Layout 1 (Page 2) - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)
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Jahrbuch der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />
Verlag Patient und Gesundheit<br />
Herausgeber:<br />
Reinhard Dengler<br />
Bernhard Neundörfer<br />
Horst Ganter<br />
2010
Mit freundlicher Unterstützung
Jahrbuch der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />
Verlag Patient und Gesundheit<br />
Herausgeber:<br />
Reinhard Dengler<br />
Bernhard Neundörfer<br />
Horst Ganter<br />
2010
Autoren und Verlag haben die Angaben zu Medikamenten und ihren Dosierungen mit<br />
größter Sorgfalt und entsprechend dem aktuellen Wissensstand bei Fertigstellung des<br />
Buches verfasst. Trotzdem ist der Leser aufgefordert, anhand der Beipackzettel der verwendeten<br />
Präparate in eigener Verantwortung die Dosierungsempfehlungen und Kontraindikation<br />
zu überprüfen.<br />
Sollten geschützte Warenzeichen beziehungsweise Warennamen nicht besonders kenntlich<br />
gemacht sein, kann nicht daraus geschlossen werden, dass es sich um einen freien<br />
Warennamen handelt.<br />
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />
sowie der Übersetzung. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,<br />
Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert<br />
oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />
werden.<br />
Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />
erscheint jährlich seit 2010<br />
ISSN 1869-991X<br />
Herausgeber:<br />
Prof. Dr. Reinhard Dengler, Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Horst Ganter<br />
Redaktion:<br />
Horst Ganter (V.i.S.d.P.), Frank Laschinski<br />
Verlag:<br />
Verlag Patient und Gesundheit e.K., 42799 Leichlingen<br />
Gestaltung und Satz:<br />
SCHULZ Agentur <strong>für</strong> Werbung und Kommunikation, 53773 Hennef<br />
Druck und Verarbeitung:<br />
Druckhaus Verlag Friedr. Schmücker GmbH, 49634 Löningen<br />
Qualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />
Umweltvalidiert nach Verordnung (EG)761/2001 (EMAS)<br />
Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
ist erschienen im März 2011<br />
ISBN 978-3-9813594-1-1
Inhalt<br />
Vorwort von Reinhard Dengler,<br />
Bernhard Neundörfer und<br />
Horst Ganter ……………………………………… 7<br />
Qualitätskriterien <strong>für</strong> die<br />
Neuromuskulären Zentren der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 9<br />
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong><br />
Neuromuskuläre Zentren (NMZ) ……… 10<br />
Neuromuskuläre Zentren in<br />
Deutschland benannt von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 11<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 12<br />
Jahresberichte der<br />
Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Bayern-Mitte ……………………………………… 14<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Bayern Süd ………………………………………… 17<br />
Neuromuskuläres Zentrum Berlin …… 28<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Brandenburg ……………………………………… 30<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Dresden ……………………………………………… 32<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Freiburg ……………………………………………… 36<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Göttingen …………………………………………… 41<br />
Neuromuskuläres Zentrum Halle ……… 45<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Hamburg ……………………………………………… 48<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Hannover …………………………………………… 53<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Homburg/Saar …………………………………… 56<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Leipzig ………………………………………………… 57<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Magdeburg ………………………………………… 62<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Mainz ………………………………………………… 67<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Marburg-Gießen-Kassel …………………… 72<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Rostock ………………………………… 76<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Vorpommern ………………………… 77<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Münster/Westfalen …………………………… 80<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Nordrhein …………………………………………… 85<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Nordwest …………………………………………… 98<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Rhein-Main ………………………………………… 99<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Rhein-Neckar ……………………………………… 101<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Ruhrgebiet ………………………………………… 103<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Stuttgart ……………………………………………… 108
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Thüringen …………………………………………… 110<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Ulm ……………………………………………………… 117<br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Würzburg …………………………………………… 127<br />
Themenbeitrag<br />
Heim- und Langzeitbeatmung bei<br />
neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Vom Fallbericht zur Leitlinie …………… 138<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
Verleihung der Forschungspreise<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. – <strong>DGM</strong> –<br />
im Jahre 2010 …………………………………… 148<br />
Molekulare Analyse der<br />
Filamin-C-Myopathie ………………………… 149<br />
Studying excitation contraction<br />
coupling in skeletal muscle fibers<br />
of genetically altered mice to<br />
explore the cellular basis of muscle<br />
pathologies ………………………………………… 154<br />
Skeletal muscle cell MHC I expression:<br />
Implications for statin-induced<br />
myopathy …………………………………………… 156<br />
Zellstressmechanismen bei der<br />
sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />
…………………………………… 159<br />
Datenbanken und Forschungsnetze<br />
der <strong>DGM</strong><br />
Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
und diagnostische Kriterien …………… 164<br />
Neuromuskuläres Zentrum Ulm:<br />
Patientendatenbank der Division<br />
of Neurophysiology (Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. Frank Lehmann-Horn, Ulm) ……… 165<br />
MD-NET. www.md-net.org<br />
(PD Dr. Maggie Walter, München;<br />
Dr. Janbernd Kirschner, Freiburg;<br />
Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum;<br />
Dr. Christine Scholz, München) ……… 166<br />
CARE-NMD. Ein europäisches Netzwerk<br />
zur Verbesserung der Behandlung der<br />
Duchenne-Muskeldystrophie …………… 174<br />
Aktivitäten des Mito-Teams 2010 …… 176<br />
Anhang<br />
Wissenschaftlicher Beirat der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………………… 180<br />
Ehrenmitglieder der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………………… 182<br />
Neuromuskuläre Zentren in der<br />
Bundesrepublik Deutschland im<br />
Auftrag der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………… 183<br />
Zusätzliche Neuromuskuläre<br />
Sprechstunden ………………………………… 217<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
– Bundesgeschäftsstelle – ……………… 219<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen.<br />
Erbgang, Genort, Genprodukt,<br />
molekulargenetische Diagnostik,<br />
Datenbanken (T. Grimm, Würzburg;<br />
W. Kreß, Würzburg; C.R. Müller,<br />
Würzburg; S. Rudnik-Schöneborn,<br />
Aachen; K. Zerres, Aachen) …………… 220
Vorwort<br />
Liebe Leser,<br />
das Jahrbuch 2010 der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> ist nun das Zweite,<br />
das mit dem neuen Partner „Verlag<br />
Patient und Gesundheit“, als Teil der<br />
GFMK-Mediengruppe, in neuer Aufmachung<br />
erscheint. Diese Partnerschaft hat<br />
sich bewährt und es ist uns nichts Kritisches<br />
zum Jahrbuch 2009 zu Ohren gekommen.<br />
An den Aufgaben und den Zielen<br />
des Jahrbuches hat sich ohnehin nichts<br />
geändert. Wir halten es <strong>für</strong> wichtig, dass<br />
den Neuromuskulären Zentren der <strong>DGM</strong><br />
einmal im Jahr die Gelegenheit gegeben<br />
wird, sich der Öffentlichkeit vorzustellen<br />
und ihre Aktivitäten und Leistungen in gebührender<br />
Form zu beschreiben. Dass hier<br />
ein großes Bedürfnis besteht, steht außer<br />
Zweifel und zeigt sich daran, dass wir<br />
keine Probleme haben, die Beiträge der<br />
einzelnen Neuromuskulären Zentren einzuwerben.<br />
Umgekehrt möchten wir uns<br />
bereits an dieser Stelle bei den Aktiven der<br />
Neuromuskulären Zentren ganz herzlich<br />
da<strong>für</strong> bedanken, dass sie diese Zusatzaufgabe<br />
engagiert auf sich nehmen.<br />
Den größten Raum des Buches nimmt naturgemäß<br />
die Darstellung der Neuromuskulären<br />
Zentren ein. Ihre Angebote und<br />
Leistungen im Bereich der Versorgung der<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
werden dort ebenso angesprochen<br />
wie die Aktivitäten in der Forschung und<br />
die daraus resultierenden Veröffentlichungen.<br />
Hierbei geht es natürlich um Aktualität,<br />
so dass nur diejenigen Publikationen<br />
aufgelistet werden, die im Zeitraum 2010<br />
erschienen sind, einschließlich diejenigen,<br />
die bereits in elektronischer Form zur Verfügung<br />
standen. Falls Sie, liebe Leser, in<br />
Einleitung<br />
den Beiträgen der verschiedenen Neuromuskulären<br />
Zentren mehrmals die gleiche<br />
Publikationen aufgelistet finden sollten,<br />
darf Sie dies nicht verwundern. Dies weist<br />
darauf hin, dass die Zentren miteinander<br />
kooperieren, was gewünscht ist und als<br />
positives Zeichen aufzufassen ist.<br />
Traditionsgemäß folgt auf die Berichte der<br />
Neuromuskulären Zentren eine Übersichtsarbeit<br />
über ein aktuelles Thema aus<br />
dem Bereich der neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Dieses Mal befasst sich der<br />
Beitrag von PD Dr. M. Winterholler mit den<br />
Möglichkeiten der maschinellen Bea t -<br />
mung. Darüber hinaus stellen die Preisträger<br />
der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> des<br />
Jahres 2010 in Kurzreferaten den Inhalt<br />
ihrer Arbeiten vor.<br />
Im Anhang des Buches wurde nichts Wesentliches<br />
geändert. Sie finden dort eine<br />
Auflistung der Mitglieder des Wissenschaftlichen<br />
Beirates und der Ehrenmitglieder<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> und eine aktuelle tabellarische<br />
Zusammenstellung von wichtigen<br />
Adressen der Neuromuskulären Zentren<br />
Deutschlands im Auftrag der <strong>DGM</strong>. Auch<br />
die Sprechstunden <strong>für</strong> die Patienten sind<br />
mit aufgeführt, soweit sie bekanntgegeben<br />
wurden.<br />
Die Herausgeber hoffen sehr, dass das<br />
Jahrbuch 2010 genauso wie seine Vorgänger<br />
bei den Kolleginnen und Kollegen an<br />
den Kliniken und Praxen angenommen<br />
wird und ihnen als rasche Orientierungshilfe<br />
zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
und deren Neuromuskulären Zen-<br />
7
Vorwort<br />
tren helfen kann. Bei den Verfassern der<br />
einzelnen Beiträge bedanken wir uns ganz<br />
herzlich, ebenso wie bei der Firma Sanofi-<br />
Aventis Deutschland GmbH <strong>für</strong> die großzügige<br />
finanzielle Unterstützung. Die Herausgeber<br />
sind davon überzeugt, dass es<br />
Hannover, Erlangen, Freiburg, Januar 2011<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Dengler<br />
Direktor der Neurologischen Klinik<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
Prof. em. Dr. Bernhard Neundörfer<br />
Neurologische Universitätsklinik Erlangen<br />
2. Vorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
Horst Ganter<br />
Bundesgeschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
8<br />
sich lohnt und dass es wichtig ist, die Tradition<br />
der Jahrbücher fortzuführen, sowohl<br />
im Sinne unserer Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen wie auch der Behandlungszentren,<br />
die sich <strong>für</strong> diese Pati -<br />
enten einsetzen.
Zwingende Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />
Zentrum der <strong>DGM</strong> sind: Regelmäßige<br />
ambulante Muskelsprechstunden<br />
von Neurologen und Neuropädiatern<br />
sowie stationäre Betten mit der Möglichkeit<br />
der intensivmedizinischen Betreuung<br />
einschließlich Beatmung.<br />
Die Fachbereiche der Neurologie, Neuropädiatrie,<br />
Kardiologie und Pulmologie<br />
müssen vertreten und eine humangenetische<br />
Beratung möglich sein.<br />
Zusätzlich gewünschte Fachbereiche sind<br />
die Orthopädie, Rheumatologie sowie eine<br />
Sozial- und Hilfsmittelberatung und eine<br />
beratende Physiotherapie.<br />
Im Rahmen der diagnostischen Möglichkeiten<br />
müssen neurophysiologische Untersuchungen<br />
durchführbar sowie bildgebende<br />
Verfahren vor Ort möglich sein. Muskelbiopsien<br />
sollten vor Ort entnommen und<br />
untersucht werden können.<br />
Biochemische und molekularbiologische<br />
Untersuchungsverfahren müssen nicht vor<br />
Ort vorgehalten werden und sind auch in<br />
Kooperation mit anderen Zentren möglich.<br />
Allgemeine Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />
Zentrum der <strong>DGM</strong> sind auch<br />
eine ausreichende Anzahl von <strong>Muskelkranke</strong>n<br />
in der Betreuung sowie ein regelmäßiges<br />
Sprechstundenangebot.<br />
Innerhalb des Neuromuskulären Zentrums<br />
sollen gemeinsame, interdisziplinäre Sitzungen<br />
und Fallbesprechungen stattfinden.<br />
Eine Zusammenarbeit mit dem jewei-<br />
Einleitung<br />
Qualitätskriterien <strong>für</strong> die Neuromuskulären Zentren<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
(<strong>DGM</strong>)<br />
ligen Landesverband der <strong>DGM</strong> ist unbedingt<br />
notwendig.<br />
(Kriterien wurden bei der Sitzung der Sprecher<br />
der Neuromuskulären Zentren am<br />
27. September 2000 in Baden-Baden beschlossen.)<br />
9
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren (NMZ)<br />
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren (NMZ)<br />
Im Jahr 2000 hat die <strong>DGM</strong> erstmals Qualitiätskriterien<br />
<strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren<br />
(NMZ) beschlossen. Diese stellen die Basis<br />
<strong>für</strong> die Vergabe eines Gütesiegels dar.<br />
Die Einführung eines Gütesiegels verfolgt<br />
das Ziel, bundesweit einheitliche Standards<br />
<strong>für</strong> die Diagnose, Behandlung und Versorgung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
auf einem qualitativ anerkannten<br />
Niveau zu präzisieren und damit sicher zu<br />
stellen.<br />
1. Grundlage <strong>für</strong> die Struktur und Abläufe eines<br />
NMZ ist die am 8. Mai 2006 verabschiedete<br />
Geschäftsordnung <strong>für</strong> NMZ.<br />
2. Im NMZ müssen die Fachbereiche Neurologie,<br />
Neuropädiatrie, klinische Neurophysiologie,<br />
Kardiologie und Pulmologie vertreten<br />
sein. Eine humangenetische Beratungsmöglichkeit<br />
muss gegeben sein,<br />
desgleichen die Möglichkeit einer Sozialund<br />
Hilfsmittelberatung sowie einer beratenden<br />
Physiotherapie. Wo dies nicht vorhanden<br />
ist, muss es durch Kooperationen<br />
sicher gestellt sein.<br />
3. Die Möglichkeit einer muskel- und nervenbioptischen<br />
Untersuchung muss gewährleistet<br />
sein.<br />
4. Die Kooperation mit den Fachgebieten Orthopädie<br />
und Rheumatologie muss vorhanden<br />
sein.<br />
5. Kontinuierliche Betreuung mit regelmäßigen<br />
Spezialsprechstunden sowie akute<br />
Untersuchung beziehungsweise stationäre<br />
Aufnahmemöglichkeit von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen durch einen<br />
mit diesen Krankheiten vertrauten<br />
Arzt muss gewährleistet sein.<br />
6. Bei dem Leiter des NMZ wird eine mindestens<br />
fünfjährige Erfahrung in der Behandlung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen vorausgesetzt.<br />
7. Beim Initialkontakt wird mindestens eine<br />
einstündige Konsultation verlangt.<br />
10<br />
8. Es werden mindestens jeweils 50 Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
pro Jahr behandelt.<br />
9. Es müssen regelmäßige interdisziplinäre<br />
Sitzungen und Fallbesprechnungen abgehalten<br />
werden.<br />
10. Eine Kooperation mit der <strong>DGM</strong> und ihren<br />
Landesverbänden wird vorausgesetzt.<br />
Dies geschieht insbesondere durch<br />
• Teilnahme des Sprechers an der Spre-<br />
cherratssitzung,<br />
• regelmäßige aktive und passive Teilnahme<br />
an Kongressen, Fortbildungs-<br />
veranstaltungen und Patiententreffen<br />
der <strong>DGM</strong> und ihrer Landesverbände,<br />
• regelmäßige Einladung der Landesverbandsvorsitzenden<br />
und/oder dessen<br />
Vertreter zu den interdisziplinären Sit-<br />
zungen.<br />
11. Es müssen eine behindertengerechte<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten und<br />
Pflegemöglichkeiten vorhanden sein.<br />
12. Die NMZ erstellen jährlich einen Bericht<br />
über ihre Aktivitäten und überlassen diesen<br />
der Geschäftsstelle der <strong>DGM</strong> zur<br />
weiteren Verwendung. Derzeit findet dieser<br />
Eingang in das Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
13. Die Einhaltung der Gütekriterien wird durch<br />
einen schriftlichen Bericht und stichprobenhafte<br />
Prüfungen gewährleistet.<br />
Arbeitsgruppe zur Erstellung der<br />
Kriterien <strong>für</strong> ein Gütesiegel:<br />
Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />
Horst Ganter, <strong>DGM</strong> Freiburg<br />
Prof. Dr. Walter Haupt, Köln<br />
PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />
Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />
Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />
Nicht-zertifizierte NMZ können als Muskelsprechstunde<br />
geführt werden (siehe Anhang).
Einleitung<br />
Neuromuskuläre Zentren in Deutschland benannt von<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
(<strong>DGM</strong>)<br />
Münster/Westfalen<br />
Nordrhein<br />
Homburg/Saar<br />
Nordwest<br />
Mainz<br />
Freiburg<br />
Ruhrgebiet<br />
Rhein-Neckar<br />
Hamburg<br />
Hannover<br />
Marburg-Gießen-Kassel<br />
Standorte der Muskelzentren<br />
Göttingen<br />
Rhein-Main<br />
Würzburg<br />
Stuttgart<br />
Ulm<br />
Magdeburg<br />
Halle<br />
Thüringen<br />
Bayern-Mitte<br />
Bayern-Süd<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Berlin<br />
Leipzig<br />
Brandenburg<br />
Dresden<br />
11
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />
Im Jahr 2010 hat die <strong>DGM</strong> im Rahmen der<br />
Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren<br />
mit der Begehung von turnusgemäß drei<br />
Zentren die Bemühungen um die Verbesserung<br />
und Sicherung der Qualität an den<br />
NMZ fortgesetzt. Alle Begehungen verliefen<br />
positiv und bestärkten den guten Eindruck<br />
der NMZ. Im nächsten Jahr läuft die<br />
erste Zertifizierungsperiode aus und alle<br />
NMZ werden neu zertifiziert.<br />
Im Jahre 2010 sind weitere NMZ als Spezialsprechstunden<br />
nach § 116b SGB V anerkannt<br />
worden. Der Genehmigungsprozess<br />
ist allerdings weiterhin intransparent<br />
und <strong>für</strong> einige NMZ völlig unbefriedigend.<br />
Inwieweit die Anerkennung zu einer tatsächlich<br />
verbesserten Finanzierungsbasis<br />
<strong>für</strong> die ambulante Versorgung beiträgt, ist<br />
derzeit noch nicht abschließend zu beurteilen.<br />
Erfahrungswerte hierzu werden gesammelt<br />
und ausgewertet.<br />
Der auch im Jahr 2010 zur Verfügung gestellte<br />
Betrag in Höhe von 200.000 Euro<br />
<strong>für</strong> Forschungsvorhaben brachte erneut<br />
eine Vielzahl von Forschungsanträgen, die<br />
weitgehend positiv beschieden werden<br />
konnten. Die Einführung der Stichtagsregelung<br />
(31. März und 30. September) hat<br />
sich bewährt, da hier besser vergleichend<br />
entschieden werden kann und nicht mehr<br />
das zufällige Antragsdatum mit entscheidend<br />
ist. Die zur Verfügung gestellten Gelder<br />
werden in zwei Tranchen aufgeteilt, so<br />
dass zu beiden Stichtagen die gleichen<br />
Summen bereit stehen.<br />
Die Stelle im Medizinreferat war leider nur<br />
<strong>für</strong> kurze Zeit wieder besetzt. Da sich die<br />
Neubesetzung aufgrund der Arbeitsmarktlage<br />
<strong>für</strong> Mediziner schwierig gestaltet, sind<br />
veränderte Organisationsformen in der<br />
Diskussion, um dieses wichtige Angebot<br />
wieder bereitstellen zu können.<br />
12<br />
Die Beteiligung der <strong>DGM</strong> am Forschungsprojekt<br />
Servcare_ALS, das im Bereich der<br />
modellhaften Versorgung am Beispiel der<br />
ALS angesiedelt ist, war ein Arbeitsschwerpunkt<br />
im Jahre 2010. Das Projekt<br />
(www.servcare-projekt.de) wird mit insgesamt<br />
fünf beteiligten Organisationen, darunter<br />
die ALS-Ambulanz der Charité unter<br />
der Federführung des IAO, Fraunhofer Ins -<br />
titut Stuttgart, durchgeführt.<br />
Im Jahre 2010 fand kein eigener Kongress<br />
der <strong>DGM</strong> statt, da dieser alle zwei Jahre<br />
durchgeführt wird. So wurden die Forschungspreise<br />
nach inzwischen guter Tradition<br />
beim Kongress der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />
(DGKN) in Halle an der Saale vergeben.<br />
Mit der Durchführung eines ersten Fach -<br />
tage-Symposiums hat die <strong>DGM</strong> Neuland<br />
bei der Veranstaltungsdurchführung betreten.<br />
Erstmals fanden parallel sechs diagnosespezifische<br />
Fachtage zeitgleich unter<br />
einem Dach statt. Dies ist auch Ausdruck<br />
der Entwicklung in der <strong>DGM</strong>, die einzelnen<br />
Diagnosegruppen zu stärken und in der<br />
Struktur besser zu verankern. Die Durchführung<br />
der Fachtage-Symposien soll<br />
künftig terminlich und örtlich an den jeweiligen<br />
Kongress des Wissenschaftlichen<br />
Beirates angekoppelt werden. Dies wird<br />
erstmals im April 2011 in Ulm/Neu-Ulm der<br />
Fall sein.<br />
Horst Ganter<br />
Bundesgeschäftsführer<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />
• Bundesgeschäftsstelle<br />
• Medizinreferat<br />
• Sozialberatung<br />
• Hilfsmittelberatung
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
13
Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />
Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. D. Heuß und Prof. Dr. R. Schröder<br />
Neurologische Klinik der Friedrich-<br />
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Neuromuskuläres Zentrum/Forschungs-<br />
Netzwerk Neuropathien und Myopathien<br />
an der Neurologischen Klinik der<br />
Universität Erlangen<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum ist eine interdisziplinäre<br />
Einrichtung zur fachübergreifenden<br />
Diagnosestellung, Behandlung<br />
und Erforschung von neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Das Zentrum ist an der Neurologischen<br />
Klinik angesiedelt und arbeitet<br />
eng mit den übrigen Einrichtungen des<br />
Uni-Klinikums und mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> (<strong>DGM</strong>) zusammen.<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum bietet Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> Patienten mit entzündlichen<br />
und erblichen Polyneuro -<br />
pathien und Muskelerkrankungen, mit<br />
Motoneuronerkrankungen und <strong>für</strong> die Beatmung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen wie Muskeldystrophien<br />
und Amyotrophische Lateralsklerose. Das<br />
Angebot wird durch die physiotherapeutischen<br />
und sozialen Einrichtungen im Zentrum<br />
abgerundet.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Prof. Dr. Heuß<br />
• IZKF-Untersuchungen zu degenerativen<br />
und entzündlichen Veränderungen der<br />
Myopathie in Proteinkinase CK2-defizienten<br />
Muskeln – Kooperation mit dem<br />
Institut <strong>für</strong> Biochemie<br />
• Inflammation und Apoptose bei der vaskulitischen<br />
Neuropathie und Myositiden/Signaltransduktion<br />
mononukleärer<br />
Zellen<br />
14<br />
• Phäno- und Genotypisierung einer autosomal-rezessiven<br />
Form der hereditären<br />
motorischen und sensiblen Neuropathie<br />
(ARCMT2B) Typ 2 in einer costaricanischen<br />
Familie<br />
• Phäno- und Genotypisierung einer autosomal-dominanten<br />
Form der HMSN mit<br />
einer neuen Tyr145Ser Mutation im<br />
MPZ-/P0-Protein in einer costaricanischen<br />
Familie<br />
Prof. Dr. Schröder<br />
Das wissenschaftliche Hauptarbeitsgebiet<br />
ist die Gruppe der hereditären Proteinaggregationsmyopathien<br />
auf der Basis von<br />
Desmin- und VCP-Mutationen. Für die<br />
Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet<br />
besteht seit Oktober 2009 die Förderung<br />
einer ortsungebundenen Forschergruppe<br />
(FOR 1228, Thema: Molecular Pathogenesis<br />
of Myofibrillar Myopathies) durch die<br />
<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft. Die<br />
zunächst über einen Zeitraum von drei<br />
Jahren bewilligte Förderung unterstützt<br />
acht themenbezogene Einzelprojekte an<br />
den Universitäten Erlangen, Würzburg,<br />
München, Heidelberg, Bonn, Bochum,<br />
Köln und Wien. Die Universität Erlangen<br />
fungiert hierbei als Sprecheruniversität der<br />
Forschergruppe.<br />
Projekte der Orthopädischen Klinik<br />
Prof. R. Forst und Mitarbeiter<br />
• Langzeitresultate nach operativer Behandlung<br />
der unteren Extremitäten bei<br />
Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie<br />
• Langzeitresultate nach Skolioseoperationen<br />
bei Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
• biomechanische Testung des Teleskopstabes
• makroskopische und mikroskopische<br />
Pathologie des Tractus iliotibialis bei<br />
Duchenne-Muskeldystrophie<br />
• Behandlung von Fußdeformitäten bei<br />
HMSN und Friedreich-Ataxie<br />
• psychologische Untersuchung zur<br />
Krankheitsbewältigung und Lebenszufriedenheit<br />
bei Patienten mit Duchenne-<br />
Muskeldystrophie<br />
• ergotherapeutische Studie zur Funktionsfähigkeit<br />
der oberen Extremitäten bei<br />
Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
• Analyse von Gebiss- und Kieferveränderungen<br />
bei Patienten mit Duchenne-<br />
Muskeldystrophie und spinalen Muskelatrophien<br />
Schwerpunkte Fachklinik Herzogenaurach<br />
Dr. Schupp und Mitarbeiter<br />
Die Fachklinik Herzogenaurach hat als<br />
neurologische Rehabilitationseinrichtung<br />
den Forschungs- und Interessenschwerpunkt<br />
im Nachweis der Wirksamkeit physio-,<br />
ergo-, sprach-, schlucktherapeutischer<br />
Maßnahmen sowie der (neuro)psychologischen<br />
Behandlung. Skalen zur<br />
Beurteilung von langfristigen Krankheitsverläufen<br />
(z.B. neuromuscular symptom<br />
score, MRC Kraftgrade, Paresegrade, Barthel-Index)<br />
scheinen <strong>für</strong> die Erfassung von<br />
Therapieerfolgen kurzzeitiger intensiver<br />
Rehabilitationsmaßnahmen bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen wenig hilfreich zu<br />
sein. So werden hier Evaluationsskalen<br />
eingesetzt, die die subjektive Wirksamkeit<br />
der Therapieformen untersucht mit dem<br />
Ziel, bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
ein effektives und individuelles Behandlungskonzept<br />
konservativer Maßnahmen<br />
zu erarbeiten.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Schwerpunkte der Neurologischen<br />
Klinik am Krankenhaus Rummelsberg<br />
PD Dr. Winterholler<br />
• Schlaflaboruntersuchungen<br />
• Diagnostische Abklärung von neuromuskulären<br />
Erkrankungen<br />
• Heimbeatmungsbehandlung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
Konzepte der Neurologischen Abteilung<br />
der Kiliani-Klinik Bad Windsheim<br />
siehe www.dr-becker-klinikgesellschaft.de<br />
Beratungsstelle der <strong>DGM</strong>, Landesverband<br />
Bayern e.V. am Neuromuskulären<br />
Zentrum Bayern Mitte<br />
Das Beratungsangebot wird sowohl von<br />
betroffenen Einzelpersonen als auch Familien<br />
und Angehörigen in Anspruch genommen.<br />
Zu vielen Ratsuchenden (über die<br />
Hälfte) bestehen langjährige Beratungskontakte.<br />
Da sich das Einzugsgebiet über<br />
Mittelfranken und die Oberpfalz erstreckt,<br />
macht die Beratung am Telefon den<br />
Hauptanteil aus. Persönliche Beratungen<br />
in der Beratungsstelle und kooperierenden<br />
Kliniken sowie Hausbesuche runden das<br />
Angebot ab. Hausbesuche bieten den Vorteil,<br />
die Lebenssituation im persönlichen<br />
Umfeld besser beurteilen zu können. Besonders<br />
in ihrer Mobilität stark eingeschränkte<br />
Hilfesuchende greifen auf dieses<br />
Angebot gern zurück, weil es ihnen<br />
weite Wege erspart. Die Begleitung bei der<br />
Krankheitsbewältigung sowie die Unterstützung<br />
zur Alltagsbewältigung bilden die<br />
Schwerpunkte der psychosozialen Beratung.<br />
Die Unterstützung von Kontaktgruppen,<br />
die von Ehrenamtlichen organisiert<br />
werden, sowie Informations- und Begegnungsveranstaltungen<br />
ergänzen das Tätigkeitsspektrum.<br />
2010 wurden folgende Veranstaltungen<br />
angeboten:<br />
• zwei ALS-Gesprächskreise mit den Themen<br />
„Hilfsmittelversorgung“ und „Diag-<br />
15
Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />
nose und Therapie von Atemstörungen<br />
bei ALS“ in Erlangen und Rummelsberg<br />
• Landesverbandstreffen <strong>für</strong> Mitglieder<br />
und Freunde der <strong>DGM</strong> LV Bayern in Herzogenaurach<br />
(Fachklinik)<br />
• zwei Seminartage <strong>für</strong> Ehrenamtliche des<br />
LV Bayern in Würzburg und Nürnberg<br />
Publikationen<br />
Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />
Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,<br />
Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />
MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />
FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />
L and Schröder R. Strumpellin is a novel<br />
valosin-containing protein binding partner<br />
linking hereditary spastic paraplegia to protein<br />
aggregation diseases. Brain 2010;133(10):2920-<br />
41.<br />
Collins M, Dyck PJ, Gronseth G, Guillevin L,<br />
Hadden R, Heuss D, Leger JM, Notermans NC,<br />
Pollard J, Said G, Sobue G, Vrancken AFJE,<br />
Kissel J. Peripheral Nerve Society Guideline on<br />
the classification, diagnosis, investigation, and<br />
immunosuppressive therapy of non-systemic<br />
vasculitic neuropathy: executive summary.<br />
JPNS 2010;15:176-184.<br />
Heuß D, Neundörfer B. Therapie der Polyneuropathien.<br />
In: Therapie-Handbuch, Hrsg. W.<br />
Domschke, M. Berger, W. Hohenberger, T. Meinertz,<br />
K. Possinger; Elsvier URBAN&FISCHER,<br />
München, 2010, P11, 1-17.<br />
Huttner HB, Richter G, Jünemann A, Kress W,<br />
Weis J, Schröder JM, Gal A, Doerfler A, Udd B,<br />
Schröder R. Incontinentia pigmenti-related<br />
myopathy or unsolved „double trouble“? Neuromusc<br />
Disord 2010;20(2):139-41.<br />
Kalbe E, Onur OA, Minnerop M, Reimann J, Althaus<br />
A, Ahmadzadehfar H, Dodel R, Strach K,<br />
Clemen CS, Herholz K, Haense C, Fink GR,<br />
Schröder R. Early signs of VCP-related frontotemporal<br />
dementia: a neuropsychological, FDG-<br />
PET and fMRI study. J Neurol 2010 (epub ahead<br />
of print) PubMed PMID: 20938780.<br />
16<br />
Kiphuth IC, Neuen-Jacob E, Struffert T, Wehner<br />
M, Wallefeld W, Laing N, Schröder R. Myosinspeichermyopathie:<br />
eine seltene Unterform der<br />
Proteinaggregations-myopathien. Fortschr<br />
Neurol Psychiat 2010;78(4):219-22.<br />
Meier F, Schöffski O, Neundörfer B, Heuss D.<br />
§116b SGB V – Chancen-Risiken-Analyse einer<br />
neuromuskulären Spezialambulanz. Economic<br />
Analysis of a Neuromuscular Health-Care Centre<br />
– Opportunities and Risks of §116b Code of<br />
Social Law (SGB) V. Akt. Neurol 2010;37:467-<br />
73.<br />
Probst-Cousin S, Neundörfer B, Heuss D. Microvasculopathy<br />
neuromuscular dieseases: lessons<br />
from hypoxia-incucible factors. Neuromuscul<br />
Disord 2010;20:192-197.<br />
Schepelmann K, Winter Y, Spottke A, Claus D,<br />
Grothe A, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />
Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel W, Dodel<br />
R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />
sclerosis, myasthenia gravie and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol<br />
2010;257:15-23.<br />
Schrickel JW, Stöckigt F, Krzyzak W, Paulin D, Li<br />
Z, Lübkemeier I, Fleischmann B, Sasse P, Andrié<br />
R, Lewalter T, Lickfett L, Nickenig G, Schröder<br />
R, Clemen CS. Cardiac conduction disturbances<br />
and differential effects on atrial and ventricular<br />
electrophysiological properties in<br />
desmin deficient mice. J Intervent Card Electrophysiol<br />
2010;28:71-80.<br />
Winter Y, Schepelmann K, Spottke A, Claus D,<br />
Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S, Tackenberg<br />
B, Mylius V, Reese JP, Kiefer R,<br />
Schrank B, Oertel W, Dodel R. Health-related<br />
quality of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol<br />
2010;257:1473-81.:
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. med. W. Müller-Felber<br />
Oberarzt der von Haunerschen Klinik <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Stellvertreter und Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. B. Schoser<br />
Oberarzt des Friedrich-Baur-Instituts der<br />
Neurologischen Klinik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Neuromuskulären<br />
Zentrums Bayern Süd stand<br />
die umfassende medizinische Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Neben der engen klinischen<br />
und wissenschaftlichen Kooperation der<br />
beteiligten Institutionen ist die Kontinuität<br />
der guten Zusammenarbeit mit den Patientenvertretern<br />
und der Landesgruppe<br />
Bayern der <strong>DGM</strong> festzustellen. Im Jahr<br />
2010 wechselte PD Dr. J. Anneser in den<br />
Palliativ-Konsilardienst des Klinikums<br />
rechts der Isar, Dr. S. Baumeister wechselte<br />
in die Neurologische Klinik Rechts der<br />
Isar, Dr. T. Suban wechselte in die Psychiatrische<br />
Universitätsklinik Köln, und O.<br />
Schreiber und Dr. S. Wenninger, vormals<br />
Neurologische Universitätsklinik Regensburg,<br />
nahmen ihre Arbeit am Friedrich-<br />
Baur Institut auf. S. Thiele, langjährige<br />
Physiotherapeutin, hat die <strong>DGM</strong> verlassen<br />
und begann ein Medizinstudium an der<br />
LMU. Sie wird weiter im Rahmen ihrer<br />
TREAT-NMD Register-Drittmittelstelle am<br />
FBI teilzeitbeschäftigt sein. Dr. P. Reilich<br />
wurde am 1. Oktober 2010 zum Funktionsoberarzt<br />
am FBI ernannt.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Veranstaltungen 2009<br />
• Sonderkolloquium der Friedrich-Baur-<br />
Institutes 8. Mai 2010: Diagnostik und<br />
Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />
• 92. Neuromuskuläres Seminar 14. Juli<br />
2010: Hereditären Kardiomyopathien,<br />
Dr. Beckmann, Medizinische Klinik LMU<br />
München<br />
• 44. Myologisches Kolloquium 17. April<br />
2010: Stellenwert der Muskel-MRT Diagnostik<br />
bei hereditären Myopathien,<br />
PD Dr. Dirk Fischer, Neurologische Universitätsklinik<br />
Basel, Schweiz<br />
• 93. Neuromuskuläres Seminar 17. November<br />
2010: Orthopädische Behandlung<br />
neuromuskulärer Erkrankungen, Dr.<br />
Döderlein, Kinderorthopädie Aschau<br />
Klinische Studien<br />
Validierung von prognostischen und<br />
Erkrankungsmarkern <strong>für</strong> die Charcot-<br />
Marie-Tooth-Erkrankung 1A (CMT1A)<br />
Walter MC, Schlotter-Weigel B, Garcia-<br />
Angarita<br />
Die hereditäre motorisch-sensorische<br />
Neuropathie Typ 1 oder Morbus Charcot-<br />
Marie-Tooth (CMT) gehört zu den peripheren<br />
Neuropathien und ist mit einer Prävalenz<br />
von 1:2.500 die häufigste monogen<br />
vererbte neurologische Erkrankung. Allein<br />
in Deutschland sind ca. 30.000 Patienten<br />
betroffen. In der Hälfte der Fälle handelt es<br />
sich um den Subtyp CMT1A. Sie wird<br />
durch eine Duplikation auf Chromosom<br />
17p11.2-12 verursacht und ist charakterisiert<br />
durch die Demyelinisierung peripherer<br />
Nerven, ihre axonale Degeneration und<br />
neurogen bedingter Muskelfaseratrophie.<br />
Das klinische Bild ist sehr variabel und<br />
reicht bis zur Rollstuhlabhängigkeit. Eine<br />
17
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
wirksame Therapie ist gegenwärtig nicht<br />
verfügbar.<br />
In dieser Studie soll untersucht werden, ob<br />
bestimmte Erkrankungsmarker („Biomarker“)<br />
in der Haut von an CMT1A erkrankten<br />
Patienten helfen können, die Erkrankung<br />
zu diagnostizieren sowie die Schwere<br />
und den Verlauf abzuschätzen. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-<br />
Institut <strong>für</strong> Experimentelle Medizin in Göttingen<br />
wurden in transgenen Tiermodellen<br />
molekulare Marker <strong>für</strong> den Krankheitsverlauf<br />
der CMT1A in Hautproben identifiziert.<br />
Ein derartiger Zusammenhang soll nun im<br />
Menschen analysiert werden. Hierzu wollen<br />
wir einen Krankheitsscore („CMTNS“)<br />
<strong>für</strong> die Krankheitsschwere dieser Erkrankung<br />
errechnen, der sich aus der klinischneurologischen<br />
Untersuchung zusammensetzt.<br />
Ziel dieser Studie ist die Korrelation<br />
der aus der Hautbiopsie ermittelten molekularen<br />
Marker mit der Erkrankungsschwere<br />
und somit die Validierung der Erkrankungsmarker.<br />
Die Ergebnisse werden<br />
es uns ermöglichen, weiterführende Erkenntnisse<br />
über die Schwere und den Verlauf<br />
dieser Erkrankung zu gewinnen. Wir<br />
hoffen, damit einen Baustein <strong>für</strong> zukünftige<br />
experimentelle Therapiemöglichkeiten legen<br />
zu können und die diagnostische Einordnung<br />
anhand von Hautproben zu erleichtern.<br />
Weitere Kooperationen im diesem<br />
Rahmen bestehen mit dem<br />
Medizinisch Genetischen Zentrum (MGZ)<br />
München und dem Institut <strong>für</strong> Klinische<br />
Neurophysiologie der Georg-August-<br />
Universität Göttingen.<br />
Derzeit ist die Entwicklung neuer spezifischer<br />
Therapien auf molekularer Ebene <strong>für</strong><br />
CMT ein hochspannender und kompetitiver<br />
Bereich. Das Ziel ist die Identifikation<br />
von Biomarkern unter Verwendung minimal<br />
invasiver Techniken, um CMT-Patienten<br />
ggf. eine individuelle Therapie anbieten<br />
zu können. In den letzten Jahren wurden<br />
anhand von Tiermodellen große Fortschrit-<br />
18<br />
te in der Aufschlüsselung der CMT-Pathogenese<br />
erreicht. Dadurch wurde <strong>für</strong> die Erkennung<br />
potenzieller Behandlungsansätze<br />
und neuer Therapiemöglichkeiten der Anstoß<br />
gegeben.<br />
Klinische Studie zum Skipping von Exon 51<br />
Schessl J, Walter MC, Thiele S, Müller-<br />
Felber W<br />
Im Rahmen einer internationalen Phase-III-<br />
Studie wird in einem randomisierten, doppelblinden,<br />
plazebokontrollierten Studiendesign<br />
die Effektivität und Sicherheit der<br />
Therapie durch Exon Skipping bei Patienten<br />
mit Duchenne-Muskeldystrophie untersucht.<br />
Dabei werden wöchentliche subkutane<br />
Gaben der Studienmedikation über<br />
48 Wochen verabreicht. Antisense Oligonukleotide<br />
induzieren Exon Skipping und<br />
sind eine mögliche Therapiestrategie <strong>für</strong><br />
die Duchenne-Muskeldystrophie. Exon<br />
Skipping selbst erlaubt die Restoration<br />
des mutierten offenen „reading frames“<br />
und somit die Synthese eines großen neuen<br />
funktionellen Dystrophin-Proteins. Weitere<br />
Informationen unter www.md-net.org.<br />
Klinische Studie mit Olesoxime<br />
(TRO19622) bei SMA<br />
Schessl J, Schreiber O, Walter MC<br />
Dies ist eine multizentrische, randomisierte,<br />
adaptive, doppelblinde, plazebokontrollierte<br />
Phase-II-Studie zur Bewertung<br />
der Sicherheit und Wirksamkeit von Olesoxime<br />
(TRO19622) bei Patienten mit spinaler<br />
Muskelatrophie (SMA) im Alter von drei<br />
bis 25 Jahren. Olesoxime fördert im Zellkulturmodell<br />
das Überleben und die Funktion<br />
beanspruchter Motoneurone. Die<br />
Substanz hat in einer Ib-Studie an SMA-<br />
Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen<br />
eine gute Verträglichkeit und hohe<br />
Sicherheit gezeigt.
Therapiestudie mit Idebenone bei<br />
Leberscher Hereditärer Optikus-<br />
Neuropathie (LHON)<br />
Klopstock T, Heck S, Schubert M, Dimitriadis<br />
K<br />
Placebokontrollierte Studie, die weltweit<br />
an drei Zentren (München, Newcastle/<br />
England und Montreal/Kanada) den Einfluss<br />
von Idebenone auf die Sehstörung<br />
bei LHON untersucht. Es handelt sich um<br />
die erste große placebokontrollierte Studie<br />
bei dieser mitochondrialen Erkrankung,<br />
die zu schweren beidseitigen Sehstörungen<br />
bei meist jungen Männern führt. Randomisiert<br />
werden sollen 84 Patienten. Zu<br />
den Einschlusskriterien gehört (i) gesicherte<br />
Diagnose einer LHON inkl. Nachweis einer<br />
der typischen Punktmutationen in der<br />
mitochondrialen DNA, (ii) Alter zwischen<br />
14 und 64 Jahren, Körpergewicht > 45 kg,<br />
(iii) Beginn der Erkrankung innerhalb der<br />
letzten fünf Jahre. Es wurden 84 Patienten<br />
eingeschlossen. München trägt mit 42 Patienten<br />
die größte Zahl an Patienten bei.<br />
Die Rekrutierung der Studie ist abgeschlossen.<br />
Die Ergebnisse sind zur Publikation<br />
eingereicht.<br />
Therapiestudie mit Idebenone bei<br />
Friedreich-Ataxie<br />
Klopstock T, Heck S, Dimitriadis K<br />
Europäische erste große, placebokontrollierte<br />
Multicenter-Studie, die den Einfluss<br />
von Idebenone auf neurologische Symptome<br />
und Herzmuskelveränderungen bei FA<br />
untersucht. Es wurden 240 Patienten (> 8<br />
Jahre, > 25 kg, FA genetisch gesichert,<br />
kein Idebenone oder Coenzym Q 10) eingeschlossen.<br />
München trägt mit 47 Patienten<br />
die größte Zahl an Patienten bei.<br />
Die Rekrutierung der Studie ist abgeschlossen,<br />
der letzte randomisierte Patient<br />
wird Anfang 2010 die Studie abschließen.<br />
Die Ergebnisse sind zur Publikation eingereicht.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Verlaufsstudie bei Friedreich-Ataxie<br />
Klopstock T, Heck S, Strigl-Pill N, Dimitria -<br />
dis K<br />
Verlaufsstudie zum Einfluss genetischer<br />
Faktoren auf den Erkrankungsverlauf bei<br />
Patienten mit FA im Rahmen des Netzwerkes<br />
<strong>für</strong> erbliche Bewegungsstörungen<br />
(GeNeMove – German Network of Hereditary<br />
Movement Disorders). Bislang konnten<br />
112 Patienten und Angehörige eingeschlossen<br />
werden.<br />
Verlaufsstudie bei hereditärer spastischer<br />
Spinalparalyse (HSP)<br />
Klopstock T, Heck S, Strigl-Pill N, Dimitriadis<br />
K<br />
Verlaufsstudie zum natürlichen Verlauf und<br />
zur Entwicklung von Progressionsmarkern<br />
bei HSP im Rahmen von GeNeMove. Bislang<br />
konnten 31 Patienten und Angehörige<br />
eingeschlossen werden.<br />
Verlaufsbeobachtung Enzymersatztherapie<br />
bei Glykogenspeichererkrankung<br />
Typ 2<br />
Stigl-Pill N, Konkol B, Strothotte S,<br />
Schütz C, Müller-Felber W, Schoser B<br />
Seit September 2006 wird die Enzymersatztherapie<br />
bei adulten Patienten durchgeführt.<br />
Es erfolgt eine ausführliche Dokumentation.<br />
Nationale Ein-Jahres-Resultate<br />
wurden 2010 publiziert. Eine Fortführung<br />
<strong>für</strong> zwei weitere Jahre erfolgt.<br />
Multizenter-Studie zu MUSK- und<br />
ACHR-Antikörper negativer Myasthenia<br />
gravis<br />
Kröger S, Melms A, Schalke B, Schoser B<br />
Seit Sommer 2008 wird in Kooperation mit<br />
dem Physiologischen Institut der LMU eine<br />
multizentrische Studie bei Patienten mit<br />
Doppelantikörper-negativen MG in Tübingen,<br />
Regensburg und München durchgeführt.<br />
Ziel ist es, neue Antikörper bei dieser<br />
Patientengruppe aus dem Serum zu isolieren.<br />
Erste Ergebnisse werden 2011 vorliegen.<br />
19
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Molekulare Ursachen und Pathomechanismen<br />
bei hereditären Myopathien<br />
und Neuropathien<br />
Walter MC, Reilich P, Schlotter-Weigel B,<br />
Schoser B<br />
Im Rahmen internationaler Forschungskooperationen<br />
werden verschiedene innovative<br />
Ansätze wie klinische und morphologische<br />
Untersuchungen, molekulare und<br />
zellbiologische Studien sowie die Analyse<br />
von Zellkultur- und Tiermodellen verfolgt,<br />
um die folgenden Ziele zu erreichen:<br />
• weitere Charakterisierung der phänotypischen<br />
Ausprägung und der molekularen<br />
Basis von hereditären Myopathien<br />
und Neuropathien<br />
• präzise Definition des phänotypischen<br />
Spektrums einzelner hereditärer Myopathien<br />
und Neuropathien, um die klinischen<br />
und morphologischen Diagnosekriterien<br />
zu verbessern<br />
• Etablierung von Genotyp/Phänotyp Korrelationen<br />
und prognostischer Kriterien<br />
• Suche nach neuen, phänotypisch homogenen<br />
Patienten-Subgruppen, die<br />
ggf. eine Identifizierung neuer Gene erlauben<br />
• Untersuchung der pathophysiologischen<br />
Mechanismen dieser Erkrankungen<br />
• Generierung von neuen Zellkultur- und<br />
Tiermodellen, um auf der Basis pathophysiologischer<br />
Daten zur Entwicklung<br />
kausaler Therapien beizutragen<br />
• Zielgerichtete Suche molekularer Defekte<br />
bei bereits bekannten Genen und bei<br />
Kandidaten-Genen<br />
Pathogenese der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />
(s-IBM) und der<br />
hereditären Einschlusskörpermyopathie<br />
(h-IBM)<br />
Walter MC, Krause S<br />
Die sporadische Einschlusskörpermyositis<br />
20<br />
(sIBM) ist die häufigste entzündliche Muskelerkrankung<br />
bei Patienten über 50 Jahren.<br />
In seltenen Fällen liegt der Erkrankung<br />
eine erbliche Ursache zugrunde. Bei der<br />
HIBM (hereditäre IBM, OMIM 603824) finden<br />
sich Mutationen im GNE-Gen, bei der<br />
IBMPFD (IBM assoziiert mit M. <strong>Page</strong>t und<br />
frontotemporaler Demenz, OMIM 167320)<br />
wurden Mutationen im VCP-Gen beschrieben.<br />
Die Analyse der subzellulären Lokalisation<br />
und der funktionellen Enzymbiochemie<br />
von GNE und VCP im Patientenmuskel<br />
soll dabei helfen, nicht nur die<br />
Vorgänge zu verstehen, die zur hereditären<br />
IBM führen, sondern auch diese neuen Erkenntnisse<br />
auf die Pathogenese der sporadischen<br />
IBM zu übertragen. Bei der<br />
IBMPFD wurde eine Störung der Myosin-<br />
Filamentbildung nachgewiesen. Normale<br />
Proteinumsatzvorgänge (Autophagie) sind<br />
wesentlich <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung der<br />
Muskelzellfunktion. Kürzlich fanden sich<br />
Hinweise auf eine Störung des Proteinabbaus<br />
im Rahmen dieses Stoffwechselweges<br />
bei der IBMPFD. Das Ansprechen auf<br />
eine immunsuppressive oder immunmodulatorische<br />
Therapie ist bei IBM-Patienten<br />
sehr heterogen. Unsere Ergebnisse<br />
sollen ein detailliertes Verständnis der pathogenetischen<br />
Mechanismen fördern, um<br />
neue molekulare Therapiestrategien zu<br />
entwickeln.<br />
Pathologische Proteinaggregatforma -<br />
tion – Mechanismen, Prävention und<br />
Therapie<br />
Walter MC, Reilich P, Schessl J, Bulst S,<br />
Thirion C, Schoser B<br />
Pathologische Proteinaggregate sind morphologisch<br />
charakteristisch <strong>für</strong> myofibrilläre<br />
Myopathien. Wir planen, den gemeinsamen<br />
Pathomechanismus, der zur Proteinaggregation<br />
bei myofibrillären Myopathien<br />
führt, aufzuklären, neue therapeutische<br />
Ziele zu identifizieren und durch molekulare<br />
oder pharmakologische Ansätze die
Proteinaggregation insbesondere bei Desminopathien<br />
und Reducing Body Myopathie/XMPMA<br />
zu verhindern oder rückgängig<br />
zu machen.<br />
Von der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />
wurde eine Forschergruppe zum<br />
Thema „Molecular Pathogenesis of Myofibrillar<br />
Myopathies (MFM) – FOR1228“ <strong>für</strong><br />
zunächst drei Jahre bewilligt, zwei Projekte<br />
innerhalb der Forschergruppe sind am<br />
Friedrich-Baur-Institut lokalisiert: Scanning<br />
for intensely fluorescent targets<br />
(SIFT): a new tool to study pathological<br />
protein aggregate formation in MFM and<br />
its reversal through pharmacologic intervention<br />
(Walter MC, Bulst S, Thirion C),<br />
und FHL1-related reducing-body myopathy<br />
and other genetic forms of myofibrillar<br />
myopathies: composition of pathological<br />
protein aggregates revealed by laser capture<br />
microdissection and subsequent proteomic<br />
analysis (Schessl J, Kress W,<br />
Schoser B).<br />
Neue Erkenntnisse über die Auswirkungen<br />
verschiedener Mutationen in<br />
myofibrillären Genen auf die Protein-<br />
Assemblierung mittels konfokaler<br />
Einzelmolekülspektroskopie<br />
Walter MC, Bulst S, Thirion C<br />
Myofibrilläre Myopathien (MFM) sind eine<br />
Gruppe klinisch und genetisch heterogener<br />
Erkrankungen der Skelettmuskulatur.<br />
Morphologisch werden sie durch anormale,<br />
intrazelluläre, desminpositive Proteinaggregate<br />
charakterisiert. Bei Desminopathien<br />
handelt es sich um eine genetisch<br />
definierte Subgruppe der MFM, welche<br />
durch Mutationen im Desmin-Gen auf<br />
Chromosom 2q35 verursacht werden. Des<br />
Weiteren konnten in Patienten mit MFM-<br />
Mutationen in anderen Genen identifiziert<br />
werden, die entweder <strong>für</strong> Komponenten<br />
der Z-Scheiben kodieren oder daran beteiligt<br />
sind, deren Struktur aufrecht zu erhalten:<br />
Myotilin (MYOT, TTID), ZASP (LDB3),<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Filamin C (FLNC) und alpha-B-Crystallin<br />
(CRYAB).<br />
Die klinischen Phänotypen der Desminopathien<br />
erstrecken sich über ein weites<br />
Spektrum mit verschiedenen Verteilungstypen,<br />
Schweregraden und möglicher kardiorespiratorischer<br />
Beteiligung. Auch reine<br />
Kardiomyopathien sind bekannt. Die meisten<br />
Patienten zeigen ein autosomal-dominantes<br />
Vererbungsmuster. Es sind allerdings<br />
sowohl Patienten mit einer autosomal-rezessiven<br />
Vererbung, als auch<br />
Patienten ohne ersichtliche familiäre Vorgeschichte<br />
dokumentiert worden.<br />
Desmin ist ein 53 kDa schweres, muskelspezifisches<br />
Intermediärfilament-Protein<br />
der Skelett-, Herz- und glatten Muskulatur<br />
und stellt eine wichtige, strukturelle Komponente<br />
der muskulären Zytoarchitektur<br />
dar.<br />
Das pathologische Merkmal der MFM sind<br />
Desminaggregate in den Muskelfasern betroffener<br />
Patienten. Auch wenn die Akkumulation<br />
von aggregiertem Desmin einen<br />
einheitlichen histopathologischen Befund<br />
darstellt, muss immer noch aufgeklärt werden,<br />
wie die verschiedenen, identifizierten<br />
Mutationen auf molekularer Ebene bei den<br />
betroffenen Patienten zu Fehlfunktionen<br />
der Muskelzellen führen. Ein besseres Verständnis<br />
dieser molekularen Signalwege<br />
kann zu neuen Therapieansätzen führen,<br />
da bis heute nicht geklärt ist, ob eine Verbesserung<br />
der physiologischen Filamentbildung<br />
oder aber eine Reduktion der pathologischen<br />
Aggregate wichtiger ist, um<br />
eine normale Zellfunktion aufrecht zu erhalten.<br />
Die Tatsache, dass die Desmin-Assemblierung<br />
auf unterschiedliche Weise<br />
durch verschiedene Mutationen beeinflusst<br />
wird und diese zu unterschiedlichen<br />
Phänotypen (z.B. vorwiegende Beteiligung<br />
der Skelettmuskulatur versus vorwiegende<br />
kardiale Beteiligung) führen, zeigt, dass<br />
verschiedene Signalwege vorhanden sein<br />
müssen.<br />
21
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
Um die Desmin-Aggregation quantitativ<br />
auf Einzelmolekülebene zu analysieren,<br />
verwenden wir Fluoreszenz-Korrelations-<br />
Spektroskopie (FCS), Fluorescence Intensity<br />
Distribution Analysis (FIDA) und Scanning<br />
for Intensely Fluorescent Targets<br />
(SIFT) in einem konfokalen Einzelmolekül-<br />
Detektionssystem. Es stellte sich heraus,<br />
dass sich diese Messmethoden hervorragend<br />
dazu eignen, die Assemblierungs-<br />
Kinetiken fluoreszenzmarkierter Proteine in<br />
Echtzeit und die molekulare Zusammensetzung<br />
von Proteinaggregaten zu bestimmen.<br />
Des Weiteren können so viele Hochdurchsatz-Messungen<br />
mit kleinen Probenvolumina<br />
durchgeführt und neue Substanzen<br />
<strong>für</strong> Therapieansätze gefunden werden.<br />
Kongenitale Myasthene Syndrome<br />
(CMS)<br />
Abicht A, Dusl M<br />
Kongenitale Myasthene Syndrome (congenital<br />
myasthenic syndromes, CMS) sind<br />
seltene Erkrankungen, die sich meist im<br />
Kindesalter manifestieren. Diese Gruppe<br />
neuromuskulärer Erkrankungen beruht auf<br />
genetischen Störungen der Erregungsübertragung<br />
zwischen Nerv und Muskel.<br />
Verlauf und Schweregrad der Erkrankung<br />
sind sehr unterschiedlich: die Symptomatik<br />
reicht von einer Minimalsymptomatik<br />
mit Ptose und leichter muskulärer Schwäche<br />
bis zum Bild eines floppy infants bei<br />
der Geburt. Im Säuglingsalter fallen Trinkschwäche,<br />
kraftloses Schreien und generalisierte<br />
muskuläre Hypotonie mit oder<br />
ohne Ptose auf. In vielen Fällen kommt es<br />
– ausgelöst durch ansonsten harmlose<br />
Atemwegsinfekte – zu krisenhaften Verschlechterungen,<br />
die zu einer plötzlichen<br />
Ateminsuffizienz und zum Kindstod führen<br />
können. Im Erwachsenenalter steht zumeist<br />
eine abnorme Ermüdbarkeit der<br />
Muskulatur bei Belastung im Vordergrund.<br />
Dazu kommt häufig eine tageszeitabhängige<br />
Ptose mit oder ohne Störungen der ex-<br />
22<br />
ternen Augenmuskulatur. Anders als bei<br />
der autoimmunologisch ausgelösten<br />
Myasthenia gravis lassen sich keine Antikörper<br />
gegen den Azetylcholinrezeptor<br />
(AChR), oder die muskelspezifische Tyrosinkinase<br />
(MuSK) nachweisen. Zudem<br />
sprechen CMS-Patienten nicht auf eine<br />
immunsuppressive Therapie an.<br />
Derzeit sind Mutationen auf zwölf Genen<br />
als ursächlich bekannt, welche zu verschiedenen<br />
CMS-Formen mit unterschiedlichem<br />
Phänotyp, klinischem Verlauf und<br />
Vererbungsmuster führen. Für diese verschiedenen<br />
Formen stehen nur unzureichende<br />
Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.<br />
In Zusammenarbeit mit deutschen und<br />
ausländischen neuropädiatrischen Zentren<br />
gelang es unserer Arbeitsgruppe, über 850<br />
nicht verwandte CMS-Patienten zu erfassen<br />
und klinisch zu charakterisieren. Unsere<br />
CMS-Patienten stammen vorwiegend<br />
aus Europa, jedoch auch aus Kanada,<br />
dem Nahen Osten, Indien, Pakistan, Nordafrika<br />
oder Australien.<br />
Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist die<br />
Identifizierung und Charakterisierung von<br />
genetischen Veränderungen, die zu einer<br />
gestörten Erregungsübertragung an der<br />
neuromuskulären Endplatte und damit zu<br />
CMS führen. Mittels PCR-Diagnostik und<br />
Sequenzierung werden Gene, die <strong>für</strong> verschiedene<br />
Proteine an der neuromuskulären<br />
Synapse kodieren, bei CMS-Patienten<br />
systematisch untersucht. Auf diese Weise<br />
lässt sich bei ca. 50 Prozent der CMS-Patienten<br />
der zugrunde liegende genetische<br />
Defekte identifizieren. Besonders häufig<br />
finden sich Mutationen im Gen, kodierend<br />
<strong>für</strong> die -Untereinheit des Acetylcholin-Rezeptors<br />
(CHRNE), und im kodierenden<br />
Gen <strong>für</strong> das postsynaptische Protein Rapsyn<br />
(RAPSN). Darüber hinaus gelang es,<br />
Mutationen in den Genen weiterer AChR-<br />
Untereinheiten, im synaptisch exprimierten<br />
COLQ-Gen sowie im Gen, kodierend
<strong>für</strong> die präsynaptische Cholinacetyltransferase<br />
(CHAT), nachzuweisen. Vor Kurzem<br />
war unsere Arbeitsgruppe an der Erstbeschreibung<br />
des neuen CMS-Gens DOK7,<br />
kodierend <strong>für</strong> das postsynaptische Protein<br />
DOK-7, beteiligt. Ausgewählte Mutationen<br />
werden in funktionellen Studien in Zellkultursystemen<br />
auf ihren pathogenetischen<br />
Effekt hin untersucht, um neue Erkenntnisse<br />
bezüglich therapeutischer Möglichkeiten<br />
zu gewinnen.<br />
Entwicklung von Therapiekonzepten<br />
basierend auf der muskelspezifischen<br />
Inhibition des Ubiqitin-Proteasom-<br />
System (UPS)<br />
Pertl C, Thirion C, Walter MC<br />
Der Abbau von Muskelfasern und Muskelproteinen<br />
ist ein zentraler Mechanismus,<br />
der mit der dystrophischen Veränderung<br />
des Skelettmuskels einhergeht. Der Abbau<br />
von Proteinen erfolgt in der Zelle über das<br />
Proteasom. Proteine werden dabei durch<br />
kovalente Verknüpfung mit einer Kette von<br />
Ubiquitinproteinen <strong>für</strong> den Abbau durch<br />
das Proteasom gekennzeichnet (Polyubiquitinylierung).<br />
Die Polyubiquitinylierung<br />
wird durch Proteinkomplexe (E1-E4) katalysiert,<br />
welche durch ihre Vielfalt einen sowohl<br />
zelltypspezifischen als auch proteinspezifischen<br />
Abbau von Proteinen erlaubt.<br />
Neuere Forschungsergebnisse haben zur<br />
Identifikation einer Klasse von muskelspezifisch<br />
exprimierten E3/E4 Ubiquitin-Ligasen<br />
geführt. Eine dieser muskelspezifischen<br />
E3/E4-Ligase ist CHIP, welche beim<br />
Proteinabbau des Hauptbestandteils von<br />
Sarkomeren, Myosin, eine Rolle spielt. Die<br />
Inhibition von CHIP im dystrophen Wurmmodell<br />
(C. elegans) führt zur Verbesserung<br />
des dystrophen Phänotyps. Die Suppression<br />
der Aktivität von CHIP im Skelettmuskel<br />
und deren Auswirkung auf den Abbau<br />
von Muskelproteinen in vivo ist Gegenstand<br />
aktueller Forschung. So führt der<br />
Einsatz des generellen Proteasomeninhibi-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
tors MG-132 zur Reexpression von Dystrophin<br />
in mdx-Mäusen. Die Inhibition von<br />
CHIP und anderen muskelspezifischen E3-<br />
Ligasen und deren Auswirkung auf die Expression<br />
von Muskelproteinen kann sich<br />
auf missgefaltete Proteine auswirken und<br />
von therapeutischem Nutzen sein.<br />
Aufgrund der Ergebnisse in der mdx-Maus<br />
und in C. elegans wurde in unserem Labor<br />
ein neues Mausmodell etabliert, welches<br />
zusätzlich zum mdx-Hintergrund einen<br />
chip-Knockout aufweist. Der Einfluss der<br />
Reduktion des Proteinabbaus im Muskel<br />
durch den Knockout der muskelspezifischen<br />
E3/E4-Ligase CHIP auf die Sarkomerstabilität,<br />
und somit den Erhalt der<br />
Muskelkraft, wird in diesem neuen Modell<br />
(mdx -/- /chip -/- bzw. mdx -/y /chip -/- ) untersucht.<br />
Sollten diese Untersuchungen im<br />
Mausmodell erfolgversprechende Ergebnisse<br />
liefen, dann kann künftig eine adenovirale<br />
Herunterregulierung der E3/E4-Ligase<br />
CHIP <strong>für</strong> den Einsatz im Patienten in Erwägung<br />
gezogen werden.<br />
Muskeldystrophie-Therapieforschung<br />
am Großtiermodell<br />
Walter MC, Thirion C<br />
Die weltweit häufigste erblich bedingte<br />
Muskelerkrankung beim Menschen ist die<br />
Duchenne-Muskeldystrophie (DMD). In<br />
Deutschland leben etwa 10.000, in Europa<br />
etwa 100.000 DMD-Patienten. DMD beginnt<br />
im Vorschulalter und führt zu langsam,<br />
aber unweigerlich fortschreitender<br />
Degeneration von Skelett, Herz- und<br />
Atemmuskulatur. Die Betroffenen erleiden<br />
einen zunehmendem Kraftverlust, Lähmungen<br />
und schwere Behinderung, sowie<br />
eine deutliche Verringerung der Lebenserwartung<br />
mit enormen Einbußen der Lebensqualität<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen und ihrer<br />
Familien. DMD ist eine Modellerkrankung<br />
<strong>für</strong> die große Zahl weiterer, genetisch und<br />
klinisch heterogener degenerativer Erkrankungen<br />
der Muskulatur. Mit dem Ziel der<br />
23
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
Erstellung eines Großtiermodells, das dem<br />
Menschen in Physiologie und Krankheitsverlauf<br />
ähnlich ist, hat ein Forscherteam<br />
um PD Dr. M. C. Walter und Prof. E. Wolf<br />
von der LMU München begonnen, ein<br />
Schweinemodell <strong>für</strong> Muskeldystrophieforschung<br />
und Therapieentwicklung zu erstellen.<br />
Dabei wurde ein in der Patientenpopulation<br />
prädominierender genetischer<br />
Defekt künstlich in das Erbgut von primären<br />
kultivierten Schweinezellen eingefügt.<br />
Diese Zellen zeigten sich als geeignet, um<br />
mit der Methode des Klonierens durch<br />
Kerntransfer Embryonen zu generieren.<br />
Gegenwärtig werden Experimente zur Erzeugung<br />
lebensfähiger Tiere, die Träger<br />
der künstlich eingeführten pathogenen<br />
Mutation sind, durchgeführt. In einem Parallelprojekt<br />
konnte eine Methode unter<br />
dem Einsatz von Zinkfingernukleasen experimentell<br />
erprobt werden, mit deren Hilfe<br />
sich gezielt genomische Veränderungen<br />
in das Erbgut einbringen lassen. Ein Einsatz<br />
dieser Methode ist in weiterführenden<br />
Forschungsarbeiten geplant und soll zukünftig<br />
zur Korrektur von Gendefekten<br />
durch Zelltherapie im Großtierschweinemodell<br />
<strong>für</strong> Muskeldystrophieforschung<br />
eingesetzt werden.<br />
Patientenregister <strong>für</strong> hereditäre<br />
neuromuskuläre Erkrankungen – Dystrophinopathien<br />
(DMD/BMD), Spinale<br />
Muskelatrophien (SMA), Myotone Dystrophien<br />
(DM1/DM2), FKRPopathien<br />
(MDC1C/LGMD2I) und hereditäre<br />
Neuropathien (CMT)<br />
Walter MC, Schreiber O<br />
Für die Planung und Durchführung klinischer<br />
Studien sind Patientenregister, gerade<br />
im Falle seltener Erkrankungen, eine<br />
unabdingbare Voraussetzung. Um neue<br />
Therapieansätze verfügbar zu machen,<br />
müssen diese zunächst in aufwändigen<br />
klinischen Studien auf ihre Sicherheit und<br />
Wirksamkeit hin untersucht werden. Hier-<br />
24<br />
<strong>für</strong> sind meist große Patientenzahlen mit<br />
genau definierten Ein- und Ausschlusskriterien<br />
erforderlich. Patientenregister erfassen<br />
neben persönlichen Daten in erster<br />
Linie genetische und klinische Informationen,<br />
die <strong>für</strong> die Planung von klinischen<br />
Studien erforderlich sind. Zusätzlich können<br />
derartige Register auch Aufschluss<br />
über epidemiologische Daten der Erkrankung,<br />
den Verlauf sowie die derzeit effektiv<br />
genutzten Therapiemöglichkeiten geben<br />
und als Informationsplattform <strong>für</strong><br />
Patienten dienen. Diese Daten sind von<br />
grundsätzlichem medizinisch-wissenschaftlichem<br />
Interesse, sie sind aber auch<br />
wichtige Instrumente in der politischen<br />
Meinungsbildung (Lobby-Arbeit), in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit und helfen bei der<br />
Akquirierung dringend benötigter, zusätzlicher<br />
öffentlicher Gelder <strong>für</strong> die Forschung<br />
und Versorgung. Selbstverständlich muss<br />
sichergestellt sein, dass dabei allen legalen<br />
und ethischen Gesichtspunkten des<br />
Datenschutzes Rechnung getragen wird,<br />
um eine fehlerhafte oder missbräuchliche<br />
Nutzung der Daten zu verhindern.<br />
Im Rahmen des europäischen Netzwerks<br />
TREAT-NMD (www.treat-nmd.eu) werden<br />
weltweit Patientenregister <strong>für</strong> SMA, DMD<br />
und andere, seltenere Muskelerkrankungen<br />
eingerichtet. Für die Patientenregister<br />
<strong>für</strong> DMD und SMA hat man sich auf eine<br />
international harmonisierte Liste an Daten<br />
geeinigt, die in nationalen Registern erfasst<br />
und anonymisiert und in einem globalen<br />
Register gesammelt werden. Anhand<br />
dieser globalen Datenbank mit Sitz in<br />
Montpellier, Frankreich, können klinische<br />
Studien geplant und die Rekrutierung von<br />
Patienten vereinfacht werden. Die Regelungen<br />
bei Anfragen durch Dritte an die<br />
globale Datenbank werden durch eine<br />
„Charter“ reguliert. Ein „Oversight Committee“<br />
entscheidet über die Nutzung der<br />
Daten durch akademische Forschung und<br />
Industrie.
Am Friedrich-Baur-Institut der LMU München<br />
wurden die deutschen Patientenregister<br />
<strong>für</strong> Muskeldystrophie Duchenneund<br />
Spinale Muskelatrophie eingerichtet<br />
und stehen seit April 2008 online unter<br />
www.dmd-register.de bzw. www.smaregister.de<br />
zur Verfügung. Die Registrierung<br />
kann von betroffenen Patienten bzw.<br />
deren Eltern online selbst durchgeführt<br />
werden. Bis Oktober 2010 haben sich über<br />
1.000 Patienten, davon fast 800 Patienten<br />
mit DMD oder BMD und fast 400 mit SMA<br />
Typ 1-3, registriert, was die gute Annahme<br />
der Register durch die Patienten widerspiegelt.<br />
Auf nationaler Ebene konnte das Register<br />
bereits zur Rekrutierung von Patienten <strong>für</strong><br />
die klinische Studie mit PTC124, <strong>für</strong> zwei<br />
KardioMRT-Studien sowie Studien mit<br />
Olesoxime und zur Anwendung des Galileo-Trainings<br />
bei DMD und SMA genutzt<br />
werden. Mithilfe des globalen Registers<br />
wurden Anfragen zur Planung von internationalen<br />
Exon-Skipping-Studien bearbeitet.<br />
Auch eine europäische Studie zur<br />
Natural History bei SMA II/III ist derzeit in<br />
Planung. Seit Start der Register <strong>für</strong><br />
DMD/BMD und SMA konnten außerdem<br />
bereits internationale „Standards of Care“<br />
etabliert werden.<br />
Neben den beiden genannten besteht am<br />
Friedrich-Baur-Institut in München das aktuell<br />
neu gestartete internationale Register<br />
<strong>für</strong> FKRPopathien. Wegen der geringeren<br />
Gesamtzahl an Patienten hat man sich in<br />
diesem Fall darauf geeinigt, dass im Rahmen<br />
von TREAT-NMD ein internationales<br />
Register aufgebaut wird, in dem sich alle<br />
Patienten mit LGMD2I oder MDC1C registrieren<br />
können. Das Patientenregister ist<br />
ebenfalls online erreichbar und steht in<br />
mehreren Sprachen zu Verfügung.<br />
Ebenso befinden sich Register <strong>für</strong> Myotone<br />
Dystrophie Typ 1 (DM1) und 2 (DM2)<br />
und <strong>für</strong> hereditäre Neuropathien (HMSN,<br />
HMN, HSAN, HNPP und HNA), Letzteres<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
in der Zusammenarbeit mit dem Max-<br />
Planck-Institut <strong>für</strong> Experimentelle Medizin<br />
in Göttingen, im Aufbau.<br />
SysMBO – Lipidmyopathien<br />
Wenninge Sr, Klopstock T, Schoser B<br />
Ein seit Juli 2009 durch das BMBF gefördertes<br />
Projekt SysMBO wird die Gruppe<br />
der seltenen Lipidmyopathien und die statin-induzierten<br />
Myopathien phänotypisch<br />
und genotypisch charakterisiert. Im Rahmen<br />
dieses Projektes besteht eine wissenschaftliche<br />
Kooperation zwischen Helmholtz-Zentrum<br />
München, der TU München<br />
und der Klinischen Chemie der Universität<br />
Regensburg (Lipidomics/Metabolomics).<br />
Arbeitsgruppe Myotonien und Myotone<br />
Dystrophien<br />
Schoser B, Schüller A, Schmidt A, Kirzinger L<br />
Arbeiten zur CUG-Bindungsprotein-Ex -<br />
pression in DM2 Myoblasten, die abnorme<br />
zytoplasmatische Megaproteinkomplexe<br />
nachweisen konnten und einer veränderten<br />
Proteindegradation unterliegen, wurden<br />
erweitert (Kooperation Luba Timchenko,<br />
Houston, USA, Ian Holt und Glenn<br />
Morris UK). Ergänzend erfolgen Untersuchungen<br />
anderer Repeat-Erkrankungen,<br />
sowie zu Stress- und Autophagiemodellen.<br />
Es erfolgte der Aufbau eines nationalen<br />
Registers <strong>für</strong> DM1+2. Dieses Register wird<br />
in das TREAT-NMD Programm integriert<br />
werden können. Die Charakterisierung einer<br />
neuen nicht-dystrophischen, schmerzhaften<br />
Myotonie-Form wird fortgeführt. Eine<br />
internationale Biomarker-Studie zur<br />
DM1 ist in Vorbereitung, der Start ist <strong>für</strong><br />
2011 geplant.<br />
Motoneuronerkrankungen Zentrum<br />
<strong>für</strong> Palliativmedizin und Neurologie<br />
Grosshadern<br />
Winkler A, Borasio G<br />
Der Forschungsschwerpunkt lag in der<br />
Untersuchung inflammatorischer und glu-<br />
25
Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />
tamaterger Mechanismen bei der Pathogenese<br />
der ALS. Studien zur Terminalphase<br />
der ALS wurden fortgeführt.<br />
Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />
Schneiderat P, Abicht A, Neugebauer E,<br />
Emmerich J, Walter MC<br />
Die Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />
(MTCC) mit Sitz am Friedrich-Baur-Institut<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
wurde im Jahr 1998 von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
(<strong>DGM</strong>) initiiert. Seit 2003 besteht eine Förderung<br />
im Rahmen des Muskeldystrophie-<br />
Netzwerks MD-NET (www.md-net.org)<br />
durch das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung<br />
und Forschung (BMBF, „Einrichtung von<br />
Netzwerken <strong>für</strong> seltene Erkrankungen“).<br />
Seit 2009 besteht eine Erweiterung des<br />
Schwerpunktes um mitochondriale Erkrankungen<br />
im Rahmen des mitoNet und eine<br />
Europäische Vernetzung im Netzwerk „EuroBioBank”,<br />
(www.eurobiobank.org). Die<br />
MTCC wird von vielen <strong>DGM</strong>-Zentren in<br />
Deutschland unterstützt und leistet einen<br />
wesentlichen Beitrag bei der Etablierung<br />
und Durchführung von Forschungsprojekten<br />
im In- und Ausland. Für interessierte<br />
Wissenschaftler und technisches Personal<br />
werden regelmäßig fünftägige Trainingsprogramme<br />
in der Technik der Myoblastenkultur<br />
an der MTCC abgehalten. Die<br />
Verfügbarkeit kultivierter Muskelzellen <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Forschungsarbeiten trägt<br />
dazu bei, Pathomechanismen von Muskelkrankheiten<br />
besser zu verstehen und die<br />
Entwicklung neuer therapeutischer Strategien<br />
<strong>für</strong> diese seltenen Erkrankungen zu<br />
fördern. Weitere Informationen zur Einsendung<br />
von Biopsiematerial und zum Bezug<br />
von Myoblasten-Kulturen sind telephonisch<br />
unter 089/5160-7424 oder per E-<br />
Mail unter mtcc@med.uni-muenchen.de<br />
erhältlich.<br />
26<br />
Psychosoziale und physiotherapeutische<br />
Beratung der <strong>DGM</strong> Landesverband<br />
Bayern e.V.<br />
Deuter A, Thiele S, Zang B, Paralkar M<br />
Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle<br />
begleiten die Patienten bei der Bewältigung<br />
ihrer Krankheit/Behinderung.<br />
Die psychosoziale Beratung umfasst konkrete<br />
Hilfestellungen bei persönlichen, beruflichen<br />
und sozialen Belastungen, entlastende<br />
Gespräche und Krisenintervention.<br />
Ein Schwerpunkt der Physiotherapie liegt<br />
in der Beratung zu Auswahl und Anwendung<br />
von Hilfsmitteln bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen. Die Anzahl der Anfragen<br />
zeigt, wie wichtig die Unterstützung in diesem<br />
Bereich <strong>für</strong> die Patienten ist.<br />
Zusätzlich bieten die Physiotherapeutinnen<br />
<strong>für</strong> Betroffene und Kollegen Beratung bei<br />
der Auswahl geeigneter Therapien an.<br />
Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
ist umfassende Unterstützung möglich.<br />
Die enge Kooperation von Medizin, Beratung<br />
und Selbsthilfe drückt sich auch in<br />
der gemeinsamen Vorbereitung und<br />
Durchführung von Veranstaltungen <strong>für</strong> Betroffene<br />
und ihre Angehörigen aus.<br />
Unter anderem konnten dieses Jahr folgende<br />
Veranstaltungen angeboten werden:<br />
• ALS-Gesprächskreis mit dem Thema:<br />
„Atemtherapie“<br />
• Familienwochenende <strong>für</strong> Eltern, deren<br />
Kinder von Duchenne betroffen sind<br />
• Segelwochenende am Wolfgangsee <strong>für</strong><br />
Kinder mit unterschiedlichen neuromuskulären<br />
Erkrankungen<br />
• Wochenendseminar in der Langau <strong>für</strong> erwachsene<br />
Betroffene und deren Angehörige<br />
Publikationen<br />
Schoser B, Timchenko L. Myotonic dystrophies<br />
1 and 2: complex diseases with complex mechanisms.<br />
Curr Genomics 2010;11(2):77-90.<br />
Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />
Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,
Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />
MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />
FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />
L, Schröder R. Strumpellin is a novel valosin-containing<br />
protein binding partner linking<br />
hereditary spastic paraplegia to protein aggregation<br />
diseases. Brain 2010;133(10): 2920-<br />
2941.<br />
Fratter C, Gorman GS, Stewart JD, Buddles M,<br />
Smith C, Evans J, Seller A, Poulton J, Roberts<br />
M, Hanna MG, Rahman S, Omer SE, Klopstock<br />
T, Schoser B, Kornblum C, Czermin B, Lecky B,<br />
Blakely EL, Craig K, Chinnery PF, Turnbull DM,<br />
Horvath R, Taylor RW. The clinical, histochemical,<br />
and molecular spectrum of PEO1 (Twinkle)linked<br />
adPEO. Neurology 2010;74(20):1619-<br />
1626.<br />
Skuban T, Klopstock T, Schoser B. Lipid storage<br />
myopathies: A clinical and pathobiochemical<br />
challenge. Nervenarzt 2010;81:1460-1466.<br />
Reilich P, Schoser B, Schramm N, Krause S,<br />
Schessl J, Kress W, Müller-Höcker J, Walter<br />
MC, Lochmuller H. The p.G154S mutation of<br />
the alpha-B crystallin gene (CRYAB) causes late-onset<br />
distal myopathy. Neuromuscul Disord<br />
2010;20(4):255-259.<br />
Reilich P, Schramm N, Schoser B, Schneiderat<br />
P, Strigl-Pill N, Müller-Höcker J, Kress W, Ferbert<br />
A, Rudnik-Schöneborn S, Noth J, Lochmüller<br />
H, Weis J, Walter MC. Facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy presenting with unusual<br />
phenotypes and atypical morphological features<br />
of vacuolar myopathy. J Neurol 2010;257(7):<br />
1108-1118.<br />
Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />
Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />
anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />
comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />
2010;17(6):842-845.<br />
Strothotte S, Strigl-Pill N, Grunert B, Kornblum<br />
C, Eger K, Wessig C, Deschauer M, Breunig F,<br />
Glocker FX, Vielhaber S, Brejova A, Hilz M, Reiners<br />
K, Müller-Felber W, Mengel E, Spranger M,<br />
Schoser B. Enzyme replacement therapy with<br />
alglucosidase alfa in 44 patients with late-onset<br />
glycogen storage disease type 2: 12-month results<br />
of an observational clinical trial. J Neurol<br />
2010;257(1):91-97.<br />
Auer-Grumbach M, Olschewski A, Papi L, Kre-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
mer H, McEntagart ME, Uhrig S, Fischer C,<br />
Fröhlich E, Bálint Z, Tang B, Strohmaier H,<br />
Lochmüller H, Schlotter-Weigel B, Senderek J,<br />
Krebs A, Dick KJ, Petty R, Longman C, Anderson<br />
NE, Padberg GW, Schelhaas HJ, van Ravenswaaij-Arts<br />
CM, Pieber TR, Crosby AH,<br />
Guelly C. Alterations in the ankyrin domain of<br />
TRPV4 cause congenital distal SMA, scapuloperoneal<br />
SMA and HMSN2C. Nat Genet<br />
2010;42(2):160-4.<br />
Beckmann BM, Holinski-Feder E, Walter MC,<br />
Haserück N, Reithmann C, Hinterseer M, Wilde<br />
AA, Kääb S.Laminopathy presenting as familial<br />
atrial fibrillation. Int J Cardiol 2010;145:394-396.<br />
Walter MC, Czermin B, Muller-Ziermann S, Bulst<br />
S, Stewart JD, Hudson G, Schneiderat P, Abicht<br />
A, Holinski-Feder E, Lochmüller H, Chinnery PF,<br />
Klopstock T, Horvath R. Late-onset ptosis and<br />
myopathy in a patient with a heterozygous insertion<br />
in POLG2. J Neurol 2010;257(9):1517-<br />
23.<br />
Stober A, Aleo A, Kuhl V, Bornemann A, Walter<br />
MC, Lochmüller H, Lindner A, Krause S. Novel<br />
missense mutation p.A310P in the GNE gene in<br />
autosomal-recessive hereditary inclusion-body<br />
myopathy/distal myopathy with rimmed vacuoles<br />
in an Italian family. Neuromuscul Disord<br />
2010;20(5):335-6.<br />
Spengos K, Walter MC, Dekomien G, Papadopoulos<br />
K, Lochmüller H, Manta P. C283Y mutation<br />
in the gamma-sarcoglycan gene in Greek<br />
Gypsies with severe limb girdle muscular dystrophy.<br />
Eur J Neurol. 2010;17(6):41-2.<br />
Escher C, Lochmüller H, Fischer D, Frank S,<br />
Reimann J, Walter MC, Ehrat M, Ruegg MA, Gygax<br />
D. Reverse protein arrays as novel approach<br />
for protein quantification in muscular<br />
dystrophies. Neuromuscul Disord 2010;20(5):<br />
302-9.<br />
Alston CL, Bender A, Hargreaves IP, Mundy H,<br />
Deshpande C, Klopstock T, McFarland R, Horvath<br />
R, Taylor RW. The pathogenic m.3243A>T<br />
mitochondrial DNA mutation is associated with<br />
a variable neurological phenotype. Neuromuscul<br />
Disord 2010;20(6):403-6.<br />
Lederer SR, Klopstock T, Schiffl H. MELAS: a<br />
mitochondrial disorder in an adult patient with a<br />
renal transplant. Wien Klin Wochenschr 2010;<br />
122(11-12):363-5.<br />
27
Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />
Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />
Leiterin:<br />
Prof. Dr. Simone Spuler<br />
Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrank -<br />
heiten der Charité<br />
Sprecher:<br />
PD Dr. Arpad von Moers<br />
Kliniken <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
DRK-Klinikum Westend<br />
Struktur der ambulanten Versorgung in<br />
Berlin – im Fokus: Neuigkeiten 2010<br />
Die Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />
der Charité arbeitet weiterhin unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Simone Spuler und<br />
drei zusätzlichen ärztlichen Mitarbeitern –<br />
Dr. Verena Schöwel, Joanna Schneider. Dr.<br />
Knoblauch ist nach bestandener Facharztprüfung<br />
aus Berlin verzogen. Da<strong>für</strong> übernimmt<br />
Dr. Ulrike Grieben diese Stelle und<br />
wird auch die Durchführung der klinischen<br />
Studien betreuen. Die Aufgabe der Hochschulambulanz<br />
ist wissenschaftlich ausgerichtet<br />
und viele Patienten sind in klinischen<br />
Studien beteiligt. Die Versorgung<br />
der Patienten mit Muskelkrankheiten hat<br />
sich im vergangenen Jahr sehr erfolgreich<br />
auf mehrere Standorte verteilt. Im Erwachsenenbereich<br />
der Neurologischen Poliklinik<br />
der Charité leitet weiterhin Dr. Huberta<br />
Engelhardt den Bereich Muskelambulanz.<br />
Die Ambulanz im DRK Krankenhaus Köpenick<br />
von Dr. Georg Scherzinger wird ab Januar<br />
2011 eingestellt – vielleicht nur temporär.<br />
In der Neuropädiatrie gibt es unverändert<br />
die Ambulanz von Chefarzt PD Dr.<br />
Arpad von Moers am DRK-Klinikum Westend<br />
sowie die Versorgung im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum am Virchow Campus der<br />
Charité. Eine spezialisierte Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> das Postpolio-Syndrom bietet Dr. Manfred<br />
Tesch an. Die Motoneuronsprechstunde<br />
von Prof. Dr. Thomas Meyer der Neuro-<br />
28<br />
logischen Poliklinik am Virchow Campus<br />
der Charité rundet das ambulante Spektrum<br />
in Berlin ab.<br />
Forschungsaktivitäten – im Fokus:<br />
Neuigkeiten 2010<br />
Im April 2010 hat das weltweit erste Graduiertenkolleg<br />
zum Thema „Muskelwissenschaften“<br />
seine Arbeit aufgenommen –<br />
MyoGrad (DFG GK1631).<br />
Das Institute de Myologie in Paris unter<br />
Leitung von Prof. Dr. Thomas Voit ist die<br />
Partnerinstitution des Programms. Sprecherin<br />
ist Prof. Dr. Simone Spuler. Auf französischer<br />
Seite wird das Programm von<br />
Prof. Dr. Thomas Voit und Dr. Helge Amthor<br />
geleitet. Zusätzliche Unterstützung<br />
bekommt das Graduiertenkolleg von der<br />
Deutsch-Französischen Hochschule. Bis<br />
zum Jahresende wurden 15 naturwissenschaftliche<br />
und zwei medizinische Doktoranden<br />
und Doktorandinnen in einem<br />
kompetitiven Auswahlverfahren ins Programm<br />
aufgenommen.<br />
Unter der Leitung von PD Dr. von Moers<br />
wird ab Januar 2011 eine Studie zur Wirkung<br />
von Epigallocatechin-Gallat bei DMD<br />
durchgeführt (SUNIMUD Studie).<br />
Lehr- und Ausbildungstätigkeiten –<br />
im Fokus: Neuigkeiten 2009<br />
Das Muskelzentrum Berlin bietet viermal<br />
im Jahr Klinische Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Muskelkrankheiten <strong>für</strong> niedergelassene<br />
und andere interessierte Kollegen<br />
an. Referenten kommen aus dem Muskelzentrum<br />
oder werden von auswärts ein -<br />
geladen. Ziel dieser Veranstaltung ist, Interesse<br />
und klinische Wachsamkeit <strong>für</strong><br />
Muskelkrankheiten anzuregen und Aufmerksamkeit<br />
<strong>für</strong> diese wenig beachteten<br />
Krankheiten zu wecken. Die Organisation
der Fortbildung obliegt Dr. Verena Schöwel<br />
(verena.schoewel@charite.de). Der Ort der<br />
Fortbildung ist das DRK-Klinikum im Westend<br />
(Spandauer Damm, 14050 Berlin). Die<br />
Veranstaltung ist bei der Ärztekammer zertifiziert.<br />
Eine neurologisch-neuropathologische<br />
Fallbesprechung findet in 14-tägigem Abstand<br />
mit den Mitarbeitern der Neurologischen<br />
Poliklinik der Charité und dem Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie der Charité statt.<br />
Dies ist eine <strong>für</strong> jeden Interessierten offene<br />
Veranstaltung. Informationen zu Terminen<br />
erteilt das Sekretariat des Instituts <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
oder PD Dr. Werner Stenzel<br />
(werner.stenzel@charite.de).<br />
Eine weitere engagierte Fortbildungsveranstaltung<br />
ist der Qualitätszirkel „EMG in<br />
der neurologischen Diagnostik“. Dr. Martina<br />
Müngersdorf und Dr. Manfred Tesch leiten<br />
dieses Forum. Die Veranstaltung findet<br />
monatlich statt und ist offen <strong>für</strong> alle Interessenten<br />
aus den Kliniken und der Praxis.<br />
Die Jahresversammlung des Muskelzentrums<br />
Berlin fand am 22. November 2010<br />
in den DRK-Kliniken Westend statt (siehe<br />
Protokol). Prof. Dr. Simone Spuler und PD<br />
Dr. Arpad v. Moers sind 2010 weiterhin als<br />
Leiterin bzw. Sprecher des Zentrums tätig.<br />
Veröffentlichungen aus dem Muskelzentrum:<br />
Wengert O, Meisel A, Kress W, Dekomien G,<br />
Angstwurm K, Heppner FL, Goebel HH, Stenzel<br />
W. Progressive external ophthalmoplegia as initial<br />
manifestation of sporadic late-onset nema -<br />
line myopathy. J Neurol 2010 (epub ahead of print).<br />
Stenzel W, Prokop S, Kress W, Huppmann S,<br />
Loui A, Sarioglu NM, Laing NG, Sparrow JC,<br />
Heppner FL, Goebel HH. Fetal akinesia caused<br />
by a novel actin filament aggregate myopathy<br />
skeletal muscle actin gene (ACTA1) mutation.<br />
Neuromuscul Disord. 2010;20(8):531-3.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Spuler S, Krug H, Klein C, Chaure-Medialdea I,<br />
Jakob W, Ebersbach G, Gruber D, Hoffmann K-<br />
T, Trottenberg T, Kupsch A. Myopathy causing<br />
camptocormia in idiopathic Parkinson’s disease:<br />
a multidisciplinary approach. Movement Dis<br />
2010, 15; 25:552-9.<br />
Boschmann M, Engeli S, Moro C, Luedtke A,<br />
Adams F, Gorzelniak K, Rahn G, Mähler A, Dobberstein<br />
K, Krüger A, Schmidt S, Spuler S, Luft<br />
FC, Smith SR, Schmidt HHJ, Jordan J. LMNA<br />
mutations, skeletal muscle lipid metabolism,<br />
and insulin resistance. J Clin Endocrinol Metabol<br />
2010; 95:1634-43.<br />
Utz W, Schmidt S, Schulz-Menger J, Luft FC,<br />
Spuler S. Cardiac involvement in sporadic inclusion<br />
body myositis. Circulation 2010;121:706-8.<br />
Knoblauch H, Geier C, Adams S, Budde B, Rudolph<br />
A, Schulz-Menger J, Spuler A, Ben Yaou<br />
R, Nürnberg, P, Voit T, Bonne G, Spuler S. Contractures<br />
and hypertrophic cardiomyopathy in a<br />
novel FHL1 mutation. Ann Neurol 2010; 67:136-<br />
140.<br />
Rajab A, Straub V, Seelow D, Varon R, Barresi R,<br />
Schulze A, Lucke B, Lützkendorf S, Mohsen K,<br />
McCann LJ, Spuler S, Schuelke M. PTRF-CA-<br />
VIN mutations cause generalized caveolopathy<br />
with lipodystrophy, rippling muscle disease, and<br />
complex cardiac arrhythmias. PLoS Genetics<br />
2010;6:e1000874.<br />
Knoblauch H, Schöwel V, Kress W, Kassner U,<br />
Spuler S. Another side to statin related side effects.<br />
Ann Int Med 2010;152:478-479.<br />
Koch S, Spuler S, Deja M, Weber-Carstens S.<br />
Critical illness myopathy is frequent – accompanying<br />
neuropathy protracts ICU discharge. J<br />
Neurol Neurosurg Psych 2010 (epub ahead of<br />
print).<br />
Brinckmann A, Weiss C, Wilbert F, von Moers A,<br />
Zwirner A, Stoltenburg-Didinger G, Wilichowski<br />
E, Schuelke M. Regionalized pathology correlates<br />
with augmentation of mtDNA copy numbers<br />
in a patient with myoclonic epilepsy with ragged-red<br />
fibers (MERRF-syndrome). PLoS One<br />
2010;5(10):e13513.<br />
29
Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />
Leiter:<br />
MR Dr. med. E. Marg<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />
Sprecher:<br />
Dr. med. V. Heinsius<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />
Seit dem letzten Jahr haben sich keine wesentlichen<br />
Änderungen ergeben. Das Neuromuskuläre<br />
Zentrum Brandenburg arbeitet<br />
wie zuvor in fächerübergreifender Kooperation<br />
zur Diagnosestellung, Therapie<br />
und Betreuung neuromuskulär Erkrankter.<br />
Die Adressen der verschiedenen Einrichtungen,<br />
die über das Land Brandenburg<br />
verteilt sind, finden sich im Anhang.<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum ist an der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie des ASKLEPIOS Klinikums<br />
(AFK) der Stadt Brandenburg/Havel<br />
angesiedelt.<br />
Ca. halbjährlich finden Forbildungsveranstaltungen<br />
v.a. mit Fallvorstellungen statt,<br />
zu denen alle am Neuromuskulären Zentrum<br />
Beteiligten eingeladen werden. Zu<br />
klinikinternen Fortbildungen werden regelmäßig<br />
die niedergelassenen Kollegen der<br />
Neurologie u.a. Fachgebiete eingeladen.<br />
Sprechstunden und Betreuungsstrukturen<br />
Die Sprechstunde in der neuromuskulären<br />
Ambulanz wird einmal wöchentlich in der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie des AFK angeboten.<br />
Die Sprechstunde ist weiterhin gut besucht,<br />
die Sprechzeiten wurden verlängert.<br />
Seit Oktober 2010 wird logopädische Therapie<br />
<strong>für</strong> neuromuskulär erkrankte Patienten<br />
mit Sprech- und Schluckstörungen<br />
ambulant am Hause angeboten.<br />
30<br />
Im Rahmen der Sprechstunde wird auch<br />
weiterhin eine Sozialberatung <strong>für</strong> berufliche<br />
Fragen, Hilfsmittelversorgung, Rehabilitation,<br />
Schwerbehindertenrecht u.ä. angeboten.<br />
Die Rheumatologische Klinik bietet in<br />
Brandenburg/Havel und in Treuenbrietzen<br />
eine rheumatologische Sprechstunde an.<br />
Eine neuroorthopädische Sprechstunde<br />
wird von Chefarzt Dr. Pietsch, Klinik <strong>für</strong><br />
Neuroorthopädie, im Oberlinhaus (Ernst<br />
von Bergmann Klinikum) in Potsdam angeboten.<br />
Die neuropathologische Untersuchung<br />
von Nerv- und Muskelbiopsien erfolgt unverändert<br />
im Muskellabor der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie des AFK Brandenburg. Hier<br />
können histologische Untersuchungen<br />
von Nerv- und Muskelbiopsien mit allen<br />
gängigen lichtmikroskopischen Methoden<br />
und im Semidünnschnittverfahren durchgeführt<br />
werden.<br />
Für Patienten mit Atemstörungen können<br />
in der Klinik <strong>für</strong> Pulmologie des Johanniter-<br />
Krankenhauses Treuenbrietzen Schlaflaboruntersuchungen<br />
und die Anpassung einer<br />
Heimbeatmung erfolgen; dies ist in<br />
Einzelfällen auch an der neurologischen<br />
Klinik des AFK Brandenburg möglich.<br />
Die ambulante und stationäre Versorgung<br />
von Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
ist möglich an den SPZ in Cottbus,<br />
Potsdam, Schwedt, Frankfurt/Oder.<br />
Eine kardiologische Betreuung ist im Städtischen<br />
Klinikum Brandenburg möglich.<br />
Die humangenetische Beratung wird weiter<br />
durch Dr. med. Schneider, Fachärztin<br />
<strong>für</strong> Humangenetik am Ernst v. Bergmann<br />
Klinikum Potsdam, durchgeführt.
