagte Starbatty.<br />

Wenn die Auslandsaufträge<br />

wegbrächen, nütze ein Beschäftigungsprogramm<br />

für die<br />

Bauindustrie wenig. Jetzt<br />

seien betriebliche Bündnisse<br />

gefragt, um die Überlebensfähigkeit<br />

der Betriebe und damit<br />

der Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Begonnen hatte der <strong>BKU</strong>-<br />

Neujahrsempfang 2009 der<br />

<strong>BKU</strong>-Region Oberschwaben<br />

mit einer Messe in der Friedrichshafener<br />

Altstadtkirche St.<br />

Nikolaus. Celebrans war<br />

<strong>BKU</strong>-Freund Pater Gilbert,<br />

O.Praem aus dem Kloster<br />

Roggenburg. ■


Schulte: Politikversagen<br />

Unternehmerverband kritisiert Mindestlohn<br />

Mit scharfer Kritik hat der<br />

Unternehmerverband Soziale<br />

Dienstleistungen + Bildung<br />

e.V. (USB) auf die<br />

Aufnahme weiterer Branchen<br />

in das Entsendegesetz<br />

und die damit verbundene<br />

Einführung eines Mindestlohnes<br />

reagiert.<br />

Mit der Aufnahme der<br />

Branchen Pflege und Bildung<br />

demonstriere die Politik ihr eigenes<br />

Versagen, kritisierte<br />

USB-Geschäftsführerin Elisabeth<br />

Schulte. „Erst drückt der<br />

Staat die Preise bei den Maßnahmeverhandlungen<br />

und<br />

Pflegesatzverhandlungen, so<br />

dass die privaten Anbieter in<br />

die Knie gezwungen werden<br />

und nur mit Ausscheren aus<br />

Tarifverträgen oder gar Niedriglöhnen<br />

überleben können.<br />

Dann prangert der Staat die<br />

Niedriglöhne, die er selbst<br />

verursacht hat, an und zwingt<br />

die privaten Einrichtungen, sie<br />

auf einen staatlich verordneten<br />

Mindestlohn anzuheben,<br />

ohne aber die Finanzierungsbedingungen<br />

der Bildung und<br />

Pflege zu verbessern, kritisierte<br />

Schulte, die den <strong>BKU</strong>-Ar-<br />

Im Dschungelcamp<br />

Die Astrologen bieten Anlass<br />

zu schwarzem Humor.<br />

Und dieTheologen stehen fassungslos<br />

vor einem neuen<br />

Atheismus, der dunkle Schatten<br />

vorauswirft.<br />

Die meisten Aufklärer ließen<br />

Gott noch als Hypothese<br />

bestehen, um der Moral Geltung<br />

zu verschaffen und Chaos<br />

abzuwenden. Heutige<br />

Atheisten und „Freidenker“,<br />

die sich als die Erben der Aufklärung<br />

verstehen, verlagern<br />

beitskreis Soziale Ordnung<br />

leitet.<br />

Das Entsendegesetz sei<br />

eigentlich für Branchen gedacht,<br />

die mehrheitlich tarifgebunden<br />

sind. Das sei in der<br />

Pflege aber nicht der Fall,<br />

erklärte Schulte. „Und die<br />

antragstellenden Tarifvertragsparteien<br />

können sich bis<br />

heute nicht auf einen Tarifvertrag<br />

für die Pflege einigen, so<br />

dass der Gesetzgeber gar nicht<br />

weiß, welchem Tarifvertrag er<br />

jetzt die Türen zur Allgemeinverbindlichkeit<br />

öffnet.“<br />

Gleichzeitig kritisiert der<br />

Verband den Mindestlohn aus<br />

generellen Erwägungen. Dieser<br />

werde Berufsanfänger und<br />

gering Qualifizierte in die Arbeitslosigeit<br />

treiben und die<br />

Schwarzarbeit fördern, befürchtet<br />

Schulte.<br />

Zudem werde mit dem<br />

staatlichen Eingriff in staatlich<br />

refinanzierte Branchen massiv<br />

in die Tarifautonomie eingegriffen.<br />

Das Grundgesetz garantiere<br />

bewusst auch die negative<br />

Koalitionsfreiheit, also<br />

das Recht, keinen Tarifvertrag<br />

abzuschließen. ■<br />

3<br />

Babysanfte<br />

Haut für die<br />

ganze Familie.<br />

Babysanfte Haut ist keine Frage des Alters.<br />

Auch die Haut von Erwachsenen und größeren<br />

Kindern braucht eine milde Pflege.<br />

Alle Produkte von HiPP Babysanft sind frei<br />

von unerwünschten Zusätzen und enthalten<br />

besonders hautverträgliche Stoffe aus Bio-<br />

Mandeln. Sie wurden entwickelt, um Allergierisiken<br />

zu minimieren, und sind so sorgfältig<br />

hergestellt wie alles von HiPP.<br />

www.hipp-babysanft.de<br />

Wolfgang Ockenfels: Zwischenruf<br />

die Gottesfrage auf die populistische<br />

Propaganda-Ebene.<br />

Ihr Prophet ist der Biologe Richard<br />

Dawkins („Der Gotteswahn“).<br />

Er repräsentiert den<br />

Niveauverlust des heutigen<br />

Atheismus. In einigen europäischen<br />

Großstädten sieht man<br />

nun Busse mit dem Slogan beschriftet:<br />

„There's probably no<br />

God, now stopp worrying and<br />

enjoy your life.“<br />

Deutlicher als in dieser<br />

Provokation kann hedonistische<br />

Verantwortungslosigkeit<br />

kaum mit der Gottesfrage verbunden<br />

werden. In gewissenhafter<br />

Auslegung könnte die-<br />

ser Spruch bedeuten: Wahrscheinlich<br />

gibt es keine ernsthaften<br />

Gottesleugner mehr,<br />

sondern nur noch solche, die<br />

sich keine Sorgen machen und<br />

ihr Leben genießen wollen.<br />

Frei nach dem alten Gassenhauer:<br />

„Freut euch des Lebens,<br />

Großmutter wird mit der<br />

Sense rasiert.“<br />

Das muss man als Drohung<br />

wörtlich nehmen. Gott erscheint<br />

hier nicht mehr als Bedingung,<br />

sondern als Behinderung<br />

von Freiheit, Lebenssinn<br />

und Freude. Er soll nicht<br />

mehr Hoffnung der Betrübten<br />

undTrost der Sterblichen sein.<br />

Für das Wertvollste im Leben.<br />

Forum<br />

Anzeige<br />

Sein Gebot soll nicht mehr die<br />

Schwachen schützen und die<br />

Unterdrückten befreien. Denn<br />

sonst verdirbt Er den Spaß von<br />

Leuten, die nur noch glauben,<br />

ihnen sei alles erlaubt, und denen<br />

die Vorstellung, einmal<br />

Rechenschaft geben zu müssen<br />

vor Gott, grauenvoll ist.<br />

Der Glaube an ein Jüngstes<br />

Gericht jedoch hebt die Verantwortung<br />

in eine langfristige<br />

Perspektive und eröffnet<br />

die Hoffnung auf ein ewiges<br />

Leben. Die Hölle können wir<br />

freilich schon im diesseitigen<br />

Dschungelcamp erfahren.<br />

<strong>BKU</strong>-Journal 1_09 27


Forum<br />

Benedikt, Darwin und der „furor teutonicus“<br />

Papstkritische Schlagzeilen sind wieder im Kommen – auch in innerkirchlichen Kreisen<br />

