PorscheTimes Vorlagedokument - Dr. Ing. hc F. Porsche AG ...

Seite 25 | PORSCHE TIMES | AUSGABE 2/11
kaum einen Draht zueinander.
Nico F. Kummer: Als ich wieder
eingestiegen bin, haben wir uns
aber schnell verständigt. Christian
kannte die Prozesse, war mit dem
Produkt bestens vertraut. Und ich
konnte Führung, konnte das Kaufmännische.
Wir waren wechselseitig
aufeinander angewiesen und haben
entdeckt, wie gut wir miteinander
können. Da gibt es Dinge wie Marketing
oder detaillierte Porsche
Spezifika, die muss und die will ich
mir nicht mehr aneignen. Damit
habe ich ab und zu aber auch den
nützlichen „Blick aus der Distanz“.
Christian Kummer: Ich finde, dass
Vernunft und Gefühl gut verteilt sind.
(Im Showroom wird der Motor eines
Porsche gestartet. Der Sound röhrt
durchs Gebäude.) Kommt das öfter vor?
Christian Kummer: Ab und zu,
wenn ein Kunde sich das wünscht.
Nico F. Kummer: Wir haben keine
Checklisten, wie ein Kunde „abzuarbeiten“
ist. Wer einen Porsche
kauft, der hat dafür individuelle
Gründe. Und genauso individuell
gehen wir auf ihn ein.
Christian Kummer: Wenn jemand
den Wert einer Eigentumswohnung
in ein Auto investiert, ist das eine
Entscheidung voller Emotion. Da
will sich einer bewusst etwas
gönnen. Das Röhren des Motors
ist die Musik dazu.
Nico F. Kummer: Wobei da in
jüngster Zeit ein wichtiger Punkt
dazugekommen ist. Mit dem
Panamera zum Beispiel sprechen
wir Kunden an, die Lust auf die Marke
haben, aber zum Sportlichen
noch den Komfort einer Limousine
suchen.
Was unterscheidet Porsche heute
von Porsche gestern?
Nico F. Kummer: Porsche ist
zeitlos. Porsche ist individuell, kein
Fahrzeug läuft identisch zwei Mal
vom Band. Der eine will rotes Leder,
der andere weißes.
Christian Kummer: Oder er lässt
sich seine Unterschrift in die Türeinstiegsblende
fräsen. Es gibt wenige
Marken, mit denen sich Menschen
so eng verbinden wie mit „ihrem“
Porsche.
Nico F. Kummer: Deshalb zählt
das Qualitätsversprechen so viel.
Das Vertrauen der Kunden kommt
aus dem Wissen, dass sie für ihr
Geld das technisch beste Fahrzeug
bekommen, das es gibt.
Christian Kummer: In der Regel
rufen die Fahrer die Leistung gar nicht
ab, die in einem Porsche steckt. Wir
haben einen Könner in der Werkstatt,
wenn der mit den Kunden das Auto
ausfährt, rufen die mitunter entsetzt:
„So können Sie mit meinem Auto
doch nicht umgehen!“ Dann meint der
nur: „Doch, der will das …“
Nico F. Kummer: Ich vergleiche
das mit einem Bechstein. Ich spiele
Klavier. Für mich ist der Bechstein
das vollkommene Klavier. Ich träume
davon, mir einen zu kaufen.
Nicht, weil ich sein Potenzial ausspielen
könnte. Aber weil es mir
Freude machen würde, darauf zu
spielen. Das hat was mit Lebensfreude
und Lebensqualität zu tun.
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