Personelle und strukturelle Änderungen<br />
Es wurde eine neue Kooperation mit dem<br />
Medizinisch Genetischen Zentrum München<br />
zur humangenetischen Diagnostik<br />
getroffen. Daneben erfolgt weiterhin eine<br />
Zusammenarbeit mit dem Genetischen<br />
Zentrum Würzburg.<br />
Die Fortführung der neuromuskulären Ambulanz<br />
nach §116b SGB V wurde auch<br />
nach Konkretisierung durch den GBA nun<br />
von der Landesbehörde bewilligt, so dass<br />
die unkomplizierte Zusammenarbeit mit<br />
den nierdergelassenen Ärzten der Region<br />
weiter geführt werden kann.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Mit den Selbsthilfegruppen im Land besteht<br />
regelmäßig Konakt, es finden ein- bis<br />
zweimal pro Jahr Treffen vor Ort oder beim<br />
jährlichen Treffen des Landesverbandes in<br />
Rheinsberg statt.<br />
Zu dem gemeinsamen Treffen der MITO-<br />
NET-Sektionen Nord und Ost in Malchow<br />
(Mecklenburg-Vorpommern) wurde Dr.<br />
Heinsius als Referent geladen.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
31
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. med. Heinz Reichmann<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie<br />
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus<br />
Dresden<br />
Sprecher:<br />
Dr. med. Ulrike Reuner<br />
Oberärztin an der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie<br />
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus<br />
Dresden<br />
Kooperierende Kliniken und Institute<br />
am Universitätsklinikum:<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
• Medizinische Kliniken und Polikliniken<br />
sowie MVZ am UKD mit den Arbeitsbereichen<br />
Kardiolgie/Physiotherapie/<br />
Pulmologie/Rheumatologie<br />
• Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik<br />
• Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
• Institut <strong>für</strong> Diagnostische Radiologie<br />
Kooperierende Klinik:<br />
Fachkrankenhaus Coswig GmbH<br />
Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Thorax- und<br />
Gefäßchirurgie<br />
Neucoswiger Str. 21<br />
01640 Coswig<br />
Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />
und Intermediate-Care<br />
Leitender Oberarzt Dr. Koschel<br />
Kooperierende Kollegen:<br />
Dres. Ute und Dirk Heinicke<br />
Oberärztin bzw. Chefarzt, Fachärzte <strong>für</strong><br />
Pädiatrie<br />
32<br />
Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene<br />
Bavaria Klinik Kreischa-Zscheckwitz/<br />
Sachsen<br />
OT Zscheckwitz 1-3<br />
01731 Kreischa<br />
Dr. med. Friedemann Steinfeldt<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie und Unfall chirurgie<br />
spezielle orthopädische Chirurgie<br />
Leitender Chefarzt<br />
Johannesbad Raupennest AG & Co.<br />
Rehefelder Str. 18<br />
01773 Altenberg<br />
Bewährtes und Neues im Zentrum<br />
Auch im Jahr 2010 wurden Patienten und<br />
Ratsuchende mit Erkrankungen der Muskulatur<br />
und des peripheren Nervensystems<br />
umfassend und interdisziplinär am<br />
Dresdner Zentrum betreut, wobei die<br />
„Muskelsprechstunden“ der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie und der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin in<br />
bewährter Weise wieder die Hauptanlauf -<br />
stellen, von denen aus die Diagnostik und<br />
Therapie mit allen o.g. Partnern abgestimmt<br />
wurden, waren.<br />
Die in den Vorjahren eingerichteten<br />
Schwerpunktsprechstunden <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Mitochondriopathien, Myasthenie und<br />
myasthenen Syndromen sowie Motoneuronerkrankungen<br />
gelten als etabliert und<br />
werden rege in Anspruch genommen.<br />
Wie in vorangegangenen Jahren auch,<br />
fanden monatlich interdisziplinäre Sprechstunden<br />
bzw. Zusammenkünfte der Arbeitsgruppen,<br />
einschließlich der Demonstration<br />
und Diskussion neuro- und myopathologischer<br />
Befunde statt.
Das Komitee <strong>für</strong> klinische Ethikberatung<br />
nutzt die Erfahrungen langjährig tätiger<br />
ärztlicher Mitarbeiter des Muskelzentrums<br />
insbesondere bei der Beratung von Patienten<br />
und Ratsuchenden in Palliativsituationen.<br />
Kooperationen mit Muskelzentren und anderen<br />
Institutionen im In- und Ausland<br />
wurden fortgeführt und gepflegt, so dass<br />
hiesige Patienten und Ratsuchende auch<br />
2010 Zugang zu diagnostischen und therapeutischen<br />
Angeboten hatten, die im<br />
Zentrum selbst nicht vorgehalten werden.<br />
Seit Juli 2010 erfolgt im Erwachsenenbereich<br />
die Abrechnung gemäß § 116b SGB<br />
V, verlässliche Aussagen über Vor- und<br />
eventuell auch Nachteile dieser Organisationsform<br />
sind aber noch nicht möglich.<br />
Eine erste Auswertung mit dem Medizincontrolling<br />
ist im Januar 2011 vorgesehen.<br />
Am 20. Oktober 2010 besuchten Vertreter<br />
der <strong>DGM</strong> (Herr Dr. von Moers, Herr Ganter,<br />
Herr Führer, Herr Mitttag, Herr Murrer) im<br />
Rahmen der Gütesiegelbeurteilung unser<br />
Zentrum. Nach konstruktivem Dialog sowie<br />
Besichtigung bzw. Begehung der Örtlichkeiten<br />
wurde die Erteilung des Güte -<br />
siegels bestätigt, was alle Mitarbeiter<br />
ermutigt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Über das Jahr trafen sich die Kooperationspartner<br />
regelmäßig zu Problemfallbesprechungen<br />
und Vorträgen, die <strong>für</strong> alle<br />
„am Muskel Interessierten“ fach- und berufsgruppenübergreifend<br />
offen waren und<br />
sowohl von niedergelassenen ärztlichen<br />
und therapeutisch arbeitenden (z.B. Physiotherapeuten)<br />
Kollegen als auch Vertretern<br />
umliegender neurologischer Kliniken<br />
und Fachkrankenhäuser genutzt wurden.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Darüber hinaus referierten Mitarbeiter des<br />
Muskelzentrums u.a. in der Akademie <strong>für</strong><br />
Palliativmedizin („Neuropädiatrische<br />
Krankheitsbilder und Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
in der Pädiatrischen Palliativversorgung“,<br />
Palliativ Care Kurs. Akademie<br />
<strong>für</strong> Palliativmedizin und Hospizarbeit<br />
Dresden GmbH, Dresden Februar 2010)<br />
und im Rahmen der Fortbildung der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
sowie der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
der TU Dresden („Floppy infant –<br />
Diagnostik und Differenzialdiagnose“, 10.<br />
November 2010; „Diagnostisches Vorgehen<br />
bei Hyper-CK-ämie“, 30. November<br />
2010; Videoseminar neuromuskulärer Erkrankungen;<br />
14. Dezember 2010).<br />
Ausgewählte Forschungsaktivitäten/<br />
neue diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
Die Muskelsprechstunde der Abteilung<br />
Neuropädiatrie der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin ist Studienzentrum der<br />
multizentrischen, placebokontrollierten<br />
doppelblinden, randomisierten Studie zur<br />
Untersuchung der prophylaktischen Therapie<br />
der Herzinsuffizienz mit ACE-Hemmern<br />
und Beta-Blockern bei Kindern und<br />
Jugendlichen mit Muskeldystrophie,<br />
DMD-Kardio-Studie (Leiter der klinischen<br />
Prüfung: Prof. Dr. S. Dittrich, Abteilung<br />
Kinderkardiologie der Universität Erlangen).<br />
Eingeschlossen werden männliche<br />
Patienten im Alter zwischen zehn bis 14<br />
Jahren mit Muskeldystrophie Duchenne.<br />
Unter Leitung von Prof. Dr. Angela Hübner<br />
und Oberärztin PD Dr. Maja von der Hagen,<br />
Mitglieder des MD-NET, wurde das<br />
Projekt „Mirosatellitenanalyse als ökonomische<br />
Strategie <strong>für</strong> die Differenzialdiagnose<br />
neuromuskulärer Erkrankungen“,<br />
S2a Servicestruktur im Rahmen des Muskeldystrophienetzwerkes<br />
(MD-NET) fortgesetzt<br />
bzw. weiterentwickelt (www.md-<br />
33
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
net.org). Diese Servicestruktur wird im<br />
Rahmen des Muskeldystrophie-Netzwerkes<br />
seit Januar 2009 <strong>für</strong> weitere drei Jahre<br />
vom Bundesministerium <strong>für</strong> Forschung<br />
und Bildung (BMBF) gefördert. Das Linkage-Zentrum<br />
stellt ein Verbindungsglied<br />
zwischen den Muskelzentren und den<br />
spezialisierten molekularen Muskellaboratorien<br />
dar, die weiterführende Mutationsanalysen<br />
und genomweite Kopplungsanalysen<br />
durchführen. Mit der Integration des<br />
MD-NET in das Europäische „Network of<br />
Excellence“ (TREAT-NMD) ist eine enge<br />
Zusammenarbeit mit 21 TREAT-NMDassoziierten<br />
Partnerorganisationen aus elf<br />
europäischen Ländern zustande gekommen.<br />
Seit nunmehr zwei Jahren ist das Zentrum<br />
Dresden (Prof. Dr. Angela Hübner) einer<br />
von 13 Partnern des von der Europäischen<br />
Union geförderten Projektes „NMD-Chip“.<br />
In Rahmen dieses Projektes sollen bis<br />
2011 neue diagnostische Möglichkeiten<br />
auf Chip-Basis <strong>für</strong> die Erkrankungsgruppen<br />
Gliedergürtel-Muskeldystrophien, angeborene<br />
Muskeldystrophien sowie hereditäre<br />
motorische und sensorische Neuropathien<br />
(Charcot-Marie-Tooth) erarbeitet<br />
werden.<br />
PD Dr. Kathrin Geiger, Leiterin der Abteilung<br />
Neuropathologie am Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
konnte das Leistungsspektrum ihrer<br />
Abteilung 2010 um die Diagnostik <strong>für</strong><br />
Small fiber Neuropathien der Haut mit Immunhistochemie<br />
und Elektronenmikroskopie<br />
an Hautstanzen erweitern. Zu diesem<br />
Zweck wurde der Antikörper Uchl-1 etabliert.<br />
Seit dem 1. August 2010 steht dem<br />
Bereich auch eine weitere TA, K. Jäschke,<br />
zur Verfügung, Dr. M. Meinhardt wird dem<br />
Bereich Neuropathologie ab dem 1. Januar<br />
2011 zu 75 % zur Verfügung stehen.<br />
Bereits laufende Forschungsprojekte wurden<br />
erfolgreich fortgeführt, das etablierte<br />
34<br />
Untersuchungsspektrum zur differenzierten<br />
myo- und neuropathologischen Diagnostik,<br />
das die Analyse von Biopsien von<br />
Skelett- und Herzmuskulatur, Haut- und<br />
Nervenbiopsien sowie Biopsien von Gefäßen<br />
und Buffy coats beinhaltet, wurde weiterhin<br />
ohne Einschränkungen angeboten.<br />
Das Mitochondrien-Labor der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie (www.neuro.med.<br />
tu-dresden.de/mitolab) hat sein diagnostisches<br />
Angebot bzgl. molekulargenetischer<br />
Diagnostik im letzten Jahr ebenfalls um eine<br />
Reihe neuer Tests erweitert. Zusammen<br />
mit den bereits etablierten Methoden können<br />
nunmehr alle relevanten mitochondrialen<br />
Gene untersucht werden. Das<br />
breite Angebot auf molekulargenetischer<br />
Ebene wird durch umfassende Enzym -<br />
diagnostik ergänzt.<br />
Die fachärztliche Beratung <strong>für</strong> anfragende<br />
Ärzte und Patienten erfolgte weiterhin<br />
durch Oberarzt Dr. med. Jochen Schäfer,<br />
die Laborleitung liegt unverändert bei Dr.<br />
Sandra Jackson.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Zum Landesverband Sachsen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> bestehen<br />
traditionell enge Kontakte und ein<br />
regelmäßiger Austausch (Gesprächskreise,<br />
Kontaktpersonentreffen und -schulungen,<br />
Mitgliederversammlung, Begegnungswochenende<br />
etc.). Die Treffen des<br />
Eltern- und des ALS-Gesprächskreises,<br />
die regelmäßig und unverändert auch ärztlich<br />
begleitet wurden und mehrfach im<br />
Jahr stattfanden, wurden wieder gern angenommen,<br />
wobei stellvertretend <strong>für</strong> zahlreiche<br />
Aktivitäten das Seminar mit Dipl.-<br />
Psych. H. Schmitz-Peiffer im März des<br />
Jahres zum Thema Krankheitsbewältigung/psychologische<br />
Aspekte bei chronischen<br />
Erkrankungen und der Besuch der<br />
ALS-Gruppe im „Historischen Grünen Gewölbe“<br />
im Dresdner Residenzschloss und
das sich anschließende gemeinsame Mittagessen<br />
im Coselpalais an der Frauenkirche<br />
im Oktober 2010 genannt seien.<br />
Umgekehrt nahmen Vertreter des Landesverbandes<br />
Sachsen an Arbeitstreffen und<br />
Fortbildungsveranstaltungen im Muskelzentrum<br />
teil.<br />
Kontaktperson Elternkreis: Heike Band,<br />
E-Mail: heike.band@dgm.org<br />
Kontaktperson ALS-Kreis: Martina Rädel,<br />
Tel.: 0351/458-3704<br />
Ausgewählte Publikationen:<br />
Borg K, Stucka R, Locke M, Melin E, Ahlberg G,<br />
Klutzny U, von der Hagen M, Huebner A, Lochmüller<br />
H, Wrogemann K, Thornell LE, Blake DJ,<br />
Schoser B. Intragenic deletion of TRIM32 in<br />
compound heterozygotes with sarcotubular<br />
myopathy/LGMD2H. Hum Mutat 2009;30:831-<br />
44.<br />
Kind B, Koehler K, Huebner A. The nuclear pore<br />
complex protein ALADIN is anchored via NDC1<br />
but not via POM121 and GP210 in the nuclear<br />
envelope. Biochem Biophys Res Co 2009;390:<br />
205-10.<br />
Kind B, Koehler K, Krumbholz M, Landgraf D,<br />
Huebner A. Intracellular ROS level is increased<br />
in fibroblasts of triple A syndrome patients. J<br />
Mol Med 2010;88:1233-42.<br />
Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />
Stettner GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E,<br />
Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber<br />
W, Thiele S, Grieben U, von der Hagen<br />
M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst G, Korinthenberg<br />
R. Treatment of Duchenne muscular<br />
dystrophy with ciclosporin A: A randomized,<br />
double-blind, placebo-controlled multicentre<br />
trial. Lancet Neurol 2010;9:1053-9.<br />
Kottlors M, Moske-Eick O, Huebner A, Krause<br />
S, Müller K, Kress W, Schwarzwald, R, Bornemann<br />
A, Haug V, Kirschner J. Late-onset autosomal<br />
dominant limb girdle muscular dystrophy<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
and <strong>Page</strong>t’s disease of bone unlinked to the<br />
VCP gene locus. J Neurol Sci 2010;291:79-85.<br />
Lanfer B, Hermann A, Kirsch M, Freudenberg U,<br />
Reuner U, Werner C, Storch A. Directed growth<br />
of adult white matter stem cell-derived neurons<br />
on aglined fibrillar collagen. Tissue Eng Part A<br />
2010;16(4):1103-13.<br />
Lutz S, Stiegler B, Kress W, von der Hagen M,<br />
Schara U. Kongenitale Strukturmyopathien.<br />
Med Genetik 2009;21:316-21.<br />
Michot C, Hubert L, Brivet M, De Meirleir L, Valayannopoulos<br />
V, Müller-Felber W, Venkateswaran<br />
R, Ogier H, Desguerre I, Altuzarra C,<br />
Thompson E, Smitka M, Huebner A, Husson M,<br />
Horvath R, Chinnery P, Vaz FM, Munnich A, Elpeleg<br />
O, Delahodde A, de Keyzer Y, de Lonlay P.<br />
LPIN1 gene mutations: a major cause of severe<br />
rhabdomyolysis in early childhood. Hum Mut<br />
2010;31:1564-73.<br />
Mihaylova V, Salih MA, Mukhtar MM, Abuzeid<br />
HA, El-Sadig SM, von der Hagen M, Huebner A,<br />
Nürnberg G, Abicht A, Müller JS, Lochmüller H,<br />
Guergueltcheva V. Refinement of the clinical<br />
phenotype in musk-related congenital myasthenic<br />
syndromes. Neurology 2009;73:1926-8.<br />
Mihaylova V, Scola R, Gervini B, Lorenzoni PJ,<br />
Kamoi CK, Stucka R, Guergueltcheva V, von der<br />
Hagen M, Huebner A, Abicht A, Müller JS,<br />
Lochmüller H. Molecular characterization of<br />
congenital myasthenic syndromes in Southern<br />
Brazil. J Neurol Neurosurg Psychiatry<br />
2010;81:973-7.<br />
Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H,<br />
Ebinger F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K,<br />
Unalp A, Ozer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S,<br />
Muntoni F, Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin<br />
mutations in non-Japanese patients with<br />
congenital muscular dystrophy: Less severe<br />
mutations predominate in patients with a non-<br />
Walker-Warburg phenotype. Neuromuscular<br />
Disord 2010 (epub ahead of print).<br />
35
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. R. Korinthenberg<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin Universitätsklinikum<br />
Freiburg<br />
Sprecher:<br />
Dr. J. Kirschner<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin Universitätsklinikum<br />
Freiburg<br />
Wie in den früheren Jahren so standen<br />
auch im Jahr 2010 die umfassende medizinische<br />
Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen im Mittelpunkt<br />
unserer Tätigkeit. Das Zentrum besteht<br />
aus mehreren Arbeitsgruppen von Ärzten<br />
und therapeutischen Mitarbeitern. Die Leitung<br />
des Muskelzentrums Freiburg hat<br />
Prof. Dr. R. Korinthenberg, Sprecher ist Dr.<br />
med. J. Kirschner.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskel -<br />
erkrankungen am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin (Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. med. Rudolf Korinthenberg)<br />
In der Muskelsprechstunde werden von<br />
Ärzten und Physiotherapeutinnen muskelkranke<br />
Kinder und Jugendliche betreut.<br />
Hier werden die regelmäßigen Verlaufskontrollen<br />
vorgenommen, sowie kardiologische,<br />
pneumologische, orthopädische<br />
und radiologische Untersuchungen und<br />
gegebenenfalls stationäre Aufenthalte organisiert.<br />
Das Sozialpädagogische Zentrum<br />
der Klinik ist mit seinen sozialpädagogischen<br />
und psychologischen Mitarbeitern<br />
ebenfalls in die Patientenbetreuung<br />
integriert. Mittelpunkt bei der Patientenbe-<br />
36<br />
treuung sind die interdisziplinäre Beratung<br />
und Therapie mit den wissenschaftlich<br />
neuesten Behandlungsverfahren, gestützt<br />
auf die langjährige Erfahrung der Abteilung.<br />
Derzeit betreuen Prof. R. Korinthenberg,<br />
Dr. J. Kirschner, Dr. C. Rensing-Zimmermann<br />
und Dr. Vry etwa 400 Patienten<br />
im Rahmen dieser Sprechstunde.<br />
Lehre und Wissenschaftliche Projekte<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
ist involviert in die Ausbildung<br />
von Medizinstudenten, Krankenschwestern/-pflegern<br />
und Physiotherapeuten zum<br />
Thema „neuromuskuläre Erkrankungen“,<br />
im Rahmen von Vorlesungen, Kursen und<br />
Spezialseminaren.<br />
Im Rahmen des vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF) geförderten<br />
Muskeldystrophie-Netzwerks MD-<br />
NET (www.md-net.org) besteht seit 2001<br />
in Freiburg das „Koordinationszentrum <strong>für</strong><br />
klinische Studien“. Seit Januar 2007 wurde<br />
diese Zentrale im Rahmen des Europäischen<br />
Projekts TREAT-NMD (von der EU<br />
gefördertes „Network of Excellence“ zur<br />
Erforschung und Behandlung von neuromuskulären<br />
Erkrankungen, www.treatnmd.eu)<br />
auf internationale Ebene ausgeweitet.<br />
Durch die Zusammenarbeit von<br />
klinisch tätigen Ärzten, klinischen Pharmakologen,<br />
Biometrikern kann dieses Zentrum<br />
sowohl anderen Kliniken wie auch<br />
der Industrie eine kompetente Unterstützung<br />
bei der Planung, Durchführung und<br />
Auswertung von klinischen Studien im Bereich<br />
von neuromuskulären Erkrankungen<br />
anbieten.<br />
Seit Mai 2010 besteht das von der Europäischen<br />
Union unterstützte Projekt CA-<br />
RE-NMD unter der Leitung von Dr. J.<br />
Kirschner. Bei diesem Projekt geht es um
die Evaluation und Verbesserung der Versorgung<br />
von Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne in verschiedenen europäischen<br />
Ländern.<br />
Gemeinsam mit der Kinderkardiologie Erlangen<br />
(Prof. Sven Dittrich) und dem Muskeldystrophie<br />
Netzwerk wird von Freiburg<br />
aus eine placebokontrollierte multizentrische<br />
Studie zur prophylaktischen Therapie<br />
der Herzinsuffizienz bei Muskeldystrophie<br />
Duchenne organisiert. Die Studie wird vom<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />
(BMBF) finanziert. Seit 2010 werden<br />
an vielen deutschen Zentren Patienten<br />
in diese Studie aufgenommen. Weitere Informationen<br />
finden sie unter www.mdnet.org.<br />
Eine weitere klinische Studie zur<br />
Therapie der spinalen Muskelatrophie Typ<br />
II und III mit Wachstumshormon hat bereits<br />
ausreichend Patienten aufgenommen<br />
und wurde 2010 abgeschlossen. Freiburg<br />
hat sich als klinisches Studienzentrum an<br />
der internationalen Studie der Firma PTC<br />
Therapeutics zur Behandlung von Patienten<br />
mit Muskeldystrophie Duchenne und<br />
prämaturem Stopcodon mit dem Präparat<br />
Ataluren ® beteiligt und nimmt seit Ende<br />
2010 Patienten in zwei verschiedene Studien<br />
zum Exon Skipping (Exon 51) bei<br />
Muskeldystrophie Duchenne auf. Eine unkontrollierte<br />
Studie in Zusammenarbeit mit<br />
dem Universitätsklinikum Köln (Prof.<br />
Schönau) zur Behandlung von gehfähigen<br />
Patienten mit Muskeldystrophie Duchenne<br />
und Spinaler Muskelatrophie mit Vibrationstherapie<br />
hat ebenfalls 2010 begonnen.<br />
Des Weiteren beteiligt sich die Abteilung<br />
an einer internationalen Studie (SMA<br />
Europe) zum natürlichen Krankheitsverlauf<br />
bei Spinaler Muskelatrophie.<br />
Myologisches Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin (Leitung:<br />
Dr. J. Kirschner)<br />
Neben der Routinediagnostik von eingehenden<br />
Muskel- und Nervenbiopsien (sie-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
he unten) werden in dem Labor verschiedene<br />
Forschungsarbeiten insbesondere<br />
zur Charakterisierung und Pathophysiologie<br />
von Muskeldystrophien durchgeführt.<br />
Schwerpunktmäßig werden zurzeit die<br />
kongenitale Muskeldystrophie Typ Ullrich<br />
und die Muskeldystrophie Duchenne<br />
(<strong>DGM</strong>-gefördertes Projekt: „Regeneration<br />
bei der Duchenne-Muskeldystrophie in<br />
Abhängigkeit von der Fibrose“) bearbeitet.<br />
Neurologische Universitätsklinik und<br />
Poliklinik (Ärztlicher Direktor: Prof.<br />
Dr. C. Weiller)<br />
In der Neurologischen Universitätsklinik<br />
und Poliklinik im Neurozentrum werden<br />
einmal wöchentlich eine Muskelsprechstunde<br />
und eine ALS-Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Erwachsene abgehalten. Verantwortlich<br />
<strong>für</strong> diese Sprechstunden ist Prof. Glocker,<br />
der die Sprechstunden gemeinsam mit Dr.<br />
I. Kaupp und Dr. B. Heimbach durchführt.<br />
In Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong><br />
Geschichte und Ethik (Prof. Maio) berät<br />
Dr. Heimbach ethische Fragen zum Krankheitsverlauf<br />
und zum Lebensende, führt<br />
Hilfsmittelberatungen durch und koordiniert<br />
die Zusammenarbeit mit der Palliativstation<br />
(PD Dr. Becker) zur Versorgungsoptimierung<br />
unserer ALS-Patienten.<br />
Zusätzlich bieten wir in Kooperation mit<br />
der Tom-Wahlig-Stiftung eine HSP-Sprechstunde<br />
an. An zwei Nachmittagen führen<br />
Dr. Kottlors, leitender Oberarzt der Seidel-<br />
Klinik, und Prof. Glocker zusätzlich eine<br />
Muskelsprechstunde in Bad Bellingen<br />
durch. Ein klinisch-wissenschaftlicher<br />
Schwerpunkt stellen derzeit paraspinale<br />
Muskelerkrankungen als Ursache chronischer<br />
Rückenschmerzen dar.<br />
Eine wachsende Zahl von Patienten mit<br />
unverstandenen Muskelschmerzen und<br />
ungeklärten CK-Erhöhungen, als deren Ursache<br />
sich mit zunehmender Häufigkeit<br />
abortive oder blande Formen von Gliedergürteldystrophien<br />
sowie metabolische und<br />
37
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
myotone Myopathien herausstellen, werden<br />
in den angebotenen Sprechstunden<br />
vorstellig. Weiterhin werden erhebliche<br />
Ressourcen in die Enzymersatztherapie<br />
bei Morbus Pompe eingebracht, die in der<br />
Tagesklinik der Neurologischen Universitätsklinik<br />
durchgeführt wird.<br />
Mit Frau Gumpert begleitet eine erfahrene<br />
Sozialarbeiterin unsere Sprechstunden,<br />
wodurch sich die Betreuung unserer Patienten<br />
weiter optimiert hat.<br />
Auch im vergangenen Jahr hat die hervorragende<br />
Zusammenarbeit mit den komplementären<br />
Einrichtungen, insbesondere<br />
der Pneumologie, der Sportmedizin, der<br />
Myopathologie und der Humangenetik eine<br />
effiziente und optimale Betreuung und<br />
Beratung der Patienten mit kurzen Informationswegen<br />
ermöglicht. In regelmäßigen<br />
neuropathologisch-klinischen Fallkonferenzen,<br />
die von der Abteilung Neuropathologie<br />
durchgeführt und von Prof. Göbel<br />
moderiert werden, werden ungewöhnliche<br />
und besonders lehrreiche Fälle in einem<br />
interdisziplinären Rahmen mit Neurologen,<br />
Neuropädiatern, Rheumatologen und<br />
Neuroradiologen vorgestellt und diskutiert.<br />
Analyse von Muskel- und Nervenbiopsien<br />
(Myologisches Labor am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin und<br />
Abteilung Neuropathologie im Neurozentrum)<br />
Die Analyse von Muskel- und Nervenbiopsien<br />
erfolgt in enger Zusammenarbeit von<br />
dem Myologischen Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin (Leiter: Dr. J.<br />
Kirschner) und der Abteilung Neuropathologie<br />
(Prof. Dr. M. Prinz) unter anderem<br />
durch regelmäßige Fallkonferenzen.<br />
Pro Jahr werden etwa 250 Muskel- und<br />
Nervenbiopsate aus dem Universitätsklinikum<br />
Freiburg sowie von zahlreichen auswärtigen<br />
Kliniken im Bereich neuromuskuläre<br />
Pathologie analysiert. Es wird dabei<br />
die differenzierte myo- und neuropatholo-<br />
38<br />
gische Diagnostik aller myogenen und<br />
neuromuskulären Erkrankungen durchgeführt.<br />
Dazu gelangen neben der Routinehistologie<br />
mit Standardfärbungen die notwendigen<br />
und umfangreichen histochemischen,<br />
enzymhistochemischen, und<br />
immunhisto-chemischen Untersuchungen<br />
(u. a. Dystrophin, Spektrin, sämtliche Sarkoglykanproteine,<br />
Merosin, Kollagen VI,<br />
Alpha-Dystroglykan sowie Intermediärfilamente<br />
wie Desmin und Titin) zum Einsatz.<br />
Ergänzt werden diese Untersuchungen<br />
durch computergestützte Morphometrie<br />
von Nerv und Muskel sowie durch Membranproteinanalysen<br />
im Westernblot. Die<br />
lichtmikroskopisch-histochemischen Ergebnisse<br />
werden gestützt und erweitert<br />
durch die elektronenmikroskopische Analyse<br />
von Nerv und Muskel im Laborbereich<br />
<strong>für</strong> Elektronenmikroskopie.<br />
Zusätzlich notwendige biochemische Untersuchungen,<br />
molekulargenetische Untersuchungen<br />
und andere Analysen erfolgen<br />
in Zusammenarbeit mit anderen Instituten.<br />
Zur Qualitätssicherung wird eine ausführliche,<br />
mindestens zweimal pro Semester<br />
stattfindende interdisziplinäre Fallkon -<br />
ferenz ausgerichtet, in der Problemfälle<br />
zwischen den Fachkollegen erörtert werden.<br />
Weitere Informationen sind unter<br />
folgender Internetadresse erhältlich: www.<br />
uniklinik-freiburg.de/neuropathologie/live/<br />
index.html.<br />
Klinik III: Angeborene Herzfehler/<br />
Pädiatrische Kardiologie am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin (Ärzt -<br />
liche Direktorin Prof. B. Stiller)<br />
Hier erfolgt die kardiologische Diagnostik<br />
und Therapie von Kindern. Im Rahmen der<br />
Betreuung von Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne wird die Studie zur<br />
Herzfunktion mittels der innovativen Echokardiografie<br />
und Gewebedoppler fortgesetzt.<br />
Erwachsene Patienten werden kardiologisch<br />
in der Medizinischen Universi-
tätsklinik, Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie (Ärztlicher<br />
Direktor: Prof. Dr. Bode) behandelt.<br />
Alle erforderlichen Untersuchungs- und<br />
Behandlungsverfahren stehen hier zur Verfügung.<br />
Sektion Kinder- und Schwerbehindertenorthopädie<br />
am Department <strong>für</strong><br />
Orthopädie und Traumatologie<br />
(Ärztlicher Leiter: Dr. Schwering)<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
werden in der Sektion ambulant und<br />
stationär untersucht und behandelt. Die<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
leitet Dr. Schwering. Als Schularzt werden<br />
in den örtlichen Körperbehindertenschulen<br />
in Emmendingen-Wasser regelmäßig Visiten<br />
abgehalten. Das Angebot der Versorgung<br />
reicht von der radiologischen Diagnostik<br />
über die orthopädische Beratung<br />
bis hin zu speziellen Hilfsmittelversorgungen<br />
und Operationen. Die Wirbelsäulenoperationen<br />
werden in Zusammenarbeit<br />
mit Oberarzt Dr. Knöller durchgeführt.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Pneumologie der<br />
Universitätsklinik (Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. Müller-Quernheim)<br />
Für Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
bietet die Abteilung eine diagnostische<br />
Abklärung mit Messung der<br />
Lungenfunktion und Atemmuskelkraft an.<br />
Falls erforderlich, erfolgt die Einleitung und<br />
Kontrolle einer außerklinischen Beatmung,<br />
entweder als nicht-invasive Beatmung via<br />
Gesichtsmaske oder invasive Beatmung<br />
via Tracheostoma. Schlafbezogene Atemstörungen<br />
können in einem Schlaflabor<br />
weiter abgeklärt und gegebenenfalls entsprechend<br />
therapiert werden. Prof. Dr.<br />
Windisch aus der Abteilung Pneumologie<br />
ist 1. Vorsitzender der AG Heimbeatmung<br />
und Respiratorentwöhnung e.V. (AGH),<br />
stellvertretender Sprecher der Sektion Intensiv-<br />
und Beatmungsmedizin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Pneumologie und<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Beatmungsmedizin e.V. (DGP) sowie Sekretär<br />
der wissenschaftlichen Gruppe<br />
(02.02. – nicht-invasive Beatmung) der European<br />
Respiratory Society (ERS). Hier<br />
wird es unter anderem um die außerklinische<br />
Beatmung von Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
gehen.<br />
Prof. Dr. Windisch ist zudem federführender<br />
Autor der S2–Leitlinie „Nicht-invasive<br />
und invasive Beatmung als Therapie der<br />
Chronischen respiratorischen Insuffizienz“,<br />
herausgegeben von der DGP unter<br />
dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-MedizinscherFachgesellschaften<br />
(AWMF). Diese Leitlinie behandelt<br />
als Schwerpunkt auch die spezielle Gruppe<br />
der neuromuskulären Erkrankungen<br />
und wurde 2010 publiziert.<br />
Forschungsschwerpunkte der Abteilung<br />
sind die technischen und physiologischen<br />
Aspekte der nicht-invasiven Beatmung,<br />
die gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />
bei Patienten mit außerklinischer Beatmung<br />
und die Messung der Atemmuskelfunktion.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Rehabilitative und<br />
Präventive Sportmedizin der Medizinischen<br />
Universitätsklinik (Ärztlicher<br />
Direktor: Prof. Dr. H.-H. Dickhuth)<br />
Die Abteilung bietet die Diagnostik mit<br />
Spiroergometrie mit Laktat- und Ammoniakmessung<br />
an. Diese sind vor allem bei<br />
Verdacht auf metabolische Muskelerkrankungen,<br />
wie z.B. Mc Ardle Syndrom oder<br />
MAD-Mangel, indiziert. Im Jahr 2010 blieb<br />
die Zahl der Untersuchungen bei ca. 100<br />
mit dieser Fragestellung auf dem Niveau<br />
des Vorjahrs. Hauptverantwortlicher Arzt<br />
ist PD Dr. Y.O. Schumacher.<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik (Ärztliche<br />
Direktorin: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />
Judith Fischer)<br />
Die genetische Beratungsstelle des Instituts<br />
führt die Beratung von Patienten und<br />
39
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
ihrer Familien durch. Die fachärztliche Beratung<br />
wird ergänzt durch sozialrechtliche<br />
und psychosoziale Beratung durch die Sozialarbeiterinnen<br />
der Beratungsstelle. Das<br />
Institut bietet die molekulargenetische Diagnostik<br />
der Typ 2/„Cobblestone“ Lissenzephalien<br />
(Walker-Warburg-Syndrom,<br />
Muscle-Eye-Brain-Disease, Fukuyama<br />
kongenitale Muskeldystrophie), die mit einer<br />
Muskeldystrophie einhergehen. Dies<br />
wird durch die Mutationsanalyse in den<br />
Genen POMT1, POMT2, POMGNT1,<br />
FCMD, FKRP und LARGE durchgeführt.<br />
Publikationen<br />
Kirschner J. Therapie der Muskeldystrophie Duchenne.<br />
Pädiat Praxis 2010;75:495-503.<br />
Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />
Stettner GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E,<br />
Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber<br />
W, Thiele S, Grieben U, von der Haug<br />
V, Hagen M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst G,<br />
Korinthenberg R. Treatment of Duchenne muscular<br />
dystrophy with ciclosporin A: a randomised,<br />
double-blind, placebo-controlled multicentre<br />
trial. Lancet Neurology 2010;9:1053-59.<br />
Kottlors M, Kirschner J. Elevated satellite cell<br />
number in Duchenne muscular dystrophy. Cell<br />
Tissue Res 2010;340:541-8.<br />
Kottlors M, Moske-Eick O, Huebner A, Krause<br />
S, Mueller K, Kress W, Schwarzwald R, Bornemann<br />
A, Haug V, Heitzer M, Kirschner J. Lateonset<br />
autosomal dominant limb girdle muscular<br />
dystrophy and <strong>Page</strong>t’s disease of bone unlinked<br />
to the VCP gene locus. J Neurol Sci<br />
2010;291:79-85.<br />
Venhoff N, Lebrecht D, Deveaud C, Beauvoit B,<br />
Bonnet J, Müller K, Kirschner J, Venhoff AC,<br />
Walker UA. Oral uridine supplementation antagonizes<br />
the peripheral neuropathy and encephalopathy<br />
induced by antiretroviral nucleoside<br />
analogues. AIDS 2010;24:345-52.<br />
40<br />
Windisch W, Brambring J, Budweiser S, Dellweg<br />
D, Geiseler J, Gerhard F, Köhnlein F, Mellies<br />
U, Schönhofer B, Schucher B, Siemon K, Walterspacher<br />
S, Winterholler M, Sitter H <strong>für</strong> die<br />
Projektgruppe „Nicht-invasive und invasive Beatmung<br />
als Therapie der chronischen respiratorischen<br />
Insuffizienz“. Nicht-invasive und invasive<br />
Beatmung als Therapie der chronischen<br />
respiratorischen Insuffizienz: S2-Leitlinie herausgegeben<br />
von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.<br />
Pneumologie 2010;64:207-240.
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski<br />
Abteilung Pädiatrie II,<br />
Schwerpunkt Neuropädiatrie<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Sprecher:<br />
PD Dr. Jens Schmidt<br />
Abteilung Neurologie und<br />
Abteilung Neuroimmunologie<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Abteilung Neurologie<br />
Die Arbeitsgruppe Muskelimmunbiologie<br />
wird von Dr. Schmidt geleitet und umfasst<br />
zehn wissenschaftliche Mitarbeiter bzw.<br />
Doktoranden und MTA. Der Schwerpunkt<br />
der Forschung liegt weiterhin im Bereich<br />
der Pathomechanismen der sporadischen<br />
Einschlusskörpermyositis (sporadic inclusion<br />
body myositis, sIBM). Frau Dr. Ingrid<br />
Muth hat als Mitglied der AG den Felix-Jerusalem-Juniorpreis<br />
der <strong>DGM</strong> erhalten<br />
(siehe gesonderten Bericht in dem vorliegenden<br />
Buch). Ihre preisgekürte medizinische<br />
Doktorarbeit zum Thema Zellstress<br />
und B-Crystallin bei der sIBM wurde 2009<br />
im JNNP veröffentlicht. Neben dem Fokus<br />
auf die sIBM befasst sich die Arbeitsgruppe<br />
mit dem Modell der Duchenne’schen<br />
Muskeldystrophie, vor allem im Bereich<br />
der experimentellen Therapie.<br />
Es wurden Untersuchungen zur Autophagie<br />
im Muskel fortgeführt, nachdem diese<br />
Mechanismen von der Arbeitsgruppe vor<br />
wenigen Jahren bei der sIBM erstmals demonstriert<br />
worden sind (Lünemann/<br />
Schmidt et al. Ann Neurol 2007). In einer<br />
weiteren medizinischen Doktorarbeit konnte<br />
Christian Keller im Berichtszeitraum zeigen,<br />
dass das Zytokin TNF- die makroautophagische<br />
Aktivität im Muskel verstärkt<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
und darüber hinaus die Expression von<br />
MHC-Klasse 2 Molekülen auf der Zelloberfläche<br />
vermehrt (Keller et al. 2010). Er konnte<br />
demonstrieren, dass eine ansteigende<br />
Konzentration von TNF- in Myoblasten zu<br />
einer deutlichen Erhöhung des Autophagie-<br />
Markers light-chain Protein-3 II führte. Ein<br />
solcher Effekt blieb nach Exposition von<br />
Muskelzellen zu anderen Zytokinen wie<br />
IFN- oder IP-10 deutlich geringer und war<br />
bei anderen Zellen wie Keratinozyten nicht<br />
vorhanden. Ebenfalls nur in Myoblasten,<br />
nicht jedoch in Keratinozyten, wurde die<br />
IFN- induzierte Expression von MHC-Klasse<br />
2 Molekülen durch TNF- signifikant verstärkt.<br />
Diese MHC-Regulation durch TNFwurde<br />
durch die Blockade von Autophagie<br />
mittels<br />
3-Methyladenin ebenso wie durch Zellpermeabilisation<br />
unterbunden, was bedeutet<br />
dass TNF- eine Translokation entsprechender<br />
MHC-Moleküle induziert. Immunhistochemische<br />
Färbungen an Muskelbiopsien<br />
von Patienten mit sIBM zeigten, dass<br />
über 20 Prozent der Muskelfasern, die eine<br />
erhöhte autophagische Aktivität aufwiesen,<br />
auch positiv waren <strong>für</strong> MHC-Klasse 2; des<br />
Weiteren waren fast die Hälfte dieser Fasern<br />
auch von CD4-positiven sowie CD8positiven<br />
T-Zellen umstellt. Die Daten untermauern<br />
die Bedeutung autophagischer<br />
Mechanismen bei der sIBM. Insbesondere<br />
könnte dieser Weg der Prozessierung von<br />
intrazellulären Proteinen über eine entsprechende<br />
Antigenpräsentation auch die zelluläre<br />
Immunantwort im Muskel triggern bzw.<br />
verstärken (Schmidt et al. 2010a und b).<br />
Die Projekte der AG werden weiterhin u.a.<br />
durch die Fritz-Thyssen-Stiftung, die Association<br />
Française contre les Myopathies<br />
(AFM) und die „Aktion benni und co“ gefördert.<br />
41
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Abteilung Pädiatrie II, Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie<br />
Die interdisziplinäre Neuromuskuläre<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
ist weiterhin integraler Bestandteil des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums (SPZ Göttingen)<br />
und hat ein unverändertes Leistungsangebot.<br />
Die neuropädiatrischen, physiotherapeutischen,<br />
Hilfsmittel-beraterischen,<br />
ergotherapeutischen, neuropsychologischen<br />
und sozialmedizinischen Leistungen<br />
werden an zwei Tagen der Woche<br />
(Mittwoch nachmittags, Donnerstag vormittags)<br />
angeboten. Die ärztliche Betreuung<br />
erfolgt unverändert durch ein Team,<br />
das Kolleginnen und Kollegen der Kinderorthopädie,<br />
Neurologie, Pädiatrischen Kardiologie,<br />
Pulmologie (Bovenden-Lenglern)<br />
und Radiologie umfasst. In der „Muskelambulanz“<br />
werden 300 bis 330 Kinder und<br />
Jugendliche regelmäßig betreut.<br />
Schwerpunkt Kinderorthopädie<br />
Die Patienten des neuromuskulären Zentrums<br />
werden bei Bedarf weiterhin auch<br />
kinderorthopädisch (Leitung: Prof. A.K.<br />
Hell) betreut. In Kooperation mit Neuropädiatern<br />
und Physiotherapeuten werden<br />
adäquate konservative und operative Konzepte<br />
<strong>für</strong> betroffene Kinder und Jugendliche<br />
erarbeitet. Neben der Orthesenversorgung<br />
und Krankengymnastik werden bei<br />
Bedarf wirbelsäulenstabilisierende Operationen,<br />
Operationen zur Hüftrekonstruktion<br />
oder zur Behandlung von Gelenkkontrakturen<br />
durchgeführt. Hier ist eine frühzeitige<br />
Beratung der Familien wichtig. Die interdisziplinäre<br />
Abklärung der Patienten hilft,<br />
dass Operations- und Narkoserisiko zu<br />
minimieren und einen optimalen Behandlungserfolg<br />
zu gewährleisten.<br />
Arbeitsgruppe Dysferlin<br />
Im Jahr 2008 wurde die Arbeitsgruppe<br />
Dysferlin unter der Leitung von Dr. med.<br />
Lars Klinge als Teil des Muskellabors der<br />
42<br />
Abteilung Pädiatrie II eingerichtet. Schwerpunkt<br />
der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung<br />
der zellbiologischen Funktion von<br />
Dysferlin im gesunden Skelettmuskel sowie<br />
in der Pathogenese von Muskeldystrophien.<br />
Nach einer initialen Förderung<br />
durch das Forschungsförderprogramm der<br />
Universitätsmedizin Göttingen werden die<br />
Arbeiten der Gruppe nun durch eine Sachbeihilfe<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />
gefördert.<br />
In einer experimentellen Arbeit wurde eine<br />
bislang unbekannte Pathologie des T-Tubulussystems<br />
im Dysferlin-defizienten<br />
Skelettmuskel beschrieben. Zudem wurde<br />
gezeigt, dass Dysferlin im regenerierenden<br />
Skelettmuskel der Ratte mit dem T-Tubulussystem<br />
assoziiert ist (Klinge et al.<br />
2010a). In einer Kohorte von Dysferlin-defizienten<br />
Patienten konnte gezeigt werden,<br />
dass sich die Dysferlin-defiziente Muskeldystrophie<br />
bereits im Kindesalter manifestieren<br />
kann und dass Dysferlin-defiziente<br />
Patienten vor dem Auftreten der Muskelschwäche<br />
durch eine sehr gute Muskelkraft<br />
und Sportlichkeit gekennzeichnet<br />
sind (Klinge et al. 2010b).<br />
Weiterhin wurden in Zusammenarbeit mit<br />
der Abteilung Molekulare Kardiologie (Leitung:<br />
Prof. Dr. R. Knöll) des Herzzentrums<br />
der Universitätsmedizin Göttingen ein<br />
myopathischer Phänotyp eines Knock-In<br />
Mausmodells einer häufigen Mutation im<br />
muscle LIM Protein beschrieben (Knoll et<br />
al. 2010). Diese Mutation war bislang insbesondere<br />
mit dem Phänotyp einer Kardiomyopathie<br />
assoziiert.<br />
In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe<br />
Muskelimmunbiologie unter der Leitung<br />
von Dr. Jens Schmidt wird die Immunglobulin-Behandlung<br />
am Modell der mdx-<br />
Maus als potentielle Therapieform der<br />
Muskeldystrophie Duchenne untersucht.
Abteilung Neuropathologie<br />
Im Rahmen der neuropathologischen Diagnostik<br />
von Muskelbiopsien im Neuromuskulären<br />
Zentrum Göttingen finden<br />
monatlich interdisziplinäre Muskelbiopsiekonferenzen<br />
in der Neuropathologie statt,<br />
die von Prof. Dr. H. H. Goebel moderiert<br />
werden. An diesen Konferenzen sind neben<br />
den Arbeitsgruppen der Abteilungen<br />
Neurologie (PD Dr. J. Schmidt), Neurophysiologie<br />
(PD Dr. D. Liebetanz), Neuropädiatrie<br />
(Prof. Dr. E. Willichowski, Dr. L. Klinge)<br />
und Neuropathologie (PD Dr. W. Schulz-<br />
Schaeffer und Mitarbeiter des Instituts) der<br />
Universitätsmedizin Göttingen auch Mitarbeiter<br />
der Neuropathologie (Dr. A. Brandis)<br />
und des Sozialpädiatrischen Zentrums der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover beteiligt.<br />
Ziel dieser Konferenzen ist es, eine<br />
Synthese zwischen klinischen Krankheitsbildern<br />
und neuropathologischen Befunden<br />
zu bilden. Für die Diagnostik stehen<br />
eine breite Palette enzymhistochemischer<br />
und immunhistochemischer Färbemöglichkeiten,<br />
der Nachweis ultrastruktureller<br />
Veränderungen mittels Elektronenmikroskopie<br />
sowie biochemische und molekulargenetische<br />
Analysemethoden zur Verfügung.<br />
Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit<br />
an myopathologischen Fragestellungen<br />
sind muskuläre Veränderungen bei<br />
neurodegenerativen Erkrankungen. Nachdem<br />
gezeigt werden konnte, dass Prionproteinaggregate<br />
in der Muskulatur transgener<br />
Mäuse akkumulieren kann, wurde<br />
untersucht, ob PrPSc auch in Muskeln von<br />
experimentell CJD-infizierten Affen zu finden<br />
ist. In der Tat gelingt dieses bei Tieren,<br />
die mit der BSE-assoziierten Variante der<br />
humanen CJD infiziert worden sind, nicht<br />
jedoch bei Übertragung sporadischer CJD<br />
(Krasemann et al. 2010).<br />
Die Kamptokormie ist ein Krankheitsbild,<br />
das überzufällig häufig, wenn auch nicht<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
ausschließlich, bei Morbus Parkinson zu<br />
finden ist. Die Pathophysiologie und auch<br />
das pathologische Korrelat sind bislang<br />
Gegenstand intensiver Diskussion. In einer<br />
prospektiven Studie konnte gezeigt werden,<br />
dass es sich bei der Kamptokormie<br />
um eine Myopathie handelt (Deuschl et al.<br />
2010; Margraf et al. 2010).<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Die interdisziplinären Muskelbiopsie-Konferenzen<br />
werden weiterhin jeden Monat in<br />
der Abteilung Neuropathologie durchgeführt.<br />
Ein freiwilliges Wahlfach „Periphere<br />
Neurologie“ <strong>für</strong> Studenten ab dem zweiten<br />
klinischen Semester wird mit allen Beteiligten<br />
zusammen abteilungsübergreifend<br />
durchgeführt.<br />
Betreuungsstrukturen, Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Betreuung der Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgen in den<br />
Spezialsprechstunden der Abteilung Neurologie<br />
und der Abteilung Pädiatrie II,<br />
Schwerpunkt Neuropädiatrie. Näheres<br />
hierzu ist im Anhang dokumentiert. Darüber<br />
hinaus bestehen regionale und überregionale<br />
Kooperationen mit zahlreichen<br />
neurologischen und pädiatrischen Abteilungen<br />
sowie Sozialpädiatrischen Zentren<br />
in Süd-Niedersachsen, Hessen, Thüringen<br />
und Sachsen-Anhalt.<br />
Auswahl wichtiger Publikationen<br />
Deuschl G, Margraf N, Spuler S, Kupsch A,<br />
Schulz-Schaeffer WJ. Camptocormia and myopathy.<br />
Mov Disord 2010;25(15):2689-90.<br />
Margraf NG, Wrede A, Rohr A, Schulz-Schaeffer<br />
WJ, Raethjen J, Eymess A, Volkmann J, Mehdorn<br />
MH, Jansen O, Deuschl G. Camptocormia<br />
in idiopathic Parkinson’s disease: a focal myopathy<br />
of the paravertebral muscles. Mov Disord<br />
2010;25(5):542-51.<br />
43
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Keller CW, Fokken C, Lee M, Turville SG, Lünemann<br />
A, Schmidt J, Münz C, Lünemann JD.<br />
TNF- induces macroautophagy and regulates<br />
MHC Class II expression in human skeletal<br />
muscle cells. J Biol Chem (epub ahead of print:<br />
JBC/2010/159392).<br />
Klinge L, Harris J, Sewry C, Charlton R, Anderson<br />
L, Laval S, Chiu YH, Hornsey M, Straub V,<br />
Barresi R, Lochmuller H, Bushby K. Dysferlin<br />
associates with the developing T-tubule system<br />
in rodent and human skeletal muscle. Muscle<br />
Nerve 2010;41:166-173.<br />
Klinge L, Aboumousa A, Eagle M, Hudson J,<br />
Sarkozy A, Vita G, Charlton R, Roberts M,<br />
Straub V, Barresi R, Lochmuller H, Bushby K.<br />
New aspects on patients affected by dysferlin<br />
deficient muscular dystrophy. J Neurol Neurosurg<br />
Psychiatry 2010;81:946-953.<br />
Knoll R, Kostin S, Klede S, Savvatis K, Klinge L,<br />
Stehle I, Gunkel S, Kotter S, Babicz K, Sohns M,<br />
Miocic S, Didie M, Knoll G, Zimmermann WH,<br />
Thelen P, Bickeboller H, Maier LS, Schaper W,<br />
Schaper J, Kraft T, Tschope C, Linke WA, Chien<br />
KR. A common MLP (muscle LIM protein) variant<br />
is associated with cardiomyopathy. Circ Res<br />
2010;106:695-704.<br />
Krasemann S, Neumann M, Geissen M, Bodemer<br />
W, Kaup FJ, Schulz-Schaeffer W, Morel N,<br />
Aguzzi A, Glatzel M. Preclinical deposition of<br />
pathological prion protein in muscle of experimentally<br />
infected primates. PLoS One<br />
2010;5(11):e13906.<br />
Schmidt J, Dalakas MC. Pathomechanisms of<br />
inflammatory myopathies: recent advances and<br />
implications for diagnosis and therapies. Expert<br />
Opin Med Diagn 2010;4:241-250.<br />
44
Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. S. Zierz<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. M. Deschauer<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg<br />
Sprechstunden<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden folgende<br />
Spezialsprechstunden angeboten:<br />
• Myasthenie und neuromuskuläre Überleitungsstörungen<br />
• ALS und Motoneuronenerkrankungen<br />
• Hereditäre Myopathien und Myositiden<br />
• Mitochondriopathien<br />
In der Orthopädischen Klinik wird in der<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Kinderorthopädie eine Behandlung<br />
von neuromuskulären Erkrankungen<br />
angeboten. In der Kinderklinik<br />
werden Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
in der Neuropädiatrischen<br />
Ambulanz betreut.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Einmal im Monat fand die Muskelzentrumskonferenz<br />
statt, zu der alle am Muskelzentrum<br />
Beteiligten eingeladen wurden.<br />
Dabei wurden ausgewählte Patienten<br />
besprochen und die myo-histologischen<br />
Befunde demonstriert. Auch aktuelle Entwicklungen<br />
in der Forschung wurden mitgeteilt.<br />
Vom 18. bis 20. März 2010 fand in Halle<br />
die Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> klinische Neurophysiologie und<br />
funktionelle Bildgebung statt. Schwerpunkt<br />
des Kongresses mit ca. 1.000 Teil-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
nehmern bildeten die neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Zu diesem Thema waren Mitarbeiter<br />
aus der Neurologischen Klinik<br />
auch als Referenten und Vorsitzende auf<br />
dem Kongress tätig. Es waren auch aus<br />
anderen deutschen Muskelzentren Referenten<br />
eingeladen. Außerdem referierten<br />
eine Reihe ausgewiesener internationaler<br />
Experten aus verschiedenen Gebieten der<br />
neuromuskulären Erkrankungen, u.a. Prof.<br />
Andrew Engel aus der Mayo-Klinik in Rochester<br />
(kongenitale Myasthenien), Prof.<br />
Angela Vincent aus Oxford (Myasthenia<br />
gravis), Prof. Marianne de Visser aus Amsterdam<br />
(Myositiden), Prof. Andew Eisen<br />
aus Vancouver und Prof. Kerry Mills aus<br />
London (ALS) und Prof. Patrick Chinnery<br />
aus Newcastle upon Tyne (Mitochondriopathien).<br />
Mitarbeiter aus der Neurologischen Klinik<br />
wurden auf verschiedenen anderen Kongressen<br />
und Fortbildungsveranstaltungen<br />
(z.B. International Congress of Clinical<br />
Neurophysiology Kobe/Japan, Neurowoche<br />
Mannheim, onkologischer Arbeitskreis<br />
Halle-Dessau-Magdeburg-Leipzig) als Referenten<br />
und Vorsitzende zu neuromuskulären<br />
Themen eingeladen.<br />
Dr. Lebek aus der Orthopädischen Klinik<br />
hat folgende Vorträge auf dem Gebiet der<br />
neuromuskulären Erkrankungen gehalten:<br />
„Potential and limits of the conservative<br />
treatment of neuromuscular diseases”,<br />
World congress of the international society<br />
for prosthetics and orthotics, Leipzig,<br />
12. Mai 2010<br />
„Purpose and possibilities of orthopaedic<br />
surgery in neurologically impaired children”,<br />
Jahrestagung der Baltic association<br />
of paediatric surgery, Tallinn, 14. Mai 2010<br />
„Does lower limb surgery prolongs ambulation<br />
in Duchenne muscular dystrophy? A<br />
45
Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />
controversy.” Karolinska Institute, Stockholm,<br />
8. November 2010<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Selbsthilfegruppe ALS und die Selbsthilfegruppe<br />
Polyneuropathien der <strong>DGM</strong>-<br />
Landesgruppe Sachsen-Anhalt treffen<br />
sich regelmäßig in Halle und werden von<br />
Dr. Hanisch aus der Neurologischen Klinik<br />
ärztlich unterstützt.<br />
Therapiestudien<br />
Die Neurologische Klinik nahm an zwei<br />
multizentrische Studien bei ALS-Patienten<br />
teil: Die GERP-Studie zur Bewertung der<br />
Sicherheit und Wirksamkeit von Pioglitazon<br />
bei ALS-Patienten wurde im Jahr 2010<br />
abgeschlossen. In der noch laufenden Mito-Target-Studie,<br />
in die aber keine neuen<br />
Patienten mehr eingeschlossen werden,<br />
wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von<br />
TRO19622 untersucht.<br />
Netzwerke<br />
Im BMBF-geförderten MITONET (Netzwerk<br />
<strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen) ist<br />
die Neurologische Klinik Teil des horizontalen<br />
klinischen Netzwerks. In diesem<br />
Netzwerk werden klinische Daten und Bioproben<br />
von Patienten mit Mitochondriopathien<br />
gesammelt. Die Neurologische Klinik<br />
arbeitet auch in der deutschen ALS-Gruppe<br />
mit, die ein Netzwerk zur klinischen<br />
Forschung der Amyotrophen Lateralsklerose<br />
darstellt. Außerdem sind Mitarbeiter<br />
der Neurologischen Klink Mitglieder im<br />
Muskeldystrophie-Netzwerk MD-NET.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Seit 2010 unterstützt F. Haarmann Prof.<br />
Deschauer in der Betreuung der Patienten<br />
mit Mitochondrien-Erkrankungen in der<br />
Spezialsprechstunde der Neurologischen<br />
Universitätsklinik. Dipl.-Biochemikerin M.<br />
Knape hat das Muskellabor verlassen,<br />
nachdem sie die biochemischen Untersu-<br />
46<br />
chungen zum Carnitin-Palmityl-Trans -<br />
ferase-II-Mangel <strong>für</strong> ihre Promotionsarbeit<br />
abgeschlossen hat.<br />
Diagnostik im Muskellabor der<br />
Neurologischen Klinik<br />
Im Muskellabor werden alle gängigen histologischen<br />
Untersuchungen von Muskelbiopsien<br />
durchgeführt. Das Labor erhält<br />
dabei wertvolle Unterstützung von Prof.<br />
Stoltenburg, emeritierte Neuropathologin<br />
aus Berlin. Darüber hinaus erfolgen im<br />
Muskellabor biochemische Untersuchungen<br />
metabolischer Myopathien und ausgewählte<br />
molekulargenetische Untersuchungen.<br />
Die in Halle entnommenen Suralis-Biopsien<br />
werden im Institut <strong>für</strong><br />
Neuropathologie der Universität Aachen<br />
untersucht.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Bei einem deutschen Patienten mit autosomal-dominant<br />
vererbter Motoneuronerkrankung<br />
wurde in Kooperation mit der<br />
Neuropathologie Aachen ein Defekt im<br />
VAPB-Gen identifiziert. VAPB kodiert <strong>für</strong><br />
das vesikel-assoziierte Membran-Protein<br />
B, das <strong>für</strong> die Exozytose-Funktion des endoplasmatischen<br />
Retikulums wichtig ist.<br />
Bislang war ein VAPB-Gendefekt nur in<br />
Brasilien beschrieben worden. Der deutsche<br />
Patient trug die gleiche Mutation<br />
(p.P56S) wie die brasilianischen Fälle. Ein<br />
Haplotypenvergleich im Bereich der Mutation<br />
auf Chromosom 20q13.33 zwischen<br />
dem deutschen Patienten und brasilianischen<br />
Patienten zeigte aber keine Übereinstimmung,<br />
so dass es verschiedene<br />
Gründe der Mutation gegeben haben<br />
muss (Funke et al. 2010).<br />
Die Neurologische Klink war klinischer Kooperationspartner<br />
<strong>für</strong> eine Untersuchung<br />
des Instituts <strong>für</strong> Klinische Chemie der Universität<br />
Hamburg. Dabei wurde bei Patienten<br />
mit Pompe-Erkrankung die Aktivität<br />
der Alpha-Glukosidase in Trockenblutpro-
en und in Lymphozyten verglichen. Es<br />
zeigte sich, dass der Trockenblut-Test<br />
Patienten mit Late-onset-Pompe-Erkrankung<br />
sicher erkennt, was den biochemischen<br />
Nachweis der Pompe-Erkrankung<br />
deutlich vereinfacht (Lukacs et al. 2010).<br />
Auf der Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />
und funktionelle Bildgebung 2010 in Halle<br />
stellten mehrere Mitarbeiter aus der Neurologischen<br />
Klinik ihre aktuellen Forschungsergebnisse<br />
auf dem Gebiet der<br />
neuromuskulären Erkrankungen vor:<br />
• C. Clajus: Polyneuropathie als Plus-<br />
Symptom bei chronisch progressiver<br />
externer Ophthalmoplegie: Phänotypischer<br />
Unterschied zwischen singulären<br />
und multiplen Deletionen der mitochondrialen<br />
DNA<br />
• F. Hanisch: 1) Der Vergleich von Muskel -<br />
enzym- und Entzündungsparametern<br />
zum Diagnosezeitpunkt bei 172 Patienten<br />
mit idiopathischen Myositiden, 2)<br />
Phänotypische Charakterisierung von<br />
Patienten mit zentronukleärer Myopathie<br />
und Mutationen im Dynamin-2-Gen<br />
• T. Kraya: Genotypen und Phänotypen<br />
distaler Myopathie<br />
• M. Lorenz: Multiplex Ligation-dependent<br />
Probe Amplification (MLPA) zum<br />
Nachweis von Veränderungen der mitochondrialen<br />
DNA bei Patienten mit Mitochondriopathien<br />
• P. Tacik: Untersuchung mitochondrialer<br />
Veränderungen bei Patienten mit idiopathischen<br />
Myositiden<br />
• T. Müller: Matrin 3-Myopathie: distal und<br />
axial betonte Myopathie mit pathologischen<br />
Veränderungen des Zellkerns und<br />
der perinukleären Region<br />
Publikationen 2010<br />
Charisius J, Stiefel M, Merkel N, Kornhuber M,<br />
Haase R, Kramm CM. Critical illness polyneuropathy:<br />
a rare but serious adverse event in pe-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
diatric oncology. Pediatric Blood & Cancer<br />
2010;54:161-5.<br />
Eger K, Jordan B, Habermann S, Zierz S. Beevor’s<br />
sign in facioscapulohumeral muscular<br />
dystrophy: an old sign with new implications. J<br />
Neurol 2010;257:436-8.<br />
Funke AD, Esser M, Krüttgen A, Weis J, Mitne-<br />
Neto M, Lazar M, Nishimura AL, Sperfeld AD,<br />
Trillenberg P, J Senderek, Krasnianski M, Zatz<br />
M, Zierz S, Deschauer M. The P56S mutation in<br />
the VAPB gene is not due to a single founder:<br />
The first European case. Clinical Genetics<br />
2010;77:302-3.<br />
Hanisch F, Grimm D, Zierz S, Deschauer M. Frequency<br />
of the FKRP mutation c.826C>A in isolated<br />
hyperCKemia and limb girdle muscular<br />
dystrophy type 2 in German patients. J Neurol<br />
2010;257:300-1.<br />
Lebek S, Funk J. Möglichkeiten und Grenzen<br />
der Orthesenversorgung bei Kindern mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen. Orthopädietechnik<br />
09/10.<br />
Lukacs Z, Nieves Cobos P, Mengel E, Hartung<br />
R, Beck M, Deschauer M, Keil A, Santer R. Diagnostic<br />
efficacy of the fluorometric determination<br />
of enzyme activity for Pompe disease from<br />
dried blood specimens compared with lymphocytes<br />
- possibility for newborn screening. J Inherit<br />
Metabol Dis 2010;33:43-50.<br />
47
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
Sprecher:<br />
Dr. Karl-Christian Knop<br />
Muskellabor/Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />
Asklepios Klinik St. Georg<br />
Das von der <strong>DGM</strong> zertifizierte neuromuskuläre<br />
Zentrum Hamburg basiert im Kern<br />
auf einer bewährten Kooperation zwischen<br />
dem Universitätsklinikum Eppendorf, den<br />
Asklepios Kliniken St. Georg, Barmbek und<br />
Harburg, dem Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
dem Klinikum Eilbek, dem Krankenhaus<br />
Großhansdorf sowie Praxen <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Orthopädie, Humangenetik und<br />
Physiotherapie.<br />
Da zahlreiche Patienten auch aus dem<br />
Hamburger Umland kommen, besteht eine<br />
enge Zusammenarbeit des Hamburger<br />
Muskelzentrums mit neurologischen Kliniken<br />
außerhalb Hamburgs (Klinikum Itzehoe,<br />
Westküstenklinikum Heide, Klinikum<br />
Neustadt/Holstein, Schleiklinikum Schleswig,<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neu -<br />
münster, Diakonissenkrankenhaus Flensburg<br />
und Diakonieklinikum Rotenburg/<br />
Wümme, sowie zum <strong>DGM</strong>-Landesverband<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Neben der Neurologie und Kinderheil -<br />
kunde sind alle notwendigen Fachgebiete<br />
vertreten, um eine kompetente und interdisziplinäre<br />
Versorgung von Kindern,<br />
Jugendlichen und Erwachsenen mit Muskel-<br />
und Motoroneuronerkrankungen, Myasthenien<br />
und Neuropathien zu gewährleisten.<br />
Koordinierende und integrative<br />
Funktionen auch innerhalb des Muskelzentrums<br />
übernimmt der Sprecher des<br />
Muskelzentrums.<br />
Das Jahr 2010 im Muskelzentrum war geprägt<br />
durch eine weitere Optimierung der<br />
Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken<br />
und Institute durch eine Verbesserung<br />
48<br />
der internen Kommunikation (regelmäßige<br />
Treffen der Mitglieder des Muskelzentrums),<br />
durch regelmäßige interne Muskelkonferenzen,<br />
interne und externe<br />
Fortbildungsveranstaltungen sowie Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Betroffene<br />
und Angehörige.<br />
Kooperierende Kliniken, Institute und<br />
Praxen<br />
• Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Eppendorf (UKE), Hamburg<br />
• Neurologie, Asklepios Klinik St. Georg,<br />
Hamburg<br />
• Neurologie, Asklepios Klinik Barmbek,<br />
Hamburg<br />
• Neurologie, Neuer Wall, Hamburg<br />
(Dr. Knop)<br />
• Neuropathologie, UKE, Hamburg<br />
• Neuropädiatrie, UKE, Hamburg<br />
• Neuropädiatrie, Altonaer Kinderkranken<br />
haus, Hamburg<br />
• Kinder- und Jugendmedizin, UKE,<br />
Hamburg<br />
• Thoraxzentrum/Beatmungszentrum,<br />
Asklepios Klinik Harburg, Hamburg<br />
• Pneumologie, 2. Medizinische Abteilung,<br />
Asklepios Klinik Barmbek,<br />
Hamburg<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Krankenhaus<br />
Großhansdorf<br />
• Kinderpulmologie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
• Orthopädie, Klinikum Eilbek, Hamburg<br />
• Orthopaediecentrum Waitzstraße,<br />
Hamburg (Dr. Korn)<br />
• Orthopädicum-Hamburg<br />
(Dres. Eggers-Stroeder, Schäfer)<br />
• Kinderorthopädie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
• Rheumatologie, Klinikum Eilbek,<br />
Hamburg
• Humangenetik, UKE, Hamburg<br />
• Humangenetische Praxis Altonaer<br />
Straße, Hamburg (Dres. Peters, Kleier)<br />
• TherapeutenTeam Blankenese<br />
(Frau Milius)<br />
• Physiotherapiekunkt Eimsbüttel<br />
(Frau Anderson, Frau Lazardzig)<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
a) Personelle Veränderungen im<br />
Zentrum 2010<br />
• Dr. Gerald Eggers-Stroeder und Dr.<br />
Bernd Schäfer, Orthopädische Praxis in<br />
der Mönckebergstr. 18 (Orthopädicum<br />
Hamburg) haben sich als Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> Kinder und Erwachsenenorthopädie<br />
der NMZ Hamburg angeschlossen.<br />
• Dr. Grischa Lischetzki, Neuropädiatrie,<br />
Altonaer Kinderkrankenhaus ist Ansprechpartner<br />
in der Kindermuskelsprechstunde<br />
(116b Institutsambulanz<br />
• Anna-Lena Lazardzig und Sarah-Lena<br />
Anderson (Physiotherapiepunkt Eimsbüttel)<br />
haben sich als Erwachsenenphysiotherapeuten<br />
mit Schwerpunkt Muskelerkrankungen<br />
dem NMZ Hamburg<br />
angeschlossen.<br />
b) Forschungsaktivitäten 2010<br />
• Die Rolle von glialen Vorläuferzellen im<br />
Tiermodell der Amyotrophen Lateral -<br />
sklerose (ALS) und die Bedeutung von<br />
Zytokinen wie BDNF und TGF-beta <strong>für</strong><br />
die gliale Differenzierung bei neuronaler<br />
Alterung (Neurologie, UKE)<br />
• Pathophysiology of prion accumulation<br />
in muscle (Neuropathologie, Direktor<br />
Prof. Dr. Glatzel, UKE) gefördert von der<br />
DFG (GL589/2)<br />
• Beantragt bei der <strong>DGM</strong>: Bedeutung des<br />
Plasminogen-Activator-Inhibitor 1 (PAI-1)<br />
<strong>für</strong> Muskelerkrankungen<br />
• MitoNet Patienten Register (Neurologie<br />
Neuer Wall)<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
c) Fortbildungsveranstaltungen 2010<br />
• Interdisziplinäres Neurokolloquium 2010.<br />
Moderne Diagnostik und Therapie der<br />
Erkrankungen peripherer Nerven am 24.<br />
Februar 2010 (Organisation und Leitung<br />
Neurologie Neuer Wall)<br />
• Außerklinische Beatmung 2010 – Möglichkeiten<br />
und Grenzen. Organisation<br />
und Leitung Dr. K. Thomas, 2. Med. Abteilung<br />
– Pneumologie und internistische<br />
Intensivmedizin, Weaningzentrum am<br />
3. März 2010<br />
• ALS-Info-Tag <strong>für</strong> Betroffene und Angehörige<br />
am 5. Juni 2010 (Organisation<br />
Prof. Urban, Neurologie AK Barmbek,<br />
Frau Raulfs u.a., <strong>DGM</strong> Hamburg).<br />
• Richard-Jung-Kolleg, Schwerpunkte<br />
Periphere Neurologie, Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen. Organisation und Leitung<br />
Prof. Dr. Urban, Neurologie Asklepios<br />
Klinik Barmbek, 18.-20. Juni 2010.<br />
• Infotag <strong>für</strong> Eltern muskelkranker Kinder,<br />
Dr. Johannsen, Neuropädiatrie UKE,<br />
Frau Raulfs u.a. <strong>DGM</strong> Hamburg am<br />
9. September 2010<br />
• Myopathie update 2010. Aktuelles zur Diagnostik<br />
und Therapie primärer Muskelerkrankungen.<br />
Organisation Neurologie Asklepios<br />
Klinik St. Georg (PD Dr. Terborg,<br />
Dr. Rosenkranz) und Neurologie Neuer<br />
Wall (Dr. Knop) am 29. September 2010.<br />
• CIDP Workshop. Organisation und Leitung<br />
Dr. Knop Neurologie Neuer Wall<br />
(24. November 2010)<br />
• Wöchentliche neurologisch-neuropathologisch/myopathologischeKonferenz:<br />
Prof. Glatzel und Mitarbeiter (Neuropathologie<br />
UKE), Dres. Magnus, Gelderblom,<br />
Leypoldt (Neurologie UKE), Dr.<br />
Johannsen (Neuropädiatrie UKE).<br />
• Vorträge namhafte Experten <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen im Rahmen<br />
des „Eppendorfer Kolloquium” (Neurologie,<br />
UKE)<br />
• Neuromuskulärer Qualitätszirkel: Themen<br />
sind Muskelerkrankungen, Myas-<br />
49
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
thenie, Neuropathien, Motorneuronerkrankungen.<br />
Diese Veranstaltung richtet<br />
sich an Kliniker und niedergelassene<br />
Neurologen mit einem neuromuskulären<br />
Schwerpunkt und findet zweimal im<br />
Jahr statt (Organisation und Leitung Dr.<br />
Knop, Neurologie Neuer Wall)<br />
d) Betreuungsstrukturen 2010<br />
Die stationäre Diagnostik von erwachsenen<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
erfolgt schwerpunktmäßig in<br />
den neurologischen Kliniken des UKE und<br />
der Asklepios Kliniken Barmbek und St.<br />
Georg. Eine poliklinische Versorgung ist<br />
möglich im UKE, Muskelsprechstunden<br />
(wöchentlich) werden angeboten in den<br />
neurologischen Kliniken des UKE und des<br />
AK St. Georg. Eine Termin-Muskelsprechstunde<br />
gibt es ferner in der neurologischen<br />
Gemeinschaftspraxis Neuer Wall (Dr.<br />
Knop), die eng mit den Muskelsprechstunden<br />
des UKE und AK St. Georg kooperiert.<br />
Kinder und jugendliche Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen werden<br />
stationär und poliklinisch in der Neuro -<br />
pädia trie des UKE behandelt, in enger Kooperation<br />
mit der Kinderklinik des UKE<br />
(Stoffwechselstörungen und Kinderkardiologie)<br />
sowie dem Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
wo die pulmologische und orthopädische<br />
Versorgung erfolgt.<br />
Die Kindermuskelsprechstunde im UKE<br />
findet einmal im Monat statt, in dringenden<br />
Fällen sind Termine auch kurzfristig außerhalb<br />
der Sprechstunde vereinbar, eine weitere<br />
Kindermuskelsprechstunde (§ 116<br />
Ambulanz) gibt es seit diesem Jahr auch<br />
wieder im Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Termin dort nach Vereinbarung.<br />
Die lichtmikroskopische Befundung von<br />
Muskel- und Nervenbiopsien erfolgt zum<br />
einen im neuropathologischen Institut des<br />
Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf<br />
sowie im Muskellabor der neurologischen<br />
Abteilung in der Aspklepios Klinik St.<br />
50<br />
Georg. Da<strong>für</strong> stehen alle gängigen histologischen,<br />
enzymhistochemischen und<br />
immunhistochemischen Färbungen zur<br />
Verfügung. Die Semidünnschnitt- und<br />
elektronenmikroskopische Untersuchung<br />
erfolgt im neuropathologischen Institut<br />
des UKE. Beide Abteilungen kooperieren<br />
auch untereinander, im UKE gibt es eine<br />
wöchentliche neuropathologisch-neurologische<br />
Fallkonferenz. Für biochemische<br />
und genetische Untersuchungen bestehen<br />
enge Kooperationen mit anderen Instituten.<br />
Suralisbiopsien, die durch das Muskellabor<br />
in der Asklepios Klinik St. Georg<br />
bearbeitet werden, werden zur Befundung<br />
und Weiterverarbeitung an das Referenz -<br />
labor <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
der DGNN, neuropathologisches Institut<br />
der RWTH in Aachen von Prof. Weis, versandt.<br />
Eine rheumatologische Sprechstunde gibt<br />
es im Klinikum Eilbek in der Abteilung <strong>für</strong><br />
Rheumatologie und klinische Immunologie<br />
(„Kollagenosesprechstunde“). In dieser Abteilung<br />
werden Patienten mit entzündlichen<br />
Muskelerkrankungen sowohl stationär als<br />
auch ambulant betreut. Im UKE gibt es eine<br />
rheumatologische/neurologische Arbeitsgruppe,<br />
in der schwierige immunvermittelte<br />
Muskelerkrankungen und immunsuppressive<br />
Therapien fallorientiert diskutiert werden.<br />
Kooperationen gibt es ferner mit der<br />
Rheumaklinik Bad Bramstedt.<br />
Patienten mit Atemstörungen werden in<br />
den Abteilungen <strong>für</strong> Thoraxmedizin, Beatmungsmedizin<br />
und Pneumologie (Beatmungszentrum<br />
AK Harburg, Pneumologie<br />
AK Barmbek und Krankenhaus Großhansdorf)<br />
behandelt. Eine KV Ermächtungsambulanz<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Atemfunktionsstörungen<br />
gibt es im AK Harburg (Dr. Bachmann)<br />
und AK Barmbek (Dr. Thomas).<br />
Kinderpulmologische Fragestellungen finden<br />
im Altonaer Kinderkrankenhaus einen<br />
kompetenten Ansprechpartner (Dr. Grolle).<br />
Im UKE besteht eine Kooperation mit dem
universitären Schlafzentrum in der interdisziplinären<br />
Betreuung von Patienten mit<br />
schlafbezogenen Atmungsstörungen bei<br />
Muskelerkrankungen.<br />
Die kardiologische Betreuung erfolgt zum<br />
einen in den internistischen Lungenabteilungen,<br />
zum anderen, insbesondere bei invasiver<br />
Diagnostik und Therapie, in den<br />
kardiologischen Kliniken der genannten<br />
Krankenhäuser.<br />
Die orthopädische Versorgung erfolgt in<br />
der Orthopädie des Klinikum Eilbek und in<br />
der Kinderorthopädie des Altonaer Kinderkrankenhauses<br />
sowie durch niedergelassene<br />
Orthopäden (z.B. Orthopeadiecentrum<br />
Waitzstraße, Orthopädicum Mönckebergstraße).<br />
Die humangenetische Beratung wird zum<br />
einen im Institut <strong>für</strong> Humangenetik des<br />
UKE, zum anderen in der humangenetischen<br />
Praxis Altonaer Straße angeboten.<br />
Schluckdiagnostik erfolgt zum Teil in den<br />
Krankenhäusern respektive den neurologischen<br />
Abteilungen selbst, eine sehr spezialisierte<br />
Anlaufstelle findet sich im Zentrum<br />
<strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin, Berufsgenossenschaftliches<br />
Unfallkrankenhaus<br />
Boberg (Dr. Thomas van de Weyer).<br />
PEG-Anlagen sind in Kooperation mit den<br />
internistischen Abteilungen der jeweiligen<br />
Krankenhäuser möglich.<br />
Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie<br />
erfolgen über niedergelassene Therapeuten<br />
oder Ermächtigungsambulanzen<br />
der Kliniken. Besonders hervorzuheben ist<br />
die Praxis Physiotherapiepunkt Eimsbüttel<br />
(Frau Anderson, Frau Lazardzig), die einen<br />
besonderen Schwerpunkt in der Behandlung<br />
von Muskelerkrankungen bei Erwachsenen<br />
hat sowie die Praxis Therapeutenteam<br />
Blankenese (Marion Milius) in der<br />
vorwiegend Kinder mit Muskelerkrankungen<br />
behandelt werden. Der Kindermuskelsprechstunde<br />
stehen Physiotherapeuten<br />
des Altonaer Kinderkrankenhauses zur<br />
Seite.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Stationäre Rehabilitation: Patienten werden<br />
bevorzugt an die Klinik Hoher Meissner<br />
in Bad-Sooden-Allendorf oder die Weserbergland<br />
Klinik in Höxter empfohlen.<br />
Tagesklinische Reha-Behandlungen sind<br />
möglich im Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />
Boberg. Ambulante Reha-<br />
Behandlungen können im RehaCentrum<br />
Hamburg (Martinistr. 66, 20246 Hamburg,<br />
Tel.: 040/2530630) erfolgen.<br />
Die Sozialberatung der <strong>DGM</strong> Hamburg<br />
(Petra Klostermann) findet statt am Freitag<br />
zwischen 9.00 und 12.00 Uhr. In dieser<br />
Zeit ist Frau Klostermann auch direkt telefonisch<br />
zu erreichen. Ferner besteht die<br />
Möglichkeit, auch Termine außerhalb der<br />
Sprechstunde zu vereinbaren. Die Sozialberatung<br />
wird unterstützt durch ehrenamtliche<br />
Kontaktpersonen der <strong>DGM</strong>, an die<br />
sich Betroffene und Angehörige ebenfalls<br />
direkt wenden können.<br />
Kooperationen gibt es mit einer Beratungsstelle<br />
<strong>für</strong> technische Hilfen und<br />
Wohnraumanpassung, mit dem ambulanten<br />
Hospizdienst, dem Hospizzentrum des<br />
Malteser Hilfsdienstes und mit dem Pflegetelefon<br />
Hamburg.<br />
e) Selbsthilfeaktivitäten der <strong>DGM</strong><br />
• Kontaktgruppen (Muskeltreff, Herr Borowski;<br />
Gesprächskreis <strong>für</strong> Menschen<br />
mit Muskelerkrankungen, Frau Meier)<br />
• Gesprächskreise (ALS-Gesprächskreis<br />
Hamburg, Frau Meier)<br />
• Eltern-Kind-Gruppen (Frau Meier)<br />
• Organisation von Patienteninformationsveranstaltungen<br />
(z.B. ALS-Info-Tag)<br />
f) neuere diagnostische oder<br />
therapeutische Möglichkeiten 2010<br />
keine<br />
g) laufende Therapiestudien 2010<br />
keine<br />
51
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
h) Publikationen 2010:<br />
Bachmann M. Neues und Kontroverses in der<br />
Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Interdisziplinären<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> außerklinische Beatmung.<br />
MedReview 2010;7(www.schroedersagentur.de/medpdf2010/MedReview07_2010.p<br />
df).<br />
Urban PP, Wellach I, Faiss S, Layer P, Rosenkranz<br />
T, Knop K, Weis J. Subacute axonal neuropathy<br />
in Parkinson’s disease with cobalamin<br />
and vitamin B6 deficiency under duodopa therapy.<br />
Mov Disord 2010;25:1748-52.<br />
Urban PP, Wellach I, Pohlmann C. Slowly progressive<br />
dysarthria in primary lateral sclerosis.<br />
Nervenarzt. 2010 Aug;81:986-8, 990-1.<br />
52
Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. Reinhard Dengler<br />
Neurologische Klinik, MHH<br />
Sprecherin:<br />
Prof. Dr. Susanne Petri<br />
Neurologische Klinik, MHH<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum der MHH<br />
(Medizinische Hochschule Hannover) stellt<br />
einen interdisziplinären Zusammenschluss<br />
folgender Kliniken und Abteilungen dar:<br />
• Neurologie: Prof. Dr. R. Dengler,<br />
Prof. Dr. S. Petri<br />
• Neuropathologie: Dr. A. Brandis<br />
(Prof. Kreipe)<br />
• Pädiatrische Muskelsprechstunde:<br />
Dr. H. Hartmann<br />
• Kardiologische Klinik:<br />
PD Dr. G.P. Meyer (Prof. Dr. Schieffer)<br />
• Orthopädische Klinik:<br />
Prof. Dr. H. Windhagen<br />
• Pneumologische Klinik:<br />
Dr. Hoffmann-Castendiek (Prof. Welte)<br />
• Klinik <strong>für</strong> Immunologie und Rheuma -<br />
tologie: Prof. Dr. R.E. Schmidt<br />
• Abteilung Humangenetik:<br />
Prof. Dr. J. Schmidtke<br />
• Abteilung Physikalische Medizin und<br />
Rehabilitation: Prof. Dr. Gutenbrunner<br />
• Oststadtkrankenhaus, Pneumologische<br />
Klinik: Prof. Dr. B. Schönhofer<br />
• Kinderkrankenhaus auf der Bult,<br />
Abteilung Neuropädiatrie:<br />
Prof. Dr. H.-J. Christen<br />
• Sozialpädiatrisches Zentrum Hannover:<br />
Dr. M. Schulz, Dr. Voss<br />
Zielsetzung<br />
Kernstück ist die neuromuskuläre Sprechstunde/Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
der Neurologischen Klinik, in<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
der die Diagnostik eingeleitet und ggf. stationäre<br />
Aufenthalte organisiert werden<br />
können. Hier werden die Behandlung und<br />
regelmäßige Verlaufsuntersuchungen koordiniert,<br />
um eine langfristige Betreuung<br />
zu gewährleisten. Zur Diagnosefindung<br />
stehen neben der klinischen Beurteilung<br />
umfangreiche Laboruntersuchungen, genetische<br />
Tests sowie moderne bildgebende<br />
und neurophysiologische Verfahren in<br />
Labors mit langjähriger Erfahrung mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen zur Verfügung.<br />
Ferner können Muskel- und Nervenbiopsien<br />
durchgeführt werden, die in der<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie und ggf. in<br />
anderen Speziallabors begutachtet werden.<br />
Die ambulante Betreuung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
nach § 116b wurde bewilligt und soll 2011<br />
an der MHH umgesetzt werden.<br />
Klinische Schwerpunkte<br />
Schwerpunkte bilden die Betreuung von<br />
Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose<br />
(Teilnahme an aktuellen internationalen<br />
Therapiestudien), die Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Post-Polio-Syndrom-Patienten und die<br />
Versorgung von Patienten mit verschiedenen<br />
entzündlichen Muskelerkrankungen<br />
und peripheren neuroimmunologischen<br />
Störungen (z.B. Myasthenia gravis, chronische<br />
entzündliche Neuropathien, Neuropathien<br />
mit Leitungsblöcken). Grundsätzlich<br />
werden jedoch Patienten mit allen Formen<br />
neuromuskulärer Erkrankungen betreut.<br />
Kooperation<br />
Diagnostisch bestehen engste Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> Pathologie,<br />
in der die feingewebliche Beurteilung<br />
der Muskel- und Nervenbiopsien erfolgt,<br />
sowie auch mit der Neurologischen Klinik<br />
53
Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />
der Universität Halle (Prof. Dr. S. Zierz). Bei<br />
Verdacht auf erbliche Erkrankungen werden<br />
molekulargenetische Tests in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />
durchgeführt. Therapeutische Kooperationen<br />
bestehen mit nahezu allen<br />
Abteilungen des Hauses. Stellvertretend<br />
erwähnt seien die Abteilung Physikalische<br />
Medizin und Rehabilitation, die Abteilung<br />
Pulmonologie (Beatmung) und die Orthopädische<br />
Klinik.<br />
Wissenschaftlich bestehen innerhalb der<br />
MHH langjährige Kooperationen mit den<br />
Instituten <strong>für</strong> Neuroanatomie und Zell- und<br />
Molekularpathologie. Weiterhin existieren<br />
u.a. Kooperationen mit der Neurologischen<br />
Klinik der Universität Ulm (Prof. Dr. A.C. Ludolph),<br />
der Gruppe von Prof. J.P. Loeffler<br />
(Laboratoire de Signalisations Molécularies<br />
et Neurodédénérescence, Université Louis<br />
Pasteur, Strassbourg) sowie mit Prof. M.F.<br />
Beal, Department of Neurology and Neuroscience,<br />
Cornell University New York.<br />
Neuromuskuläres Seminar<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum veranstaltet<br />
einmal im Semester ein neuromuskuläres<br />
Seminar mit aktuellen Fallvorstellungen<br />
und wissenschaftlichen Vorträgen <strong>für</strong> Ärzte<br />
und andere Interessierte.<br />
Arbeitsgruppe Molekulare Neurophysiologie/Molekulare<br />
Mechanismen der<br />
Neurodegeneration bei Motoneuronerkrankungen<br />
An primären Motoneuronkulturen – in Monokultur<br />
und inKo-Kulturmit Astrozyten –<br />
aus dem transgenen ALS-Tiermodell sowie<br />
gesunden Kontrolltieren erfolgen Untersuchungen<br />
der Kalziumhomöostase<br />
mithilfe der Calcium-Imaging-Technik, u.a.<br />
auch um die Interaktion zwischen Motoneuronen<br />
und den umgebenden Gliazellen<br />
genauer zu charakterisieren. Ebenfalls in<br />
Zellkulturexperimenten wird die Differenzierungsfähigkeit<br />
adulter hämatopoeti-<br />
54<br />
scher Stammzellen in neuronale und gliale<br />
Zellen untersucht.<br />
Durch Korrelation histopathologischer, biochemischer<br />
und molekulargenetischer Befunde<br />
aus post mortem Hirn- und Rückenmarksgewebe<br />
von Patienten mit sporadischer<br />
ALS und Untersuchungen von<br />
Gewebe und Motoneuron-Primärkulturen<br />
aus dem transgenen ALS-Tiermodell<br />
(G93A-SOD1-Mausmodell) sollen gemeinsame<br />
und differierende Pathomechanismen<br />
aufgeschlüsselt werden und Veränderungen<br />
in präsymptomatischen Stadien von<br />
nur im Endstadium der Erkrankung aufgetretenen<br />
Phänomenen abgegrenzt werden.<br />
Insbesondere gilt das Interesse derzeit der<br />
Untersuchung der Rolle von Transkriptionsfaktoren<br />
und transkriptionalen Ko-Aktivatoren<br />
in der zellulären Abwehr von oxidativem<br />
Stress und Entzündung (Förderung: DFG<br />
Pe924/2-2). Ein weiterer Schwerpunkt liegt<br />
auf der in-vivo-Untersuchung des neuroprotektiven<br />
Potentials humaner Nabelschnurblutzellen<br />
im G93A-mSOD1-ALS-<br />
Mausmodell (Förderung: <strong>DGM</strong>).<br />
Forschung<br />
Folgende Forschungsprojekte werden derzeit<br />
im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />
verfolgt:<br />
• Histologische Untersuchungen an Hirnund<br />
Rückenmarksschnitten von ALS-<br />
Patienten mittels in situ Hybridisierung<br />
und Immunhistochemie (Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung Neuroanatomie<br />
der MHH), aktuell Analyse der mRNA<br />
und protein-expressionmuster von Histondeazetylasen<br />
und Sirtuinen<br />
• Histopathologische, molekularbiologische<br />
und proteinbiochemische Untersuchungen<br />
von Rückenmarksgewebe<br />
aus dem G93A-ALS-Mausmodell<br />
• Generierung und Charakterisierung von<br />
embryonalen spinalen Motoneuronen und<br />
Astrozyten aus transgenen und nichttransgenen<br />
Tieren als in-vitro-Modell
der mSOD1-assoziierten Neurotoxizität<br />
• Differenzierungsstudien an humanen<br />
Stammzellen aus Nabelschnurblut sowie<br />
Experimente zur Optimierung der<br />
Bedingungen zur Neurotransplantation<br />
von glialen Vorläuferzellen<br />
• In-vivo-Evaluation des therapeutischen<br />