In vielen Zeitungs-, Rundfunk-<br />

und Fernsehredaktionen<br />

scheint man derzeit<br />

froh zu sein, endlich wieder<br />

kirchen- und papstkritische<br />

Schlagzeilen produzieren zu<br />

können. Viel trauriger<br />

macht jedoch ein Teil der<br />

innerkirchlichen Reaktionen.<br />

von Prof. Dr. Lothar Roos<br />

Sie machen eine tiefe theologische<br />

Kluft zwischen den<br />

dort vertretenen Positionen<br />

und der Theologie sowohl des<br />

verstorbenen wie des jetzigen<br />

Papstes deutlich. So wirft etwa<br />

die katholische Wochenzeitschrift<br />

„Christ in der Gegenwart“<br />

Benedikt vor, dass er das<br />

Konzil in „Kontinuität“ mit<br />

den früheren Konzilien sieht<br />

und es nicht als „Bruch“ damit<br />

versteht. Wegen seiner „platonischen<br />

Grundorientierung“<br />

könne es für ihn „eine wahre<br />

Evolution des Christseins ähnlich<br />

dem, was wir seit Darwin<br />

als Evolution des Lebens kennen“,<br />

nicht geben. Charles<br />

Darwin als neuer „Kirchenvater“,<br />

das ist die bisher „originellste“<br />

Idee im Darwin-Jahr!<br />

Als Gewährsmann dafür, in<br />

Seit dem 1. Januar 2009 ist<br />

durch eine Änderung des<br />

Personenstandsgesetzes eine<br />

kirchliche Trauung ohne eine<br />

standesamtliche Eheschließung<br />

zulässig. Seitdem darf<br />

sich ein Paar auch dann kirchlich<br />

trauen lassen, wenn es<br />

zuvor nicht standesamtlich<br />

geheiratet hat. Kirchliche<br />

Hochzeit und standesamtliche<br />

Eheschließung sind dann voneinander<br />

entkoppelt.<br />

Es ist jedoch Vorsicht geboten:<br />

Rechtlich gesehen ist eine<br />

28_<strong>BKU</strong>-Journal 1_09<br />

welche Richtung die darwinistischen<br />

„Mutationen“ in der<br />

Kirche gehen müssten, wird<br />

auf Hans Küng verwiesen.<br />

Mutationen<br />

des Christentums<br />

Dessen Ideen konnte man<br />

in der „Süddeutschen Zeitung„<br />

nachlesen: Der Papst<br />

solle „Empfängnisverhütung<br />

gestatten, die Priesterehe zulassen,<br />

die Frauenordiantion<br />

ermöglichen und die Abendmahlsgemeischaft<br />

mit den<br />

evangelischen Kirchen erlauben“.<br />

Das alles fordert Küng<br />

schon seit Jahrzehnten. Neu ist<br />

allenfalls, dass er in Obama<br />

einen universellen Heilsbringer<br />

entdeckt, Benedikt XVI.<br />

mit Bush vergleicht und beide<br />

als „lernunfähig in Fragen von<br />

Geburtenkontrolle und Abtreibung“<br />

(!) bezeichnet. Eine so<br />

„mutierte“ Kirche liefe auf<br />

eine Unterorganisation der<br />

UNO hinaus, die auf der Basis<br />

des kleinsten gemeinsamen<br />

Nenners aller Religionen ein<br />

Weltbeglückungs-Ethos verbreiten<br />

sollte.<br />

Sind Benedikts Leistungen<br />

schon vergessen?<br />

Benedikt XVI. hat als Professor<br />

seine Studenten nachhaltig<br />

beeindruckt. Seine intellektuelle<br />

Brillanz wurde durch<br />

seine Aufnahme in die Akademie<br />

Francaise gewürdigt. Der<br />

kurz vor seiner Papstwahl mit<br />

Jürgen Habermas geführte<br />

Dialog hat viele Menschen<br />

§-Tipp Eheschließung „light“<br />

rein kirchlich geschlossene<br />

Ehe wie eine nichteheliche<br />

Partnerschaft zu bewerten.<br />

Ein Paar, das sich kirchlich,<br />

aber nicht standesamtlich<br />

trauen lässt, lebt rechtlich in<br />

einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft<br />

– mit allen Konsequenzen:<br />

keine Schutzvorschriften<br />

für den Schwächeren<br />

beim Scheitern der Ehe, kein<br />

Unterhaltsanspruch, kein<br />

Erbrecht, keine steuerliche<br />

Ehegattenveranlagung (kein<br />

Splitting-Tarif), auch kein<br />

Zugewinnausgleich, keine<br />

Ehegattenfreibeträge bei der<br />

Erbschaftsteuer …<br />

Auch sind Paare ohne Trauschein<br />

aber mit gesetzlicher<br />

Krankenkasse im Nachteil:<br />

Eine kostenlose Mitversicherung<br />

des Partners als Familienmitglied<br />

ist nicht möglich.<br />

Eine Personengruppe profitiert<br />

allerdings von der neuen<br />

Regelung: Für Witwer hätte<br />

die nur kirchliche Hochzeit einen<br />

klaren Vorteil: Sie würden<br />

ihren Anspruch auf Hinterblie-<br />

zum Nachdenken gebracht.<br />

Bei den Weltjugendtagen fand<br />

Benedikt Zugang zu den Herzen<br />

von Millionen junger<br />

Menschen. Er bewältigte<br />

schwierige Pastoral-Reisen<br />

bravourös. Und er hat uns mit<br />

„Deus caritas est“ und „Spe<br />

salvi“ zwei hervorragende Enzykliken<br />

geschenkt.<br />

Dies alles scheint vergessen.<br />

Für diesen Papst, so<br />

schreibt Heinz-Joachim Fischer<br />

in der FAZ, gibt es „keinen<br />

Treuebonus bei seinen<br />

Landsleuten“, und er fügt hinzu:<br />

„Es überschreitet die Grenze<br />

zur Böswilligkeit, hanebüchene<br />

Meinungen von obskuren<br />

Personen auf Papst und<br />

Kirche einzufärben.“ Der „furor<br />

teutonicus“ sei wieder einmal<br />

ausgebrochen und habe<br />

im deutschen Katholizismus<br />

zu einer „maßlosen Empörung“<br />

geführt, „während die<br />

weltumspannende Kirche unter<br />

Benedikt unbeirrt Kurs<br />

hält.“ ■<br />

benenrente behalten. Den verliert<br />

nämlich, wer standesamtlich<br />

heiratet und damit per Gesetz<br />

als verheiratet gilt.<br />

Ob nun ein kirchliches „Ja“ mit<br />

oder ohne Standesamt, muss<br />

jeder für sich entscheiden.<br />

Eins hat sich aber auch für<br />

Paare geändert, die sich ab<br />

2009 gesetzlich „trauen“: aus<br />

der Heiratsurkunde wurde die<br />

Eheurkunde, was zumindest<br />

eine sprachliche Änderung ist.<br />

Jutta Stüsgen, Steuerberaterin,<br />

www.stuesgen.de


Gewichtiges „Handbuch“<br />

Anton Rauschers neuer Sammelband zur Katholischen Soziallehre<br />

Das Wort „Handbuch“ ist<br />

eine Untertreibung: Auf<br />

rund 1800 Gramm und<br />

1130 Seiten bringt es das<br />

„Handbuch der Katholischen<br />

Soziallehre“, das<br />

jetzt von Anton Rauscher<br />

herausgegeben wurde.<br />

Diese auf den ersten Blick<br />

erschlagende Fülle ist jedoch<br />

übersichtlich gegliedert und erlaubt<br />

so ein selektives Lesen.<br />

Das Buch beginnt mit den<br />

Grundlagen der Soziallehre im<br />

Menschenbild, ihrem „personalen<br />

Fundament“. Weiter geht es<br />

mit den Grundlinien der Soziallehre,<br />

bevor nach einem Exkurs<br />

über Protestantismus und Orthodoxie<br />

der Einstieg in konkrete„Bindestrich-Disziplinen“<br />

beginnt. Hier finden Ehe,<br />

Lebensschutz und Schöpfung<br />

ebenso ihren Platz wie Arbeit,<br />

Eigentum und Soziale Sicherung.<br />

Weitere Kapitel widmen<br />

sich der Staats- und Wirtschaftsordnung,<br />

der Internationalen<br />

Ordnung und der Entwikklungszusammenarbeit.<br />

Das Buch dokumentiert<br />

das Symposion zum 50-jährigen<br />

Bestehen der Marburger<br />

Forschungsstelle<br />

zum Vergleich wirtschaftlicher<br />

Lenkungssysteme im<br />

Oktober 2007.<br />

Es enthält Vorträge zum<br />

Verhältnis der von Walter<br />

Eucken und Franz Böhm begründeten<br />

Ordnungstheorie<br />

(Freiburger Schule) und nahe<br />

stehenden Richtungen der<br />

Wirtschaftswissenschaften.<br />

Leitfrage all dieser Richtungen<br />

ist die nach dem (verfassungs)rechtlichen<br />

Rahmen der<br />

Wirtschaft und ihrer Institutionen,<br />

den diese beeinflussen-<br />

Anton Rauscher (Hg): Handbuch<br />

der Katholischen Soziallehre,<br />

Duncker & Humblot, Berlin<br />

2009, 1130 Seiten, 58 Euro.<br />

Auch die Berater des <strong>BKU</strong><br />

haben Beiträge geliefert: Prof.<br />

Dr. Lothar Roos beschreibt die<br />

Grundlagen der Katholischen<br />

Soziallehre und der päpstlichen<br />

Sozialenzykliken, Prof.<br />

Dr. Wolfgang Ockenfels folgt<br />

mit einem Kapitel über die politische<br />

Theologie, Prof. Dr.<br />

Jörg Althammer thematisiert<br />

die Arbeitswelt, Prof. Dr. André<br />

Habisch widmet sich der<br />

Unternehmensethik.<br />

Karl Kardinal Lehmann<br />

sagte bei der Vorstellung des<br />

den politischen Faktoren und<br />

den gegenseitigen Wechselwirkungen.<br />

Die Autoren betrachten die<br />

deutsche Ordnungspolitik<br />

Freiburger Prägung als einen<br />

aus der historischen Situation<br />

vor und nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg hervorgegangenen<br />

deutschen Sonderweg. Dieser<br />

sei in seinen politischen Wirkungen<br />

mit der Sozialen<br />

Marktwirtschaft in Deutschland<br />

prägend und erfolgreich<br />

gewesen, aber international<br />

nur wenig rezipiert worden.<br />

Die Autoren zeigen Gemeinsamkeiten,<br />

Unterschiede und<br />

Anknüpfungspunkte zu den<br />

angelsächsisch geprägten<br />

Buches, schon der Bezug auf<br />

die Katholische Soziallehre im<br />

Titel sei Gegenwehr gegen<br />

einen Zerfall dieser Lehre<br />

durch innere Auseinandersetzungen<br />

und Spezialisierungen:<br />

Das Buch stelle sich diesem<br />

Trend entgegen. Es nehme<br />

bewusst grundsätzliche<br />

Fragestellungen auf und versuche,<br />

fundamentale, anthropologische<br />

und ethische<br />

Orientierung zu vermitteln<br />

In diesem Sinne setzt Herausgeber<br />

Rauscher schon im<br />

ersten Kapitel Maßstäbe,<br />

wenn er schreibt: „Jede Kultur<br />

wird geprägt von dem ihr zugrunde<br />

liegenden Menschenund<br />

Gesellschaftsverständnis,<br />

von der daraus erwachsenden<br />

Weltsicht einschließlich der<br />

Fragen nach dem Sinn des Lebens.<br />

Auch die christliche<br />

Kultur (...) baut auf dem<br />

christlichen Menschenbild<br />

auf.“ Daran, dass dies die<br />

Denkweisen und politischen<br />

Verhältnisse in Europa geprägt<br />

hat, kann man nicht oft<br />

genug erinnern. Unt<br />

Der Deutsche Sonderweg<br />

Neuerscheinung: „Von der Ordnungstheorie zur Institutionen-Ökonomik“<br />

Denkrichtungen auf.<br />

Angesichts der aktuellen<br />

Vernachlässigung der Ordnungspolitik<br />

an deutschen<br />

Volkswirtschaftlichen Fakultäten<br />

ist dieser Band ein wertvoller<br />

Beitrag zur bleibenden<br />

Relevanz des ordnungsökonomischen<br />

Denkens und seiner<br />

Anschlussfähigkeit an die<br />

internationale Diskussion. Vor<br />

allem den Wissenschaftsministern<br />

der Länder sei er zur Lektüre<br />

empfohlen. M. Wilde<br />

Alfred Schüller und Stefan Voigt<br />

(Hrsg.): Von der Ordnungstheorie<br />

zur Institutionen-Ökonomik,<br />

Lucius & Lucius Stuttgart,<br />

2008, 162 Seiten 32 Euro.<br />

Rezensionen<br />

Wie zukunftsfähig<br />

ist die<br />

Kirche?<br />

Kein Jammern über die<br />

Kirche in diesem lesenswerten<br />

Sammelband mit dem<br />

hoffnungsträchtigen Titel<br />

„Denn sicher gibt es eine<br />

Zukunft – Strategische<br />

Perspektiven kirchlicher<br />

Organisationsentwicklung“.<br />

Aber eine Zumutung als<br />

Diagnose: „Kirche verliert<br />

mehr und mehr den Anschluss<br />

und ihre Anschlussfähigkeit<br />

an die Menschen von heute.“<br />

24 Fachleute und Praktiker<br />

schreiben über die Zukunftsfähigkeit<br />

von Kirche. Die Herausgeber<br />

Valentin Dessoy und<br />

Gundo Lames erklären, dass<br />

ein ständiger Entwicklungsprozess<br />

(„updates“ modern<br />

gesprochen, „aggiornamento“<br />

hieß es noch beim Vaticanum<br />

II) für das erfolgreiche Überleben<br />

der Kirche notwendig<br />

ist. Dafür stellen die Autoren<br />

jetzige Rollen auf (fast) allen<br />

Ebenen kirchlicher Hierarchie<br />

zur Diskussion, erwägen alternative<br />

Finanzierungsformen,<br />

denken über das Gemeindemodell<br />

weit hinaus und geben<br />

viele Denkanstöße.<br />

Der Dialog zwischen unterschiedlichen<br />

Zugangsweisen<br />

macht eine Stärke des Buches<br />

aus: Die bisweilen rationale<br />

unternehmerische Sprache<br />

(„Kundenbeziehung“) dürfte<br />

manchen Frommen erschüttern,<br />

obwohl die theologische<br />

Tiefendimension von Kirche<br />

genauso ihren Platz bekommt.<br />

Wagen Kirche und Laien,<br />

unternehmerisch-offensiv zu<br />

handeln? Ein anspruchsvolles<br />

und beanspruchendes Buch<br />

für alle, denen ihre Kirche am<br />

Herzen liegt und die genau darum<br />

wagen, Kirche neu zu<br />

denken. Andreas Fisch<br />

Valentin Dessoy/Gundo Lames<br />

(Hrsg.): Denn sicher gibt es<br />

eine Zukunft, Paulinus, Trier<br />

2008, 484 Seiten, 24,90 Euro.<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 29


Aus den Arbeitskreisen<br />

Schöpfungsverantwortung wahrnehmen<br />

Stellungnahme zur Klimaschutz-Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken<br />