Potentials humaner Nabelschnurblutzellen<br />
im ALS-Mausmodell<br />
• Teilnehme an internationalen Studien<br />
zur Therapie der Amyotrophen Lateral -<br />
sklerose (laufend: Mitotarget-Studie;<br />
geplant 2011: Dexpramipexol-Studie)<br />
sowie der NOG113531-Muskelbiopsie-<br />
Studie (Untersuchung von Nogo-A als<br />
potenzieller ALS-Biomarker)<br />
• Klinische Untersuchungen zu Komorbiditäten,<br />
Ausbreitungsmustern, Lebensqualität<br />
u.ä. mithilfe der abteilungsinternen<br />
ALS-Datenbank<br />
• Bildgebungsstudien (Funktionelle Kernspintomografie)<br />
mit verschiedenen Methoden:<br />
Analyse der funktionellen und<br />
effektiven Konnektivität, morphologische<br />
Untersuchungen: Cortical Thickness,<br />
Voxel-based-morphometry, Diffusion<br />
Tensor Imaging, Tractography in<br />
Zusammenarbeit mit PD Dr. B. Mohammadi,<br />
CNS-Lab, International Neuroscience<br />
Institute (INI) und in Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Dr. S. Vielhaber, Otto-von-<br />
Guericke-Univer si tät Magdeburg<br />
Im nächsten Jahr wird der 9. Kongress des<br />
Europäischen ALS Konsortiums (EALSC)<br />
vom 13. bis 15. Mai 2011, federführend organisiert<br />
von Prof. Dr. R. Dengler und Prof.<br />
Dr. S. Petri, in Hannover stattfinden.<br />
Publikationen 2010<br />
Janssen C, Schmalbach S, Boeselt S, Sarlette<br />
A, Dengler R, Petri S. J. Differential histone deacetylase<br />
mRNA expression patterns in amyotrophic<br />
lateral sclerosis. Neuropathol Exp Neurol<br />
2010 Jun;69(6):573-81.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Knippenberg S, Thau N, Dengler R, Petri S. Significance<br />
of behavioural tests in a transgenic<br />
mouse model of amyotrophic lateral sclerosis<br />
(ALS). Behav Brain Res 2010;213(1):82-7.<br />
Ragancokova D, Song Y, Nau H, Dengler R,<br />
Krampfl K, Petri S. Modulation of synaptic<br />
transmission and analysis of neuroprotective effects<br />
of valproic Acid and derivates in rat embryonic<br />
motoneurons. Cell Mol Neurobiol<br />
2010;30(6):891-900.<br />
Schmalbach S, Petri S. Histone deacetylation<br />
and motor neuron degeneration. CNS Neurol<br />
Disord Drug Targets 2010;9(3):279-84.<br />
Ludolph AC, Bendotti C, Blaugrund E, Chio A,<br />
Greensmith L, Loeffler JP, Mead R, Niessen HG,<br />
Petri S, Pradat PF, Robberecht W, Ruegg M,<br />
Schwalenstöcker B, Stiller D, van den Berg L,<br />
Vieira F, von Horsten S. Guidelines for preclinical<br />
animal research in ALS/MND: A consensus<br />
meeting. Amyotroph Lateral Scler 2010;11(1-<br />
2):38-45.<br />
Halter B, Gonzalez de Aguilar JL, Rene F, Petri<br />
S, Fricker B, Echaniz-Laguna A, Dupuis L, Larmet<br />
Y, Loeffler JP. Oxidative stress in skeletal<br />
muscle stimulates early expression of Rad in a<br />
mouse model of amyotrophic lateral sclerosis.<br />
Free Radic Biol Med 2010;48(7):915-23.<br />
Mohammadi B, Kollewe K, Samii A, Dengler R,<br />
Munte TF. Functional neuroimaging at different<br />
disease stages reveals distinct phases of neuroplastic<br />
changes in amyotrophic lateral sclerosis.<br />
Hum Brain Mapp 2010.<br />
Dengler R. Amyotrophic lateral sclerosis: Who<br />
has the lead, the upper or the lower motor neuron?<br />
Clin Neurophysiol 2010.<br />
Thorns J, Wieringa BM, Mohammadi B, Hammer<br />
A, Dengler R, Münte TF. Movement initiation<br />
and inhibition are impaired in amyotrophic lateral<br />
sclerosis. Exp Neurol 2010;224(2):389-94.<br />
K. Kollewe, T. F. Münte, A. Samii, R. Dengler, S.<br />
Petri, B. Mohammadi. Patterns of cortical activity<br />
differ in ALS patients with limb- and/or bulbar-involvement<br />
depending on motor tasks. J<br />
Neurol (epub ahead of print).<br />
55
Neuromuskuläres Zentrum Homburg/Saar<br />
Neuromuskuläres Zentrum Homburg/Saar<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. K. Faßbender<br />
Leiter der Neurologischen Klinik<br />
Sprecher:<br />
PD Dr. U. Dillmann<br />
Prof. Dr. U. Dillmann ist Sprecher des Muskelzentrums,<br />
Prof. Dr. K. Faßbender, Leiter<br />
der Neurologischen Klinik, ist Leiter des<br />
Muskelzentrums. Dr. Pour-Ebrahim hat die<br />
Klinik verlassen. In der allgemeinen Muskelsprechstunde<br />
arbeiten jetzt neben Prof.<br />
Dr. U. Dillmann Dr. Bürmann und Dr. Mendling<br />
mit, weiterhin noch die Ausbildungsassistenten<br />
des EMG <strong>für</strong> neun bis zwölf<br />
Monate. Ein besonderer Schwerpunkt liegt<br />
in der Betreuung von Patienten mit Amyotropher<br />
Lateralsklerose und verwandter Erkrankungen.<br />
Diese Sprechstunde wird von<br />
Prof. Dr. U. Dillmann angeboten.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt wurde 2010 mit<br />
der Betreuung und Therapieevaluation von<br />
Patienten mit CIDP durch Dr. Bürmann, Dr.<br />
Mendling sowie Dr. Sühs etabliert.<br />
Eine besonders enge Kooperation besteht<br />
zwischen der hiesigen Neuropädiatrie, vertreten<br />
durch Oberarzt Dr. G. Shamdeen<br />
und Prof. Dr. U. Dillmann in der Betreuung<br />
von Jungen mit Muskeldystrophie Duchenne.<br />
Die Terminvereinbarung erfolgt über die<br />
Neurologische Poliklinik unter 06841/<br />
1624138. Die Zahl der behandelten Patienten<br />
hat sich im Jahr 2010 im Vergleich<br />
zum Vorjahr deutlich erhöht. Angeboten<br />
werden alle diagnostischen Routineverfahren<br />
sowie zahlreiche Spezialverfahren in<br />
der Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen,<br />
dies betrifft elektrophysiologische<br />
Techniken einschließlich Untersuchungstechniken<br />
zur Kraftentwicklung und Gang-<br />
56<br />
analyse, Bildgebung mit NMR und Ultraschall<br />
der Muskulatur sowie die Histologie.<br />
Der Kontakt zu der Landesgruppe der<br />
<strong>DGM</strong> im Saarland ist traditionsgemäß sehr<br />
gut, es finden regelmäßige Treffen und Besprechungen<br />
zwischen dem Landesgruppenleiter,<br />
Peter Burkholz, und dem Sprecher<br />
des Muskelzentrums, der gleichzeitig<br />
auch stellvertretender Landesgruppenleiter<br />
ist, statt. Für Patienten mit neuromuskuläre<br />
Erkrankungen finden regelmäßig Informationsveranstaltungen<br />
statt,<br />
An der Neurologischen Klinik wurde die<br />
Muskelsprechstunde im Jahr 2010 durch<br />
eine Stelle <strong>für</strong> eine Sozialarbeiterin erweitert,<br />
die aus Mitteln der Landesgruppe der<br />
<strong>DGM</strong> finanziert wird. Katarina Wollny führt<br />
hier die Sozialberatung parallel zur Muskelsprechstunde<br />
durch, dies geschieht in<br />
enger Kooperation mit ihren Kolleginnen in<br />
Freiburg.<br />
Die Betreuung von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgt in enger<br />
Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen<br />
des Klinikums. Ansprechpartner in alphabetischer<br />
Reihenfolge:<br />
• Augenheilkunde:<br />
Prof. Dr. Käsmann-Kellner<br />
• Humangenetik: Prof. Dr. W. Henn<br />
• Kardiologie: Dr. M. Kindermann<br />
• Neuropathologie: Prof. Dr. W. Feiden<br />
• Orthopädie: Oberarzt Dr. Jung<br />
• Pädiatrie: Oberarzt Dr. G. Shamdeen<br />
• Pulmologie: Leitender Oberarzt Dr.<br />
Gröschel
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
Leiterin/Sprecherin:<br />
Dr. Petra Baum<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinik Leipzig<br />
In bewährter Weise arbeiten an der Universität<br />
Leipzig verschiedene Kliniken und Institute<br />
im neuromuskulären Zentrum unter<br />
Koordination der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie (Direktor: Prof. Dr. med. Joseph<br />
Claßen) zusammen. Dazu gehören:<br />
• Selbstständige Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
(kommissarische Leitung:<br />
Prof. Dr. med. Wittekind)<br />
• Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(kommissarische neue Leitung:<br />
Prof. Dr. med. E. Passarge)<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendliche (Leitung: Prof.<br />
Dr. med. A. Merkenschlager)<br />
Zur Beratung stehen weiterhin zur Verfügung:<br />
• Orthopädische Klinik und Poliklinik (Leitung:<br />
Prof. Dr. med. von Salis-Soglio)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Diagnostische<br />
und Interventionelle Radiologie<br />
(Leitung: Prof. Dr. med. Kahn)<br />
• Medizinische Klinik und Poliklinik 1,<br />
Abteilung Pulmologie (Leitung: Prof. Dr.<br />
med. Wirtz)<br />
Eine enge diagnostische Bindung besteht<br />
zum Institut <strong>für</strong> Immunologie, <strong>für</strong> Laboratoriumsmedizin,<br />
<strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />
Molekulare Diagnostik.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Die Leitung des Muskelzentrums obliegt<br />
weiterhin Oberärztin Dr. Petra Baum. Sie<br />
führt gemeinsam mit Dr. Peter Günther die<br />
Muskelsprechstunde an der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie durch. In der<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Sprechstunde werden spezielle Fragestellungen<br />
zur Ätiologie, Differenzialdiagnose,<br />
Therapie, zu Verlaufs kontrollen sowie zu<br />
sozialen Problemen neuromuskulärer Erkrankungen<br />
erörtert. Bei Bedarf wird<br />
die stationäre Abklärung in die Wege geleitet.<br />
Die interdisziplinäre Zusam men arbeit<br />
mit den anderen Einrichtungen des Leipziger<br />
Zentrums sichert dabei die Patientenbetreuung<br />
sowohl im ambulanten als<br />
auch im stationären Bereich in hoher Qualität<br />
ab.<br />
Es werden Patienten aus dem gesamten<br />
Spektrum neuromuskulärer Erkrankungen<br />
betreut, wobei Schwerpunkte <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Amyotropher Lateralsklerose<br />
(ALS), Myasthenia gravis und Chronischer<br />
Polyneuritis (z.B. Chronisch Idiopathische<br />
Demyelinisierende Polyneuropahtie (CIDP))<br />
bestehen. Für die Diagnostik und das therapeutische<br />
Monitoring steht ein breites<br />
Spektrum neurophysiologischer, bildgebender<br />
und laborchemischer Untersu -<br />
chungs verfahren zur Verfügung. Regelmäßig<br />
wird auch eine autonome Funktionsdiagnostik<br />
mittels verschiedener Methoden<br />
(u.a. Pupillografie) durchgeführt. In schweren<br />
Fällen können Patienten intensivmedizinisch<br />
behandelt werden (z.B. Beatmung<br />
bei dekompensierter Atem mus kelin suffi -<br />
zienz oder Plasmapheresebehandlung bei<br />
Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom oder<br />
myasthener Krise).<br />
Eine enge Zusammenarbeit ist zwischen<br />
der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie und der<br />
Neurophysiologie an der Neurologischen<br />
Klinik gegeben.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
finden im Rahmen interdisziplinärer Fallkonferenzen<br />
vornehmlich zwischen den<br />
klinischen Partnern und der Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuropathologie statt.<br />
57
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
In wissenschaftlicher Hinsicht werden<br />
elektrophysiologische Verlaufsprofile mittels<br />
einer Clusteranalyse bei der Critical Illness<br />
Polyneuropathie bei Sepsispatienten<br />
ausgewertet. Ein Manuskript über diese<br />
Arbeit ist inzwischen zur Publikation angenommen.<br />
Patienten mit ALS werden mit einer speziellen<br />
Sequenz im MRT (DTI) im Verlauf<br />
untersucht. Die Ergebnisse werden mit<br />
den klinischen und den elektrophysiologischen<br />
Untersuchungsbefunden verglichen.<br />
Die Daten werden ebenfalls <strong>für</strong> die<br />
Publikation vorbereitet.<br />
Eine Serie von Untersuchungen mit autonomer<br />
Testung wird bei Kindern mit Adipositas<br />
durchgeführt. Erste Ergebnisse<br />
sind in der Auswertung.<br />
Selbstständige Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
In der neuropathologischen Abteilung werden<br />
alle Gewebsproben von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen untersucht<br />
und einer differenzierten Bearbeitung<br />
mit zahlreichen unterschiedlichen<br />
Methoden und Spezialmethoden unterzogen.<br />
Diese Versorgungstätigkeit in diagnostischer<br />
Hinsicht umfasst aufgrund der<br />
regionalen Schwerpunktbildung nicht nur<br />
das Universitätsklinikum und andere Institutionen<br />
in Leipzig, sondern auch eine Reihe<br />
neurologischer Institutionen im gesamten<br />
Raum Westsachsen und darüber<br />
hinaus. Nach der Indikation zur Biopsieentnahme<br />
erfolgt diese entweder in der<br />
Neurochirurgie oder anderen Universitätskliniken<br />
oder auch auswärtig mit nachfolgender<br />
Übermittlung durch Boten.<br />
Diagnostische und wissenschaftliche Kooperationen<br />
bestehen neben Praxiskliniken,<br />
niedergelassenen Neurologen und<br />
neuropsychiatrischen Einrichtungen der<br />
Region insbesondere mit der Humangenetik,<br />
der Anästhesiologie und auch mit der<br />
Neurologischen Universitätsklinik Halle,<br />
58<br />
wobei hier genetische Untersuchungen an<br />
Mitochondriopathien im Vordergrund stehen.<br />
Anhand ergänzender Methoden zur<br />
lichtmikroskopischen Darstellung von Mitochondrien<br />
auf immunhistochemischer<br />
Basis wurde eine Reihe von Muskelerkrankungen<br />
untersucht.<br />
In stetig zunehmender Anzahl werden<br />
auch Muskelbiopsien von Patienten mit<br />
Verdacht auf Maligne Hyperthermie bearbeitet,<br />
wobei uns die Proben von der Klinik<br />
<strong>für</strong> Anästhesie und Intensivmedizin nach<br />
vorangehender Behandlung im dortigen<br />
Bereich übermittelt werden. Diese beinhaltet<br />
bei Patienten mit möglicher Disposition<br />
zu Narkosezwischenfällen zunächst den<br />
in-vitro-Kontraktur-Test, gegebenenfalls<br />
auch eine Sequenzierung des Ryanodin-<br />
Rezeptors. Im Rahmen der kassenärzt -<br />
lichen Versorgung wird dann auch eine<br />
entnommene Muskelprobe zur weiteren<br />
histologischen Diagnostik in der Neuropathologie<br />
bearbeitet. Neben der Abklärung<br />
einer Central-Core-Erkrankung werden<br />
dadurch andere erbliche oder nicht-erb li -<br />
che Myopathien erfasst, die mit der malig -<br />
nen Hyperthermie assoziiert sein können.<br />
Unter anderem gelang dies bei verschiedenen<br />
Mitgliedern einer Familie über drei<br />
Generationen hinweg, wobei eine sonst<br />
nicht seltene und üblicherweise nicht pathogene<br />
Mutation mit diskreten Veränderungen<br />
des oxidativen intermyofibrillären<br />
Netzwerkes der Muskelfasern verbunden<br />
war.<br />
Diese Untersuchungen haben bereits im<br />
internationalen Rahmen Beachtung gefunden.<br />
Weitere Untersuchungen auch unter Einbeziehung<br />
wissenschaftlicher Aspekte erstreckten<br />
sich auf verschiedene neuromuskuläre<br />
Erkrankungen, insbesondere<br />
aber auf CADASIL. Insbesondere bei CA-<br />
DASIL gewinnt die Muskeluntersuchung<br />
an Bedeutung, da häufig bei negativen Ergebnissen<br />
am Hautbioptat die Untersu-
chung von Muskelproben meist eine positive<br />
diagnostische Aussage erbringt.<br />
Schließlich werden in der neuropathologischen<br />
Abteilung Lehraufgaben im Rahmen<br />
der studentischen Ausbildung und der<br />
Facharzt-Weiterbildung wahrgenommen<br />
und es werden besondere Fälle auf gemeinsamen<br />
klinisch-neuropathologischen<br />
Konferenzen im Rahmen des Muskelzentrums<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Unter neuer kommissarischer Leitung seit<br />
dem 1. Februar 2010 beteiligt sich das Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik des Universitätsklinikums<br />
Leipzig am Neuromuskulären<br />
Zentrum Leipzig mit genetischer Diagnostik<br />
und genetischer Beratung bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen. Die große Zahl<br />
genetisch bedingter neuromuskulärer Erkrankungen<br />
mit breitem klinischen Manifestationsspektrum<br />
in allen Altersstufen<br />
erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
des Instituts mit der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
und allen anderen am Neuromuskulären<br />
Zentrum beteiligten Einrichtungen.<br />
Fachärzte <strong>für</strong> Humangenetik und <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
am Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
ergänzen die ärztlichen Aufgaben des Neuromuskulären<br />
Zentrums durch ambulante<br />
Diagnostik und genetische Beratung im<br />
Rahmen einer Genetischen Sprechstunde<br />
sowie ggf. durch ein humangenetisches<br />
Konsil bei stationären Patienten, insbesondere<br />
Säuglingen und Kindern.<br />
Auf der Grundlage vorhergehender neuromuskulärer<br />
Diagnostik ergänzen ärztliche<br />
Mitarbeiter die Beurteilung aus humangenetischer<br />
Sicht. Die meisten neuromuskulären<br />
Erkrankungen sind genetisch heterogen.<br />
Dies heißt, dass sich häufig hinter<br />
einem scheinbar einheitlich erscheinenden<br />
klinischen Bild genetisch gänzlich verschiedenen<br />
Krankheiten mit unterschiedlichen<br />
Erbgängen verbergen. Erst nach<br />
einer ergänzenden humangenetischen Be-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
urteilung kann die Evaluierung als abgeschlossen<br />
gelten.<br />
Die wesentlichen Ziele der humangenetischen<br />
Abklärung sind (1) genaue genetische<br />
Zuordnung einer neuromuskulären<br />
Erkrankung und (2) Bestimmung des genetischen<br />
Risikos <strong>für</strong> ein erkranktes Kind<br />
bei einer weiteren Schwangerschaft.<br />
Genetische Beratung ist ein Kommunikationsprozess,<br />
der sich auf der Grundlage einer<br />
möglichst präzisen neuromuskulären<br />
Diagnostik und Familienanamnese mit allen<br />
genetischen, medizinischen, psychischen<br />
und sozialen Fragen nach oder<br />
vor Auftreten einer Erkrankung beschäftigt.<br />
Der genetische Berater trifft keine eigenen<br />
Entscheidungen, sondern informiert<br />
Eltern über ein genetisches Risiko. Der<br />
Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe <strong>für</strong> die<br />
betreffende Erkrankung wird vermittelt.<br />
Bei bekanntem, erhöhtem genetischen Risiko<br />
und bestehender Untersuchungsmöglichkeit<br />
kann einer Schwangeren nach<br />
entsprechender Beratung eine pränatale<br />
Diagnostik angeboten werden, um in der<br />
frühen Schwangerschaft zu klären, ob der<br />
krankheitsauslösende genetische Defekt<br />
beim Fetus vorliegt oder nicht.<br />
Angesicht der großen Zahl möglicher genetischer<br />
Laboruntersuchungen kann keine<br />
Einrichtung sämtliche Möglichkeiten<br />
anbieten. Das Institut <strong>für</strong> Humangenetik ist<br />
darauf vorbereitet, im Rahmen der klinischen<br />
Abklärung eine labordiagnostische<br />
genetische Untersuchung auch bei auswärtigen<br />
Einrichtungen zu vermitteln. Am<br />
Institut selbst können gegenwärtig folgende<br />
molekulargenetischen Untersuchungen<br />
durchgeführt werden, darunter mehrere<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen relevante<br />
Untersuchungen:<br />
CADASIL-Syndrom (Cerebrale Autosomal-Dominante<br />
Arteriopathie mit Subcor-<br />
59
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
ticalen Infarkten und Leukenzephalopathie)<br />
– NOTCH3-Gen<br />
Chorea Huntington – HTT-Gen (Huntingtin-Gen)<br />
Familiäre Dysautonomie (Hereditäre sensorische<br />
und autonome Neuropathie III<br />
(HSAN III)) – IKBKAP-Gen<br />
Fragiles-X-Syndrom (FRAXA) – FMR1-Gen<br />
Hereditäre motorsensorische Neuropathie<br />
Ia (HMSN Ia, CMT 1A, Charcot-Marie-<br />
Tooth- Krankheit) – PMP22–Gen<br />
Hereditäre motorsensorische Neuropathie<br />
Ib (HMSN Ib, CMT 1B) – MPZ-Gen<br />
Hereditäre sensorische und autonome<br />
Neuropathie II (HSAN II) – HSN2-Gen<br />
Hereditäre sensorische und autonome<br />
Neuropathie IV (HSAN IV) –TRKA-Gen<br />
HMSN, X-linked (HMSN II, CMT X) –<br />
GJB1-Gen (Connexin 32, CX32-Gen)<br />
Hereditäre Neuropathie mit Druckparesen<br />
(HNPP, Tomakulöse Neuropathie)-<br />
PMP22-Gen<br />
Lissenzepahlie – LIS1-Gen<br />
Morbus Wilson (hepatolenticuläre Degeneration)<br />
– ATP7B-Gen<br />
Myoadenylatdesaminasemangel (MADD) –<br />
AMPD1-Gen<br />
Spinocerebelläre Ataxie<br />
• Typ 1 – ATXN1-Gen<br />
• TYP 2 – ATNX2-Gen<br />
• TYP 3 – ATNX3-Gen<br />
• TYP 6 – CACNA1A-Gen<br />
Spinale Muskelatrophie (SMA)<br />
• Typ 1 Werdnig Hoffmann, SMA1 –<br />
SMN1-Gen<br />
• Typ 2 intermediäre Form, SMA2 –<br />
SMN1-Gen<br />
• Typ 3 Kugelberg-Welander, SMA3 –<br />
SMN1-Gen<br />
- Spinocerelläre Ataxie Typ 17 –<br />
TBP-Gen<br />
- Spinobulbäre Muskelatrophie –<br />
AR-Gen<br />
Das am 1. Februar 2010 in Kraft getretene<br />
Gendiagnostik-Gesetz schreibt zwingend<br />
60<br />
vor, dass jeder genetischen Untersuchung<br />
eine humangenetische Beratung vorangehen<br />
muss. Im Rahmen dieser Beratung<br />
müssen die zu untersuchenden Individuen<br />
ihr Einverständnis zur Untersuchung erteilt<br />
haben. Dies muss schriftlich dokumentiert<br />
werden. Die Untersuchung muss auf das<br />
angegebene Ziel beschränkt bleiben.<br />
Besondere Anforderungen bestehen <strong>für</strong><br />
prädiktive genetische Untersuchungen,<br />
mit dem Ziel einer Information über das<br />
Vorliegen einer genetischen Veränderung,<br />
die ersten nach vielen Jahren manifest<br />
werden kann, wie z.B. bei Chorea Huntington.<br />
Hier sind eine Bedenkzeit vor der Untersuchung<br />
und eine begleitende psychologische<br />
Betreuung erforderlich. Prädiktive<br />
genetische Untersuchungen dürfen vor<br />
dem 18. Lebensjahr nur durchgeführt werden,<br />
wenn das Ergebnis eine unmittelbare<br />
diagnostische oder prognostische Bedeutung<br />
<strong>für</strong> das untersuchte Individuum hat.<br />
Im vergangenen Jahr gelang es, neue methodische<br />
Verfahren, basierend auf HPLC-<br />
Techniken zu etablieren, die einen schnelleren,<br />
preisgünstigeren und sicheren<br />
Nachweis von Repeat-Verlängerungen ermöglichen.<br />
Unserer Biotechnologin, Marzena<br />
Skrzypczak-Zielinska, gelang es im<br />
Rahmen ihrer Dissertationsarbeit, unterstützt<br />
durch ein KAAD-Stipendium, eine<br />
völlig innovative Technik zu entwickeln, die<br />
derzeit evaluiert wird.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Die neuromuskuläre Sprechstunde in der<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
wurde im vergangenen Jahr<br />
weiter optimiert. Die Möglichkeiten des<br />
neuen Zentrums haben sich hierbei <strong>für</strong> die<br />
Versorgung der Kinder und Jugendlichen<br />
sehr bewährt.
Es entstanden in Kooperation vielfältige<br />
Publikationen, einige sind im Anhang erwähnt.<br />
Weiterhin beschäftigt uns das Phänomen<br />
des Zehenspitzenganges an der<br />
Schnittstelle zu neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Publikationen 2010<br />
Bernhard MK, Wehner M, Herbertz S, Merkenschlager<br />
A. Toe walking as the first presenting<br />
symptom of Emery-Dreifuss muscular dystrophy<br />
Type 1. Kinder- und Jugendmedizin<br />
2010;10:484-488.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
61
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. Helmut Feistner<br />
Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Otto-von-Guericke<br />
Magdeburg<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. Stefan Vielhaber<br />
Leitender Oberarzt und Leiter der Muskelambulanz<br />
der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Otto-von-Guericke<br />
Magdeburg<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum der <strong>DGM</strong><br />
e.V. am Klinikum der Otto-von-Guericke-<br />
Universität Magdeburg, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
hat durch die Neuordnung des Neurozentrums<br />
und Fusion der neurologischen<br />
Kliniken mit einer zukunftsweisenden Departmentstruktur<br />
neue Impulse erfahren.<br />
Der Standort wurde durch den Aufbau eines<br />
MRT-Messplatzes im Ambulanzbereich<br />
der Klinik wesentlich aufgewertet.<br />
Damit sind erstmals MRT-gesteuerte Muskelbiopsien<br />
möglich. Die Hochfeldtechnologie<br />
erlaubt auch direkte Einblicke in den<br />
Muskelstoffwechsel.<br />
Etabliert wurden im Muskelzentrum Magdeburg<br />
weitere nicht-invasive Diagnoseund<br />
Forschungsmethoden: Die Nah-Infrarot-Spektroskopie<br />
(NIRS) ist eine neue<br />
Technologie, mit der sich die Mikrozirkulation<br />
des Blutflusses in der gesamten Hirnrinde<br />
messen lässt. Sie ist ähnlich leicht<br />
anzuwenden wie die Hirn-Sonografie,<br />
auch bei Implantatträgern einsetzbar, aber<br />
in der räumlichen Auflösung weniger genau<br />
als PET oder MRI. Mit diesem nichtinvasiven<br />
Messverfahren können Neurowissenschaften<br />
durch Detektion der regionalen<br />
Oxygenierung die Gehirnaktivität<br />
62<br />
untersuchen. Ein sehr leistungsstarkes<br />
Multi-Kanal-System steht jetzt auch den<br />
Forschergruppen in Magdeburg zur Verfügung.<br />
Das NIRS-Verfahren befindet sich in<br />
der Entwicklungsphase und eignet sich<br />
unter klinischen Bedingungen <strong>für</strong> die funktionelle<br />
Charakterisierung und Kartierung<br />
von adaptativen Prozessen, z.B. im Motokortex<br />
und den Assoziationsfeldern bei<br />
Patienten mit ALS, die z.B. aufgrund ihrer<br />
Behinderung nicht mehr in einem MRT-Gerät<br />
untersucht werden können. Die nichtinvasive<br />
Technologie erweitert das Spektrum<br />
funktioneller Untersuchungsmöglichkeiten<br />
des Gehirns in besonderer Weise, in<br />
dem im Gegensatz zur bekannten funktionellen<br />
Kernspintomografie (fMRT) auch<br />
Bedside-Untersuchungen (tetraparalytische<br />
Patienten) und Analysen bei Menschen<br />
mit ferromagnetischen Implantaten<br />
(z.B. Hirnschrittmachern) möglich sind.<br />
Die noch relative junge Methode der hochauflösenden<br />
Sonografie peripherer Nerven<br />
(Linear-Array-Schallkopf mit Frequenzen<br />
zwischen 9 und 17 MHz) stellt ein nicht-invasives<br />
Verfahren zur Beurteilung peripherer<br />
Nerven dar. Dabei ist neben der hohen<br />
räumlichen Auflösung, anhand derer eine<br />
gute Abgrenzung der feinen anatomischen<br />
Strukturen möglich ist, die hohe zeitliche<br />
Auflösung von Bedeutung. Diese ermöglicht<br />
eine funktionelle Testung (z.B.<br />
[Sub]Luxation des N. ulnaris als Ursache<br />
eines Sulcus-ulnaris-Syndroms) sowie eine<br />
gute Beurteilung der Vaskularisierung<br />
(Doppler-/Duplexmodus) der Nerven (z.B.<br />
persistierende A. mediana) bzw. der umgebenden<br />
Strukturen (z.B. Beurteilung der<br />
Dignität tumoröser Läsionen). Die Anwendung<br />
der Nervensonografie erfolgt derzeit<br />
zur Identifizierung sekundärer Ursachen<br />
von Kompressionssyndromen, zur Mitbe-
urteilung traumatischer Nervenläsionen,<br />
zur Lokalisation der Nerven vor einer infiltrativen<br />
Therapie bzw. zur postoperativen<br />
Verlaufskontrolle (z.B. nach offener oder<br />
endoskopischer Operation eines Karpaltunnelsyndroms).<br />
Mithilfe der nicht-invasiven<br />
Sonografie ist eine Verlaufskontrolle<br />
von an einer Neuropathie unterschiedlicher<br />
Ätiopathologien leidenden Patienten<br />
möglich. Dabei werden mittlere Werte der<br />
pathologisch vergrößerten Querschnittsfläche<br />
erhoben und eine sonographische<br />
Klassifikation der Strukturabnormalitäten<br />
der erkrankten Nerven angestrebt. Zusätzlich<br />
ist eine Korrelation der bestimmten<br />
Parameter mit den Ergebnissen der (bereits<br />
vorliegenden) elektrophysiologischen<br />
Messungen und denen der Laborchemischen<br />
Untersuchung vorgesehen.<br />
Die Kinderklinik hat einen diagnostischen<br />
Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der<br />
nicht-invasiven Myosonografie (in Zusammenarbeit<br />
mit der Radiologie). Muskelzentrum<br />
und Spezialambulanz profitieren von<br />
den sehr guten räumlichen Bedingungen<br />
und der modernen Funktionsdiagnostik.<br />
Wie in den Vorjahren stand die umfassende<br />
medizinische Betreuung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen ganz<br />
im Vordergrund unserer ärztlichen Tätigkeit.<br />
Die Mitgliederzahl und der Patientenanteil<br />
sind stetig gewachsen. In der Muskelsprechstunde<br />
der Klinik und auf den<br />
Stationen wurden wie in den Vorjahren einige<br />
hundert Patienten interdisziplinär betreut.<br />
Es besteht ein enger Kontakt zu den<br />
Physio- und Ergotherapeuten sowie den<br />
Rehabilitationseinrichtungen. Die Sozialberatungsstelle<br />
des Uniklinikums steht<br />
Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung.<br />
Sie übernimmt vielfältige Funk -<br />
tionen, z.B. wenn es um Fragen der Hilfsmittelversorgung,<br />
der häuslichen Pflege,<br />
des Schwerbehindertenrechts oder auch<br />
den Kontakt mit anderen, von der gleichen<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Krankheit Betroffenen geht. Durch die kurzen<br />
Wege in der Einrichtung wird eine optimale<br />
und umfassende Patientenbetreuung<br />
gewährleistet. Die enge Kooperation<br />
mit der neurologischen Rehabilitationsklinik<br />
(NRZ Magdeburg, Direktor Prof. Sailer)<br />
rundet das Betreuungsangebot ab.<br />
Prof. Mawrin hat als Neuropathologe an<br />
der Medizinischen Fakultät der Otto-von-<br />
Guericke-Universität Magdeburg seine<br />
Forschungstätigkeit im neuromuskulären<br />
Sektor weiter ausgebaut (z.B. Eisenstoffwechselstörungen<br />
bei ALS). Prof. M. Zenker<br />
hat den Ruf auf die Universitätsprofessur<br />
<strong>für</strong> Humangenetik angenommen und<br />
leitet das Institut auf dem Campus seit einem<br />
Jahr. Seine besondere wissenschaftliche<br />
Expertise erstreckt sich auch auf<br />
neuromuskuläre Erkrankungen und die<br />
molekulargenetische Spezialdiagnostik bei<br />
Muskel- und peripheren Nervenkrankheiten.<br />
Seit Gründung des Muskelzentrums Magdeburg<br />
wurden Muskelsprechstunden<br />
mit Krankheitsschwerpunkten wie ALS,<br />
Post-Polio-Syndrom, Fibromyalgie und<br />
Myasthenie etabliert. Diese klinische<br />
Schwerpunktbildung bei der Diagnostik<br />
und Beratung von <strong>Muskelkranke</strong>n hat sich<br />
sehr bewährt. Insbesondere wurde die<br />
Spezialsprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit Motoneuronerkrankungen<br />
(MND) sehr gut von<br />
den ALS- und Myasthenie-Kranken angenommen.<br />
In regelmäßigen gemeinsamen<br />
Konferenzen mit den ärztlichen und wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern der Klinik <strong>für</strong><br />
Kinderheilkunde, dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
sowie den einzelnen neurobiologischen<br />
und neurochemischen Abteilungen des<br />
Klinikums werden die Untersuchungsergebnisse<br />
der Patienten diskutiert und therapeutische<br />
Konsequenzen erörtert. Zahlreiche<br />
Fortbildungsveranstaltungen mit<br />
Referenten aus dem gesamten Bundesge-<br />
63
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
biet ermöglichen einen intensiven wissenschaftlichen<br />
Gedankenaustausch und ein<br />
breiteres diagnostisches Angebot.<br />
Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher<br />
Forschungsschwerpunkt unseres Zentrums<br />
stellt seit einigen Jahren die Untersuchung<br />
von degenerativen Muskelerkrankungen<br />
dar. Dabei stehen Untersuchungen<br />
des mitochondrialen Energiestoffwechsels<br />
im Mittelpunkt des Interesses. So gelang<br />
es uns, bei der ALS in Muskelproben erstmals<br />
funktionelle Störungen in den Mitochondrien<br />
(die Kraftwerke der Muskelzellen)<br />
in Abhängigkeit von der Krankheitsdauer<br />
nachzuweisen. Es zeigte sich, dass<br />
die Energiebereitstellungsreaktionen in<br />
den Mitochondrien an spezifischen Stellen<br />
unterbrochen sind. Diese Defekte der Mitochondrien<br />
sind wahrscheinlich erworben<br />
und beruhen auf zellschädigenden radikalischen<br />
Veränderungen der Erbsubstanz<br />
(mt DNA). Interessanterweise fällt dieser<br />
Energieverlust in den Zellen mit dem Ausbruch<br />
der ALS-Erkrankung zusammen. Mit<br />
anderen Worten, diese Störungen sind bereits<br />
vor dem Ausbruch der eigentlichen<br />
Erkrankung nachweisbar und verstärken<br />
sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung.<br />
Darauf zielen auch unsere neuartigen<br />
therapeutischen Ansätze bei der ALS<br />
ab. Durch Stabilisierung des Mitochondrienstoffwechsels<br />
in den Zellen soll ein<br />
Fortschreiten der Erkrankung verhindert<br />
werden. Auch im Hinblick auf das mitunter<br />
relativ junge Erkrankungsalter halten wir<br />
solche spezifischen Untersuchungen zur<br />
Mitochondrienfunktion, wie sie in unserem<br />
Zentrum mit entsprechender Expertise angeboten<br />
werden, <strong>für</strong> sehr relevant und stehen<br />
Ärzten und Patienten sehr gerne <strong>für</strong><br />
weitere Informationen zur Verfügung. Magnetresonanzspektroskopie<br />
(MRS) ermöglicht<br />
die in-vivo-Beobachtung von Stoffwechselvorgängen<br />
und neurozellulären<br />
Veränderungen im Gehirn. Am Beispiel der<br />
64<br />
neurodegenerativen Modellerkrankung<br />
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) wird der<br />
Einfluss dieser innovativen Technik auf die<br />
Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze<br />
besonders deutlich. Unsere Ergebnisse<br />
bei tierexperimentellen Untersuchungen<br />
untermauern die Hypothese einer bereits<br />
präklinisch bestehenden Störung im mitochondrialen<br />
Metabolismus (s.o.). Die Befunde<br />
unterstreichen am Beispiel der ALS<br />
das Potential der klinischen MR-Spektroskopie<br />
im Frühstadium neurodegenerativer<br />
Veränderungen und bei der Weiterentwicklung<br />
konservativer Therapiestrategien<br />
mithilfe biologischer Marker.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Neurochemischen<br />
Laboren der Universitätskliniken<br />
<strong>für</strong> Neurologie Magdeburg (Prof. D.<br />
Siemen, Prof. Dr. S. Vielhaber) und Epileptologie/Neurochemie<br />
Bonn (Prof. W.S. Kunz)<br />
sowie den benachbarten großen Neurologischen<br />
Universitätskliniken in Halle (Prof.<br />
S. Zierz) und Hannover (Prof. R. Dengler)<br />
hat sich auch in wissenschaftlicher Hinsicht<br />
hervorragend entwickelt und mündete<br />
in gemeinsame Publikationen. Das gemeinsame<br />
diagnostische Angebot umfasst<br />
u.a. enzymatische und polarographische<br />
Untersuchungen zur Mitochondrienfunktion.<br />
Neben den Untersuchungen an Skelettmuskelfasern<br />
können auch mitochondriale<br />
Schädigungen an Fibroblasten<br />
(Hautzellen) nachgewiesen werden. Defekte<br />
des mitochondrialen Genoms werden in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
des Universitätsklinikums<br />
Magdeburg (PD Dr. E. Kirches, Prof. Dr. C.<br />
Mawrin) untersucht, welches sich seit Jahren<br />
neben der klassischen Myohistologie<br />
mit der molekulargenetischen Diagnostik<br />
von Deletionen und Insertionen in der<br />
mtDNA von Patienten mit Verdacht auf Mitochondriopathien<br />
beschäftigt. Daneben<br />
wurde die PCR-Diagnostik einiger ausgesuchter<br />
Punktmutationen der mtDNA
etabliert, vor allem der häufigsten MERRFund<br />
MELAS-assoziierten Mutationen sowie<br />
die Abschätzung der mtDNA-Menge in<br />
Relation zur Kern-DNA mit speziellen<br />
Southern-Blot-Verfahren und die Bestimmung<br />
des Heteroplasmiegrades. Sequenzierungen<br />
von Abschnitten des mitochondrialen<br />
Genoms werden vorgenommen,<br />
z.B. zur Ermittlung einiger LHON- oder AT-<br />
Pase-Punktmutationen. In einem Forschungsprojekt<br />
werden zurzeit mögliche<br />
Zusammenhänge zwischen Mutationen<br />
und Apoptose an Zellkulturen analysiert.<br />
Ein Schwerpunkt des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />
ist die molekulargenetische Diagnostik<br />
neuromuskulärer Erkrankungen.<br />
Nachdem das <strong>für</strong> die proximal myotone<br />
Myopathie (PROMM/DM2/Ricker-Syndrom)<br />
verantwortliche Gen identifiziert<br />
wurde, konnten im Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
zahlreiche Familien mit dieser Erkrankung<br />
molekulargenetisch untersucht werden.<br />
Da das expandierte CCTG-Repeat-<br />
Motiv bei PROMM/DM2 sehr heterogen<br />
und daher nur schwer nachweisbar ist,<br />
wurden hier Anstrengungen unternommen,<br />
die diagnostische Prozedur zu verbessern.<br />
Hierzu wurde u.a. die Pulsfeldgelelektrophorese<br />
zu dieser Diagnostik mit<br />
herangezogen. Zu dem diagnostischen<br />
Angebot des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />
gehören weiterhin die Analyse der hereditären<br />
motorisch sensorischen Neuropathie<br />
Typ 1A, der Myotonen Dystrophie Curschmann-Steinert,<br />
der Duchenne’schen<br />
und Becker’schen Muskeldystrophie, der<br />
Fazioskapulohumeralen Muskeldystrophie<br />
und der Spinobulbären Muskelatrophie.<br />
Für alle nicht im Institut untersuchten genetischen<br />
Erkrankungen steht das molekulargenetische<br />
Labor den Kliniken zur<br />
DNA-Extraktion, zur Beratung über diagnostische<br />
Möglichkeiten und zur Kontaktaufnahme<br />
mit anderen Gruppen zur Verfügung.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
In Zusammenarbeit mit der Klinik <strong>für</strong> Plastische,<br />
Wiederherstellungs- und Handchirurgie<br />
(Prof. Schneider, Magdeburg, Prof.<br />
Dr. Fansa, Bielefeld/Magdeburg) erfolgt<br />
die restaurative periphere Nervenchirurgie<br />
und die tierexperimentellen Studien werden<br />
im benachbarten Institut <strong>für</strong> Neurobiologie<br />
(Prof. Keilhoff) durchgeführt. Im Muskelfunktionslabor<br />
der Klinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
(Prof. Awiszus) werden detaillierte Bewegungsanalysen<br />
und Untersuchungen des<br />
motorischen Systems durchgeführt: Quantifizierung<br />
von Willküraktivierbarkeit von<br />
Skelettmuskulatur, Quantifizierung propriozeptiver<br />
Leistungen, Untersuchungen zur<br />
Wirkung transkraniell magnetischer Stimulation<br />
auf die Willkürmotorik. Ein Arbeitsschwerpunkt<br />
liegt im auf der Quantifizierung,<br />
pathophysiologische Basis und<br />
the -rapeutische Beeinflussbarkeit des motorischen<br />
Defizits bei Patienten mit Muskelglykogenosen<br />
(z.B. Morbus Pompe).<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde mit angeschlossenem<br />
Sozialpädiatrischen Zentrum<br />
der Universität werden ebenfalls zahlreiche<br />
neuromuskuläre Erkrankungen untersucht<br />
und betreut. Ein klinisch-wissenschaftlicher<br />
Schwerpunkt liegt in der<br />
schmerzfreien und schonenden Untersuchungstechnik<br />
der Myosonografie. Die<br />
verbesserte Bilddokumentation ermöglicht<br />
mittlerweile myogene und neurogene Erkrankungen<br />
in vielen Fällen sicher zu unterscheiden<br />
und ist auch zur Verlaufsdokumentation<br />
geeignet. Die Kinderklinik ist<br />
nach ihrem Umzug auf den Hauptcampus<br />
auch räumlich vernetzt mit den klinischen<br />
Nachbardisziplinen.<br />
Literatur<br />
Berth A, Neumann W, Awiszus F, Pap G. Massive<br />
rotator cuff tears: functional outcome after<br />
debridement or arthroscopic partial repair. J Orthop<br />
Traumatol 2010;11:13-20.<br />
65
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Berth A, Pap G, Neumann W, Awiszus F. Altered<br />
neuromuscular control of a hand muscle in<br />
chronic rotator cuff tears. Arch Orthop Trauma<br />
Surg 2010;130:705-710.<br />
Cheng Y, Debska-Vielhaber G, Siemen D. Interaction<br />
of mitochondrial potassium channels<br />
with the permeability transition pore. FEBS Lett<br />
2010;584:2005-2012.<br />
Gellerich FN, Gizatullina Z, Trumbeckaite S,<br />
Nguyen HP, Pallas T, Arandarcikaite O, Vielhaber<br />
S, Seppet E, Striggow F. The regulation of<br />
OXPHOS by extramitochondrial calcium. Biochim<br />
Biophys Acta 2010;1797:1018-1027.<br />
Schepelmann K, Winter Y, Spottke AE, Claus D,<br />
Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />
Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel WH, Dodel<br />
R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />
sclerosis, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol<br />
2010;257:15-23.<br />
Strothotte S, Strigl-Pill N, Grunert B, Kornblum<br />
C, Eger K, Wessig C, Deschauer M, Breunig F,<br />
Glocker FX, Vielhaber S, Brejova A, Hilz M, Reiners<br />
K, Müller-Felber W, Mengel E, Spranger M,<br />
Schoser B. Enzyme replacement therapy with<br />
alglucosidase alfa in 44 patients with late-onset<br />
glycogen storage disease type 2: 12-month results<br />
of an observational clinical trial. J Neurol<br />
2010;257:91-97.<br />
Winter Y, Schepelmann K, Spottke AE, Claus D,<br />
Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S, Tackenberg<br />
B, Mylius V, Reese JP, Kiefer R,<br />
Schrank B, Oertel WH, Dodel R. Health-related<br />
quality of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol<br />
2010;257:1473-1481.<br />
66
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. Wilfred A. Nix<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsmedizin Mainz<br />
Im Neuromuskulären Zentrum sind interdisziplinär<br />
folgende Kliniken und Abteilungen<br />
zusammengeschlossen.<br />
Universitätsmedizin<br />
• PD Dr. Oliver Bartsch – Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik,<br />
• Prof. i.R. Dr. med. Hans H. Goebel –<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
• Prof. Dr. Andreas Kurth – Orthopädische<br />
Klinik,<br />
• Dr. Sven Klimpe – Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
• Dr. Harald Müller – Inst. <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
• Prof. Dr. Bernd Reitter – Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin,<br />
• Prof. Dr. M. Beck – Villa Metabolica,<br />
• Dr. Irene Tzanova – Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
– Labor <strong>für</strong> Maligne Hyper -<br />
thermie,<br />
• Dr. Ralf von Bardeleben – II. Medizinische<br />
Klinik – Kardiologie.<br />
Katholisches Klinikum Mainz<br />
• Dr. Budan, Pneumologie, Klinik <strong>für</strong><br />
Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Im letzten Jahr fanden im Klinikum einige<br />
Veränderungen in der Leitungsebene verschiedener<br />
Kliniken statt. Die Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie hat ab 2010 mit Prof. Dr. Frauke<br />
Zipp eine neue Leiterin. Mit Prof. Zipp<br />
erhält die Klinik <strong>für</strong> Neurologie insofern eine<br />
neue Ausrichtung als schwerpunktmäßig<br />
wissenschaftlich jetzt neuroimmunolo-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
gischen Fragestellungen nachgegangen<br />
wird. Das Forschungsinteresse gilt dabei<br />
den Mechanismen von Entzündungen in<br />
verschiedenen Organen, besonderes denen,<br />
die sich am Zentralnervensystem bei<br />
der Multiplen Sklerose abspielen. Das Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik wird seit 2009<br />
kommissarisch von PD Dr. Oliver Bartsch<br />
geleitet, weil Prof. Dr. Thomas Haaf einen<br />
Ruf an die Universität Würzburg angenommen<br />
hat. Neu am Institut sind die Assistenzärztinnen<br />
Ira Schwaab und Julia<br />
Schröder (beide seit 2010), nachdem die<br />
langjährige Mitarbeiterin Dr. Brigitte Wellek<br />
das Institut aus Altersgründen verlassen<br />
hat.<br />
Sprechstunden<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Neurologie bietet neben der<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
auch eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />
Patienten mit Myasthenie und ALS an.<br />
Die humangenetische Sprechstunde (PD<br />
Dr. Oliver Bartsch) erfolgt seit dem 1. Juni<br />
2010 sowohl über das Medizinische<br />
Versorgungszentrum (MVZ) der Universitätsmedizin<br />
Mainz, als auch (noch) über<br />
das Institut <strong>für</strong> Humangenetik. Die MVZ<br />
der Universitätsmedizin Mainz GmbH ist<br />
eine 100-prozentige Tochter der Universitätsmedizin<br />
Mainz, Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts. Durch eine fachübergreifende<br />
Behandlung sowie die Nutzung<br />
gemeinsamer Ressourcen konnte <strong>für</strong> die<br />
Patientinnen und Patienten eine bessere<br />
medizinische Versorgung und genetische<br />
Diagnostik erreicht werden.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
An der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden Patienten<br />
<strong>für</strong> die internationale Thymekto-<br />
67
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
miestudie rekrutiert und behandelt. Ziel<br />
der Studie ist es herauszufinden, ob die<br />
Thymektomie einen Einfluss auf die Behandlung<br />
der nicht-Thymom-assoziierten<br />
Myasthenie hat. Insbesondere ob die<br />
Thymektomie einen zusätzlichen Effekt im<br />
Vergleich zu der lediglich medikamentös<br />
behandelten Myasthenie ausübt.<br />
Schon seit langer Zeit besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
der Universität Mannheim unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Alexander Marx<br />
zur Aufklärung der immunologischen<br />
Grundlagen der Pathogenese der Myasthenie,<br />
insbesondere bei Thymom-assoziierter<br />
Myasthenie.<br />
Des Weiteren wird in der international zusammengesetzten<br />
Arbeitsgruppe European<br />
Standardized Telematic Tool to Evalu -<br />
ate Electrodiagnostic Methods (ESTEEM)<br />
dem Problem der Standardisierung elektrophysiologischer<br />
Methoden bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen nachgegangen.<br />
Derzeitiger Forschungsgegenstand ist die<br />
Evaluierung der Awaji-Kriterien im Hinblick<br />
auf die El-Escorial-Kriterien zur ALS-Diagnostik.<br />
In Zusammenarbeit und auf Initiative der<br />
Neurologischen Klinik des Klinikums Ludwigshafen<br />
wurde ab 2010 damit begonnen<br />
ein rheinland-pfälzisches ALS-Register zu<br />
erstellen, um <strong>für</strong> die Versorgung der ALS-<br />
Patienten relevante epidemiologische Daten<br />
zu erheben.<br />
Am Institut <strong>für</strong> Humangenetik besteht seit<br />
vielen Jahren ein Schwerpunkt in der<br />
Behandlung von Patienten mit Muskelkrankheiten.<br />
Gemeinsam mit der Spezialsprechstunde<br />
<strong>für</strong> maligne Hypertonie an<br />
der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und der Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie wurden Patienten rekrutiert,<br />
diagnostiziert und behandelt. Ziel der<br />
Studie ist es, das Mutationsspektrum im<br />
südwestdeutschen Raum herauszufinden,<br />
neue Mutationen zu identifizieren und <strong>für</strong><br />
68<br />
die häufiger vorkommenden Mutationen<br />
zur Genotyp-Phänotyp-Korrelation bei -<br />
zutragen. Seit 2006 besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
der Universitätsmedizin, insbesondere<br />
mit der Oberärztin Dr. Irene<br />
Tzanova, zur Aufklärung der genetischen<br />
Grundlagen und Pathogenese der Malig -<br />
nen Hypertonie.<br />
In einem anderen europäischen Forschungsprojekt<br />
werden die genetischen<br />
Ursachen von Spina Bifida und Hydrocephalus<br />
untersucht. Forschungsgegenstand<br />
ist zunächst die Evaluierung des<br />
Gens VANGL1 (Van Gogh-like 1), dabei<br />
sollen die Häufigkeit und das Mutationsspektrum<br />
<strong>für</strong> dieses Gen bei Patienten in<br />
Deutschland, der Slowakei und Siebenbürgen<br />
(Rumänien) ermittelt werden. Begonnen<br />
wurde dieses Vorhaben im Jahr<br />
2008 zusammen mit den pädiatrischen<br />
und neurochirurgischen Universitätskliniken<br />
in Bratislava (Preßburg) und in Cluj-<br />
Napoca (Klausenburg). In diesem Rahmen<br />
erfolgte auch eine Famulatur einer Medizinstudentin<br />
der Universität Cluj-Napoca<br />
in der Genetischen Beratungsstelle des Instituts<br />
bei PD Dr. Bartsch (Leitender Oberarzt).<br />
Als neues Forschungsprojekt am Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik erfolgte 2009 und 2010<br />
die Etablierung einer gesamtgenomischen<br />
Diagnostik auf Mikrodeletionen und Mikroduplikationen<br />
mit einer hochauflösenden<br />
Mikroarray-Analyse (CGH-Array, Affymetrix<br />
6.0). Diese Untersuchungen sind unter<br />
anderem bei tiefgreifenden Entwicklungsstörungen<br />
des Autismus-Formenkreises,<br />
bei Hirnfehlbildungen und schweren Funktionsstörungen<br />
des Gehirns sowie bei<br />
geistiger Behinderung indiziert und ab<br />
dem 1. Januar 2011 auch als genetische<br />
Untersuchungen im Rahmen der kassenärztlichen<br />
Versorgung verfügbar.
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />
Universitätsmedizin Mainz werden histologische,<br />
immun- und enzymhistochemische,<br />
elektronenmikroskopische und molekularpathologische<br />
Untersuchungen an<br />
Muskel- und Nervenbiopsien aus einem<br />
überregionalen Einzugsgebiet, dem nahen<br />
Ausland und dem Nahen Osten durchgeführt.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Fallkonferenzen mit den einsendenden<br />
Kliniken werden durchgeführt.<br />
Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten der Abteilung sind neuromuskuläre<br />
Erkrankungen. In Kooperation mit<br />
der Klinik <strong>für</strong> Hand-, Plastische und Rekonstruktive<br />
Chirurgie der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallklinik Ludwigshafen<br />
(Leiter: Prof. M. Lenhardt) wurden Untersuchungen<br />
zur Behandlung peripherer Nervenläsionen<br />
durchgeführt.<br />
Die mehrjährigen Untersuchungen an archivierten<br />
Muskelbiopsieproben von Patienten<br />
mit genetisch gesicherter spinaler<br />
Muskelatrophie infolge SMN-1 Deletionen<br />
wurden endgültig abgeschlossen. Als auswärtige<br />
Kooperation wurde die Aktinfilamentaggregation,<br />
der eine neue Punktmutation<br />
im ACTA1-Gen zugrunde lag, beim<br />
fetalen Akinesiesyndrom klinisch, morphologisch<br />
und genetisch in Zusammenarbeit<br />
mit der neuromuskulären Arbeitsgruppe<br />
von PD Dr. Stenzel am Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
der Charité bearbeitet und publiziert.<br />
Damit ist das Spektrum nicht nur<br />
der ACTA1-Mutationen erweitert, sondern<br />
auch das klinische Spektrum der Aktinfilamentaggregationsmyopathie,<br />
ein weiterer<br />
Hinweis auf eine Entwicklungsstörung in<br />
der Integration von Aktinfilamenten in reguläre<br />
Sarkomeren. Ebenfalls wurde in<br />
auswärtiger Konsultation mit der Arbeitsgruppe<br />
Stenzel ein Bericht über die<br />
sporadische adulte Nemalinmyopathie<br />
publiziert, die durch eine langjährige Oph -<br />
thalmoplegie gekennzeichnet war, welch<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
letztere bei der Nemalinmyopathie nur selten,<br />
und dann im Kindesalter, beobachtet<br />
wird.<br />
Weitere extramurale Kooperation führte zu<br />
Publikationen über die familiäre „reducing<br />
body myopathy“ und die „Myopathie mit<br />
kristallinen Einschlüssen“. Zudem begann<br />
die Herausgebertätigkeit an einer Neuauflage<br />
des (blauen) ISN-Buches über neuromuskuläre<br />
Krankheiten.<br />
Der Besuch des internationalen neuromuskulären<br />
Kongresses im Juli in Neapel<br />
und des World Muscle Society Kongresses<br />
in Kumamoto brachte viele neue Erkenntnisse,<br />
Erfahrungen, allerdings auch<br />
die, dass deutsche Teilnehmer (aus Mainz<br />
die Professoren Goebel und Nix) recht<br />
spärlich im Vergleich zur Größe des wissenschaftlichen<br />
Beirates der <strong>DGM</strong> vertreten<br />
waren.<br />
Im Jahre 2010 wurden im Malignen Hyperthermie-Labor<br />
Mainz 19 Patienten mit dem<br />
Verdacht auf MH-Disposition biopsiert und<br />
dem IVCT-Test unterzogen. Die Diagnoseergebnisse<br />
sind wie folgt: MHS bei zwei<br />
Patienten, MHE(H) vier Patienten und bei<br />
weiteren zwölf MHN. Bei drei Patienten lautete<br />
die Einweisungsdiagnose „Verdacht<br />
auf Maligne Hyperthermie Disposition“ bei<br />
einem Ereignis in der Eigenanamnese und<br />
bei weiteren sieben bei MH-Disposition in<br />
der Familie. Fünf Patienten wurde bei unklarer<br />
Creatinkinaseerhöhung biopsiert,<br />
drei Patienten im Rahmen der Diagnosestellung<br />
bei dem Bild einer Myopathie.<br />
Ein Patient wurde biopsiert nach intensivtherapeutischer<br />
Behandlung mit der Diagnose<br />
Malignes Neuroleptisches Syndrom<br />
und wurde als MHS klassifiziert.<br />
Seit 2006 werden unsere Patienten in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
auf kausative Mutationen untersucht.<br />
Bei 17 im Jahr 2010 untersuchten<br />
Patienten wurde bei sechs eine Mutation<br />
am Ryanodin-1-Gen gefunden.<br />
69
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Über 16 Jahre hinweg wurden die „Mainzer<br />
Tage der Neurophysiologie“ veranstaltet.<br />
Ziel des zweitägigen Kurses war es,<br />
elektrophysiologische Methoden wie EMG<br />
und NLG im Hinblick auf die Diagnostik<br />
neuromuskulärer Erkrankungen zu erlernen.<br />
Wie sich zeigt, ist es anscheinend zunehmend<br />
schwieriger, Freistellung vom klinischen<br />
Betrieb über zwei Tage zu erhalten.<br />
In 2010 wurde daher im Dezember ein<br />
eintägiger und gut besuchter Fortbildungskurs<br />
vom neuromuskulären Zentrum<br />
in Mainz organisiert. Die Fortbildung wurde<br />
speziell <strong>für</strong> Mitarbeiter der mit dem Neuromuskulären<br />
Zentrum in Mainz assoziierten<br />
Kliniken veranstaltet. Oberarzt Dr. Müller<br />
aus dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie und<br />
Prof. Dr. Nix sowie Dr. Wilhelm-Schwenkmezger<br />
aus der Klinik <strong>für</strong> Neurologie referierten.<br />
Ziel der Veranstaltung war die Vermittlung<br />
von Kenntnissen zur Bearbeitung<br />
und Auswertung von Muskel- und Nervenbiopsien<br />
sowie die Anwendung elektrophysiologischer<br />
Methoden von NLG und<br />
EMG zur Diagnostik. Im Rahmen reger<br />
Diskussionen konnten neue Kontakte zum<br />
Zentrum und zwischen den Kliniken geschlossen<br />
werden. Damit gelang ein weiterer<br />
Schritt, die Versorgung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen in<br />
Rheinland-Pfalz zu verbessern.<br />
Publikationen<br />
Balci S, Aypar E, Beksaç S, Bartsch O. A severely<br />
mentally and motor retarded girl with monosomy<br />
3pter–p25 and trisomy 8q24–qter due to<br />
a familial reciprocal translocation t(3;8)(p25;<br />
q24). Genet Counsel 2009;20:125-132.<br />
Bartsch O, Gebauer K, Lechno S, van Esch H,<br />
Froyen G, Bonin M, Seidel J, Thamm-Mücke B,<br />
Klopocki E, Horn D, Hertzberg C, Zechner U ,<br />
Haaf T. Four unrelated patients with Lubs X–lin-<br />
70<br />
ked mental retardation syndrome and different<br />
Xq28 duplications. Am J Med Genet A<br />
2010;152A:305-312.<br />
Chuang WY, Strobel P, Belharazem D, Rieckmann<br />
P, Toyka KV, Nix WA, Schalke B, Gold R,<br />
Kiefer R, Klinker E, Opitz A, Inoue M, Kuo TT,<br />
Muller-Hermelink HK, Marx A. The PTPN22<br />
(gain-of-function)+1858T(+) genotypes correlate<br />
with low IL-2 expression in thymomas and predispose<br />
to myasthenia gravis. Genes Immun<br />
2009;1476-5470.<br />
Claeys KG, Pellissier JF, Garcia-Bragado F, Weis<br />
j, Urtizberea A, Poza JJ, Cobo AM, Stoltenburg<br />
G, Figarella-Branger D, Willems PJ, Depuydt<br />
CE, Kleiner W, Pouget J, Piraud M, Brochier G,<br />
Romero NB, Fardeau M, Goebel HH, Bönnemann<br />
CG, Voit T, Eymard B, Laforet P. Myopathy<br />
with hexagonally cross-linked crystalloid inclusions:<br />
delineation of a clinico-pathological<br />
entity. Neuromuscul Disord 2010;20: 701-708.<br />
Hartert M, Strobel P, Dahm M, Nix WA, Marx A,<br />
Vahl CF. A follicular dendritic cell sarcoma of the<br />
mediastinum with immature T cells and association<br />
with myasthenia gravis. Am J Surg Pathol<br />
2010;34,742-745.<br />
Klimpe S, Zibat A, Zechner U, Wellek B, Shoukier<br />
M, Sauter SM, Pantakani DV, Mannan AU.<br />
Evaluating the effect of spastin splice mutations<br />
by quantitative allele-specific expression assay.<br />
Eur J Neurol 2010 (epub ahead of print).<br />
Marx A, Willcox N, Leite MI, Chuang WY, Schalke<br />
B, Nix WA, Strobel P. Thymoma and paraneoplastic<br />
myasthenia gravis. Autoimmunity<br />
2010;43:413-427.<br />
Marx A, Hohenberger P, Hoffmann H, Pfannschmidt<br />
J, Schnabel P, Hofmann HS, Wiebe K,<br />
Schalke B, Nix WA, Gold R, Willcox N, Peterson<br />
P, Strobel P.The autoimmune regulator AIRE in<br />
thymoma biology: autoimmunity and beyond. J<br />
Thorac Oncol 2010;10(4):266-272.<br />
Pugdahl K, Fuglsang-Frederiksen A, Johnsen B,<br />
Tankisi H, de CM, Fawcett PR, Labarre-Vila A,<br />
Liguori R, Nix WA, Schofield IS. Variation in the<br />
neurophysiolog.ical examination of amyotrophic
lateral sclerosis in Europe. Amyotroph Lateral<br />
Scler 2010;11:443-448.<br />
Schessl J, Columbus A, Hu Y, Voit T, Goebel<br />
HH, Bönnemann CG. Familial reducing body<br />
myopathy with cytoplasmic bodies and rigid<br />
spine revisited: identification of a second LIM<br />
domain mutation in FHL1. Neuropediatrics<br />
2010;41:43-46.<br />
Stenzel W, Prokop S, Kress W, Huppmann S,<br />
Loui A, Sarioglu NM, Laing NG, Sparrow JC,<br />
Heppner FL, Goebel HH. Fetal akinesia caused<br />
by a novel actin filament aggregate myopathy<br />
skeletal muscle actin gene (ACTA1) mutation.<br />
Neuromuscul Disord 2010;20:531-533.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
71
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
Sprecher:<br />
PD Dr. Björn Tackenberg<br />
Neurologische Klinik<br />
Universitätsklinikum Marburg<br />
Stellvertreter:<br />
Dr. Anne Schänzer<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsklinikum Gießen<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum (Muskelzentrum)<br />
ist ein Zusammenschluss verschiedener<br />
Institute der Universitätskliniken<br />
Marburg und Gießen sowie des Klinikums<br />
Kassel. Es hat zum Ziel, die<br />
Versorgung von Patienten mit Erkrankungen<br />
der Muskulatur und des peripheren<br />
Nervensystems zu verbessern und Informationsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Betroffene, ihre<br />
Angehörigen und Therapeuten anzubieten.<br />
Vonseiten der Muskelsprechstunden werden<br />
spezielle ambulante und stationäre Diagnose-<br />
und Betreuungsmöglichkeiten<br />
angeboten.<br />
Zusätzlich zur Patientenversorgung dient<br />
der interdisziplinäre Austausch im Rahmen<br />
gemeinsamer Fortbildungen und Fallkonferenzen,<br />
welche alle drei Monate in einer<br />
der beteiligten Kliniken stattfinden. Zudem<br />
treffen sich jährlich die hessischen Muskelzentren<br />
zu einer gemeinsamen Veranstaltung.<br />
Personelle Veränderungen im Zentrum<br />
Im Zentrum gab es 2010 folgende personellen<br />
Veränderungen:<br />
• Neuer Zentrumssprecher: PD Dr. Björn<br />
Tackenberg, Oberarzt, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universitätsklinikum Marburg<br />
• Neue stellvertretende Zentrumssprecherin:<br />
Dr. Anne Schänzer, Oberärztin,<br />
72<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen<br />
• Antritt einer Chefarztstelle im Klinikum<br />
Gummersbach: Prof. Dr. Franz Blaes,<br />
Zentrumssprecher bis 30. Juni 2010<br />
• Neue Leiterin Klinische Neurophysiologie<br />
Gießen: PD Dr. Heidrun Krämer,<br />
Oberärztin, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen<br />
• Neue Leiterin AG Neuroimmunologie<br />
Gießen: Dr. M. Tschernatsch, Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Universitätsklinikum Gießen<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Die Arbeitsgruppe Klinische Neuroimmunologie<br />
an der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Marburg (PD Dr. B. Tackenberg)<br />
beschäftigt sich unter dem Oberthema „T-<br />
Zell-/B-Zell-Interaktion bei neuroimmunologischen<br />
Erkrankungen“ zum einen mit<br />
der Entstehung der Myasthenia gravis. Die<br />
Forschungstätigkeit wird von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Myasthenie-<strong>Gesellschaft</strong> unterstützt.<br />
Kooperationen bestehen unter anderem<br />
mit Prof. Nick Willcox, Oxford, und<br />
mit Prof. Gellert, Berlin. Weiterhin bestehen<br />
Forschungsaktivitäten zur Pathophysiologie<br />
und Wirkweise von IVIG bei chronisch-entzündlichen<br />
Neuropathien (CIDP)<br />
in Zusammenarbeit mit Prof. Jan Lünemann,<br />
Zürich/CH. Das Zentrum Marburg<br />
ist darüber hinaus ein international anerkanntes<br />
Klinisches Prüfzentrum in der Medikamentenentwicklung<br />
und führt Phase II<br />
und III Studien im Bereich neuromuskulärer<br />
Erkrankungen durch. Auch ein Projekt<br />
zur Pharmakoökonomie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen wird derzeit an der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Marburg (PD Dr.<br />
B. Tackenberg, Prof. R. Dodel) weitergeführt.
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik Gießen leitet PD Dr. A.<br />
Hahn eine Untersuchung zur nicht-invasiven<br />
Erfassung der Atemmuskelfunktion<br />
mithilfe der Mundverschlussdruckmessung.<br />
Weiterhin führt diese Abteilung derzeit<br />
eine Verlaufsuntersuchung bei Kindern<br />
mit infantiler Verlaufsform eines Morbus<br />
Pompe unter Enzymersatztherapie durch.<br />
In Kooperation mit Oberärztin Dr. A.<br />
Schänzer (Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Giessen) werden die Muskelbiopsien von<br />
Patienten mit infantiler Verlaufsform des<br />
Morbus Pompe morphologisch untersucht.<br />
Ziel dieser Untersuchungen ist die<br />
Etablierung von histomorphologischen<br />
Markern, die eine bessere prognostische<br />
Aussage zum Verlauf der Erkrankung erlauben.<br />
Die Neuroimmunologische Arbeitsgruppe<br />
der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitätsklinikums<br />
Giessen (bis 30. Juni 2010 Prof.<br />
Dr. F. Blaes, seit 01. Juli 2010 Dr. M.<br />
Tschernatsch) untersucht Autoantigene<br />
bei Patienten mit paraneoplastischen Myositiden<br />
und beim CRPS. Ein Projekt über<br />
die Regulation von MHC I Molekülen auf<br />
Muskelzellen wurde erfolgreich beendet<br />
und wurde mit dem Felix-Jerusalem-Preis<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen der<br />
<strong>DGM</strong> 2010 ausgezeichnet (Singh et al.<br />
2009). Die Projekte wurden aus Mitteln des<br />
Nachlasses von Margarete Schalk gefördert.<br />
Darüber hinaus findet eine klinische<br />
Studie zur Wirksamkeit von IVIg bei CRPS<br />
statt. In Zusammenarbeit mit Dr. Beth<br />
Lang, Oxford, werden Untersuchungen zur<br />
Pathophysiologie des Lambert-Eaton-<br />
Syndroms durchgeführt.<br />
Die Abteilung <strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />
der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitätsklinikums<br />
Giessen wurde zum 1. Juli<br />
2010 von PD Dr. H. Krämer übernommen<br />
(Nachfolge von Prof. Blaes). Es entsteht<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
gerade eine neue Arbeitsgruppe, welche<br />
mittels Mikroneurografie Einzelfaserableitungen<br />
aus beispielsweise dem N. peroneus<br />
durchführen kann. Die einzelnen Fasergruppen<br />
können so klar differenziert<br />
werden. Besonderes Augenmerk gilt hierbei<br />
den autonomen Nervenfasern. Des<br />
Weiteren werden neuroimmunologische<br />
Vorgänge untersucht, welche <strong>für</strong> die Entstehung<br />
und Unterhaltung neuropathischer<br />
Schmerzsyndrome wichtig sind. Die<br />
Untersuchungen finden im Serum, in Hautbiopsien<br />
und auch in vitro statt.<br />
Die Arbeitsgruppe Molekulare Humangenetik<br />
am Universitätsklinikum Gießen<br />
(Prof. Dr. D. Nolte) beschäftigt sich mit der<br />
Identifizierung neuer Genorte und Mutationen<br />
bei Patienten, die an Spinocerebellärer<br />
Ataxie erkrankt sind. Es bestehen Kooperationen<br />
mit PD Dr. B. Tackenberg<br />
(Neurologie Marburg) und Dr. S.J. Kang<br />
(Neurologie Frankfurt).<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Neben regelmäßigen Fallkonferenzen, die<br />
alle drei Monate von einer der Kliniken organisiert<br />
werden, findet ein jährliches Treffen<br />
der Hessischen Muskelzentren statt. In<br />
diesem Jahr wurde das Jahrestreffen der<br />
Hessischen Muskelzentren in der Neurologischen<br />
Klinik des Universitätsklinikums<br />
Marburg durchgeführt.<br />
Seit Mitte 2009 findet in der Universitätsklinik<br />
Gießen monatlich eine interdisziplinäre<br />
„neuromuskuläre Diskussionsrunde“<br />
statt, bei der ausgewählte Muskel- und<br />
Nervenbiopsien mikroskopiert und diskutiert<br />
werden. Die Veranstaltung wird von<br />
Oberärztin Dr. A. Schänzer, Institut <strong>für</strong><br />
Neuropathologie organisiert und beinhaltet<br />
abwechselnd einen neuropädiatrischen<br />
und einen neurologischen Schwerpunkt.<br />
73
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
Im Universitätsklinikum Marburg werden<br />
durch die Abteilung Neuropathologie monatlich<br />
neuropathologisch-klinische Fallkonferenzen<br />
ausgerichtet, in denen besondere<br />
Muskelbefunde diskutiert werden.<br />
Die Veranstaltungen werden mit drei Fortbildungspunkten<br />
durch die Landesärztekammer<br />
zertifiziert.<br />
Betreuungsstrukturen<br />
Die bestehenden Sprechstunden <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen des Muskelzentrums<br />
wurden unverändert weitergeführt.<br />
Weiter ausgebaut wurden die ambulanten<br />
Behandlungsmöglichkeiten mit<br />
immunsuppressiven und immunmodulatorischen<br />
Therapien in der Infusionsambulanz<br />
der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Marburg (PD Dr. B. Tackenberg). Am Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie der Universität<br />
Gießen wird derzeit neben der bisherigen<br />
Routinediagnostik auch ein Schwerpunkt<br />
zur Diagnostik von Hautbiopsien im Rahmen<br />
der Polyneuropathiediagnostik etabliert.<br />
Am Muskelzentrum beteiligen sich derzeit<br />
folgende Kliniken und Institute:<br />
Marburg (www.ukgm.de)<br />
• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Marburg, Rudolf-Bultmann-<br />
Str. 8, 35033 Marburg<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg<br />
GmbH Standort Marburg , Bahnhofstr.<br />
7, 35033 Marburg<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg<br />
GmbH Standort Marburg, Baldingerstr.,<br />
35043 Marburg<br />
Gießen (www.ukgm.de)<br />
• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
74<br />
Standort Gießen, Am Steg 14, 35392<br />
Gießen<br />
• Abteilung Neuropädiatrie und Sozial -<br />
pädiatrie, Universitätsklinikum Gießen<br />
und Marburg GmbH Standort Gießen,<br />
Feulgenstr. 12, 35392 Gießen<br />
• Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH,<br />
Standort Gießen, Schlangenzahl 14,<br />
35392 Gießen<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg<br />
GmbH, Standort Gießen, Arndtstr. 16,<br />
35392 Gießen<br />
Kassel (www.klinikum-kassel.de)<br />
• Neurologische Klinik, Klinikum Kassel,<br />
Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />
• Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrischem<br />
Zentrum, Klinikum Kassel, Mönchebergstr.<br />
41-43, 34125 Kassel<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Klinikum<br />
Kassel, Mönchebergstr. 41-43, 34125<br />
Kassel<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Es bestehen sowohl auf Landes- wie auch<br />
auf Bundesebene intensive Kontakte zur<br />
<strong>DGM</strong>. Bei Konferenzen des Muskelzentrums<br />
sind regelmäßig Mitglieder der <strong>DGM</strong><br />
anwesend. Weiterhin nehmen Mitglieder<br />
des Muskelzentrums regelmäßig an örtlichen<br />
und überregionalen Veranstaltungen<br />
der <strong>DGM</strong> teil.<br />
Publikationen<br />
(Auswahl aus allen 25 „full-length“-Publikationen<br />
des Zentrums im Berichtszeitraum)<br />
Denora PS, Schlesinger D, Casali C, Kok F, Tessa<br />
A, Boukhris A, Azzedine H, Dotti MT, Bruno<br />
C, Truchetto J, Biancheri R, Fedirko E, Di Rocco<br />
M, Bueno C, Malandrini A, Battini R, Sickl E,<br />
de Leva MF, Boespflug-Tanguy O, Silvestri G,<br />
Simonati A, Said E, Ferbert A, Criscuolo C, Heinimann<br />
K, Modoni A, Weber P, Palmeri S, Plasilova<br />
M, Pauri F, Cassandrini D, Battisti C, Pini A,
Tosetti M, Hauser E, Masciullo M, Fabio RD,<br />
Piccolo F, Denis E, Cioni G, Massa R, Giustina<br />
ED, Calabrese O, Melone MA, De Michele G,<br />
Federico A, Bertini E, Durr A, Brockmann K, van<br />
der Knaap MS, Zatz M, Filla A, Brice A, Stevanin<br />
G, Santorelli FM. Screening of ARHSP-TCC<br />
patients expands the spectrum of SPG11 mutations<br />
and includes a large scale gene deletion.<br />
Hum Mutat 2009;29:500-519.<br />
Ferbert A, Kress W. Klinik und Genetik der Gliedergürteldystrophien.<br />
Medgen 2009;21:332-<br />
336.<br />
Hahn A, Mengel E, Reinke J, von Landenberg P,<br />
Tanislav C, Merz C, Neubauer BA. Enzymersatztherapie<br />
bei Morbus Fabry. Vermeidung von Infusionsreaktionen<br />
und Sicherung der Akzeptanz<br />
durch Präparatewechsel. Monatsschr Kinderheilkd<br />
2010;158:477-479.<br />
Krämer HH, He L, Lu B, Birklein F, Sommer C.<br />
Increased pain and neurogenic inflammation in<br />
mice deficient of neutral endopeptidase. Neurobiol<br />
Dis. 2009;35:177-183.<br />
Kress W, Jakubiczka S, Koch MC. Fazioskapulohumerale<br />
Muskeldystrophie: Aktuelle klinische<br />
und molekulargenetische Aspekte. Medizinische<br />
Genetik 2009;21:337-342.<br />
Nolte D, Sobanski E, Wißen A, Regula JU, Lichy<br />
C, Müller U. Spinocerebellar ataxia type 17 associated<br />
with an expansion of 42 glutamine residues<br />
in TATA-box binding protein gene. J Neurol<br />
Neurosurg Psychiatry 2010;81:1396-1399.<br />
Tackenberg B, Nimmerjahn F, Lünemann JD.<br />
Mechanisms of IVIG efficacy in chronic inflammatory<br />
demyelinating polyneuropathy. J Clin<br />
Immunol 2010;30:65-69.<br />
Lünemann JD, Tackenberg B, Stein A, Wandinger<br />
KP, Oertel WH, Wagner HJ, Münz C, Meisel<br />
H, Sommer N, Zipp F. Dysregulated Epstein-<br />
Barr virus infection in patients with CIDP. J Neuroimmunol<br />
2010;218:107-111.<br />
Tschernatsch M, Singh P, Gross O, Gerriets T,<br />
Kneifel N, Probst C, Malas S, Kaps M, Blaes F.<br />
Anti-SOX1 antibodies in patients with paraneoplastic<br />
and non-paraneoplastic neuropathy. J<br />
Neuroimmunol 2010;226:177-180.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
75
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern Bereich Rostock<br />
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Rostock<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. med. R. Benecke<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. J. Pahnke, EFN<br />
Stellvertretender Leiter:<br />
Prof. Dr. med. D. Haffner<br />
Stellvertretender Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. U. Zettl<br />
Struktur<br />
Im Rahmen der umfassenden Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
stehen folgende Standorte in<br />
Rostock <strong>für</strong> die Diagnostik und Therapie<br />
zur Verfügung:<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
• Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendneuro -<br />
psychiatrie<br />
• Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Das Neuromuskuläre Labor an der Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie führt routinemäßig alle histologischen<br />
Untersuchungen von Muskelund<br />
Nervenbiopsien von Erwachsenen<br />
und Kindern durch. Die Zuweisungen erfolgen<br />
aus dem Großraum Rostock/westliches<br />
Mecklenburg-Vorpommern sowie<br />
dem Bundesgebiet (Homepage<br />
www.nrl.uni-rostock.de/index-<br />
Dateien/Diagnostics.htm).<br />
Die ambulante Betreuung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen bzw.<br />
Muskelbeteiligung bei neurologischen Erkrankungen<br />
erfolgt über die etablierten<br />
Spezialambulanzen <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen (Prof. Dr. R. Benecke), neurogenetische<br />
Erkrankungen (Oberarzt Dr.<br />
C. Kamm), neuroimmunologische Erkran-<br />
76<br />
kungen (Prof. Dr. U. Zettl), neurodegenerative<br />
Erkrankungen (Oberarzt Dr. A. Wolters),<br />
die Sprechstunde <strong>für</strong> ALS und andere<br />
Motoneuronerkrankungen (Oberarzt Dr.<br />
Wittstock) oder neuromuskuläre Erkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter (Prof.<br />
Dr. F. Häßler, PD Dr. J. Buchmann).<br />
Kooperationen<br />
Enge Kooperationen bestehen zu PD Dr.<br />
B. Schoser (Friedrich-Baur-Institut, München),<br />
Prof. Dr. J. Weiss (Leiter des Referenzzentrums<br />
<strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
der DGNN, Universitätsklinikum<br />
Aachen) sowie zu Prof. Dr. S. Zierz (Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie, Universität Halle) und Prof.<br />
Dr. H. Reichmann (Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universität Dresden).<br />
Forschung<br />
Auch im Jahre 2010 hat sich die Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie um die Weiterentwicklung<br />
der Botulinumtoxin-Therapie bei<br />
neuromuskulären Erkrankungen bemüht.<br />
Geplante/durchgeführte Fortbildungsveranstaltungen<br />
• Jahrestagung der Nervenärzte Mecklenburg-Vorpommerns<br />
in Rostock<br />
(Dezember 2010)<br />
• dreitägiger EuroCNS-Kurs „Pathology<br />
of Muscle and Nerve Diseases“ im Juni<br />
2010 in Amsterdam (www.eurocns.org)
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Vorpommern<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. Ulf Schminke<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum der Ernst-Moritz-<br />
Arndt-Universität Greifswald<br />
Am Universitätsklinikum Greifswald gibt es<br />
Sprechstunden <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen in der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Orthopädie, dem Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik und der Abteilung Neuropädiatrie<br />
und Stoffwechselerkrankungen<br />
der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin.<br />
Darüber hinaus kooperieren im Bereich<br />
Vorpommern die Institute <strong>für</strong> Pathologie<br />
und Pathophysiologie, die Klinik <strong>für</strong> Kinderchirurgie,<br />
das Zentrum <strong>für</strong> Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde sowie das Sozialpädiatrische<br />
Zentrum Vorpommern.<br />
Personelle Veränderungen im Zentrum<br />
keine<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Im Bereich der Grundlagenforschung beschäftigt<br />
sich eine Arbeitsgruppe des Institutes<br />
<strong>für</strong> Humangenetik zusammen mit<br />
auswärtigen Partnern mit Laminopathien.<br />
Das Greifswalder Institut ist Teil eines europäischen<br />
Netzwerks (EURO-LAMINO-<br />
PATHIES), das zell- und molekularbiologische<br />
Untersuchungen zur Aufklärung des<br />
Pathomechanismus bei Laminopathien<br />
durchführt, insbesondere solcher, die auf<br />
Mutationen in LMNA- und ZMPSTE24-<br />
Gen beruhen.<br />
Das Greifswalder Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie<br />
beschäftigt sich mit der Erforschung<br />
von Ionenkanälen von Muskelzellen und<br />
konnte einen osmo-sensitiven Kathionen-<br />
Kanal aus der Familie der Ionenkanäle mit<br />
transienten Receptorpotentialen im Ske-<br />
lettmuskel von Mäusen nachweisen, der<br />
<strong>für</strong> die Ermüdung von Skelettmuskeln eine<br />
Rolle spielt.<br />
Darüber hinaus beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe<br />
aus der Abteilung <strong>für</strong> Kieferorhtopädie<br />
des Greifswalder Zentrums <strong>für</strong><br />
Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen<br />
schwerpunktmäßig mit dem Einfluss von<br />
Muskelerkrankungen auf den Kauapparat,<br />
insbesondere wird die Rolle von oxidativem<br />
Stresses in masticatorischen Muskeln<br />
in Dystrophin-defizienten Mäusen untersucht.<br />
Im Bereich klinischer Forschung wird die<br />
Rolle der Sonografie von Muskeln und peripheren<br />
Nerven <strong>für</strong> die Diagnostik von<br />
Muskelerkrankungen untersucht.<br />
Neue diagnostische oder therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
An besonderen diagnostischen Möglichkeiten<br />
bietet die humangenetische Arbeitsgruppe<br />
im Rahmen des Muskelzentrums<br />
neben der üblichen genetische Beratung<br />
von Betroffenen und deren Familien sowie<br />
der Vermittlung der molekulargenetische<br />
Diagnostik von Muskelerkrankungen dar -<br />
über hinaus die molekuargenetische Diagnostik<br />
von Laminopathien an, zu denen die<br />
Emery-Dreifuss-Muskeldys trophie (EMD1,<br />
EMD2, EMD3), die Charcot-Marie-Tooth-<br />
Neuropathie Typ 2 B1 (CMT2B1) und die<br />
Kardiomyopathhie mit Rhytmusstörungen<br />
(CMD1A) gehören. Für die mit Mutationen<br />
im Emerin (STA)- und LMNA-Gen assoziierten<br />
Formen der EDMD ist Greifswald ein<br />
etabliertes molekulagenetisches Diagnostikzentrum<br />
im nationalen Muskeldystrophie-Netzwerk<br />
(MD-NET). Bisher gab es<br />
neben diagnostischen Anforderungen aus<br />
ganz Deutschland auch solche aus anderen<br />
europäischen Ländern wie Belgien,<br />
77
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern Bereich Vorpommern<br />
Estland, Jerusalem, Kroatien, Norwegen,<br />
Österreich, Polen, der Schweiz, Spanien,<br />
Ungarn als auch Übersee (USA, Canada,<br />
Korea, China, Australien, Iran).<br />
An besonderen therapeutischen Maßnamen<br />
wird das Greifswalder Drei-Phasen-<br />
Modell, das ursprünglich <strong>für</strong> Patienten mit<br />
Kopfverletzungen etabliert wurde, jetzt<br />
auch <strong>für</strong> Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
ausgeweitet. An diesem Drei-Phasen-<br />
Model sind das Universitätsklinikum<br />
Greifswald als Akutklinikum, die BDH-Klinik<br />
Greifswald als Rehabilitationszentrum<br />
und das Berufsbildungswerk Greifswald<br />
beteiligt. Es bietet Menschen mit Muskelerkrankungen<br />
sowohl eine medizinische<br />
Diagnostik als auch eine Rehabilitationsbehandlung<br />
und darauf aufbauend eine<br />
berufliche Ausbildung, wobei die einzelnen<br />
Phasen der Wiedereingliederung eng miteinander<br />
verzahnt sind. Dieser Ansatz verfolgt<br />
eine interdisziplinäre medizinische<br />
Behandlung und Rehabilitation in enger<br />
Kooperation mit dem Muskelzentrum Vorpommern<br />
am Universitätsklinikum, der<br />
BDH-Klinik als neurologischem Rehabilitationszentrum<br />
und dem Berufsbildungswerk<br />
in Greifswald. Das Modell soll vor<br />
allem muskelkranken Jugendlichen und<br />
Erwachsenen helfen, wieder einen Platz im<br />
Berufsleben zu finden.<br />
Die Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie hat<br />
ihre allgemeine Muskelsprechstunde um<br />
eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Motoneuronerkrankungen ausgeweitet.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Muskeltag 2010 am 13. März 2010 in<br />
Greifswald<br />
Gemeinsame Veranstaltung des Landesverbandes<br />
Mecklenburg-Vorpommern der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V. (<strong>DGM</strong>) zusammen mit dem Neuromuskulären<br />
Zentrum M-V, dem Universitätskli-<br />
78<br />
nikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität,<br />
der BDH-Klinik Greifswald und dem Berufsbildungswerk<br />
Greifswald. Es handelte<br />
sich um eine Informationsveranstaltung<br />
mit insgesamt 85 Teilnehmern, insbesondere<br />
konnten sich Betroffene, Angehörige,<br />
Therapeuten und Ärzten über moderne<br />
Behandlungsmethoden bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen informieren. Als Schwerpunkt<br />
der Veranstaltung wurde auch ein<br />
neues Drei-Phasen-Modell zur übergreifenden<br />
Behandlung von muskelkranken<br />
Menschen öffentlich vorgestellt.<br />
Wissenschaftliche Publikationen aus dem<br />
Zentrum in 2010<br />
Columbaro M, Mattioli E, Schena E, Capanni C,<br />
Cenni V, Levy N, Navarro CL, Del Coco R,<br />
Squarzoni S, Camozzi D, Hutchison CJ, Wehnert<br />
M, Lattanzi G. Prelamin A processing and<br />
functional effects in restrictive dermopathy. Cell<br />
Cycle 2010;9(23):4766-4768.<br />
Roblek M, Schüchner S, Huber V, Ollram K,<br />
Vlcek-Vesely S, Foisner R, Wehnert M, Ogris E.<br />
Monoclonal antibodies specific for disease-associated<br />
point-mutants: lamin A/C R453W and<br />
R482W. PLoS One 2010;5(5):e10604.<br />
Fidzianska A, Niebrój-Dobosz I, Madej-Pilarczyk<br />
A, Duong NT, Wehnert M. X-linked Emery-Dreifuss<br />
muscular dystrophy with lamin A deficiency<br />
and IBM inclusions. Clin Neuropathol<br />
2010;29(2):78-83.<br />
Randles KN, Lam le T, Sewry CA, Puckelwartz<br />
M, Furling D, Wehnert M, McNally EM, Morris<br />
GE. Nesprins, but not sun proteins, switch isoforms<br />
at the nuclear envelope during muscle<br />
development. Dev Dyn 2010;239(3):998-1009.<br />
Rudnik-Schöneborn S, Vogelgesang S, Armbrust<br />
S, Graul-Neumann L, Fusch C, Zerres K.<br />
Digital necroses and vascular thrombosis in severe<br />
spinal muscular atrophy. Muscle Nerve<br />
2010;42(1):144-147.