Das Zentralkomitee der<br />

deutschen Katholiken<br />

(ZdK) hat im November<br />

2008 eine Erklärung zum<br />

Schutz des Klimas verabschiedet.<br />

Unter dem Titel<br />

„Schöpfungsverantwortung<br />

wahrnehmen – jetzt handeln!<br />

Für einen nationalen<br />

und internationalen Klimaschutz“<br />

werden jeder Einzelne,<br />

Politik und Wirtschaft<br />

und die Kirche aufgefordert,<br />

jetzt zu entscheiden<br />

und zu handeln.<br />

von Prof. Dr. E. Hagenmeyer<br />

Verwundert reibt man sich<br />

beim Lesen die Augen und<br />

fragt, warum denn das ZdK<br />

grüne Ideologien eins zu eins<br />

übernimmt, ja teilweise sogar<br />

noch darüber hinausgeht. Da<br />

wird ein Maximalprogramm<br />

gefordert, das unter anderem<br />

überzogene Vorschläge macht<br />

und keinerlei kritische Distanz<br />

zu den eigenenAnnahmen und<br />

zu den zum Teil unausgewogenen<br />

und weltfremden Forderungen<br />

erkennen lässt.<br />

Obwohl zahlreiche Wissenschaftler<br />

davor warnen (etwa<br />

wiederholt in FAZ-Beiträgen),<br />

dieAussagen des Weltklimarates<br />

(IPCC) ungeprüft zu übernehmen,<br />

geht das ZdK einfach<br />

davon aus, dass der Klimawandel<br />

antroprogen und fast ausschließlich<br />

durch CO2 verursacht<br />

wird.<br />

Forderungen ohne<br />

Zusammenhang<br />

Als Handlungsempfehlungen<br />

werden neben Vorschlägen,<br />

die vernünftig erscheinen,<br />

so unzusammenhängende Forderungen<br />

erhoben wie zu Fuß<br />

oder per Fahrrad das Auto zu<br />

ersetzen (wozu extra eine umfangreiche<br />

Infrastruktur aufzubauen<br />

ist), ein Tempolimit<br />

30_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Die Kosten der Stromerzeugung<br />

Braunkohle<br />

Kernenergie<br />

Steinkohle<br />

Wasserkraft<br />

Erdgas<br />

Windenergie<br />

Photovoltaik<br />

für die<br />

Entstehung*<br />

(Investitions-, Betriebs- u.<br />

Brennstoffkosten)<br />

in Cent pro kWh<br />

2,40 ct<br />

2,65<br />

3,35<br />

4,30<br />

4,90<br />

von 120 km/h auf Autobahnen<br />

einzuführen, Glühbirnen ohne<br />

Rücksicht auf ihre (auch positiven)<br />

Anwendungen zu verbieten,<br />

weniger Fleisch zu essen,<br />

den Flugverkehr zu vermeiden<br />

und so weiter.<br />

Besonders bedenklich erscheint<br />

mir die Forderung, auf<br />

die Kernenergie zu verzichten<br />

und mit einem Brennstoffwechsel<br />

von Kohle auf (russisches?)<br />

Gas zusammen mit<br />

den regenerativen Energien<br />

die Energieprobleme eines<br />

großen Industrielandes lösen<br />

zu wollen. Sind wir denn gescheiter<br />

als viele unserer<br />

Nachbarländer, die neue Kernkraftwerke<br />

bauen werden?<br />

Die Abwägung<br />

fehlt<br />

9,00**<br />

Nirgendwo erkennt man in<br />

dem Papier eine vernünftige<br />

Abwägung von Machbarem<br />

und Realitätsfernem, von Effektivem<br />

und weniger Wirksamem,<br />

von guten und undurchdachten<br />

Anwendungen der<br />

einzelnen Vorschläge. Es ist<br />

54,00**<br />

kaum vorstellbar, dass das<br />

ZdK im Namen der deutschen<br />

Katholiken spricht, die sich<br />

stets durch eine realistische<br />

Wirtschafts- und Technikbetrachtung<br />

ausgezeichnet haben.<br />

Die christliche Motivation<br />

und Berechtigung wird aus<br />

der Bewahrung der Schöpfung<br />

(Gen 2,15) abgeleitet,<br />

doch gewinnt man den Eindruck,<br />

dass es mehr um Konservierung<br />

als um denAuftrag<br />

geht, sich die Erde in einer<br />

verantwortlichen Art und<br />

Weise untertan zu machen<br />

(Gen 1,28).<br />

Was sind<br />

die Alternativen?<br />

Der Blick muss sich deshalb<br />

auf wirklich nachhaltige<br />

Entwicklungen richten. Man<br />

folgt einer guten Tradition der<br />

Katholischen Soziallehre,<br />

wenn man eine Güterabwägung<br />

verlangt zwischen ökologischer,<br />

ökonomischer und<br />

sozialer Nachhaltigkeit. Natürlich<br />

werden sich dabei auch<br />

Umwelt<br />

(über gesamten gesamten Produktionszyklus:<br />

Produktionszyklus:<br />

Brennstoffgewinnung, Brennstoffgewinnung, Kraftwerksbau,<br />

Kraftwerksbau,<br />

Entsorgung)<br />

Entsorgung)<br />

in Gramm Gramm CO CO 2 pro kWh<br />

kWh<br />

5 – 33<br />

4 – 36<br />

10 – 38<br />

78 – 217<br />

823 – – 1 231 g<br />

g<br />

750 – 1 080<br />

080<br />

399 – 644<br />

*ohne Kosten für CO 2 -Zertifikate<br />

**gemäß Erneuerbare-Energien-Gesetz Quelle: BMWi, IER, Paul Scherrer Institut, Ökoinstitut Darmstadt © Globus 2623<br />

Forderungen des ZdK bestätigen,<br />

aber doch in einem Kontext,<br />

der ohne Aufregung einseitige<br />

Ansätze überwindet<br />

und die Wohlfahrt der Menschen<br />

in allen Lebensbereichen<br />

vom lokalen bis zum globalen<br />

Maßstab angemessen<br />

berücksichtigt.<br />

Auch andere Ziele<br />

im Auge halten<br />

Keineswegs soll hier einer<br />

fatalen Untätigkeitshaltung<br />

das Wort geredet werden,<br />

„weil man ja am Klima sowieso<br />

nichts ändern könne“.<br />

Natürlich muss man einer Bedrohung<br />

begegnen, auch dann,<br />

wenn man sich ihrer nicht sicher<br />

ist.Aber es gibt genügend<br />

andere Ziele zu beachten wie<br />

Gesundheit, Schonung von<br />

Ressourcen, wirtschaftliche<br />

Prosperität und Wohlfahrt,<br />

nicht allein den Klimaschutz.<br />

Das Thema ist zu ernst,<br />

um leichtfertig Furcht und<br />

Schrecken zu verbreiten.<br />

Die ZdK-Erklärung finden Sie<br />

unter www.zdk.de/erklaerungen.


„Kauf Dir wenigstens ein Los!“<br />

Nur wer etwas tut, kann auch für Gott wirken<br />

Ein bayerischer Katholik<br />

namens Seppel pilgerte<br />

nach Altötting und zündete<br />

eine Kerze an, mit der<br />

Bitte: „Herr, lass mich bitte<br />

einmal im Lotto gewinnen!“<br />

von Dr. Stephan Bosewitz<br />

Er pilgerte viele <strong>Jahre</strong> nach<br />

Altötting und zündete immer<br />

mehr Kerzen mit dem gleichen<br />

Gebetsanliegen: „Herr lass<br />

mich bitte einmal im Lotto gewinnen“.<br />

Auf einmal kam eine<br />

Stimme von Oben: „Lieber<br />

Seppel, gib mir eine Chance:<br />

Kaufe dir wenigstens einmal<br />

ein Los!“<br />

Dieser Witz pointiert ganz<br />

gut einen Ausschnitt unseres<br />

Glaubenslebens. Nur wenn<br />

man etwas tut, hat ER auch die<br />

Chance, uns unter die Arme zu<br />

greifen und mit unsern Armen<br />

Comeback<br />

Ein Buch zum Rosenkranz<br />

Der Rosenkranz kommt aus<br />

der alten urkirchlichen Geschichte<br />

des Ruhegebetes<br />

der frühen Mönchsväter.<br />

Seinerzeit empfahl man den<br />

Dominikanernovizen, immer<br />

wieder ein schlichtes „Ave<br />

Maria“ zu beten und dabei<br />

innerlich das Leben Jesu in<br />

einzelnen Stationen an sich<br />

vorübergehen zu lassen. So<br />

entstanden die einzelnen Gesetze.<br />

Diese Wiederholung schafft<br />

einen Raum der Ruhe und Stille,<br />

wie er sonst schwer zu erreichen<br />

ist. Man kann viele<br />

Anliegen und Sorgen in diesem<br />

Gebet unterbringen. Man<br />

kann ihn gemeinsam beten<br />

oder allein, im Autostau oder<br />

beim Waldspaziergang.<br />

Gerade die Päpste des<br />

20. Jahrhunderts haben größ-<br />

Das Kreuz in St. Ludgeri in Münster:<br />

Im Krieg verlor der Korpus in<br />

der Kirche seine Arme und der<br />

Pfarrer vollendet das Kreuz auf<br />

seine Weise.<br />

zu wirken. Besonders eindrucksvoll<br />

erlebte ich dies bei<br />

folgender Begebenheit: Ich<br />

hatte eine Einladung zu einem<br />

Weinfest in Würzburg erhalten<br />

und diese erst nach langer<br />

Überlegung angenommen.<br />

Nach einem schönen Abend<br />

Glauben<br />

lesen<br />

ten Wert auf den Rosenkranz<br />

gelegt. Johannes XXIII hat auf<br />

die Frage nach einem<br />

„schlecht“ gebeteten Rosenkranz<br />

geantwortet: „Noch<br />

schlechter ist der Rosenkranz,<br />

den man gar nicht betet.“<br />

Wenn Sie die Geschichte<br />

und Wirkung des Rosenkranzes<br />

näher kennenlernen wollen,<br />

empfehle ich das neue<br />

Buch „Heiliges Land“ von<br />

Paul Badde. Er besucht mit der<br />

Perlenschnur in der Hand all<br />

die besonderen Orte, die in den<br />

20 verschiedenen Rosenkranzgesetzen<br />

meditiert werden.<br />

Das Buch ist interessant wie<br />

ein Reiseführer und doch<br />

fromm wie ein Exerzitienbüchlein.<br />

M. Löhr<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 31<br />

trat ich mit meiner Gastgeberin<br />

nach Mitternacht den<br />

Heimweg an. Dabei kam uns<br />

eine ältere vornehme Frau<br />

schwankend entgegen. Trotz<br />

ihres glasigen Blickes merkten<br />

wir, dass sie Blickkontakt<br />

suchte. Dann stürzte sie und<br />

wir richteten sie auf. Weinend<br />

erzählte sie, dass sie sich<br />

schämte, betrunken zu sein,<br />

und dass sie heute nacht sterben<br />

möchte.<br />

Sie hatte nach 40 <strong>Jahre</strong>n<br />

Ehe einen heftigen Streit mit<br />

ihrem Mann und war ausgerissen.<br />

Problem: Vor Wut hatte<br />

sie ihren Wohnungsschlüssel<br />

nicht mitgenommen. Nach ihrem<br />

Dafürhalten gab es kein<br />

Zurück mehr. Wir redeten ihr<br />

gut zu und sie zeigte uns den<br />

Weg zu ihrem Haus. Zu unserem<br />

Erstaunen war die Haustür<br />

mit einem Keil versehen. Ein<br />

l<br />

Leuchtende<br />

Präsente<br />

240 <strong>Jahre</strong><br />

Kerzen Kerzen aus<br />

KKÖLN Ö LN<br />

Aus den Arbeitskreisen<br />

Glauben<br />

leben<br />

weiterer Keil hielt die Wohnungstür<br />

im dritten Stock auf.<br />

Die Frau bat uns zum Gespräch<br />

herein. Zwischenzeitlich<br />

sahen wir den Mann durch<br />

die Wohnung huschen. Er<br />

wollte sich nur überzeugen,<br />

dass seine Frau wieder da ist.<br />

Gegen drei Uhr konnten wir<br />

gehen und waren sicher, dass<br />

die Frau ihre Lebensmüdigkeit<br />

überwunden hatte. Meine Begleitung<br />

sagte nur: „Alleine<br />

hätte ich vor der torkelnden<br />

Frau in der Fußgängerzone<br />

Angst gehabt und hätte mich<br />

vesteckt.“ Mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

sollten wir das<br />

Vorhaben der Frau vereiteln,<br />

und ich wusste, wer mich zu<br />

der Feier geschickt hatte. ■<br />

Öffnungszeiten Kerzenladen:<br />

Montag bis Freitag: 9.00 - 18.00 Uhr<br />

Samstag: 9.00 - 14.00 Uhr<br />

50858 Köln (Marsdorf)<br />

Max-Planck-Strasse 43<br />

Tel.: 02234 990 99-0<br />

Fax.: 02234 990 99-88<br />

schloesser-gmbh@netcologne.de<br />

www.kerzenschloesser.de<br />

Anzeige


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Alte Meister in neuer Mischung<br />