Pritschow BW, Lange T, Kasch J, Kunert-Keil C,<br />
Liedtke W, Brinkmeier H. Functional TRPV4<br />
channels are expressed in mouse skeletal muscle<br />
and can modulate resting Ca(2+) influx and<br />
muscle fatigue. Pflugers Arch 2010 (epub ahead<br />
of print).<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />
Pavlovic D, Kunert-Keil C. Histological changes<br />
in masticatory muscles of mdx mice. Arch Oral<br />
Biol 2010;55(4):318-24.<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />
Pavlovic D, Kunert-Keil C. Increased oxidative<br />
stress in dystrophin deficient (mdx) mice. masticatory<br />
muscles. Experimental and Toxicological<br />
Pathology 2010, Doi:10.1016/j.etp.2010.04.006.<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />
Morgenstern S, Pavlovic D, Kunert-Keil C. Differential<br />
expression of MyHC isoforms in masticatory<br />
muscles of mdx mice. Europ J Orthodont<br />
2011, Doi:cjq11310.1093/ejo/cjq113.<br />
Morris G E, Sewry CA, Wehnert M. Molecular<br />
Genetics of Emery–Dreifuss Muscular Dystrophy.<br />
In: Encyclopedia of Life Sciences (ELS).<br />
John Wiley & Sons, Ltd: Chichester.<br />
www.els.net/ 2010:1-8, DOI:10.1002/<br />
9780470015902.a0022438.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
79
Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />
Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. E. B. Ringelstein<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie<br />
Westfälische Wilhelms-Universität<br />
Münster<br />
Der klinische Kooperationsverbund des<br />
Neuromuskulären Zentrums (NMZ) Münster/Westfalen<br />
behandelt neuromuskulär erkrankte<br />
Patienten aus dem Einzugsgebiet<br />
des Universitätsklinikums Münster (UKM)<br />
mit etwa drei Millionen Einwohnern. Seit<br />
der Gründung des NMZ im Jahr 1995 besteht<br />
eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit<br />
zwischen den einzelnen Partnerinstitutionen<br />
und innerhalb des UKM.<br />
Die folgenden Kliniken und Institute sind<br />
am NMZ Münster/Westfalen beteiligt:<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM<br />
(Direktor: Prof. Dr. Dr. E. B. Ringelstein)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM – Sektion <strong>für</strong> Schlafmedizin und<br />
ambulante Neurologie<br />
(Leitender Arzt: Prof. Dr. P. Young)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM – Abteilung <strong>für</strong> Entzündliche Erkrankungen<br />
des Nervensystems und<br />
Neuroonkologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. H. Wiendl)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie<br />
des UKM (Direktor: Prof. Dr. H.<br />
Omran), Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
(Leiter: Prof. Dr. G. Kurlemann)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
des UKM<br />
(Direktor: Prof. Dr. W. Stummer)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Orthopädie<br />
des UKM<br />
(Direktor: Prof. Dr. G. Gosheger)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderorthopä-<br />
80<br />
die, Fußchirurgie und Deformitäten -<br />
rekonstruktion des UKM<br />
(Chefarzt: Prof. Dr. R. Rödl)<br />
• Medizinische Klinik C des UKM,<br />
Kardiologie und Angiologie (Kommis -<br />
sarische Leitung: Prof. Dr. L. Eckhardt<br />
und Prof. Dr. H. Reinecke)<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie des UKM<br />
(Direktor: Prof. Dr. W. Paulus)<br />
• Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Städtischen<br />
Klinikums Osnabrück<br />
(Chefarzt: Prof. Dr. F. Stögbauer)<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neurologie der Weserbergland-Klinik<br />
Höxter<br />
(Chefarzt: Dr. K. Dechant)<br />
Personalia<br />
Leiter des NMZ ist unverändert Prof. Dr. E.<br />
B. Ringelstein, Direktor der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie des UKM. Koordinator<br />
und Ansprechpartner des NMZ ist der<br />
leitende Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Prof. Dr. P. Young. Die Leitung des neurogenetischen<br />
Labors und der 2008 neu geschaffenen<br />
Sektion Schlafmedizin der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie liegt bei<br />
Prof. Dr. Young. Seit dem 1. Januar 2009<br />
ist die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie in das Medizinische<br />
Versorgungszentrum (MVZ) des<br />
UKM integriert; ermächtigter Kassenarzt<br />
ist Prof. Dr. Young.<br />
Assoziierte Mitglieder des NMZ<br />
Münster/Westfalen<br />
Seit November 2009 besteht eine assoziierte<br />
Mitgliedschaft der Neuromuskulären<br />
Sprechstunde am Klinikum Osnabrück<br />
zum NMZ Münster/Westfalen. Diese wird<br />
in Form einer Ermächtigungsambulanz zur<br />
Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen<br />
von Dr. Neumann (Oberarzt der Neurologi-
schen Klinik des Klinikums Osnabrück) im<br />
KV-Zulassungsbezirk Osnabrück auf Zuweisung<br />
von Fachärzten <strong>für</strong> Neurologie<br />
und Nervenärzten geführt.<br />
In der Neurologischen Klinik der Asklepios<br />
Weserberglandklinik in Höxter (Chefarzt Dr.<br />
Klaus Dechant) wird eine auf neuromuskuläre<br />
Erkrankungen spezialisierte Rehabilitationsbehandlung<br />
bei Erwachsenen und<br />
Kindern durchgeführt. Zu Beginn steht ein<br />
Eingangsassessment mit dem Ziel, die individuellen<br />
und z.T. standardisierten Therapiemodule<br />
entsprechend des muskulären<br />
Status‘ und der Fähigkeitsstörungen<br />
der Patienten zusammenzustellen. Es<br />
kommen krankengymnastische Maßnahmen,<br />
gerätegestützte Bewegungstherapie,<br />
physikalische Maßnahmen und balneotherapeutische<br />
Maßnahmen zum Einsatz.<br />
Die Ergebnisse jeder Rehabilitation werden<br />
evaluiert. Es werden Hilfsmittelanpassungen<br />
beraten und diese können erprobt<br />
werden (Ergotherapie, Orthopädietechnik,<br />
medizinischer Schuhmacher). Es besteht<br />
die Möglichkeit einer flankierenden neurologischen,<br />
orthopädischen und internistischen<br />
Diagnostik. Bei der Überleitung zur<br />
gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe<br />
werden Hilfen geleistet.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Die neurogenetische Arbeitsgruppe in der<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM wird weiterhin von Prof. Dr. P. Young<br />
geleitet. In dieser Arbeitgruppe werden<br />
insbesondere Genotyp-Phänotyp-Korrela -<br />
tionen hereditärer Neuropathien und die<br />
molekulare Pathologie peripherer Nervern<br />
untersucht. Mittels verschiedener transgener<br />
Mausmodelle werden molekulare Interaktionen<br />
zwischen peripher Glia und Axonen<br />
untersucht. Des Weiteren werden in<br />
diesen Gruppen Techniken zur Manipulation<br />
der Genexpression in vivo und in vitro<br />
etabliert. 2009 wurde unter Federführung<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
von Prof. Dr. P. Young die erste Metaanalyse<br />
zur Therapie der HMSN in der Cochrane<br />
Libery in Kooperation mit dem Neu -<br />
romuscular-Disease Center in Naarden<br />
(Niederlande) publiziert.<br />
Die Arbeitsgruppen werden aktuell durch<br />
die DFG und das IMF-Programm der Universität<br />
gefördert. Es bestehen weiterhin<br />
übergreifende Forschungsprojekte mit der<br />
Sektion Schlafmedizin. Dabei werden insbesondere<br />
schlafbezogene Atmungsstörungen<br />
bei verschiedenen neuromuskulären<br />
Erkrankungen und weitere Ursachen<br />
einer verminderten Schlafqualität bei betroffenen<br />
Patienten untersucht. Einen<br />
Schwerpunkt stellen hier erneut die hereditären<br />
Neuropathien (HMSN), aber auch<br />
der Morbus Pompe und die Amyotrophe<br />
Lateralsklerose dar. Diese Arbeiten werden<br />
z.T. durch das IMF der Medizinischen Fakultät<br />
gefördert.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
In Zusammenarbeit mit der Fortbildungsakademie<br />
der Ärztekammer Westfalen-<br />
Lippe und der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin<br />
an der WWU Münster werden<br />
regelmäßig interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Workshops zu neuromuskulären<br />
und neurogenetischen Themen<br />
angeboten. Weiterhin finden zudem<br />
regelmäßige neuromuskuläre Falldemonstrationen<br />
und interdisziplinäre neuropathologisch-neuromuskuläre<br />
Demonstrationen<br />
statt. Daneben nahmen Referenten des<br />
Muskelzentrums erneut an zahlreichen<br />
Fortbildungsveranstaltungen in auswärtigen<br />
Zentren teil, u.a. auch bei der Fortbildungsakademie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Neurologie.<br />
Betreuungsstrukturen<br />
An der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
des Universitätsklinikums Münster werden<br />
erwachsene neuromuskulär erkrankte Patienten<br />
in enger Abstimmung zwischen<br />
81
Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />
Poliklinik, stationärem und teilstationärem<br />
Bereich und den Abteilungen <strong>für</strong> Krankengymnastik<br />
und Ergotherapie sowie in Zusammenarbeit<br />
mit den anderen beteiligten<br />
Instituten und Kliniken des NMZ diagnostiziert,<br />
behandelt und teilweise langfristig<br />
betreut. Neu hinzugekommen ist eine<br />
Tagesklinik mit derzeit sechs Behandlungsplätzen,<br />
in der auch neuromuskuläre<br />
Patienten unter bestimmten Voraussetzungen<br />
diagnostiziert und behandelt werden<br />
können. Ebenfalls neu hinzugekommen ist<br />
eine neurogenetische Sprechstunde mit<br />
dem Schwerpunkt hereditäre Neuropathien.<br />
Wesentlich verbessert hat sich<br />
die Versorgung schwerstkranker neuromus<br />
kulärer Patienten, da die Kapazität der<br />
klinikeigenen Intensivstation auf 13 Beatmungsplätze<br />
erweitert wurde und zunehmend<br />
Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />
Hypoventilationssyndromen auf<br />
eine nicht-invasive Heimbeatmung eingestellt<br />
werden können.<br />
Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie<br />
Die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie ist Teil des<br />
MVZ am Universitätsklinikum Münster.<br />
Ärztlicher Vertreter von Prof. Young in dieser<br />
Ambulanz ist Herr Oberarzt PD Dr. M.<br />
Schilling. Die Sprechstunde ist offen <strong>für</strong> erwachsene<br />
Patienten aus dem gesamten<br />
Spektrum der neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt<br />
stellt die medizinische und sozialmedizinische<br />
Betreuung von Patienten mit hereditären<br />
Neuropathien, amyotropher Latera<br />
l sklerose, myotoner Dystrophie und<br />
Morbus Pompe dar. Patienten mit Myasthenia<br />
gravis und inflammatorischen Polyneuropathien<br />
werden zukünftig in Kooperation<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> entzündliche<br />
Erkrankungen des Nervensystems am<br />
UKM betreut. Für Patienten mit hereditären<br />
Neuropathien (HMSN) hat die Ambu-<br />
82<br />
lanz ihren überregionalen Einzugsbereich<br />
weiter ausgebaut. Für Patienten mit Morbus<br />
Pompe hat das NMZ ebenfalls regionalen<br />
Zentrumscharakter erlangt, da mittlerweile<br />
14 Patienten unter laufender Enzymersatztherapie<br />
regelmäßig betreut<br />
werden. Das NMZ deckt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
und der Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie des UKM<br />
alle diagnostischen Basisuntersuchungen<br />
ab (Neu rophysiologie, Labordiagnostik,<br />
Muskelbi opsie). Zahlreiche molekulargenetische<br />
Untersuchungen können im neurogenetischen<br />
Labor der Klink und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie durchgeführt werden. In<br />
der langfristigen Versorgung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen kooperiert<br />
die Ambulanz mit der orthopädischen<br />
und kardiologischen Universitätsklinik,<br />
der Physiotherapie-Abteilung und den<br />
orthopädischen Werkstätten des UKM.<br />
Ferner ist eine enge Zusammenarbeit mit<br />
ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen<br />
sowie niedergelassenen<br />
Fachärzten gewährleistet. Die institutionelle<br />
Nähe unserer Neuromuskulären Ambulanz<br />
zum Schlaflabor der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie eröffnet die häufig genutzte<br />
Möglichkeit, Patienten mit Schlafstörungen<br />
oder einer exzessiven Tagesschläfrigkeit<br />
schlafmedizinisch zu untersuchen und<br />
optimal zu behandeln. Dieser Aspekt<br />
konnte durch die nochmalige Erweiterung<br />
des Schlaflabors auf insgesamt zwölf Betten<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Young<br />
(FA Neurologie, FW Schlafmedizin, FW Intensivmedizin)<br />
und der Intensivstation gestärkt<br />
werden. Im Jahr 2009 wurden 89<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
auf eine nicht-invasive Heimbeatmung<br />
eingestellt. Damit ist die Zahl dieser<br />
Patienten weiterhin steigend. In diesem<br />
Bereich ist der ärztliche Vertreter Prof.<br />
Dr. R. Dziewas (FA Neurologie, FW Schlafmedizin,<br />
FW Intensivmedizin).
Die intensive Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie (Direktor: Prof.<br />
Dr. W. Paulus) wurde ausgebaut. In regelmäßigen<br />
neurohistologischen Konferenzen,<br />
bei denen alle aktuellen Muskelbiopsien<br />
am Diskussionsmikroskop demonstriert<br />
und gemeinschaftlich diskutiert<br />
werden, kommen verschiedene Mitglieder<br />
des NMZ zusammen. Ebenfalls direkt im<br />
Hause kann ein großer Teil der molekulargenetischen<br />
Diagnostik hereditärer Neuropathien<br />
und anderer neuromuskulärer<br />
Krankheiten im Labor <strong>für</strong> Neurologische<br />
Molekulardiagnostik der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie erfolgen.<br />
In Ergänzung zu der bewährten Zusammenarbeit<br />
mit den Kliniken <strong>für</strong> Neuro -<br />
chirurgie (Nerv- und Muskelbiopsien) und<br />
Orthopädie, der Medizinischen Klinik C –<br />
Kardiologie (Herzmuskelbeteiligung bei<br />
Myopathien) und dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(Diagnostik und humangenetische<br />
Beratung) konnte insbesondere die Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />
(Direktor: Prof. Dr. H.H. Scheld; Thymektomie<br />
bei Myasthenia gravis) gefestigt werden.<br />
In Kooperation mit dem Bereich Psychosomatik<br />
der Kinderklinik unter Leitung<br />
von Prof. Dr. E. Kammerer bestehen Möglichkeiten<br />
einer neuropsychologischen<br />
Diagnostik und eventuellen psychischen<br />
Betreuung betroffener Kinder. In der Patientenversorgung<br />
besteht eine enge Kooperation<br />
<strong>für</strong> die Orthesenversorgung mit<br />
der Klinik <strong>für</strong> Technische Orthopädie unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Wetz. Eine neue<br />
Kooperation hat sich mit der Klinik <strong>für</strong> Kinderthopädie,<br />
Fußchirurgie und Deformitätenrekonstruktion<br />
in der operativen<br />
Ver sorgung neuromuskulär bedingter Fuß -<br />
deformitäten ergeben. Die Patienten mit<br />
Fußdeformitäten aus der neurogeneti-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
schen Sprechstunde werden hier interdisziplinär<br />
betreut.<br />
Neuropädiatrie<br />
Das neuropädiatrische Team in der Klinik<br />
<strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie des UKM ist spezialisiert<br />
auf die Diagnose und Behandlung<br />
neuromuskulärer Erkrankungen. Dies erfordert<br />
einen interdisziplinären Ansatz und<br />
enge Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />
der pädiatrischen Pulmonologie (Lungenheilkunde)<br />
und Kardiologie, der Klinik <strong>für</strong><br />
Kinderorthopädie, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
und anderen. Zusätzlich zur Muskeldystrophie<br />
Duchenne, kongenitalen, erworbenen<br />
und entzündlichen Myopathien werden<br />
hereditäre Neuropathien, Motoneuron-<br />
Erkrankungen und Erkrankungen der neu -<br />
romuskulären Synapse entsprechend<br />
neuesten wissenschaftlichen Standards<br />
diagnostiziert und behandelt. Die folgenden<br />
Untersuchungsmöglichkeiten stehen<br />
zur Verfügung: Laboruntersuchungen,<br />
insbesondere molekulargenetische Diagnostik,<br />
Neurophysiologie, Ultraschall und<br />
Kernspintomografie der Muskulatur, Echokardiografie<br />
und EKG, Nerven-, Muskelbiopsie,<br />
Lungenfunktionsprüfung,<br />
Laryngo-, Tracheo-, Bronchoskopie, Stoffwechseldiagnostik.<br />
Um die Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />
stetig optimieren zu können, ist die<br />
Kinderklinik an neuromuskulären Forschungsprojekten<br />
beteiligt oder hat diese<br />
selbst initiiert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
stehen das Kind und seine Familie<br />
mit deren individuellen Bedürfnissen im<br />
Kontext der neuromuskulären Erkrankung.<br />
Das Team der Neuropädiatrie arbeitet eng<br />
mit den betroffenen Familien zusammen<br />
und ist Ansprechpartner bei allen aufkommenden<br />
Fragen.<br />
83
Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Es besteht weiterhin enger Kontakt mit<br />
den Landesverbänden Niedersachsen und<br />
Nordrhein-Westfalen der <strong>DGM</strong>. Intensiver<br />
Kontakt zur Untergruppe Peroneale Muskelatrophie<br />
der <strong>DGM</strong> besteht weiter. Prof.<br />
Dr. P. Young ist medizinischer Berater der<br />
Internetseite www.hmsn.de<br />
Publikationen 2010 zu neuromuskulären<br />
Themen (aus der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie des UKM)<br />
Boentert M, Dziewas R, Heidbreder A, Happe S,<br />
Kleffner I, Evers S, Young P. Fatigue, reduced<br />
sleep quality and restless legs syndrome in<br />
Charcot-Marie-Tooth disease: a web-based survey.<br />
J Neurol 257:646-652.<br />
Duning T, Warnecke T, Schirmacher A, Schiffbauer<br />
H, Lohmann H, Mohammadi S, Young P,<br />
Deppe M. Specific pattern of early white-matter<br />
changes in pure hereditary spastic paraplegia.<br />
Mov Disord 25:1986-1992.<br />
Gess B, Lohmann C, Halfter H, Young P. Sodium-dependent<br />
vitamin C transporter 2 (SVCT2)<br />
is necessary for the uptake of L-ascorbic acid<br />
into Schwann cells. Glia 58:287-299.<br />
Kleffner I, Schirmacher A, Gess B, Boentert M,<br />
Young P. Four novel mutations of the myelin<br />
protein zero gene presenting as a mild and lateonset<br />
polyneuropathy. J Neurol 257:1864-1868.<br />
Warnecke T, Duning T, Schirmacher A, Mohammadi<br />
S, Schwindt W, Lohmann H, Dziewas R,<br />
Deppe M, Ringelstein EB, Young P. A novel<br />
s plice site mutation in the SPG7 gene causing<br />
widespread fiber damage in homozygous and<br />
heterozygous subjects. Mov Disord 25:413-420.<br />
84
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. W. F. Haupt<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />
Universität zu Köln<br />
Nach wie vor sind die Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die ambulante Tätigkeit in den<br />
Muskelzentren schwierig. Wenn auch in einigen<br />
Standorten im Bereich Nordrhein<br />
bereits ambulante Leistungen nach § 116b<br />
SGB V abgerechnet wurden, so ist immer<br />
noch nicht sicher, ob diese in Rechnung<br />
gestellten Leistungen auch vergütet werden.<br />
In einigen anderen Standorten ist die<br />
Planung noch nicht abgeschlossen. Die<br />
Mitglieder des Muskelzentrums Nordrhein<br />
haben auch in 2010 drei Arbeitssitzungen<br />
abgehalten, die jeweils von etwa 20 Mitgliedern<br />
besucht wurden und die mit je<br />
etwa sechs multidisziplinären Fallvorstellungen<br />
bestückt waren. Hier kamen die<br />
klinischen, neurophysiologischen, neuropathologischen<br />
und genetischen Gesichtspunkte<br />
zur Sprache und wurden lebhaft<br />
diskutiert. Diese Arbeitstreffen führen<br />
stets zu einem sehr regen Informationsaustausch<br />
und zur Verbesserung der Koordination<br />
der einzelnen Arbeitsgruppen.<br />
1. Aachen<br />
a) Institut <strong>für</strong> Humangenetik der RWTH<br />
Aachen<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> das Muskelzentrum:<br />
Prof. Dr. Klaus Zerres<br />
(kzerres@ukaachen.de),<br />
Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn<br />
(srudnik-schoeneborn@ukaachen.de)<br />
Tel.: 0241/8080178, Fax: 0241/8082580<br />
Die diagnostischen und wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkte im Bereich neuromus-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kulärer Erkrankungen im Jahr 2010 lagen<br />
weiterhin bei der klassischen spinalen<br />
Muskelatrophien (SMA) und ihren Sonderformen<br />
und den hereditären Neuropathien.<br />
Auch erbliche Myopathien sind wichtige<br />
differenzialdiagnostische Felder. So werden<br />
wir ab 2011 unser diagnostisches Angebot<br />
auf die myotonen Dystrophien Typ 1<br />
und 2, die bulbospinale Muskelatrophie<br />
Typ Kennedy und die facioscapulo -<br />
humerale Muskeldystrophie (FSHD) erweitern.<br />
Im Bereich der Forschung haben wir neue<br />
Erkenntnisse zum klinischen Bild der infantilen<br />
SMA beitragen können. Nachdem<br />
durch Mausmodelle in den letzen Jahren<br />
deutlich wurde, dass Gefäßanomalien zum<br />
Manifestationsspektrum der SMN1-Defizienz<br />
gehören, haben wir aus klinischer<br />
und pathoanatomischer Sicht anhand von<br />
zwei Patienten, die digitale Nekrosen entwickelt<br />
haben, diese Beobachtung bestätigen<br />
können (Rudnik-Schöneborn et al.<br />
2010a).<br />
Zeitgleich bemühen wir uns um die weitere<br />
Erforschung der SMA-Sonderformen.<br />
Die Identifikation von Genen und Mutationsanalyse<br />
von Kandidatengenen <strong>für</strong> die<br />
(ponto)cerebelläre Hypoplasie mit SMA<br />
(PCH-1) wird an unserem Institut mit<br />
Nachdruck verfolgt.<br />
Im Berichtzeitraum haben wir außerdem<br />
eine Geschwisterschaft mit einem molekulargenetisch<br />
gesicherten Andermann-Syndrom<br />
veröffentlicht, die belegt, dass das<br />
Andermann-Syndrom sehr variabel sein<br />
und sich als reine periphere Neuropathie<br />
des frühen Kindesalters manifestieren<br />
kann (Rudnik-Schöneborn et al. 2009).<br />
In Zusammenarbeit mit anderen Kollegen<br />
haben wir erstmalig das Auftreten einer<br />
bestimmten erblichen Herzrhythmusstö-<br />
85
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
rung, des Brugada-Syndroms, bei Patienten<br />
mit einer myotonen Dystrophie Typ 2<br />
beschrieben (Rudnik-Schöneborn et al.<br />
2010b) und zum klinischen und morphologischen<br />
Spektrum bei der FSHD beigetragen<br />
(Reilich et al. 2010).<br />
1. a) Literatur:<br />
Rudnik-Schöneborn S, Hehr U, von Kalle T, Bornemann<br />
A, Winkler J, Zerres K. Andermann syndrome<br />
can be a phenocopy of hereditary motor<br />
and sensory neuropathy – report of a discordant<br />
sibship with a compound heterozygous mutation<br />
of the KCC3 gene. Neuropediatrics.<br />
2009;40:129-133.<br />
Reilich P, Schramm N, Schoser B, Schneiderat<br />
P, Strigl-Pill N, Müller-Höcker J, Kress W, Ferbert<br />
A, Rudnik-Schöneborn S, Noth J, Lochmüller<br />
H, Weis J, Walter MC. Facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy presenting with unusual<br />
phenotypes and atypical morphological fea -<br />
tures of vacuolar myopathy. J Neurol 2010;<br />
257:1108-1118.<br />
Rudnik-Schöneborn S, Vogelgesang S, Armbrust<br />
S, Graul-Neumann L, Fusch C, Zerres K.<br />
Digital necroses and vascular thrombosis in severe<br />
spinal muscular atrophy. Muscle Nerve<br />
2010a;42:144-147.<br />
Rudnik-Schöneborn S, Schaupp M, Lindner A,<br />
Kress W, Schulze-Bahr E, Zumhagen S, Elbracht<br />
M, Zerres K. Brugada-like cardiac disease<br />
in myotonic dystrophy type 2: report of two<br />
unrelated patients. Eur J Neurol 2010b (epub<br />
ahead of print).<br />
b) Neurologie und Neuropädiatrie<br />
Neuromuskuläre Ambulanz (Erwachsene):<br />
Dr. Kristl Claeys<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Direktor: Prof. Dr. J.B. Schulz<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />
Tel.: 0241/8089605, Fax:<br />
0241/803389605,<br />
E-Mail: kclaeys@ukaachen.de<br />
86<br />
Neuropädiatrische Ambulanz (bis zum 17.<br />
Lebensjahr):<br />
Prof. Dr. Martin Häusler<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Direktor: Prof. Dr. N. Wagner<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />
Tel.: 0241/8088773, Fax: 0241/8082484<br />
Die Neurologische Klinik und die Neuropädiatrische<br />
Ambulanz der Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin am Universitätsklinikum<br />
der RWTH Aachen bieten eine<br />
Spezialsprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen an. Die Arbeit dieser Ambulanz<br />
konzentriert sich auf Erwachsene,<br />
Kinder und Jugendliche mit verschiedensten<br />
neuromuskulären Erkrankungen, wie<br />
Myopathien, (Poly)Neuropathien, myasthene<br />
Erkrankungen und Erkrankungen<br />
der Motoneurone.<br />
Für die Diagnostik und Behandlung betroffener<br />
Patienten wichtige Kooperationspartner<br />
innerhalb des Universitätsklinikums<br />
sind das Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Joachim Weis), das Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik (Direktor: Prof. Dr.<br />
Klaus Zerres), das Neurophysiologische<br />
Labor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie, die Klinik<br />
<strong>für</strong> Diagnostische und Interventionelle<br />
Neuroradiologie, das Sozialpädiatrische<br />
Zentrum der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
sowie Spezialisten aus den<br />
Bereichen Lunge, Herz, Orthopädie, Rheumatologie/Immunologie<br />
und Endokrinologie.<br />
Wissenschaftlich kooperiert unser Zentrum<br />
lokal und überregional mit verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen, beispielsweise zu<br />
Myopathien, zur Amyotrophischen Lateralsklerose<br />
(ALS), zu Charcot-Marie-Tooth<br />
Neuropathien (CMT) und zu Spinalen Muskelatrophien<br />
(SMA). Dies gewährleistet eine<br />
Versorgung unserer Patienten auf dem
neuesten Stand der Wissenschaft und ermöglicht<br />
zugleich die Teilnahme an nationalen<br />
und internationalen wissenschaftlichen<br />
Studien.<br />
1. b) Publikationen Neurologie und<br />
Neuropädiatrie (2010):<br />
Laforêt P, Doppler V, Caillaud C, Laloui K, Claeys<br />
KG, Richard P, Ferreiro A, Eymard B. Rigid<br />
spine syndrome revealing late-onset Pompe<br />
disease. Neuromuscul Disord 2010;20:128-130.<br />
Claeys KG, Maisonobe T, Böhm J, Laporte J,<br />
Hezode M, Romero NB, Brochier G, Bitoun M,<br />
Carlier RY, Stojkovic T. Phenotype of a patient<br />
with recessive centronuclear myopathy and a<br />
novel BIN1 mutation. Neurology 2010;74:519-<br />
521.<br />
Claeys KG, Sozanska M, Martin JJ, Lacene E,<br />
Vignaud L, Stockholm D, Laforêt P, Eymard B,<br />
Kichler A, Scherman D, Voit T, Israeli D. DNAJB2<br />
expression in normal and diseased human and<br />
mouse skeletal muscle. Amer J Pathol<br />
2010;176:2901-2910.<br />
Claeys KG, Pellissier JF, Garcia-Bragado F, Weis<br />
J, Urtizberea A, Poza J, Cobo AM, Stoltenburg<br />
G, Figarella-Branger D, Willems PJ, Depuydt<br />
CE, Kleiner W, Pouget J, Piraud M, Brochier G,<br />
Romero NB, Fardeau M, Goebel HH, Bönnemann<br />
C, Voit T, Eymard B, Laforet P. Myopathy<br />
with hexagonally cross-linked crystalloid inclusions:<br />
Delineation of a new clinico-pathological<br />
entity. Neuromuscul Disord 2010;20:701-708.<br />
Wary C, Nadaj-Pakleza A, Laforêt P, Claeys KG,<br />
Carlier R, Monnet A, Fleury S, Baligand C, Eymard<br />
B, Labrune P, Carlier PG. Investigating glycogenosis<br />
type III patients with multi-parametric<br />
functional NMR imaging and spectroscopy.<br />
Neuromuscul Disord 2010;20:548-558.<br />
Hernandez-Lain A, Husson I, Monnier N, Farnoux<br />
C, Brochier G, Lacène E, Beuvin M, Viou<br />
M, Manéré L, Claeys KG, Fardeau M, Lunardi J,<br />
Voit T, Romero NB. De novo RYR1 heterozygous<br />
mutation (I4898T) causing lethal core-rod<br />
myopathy in twins. Europ J Med Genet 2010.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Voigt A, Herholz D, Fiesel FC, Kaur K, Müller D,<br />
Karsten P, Weber SS, Kahle PJ, Marquardt T,<br />
Schulz JB. TDP-43-mediated neuron loss in vivo<br />
requires RNA-binding activity. PLoS One<br />
2010;5(8):e12247.<br />
Fiesel FC, Voigt A, Weber SS, Van den Haute C,<br />
Waldenmaier A, Görner K, Walter M, Anderson<br />
ML, Kern JV, Rasse TM, Schmidt T, Springer W,<br />
Kirchner R, Bonin M, Neumann M, Baekelandt<br />
V, Alunni-Fabbroni M, Schulz JB, Kahle PJ.<br />
Knockdown of transactive response DNA-binding<br />
protein (TDP-43) downregulates histone<br />
deacetylase 6. EMBO J 2010;29(1):209-221.<br />
2. Bonn<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />
Universität Bonn<br />
Leiter: Prof. Dr. med. T. Klockgether,<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Universitätsklinikum Bonn,<br />
Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />
Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />
Oberärztin PD Dr. C. Kornblum,<br />
Oberarzt Dr. J. Reimann, Dr. Anhuf,<br />
Th. Dold; Tel.: 0228/287-15714 (9.00 bis<br />
12.00 Uhr)<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale<br />
Erkrankungen und Myotone Dystrophien:<br />
Oberärztin PD Dr. C. Kornblum; Tel.:<br />
0228/287-15714 (9.00 bis 12.00 Uhr)<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
(ALS) und andere Motoneuronerkrankungen:<br />
Oberarzt Prof. Dr. M.T.<br />
Heneka, Dr. D. Kurzwelly; Tel.: 0228/287-<br />
15714 (9.00 bis 12.00 Uhr), -13091<br />
(13.00 bis 15.00 Uhr)<br />
Muskellabor: Organisatorische Leitung:<br />
Oberärztin PD Dr. C. Kornblum; Ärztliche<br />
Mitarbeiter: Oberarzt Dr. J. Reimann, Dr.<br />
D. Anhuf, Th. Dold; TA: K. Kappes-Horn,<br />
K. Tolksdorf, M. Stepien-Mering;<br />
Telefon: 0228/287-16391<br />
Diagnostik und Therapie von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen sind seit<br />
87
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
1982 einer der Schwerpunkte der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Bonn. Mitochondriale<br />
Erkrankungen und Myotone<br />
Dystrophien bilden einen klinischen und<br />
wissenschaftlichen Schwerpunkt der Klinik.<br />
Fokus der Arbeiten von PD Dr. Kornblum<br />
sind Untersuchungen zur klinischen<br />
Phänotypisierung sowie klinische, genetische<br />
und biochemische Analysen zur Genotyp-Phänotyp<br />
Variabilität mitochondrialer<br />
Erkrankungen. Eine 2009 begonnene<br />
Studie zu Klinik und Genetik isolierter mitochondrialer<br />
Myopathien wird fortgesetzt,<br />
Zwischenergebnisse wurden auf der 83.<br />
Jahrestagung der DGN 2010 vorgestellt.<br />
Ein zerebrales Bildgebungsprojekt bei Patienten<br />
mit MELAS-Syndrom wurde initiiert<br />
und ist voraussichtlich Ende 2010 abgeschlossen.<br />
Die Neurologische Universitätsklinik<br />
Bonn ist Zentrum des horizontalen<br />
klinischen Netzwerkes <strong>für</strong> mitochondriale<br />
Erkrankungen (MITONET), einem<br />
seit Mitte 2009 durch das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
mehrjährig geförderten bundesweiten Forschungsprojektes.<br />
Patienten mit mitochondrialen<br />
Erkrankungen werden seither<br />
fortlaufend über unsere Spezialambulanz<br />
in das nationale MITONET-Register aufgenommen.<br />
2010 wurde das Patiententreffen-West<br />
des „Mito-Teams“ der <strong>DGM</strong> in<br />
Bonn veranstaltet. Die zerebralen Bildgebungsprojekte<br />
mit 3T MRT- und neuropsychologischen<br />
Untersuchungen bei Patienten<br />
mit Myotoner Dystrophie Typ 1 und Typ<br />
2 wurden Ende 2010 abgeschlossen, eine<br />
Verlaufsstudie über einen Zeitraum von<br />
zwei bis drei Jahren ist in Planung.<br />
Die Arbeitsgruppe von Dr. Reimann beschäftigt<br />
sich mit Fragestellungen der<br />
Muskelregeneration, u.a. zur Charakterisierung<br />
der Satellitenzellaktivierung am Mausmodell<br />
und zur Interaktion von Makrophagen<br />
und Myoblasten im humanen Muskel.<br />
Dr. Anhuf befasst sich mit molekularen Mechanismen<br />
der Inaktivitätsatrophie in Zell-<br />
88<br />
kultur (Kooperation mit Prof. D.O. Fürst,<br />
Institut <strong>für</strong> Zellbiologie, Universität Bonn).<br />
Ambulante Behandlung von Patienten mit<br />
adultem Morbus Pompe mit Enzymersatztherapie<br />
sowie Einschluss und Teilnahme<br />
dieser Patienten an einer multizentrischen<br />
nationalen Verlaufsstudie werden fortgesetzt.<br />
Es besteht eine enge Kooperation<br />
mit der hiesigen neuroimmunologischen<br />
AG (Oberarzt PD Dr. M. Müller), in einem<br />
wissenschaftlichen Projekt werden derzeit<br />
Makrophagenpopulationen in verschiedenen<br />
Myopathien und Myositiden charakterisiert.<br />
Die Neurologische Klinik bietet eine<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> ALS und andere Motoneuronerkrankungen<br />
an, über die auch<br />
klinische Therapiestudien durchgeführt<br />
werden. Schwerpunktmäßige lokale<br />
Kooperationen der neuromuskulären Arbeitsgruppe<br />
Bonn bestehen mit dem Neurochemischen<br />
Labor Prof. Dr. Kunz, Epileptologische<br />
Universitätsklinik Bonn/<br />
Life&Brain Center, der Epileptologischen<br />
und Radiologischen Universitätsklinik<br />
Bonn, der Augenklinik der Universität<br />
Bonn, dem Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der Universität<br />
Bonn und dem Institut <strong>für</strong> Vegetative<br />
Physiologie der Universität zu Köln,<br />
Prof. Dr. Wiesner.<br />
2. Relevante Publikationen 2010<br />
Fratter C, Gorman GS, Stewart JD, Buddles M,<br />
Smith C, Evans J, Seller A, Poulton J, Roberts<br />
M, Hanna MG, Rahman S, Omer SE, Klopstock<br />
T, Schoser B, Kornblum C, Czermin B, Lecky B,<br />
Blakely EL, Craig K, Chinnery PF, Turnbull DM,<br />
Horvath R, Taylor RW. The clinical, histochemical,<br />
and molecular spectrum of PEO1 (Twinkle)linked<br />
adPEO. Neurology 2010;74:1619-26.<br />
Zsurka G, Hampel KG, Nelson I, Jardel C, Mirandola<br />
SR, Sassen R, Kornblum C, Marcorelles<br />
P, Lavoué S, Lombès A, Kunz WS. Severe epilepsy<br />
as the major symptom of new mutations<br />
in the mitochondrial tRNA(Phe) gene. Neurology<br />
2010;74(6):507-12.
Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />
Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />
anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />
comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />
2010;17:842-5.<br />
Kornblum C, Lutterbey GG, Czermin B, Reimann<br />
J, von Kleist-Retzow JC, Jurkat-Rott K,<br />
Wattjes MP. Whole-body high-field MRI shows<br />
no skeletal muscle degeneration in young patients<br />
with recessive myotonia congenita. Acta<br />
Neurol Scand 2010;121:131-5.<br />
Reimann J. Acute respiratory insufficiency in<br />
undefined necrotising myopathy. Neuromuscul<br />
Disord 2010;20:617.<br />
Reimann J, Schnell S, Schwartz S, Kappes-<br />
Horn K, Dodel R, Bacher M. Macrophage migration<br />
inhibitory factor in normal human skeletal<br />
muscle and inflammatory myopathies. J<br />
Neuropathol Exp Neurol 2010;69:654-62.<br />
Tamboli IY, Barth E, Christian L, Siepmann M,<br />
Singh S, Tolksdorf K, Heneka MT, Luetjohann D,<br />
Wunderlich P, Walter J. Statins promote the degradation<br />
of extracellular amyloid {beta}-peptide<br />
by microglia via stimulation of exosome-associated<br />
IDE secretion. J Biol Chem 2010 Sep<br />
28 (epub ahead of print).<br />
Kalbe E, Onur OA, Minnerop M, Reimann J, Althaus<br />
A, Ahmadzadehfar H, Dodel R, Strach K,<br />
Clemen CS, Herholz K, Haense C, Fink GR,<br />
Schröder R. Early signs of VCP-related frontotemporal<br />
dementia: a neuropsychological, FDG-<br />
PET and fMRI study. J Neurol 2010 (epub ahead<br />
of print).<br />
Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />
Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,<br />
Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />
MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />
FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />
L, Schröder R. Strumpellin is a novel valosin-containing<br />
protein binding partner linking<br />
hereditary spastic paraplegia to protein aggregation<br />
diseases. Brain 2010;133:2920-41.<br />
Escher C, Lochmüller H, Fischer D, Frank S,<br />
Reimann J, Walter MC, Ehrat M, Ruegg MA, Gy-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
gax D. Reverse protein arrays as novel approach<br />
for protein quantification in muscular<br />
dystrophies. Neuromuscul Disord 2010;20:302-<br />
9.<br />
Reimann J, Jacobson L, Vincent A, Kornblum C.<br />
Endplate destruction due to maternal antibodies<br />
in arthrogryposis multiplex congenita. Neurology<br />
2009;73:1806-8.<br />
3. Düsseldorf<br />
a) Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Neurologische Klinik<br />
Direktor: Prof. Dr. H.-P. Hartung<br />
Ansprechpartner: Oberarzt Prof. Dr. S.<br />
Jander, Oberarzt Prof. Dr. B. Kieseier,<br />
R. Fröhlich, Dr. P. Zickler<br />
Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen:<br />
Tel.: 0211/811-7887, Fax: 0211/811-6282<br />
Internet: www.neurologie.uni-duesseldorf.<br />
de.<br />
Die Neurologische Klinik bietet Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
sowie autoimmun bedingte<br />
neuromuskuläre Übertragungsstörungen<br />
(Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-<br />
Syndrom, Neuromyotonie) an. Daneben<br />
existiert ein umfangreicher Forschungsschwerpunkt<br />
zur Pathogenese neuromuskulärer<br />
Erkrankungen. Schwerpunkt sind<br />
hierbei entzündliche Prozesse und Mechanismen<br />
der Nervenregeneration.<br />
Schwerpunkt der neuromuskulären<br />
Sprechstunde (Leitung: Prof. Dr. S. Jander)<br />
sind entzündliche und autoimmun bedingte<br />
Neuropathien und Myopathien sowie<br />
hereditäre Erkrankungen von Nerv und<br />
Muskel. Molekulargenetische Untersuchungen<br />
bei Verdacht auf HSMN und<br />
HNPP werden im Labor der Klinik durchgeführt.<br />
Wir stehen als Referenzlabor <strong>für</strong><br />
die Neurografie- und EMG-Diagnostik zur<br />
Mitbeurteilung schwieriger neuromuskulärer<br />
Differenzialdiagnosen auf Zuweisung<br />
89
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
der niedergelassenen neurologischen Kollegen<br />
zur Verfügung. Neben der stationären<br />
Behandlung können wir nach individueller<br />
Kostenzusage immunmodulatorische<br />
Therapien auch ambulant im hiesigen interdisziplinären<br />
ambulanten Therapiezentrum<br />
durchführen. Es besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit mit den hiesigen Instituten<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie und Humangenetik<br />
sowie der Klinik <strong>für</strong> Rheumatologie.<br />
Der Myasthenie-Schwerpunkt (Leitung:<br />
Prof. Dr. S. Jander) betreut als überregionales<br />
Zentrum pro Jahr ca. 400 Patienten.<br />
Hierbei kommt der Myasthenie-Sprechstunde<br />
eine wichtige Funktion in der Verzahnung<br />
der stationären und ambulanten<br />
Behandlung zu. Die Klinik ist Referenzlabor<br />
<strong>für</strong> spezielle elektrodiagnostische Verfahren<br />
inkl. Einzelfaser-EMG und die Bestimmung<br />
der Acetylcholin-Rezeptor-<br />
Autoantikörper.<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> klinische und experimentelle<br />
Neuroimmunologie (Leitung:<br />
Prof. Dr. B. Kieseier) beschäftigt sich mit<br />
Fragen der Pathogenese immunvermittelter<br />
Erkrankungen des peripheren Nervensystems<br />
und des Muskels. Durch die Charakterisierung<br />
spezifischer Proteasen und<br />
chemotaktischer Signale konnten potentielle<br />
Zielstrukturen einer gezielten Immuntherapie<br />
definiert werden und in verschiedenen<br />
Tiermodellen bereits erfolgreich<br />
gehemmt werden.<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> translationale Gliazellforschung<br />
(Leitung: PD Dr. P. Küry) studiert<br />
das Differenzierungs- und Degenerationsverhalten<br />
myelinisierender Gliazellen<br />
infolge von Verletzungen und Krankheiten<br />
des Nervensystems. Über den Vergleich<br />
dieser Prozesse im PNS und ZNS sollen<br />
neue Wege zur Regeneration von Myelinstrukturen<br />
identifiziert werden. Aktuell werden<br />
intrinsische Inhibitoren der glialen Dif-<br />
90<br />
ferenzierung, Zelltodmechanismen und<br />
Zelldegenerationsdeterminanten untersucht.<br />
3. a) Literatur:<br />
Lehmann HC, Hartung HP, Kieseier BC, Hughes<br />
RA. Guillain-Barré syndrome after exposure to<br />
influenza virus. Lancet Infect Dis 2010;10:643-<br />
51.<br />
Wolf C, Menge T, Stenner MP, Meyer zu Hörste<br />
G, Saleh A, Hartung HP, Wiendl H,Kieseier BC.<br />
Natalizumab treatment in a patient with chronic<br />
inflammatory demyelinating polyneuropathy.<br />
Arch Neurol 2010;67:881-3.<br />
Kieseier BC, Hohlfeld R. Regulatory T cells in<br />
myositis—Good Samaritans at the site of inflammation?<br />
J Neuroimmunol 2010 14;226:1-2.<br />
Lehmann HC, Hoffmann FR, Meyer Zu Hörste<br />
G, Hartung HP, Kieseier BC. Central nervous<br />
system involvement in patients with monoclonal<br />
gammopathy and polyneuropathy. Eur J Neurol<br />
2010;17:1075-81.<br />
Lehmann HC, Jangouk P, Kierysch EK, Meyer<br />
zu Hörste G, Hartung HP, Kieseier BC. Autoantibody-mediated<br />
dysfunction of sympathetic<br />
neurons in guillain-barre syndrome. Arch Neurol<br />
2010;67:203-10.<br />
Meyer zu Hörste G, Heidenreich H, Mausberg<br />
AK, Lehmann HC, ten Asbroek AL, Saavedra JT,<br />
Baas F, Hartung HP, Wiendl H, Kieseier BC.<br />
Mouse Schwann cells activate MHC class I and<br />
II restricted T-cell responses, but require external<br />
peptide processing for MHC class II presentation.<br />
Neurobiol Dis 2010;37:483-90.<br />
Meyer Zu Horste G, Heidenreich H, Lehmann<br />
HC, Ferrone S, Hartung HP, Wiendl H, Kieseier<br />
BC. Expression of antigen processing and presenting<br />
molecules by Schwann cells in inflammatory<br />
neuropathies. Glia 2010 1;58:80-92.<br />
Zickler P, Küry P, Gliem M, Hartung HP, Jander<br />
S. Differential patterns of local gene regulation
in crush lesions of the rat optic and sciatic nerve:<br />
relevance to posttraumatic regeneration.<br />
Cell Physiol Biochem 2010;26:483-94.<br />
Odemis V, Boosmann K, Heinen A, Küry P, Engele<br />
J. CXCR7 is an active component of SDF-<br />
1 signalling in astrocytes and Schwann cells. J<br />
Cell Sci 2010;123:1081-8.<br />
b) Institut <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Direktor: Prof. Dr. Guido Reifenberger<br />
Ansprechpartner: PD Dr. Eva Neuen-<br />
Jacob<br />
Tel.: 0221/81-18662, Fax: 0211/81-17804<br />
E-Mail: Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
2010 wurden insgesamt ca. 635 Biopsien<br />
aus einem großen, überregionalen Einzugsgebiet<br />
untersucht, darunter ca. 400<br />
Muskelbiopsien, 190 Nervenbiopsien, 35<br />
Hautbiopsien und 20 Gefäßbiopsien und<br />
Buffycoats.<br />
Routinemäßig wurden folgende Methoden<br />
angewandt: Schnellschnittdiagnostik, Histochemie,<br />
Immunhistochemie (Identifizierung<br />
und Subtypisierung von Entzündungszellen,<br />
Bestimmung von Entzündungsparametern,<br />
Blut-Nerv-Schrankenstörungen, Untersuchungen<br />
zum Nachweis von Dystrophin<br />
und Dystrophin-assoziierten Glykoproteinen<br />
und Muskelproteinen, Charakterisierung<br />
von Amyloid), Paraffinhistologie,<br />
Kunststoffeinbettung, Elektronenmikroskopie.<br />
Zur Fortbildung werden regelmäßige Fallkonferenzen<br />
mit den einsendenden Kliniken<br />
durchgeführt.<br />
Frau Neuen-Jacob ist Mitglied im Gutachterboard<br />
des Referenzzentrums <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Krankheiten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Neuropathologie und Neuroanatomie<br />
(DGNN), das von Prof. Dr. Weis,<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der RWTH<br />
Aachen, geleitet wird.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
4. Essen<br />
a) Neurologie<br />
Neurologische Universitätsklinik Essen<br />
Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener<br />
Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: Oberärztin Dr. S. Koeppen<br />
Tel.: 0201/723-2804/ -2730 Sekr., Fax:<br />
0201/723-5176<br />
Der klinische und wissenschaftliche<br />
Schwerpunkt im Rahmen der Spezialambulanz<br />
<strong>für</strong> Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen liegt auf der Betreuung<br />
von Patienten mit Myasthenia<br />
gravis, immunvermittelten Polyradikuloneuropathien<br />
und Myositiden. Für die Therapie<br />
schwerer Krankheitsverläufe steht<br />
eine neurologische Intensivstation zur Verfügung,<br />
wo in Kooperation mit der hiesigen<br />
Klinik <strong>für</strong> Nieren- und Hochdruckkrankheiten<br />
(Direktor: Prof. Dr. A. Kribben)<br />
immunmodulatorische Behandlungsverfahren<br />
(Plasmapherese, Immunadsorption,<br />
in travenöse Immunglobulin-Therapie) zur<br />
Anwendung kommen. Eine zusätzliche<br />
wichtige Aufgabe der neuromuskulären<br />
Sprechstunde ist die differenzialdiagnos -<br />
tische Abklärung, Beratung und Behandlung<br />
von Patienten mit Motoneuronerkrankungen,<br />
kardiovaskulärer autonomer Dysfunktion<br />
und Chemotherapie-induzierten<br />
Neuropathien. In Zusammenarbeit mit der<br />
Inneren Klinik und Poliklinik im Westdeutschen<br />
Tumorzentrum (Direktor: Prof. Dr. M.<br />
Schuler), der Klinik <strong>für</strong> Hämatologie im<br />
Westdeutschen Tumorzentrum (Direktor:<br />
Prof. Dr. U. Dührsen), der Klinik <strong>für</strong> Knochenmarktransplantation<br />
(Direktor: Prof.<br />
Dr. D. W. Beelen), dem Institut <strong>für</strong> Molekularbiologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. E. Gulbins),<br />
dem Zentrum <strong>für</strong> Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />
(Direktor: Prof. Dr. R. Kimmig)<br />
sowie der hiesigen Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Urologie, Kinderurologie und Urologische<br />
Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. H.<br />
91
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Rübben) stellt die Analyse neurotoxischer<br />
Störungen und Entwicklung neuroprotektiver<br />
therapeutischer Ansätze einen weiteren<br />
wissenschaftlichen Schwerpunkt dar.<br />
Im Rahmen dieses interdisziplinären Projektes<br />
ist es gelungen, ein Tiermodell zur<br />
Cisplatin-induzierten Neurotoxizität zu<br />
etablieren. Ziel ist die individuelle Risikoeinschätzung<br />
sowie frühzeitige Erkennung<br />
und Behandlung Chemotherapie-bedingter<br />
Nebenwirkungen am zentralen und peripheren<br />
Nervensystem.<br />
4. a) Publikationen<br />
Müller D, Obermann M, Koeppen S, Kavuk I,<br />
Yoon MS, Sack F, Diener HC, Kaube H, Katsarava<br />
Z. Electrically evoked nociceptive potentials<br />
for early detection of diabetic small-fiberneuropathy.<br />
Eur J Neurol 2010;17(6): 834-841.<br />
CI-PERINOMS Study Group. CI-PERINOMS:<br />
Chemotherapy-induced peripheral neuropathy<br />
outcome measures study. J Peripher Nerv Syst<br />
2009 Jun;14(2):69-71.<br />
Koeppen S. Tumortherapie-bedingte Neuropathie.<br />
Onkologe 2009;15:142-149.<br />
Koeppen S. Neurotoxizität. In: Feyer P, Ortner P<br />
(Hrsg.): Supportivtherapie in der Onkologie. 1.<br />
Auflage München: Urban & Vogel, 2009:53-61.<br />
Gold R, Hartung HP, Heuss DF, Kieseier B, Koeppen<br />
S, Reinhold-Keller E, Sommer C. Therapie<br />
akuter und chronischer immunvermittelter<br />
Neuropathien und Neuritiden. In: Diener HC,<br />
Putzki N (Hrsg): Leitlinien <strong>für</strong> Diagnostik und<br />
Therapie in der Neurologie. 4. Auflage Stuttgart:<br />
Thieme, 2008:476-484.<br />
92<br />
b) Sozialpädiatrischen Zentrums am<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin<br />
Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Muskelzentrum:<br />
PD Dr. med. Ulrike Schara, leitende<br />
Ärztin Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />
Kontakt/Terminvergabe: Sekretariat des<br />
Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
Tel.: 0201/723-2176, Fax: 0201/723-2333<br />
Im Rahmen des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin finden täglich von<br />
Montag bis Donnerstag neuromuskuläre<br />
Sprechstunden statt. Diese sind grundsätzlich<br />
als interdisziplinäre Sprechstunden<br />
konzipiert. Neben Mitbeurteilungen<br />
durch Kinderkardiologen und – pulmologen<br />
finden an ausgesuchten Terminen<br />
auch Paralellvorstellungen und Besprechungen<br />
mit neuromuskulär spezialisierten<br />
Orthopäden statt. Der klinische, diagnostische<br />
und wissenschaftliche Schwerpunkt<br />
umfasst alle genetischen und erworbenen<br />
neuromuskulären Erkrankungen des Kindes<br />
und Jugendlichen, wobei besondere<br />
Spezialisierungen <strong>für</strong> kongenitale Myopathien,<br />
Muskeldystrophien und kongenitale<br />
myasthene Syndrome zu nennen sind. Zusätzlich<br />
betreibt die Abteilung ein neuromuskulär-molekulargenetisches<br />
Labor, in<br />
dem Muskelbiopsien direkt morphologisch,<br />
immunzytochemisch und molekular<br />
untersucht werden. Darüber hinaus besteht<br />
ein Schwerpunkt der Abteilung in der<br />
Einleitung und Überwachung nicht-invasiver<br />
Beatmung bei Muskelkrankheiten. Derzeit<br />
werden 130 Patienten ambulant und<br />
stationär betreut, die eine kontinuierliche<br />
oder nächtliche nicht-invasive Beatmung<br />
nutzen.<br />
In enger Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik des Universitätsklinikums<br />
Essen werden genetische Klassifi-
zierungen der Erkrankungen durchgeführt<br />
und wird, wenn möglich, eine spezifische<br />
Pränataldiagnostik angeboten.<br />
Weitere nationale Kooperationen finden im<br />
Rahmen des Muskelzentrums Nordrhein<br />
und des Muskeldystrophie-Netzwerkes<br />
statt; eine internationale Zusammenarbeit<br />
mit anderen Institutionen und Laboratorien<br />
erfolgt in Abhängigkeit der klinischen<br />
und/oder wissenschaftlichen Fragestellungen.<br />
4. b) Literatur:<br />
Schara U, Christen HJ, Durmus H, Hietala M,<br />
Krabetz K, Rodolico C, Schreiber G, Topaloglu<br />
H, Talim B, Voss W, Pihko H, Abicht A, Müller<br />
JS, Lochmüller H. Long-term follow-up in patients<br />
with congenital myasthenic syndrome<br />
due to CHATmutations. Eur J Paediatr Neurol<br />
2010;14:326-333.<br />
Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B, Wilichowski<br />
E, Stettner G, Bernert G, Weiss S,<br />
Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber W, Thiele<br />
S, Grieben U, von der Hagen M, Lütschg J,<br />
Ihorst G, Korinthenberg R. Treatment of Duchenne<br />
Muscular Dystrophy with Cyclosporine<br />
A – a Randomized, Double-blind, Placebo-controlled<br />
Multicentre Trial. Lancet Neurology 2010.<br />
Lutz S, Schara U. Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter. Leading Opinions<br />
Neurologie & Psychiatrie 2010;3.<br />
Lutz S, Schara U. Myotone Dystrophie im Kindesalter.<br />
Patientenratgeber myotone Dystrophien.<br />
2010 <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>.<br />
Schara U. Kongenitale myasthene Syndrome.<br />
Klinik, Elektrophysiologie und Therapie. DMG-<br />
Aktuell 2010;3.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
5. Köln<br />
a) Neurologie<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie der Uniklinik Köln<br />
Direktor der Klinik: Prof. Dr. G.R. Fink<br />
Ansprechpartner des Muskelzentrums:<br />
Prof. Dr. W.F. Haupt<br />
Im Jahre 2010 wurde die neuromuskläre<br />
Sprechstunde entsprechend dem großem<br />
Bedarf erweitert. Die Abrechnung nach §<br />
116 b SGB V lässt hoffen, dass zumindest<br />
eine kostendeckende Finanzierung möglich<br />
sein wird. Es wurden etwa 350 Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
versorgt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
liegt nach wie vor im Bereich der Myasthenia<br />
gravis, der Polyneuropathien und der<br />
Motoneuronerkrankungen.<br />
Das EMG-Labor der Klink ist Referenzlabor<br />
<strong>für</strong> neurophysiologische Untersuchungen<br />
des peripheren Nervensystems sowie<br />
<strong>für</strong> evozierte Potentiale. Im Jahre 2010<br />
wurde zum 25. Mal der Kölner Elektrodiagnostik-Seminar<br />
abgehalten.<br />
In der Therapieambulanz der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie werden in zunehmender Zahl<br />
ambulante immunsuppressive Therapien<br />
bei neuromusklären Erkrankungen durchgeführt.<br />
5. a) Literatur:<br />
Galldiks N, Pauls KA, Fink GR, Haupt W. Traction<br />
lesions of the brachial plexus in bodyflying. J<br />
Neurol 2010;257: 851-852.<br />
b) Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde der<br />
Uniklinik Köln<br />
Ansprechpartner des Muskelzentrums:<br />
Oberarzt Dr. P. Herkenrath und PD Dr.<br />
Jürgen-Christoph von Kleist-Retzow<br />
Tel.: 0221/478-5900<br />
Die Universitätskinderklinik Köln hat im<br />
Jahr 2010 an einer internationalen Multi-<br />
93
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
center-Medikamentenstudie <strong>für</strong> Patienten<br />
mit spinaler Muskelatrophie Typ 1 (Carni-<br />
Val I) teilgenommen. Des Weiteren beteiligen<br />
wir uns seit 2009 am horizontalen<br />
Netzwerk der durch das BMBF geförderten<br />
MitoNet-Studie, in der klinische Daten<br />
von Erwachsenen und Kindern mit mitochondrialen<br />
Atmungsketten deutschlandweit<br />
zusammengeführt werden. Krankheitsverläufe<br />
und auch die zentrale Sammlung<br />
von Bioproben können und sollen als<br />
Ausgangspunkt <strong>für</strong> übergreifende Grundlagenstudien<br />
zu dieser klinisch sehr variablen<br />
Krankheitsgruppe zur Verfügung stehen.<br />
5. b) Literatur:<br />
Hoefs SJ, Skjeldal OH, Rodenburg RJ, Nedregaard<br />
B, van Kaauwen EP, Spiekerkötter U, von<br />
Kleist-Retzow JC, Smeitink JA, Nijtmans LG,<br />
van den Heuvel LP. Novel mutations in the<br />
NDUFS1 gene cause low residual activities in<br />
human complex I deficiencies. Mol Genet Metab<br />
2010;100(3):251-6.<br />
Kornblum C, Lutterbey GG, Czermin B, Reimann<br />
J, von Kleist-Retzow JC, Jurkat-Rott K,<br />
Wattjes MP. Whole-body high-field MRI shows<br />
no skeletal muscle degeneration in young patients<br />
with recessive myotonia congenita. Acta<br />
Neurol Scand 2010;121(2):131-5.<br />
c) Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Klinikum der Uniklinik Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. Martina Deckert<br />
Ansprechpartnerin: Dr. Anna Brunn, Tel.:<br />
0221/478-97249, Fax: 0221/478-7237,<br />
E-Mail: anna.brunn@uni-koeln.de<br />
Diagnostik: 2010 wurden ca. 400 Biopsien<br />
untersucht, die aus einem überregionalen<br />
Einzugsgebiet stammen. Vorwiegend wurden<br />
Muskelbiopsien übersandt (ca. 250).<br />
Darüber hinaus wurden Nervenbiopsien<br />
bei unklaren Neuropathien (ca. 132), Hautbiopsien<br />
mit der Frage nach einer small fi-<br />
94<br />
bre neuropathy (ca. 16) und Darmbiopsien<br />
mit unklaren Störungen der autonomen Innervation<br />
(2) untersucht. Routinemäßig<br />
werden Schnellschnittuntersuchungen,<br />
histochemische, enzymhistochemische<br />
und immunhistochemische Methoden angewandt.<br />
Zudem wird das kunststoffeingebette<br />
Material in Semidünnschnitt-Technik<br />
untersucht.<br />
Es besteht ein enger Kontakt zu den Kollegen<br />
der einsendenden Kliniken, mit denen<br />
Fortbildungsveranstaltungen und Fallkonferenzen<br />
durchgeführt werden.<br />
Dr. Brunn wird auch als Dozentin zu Fortbildungsveranstaltungen<br />
der Einsender<br />
eingeladen und referiert hier insbesondere<br />
zu Themen inflammatorischer Neuro- und<br />
Myopathien sowie gastro-intestinaler Motilitätsstörungen<br />
aufgrund einer gestörten<br />
Innervation.<br />
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie liegt in der<br />
Neuroimmunologie. Die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
beschäftigen sich mit Fragestellungen<br />
zur Pathogenese autoimmunmediierter<br />
Erkrankungen des peripheren<br />
Nervensystems sowie Mechanismen der<br />
immunologischen Toleranz im Zentralnervensystem,<br />
zentralnervösen Infektionen,<br />
vor allem der murinen Toxoplasma-Encephalitis<br />
und der Listeria monocytogenes-<br />
Meningoencephalitis, sowie primären malignen<br />
Non-Hodgkin-Lymphomen des<br />
Zentralnervensystems.<br />
5. c) Literatur:<br />
Brunn A, Utermöhlen O, Sánchez-Ruiz M, Montesinos-Rongen<br />
M, Blau T, Schlüter D, Deckert<br />
M. Dual role of B cells with accelerated onset<br />
but reduced disease activity in P0 106-125 -<br />
induced experimental autoimmune neuritis of<br />
IgH 0/0 mice. Acta Neuropathol 2010;120(5):667-<br />
681.
e) Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Uniklinik<br />
Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. Brunhilde Wirth<br />
Kontakt: Prof. Dr. Brunhilde Wirth<br />
(0221/478-86464), Dr.med. Raoul Heller<br />
(-86832),<br />
Dr. Anne Baasner (-86826), Dr. Jutta<br />
Becker (-86835), Dr. Eric Hahnen<br />
(-86825), Dr.med. Julia Schreml (-86612)<br />
E-Mail: vorname.name@uk-koeln.de<br />
Diagnostik<br />
(www.uk-koeln.de/humangenetik)<br />
• Spinale Muskelatrophien (SMA Typ I-<br />
IV): SMN1-Gen (alle Mutationsarten<br />
inkl. Punktmutationen); Bestimmung<br />
der SMN1-/SMN2-Kopienzahl mittels<br />
MLPA-Analyse<br />
• Spinale Muskelatrophie mit respiratorischer<br />
Insuffizienz (SMARD1 = DSMA1<br />
= HMN6): IGHMBP2-Sequenzierung<br />
• X-chromosomale spinale Muskelatrophie<br />
(XL-SMA): UBE1-Sequenzierung<br />
• Autosomal-rezessive Pontocerebelläre<br />
Hyoplasie (PCH2 und PCH4): TSEN54-,<br />
TSEN2-, TSEN34-Sequenzierung<br />
• Amyotrophe Lateralsklerose (ALS1 und<br />
ALS2): SOD1-,ALS2-, VABP-Sequenzierung<br />
• Distale Arthrogryposen (DA1, DA2 =<br />
Freeman-Sheldon, DA7): TPM2-,<br />
TNNI2-, TNNT3-, MYH3-, MYH8-Sequenzierung,<br />
bei familiären Fällen auch<br />
Kopplungsanalyse<br />
• Kongenitale Myopathien (NEM3, NEM4,<br />
CFTD): ACTA1, TPM2, SEPN1-Sequenzierung<br />
• Kongenitale Myasthenien (CMS) /<br />
Arthrogryposis multiplex congenita<br />
(AMC) : RAPSN-, CHRNA1-, CHRNB1-,<br />
CHRND-, CHNRE-, CHRNG-Sequenzierung,<br />
bei familiären Fällen auch<br />
Kopplungsanalyse<br />
Patientenbetreuung/Klinische Forschung<br />
Sowohl <strong>für</strong> SMA als auch <strong>für</strong> AMC beraten<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
wir weiterhin auch überregional und international<br />
die betroffenen Familien und ärztlichen<br />
Kollegen.<br />
Entscheidende Impulse zur intensivierten<br />
Betreuung von SMA-Patienten in Köln haben<br />
sich aus der Teilnahme unseres Institutes<br />
an der ersten internationalen Therapiestudie<br />
mit Valproat/L-Carnitin bei SMAI<br />
Patienten (CARNIVAL Type I; NCT0066<br />
1453) ergeben. Zum festen interdisziplinären<br />
Team gehören neben der Humangenetik<br />
(Prof. Wirth, Dr. Heller, Dr. Schreml) und<br />
Neuropädiatrie (Drs. von Kleist-Retzow<br />
und Herkenrath) mittlerweile speziell auf<br />
SMA geschulte Mitarbeiter aus der Physiotherapie,<br />
Diätberatung, und dem klinischen<br />
Studienzentrum des Uniklinikums<br />
Köln. Die Teilnahme an der multizentrischen<br />
klinischen Studie wurde <strong>für</strong> Köln als<br />
das europäische Zentrum von der Initiative<br />
„Eine Therapie <strong>für</strong> SMA“ finanziert. Mit Ergebnissen<br />
wird im Frühjahr/Sommer 2011<br />
gerechnet. Außerdem werden Familien mit<br />
SMA-Patienten, die sich an uns wenden,<br />
über aktuelle oder geplante therapeutische/klinische<br />
Studien informiert und ggf.<br />
in direkten Kontakt mit dem Studienteam<br />
gebracht. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist die Studie<br />
zur Verträglichkeit und Wirksamkeit eines<br />
Ganzkörper-Vibrationstrainings auf einem<br />
Galileo ® -Gerät <strong>für</strong> SMA III Patienten zwischen<br />
fünf und 18 Jahren u.a. an der Universitätskinderklinik<br />
Köln.<br />
Grundlagenforschung<br />
Unsere Arbeitsgruppe hatte im Jahr 2006<br />
nachgewiesen, dass SAHA, wie Valproat<br />
ein Wirkstoff aus der Gruppe der Histondeacetylase<br />
Hemmer, im Reagenzglas (in<br />
vitro/ex vivo) die SMN-RNA und -Eiweißspiegel<br />
hochreguliert. Konsequenterweise<br />
wurde nun der Effekt von SAHA im lebenden<br />
Organismus auf die Überlebensfähigkeit<br />
untersucht. Wir konnten in zwei un -<br />
abhängigen SMA-Mausstämmen sowohl<br />
eine verbesserte Überlebensfähigkeit als<br />
95
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
auch eine verbesserte motorische Funktion<br />
bei den überlebenden Mäusen eindrucksvoll<br />
nachweisen (1). Neben der Forschung<br />
an potentiellen Wirkstoffen zur Behandlung<br />
von SMA bemühen wir uns<br />
weiterhin um ein besseres Verständnis der<br />
molekularen Pathomechanismen bei SMA.<br />
Aus einer anderen Versuchsreihe in unserem<br />
Labor ergab sich, dass das Eiweiß<br />
SRFS10 (auch Htra2-beta1 genannt), <strong>für</strong><br />
welches bisher eine zentrale Rolle beim<br />
Ablesen der SMN-Gene angenommen<br />
wurde (sog. splicing-Faktor), zumindest im<br />
SMA-Mausmodell <strong>für</strong> das Überleben zwar<br />
unentbehrlich ist, jedoch diese Wirkung<br />
überraschenderweise nicht über eine Beeinflussung<br />
des SMN-splicings entfaltet<br />
(2).<br />
Insgesamt ist die Vernetzung von Patientenbetreuung,<br />
humangenetischer Diagnostik,<br />
klinischer und Grundlagenforschung<br />
eine erfolgreiche Strategie am Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik, die in enger<br />
Zusammenarbeit mit den betroffenen Familien<br />
und Patientenverbänden weitergeführt<br />
werden wird.<br />
5. e) Zitierte Literatur:<br />
Riessland M, Ackermann B, Förster A, Jakubik<br />
M, Hauke J, Garbes L, Fritzsche I, Mende Y,<br />
Blumcke I, Hahnen E, Wirth B. SAHA ameliorates<br />
the SMA phenotype in two mouse models<br />
for spinal muscular atrophy 2010;19:1492-506.<br />
Mende Y., Jakubik M, Riessland M, Schoenen F,<br />
Rossbach K, Kleinridders A, Köhler C, Buch T,<br />
Wirth B. Deficiency of the splicing factor Sfrs10<br />
results in early embryonic lethality in mice and<br />
has no impact on full-length SMN/Smn splicing.<br />
Hum Mol Genet 2010;19:2154-67.<br />
96<br />
f) Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
der Uniklinik Köln<br />
Direktor: Prof. Dr. P. Eysel<br />
Ansprechpartner: Dr. R. Sobottke,<br />
Tel.: 0221/478-4616<br />
Terminvereinbarung über das Service -<br />
center: 0221/478-88664<br />
Im Rahmen der Skoliosesprechstunde<br />
werden Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />
Skoliosen untersucht und behandelt.<br />
6. Wuppertal<br />
Direktor: Prof. Dr. Stefan Isenmann<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: PD Dr. Carl-Albrecht Haensch<br />
E-Mail: carl-albrecht.haensch@helioskliniken.de<br />
Kooperierende Kliniken und Institute:<br />
• Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde, Helios<br />
Klinikum Wuppertal<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />
Heinrich-Heine Universität Düsseldorf<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der RWTH<br />
Aachen<br />
• Medizinische Klinik/Abteilung Rheumatologie,<br />
St. Josef Krankenhaus,<br />
Wuppertal<br />
• Institut <strong>für</strong> Praenatale Medizin und<br />
Humangenetik Wuppertal<br />
• HELIOS-Schlaflabor Wuppertal<br />
Bewährtes und Neues<br />
Die neuromuskuläre Sprechstunde wird<br />
weiterhin regelmäßig angeboten (Terminvereinbarung<br />
unter 0202/896-2641; Frau<br />
Jandt-Scheler). Zusätzlich besteht eine<br />
ambulante KV-Ermächtigung auch <strong>für</strong><br />
Patienten mit Myalgien (Oberarzt PD Dr.<br />
Haensch). Es wurden im Jahr 2010 über<br />
100 Muskelbiopsien durchgeführt. In der<br />
Botulinumtoxinambulanz (Oberarzt Dr.<br />
Hennen) werden rund 300 Patienten im
Jahr behandelt. Das HELIOS-Schlaflabor<br />
Wuppertal (Tel.: 0202/896-2647) bietet alle<br />
Möglichkeiten der nicht-invasiven Beatmungstherapie<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
mit Weiterbildungsermächtigung<br />
<strong>für</strong> die Schlafmedizin. Die neurophysiologische<br />
Abteilung ist anerkannte<br />
Ausbildungsstätte der DGKN <strong>für</strong> die Elektromyografie<br />
und evozierte Potenziale mit<br />
allein über 1.000 EMG-Untersuchungen<br />
pro Jahr.<br />
Am Lehrstuhl <strong>für</strong> Neurologie der Universität<br />
Witten/Herdecke wird in der Ausbildung<br />
von Anfang an auf eine starke Praxisorientierung<br />
geachtet. Begleitet wird<br />
das patientennahe und problemorientierte<br />
Lernen der Studenten durch Seminare und<br />
Vorlesungen auch zu neuromuskulären<br />
Themen durch die Dozenten der Klinik.<br />
6. Publikationen mit neuromuskulärem<br />
Bezug:<br />
Haensch CA, Wehe J, Jigalin A , Isenmann S.<br />
Gastroparesis in myotonic dystrophy 1. Clin Auton<br />
Res; DOI: 10.1007/s10286-010-0097-z.<br />
Fischer M, Kempkes U, Haage P, Isenmann S.<br />
Recurrent Orbital Myositis Mimicking Sixth Nerve<br />
Palsy: Diagnosis with MR Imaging. AJNR Am<br />
J Neuroradiol 2010;31(2):275-6.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
97
Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />
Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. A. Engelhardt<br />
Neurologische Klinik<br />
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg<br />
Zum Neuromuskulären Zentrum Nordwest<br />
gehören die Standorte Oldenburg, Bremen,<br />
Westerstede, Sanderbusch und<br />
Rotenburg (Wümme). Ambulante Untersuchungen<br />
und Beratungen im Muskelzentrum<br />
finden innerhalb der Ermächtigungsambulanz<br />
der jeweiligen Chefärzte der<br />
Neurologie statt. In Rotenburg werden<br />
Muskelpatienten im Medizinischen Versorgungszentrum<br />
betreut (Kontakt: siehe Anhang).<br />
Neue Versorgungsmodelle innerhalb<br />
des § 116b wurden bei den Landesregierungen<br />
beantragt. Ein Bedarf ist im<br />
Nordwesten auf jeden Fall gegeben.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Oldenburg<br />
jedoch unverändert in der Diagnostik<br />
und Therapie immunologisch bedingter<br />
neuromuskulärer Erkrankungen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Rheumazentrum<br />
am Ev. Krankenhaus ist gut. Das<br />
Muskelzentrum Nordwest beteiligte sich<br />
2010 an dem Forschungsprojekt „Servcare_ALS“)<br />
der Universität Augsburg (Dr.<br />
Stöger).<br />
Ein wesentlicher Teil der Arbeit im Muskelzentrum<br />
liegt in der Sozialberatung (Frau<br />
Hylla). Überwiegend werden Informationsund<br />
psychosoziale Entlastungsgespräche<br />
geführt, die auch <strong>für</strong> Angehörige große Bedeutung<br />
haben. Individuelle Hilfsangebote<br />
werden aufgezeigt, damit trotz krankheitsbedingter<br />
Einschränkungen neue Zukunftsperspektiven<br />
entwickelt werden<br />
können. Kontaktaufnahmen mit Leistungserbringern<br />
und Kostenträgern, Reha-An-<br />
98<br />
träge und Hilfsmittelberatung sind die<br />
wichtigsten Inhalte. Ablehnungen seitens<br />
der Kostenträger sind nach wie vor häufig.<br />
Im Berichtszeitraum wurden 98 Beratungsgespräche<br />
durchgeführt. Die Diagnosenverteilung<br />
zeigt unverändert einen<br />
besonders hohen Anteil an ALS-Patienten<br />
(29 Prozent). Ärztlicherseits wurden wiederum<br />
Widersprüche gegen MDK-Gutachten<br />
eingelegt, die die stationäre Abklärung<br />
und Behandlung von <strong>Muskelkranke</strong>n ablehnten.<br />
Die vierteljährlichen Fallkonferenzen der<br />
beteiligten Kliniken wurden weiterhin<br />
durchgeführt. Herr Schulz als Landesgruppenleiter<br />
Niedersachsen ist bei diesen<br />
Treffen stets anwesend.<br />
Der Landesverband der <strong>DGM</strong> Bremen-<br />
Niedersachsen feierte 2010 sein 30-jähriges<br />
Jubiläum. In diesem Zusammenhang<br />
fanden mehrere gut besuchte Veranstaltungen<br />
statt. Hervorzuheben ist die ALS-<br />
Fachtagung in Syke mit Vorträgen von<br />
sechs Fachärzten, Sozialberatung und Informationen<br />
über Heil- und Hilfsmittelversorgung.<br />
Die Veranstaltung wurde von 170<br />
Teilnehmern besucht.
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. D. Claus<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Klinische<br />
Neurophysiologie<br />
Klinikum Darmstadt<br />
Forschungsaktivitäten:<br />
Dr. Schrank, Wiesbaden: Pioglitazon-<br />
Studie zur Behandlung der ALS.<br />
Fortbildungsveranstaltungen:<br />
Neben dem jährlichen Treffen der hessischen<br />
Muskelzentren fanden an allen<br />
Standorten Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Ärzte und Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Betroffene statt.<br />
Vorträge bei Selbsthilfegruppen werden<br />
durch Mitglieder des Zentrums regelmäßig<br />
gehalten.<br />
An den gemeinsamen Sitzungen des Zentrums<br />
nehmen Vertreter der <strong>DGM</strong> teil.<br />
Betreuungsstrukturen:<br />
Neuromuskuläre Spezialambulanzen werden<br />
in allen Kliniken des Zentrums angeboten.<br />
Für spezielle Fragestellungen wird<br />
an die einzelnen Abteilungen verwiesen.<br />
Selbsthilfeaktivitäten:<br />
Dr. J. Seeger ist Mitglied im pädiatrischen<br />
Beraterkreis im Kindernetzwerk e.V.<br />
Neue Kontaktgruppe in Darmstadt unter<br />
der Koordination von G. Büttner.<br />
Kontaktgruppen in Marburg<br />
(Herr Schwerdtfeger).<br />
Muskelstammtisch in Kassel<br />
(Herr Germandi und Herr Eckhardt)<br />
sowie in Frankfurt (Frau Sauerhöfer).<br />
In Bad Sooden-Allendorf hat sich eine<br />
ALS-Gruppe gebildet. Sie wird von Dr.<br />
Schröter von der Klinik Hoher Meißner und<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
von Herrn Germandi oder von Frau Haberland<br />
durch die <strong>DGM</strong> unterstützt.<br />
In Wiesbaden ist Dr. Schrank mit dem<br />
ALS-Gesprächskreis aktiv.<br />
Die Landesgruppentreffen werden nicht<br />
mehr zentral in Friedberg, sondern einmal<br />
jährlich im nördlichen und einmal im südlichen<br />
Hessen angeboten. Damit soll auf die<br />
eingeschränkte Mobilität der Teilnehmer<br />
Rücksicht genommen werden.<br />
Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />
Vorsitzender des Landesverbandes:<br />
Karsten Eckardt<br />
Am Donarbrunnen 59a<br />
34134 Kassel<br />
Tel.: 0561/282970<br />
E-Mail: karsten.eckardt@dgm.org<br />
Diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten:<br />
Die histopathologische Beurteilung von<br />
Muskel- und Nervenbiopsaten findet im<br />
Neuromuskulären<br />
Labor des Neurologischen Instituts (Edinger-Institut)<br />
der Universität Frankfurt, welches<br />
von PD Dr. med. D. S. Tews geleitet<br />
wird, statt. Im Rahmen der üblichen histologischen,<br />
histochemischen und enzymhistochemischen<br />
Routinepräparationen<br />
werden auch spezielle immunhistochemische<br />
Untersuchungsschemata <strong>für</strong> Muskeldystrophien,<br />
Strukturmyopathien, metabo -<br />
lische und mitochondriale Myopathien<br />
sowie entzündliche Myopathien durchgeführt.<br />
Bei entsprechenden Fragenstellungen<br />
werden elektronenmikroskopische<br />
Untersuchungen angeschlossen. Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> diagnostische Fragen<br />
sind PD Dr. med. D. S. Tews sowie PD<br />
Dr. K. Müller.<br />
99
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />
Anleitungen zu Gewebeentnahmen und<br />
-asservierungen können unter www.kgu.<br />
de/ni abgerufen werden.<br />
Publikationen aus dem Zentrum:<br />
Claus D. Botulismus. Klin Neurophysiol<br />
2009;40:163-169.<br />
Claus D. Diabetische neuropathische Kachexie.<br />
Klin Neurophys 2009;40:272-273.<br />
Schepelmann K, Winter Y, Spottke AE, Claus D,<br />
Grothe C, Schroder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />
Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel WH, Dodel<br />
R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />
sclerosis, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol 2010;<br />
257:15-23.<br />
Schoser B, Jacob S, Hilton-Jones D, Muller-Felber<br />
W, Kubisch C, Claus D, Goebel HH, Vita G,<br />
Vincent A, Toscano A, Bergh PV. Immune-mediated<br />
rippling muscle disease with myasthenia<br />
gravis: A report of seven patients with long-term<br />
follow-up in two. Neuromuscul Disord 2009;<br />
19:223-228.<br />
Seeger J, Schrank B, Pyle A, Stucka R, Lörcher<br />
U, Müller-Ziermann S, Abicht A, Czermin B, Holinski-Feder<br />
E, Lochmüller H, Horvath R. Clinical<br />
and neuropathological findings in patients with<br />
TACO1 mutations. Neuromuscul Disord 2010;<br />
20(11):720-4.<br />
Winter Y, Schepelmann K, Spottke AE, Claus D,<br />
Grothe C, Schroder R, et al. Health-related quality<br />
of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol<br />
2010;257:1473-1481.<br />
100
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Neckar<br />
Leiter:<br />
PD Dr. med. F. Ebinger<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Universitätsklinik Heidelberg<br />
Sprecher:<br />
Dr. med. C. Blahak<br />
Neurologische Klinik<br />
Universitätsmedizin Mannheim<br />
Dr. med. J. Wolf<br />
Neurologische Klinik<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />
Veränderungen<br />
Im Juni 2010 hat sich die Neurologische<br />
Klinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe<br />
dem bestehenden Muskelzentrum Heidelberg<br />
– Mannheim – Ludwigshafen angeschlossen.<br />
Im Rahmen der Erweiterung<br />
wurde der Name des Neuromuskulären<br />
Zentrums in Neuromuskuläres Zentrum<br />
Rhein-Neckar geändert.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Im vergangenen Jahr fanden zwei neuromuskuläre<br />
Konferenzen zusammen mit<br />
Prof. Dr. med. C. Sommer und Dr. med. H.<br />
Müller (Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsmedizin<br />
Mainz) statt. Am 10. Februar<br />
2010 in Mannheim und am 21. Juli<br />
2010 in Heidelberg wurden ausführlich<br />
schwierige Fälle mit allen interessierten<br />
und beteiligten Kollegen des Muskelzentrums<br />
diskutiert.<br />
Auch der 2006 gegründete Expertenkreis<br />
Mitochondriale Medizin Rhein-Neckar traf<br />
sich in vierteljährlichem Rhythmus koordiniert<br />
durch Prof. Dr. med. Matthias Bauer<br />
und Dr. Bert Obermaier-Kusser in Ludwigshafen.<br />
Dabei wurden sowohl wissenschaftliche<br />
Kooperationsprojekte als auch<br />
klinische Fälle diskutiert. Regelmäßige<br />
Fortbildungen im Rahmen der Treffen ergänzen<br />
das Spektrum des Expertenkreises,<br />
der sich aus Mitgliedern des NMZ sowie<br />
weiteren regionalen und überregionalen<br />
Kooperationspartnern zusammensetzt.<br />
Am 24. Februar 2010 fand darüber hinaus<br />
eine ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />
zum Thema „Amyotrophe Lateralsklerose“<br />
im Klinikum Ludwigshafen statt.<br />
Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Rheinland-pfälzisches ALS-Register: Im<br />
Oktober 2009 begann die Patientenerfassung<br />
des rheinland-pfälzischen ALS-Registers<br />
unter der Leitung der Neurologischen<br />
Klinik des Klinikums Ludwigshafen.<br />
Das rheinland-pfälzische ALS-Register ist<br />
ein bevölkerungsbasiertes Register, welches<br />
durch eine enge Kooperation der stationären<br />
und ambulanten Versorgungseinrichtungen<br />
in Rheinland-Pfalz und den<br />
umliegenden Bundesländern alle rheinland-pfälzischen<br />
Patienten, bei denen<br />
erstmals eine ALS diagnostiziert wurde,<br />
systematisch erfasst. Zur Erhebung des<br />
Krankheitsverlaufs und der Letalität erfolgen<br />
halbjährliche Nachuntersuchungen.<br />
Das Ziel ist, epidemiologische Daten zur<br />
Inzidenz, regionalen Verteilung, Klinik, zum<br />
Verlauf und zur Prognose der ALS in der<br />
rheinland-pfälzischen Bevölkerung zu erlangen.<br />
Zusätzlich werden Lebensstil-,<br />
Umwelt- und sozioökonomische Faktoren<br />
erfasst, um Risiko- und Prognosefaktoren<br />
zu identifizieren. Informationen zum Register:<br />
Dr. Joachim Wolf, Neurologische Klinik,<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Tel.:<br />
0621/503-42580.<br />
101
Neuromuskuläres Zentrum Rhein Neckar<br />
Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> im<br />
Universitätsklinikum Mannheim<br />
Das seit April 2006 bestehende Sozialberatungsangebot<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Muskelkrankheiten,<br />
welches durch Mittel der<br />
Dietmar-Hopp-Stiftung finanziert wurde<br />
und dem Engagement von Familie Regina<br />
und Erich Müller aus dem <strong>DGM</strong>-Landesvorstand<br />
Baden-Württemberg zu verdanken<br />
ist, wird von Patientinnen und Patienten<br />
des Neuromuskulären Zentrums<br />
Mannheim – Heidelberg – Ludwigshafen in<br />
weiter steigendem Umfang sehr gut angenommen.<br />
Im Jahr 2010 wurden fast 500<br />
Beratungen durch Frau Christina Reiß<br />
durchgeführt. Die Schwerpunkte reichen<br />
von Informationen über die Erkrankung,<br />
insbesondere nach Diagnosestellung, die<br />
Vermittlung an andere Betroffene zum<br />
Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung,<br />
beispielsweise in den örtlichen<br />
Gesprächskreis der <strong>DGM</strong>, bis hin zur Unterstützung<br />
bei sozialrechtlichen Angelegenheiten.<br />
Fortgeführt wurde auch der Gesprächskreis<br />
<strong>für</strong> ALS-Patientinnen und Patienten<br />
sowie deren Angehörige, der sich bei stetig<br />
wachsender Beteiligung regelmäßig in<br />
Heidelberg trifft.<br />
Frau Reiß ist Dienstag nachmittags von<br />
13.00 bis 18.00 Uhr sowie Freitag vormittags<br />
von 09.00 bis 13.00 Uhr in der Neurologischen<br />
Ambulanz (Haus 13, Ebene 3,<br />
Zimmer 1) anwesend, es empfiehlt sich<br />
eine Terminvereinbarung unter Tel.: 0621/<br />
383-2918 oder unter christina.reiss@ dgm.<br />
org.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Kontakte zur Landesgruppe Baden-<br />
Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden<br />
auch in diesem Jahr gepflegt.<br />
Am 20. November 2010 fand in Mannheim<br />
ein ALS-Patienten-Tag statt. In mehreren<br />
Vorträgen verschiedener Mitarbeiter des<br />
Neuromuskulären Zentrums wurden unter-<br />
102<br />
schiedliche Aspekte der Erkrankung, unter<br />
anderem aktuelle therapeutische Entwicklungen,<br />
Beatmungsmedizin, Ernährungsberatung,<br />
Physiotherapie, Sozialberatung<br />
und palliativmedizinische Themen diskutiert.<br />
Die Veranstaltung war mit einer Teilnahme<br />
von mehr als 50 Betroffenen und<br />
Angehörigen sehr gut besucht.<br />
Literatur:<br />
Wolf J, Bergner R, Mutallib S, Buggle F, Grau<br />
AJ. Neurologic complications of Churg-Strauss<br />
syndrome - a prospective monocentric study.<br />
Eur J Neurol 2010;17(4):582-8.<br />
Jacobi C, Ruscheweyh R, Vorgerd M, Weber<br />
MA, Storch-Hagenlocher B, Meinck HM. Rippling<br />
muscle disease: Variable phenotype in a family<br />
with five afflicted members. Muscle Nerve<br />
2010;41:128-132.<br />
Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H,<br />
Ebinger F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K,<br />
Unalp A, Ozer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S,<br />
Muntoni F, Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin<br />
mutations in non-Japanese patients with<br />
congenital muscular dystrophy: Less severe<br />
mutations predominate in patients with a non-<br />
Walker-Warburg phenotype. Neuromuscul Disord<br />
2010 (epub ahead of print).
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
Leiter und Sprecher:<br />
Prof. Dr. M. Vorgerd<br />
Leitender Oberarzt der Neurologischen<br />
Klinik<br />
Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Kooperierende Kliniken und Institute:<br />
Kliniken der Ruhr-Universität Bochum:<br />
• Neurologische Universitätsklinik,<br />
Kliniken Bergmannsheil<br />
• Neurologische Universitätsklinik,<br />
St. Josef-Hospital<br />
• Humangenetik der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
• Univ.-Kinderklinik, St. Josef-Hospital<br />
• Orthopädische Universitätsklinik,<br />
St. Josef-Hospital<br />
Duisburg:<br />
Neurologische Klinik, Ev. und Johanniter<br />
Klinikum Niederrhein<br />
Witten/Herdecke:<br />
Vestische Kinder- und Jugendklinik, Datteln,<br />
Universität Witten/Herdecke<br />
Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden<br />
Sprechstunden in den einzelnen oben angeführten<br />
Kliniken und Instituten erfolgt<br />
die umfassende klinisch-medizinische Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen.<br />
Grundlage bilden die Neuromuskulären<br />
Sprechstunden der Neurologischen Kli -<br />
niken Bergmannsheil und des St. Josef<br />
Hospitals (Kliniken der Ruhr-Universität<br />
Bochum) sowie der Niederrheinklinik in<br />
Duisburg. Darüber hinaus werden Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> hereditäre Neuropathien,<br />
<strong>für</strong> ALS und andere Motoneuroner-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
krankungen sowie <strong>für</strong> Patienten mit hereditärer<br />
Spinalparalyse angeboten.<br />
Kinder und Jugendliche werden in der Klinik<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin des St.<br />
Josef-Hospitals, Bochum sowie im Zentrum<br />
<strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />
und Sozialpädiatrie der Vestische<br />
Kinder- und Jugendklinik, Datteln betreut.<br />
Humangenetische Beratung wird in der<br />
Humangenetik der Ruhr-Universität Bochum<br />
durchgeführt.<br />
Kooperationen mit den Kliniken <strong>für</strong> Orthopädie,<br />
Endokrinologie, Kardiologie und<br />
Pneumologie an den einzelnen Standorten<br />
mit besonderer Ausrichtung auf Patienten<br />
mit Neuromuskulären Erkrankungen sind<br />
etabliert. In den Kliniken Bergmannsheil<br />
besteht darüber hinaus die Möglichkeit der<br />
Vorstellung der Patienten im Schlaflabor<br />
sowie bei speziellen Fragestellungen bei<br />
einem klinischen Ethikkomitee.<br />
Sprechstunden des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet:<br />
1.) Sprechstunde <strong>für</strong> erwachsene<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />
An allen drei Standorten werden neuromuskuläre<br />
Sprechstunden mit der Zielsetzung<br />
einer Diagnosestellung oder -überprüfung,<br />
einer Therapieeinleitung oder<br />
-kontrolle sowie einer regelmäßigen klinischen<br />
Verlaufskontrolle und Beratung angeboten.<br />
Sie sollen in Zusammenarbeit mit<br />
den niedergelassenen Kollegen die ambulante<br />
Betreuung der Patienten optimieren<br />
und stationäre Aufnahmen vorbereiten<br />
bzw. nachbereiten. Darüber hinaus erleichtert<br />
die Anbindung der Patienten die<br />
Durchführung wissenschaftlicher Projekte<br />
und klinischer Studien. Das Spektrum der<br />
103
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
behandelten Erkrankun gen reicht von<br />
Neuropathien, Neuronopathien, Erkrankungen<br />
der Neuromuskulären Übertragung<br />
bis hin zu allen Formen der Myopathien<br />
(Stoffwechsel-, Strukturmyopathien,<br />
Myositiden, degenerative Myopathien und<br />
Myotonien sowie Kanalerkrankungen).<br />
Bergmannsheil:<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• Klinik und Pathogenese der erblichen<br />
und immunogenen Rippling-Muskel -<br />
erkrankung<br />
• Proteomanalysen humaner Skelettmuskelbiopsate<br />
myofibrillärer Myopathien<br />
• Phänotypisierung und molekulare<br />
Pathogenese der Filamin-C-assoziierten<br />
myofibrillären Myopathie<br />
St. Josef-Hospital:<br />
Klinisch-wissenschaftliche Schwerpunkte<br />
der Ambulanz sind<br />
• Myasthenia gravis und Lambert-Eaton<br />
myasthenes Syndrom (LEMS)<br />
• Myopathien<br />
• Myositiden<br />
• Myotone Dystrophie Typ 1 und 2<br />
• Hereditäre Neuropathien<br />
• Autoimmune Polyneuropathien<br />
• Läsionen peripherer Nerven<br />
Kooperationen:<br />
• Prof. J. Epplen, Humangenetik<br />
Ruhr- Universität Bochum<br />
PD Dr. C. Kornblum, Neurologische<br />
Universitätsklinik Bonn<br />
• Prof. A. Marx, Institut <strong>für</strong> Pathologie,<br />
Universität Heidelberg-Mannheim<br />
• Dr. Martina Minnerop, Forschungs<br />
zentrum Jülich<br />
• PD Dr. J. Schmidt, Abteilung Neuro -<br />
logie und IMSF, Universität Göttingen<br />
• PD Dr. B. Schoser, Friedrich-Baur-<br />
Institut, LMU München<br />
• Prof. Lubov Timchenko, Baylor College<br />
of Medicine, Houston, US<br />
104<br />
2.) Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
(Muskelsprechstunde):<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
der Ruhr-Universität Bochum im St.<br />
Josef-Hospital finden regelmäßige, wöchentliche<br />
Muskelsprechstunden statt.<br />
Ca. 80 Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Einzugsbereich:<br />
Bochum, Dortmund und Umgebung,<br />
nord-östliches Ruhrgebiet, angrenzendes<br />
Münsterland, Sauerland und Ost-Westfalen)<br />
befinden sich in ständiger ambulanter<br />
Betreuung (entsprechend der Häufigkeit:<br />
Patienten mit Dystrophinopathien, spinaler<br />
Muskelatrophie, Myasthenia gravis, hereditären<br />
Neuropathien etc., unklaren Kreatinkinase-Erhöhungen<br />
und anderen selteneren<br />
Diagnosen wie der malignen Hyperthermie).<br />
Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />
Neurophysiologie, Muskel-MRT mit<br />
spezialisiertem Radiologen-Team, Stoffwechseldiagnostik,<br />
Muskelbiopsie einschließlich<br />
„In-vitro-Kontrakturtest“ (bei<br />
Verdacht auf Maligne Hyperthermie) in enger<br />
Kooperation mit dem Muskellabor der<br />
Neurologischen Universitätsklinik „Bergmannsheil“,<br />
Bochum.<br />
Neben der ambulanten ärztlichen Betreuung<br />
durch Kinderärzte mit dem Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie werden folgende<br />
Leistungen in Kooperation angeboten:<br />
• Hilfsmittelberatung und Versorgung<br />
durch Orthopädietechnik mit Werkstatt<br />
• Physiotherapeutische Behandlung<br />
(Statuserhebung und Beratung)<br />
• Logopädische Diagnostik und Therapie<br />
(Schluckstörung)<br />
• Ambulante pneumologische und kardiologische<br />
Betreuung, Polysom no grafie,<br />
Ein leitung und Betreuung bei nichtinvasiver<br />
Beatmung<br />
• Gastroenterologische Betreuung (z.B.<br />
PEG-Anlage möglich), Ernährungsberatung
• Sozialberatung, Vermittlung psychologischer<br />
Anbindung in Heimatnähe<br />
Im Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />
und Sozialpädiatrie der<br />
Vestischen Kinder- und Jugendklinik in<br />
Datteln finden regelmäßige Sprechstunden<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Dystrophinopathien,<br />
spinaler Muskelatrophie, here -<br />
ditären Neuropathien, mitochondrialen<br />
Myopathien, Myasthenia gravis etc.) statt.<br />
Die Hilfsmitttelberatung und Versorgung<br />
durch Neuropädiater, Orthopäden und Orthopädietechnik<br />
mit Sozialberatung erfolgt<br />
im Rahmen einer gemeinsamen neuro-orthopädischen<br />
Sprechstunde.<br />
Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />
Neurophysiologie (EMG, NLG, EP),<br />
Muskel-Sonografie und -MRT in Kooperation<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische Radiologie<br />
und Stoffwechseldiagnostik sowie<br />
Muskelbiopsie, Lungenfunktionsdiagnostik,<br />
EKG, Langzeit-EKG, Echokardiografie,<br />
Schlaflabor und Pädaudiologische Abklärung<br />
in Kooperation mit entsprechenden<br />
Fachabteilungen etc.<br />
3.) Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe<br />
Lateralsklerose und andere Motoneuronerkrankungen<br />
einschließlich<br />
der Hereditären Spastischen<br />
Spinalparalyse (ALS-Sprechstunde)<br />
Seit 1999 wird in der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Bergmannsheil in Bochum<br />
eine Sondersprechstunde <strong>für</strong> ALS und andere<br />
Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Im laufenden Jahr werden über 400<br />
Patienten (in der überwiegenden Mehrzahl<br />
mit einer ALS) betreut. Neben differenzialdiagnostischen<br />
Fragestellungen und der<br />
Überprüfung der Erstdiagnose standen die<br />
Optimierung der symptomatischen Therapie,<br />
die Beratung der Patienten und der<br />
Angehörigen und die palliativmedizinische<br />
Betreuung im Mittelpunkt der Tätigkeit.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Als etabliertes Studienzentrum konnten im<br />
letzten Jahr internationale Multicenter-Studien<br />
zur Therapie der ALS (ALS-GA 201,<br />
der Firma Teva ® , SIRONA, der Fa. Ono ® ,<br />
ALS-TAL 201, der Fa. Teva ® , GERP, initiiert<br />
am Universitätsklinikum Ulm) begonnen,<br />
bzw. durchgeführt werden. Weitere Therapiestudien<br />
sind <strong>für</strong> das Jahr 2011 geplant.<br />
Darüber hinaus bestehen Kontakte und<br />
Kooperationen mit den wichtigsten nationalen<br />
und einigen internationalen Zentren.<br />
Die Sprechstunde wird von Oberarzt Dr.<br />
Grehl geleitet, ärztliche Mitarbeiter sind Dr.<br />
P. Budde, Dr. A. Güttsches sowie M. Siebels.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer<br />
psychologischen Vorstellung bei M.<br />
Rupp, Dipl.-Psychologin.<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• Untersuchung von Depression und der<br />
Lebensqualität von Patienten mit ALS<br />
und deren Angehörigen<br />
• Aufbau einer Biobank <strong>für</strong> Patienten mit<br />
einer Amyotrophen Lateralsklerose<br />
• Einrichtung eines landesweiten bevölkerungsbasierten<br />
Registers zur Erfassung<br />
von ALS-Patienten in Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Kooperationen:<br />
• Prof. H. Fangerau, Inst. <strong>für</strong> Geschichte,<br />
Philosophie und Ethik der Medizin der<br />
Universitätskliniken Ulm<br />
• Prof. Dr. Lars Steinsträßer, Berufs genossenschaftliche<br />
Universitätskliniken<br />
Bergmannsheil GmbH, Bochum;<br />
Plastische Chirurgie<br />
4.) Sprechstunde <strong>für</strong> an Hereditärer<br />
Spastischer Paraplegie (HSP)<br />
erkrankte Patienten sowie <strong>für</strong><br />
Patienten mit Amyotropher<br />
Lateralsklerose und anderen<br />
Motoneuronerkrankungen<br />
In der neurologischen Universitätsklinik<br />
am St. Josef-Hospital Bochum wird von<br />
105
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
Dr. Otto eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> an<br />
HSP erkrankte Patienten bzw. solche, bei<br />
denen diese Verdachtsdiagnose besteht,<br />
angeboten.<br />
In dieser Sprechstunde erfolgt zunächst<br />
eine ausführliche differenzialdiagnostische<br />
Abklärung zur Verifizierung der Diagnose.<br />
Darüber hinaus wird das individuelle Vererbungsmuster<br />
erfasst und die sich daraus<br />
ableitende humangenetische Diagnostik<br />
veranlasst. Nach Vorliegen der humangenetischen<br />
Befunde erfolgt eine ausführliche<br />
Beratung, einerseits bezüglich der humangenetischen<br />
Befunde, andererseits<br />
bezüglich der Möglichkeiten der symptomatischen<br />
Therapie der Erkrankungssymptome,<br />
inkl. der Möglichkeit einer Botulinumtoxinbehandlung.<br />
Eine Zusammenarbeit mit der Tom-Wahlig-Stiftung<br />
besteht auch bezüglich der<br />
Rekrutierung von Patienten <strong>für</strong> die vom<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Forschung geförderte<br />
GeNeMove-Studie, eine Natural-History-Studie,<br />
die dem Erkenntnisgewinn<br />
über Verlauf und Symptomatik sowie begleitende<br />
Therapien dieser seltenen Erkrankung<br />
dient. Gleichzeitig wird im Rahmen<br />
dieser Studie auch in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />
Universität Tübingen eine Gendatenbank<br />
angelegt, um neue <strong>für</strong> die HSP verantwortliche<br />
Genloci zu finden.<br />
Darüber hinaus wird von Frau Dr. Otto eine<br />
Sprechstunde zur klinischen und neurophysiologischen<br />
Diagnostik bei Verdacht<br />
auf Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Auch hier erfolgt eine ausführliche Beratung<br />
sowie symptomatische Behandlung<br />
der Patienten und Begleitung im Krankheitsverlauf.<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• GeNeMove Studie in Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Dr. Schöls, Universität Tübingen<br />
106<br />
5.) Humangenetik (Beratung,<br />
Diagnostik, Forschung)<br />
Humangenetische (Familien-)Beratung findet<br />
statt in der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der RUB auf dem Campus. Insgesamt<br />
stehen als Team <strong>für</strong> die oft zeitintensiven<br />
Abläufe fünf Fachärzte und zwei Ärzte zur<br />
Verfügung. Das Spektrum der molekulargenetischen<br />
Diagnostik <strong>für</strong> mehrere erbliche<br />
neuromuskuläre Erkrankungen wird<br />
von mehreren Ärzten sowie einer spezialisierten<br />
Naturwissenschaftlerin (Dr. G. Dekomien)<br />
abgedeckt. Die Forschungsaspekte<br />
der neurogenetisch ausgerichteten<br />
Abteilung sind krankheitsspezifisch<br />
gefächert und sind immer in möglichst enger<br />
Interaktion mit klinischen Partnern<br />
ausgerichtet.<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• Molekulargenetische Grundlagen und<br />
Mutationsanalytik bei hereditären Neuro<br />
pathien<br />
• Mutationsanalyse bei maligner Hyperthermie,<br />
Central-Core-Erkrankung und<br />
Glie dergürtel-Muskeldystrophie-Formen<br />
• Service-Einheit <strong>für</strong> MD-Net: Mutationsanalyse<br />
und Genotyp/Phänotyp-<br />
Kor re lation bei Sarkoglycanopathien,<br />
kongenitalen Muskeldystrophie mit<br />
Merosin-Defizienz<br />
• Mutationsanalyse und Genotyp/Phänotyp-Korrelation<br />
bei Morbus Tay-Sachs,<br />
Myotilinopathie und Caveolinopathie<br />
Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet<br />
Das Labor verfügt über die folgenden<br />
Techniken zur Auswertung von Muskelbiopsien:<br />
Histologie, Histochemie, Enzymhistochemie,<br />
Immunhistologie, Western<br />
Blot, Morphometrie, In-vitro-Test <strong>für</strong> die<br />
Erfassung der Disposition zur malignen<br />
Hyperthermie (Koffein, Halothan)<br />
Nervenbiopsien: Immunhistologie
Verantwortliche Ärzte <strong>für</strong> die Auswertung<br />
und Befundung der Nerv-/Muskelbiopsien:<br />
Dr. A. Güttsches, Prof. Dr. M. Vorgerd.<br />
Wesentliche Publikationen im Jahre 2010:<br />
Delnooz CC, Lefeber DJ, Langemeijer SM, et al.<br />
New cases of adult-onset Sandhoff disease<br />
with a cerebellar or lower motor neuron phenotype.<br />
J Neurol Neurosurg Psychiatry 2010;81:<br />
968-972.<br />
Guettsches AK, Kuechler A, Gal A, Schmitz W,<br />
Tegenthoff M, Vorgerd M. Female carriers of Xchromosomal<br />
adrenoleukodystrophy: a major<br />
differential diagnosis in progressive myelopathy.<br />
J Neurol 2010;257:1394-1395.<br />
Huichalaf C, Sakai K, Jin B, et al. Expansion of<br />
CUG RNA repeats causes stress and inhibition<br />
of translation in myotonic dystrophy 1 (DM1)<br />
cells. FASEB J 2010;24:3706-3719.<br />
Jacobi C, Ruscheweyh R, Vorgerd M, Weber<br />
MA, Storch-Hagenlocher B, Meinck HM. Rippling<br />
muscle disease: variable phenotype in a family<br />
with five afflicted members. Muscle Nerve<br />
2010;41:128-132.<br />
Kiphuth IC, Krause S, Huttner HB, Dekomien G,<br />
Struffert T, Schroder R. Autosomal dominant<br />
nemaline myopathy caused by a novel alphatropomyosin<br />
3 mutation. J Neurol 2010;257:<br />
658-660.<br />
Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />
Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />
anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />
comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />
2010;17:842-845.<br />
Klauke B, Kossmann S, Gaertner A, et al. De novo<br />
desmin-mutation N116S is associated with<br />
arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy.<br />
Hum Mol Genet 2010;19:4595-4607.<br />
Peters SA, Kley R, Tegenthoff M, Vorgerd M, Nicolas<br />
V, Heyer CM. MRI in lipid-lowering agentassociated<br />
myopathy: a retrospective review of<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
21 cases. AJR Am J Roentgenol 2010;194:<br />
W323-328.<br />
Schneider-Gold C, Grimm T, Kress W, Schoser<br />
B. Myotone Dystrophien. Akt Neurol 2010;37:<br />
348-359.<br />
Schneider-Gold C, Kotting J, Epplen JT, Gold R,<br />
Gerding WM. Unusual Charcot-Marie-Tooth<br />
phenotype due to a mutation within the intracellular<br />
domain of myelin protein zero. Muscle Nerve<br />
2010;41:550-554.<br />
Schneider-Gold C, Timchenko LT. CCUG re -<br />
peats reduce the rate of global protein synthesis<br />
in myotonic dystrophy type 2. Rev Neurosci<br />
2010;21:19-28.<br />
Spengos K, Walter MC, Dekomien G, Papadopoulos<br />
K, Lochmuller H, Manta P. C283Y mutation<br />
in the gamma-sarcoglycan gene in Greek<br />
Gypsies with severe limb girdle muscular dystrophy.<br />
Eur J Neurol 2010;17:e41-42.<br />
Zschuntzsch J, Dibaj P, Pilgram S, Kotting J,<br />
Gerding WM, Neusch C. Severe demyelinating<br />
hypertrophic polyneuropathy caused by a de<br />
novo frameshift mutation within the intracellular<br />
domain of myelin protein zero (MPZ/P0). J Neurol<br />
Sci 2009;281:113-115.<br />
107
Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />
Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. A. Lindner<br />
Ärztlicher Direktor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Am Marienhospital Stuttgart sind alle <strong>für</strong><br />
die Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Krankheiten erforderlichen Abteilungen<br />
wie Endokrinologie, Kardiologie, Lungendiagnostik,<br />
Beatmung und Schlaflabor,<br />
Rheumatologie mit klinischer Immunologie,<br />
HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Logopädie<br />
sowie Physiotherapie und Ergotherapie<br />
unter einem Dach vorhanden, so<br />
dass kurze Wege bestehen und dadurch<br />
die Patienten umfassend interdisziplinär<br />
betreut werden können. Bei schweren<br />
Krankheitsverläufen stehen eine eigene<br />
und eine anästhesiologisch geführte Intermediate-Care-Station<br />
sowie operativ und<br />
konservativ geführte Intensivstationen zur<br />
Verfügung. Daneben besteht eine enge<br />
Kooperation mit den Nephrologen (Drs. N.<br />
Frischmuth und U. Schenk). Invasive immunmodulatorische<br />
Verfahren, wie z.B.<br />
Immunapherese können auch auf der Intensivstation<br />
unserer Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
I (Prof. Dr. M. Kellerer, Dr. H. Tröster,<br />
Dr. M. Theisen) durchgeführt werden.<br />
Gut etabliert und ausgebaut werden<br />
konnte die nicht-invasive Heimbeatmung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
durch die pneumologische<br />
Abteilung im Hause (Dres. Reinecke und<br />
Glockner).<br />
Eine weitere wichtige Einrichtung im Marienhospital<br />
sind die Palliativstationen. Hier<br />
werden nicht nur Krebspatienten in einem<br />
weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium<br />
betreut, sondern auch Patienten mit fort-<br />
108<br />
geschrittenen neuromuskulären Erkrankungen,<br />
insbesondere ALS.<br />
Für die ganzheitliche Betreuung der<br />
Schwerkranken wie auch ihrer nächsten<br />
Angehörigen steht ein geschultes Team<br />
von Ärzten, Pflegekräften, Psychologen,<br />
Theologen, Sozialpädagogen, Krankengymnasten,<br />
Diätberatern sowie Musik-,<br />
Kunst- und Maltherapeuten zur Verfügung.<br />
In Kooperation mit der anästhesiologischen<br />
Klinik im Hause (Ärztlicher Direktor<br />
Dr. W. Junginger) ist eine Schmerzambulanz<br />
(Leitung Dr. U. Köster) etabliert, bei<br />
der neben medikamentös-invasiven Verfahren<br />
auch nach Indikation und mit Erfolg<br />
Akupunkturbehandlungen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
In den neuromuskulären Sprechstunden<br />
der Neurologischen Klinik werden Diagnostik<br />
und Behandlung, regelmäßige Verlaufsuntersuchungen<br />
und gegebenenfalls<br />
stationäre Aufnahmen koordiniert mit dem<br />
Ziel der langfristigen Betreuung. Hier stehen<br />
alle modernen neurophysiologischen<br />
und neuroradiologischen Methoden und<br />
Laboruntersuchungen zur Verfügung. Es<br />
werden regelmäßig auch zur Qualitätssicherung<br />
neurophysiologischer Methoden<br />
Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Klinik <strong>für</strong><br />
Plastische Chirurgie (Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. Th. Schoeller) werden Muskelund<br />
Nervenbiopsien durchgeführt, die im<br />
Muskellabor (Prof. Dr. A. Bornemann) des<br />
Instituts <strong>für</strong> Hirnforschung (Prof. Dr. R.<br />
Meyermann) der Universität Tübingen oder<br />
in der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Halle (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. S. Zierz)<br />
begutachtet werden. Mit beiden Instituten
esteht zudem ein reger wissenschaftlicher<br />
Austausch.<br />
Zusammen mit Myopathologen, klinischen<br />
Neurologen und Vertretern aller wichtigen<br />
Nachbardisziplinen finden in monatlichem<br />
Abstand regelmäßig Konferenzen statt, in<br />
denen einzelne (Neu)Diagnosen ausführlich<br />
besprochen und diskutiert werden.<br />
Aus unserer Klinik werden regelmäßig wissenschaftliche<br />
Beiträge publiziert (Poster<br />
auf der DGN, Fachzeitschriften) sowie Vorträge<br />
(z.B. im Rahmen des jährlichen Medizin-Kongresses,<br />
Stuttgart-Messe) und<br />
Fortbildungsveranstaltungen (u.a. 4. Treffen<br />
der Neuromuskulären Zentren Baden-<br />
Württembergs am 10. November 2010 im<br />
Marienhospital) durchgeführt. Unsere<br />
Neurologische Klinik ist Kooperationspartner<br />
der Klinischen Studie „Herzerkrankungen<br />
bei Patienten mit mitochondrialen<br />
Erkrankungen Projekt Mito-Herz” der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Kardiologie des Robert-Bosch-<br />
Krankenhauses Stuttgart (Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. U. Sechtem) und beim Aufbau<br />
eines ALS-Registers in der Region Schwaben<br />
(Prof. Dr. A.C. Ludolph).<br />
Es besteht ein enger Kontakt und regelmäßiger<br />
Austausch mit der seit Langem bestehenden<br />
neuropädiatrischen Muskelsprechstunde<br />
(Leitender Oberarzt Dr. R.<br />
Keimer) des Pädiatrischen Zentrums Olgahospital<br />
Stuttgart. Es kann dort sämtliche<br />
Diagnostik, die bei Kindern mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen notwendig ist,<br />
durchgeführt werden. Hierzu gehören neben<br />
der klinischen Untersuchung und Labor-<br />
und Stoffwechseldiagnostik auch die<br />
Elektromyografie, die Myosonografie, die<br />
Kernspintomografie sowie die Durchführung<br />
von Nerven- und Muskelbiopsien.<br />
Zusätzlich zu einer evtl. möglichen medikamentösen<br />
Therapie werden alle physikalischen<br />
Behandlungen angeboten (Kran-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kengymnastik, Ergotherapie, Logopädie).<br />
Im Olgahospital steht eine Orthopädische<br />
und Kinderorthopädische Klinik (Prof. Dr.<br />
T. Wirth) <strong>für</strong> rehabilitative und korrigierende<br />
operative Eingriffe sowie zur Hilfsmittelversorgung<br />
zur Verfügung. Eine genetische<br />
Beratung ist bei Dr. Heilbronner in der Humangenetischen<br />
Abteilung möglich. Ebenso<br />
wird ein Schlaflabor vorgehalten. Kinderpsychologen<br />
(Frau Raab-Schneider),<br />
Sozialarbeiter (Frau Dämmrich) und eine<br />
Krankenhausschule (Rektor J. Orts) helfen<br />
bei der Integration muskelkranker Kinder<br />
im Alltag.<br />
In der monatlich stattfindenden Muskelkonferenz<br />
werden die Patienten und Befunde<br />
gemeinsam diskutiert.<br />
Publikationen:<br />
Rudnik-Schöneborn S, Schaupp M, Lindner A,<br />
Kress W, Schulze-Bahr E, Zumhagen S, Elbracht<br />
M, Zerres K. Brugada-like cardiac disease<br />
in myotonic dystrophy type 2: Report of two<br />
unrelated patients; Eur J Neurol 2010 (epub<br />
ahead of print).<br />
Stober A, Aleo A, Kuhl V, Bornemann A, Walter<br />
MC, Lochmüller H, Lindner A, Krause S. Novel<br />
missense mutation p.A310P in the GNE gene in<br />
autosomal-recessive hereditary inclusion-body<br />
myopathy/distal myopathy with rimmed vacuoles<br />
in an Italian family. Neuromuscul Disord<br />
2010;20(5):335-6.<br />
109
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Leiter/Sprecher:<br />
PD Dr. med. J. Grosskreutz<br />
Universitätsklinikum Jena<br />
Mit Erhalt des zertifizierten Gütesiegels der<br />
<strong>DGM</strong>, dem Ausbau der engen Zusammenarbeit<br />
engagierter Kliniken mit ihren Spezialambulanzen<br />
ist es 2010 gelungen, die<br />
Forschung und Versorgung neuromuskulär<br />
Erkrankter in Thüringen optimiert fortzuführen.<br />
Mehrere Veranstaltungen <strong>für</strong> Ärzte<br />
und Patienten haben das Netzwerk im<br />
TMZ weiter gestärkt. Auch konnte unsere<br />
Homepage (www.tmz.uniklinikum-jena.de)<br />
weiter zur umfangreichen Informationsquelle<br />
<strong>für</strong> Ärzte und Betroffene mit ihren<br />
Angehörigen in Thüringen aufgebaut werden.<br />
a) Personalia<br />
Auf der Mitgliederversammlung und der<br />
Vorstandssitzung im Juli 2010 in Erfurt<br />
wurde unter dem 1. Vorsitzenden PD Dr. J.<br />
Grosskreutz (Jena) und der 2. Vorsitzenden<br />
Dr. med. A. Thieme (Erfurt) sowie Dr.<br />
med. B. Romeike (Neuropathologie FSU<br />
Jena), Dr. med. A. Kunze (Jena) und Dr.<br />
med. S. Demuth (Praxis <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Erfurt) als Ziel <strong>für</strong> 2011 die Etabliereung einer<br />
landesweiten Sozialarbeit in den Vordergrund<br />
gestellt. Als neues Mitglied<br />
konnte Dr. med. T. Neumann (Jena) aus<br />
der Klinik <strong>für</strong> Nephrologie gewonnen werden.<br />
b) Forschungsaktivitäten<br />
Im Jahr 2010 wurden im Forschungszentrum<br />
Lobeda kombinierte Kalzium-Imaging-<br />
und Patch-Clamp-Messungen an<br />
Zellkulturen fortgeführt, um die Rolle des<br />
ER-Mitochondrien-Kalzium-Zyklus in der<br />
selektiven Degeneration von Motoneuro-<br />
110<br />
nen zu untersuchen. In Kooperation mit<br />
Partnern in Rom (Italien), Valladolid (Spanien)<br />
und Göttingen stehen hierzu EU-<br />
Drittmittel von NEURON-ERANET <strong>für</strong><br />
2009-2012 zur Verfügung. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt liegt bei der molekularbiologischen<br />
Charakterisierung von ER-Stress<br />
in Motoneuronen. In verschiedenen Projekten<br />
werden weiter Patienten mit ALS<br />
und HSP in Zusammenarbeit mit dem Biomagnetischen<br />
Zentrum auf frühe Veränderungen<br />
der sensomotorischen Integration<br />
mittels Magentenzephalografie untersucht,<br />
während mit neuen voxelbasierten<br />
Analyse der Kernspintomografie (VBM,<br />
DTI) feinstrukturelle Frühveränderungen in<br />
Zusammenarbeit mit der Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuroradiologie im Querschnitt und Verlauf<br />
der Erkrankungen erfasst werden. Die<br />
Studien zur Analyse verschiedener entscheidender<br />
Faktoren <strong>für</strong> die Lebens- und<br />
Versorgungsqualität von ALS-Patienten<br />
wurden 2010 fortgeführt. Mittels der elektrophysiologischen<br />
Methode des Thresh -<br />
old Tracking werden HSP-Patienten untersucht,<br />
um die Pathogenese der gehäuft<br />
beobachteten peripheren Neuropathie zu<br />
untersuchen.<br />
In der kardiologischen Klinik Jena werden<br />
in Kooperation mit der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
Untersuchungen<br />
zum myokardialen Remodelling durch histologische<br />
Untersuchungen der Reexpression<br />
von Tenacin-C bei ALS Patienten<br />
durchgeführt. Im Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie<br />
der FSU Jena werden die Molekulare<br />
Genetik der HSP (Kopplungsanalysen, Sequenzieren,<br />
Kopienzahl-Screening; Genotyp-Phänotyp-Korrelation),<br />
Mausmodelle<br />
<strong>für</strong> die HSP (SPG31, SPG4, SPG15) und<br />
neuronal differenzierte adulte Stammzellen
von HSP-Patienten untersucht. Da<strong>für</strong> wurden<br />
Drittmittel von der DFG, der Uni Jena<br />
und der Tom-Wahlig-Stiftung eingeworben.<br />
In der Abteilung Neuropädiatrie des Universitätsklinikums<br />
Jena werden nicht-invasive<br />
Untersuchungen mittels hochauflösender<br />
Oberflächen-Elektromyografie zur<br />
Diagnostik und Verlaufskontrolle neuromuskulärer<br />
Erkrankungen bei Kindern und<br />
Jugendlichen durchgeführt. Es steht ein<br />
HSR-EMG-Gerät zur Verfügung (high<br />
spatial resolution electromyography, d.h.<br />
räumlich hochauflösende Elektromyografie).<br />
Das Oberflächen-EMG hatte bisher<br />
keinen großen Stellenwert in der Diagnostik<br />
von neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Durch die Entwicklung von Mehrkanal-Ableitmethoden,<br />
speziellen Software-Applikationen<br />
und der Messmöglichkeit der<br />
Muskelfaser-Leitgeschwindigkeit konnten<br />
viele technische Probleme minimiert und<br />
neue Messgrößen etabliert werden. Das<br />
HSR-EMG ermöglicht die nicht-invasive<br />
Detektion der Aktivität einzelner motorischer<br />
Einheiten der Muskulatur über ein<br />
zweidimensionales Elektrodenarray mit 16<br />
Kanälen. Dabei werden bei Kontraktion<br />
oder in Ruhe im Muskel entstehende elektrische<br />
Signale visualisiert. Die Gerätetechnik<br />
basiert auf Forschungen am Helmholtz-Institut<br />
<strong>für</strong> Biomedizinische Technik<br />
an der RWTH Aachen.<br />
Am Institut <strong>für</strong> Physiotherapie des Universitätsklinikum<br />
Jena läuft eine prospektive<br />
Verlaufsstudie zur Evaluierung der Lebensqualität<br />
von Poliopatienten. Weiterhin wird<br />
eine Therapiestudie zur kontinuierlichen<br />
Erfassung von Muskel- und Bewegungsfunktion<br />
zur Einschätzung differenzierter<br />
Therapiemittel durchgeführt. Die Ortho -<br />
pädische Klinik in Eisenberg ist Mitglied im<br />
„Forschungsnetzwerk Muskuloskelettale<br />
Biomechanik“ (MSB-Net) der Sektion<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Grundlagenforschung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Orthopädie und Orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC). Weiterhin ist die<br />
Anwendung eines Systems <strong>für</strong> die klinische<br />
Ganganalyse (3D-Bewegungsanalyse)<br />
einer der Arbeitsschwerpunkte.<br />
c) Fortbildungsveranstaltungen<br />
In diesem Jahr wurden die interdisziplinären<br />
Fallkonferenzen des TMZ zu interessanten<br />
und lehrreichen Kasuistiken aus<br />
dem Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />
fortgeführt und in wechselnder<br />
Verantwortung der einzelnen am TMZ beteiligten<br />
Kliniken organisiert. Am Univer -<br />
sitätsklinikum Jena findet weiterhin jeden<br />
2. Montag im Monat eine neurologischpalliativmedizinische<br />
Fallkonferenz im<br />
Zentrum <strong>für</strong> Palliativmedizin statt.<br />
Im Rahmen der Patientenakademie im Mai<br />
2010 wurden Ätiologie, Pathogenese und<br />
die Therapieoptionen bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen ausführlich mit Betroffenen<br />
und Angehörigen diskutiert. Das Kolloquium<br />
Neurologie der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
an der FSU Jena am 6. Oktober 2010<br />
fand zum Thema Muskelerkrankungen<br />
statt und umfasste ein breites Spektrum<br />
an myogenen Erkrankungen.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
zu Themen der Heimbeatmung/Respiratorentwöhnung<br />
im Säuglings- bis Erwachsenenalter<br />
werden am Zentrum <strong>für</strong> Schlafund<br />
Beatmungsmedizin Apolda (zertifiziertes<br />
Zentrum der AG Heimbeatmung und<br />
Respiratorentwöhnung e.V.) durchgeführt.<br />
Es fanden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Sonografie der Säuglingshüfte<br />
und des Bewegungsapparates unter<br />
Berücksichtigung von Muskelerkrankungen<br />
unter Leitung Oberarzt Straub (Seminarleiter<br />
der DEGUM und DGOOC) in Eisenberg<br />
(fünf Kurse/Jahr) statt.<br />
111
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
d) Betreuungsstrukturen<br />
Zentrum <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin,<br />
Robert-Koch-Krankenhaus<br />
Apolda<br />
Ambulante und stationäre Diagnostik und<br />
Therapieeinleitung bei Fragen der Atmungsstörung/ventilatorischenInsuffizienz<br />
wird durch langjährig erfahrenes Personal<br />
mit hoher Sachkompetenz gesichert.<br />
In Zusammenarbeit mit regionalen Pflegediensten,<br />
die langjährige Erfahrungen mit<br />
der Heimbeatmung haben, werden der<br />
weitere Betreuungsbedarf individuell abgestimmt<br />
und erforderliche Schritte inkl.<br />
Abstimmung mit den Kostenträgern eingeleitet.<br />
Kinderorthopädische Abteilung,<br />
Marienstift Arnstadt<br />
Unter der Leitung von Cchefarzt Dr. med.<br />
Senst werden regelmäßig zehnwöchige<br />
Bobathkurse <strong>für</strong> Ärzte, Physiotherapeuten,<br />
Ergotherapeuten und Logopäden zur Diagnostik<br />
und Therapie von neurologischen<br />
und neuromuskulären Erkrankungen<br />
durchgeführt. Daneben findet eine enge<br />
Verzahnung der ambulanten und stationären<br />
Behandlung von Kindern, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen mit neuromuskulären<br />
Störungen statt. Hierdurch ist<br />
auch eine langjährige kontinuierliche Betreuung<br />
von Patienten möglich. Stationär<br />
erfolgen insbesondere Multilevel-Eingriffe<br />
an Sehnen, Muskeln und Knochen, um bei<br />
mehrfachbehinderten Patienten in möglichst<br />
wenigen Schritten zum Ziel zu kommen.<br />
Bei gehfähigen Patienten werden<br />
regelmäßig 3-D-Ganganalysen zur Therapieevaluation<br />
durchgeführt.<br />
Orthopädische Klinik – Lehrstuhl <strong>für</strong><br />
Orthopädie FSU Jena, Eisenberg<br />
Im Waldkrankenhaus „Rudolf Elle” wird<br />
unter der Leitung von Lehrstuhlinhaber<br />
Prof. Dr. Venbrocks in enger Zusammenar-<br />
112<br />
beit mit niedergelassenen Kollegen eine<br />
Muskelsprechstunde angeboten, wobei<br />
die Koordination in der Abteilung Kinderorthopädie<br />
unter Leitung von Oberarzt Dr. A.<br />
Sachse und Oberarzt Dr. A. Straub erfolgt.<br />
Das kurative Spektrum beinhaltet insbesondere<br />
Operationen, Sehnentransfers,<br />
Langzeitbetreuung von Patienten mit neuromuskulären<br />
und neuropädiatrischen Erkrankungen,<br />
ambulante Diagnostik und <strong>für</strong><br />
ausgewählte Fälle eine Ganganalyse (Vycon-System).<br />
Bei Erwachsenen mit muskulären<br />
und neurologischen Erkrankungen<br />
werden nahezu sämtliche Operationen<br />
und deren Nachbehandlung durchgeführt,<br />
die z.B. mit der Algos-Klinik oder in Bad<br />
Klosterlausnitz rehabilitativ weitergeführt<br />
werden. Im Hause stehen ein hochspezialisiertes<br />
Sanitätshaus mit besonderen<br />
Möglichkeiten der Schienen- und Korsettversorgung,<br />
Anpassung von Orthesen<br />
(GRAFOS, AFOS, Carbonfederorthese),<br />
Fertigung von Prothesen der oberen und<br />
unteren Extremitäten), eine hochspezialisierte<br />
physiotherapeutische Abteilung<br />
(Vojtatherapie, Hippotherapie mit ausgebildeter<br />
Hippotherapeutin, Verordnung von<br />
Lagerungshilfen, Bewegungsbad und<br />
Turnraum) und eine spezialisierte Kinderstation<br />
mit Erfahrung mit stark bewegungsgestörten<br />
Kindern, ggf. auch Erwachsener<br />
zur Verfügung.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum<br />
Erfurt<br />
Die gut etablierte Spezialambulanz <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Erkrankungen unter Oberärztin<br />
Thieme bietet auch eine Sozialberatung<br />
durch Frau Feltz an. Die umfassende<br />
Versorgung neuromuskulär Erkrankter in<br />
Erfurt ambulant und stationär ist interdisziplinär<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie gesichert.
Sozialpädiatrisches Zentrum der<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Erfurt<br />
Am Sozialpädiatrischen Zentrum wird die<br />
Betreuung von Kindern mit Erkrankungen<br />
aus dem neuromuskulären Bereich durch<br />
Dr. Lohr gewährleistet. Anmeldungen können<br />
über das Sozialpädiatrische Zentrum<br />
im HELIOS-Klinikum unter der Leitung von<br />
Dr. med. F. Schulze erfolgen.<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie des Helios-<br />
Klinikums Erfurt<br />
Langjährige Erfahrungen bei der histologischen<br />
Untersuchung von Muskelgewebe<br />
werden ergänzend neuropathologisch befundet<br />
durch Dr. med. M. Brodhun. Verschiedene<br />
enzymhistochemische Nachweisverfahren<br />
zur diagnostischen Abklärung<br />
von metabolischen Myopathien<br />
(Myoadenylatdesaminase, Cytochrom-C-<br />
Oxidase, Succinatdehydrogenase, Phosphofructokinase,<br />
Muskel-Phosphorylase)<br />
sind etabliert. Für die Diagnostik von entzündlichen<br />
Muskelerkrankungen stehen<br />
neben den Standarduntersuchungen auch<br />
Untersuchungen bezüglich C5b9 und<br />
MHC-I zur Verfügung. Zur immunhistochemischen<br />
Abklärung von dystrophen Muskelerkrankungen<br />
werden – in Abhängigkeit<br />
von klinischer Fragestellung und morphologischem<br />
Befund – Untersuchungen bezüglich<br />
Dystrophin 1, 2 und 3, alpha-, beta-,<br />
gamma- und delta-Sarkoglykan, alpha-<br />
und beta-Dystroglykan, Merosin,<br />
Desmin, Emerin, Dysferlin, Caveolin-3,<br />
Spektrin-1 und -2, Laminin A/C sowie<br />
Utrophin n/c durchgeführt. Des Weiteren<br />
erfolgt die Kryokonservierung und Asservierung<br />
von Muskelgewebe <strong>für</strong> weiterführende<br />
elektronenmikroskopische und molekulargenetische<br />
Untersuchungen außerhalb<br />
des Instituts. Es besteht eine enge<br />
Zusammenarbeit mit dem Referenzinstitut<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen Aachen,<br />
Prof. J. Weis.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />
werden Spezialsprechstunden <strong>für</strong> Muskelund<br />
Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Zudem steht bei Erstdiagnostik, Therapiebeginn<br />
oder Verlaufskontrollen neuromuskulärer<br />
Erkrankungen neben der stationären<br />
Abklärung ein interdisziplinäres tagesklinisches<br />
Setting zur Verfügung. Unter der<br />
Leitung von Oberarzt PD Dr. med. Grosskreutz<br />
betreut das Team mit Dr. Ringer, Dr.<br />
Smesny, Dr. Prell, der Studienkoordinatorin<br />
Frau Herzau sowie Frau Aurich und der<br />
Sozialarbeiterin Frau Tautz Patienten und<br />
Angehörige. Patienten mit Amyotropher<br />
Lateralsklerose und anderen Motoneuronerkrankungen,<br />
entzündlichen Muskelerkankungen,<br />
Myopathien oder myasthenen<br />
Syndromen, hereditären Neuropathien,<br />
Muskeldystrophien und myotonen Störungen<br />
erhalten spezifische Therapiekonzepte<br />
einschließlich der medikamentösen Behandlung,<br />
supportiven Maßnahmen und<br />
fachgerechten Heil- und Hilfsmittelversorgungen.<br />
Die Anlage transkutaner Ernährungssonden<br />
mit Nachbetreuung auf der<br />
neurologischen Intensivstation, Polysomnografie<br />
und Initiierung einer nicht-invasiven<br />
Heimbeatmung ergänzen die stationäre<br />
Diagnostik.<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />
unter Leitung von PD Dr. med.<br />
Axer wird die komplette neurophysiologische<br />
Diagnostik als wesentlicher Pfeiler im<br />
stationären und ambulanten Bereich der<br />
Klinik angeboten. Das Labor ist als Ausbildungsstätte<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie (DGKN) <strong>für</strong><br />
EEG, Elektromyografie und evozierte Potenziale<br />
anerkannt.<br />
Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, FSU Jena<br />
Als Kooperationspartner steht Prof. Dr.<br />
med. Bernhard Brehm aus der Klinik <strong>für</strong><br />
Kardiologie, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin I zur<br />
Verfügung. Er bietet spezifische kardiale Di-<br />
113
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
agnostik und Behandlung myokardialer Beteiligung<br />
einschließlich Ergometer-Untersuchungen<br />
<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte an.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie/Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum Jena<br />
Unter Leitung von Prof. Dr. Brandl führt Dr.<br />
Husain eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen bei Kindern<br />
und Jugendlichen, die innerhalb des SPZ<br />
dessen umfassende und interdisziplinäre<br />
Versorgungsstrukturen nutzt. Es liegt eine<br />
große Erfahrung in der Diagnostik und<br />
Therapie von angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />
mit primärer oder sekundärer<br />
Muskelbeteiligung vor. Es besteht eine<br />
enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen<br />
Kinderradiologie und Kinderkardiologie,<br />
dem Institut <strong>für</strong> klinische Chemie und<br />
Laboratoriumsdiagnostik sowie der Abteilung<br />
Neuropathologie.<br />
Neben der ärztlichen, physio- und ergotherapeutischen<br />
sowie sozialmedizinischen<br />
Betreuung besteht eine direkte<br />
Kooperation mit dem Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik<br />
mit genetischer Diagnostik und<br />
Beratung <strong>für</strong> Kinder mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen und deren Eltern bzw. Geschwistern<br />
in einer SPZ-eigenen Sprechstunde.<br />
Zur frühzeitigen Erkennung von<br />
Gang- und Bewegungsmustern werden<br />
regelmäßig Ganganalysen mit dem Zebris-<br />
System unter Leitung von Herrn Geisendorf<br />
durchgeführt, die eine zügige Anpassung<br />
der Hilfsmittel zum Erhalt der aut -<br />
onomen Mobilität ermöglichen. Des<br />
Weiteren erfolgen monatliche gemeinsame<br />
Patientenbesprechungen mit dem Kinderorthopäden<br />
Oberarzt Dr. Sachse der FSU<br />
Jena.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Jena<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie des<br />
Universitätsklinikums Jena werden Muskel-<br />
und Nervenbioptate aus ganz Thüringen<br />
und teils auch aus Sachsen und Sach-<br />
114<br />
sen-Anhalt mit aufwendigen modernen<br />
Methoden untersucht. Darüber hinaus<br />
kommen auch elektronenmikroskopische<br />
Untersuchungen zum Einsatz. Im letzten<br />
Jahr wurden ca. 100 Muskelbiopsien, über<br />
50 Nervenbiopsien, und mehr als zehn<br />
Hautbiopsien (meist bei V.a. CADASIL, einschließlich<br />
elektronenmikroskopischen<br />
Untersuchungen) durchgeführt.<br />
Institut <strong>für</strong> Physiotherapie, Jena<br />
Die erfolgreiche Dispensaire Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Postpoliosyndrom wird<br />
fortgeführt und bietet ein multimodales<br />
physiotherapeutisches und berufs- und arbeitsbegleitendes<br />
Behandlungskonzept.<br />
Es erfolgt der Aufbau eines stationären<br />
Kompetenzzentrums <strong>für</strong> Polio-Patienten.<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />
Laboratoriumsmedizin (IKCL), Jena<br />
In den Arbeitsgruppen von Prof. Hübner<br />
und Prof. Deufel werden molekulardiagnostische<br />
Untersuchungen <strong>für</strong> Ursachen<br />
der HSP angeboten.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie, Klinikum<br />
Meiningen<br />
Neben einer KV-Ermächtigungssprechstunde<br />
<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte bietet<br />
die Klinik im DGSM-zertifizierten Schlaflabor<br />
neben der Therapie der obstruktiven<br />
Schlafapnoe Behandlungen komplexer<br />
Atemstörungen wie zentrales SAS, Cheyne-<br />
Stoke-Atmung oder auch chronische<br />
Hypoventilationen bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen an.<br />
Praxen <strong>für</strong> Humangenetik in Thüringen<br />
Im Rahmen der differenzialdiagnostischen<br />
Bestrebungen zur Klärung neuromuskulärer<br />
Erkrankungen erfolgt in den humangenetischen<br />
Praxen in Suhl (Frau Dr. Mitulla),<br />
Jena (Dres. Schreyer und Schulz) und Erfurt<br />
(Dres. Demuth und Weidensee) die begleitende<br />
genetische Beratung und Diag-
nostik. Bei der genetischen Heterogenität<br />
der Muskel- und Nervenerkrankung bei oft<br />
ähnlichem Phänotyp hat die molekulargenetische<br />
Diagnostik einen wichtigen Stellenwert<br />
eingenommen. Ziel ist es, die rasche<br />
Entwicklung molekularer Kenntnisse<br />
bei der Ätiologie der Muskelerkrankungen<br />
mit in die Diagnostik ungeklärter Muskelerkrankungen<br />
einzubringen. Auf der Basis<br />
der erhobenen Befunde erfolgt eine ausführliche<br />
genetische Beratung der Familien<br />
nach den Richtlinien der <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Humangenetik. Ratsuchende und Überweisende<br />
werden über die humangenetische<br />
Beratung und Diagnostik durch ein<br />
abschließendes humangenetisches Gutachten<br />
informiert.<br />
Bei zahlreichen neuromuskulären Erkrankungen<br />
können mittlerweile Mutationen,<br />
Deletionen oder Repeat-Expansionen als<br />
kausale Ursache nachgewiesen werden.<br />
Insbesondere bei den häufigsten neuromuskulären<br />
Erkrankungen im Kindesalter<br />
wie der Spinalen Muskelatrophie, der<br />
Fazio-Skapulo-Humeralen Muskeldystrophie,<br />
der Myotonen Dystrophie, der Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung<br />
Typ IA sowie<br />
der Muskeldystrophien Duchenne und Becker<br />
ist eine routinemäßige molekular -<br />
genetische Diagnostik Standard. Die Anwendung<br />
molekulargenetischer Techniken<br />
ermöglicht eine definitive Diagnosestellung<br />
bei Betroffenen. Ergänzt wird die Diagnostik<br />
in den letzten Jahren durch neue<br />
Möglichkeiten der genomweiten Suche<br />
nach Deletionen und Duplikationen mittels<br />
Array-CGH.<br />
e) Selbsthilfeaktivitäten<br />
In Thüringen gibt es eine Reihe von Selbsthilfgruppen.<br />
Neben dem ALS-Gesprächskreis<br />
in Gotha und der Elterngruppe muskelkranke<br />
Kinder finden Treffen in Altenburg,<br />
Bad Salzungen, Erfurt, Gotha, Greiz<br />
und Suhl/Meiningen statt. Regionalen<br />
Selbsthilfegruppen <strong>für</strong> alle Krankheitsbil-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
der werden thüringenweit unterstützt, insbesondere<br />
die Betreuung der Selbsthilfegruppe<br />
Polio. Im November 2010 fand ein<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe in Jena statt,<br />
bei der neben der Vorstellung der dortigen<br />
Spezialambulanzen Informationen über die<br />
Erkrankungen und Hilfsmittelmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen weitergegeben wurden.<br />
f) Neuere diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
Die Abteilung Neuropädiatrie der Klinik <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums<br />
Jena bietet in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung Kinderradiologie des<br />
IDIR des Universitätsklinikums Jena bei<br />
bestimmten Fragestellungen MRT- und<br />
MR-Spektroskopie-Untersuchungen der<br />
Muskulatur an. Zudem befindet sich ein<br />
Diagnostikprogramm mit quantitativer<br />
Myosonografie im Aufbau. Im Institut <strong>für</strong><br />
Physiotherapie findet eine Spezialvariante<br />
des Oberflächen-EMGs vertiefte Anwendung.<br />
g) Laufende Therapiestudien<br />
In der Neurologie der FSU Jena wurden 21<br />
Patienten in die multizentrische Therapiestudie<br />
zur Wirksamkeit von Pioglitazone<br />
auf den Verlauf der ALS (GERP-ALS, Studienleiter<br />
Prof. Ludolph, Ulm) rekrutiert.<br />
Leiter der Prüfung am Zentrum ist PD Dr.<br />
med. Julian Grosskreutz. Die Studie wurde<br />
wegen Nichtwirksamkeit abgebrochen. Im<br />
Institut <strong>für</strong> Physiotherapie läuft eine Verlaufskontrolle<br />
zur Orthesenversorgung der<br />
Kniegelenkinstabilität als Folge eines<br />
Post-Polio-Syndroms mittels Oberflächen-<br />
EMG und Ganganalyse.<br />
h) Publikationen<br />
Bocker B. Harninkontinenz bei Patienten mit<br />
Postpoliosyndrom. Polionachrichten 2009;3:63-<br />
65.<br />
115
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Tröger M, Beck B, Buschbeck HJ, Bocker B,<br />
Hendrich A, Kemper A, Ruetz A, Steinfeldt F,<br />
Tesch M. Orientierungshilfe zur Diagnostik und<br />
Therapie bei Patienten mit Poliofolgen und<br />
Post-Polio-Syndrom. Bundesverband Poliomyelitis<br />
eV. ISBN 978-3-9804519-9-4.<br />
Bocker B, Münzel K, Smolenski UC. Muskelaktivitätsmuster<br />
bei Patienten nach Poliomyelitis<br />
anterior acuta. Phys Med Rehab Kuror 2009;<br />
19:209-212.<br />
Bocker B, Smolenski UC. Kontrolliertes Biofeedbacktraining<br />
zur Behandlung der Spätfolgen<br />
nach Kinderlähmung. Phys Med Rehab<br />
Kuror 2009;19:245-249.<br />
Ritter E, Husain RA, Hinderhofer K, Prell T, Fricke<br />
HJ, Scholl S, Hochhaus A, La Rosée P. Ornithine<br />
transcarbamylase (OTC) deficiency based<br />
on a hemizygous p.R277W mutation causing<br />
life-threatening hyperammonemic crisis<br />
during treatment for Hodgkin’s lymphoma. Ann<br />
Hematol.2010 (Epub).<br />
Filippi M, Agosta F, Abrahams S, Fazekas F,<br />
Grosskreutz J, Kalra S, Kassubek J, Silani V,<br />
Turner MR, Masdeu JC. EFNS guidelines on the<br />
use of neuroimaging in the management of motor<br />
neuron diseases. European Federation of<br />
Neurological Societies. Eur J Neurol 2010;17(4):<br />
526-e20.<br />
Grosskreutz J, Van Den Bosch L, Keller BU. Calcium<br />
dysregulation in amyotrophic lateral sclerosis.<br />
Cell Calcium 2010;47(2):165-74.<br />
Alvarez V, Sánchez-Ferrero E, Beetz C, Díaz M,<br />
Alonso B, Corao AI, Gámez J, Esteban J, Gonzalo<br />
JF, Pascual-Pascual SI, López de Munain<br />
A, Moris G, Ribacoba R, Márquez C, Rosell J,<br />
Marín R, García-Barcina MJ, Del Castillo E, Benito<br />
C, Coto E. Mutational spectrum of the<br />
SPG4 (SPAST) and SPG3A (ATL1) genes in Spanish<br />
patients with hereditary spastic paraplegia.<br />
Group for the Study of the Genetics of Spastic<br />
Paraplegia. BMC Neurol 2010;10:89.<br />
Bauer P, Stevanin G, Beetz C, Synofzik M,<br />
Schmitz-Hübsch T, Wüllner U, Berthier E, Ollagnon-Roman<br />
E, Riess O, Forlani S, Mundwiller<br />
116<br />
E, Durr A, Schöls L, Brice A. Spinocerebellar<br />
ataxia type 11 (SCA11) is an uncommon cause<br />
of dominant ataxia among French and German<br />
kindreds. J Neurol Neurosurg Psychiatry<br />
2010;81(11):1229-32.<br />
Schlipf NA, Beetz C, Schüle R, Stevanin G,<br />
Erichsen AK, Forlani S, Zaros C, Karle K, Klebe<br />
S, Klimpe S, Durr A, Otto S, Tallaksen CM, Riess<br />
O, Brice A, Bauer P, Schöls L. A total of 220 patients<br />
with autosomal dominant spastic paraplegia<br />
do not display mutations in the SLC33A1<br />
gene (SPG42). Eur J Hum Genet 2010;18(9):<br />
1065-7.<br />
Braschinsky M, Tamm R, Beetz C, Sachez-Ferrero<br />
E, Raukas E, Lüüs SM, Gross-Paju K, Boillot<br />
C, Canzian F, Metspalu A, Haldre S. Unique<br />
spectrum of SPAST variants in Estonian HSP<br />
patients: presence of benign missense changes<br />
but lack of exonic rearrangements. BMC Neurol<br />
2010;10:17.
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Personalia<br />
Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. Frank<br />
Lehmann-Horn (Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />
Physiologie, Division of Neurophysiology)<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. Albert C. Ludolph<br />
(Neurologische Universitätsklinik)<br />
Sekretärin: PD Dr. Karin Jurkat-Rott<br />
(Division of Neurophysiology)<br />
Unverändert sind die Lehrstuhlinhaber/<br />
Leiter der folgenden Institutionen/Mitglieder<br />
des Neuromuskulären Zentrums (NMZ)<br />
Ulm: Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie des Rehabilitationskrankenhauses<br />
Ulm (RKU), die<br />
Ulmer Universitätsinstitute <strong>für</strong> Anästhesiologie,<br />
Division of Neurophysiology, Experimentelle<br />
Chirurgie, Humangenetik, Pathologie<br />
mit Neuropathologie, sowie die Ulmer<br />
Universitätskliniken <strong>für</strong> Kardiologie,<br />
Neurologie, Orthopädie, die Sektion<br />
Sport- und Leistungsmedizin der Kardiologischen<br />
Universitätsklinik und die Sektion<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum der Universitätskinderklinik.<br />
Weiter gehören dem NMZ Ulm an die Ehrenmitglieder<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhardt<br />
Rüdel, Ulm, und Prof. Dr. Dieter Pongratz,<br />
Augsburg, sowie die Externen Prof. Dr.<br />
Herbert Schreiber, Neurologische Praxisgemeinschaft<br />
Ulm, und Dr. Wilhelm Fischer,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>DGM</strong> und<br />
Studienkoordinator an der Neurologischen<br />
Klinik.<br />
Zusammenfassung<br />
Das NMZ Ulm besteht seit 18 Jahren. Es<br />
ist ein fest installiertes Bindeglied in der<br />
Forschung, Diagnostik und Betreuung von<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
und verfügt über mehrere Spezialam-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
bulanzen (s.u.). Hauptschwerpunkte bilden<br />
Erkrankungen der motorischen Systemdegenerationen<br />
(ALS, SMA), die hereditäre<br />
spastische Spinalparalyse (HSP), Krankheiten<br />
des Muskels (Myotonien, periodische<br />
Lähmungen) und die Anlage zu maligner<br />
Hyperthermie. Zu den Spezialsprechstunden<br />
gehört auch die Palliativ- und die<br />
Dysphagie-Sprechstunde. Die Einrichtung<br />
ist Mitglied im European Consortium of<br />
Respiratory Insufficiency.<br />
Stationäre Patientenversorgung<br />
Die stationäre Patientenversorgung erfolgt<br />
am RKU (Neurologie, Orthopädie, Anästhesie)<br />
sowie in der Universitätskinderklinik.<br />
Operationen (z.B. bei Kontrakturen<br />
oder Skoliosen) werden an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik durchgeführt. Ein<br />
Team von Krankengymnastinnen nimmt an<br />
speziellen Schulungen teil und verbessert<br />
so die physikalische Behandlung stationärer<br />
neuromuskulärer Patienten.<br />
Ambulante Patientenversorgung<br />
Die Spezialambulanzen der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Ulm (Neuromuskuläre<br />
Sprechstunde, Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Motoneuronerkrankungen einschließlich<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> hereditäre spastische<br />
Spinalparesen, Palliativsprechstunde), das<br />
Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des Universitätsklinikums<br />
und der stationäre Bereich<br />
der Neurologischen Universitätsklinik<br />
im RKU sind die ersten Anlaufstellen <strong>für</strong><br />
Patienten mit neuromuskulären Beschwerdebildern<br />
sowie deren Angehörige. Neben<br />
der klinischen Versorgung von neuromuskulär<br />
erkrankten Patienten, der Beratung<br />
der Betroffenen und deren Angehörigen<br />
stehen die Mitarbeiter der jeweiligen Ein-<br />
117
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
richtungen auch beratend <strong>für</strong> niedergelassene<br />
Kollegen, die sich mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen beschäftigen, zur Verfügung.<br />
Die Orthopädische Universitätsklinik<br />
im RKU hat eine hohe Expertise in Fragestellungen,<br />
welche muskulär bedingte Deformitäten<br />
und Fehlstellungen betreffen.<br />
Weiterhin ist die Orthopädie im Rahmen<br />
einer speziellen Muskelsprechstunde<br />
Hauptansprechpartner zu Korrekturoperationen<br />
und Orthesenversorgungen. Eine<br />
Beatmungssprechstunde <strong>für</strong> überwiegend<br />
invasiv beatmete Patienten ist seit Jahren<br />
Anlaufstelle in der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
im RKU. Nicht-invasiv beatmete Patienten<br />
und Betroffene mit einer Ernährungssonde<br />
werden im Rahmen der Palliativambulanz<br />
in der Neurologie betreut. Im<br />
Sozialpädiatrischen Zentrum werden Kinder<br />
mit neuromuskulären Fragestellungen<br />
vorstellig. Sie werden entsprechenden diagnostischen<br />
Maßnahmen zugeführt. Im<br />
Rahmen regelmäßiger Kon sultationen besteht<br />
eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
den einzelnen Sprechstunden, wobei elektrophysiologische<br />
Untersuchungen in der<br />
Neurologischen Universitätsklinik durchgeführt<br />
werden.<br />
Spezialsprechstunden<br />
Ambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
Etabliertes Bindeglied zwischen niedergelassenen<br />
Ärzten und dem klinischen Bereich<br />
bleibt die Neuromuskuläre Sprechstunde,<br />
die vornehmlich die Diagnostik,<br />
die Therapiekontrolle, die Nachbetreuung<br />
und auch die Beratung von Patienten, Angehörigen<br />
und (nicht)ärztlichen Kollegen<br />
wahrnimmt. Auch 2010 wurden Patienten<br />
<strong>für</strong> klinische Studien rekrutiert. Im Zeitraum<br />
Januar bis Oktober 2010 wurden 227<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
betreut. Das Spektrum reicht von<br />
Neuropathien, degenerativen, entzündli-<br />
118<br />
chen und metabolischen Myopathien bis<br />
hin zu Kanalerkrankungen und Überleitungsstörungen<br />
der neuromuskulären<br />
Endplatte. Die neuromuskuläre Sprechstunde<br />
wird von Herrn Prof. Dr. J. Kassubek<br />
geleitet. Weitere ärztliche Mitarbeiter<br />
sind Dr. H.-J. Gdynia, Dr. R. Gastl, Dr. M.<br />
Ponfick und PD Dr. M. Orth. Im Rahmen einer<br />
Kooperation mit der Arbeitsgruppe von<br />
PD Dr. Huber, dem Leiter des Ultraschallabors<br />
im RKU, werden standardisierte Ultraschalluntersuchungen<br />
von Muskeln und<br />
peripheren Nerven bei neuromuskulären<br />
Krankheitsbildern durchgeführt und unter<br />
quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten<br />
ausgewertet. Eine enge Zusammenarbeit<br />
besteht auch mit der von Herrn<br />
Prof. Dr. J. Kassubek geleiteten Arbeitsgruppe<br />
<strong>für</strong> Bildgebung hinsichtlich des<br />
standardisierten Einsatzes der Kernspintomografie<br />
der Muskulatur.<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
einschließlich HSP-Sprechstunde<br />
In der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
wurden 2010 von Januar bis Oktober<br />
266 Motoneuronpatienten versorgt.<br />
Überwiegend werden Patienten mit Amyotropher<br />
Lateralsklerose betreut, und Patienten<br />
mit Spinalen Muskelatrophien<br />
sowie anderen erworbenen Motoneuronerkrankungen.<br />
Neben der Diagnostik, Differenzialdiagnostik<br />
und der langfristigen Betreuung<br />
stehen Beratungen hinsichtlich<br />
einer adäquaten Hilfsmittelversorgung sowie<br />
zum Einsatz von Logopädie, Ergotherapie<br />
und Krankengymnastik im Vordergrund.<br />
Die bereits etablierte und bewährte<br />
Kooperation mit der von Prof. Dr. A. Riecker<br />
geleiteten Ambulanz <strong>für</strong> Schluckstörungen<br />
im RKU wurde weitergeführt, in der<br />
insbesondere die Fragen nach Charakter<br />
und Schweregrad einer Dysphagie und die<br />
möglichst optimale Nahrungsanpassung<br />
erörtert werden. Über die Ambulanz <strong>für</strong><br />
Motoneuronerkrankungen werden bei Be-
darf auch gezielt gesonderte Termine <strong>für</strong><br />
die einzelnen Beratungen oder auch Therapiesitzungen<br />
in den jeweiligen Therapiebereichen<br />
vermittelt. Gemeinsam mit Ernährungsberaterinnen<br />
werden alle Fragen<br />
zur angepassten oralen und intragastralen<br />
Ernährung über gastrointestinale Sonden<br />
sowohl mit den Patienten als auch deren<br />
Angehörigen detailliert erörtert.<br />
Die beiden im Jahr 2008 begonnen Studien<br />
einer Behandlung der ALS mit dem oralen<br />
Antidiabetikum Pioglitazon und mit<br />
dem Wirkstoff Talampanel wurden im Jahr<br />
2010 abgeschlossen. Die im Jahr 2009 begonnene<br />
Studie mit der Substanz<br />
TRO19622, die sogenannte MitoTarget-<br />
Studie wurde fortgeführt. Diese Substanz<br />
stabilisiert den Mitochondrienstoffwechsel<br />
und soll dadurch das Absterben der Mitochondrien<br />
verhindern. Gleichzeitig begann<br />
eine neue Studie zur Untersuchung von<br />
Nogo-A, eines myelinassoziierten Transmembranproteins,<br />
das das Axonwachstum<br />
hemmt, in Muskelbiopsieproben bei<br />
ALS-Patienten. Diese Studie dient als Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> die Prüfung der Wirkung<br />
eines Nogo-A-Antikörpers auf die Krankheitsprogression<br />
bei ALS-Patienten.<br />
Die ALS-Sprechstunde wird von Prof. Dr.<br />
A. C. Ludolph und Prof. Dr. J. Kassubek<br />
geleitet. Ärztliche Mitarbeiter sind Dr. J.<br />
Dorst, S. Endruhn, C. Hendrich, Dr. M.<br />
Ponfick, Dr. S. Waibel und Dr. U. Weiland.<br />
Sabine Raubold und Melanie Mayer sind<br />
als Studienassistentinnen wichtige Stützen<br />
der Ambulanz.<br />
Die Spezialambulanz <strong>für</strong> Patienten mit hereditären<br />
spastischen Spinalparesen (HSP)<br />
bietet neben der Diagnostik der verschiedenen<br />
Varianten der Spinalparalysen<br />
symptomatische Therapieverfahren und<br />
die Hilfsmittelversorgung an. Ärztliche Mitarbeiterin<br />
ist C. Hendrich.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Palliativsprechstunde<br />
Eine in die Motoneuronambulanz integrierte<br />
und fest etablierte Einrichtung ist die<br />
Palliativsprechstunde. Zwischen Januar<br />
und Oktober 2010 wurden 34 Patienten<br />
betreut. Sie ist über das Neuromuskuläre<br />
Zentrum Ulm Mitglied in der Arbeits -<br />
gemeinschaft der deutschen Heimbe -<br />
atmungszentren und im Europäischen<br />
Consortium of Respiratory Insufficiency. In<br />
diesem Rahmen findet die Langzeitversorgung<br />
von chronisch Atem-insuffizienten<br />
Patienten statt, auch die Versorgung von<br />
Patienten mit einer Ernährungssonde<br />
(PEG/PEJ). Viele Patienten leiden an verschiedenen<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
und kommen aus dem Ulmer Raum,<br />
aber auch von außerhalb der Region. Ärztliche<br />
Ansprechpartner sind Dr. S. Waibel<br />
und Dr. J. Dorst.<br />
In der Palliativsprechstunde bilden die invasiv<br />
beatmeten Patienten den Schwerpunkt.<br />
Daneben werden auch nicht-invasive<br />
Beatmungstechniken angewandt und<br />
eine optimale Hilfsmittelversorgung gewährleistet.<br />
Es werden Patienten mit unterschiedlichen<br />
Motoneuronerkrankungen,<br />
dystrophen Myopathien und seltenen Erkrankungen<br />
(z.B. Einschlusskörperchenmyositiden)<br />
betreut.<br />
Nach wie vor läuft die Langzeitstudie zu<br />
Determinanten der Entscheidungen bezüglich<br />
lebensverlängernder Maßnahmen<br />
bei ALS-Patienten in fortgeschrittenen<br />
Stadien unter der Leitung von Prof. Dr.<br />
A.C. Ludolph und Dr. Dorotheé Lulé. Die<br />
Studie wird in Kooperation mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Medizinische Psychologie der Universität<br />
Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. N.<br />
Birbaumer und in zusätzlicher Kooperation<br />
mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. A.<br />
Kübler an der Universität Würzburg durchgeführt.<br />
In Kooperation mit der Arbeitsgruppe<br />
von Dr. L. van den Berg am Uni-<br />
119
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
versitair Medisch Centrum Utrecht ist geplant,<br />
dieses Projekt auch im Hinblick auf<br />
einen interkulturellen Vergleich zwischen<br />
Deutschland und den Niederlanden zu bearbeiten.<br />
Des Weiteren wird in einer Querschnittstudie<br />
die Diskrepanz zwischen<br />
Fremd- und Selbsteinschätzung der Lebensqualität<br />
von ALS-Patienten unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. A.C. Ludolph und Dr.<br />
Dorotheé Lulé untersucht.<br />
Zur Erfassung der kortikalen Veränderungen<br />
und Reorganisationsmechansismen<br />
im Verlauf der ALS werden zwei von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) geförderte fMRT-Studien durchgeführt,<br />
die sich auf die Verarbeitung von Bewegung<br />
und auf die von Gefühlen beziehen.<br />
Die beiden Studien werden unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. A.C. Ludolph und Dr.<br />
Dorotheé Lulé sowie Dipl.-Psych. Johanna<br />
Heimrath und Dipl.-Psych. Dirk Lang<br />
durchgeführt.<br />
Zusammen mit der Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Bildgebung<br />
der Neurologischen Klinik (Leiter:<br />
Prof. J. Kassubek) finden aktuell mehrere<br />
Studienprojekte zur Phänotypisierung von<br />
Motoneuronerkrankungen statt, diese dienen<br />
der Charakterisierung von Patientenkollektiven<br />
mit Primärer Lateralsklerose,<br />
HSP, Spinobulbärer Muskelatrophie Typ<br />
Kennedy und der Flail-Arm-Variante. Hierbei<br />
werden spezielle Protokolle zur Computer-basierten<br />
Analyse von MRT des Gehirns<br />
erhoben, zudem werden – wie in einem<br />
weiteren Projekt bei der ALS –<br />
MRT-Analysen der Body Composition<br />
(Körperfett) durchgeführt.<br />
Die in den Untersuchungen zu den Langund<br />
Kurzzeiteffekten einer PEG-Anlage erhobenen<br />
Befunde und die gesammelten<br />
Erfahrungen wurden auch in diesem Jahr<br />
wieder allen Patienten im Rahmen eines<br />
Patiententreffens mitgeteilt.<br />
120<br />
Genetische Beratung<br />
Die Genetische Beratungsstelle des Instituts<br />
<strong>für</strong> Humangenetik steht den im Neuromuskulären<br />
Zentrum betreuten Familien<br />
zur Verfügung, soweit dies gewünscht und<br />
benötigt wird. Nach differenzialdiagnostischer<br />
Klärung erfolgt eine fachlich qualifizierte<br />
Genetische Beratung gemäß Gendiagnostikgesetz<br />
(GenDG) vom 31. Juli<br />
2009, §10. In den letzten fünf Jahren waren<br />
es 145 Beratungen (Familien/Ratsuchende)<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Muskel- und Nervenbiopsien<br />
Die Muskelproben werden an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik in Absprache<br />
mit der Neurologie und der Division of<br />
Neurophysiology entnommen. Im Zeitraum<br />
Januar–November 2010 wurden insgesamt<br />
99 Muskelbiopsien durchgeführt.<br />
Die In-vitro-Diagnostik der Anlage zu malig -<br />
- ner Hyperthermie (MH) und bei speziellen<br />
Formen von Myotonien und periodischen<br />
Paralysen erfolgt in der Division of Neurophysiology.<br />
Die histologische MH-Diagnostik<br />
findet in der Neuropathologie statt,<br />
die histologische Diagnostik der Myopathien<br />
im Muskellabor der Neurologischen<br />
Universitätsklinik im RKU durch Dr. R.<br />
Gastl, Dr. H.-J. Gdynia, Dr. M. Ponfick, Dr.<br />
A. Rosenbohm, Prof. Dr. H. Tumani und<br />
Frau H. Mogel. Im Muskellabor werden<br />
neben der Routinehistologie (Strukturmyopathien,<br />
entzündliche Myopathien, d.h.<br />
Poly-/Dermatomyositis, Inclusion-Body-<br />
Myositis, mitochondriale Myopathien,<br />
Faserdisproportionen, MAD-Mangel, toxische<br />
Myopathien, Fettstoffwechselstörungen,<br />
neurogene Muskelatrophien) immunhistochemische<br />
Färbungen <strong>für</strong> alle derzeit<br />
einer Diagnostik zugänglichen Gliedergürteldystrophien,<br />
kongenitalen Myopathien<br />
sowie Dystrophinopathien durchgeführt.<br />
Die immunhistochemischen Methoden<br />
umfassen ferner Lymphozyten- und Ober-
flächenmarker <strong>für</strong> entzündliche Myopathien.<br />
Darüber hinausgehend werden aktuell<br />
Western-Blot-Verfahren zur Analyse von<br />
Membranproteinen etabliert. Die elektronenmikroskopische<br />
Analyse der Muskulatur<br />
erfolgt in der Neuropathologie (Prof. Dr.<br />
D. Thal).<br />
Gen- und Patientendatenbank<br />
Die DNA- und Patientendatenbank der Division<br />
of Neurophysiology wuchs auch<br />
2010 beständig, wobei die Finanzierung<br />
mit lokalen Mitteln erfolgte. Die Patientendatenbank<br />
umfasst mehr als 9.000 Personen<br />
mit dystrophischen und nicht-dystrophischen<br />
Myotonien, periodischen Paralysen<br />
und Anlage zu maligner Hyperthermie.<br />
In der Genbank sind mehr als 8.000 DNA-<br />
Proben asserviert. Für die Motoneuronerkrankungen/ALS<br />
sind bisher mehr als<br />
2.700 Lymphoblastenkulturen angelegt.<br />
Ansprechpartner sind <strong>für</strong> die ALS-, Phänotyp-Genbank<br />
Dr. S. Waibel (Tel.: 0731<br />
/1771201); <strong>für</strong> die Datenbank der Division<br />
of Neurophysiologie Prof. Dr. Dr. h.c. F.<br />
Lehmann-Horn (Tel.: 0731/500-23251) und<br />
PD Dr. K. Jurkat-Rott (Tel.: 0731/500-<br />
23065). Im Rahmen der Motoneuronerkrankungen/ALS-Genbank<br />
wurde die bestehende<br />
Kooperation mit anderen Kliniken<br />
Deutschlands (München, Hannover,<br />
Berlin, Lübeck) weitergeführt und ausgebaut.<br />
Molekulargenetische Diagnostik<br />
Myotonien, periodische Paralysen und<br />
maligne Hyperthermie<br />
In der Division of Neurophysiology wird die<br />
molekulare Diagnostik der nicht-dystro -<br />
phischen Myotonien (CLCN1, SCN4A),<br />
der periodischen Paralysen (SCN4A,<br />
CACN1AS) und der Anlage zu maligner<br />
Hyper thermie (RYR1) durchgeführt. Die<br />
potentiellen Differenzialdiagnosen werden<br />
ebenfalls abgeklärt: episodische Ataxien,<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
hemiplegische Migräne und Neuromyotonien<br />
(KCNA1, CACN1A1, ATP1A2,<br />
KCNQ2/3). Bisher konnte bei 2.259 Patienten<br />
eine krankheitsverursachende Mutation<br />
nachgewiesen werden (je nach Diagnose<br />
bei 20-70 Prozent), bzw. bei 1.294<br />
Familienmitgliedern die in der Familie bekannte<br />
Mutation ausgeschlossen werden.<br />
Weitere Klärung ist bei neuen genetischen<br />
Veränderungen nötig um festzustellen, ob<br />
es sich dabei um krankheitsverursachende<br />
Mutationen oder benigne Polymorphismen<br />
handelt. Dazu werden Familienmitglieder<br />
und ggf. Hunderte von Kontrollen untersucht.<br />
Häufig ist es erforderlich, die Veränderung<br />
in einem Expressionssystem funktionell<br />
zu charakterisieren. Dies kann sehr<br />
schwierig sein, da viele genetische Veränderungen,<br />
die mit einer Aminosäuresubstitution<br />
einhergehen, funktionelle Auswirkungen<br />
haben, die aber nicht unbedingt<br />
krankheits verursachend sein müssen.<br />
Zusätzlich erfolgen an großen Familien mit<br />
neuen neuromuskulären Syndromen Genom-weite<br />
Kopplungsstudien.<br />
Motoneuronerkrankung/Amyotrophe<br />
Lateralsklerose (ALS)<br />
In der Neurologischen Klinik wird in<br />
Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Mutations-Screening <strong>für</strong> Kupfer/<br />
Zink-SOD-Mutationen (ALS1), TDP-43-<br />
Veränderungen, VABP-Veränderungen<br />
(ALS8) und Untersuchungen des Dynactin-<br />
Gens durchgeführt. Mit den Instituten <strong>für</strong><br />
Humangenetik in Aachen, Tübingen und<br />
Ulm besteht eine Kooperation bei der Suche<br />
nach weiteren genetischen Defekten<br />
<strong>für</strong> ALS, SMA und HSP. Hauptsächlich<br />
werden hier familiäre Varianten und Suszeptibilitätskandidaten<br />
untersucht. Die Kooperation<br />
mit der Humangenetik der Universität<br />
Bochum (Dr. L. Arning) mit der Frage<br />
nach Senataxin-Veränderungen (ALS4)<br />
wird weitergeführt.<br />
121
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Progressive Muskeldystrophien<br />
Duchenne/Becker und myotone<br />
Dystrophien<br />
Die <strong>für</strong> das Neuromuskuläre Zentrum relevante<br />
DNA-Diagnostik im Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
umfasst die molekulargenetische<br />
Diagnostik der Muskeldystrophien<br />
Duchenne und Becker sowie die myotonen<br />
Dystrophien Typ I und Typ II (www.uniulm.de/humangenetik).<br />
Pro Jahr werden<br />
200 bis 250 Patienten mit dieser klinischen<br />
Verdachtsdiagnose molekulargenetisch<br />
untersucht.<br />
Therapiestudien<br />
Klinisch-wissenschaftlicher Schwerpunkt<br />
ist die Durchführung von Therapiestudien<br />
im klinischen Studienzentrum der Neurologie.<br />
In diesem Jahr wurden die Therapiestudien<br />
mit den Wirkstoffen Pioglitazon<br />
(GERP ALS) und Talampanel (ALSTAR) abgeschlossen<br />
sowie die Studie mit dem<br />
Wirkstoff TRO19622 (MitoTarget) weitergeführt.<br />
Sowohl mit Pioglitazon als auch mit<br />
Talampanel konnte kein Effekt auf die<br />
Krankheitsprogression bei ALS-Patienten<br />
nachgewiesen werden. Eine Studie zur<br />
Bestimmung von Nogo-A in Muskelbiopsieproben<br />
bei ALS-Patienten wurde neu<br />
gestartet. Des Weiteren wurden die Einzelprojekte<br />
mit der Frage zur Lebensqualität<br />
in der Terminalphase der ALS, nach spezifischen<br />
serologischen Markern zur Gewichtsregulation<br />
und zur Frage der Objektivierbarkeit<br />
des subkutanen Fettverlustes<br />
durch kernspintomografische Methoden<br />
weitergeführt. Nach wie vor wird in Kooperation<br />
mit der Universität Tübingen die<br />
Studie „Kommunikation durch Selbstkontrolle<br />
der Hirnströme – eine neue Möglichkeit<br />
der Verständigung <strong>für</strong> gelähmte Patienten“<br />
durchgeführt. Außerdem konnte in<br />
diesem Jahr das ALS-PEG-Register und<br />
das ALS-Register Schwaben gestartet<br />
werden. In das ALS-PEG-Register sollen<br />
in der Neurologischen Klinik in Ulm und in<br />
122<br />
weiteren 14 Kliniken in Deutschland alle<br />
ALS-Patienten aufgenommen werden, die<br />
eine Ernährungssonde (PEG) benötigen.<br />
Ziel ist die prospektive Erhebung sowie<br />
Auswertung von demographischen, krankheitsbezogenen<br />
und ernährungsspezifischen<br />
Daten in Zusammenhang mit der<br />
PEG-Anlage und die Verfolgung des<br />
Krankheitsverlaufs nach PEG-Anlage. Mithilfe<br />
des ALS-Registers Schwaben soll<br />
zum ersten Mal in Deutschland die Inzidenz<br />
der ALS in einem definierten Gebiet<br />
erfasst werden.<br />
Translationsforschung zu Kanalopathien<br />
Untersuchungen zu den periodischen<br />
Paralysen<br />
In der Division of Neurophysiology wurde<br />
herausgefunden, dass Muskelfasern zwei<br />
Zustände einnehmen können, nämlich einen<br />
(Z1), von dem aus sie sich verkürzen<br />
und Kraft entwickeln können, und einen<br />
zweiten (Z2), in dem sie unerregbar und<br />
somit gelähmt sind. Normalerweise befinden<br />
sich alle Muskelfasern im Zustand Z1.<br />
Wenn aber die Kaliumkonzentration im<br />
Blut extrem niedrig ist (
Zellmembranleck verursachen, wie z.B.<br />
Amphotericin B.<br />
Es ist anzunehmen, dass auch andere Zellen<br />
wie Herzmuskelzellen und Nervenzellen<br />
in Abhängigkeit vom Blutkaliumwert<br />
den Zustand Z1 oder Z2 annehmen können.<br />
Daher kann eine diätetische oder medikamentöse<br />
Erhöhung der Kaliumkonzentration<br />
auch bei Krankheiten sinnvoll sein,<br />
bei denen ein „elektrischer Kurzschluss“<br />
der Zellmembran durch Ischämie besteht,<br />
z.B. nach Schlaganfall oder Herzinfarkt.<br />
Bei Postinfarktpatienten hat sich das Konzept<br />
der relativ hohen Serumkaliumkonzentration<br />
schon seit einiger Zeit bewährt,<br />
ohne dass hier<strong>für</strong> die Gründe bekannt waren.<br />
Untersuchungen zur malignen<br />
Hyperthermie<br />
In der Division of Neurophysiology wurden<br />
immortalisierte B-Lymphozyten von MH-<br />
Patienten mittels einer empfindlichen<br />
pH-metrischen Methode (Cytosensor) untersucht.<br />
Es wurde die Protonensekretionsrate<br />
in Antwort auf einen Ryanodinrezeptoragonisten<br />
verfolgt. Dabei wurde der<br />
Zusammenhang zwischen zellulärem Kalzium<br />
und dem Energiestoffwechsel der<br />
Lymphozyten ausgenutzt und Änderungen<br />
der Sekretionsrate in den Zellen wurden<br />
mit mutierten Ryanodinrezeptoren erfasst.<br />
Ein Mitarbeiter der Universität Neapel hat<br />
die Methode in Ulm erlernt und dann in<br />
Neapel angewandt.<br />
In einer weiteren Studie wurden Kalziummessungen<br />
unter Voltage-Clamp-Bedin -<br />
gungen an isolierten Muskelfasern einer<br />
transgenen Maus durchgeführt, die eine<br />
der menschlichen MH-Mutationen des<br />
Ryanodinrezeptors exprimiert (Y522S).<br />
Diese Maus wurde von der Gruppe um Susan<br />
Hamilton (Baylor College of Medicine,<br />
Houston, TX) erzeugt und uns zur Verfügung<br />
gestellt. Es konnten charakteristi-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
sche Änderungen der Spannungsabhängigkeit<br />
von Aktivierung und Inaktivierung<br />
der Kalziumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen<br />
Retikulum nachgewiesen<br />
werden.<br />
Kooperationen mit auswärtigen<br />
Einrichtungen<br />
Kardiale Kernspintomografie<br />
Die bereits seit 2007 bestehende Kooperation<br />
mit der Kardiologischen Abteilung<br />
des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart<br />
wurde hinsichtlich der Evaluation der<br />
kardialen Kernspintomografie bei Patienten<br />
mit Dystrophinopathien erfolgreich<br />
weitergeführt. Nachdem erste Daten, welche<br />
die Vorteile dieser Untersuchungsmethode<br />
gegenüber der konventionellen<br />
Echokardiografie zeigten, bereits publiziert<br />
wurden, werden aktuell sowohl die Verlaufsuntersuchungen<br />
der Patienten durchgeführt<br />
als auch neue Patienten rekrutiert.<br />
Die ersten Daten der Verlaufsuntersuchungen<br />
werden bereits ausgewertet und zur<br />
Publikation vorbereitet. Weiterhin werden<br />
nach wie vor Konduktorinnen <strong>für</strong> Dystrophinopathien<br />
mittels der kardialen MRT<br />
untersucht.<br />
In einem zweiten Projekt wird im Rahmen<br />
dieser Kooperation der Nutzen der kardialen<br />
Kernspintomografie zur Evaluation einer<br />
kardialen Beteiligung bei Patienten mit<br />
mitochondrialen Myopathien (MELAS,<br />
MERRF, KSS etc.) durchgeführt. Erste Ergebnisse<br />
dieser Arbeiten sind bereits ausgewertet<br />
und zur Publikation eingereicht.<br />
Eine neue Kooperation besteht seit dem<br />
Jahr 2010 mit der Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
II der Universität Ulm (PD Dr. Bernhardt,<br />
Prof. Dr. Rottbauer). Diese Zusammenarbeit<br />
hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine kardiale<br />
Beteiligung bei Patienten mit entzündlichen<br />
Muskelerkrankungen (Poly-<br />
123
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
myositis, Dermatomyositis, Inclusion-Body-Myositis)<br />
zu evaluieren.<br />
Natrium-Kernspintomografie der<br />
Muskulatur<br />
In einer Kooperation zwischen dem DKFZ<br />
Heidelberg und der Division of Neurophysiology<br />
gelang es, die intrazelluläre<br />
Natriumkonzentration im Muskelgewebe<br />
in-vivo nicht-invasiv darzustellen. Dazu<br />
wurde die neuartige 23 Natrium-Magnetresonanztomografie<br />
( 23 Na-MRT) implementiert.<br />
Die Methode ist schwierig und erfordert<br />
hohe Ansprüche an den MR-Tomographen<br />
und das Sequenzdesign. Grund<br />
da<strong>für</strong> ist die Tatsache, dass das 23 Na-MR-<br />
Signal im Menschen 22.000-fach niedriger<br />
ist als das 1 H-MR-Signal, welches die<br />
Grundlage <strong>für</strong> das Standard-MRT sind.<br />
Zusätzlich weisen Natriumatome ungünstige<br />
Eigenschaften wie eine extrem kurze<br />
T2-Relaxationszeit im Gewebe auf, so<br />
dass das Signal-zu-Rausch Verhältnis in<br />
der Natriumbildgebung sehr niedrig und<br />
die Messdauer dementsprechend lang ist.<br />
Durch Entwicklung einer dreidimensionalen<br />
23 Na-MR-Sequenz mit ultrakurzer<br />
Echozeit von 0,2 ms wurde es möglich,<br />
binnen zehn Minuten den intrazellulären<br />
Natriumgehalt beider Unterschenkel mit<br />
einer Messung zu erfassen. Damit wurden<br />
Patienten mit muskulären Natrium- und<br />
Kalziumkanalopathien untersucht, da bei<br />
diesen Krankheiten eine reversible Muskellähmung<br />
durch Abkühlung und andere<br />
Trigger in-vivo provozierbar ist. Es zeigte<br />
sich, dass die Lähmung bei verschiedenen<br />
Kanalopathien mit einer pathologisch erhöhten<br />
intrazellulären Natriumakkumulation<br />
einhergeht und dass die Natriumakkumulation<br />
mit bestimmten Medikamenten<br />
verhindert bzw. rückgängig gemacht werden<br />
kann, wodurch auch die Muskelkraft<br />
normalisiert wird.<br />
124<br />
Organisation von Kongressen,<br />
Workshops und Fortbildungsveranstaltungen<br />
Muskelkolloquien 2010, organisiert von<br />
PD Dr. Jurkat-Rott und Dr. Gdynia:<br />
• Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Physiologie,<br />
Ulm: Ist nach zehn Jahren im<br />
Rollstuhl noch eine Therapie möglich?<br />
• Prof. Dr. Antje Bornemann, Muskelzentrum<br />
Tübingen: Zwölf Monate alter<br />
Junge mit Muskel schwäche und Ptose<br />
• Dr. Hans-Juergen Gdynia, Neurologie,<br />
Ulm: Zentronukleäre (myotubuläre)<br />
Myopathie<br />
• Dr. Hans-Jürgen Gdynia, Neurologie,<br />
Ulm: Histologisch atypische Motoneuronerkrankung?<br />
• Prof. Herbert Schreiber, Neurologie,<br />
Ulm: Augenmuskelparese ohne immunologisches<br />
Profil<br />
• Dr. Matthias Ponfick, Neurologie, Ulm,<br />
und Dr. Kurt Wollinsky, Anästhesiologie,<br />
Ulm: Auch Herz und Diaphragma sind<br />
Muskeln. Falldarstellung einer bislang<br />
unklaren generalisierten Muskelschwäche.<br />
• Dr. Adelheid Struck, Kinderklinik Ulm:<br />
Spinale Muskelatrophie mit atypischen<br />
Befunden<br />
• PD Dr. Michael Orth, Neurologie Ulm:<br />
Außer Atem<br />
• PD Dr. Oliver Neuhaus, Neurologie<br />
Sigmaringen: Ein Chirurg, der seine<br />
Praxiseinrichtung erhöhen musste<br />
Preise und Auszeichnungen <strong>für</strong><br />
Mitglieder des NMZ Ulm<br />
• PD Dr. Karin Jurkat-Rott erhielt 2010<br />
den mit 50.000 Euro dotierten Eva<br />
Luise Köhler Forschungspreis <strong>für</strong><br />
Seltene Erkrankungen.<br />
• Dr. biol. hum. Zoita Andronache,<br />
ebenfalls von der Division of Neurophysiology,<br />
erhielt den 2nd Felix-Jerusalem<br />
Preis der <strong>DGM</strong>.