Ein Künstler im <strong>BKU</strong>: Werner Ritter bearbeitet historische Kunst am Computer<br />

In seinem Computer erwachen<br />

alte Meister zu neuem<br />

Leben: <strong>BKU</strong>-Mitglied Werner<br />

Ritter aus Aschaffenburg<br />

verfremdet sakrale<br />

Kunstwerke, um sie dann in<br />

neuer Gestalt und mit neuen<br />

Farben auf großflächige<br />

Leinwände zu drucken.<br />

Die Beschäftigung mit der<br />

Kunst begann vor einigen <strong>Jahre</strong>n,<br />

als Ritter in alten Kirchen<br />

den Werken von Künstlen wie<br />

Matthias Grünewald oder Lucas<br />

Cranach begegnete. Bald<br />

kam er auf die Idee, diese<br />

Klassiker am Computer zu bearbeiten.<br />

Ausgangspunkt der Arbeiten<br />

sind Digitalfotos der Vorlagen,<br />

die Ritter in mehreren<br />

Schritten verfremdet und verarbeitet:<br />

Er verändert Blickachsen<br />

und Format, setzt neue<br />

Farbakzente und konzentriert<br />

sich auf die Elemente der Bilder,<br />

die ihm wesentlich erscheinen.<br />

Oft sind es Hunderte<br />

von Schritten, bevor so aus<br />

40 <strong>Jahre</strong><br />

Thomas Diepenbrock, Lingen<br />

Angelika Müller, Dachau<br />

Roland Bachmann, Berlin<br />

Werner Schäfer,<br />

Lago Vista, USA<br />

Hubertus Zilkens,<br />

Köln<br />

50 <strong>Jahre</strong><br />

Dr. Martin Stockhausen, Köln<br />

Waldemar Zgrzebski, Bonn<br />

Gerhard Lux, München<br />

Thomas Bette, Hannover<br />

Josef Thuringer, Passau<br />

Dorothea Böhm, München<br />

Karl Fesenmeyer, Edenkoben<br />

Raf-Peter Weingarten,<br />

Gelsenkirchen<br />

Roland Haeck, Köln<br />

Ralf Josten, Köln<br />

Dr. Markus Wessel, Berlin<br />

Eduard Appelhans, Sundern-Hagen<br />

32_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Alte Kunst in neuem Gewand: Die „Beweinung“ von Matthias Grünewald<br />

vor und nach der Bearbeitung durch Werner Ritter (oben rechts).<br />

einem Cranach oder Grünewald<br />

ein „Ritter“ wird.<br />

Im Hauptberuf ist Ritter<br />

Geschäftsführer einer Werbeagentur.<br />

Das handwerkliche<br />

Rüstzeug hierfür hat der 1952<br />

in Mainhausen bei Aschaffenburg<br />

geborene Künstler während<br />

seiner Ausbildung in<br />

einer lithographischen Kunstanstalt<br />

gelernt.<br />

Anfangs hat er die Ergeb-<br />

Thomas Schmid, Ulm<br />

Heiko Hünemeyer, Glessen<br />

Ulrich Horn, Erfurt<br />

<strong>60</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Prof. Dr. Franz Merl, Zeitlarn<br />

Peter Koll, Sommerach<br />

Manfred Haesemann, Köln<br />

Werner Hüppe,<br />

Bottrop-Kirchhellen<br />

Ernst-Michael Hasse, Lüdge<br />

Dr. Heinrich Nickel, Frankfurt<br />

Paul Färber, Halle<br />

Dr. Günter Hackel, Dresden<br />

Albert Gregor Lehr, Freiburg<br />

Klaus Boxhorn, Magdeburg<br />

Lothar Erbers, Mönchengladbach<br />

65 <strong>Jahre</strong><br />

Karl Keckeis, Landshut<br />

Peter Braschoß, Köln<br />

Clemens A. Echelmeyer, Burgwedel<br />

Heinz-Willi Schorn, Hückelhoven<br />

Hans-Peter Czech, Rosenheim<br />

nisse seiner Arbeit auf Papier<br />

ausgedruckt. Mittlerweile jedoch<br />

hat er eine Technik entwickelt,<br />

um die Werke farbig<br />

auf Leinwand auszudrucken.<br />

Die Konturen dieses Trägermaterials<br />

lassen die Bilder<br />

noch lebendiger erscheinen.<br />

Auch bei der Wahl der Vorlagen<br />

ist er in der Neuzeit angekommen:<br />

Vor einiger Zeit<br />

nahm er sich Fotos der Pas-<br />

Runde Gebur tstage<br />

Günther G. Goth, München<br />

Wilhelm Hermann,<br />

Stephanskirchen<br />

Clemens Graf von Wedel, Köln<br />

Josef Marquard, Augsburg<br />

70 <strong>Jahre</strong><br />

Heinrich Peter Reuter,<br />

Bad Nauheim<br />

Dr. Edgar Klees, Alt Karin<br />

Hanns J. Huber, Regensburg<br />

Ernst Mommertz, Köln<br />

Fridolin Schmider, Hausach<br />

Dr. Winfried Kill, Bergisch Gladbach<br />

Hermann M. Remaklus, Bergisch<br />

Gladbach<br />

Bernd Thywissen, Heinsberg<br />

Prof. Dr. Bruno Refisch, Voerde<br />

Rudi Henn, Simmerath<br />

Peter Pick, Grevenbroich<br />

Rudolf Movers, Köln<br />

Klaus Mischke, Greifswald-Eldena<br />

Prof. Dr. jur. Helmut Rödl, Neuss<br />

sionsspiele in Oberammergau<br />

vor und setzte diese Bühnenbilder<br />

neu in Szene.<br />

75 <strong>Jahre</strong><br />

Prof. Dr. Walter Schmitz-Valkenbe,<br />

Köln<br />

Dr. Fritz Goost, Köln<br />

Bernhard Feldmann, Paderborn<br />

Paul Faßbender, Alfter<br />

Dr. Dieter Kirchner, Köln<br />

Dr. Karl Feiden, Bonn<br />

Joachim Zislo, Barsinghausen<br />

Günther Schicks, Berlin<br />

Herbert Geiger, Kinding<br />

80 <strong>Jahre</strong><br />

Margret Wintermann, München<br />

Dr. Norbert Reis, Saarbrücken<br />

Herbert Saier, Freiburg<br />

Paul Ludwig Maier, Forchheim<br />

Alfred Rollmann, Groß-Umstadt<br />

Dr. Hildegard Schnetkamp,<br />

Löningen<br />

85 <strong>Jahre</strong><br />

Aggiornamento<br />

Ritter betitelt seine Kunst<br />

als Aggiornamento. Dieses<br />

Leitmotiv von Papst Johannes<br />

XXIII. bedeutet übersetzt, Althergebrachtes<br />

in Neuem Licht<br />

zu betrachten. „Wie der Papst<br />

die Kirche der Welt und die<br />

Welt der Kirche öffnen wollte,<br />

so habe ich mir zum Ziel gesetzt,<br />

meisterliche Kunst der<br />

Vergangenheit dem Menschen<br />

von heute zu öffnen“,<br />

sagt er selbst. Dabei gehe es<br />

ihm immer darum, die Meisterwerke<br />

nicht nur unter<br />

künstlerischen Aspekten zu<br />

sehen, sondern sich auch mit<br />

deren religiösen Inhalten, den<br />

Glaubensbotschaften auseinander<br />

zu setzen. So ist es folgerichtig,<br />

dass viele seiner<br />

Ausstellungen auch in Kirchen<br />

zu finden sind.<br />

www.wernerritter.de<br />

Werner Mues, Köln


„Botschafter der Sicherheit“<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong>: Renate Pilz produziert Steuerungen für die Automation<br />

„Wir möchten auch in der<br />

aktuellen Krise keinen Mitarbeiter<br />

aus unserer wundervollen<br />

Mannschaft verlieren“,<br />

versichert <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied Renate Pilz,<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Pilz GmbH<br />

& Co. KG in Ostfildern bei<br />

Stuttgart.<br />

von Peter Unterberg<br />

Die Firma Pilz produziert<br />

mit rund 1400 Mitarbeitern Sicherheitstechnik<br />

für alle Bereiche<br />

der Automation: von<br />

der Abschalt-Automatik für<br />

Maschinen über die Steuerung<br />

von Windkraft-Anlagen bis<br />

hin zur Seilbahn in den Bergen:<br />

„Wenn Sie in der Seilbahn<br />

ein kleines gelbes Kästchen<br />

von Pilz sehen, wissen<br />

Sie, dass Sie sicher oben ankommen“,<br />

versprach die Firmenchefin<br />

jetzt bei einer Betriebesbesichtigung<br />

der Diözesangruppe<br />

Stuttgart. Rund<br />

150 Millionen Euro <strong>Jahre</strong>sumsatz<br />

werden so erwirtschaftet,<br />

zwei Drittel davon im Export.<br />

„Wir verstehen uns als Botschafter<br />

der Sicherheit“, erklärte<br />

Pilz. Das klassische Betätigungsfeld<br />

seien Steuerungen,<br />

die die Sicherheit der<br />

Menschen an den Maschinen<br />

erhöhen.<br />

Die Firma ging aus einer<br />

Glasbläserei hervor, die Pilz<br />

Schwiegervater im Jahr 1948<br />

gegründet hat. Ihr Mann Peter<br />

Pilz wandelte den Betrieb in<br />

Richtung Elektronik um und<br />

prägt diesen mit seinen Visionen<br />

bis heute. Nach seinem<br />

frühen Tod sprang Renate Pilz<br />

Stadtplaner<br />

<strong>BKU</strong> Düsseldorf trauert um Dr. Hans Küppers<br />

Die Diözesangruppe Düsseldorf<br />

trauert um ihr Vorstandsmitglied<br />

Dr. Hans<br />

Küppers, der am 17. Februar<br />

im Alter von 75 <strong>Jahre</strong>n<br />

verstorben ist.<br />

Nach der Kindheit in Neuss<br />

und dem Jurastudium trat er<br />

1963 in den öffentlichen Dienst<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