Literatur<br />
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125
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
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126
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. K. Reiners<br />
Neurologische Klinik des<br />
Universitäts klinikums Würzburg<br />
Die muskelkranken Patienten und ihre Angehörigen<br />
aus dem Einzugs- und Betreuungsgebiet<br />
des Neuromuskulären Zentrums<br />
(NMZ) Würzburg erhielten in den<br />
hier zusammengeführten Aktivitäten der<br />
Neurologischen Klinik, der Kinderklinik<br />
und dem Sozialpädiatrischen Zentrum<br />
„Frühdiagnosezentrum”, der Orthopädischen<br />
Klinik und der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
des Universitätsklinikums Würzburg<br />
und der Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik<br />
des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
eine kompetente medizinische<br />
Versorgung. In einem zunehmenden Anteil<br />
sind die Mitarbeiterinnen in den Psychosozialen<br />
und Ergotherapeutischen Beratungsstellen<br />
Würzburg des <strong>DGM</strong>-Landesverbandes<br />
Bayern e.V. die erste Anlaufstelle<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen und die<br />
Angehörigen. Zur überörtlichen Koordination<br />
fand eine gemeinsame Sitzung der<br />
Mitglieder und Mitarbeiterinnen des Zentrums<br />
mit dem Vorsitzenden des LV, Herrn<br />
Dr. R. Janiak, statt.<br />
In diesem Jahr gab es eine Reihe tiefgreifender<br />
personeller Veränderungen. Prof.<br />
Dr. K. V. Toyka, Direktor der Neurologischen<br />
Klinik und einer der Mitbegründer<br />
der NMZ, und Prof. Dr. T. Grimm, Leiter der<br />
Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik des Instituts<br />
<strong>für</strong> Humangenetik, wurden zum 30.<br />
September 2010 in den Ruhestand versetzt.<br />
Jedoch wird Prof. Toyka als Seniorprofessor<br />
<strong>für</strong> drei weitere Jahre dem NMZ<br />
Würzburg weiterhin zur Verfügung stehen;<br />
Prof. Grimm wird als Vertreter seiner bis-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
herigen Funktion ebenfalls weiterhin im<br />
NMZ mit arbeiten. Durch die Initiative beider<br />
Professoren wurde nicht nur die Organisationsform<br />
der NMZ in Bayern, sondern<br />
besonders auch vor Ort entscheidend geprägt,<br />
so dass die Mitarbeiter des NMZ<br />
Würzburg und des gesamten Landesverbandes<br />
ihnen großen Dank <strong>für</strong> die innovative<br />
Gestaltung einer effektiven Betreuung<br />
muskelkranker Patienten schulden. Bereits<br />
zu Beginn des Jahres ist Brigitte Wolf aus<br />
den Diensten der <strong>DGM</strong> ausgeschieden. In<br />
den vielen Jahre ihrer Tätigkeit hat sie weit<br />
über ihre Tätigkeit als Schreibkraft hinaus<br />
vor allem auch ihr organisatorisches Geschick<br />
zum Wohle der <strong>Muskelkranke</strong>n im<br />
NMZ Würzburg eingebracht. Für ihre Mitwirkung<br />
danken wir ihr sehr herzlich.<br />
Gleichzeitig konnten wir Karina Grimm als<br />
Nachfolgerin gewinnen, die diese Funktion<br />
nahtlos und engagiert weiterführt.<br />
Über die beteiligten Kliniken ist das NMZ<br />
Würzburg eingebunden in das Muskulo -<br />
skelettale Centrum Würzburg (MCW); hier<br />
werden zusätzlich zum Beratungsangebot<br />
der <strong>DGM</strong> spezielle Versorgungs- und Forschungsaspekte<br />
der Auswirkungen von<br />
Muskelkrankheiten auf das Bewegungssystem<br />
bearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
ist die Information der Öffentlichkeit<br />
über Fragen der Vorsorge vor dem Hintergrund<br />
einer durch die Alterstruktur zunehmenden<br />
Bedeutung der Osteoporose, der<br />
Sarkopenie (Muskelschwund im Alter) und<br />
neuromuskulärer Defizite im Alter (www.<br />
mcw.medizin.uni-wuerzburg.de/). Das<br />
NMZ Würzburg hat sich ferner eingebracht<br />
in die Initiative zur Sturzprävention im Alter,<br />
die durch das Bayerische Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt und Gesundheit im Rahmen<br />
des Programms „Gesund.Leben.Bay-<br />
127
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
ern“ gefördert wird (www.sicher-im-tritt.<br />
de).<br />
Psychosoziale und Ergotherapeutische<br />
Beratung <strong>für</strong> Patienten und Angehörige/Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das umfangreiche Angebot der Beratungsstelle<br />
unter der Trägerschaft der <strong>DGM</strong> – LV<br />
Bayern e.V. – stellt <strong>für</strong> Patienten und Angehörige<br />
eine wertvolle Ergänzung zum diagnostisch-therapeutischen<br />
Angebot der<br />
Universitätseinrichtung dar. Die Kontakte<br />
mit Patienten und Angehörigen finden in<br />
sehr unterschiedlichen Formen statt:<br />
• Telefonisch, bereits vor einer Diagnosestellung<br />
und begleitend während der Diagnosephase,<br />
die <strong>für</strong> Betroffene in ihrer<br />
Ungewissheit oft schwer zu ertragen ist.<br />
• Im Rahmen von Befundmitteilungen und<br />
Beratungen am Institut <strong>für</strong> Humangenetik.<br />
Hier ist beispielsweise Gelegenheit<br />
zu einer ersten Kontaktaufnahme. Die<br />
Bedeutung der Erkrankung <strong>für</strong> mehrere<br />
Familienmitglieder wird thematisiert;<br />
erste Schritte hin zur Klärung von Fragen<br />
des beruflichen Alltags werden erwogen;<br />
Möglichkeiten zur Vernetzung<br />
mit Gleichbetroffenen können besprochen<br />
und Folgetermine vereinbart werden.<br />
• Im Rahmen von Hausbesuchen: Hausbesuche<br />
haben sich sowohl <strong>für</strong> die<br />
ergothera peutische als auch <strong>für</strong> die psychosoziale<br />
Beratung als sehr effektiv<br />
erwiesen. Die Berücksichtigung der äußeren<br />
Rahmenbedingungen ist <strong>für</strong> die<br />
Hilfsmittelberatung sowie die Wohnraumanpassung<br />
unerlässlich. Allerdings<br />
gibt sie auch <strong>für</strong> die Planung von Pflege<br />
und die Gestaltung von alltäglichen Abläufen<br />
im Familienalltag wertvolle Hinweise.<br />
Während in der Beratungsstelle<br />
„klinische Bedingungen“ das Gespräch<br />
bestimmen, gibt der familiäre Alltag im<br />
häuslichen Umfeld wichtige Hinweise<br />
auf das Zusammenspiel von Familien-<br />
128<br />
mitgliedern und zeigt Möglichkeiten <strong>für</strong><br />
geeignete Hilfeangebote auf.<br />
• In Kliniken des NMZ, oft begleitend zu<br />
medizinischen Maßnahmen, z.B. Legen<br />
einer PEG oder Anpassung einer häuslichen<br />
Beatmung. Hier geht es vor allem<br />
darum, Entscheidungsprozesse zu begleiten,<br />
Betroffene in der Dokumentation<br />
ihrer Entscheidung zu unterstützen (z.B.<br />
Patientenverfügung) und die Anpassung<br />
der häus lichen Lebenssituation vorzubereiten.<br />
Während das medizinische<br />
System dem Patienten viel Aufmerksamkeit<br />
widmet, ist die Psychosoziale<br />
Beratung häufig wichtige Anlaufstelle <strong>für</strong><br />
(pflegende) Angehörige.<br />
• In Außensprechstunden (hier v. a. in der<br />
Kiliani-Klinik Bad Windsheim). Der Aufenthalt<br />
in einer Rehaklinik wird von Betroffenen<br />
häufig genutzt, das Lebenskonzept<br />
zu überdenken. Hier kann die<br />
Beratung dabei unterstützen, die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen aufzuzeigen<br />
und eine mittelfristige Perspektive <strong>für</strong><br />
die berufliche und private Lebensplanung<br />
zu entwickeln.<br />
• Am Arbeitsplatz: Hier kann z.B. die<br />
ergotherapeutische Beratung Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern Wege aufzeigen,<br />
den Arbeitsplatz durch geeignete<br />
Hilfsmittel anzupassen und so Betroffenen<br />
eine weitere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.<br />
Schließlich finden Beratungen auch im<br />
Rahmen von Selbsthilfegruppentreffen<br />
statt. Hier ergibt sich vielfach eine Art von<br />
„Gruppenberatung“, in der fachliches Wissen<br />
der hauptamtlichen Berater und das<br />
Erfahrungswissen von Betroffenen zusammenfließen.<br />
Diese Art von Gesprächen betrifft<br />
punktuell die diagnoseübergreifenden<br />
Kontaktgruppen, die im Rahmen der<br />
Selbsthilfe von Betroffenen und Angehörigen<br />
organisiert werden. Regelmäßig führen<br />
Angelika Eiler (Psychosoziale Bera-
tung) und Brigitte Brauner (Ergotherapie)<br />
Gesprächskreise <strong>für</strong> ALS-Betroffene und/<br />
oder Angehörige durch, in denen Beratung<br />
und Erfahrungsaustausch sich ergänzen.<br />
Auch Fachdienste (Pflegekräfte von ambulanten<br />
Diensten, Hausärzte, Therapeuten,<br />
Lehrkräfte, Mitarbeiter von Behörden) nutzen<br />
die langjährige Erfahrung der Beraterinnen.<br />
Wissenschaftliche Aktivitäten<br />
Die Ziele der Forschungsaktivitäten des<br />
Zentrums sind die Erlangung eines besseren<br />
Verständnisses der Ursachen, eine<br />
zielgerichtete frühzeitige Diagnostik und<br />
die Entwicklung neuer Behandlungsverfahren;<br />
hierbei spielen Krankheitsmodelle<br />
eine zunehmende Rolle.<br />
Arbeitsgruppe Motoneuronerkrankungen<br />
(Prof. Reiners, Prof. Sendtner vom Institut<br />
<strong>für</strong> Klin. Neurobiologie, Prof. Toyka, PD Dr.<br />
Wessig, Dr. Kraft, Dr. Grimm, Frau Brauner,<br />
Frau Eiler)<br />
Schwerpunkt der Arbeit ist die Beratung<br />
und klinische Versorgung von Patienten<br />
und deren Angehörigen mit systemischen<br />
Motoneuronerkrankungen, insbesondere<br />
der Amyotrophen Lateralsklerose. Neben<br />
der symptomatischen Behandlung steht<br />
die Erörterung medizinischer und soziomedizinischer<br />
Folgen im Mittelpunkt der<br />
klinischen Betreuung. Die Beratung orientiert<br />
sich an Standards, die in Zusammenarbeit<br />
mit ALS-Zentren in Deutschland und<br />
Europa entwickelt wurden. Hilfsmittelberatung,<br />
Anpassung von Kommunikationshilfen,<br />
Schluckdiagnostik und -therapie bei<br />
Dysphagie sind wesentlicher Teil der Arbeit<br />
unserer ergotherapeutischen Abteilung.<br />
Bei Atemstörung informieren wir über<br />
Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur Anpassung<br />
maschineller Abhusthilfen und<br />
Heimbeatmungssystemen. Die enge Kooperation<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> klinische<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neurobiologie der Universität Würzburg<br />
ermöglicht eine Brückenbildung zwischen<br />
Grundlagenwissenschaft und klinischer<br />
Versorgung. Molekulargenetische Untersuchungen<br />
befassen sich mit der Aufdeckung<br />
von Erkrankungsmodulatoren bei<br />
sporadischer und familiärer ALS. Darüber<br />
hinaus werden insbesondere im Rahmen<br />
des SFB 581 an genetisch veränderten<br />
Mausmodellen der spinalen Muskelatrophie<br />
und der ALS grundlegende Mechanismen<br />
der Motoneuron-Degeneration und<br />
Krankheitsentwicklung untersucht.<br />
Arbeitsgruppe Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
(Prof. Reiners, Prof. Toyka, Prof. Sommer,<br />
Prof. Stoll, PD Dr. Wessig, Dr. Buttmann,<br />
Dr. Ip, Dr. Üçeyler)<br />
Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe nehmen<br />
die laufende ärztliche Betreuung von<br />
muskelkranken Patienten und ihren Familien<br />
im NMZ wahr. Die Zusammenarbeit mit<br />
den kardiologischen Kollegen der Medizinischen<br />
Universitätsklinik I bezüglich einer<br />
Skelettmuskelbeteiligung und zur Differenzierung<br />
des Phänotyps bei Patienten mit<br />
hereditären Kardiomyopathien wurde jetzt<br />
im Rahmen des neu begründeten Interdisziplinären<br />
Forschungs- und Behandlungszentrums<br />
Herzinsuffizienz (IFB) fortgesetzt,<br />
derzeit fokussiert auf Patienten mit Myotoner<br />
Dystrophie Typ 1. Die Evaluation der<br />
Enzymersatztherapie bei erwachsenen<br />
Patienten mit Saure-Maltase-Mangel (Morbus<br />
Pompe) wurde mit der Veröffentlichung<br />
der Ergebnisse abgeschlossen.<br />
Die mitwirkenden Kliniken und Institute<br />
sind überregionale Schwerpunkte <strong>für</strong> die<br />
neuromuskuläre Diagnostik im nordbaye -<br />
rischen Raum und <strong>für</strong> spezielle Frage -<br />
stellungen auch darüber hinaus. Die nichtinvasive<br />
Diagnostik mit neurophysiologischen<br />
Úntersuchungen bleibt auch nach<br />
dem Wechsel in der Direktion in der Neurologischen<br />
Klinik ebenso verankert wie<br />
129
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
die Diagnostik mittels Muskel-, Nervenund<br />
Hautbiopsien, die im eigenen neuromorphologischen<br />
Speziallabor, ggf. mit<br />
Elektronenmikroskopie, analysiert und befundet<br />
werden. Neuropathologische Demonstrationen<br />
der Präparate im Kontext<br />
der klinischen und neurophysiologischen<br />
Befunde finden wöchentlich <strong>für</strong> die betreuenden<br />
Ärzte, Neurologen in der Weiterbildung<br />
wie auch die anderen Mitglieder der<br />
neuromuskulären Arbeitsgruppen statt<br />
und sind auch <strong>für</strong> externe Interessenten<br />
offen. Im laufenden Jahr wurden erneut<br />
über 80 Muskelbiopsien bearbeitet, über<br />
90 Suralis-Biopsien und über 350 Hautbiopsien<br />
<strong>für</strong> die Diagnostik der Pathologie<br />
epidermaler Nervenfasern (s. a. AG Morphologie<br />
und Schmerz).<br />
Experimentelle Untersuchungen zur Pathogenese<br />
verschiedener neuromuskulärer<br />
Erkrankungen wurden an Krankheitsmodellen<br />
in Kooperation mit verschiedenen<br />
internen und externen Arbeitsgruppen<br />
durchgeführt. Die Bedeutung der Myotubularin-relatedPhosphatidylinositol-Phosphatasen<br />
(mtmr2 und 13) in der Entwicklung<br />
hereditärer Neuropathien wurden im<br />
Modell neurophysiologisch untersucht. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
der Universität Zürich konnte<br />
gezeigt werden, dass das Prion-Protein im<br />
Axon <strong>für</strong> die Myelinerhaltung im peripheren<br />
Nervensystem notwendig ist.<br />
Arbeitsgruppe Experimentelle<br />
Entwicklungsneurobiologie<br />
(Prof. Dr. rer. nat. Martini; Dr. Ip, Dr. Smigelskaite,<br />
Dipl.-Biol. Groh; Dipl.-Biol. Klein;<br />
stud. med. Heinl, stud. med. Meißner)<br />
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der<br />
Erforschung der Pathomechanismen bei<br />
erblichen peripheren Neuropathien unter<br />
Zuhilfenahme natürlicher und künstlicher<br />
Mausmutanten. Ein besonderer Schwerpunkt<br />
liegt auf modulierenden Mechanismen,<br />
wie der Beteiligung des Immunsys-<br />
130<br />
tems, und auf der Entwicklung von Behandlungsstrategien<br />
im Mausmodell. Hierbei<br />
wird besonders der Einfluss der Immunkomponenten<br />
auf das axonale Überleben<br />
untersucht (SFB 581, GHS und andere<br />
Förderbereiche).<br />
Arbeitsgruppe Neuroregeneration<br />
und Neuroimaging, interdisziplinäre<br />
Einrichtung der Neurologischen Klinik<br />
(Prof. Stoll, Dr. Weise, PD Dr. Kleinschnitz,<br />
PD Dr. Wessig, Prof. Reiners) und Abteilung<br />
<strong>für</strong> Physik V (Prof. Jakob, Dipl-Phys.<br />
Basse-Luesebrink)<br />
Die Arbeitsgruppe entwickelt neue Bild -<br />
gebungstechniken zur Darstellung und<br />
Verlaufskontrolle von mechanischen und<br />
entzündlichen Nervenaffektionen. Der<br />
Schwerpunkt liegt derzeit auf der Entwicklung<br />
artefaktfreier MR-Methoden zum Inflammationsimaging<br />
mittels 1 H/ 19 F-Spektroskopie.<br />
Im klinischen Bereich konnten<br />
mittels des gezielten Einsatzes der Magnetresonanztomografie<br />
(MRT) zur Darstellung<br />
von Muskelpartien und Nervenabschnitten<br />
zahlreiche zuvor diagnostisch<br />
unklare Fälle mit fokalen neuromuskulären<br />
Krankheitsbildern geklärt und behandelt<br />
werden. Die MRT entwickelt sich damit zunehmend<br />
zu einem wichtigen zusätzlichen<br />
Instrument in der differenzialdiagnostischen<br />
Abklärung von neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Arbeitsgruppe Morphologie und<br />
Schmerz<br />
(Prof. Sommer, Dr. Doppler, Dr. Geis, Dr.<br />
Hansen, PD Dr. Üçeyler)<br />
Im Jahr 2010 wurden mehrere Leitlinien<br />
neu herausgebracht bzw. aktualisiert. Mit<br />
einer internationalen Expertengruppe wurde<br />
im Auftrag der Peripheral Nerve Society<br />
eine Leitlinie zur Bearbeitung und Auswertung<br />
von Nervenbiopsien erstellt. Dies<br />
ist die erste internationale, evidenzbasierte<br />
Leitlinie zu diesem Thema, und ihre
Beachtung sollte deutlich zur Qualitätsverbesserung<br />
dieses invasiven diagnostischen<br />
Schritts bei Patienten mit Polyneuropathien<br />
beitragen. Dem gleichen Ziel<br />
diente eine Studie zum diagnostischen<br />
Nutzen von Hautbiopsien zum Nachweis<br />
einer Vaskulitis. Des Weiteren wurden internationale<br />
Leitlinien zur Diagnostik und<br />
Behandlung der CIDP, von paraproteinämischen<br />
Neuropathien und der MMN aktualisiert,<br />
ebenso die Leitlinien zur Diagnostik<br />
bei neuropathischen Schmerzen.<br />
Der aktuelle Kenntnisstand zur CIDP wurde<br />
in einer Übersichtsarbeit zusammengefasst.<br />
Eine Serie von Patienten mit schwerer<br />
immunbedingter Polyneuropathie, die<br />
erfolgreich mit autologer Stammzelltransplantation<br />
behandelt wurde, konnte in Kooperation<br />
mit unseren Internisten publiziert<br />
werden. Mitglieder der Arbeitsgruppe waren<br />
zudem federführend an systema -<br />
tischen Reviews und Metaanalysen zu<br />
Ursachen und zur Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms<br />
beteiligt. Ferner wurden<br />
die systematischen Untersuchungen<br />
zur Beteiligung des peripheren Nervensystems<br />
bei Patienten mit M. Fabry fortgeführt.<br />
Im Rahmen des langjährigen Forschungsprojekts<br />
zur Rolle von Zytokinen bei<br />
neuropathischen Schmerzen wurde in Kooperation<br />
mit der Uniklinik Mainz die Frei -<br />
setzung bzw. Expression des Zytokins<br />
Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-alpha bei<br />
Gesunden und bei Patienten mit komplexem<br />
regionalen Schmerzsyndrom (CRPS)<br />
untersucht. Zur Frage nach der Schmerzentstehung<br />
bei den Small-Fiber-Neu -<br />
ropathien konnten zwei Subgruppen mit<br />
unterschiedlicher Läsionsverteilung und<br />
unterschiedlichen Zytokinprofilen identifiziert<br />
werden. In der experimentellen<br />
Schmerzforschung konnten wir an mehreren<br />
neuen Modellen die Bedeutung von<br />
proinflammatorischen Zytokinen <strong>für</strong> die<br />
Schmerzmodulation zeigen.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Arbeitsgruppe Institut <strong>für</strong> Klinische<br />
Neurobiologie<br />
(Prof. Sendtner, PD Dr. Jablonka, PD Dr.<br />
Blum, Dr. Drepper, PD Dr. Wessig von der<br />
Neurol. Klinik)<br />
Schwerpunkt der Arbeit des Instituts ist<br />
die Etablierung und Analyse von Zellkulturund<br />
Mausmodellen <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
und spinale Muskelatrophie.<br />
Neben den Arbeiten zur Signaltransduktion<br />
neurotropher Faktoren <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung<br />
von neuromuskulären Endplatten<br />
widmet sich die Arbeitsgruppe den<br />
Mechanismen <strong>für</strong> die axonale Translokation<br />
von mRNAs und konnte zeigen, dass<br />
Störungen dieser Mechanismen bei der<br />
spinalen Muskelatrophie des Kindesalters<br />
eine wesentliche Rolle spielen. Medikamente,<br />
die zwischenzeitlich <strong>für</strong> die Therapie<br />
der spinalen Muskelatrophie getestet<br />
wurden, wie Valproinsäure, wurden in Zellkultur<br />
und Mausmodellen getestet. Die positiven<br />
Effekte auf die Hochregulation der<br />
Expression des SMN-Gens konnten bestätigt<br />
werden, gleichzeitig wurde jedoch<br />
ein negativer Effekt auf präsynaptische<br />
spannungsabhängige Kalziumkanäle gezeigt,<br />
der den therapeutischen Effekt negativ<br />
beeinflusst.<br />
In Zusammenarbeit mit der Neurologischen<br />
Klinik wurde eine DNA-Sammlung<br />
von Patienten mit Amyotropher Lateral -<br />
sklerose erweitert. Gemeinsam mit einem<br />
internationalen Netzwerk, das von B. Traynor<br />
am NIH/USA geführt wurde, konnten<br />
bei 5.000 Patienten mit ALS weitere Gen-<br />
Loci identifiziert werden, die mit einer Prädisposition<br />
<strong>für</strong> ALS assoziiert sind. Parallel<br />
dazu wurden in Zusammenarbeit mit PD<br />
Dr. Wessig, Neurologische Klinik, bei<br />
Patienten mit ALS neue Mutationen im C-<br />
Terminus des FUS-Proteins identifiziert.<br />
Laufende Arbeiten sollen die Pathomechanismen<br />
aufklären, die von solchen Mutationen<br />
zu Defekten in der Funktion und<br />
131
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Aufrechterhaltung von Motoneuronen führen.<br />
Arbeiten des Instituts werden durch die<br />
Schilling-Stiftung und die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft<br />
über die SFBs 487<br />
und 581 gefördert.<br />
Humangenetik/Medizinische Genetik<br />
Zum Zentrum Medizinische Genetik Würzburg<br />
gehören das Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(Vorstand und Lehrstuhl Prof. Dr. Haaf),<br />
die Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik (Prof. Dr.<br />
Grimm) und die Praxis <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(PD Dr. Kunstmann). Zusammen mit der<br />
Praxis <strong>für</strong> Humangenetik werden humangenetische<br />
Beratung und Diagnostik angeboten.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt ist<br />
die Erforschung der molekulargenetischen<br />
Grundlagen und der populationsgenetischen<br />
Aspekte neuromuskulärer Erkrankungen<br />
(Arbeitsgruppe Molekulare Humangenetik,<br />
Prof. Müller-Reible) und Abt.<br />
<strong>für</strong> Medizinische Genetik (Prof. Grimm, Dr.<br />
Kreß).<br />
Von praktischer Bedeutung <strong>für</strong> die molekulargenetische<br />
Diagnostik von Muskelkrankheiten<br />
ist das neue Gendiagnostikgesetz<br />
(GenDG), das seit 01.Februar 2010<br />
in Kraft getreten ist. Es fordert <strong>für</strong> alle<br />
genetischen Analysen eine ausführliche<br />
Aufklärung und eine schriftliche Einwilligung<br />
der Patienten sowie vor vorgeburt -<br />
lichen und prädiktiven Analysen zusätzlich<br />
eine genetische Beratung. Vorlagen <strong>für</strong> die<br />
Dokumentation der Aufklärung und <strong>für</strong> die<br />
Patienteneinwilligung sowie ein Auftragsformular<br />
findet man auf der Homepage<br />
des Institutes <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(www.humgen.biozentrum.uni-wuerzburg.<br />
de/diagnostik/formulare/).<br />
Im Rahmen dieser Patientenversorgung<br />
wird die molekulargenetische Diagnostik<br />
auf Gen- oder Proteinebene u. a. bei folgenden<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
durchgeführt:<br />
132<br />
• Duchenne/Becker-Muskeldystrophie<br />
(Deletionen/Duplikationen und Punkt -<br />
mutationen)<br />
• Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie<br />
(aut. dom.)<br />
• Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie<br />
(X-chr.)<br />
• Fazio-skapulo-humerale Muskeldystr.<br />
(FSHD)<br />
• Myoadenylatdesaminase-Mangel<br />
(MADA)<br />
• Okulo-pharyngeale Muskeldystrophie<br />
(OPMD)<br />
• Rigid Spine Muskeldystrophie (SEPN1)<br />
• Spinale Muskelatrophien (Typ I, II und III)<br />
• Spino-bulbäre Muskelatrophie<br />
(Typ Kennedy)<br />
Myotubuläre Myopathien<br />
• MTM1 (X-chromosomal)<br />
• DNM2 (autosomal-dominant)<br />
• BIN1 (autosomal-rezessiv)<br />
Myofibrilläre Myopathien<br />
• Desmin<br />
• ZASP (Hot spots)<br />
• Myotilin (Hot spot)<br />
• a-B-Crystallin<br />
• Filamin C (Hot spot oder gesamt)<br />
• FHL1<br />
• BAG3<br />
Strukturmyopathien – Maligne Hyperthermie<br />
• Central-Core-Erkrankung (RYR1, Hot<br />
spot oder gesamt)<br />
• Multi-Mini-Core-Erkrankung<br />
(SEPN1/RYR1)<br />
• Nemaline Myopathie (ACTA1)<br />
• Maligne Hyperthermie (RYR1, Hot spot<br />
oder gesamt<br />
Gliedergürtel-Muskeldystrophien<br />
• Typ LGMD 1B (Lamin A/C)<br />
• Typ LGMD 1C (Caveolin3)<br />
• Typ LGMD 2A (Calpain 3)
• Typ LGMD 2B (Dysferlin)<br />
• Typ LGMD 2D (Adhalin, Hot spot)<br />
• Typ LGMD 2G (Telethonin)<br />
• Typ LGMD 2i (FKRP)<br />
• Typ LGMD 2J (tibiale MD, Titin)<br />
• Typ LGMD 2L (ANO5)<br />
Myotone Dystrophien<br />
• DM1 (Curschmann-Steinert)<br />
• DM2 (Proximale myotone Myopathie)<br />
Universitäts-Kinderklinik/Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum „Frühdiagnosezentrum“<br />
In der Arbeitsgruppe von Prof. Straßburg<br />
werden in der Universitäts-Kinderklinik und<br />
im Sozialpädiatrischen Zentrum „Frühdiagnosezentrum“<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen in enger Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Institutionen des<br />
Muskelzentrums untersucht und behandelt.<br />
Schwerpunkte der wissenschaftlichen<br />
Arbeit sind u.a. Untersuchungen zur Pro -<br />
gnose von ehemaligen Frühgeborenen bis<br />
ins Erwachsenenalter, polygrafische Registrierungen<br />
im Schlaflabor, Nachuntersuchungen<br />
bei Patienten mit spinalen Fehlbildungen<br />
und Analysen zur Optimierung der<br />
Botulinumtoxin-Therapie bei Spastik.<br />
Orthopädische Klinik<br />
In der Arbeitsgruppe von Prof. Raab, Orthopädische<br />
Universitätsklinik, König-Ludwig-Haus,<br />
werden Patienten mit Skelettund<br />
Gelenkveränderungen infolge neuromuskulärer<br />
Erkrankungen in der Klinik und<br />
den betreuten Behinderteneinrichtungen<br />
untersucht und behandelt. Einen Schwerpunkt<br />
stellt die Versorgung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Skoliosen, Deformitäten<br />
von Hüft- und Kniegelenk und Fußfehlstellungen<br />
dar. Es erfolgt eine wissenschaftliche<br />
Auswertung vor allem hinsichtlich<br />
der postoperativen Schmerztherapie,<br />
der postoperativen Funktionsverbesserung<br />
und der Verbesserung der Lebens-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
qualität. Die Ärzte der Orthopädische Klinik<br />
sind ferner führend im Muskuloskelettalen<br />
Centrum Würzburg (MCW) engagiert<br />
und tragen wesentlich zu den Forschungsaktivitäten<br />
in diesem Rahmen bei.<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
Die Maligne-Hyperthermie-Ambulanz (Leiter:<br />
PD Dr. F. Schuster) betreut als Beratungs-<br />
und Diagnosezentrum weit über<br />
1000 Patienten, vorwiegend aus dem südund<br />
mitteldeutschen Raum. Ein breites<br />
Spektrum der myopathologischen Diagnostik<br />
wird in Zusammenarbeit mit der<br />
Neurologischen Universitätsklinik, der Universitätskinderklinik<br />
und dem Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik der Universität Würzburg<br />
angeboten. Im Rahmen der Malignen-Hyperthermie-Diagnostik<br />
kommen der In-vitro-Kontrakturtest,<br />
die histologische Untersuchung<br />
und die Mutationsanalyse entsprechend<br />
der diagnostischen Richtlinien<br />
der „Europäischen-MH-Gruppe“ zum Einsatz.<br />
Darüber hinaus wird eine individuelle<br />
Beratung angeboten <strong>für</strong> betroffene Patienten,<br />
Familien mit MH-Veranlagung, behandelnde<br />
Ärzte, vor allem Anästhesisten, Allgemeinmediziner<br />
und Neurologen.<br />
Die wissenschaftlichen Aktivitäten im Jahr<br />
2010 lagen zum einen in der Untersuchung<br />
von 5-HT3-Antagonisten im In-vitro-<br />
Kontraktur-Test, zum anderen in der Weiterentwicklung<br />
eines minimal-invasiven<br />
metabolischen Tests zur Diagnose einer<br />
Malignen-Hyperthermie-Veranlagung bei<br />
disponierten Patienten sowie bei Patienten<br />
mit einer idiopathischen Kreatinkinase-Erhöhung.<br />
Weitere Informationen zur „Malignen Hyperthermie“<br />
unter http://anaesthesie.ukwuerzburg.de/maligne-hyperthermieambulanz.html<br />
133
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Literatur<br />
Nachfolgend sind einige Arbeiten aus dem Publikationsjahr<br />
2009 aufgeführt, deren Auflistung<br />
im Jahrbuch 2009 versehentlich unterblieben<br />
ist.<br />
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V, Valentino F, Monsurrò MR, Tedeschi G, Marinou<br />
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135
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
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Themenbeitrag<br />
Themenbeitrag<br />
137
Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
Heim- und Langzeit beatmung bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen: Vom Fallbericht zur Leitlinie<br />
PD Dr. med. Martin Winterholler<br />
Neurologische Klinik,<br />
Krankenhaus Rummelsberg<br />
90588 Schwarzenbruck bei Nürnberg<br />
winterholler.martin@rummelsberger.net<br />
Zusammenfassung<br />
Die nicht-invasive Beatmung (NIV) <strong>Muskelkranke</strong>r<br />
ist heute ein Standardverfahren<br />
zur Behandlung der durch die Muskelschwäche<br />
bedingten Hypoventilation. Sie<br />
verbessert die Lebensqualität und in vielen<br />
Fällen auch die Prognose neuromuskulärer<br />
Erkrankungen.<br />
Der Indikationsstellung der NIV sollte eine<br />
sorgfältige und regelmäßige Betreuung der<br />
Patienten im Rahmen der neuromuskulären<br />
Ambulanzen unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Zeichen und Symptome der<br />
Hypoventilation mit Messung der Vitalkapazität<br />
(FVC) – je nach Progress der<br />
Grunderkrankung in drei- bis zwölfmonatigen<br />
Abständen vorausgehen.<br />
Die Indikationsstellung zur nicht-invasiven<br />
Beatmung erfolgt unter Berücksichtigung<br />
der nächtlichen Hypoventilation heute<br />
deutlich früher als noch vor einigen Jahren.<br />
Die Sicherstellung der bronchialen<br />
Clearance durch assistive Hustentechniken<br />
(Sekretmanagement) gewinnt an<br />
Bedeutung. Bei deutlich geminderter Husten<br />
fähigkeit beeinflussen diese Maßnahmen<br />
die Prognose positiv.<br />
Eine Beatmung über Tracheostoma stellt<br />
nach wie vor die Ausnahme da, ist aber<br />
unter der Voraussetzung einer erhaltenen<br />
Kommunikationsfähigkeit und eines adäquaten<br />
Umfeldes durchaus mit einer guten<br />
Lebensqualität möglich.<br />
Die Verantwortung des die Beatmungsindikation<br />
stellenden Arztes reicht in die<br />
häusliche Versorgung hinein. Die <strong>für</strong> eine<br />
138<br />
Überleitung in das gewohnte Umfeld nötige<br />
Organisation erfordert interdisziplinäre<br />
Kooperation und sollte durch ein „Überleitungsmanagement“<br />
begleitet sein. Die<br />
Muskelzentren mit ihrer besonderen medizinischen<br />
und psychosozialen Kompetenz<br />
sollten sich aktiv um die Versorgung der<br />
Atemproblematik ihrer <strong>Muskelkranke</strong>n<br />
kümmern.<br />
Hintergrund: Beteiligung der<br />
Atem muskulatur bei chronischen<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
Ausmaß und Häufigkeit der Beteiligung<br />
der Atemmuskulatur sind bei den verschiedenen<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
(NME) höchst unterschiedlich. Zwar<br />
korreliert das Ausmaß der Atemmuskellähmung<br />
meist mit dem Grad der allgemeinen<br />
Muskelschwäche und körperlichen Behinderung,<br />
jedoch gibt es Ausnahmen: So ist<br />
bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS)<br />
bei zehn Prozent der Patienten bereits früh<br />
im Erkrankungsverlauf, nicht selten auch<br />
als Erstsymptom eine Schwäche der<br />
Atemmuskulatur nachzuweisen. Gleiches<br />
gilt <strong>für</strong> die adulte Form des Morbus Pompe.<br />
Andere Erkrankungen sind trotz<br />
schwerer Behinderung fast nicht von einer<br />
klinisch relevanten Zwerchfellschwäche<br />
betroffen (z.B. Muskeldystrophie Becker).<br />
In der Mehrzahl der Erkrankungen mit distalen<br />
Paresen (distale SMA, distale Myopathien)<br />
kommt es nicht zur Atemmuskelschwäche.<br />
Ab Mitte der 1970er-Jahre wurden die ersten<br />
Fallserien zur häuslichen Beatmung<br />
von <strong>Muskelkranke</strong>n, auch zur nicht-invasiven<br />
Beatmung (NIV) publiziert (Alba et al.<br />
1976; et al. Chevrolet 1989). Es wurde<br />
nachgewiesen, dass nicht-invasive Beatmung<br />
(NIV) den „konventionellen“ Beat-
mungsfomen mindestens ebenbürtig ist.<br />
Durch systematische prospektive Untersuchungen,<br />
nicht jedoch in randomisierten<br />
oder verblindeten Studien konnte gezeigt<br />
werden, dass die nicht-invasive Heimbeatmung<br />
bei chronischen Neuromuskulären<br />
Erkrankungen (NME)<br />
• die Schlafqualität, wie sie in der Polysomnografie<br />
und mit dem Pittsburgh<br />
Sleep Quality Index erfasst wird, bessert;<br />
• die Tagesmüdigkeit (erfasst mit dem Epworth<br />
sleepines scale, ESS) vermindert<br />
(Annane et al. 1999);<br />
• die Anzahl respiratorischer Komplika -<br />
tionen vermindert (Mellies et al. 2004)<br />
einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität<br />
der Patienten hat (Lyall et al.<br />
2001);<br />
• neuropsychologische Parameter bessert<br />
(Butz et al. 2003);<br />
• zur Besserung der Blutgase und Lungenfunktion<br />
am Tage führt (Annane et al.<br />
2000);<br />
• die hypoventilationsbedingte Rechtsherzbelastung<br />
mindert.<br />
Folgende Studienergebnisse weisen auf<br />
eine Verbesserung der Prognose und Lebenserwartung<br />
<strong>Muskelkranke</strong>r durch die<br />
NIV hin:<br />
• Zahlreiche Patienten mit minimaler<br />
Spontanatmungstoleranz und einer Vitalkapazität<br />
(VK) < 200 ml werden über<br />
Jahre nicht-invasiv beatmet (Bach 2002,<br />
Winterholler et al. 2001).<br />
• Eine große historische Vergleichsuntersuchung<br />
mit 197 Duchenne-Patienten<br />
zeigte einen eindeutigen Überlebensvorteil<br />
<strong>für</strong> die nicht-invasiv beatmeten Patienten:<br />
53 Prozent der beatmeten, aber<br />
nur 12 Prozent der nicht beatmeten Patienten<br />
erreichten das 25. Lebensjahr<br />
(Eagle et al. 2002).<br />
Themenbeitrag<br />
Die einzige randomisierte und kontrollierte<br />
Untersuchung zur nicht-invasiven Beatmung<br />
wurde von Bourke et al. 2006 publiziert:<br />
22 NIV beatmete ALS Patienten wurden<br />
mit 20 nicht beatmeten verglichen:<br />
Der Überlebensvorteil <strong>für</strong> ALS Patienten<br />
ohne Bulbärparalyse betrug 208 Tage, bei<br />
relevanter bulbärer Symptomatik war hingegen<br />
kein Überlebensbenefit nachzuweisen.<br />
Aufgrund der positiven Effekte der NIV ist<br />
die Prognose der Patienten mit NME inzwischen<br />
mehr von der Fähigkeit effektiv<br />
zu Husten (und damit die bronchiale Clearance<br />
sicherzustellen) als von der Vitalkapazität<br />
abhängig.<br />
Hier wurden in den letzten Jahren eine Reihe<br />
von Hustentechniken und Hustenhilfen<br />
entwickelt, mit deren konsequentem Einsatz<br />
sowohl die Morbidität durch pulmonale<br />
Infektionen, wie auch die Hospitali -<br />
sationstage und die Mortalität gesenkt<br />
werden konnten.<br />
Indikationsstellung zur Heimbeatmung<br />
(NIV)<br />
Die Indikation zur Heimbeatmung sollte<br />
beim Auftreten der typischen Hypoventilationssymptomatik<br />
geprüft werden. Dieses<br />
„neu romuskuläre Hypoventilationssyndrom“<br />
(Winterholler 1999) ist gekennzeichnet<br />
durch den klinischen Nachweis einer<br />
Schwäche der Atemmuskulatur und eine<br />
Begleitsymptomatik, die zum einen Folge<br />
der nächtlichen Hypoventilation ist, aber<br />
auch Folge einer hypoventilationsbeding -<br />
ten Hyperkapnie sein kann. Leitsymptome<br />
sind Orthopnoe, paradoxe Bauch atmung,<br />
Kurzatmigkeit beim Sprechen, abgeschwächter<br />
Hustenstoß, Durchschlafstörung<br />
und Tagesmüdigkeit.<br />
Eine Sicherung der Diagnose der chronisch-ventilatorischen<br />
Insuffizienz (CVI) bei<br />
139
Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
NME durch Blutgase (bei Tag und Nacht),<br />
Lungenfunktion und eine Polygrafie/Polysomnografie<br />
ist nötig.<br />
Als Kriterium <strong>für</strong> die NIV bei NME wurde<br />
ein pCO 2 > 45 mmHg und ein pCO 2 < 60<br />
mmHg vorgeschlagen (Laier-Groeneveld<br />
und Arbeitsgruppe Heim- und Langzeitbeatmung).<br />
In derselben Arbeit wurde auch<br />
die Indikationsstellung in Abhängigkeit von<br />
Lungenfunktionsparametern diskutiert.<br />
Vorgeschlagen wurde eine Einschränkung<br />
der VK auf unter 20 Prozent des Sollwertes<br />
und ein maximaler statischer Inspirationsdruck<br />
(PImax) geringer als 3 kPa (beim Erwachsenen).<br />
Dem entsprachen auch die<br />
Empfehlungen der <strong>DGM</strong> 1997 (Winterholler<br />
et al. 1997).<br />
Diese Bewertung ist inzwischen einer dynamischen<br />
Betrachtungsweise gewichen:<br />
Man zieht Hyperkapnie, nächtliche Sauerstoffentsättigung<br />
und Symptomatik der<br />
Hypoventilation <strong>für</strong> die Indikationsstellung<br />
zur Heimbeatmung heran. State of the art<br />
ist heute der Beleg einer nächtlichen Hypoventilation<br />
durch Nachweis eines transkutan<br />
kontinuierlich gemessenen CO 2-Anstieges<br />
über 50 mmHg (tcCO 2).<br />
Hintergrund ist hier die Arbeit von Ward et<br />
al. 2005, die 48 Patienten mit chronischen<br />
neuromuskulären Erkrankungen und<br />
nächtlichem Anstieg des pCO 2 untersuchen.<br />
24 dieser Patienten hatten am Tag<br />
unauffällige Blutgase. Diese wurden randomisiert<br />
in eine Gruppe, die NIV erhielt<br />
und eine Gruppe, die lediglich beobachtet<br />
wurde. Binnen 24 Monaten dekompensierten<br />
neun von zehn Patienten in der Beobachtungsgruppe,<br />
nicht jedoch die NIV behandelten.<br />
Unabhängig davon waren<br />
Schlafqualität und Lebensqualität in der<br />
Behandlungsgruppe besser.<br />
Die aktuell publizierten deutschen Leitlinien<br />
zur chronischen Beatmung (Windisch<br />
140<br />
et al. 2010) berücksichtigen bei der Indikationsstellung<br />
zur nicht-invasiven Beatmung<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
sowohl das potentiell frühe Auftreten einer<br />
Ventilationsstörung wie auch die Bedeutung<br />
der nächtlichen Hypoventilation.<br />
Regelmäßige Kontrollen der FVC (forcierten<br />
Vitalkapazität) werden bei allen neuromuskulären<br />
Erkrankungen, die potentiell<br />
die Atemmuskulatur mit betreffen können,<br />
gefordert. In Abhängigkeit von der klinischen<br />
Symptomatik der Hypoventilation<br />
werden nächtliche polygrafische Kontrollen<br />
mit kontinuierlicher Messung des pCO 2<br />
empfohlen. Hier ist jedoch darauf hinzuweisen,<br />
dass eine alleinige Messung der<br />
nächtlichen Sauerstoffsättigung i. d. R.<br />
ebenfalls ausreichend ist, um eine nächtliche<br />
Atemstörung auszuschließen, wenn<br />
das Auftreten phasenweiser Sauerstoffentsättigungen<br />
ausgeschlossen wird und der<br />
SiO2 stets über 90 Prozent liegt. Automatisierte<br />
Auswertesysteme berücksichtigen<br />
leider diese Kriterien nicht hinreichend<br />
(Windisch et al. 2010).<br />
Die gängigen Kriterien der nächtlichen<br />
Polygrafie, wie sie z.B. zur Diagnose der<br />
Schlafapnoe gelten, dürfen hier jedoch<br />
nicht herangezogen werden.<br />
In Anlehnung an die Leitlinien sollte entsprechend<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen, die zu einer Atemmuskelschwäche<br />
führen können, eine klinische<br />
Beurteilung und Bestimmung der VC in<br />
drei- bis zwölfmonatigen Abständen angeboten<br />
werden. Bei einer VC < 70 Prozent<br />
ist eine nächtliche polygrafische Untersuchung<br />
mit Messung des p tc CO 2 indiziert.<br />
Die Indikation zur nicht-invasiven Beatmung<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
wird beim Auftreten von Symptomen der<br />
Hypoventilation in Verbindung mit einer<br />
Hyperkapnie am Tage (PaCO 2 > 45 mmHg)
zw. nächtlicher Hyperkapnie (PaCO 2 > 50<br />
mmHg), einem Anstieg des transkutan gemessenen<br />
ptcCO 2 nachts um mehr als 10<br />
mmHg während 25 Prozent der Schlafzeit<br />
bei Normokapnie am Tage oder einer<br />
rasch progredienten Abnahme der Vitalkapazität<br />
gesehen.<br />
Die primäre Beatmungsform ist die NIV.<br />
Bei Nicht-Durchführbarkeit, Scheitern<br />
oder Ablehnung sollte eine invasive außerklinische<br />
Beatmung (über Tracheostoma)<br />
nur auf ausdrücklichen Wunsch des<br />
Patienten bzw. Betreuers eingeleitet werden.<br />
Eine prophylaktische NIV ist bei<br />
neuromuskulären Erkrankungen mit Normokapnie<br />
nicht indiziert – lediglich vor Wirbelsäulen-Korrekturoperationen<br />
bei eingeschränkter<br />
Vitalkapazität kann es sinnvoll<br />
sein, eine NIV zur Absicherung in der perioperativen<br />
Phase zu beginnen.<br />
Jede Beatmung stellt einen medizinischen<br />
Eingriff dar, der nur nach ausführlicher Aufklärung<br />
erfolgen sollte. Insbesondere Patienten<br />
mit rasch progredienten NME sollte<br />
über den gesamten Erkrankungsverlauf<br />
einschließlich der Spätphase der Erkrankung<br />
mit Abhängigkeit von der Beatmung<br />
aufgeklärt werden (Miller et al. 1999; Borasio<br />
et volz 1994; Winterholler et al. 1997).<br />
Bei der Indikationsstellung sind auch die<br />
Persönlichkeit des Patienten, sein allgemeiner<br />
Gesundheitszustand und sozialer<br />
Hintergrund (Pflegebelastung der Angehörigen)<br />
zu berücksichtigen (Winterholler et<br />
al. 1997).<br />
Indikation <strong>für</strong> eine Beatmung über<br />
Tracheostoma<br />
Eine Beatmung von <strong>Muskelkranke</strong>n über<br />
Tracheostoma ist über viele Jahre möglich.<br />
Limitierend wirken Grunderkrankung (z.B.<br />
Kardiomyopathie bei MD Duchenne) und<br />
ethische Bedenken (Verlust sämtlicher<br />
Willkürfunktionen bei der ALS binnen zwei<br />
Themenbeitrag<br />
bis fünf Jahren). Eine Aufklärung des Patienten<br />
und seiner Familie über den Verlauf<br />
der Erkrankungen sollte der Entscheidung<br />
vorausgehen, eine Einwilligung des Patienten<br />
bzw. seines Betreuers sind zwingend<br />
erforderlich, um eine Intubation und<br />
Tracheotomie, die nicht selten gegen den<br />
Willen des Patienten in Notfallsituationen<br />
durchgeführt werden, zu verhindern.<br />
Bei Vorliegen von Patientenwunsch und<br />
Einwilligung besteht die Indikation zur Tracheotomie<br />
in folgenden Situationen:<br />
• Unfähigkeit, einen passenden Beatmungszugang<br />
<strong>für</strong> die nicht-invasive Beatmung<br />
anzupassen<br />
• Intoleranz der nicht-invasiven Beatmung<br />
• Ineffektivität der NIV (keine Besserung<br />
der Klinik, Blutgasanalyse)<br />
• Schwere bulbäre Symptomatik mit rezidivierenden<br />
Aspirationen<br />
• Ineffektivität des nicht-invasiven Sekretmanagements<br />
• Scheitern der Umstellung auf nicht-invasive<br />
Beatmung nach Intubation und invasiver<br />
Beatmung<br />
Sprechen mit Tracheostoma ist mit den<br />
heute zur Verfügung stehenden Techniken<br />
(Sprechmembranen, wie z.B. Passy-Muir-<br />
Ventil) bei erhaltener Bulbärmuskulatur<br />
und Fehlen einer Dysphagie gut möglich.<br />
Die Lebensqualität mit Tracheostoma wird<br />
unter der Voraussetzung einer adäquaten<br />
Betreuung und Lebensumgebung von den<br />
Betroffen meist sehr positiv beurteilt.<br />
Assistive und augmentative<br />
Hustentechniken<br />
(Sekretmanagement)<br />
Sekretverlegungen der Atemwege können<br />
<strong>für</strong> ein Scheitern der NIV verantwortlich<br />
sein. Ein Sekretmananagement besteht aus<br />
Maßnahmen zur Erhöhung des intrapulmonalen<br />
Volumens (Windisch et al. 2010) durch<br />
• Air stacking,<br />
141
Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
• Glossopharyngeal breathing oder<br />
• Manuelle Hyperinflation mittels Beatmungsbeutel<br />
und<br />
• Maßnahmen zur Erhöhung des Exspirationsflusses<br />
beim Husten durch assistierte<br />
Hustentechniken oder den Einsatz<br />
von mechanischen Hustenhilfen (s. Tabelle<br />
1).<br />
Hierbei ist der mit dem mechanischen Insufflator-Exsufflator<br />
erzielbare Hustenspitzenfluss<br />
am höchsten, gefolgt von assistiertem<br />
Husten und nicht unterstütztem<br />
Husten von der maximalen Insufflationskapazität<br />
aus.<br />
Durch den Einsatz eines individuell adaptierten<br />
Sekretmanagements können in Einzelfällen<br />
der Zeitpunkt der Beatmung verzögert,<br />
die erfolgreiche Durchführung einer<br />
NIV erst ermöglicht oder verlängert, aber<br />
auch Hospitalisierungen vermieden und<br />
das Überleben verbessert werden (Bach<br />
1993; Windisch et al. 2010).<br />
Weitere das Husten erleichternde Hilfsmittel<br />
wie der Percussionaire (IMP-2), The<br />
Vest oder Hayek Oszillator werden nicht<br />
selten ebenfalls zum Sekretmanagement<br />
verwendet, valide Daten über die Effektivität<br />
dieser Maßnahmen bei Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen liegen jedoch<br />
nicht vor.<br />
In Einzelfällen kann bei Scheitern des<br />
nicht-invasiven Sekretmanagements durch<br />
Anlage einer Mini-Tracheotomie mit nachfolgendem<br />
regelmäßigem trachealen Absaugen<br />
die Sekretproblematik auch ohne<br />
definitive Tracheotomie zufriedenstellend<br />
beherrscht werden (Winterholler 2006).<br />
Der Hustenfluss (PCF = peak cough flow)<br />
ist einfach im Rahmen der Muskelsprechstunde<br />
mit einem Spirometer zu bestimmen.<br />
Ab einem PCF < 240 l/min ist<br />
effizientes Husten in der Regel nur noch<br />
eingeschränkt möglich, so dass hustenun-<br />
142<br />
ter stützende Maßnahmen ab diesem Wert<br />
Anwendung finden sollten.<br />
Strukturelle Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Heim beatmung und Überleitungsmanagment<br />
(Windisch et al. 2010)<br />
Die Beatmung von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen stellt hohe Anforderungen<br />
an die Qualifikation des ärztlichen<br />
und pflegerischen Personals. Die<br />
Entlassung aus der Klinik, die nachfolgende<br />
pflegerische und technische Betreuung<br />
sowie regelmäßige Kontrollen der Beatmung<br />
müssen in adäquater Qualität und<br />
Zuverlässigkeit geregelt werden (Windisch<br />
et al. 2010).<br />
Diese strukturellen Voraussetzungen und<br />
Qualitätsfaktoren werden in der S2-Leitlinie<br />
„Nicht-invasive und invasive Beatmung<br />
als Therapie der chronischen respiratorischen<br />
Insuffizienz“ ausführlich dargestellt.<br />
Besondere Bedeutung wird der reibungslosen<br />
Entlassung der Patienten aus der<br />
Klinik in das häusliche Umfeld beigemessen,<br />
dem sog. „Überleitungsmanagement“.<br />
Die Verantwortung <strong>für</strong> Versorgung und erfolgreiche<br />
Überleitung in die häusliche Versorgung<br />
liegt stets beim indizierenden und<br />
die Beatmung beginnenden Krankenhausarzt.<br />
Von diesem wird deshalb eine besondere<br />
Qualifikation und Erfahrung gefordert.<br />
Postuliert wird, dass „außerklinische Beatmung<br />
um ein Beatmungszentrum organisiert<br />
sein“ müsse (Anm.: Die Definition<br />
dieser Zentren ist derzeit noch im Fluss,<br />
ungünstig <strong>für</strong> Muskelpatienten ist, dass <strong>für</strong><br />
die sog. Beatmungszentren eine neurologische<br />
Beteiligung nur schwer durchzusetzen<br />
sein wird).
Abbildung 1 (in Anlehnung an Windisch et al. 2010)<br />
Hustenmanagement: Indikationsstellung <strong>für</strong> Methoden zur Hustenunterstützung<br />
Themenbeitrag<br />
143
Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
Die „Überleitung” beinhaltet:<br />
• technische Versorgung und Regelung<br />
der Kostenübernahme<br />
• Schulung von Patient, Angehörigen und<br />
Helfern<br />
• Organisation der häuslichen Pflege<br />
• Überprüfung der Qualifikation der Pflegekräfte<br />
• Sicherstellung von Beatmungskontrollen<br />
und Notfallversorgung<br />
• Schließlich wird das Erstellen eines<br />
Überleitungsprotokolls, das Angaben zu<br />
folgenden Inhalten machen sollte, empfohlen:<br />
- Technische Ausstattung der Beatmung<br />
und der Überwachung inkl. Zubehör<br />
- Personelle Standards der Überwachung<br />
(Anwesenheitszeiten der Pflege)<br />
- Zeitrahmen und Inhalte der Pflegemaßnahmen<br />
- Art des Beatmungszugangs, Reinigungs-<br />
und Wechselintervalle<br />
- Beatmungsmodus unter Angabe<br />
sämtlicher Parameter<br />
- Beatmungsdauer bzw. Dauer mögli-<br />
144<br />
Tabelle 1: Sekretmanagement – Hilfen zur Sekretentfernung<br />
• Manuelle Überblähung der Lunge (Air stacking):<br />
Erhöhung des intrathorakalen Volumens mittels Atemhüben durch Beatmungsbeutel<br />
bzw. volumenkontrolliertes Beatmungsgerät, Froschatmung<br />
• Manuell assistiertes Husten:<br />
Aktiver Druck ins Epigastrium bzw. bds. am Rippenbogen zur ruckartigen<br />
Kranial-Verschiebung des Zwerchfells zu Beginn des Hustenstoßes<br />
• Mechanisch assistiertes Husten – mechanical Insufflator-Exsufflator:<br />
Aktives Blähen der Lunge mittels Überdruck – anschließend Anlage eines<br />
ausreichend hohen Unterdrucks zur Sekretentfernung<br />
cher Spontanatmungsphasen<br />
- Sauerstoffflussrate während Beatmung<br />
und Spontanatmung<br />
- Maßnahmen zum Sekretmanagement<br />
- Applikation von inhalativen Medikamenten<br />
- Bedarfsplanung der Ernährung<br />
- Psychosoziale Betreuung des Patienten<br />
und ggf. der Angehörigen<br />
- Weitere therapeutische und pädagogische<br />
Maßnahmen<br />
- Weitere Hilfsmittel<br />
Fazit<br />
Die nicht-invasive Beatmung (NIV) <strong>Muskelkranke</strong>r<br />
ist heute ein Standardverfahren<br />
zur Behandlung der durch die Muskelschwäche<br />
bedingten Hypoventilation. Sie<br />
verbessert die Lebensqualität und in vielen<br />
Fällen auch die Prognose neuromuskulärer<br />
Erkrankungen.<br />
Der Indikationsstellung der NIV sollte eine<br />
sorgfältige regelmäßige Betreuung der Patienten<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Zeichen und Symptome der Hypoventilation<br />
mit Messung der Vitalkapazität
(FVC) – je nach Progress der Grunderkrankung<br />
in drei- bis zwölfmonatigen Abständen<br />
vorausgehen.<br />
Die Indikationsstellung zur nicht-invasiven<br />
Beatmung erfolgt unter Berücksichtigung<br />
der nächtlichen Hypoventilation heute<br />
deutlich früher als noch vor einigen Jahren.<br />
Die Sicherstellung der bronchialen<br />
Clearance durch assistive Hustentechniken<br />
(Sekretmanagement) gewinnt an Bedeutung.<br />
Bei deutlich geminderter Hustenfähigkeit<br />
beeinflussen diese Maßnahmen<br />
die Prognose positiv (Bach 1993).<br />
Eine Beatmung über Tracheostoma stellt<br />
nach wie vor die Ausnahme da, ist aber<br />
unter der Voraussetzung einer erhaltenen<br />
Kommunikationsfähigkeit und eines adäquaten<br />
Umfeldes durchaus mit einer guten<br />
Lebensqualität möglich.<br />
Die Verantwortung des die Beatmungsindikation<br />
stellenden Arztes reicht in die<br />
häusliche Versorgung hinein. Die <strong>für</strong> eine<br />
Überleitung in das gewohnte Umfeld nötige<br />
Organisation erfordert interdisziplinäre<br />
Kooperation und sollte durch ein „Überleitungsmanagement“<br />
begleitet sein.<br />
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146
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
147
Verleihung der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> im Jahre 2010<br />
Verleihung der Forschungspreise der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. – <strong>DGM</strong> –<br />
im Jahre 2010<br />
Im Jahre 2010 hat die <strong>DGM</strong> turnusgemäß<br />
wieder ihre regelmäßigen Forschungspreise<br />
verliehen. Die feierliche Übergabe der<br />
Preise fand beim Kongress der DGKN<br />
(<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />
und funktionelle Bildgebung)<br />
in Halle an der Saale statt.<br />
Zur Vergabe standen der Junior-Preis <strong>für</strong><br />
Neuromuskuläre Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.,<br />
gestiftet von der Temmler Pharma GmbH<br />
& Co. KG und der Felix-Jerusalem-Preis<br />
<strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V., gestiftet von der Firma Sanofi-Aventis<br />
Deutschland GmbH.<br />
Der Felix-Jerusalem-Preis <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>, gestiftet von<br />
der Firma Sanofi-Aventis Deutschland<br />
GmbH, wird in drei Preisstufen vergeben:<br />
Den 1. Preis, dotiert mit 7.500 Euro, erhielten<br />
Prof. Dr. Dieter Fürst und Dr. Peter van<br />
der Ven vom Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der<br />
Universität Bonn. Die Preisträger des ersten<br />
Preises erhalten darüber hinaus eine<br />
Statue, geschaffen von der Künstlerin Petra<br />
van Oy. Die Arbeitsgruppe der Preisträger<br />
hat im Verlauf der letzten Dekade alle<br />
wesentlichen grundlagenwissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse zur Funktion von Filamin<br />
C und der molekularen Pathogenese<br />
der Filamin-C-assoziierten Myopathien erarbeitet.<br />
Der 2. Preis, dotiert mit 5.000 Euro, ging<br />
an Dr. Zoita Andronache, Institut <strong>für</strong> Ange-<br />
148<br />
wandte Physiologie der Universität Ulm.<br />
Die Forschungsarbeiten der Preisträgerin<br />
liefern wichtige Grundlagen zur Pathophysiologie<br />
der elektromechanischen Koppelung<br />
der Muskulatur und der daraus resultierenden<br />
pathologischen Veränderung der<br />
Muskelfunktion.<br />
Der 3. Preis, dotiert mit 2.500 Euro, ging<br />
an Frau Prathiba Singh, Neurologische Klinik<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />
Frau Singhs Erforschung der Wirkung von<br />
Statinen auf verschiedene Muskelzelllinien<br />
liefert einen wichtigen Beitrag sowohl zur<br />
Methodik in der experimentellen Muskelforschung<br />
als auch zur Ursachenklärung<br />
von entzündlichen Muskelerkrankungen.<br />
Den Junior-Preis, gestiftet von der Firma<br />
Temmler GmbH & Co. KG, dotiert mit<br />
2.500 Euro, ging an Ingrid E. Muth, Universität<br />
Göttingen, Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />
und Neuroimmunologie, <strong>für</strong> ihre Arbeit<br />
„Upregulation of alphaB-crystallin interrelates<br />
with APP and precedes accumulation<br />
of ß-amyloid in the muscle of sporadic<br />
Inclusion Body Myositis“.<br />
Nachfolgend finden Sie Kurzdarstellungen<br />
der Preisträgerarbeiten.
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />
Dieter O. Fürst und Peter F. M. van der Ven<br />
Institut <strong>für</strong> Zellbiologie<br />
Abteilung Molekulare Zellbiologie<br />
Rheinische-Friedrich-Wilhelm-Universität<br />
Bonn<br />
Ulrich-Haberland-Str. 61a<br />
53121 Bonn<br />
Proteinaggregate sind ein Charakteristikum<br />
einer Vielzahl von Erkrankungen, zu<br />
denen neben der Parkinson’schen Erkrankung<br />
und verschiedenen Formen der Demenz<br />
eine Gruppe humaner Myopathien<br />
zählt. In der letztgenannten Krankheitsgruppe<br />
gibt es mehrere hereditäre Formen,<br />
die unter der Bezeichnung „Myofibrilläre<br />
Myopathie“ subsummiert werden,<br />
die durch eine Schwäche der Skelettmuskulatur<br />
gekennzeichnet sind, welche oft<br />
mit Herzrhytmus-Störungen oder einer<br />
Herzmuskelschwäche einhergeht. Diese<br />
progressiv verlaufende Erkrankung führt<br />
zu vorzeitigem Tod und bisher gibt es noch<br />
keine effektive Therapie. In etwa 50 Prozent<br />
der Fälle ist die genetische Ursache<br />
der MFM bekannt, und zwar Mutationen in<br />
einer zunehmenden Zahl von Genen, die<br />
Sarkomerproteine und extrasarkomerische<br />
Proteine kodieren. Dazu gehört neben<br />
Desmin, Plectin, VCP, FHL1, ZASP,<br />
BAG3, Myotilin und B-Crystallin auch Filamin<br />
C (Schröder & Schoser, 2009).<br />
Identifikation der Filamin-C-Myopathie<br />
Im Jahr 2005 gelang unserem Labor, gemeinsam<br />
mit Klinikern (Prof. M. Vorgerd,<br />
Bochum) und Humangenetikern (Prof. A.<br />
Huebner, Dresden), erstmals die Identifi -<br />
kation und Charakterisierung einer pathologischen<br />
Mutation im Filamin-Ckodierenden<br />
Gen (FLNC, OMIM 102565) in<br />
deutschen Familien mit einer progressiven<br />
Muskelschwäche und den <strong>für</strong> MFM typischen<br />
morphologischen Veränderungen in<br />
Form fokaler Schädigungen der Myofibrillen<br />
und der Bildung großer, im Elektronenmikrosop<br />
granulofilamentös erscheinender<br />
Proteinaggregate in den Muskelzellen<br />
(Vorgerd et al. 2005). Die Muskelschwäche<br />
manifestiert sich zumeist im fünften Lebensjahrzehnt,<br />
zunächst proximal im Bereich<br />
der unteren Extremitäten, bei weiter<br />
fortschreitendem Krankheitsverlauf auch<br />
in den oberen Extremitäten. Die Patienten<br />
zeigen zudem häufig eine Schwäche der<br />
Atemmuskulatur und kardiale Symptome,<br />
die von Tachykardie bis zu linksventrikulärer<br />
Hypertrophie reichen. Zu den frühen<br />
Charakteristika der Erkrankung zählen des<br />
Weiteren eine verminderte Aktivität oxidativer<br />
Enzyme und Faserhypertrophie, während<br />
in weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadien<br />
dystrophe Veränderungen<br />
überwiegen (Kley et al. 2007).<br />
Filamin C: Genfamilie, Proteinstruktur<br />
und Funktion<br />
Filamine sind eine Familie großer Actinbindender<br />
Proteine, die in praktisch allen<br />
Zellen zu finden sind, wobei die Expression<br />
der einzelnen Varianten zelltyp- und<br />
stadienspezifisch erfolgt. So ist z.B. Filamin<br />
C (frühere Namen: Filamin 2, -Filamin<br />
oder ABP-L; kodiert vom Gen FLNC) praktisch<br />
ausschließlich in quergestreiften<br />
Muskelzellen zu finden, während Filamin A<br />
(kodiert vom Gen FLNA) in glatten Muskeln<br />
und in Bindegewebszellen exprimiert<br />
wird. Allen Filaminen ist ihr grundsätzlicher<br />
Aufbau gleich: Einer aminoterminalen<br />
Actin-bindenden Domäne folgen 24 Immunglobulin-(Ig-)Domänen,<br />
wobei die carboxy-terminale<br />
Domäne Dimere bildet<br />
(Himmel et al. 2003; Pudas et al. 2005). Ei-<br />
149
Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />
ne wichtige Funktion der Filamine ist die<br />
Quervernetzung von Actin-Filamenten in<br />
Bündel oder Netzwerke. Gleichzeitig interagieren<br />
sie mit zahlreichen Proteinen unterschiedlichster<br />
Funktion, so dass man<br />
sie als multifunktionale Adapterproteine<br />
betrachten kann (Stossel et al. 2001; van<br />
der Flier et al. 2001; Feng and Walsh,<br />
2004; Popowicz et al. 2006). Wir konnten<br />
zeigen, dass Filamin C überwiegend an<br />
der myofibrillären Z-Scheibe lokalisiert ist,<br />
wo es mit Myotilin, FATZ/Calsarcin/Myozenin<br />
und Myopodin interagiert (van der Ven<br />
et al. 2000b; Faulkner et al. 2000; Takada<br />
et al. 2001; van der Ven et al. 2006; Linnemann<br />
et al. 2010). Ein kleiner Teil des Proteins<br />
ist auch subsarkolemmal organisiert,<br />
wo es an - und -Sarcoglycan in den Costameren<br />
(Thompson et al. 2000), sowie Xin<br />
in den myotendinosen Übergangszonen<br />
(van der Ven et al. 2006) bindet. Diese<br />
zahlreichen Interaktionen und die spezifische<br />
Expression bereits zu Beginn der<br />
myogenen Differenzierung implizierten eine<br />
wichtige Funktion von Filamin C bei der<br />
150<br />
Myofibrillogenese (Chiang et al. 2000; Van<br />
der Ven et al. 2000a), was sich durch die<br />
dramatischen Auswirkungen eines knockdown<br />
der Expression von Filamin C in kultivierten<br />
Muskelzellen bestätigte (Dalkilic<br />
et al. 2006).<br />
Pathophysiologie der Filamin-C-<br />
Myopathie<br />
Die von uns beschriebene Mutation im<br />
Filamin-C-kodierenden Gen (8130G➝A)<br />
resultiert in einer Deletion der carboxyterminalen<br />
16 Aminosäuren des Filamins<br />
(p.W2710X). Obwohl es also zu einer<br />
frühzeitigen Termination der Translation<br />
kommt, greift hier nicht der Mechanismus<br />
des ‘nonsense mediated decay’, da die<br />
Mutation im am weitesten 3’ gelegenen<br />
Exon des FLNC-Gens liegt, was wiederum<br />
zur Folge hat, dass das defekte Protein<br />
tatsächlich synthetisiert wird (Vorgerd et<br />
al. 2005).<br />
Diese Befunde bildeten den Ausgangspunkt<br />
<strong>für</strong> eine detaillierte Untersuchung<br />
Abbildung 1: Schematische Darstellung des Filamin-C-Dimers und seiner Bindungspartner.<br />
Die Interaktionen mit Myotilin, Xin, Myopodin, Ky-Protein und FILIP wurden im Labor<br />
der Autoren identifiziert.
der biophysikalischen, biochemischen und<br />
zellulären Eigenschaften des mutierten<br />
Filamin-C-Proteins. Der Verlust der carboxyterminalen<br />
Reste führt zu einer Veränderung<br />
der Sekundärstruktur der 24. Ig-<br />
Domäne, wodurch diese weniger stabil<br />
gefaltet und deutlich empfindlicher gegenüber<br />
proteolytischer Spaltung ist. Dies<br />
wiederum bewirkt, dass das Protein nicht<br />
mehr korrekt dimerisieren kann, und stattdessen<br />
große Aggregate ausbildet. Im Zuge<br />
dieser Vorgänge, die wir auch in Transfektionen<br />
kultivierter Zellen reproduzieren<br />
können, werden zahlreiche Filamin-assoziierte<br />
Proteine, darunter nicht zuletzt auch<br />
einige Membranproteine, in den auffälligen<br />
Aggregaten gefangen. Man kann daher<br />
A B<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
annehmen, dass dadurch allmählich die<br />
gesamte Homöostase der betroffenen<br />
Muskelzellen gestört wird (Löwe et al.<br />
2007).<br />
Ausblick<br />
Obwohl erste Einsichten in die Pathophysiologie<br />
der Filamin-C-Mutation gewonnen<br />
werden konnten, sind noch zahlreiche Details<br />
zu klären. Wir nehmen an, dass in erster<br />
Linie die massive Proteinaggregation in<br />
der Filamin-C-Myopathie auf Dauer das<br />
Ubiquitin-Proteasom-System (UPS) der<br />
Muskelzelle beeinträchtigt. Ein weiterer<br />
Faktor könnten metabolische Veränderungen<br />
aufgrund mitochondrialer Störungen<br />
sein. So ließen sich in Muskelproben von<br />
Abbildung 2: Schlüsselergebnis unserer biochemischen Charakterisierung des Filamin-<br />
C-Mutantenproteins p.W2710X. (A) Die Untersuchung der Dimerisierungseigenschaften<br />
durch chemische Quervernetzung und SDS-PAGE zeigte, dass das Wildtyp-Protein Dimere<br />
bildet (d), während das Mutantenprotein fast ausschließlich hochmolekulare Aggregate<br />
(a) bildet. (B) Die analytische Gelfiltration zeigte ebenfalls die stark ausgeprägte Aggregation<br />
des Mutantenproteins (gestrichelte Linie). Abbildungen aus Löwe et al. (2007).<br />
151
Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />
MFM-Patienten Veränderungen in der Verteilung<br />
und in biochemischen Parametern<br />
der Mitochondrien nachweisen (Schröder<br />
et al. 2003). Auf diese Art könnten fokale<br />
Störungen in der ATP-Produktion negative<br />
Auswirkungen auf die Funktion des stark<br />
ATP-abhängigen UPS haben. Interessanterweise<br />
konnten wir jüngst nachweisen,<br />
dass Filamin C direkt mit dem UPS-Regulator<br />
BAG-3 (dessen Mutationen ebenfalls<br />
zu MFM führen) interagiert (Arndt et al.<br />
2010). Damit sitzt Filamin C direkt an der<br />
Schnittstelle zwischen dem UPS, der Regulation<br />
durch kleine Hitzeschockproteine<br />
und der Autophagie, deren Balance essentiell<br />
<strong>für</strong> die Aufrechterhaltung der Homöostase<br />
im Muskel ist. Dies wiederum lässt<br />
auf die Möglichkeit zukünftiger therapeutischer<br />
Interventionen hoffen.<br />
Zitierte Literatur<br />
Arndt, V, Dick N, Tawo R, Wenzel D, Fürst DO,<br />
Saint R, Fleischmann BK, Hoch M, Höhfeld J.<br />
Chaperone-assisted degradation is essential for<br />
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LM. Loss of FilaminC (FLNc) results in severe<br />
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Bortoletto G, Ievolella C, Trevisan S, Kojic’ S,<br />
Dalla Vecchia F, Laveder P, Valle G, Lanfranchi<br />
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Kley RA, Hellenbroich Y, van der Ven PF, Fürst<br />
DO, Huebner A, Bruchertseifer V, Peters SA,<br />
Heyer CM, Kirschner J, Schröder R, Fischer D,<br />
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Linnemann A, van der Ven PFM, Vakeel P, Albinus<br />
B, Simonis D, Bendas G, Schenk JA, Micheel<br />
B, Kley RA, Fürst DO. The sarcomeric Zdisc<br />
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protein that interacts with filamin and -actinin.<br />
Eur J Cell Biol 2010;89:681-692.<br />
Löwe T, Kley RA, van der Ven PFM, Himmel M,<br />
Huebner A, Vorgerd M, Fürst DO. The pathomechanism<br />
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2007;16:1351-1358.<br />
Popowicz GM, Schleicher M, Noegel AA, Holak<br />
TA. Filamins: promiscuous organizers of the cytoskeleton.<br />
Trends Biochem Sci 2006;31:411-<br />
419.<br />
Pudas R, Kiema TR, Butler PJ, Stewart M, Ylanne<br />
J. Structural basis for vertebrate filamin dimerization.<br />
Structure 2005;13:111-119.<br />
Schröder R, Goudeau B, Simon MC, Fischer D,<br />
Eggermann T, Clemen CS, Li Z, Reimann J, Xue<br />
Z, Rudnik-Schoneborn S, Zerres K, van der Ven<br />
PFM, Fürst DO, Kunz WS, Vicart P. On noxious<br />
desmin: functional effects of a novel heterozygous<br />
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Brain Pathol 2009;19:483-492.