ein und war dort für Stadt-<br />

Firmenbesuch: Der Diözesanvorsitzende Reinald Wolff (v.li.), Unternehmerin<br />

Renate Pilz und Redner Stephan Teuber. Foto: Peter Unterberg<br />

erneuerung und Städtebauförderung<br />

zuständig. Im <strong>Jahre</strong><br />

1978 wurde er Stadtrat für das<br />

Planungsdezernat in Frankfurt.<br />

Nach elf <strong>Jahre</strong>n kehrte er ins<br />

Rheinland zurück und war bis<br />

zu seiner Pensionierung (1994)<br />

Bau- und Planungsreferent in<br />

Düsseldorf. In den <strong>Jahre</strong>n danach<br />

vertrat er als Rechtsanwalt<br />

am Landgericht Düsseldorf<br />

Mandanten im Bau- und<br />

Bodenrecht. Verheiratet war<br />

Küppers seit 1972 mit Dr. rer.<br />

pol. Marina Pfeffer, die beim<br />

ersten <strong>BKU</strong>-Geschäftsführer,<br />

Prof. Dr. Wilfrid Schreiber,<br />

promoviert hatte. 1998 wurde<br />

Küppers mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande geehrt.<br />

ins kalte Wasser und führte<br />

den Betrieb weiter. Mittlerweile<br />

arbeiten Sohn und Tochter<br />

dabei mit, die 24 Tochterunternehmen<br />

in aller Welt zu<br />

koordinieren.<br />

„Safety Eye“ schafft<br />

virtuelle Sicherheitsräume<br />

Neuestes Produkt von Pilz<br />

ist die Kamera „Safety Eye“,<br />

die auf der nächsten HannoverMesse<br />

vorgestellt werden<br />

soll: Diese Kamera kann ein<br />

dreidimensionales Bild erzeugen,<br />

in dem sich virtuelle Si-<br />

Wahlen in Paderborn<br />

Menschen im <strong>BKU</strong><br />

cherheitszonen um Maschinen<br />

definieren lassen, wo früher<br />

Trennwände oder Zäune erforderlich<br />

waren: Wenn Menschen<br />

oder Gegenstände in einen<br />

Gefahrenbereich eindringen,<br />

ertönt zunächst ein Warnton<br />

und die Maschine wird<br />

gebremst. Erst wenn das nicht<br />

hilft, und der Eindringling in<br />

den Kernbereich gelangt, wird<br />

das Notaus eingeleitet.<br />

Teuber und die Irrtümer<br />

Abgerundet wurde der Besuch<br />

von Stephan Teuber, der<br />

in einem Vortrag „sieben Irrtümer<br />

der Mitarbeiterbindung“<br />

ins Viser nahm. Es sei eine<br />

Fehleinschätzung, dass eine<br />

gute Stimmung im Betrieb<br />

auch automatisch zu guten Arbeitsergebnissen<br />

führt, stellte<br />

er klar. Zudem führe nicht jedes<br />

Lob zu mehr Motivation:<br />

Komplimente seien wichtig,<br />

müssten aber am Ziel der jeweiligen<br />

Aufgabe orientiert<br />

sein, sagte der Unternehmensberater.<br />

■<br />

Der Vorstand der Diözesangruppe Paderborn ist einstimmig und unverändert<br />

für eine weiter Amtszeit bestätigt worden. Die Mitgliederversammlung<br />

der Gruppe stellte sich damit hinter ihren Vorsitzenden Ferdinand<br />

Klingenthal (Mitte) sowie seine Stellvertreter Wilhelm Vockel<br />

(links) und Wilhelm A. Böllhoff (rechts).<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 33


Menschen im <strong>BKU</strong><br />

Auszeichnung für<br />

Caritas Olpe<br />

Der Car<br />

i t a s v e r -<br />

band Olpe<br />

hat beim<br />

W e t t b e -<br />

werb „BesterArbeitgeber<br />

im<br />

Gesundheitswesen 2009“ den<br />

1. Platz in der Größenklasse<br />

der Unternehmen mit mehr als<br />

500 Beschäftigten erreicht.<br />

„Wir sind sehr stolz auf diese<br />

besondere Anerkennung und<br />

sehen unser Engagement in<br />

der Personalarbeit bestätigt“,<br />

sagte Caritas-Geschäftsführer<br />

und <strong>BKU</strong>-Mitglied Christoph<br />

Becker (Foto) bei der Preisverleihung<br />

in Berlin.<br />

Der Caritasverband Olpe ist<br />

mit 1 100 Mitarbeitern unter<br />

anderem Träger von Einrichtungen<br />

der Behinderten-, Alten-<br />

und Krankenhilfe.<br />

Der Bausachverständige Hubert<br />

Baumeister aus Lügde-<br />

Falkenhagen (Diözesangruppe<br />

Paderborn) ist am<br />

14. März im Hohen Dom zu<br />

Paderborn zum Diakon geweiht<br />

worden.<br />

Eine seltene<br />

A u s z e i c h -<br />

nung hat<br />

B K U - M i t -<br />

glied Dr.<br />

M a n f r e d<br />

Fuchs zu seinem<br />

70. Geburtstagerhalten.<br />

Der<br />

stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der Fuchs<br />

Petrolub AG erhielt den Ehrenring<br />

der Stadt Mannheim.<br />

Von diesem Ring darf es jeweils<br />

nur sieben lebende Träger<br />

geben. Jedes der Exemplare<br />

wird einzeln angefertigt<br />

und mit einer Namensgravur<br />

34_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Logistik und soziales Engagement<br />

Zum 70. Geburtstag von Ernst Mommertz<br />

Der <strong>BKU</strong> und viele andere<br />

Vereine in Köln wären ohne<br />

Ernst Mommertz nur<br />

schwer vorstellbar.Am 20.<br />

April wird er 70.<br />

Mommertz’ Berufsleben<br />

stand ganz im Zeichen der Logistik.<br />

Er begann 1956 als<br />

Lehrling in der Spedition Delhey<br />

und arbeitete sich dort bis<br />

zum Geschäftsführer hoch.<br />

Als das Unternehmen im Jahr<br />

1996 verkauft wurde, machte<br />

er sich als Unternehmensberater<br />

in der Logistikbranche<br />

selbständig.<br />

In den <strong>BKU</strong> trat er im Jahr<br />

1985 ein und gehörte dort sehr<br />

bald auch zum Bundesvorstand.<br />

Zwei <strong>Jahre</strong> war er Mitglied<br />

des dreiköpfigen Sprecherkreises,<br />

der bis 2001 den<br />

Verband führte. Ende 2002<br />

wechselte er von der regulären<br />

Unternehmer im <strong>BKU</strong><br />

versehen. Mit der Auszeichnung<br />

würdigt die Stadt Fuchs<br />

Engagement für Wissenschaft,<br />

Soziales und Kultur in<br />

Mannheim. Fuchs ist unter<br />

anderem Vorsitzender des<br />

Stiftungsrates.<br />

Dr. Klaus Schweinsberg<br />

steigt als neuer Teilhaber bei<br />

der Bonner UnternehmensberatungIntes<br />

ein.<br />

Das <strong>BKU</strong>-<br />

Mitglied<br />

Schweinsberg<br />

war<br />

b i s l a n g<br />

Herausgeber<br />

des<br />

Unternehmermagazins Impulse<br />

und Chefredakteur von<br />

Capital. Der Verlag Gruner<br />

und Jahr hat beide Redaktionen<br />

zusammengelegt und von<br />

Köln nach Hamburg verlegt.<br />

Ernst Mommertz<br />

Vorstandsarbeit in die Rolle<br />

eines kooptierten Vorstandes.<br />

Die Vielzahl seiner weiteren<br />

Ehrenämter kann nur angedeutet<br />

werden. Mommertz<br />

war Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren,<br />

Mitglied der<br />

IHK-Vollversammlung und<br />

zahlreicher Gremien der Kammer<br />

sowie Handelsrichter.<br />

Im sozialen Bereich ist vor<br />

allem die Aktion „Der Sack“<br />

Der Leiter des Arbeitskreises<br />

Mittelstand, Dr. Claus Gerkkens,<br />

hat ist aus persönlichen<br />

Gründen den Vorstandsvorsitz<br />

der Böwe Systec AG in<br />

Augsburg niedergelegt.<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglied Prof. Dr. Norbert<br />

Walter hat sich mit einer<br />

auffällig pessimistischen Prognose<br />

zum Wirtschaftswachstum<br />

zu Wort gemeldet. Der<br />

64-jährige Chef-Volkswirt<br />

der Deutschen Bank sagte Ende<br />

Februar voraus, dass die<br />

deutsche Wirtschaft im laufenden<br />

Jahr um fünf Prozent<br />

schrumpfen werde. Die FAZ<br />

erinnerte in einem Bericht<br />

hierzu daran, dass Walter<br />

schon mehrfach mit negativen<br />

Vorhersagen Ärger bekommen,<br />

aber am Ende Recht behalten<br />

hat. Die Zeitung wies<br />

auch darauf hin, dass Walter<br />

im September 65 <strong>Jahre</strong> alt<br />

zu nennen. Dieser<br />

von ihm gegründete<br />

Verein,<br />

in dem Mommertz<br />

Logistik<br />

und gute Werke<br />

verbindet, versorgt<br />

Monat für<br />

Monat notleidende<br />

Kölner<br />

Familien mit einem<br />

Sack voller<br />

Lebensmittel.<br />

Dass zu einem solchen Leben<br />

auch das Bundesverdienstkreuz<br />

gehört, liegt auf<br />

der Hand. Viel wichtiger aber<br />

ist, dass Ernst Mommertz eine<br />

Persönlichkeit ist, die die<br />

Menschen um ihn herum immer<br />

spüren lässt, dass er sie<br />

mag. Die vielen, die ihn auch<br />

mögen, wünschen ihm noch<br />

viele gesunde <strong>Jahre</strong>. Unt<br />

und dann in Pension gehen<br />

wird.<br />

Wie wir erst jetzt erfahren<br />

haben, ist <strong>BKU</strong>-Mitglied<br />

Hermann Haeck aus Köln<br />

im Herbst des vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>s verstorben. Haeck<br />

wurde 1916 geboren und war<br />

beruflich in der Steuer- und<br />

Wirtschaftsberatung tätig.<br />

Der stellvertretende <strong>BKU</strong>-<br />

Bundesvorsitzende, Dr.<br />

Thomas Müller-Kirschbaum,<br />

Leiter Forschung und<br />

Produktion für Wasch- und<br />

Reinigungsmittel bei Henkel,<br />

wurde von der Hochschule<br />

Niederrhein in Krefeld inAnerkennung<br />

seiner langjährigen<br />

Lehrtätigkeit auf dem<br />

Gebiet des Produkt- und Innovationsmanagements<br />

zum<br />

Honorarprofessor ernannt.


Bund Katholischer Unternehmer e.V.<br />

I N T E R N<br />

-<br />

Nachrichten • Berichte • Kommentare<br />

„Jeder aufgeklärte Fall ist ein Segen!“<br />

DG Ruhrgebiet diskutiert in der Wolfsburg über die Korruption<br />

Korruption ist in jeder Art<br />

von Unternehmen und in<br />

jeder Behörde möglich. Mit<br />

dieser Klarstellung begann<br />

die Bochumer Oberstaatsanwältin<br />

Marie-Luise<br />

Eckermann-Meier ihren<br />

Vortrag bei einer Gemeinschaftsveranstaltung<br />

der<br />

<strong>BKU</strong>-Diözesangruppe<br />

Ruhrgebiet und der Katholischen<br />

Akademie Wolfsburg<br />

in Mülheim.<br />

Unter demThema „Was kostet<br />

die Welt“ diskutierte sie<br />

dort mit dem Generalbevollmächtigten<br />

von Hochtief,<br />

Hartmut Paulsen, und dem<br />

stellvertretenden Vorsitzenden<br />

von Transperancy International,<br />

Dr. Peter von Blomberg.<br />

Für die Staatsanwältin beginnt<br />

die Korruption mit Zahlungen<br />

für Führerscheine oder<br />

den besseren Standplatz auf<br />

der Kirmes und geht bis zum<br />

Einig im Kampf gegen die Korruption: Oberstaatsanwältin Eckermann-<br />

Meier, Hochtief-Vertreter Paulsen, Moderator Christoph Giersch und von<br />

Blomberg. Foto: Peter Unterberg<br />

Brief, der unkontrolliert die<br />

Haftanstalt verlässt. Typische<br />

Gegenleistungen seien neben<br />

Geldzahlungen auch Dienstleistungen<br />

von Bauarbeiten bis<br />

zur Prosititution oder gut dotierte<br />

„Beraterverträge“.<br />

Weitaus enger als in der Privatwirtschaft<br />

werde das Thema<br />

bei Staatsdienern gesehen:<br />

So seien schon einmal ein Polizist<br />

zu einer Haftstrafe verurteilt<br />

worden, nur weil er für<br />

zwei Gläser Bier auf eine Anzeige<br />

wegen einer fehlenden<br />

Schanklizenz verzichtet habe.<br />

Hochtief-Compliance-Leiter<br />

Paulsen berichtete, wie<br />

Großunternehmen heute mit<br />

diesem Phänomen umgehen.<br />

Es sei unverzichtbar, alle Mitarbeiter<br />

entsprechend zu schulen<br />

und ihnen anonyme Hotlines<br />

anzubieten. Wichtig sei<br />

auch, dass die Unternehmensspitze<br />

ohne Wenn undAber die<br />

Korruption öffentlich ablehnt<br />

und dass es im Fall der Fälle<br />

keinerlei Toleranz gibt.<br />

Einen positiven Wertewandel<br />

hat Peter von Blomberg erlebt:<br />

Die Korruption werde<br />

heute viel deutlicher abgelehnt<br />

und verfolgt als noch vor zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n, sagte er. „Jeder aufgeklärte<br />

Fall ist ein Segen“, betonte<br />

er. Besonders der Fall<br />

Siemens habe in der Wirtschaft<br />

viel in Bewegung gebracht.<br />

In den einschlägigen<br />

Indizes stehe Deutschland im<br />

internationalen Vergleich relativ<br />

gut da: „Man muss nicht<br />

Weltmeister im Bestechen<br />

sein, um Exportweltmeister zu<br />

sein,“ freute sich von Blomberg.<br />

■<br />

Meisner bei der DG Köln Der gute Draht nach oben<br />

Der Termin war gut gewählt: Im Laufe des 27. Novembers wurde öffentlich<br />

bekannt, dass Joachim Kardinal Meisner (2. v.li.) auch nach seinem<br />

75. Geburtstag am 25. Dezember 2008 Erzbischof von Köln bleiben würde.<br />

Am gleichen Abend war er beim <strong>BKU</strong> zu Gast. Thema war der Mensch<br />

Meisner, der von Gudrun Schmidt (li.) und Robert Boecker (re.) in ihrem<br />

Buch „Sieben Tage mit dem Kardinal“ portraitiert wurde. Unter der Moderation<br />

von Domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen (2. v.re.)<br />

plauderte die Runde über die Entstehung des Buches. Meisner gab auch<br />

zu, dass er bis heute vor jeder Predigt Lampenfieber hat.<br />

„Wie der gute Draht nach oben funktioniert“ erklärte der Chefredakteur<br />

des Kölner Domradios, Ingo Brüggenjürgen (2. v.re.) jetzt einer Besuchergruppe<br />

der DG Köln. Der von Erzbistum Köln getragene Sender begann<br />

sein Programm Pfingsten 2000 und hat sich seither in der regionalen<br />

Medienlandschaft etabliert. Brüggenjürgen beschrieb Geschichte,<br />

Sendeformat und vor allem den Internetauftritt www.domradio.de, über<br />

den die Sendungen und viele andere Informationen zu finden sind. Die<br />

kleine Mannschaft in Köln nutzt dabei sehr geschickt kirchliche Ansprechpartner<br />

in aller Welt als „Korrespondenten“.<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 35


Das Leben ist ein Pilgerweg<br />

Besinnungstage der <strong>BKU</strong>-Junioren in St. Bonifaz<br />

Unter dem Thema „Das Leben<br />

ist ein Pilgerweg“ trafen<br />

sich die <strong>BKU</strong>- Junioren<br />

zum Besinnungswochenende<br />

mit Altabt Dr. Odilo<br />

Lechner in der Benediktinerabtei<br />

Sankt Bonifaz in<br />

München.<br />

„Wir haben die Sehnsucht,<br />

unser Leben als einen Weg zu<br />

sehen, der zu einem Ziel führt<br />

und sich als sinnvoll erweist.<br />

Deshalb ist die Pilgerreise ein<br />

Bild für unser ganzes Leben.“<br />

Die Aktualität dieser Gedanken<br />

des Heiligen Benedikt,<br />

zeigte Altabt Odilo den zehn<br />

Adrian,Anna-Maria<br />

Inhaberin Adrian GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

Bette, Thomas<br />

Inhaber des Vermessungsbüros<br />

Haase & Bette, Hannover<br />

Bralo, Jakov<br />

Inhaber Restaurant „Kroatien“,<br />

Magdeburg<br />

Breitkopf, Gregor<br />

Gesellschafter/Geschäftsführer<br />

der Hirte & Breitkopf Steuerberatungsgesellschaft<br />

mbH,<br />

Berlin<br />

Brink Stefan<br />

Geschäftsführung Richard<br />

Brink GmbH & Co. KG,<br />

36_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Besinnung mit Benedikt: Die <strong>BKU</strong>-Junioren und ihr Exerzitienmeister,<br />