Stossel TP, Condeelis J, Cooley L, Hartwig JH,<br />
Noegel A, Schleicher M, Shapiro SS. Filamins<br />
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Nature Rev Mol Cell Biol 2001;2:138-145.<br />
Takada F, Van der Woude DL, Tong HQ, Thompson<br />
TG, Watkins SC, Kunkel LM, Beggs AH.<br />
Myozenin: an alpha-actinin- and gamma-filamin-binding<br />
protein of skeletal muscle Z lines<br />
Proc Natl Acad Sci USA 2001;98:1595-1600.<br />
Thompson TG, Chan YM, Hack AA, Brosius M,<br />
Rajala M, Lidov HG, McNally EM, Watkins S,<br />
Kunkel LM. Filamin 2 (FLN2): A muscle-specific<br />
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Van der Ven PFM, Wiesner S, Salmikangas P,<br />
Auerbach D, Himmel M, Kempa S, Hayeß K, Pacholsky<br />
D, Taivainen A, Schröder R, Carpén O,<br />
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filamin isoform, interacts with myotilin. J Cell<br />
Biol 2000b;151:235-248.<br />
Van der Ven PFM, Ehler E, Vakeel P, Eulitz S,<br />
Schenk JA, Milting H, Micheel B, Fürst DO. Unusual<br />
splicing events result in distinct Xin isoforms<br />
that associate differentially with filamin C<br />
and Mena/VASP. Exp Cell Res 2006;312:2154-<br />
2167.<br />
Vorgerd M, van der Ven PF, Bruchertseifer V, Löwe<br />
T, Kley RA, Schröder R, Lochmüller H, Himmel<br />
M, Koehler K, Fürst DO, Huebner A. A mutation<br />
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causes a novel type of autosomal dominant<br />
myofibrillar myopathy. Am J Hum Genet 2005;<br />
77:297-304.<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
153
Studying excitation contraction coupling in skeletal muscle fibers<br />
Studying excitation contraction coupling in skeletal<br />
muscle fibers of genetically altered mice to explore<br />
the cellular basis of muscle pathologies<br />
Zoita Andronache, Dr. biol. hum.<br />
Geb.-Datum: 19.07.1977<br />
Abteilung fur Angewandte Physiologie,<br />
Albert-Einstein-Allee 11, D-89061 Ulm<br />
Tel.: 0731/50023252<br />
E-Mail: zoita.andronache@uni-ulm.de<br />
My research was focused on studying the<br />
fast intracellular Ca 2+ signals in isolated,<br />
adult skeletal muscle fibers to investigate<br />
genetic alterations in excitation-contrac -<br />
tion (EC) coupling. These Ca 2+ signals originate<br />
from a rapid Ca 2+ release from the<br />
sarcoplasmic reticulum (SR) that is controlled<br />
by the plasma membrane voltage<br />
(Melzer et al. 1995).<br />
The alterations of voltage controlled Ca 2+<br />
fluxes were characterized using an electrophysiological<br />
technique (two-electrode<br />
voltage clamp) combined with real time<br />
fluorometric recording of rapid changes in<br />
the intracellular Ca 2+ concentration. The<br />
membrane potential in these experiments<br />
was set at defined values, while the intracellular<br />
space was perfused through one<br />
of the two micropipettes with an indicator<br />
dye containing an artificial salt solution.<br />
I studied two interesting genetically engineered<br />
mouse models altered in key proteins<br />
of EC coupling. The first project was<br />
focused on studying the effects of the genetic<br />
„knock-out” of the γ1 subunit of the<br />
dihydropyridine (DHP) receptor, the voltage<br />
sensor between action potential and intracellular<br />
calcium release. γ1 has been<br />
shown to alter the voltage dependence of<br />
slow inactivation of the DHP receptor<br />
(Melzer et al. 2006). In the experiments<br />
that I performed, the functional interaction<br />
between Ca 2+ antagonists and the DHP-<br />
154<br />
receptor was studied in the presence and<br />
absence of the γ1-subunit. Both, the drug<br />
and the γ1 subunit, affected the kinetics of<br />
the transition between activated and<br />
inactivated state of the DHP receptor in a<br />
similar manner. The interesting conclusion<br />
that can be drawn from these results is<br />
that the γ1-subunit acts as an „intrinsic”<br />
Ca 2+ antagonist, which may have an important<br />
role in the modulation of Ca 2+ release<br />
(Andronache et al. 2007).<br />
In the second project I examined the<br />
functional consequences of a murine genetic<br />
„knock-in” of the ryanodine receptor<br />
(RyR1) mutation Y522S that causes the<br />
susceptibility for Malignant Hyperthermia<br />
(MH) and Central Core Disease (CCD) in<br />
humans. CCD is an inherited myopathy<br />
characterized by delayed motor development,<br />
proximal muscle weakness, reduced<br />
muscle mass and the presence of well-defined<br />
structural changes (cores). MH is a<br />
life-threatening hypermetabolic state that<br />
can be triggered in susceptible subjects<br />
by volatile anesthetics, but also by exercise<br />
and heat stress. During an MH crisis the<br />
mutation causes the RyR1 to release abnormal<br />
amounts of Ca 2+ from the SR. This<br />
leads to generalized muscle spasms and<br />
hypermetabolism, accompanied with hyperthermia,<br />
acidosis, hypercapnia, and will<br />
likely lead to death if untreated.<br />
The mouse with the RyR1 mutation Y522S<br />
was the first animal model genetically engineered<br />
for this muscle disease (Chelu et<br />
al. 2006). Using this disease model, the<br />
voltage dependence of activation and<br />
inactivation of Ca 2+ release (through RyR1)
and Ca 2+ influx (through the DHP receptor)<br />
were studied in detail. In addition to a lowering<br />
of the voltage threshold for Ca 2+ release,<br />
the results showed an unexpected<br />
change in the inactivation mechanism of<br />
the DHP receptor that is likely involved in<br />
protecting the muscle from the enhanced<br />
sensitivity to activation (Fig.1 A and B). As<br />
a consequence of these changes, a voltage<br />
window in which basal Ca 2+ concentration<br />
is markedly increased was found to be<br />
shifted to more negative potentials in the<br />
mutant. In addition, raising the temperature<br />
shifted the window further to the left,<br />
close to the resting potentials (panels C<br />
and D), which is compatible with a sustained<br />
Ca 2+ leak at the resting potential that<br />
is not compensated and may trigger an<br />
MH episode (Andronache et al. 2009).<br />
Reference list:<br />
Andronache Z, Hamilton SL, Dirksen RT, Melzer<br />
W. A retrograde signal from RyR1 alters DHP receptor<br />
inactivation and limits window Ca 2+ re-<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
A B<br />
C D<br />
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mice. Proc Natl Acad Sci USA 2009;106(11):<br />
4531-6.<br />
Andronache Z, Ursu D, Lehnert S, Freichel M,<br />
Flockerzi V, Melzer W. The auxiliary subunit<br />
gamma 1 of the skeletal muscle L-type Ca 2+<br />
channel is an endogenous Ca 2+ antagonist.<br />
Proc Natl Acad Sci USA 2007;104(45):17885-<br />
90.<br />
Chelu MG, Goonasekera SA, Durham WJ, Tang<br />
W, Lueck JD, Riehl J, Pessah IN, Zhang P, Bhattacharjee<br />
MB, Dirksen RT, Hamilton SL. Heatand<br />
anesthesia-induced malignant hyperthermia<br />
in an RyR1 knock-in mouse. FASEB J<br />
2006;20(2):329-30.<br />
Melzer W, Herrmann-Frank A, Lüttgau HC. The<br />
role of Ca 2+ ions in excitation-contraction coupling<br />
of skeletal muscle fibres. Biochim Biophys<br />
Acta 1995;1241(1):59-116. Review.<br />
Melzer W, Andronache Z, Ursu D. Functional roles<br />
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DHP-receptor. Muscle Res Cell Motil 2006;27<br />
(5-7):307-14. Review.<br />
Fig. 1: Alterations of window Ca 2+ fluxes in WT/Y522S fibers. Normalized voltage dependence<br />
of release (A) and of Ca 2+ channel conductance (B) activation and inactivation<br />
curves. (C and D) Effect of temperature on window Ca 2+ elevation (modified from<br />
Andronache et al. 2009).<br />
155
Skeletal muscle cell MHC I expression<br />
Skeletal muscle cell MHC I expression:<br />
Implications for statin-induced myopathy<br />
Prathiba Singh, Neurologische Klinik der<br />
Justus-Liebig-Universität Gießen<br />
In the article we have investigated the effect<br />
of statins on the expression of MHC<br />
class I on muscle cells. Statins can induce<br />
necrotizing or inflammatory myopathies in<br />
some patients, sometimes even requiring<br />
immunosuppressive treatment. Though<br />
the pathophysiological mechanism is not<br />
completely understood yet, increased<br />
MHC class I expression was shown in<br />
muscle biopsies of these patients. Statins,<br />
also known as 3-hydroxy-3-methylglutaryl<br />
coenzyme A reductase inhibitors, have<br />
been prescribed extensively for their cholesterol<br />
lowering properties and efficacy in<br />
cardiovascular diseases. Compelling evidences<br />
exist that statins also have additional<br />
immunomodulatory properties that<br />
operate independently of lipid lowering.<br />
Owing to their immunomodulatory effects<br />
statins might lead to development of myopathies.<br />
Statins have been described to alter<br />
the inducible MHC class I expression;<br />
nonetheless, this property has often been<br />
neglected. As statins are used as a general<br />
immunomodulator in the experimental<br />
treatment of autoimmune diseases, it was<br />
obvious to check their effect on the MHC<br />
class I expression. However, only a few<br />
studies on this subject can be found in the<br />
current literature. Needham et al. suggested<br />
that the mechanisms of statin-induced<br />
myopathies might involve statin-induced<br />
endoplasmic reticulum stress-response<br />
with associated up-regulation of MHC<br />
class I expression and antigen presentation<br />
by muscle fibers. The over-expression<br />
of MHC class I molecules is an early event<br />
in many autoimmune diseases, particular-<br />
156<br />
ly in tissues that show little or no constitutive<br />
expression. Recent data demonstrate<br />
that MHC class I molecules by themselves<br />
can have a deleterious effect on some cell<br />
types that do not constitutively express<br />
these molecules. Since statins have been<br />
the most prescribed drug for cardiovas -<br />
cular diseases, this issue would seem to<br />
warrant further investigation. We therefore<br />
addressed this hypothesis by testing the<br />
effect of statins on the MHC class I expression<br />
in vitro on primary cultured muscle<br />
cells and rhabdomyosarcoma cell line<br />
TE671, which is often used as a model<br />
cell line for skeletal muscle diseases.<br />
We show that statins impaired the IFN-γinducible<br />
MHC class I expression in primary<br />
skeletal muscle cells while they potentiate<br />
the same effect in TE671. In primary<br />
skeletal muscle cells, statins alone showed<br />
even a decrease in surface expression<br />
of MHC class I.<br />
SKMC and TE671 in untreated condition<br />
express MHC class I. IFN-γ showed a significant<br />
induction of MHC class I expression<br />
in both cell lines. Statins alone promote<br />
a significant reduction of the baseline<br />
expression of MHC class I in primary muscle<br />
cells (SKMC); however, they had no effect<br />
in TE671.<br />
All three statins alter the IFN-γ-induced<br />
expression of MHC class I differently in<br />
SKMC and in TE671. Statins significantly<br />
reduced the IFN-γ-induced MHC class I<br />
expression in primary muscle cells (SKMC)<br />
while they promote a robust opposite effect<br />
in TE671. The same effect has been<br />
found at RNA level. The expression of<br />
MHC class I was not substantially affected<br />
by any statin treatment in any of the cell li-
nes. This highlights the ineffectiveness of<br />
statins to enhance the MHC class I expression<br />
in vitro.<br />
We also determined the expression of oth -<br />
er proteins involved in MHC class I antigen<br />
presentation like, TAP1, TAP2, LMP2, and<br />
LMP7. All three statins potentiated the<br />
IFN-Y induction of TAP2, LMP2, and LMP7<br />
in SKMC, but not in TE671.<br />
In this study we have investigated the potential<br />
effect of three statins on MHC class<br />
I expression and regulation in response to<br />
IFN-Y in primary skeletal muscle cell cultures<br />
and the rhabdomyosarcoma cell line<br />
TE671, the latter being used often as a<br />
model for skeletal muscle diseases. In the<br />
primary skeletal muscle cells, statins alone<br />
not only down-regulated constitutive MHC<br />
class I expression but also impaired IFN-Yinduced<br />
MHC class I expression. In contrast,<br />
in the TE671 cell line, statins alone<br />
did not affect the constitutive MHC class I<br />
expression, although they enhanced IFN-<br />
Y-induced MHC class I expression. Expression<br />
of MHC class I in muscle fibers is<br />
a ubiquitous feature of inflammatory myopathies,<br />
and it may be a diagnostic marker<br />
for inflammatory myopathies. MHC class I<br />
is not expressed on the sarcolemma of<br />
normal muscle fibers. Its presence has<br />
been reported as a marker of immune activation,<br />
because it is involved in antigen recognition<br />
by CD8+ T cells. Transgenic mice<br />
that display upregulation of MHC class<br />
I expression develop a self-sustaining autoimmune<br />
myositis, supporting the role of<br />
MHC class I in the pathogenesis of myositis.<br />
High MHC class I expression has also<br />
been found in muscular dystrophies that<br />
lack the dysferlin protein. Therefore, it may<br />
be that the induction of MHC class I is a<br />
general phenomenon in muscle cells affected<br />
by different etiologies. Our data<br />
show that statins alone are not able to in-<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
duce MHC class I in primary muscle cells.<br />
The results also suggest that TE671 may<br />
not be an ideal model of skeletal muscle<br />
cells, because in our study this cell line behaved<br />
more like a tumor cell, as demonstrated<br />
in other studies of tumor cell lines.<br />
In addition, we tested the effect of statins<br />
on different gene products associated with<br />
MHC class I surface expression, namely<br />
TAP1 and 2 and LMP2 and 7. IFN-γ treatment<br />
increased expression of all four<br />
genes. No substantial change could be<br />
detected in response to statin treatment;<br />
nevertheless, all three statins augmented a<br />
further 2-fold increase over IFN-c induction<br />
of TAP1 expression in primary muscle<br />
cells, but not in TE671. In the latter cells, it<br />
seems that increased MHC class I expression<br />
induced by the combination of statins<br />
+ IFN-Y treatment is not due to a reinforcement<br />
of the upregulation of TAP and<br />
LMP genes by statins, because we were<br />
able to demonstrate the same level of expression<br />
as that seen with IFN-Y treatment<br />
alone. In primary muscle cells, statins increased<br />
IFNY-induced mRNA expression<br />
of MHC class I, TAP, and LMP genes; how -<br />
ever, surface expression of MHC I was reduced.<br />
Because the proteins of the antigen-presenting<br />
machinery (TAP1/2 and<br />
LMP2/7) are also induced, the negative effect<br />
on the MHC I surface expression<br />
could be caused by disturbances in lipid<br />
raft formations or an activated control<br />
pathway at the protein level. Our data<br />
show a different effect of statins in vitro as<br />
compared with previous in vivo studies, by<br />
demonstrating increased MHC class I expression<br />
in muscle biopsies from patients<br />
with statin induced myopathies. This might<br />
be due to the presence of other cytokines<br />
in vivo, which were absent in our in vitro<br />
system.<br />
157
Skeletal muscle cell MHC I expression<br />
Investigations about the effect of statins<br />
on MHC class I molecules seem to be all<br />
the more important, because statins represent<br />
the leading therapeutic approach to<br />
treatment of cardiovascular disease and,<br />
recently, have been considered for use as<br />
an immunomodulator. Our study here just<br />
shows one of many aspects of immunomodulatory<br />
statins.<br />
158
Dr. Ingrid E. Muth,<br />
Arbeitsgruppe Muskelimmunbiologie,<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Die sporadische Einschlusskörpermyositis<br />
(sporadic Inclusion Body Myositis; sIBM)<br />
ist eine erworbene, entzündliche Muskelerkrankung<br />
unbekannter Ätiologie. Betroffen<br />
sind meist Patienten mittleren Lebensalters.<br />
Bisher gibt es keine effektive<br />
Therapie, die die Krankheitsprogression<br />
zusammen der mit fortschreitenden Muskelfaserdegeneration<br />
aufzuhalten vermag.<br />
Histopathologisch gibt es zum einen eine<br />
chronische Entzündung im Muskel mit Invasion<br />
zytotoxischer T-Lymphozyten (1).<br />
Zum anderen akkumuliert vor allem β-Amyloid<br />
in Muskelfasern, nachdem es aus seinem<br />
Vorläufermolekül Amyloid Precursor<br />
Protein (APP) abgespalten worden ist. Eine<br />
Hochregulation von APP wurde im sIBM-<br />
Muskelgewebe beobachtet und auch als<br />
Mechanismus in Muskelzellen in vitro (2)<br />
ebenso wie im Mausmodell in vivo demonstriert<br />
(3). Daher wird die Überexpression<br />
von APP als ein frühes Ereignis bei<br />
der Pathogenese der sIBM angesehen (4).<br />
Als ein weiteres Molekül mit Bezug zur frühen<br />
Pathogenese wurde αB-Crystallin in<br />
normal erscheinenden Muskelfasern beschrieben<br />
(5). Es handelt sich hierbei um<br />
ein Hitzeschockprotein, das als Chaperon<br />
fehlgefaltete Proteine, einschließlich der<br />
Aktin- und Desminfilamente, zurückfaltet<br />
und dessen Funktionsverlust mit Proteinaggregationen<br />
im Skelettmuskel (6) sowie<br />
mit β-Amyloid-Akkumulation beim Morbus<br />
Alzheimer (7) assoziiert ist. Dieser Zellstress<br />
könnte im Muskel den chronisch<br />
degenerativen Prozess mit irreversiblen<br />
Schäden fördern.<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
Zellstressmechanismen bei der sporadischen<br />
Einschlusskörpermyositis<br />
Um Aufschluss über dieses Netzwerk molekularer<br />
Pathomechanismen im sIBM-<br />
Muskel zu erlangen, wurden anhand seriell<br />
gefärbter Gewebsschnitte von 10 sIBM-<br />
Patienten Muskelbiopsien hinsichtlich der<br />
Expression und Ko-Lokalisation von<br />
Degenerations-/Regenerations-, Entzündungs-<br />
und Zellstressmarkern quantifiziert.<br />
In Zellkulturexperimenten wurden die<br />
Effekte pro-inflammatorischer Zytokine<br />
auf humane Myotuben untersucht. Nach<br />
72 Stunden Exposition zu Interleukin-1β<br />
(IL-1β) und Interferon-γ (IFN-γ) zeigte sich<br />
zum einen eine Überexpression von APP,<br />
wie auch bereits zuvor demonstriert (8).<br />
Daneben fand sich auch eine Hochregulation<br />
des Zellstressmarkers αB-Crystallin.<br />
Bei der mikroskopischen Auswertung von<br />
10 Biopsien von Patienten mit sIBM<br />
wurden pro Patient zwischen 80 und 299<br />
Muskelfasern (Gesamtfaserzahl= 1418)<br />
analysiert. Hierbei enthielten ca. 20 Prozent<br />
aller untersuchten Muskelfasern<br />
β-Amyloid-Akkumulationen, wohingegen<br />
etwa doppelt so viele Fasen eine Überexpression<br />
des Vorläufermoleküls APP aufwiesen.<br />
αB-Crystallin war in ca. 30 Prozent<br />
der Muskelfasern überexprimiert und<br />
lag damit ähnlich hoch wie die Degenerations-/Regenrationsmarker<br />
Desmin und<br />
NCAM. Mittels Hämatoxylin-Eosin- und<br />
Trichrom-Färbung wurden unter anderem<br />
lichtmikroskopisch sichtbare morphologische<br />
Veränderungen wie Atrophie, intrazelluläre<br />
Vakuolen/Einschlüsse oder Muskelfasern,<br />
die von entzündlichen Infiltraten<br />
umgeben waren, ausgewertet (Abb. 1). Es<br />
zeigte sich eine statistisch signifikante<br />
Korrelationen zwischen αB-Crystallin und<br />
Degenerations-/Regenerations- sowie<br />
Entzündungsmarkern, was auf deren Zu-<br />
159
Zellstressmechanismen bei der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />
sammenhang bei der Pathogenese der<br />
Erkrankung deutete (Abb. 2).<br />
Morphologisch normal erscheinende Muskelfasern<br />
wurden untersucht, um frühe<br />
Veränderungen im sIBM-Muskel zu erkennen.<br />
Innerhalb dieser zeigte ein beachtlicher<br />
Teil eine Überexpression von αB-Crystallin,<br />
was in einer Arbeit von Banwell und<br />
Engel als „X-fibres“ bezeichnet wurde (5).<br />
Im Gegensatz zu allen anderen untersuchten<br />
pathologischen Markern waren APPpositive<br />
Muskelfasern in einem ähnlich hohen<br />
Prozentsatz in den morphologisch unauffälligen<br />
Muskelfasern vorhanden. In der<br />
Unterpopulation der X-fibres zeigte sich<br />
160<br />
A<br />
B<br />
Abbildung 1<br />
jedoch, dass nur ein geringer Prozentsatz<br />
von entzündlichen Infiltraten umgeben<br />
war. Dagegen waren etwa 20 Prozent dieser<br />
Fasern APP-positiv und β-Amyloidnegativ<br />
und ca. 10 Prozent positiv <strong>für</strong> die<br />
beiden Degenerationsmarker (Abb. 3).<br />
Diese Daten deuten darauf hin, dass Interaktionen<br />
zwischen APP und αB-Crystallin<br />
eine wesentliche Rolle bei der frühen<br />
Pathogenese der sIBM spielen. APP- und<br />
αB-Crystallin-doppelt-positive Fasern<br />
enthielten zu etwa 60 Prozent Akkumulationen<br />
von β-Amyloid sowie weitere degenerationsassoziierte<br />
Veränderungen (nicht<br />
gezeigt).
Die Pathogenese der sIBM ist sehr komplex<br />
und trotz der Belege eines direkten<br />
Zusammenhanges zwischen Entzündung<br />
und Degeneration (8) nur unzureichend<br />
verstanden. Die Arbeit konnte aufzeigen,<br />
dass Zellstressmechanismen bereits in einer<br />
frühen Phase der Erkrankung eine Rolle<br />
spielen. Somit tragen die Daten zu einem<br />
besseren Verständnis der Pathomechanismen<br />
im sIBM-Muskel bei und<br />
helfen, zukünftige Diagnose-Strategien zu<br />
verbessern und dadurch auch neue Therapieoptionen<br />
zu ermöglichen.<br />
Danksagung<br />
Diese Arbeit wurde unterstützt durch die<br />
A<br />
B<br />
Abbildung 2<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft (Schm<br />
1669/2-1), die Association Française contre<br />
les Myopathies (AFM; AM/CP/2008-<br />
1175/13512) und das intramurale Programm<br />
des NINDS.<br />
Literatur<br />
1. Dalakas MC. Sporadic inclusion body myositis-diagnosis,<br />
pathogenesis and therapeutic<br />
strategies. Nat Clin Pract Neurol 2006;2:437-<br />
447.<br />
2. Askanas V, McFerrin J, Baqué S, Alvarez RB,<br />
Sarkozi E, Engel WK. Transfer of beta-amyloid<br />
precursor protein gene using adenovirus vector<br />
causes mitochondrial abnormalities in cultured<br />
161
Zellstressmechanismen bei der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />
Abbildung 3<br />
normal human muscle. Proc Natl Acad Sci USA<br />
1996;93(3):1314-9.<br />
3. Sugarman MC, Yamasaki TR, Oddo S, Echegoyen<br />
JC, Murphy MP, Golde TE, Jannatipour<br />
M, Leissring MA, LaFerla FM. Inclusion body<br />
myositis-like phenotype induced by transgenic<br />
overexpression of beta APP in skeletal muscle.<br />
Proc Natl Acad Sci USA 2002;99(9):6334-9.<br />
4. Wojcik S, Engel WK, McFerrin J, Paciello O,<br />
Askanas V. AbetaPPoverexpression and proteasome<br />
inhibition increase alphaB-crystallin in<br />
cultured human muscle: relevance to inclusionbody<br />
myositis. Neuromuscul Disord 2006;<br />
16(12):839-44.<br />
5. Banwell BL, Engel AG. AlphaB-crystallin immunolocalization<br />
yields new insights into inclusion<br />
body myositis. Neurology 2000;54(5):1033-<br />
41.<br />
6. Bennardini F, Wrzosek A, Chiesi M. Alpha Bcrystallin<br />
in cardiac tissue. Association with<br />
actin and desmin filaments. Circ Res 1992;<br />
71(2):288-94.<br />
7. Wilhelmus MM, Boelens WC, Otte-Höller I,<br />
Kamps B, de Waal RM, Verbeek MM. Small heat<br />
shock proteins inhibit amyloid-beta protein<br />
aggregation and cerebrovascular amyloid-beta<br />
protein toxicity. Brain Res 2006;1089(1):67-78.<br />
8. Schmidt J, Barthel K, Wrede A, Salajegheh M,<br />
Bähr M, Dalakas MC. Interrelation of inflammation<br />
and APP in sIBM: IL-1 beta induces accumulation<br />
of betaamyloid in skeletal muscle.<br />
Brain 2008;131(5):1228-40.<br />
162<br />
Legenden<br />
Abb.1) Serielle Färbung von sIBM-Patienten -<br />
gewebe. A) Repräsentative Ausschnitte einer Serienfärbung<br />
mit H&E und Trichrom sowie den Immunhistochemien<br />
<strong>für</strong> β-Amyloid, NCAM, Desmin,<br />
Ubiquitin, αB-Crystallin und APP. B) Prozentualer<br />
Anteil aller untersuchten Marker und morphologischen<br />
Veränderungen, angegeben als Mittelwert<br />
plus Standardabweichung. Pro Patient wurden<br />
zwischen 80 und 299 Muskelfasern ausgewertet<br />
(insgesamt 1418). (Grafik entsprechend Publikation<br />
Muth et al. JNNP 2009)<br />
Abb. 2) Ko-Lokalisations- und Korrelationsanalyse<br />
αB-Crystallin-positiver Muskelfasern. A)<br />
Immunhistochemische Ko-Lokalisation von B-<br />
Crystallin (rot), APP (rot), Major Histocompatibility<br />
Complex (MHC)-I (grün) und Neural Cell<br />
Adhesion Molecule (NCAM ) (grün); die Überlagerung<br />
ist rechts dargestellt. Zellkerngegenfärbungen<br />
erfolgten mit DAPI. B) Signifikante Korrelationen<br />
zwischen αB-Crystallin und APP,<br />
β-Amyloid, NCAM, Desmin, Ubiquitin sowie den<br />
morphologischen Veränderungen Atrophie, Vakuolen/Einschlüsse<br />
und entzündlichen Infiltraten.<br />
(Grafik entsprechend Publikation Muth et<br />
al. JNNP 2009)<br />
Abb. 3) Analyse morphologisch unauffälliger<br />
Muskelfasern sowie von αB-Cyrstallin-positiven,<br />
morphologisch unauffälligen Muskelfasern<br />
(X-fibres) und deren Ko-Überexpression mit entzündlichen<br />
Infiltraten und der APP-/β-Amyloid-<br />
Expression (Daten angegeben als Mittelwert<br />
plus Standardabweichung). (Grafik entsprechend<br />
Publikation Muth et al. JNNP 2009)
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
163
Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen und diagnostische Kriterien<br />
An den Neuromuskulären Zentren laufen<br />
weiterhin die nachstehend genannten Datenbanken.<br />
1<br />
Datenbank <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (MDD, Muscle Disease<br />
Database), NMZ Ulm, Prof. Lehmann-Horn<br />
Mini-Expertensystem zur Diagnose neu -<br />
romuskulärer Erkankungen (Diagnostic<br />
Criteria), NMZ Ulm, Prof. Lehmann-Horn<br />
Muscle-Tissue-Culture Collection, NMZ<br />
Bayern Süd (München), PD Dr. Abicht,<br />
Prof. Dr. Walter, Dr. Schneiderat, Eva Neugebauer,<br />
Julia Emmerich<br />
DNA-Bank, NMZ Ulm, Prof. Ludolph<br />
1 Ausführliche Berichte hierzu finden Sie im<br />
Jahrbuch der Neuromuskulären Erkrankungen<br />
2008, S. 164 ff, Arcis Verlag.<br />
164
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Neuromuskuläres Zentrum Ulm:<br />
Patientendatenbank der Division of Neurophysiology<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lehmann-Horn, Ulm<br />
Ziel der Patientendatenbank (Muscle<br />
Disease Database, MDD) ist die Verbesserung<br />
der Forschungskooperation im Bereich<br />
der neuromuskulären Krankheiten in<br />
Deutschland und langfristig auch international.<br />
Für die Erfassung der Patienten -<br />
daten werden standardisierte Masken<br />
verwendet, wobei <strong>für</strong> die Erfassung ausschließlich<br />
numerische oder kategorisierbare<br />
Daten felder existieren, wodurch eine<br />
vollständige elektronische Auswertung ermöglicht<br />
wird. Erfasst werden persönliche<br />
Daten, klinische Daten, Stammbaumdaten,<br />
Serumwerte, Befunde der neurophysiologischen<br />
Diagnostik (z.B. EMG) sowie<br />
morphologische und molekulargenetische<br />
Zusatzbefunde. Aus Datenschutzgründen<br />
können die Eingaben ausschließlich auf<br />
der Festplatte des Nutzer-PCs abgespeichert<br />
werden. Im Rahmen von Kooperationsprojekten,<br />
z.B. epidemiologischen<br />
Fragestellungen, können die Daten in anonymisierter<br />
Form ausgetauscht werden.<br />
Die mehrjährige Erprobung der früheren,<br />
auf Access basierten Patientendatenbank<br />
ergab, dass manchmal die Zuordung von<br />
Daten zum betreffenden Patienten umständlich<br />
war. 2007 wurde deshalb die<br />
Patientendatenbank auf Firebird umgestellt.<br />
Die bisherige Erprobung war fehlerfrei.<br />
Momentan enthält die Patientendatenbank<br />
deutlich über 9.000 Datensätze.<br />
Durch die Zweiteilung der Datenbank wurde<br />
ermöglicht, dass die Anwendung auf<br />
Microsoft.net läuft. Eine wesentliche Verbesserung<br />
der Datenbank hat sich in der<br />
Erstellung von Befundbriefen ergeben. Der<br />
Brief wird automatisch mit den dazugehörigen<br />
Daten aus der Datenbank erstellt und<br />
kann somit gleich gedruckt werden. Der<br />
Vorgang wird gespeichert, so dass man jederzeit<br />
überprüfen kann, wer bereits einen<br />
Befundbrief bekommen hat. Das gilt auch<br />
<strong>für</strong> jeden anderen Schriftverkehr, der mit<br />
der Datenbank erstellt wird (Blutanforderungen<br />
etc.). Eine weitere deutliche Verbesserung<br />
ist die Erstellung von Stammbäumen.<br />
Hier kann ausgewählt werden, ob der<br />
Stammbaum automatisch erstellt wird,<br />
dann werden alle Daten dieser Familie<br />
abgefragt und der Stammbaum mit den<br />
passenden Verwandtschaftsverhältnissen<br />
aufgebaut, oder ob man den Stammbaum<br />
manuell erstellen möchte. Das automatische<br />
Erstellen ist besonders sinnvoll bei<br />
größeren Familien. Die wichtigsten Daten<br />
wie Name, Geb.-Datum und Probennummern<br />
erscheinen zu den jeweiligen Personen.<br />
Ebenso ist es möglich, nach dem<br />
automatischen Erstellen auf manuell „umzuschalten“,<br />
um noch weitere Personen zu<br />
ergänzen. Der Stammbaum wird ebenfalls<br />
zu der jeweiligen Familie abgespeichert.<br />
Man hat somit jederzeit Zugriff auf diesen.<br />
Ebenso ist die Datenbank jetzt „online“,<br />
d.h. jeder, der Zugriffsrechte auf die Datenbank<br />
hat, erhält die aktuellste Version. Weitere<br />
Änderungen gab es an den Suchfunktionen<br />
und Verwaltungsmöglichkeiten der<br />
Patienten und Ärzte. So kann man z.B. sofort<br />
sehen, ob bei einer Familie eine Mutation<br />
gefunden worden ist, ob Angehörige getestet<br />
worden sind, und wenn ja, ob diese<br />
ebenfalls Mutationsträger sind oder nicht.<br />
Die Datenbank wurde über die Jahre mit<br />
wechselnder Sponsorenschaft aufgebaut.<br />
Da<strong>für</strong> wird folgenden Einrichtungen gedankt:<br />
<strong>DGM</strong>, Medizinische Fakultät der<br />
Universität Ulm, Röhm Pharma und Else-<br />
Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).<br />
165
MD-NET<br />
MD-NET<br />
www.md-net.org<br />
PD Dr. Maggie Walter, München,<br />
Dr. Janbernd Kirschner, Freiburg,<br />
Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum und<br />
Dr. Christine Scholz, München<br />
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Muskeldystrophie-Forschung<br />
von einer vorwiegend<br />
phänomenologischen Wissenschaft<br />
zu einem hoch analytischen und technisierten<br />
Fachgebiet entwickelt. Aufgrund<br />
der Seltenheit neuromuskulärer Erkrankungen<br />
können viele Vorhaben nur im<br />
Rahmen internationaler Kooperationen<br />
verwirklicht werden. Auch aus ökonomischen<br />
Gesichtspunkten ist es wünschenswert,<br />
Forschungsanstrengungen im Bereich<br />
seltener Erkrankungen auf nationaler<br />
und europäischer Ebene zu vernetzen und<br />
zu koordinieren. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde das Muskeldystrophie-Netzwerk<br />
MD-NET im Rahmen des BMBF-Förderprogramms<br />
„Netzwerke <strong>für</strong> seltene Erkrankungen“<br />
als Zusammenschluss von Klinikern<br />
und Forschern 2003 gegründet und<br />
bis einschließlich 2011 bewilligt.<br />
Wissenschaftler und Kliniker, die an den<br />
molekularen Grundlagen von Muskelerkrankungen,<br />
der Bestimmung spezifischer<br />
Phänotypen, der Charakterisierung von<br />
Multiplex-Familien und neuen diagnostischen<br />
Denkansätzen interessiert sind,<br />
arbeiten auf diese Weise effizient und produktiv<br />
zusammen. Im Zentrum der wissenschaftlichen<br />
Anstrengungen steht mittlerweile<br />
die translationale Forschung, also<br />
der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen<br />
aus dem Forschungslabor hin<br />
zum Patienten. Vor dem Hintergrund erfolgversprechender<br />
klinischer Studien<br />
zeichnet es sich mittlerweile ab, dass es in<br />
naher Zukunft möglich sein könnte, ur-<br />
166<br />
sächliche Therapien <strong>für</strong> Muskeldystrophien<br />
zu entwickeln.<br />
Die 3. Förderperiode des MD-NET<br />
Das MD-NET startete seine Netzwerkaktivitäten<br />
mit fünf Service-Strukturen und 20<br />
Forschungsprojekten. 14 Förderprojekte<br />
wurden erfolgreich mit Ende der zweiten<br />
Förderperiode (2003–2008) abgeschlossen,<br />
sechs Teilprojekte befinden sich in<br />
der dritten Förderphase (2009–2011).<br />
Zu den fünf Service-Strukturen, die als<br />
Zentraleinrichtungen konzipiert wurden,<br />
da sie allen Netzwerkteilnehmern zur Verfügung<br />
stehen, gehören:<br />
• Muskelzellbank (MTCC – die Zellkulturbank<br />
<strong>für</strong> Myoblasten) in München unter<br />
der Projektleitung von PD Dr. Angela<br />
Abicht und Dr. Peter Schneiderat<br />
• das Zentrum <strong>für</strong> die Haplotypisierung<br />
von Muskeldystrophien (Mikrosatellitenanalyse<br />
als ökonomische Strategie <strong>für</strong><br />
Differenzialdiagnosen von Muskeldystrophien)<br />
in Dresden unter der Projektleitung<br />
von Prof. Dr. Angela Hübner und Dr.<br />
Maja von der Hagen<br />
• das Zentrum <strong>für</strong> die Sequenzierung von<br />
Kandidatengenen in Würzburg und Bochum<br />
unter der Projektleitung von Prof.<br />
Dr. Clemens Müller-Reible<br />
• Koordinierungszentrum <strong>für</strong> klinische<br />
Studien bei Muskeldystrophien<br />
(CCTMD) in Freiburg unter der Projektleitung<br />
von Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg<br />
und Dr. Janbernd Kirschner<br />
• die Netzwerkzentrale in München zur<br />
Bündelung und Integration aller MD-<br />
Forschungsaktivitäten unter Federführung<br />
der MD-NET Koordinatoren.<br />
Seit November 2007 sind die Koordinatoren<br />
PD Dr. Maggie Walter, Prof. Dr. Matthi-
as Vorgerd und Dr. Janbernd Kirschner <strong>für</strong><br />
das MD-NET verantwortlich, seit Oktober<br />
2009 ist Dr. Christine Scholz <strong>für</strong> das organisatorische<br />
Management zuständig.<br />
Die derzeit im MD-NET vertretenen Teilprojekte<br />
haben sich von der Identifikation<br />
von Krankheitsgenen und Genotyp-Phänotyp-Korrelationen<br />
zu funktionellen Aspekten<br />
der Zellbiologie und Erkrankungsmechanismen<br />
verlagert, und befassen<br />
sich mit folgenden Themen:<br />
• Schwerpunkt Myofibrilläre Myopathien<br />
und Gliedergürteldystrophien<br />
• Identifikation der Biodistribution von<br />
Antisense-Oligonukleotiden bei mdx-<br />
Mäusen sowie Dysregulation von microRNAs<br />
im Sinne eines translationalen<br />
Forschungsansatzes<br />
• Funktionelle Studien bei hereditären<br />
Myopathien anhand von Maus- und<br />
Zellkulturmodellen, sowie komplexe genetische<br />
und detaillierte klinische Evaluation<br />
neuromuskulärer Erkrankungen<br />
• Untersuchungen am Ubiquitin-Proteasom-System,<br />
unterschiedliche Signalwege<br />
und Genregulation bei Muskeldystrophien<br />
Ein Haupterfolg des MD-NET ist, dass sich<br />
die Forschungsprojekte und Zentraleinrichtungen<br />
aktiv ergänzen. Diese Kollaboration<br />
der Netzwerkpartner ermöglicht den<br />
Zugang zu modernsten Technologien und<br />
Dienstleistungen <strong>für</strong> die Bereiche Grundlagenforschung<br />
und klinische Versorgung.<br />
Die Mehrheit der über 180 MD-NET-<br />
Publikationen entstand durch die Nutzung<br />
der MD-NET-Service-Strukturen (siehe<br />
hierzu auch www.md-net.org). Wie diese<br />
Publikationen zeigen, decken die Teilprojekte<br />
nahezu alle Formen von Muskeldystrophie<br />
ab: Kongenitale Muskeldystrophien,<br />
Gliedergürteldystrophien, Emery-<br />
Dreifuss-Dystrophie um nur einige zu<br />
nennen. Viele der Publikationen beschäf-<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
tigten sich in der Zwischenzeit mit therapeutischen<br />
Aspekten zu den Muskeldystrophien.<br />
Es sind nicht nur die MD-NET Service-<br />
Strukturen, die beispielgebend <strong>für</strong> den<br />
Aufbau europäischer Projekte waren, in<br />
der Zwischenzeit sind die Muskelzellbank<br />
(MTCC) und das Koordinierungszentrum<br />
<strong>für</strong> klinische Studien (CCTMD) Teile der<br />
europäischen Netzwerke (www.eurobiobank.org,<br />
www.treat-nmd.eu).<br />
Darüber hinaus entstanden aus der engen<br />
Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern<br />
des MD-NET neue Forschungskooperationen<br />
wie die DFG-Forschergruppe<br />
„Molecular Pathogenesis of Myofibrillar<br />
Myopathies – FOR1228“ (R. Schröder) die<br />
DFG-Forschergruppe „Structure, function<br />
and regulation of the myofibrillar Z-disc interactome<br />
– FOR1352“ (D. Fürst), das<br />
MyoGrad-Projekt „DFG-Internationales<br />
Graduiertenkolleg GK1613“ (H. Amthor/S.<br />
Spuler) sowie das europäische Netzwerk<br />
CARE-NMD (J.Kirschner/R.Korinthenberg)<br />
Zielsetzung des MD-NET<br />
Das MD-NET wurde als interdisziplinäres<br />
Netzwerk mit dem Anspruch konzipiert,<br />
die Zusammenarbeit von Experten unterschiedlichster<br />
Forschungsgebiete zu fördern.<br />
Dazu zählen insbesondere die Neurologie,<br />
pädiatrische Neurologie, Neuropathologie,<br />
Humangenetik, Innere Medizin,<br />
Physiologie, Entwicklungsbiologie, molekulare<br />
Pathologie, Zellbiologie und Biochemie.<br />
Im MD-NET sind Experten <strong>für</strong> nahezu<br />
alle Formen von Muskeldystrophien<br />
repräsentiert.<br />
Folgende Ziele konnten während der ersten<br />
beiden Förderperioden (2003–2008)<br />
verwirklicht werden:<br />
• Etablierung, Koordination und Verbesserung<br />
der MD-NET Zentraleinrichtungen<br />
167
MD-NET<br />
• Aufbau von zwei kontrollierten klinischen<br />
Studien unter Teilnahme von 15<br />
nationalen und zwei internationalen klinischen<br />
Zentren und Erreichen der gesteckten<br />
Rekrutierungsziele bei beiden<br />
Studien<br />
• Gewährleistung genauer molekularer Diagnosen<br />
<strong>für</strong> die meisten der gegenwärtig<br />
bekannten Genorte <strong>für</strong> Muskeldystrophien<br />
bei deutschen Patienten<br />
• Etablierung von Linkage- und Mutationsanalyse<br />
<strong>für</strong> alle bekannten sowie einige<br />
Kandidatenorte <strong>für</strong> Muskeldystrophie<br />
• Beachtlicher Fortschritt in molekularen<br />
Methoden zur Behandlung von Muskeldystrophie.<br />
• Etablierung der Internetplattform www.<br />
md-net.org<br />
• Organisation von jährlichen MD-NET-<br />
Meetings <strong>für</strong> den wissenschaftlichen<br />
Austausch und Diskussionen zwischen<br />
den Netzwerkmitgliedern, Klinikern,<br />
Wissenschaftlern, Selbsthilfegruppen<br />
und an Muskeldystrophie Interessierten<br />
• Etablierung von drei MD-NET-Arbeitskreisen<br />
<strong>für</strong> die Bereiche Grundlagenforschung,<br />
Diagnose und klinische Studien<br />
Für die kommende Förderperiode (2009–<br />
2011) wurden folgende Ziele formuliert:<br />
• Verstetigung der bestehenden Servicestrukturen<br />
des MD-NET-Netzwerks<br />
• Etablierung eines dauerhaften Netzwerks<br />
von klinischen Zentren mit standardisierten<br />
Beurteilungskriterien<br />
• Ausbau der Patientenregister, Erhöhung<br />
der Teilnehmerzahlen, Verstärkung der<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Weitere Integration des MD-NET in europäische<br />
Rahmenprogramme durch<br />
Beteiligung an Verstetigungsaktivitäten<br />
von TREAT-NMD<br />
• Transfer von Forschungsergebnissen in<br />
Patientenversorgung und Behandlung<br />
• Translation und Dissemination der TRE-<br />
168<br />
AT-NMD-Behandlungsstandards <strong>für</strong><br />
DMD in allen deutschen Muskelzentren<br />
• Erweiterung des MD-NET-Netzwerkes auf<br />
hereditäre neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Diese Ziele können nur verwirklicht werden<br />
durch den intensiven Erfahrungsaustausch<br />
unter den Netzwerkteilnehmern. Die jährlich<br />
stattfindenden Arbeitstagungen tragen<br />
insofern einen großen Anteil am Erfolg des<br />
MD-NET. Themen rund um die Verstetigung<br />
der Netzwerkstrukturen, die enge<br />
Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen,<br />
die Positionierung des MD-NET als<br />
zentrales Forum <strong>für</strong> Wissenschaft und Forschung<br />
bildeten einen wesentlichen<br />
Schwerpunkt des 8. MD-NET-Meetings in<br />
Freiburg (27.-29. Mai 2010). Dort wurde<br />
auch die geplante Erweiterung des MD-<br />
NET hin zur Beschäftigung mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen diskutiert. Der wissenschaftliche<br />
Schwerpunkt des Meetings<br />
bildete dieses Jahr die Beschäftigung mit<br />
den seltenen hereditären Neuropathien<br />
(CMT). Zeitgleich traf sich zum ersten Mal<br />
das Oversight-Komitee, eine Kontrollinstanz,<br />
die sich mit Anfragen an Patientenregister<br />
beschäftigt. Im Oversight-Komitee<br />
der deutsch-österreichischen Patientenregister<br />
entscheiden Vertreter aus Medizin,<br />
Patientenorganisationen und Ethik, inwieweit<br />
im Rahmen klinischer Studien auf die<br />
in den Patientenregistern gesammelten<br />
Daten zugegriffen werden darf und unter<br />
welchen Bedingungen.<br />
Auch diese Tagung zeigte wieder, wie<br />
wichtig die Kommunikation untereinander,<br />
mit den Patientenverbänden und anderen<br />
Organisationen ist. So waren Vertreter der<br />
Elterninitiative „aktion benni & co. e.v.“,<br />
„Philipp & Freunde – SMA Deutschland<br />
e.V.“ und die „Initiative SMA“ zu Gast, um<br />
Fragen der zukünftigen gemeinsamen Aktivitäten<br />
zu diskutieren. In eindrucksvollen<br />
Präsentationen vermittelten die Vertreter
der Patientenorganisationen ihren finanziellen<br />
und ideellen Input in die Erforschung<br />
neuromuskulärer Erkrankungen.<br />
Klinische Studien<br />
Die beiden über das MD-NET finanzierten<br />
klinischen Therapiestudien bildeten einen<br />
Schwerpunkt der Arbeit des MD-NET. Die<br />
Studie „Immunsuppressive Therapie bei<br />
Muskeldystrophie Duchenne (DMD)” wurde<br />
von Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg in<br />
Freiburg geleitet und die Studie „Deflazacort<br />
bei Dysferlinopathien (LGMD2B/MM)“<br />
von Prof. Dr. Maggie C. Walter in München.<br />
Bei beiden Studien handelte es sich um<br />
doppelblinde, placebokontrollierte Studien.<br />
In die Freiburger Studie wurden insgesamt<br />
150 Patienten eingeschlossen, ab<br />
dem Alter von sechs Jahren mit gesicherter<br />
Diagnose, Erhalt der Gehfähigkeit, ausreichender<br />
Kooperationsfähigkeit bei den<br />
Untersuchungen und mit schriftlicher Einverständniserklärung<br />
der Eltern aufgenommen.<br />
Es handelt sich hierbei um die<br />
weltweit größte bisher durchgeführte kontrollierte<br />
Studie bei Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne. Die Auswertungen<br />
zeigten, dass der Krankheitsverlauf durch<br />
die Gabe von Cyclosporin A nicht beeinflusst<br />
wurde. Die Gabe von Cyclosporin A<br />
– alleine oder in Kombination mit Kortison<br />
– schien somit bei Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne nicht effektiv zu<br />
sein. Die Ergebnisse der Cyclosporin A-<br />
Studie wurden in der Zwischenzeit veröffentlicht*).<br />
Zur zweiten Studie liegen mittlerweile die<br />
Ergebnisse der Zwischenauswertung der<br />
*) Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />
Stettner Georg M, Hobbiebrunken E, Wilichowski<br />
E, Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand<br />
G, Müller-Felber W, Thiele S, Grieben U,<br />
von der Hagen M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
klinischen Therapiestudie „Deflazacort bei<br />
Dysferlinopathien“ vor, es konnte keine<br />
überlegene Wirksamkeit von Deflazacort<br />
(=Kortisonpräparat) gegenüber Placebo<br />
(wirkstofffreies Präparat) gezeigt werden,<br />
eine Änderung dieses Ergebnisses wäre<br />
auch nicht zu erwarten gewesen, wenn<br />
noch weitere Patienten die Medikationsphasen<br />
durchlaufen hätten. Aus diesem<br />
Grund wurde die Studie nicht bis zum<br />
Schluss weitergeführt, sondern vorzeitig<br />
beendet. Eine entsprechende Veröffentlichung<br />
ist in Vorbereitung. Auch wenn Deflazacort<br />
bei Dysferlinopathie nicht wirksam<br />
war, ist das Ergebnis dieser Studie<br />
trotzdem von hoher Wichtigkeit, da durch<br />
die Publikation dieser Ergebnisse inter -<br />
national vermieden werden kann, dass in<br />
Zukunft weitere Therapieversuche mit<br />
Kortisonpräparaten bei Dysferlinopathie-<br />
Patienten unternommen werden. Unabhängig<br />
davon werden wir uns weiterhin<br />
intensiv um die Erforschung und Therapie<br />
dieser Erkrankung bemühen.<br />
Arbeitskreise <strong>für</strong> Forschung,<br />
Diagnostik und klinische Studien<br />
Um die Anstrengungen auf dem Gebiet<br />
der MD zu Forschung an Erkrankungsursachen,<br />
molekularer Diagnostik und der<br />
Koordination klinischer Studien zu optimieren<br />
und internationale Kooperationen<br />
voranzutreiben, hat das MD-NET drei Arbeitskreise<br />
gegründet:<br />
Ein Hauptziel des Arbeitskreises Grundlagenforschung<br />
(AK-Sprecher: Dr. Christian<br />
Thirion und Prof. Dr. Heinrich Brinkmeier)<br />
ist es, den Austausch junger Wissen-<br />
G, Korinthenberg R (2010) Treatment of Duchenne<br />
muscular dystrophy with ciclosporin A:<br />
a randomised, double-blind, placebo-controlled<br />
multicentre trial. The Lancet, Neurology, Published<br />
online August 27, 2010<br />
169
MD-NET<br />
schaftler innerhalb des MD-NET zu unterstützen<br />
und zu fördern. Um einen solchen<br />
Austausch zu verbessern, sind schnelle Informationen<br />
über technische Expertisen<br />
und persönliche Kontakte wichtig. Beides<br />
wird durch die Aktivitäten dieses Arbeitskreises<br />
gewährleistet. Aus dem Arbeitskreis<br />
Grundlagen ist zwischenzeitlich unter<br />
der Leitung von Prof. Dr. Rolf Schröder,<br />
MD-NET-Projektleiter, eine DFG-Forschergruppe<br />
zum Thema „Molecular Pathogenesis<br />
of Myofibrillar Myopathies” hervorgegangen,<br />
die seit 1. November 2009 von<br />
der DFG <strong>für</strong> die nächsten drei Jahre gefördert<br />
wird. In diesem Forschungskonsortium<br />
sind neun MD-NET Mitglieder in Teilprojekten<br />
und Koordination vertreten. Eine<br />
weitere DFG-Forschergruppe wird seit<br />
2010 gefördert: Forschergruppe 1352:<br />
„Structure, Function and Regulation of the<br />
Myofibrillar Z-disc Interactome” unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Dieter Fürst.<br />
Der Arbeitskreis Diagnostik (AK-Sprecher:<br />
Prof. Dr. Manfred Wehnert und PD Dr. Benedikt<br />
Schoser) hat eine standardisierte<br />
Einverständniserklärung <strong>für</strong> Patienten entwickelt<br />
und diagnostische Angebote u.a.<br />
über die MD-NET Website www.mdnet.org<br />
publik gemacht.<br />
Der Arbeitskreis Klinische Studien (AK-<br />
Sprecher Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg<br />
und PD Dr. Ulrike Schara) besteht aus einer<br />
Gruppe von Klinikern, die an Klinischen<br />
Studien interessiert sind, sich im<br />
Rahmen des Arbeitskreises regelmäßig<br />
austauschen und deren Standorte als Klinische<br />
Studienzentren im Rahmen von<br />
TREAT-NMD registriert sind. Durch die Klinische<br />
Studienzentrale CTCC wurden in<br />
zunehmendem Maße Kontakte zur Industrie<br />
aufgenommen, die bereits zu Kooperationen<br />
zwischen Industrie und MD-NET<br />
geführt haben.<br />
170<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Außen -<br />
wirkung des MD-NET<br />
Das MD-NET hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
die medizinische Versorgung von<br />
Muskeldystrophie-Patienten in Deutschland<br />
zu verbessern, das Wissen zur Pathogenese<br />
dieser Erkrankungen zu erweitern<br />
und die Kommunikation zwischen verschiedenen<br />
medizinischen und wissenschaftlichen<br />
Disziplinen zu vereinfachen,<br />
die engagiert versuchen, diese chronischen<br />
Erkrankungen zu heilen. In den zahlreichen<br />
MD-NET-Projekten wird der Transfer<br />
von wissenschaftlichen Ergebnissen<br />
aus dem Forschungslabor hin zum Patienten<br />
bereits vollzogen. Hierzu zählen die<br />
Identifikation neuer Muskeldystrophie-Gene,<br />
die Erweiterung der Kopplungs- und<br />
Sequenzanalyse <strong>für</strong> relevante Muskeldystrophie-Gene,<br />
aber auch die Ausbildung<br />
von medizinischem Fachpersonal und<br />
Physiotherapeuten sowie die Planung und<br />
Durchführung klinischer Studien. Viele Patienten<br />
und ihre Familien konnten bereits<br />
davon profitieren. Alle Aktivitäten des MD-<br />
NET verlaufen in enger Zusammenarbeit<br />
mit Patientenvereinigungen und Selbsthilfegruppen,<br />
nicht zuletzt, um das öffentliche<br />
Bewusstsein auf die Wahrnehmung<br />
von Muskeldystrophien zu lenken.<br />
Zusammenarbeit auf Europäischer<br />
Ebene: MD-NET als zentraler Partner<br />
Deutschlands von TREAT-NMD<br />
Um auch auf europäischer Ebene als Partnerorganisation<br />
in internationalen Netzwerken<br />
agieren zu können, wurde 2006<br />
der gemeinnützige Verein „Muskeldystrophie-Netzwerk<br />
e.V.“ gegründet. Die Vereinsgründung<br />
schuf die Basis, um als<br />
Partner in dem Anfang 2007 konstituierten<br />
TREAT-NMD zu agieren. Bei dem „Translational<br />
Research in Europe – Assessment<br />
and Treatment of Neuromuscular Diseases”<br />
handelt es sich um ein europäisches<br />
Netzwerk, das von der Universität in
Newcastle upon Tyne, UK, koordiniert<br />
wird, und von der EU mit insgesamt zehn<br />
Mio. Euro über fünf Jahre gefördert wird<br />
(Contract 036825). Die Zusammenarbeit<br />
mit TREAT-NMD beinhaltet die einmalige<br />
Möglichkeit, translationale Forschung und<br />
Patientenversorgung <strong>für</strong> deutsche MD-Patienten<br />
voranzubringen und zu verbessern.<br />
Als nationale Partner von TREAT-NMD<br />
wird das MD-NET die TREAT-NMD-<br />
Ergebnisse in Deutschland implementieren<br />
und damit aktiv zu TREAT-NMD beitragen.<br />
Das MD-NET ist involviert bei den Arbeitspakten<br />
„Activity 4 (MTCC – Muscle-Tissue-Culture-Collection/Patient<br />
registry,<br />
activity leader Hanns Lochmüller)“ und<br />
„Activity 5 (Clinical Trials Coordination<br />
Centre, activity leader Rudolph Korinthenberg)“.<br />
TREAT-NMD sieht sich als Weg -<br />
bereiter <strong>für</strong> eine neue Ära internationaler<br />
Zusammenarbeit im Bereich neuromuskulärer<br />
Grundlagenforschung und klinischer<br />
Forschung und als Motor <strong>für</strong> den Transfer<br />
neu entwickelter Therapiekonzepte in die<br />
klinische Anwendung. Mehr Informationen<br />
zu den Aktivitäten des Netzwerks können<br />
auf der TREAT-NMD-Website gefunden<br />
werden unter: www.treatnmd.eu.<br />
Weitere europäische Projekte von<br />
MD-NET<br />
Das MD-NET ist in ein im siebenten EU-<br />
Rahmenprogramm gefördertes Projekt<br />
(NMD-Chip) eingebunden mit dem Thema<br />
„NMD Chip: High throughput molecular diagnosis<br />
in individual patients for genetic<br />
diseases: Development of a new diagnostic<br />
tool for analyses of the major genetic<br />
neuromuscular diseases (DMD, LGMD,<br />
CMD, SMA, CMT)“. Im Rahmen dieses seit<br />
Oktober 2008 geförderten EU-Projektes<br />
werden Teilergebnisse der MD-NET-<br />
Servicestruktur S2b mit dazu verwendet,<br />
neue Genorte <strong>für</strong> den in Planung befindlichen<br />
NMD-Genchip herauszufinden bzw.<br />
Familien genetisch zu klassifizieren, die <strong>für</strong><br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
die Validierung der Chips in Frage kommen<br />
könnten.<br />
Das MD-NET ist darüber hinaus auch Partner<br />
des EU NoE (Network of Excellence)<br />
Eurogentest (www.eurogentest.org) und<br />
des European Molecular Genetics Quality<br />
Network EMQN (www.emqn.org).<br />
Patientenregister<br />
In Zusammenarbeit mit dem Europäischen<br />
Exzellenznetzwerk TREAT-NMD (www.<br />
treat-nmd.eu) sind unter Federführung des<br />
MD-NET die Patientenregister <strong>für</strong> Dystrophinopathien<br />
(DMD/BMD) und Spinale<br />
Muskelatrophien (SMA) entstanden. Im<br />
Aufbau befinden sich die Patientenregister<br />
<strong>für</strong> Myotone Dystrophien (DM1/DM2),<br />
FKRPopathien (MDC1C/LGMD2I) und hereditäre<br />
Neuropathien (CMT).<br />
Dabei handelt es sich um wichtige Errungenschaften<br />
<strong>für</strong> die translationale Forschung<br />
im Sinne der Patienten. Durch die<br />
Patientenregister wird die Planung und<br />
Durchführung klinischer Studien vereinfacht.<br />
Auf nationaler Ebene führte das Register<br />
bereits zur Einbindung von Patienten<br />
in klinische Studie mit PTC124, in zwei<br />
Kardio-MRT-Studien, in Studien mit Olesoxime<br />
und zur Überprüfung der Anwendung<br />
des Galileo-Trainings bei DMD und SMA.<br />
Auf internationaler Ebene wurden Anfragen<br />
zur Planung von Exon-Skipping-<br />
Studien bearbeitet. Auch eine europäische<br />
Studie zur Natural History bei SMA II/III ist<br />
derzeit in Planung.<br />
Die Anfragen von Dritten an die Patientenregister<br />
werden vor dem Hintergrund<br />
der TREAT-NMD-Charta geregelt. Ein<br />
deutsch-österreichisches „Oversight<br />
Committee“ entscheidet über die Nutzung<br />
der deutsch-österreichischen Patientenregisterdaten<br />
durch akademische Forschung<br />
und Industrie.<br />
171
MD-NET<br />
<strong>Deutsche</strong> Patienten mit Dystrophinopathien<br />
und spinalen Muskelatrophien können<br />
sich unter https://www.treat-nmd.de<br />
selbst registrieren. Die anderen Patientenregister<br />
werden ab 2011 verfügbar sein.<br />
Durch ihre Registrierung erhalten die Patienten<br />
regelmäßig Informationen über klinische<br />
Studien und neue Forschungsergebnisse.<br />
Die grundlegend positive Haltung der Patienten<br />
und ihrer Angehörigen gegenüber<br />
Patientenregistern schlägt sich auch eindrucksvoll<br />
in den Anmeldezahlen nieder:<br />
Bis Oktober 2010 hatten sich über 1.000<br />
Patienten eingeschrieben, davon fast 800<br />
mit DMD oder BMD und fast 400 mit SMA<br />
Typ 1–3.<br />
Die Muskelzell-Biomaterialbank (MTCC<br />
– Muscle-Tissue-Culture-Collection)<br />
Die Muskelzell-Biomaterialbank, kurz<br />
Muskelzellbiobank oder MTCC genannt,<br />
mit Sitz am Friedrich-Baur-Institut der<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />
wurde im Jahr 1998 von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> (<strong>DGM</strong>) initiiert.<br />
Seit 2003 besteht eine Förderung im<br />
Rahmen des Muskeldystrophie-Netzwerks<br />
MD-NET (www.md-net.org) durch das<br />
BMBF. Die MTCC wird von vielen <strong>DGM</strong>-<br />
Zentren in Deutschland unterstützt und<br />
leistet einen wesentlichen Beitrag bei der<br />
Etablierung und Durchführung von Forschungsprojekten<br />
im In- und Ausland. Für<br />
interessierte Wissenschaftler und technisches<br />
Personal werden fünftägige MTCC-<br />
Trainingsprogramme angeboten, zum Erlernen<br />
von Methoden und Techniken im<br />
Umgang mit Myoblastenkulturen. Die Verfügbarkeit<br />
kultivierter Muskelzellen <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Forschungsarbeiten trägt<br />
dazu bei, Pathomechanismen von Muskelkrankheiten<br />
besser zu verstehen und die<br />
Entwicklung neuer therapeutischer Strategien<br />
<strong>für</strong> diese seltenen Erkrankungen zu<br />
172<br />
fördern. Weitere Informationen zur Einsendung<br />
von Biopsiematerial und zum Bezug<br />
von Myoblastenkulturen sind telephonisch<br />
unter 089/5160-7424 oder per E-Mail unter<br />
mtcc@med.uni-muenchen.de erhältlich.<br />
Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen<br />
und Selbsthilfegruppen<br />
Seit Beginn des MD-NET besteht eine enge<br />
und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen<br />
aus dem Bereich der hereditären<br />
neuromuskulären Erkrankungen. Dazu<br />
zählen insbesondere die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>,<br />
www.dgm.org), die Elterninitiative „aktion<br />
benni & co. e.v.” (www.benniundco.de),<br />
die Initiative „Forschung und Therapie <strong>für</strong><br />
SMA“ im Förderverein <strong>für</strong> die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
(www.initiative-sma.de) und „Philipp &<br />
Freunde – SMA Deutschland“ (www.smadeutschland.de).<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Im Hinblick auf die Verstetigung des MD-<br />
NET wurde <strong>für</strong> die kommende Förderperiode<br />
ein wissenschaftlicher Beirat etabliert.<br />
Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats<br />
sind Prof. Dr. Jutta Gärtner (Kinderklinik<br />
der Universität Göttingen, Deutschland),<br />
Prof. Dr. Mathias Gautel (King’s College,<br />
London, UK), Prof. Dr. Hanns Lochmüller<br />
(Universität Newcastle, UK), PD Dr. Detlef<br />
Niese (Novartis Pharma, Schweiz) und<br />
Prof. Dr. Thomas Voit (Institut de Myologie,<br />
Paris, Frankreich). Der wissenschaftliche<br />
Beirat wird die MD-NET-Koordination bei<br />
strategischen Entscheidungen sowie bei<br />
dem Bemühen um weitere nationale und<br />
internationale Vernetzung unterstützen<br />
und an den jährlichen MD-NET-Treffen teilnehmen.
Ausblick<br />
Abschließend kann gesagt werden, dass<br />
2010 gerade durch die oben beschriebenen<br />
Aktivitäten ein sehr erfolgreiches Jahr<br />
<strong>für</strong> das MD-NET war. Nach mehrjähriger<br />
Vorbereitung ist aus der ursprünglichen<br />
Idee, Ärzte und Wissenschaftler in ganz<br />
Deutschland zu vernetzen, eine durch das<br />
BMBF geförderte, aktive Arbeitsgemeinschaft<br />
entstanden, deren spezielles Interesse<br />
der Erforschung von Muskeldystrophien<br />
gilt. Viele Ziele, wie die Erstellung<br />
nationaler Standards <strong>für</strong> Diagnostik und<br />
Verlaufsbeurteilungen, die Inventur nationaler<br />
diagnostischer Verfahren und die<br />
Durchführung klinischer Studien sind bereits<br />
erreicht. Die nächste MD-NET Jahrestagung<br />
im Mai 2011 in Bonn befindet<br />
sich bereits in der Planung. Im Rahmen<br />
dieser Tagung wird erneut die jährliche<br />
Mitgliederversammlung des Vereins stattfinden.<br />
MD-NET Koordination<br />
Prof. Dr. Maggie C. Walter<br />
MD-NET Service-Struktur S4<br />
Netzwerk Koordination und Information<br />
Friedrich-Baur-Institut<br />
Fachärztin <strong>für</strong> Neurologie<br />
Oberärztin des Instituts<br />
Friedrich-Baur-Institut,<br />
Neurologische Klink und Poliklinik<br />
Labor <strong>für</strong> Molekulare Myologie<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Ziemssenstr. 1a<br />
80336 München<br />
Tel.: 089/5160-7400<br />
Fax: 089/5160-7402<br />
Maggie.Walter@med.uni-muenchen.de<br />
Dr. Janbernd Kirschner<br />
MD-NET Service-Struktur S4<br />
Netzwerk Koordination und Information<br />
Facharzt <strong>für</strong> Kinderheilkunde, Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie Klinik II<br />
Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Mathildenstr. 1<br />
79106 Freiburg<br />
Tel.: 0761/270-4375<br />
Fax: 0761/270-4475<br />
janbernd.kirschner@uniklinik-freiburg.de<br />
Prof. Dr. Matthias Vorgerd<br />
Facharzt <strong>für</strong> Neurologie, Oberarzt<br />
Neurologische Universitäts- und Poliklinik<br />
Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum<br />
Bergmannsheil GmbH<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Tel.: 0234/302-6812<br />
Fax: 0234/302-6888<br />
matthias.vorgerd@rub.de<br />
Dr. rer. biol. hum. Christine Scholz<br />
MD-NET-Projektleitung<br />
MD-NET Service-Struktur S4<br />
Netzwerk Koordination und Information<br />
Friedrich-Baur-Institut<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Ziemssenstr. 1a<br />
80336 München<br />
Tel.: 089/5160-7448<br />
Fax: 089/5160-7402<br />
christine.scholz@med.uni-muenchen.de<br />
www.md-net.org<br />
173
CARE-NMD<br />
CARE-NMD<br />
Ein europäisches Netzwerk zur Verbesserung der<br />
Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie<br />
CARE-NMD (www.care-nmd.eu) ist ein<br />
dreijähriges EU-gefördertes Projekt, welches<br />
im Mai 2010 gestartet ist. Es wird geleitet<br />
von Dr. J. Kirschner, Oberarzt an der<br />
Universitätsklinik Freiburg. Das Ziel des<br />
CARE-NMD-Projektes ist eine Verbesserung<br />
der Versorgung von Menschen mit<br />
Muskeldystrophie Duchenne, mit Schwerpunkt<br />
in Ost-Europa. Dies soll vor allem<br />
durch Aufklärung und Schulung von Betroffenen<br />
und medizinischem Fachpersonal<br />
sowie durch einen verbesserten<br />
Zugang zu spezialisierten Behandlungszentren<br />
geschehen. Dazu haben sich in<br />
CARE-NMD Organisationen aus insgesamt<br />
sieben europäischen Ländern (Bulgarien,<br />
Dänemark, Deutschland, Großbritannien,<br />
Polen, Tschechische Republik<br />
und Ungarn) zusammengetan.<br />
In Deutschland sind als unterstützende<br />
Partner die <strong>DGM</strong> sowie „aktion benni & co.<br />
e.v.“ mit dabei. Im August 2010 fand das<br />
erste Treffen mit dem Projektteam und der<br />
Geschäftsführung der <strong>DGM</strong> in Waltershofen<br />
statt. Es wurde das weitere Vorgehen<br />
zur Erreichung der Projektziele in Deutschland<br />
besprochen. Die <strong>DGM</strong> wird dabei die<br />
von ihr benannten neuromuskulären Zentren<br />
aktiv mit einbeziehen.<br />
Behandlungsleitlinien<br />
Als Behandlungsrichtlinien dienen die erst<br />
kürzlich veröffentlichten „Standards of Care”<br />
(Bushby et al. The Diagnosis and Management<br />
of Duchenne Muscular Dystrophy.<br />
Lancet Neurol 2010;9(1):77-93 und Lancet<br />
Neurol 2010;9(2):177-189), welche aktuelle<br />
und umfassende Informationen zur Behandlung<br />
der Muskeldystrophie Duchenne geben.<br />
174<br />
Zurzeit werden diese Leitlinien in Zusammenarbeit<br />
mit Patientenorganisationen in<br />
die verschiedensten Landessprachen<br />
übersetzt und sowohl in einer leicht verständlichen<br />
Broschüre <strong>für</strong> Betroffene und<br />
ihre Familien als auch als wissenschaftliches<br />
Dokument <strong>für</strong> medizinisches Fachpersonal<br />
zur Verfügung gestellt. Die deutsche<br />
Version mit dem Titel „Diagnose und<br />
Management von Duchenne Muskeldystrophie<br />
– Ratgeber <strong>für</strong> Familien“ kann über<br />
www.care-nmd.eu herunter geladen oder<br />
auch als gedruckte Broschüre über die<br />
<strong>DGM</strong>, benni & co., die CARE-NMD-<br />
Projektleitung und das deutsche Patientenregister<br />
bezogen werden. Der Broschürendruck<br />
wurde von der <strong>DGM</strong> gesponsert,<br />
benni & co. unterstützte die Übersetzung.<br />
Methoden<br />
In einem ersten Schritt werden die aktuelle<br />
Versorgungssituation und die Lebensqualität<br />
der betroffenen Menschen im jeweiligen<br />
Land mithilfe von Fragebögen erfasst,<br />
um Schwachpunkte der Versorgung<br />
zu erkennen und Fortbildungsmaßnahmen<br />
entsprechend gestalten zu können. Diese<br />
Informationen können zudem als Basis <strong>für</strong><br />
Lobbyarbeit auf nationaler politischer Ebene<br />
zur Verbesserung des Versorgungsbereiches<br />
bei seltenen Erkrankungen dienen.<br />
Die Fortbildungsangebote werden vor Ort<br />
in Zusammenarbeit mit den dortigen Partnern<br />
durchgeführt. Aber auch online bereitgestellte<br />
Trainingsmaterialien können<br />
von allen Interessierten unabhängig vom<br />
Wohnort zum Wissensaufbau genutzt werden.<br />
Ziel ist es, möglichst viele Betroffene<br />
und medizinisches Personal <strong>für</strong> die Informationsbroschüren,<br />
Einladungen zu Fort-
ildungsmaßnahmen und Fragebögen zu<br />
erreichen.<br />
Die Verteilung der Fragebögen an Betroffene<br />
wird über die existierenden nationalen<br />
Patientenregister und Patientenorganisationen<br />
erfolgen. Im <strong>Deutsche</strong>n Register<br />
<strong>für</strong> DMD sind derzeit über 500 Patienten<br />
mit DMD registriert. Es wird aber von weit<br />
über 2.000 Betroffenen in Deutschland<br />
ausgegangen. Um auch solche Patienten<br />
zu erreichen, die sich nicht registrieren<br />
wollen, ist die Unterstützung beider deutscher<br />
Patientenorganisationen (<strong>DGM</strong> und<br />
benni & co.) elementar.<br />
Der Fragebogen zur Erfassung des aktuell<br />
angewandten Versorgungsansatzes in den<br />
Zentren wird u.a. über das TREAT-NMD<br />
Care and Trial Site Register (www.treatnmd.eu/ctsr)<br />
verschickt, in dem derzeit 19<br />
Zentren in Deutschland registriert sind.<br />
Auch hier ist es notwendig, die Registrierung<br />
von Behandlungszentren in die CTSR<br />
zu steigern.<br />
In einigen Partnerländern ist die Streuung<br />
der regionalen Behandlungszentren auf ein<br />
oder zwei Großstädte begrenzt. Hier ist es<br />
wichtig, den Aufbau von weiteren Behandlungszentren<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
lokalen Gesundheitsbehörden, Patientenorganisationen<br />
und Fachpersonal zu unterstützen.<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Kontaktpersonen<br />
Projektleiter: Dr. med. Jan Kirschner<br />
Projektmanagerin: Kathrin Gramsch<br />
Projektärztin: Dr. med. Julia Vry<br />
IT: Adrian Tassoni<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Klinik Neuropädiatrie und<br />
Muskelerkrankungen<br />
Mathildenstr. 1<br />
79106 Freiburg<br />
Tel.: 0761/270 4344<br />
Tel.: 0761/270 4446<br />
info@care-nmd.eu<br />
175
Mito-Team<br />
Aktivitäten des Mito-Teams 2010<br />
2010 war <strong>für</strong> die Mitglieder des <strong>DGM</strong>-<br />
Mito-Teams erneut ein sehr aktives und ereignisreiches<br />
Jahr!<br />
Das Mito-Team besteht aus Betroffenen<br />
mit mitochondrialen Erkrankungen, die es<br />
sich zur Aufgabe gemacht haben, andere<br />
Betroffene (häufig verwendete Kurzform:<br />
Mitos) über Mitochondriopathien zu informieren<br />
und eine mitgestaltende Rolle im<br />
Austausch mit Forschern und praktizierenden<br />
Medizinern einzunehmen.<br />
Seit der Gründung des Mito-Teams hat<br />
sich mittlerweile eine sehr stabile Gruppe<br />
gebildet, die sich in bundesweiten und regionalen<br />
Aktivitäten einbringt. Im Norden<br />
Deutschlands sind Bärbel und Carsten<br />
Gamroth die Vertreter des Mito-Teams. Im<br />
Osten kümmern sich Uta und Wieland Rödel<br />
kreativ und einsatzfreudig um die Mito-<br />
Belange. Im Süden vertreten Karin Brosius<br />
(Mito-Kinder), Birgitta Siedersbeck und als<br />
Kopf und Motor des Mito-Teams, Claus-<br />
Peter Eisenhardt nebst Gattin Gitta aufopferungsvoll<br />
die Arbeit des <strong>DGM</strong>-Mito-<br />
Teams.<br />
Im Januar reisten Bärbel und Carsten<br />
Gamroth in einer besonderen Mito-Mission<br />
nach London. Dort trafen sich europäische<br />
Vertreter von Patientenorganisationen,<br />
die teilweise oder ausschließlich Mitopatienten<br />
vertreten. Bereits im Vorjahr<br />
hatten sich die „international mito-patients“<br />
(IMP) auf Initiative der Niederländerin<br />
Elja van der Veer zusammengefunden<br />
und 2010 sollte die Vereinigung ein organisatorisches<br />
und rechtliches Gerüst bekommen.<br />
Neben Organisationen aus den<br />
Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />
Spanien, Italien und den USA<br />
gehört die <strong>DGM</strong> zu den Gründungsmitglie-<br />
176<br />
dern. Da die Arbeit in London trotz intensiver<br />
Bemühungen dringend eine baldige<br />
Fortsetzung benötigte, regten die Vertreter<br />
der <strong>DGM</strong> ein weiteres Treffen im Rahmen<br />
des Fachtagesymposiums in Berlin an.<br />
Im Mai fand in München der erste regionale<br />
Mito-Fachtag des Jahres statt. Karin<br />
Brosius und Birgitta Siedersbeck zeichneten<br />
<strong>für</strong> diese Veranstaltung verantwortlich.<br />
In parallelen Vorträgen wurde auf die Bedürfnisse<br />
von erkrankten Kindern und deren<br />
Eltern und Geschwistern sowie auf die<br />
Bedürfnisse von erwachsenen Betroffenen<br />
und deren Angehörigen eingegangen.<br />
Unter anderem gab es einen intensiven<br />
Gesprächskreis, an dem Prof. Dr. Führer<br />
(Inhaberin des Lehrstuhls <strong>für</strong> Kinderpalliativmedizin<br />
der LMU München) und Sozialberaterin<br />
Deuter (Neuromuskuläres Zentrum<br />
München) eingeladen waren.<br />
Das größte Event des Jahres 2010 <strong>für</strong> das<br />
Mito-Team war sicherlich das 1. <strong>DGM</strong><br />
Fachtage-Symposium am 12. Juni in Berlin.<br />
Claus-Peter Eisenhardt hatte, verstärkt<br />
durch Birgitta Siedersbeck, Karin Brosius<br />
und Carsten Gamroth, der selber noch einen<br />
Fachvortrag hielt, wieder eine namhafte<br />
Gruppe führender Experten zusammengestellt.<br />
• Prof. Klopstock referierte zum Thema<br />
„Diagnostik und Therapie“ und später<br />
auch noch über die Aktivitäten des Mito-<br />
Net.<br />
• Vorträge zur Augenproblematik bei mitochondrialen<br />
Erkrankungen gab es von<br />
Prof. Dr. Rüther und PD Dr. Eckart Bertelmann<br />
(beide Charité Augenklinik Berlin).<br />
• Der Nachmittag waren Kindern mit Mitochondriopathien<br />
gewidmet. Prof. Dr.