Altabt Dr. Odilo Lechner.<br />

Teilnehmern in sehr eindrucksvoller<br />

Weise.<br />

Benedikts Aussagen zur<br />

Nachhaltigkeit und dem rechten<br />

Maß erscheinen in der aktuellen<br />

„Spe salvi“ – christliche Hoffnung<br />

Die 56. <strong>BKU</strong>-Besinnungstage im Kloster Himmerod<br />

Das Thema der 56. Besinnungstage<br />

der Himmeroder<br />

Freunde im <strong>BKU</strong> hat der<br />

Mentor, Prof. D.Dr. Wolfgang<br />

Ockenfels aus der Enzyklia<br />

Benedikts XVI. gewählt:<br />

„Glaube zwischen<br />

Anfechtung und Hoffnung“.<br />

Zugleich war die adventliche<br />

Besinnung von Abschied bestimmt:<br />

Dr. Friedrich A. Neuman,<br />

letztes Familienmitglied<br />

aus der legendären „Sippe“,<br />

geht nach bald 40 <strong>Jahre</strong>n Him-<br />

Mentor und Organisator: Pater<br />

Ockenfels und Georg Fell<br />

meroder Besinnungstage in<br />

die brasilianische Geburtsstadt<br />

seiner Frau.<br />

Neue Mitglieder<br />

Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Brock, Peter van den<br />

Direktor a.D. der Pax-Bank,<br />

Köln<br />

Choriol OSB,Abt Maurice<br />

Abtei Tholey<br />

Elicker, Dr. Michael<br />

Gesellschafter/Geschäftsführer<br />

der Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

mbH, Ottweiler<br />

Leichtenberger, Rainer<br />

Geschäftsführer der Caritas-<br />

Trägergesellschaft St. Mauritius<br />

gGmbH, Magdeburg<br />

Medler, Bernhard<br />

Inhaber und Geschäftsführer<br />

Diskussion über die Ursachen<br />

der Finanzmarktkrise aktueller<br />

denn je und können gleichzeitig<br />

als ein Appell an die Verantwortlichen<br />

in Politik und Wirt-<br />

Damit endet eine Dynastie,<br />

denn F.A. Neuman senior hat<br />

als Präsident des Arbeitgeberverbandes<br />

Gesamtmetall in<br />

NRW 1953 mit <strong>BKU</strong>-Freunden<br />

dieses älteste Treffen des<br />

Bundes begründet. Stabilitates<br />

im tempi, loci et structurae,<br />

immer am zweiten Wochenende<br />

im Advent, von donnerstags<br />

bis sonntags, nach dem<br />

Hochamt in der Basilika. Damit<br />

endet nach 26 <strong>Jahre</strong>n auch<br />

die Sekretariatsarbeit von Gisela<br />

Franken, der rechten<br />

des Büros für technischen<br />

Arbeitsschutz, Ostfildern<br />

Naumann, Johannes<br />

Historiker, Thalexweiler<br />

Preimesberger, Maximilian<br />

RAe Wessel und Preimesberger,<br />

Berlin<br />

Rehbein, Dr. Dieter<br />

Rechtsanwalt, Sankt Augustin<br />

Rollmann,Alfred<br />

Geschäftsführer Rollmann &<br />

Partner Fashion Management<br />

GmbH, Schaafheim<br />

Speck, Manfred<br />

Prokurist der Nestlé Deutschland<br />

GmBH, Frankfurt<br />

schaft gesehen werden.<br />

Die Annahme von gutem<br />

Rat und das Handeln danach<br />

stellen in der aktuellen Finanzkrise<br />

insbesondere für Führungskräfte<br />

einen wichtigen<br />

Hinweis dar.<br />

In bester benediktinischer<br />

Tradition, neben dem Geist<br />

auch den Körper nicht zu vergessen,<br />

stand das flankierende<br />

Abendprogramm: Ein Besuch<br />

im Andechser am Dam lud dazu<br />

ein die Biere der klostereigenen<br />

Brauerei zu probieren,<br />

und natürlich durfte auch ein<br />

Besuch im Hofbräuhaus nicht<br />

fehlen. G. Richter, Chr. Trué<br />

Hand im Hause Neuman.<br />

Die längste Betreuung hat<br />

Prof. Karl Delahaye, Vorsitzender<br />

des Cusanuswerkes mit<br />

21 <strong>Jahre</strong>n bis zu seinem Tod<br />

1987 wahrgenommen. Pater<br />

Ockenfels, Geistlicher Berater<br />

des <strong>BKU</strong>, bringt seit 1996 Impulse<br />

ein. Er hat damit Prof.<br />

Wilhelm Breuning überholt,<br />

der nach zehn <strong>Jahre</strong>n aus Altersgründen<br />

ausschied. G. Fell<br />

Die nächsten Himmeroder Besinnungstage<br />

finden vom 3. bis<br />

6. Dezember 2009 statt.<br />

Waldschmitt, Dr. Elmar<br />

Leiter Unternehmensentwicklung<br />

BIG – Die Direktkrankenkasse,<br />

Berlin<br />

Wessel, Dr. Markus<br />

RAe Wessel und Preimersberger,<br />

Berlin<br />

Übernahme<br />

Dr. Ohland Bruderhilfe Pax-<br />

Familienfürsorge auf Jürgen<br />

Stobbe Bruderhilfe Pax-Familienfürsorge<br />

Josef Marquard Deloitte &<br />

Touche GmbH auf Oskar Walter<br />

Deloitte & Touche GmbH


Nahrung für die Seele<br />

Das dritte Fastenwochenende der DG Eichstätt-Ingolstadt und Regensburg<br />

Wie schon in den beiden<br />

letzten <strong>Jahre</strong>n kamen die<br />

Diözesangruppen Eichstätt-<br />

Ingolstadt und Regensburg<br />

am ersten Wochenende<br />

nach Aschermittwoch in<br />

die Benediktiner-Abtei von<br />

Plankstetten, um „Leben<br />

aus dem Ursprung“ zu erfahren.<br />

Aus Ingolstadt, München<br />

und Regensburg waren die<br />

<strong>BKU</strong>-Mitglieder und Freunde<br />

nach Plankstetten gekommen,<br />

wo sie von Anfang an am<br />

Chorgebet der Mönche teilnahmen<br />

und das Stundengebet<br />

der Benediktiner als Struktur<br />

begriffen, um den (All-)Tag zu<br />

gliedern. Siebenmal am Tag<br />

soll der Benediktiner so das<br />

Lob Gottes singen – als Pause,<br />

Ruhepol und Quell neuer<br />

Kraft. Das tut gut auch manchem<br />

Unternehmer und kann<br />

neue Impulse für das eigene<br />

Zeitmanagement setzen.<br />

Mit Pater Pius Wichert<br />

(OSB) lernten die Teilnehmer<br />

Ursprung und Gliederung des<br />

benediktinischen Stundengebets<br />

kennen und übten sich mit<br />

hörbaren Fortschritten in der<br />

Kunst, die Psalmen im Wech-<br />

selgesang mit den Patres und<br />

Fratres von Plankstetten zu<br />

singen.<br />

Die Bereitschaft zur Umkehr<br />

als zentrales Motiv der<br />

Fastenzeit war auch eineAnregung<br />

für die Unternehmer, die<br />

im Gespräch Demut und Liebe<br />

als zentrale Motoren für ein erfolgreiches(Zusammen-)Arbeiten<br />

herausarbeiteten.<br />

Mit Johannes Neumann ins neue Jahr<br />

Vorstandswahlen bei der DG Saar/Trier im Kloster Tholey<br />

Die DG Saar/Trier geht mit<br />

einem neuen Vorsitzenden<br />

ins Jahr 2009: Der Historiker<br />

Johannes Naumann aus<br />

Thalexweiler im Saarland<br />

wurde jetzt einstimmig zum<br />

Nachfolger von Doiminicus<br />

Rohde gewählt.<br />

Geworben wurde Naumann<br />

vom Ehrenvorsitzenden der<br />

Diözesangruppe, Joseph<br />

Schuh, der Naumann unterstützen<br />

wird. Stellvertreter<br />

bleiben Peter Leyendecker aus<br />

Trier und Claus Schlösser aus<br />

Saarbrücken. Der 1972 geborene<br />

Naumann studierte in<br />

Nancy und Paris Geschichte<br />

und Archäologie und verdient<br />

sein Geld als freiberuflicher<br />

Historiker, Gutachter und<br />

Sachverständiger. Über seine<br />

vielfältigen Kontakte im gesamten<br />

Saarland hofft die<br />

Gruppe auf neuen Schwung.<br />

Einkehr im Kloster: Die Gruppe des <strong>BKU</strong>.<br />

Dr. Johannes Naumann (re.) im Kreise seiner Mitstreiter Claus Schlösser<br />

(v.li), Hans Paul, Joseph Schuh und Pater Maurice. Foto: Peter Unterberg<br />

Im inhaltlichen Teil der<br />

Mitgliederversammlung berichtet<br />

der neue Prior der BenediktinerabteiTholey,Maurice<br />

Choriol, wie er diese älteste<br />

Abtei auf deutschem Boden in<br />

die Zukunft führen möchte.<br />

Nach dem Rücktritt von Abt<br />

Macarios Hebler im vergangenen<br />

Jahr herrschte bei den derzeit<br />

17 Mönchen Unsicherheit<br />

über die Zukunft. Diese wurde<br />

verstärkt durch die Vakanz im<br />

Trierer Bischofsamt, durch<br />

denVerlust der örtlichen Pfarrstelle<br />

und die teilweise marode<br />

Bausubstanz des Klosters.<br />

Einziger Lichtblick ist das<br />

Lioba-Gästehaus. Mit Hilfe<br />

mehrere <strong>BKU</strong>-Mitglieder, unter<br />

ihnen Joseph Schuh und<br />

Edmung Meiser, ist nun ein<br />

Konzept entstanden, um die<br />

Gebäude zu sanieren und das<br />

Gästehaus zu vergrößern.<br />

Peter Unterberg<br />

Liturgischer Höhepunkt<br />

war auch dieses Jahr das sonntägliche<br />

Konventamt in der<br />

1129 gegründeten Klosterkirche,<br />

durch die Pater Benedikt<br />

Schwenzl (OSB) die „Novizen“<br />

des <strong>BKU</strong> am Samstag<br />

Mittag geführt hatte.<br />

Nach einem gemeinsamen<br />

Spaziergang zum Abschluss<br />

kehrten die <strong>BKU</strong>-Mitglieder<br />

und Freunde frisch gestärkt an<br />

Leib und Seele zurück in ihre<br />

Arbeitswelt, in der sie von ihren<br />

Erfahrungen im Kloster<br />

Plankstetten noch lange zehren<br />

werden.<br />

Vormerkungen für das Fastenwochenende<br />

vom 19. bis 21. Februar<br />

2010 nimmt ab sofort Dr.<br />

Thomas Troidl unter 0941-<br />

55156 oder per E-Mail über thomas.troidl@rae-schlachter.de<br />

entgegen.<br />

<strong>BKU</strong>-Herbstreise<br />

nach Polen<br />

Die DG Regensburg lädt<br />

zu einer Polenreise vom 26.<br />

September bis 3. Oktober<br />

2009. Schlaglichter sind<br />

Breslau, Tschenstochau<br />

und Krakau.<br />

Neben den üblichen Sehenswürdigkeiten<br />

(Rynek, Dom und<br />

Schwarze Madonna) ist eine<br />

Messe vor dem Grab der Heiligen<br />

Hedwig im Kloster Trebnitz<br />

geplant. Vielfältige Begegnungen<br />

laden zum persönlichen<br />

Gespräch ein: in Breslau mit<br />

einemVertreter der Edith-Stein-<br />

Gesellschaft, in Oppeln mit<br />

Erzbischof Alfons Nossol, in<br />

Krakau mit einer Redakteurin<br />

der Katholischen Wochenzeitung<br />

sowie „Business-Seelsorger“<br />

Pfarrer Stryczek.<br />

Die Reise kostet 955 Euro pro<br />

Person. Kontakt: Dr. Thomas<br />

Troidl: E-Mail thomas.troidl@<br />

rae-schlachter.de, Tel. 0941-<br />

55156.<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 37


Finanzmarktordnung: G 20 muss handeln<br />

Dött und Radermacher diskutierten Konsequenzen der Krise<br />

Die Volksbank Ulm-Biberach<br />

und der <strong>BKU</strong> hatten<br />

gemeinsam zu einer Diskussion<br />

über die „Soziale<br />

Marktwirtschaft in Zeiten<br />

von Finanzkrise, Globalisierung<br />

und Rezession“ geladen.<br />

Die <strong>BKU</strong>-Bundesvorsitzende<br />

Marie-Luise Dött<br />

(MdB) und Professor Dr.<br />

Franz J. Radermacher, Mitinitiator<br />

der Global Marshall<br />

Plan Initiative und<br />

Mitglied im Club of Rome,<br />

waren die Gastredner.<br />

Einig waren sich Dött und<br />

Radermacher, dass die globalen<br />

Finanzmärkte einen internationalen<br />

Ordnungsrahmen<br />

brauchen und dass hierfür nun<br />

eine realistische Chance bestehe.<br />

„Allen steht das Wasser<br />

bis zum Hals, und deswegen<br />

sind jetzt alle zur Zusammenarbeit<br />

bereit“, stellte Radermacher<br />

fest. Seiner Meinung<br />

nach gibt es mit dem Internationalen<br />

Währungsfonds, der<br />

Weltbank und der Bank für<br />

Internationalen Zahlungsausgleich<br />

in Basel auch Institutionen<br />

für eine solche Ordnung.<br />

Dött hofft vor allem auf die<br />

G 20: „Dass mit den USA, der<br />

Beim Mittagstisch der DG<br />

Bonn referierte der Vorstandsvorsitzende<br />

der<br />

Volksbank Bonn/Rhein-<br />

Sieg, Rudolf Müller, über<br />

Auswirkungen der Krise<br />

auf den Mittelstand.<br />

Müller stellte zunächst fest,<br />

dass der kleine Mittelstand<br />

nicht von einer Kreditklemme<br />

bedroht sei. Volksbanken und<br />

Sparkassen seien in Deutschland<br />

flächendeckend in der<br />

Lage, die Kreditversorgung<br />

38_<strong>BKU</strong> - Journal 1_09<br />

Auf der Suche nach einem Ordnungsrahmen für die Finanzmärkte: Prof.<br />

Dr. Franz J. Radermacher (v. li.) Moderator Prof. Dr. Alexander Kracklauer<br />

und Marie-Luise Dött, MdB Foto: Volksbank Ulm<br />

EU, China und Russland nun<br />

alle wichtigen Akteure gemeinsam<br />

etwas bewegen wollen,<br />

ist eine einmalige Chance,<br />

die wir nutzen müssen.“<br />

Radermacher fordert<br />

„Tobin-Steuer“<br />

Etwas kontroverser wurde<br />

die Diskussion bei der Frage<br />

der "Tobin-Steuer", einer Abgabe<br />

auf internationale Finanztransaktionen.Radermacher<br />

befürwortet eine solche<br />

Abgabe. "Der Nutzen einer<br />

solchen Steuer ist nicht so sehr<br />

Kreditklemme im Mittelstand?<br />

Volksbank-Vorstand Müller beim Mittagstisch der DG Bonn<br />

Rudolf Müller<br />

der erzielte Erlös, sondern<br />

vielmehr die damit einhergehendeTransparenz“,<br />

so Radermacher.<br />

Seiner Meinung nach<br />

sind bis heute viele Daten über<br />

internationale Finanztransaktionen<br />

den Aufsichtsbehörden<br />

nicht verfügbar und daher die<br />

Stabilität der Finanzmärkte<br />

nicht einschätzbar.<br />

Bei Einführung der Tobin-<br />

Steuer würde die notwendige<br />

Transparenz hergestellt. Radermacher<br />

kritisierte weiter,<br />

dass es einer relativ kleinen<br />

Gruppe von Top-Investmentbankern<br />

in den vergangenen<br />

ihrer Kunden sicherzustellen.<br />

So habe die Volksbank<br />

Bonn/Rhein-Sieg ein Sonderprogramm<br />

in Höhe von<br />

50 Millionen Euro aufgelegt,<br />

um Kredite von 50 000 bis<br />

500 000 Euro zu günstigen<br />

Zinsen auszuleihen. Schwieriger<br />

sei es dagegen für größere<br />

Mittelständler. Der „Run“ auf<br />

die Kredite der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW) zeige<br />

deutlich, dass es hier enorme<br />

Problem gebe. M.Wilde<br />

<strong>Jahre</strong>n gelungen sei, sich der<br />

politischen Kontrolle de facto<br />

zu entziehen beziehungsweise<br />

politische Entscheidungsprozesse<br />

zu ihrem Vorteil nachhaltig<br />

zu beeinflussen.<br />

„Auch auf die Gefahr hin,<br />

als Verschwörungstheoretiker<br />

zu gelten: Tatsache ist, dass<br />

eine relativ kleine Zahl von<br />

Menschen in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n einen Großteil der<br />

internationalen Wertschöpfung<br />

abgeschöpft und darauf<br />

kaum Steuern gezahlt hat.<br />

Bald werden diese Leute die<br />

Reste der von ihnen aufgepumpten<br />

und nun geplatzten<br />

Blase zu Spottpreisen aufkaufen.“<br />

Dött: Eigentümerverantwortung<br />

stärken<br />

Für Dött ist eine Rückbesinnung<br />

auf die Eigentümerverantwortung<br />

notwendig. Sie<br />

erinnerte daran, dass die Aufsichtsräte<br />

die Vorstandsverträge<br />

machen und die Bonussysteme<br />

absegnen. „Als Vertreter<br />

der Aktionäre sind es in erster<br />

Linie dieAufsichtsräte, die die<br />

Eigentümerverantwortung<br />

wahrzunehmen haben. Diese<br />

gilt es zu stärken und institutionell<br />

abzusichern.“<br />

Der Vorstandsvorsitzende<br />

derVolksbank Ulm - Biberach,<br />

Hans-JoachimRupf, kritisierte,<br />

dass die Banken unter dem<br />

staatlichen Rettungsschirm<br />

mit Zinskonditionen auf den<br />

Markt kämen, die andere Banken<br />

so nicht bieten können.<br />

„Wie sollen wir als gesunde<br />

Volksbank, die sich bei der<br />

Bundesbank mit 1,5 Prozent<br />

refinanziert, Festgeldzinsen<br />

von vier Prozent erwirtschaften,<br />

wie es von ‚Schirmbanken'<br />

derzeit angeboten wird?“ Dies<br />

sei unseriös und unfair und<br />

müsse umgehend korrigiert<br />

werden. M. Wilde


DG Ruhrgebiet im St. Marien-Hospital<br />

Im St. Marien-Hospital in<br />

Gelsenkirchen trafen sich<br />

jetzt die Mitglieder der DG<br />

Ruhrgebiet.<br />

Die Zusammenkunft begann<br />

mit einem besinnlichen<br />

Gottesdienst, den die Geistlichen<br />

Berater der Gruppe,<br />

Propst Manfred Paas und Pater<br />

Tobias OPraem gestalteten.<br />

Als Ehrengast konnte der neue<br />

Essener Weihbischof Ludger<br />

Schepers begrüßt werden. Der<br />

Tag endete mit einem Besuch<br />

in der Kinderklinik,wo Chef-<br />

März<br />

29.03. DG Düsseldorf: 11.30 Uhr,<br />

Messe, 12.30 Uhr, Vortrag,<br />

„Kann eine Heuschrecke katholisch<br />

sein?“, <strong>BKU</strong>-Sonntagstreff<br />

im Maxhaus<br />

31.03. DG Berlin, 19.00 Uhr, Vortrag,<br />

Staatssekretär Michael Mertes,<br />

„Jenseits von Lissabon: Wohin<br />

steuert Europa?“ NordrheinwestfälischeLandesvertretung,<br />

Hiroshimastr. 12, Berlin<br />

April<br />

01.04. DG Dresden, Vortrag Clemens<br />

Burschyk, Ostsächsische Sparkasse<br />

01.04. DG Sauerland: 18.00 Uhr, Veranstaltung<br />

in der SparkasseAttendorn,<br />

nach Fachvorträgen<br />

zu Liquiditätsfragen gegen<br />

20.00 Uhr, Vortrag: Prof. DDr.<br />

Ockenfels, „Wirtschaft zwischen<br />

Macht und Moral“<br />

02.04. DG Ruhrgebiet, 10.00 Uhr,<br />

Besuch der DITIB-Zentralmoschee<br />

in Duisburg, Warbruckstr.<br />

51, Duisburg-Marxloh<br />

02.04. DG Freiburg, 18.15 Uhr, Vortrag<br />

und Diskussion, Restaurant<br />

Oberkirch<br />

03.04. DG Magdeburg: 13.00 Uhr,<br />

Mittagstisch im Restaurant<br />

„Pegasos“, St. Michaelstr. 55,<br />

Magdeburg<br />

04.04. DG Aachen: 14.00 Uhr, Einkehrtag<br />

in Niederzier mit Regens<br />

Helmut Poqué<br />

17.-18.04.Entwicklungspolitische<br />

Fachtagung in Schloss Eichholz,<br />

Wesseling. Die Rolle des<br />

Die Besuchergruppe im Marien-Hospital.<br />

arzt Dr. Marcus Lutz das medizinische<br />

Leistungsspektrum<br />

der Klinik erläuterte. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt bil-<br />

Mittelstandes in der Entwicklung<br />

21.04. DG Eichstätt: Betriebsbesichtigung<br />

bei der Firma JUMA<br />

Natursteinwerke in Gungolding<br />

22.04. DG Regensburg: 19.15 Uhr<br />

Podiumsdiskussion Zukunft in<br />

der Krise: Zwischen Weltwirtschaft<br />

und Mittelstand mit<br />

Prof. Dr. Joachim Starbatty,<br />

Horst Meyerhofer, MdB, und<br />

Ferdinand Schmack, Kaisersaal<br />

Regensburg, Haidplatz 7<br />

23.04. DG Magdeburg: 15.00 Uhr,<br />

Betriebsbesichtigung<br />

„MHKW“<br />

24.- 25.04. Regionaltagung Südwest<br />

in Speyer (s. Seite 25)<br />

25.04. DG Düsseldorf: gemeinsame<br />

Veranstaltung mit kfd und<br />

HWK Düsseldorf, 10.30 Uhr,<br />

„Wiedereinstieg für Frauen in<br />

das Berufsleben“, Handwerkskammer<br />

Düsseldorf<br />

Mai<br />

05.05. DG Düsseldorf: 19.00 Uhr,<br />

Jour Fixe „Offener Abend“,<br />

Wirtschaftsclub<br />

05.05. DG Freiburg, Jour fixe<br />

08.05. DG Magdeburg: 13.00 Uhr,<br />

Mittagstisch im Restaurant<br />

„Pegasos“, St. Michaelstr. 55,<br />

Magdeburg<br />

08.- 09.05. <strong>BKU</strong>-Frühjahrstagung in<br />

Schmallenberg (s. Seite 25)<br />

08.- 10.05.DG Berlin: 9.00 Uhr, Polenfahrt<br />

nach Breslau und Gut<br />

Kreisau<br />

11.05. DG Bonn: 12.30 Uhr, Mittagstisch,Ansgar<br />

Rother, „DieTür-<br />

det die Versorgung von Frühgeborenen<br />

und kranken Neugeborenen.<br />

Aktuelle Termine<br />

kei als Wirtschaftspartner“,<br />

Rheinauen Parkrestaurant,<br />

Bonn<br />

12.05. DG Köln: Unternehmer in<br />

Dialog, mit Alexander Wüerst,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Kreissparkasse Köln<br />

13.05. DG Eichstätt und Wirtschaftsjunioren<br />

Neuburg zum Thema<br />

Ethik mit Prof. Ockenfels<br />

14.05. DG Magdeburg: 13.00 Uhr,<br />

Mittagstisch im Restaurant<br />

„Pegasos“, St. Michaelstr. 55,<br />

Magdeburg<br />

20.-22.05. Weltkongress der<br />

UNIAPAC in Mexico City<br />

25.05. Festakt zum <strong>60</strong>-jährigen Bestehen<br />

des <strong>BKU</strong> in Berlin mit<br />

Kardinal Sterzinsky in Berlin,<br />

anschl. <strong>BKU</strong>-<strong>Jahre</strong>sempfang<br />

27.05. DG Hildesheim: 18.00 Uhr,<br />

Cella St. Benedikt, Voßstr. 36,<br />

30161 Hannover, bei Pater Dr.<br />

Dieter Haite OSB<br />

Juni<br />

31.05. bis 11.06. DG Düsseldorf:<br />

Missionale<br />

03.06. DG Eichstätt: Mittagstisch im<br />

Restaurant „Avus“ des Audi<br />

Forums Ingolstadt<br />

03.06. DG Dresden: Sommerfest des<br />

<strong>BKU</strong> „Haus der Kathedrale“<br />

05.06. DG Magdeburg: 13.00 Uhr,<br />

Mittagstisch im Restaurant<br />

„Pegasos“, St. Michaelstr. 55,<br />

Magdeburg<br />

11.06. DG Magdeburg: Fronleichnam<br />

/Grillen<br />

13.06. DG Köln: 10.00-17.00 Uhr Tagesseminar<br />

Katholische Soziallehre<br />

bei der Firma Pütz Roth<br />

Bischof zeichnet<br />

Unternehmen aus<br />

Zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

„ausgezeichnet“ lädt der<br />

Bischof vonAachen, Heinrich<br />

Mussinghoff, ein. Ausgezeichnet<br />

wird ein kleines oder<br />

mittleres Unternehmen aus<br />

dem Raum Aachen, das sich<br />

um die Weiterbildung geringqualifizierter<br />

Beschäftigter<br />

verdient gemacht hat. Einsendeschluss<br />

ist der 30. September<br />

2009. Weitere Informationen<br />

gibt es unter<br />

www.ausgezeichnet-2009.de<br />

in Bergisch Gladbach<br />

13.06. DG Freiburg: Gemeinsamer<br />

Gottesdienst<br />

18.06. DG Passau: 17.00 Uhr, Superintendent<br />

Dr. Lehner „Europa<br />

der Religionen“, Stift St. Florian<br />

19.06. 14.00 Uhr, Frauenwörther Gespräche<br />

der Bayerischen Gruppen<br />

mit Erzbischof Dr. Reinhard<br />

Marx auf der Insel Frauenchiemsee.<br />

24.06. DG Sauerland: 18.00 Uhr, BesichtigungFirmaViegener,Attendorn-Ennest<br />

26.-27.06. DG Leipzig: <strong>BKU</strong> Führungswerkstatt<br />

„Wie kommt<br />

das Neue in die Welt? Vom<br />

klugen Umgang mit Innovationen<br />

und Veränderungen in der<br />

Krise“<br />

26.-28.06. <strong>BKU</strong>-Wallfahrt nach Paderborn<br />

28.06. DG Düsseldorf: 11.30 Uhr,<br />

„Was ist die Zukunft in NRW<br />

wert?“ – <strong>BKU</strong> Sonntagstreff,<br />

Maxkirche/Maxhaus<br />

30.06. DG Köln: 19.00 Uhr, Vortrag<br />

RA Carsten Laschet, Kanzlei<br />

Graf von Westphalen am<br />

Rheinauhafen, „Der Manager<br />

im Mittelpunkt – Rechtspolitische<br />

Gedanken zur persönlichen<br />

Haftung“<br />

Vorschau<br />

13.08. DG Magdeburg: AEU/<strong>BKU</strong>-<br />

Sommerempfang<br />

09.- 11.10. <strong>BKU</strong>-Bundestagung in<br />

Regensburg<br />

19.-23.10. Unternehmertag der DG<br />

Rottenburg-Stuttgart<br />

<strong>BKU</strong> - Journal 1_09 39


I M P R E S S U M<br />

G 2943 F<br />

<strong>BKU</strong>-JOURNAL<br />

Quartalszeitschrift des Bundes Katholischer Unternehmer.<br />

Herausgeber: Bund Katholischer Unternehmer e.V.,<br />

Georgstraße 18, 50676 Köln,<br />

Telefon 02 21/27237-0, Fax 02 21/2723727<br />

E-Mail: unterberg@bku.de<br />

Internet: http://www.bku.de<br />

Redaktion: Peter Unterberg<br />

Druck: Zimmermann Druck und visuelle Kommunikation, Köln<br />

Erscheinung: viermal jährlich<br />

Bezugspreis: 4,00 Euro<br />

ISSN 1865-4576<br />

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