Schülke berichtete über computerunterstützte<br />
Verfahren, die die Diagnostik effizienter<br />
machen können.<br />
• Neue Therapieansätze wurden von PD<br />
Dr. Freisinger (Kinderklinik der TU München)<br />
vorgestellt.<br />
• Psychotherapeut und ebenfalls Mito-<br />
Betroffener Carsten Gamroth (Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Campus<br />
Lübeck) widmete seinen Vortrag der<br />
Krankheitsbewältigung.<br />
• Parallel zu den Fachvorträgen hatte Bärbel<br />
Gamroth das Treffen der internationalen<br />
Mito-Vereinigung in Berlin organisiert.<br />
Dank der großartigen organisatorischen<br />
Unterstützung durch die <strong>DGM</strong><br />
Bundesgeschäftsstelle war es möglich,<br />
in ungemein effektiver Arbeitsatmosphäre<br />
die Satzung der IMP (international mito-patients)<br />
nahezu fertigzustellen. Unter<br />
anderem wurde beschlossen, den<br />
Geschäftsführer der <strong>DGM</strong>, Horst Ganter,<br />
auch mit der Verwaltung der IMP-Finanzen<br />
zu betrauen.<br />
• Ein gemeinsames Treffen des deutschen<br />
Mito-Teams mit den ausländischen<br />
Freunden verlief sehr anregend.<br />
Im Juli (15./16.) waren Mitglieder des Mito-<br />
Teams Teilnehmer des MitoNet-Kongresses<br />
in München. Somit gelang es ein weiteres<br />
Mal, ganz nahe an den internationalen<br />
Entwicklungen in Sachen Forschung<br />
und Therapie mitochondrialer Erkrankungen<br />
zu sein. Einige Mitglieder des Mito-<br />
Teams sind auch im MitoNet-Verein organisiert<br />
und nahmen demnach am anschließenden<br />
mitoNET-Treffen teil. So können<br />
sich Betroffene bei der Planung und Organisation<br />
von Forschungsaktivitäten aktiv<br />
beteiligen. Das <strong>DGM</strong>-Mito-Team nimmt<br />
dabei eine kritisch-reflektierende Position<br />
ein und achtet auf die Wahrung der Patienteninteressen.<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Am 4. September 2010 fand in Bonn der<br />
Mito-Fachtag West statt. Da es bislang<br />
noch keinen festen Vertreter des Mito-<br />
Teams im westlichen Teil Deutschlands<br />
gab, hatte Claus-Peter Eisenhardt die Organisation<br />
der Veranstaltung übernommen.<br />
Dank der großartigen fachkundigen<br />
Unterstützung durch Prof. Dr. Kornblum<br />
(Universitätsklinik Bonn) und PD Dr. Kleist-<br />
Retzow (Universitätsklinik Köln) gelang in<br />
der Andreas-Hermes-Akademie eine sehr<br />
informative Veranstaltung <strong>für</strong> 35 Patienten<br />
aus NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz.<br />
Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag<br />
von Jaqueline Luce (Sozialforscherin<br />
der Zeppelin-Universität Friedrichshafen),<br />
die über ein dreijähriges EU-Projekt die<br />
Selbsthilfearbeit des Mito-Teams begleitet.<br />
Die Fachtage Nord und Ost wurden vom<br />
Mito-Team (Nord = Gamroth/Ost = Rödel)<br />
gemeinsam konzipiert und so geschickt<br />
zusammengelegt, dass es möglich war,<br />
ein Wochenende <strong>für</strong> 30 Betroffene unter<br />
dem Motto: „Aktiv in den Herbst – Das tut<br />
mir gut!“ anzubieten. Die Reha-Klinik Malchower<br />
See bot da<strong>für</strong> vom 15. bis zum 17.<br />
Oktober hervorragende Örtlichkeiten und<br />
Service.<br />
Neben medizinischen Fachvorträgen<br />
durch Herrn Dr. Valentin Heinsius (Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie Brandenburg) lag der Schwerpunkt<br />
auf Therapieansätzen zur Verbesserung<br />
des Wohlbefindens und der Lebensqualität.<br />
Als Mitorganisator ließ es sich Dipl.-Psych.<br />
Carsten Gamroth nicht nehmen, seine berufliche<br />
Spezialisierung wie auch seine eigene<br />
Erfahrung mit der Erkrankung in seine<br />
Präsentationen einfließen zu lassen. Er<br />
referierte über psychische und körperliche<br />
Folgen sowie über Bewältigungsansätze<br />
von Stress und stellte Entspannungsmethoden<br />
und Biofeedback vor.<br />
177
Mito-Team<br />
Die Physiotherapeutinnen Annett Gillner<br />
und Roswitha Buettner (BDH-Klinik Greifswald)<br />
demonstrierten Atemtherapie und<br />
Stoffwechselgymnastik <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>.<br />
Das Mito-Team der <strong>DGM</strong> blickt zuversichtlich<br />
und mit „Mut zur Zukunft“ auf das<br />
kommende Jahr. In relativ kurzer Zeit wurde<br />
unter dem Dach der <strong>DGM</strong> schon viel <strong>für</strong><br />
Betroffene erreicht. So darf es weiter gehen<br />
...<br />
Für das <strong>DGM</strong>-Mito-Team: Carsten Gamroth<br />
178
Anhang<br />
Anhang<br />
179
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Wissenschaftlicher Beirat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. erfragt<br />
werden.)<br />
Dr. Angela Abicht, München<br />
Prof. Dr. Fuat Aksu, Datteln<br />
Dr. Johanna Anneser, München<br />
Prof. Dr. Matthias Bauer, Ludwigshafen<br />
PD Dr. Martin Bendszus, Würzburg<br />
Prof. Dr. Niels Birbaumer, Tübingen<br />
Dr. Angelika Bockelbrink, München<br />
Prof. Dr. Carsten Bönnemann,<br />
Philadelphia PA 19104<br />
Prof. Dr. Gian Domenico Borasio,<br />
München<br />
Dr. Lars Brichta, New York, NY<br />
Prof. Dr. Heinrich Brinkmeier, Langenau<br />
Prof. Dr. Helmut Buchner, Recklinghausen<br />
Prof. Dr. J. Bufler, Wasserburg a.Inn<br />
Prof. Dr. Detlef Claus, Darmstadt<br />
PD Dr. Christoph Clemen, Köln<br />
Dr. Anibh Martin Das, Hannover<br />
Prof. Dr. Reinhard Dengler, Hannover<br />
Prof. Dr. Marcus Deschauer, Halle<br />
Prof. Dr. Thomas Deufel, Jena<br />
Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />
Dr. Dirk Fischer, Basel<br />
Prof. Dr. Utz Fischer, Würzburg<br />
Prof. Dr. Raimund Forst, Erlangen<br />
Prof. Dr. Ewald Frick, München<br />
Prof. Dr. Franz Xaver Glocker,<br />
Bad Bellingen<br />
Prof. Dr. Hans Hilmar Goebel, Mainz<br />
Prof. Dr. Ralf Gold, Bochum<br />
Prof. Dr. Tiemo Grimm, Würzburg<br />
Prof. Dr. Folker Hanefeld, Göttingen<br />
Prof. Dr. Walter F. Haupt, Köln<br />
PD Dr. Martin Hecht, Kaufbeuren<br />
Prof. Dr. Dieter Heuß, Erlangen<br />
Prof. Dr. Max J. Hilz, Erlangen<br />
Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld, München<br />
Dr. Rita Horváth, München<br />
180<br />
Prof. Dr. Harald Jockusch, Freiburg<br />
PD Dr. Karin Jurkat-Rott, Ulm<br />
Prof. Uwe-Peter Ketelsen, Denzlingen<br />
Prof. Dr. Reinhard Kiefer, Rotenburg<br />
Prof. Dr. Thomas Klopstock, München<br />
Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg, Freiburg<br />
PD Dr. Klaus Krampfl, Neuötting<br />
Prof. Dr. Erich Kuhn, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Klaus Kunze, Hamburg<br />
Prof. Dr. Gerhard Laier-Groeneveld,<br />
Oberhausen<br />
Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Ulm<br />
Prof. Dr. A. C. Ludolph, Ulm<br />
Prof. Dr. Rudolf Martini, Würzburg<br />
Prof. Dr. Hans-M. Meinck, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Arthur Melms, Tübingen<br />
Prof. Dr. Thomas Meyer,<br />
Berlin-Friedrichshag<br />
Prof. Dr. Thomas Mokrusch, Lingen<br />
Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber,<br />
München<br />
Prof. Dr. Clemens Müller-Reible,<br />
Würzburg<br />
Prof. Dr. Thomas Naumann, Augsburg<br />
Prof. Dr. Klaus-Armin Nave, Göttingen<br />
Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />
Prof. Dr. Wilfred Nix, Mainz<br />
Dr. Gabriela Oprea, Mainz<br />
Prof. Dr. Dieter Pongratz, Augsburg<br />
Dr. Johannes Prudlo, Rostock<br />
Prof. Dr. Stefan Quasthoff, Graz<br />
Prof. Dr. Bernd Rautenstrauß, Nürnberg<br />
Prof. Dr. Heinz Reichmann, Dresden<br />
Prof. Carl-Detlef Reimers, Bad Berka<br />
Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />
Prof. Dr. Bernd Reitter, Mainz<br />
Prof. Dr. Reinhard Rohkamm, Sande<br />
Prof. Dr. Reinhardt Rüdel, Ulm<br />
Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn,<br />
Niederkassel<br />
Prof. Dr. Berthold Schalke, Regensburg<br />
Dr. Günther Scheuerbrandt, Breitnau
Prof. Dr. Klaus Schimrigk,<br />
Zweibrücken/Pfalz<br />
Dr. Jens Schmidt, Göttingen<br />
PD Dr. Christiane Schneider-Gold,<br />
Bochum<br />
Dr. Bertold Schrank, Wiesbaden<br />
Prof. Dr. Herbert Schreiber, Ulm<br />
Prof. Dr. J.M. Schröder, Aachen<br />
Prof. Dr. Rolf Schröder, Erlangen<br />
Dr. Wilfried Schupp, Herzogenaurach<br />
Dr. Jan Senderek, Aachen<br />
Prof. Dr. Michael Sendtner, Würzburg<br />
Dr. Anne-Dorte Sperfeld, Berlin<br />
Dr. Petra Steinacker, Ulm<br />
Prof. Dr. Ulrich Stephani, Kiel<br />
Prof. Dr. Guido Stoll, Würzburg<br />
Dr. Björn Tackenberg, Marburg<br />
Prof. Dr. Stefan Vielhaber, Magdeburg<br />
Dr. Maja von der Hagen, Dresden<br />
PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />
Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum<br />
Prof. Dr. Armin Wagner, Leipzig<br />
Prof. Dr. Maggie Walter, München<br />
Dr. Marc-André Weber, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Joachim Weis, Aachen<br />
Prof. Dr. Horst Wiethölter, Stuttgart<br />
Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski,<br />
Göttingen<br />
PD Dr. Martin Winterholler, Erlangen<br />
Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Bonn<br />
Prof. Dr. Thomas Witt, München<br />
Dr. Kurt-H. Wollinsky, Ulm<br />
Prof. Dr. Peter Young, Münster<br />
Prof. Dr. Klaus Zerres, Aachen<br />
Dr. U.K. Zettl, Rostock<br />
Prof. Dr. Stephan Zierz, Halle/Saale<br />
Anhang<br />
181
Ehrenmitglieder<br />
Ehrenmitglieder der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. erfragt<br />
werden.)<br />
Ehrenvorsitzende des Vorstandes<br />
Dr. jur. G. Schaal, Ludwigsburg<br />
Anne Kreiling, Kassel-Baunatal<br />
Ehrenvorsitzende des Sprecherrates<br />
Prof. Dr. D. Pongratz, Augsburg<br />
Ehrenmitglieder der <strong>DGM</strong><br />
Prof. Dr. E. Kuhn, Heidelberg<br />
Prof. Dr. R. Rüdel, Ulm<br />
Freiherr von Elverfeldt, München<br />
I. E. Gräfin M. zu Toerring, Falkenberg<br />
Prof. A.-S. Mutter, München<br />
Ch. Nachtigäller, Düsseldorf<br />
Prof. Dr. K. Schimrigk, Zweibrücken/Pfalz<br />
182
(Stand: Januar 2011)<br />
Was sind Neuromuskuläre Zentren?<br />
Die Neuromuskulären Zentren im Auftrag<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V. bilden ein flächendeckendes<br />
Netz über Deutschland.<br />
Die Verteilung der Neuromuskulären Zentren<br />
ist so gewählt, dass eine wohnortnahe,<br />
qualifizierte Diagnose und Therapie<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
sichergestellt werden kann.<br />
In den Neuromuskulären Zentren arbeiten<br />
spezialisierte Ärzte auf dem Gebiet der<br />
neuromuskulären Erkrankungen, in der<br />
Regel Neurologen und Neuropädiater, die<br />
in einer interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
mit Kardiologen, Pulmologen, Orthopäden,<br />
Rheumatologen, Krankengymnasten<br />
und Sozialarbeitern die muskelkranken<br />
Patienten betreuen.<br />
Anhang<br />
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik<br />
Deutschland im Auftrag der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
Wo finde ich ein Zertifiziertes<br />
Neuromuskuläres Zentrum?<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V. hat Kriterien <strong>für</strong> ein Gütesiegel erarbeitet.<br />
Das Gütesiegel wurde im Februar<br />
2008 an nachfolgend in alphabetischer<br />
Reihenfolge aufgeführte Neuromuskuläre<br />
Zentren (Bayern Süd, Berlin, ...., Würzburg)<br />
vergeben. Die einzelnen Zentren haben jedoch<br />
zum Teil Sprechstunden an unterschiedlichen<br />
Orten.<br />
In der nachfolgenden Suchliste finden Sie<br />
in der ersten Spalte in alphabetischer Reihenfolge<br />
die Orte, an denen neuromuskuläre<br />
Sprechstunden angeboten werden. In<br />
der zugehörigen zweiten Spalte finden Sie<br />
dann den Namen des entsprechenden<br />
Neuromuskulären Zentrums.<br />
„Zusätzliche Muskelsprechstunden“ finden<br />
Sie im Anschluss an die zertifizierten Zentren.<br />
183
Neuromuskuläre Zentren<br />
Stadt Neuromuskuläres Zentrum Stadt Neuromuskuläres Zentrum<br />
Aachen Nordrhein<br />
Aschaffenburg Rhein-Main<br />
Augsburg Bayern Süd<br />
Bad Bellingen Freiburg<br />
Bad Windsheim Bayern-Mitte<br />
Berlin Berlin<br />
Bochum Ruhrgebiet<br />
Bonn Nordrhein<br />
Brandenburg Brandenburg<br />
Bremen Nordwest<br />
Cottbus Brandenburg<br />
Darmstadt Rhein-Main<br />
Datteln Ruhrgebiet<br />
Dresden Dresden<br />
Düsseldorf Nordrhein<br />
Duisburg Ruhrgebiet<br />
Erlangen Bayern-Mitte<br />
Essen Nordrhein<br />
Frankfurt/Main Rhein-Main<br />
Frankfurt/Oder Brandenburg<br />
Freiburg Freiburg<br />
Gießen Marburg – Gießen – Kassel<br />
Göttingen Göttingen<br />
Greifswald Mecklenburg-Vorpommern<br />
Großhansdorf Hamburg<br />
Halle Halle<br />
Hamburg Hamburg<br />
Hannover Hannover<br />
Heidelberg Rhein-Neckar<br />
Herzogenaurach Bayern-Mitte<br />
Höxter Münster/Westfalen<br />
Homburg/Saar Homburg/Saar<br />
Itzehoe Hamburg<br />
Kassel Marburg – Gießen – Kassel<br />
Köln Nordrhein<br />
Leipzig Leipzig<br />
Lemgo Hannover<br />
Ludwigshafen Rhein-Neckar<br />
Magdeburg Magdeburg<br />
Mainz Mainz<br />
Mannheim Rhein-Neckar<br />
Marburg Marburg – Gießen – Kassel<br />
München Bayern Süd<br />
Münster Münster/Westfalen<br />
184<br />
Neustadt Hamburg<br />
Nürnberg Bayern-Mitte<br />
Oldenburg Nordwest<br />
Potsdam Brandenburg<br />
Regensburg Bayern Süd<br />
Rostock Mecklenburg-Vorpommern<br />
Rotenburg/<br />
Wümme Hamburg<br />
Sande Nordwest<br />
Schleswig Hamburg<br />
Schwarzenbruck Bayern-Mitte<br />
Schwedt Brandenburg<br />
Stuttgart Stuttgart<br />
Treuenbrietzen Brandenburg<br />
Ulm Ulm<br />
Usedom Mecklenburg-Vorpommern<br />
Westerstede Nordwest<br />
Wiesbaden Rhein-Main<br />
Würzburg Würzburg<br />
Wuppertal Nordrhein<br />
Zusätzliche Muskelsprechstunden<br />
Schleswig-<br />
Holstein Kiel, Lübeck<br />
Tübingen
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Bayern-Mitte<br />
(Erlangen, Nürnberg, Rummelsberg,<br />
Herzogenaurach, Windsheim)<br />
Leiter: Prof. Dr. D. Heuß und Prof. Dr. R.<br />
Schröder, Neurologische Klinik der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg,<br />
Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen<br />
Sprechstunden: Leiter: Prof. Dr. D. Heuß<br />
und Prof. Dr. R. Schröder<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: Mo.-Do.<br />
nach telefonischer Voranmeldung, Tel.:<br />
09131/853-4455<br />
Verwaltungsangestellte des Neuromuskulären<br />
Zentrums: B. Müller, Tel.: 09131/853-<br />
6939<br />
Ambulante Krankengymnastik: I. Watzek,<br />
nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />
09131/853-4161<br />
Psychosoziale Beratung: S. Werkmeister,<br />
nach telefonischer Vereinbarung, Tel.<br />
09131/853-4512<br />
Klinik mit Poliklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: Nach telefonischer.<br />
Voranmeldung jeweils Mo.-Do.<br />
8.30-12.00 Uhr, Sekretariat Tel.:<br />
09131/853-3136, Ort: EEG-Abteilung, EG,<br />
Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />
Entwicklungsneurologische Sprechstunde:<br />
Nach telefonischer Voranmeldung jeweils<br />
Mo.-Fr. 8.30-12.00 Uhr, Sekretariat: Tel.:<br />
09131/853-3753, Ort: Neuropädiatrie, 2.<br />
Stock, Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />
Anhang<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, Sprechstunde/Genetische<br />
Beratung: Nach telefonischer. Voranmeldung<br />
(Frau Fischer, Tel.: 09131/852-<br />
2319/-2352), Prof. Andre Reis, Dr. Michael<br />
Zenker, PD Dr. Anita Rauch, Dr. Christian<br />
Thiel, Dr. Hoyer, Dr. Zweier, Dr. Hüffmeyer<br />
Orthopädische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Neuromuskulären Erkrankungen: Prof.<br />
Dr. med. R. Forst, PD Dr. med. J. Forst, Dr.<br />
med. A. Ingenhorst, Dr. med. A. Fujak, Mo.<br />
8.00-15.00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung<br />
(Frau Jallad und Frau Passon, Tel.:<br />
09131-822 3303)<br />
Neurologische Klinik Südklinikum Nürnberg,<br />
Stationäre oder ggf. vorstationäre Diagnostik<br />
und Therapie <strong>für</strong> Patienten mit<br />
Neuromuskulären Erkrankungen mit stationärer<br />
Einweisung: Prof. Dr. F. Erbguth, Privatsprechstunde<br />
<strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen: Prof. Dr. F.<br />
Erbguth Termine nach Vereinbarung, Tel.:<br />
0911/398-2491, Fax: 0911/398-3164<br />
Rummelsberg<br />
Neurologische und Orthopädische Klinik<br />
am Krankenhaus Rummelsberg, Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Neuromuskulären<br />
Erkrankungen: Mi. und Fr. nach Vereinbarung,<br />
CA PD Dr. M. Winterholler<br />
Heimbeatmungssprechstunde: Fr. nach<br />
Vereinbarung<br />
Interdisziplinäre Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Postpolio-Syndrom: Kontakt und<br />
Terminvereinbarung<br />
Postanschrift: Postfach 1162, 90588<br />
Schwarzenbruck, Tel.: 09128/503437, Fax:<br />
09128-503148, E-Mail: winterholler.martin<br />
@rummelsberger.net<br />
185
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Dr. Schraml<br />
Mi. nach telefonischer Vereinbarung, Sekretariat<br />
Frau Horn, Tel.: 09128/503552<br />
oder ambulante Terminvergabe, Tel.:<br />
09128/503344<br />
Herzogenaurach<br />
Fachklinik Herzogenaurach, Fragen der<br />
Rehabilitation bei neuromuskulären Erkrankungen,<br />
ambulante Physiotherapie<br />
(auf Rezept), ambulante/teilstationäre Rehabilitation<br />
(gesetzl. Kranken- und Rentenversicherung<br />
auf Antrag), stationäre Rehabilitation<br />
(gesetzl. KV und RV), CA Dr. med.<br />
W. Schupp, OA Dr. med. O. Scholz,<br />
Sprechstunde: Terminvergabe nach Vereinbarung<br />
(Sekretariat Neurologie, Tel.:<br />
09131/83-1035)<br />
Bad Windsheim<br />
Neurologische Abteilung der Kiliani-Klinik<br />
Bad Windsheim, siehe www.dr-beckerklinikgesellschaft.de,<br />
ambulante Physiotherapie,<br />
stationäre/teilstationäre Rehabilitation,<br />
Renten- und Krankenversicherungen,<br />
Beihilfe, BG, Privatpatienten,<br />
Selbstzahler, CA Dr. med. G. Lehrieder, OA<br />
G. Schmidt, E-Mail: gschmidt@dbkg.de,<br />
Sprechstunde: Terminvergabe nach Vereinbarung:<br />
Tel.: 09841/93-150 (-104, -101)<br />
Bayern Süd<br />
(München, Augsburg, Regensburg)<br />
Leiter: Prof. Dr. W. Müller-Felber, Neuropädiatrie,<br />
Von Haunersche Klinik <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin, Klinikum der Universität<br />
München, Lindwurmstr. 4, 80337 München<br />
Stellvertreter und Sprecher: Prof. Dr. B.<br />
Schoser, Friedrich-Baur-Institut, Neurologische<br />
Klinik, Interdisziplinäres Zentrum <strong>für</strong><br />
186<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen des KUM,<br />
Ziemssenstr. 1a, 80336 München<br />
München<br />
Neurologische Muskelsprechstunden:<br />
Prof. Dr. K.-H. Krause, Prof. Dr. T. Klopstock,<br />
Dr. P. Reilich, Dr. B. Schlotter-<br />
Weigel, Prof. Dr. B. Schoser, Prof. Dr. M.<br />
C. Walter und Mitarbeiter, Friedrich-Baur-<br />
Institut, Neurologische Klinik, Labor <strong>für</strong><br />
Molekulare Myologie, Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
des KUM, Ziemssenstr. l a, 80336<br />
München, nach Voranmeldung, Tel.: 089/<br />
5160-7470 Fax: 089/5160-7402, www.<br />
baur-institut.de<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
(ALS): Dr. A. Winkler, Neurologische<br />
Klinik, Klinikum Großhadern, Marchioninistr.<br />
15, 81377 München, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 089/7095-3681<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> traumatische und<br />
nicht traumatische Erkrankungen peripherer<br />
Nerven: Prof. Dr. Th. N. Witt, Prof. Dr. V.<br />
Olteanu, Dr. S. Chrestel, Neurochirurgische<br />
Klinik, Klinikum Großhadern der Universität<br />
München, Marchioninistr. 15,<br />
81377 München, nach Voranmeldung, Tel.:<br />
089/7095-3540<br />
PD Dr. A. Berthele, Neurologische Klinik<br />
und Poliklinik der TU München, Klinikum<br />
Rechts der Isar, Ismaninger Str. 22, 81675<br />
München, Voranmeldung: Tel.: 089/4140-<br />
4630 oder -4606<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden: Von<br />
Haunersche Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Klinikum der Universität, München-Innenstadt,<br />
Lindwurmstr. 4, 80337<br />
München, Prof. Dr. W. Müller-Felber und<br />
Mitarbeiter, nach Voranmeldung.: Tel.:<br />
089/5160-7851
Entwicklungsneurologie: Dr. A. Enders,<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089/5160-2881,<br />
Kinderklinik der TU München im Städtischen<br />
Krankenhaus München-Schwabing,<br />
Kölner Platz 1, 80804 München, Dr. U.<br />
Tauer, Dr. C.C. Makowski, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 089/3068-3488<br />
Orthopädische Sprechstunden: Prof. Dr. B.<br />
Heimkes, Klinikum Großhadern der Universität<br />
München, Anmeldung Tel.:<br />
089/7095-3920<br />
Pulmonale Diagnostik: Dr. A. Bockelbrink,<br />
Stiftung Pfennigparade, Barlachstr. 36 b,<br />
80804 München, nach Voranmeldung, Tel.:<br />
089/3061-6201<br />
Augsburg<br />
Orthopädische Sprechstunde: Dr. A. Forth<br />
Zweite Orthopädische Klinik der Hessing-<br />
Stiftung, Hessingstr. 17, 86199 Augsburg,<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0821/909-247<br />
Kaufbeuren<br />
CA PD Dr. Martin Hecht, Dr. Gutermannstr.<br />
2, 87600 Kaufbeuren, Neurologische Klinik<br />
des BKH Kaufbeuren am Klinikum Kaufbeuren,<br />
Tel.: 08341/42-7051; E-Mail: neuro<br />
@bkh-kaufbeuren.de, Vorstationäre und<br />
stationäre Diagnostik und Therapie, klin.<br />
Neurophysiologie, Biopsien in Kooperation<br />
mit dem FBI<br />
Regensburg<br />
Neurologische Sprechstunde: Prof. Dr. B.<br />
Schalke, PD Dr. W. Schulte-Mattler, Myasthenie-<br />
und Muskelsprechstunde, Neurologische<br />
Universitätsklinik, Universitätsstr.<br />
84, 93053 Regensburg, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 0941/941-3003<br />
Pädiatrische Sprechstunden: Dr. W Wittmann,<br />
Regensburger Kinderzentrum St. Martin,<br />
Wieshuber Str. 4, 93059 Regensburg,<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0941/465020<br />
Dr. T. Geis, Dr. S. Schilling, Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg<br />
Klinik St. Hedwig, Steinmetzstr.<br />
1-3, 93049 Regensburg, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 0941/369-5409<br />
Berlin<br />
Anhang<br />
Leiterin: Prof. Dr. S. Spuler, Hochschulambulanz<br />
<strong>für</strong> Muskelkrankheiten der Charité,<br />
Experimental and Clinical Research Center,<br />
Charité Campus Buch, Lindenberger<br />
Weg 80, 13125 Berlin, E-Mail: myologie@charite.de,<br />
Tel.: 030/450-540507, Fax:<br />
030/450-540907<br />
Sprecher: PD Dr. A. von Moers, Klinik <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendmedizin, DRK-Kliniken<br />
Westend, Spandauer Damm 130, 14050<br />
Berlin, Tel.: 030/3035-4455, Fax: 030/<br />
3035-4459, E-Mail: a.moers@drk-klinikenberlin.de<br />
<strong>DGM</strong>-Landesgruppe Berlin<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,<br />
den Vorsitz der Landesgruppe hat Tatjana<br />
Reitzig (E-Mail: tatjana.reitzig@dgm.org)<br />
übernommen<br />
DRK-Kliniken-Berlin<br />
Pädiatrische Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />
Muskelkrankheiten: Leitung CA PD Dr. Arpad<br />
von Moers, DRK Kliniken Westend;<br />
Spandauer Damm130, 14050 Berlin, Internet:<br />
www.drk-kliniken-berlin.de/, Tel.:<br />
030/3035-4455, Fax: 030/3035-4459, E-<br />
Mail: a.moers@drk-kliniken-berlin.de<br />
Erwachsenen-Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />
Muskelkrankheiten: Leitung Dr. Georg<br />
Scherzinger, DRK Kliniken Köpenik; Salvador-Allende-Str.<br />
2-8, 12559 Berlin Internet:<br />
www.drk-kliniken-berlin.de, Tel: 030/<br />
187
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
30353750, Fax: 030/30353759, E-Mail:<br />
g.scherzinger@drk-kliniken-berlin.de<br />
Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />
der Charité<br />
Leitung: Prof. Dr. Simone Spuler, Experimental<br />
and Clinical Research Center, Charité<br />
Campus Buch, Lindenberger Weg 80,<br />
13125 Berlin, Internet: www.charitebuch.de/myologie,<br />
Tel.: 030/450-540507,<br />
Fax: 030/450-540907, E-Mail: myologie@charite.de<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Charité<br />
Myopathologische Diagnostik, Leitung: PD<br />
Dr. Werner Stenzel, Charité Campus Virchow-Klinikum<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Internet:<br />
www.charite.de/neuropathologie/,<br />
Tel.: 030/450 536042, Fax: 030/450<br />
536940, E-Mail: werner.stenzel@charite.de<br />
Neurologische Poliklinik der Charité<br />
Sprechstunde ALS/Motoneuronerkrankungen,<br />
Leitung: Prof. Dr. Thomas Meyer,<br />
Charité Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger<br />
Platz 1, 13353 Berlin, Internet:<br />
www.als-charite.de, Tel.: 030/450<br />
560038, Fax: 030/450 560938, E-Mail:<br />
thomas.meyer@charite.de<br />
Sprechstunde Muskelerkrankungen: Leitung:<br />
Dr. Huberta Engelhard, Charité Campus<br />
Mitte, Charitéplatz 1 (Bonhoefferweg<br />
1-4), 10117 Berlin, Internet: neurologie.<br />
med-network.de/patienteninfo/spezialambulanzen/muskel_ccm.html,<br />
Tel.: 030/450-<br />
560560, Fax: 030/450 560960, E-Mail:<br />
huberta.engelhard@charite.de<br />
Schloßpark-Klinik<br />
Post-Polio Sprechstunde: Leitung: Dr.<br />
Manfred Tesch, Abteilung Neurologie,<br />
Heubnerweg 2, 14059 Berlin<br />
Tel.: 030 3264-1152 (Sekreteriat Prof.<br />
Lempert); Fax: 030/3264-1150, E-Mail:<br />
188<br />
manfred.tesch@schlosspark-klinik.de<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum <strong>für</strong><br />
Chronisch Kranke Kinder<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen, Charité<br />
Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger<br />
Platz 1, 13353 Berlin, Tel.: 030/450-<br />
566409 (bekannte Patienten)/-566188<br />
(neue Patienten), Fax: 030/450-566992<br />
Brandenburg<br />
(Brandenburg a.d.H., Cottbus,<br />
Schwedt, Frankfurt/Oder, Potsdam,<br />
Treuenbrietzen)<br />
Leiter: Dr. E. Marg, CA der Neurologischen<br />
Klinik Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />
in 14772 Brandenburg an der Havel,<br />
A.Saefkow-Allee 2. Tel.: 03381/78-2100<br />
Sprecher: Dr. V. Heinsius, OA der Klinik<br />
(s.o.), Tel.: 03381/78-2100 o. -1910<br />
Vorsitzender der <strong>DGM</strong>-Landesgruppe<br />
Brandenburg, Heinz Strüwing, Am Grabungsfeld<br />
4, 16303 Schwedt/Oder, Tel.:<br />
03332/23684 o. Tel.: 03332/521751<br />
Raum Stadt Brandenburg a.d.H.<br />
Neuromuskuläre Ambulanz: OA Dr. V.<br />
Heinsius, Neurologische Klinik, Asklepios<br />
Fachklinikum Brb., Anton-Saefkow-Allee<br />
2, 14772 Brb., Anmeldung, Tel.: 03381/78-<br />
1762 o. -1910, Sprechstunden: Do., 8.00-<br />
15.00 Uhr<br />
Neurohistologisches Labor: OA Dr. V. Heinsius<br />
(s.o.), Tel.: 03381/78-1762 o. -1910<br />
Rheumatologische Ambulanz (des Khs.<br />
Treuenbrietzen): OÄ Dr. Zeidler/Herrn Bernoth,<br />
„Bürocenter am Jacobsgraben“, Geschwister-Scholl-Str.<br />
36, 14776 Brandenburg/H.,<br />
Anmeldung unter Tel.: 03381/79<br />
37 89 0
Sprechstunde <strong>für</strong> muskelkranke Säuglinge,<br />
Kleinkinder und Jugendliche: CA Dr. med.<br />
Kössel, Kinderklinik<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg,<br />
Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a.d.H.,<br />
Tel.: 03381/41-1800<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kardiologie: CA Prof. Dr.<br />
med. Oeff, Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, Angiologie,<br />
Pulmologie<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg,<br />
Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a.d.H.,<br />
Tel.: 03381/41-1500<br />
Rehabilitation: Dr. Köhler, CA der Fachklinik<br />
Hohenstücken Brandenburg, Neurologisches<br />
Rehabilitationszentrum <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche mit neuromuskulären Erkrankungen,<br />
Brahmsstr. 38, 14772 Brandenburg<br />
a.d. Havel, Tel.: 03381/79-1118<br />
Raum Cottbus<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
im Rahmen der Regelsprechstunden und<br />
nach Vereinbarung, Dr. med. A. Herpols -<br />
heimer, Leiterin des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums Cottbus (SPZ), Carl-Thiem-<br />
Klinikum, Thiemstr. 111 in 03048 Cottbus,<br />
Tel.: 0355/463159<br />
Orthopädische und humangenetische<br />
Facharztbehandlung wird im Rahmen der<br />
Regelsprechstunde vermittelt<br />
Kontaktgruppe „<strong>Muskelkranke</strong> Kinder und<br />
Eltern“, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
„Carl-Thiem-Klinikum“, Thiemstr. 111 in<br />
03048 Cottbus, Ansprechpartnerin Frau<br />
Arndt, Tel.: 0355/463159<br />
Raum Schwedt a.d. Oder<br />
MU Dr./Univ. Pressburg Vladimir Boldis,<br />
CA der Klinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,<br />
ASKLEPIOS Klinikum Uckermark GmbH,<br />
Auguststr. 23, 16203 Schwedt, Orthopädische<br />
und humangenetische Facharztbe-<br />
handlung wird im Rahmen der Regelsprechstunde<br />
vermittelt<br />
Raum Frankfurt/Oder<br />
OA Dipl.-Med. Bernt, Leiter des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums (SPZ) Frankfurt/<br />
Oder, Heilbronner Str. 1, 15230 Frankfurt/Oder,<br />
Tel.: 0335/548-4976<br />
Raum Potsdam<br />
Sprechstunden <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,<br />
Dr. med. Dreesmann, Leiterin des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums (SPZ) Potsdam,<br />
Klinikum Ernst-von-Bergmann, Charlottenstr.<br />
72, 14469 Potsdam, Tel.:<br />
0331/241-5972<br />
Dr. med. K. Schneider, Fachärztin <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Charlottenstr. 72 (E.v. Bergmann-Klinikum),<br />
14467 Potsdam<br />
Dr. med. G. Pietsch, CA der Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuroorthopädie, Oberlinklinik, R.-Breitscheid-Str.<br />
24, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/<br />
763-4690<br />
Treuenbrietzen<br />
Dr. Rainer Krügel, CA der Klinik <strong>für</strong> Pneumologie<br />
und Thoraxchirurgie, Johanniter-<br />
Krankenhaus Treuenbrietzen, Johanniterstr.<br />
1, 14929 Treuenbrietzen, Tel.:<br />
033748/8-2391<br />
Dresden<br />
Anhang<br />
Leiter: Prof. Dr. Heinz Reichmann und<br />
Sprecherin: OÄ Dr. Ulrike Reuner, Zentrum<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen an der<br />
Medizinischen Fakultät „Carl Gustav Carus“<br />
der Technischen Universität Dresden,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Schu -<br />
bertstr. 18, 01307 Dresden, Tel.: 0351/458-<br />
3565, www.neuro.med.tu-dresden<br />
Zentrum <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Dresden: Medizinischen Fakultät „Carl<br />
189
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Gustav Carus“ der Technischen Universität<br />
Dresden, Leiter: Prof. Dr. med. Heinz<br />
Reichmann, Sprecher: OÄ Dr. med. Ulrike<br />
Reuner, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Schubertstr. 18, 01307 Dresden, Tel.: 0351/<br />
458-3565, www.neuro.med.tu-dresden<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen:<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
OÄ Dr. med. Ulrike Reuner, OA Dr.<br />
med. Jochen Schäfer, Dr. rer. medic. Andreas<br />
Hermann, Dr. med. Thorsten Schultheiß,<br />
Sprechstunde: Mo.: 09.00-12.00 Uhr<br />
und 14.00 –18.00 Uhr, Di. und Mi. 09.00 –<br />
12.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung,<br />
Anmeldung über Schwester Gabriele<br />
Schwarz und Schwester Sabine<br />
Fitzthum Tel.: 0351/458-3132<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen:<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin/Abteilung Neuropädiatrie,<br />
PD Dr. med. habil. Maja von der<br />
Hagen, Dr. med. Katja Brocke, Dr. med.<br />
Julia Schönfelder, Dr. med. Martin Smitka,<br />
Sprechstunde: Mo.: 09.00-17.00 Uhr und<br />
nach telefonischer Vereinbarung, Anmeldung<br />
über Schwester Annerose Zetsche,<br />
Tel.: 0351/458-2345<br />
Schlaflabor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin: Dr. med. Katharina<br />
Heisch, Dr. med. Dorit Aschmann, Tel.:<br />
0351/458-3949<br />
Kardiologische Ambulanz der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />
OÄ Dr. med. Antje Heilmann, Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />
0351/458-4219<br />
Lungenfunktionsdiagnostik der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />
Tel.: 0351/458-2073<br />
190<br />
Kinderorthopädische Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie: OA Dr. med.<br />
Falk Thielemann, Sprechstunde: Mo.<br />
08.00-15.00 Uhr, Tel.: 0351/458-3840<br />
Skolioseambulanz der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Orthopädie: OA Dr. med. Jens Seifert,<br />
Sprechstunde: Mo.: 08.00-15.00 Uhr, Tel.:<br />
0351/458-3840<br />
Post-Polio-Spezialambulanz der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie in Kooperation mit<br />
Herrn ChA Dr. med. Friedemann Steinfeldt:<br />
ltd. CA Johannesbad Raupennest AG &<br />
Co., Rehefelder Str. 18, 01773 Altenberg,<br />
Tel.: 0351/458-3840, Tel.: 035056/304102<br />
MVZ (Bereich Innere Medizin) am Universitätsklinikum,<br />
Kardiologische Untersuchung<br />
und Beratung: OA Dr. med. Thomas Fritz,<br />
Sprechstunde nach telefonischer Vereinbarung,<br />
Tel.: 0351/458-4472<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik III, Bereich<br />
Rheumatologie: Prof. Dr. M. Aringer<br />
und Mitarbeiter, Sprechstunde nach telefonischer<br />
Vereinbarung, Tel.:.0351/458-<br />
4422<br />
Interdisziplinäres neurologisch-internistisches<br />
Schlaflabor: Dr. med. Simona Langner<br />
(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin),<br />
Prof. Dr. med. A. Storch und Mitarbeiter<br />
(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie),<br />
Sprechstunde nach telefonischer Vereinbarung,<br />
Tel.: 0351/458-4161, Tel.: 0351/<br />
458-3876<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik: Humangenetische<br />
Beratung, Prof. Dr. med. Sigrid Tinschert,<br />
Sprechstunde nach telefonischer<br />
Vereinbarung, Tel.: 0351/458-3445<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie/Abteilung Neuropathologie:<br />
PD Dr. med. Kathrin Geiger, Tel.:<br />
0351/458-3000
Sozialdienst<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Martina<br />
Rädel, Sprechstunde nach telefonischer<br />
Vereinbarung, Tel.: 0351/458-3704<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />
Carola Stamm, Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />
0351/458-3515<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin/Brückenprojekt:<br />
Tel.: 0351/<br />
458-2926, E-Mail: Brueckenprojekt@<br />
uniklinikum-dresden.de<br />
Forschungslabor der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin: Leiterin: Prof. Dr. Angela<br />
Hübner, Tel.: 0351/458-2926 (Büro) 458-<br />
6874 (Labor), Fax: 0351/458-4334, E-Mail:<br />
angela.huebner@mailbox.tu-dresden.de,<br />
webseite des MD-NET: www.netzwerkmuskeldystrophie.de/<br />
Forschungslabore der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie: Leiter: Prof. Dr. med. H.<br />
Reichmann, Tel.: 0351/458-3565<br />
AG Mitochondriale Erkrankungen: Ansprechpartner:<br />
OA Dr. med. Jochen Schäfer,<br />
Dr. Sandra Jackson, Tel.: 0351/458-<br />
4648, E-Mail: mitolab@neuro.med.tudresden.de,<br />
website: www.neuro.med.tudresden.de/mitolab<br />
Kooperierende Klinik:<br />
Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Zentrum<br />
<strong>für</strong> Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie,<br />
Neucoswiger Str. 21, 01640<br />
Coswig, Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />
und Intermediate-Care, Ltd. OA<br />
Dr. Koschel: Tel.: 03523/65233, Sekretariat:<br />
Tel.: 03523/65202, Fax: 03523/65205<br />
Kooperierende Kollegen:<br />
Drs. Ute und Dirk Heinicke, OÄ bzw. CA,<br />
FÄ <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Rehabilitationsklinik<br />
<strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und<br />
junge Erwachsene, Bavaria Klinik Kreischa-Zscheckwitz/Sachsen,<br />
OT Zscheckwitz<br />
1-3, 01731 Kreischa, Tel.: 035206/55-<br />
000<br />
Dr. med. Friedemann Steinfeldt, Facharzt<br />
<strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle<br />
orthopädische Chirurgie, ltd. CA,<br />
Johannesbad Raupennest AG & Co., Rehefelder<br />
Str. 18, 01773 Altenberg<br />
Freiburg<br />
Anhang<br />
Leiter Prof. Dr. R. Korinthenberg und Sprecher<br />
Dr. J. Kirschner, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
und Muskelerkrankungen am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />
Freiburg, Mathildenstr. 1,<br />
79106 Freiburg<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche:<br />
Prof. Korinthenberg, Dr. J.<br />
Kirschner und Mitarbeiter, Mo. 8.30-12<br />
Uhr, Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg.<br />
E-Mail: Muskelzentrum@uniklinik-freiburg.<br />
de. Nur nach Anmeldung unter Tel.: 0761/<br />
270-4352<br />
Muskelsprechstunden <strong>für</strong> Erwachsene:<br />
Neurologische Universitätsklinik Freiburg,<br />
Breisacherstr. 64, 79106 Freiburg; Prof. Dr.<br />
Glocker, Dr. Kaupp, Dr. B. Heimbach, Mi.<br />
13-16 Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 0761/<br />
270-5345<br />
Seidel-Klinik Bad Bellingen, Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rheumatologie, Wirbelsäulenleiden<br />
und Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen, Hebelweg 4, 79415 Bad<br />
Bellingen, ÄD Prof. Dr. Glocker, Ltd. OA Dr.<br />
Kottlors, Mo. und Do. 13-16 Uhr nach Vereinbarung<br />
(Überweisung durch Neurologen<br />
oder roter Einweisungsschein vom<br />
Hausarzt zur ambulanten vorstationären<br />
191
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Untersuchung erforderlich), Tel.: 07635/<br />
30214<br />
Genetische Untersuchung und Beratung:<br />
Genetische Beratungsstelle am Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik und Anthropologie, Breisacherstr.<br />
33, 79106 Freiburg. Prof. Dr. G.<br />
Wolff, Dipl.-Soz. Arb. Schenck-Kaiser,<br />
Dipl.-Soz. Arb. Walter. Nur nach Anmeldung<br />
unter Tel.: 0761/270-7056<br />
Lungenfunktion, Atemmuskelkraft und<br />
Heimbeatmung: Abteilung Pneumologie<br />
der Medizinischen Universitätsklinik, Kilianstr.<br />
5, 79106 Freiburg. Prof. Dr. Windisch.<br />
Lungenfunktion und Messung der<br />
Atemmuskelkraft: Pneumologische Ambulanz,<br />
Tel.: 0761/270-3732 oder -3709, Einleitung<br />
und Kontrolle von Heimbeatmung<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen: Station<br />
Brehmer, Tel.: 0761/270-3744, Diagnostik<br />
von schlafbezogenen Atemstörungen<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Schlaflabor, Tel.: 0761/270-3711 oder<br />
-3707. Entsprechende Untersuchungen<br />
bei Kindern werden auch im Rahmen der<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
durchgeführt (s.o.)<br />
Orthopädische Poliklinik und Kindersprechstunde:<br />
Abteilung Orthopädie der<br />
Chirurgischen Universitätsklinik, Hugstetterstr.<br />
55, 79106 Freiburg. Ärztlicher Leiter<br />
der Sektion Kinder- und Schwerbehindertenorthopädie<br />
Dr. Schwering und Mitarbeiter.<br />
Kindersprechstunde Do.. Nur nach Anmeldung<br />
unter Tel.: 0761/270-2611<br />
Einsendung von Muskel- und Nervenbiopsaten:<br />
Myologisches Labor, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
und Muskelerkrankungen, Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Mathildenstr.<br />
1, 79106 Freiburg. Dr. J.<br />
Kirschner. Einsendung von frischem,<br />
nichtfixiertem Material! Geeignetes Versandmaterial<br />
und Informationen zum Ver-<br />
192<br />
sand sollten eingeholt werden unter Tel.:<br />
0761/270-4498 (Labor) oder -4301 (Zentrale),<br />
E-Mail: Muskelzentrum@uniklinikfreiburg.de<br />
oder Abteilung Neuropathologie,<br />
Breisacher Str. 64, 79106 Freiburg. Dr.<br />
S. Doostkam, Tel.: 0761/270-5111 (Sekretariat),<br />
-5191 (Labor), E-Mail: soroush.<br />
doostkam@uniklinik-freiburg.de<br />
Ergometrische Funktionsdiagnostik: Abteilung<br />
Rehabilitative und Präventive Sportmedizin<br />
der Medizinischen Universitätsklinik,<br />
Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg. PD<br />
Dr. Y.O. Schumacher und Vertreter. Termine<br />
nach Absprache unter Tel.: 0761/270-<br />
7473 oder -7460<br />
Göttingen<br />
Leiter: Prof. Dr.med. Ekkehard Wilichowski,<br />
Abteilung Pädiatrie II mit Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie im Zentrum Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin, Robert-<br />
Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Tel.:<br />
0551/39-22570, Fax: 0551/39-6252,<br />
E-Mail: EWilich@med.uni-goettingen.de<br />
Sprecher: PD Dr.med. Jens Schmidt, Abteilung<br />
Neurologie im Zentrum Neurologische<br />
Medizin, Robert-Koch-Str. 40, 37075<br />
Göttingen, Tel.: 0551/39-8484, Fax:<br />
0551/39-4277, E-Mail: j.schmidt@med.<br />
uni-goettingen.de<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
von Erwachsenen: Dr. Jana<br />
Zschüntsch, Dr. Ingrid E. Muth, PD Dr.<br />
Jens Schmidt, Mo. und Di. jeweils 9-13.00<br />
Uhr. Terminvergabe über die Neurologische<br />
Poliklinik, Tel.: 0551/39-8484<br />
Interdisziplinäre Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum Göttingen): Prof.<br />
Dr. Anna Hell (Kinderorthopädie), Dr. Elke
Hobbiebrunken (Pädiatrie II), Gudrun Montano<br />
u. Mitarbeiterinnen (Physiotherapie),<br />
Michaela Kuske u. Mitarbeiterin (SPZ: Sozialberatung),<br />
Dr. Lars Klinge (Pädiatrie II),<br />
Dr. Dipl.-Psych. Michael Lingen u. Mitarbeiter<br />
(SPZ: Psychologe), Prof. Dr. Ekkehard<br />
Wilichowski (Pädiatrie II) Mi. 12.15-<br />
16.00 Uhr, Do. 08.30-12.30 Uhr und nach<br />
Terminvereinbarung; Terminvergabe und<br />
Anmeldung: Leitstelle Kinder-Poliklinik<br />
(Osteingang 1B4), Tel.: 0551/39-10303<br />
oder -13241, Fax: 0551/39-13245, E-Mail:<br />
www.spz.humanmedizin-goettingen.de<br />
Kontakt: Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski,<br />
Tel.: 0551/39-22570, Fax: 0551/39-6252;<br />
Dr. Elke Hobbiebrunken, Tel.: 0551/39-<br />
13241, Fax: 0551/39-13241; Dr. Lars Klinge,<br />
Tel.: 0551/39-13241, Fax: 0551/39-<br />
13241, Dr. Dipl.-Psych. Michael Lingen,<br />
Tel.: 0551/39-13871; Physiotherapeutin G.<br />
Montano, Tel.: 0551/39-8429; Sozialpädagogin<br />
M. Kuske, Tel.: 0551/39-22978<br />
Kinderorthopädische Sprechstunde: Prof.<br />
Dr. Anna Hell, Dr. Julia Grannemann, Mi.<br />
und Fr. 10.00-14.00 Uhr; Terminvergabe<br />
und Anmeldung: Leitstelle Orthopädie<br />
(Osteingang 3B4), Tel.: 0551/39-22775,<br />
Fax: 0551/39-22651, E-Mail: anna.hell@<br />
med.uni-goettingen.de<br />
Kinderkardiologische Sprechstunde: Dr.<br />
Verena Gravenhorst, Prof. Dr. Thomas<br />
Paul, Mi., 12.00-14.00 Uhr; Terminvergabe<br />
und Anmeldung: Leitstelle Pädiatrische<br />
Kardiologie (Osteingang 2B4), Tel.:<br />
0551/39-22550, Fax: 0551/39-22560, E-<br />
Mail: PEDKARD@med.uni-goettingen.de<br />
Pulmologische Sprechstunde <strong>für</strong> heimbeatmete<br />
Patienten: Prof. Dr. med. Carl-<br />
Peter Criée u. Mitarbeiter, nach Vereinbarung;<br />
Terminvergabe und Anmeldung: Abteilung<br />
Pneumologie, Beatmungsmedizin,<br />
Schlaflabor, Evangelisches Krankenhaus<br />
Göttingen-Wende e.V., Pappelweg 5,<br />
37120 Bovenden-Lenglern, Tel.: 0551/<br />
5034-2451, Fax: 0551/5034-2452, E-Mail:<br />
kontakt@ekweende.de<br />
Einsendung von Muskelbiopsaten: Muskellabor<br />
der Abteilung Pädiatrie II, Elisabeth<br />
Ehbrecht, Robert-Koch-Str. 40,<br />
37075 Göttingen; Tel.: 0551/39-6263, Fax:<br />
0551/39-6236<br />
Genetische Beratungsstelle: Prof. Dr. Barbara<br />
Zoll; täglich, nach Vereinbarung, Terminvergabe<br />
und Anmeldung: Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg 12,<br />
37073 Göttingen, Tel.: 0551/39-7591, Fax:<br />
0551/39-9303, E-Mail: bzoll1@gwdg.de<br />
Halle<br />
Anhang<br />
Leiter des Muskelzentrums: Prof. Dr. S.<br />
Zierz, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
Tel.: 0345/557-2858; Fax: 0345/557-<br />
2860, E-Mail: sekretariat.neurologie@<br />
medizin.uni-halle.de<br />
Sprecher des Muskelzentrums: Prof. Dr. M.<br />
Deschauer, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg, Tel.: 0345/557-2740; Fax:<br />
0345/557-2767, E-Mail: marcus.deschauer<br />
@medizin.uni-halle.de<br />
Spezialsprechstunden in der Neurologischen<br />
Klinik:<br />
Myasthenie und neuromuskuläre Überleitungsstörungen,<br />
ALS und Motoneuronenerkrankungen,<br />
Hereditäre Myopathien und<br />
Myositiden: Dr. F. Hanisch, Tel.: 0345/557-<br />
3340; Fax: 0345/557-3335, E-Mail: frank.<br />
hanisch@medizin.uni-halle.de<br />
Mitochondriopathien: Prof. Dr. M. Deschauer,<br />
F. Haarmann, Tel.: 0345/557-2740;<br />
Fax: 0345/557-2767, E-Mail: marcus.<br />
deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
193
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Muskellabor: Untersuchung von Muskelbiopsien<br />
und Blutproben. Bitte Versand-<br />
Merkblatt von der Homepage herunterladen<br />
(www.medizin.uni-halle.de/neuro)<br />
oder telefonisch anfordern<br />
Arbeitsgruppe Myopathologie: (Myohistologie,<br />
Western-Blot) Dr. F. Hanisch, Dr. T.<br />
Müller, Prof. Dr. Stoltenburg, K. Zietz, Tel.:<br />
0345/557-3629; Fax: 0345/557-3505, E-<br />
Mail: frank.hanisch@medizin.uni-halle.de<br />
Arbeitsgruppe Biochemie: (Untersuchung<br />
metabolischer Myopathien und Mitochondriopathien)<br />
Dr. A. Hauburger, S. Scholz,<br />
Tel.: 0345/557-5259; Fax: 0345/557-3505,<br />
E-Mail: anja.hauburger@medizin.uni-halle.<br />
de<br />
Arbeitsgruppe Molekulargenetik: (Untersuchung<br />
metabolischer Myopathien, OPMD<br />
und Mitochondriopathien)<br />
Prof. Dr. M. Deschauer, Dr. A. Hauburger, P.<br />
Joshi, T. Wangemann, Tel.: 0345/557-<br />
3672; Fax: 0345/557-3505, E-Mail: marcus.<br />
deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
Neurophysiologisches Labor: Tel.: 0345/<br />
557-2888; Fax: 0345/557-2885, PD Dr. M.<br />
Kornhuber, E-Mail: malte.kornhuber@<br />
medizin.uni-halle.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute am<br />
Universitätsklinikum Halle<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde,<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder, Dr. Thomas<br />
Müller, Tel.: 0345/557-2227; Fax:<br />
0345/557-2389, E-Mail: thomas.mueller2<br />
@medizin.uni-halle.de<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik und Medizinische<br />
Biologie, Humangenetische Beratung,<br />
DM Wand, Tel.: 0345/557-4292; Fax:<br />
0345/557-4293, E-Mail: dorothea.wand@<br />
medizin.uni-halle.de<br />
194<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie, Orthopädische<br />
Beratung, Dr. S. Lebek, Tel.:<br />
0345/557-4870; Fax: 0345/557-4874, E-<br />
Mail: susanne.lebek@medizin.uni-halle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin III,<br />
Kardiologische Beratung: Prof. Dr. K. Werdan,<br />
Tel.: 0345/557-2621; Fax: 0345/557-<br />
2072, E-Mail: karl.werdan@medizin.unihalle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Herz- und Thoraxchirurgie,<br />
Kardiochirurgische Beratung,<br />
Prof. Dr. E. Silber<br />
Tel.: 0345/557-2719; Fax: 0345/557-2782,<br />
E-Mail: edgar.silber@medizin.uni-halle.de<br />
Städt. Krankenhaus Martha-Maria Halle-<br />
Dölau, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II (Pneumologie),<br />
Zentrum <strong>für</strong> Heim- und Langzeitbeatmung,<br />
Dr. Schädlich, Leiter des<br />
Schlaflabors, Tel.: 0345/559-1463; Fax:<br />
0345/559-1442, E-Mail: s.schaedlich@<br />
marthamaria-halle.de<br />
Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara<br />
Halle, Sozialpädiatrisches Zentrum, CÄ Dr.<br />
Fritzsch, Tel.: 0345/213-5702, E-Mail:<br />
c.fritzsch@ krankenhaus-halle-saale.de<br />
Hamburg<br />
Sprecher: Dr. Karl Christian Knop, E-Mail:<br />
knop@neurologie-neuer-wall.de, Muskellabor/Abteilung<br />
<strong>für</strong> Neurologie, AK St.<br />
Georg, Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg,<br />
Neurologische Gemeinschaftspraxis Neuer<br />
Wall 25, 20354 Hamburg, Tel.: 040/<br />
30068760<br />
Allgemeine Muskelsprechstunden<br />
Muskelsprechstunde (Erwachsene) im Universitätsklinikum<br />
Eppendorf: Dr. Tim Magnus<br />
(Leiter), E-Mail: t.magnus@uke.de; Dr.<br />
Frank Leypoldt, E-Mail: f.leypoldt@uke.de;
Dr. M. Gelderblom, E-Mail: m.gelderblom<br />
@uke.de; Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf,<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg, Tel.:<br />
040/74105-2780, Fax: 040/74105-9367,<br />
E-Mail: muskelsprechstunde@ uke.de<br />
Muskelsprechstunde (Erwachsene) in der<br />
Asklepios Klinik St. Georg:Dr. Thorsten<br />
Rosenkranz, E-Mail: t.rosenkranz@<br />
asklepios. com; Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg, Tel.:<br />
040/ 181885-2241, Fax: 040/181885-2971<br />
Muskelsprechstunde (Erwachsene) in der<br />
Asklepios Klinik Barmbek:Prof. Dr. Peter<br />
Paul Urban, E-Mail: p.urban@ asklepios.<br />
com, Abteilung <strong>für</strong> Neurologie Rübenkamp<br />
148, 22291 Hamburg, Tel.: 040/181882-<br />
3840<br />
Muskelsprechstunde Neurologie Neuer<br />
Wall: Dr. Karl Christian Knop, E-Mail:<br />
knop@neurologie-neuer-wall.de, Neurologische<br />
Gemeinschaftspraxis Neuer Wall<br />
25, 20354 Hamburg, Tel.: 040/30068760,<br />
Fax: 040/351834<br />
Kindermuskelsprechstunde, Universitätsklinikum<br />
Eppendorf: Dr. Jessica Johannsen,<br />
E-Mail: j.johannsen@uke.unihamburg.de,<br />
Neuropädiatrie, Kinderklinik,<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg, Tel.: 040/<br />
74105-5512<br />
Kindermuskelsprechstunde, Altonaer Kinderkrankenhaus<br />
(116b Institutsambulanz):<br />
Dr. Grischa Lischetzki, E-Mail: (grischa.<br />
lischetzki@kinderkrankenhaus.net), Neuropädiatrie,<br />
Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Bleickenallee 38, 22763 Hamburg, Tel.:<br />
040/88908-701<br />
Anhang<br />
Muskel- und Nervenhistologie<br />
Muskellabor der Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Asklepios Klinik St. Georg: Dr. Karl Christian<br />
Knop, E-Mail: knop@neurologie-neuerwall.de,<br />
Dr. Thorsten Rosenkranz, E-Mail:<br />
t.rosenkranz@asklepios.com, Dr. Frank<br />
Trostdorf, E-Mail: f.trostdorf@asklepios.<br />
com, Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg,<br />
Probenannahme Tel. 040/181885-2241,<br />
Fax: 040/181885-2971<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Eppendorf: Prof. Dr. Markus Glatzel,<br />
E-Mail: m.glatzel@uke.uni-hamburg.<br />
de; Prof. Dr. Christian Hagel, E-Mail:<br />
hagel@uke.uni-hamburg.de; Dr. Jakob<br />
Matschke, E-Mail: matschke@uke.unihamburg.de;<br />
Dr. Christian Bernreuther, E-<br />
Mail: c.bernreuther@uke.uni-hamburg.de;<br />
Neuropathologie, UKE, Martinistr. 52,<br />
20246 Hamburg. Tel.: 040/741205- 2218<br />
Probenannahme, Tel.: 040/74105-3147<br />
Weitere medizinische Einrichtungen:<br />
Kinderklinik, Universitätsklinikum Eppendorf:<br />
Dr. Chris Mühlhausen, E-Mail:<br />
muehlhausen@uke.uni-hamburg.de, Kinderklinik,<br />
Sprechstunde Stoffwechselstörungen,<br />
UKE, Martinistr. 52, 20246<br />
Hamburg, Tel.: 040/74105-2710; Stoffwechsellabor,<br />
Tel.: 040/74105-3737<br />
Myasthenie-Sprechstunden:Dr. Günther<br />
Thayssen, E-Mail: gth@uke.uni-hamburg.<br />
de, UKE, Neurologische Klinik, Martinistr.<br />
52, 20246 Hamburg, Tel.: 040/ 741053-<br />
2780, Dr. Reinhard Lange, E-Mail: r.lange<br />
@asklepios.com, AK St. Georg, Neurologie,<br />
Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg, Tel.:<br />
040/181885-2241<br />
Atemtherapie, Heimbeatmung, Respiratorversorgung<br />
und konservative Kardiologie:<br />
Dr. Martin Bachmann, E-Mail: ma.bachmann<br />
@asklepios.com, Beatmungszentrum im<br />
Thoraxzentrum, Asklepios Klinik Harburg,<br />
195
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg,<br />
Tel.: 040/181886-2155 (-2154) (KV<br />
Ermächtigung auf Zuweisung durch Pneumologen,<br />
Neurologen); Prof. Dr. Heinrich<br />
Becker, E-Mail: he.becker@asklepios.<br />
com; Dr. Klaus Thomas, E-Mail: kl.thomas<br />
@asklepios.com, 2. medizinische Abteilung/Weaningzentrum,<br />
Asklepios Klinik<br />
Barmbek, Rübenkamp 148, 22291 Hamburg,<br />
Tel.: 040/181882-4801. (KV Ermächtigung<br />
auf Zuweisung durch Pneumologen);<br />
Dr. B. Schucher, E-Mail: b.schucher<br />
@kh-grosshansdorf.de, Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie<br />
und Thoraxchirurgie, Wöhrendamm<br />
80, 22927 Großhansdorf, Tel.:<br />
04102/601-0 o. -37; Dr. Benjamin Grolle,<br />
E-Mail grolle@akkev.net, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Pulmologie u. Schlafmedizin,<br />
Bleickenallee 38, 22763 Hamburg, Tel.:<br />
040/88908-701<br />
Orthopädie und Kinder-Orthopädie: PD<br />
Dr. Ralf Stücker und Mitarbeiter, E-Mail:<br />
stuecker@akkev.net<br />
Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung <strong>für</strong><br />
Orthopädie, Bleickenallee 38, 22763 Hamburg,<br />
Tel. (040) 88908- 382; Dr. Meißner, E-<br />
Mail mmeissner@schoen-kliniken.de; Abteilung<br />
<strong>für</strong> Orthopädie, Klinikum Eilbek,<br />
Friedrichsberger Str. 60, 22081 Hamburg,<br />
Tel.: 040/2092-1332, Station 7b – 1570; Dr.<br />
U. Korn, E-Mail: dr.korn@orthopaedie<br />
centrum.de, Orthopädicentrum, Dr. Buchholz<br />
& Partner, Waitzstr. 4, 22607 Hamburg,<br />
Tel.: 040/89900899; Dr. Gerald Eggers-Stroeder,<br />
E-Mail: eggers-stroeder<br />
@gmx. de; Dr. Bernd Schäfer, E-Mail:<br />
dr.bernd.schaefer@t-online.de, Orthopaedicum<br />
Hamburg, Praxis <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Kinderorthopädie, Mönckebergstr. 18<br />
20095 Hamburg, Tel.: 040/327605<br />
Rheumatologie: Prof. Dr. Jürgen Wollenhaupt,<br />
E-Mail: jwollenhaupt@schoenkliniken.de,<br />
Dr. Wolfgang Winter, E-Mail:<br />
wwinter@schoen-kliniken.de, Klinikum Eil-<br />
196<br />
bek, Abteilung <strong>für</strong> Rheumatologie und klinische<br />
Immunologie, Friedrichsberger Str.<br />
60, 22081 Hamburg, Tel.: 040/2092-1352<br />
(-1353)<br />
Humangenetische Beratung: Prof. Dr.<br />
Andreas Gal, E-Mail: gal@uke.unihamburg.de,<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Eppendorf, Martinistr.<br />
52, 20246 Hamburg. Tel.: 040/74105-<br />
2120; Dr. Usha Peters, E-Mail: upeters<br />
@praenatalzentrum.de, Dr. Saskia Kleier,<br />
E-Mail: kleier@praenatalzentrum.de, Pränatalzentrum<br />
Hamburg und Humangenetik<br />
im Gynae kologicum, Altonaer Str. 61,<br />
20357 Hamburg, Tel.: 040/432926-0<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene und<br />
Schluckdiagnostik: Dr. Thomas van de<br />
Weyer, E-Mail: t.vandeweyer@bukhamburg.de,<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />
Boberg, Bergedorfer Str.<br />
10, 21033 Hamburg, Tel.: 040/7306-2811<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene und<br />
Schluckdiagnostik: Anna-Lena Lazardzig &<br />
Sarah-Lena Anderson, E-Mail: mail@<br />
physiotherapiepunkt.com, Physiotherapiepunkt<br />
Eimsbüttel, Osterstr. 36-38, 20259<br />
Hamburg, Tel.: 040/38670703, www.<br />
physiotherapiepunkt.com<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Kinder mit Muskelerkrankungen:<br />
Marion Milius, E-Mail: TTB.<br />
physio@yahoo.de, TherapeutenTeam<br />
Blan kenese, Blankeneser Landstr. 51-53,<br />
22587 Hamburg, Tel.: 040/70705792,<br />
Weitere Adressen unter<br />
www.kinderphysiotherapie-hamburg.de<br />
Sozialberatung: Frau Klostermann, Tel.:<br />
0152/02757055, E-Mail: petra.klostermann<br />
@dgm.org, Beratung Fr. 9.00-12.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung
Hilfsmittelberatung: Beratungszentrum <strong>für</strong><br />
Technische Hilfen und Wohnraumanpassung<br />
(Barrierefrei Leben e.V.), Richardstr.<br />
45, 22081 Hamburg, Tel.: 040/2999560<br />
Palliative Betreuung und Pflege: Corinna<br />
Woisin, E-Mail: corinnawoisin@maltanet.<br />
de, Malteser Hilfsdienst e.V. Hospizzentrum<br />
Bruder Gerhard, Halenreihe 5, 22359<br />
Hamburg- Volksdorf; Tel.: 040/60685116,<br />
www.malteser-hamburg.de/hospizzentrum<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e.V. (<strong>DGM</strong>), Landesverband Hamburg: Regina<br />
Raulfs, Tel.: 040/78896748; E-Mail:<br />
regina.raulfs@dgm.org, Herta Meier, Tel.<br />
04108-78 81; E-Mail: herta.meier@dgm.<br />
org, Babette Schloemp, E-Mail: babette.<br />
schloemp@dgm.org, Anastasia Umrik,<br />
E-Mail: anastasia.umrik@dgm.org, Adrian<br />
Lange, E-Mail: adrian.lange@dgm.org,<br />
www.dgm.org/Landesverbände<br />
Assoziierte Kliniken<br />
Prof. Dr. Reinhard Kiefer, E-Mail: kiefer@<br />
diako-online.de, Neurologische Klinik, Diakoniekrankenhaus<br />
Rotenburg, Elise-Averdieck-Str.<br />
17, 27356 Rotenburg/ Wümme,<br />
Niedersachsen, Tel.: 04261/77-2218<br />
Prof. Dr. Andreas Thie, E-Mail: a.thie@khitzehoe.de,<br />
Dr. Martin von Ekesparre, E-<br />
Mail: m.vonEkesparre@KH-Itzehoe.de, Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie, Klinikum Itzehoe, Robert-Koch-Str.<br />
2, 25524 Itzehoe/<br />
Schleswig-Holstein, Tel.: 04821/772510<br />
Westküstenklinikum Heide, Esmarchstr.<br />
50, 25746 Heide/Schleswig-Holstein, Tel.:<br />
0481/7851851<br />
Dr. Jahnke, E-Mail: ujahnke@schoenkliniken.de,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Klinikum<br />
Neustadt, Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt/Schleswig-Holstein,<br />
Tel.: 04561/<br />
541041<br />
Prof. Dr. Karsten Schepelmann, E-Mail:<br />
karsten.schepelmann@damp.de, Neurologische<br />
Klinik, Schlei-Klinikum Schleswig<br />
MLK, Lutherstr. 22, 24837 Schleswig/<br />
Schleswig-Holstein, Tel.: 04621/812-1551<br />
Prof. Dr. Hans-Christian Hansen, E-Mail:<br />
hc.hansen@fek.de, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
und Psychiatrie, Friedrich-Ebert-Kran -<br />
kenhaus, Friesen-Str. 11, 24534 Neumünster/Schleswig-Holstein.<br />
Neuromuskuläre<br />
Ambulanz (§116). Tel.: 04321/4052071<br />
Prof. Dr. Henning Stolze, PD Dr. Jörn<br />
Schattschneider, E-Mail: neurologie@<br />
diako.de, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Diakonissenkrankenhaus<br />
Flensburg, Knuthstr. 1,<br />
24939 Flensburg, Neuromuskuläre Ambulanz:<br />
Jeden Dienstagnachmittag ab 14.00<br />
Uhr. Anmeldung über das Sekretariat unter<br />
Leitung von Frau Berger, Tel.: 0461/<br />
8122401 oder per E-Mail<br />
Hannover<br />
(Lemgo)<br />
Anhang<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische<br />
Klinik mit Klinischer Neurophysiologie der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover,<br />
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover<br />
Sprecherin: Prof. Dr. S. Petri, Neurologische<br />
Klinik mit Klinischer Neurophysiologie<br />
der Medizinischen Hochschule Hannover<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische Klinik<br />
mit Klinischer Neurophysiologie der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover, Carl-<br />
Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Tel.:<br />
0511/532-2392 (A. Schmidt), Fax: 0511/<br />
532-3115, E-Mail: Dengler.Reinhard@MH-<br />
Hannover.de<br />
197
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
ALS-Ambulanz: Prof. Dr. S. Petri, Tel.:<br />
0511/432-2392, Fax: 0511/532-3115,<br />
E-Mail: Petri.Susanne@MH-Hannover.de<br />
Muskelsprechstunde: Prof. Dr. A. Windhagen,<br />
Tel.: 0511/532-3122, E-Mail:<br />
Windhagen.Anja@MH-Hannover.de<br />
Post-Polio-Ambulanz: Prof. Dr. S. Petri,<br />
Tel.: 0511/532-3122, E-Mail: Petri.<br />
Susanne@MH-Hannover.de<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde: OA Dr.<br />
H. Hartmann, Neuropädiatrische Ambulanz,<br />
MHH, 30623 Hannover, Tel.:<br />
0511/532-3247<br />
Kinderkrankenhaus auf der Bult, Janusz-<br />
Korczak-Allee 8, 30173 Hannover, Prof. Dr.<br />
H.-J. Christen, Tel.: 0511/8115-330<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ): Hannover,<br />
Kinderkrankenhaus auf der Bult, Janusz-Korizak-Allee<br />
8, 30173 Hannover, Dr.<br />
Voss, Dr. M. Schulz, Tel.: 0511/8115-740<br />
Sozialberatung: Anke Meier, Mi. von 13.00-<br />
15.00 Uhr, Tel.: 0511/532-8333, Fax: 0511/<br />
532-3123, E-Mail: anke.meier@dgm. org<br />
In Kooperation mit:<br />
Neuropathologie: Dr. A. Brandis (Prof.<br />
Kreipe) Tel.: 0511/532-4551<br />
Kardiologische Klinik: PD Dr. G.P. Meyer<br />
(Dr. Schieffer) Tel.: 0511/532-3530<br />
Orthopädische Klinik: Prof. Dr. H. Windhagen<br />
Tel.: 0511/532-3540<br />
Pneumologische Klinik: Dr. Hoffmann-<br />
Castendiek (Prof. Dr. Welte), Tel.: 0511/<br />
532-3530<br />
Klinik <strong>für</strong> Immunologie und Rheumatologie:<br />
Prof. Dr. R. E. Schmidt, Tel.: 0511/532-<br />
2190<br />
Abteilung Humangenetik: Prof. Dr. J.<br />
Schmidtke, Tel.: 0511/532/6538<br />
198<br />
Abteilung Physikalische Med. u. Rehab.:<br />
Prof. Dr. Gutenbrunner, Tel.: 0511/532-<br />
4101<br />
Pneumologische Klinik, Oststadtkrankenhaus,:<br />
Prof. Dr. B. Schönhofer, Tel.: 0511/<br />
906-3347<br />
Lemgo<br />
Neurologische Klinik, Klinikum Lippe Lemgo<br />
GmbH, Rintelner Str. 85, 32657 Lemgo,<br />
Prof. Dr. P. Vieregge, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 05261/26-4176<br />
Homburg/Saar<br />
Leiter: Prof. Dr. K. Faßbender, Neurologische<br />
Universitätsklinik der Universität des<br />
Saarlandes, 66421 Homburg/Saar<br />
Sprecher: PD Dr. U. Dillmann, Neurologische<br />
Klinik, Universitätskliniken des Saarlandes,<br />
Kirrberger Str., 66421 Homburg/Saar,<br />
Tel.: 06841/162-4115, Fax:<br />
06841/162-4122<br />
Muskelsprechstunde: OA PD Dr. U. Dillmann,<br />
Dr. P. Kostopoulos, Dr. Pour-Ebrahim,<br />
Di., Mi. und Do. von 10.00-13.00 Uhr,<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841/1624138<br />
ALS-Sprechstunde: PD Dr. U. Dillmann, Dr.<br />
Pour-Ebrahim, nach Voranmeldung, Tel.:<br />
06841/1624138<br />
Myasthenie-Sprechstunde: OA Dr. K. Rubrecht,<br />
n. Voranmeldung, Tel.: 06841/<br />
1624138<br />
in Kooperation mit:<br />
Universitätsaugenklinik: OÄ PD Dr. B. Käsmann-Kellner,<br />
nach Voranmeldung, Tel.:<br />
06841/1622312<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität:<br />
Prof. Dr. W. Henn, nach Voranmeldung,<br />
Tel.:06841/1626605
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />
OA Dr. M. G. Shamdeen, nach<br />
Voranmeldung, Tel.: 06841/1628343<br />
Medizinische Universitätsklinik III, Kardiologie:<br />
Dr. M. Kindermann, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 06841/1623300<br />
Orthopädische Universitätsklinik: Dr. J.<br />
Jung, nach Voranmeldung, Tel.: 06841/<br />
1624506<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie: Prof. Dr.<br />
W. Feiden, Tel.: 06841/1623865 oder<br />
1623863<br />
Medizinische Universitätsklinik V, Pulmologie:<br />
Prof. Dr. G. W. Sybrecht, Dr. Gröschel,<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841/1623605<br />
Leipzig<br />
Leiter/Sprecher: OÄ Dr. med. Petra Baum,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Leipzig AöR, Liebigstr. 20,<br />
04103 Leipzig, Tel.: 0341/9724248, Fax:<br />
0341/9724219, E-Mail: petra.baum@medizin.uni-leipzig.de<br />
Stellv. Sprecher: Dr. med. Peter Günther,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Leipzig AöR, Liebigstr. 20,<br />
04103 Leipzig, Tel.: 0341/9724310, Fax:<br />
0341/9724219, E-Mail: peter.guenther@<br />
medizin.uni-leipzig.de<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene: OÄ<br />
Dr. med. Petra Baum, Tel.: 0341/9724302<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde: Prof.<br />
Dr. med. Andreas Merkenschlager, Neuropädiatrische<br />
Abteilung, Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />
Leipzig, Liebigstr. 20a,<br />
04103 Leipzig, Tel.: 0341/9726321<br />
Myopathologie: Prof. Dr. med. Wittekind,<br />
komm. Leiter, Selbst. Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
Universitätsklinikum Leipzig,<br />
Liebigstr. 26, 04103 Leipzig, Tel.: 0341/<br />
9715000, Fax: 0341/9715009<br />
Genetische Beratung und molekulargenetische<br />
Diagnostik: Prof. Dr. med. Eberhard<br />
Passarge, komm. Leiter, Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik, Universitätsklinikum Leipzig,<br />
Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103<br />
Leipzig, Tel.: 0341/9723800, E-Mail:<br />
humangenetik@medizin.uni-leipzig.de;<br />
www.humangenetik.uniklinikum-leipzig.de<br />
Soziale Betreuung:<br />
<strong>für</strong> Neurologie: Frau Helm, Tel.: 0341/<br />
9717184<br />
<strong>für</strong> pädiatrische Altersgruppen: A. Keller,<br />
Tel.: 0341/9726206<br />
Magdeburg<br />
Anhang<br />
Leiter und Sprecher des Muskelzentrums:<br />
Prof. Dr. med. Helmut Feistner, OA der<br />
Klinik<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. med. Stefan Vielhaber,<br />
Ltd. OA und Leiter der Muskelambulanz<br />
Universitätsklinikum Otto-von-Guericke,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie Leipziger Str. 44<br />
(Haus 60B), 39120 Magdeburg, Tel.:<br />
0391/6715031 (Poliklinik), Fax: 0391/<br />
6721684, E-Mail: stefan.vielhaber@ med.<br />
ovgu.de<br />
Allgemeine Muskelsprechstunde einschließlich<br />
EMG-Untersuchung (Prof. Dr.<br />
Vielhaber, Prof. Feistner, Dr. Matzen): Mo.<br />
und Di., nach telefonischer Vereinbarung,<br />
Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />
ALS/MND-Sprechstunde (Prof. Dr. Vielhaber,<br />
Prof. Feistner): Mo. und Di., Tel.:<br />
0391/6715031 (Poliklinik)<br />
199
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde und<br />
Myosonographie in Zusammenarbeit mit<br />
der Kinderklinik und dem radiologischem<br />
Zentrum (Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Dr. Mohnike,<br />
PD Dr. von Rohden, Prof. Feistner),<br />
Mo. und Di., Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />
Myasthenie-Sprechstunde und chronisches<br />
Müdigkeitssyndrom (Prof. Dr. Vielhaber,<br />
Dr. Matzen, Prof. Feistner):<br />
Mo. und Di., Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />
Muskel-MRT, Protonen-MR Spektroskopie,<br />
Energiestoffwechseluntersuchungen<br />
(Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Kunz): Tel.:<br />
0391/6715031 (Koordination: Prof. Dr.<br />
Vielhaber)<br />
Orthopädische Spezialsprechstunde (PD.<br />
Dr. J. Franke): Tel.: 0391/6714050 (Klinik<br />
<strong>für</strong> Orthopädie)<br />
Molekulargenetisches Labor, Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik (Prof. Zenker, Dr. S. Jakubiczka):<br />
Tel.: 0391/6715343, 6715063<br />
Genetische Beratungsstelle, Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik (Prof. Zenker, Dr. P. Muschke):<br />
Tel: 0391/6717230<br />
Sozialdienst des Uniklinikums und weitere<br />
Informationen (Hilfsmittelversorgung usw.):<br />
Tel.: 0391/6715746 (Frau Hollstein)<br />
Mainz<br />
Leiter: Prof. Dr. Wilfred Nix, Ltd. OA Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsmedizin,<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />
Sprechstunden:<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Ambulanz <strong>für</strong> Muskelerkrankungen<br />
und Spezialambulanzen:<br />
Prof. Dr. Wilfred Nix und Dr. Thomas Wil-<br />
200<br />
helm-Schwenkmezger. Ratsuchenden<br />
Personen wird ein Fragebogen zugeschickt.<br />
Darin sind die Beschwerden zu<br />
benennen sowie die bisherige Diagnostik.<br />
Weiter sind ärztliche Vorbefunde beizulegen.<br />
Mit diesen Informationen kann ein<br />
Besuch gut geplant und zeitnah vorbereitet<br />
werden. Anmeldung Tel.: 06131/17-<br />
5486<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Neuromuskuläre Ambulanz der Universitätsmedizin,<br />
Langenbeckstr. 1, 55131<br />
Mainz. Prof. Dr. Bernd Reitter, Anmeldung<br />
Tel.: 06131/17-2104<br />
Humangenetische Sprechstunde, Fachgebiet<br />
Humangenetik im Medizinischen Versorgungszentrum<br />
(MVZ) der Universitätsmedizin<br />
Mainz, Gebäude 601, 4. Stock,<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, Anmeldung<br />
Tel. 06131/17-3871, Sprechstunden<br />
Mo.-Fr. 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kontakte:<br />
Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, Labor Maligne<br />
Hyperthermie, Universitätsmedizin, Langenbeckstr.<br />
1, 55131 Mainz. Dr. Irene Tzanova,<br />
Anmeldung Tel.: 06131/17-6568. Dr.<br />
Tzanova ist über die Zentrale der Universitätsmedizin<br />
oder über Funk zu erreichen<br />
06131-171- Funk 1946496<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsmedizin,<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz,<br />
OD Dr. Harald Müller, Tel.: 06131/176718<br />
Katholisches Klinikum Mainz, Klinik <strong>für</strong><br />
Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin,<br />
Dr. Budan, Anmeldung Tel.: 06131/<br />
147388<br />
Villa Metabolica, 55131 Mainz, Langenbeckstr.2.<br />
Anmeldung Tel.: 06131/17-5754
Marburg-Gießen-Kassel<br />
Sprecher: PD Dr. B. Tackenberg, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Marburg, Rudolf-Bultmann-Str. 8,<br />
35033 Marburg, Sprechstunde Do. 9-12<br />
Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 06421/586-<br />
5200, E-Mail: tackenbb@staff.unimarburg.de<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
PD Dr. B. Tackenberg, Universitätsklinikum<br />
Marburg, Rudolf-Bultmann-Str. 8, 35033<br />
Marburg, Sprechstunde Do. 9-12 Uhr nach<br />
Vereinbarung, Tel.: 06421/586-5205<br />
PD Dr. H. Krämer, Dr. M. Tschernatsch,<br />
Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen, Am Steg 14, 35392 Gießen,<br />
Sprechstunde Mo., Mi. 8-13 Uhr nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 0641/9945317<br />
Prof. Dr. A. Ferbert, OA J. Forster, Neurologische<br />
Klinik, Klinikum Kassel Mönchebergstr.<br />
41-43, 34125 Kassel, Sprechstunden<br />
Mo., Mi., Fr. 9.30 bis 12 Uhr nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 0561/9803400<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden<br />
PD Dr. B. Wilken, Dr. G. Schreiber, Neuropädiatrie<br />
mit Sozialpädiatrischem Zentrum,<br />
Klinikum Kassel, Mönchebergstr. 41-<br />
43, 34125 Kassel, Tel.: 0561/9803096<br />
Prof. Dr. B. Neubauer, PD Dr. A. Hahn, Abteilung<br />
Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie<br />
Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />
GmbH Standort Gießen, Feulgenstr. 12<br />
35392 Gießen, Sprechstunde Mo.-Fr. 9-12<br />
Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 0641/<br />
9943481<br />
Humangenetik<br />
Prof. Dr. M. Koch, Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Gießen und<br />
Marburg GmbH, Standort Marburg, Bahn-<br />
hofstr. 7, 35033 Marburg, Tel.: 06421/286-<br />
6269<br />
Prof. Dr. U. Müller, Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />
GmbH, Standort Gießen, Schlangenzahl<br />
14, 35392 Gießen, Tel.: 0641/9941600<br />
Neuropathologie<br />
Prof. Dr. A. <strong>Page</strong>nstecher, Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg,<br />
Baldingerstr., 35043 Marburg, Tel.:<br />
06421/28-62282<br />
Prof. Dr. med. T. Acker, Dr. A. Schänzer, Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH, Standort<br />
Gießen, Arndtstr. 16, 35392 Gießen,<br />
Tel.: 0641/99-41181<br />
Prof. Dr. Dr. G. F. Walter, Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
– Department Neuropathologie<br />
Klinikum Kassel GmbH, Mönchebergstr.<br />
41-43, 34125 Kassel, Tel.: 0561/980-4001<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
(Rostock, Greifswald)<br />
Anhang<br />
Leiter/Sprecher <strong>für</strong> Greifswald: Prof. Dr. H.<br />
Lauffer, Leiter der Abteilung Neuropädiatrie/Stoffwechselerkrankungen<br />
im Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Soldmannstr.<br />
15,17487 Greifswald, Tel.: 03834/<br />
86-6337, Fax: 03834/86-7359, E-Mail:<br />
Lauffer@uni-greifs-wald.de<br />
Leiter <strong>für</strong> Rostock: Prof. Dr. R. Benecke,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik, Gehlsheimer<br />
Str. 20,18157 Rostock, Tel.:<br />
0381/494-9511, Fax: 0381/494-9512,<br />
E-Mail: reiner.benecke@med.uni-rostock.<br />
de<br />
201
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Sprecher <strong>für</strong> Rostock: Prof. Dr. Dr. J. Pahnke,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik –<br />
NRL/NML, 18147 Rostock, Gehlsheimer<br />
Str. 20, 18147 Rostock, Tel.: 0381/494-<br />
4700, Fax: 0381/494-4702, E-Mail:<br />
jens.pahnke@med.uni-rostock.de<br />
Rostock<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. R. Benecke,<br />
Gehls heimer Str. 20, 18147 Rostock, Tel.:<br />
0381494-9511, Fax: 0381/494-9512<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: Di. 9-12<br />
Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über Tel.:<br />
0381/494-5276<br />
Neuroimmunologische Sprechstunde: Mo.<br />
8-15Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über<br />
Tel.: 0381/494-9579<br />
Neurogenetische Sprechstunde: Fr. 9-12<br />
Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über Tel.:<br />
0381/494-5276<br />
ALS-Sprechstunde: Anmeldung in der<br />
Poliklinik über Tel.: 0381/494-5276<br />
Neuromuskuläres Labor (NML)/Neuropathologie:<br />
Ansprechpartner Prof. Dr. Dr. J.<br />
Pahnke, Tel.: 0381/494-4700, Anmeldung<br />
zur histologischen Untersuchung auch unter<br />
Tel.: 0381/494-4703 (Herr Brüning)<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendneuropsychiatrie/Psychotherapie:<br />
Ansprechpartner<br />
Prof. Dr. F. Häßler, OA Dr. J. Buchmann,<br />
18147 Rostock, Gehlsheimer Str. 20, Tel.:<br />
0381/494-9520, Fax: 0381/494-9522, E-<br />
Mail: frank.haessler@med.uni-rostock.de;<br />
E-Mail: johannes.buchmann@med.unirostock.de<br />
Kinder- und Jugendklinik, 18057 Rostock,<br />
Rembrandtstr. 16, Tel.: 0381/494-7004/83,<br />
Fax: 0381/494-7002<br />
202<br />
Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik, Ansprechpartner:<br />
Position derzeit vakant,<br />
Tel.: 0381/494-7004/83, Fax: 0381/494-<br />
7002<br />
Unfallchirurgische Klinik und Poliklinik<br />
(Muskel-/Nervenentnahme), 18057 Rostock,<br />
Schillingallee 35, Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. Mittlmeier/OÄ Dr. A. Wichelhaus,<br />
Tel.: 0381/494-6054, Fax: 0381/494-6002,<br />
E-Mail: alice.wichelhaus@med.uni-rostock.<br />
de<br />
Abteilung Neurochirurgie, Chirurgische<br />
Klinik und Poliklinik, 18057 Rostock, Schillingallee<br />
35, Ansprechpartner: Prof. Dr.<br />
J. Piek, Tel.: 0381/494-6439, Fax: 0381/<br />
494-6438, E-Mail: juergen.piek@med.<br />
uni- rostock. de<br />
Rheumatologie, Abteilung Innere Medizin,<br />
Südstadt-Klinikum, Südring 81, 18059<br />
Rostock, Tel.: 0381/4401-5000, Fax:<br />
0381/4401-5009<br />
Vorpommern<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Ulf Schminke,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
der Ernst-Moritz-Arndt-<br />
Universität Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Str.,<br />
17475 Greifswald, Tel.: 03834/<br />
866819, Fax: 03834/866806, E-Mail: Ulf.<br />
Schminke@uni-greifswald.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald,<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17487 Greifswald,<br />
Tel.: 03834/866832 (nach Vereinbarung)<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17475 Greifswald,<br />
Prof. Dr. H. Lauffer, Tel.: 03834/86-<br />
6337, OÄ Dr. Ch. Burtzlaff, Tel.: 03834/86-<br />
6363, Fax: 03834/86-7359
Klinik <strong>für</strong> Kinderchirurgie, Ferdinand-Sauerbruch-Str.,<br />
17487 Greifswald; Prof. Dr.<br />
W. Barthlen, Tel.: 03834/86-7025, Fax:<br />
03834/86-7038<br />
Klinik <strong>für</strong> Orthopädie, Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />
(Bettenhaus), 17487 Greifswald;<br />
Prof. Dr. H. Merk, Tel.: 03834/86-7051,<br />
Fax: 03834/86-7052<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie, Ferdinand-Sauerbruchstr.,<br />
17487 Greifswald; Dr. W.<br />
Kleist, Tel.: 03834/86-6159, Fax: 03834/<br />
86-6164<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie, Abteilung Neuropathologie,<br />
F.-Loeffler-Str. 23e, 17487 Greifswald;<br />
PD Dr. S. Vogelgesang, Tel.:<br />
03834/86-5716, Fax: 03834/86-5704<br />
Zentrum <strong>für</strong> Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,<br />
Rotgerberstr. 8, 17487 Greifswald;<br />
Prof. Dr. G. Meyer, Prof. Dr. W. Sümnig,<br />
Tel.: 03834/86-7166-68, Fax: 03834/86-<br />
7171<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Fleischmannstr.<br />
42-44, 17487 Greifswald; (molekulargenetische<br />
Diagnostik), Tel.: 03834/86-5370,<br />
Fax: 03834/86-5393, Dr. U. Kordaß (genetische<br />
Beratung nach Vereinbarung),<br />
Tel.: 03834/86-5391, Fax: 03834/86-5393,<br />
Prof. Dr. M. Wehnert (molekulare Gen-<br />
Identifizierung), Tel.: 03834/86-5374<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum Greifswald,<br />
Makarenkostr. 8, 17491 Greifswald; Dr. P.<br />
Müller, Tel.: 03834/875227, Fax: 03834/<br />
875111<br />
Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie: Greifswalder<br />
Str. 11c, 17495 Karlsburg, Prof. Dr. H.<br />
Brinkmeier, Tel.: 03834/86-19319<br />
Neurologisches Rehabilitationszentrum,<br />
BDH-Klinik Greifswald, Prof. Dr. T. Platz,<br />
Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald,<br />
Tel.: 03834/871-0, Fax 03834/871-<br />
102<br />
Dünenwaldklinik Insel Usedom<br />
Fachklinik <strong>für</strong> kardiologische, pneumologische<br />
und orthopädische Rehabilitation,<br />
Klinik <strong>für</strong> Anschlussrehabilitation/AHB, Dünenstr.<br />
1, 17449 Seebad Trassenheide; CA<br />
Dr. H. Seidlein, Tel.: 038371/70211, Fax:<br />
038371/70199<br />
Münster/Westfalen<br />
(Höxter)<br />
Anhang<br />
Sprecher: Prof. Dr. E. B. Ringelstein, Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster,<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129<br />
Münster, Tel.: 0251/83-48172, Fax: 0251/<br />
83-48199<br />
Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. B.<br />
Dworniczak, Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />
WWU, Vesaliusweg 12-14, 48129 Münster,<br />
Tel.: 0251/83-55430, Fax: 0251/83-56995<br />
Koordinator: Prof. Dr. P. Young, Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster,<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129<br />
Münster, Tel.: 0251/83-48331, Fax: 0251/<br />
83-45059, E-Mail: young@uni-muenster.de<br />
Universitätsklinikum Münster<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie (Direktor:<br />
Prof. Dr. Ringelstein), Albert-Schweitzer-Str.<br />
33, 48149 Münster<br />
Neuromuskuläre und Neurogenetische<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene, Prof. Dr. P.<br />
Young, Sprechzeiten nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 0251/83-48016, Fax: 0251/83-48181<br />
203
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Labor <strong>für</strong> Neurologische Molekulardiagnostik,<br />
Prof. Dr. P. Young, Tel.: 0251/83-<br />
48178, Fax: 0251/83-48181<br />
Sektion Schlafmedizin (mit nicht-invasiver<br />
Heimbeatmung), Prof. Dr. P. Young, Tel.:<br />
0251/83-48337, Fax: 0251/83-48336<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
(Direktor: Prof. Dr. Harms), Bereich Neuropädiatrie<br />
(Leiter: Prof. Dr. Kurlemann), Albert-Schweitzer-Str.<br />
33, 48149 Münster,<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde, Prof.<br />
Dr. Kurlemann, Dr. Fiedler, Sprechzeiten:<br />
Mo.-Fr. 8.15-12.30 Uhr, Terminvereinbarung:<br />
Tel.: 0251/83-47774, Fax: 0251/83-<br />
47765<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik – Innere<br />
Medizin C, Kardiologie (Direktor/Kommissarische<br />
Leitung: Prof. Dr. L.Eckardt und<br />
Prof. Dr. H. Reinicke), Albert-Schweitzer-<br />
Str. 33, 48149 Münster, Kardiologische<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,Sprechzeiten<br />
nach Vereinbarung, Tel.: 0251/83-<br />
47622, Fax: 0251/83-47621<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie (Direktor:<br />
Prof. Dr. Stummer), Albert-Schweitzer-Str.<br />
33, 48149 Münster, Sprechzeiten<br />
nach Vereinbarung, Tel.: 0251/83-48005,-<br />
48006, Fax: 0251/83-47479<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Orthopädie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Gosheger), Albert-Schweitzer-Str.<br />
33, 48149 Münster,<br />
Neuroorthopädische Sprechstunde,<br />
Sprech zeiten nach Vereinbarung, Tel.:<br />
0251/83-47950, -48010, Fax: 0251/83-<br />
47989<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie (Direktor: Prof.<br />
Dr. Paulus), Domagkstr. 19, 48149 Münster,<br />
Tel.: 0251/83-56967, Fax: 0251/83-<br />
56971<br />
204<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik (Direktor: Prof.<br />
Dr. Wieacker), Vesaliusweg 12-14, 48149<br />
Münster, Humangenetische Beratung,<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung, Tel.:<br />
0251/83-55424, Fax: 0251/83-56995<br />
Molekulargenetische Diagnostik, Prof. Dr.<br />
Dworniczak, Tel.: 0251/83-55430, Fax:<br />
0251/83-56995<br />
Klinikum Osnabrück, Ansprechpartnerin<br />
Frau Lindinger, Ambulanzsekretariat Neurologische<br />
Klinik des Klinikum Osnabrück<br />
GmbH, Tel.: 0541/405-6555<br />
Weserbergland-Klinik Höxter<br />
Grüne Mühle 90, 37669 Höxter, Tel.:<br />
05271/98-0, Fax: 05271/98-4444<br />
Abteilung <strong>für</strong> Physikalische Therapie (Ltd.<br />
Arzt Dr. Diercks), Tel.: 05271/98-2320, Fax:<br />
05271/98-2393<br />
Abteilung <strong>für</strong> Orthopädie (CA Dr. Heinze),<br />
Tel.: 05271/98-2360, Fax: 05271/98-2319<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie (CA Dr. Dechant),<br />
Tel.: 05271/98-2330, Fax: 05271/98-2390<br />
Nordrhein<br />
(Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen,<br />
Köln, Wuppertal)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. W. F. Haupt, Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der Universität<br />
zu Köln, Joseph-Stelzmann-Str. 9,<br />
50937 Köln, Tel.: 0221/478-4007<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. K. Zerres, Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum der<br />
RWTH, Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen<br />
Aachen<br />
Kontakt <strong>für</strong> Erwachsene: Universitätsklinikum<br />
RWTH Aachen, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Neuromuskuläre Ambulanz, Pauwelsstr.<br />
30, 52074 Aachen, Tel.: 0241/8089605
(Mo.-Do. 9.00-14.00 Uhr), Fax: 0241/8033<br />
89605, E-Mail: jschmitz@ukaachen.de<br />
Kontakt <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (bis<br />
zum 17. Lebensjahr): Universitätsklinikum<br />
RWTH Aachen, Klinik <strong>für</strong> Kinder-und Jugendmedizin,<br />
Neuropädiatrische Ambulanz,<br />
Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen, Tel.:<br />
0241/8088773, Fax: 0241/8082484<br />
Humangenetische Sprechstunde: Prof. Dr.<br />
Klaus Zerres, E-Mail: kzerres@ukaachen.<br />
de, E-Mail: Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn,<br />
srudnikschoeneborn@ukaachen.<br />
de, Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />
der RWTH, Pauwelsstr. 30,<br />
52074 Aachen, Tel.: 0241/8080178, Fax:<br />
0241/8082580<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
der RWTH Aachen, Direktor: Prof.<br />
Dr. J. Weis, Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen,<br />
Tel.: 0241/8089428, Fax: 0 241/8082416,<br />
E-Mail: neuropathologie@ukaachen.de,<br />
www.neuropathologie.ukaachen.de<br />
Bonn<br />
Prof. Dr. T. Klockgether, Direktor der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Rheinische<br />
Friedrich-Wilhelms-Universität, Sigmund-<br />
Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />
Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />
PD Dr. C. Kornblum, Dr. J.<br />
Reimann, Dr. D. Anhuf, Dr. L. Lachenmayer;<br />
Tel.: 0228/287-15714<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale Erkrankungen<br />
und Myotone Dystrophien: PD<br />
Dr. C. Kornblum, Tel.: 0228/287-15714<br />
Muskellabor: Organisatorische Leitung: PD<br />
Dr. C. Kornblum, Ärztliche Mitarbeiter: Dr.<br />
J. Reimann, Dr. D. Anhuf, TA: K. Kappes-<br />
Horn, K. Tolksdorf, M. Stepien-Mering,<br />
Tel.: 0228/287-16391, Terminvergabe <strong>für</strong><br />
Anhang<br />
die oben genannten Spezialambulanzen<br />
nach Vereinbarung (Frau Gilles, Tel.:<br />
0228/287-15714)<br />
Düsseldorf<br />
Prof. Dr. H.-P. Hartung, Direktor der Neurologischen<br />
Klinik, Ansprechpartner: OA<br />
Prof. Dr. S. Jander, OA Prof. Dr. B. Kieseier,<br />
Dr. P. Zickler<br />
Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen,<br />
Tel.: 0211/811-7887, Fax: 0211/811-6282,<br />
www.neurologie.uni-duesseldorf.de<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde: Prof.<br />
Dr. Ertan Mayatepek, Klinik <strong>für</strong> allgemeine<br />
Pädiatrie der Univ. Düsseldorf, Moorenstr.<br />
5, 40225 Düsseldorf, Voranmeldung, Tel.:<br />
0211/8117640<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Düsseldorf, Direktor: Prof. Dr.<br />
Guido Reifenberger, Ansprechpartnerin:<br />
PD Dr. Eva Neuen-Jacob, Tel.: 0211/81-<br />
18662, Fax: 0211/81-17804, E-Mail: Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
Essen<br />
Neurologische Universitätsklinik Essen,<br />
Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener F.A.H.A.,<br />
Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: OÄ Dr. S. -<br />
Koeppen, Tel.: 0201/723-2804, -2730<br />
Sekretariat, Fax: 0201/723-5176<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche:<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum,<br />
Leit. Ärztin PD Dr. U. Schara, Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />
Essen, Hufelandstr. 55,<br />
45122 Essen, Mo.-Fr. nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 0201/723-2176, Fax: 0201/723-2333<br />
205
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Köln<br />
Neurologische Muskelsprechstunde: Prof.<br />
Dr. W.F. Haupt, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie der Univ. zu Köln, Direktor:<br />
Prof. Dr. G. R. Fink, Joseph-Stelzmann-Str.<br />
9, 50937 Köln, Di. 9.00-13.00 Uhr nach<br />
Voranmeldung, Tel.: 0221/478-4015<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde: OA Dr.<br />
P. -Herkenrath, PD Dr. J.-C. von Kleist-<br />
Retzow, Universitätskinderklinik Köln, Joseph-Stelzmann-Str.<br />
9, 50924 Köln, Tel.:<br />
0221/478-5900<br />
Sozialberatung: Veronika Wiesner (nur Eltern-Beratung),<br />
Di. von 9.00-14.00 Uhr u.<br />
Do. von 10.00-13.00 Uhr, Tel.: 0221/478-<br />
3724<br />
Humangenetische Sprechstunde: Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik der Universität Köln,<br />
Kerpener Str. 34, 50931 Köln, Direktorin:<br />
Prof. Dr. B. Wirth, Tel.: 0221/47886464,<br />
Fax: 0221/478-86465, E-Mail: Brunhilde.Wirth@uk-koeln.de;<br />
Dr. Raoul Heller,<br />
Tel.: 0221/47886832, E-Mail: Raoul.Heller@uk-koeln.de;<br />
Dr. Anne Baasner, Tel.:<br />
0221/47886826, E-Mail: Anne.Baasner@<br />
uk-koeln.de; Dr. Jutta Becker, Tel.:<br />
0221/47886835, E-Mail: Jutta.Becker@ukkoeln.de;<br />
Dr. Eric Hahnen, Tel.: 0221/<br />
47886825, E-Mail: Eric.Hahnen@ukkoeln.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Klinikum<br />
der Universität zu Köln, Direktorin: Prof. Dr.<br />
M. Deckert, Ansprechpartnerin: Dr. A.<br />
Brunn, Tel.: 0221/478-6354, Fax: 0221/<br />
478-7237, E-Mail: anna.brunn@unikoeln.de<br />
Wuppertal<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie und klinische Neurophysiologie,<br />
HELIOS Klinikum Wuppertal, Universitätsklinikum<br />
Witten/Herdecke, Heusnerstr.<br />
206<br />
40, 42283 Wuppertal, Direktor: Prof. Dr. S.<br />
Isenmann, Ansprechpartner: PD Dr. C.-A.<br />
Haensch, Tel.: 0202/896-2913, Fax: 0202/<br />
896-1788, E-Mail: carl-albrecht.haensch@<br />
helios-kliniken.de, Terminvereinbarung unter<br />
Tel.: 0202/896-2641 (Frau Jandt-Scheler)<br />
Kooperierende Kliniken und Institute:<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde, HELIOS Klinikum,<br />
Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal,<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Wirth,<br />
Tel.: 0202/896-3833, Fax: 0202/896-3834<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Heinrich-<br />
Heine-Universität Düsseldorf, Moorenstr.<br />
5, 40225 Düsseldorf, Ansprechpartnerin:<br />
PD Dr. Eva Neuen-Jacob, Tel.: 0211/<br />
8118662, E-Mail: neuen-jacob@med.<br />
uni-duesseldorf.de<br />
Medizinische Klinik/Abteilung Rheumatologie,<br />
St. Josef Krankenhaus Wuppertal,<br />
Bergstr. 6-12, 42105 Wuppertal, Ansprechpartner:<br />
PD Dr. Helmut E. Stierle,<br />
Tel.: 0202/485-2201, Fax: 0202/485-2209,<br />
E-Mail: sekretariat.irh@sjzw.de<br />
Institut <strong>für</strong> Praenatale Medizin und Humangenetik<br />
Wuppertal, Wall 32-34, 42103<br />
Wuppertal, Ansprechpartnerin: Dr. Eva-<br />
Christina Prott, Tel.: 0202/4595959, Fax:<br />
0202/4595960<br />
HELIOS Schlaflabor Wuppertal, Heusnerstr.<br />
40, 42283 Wuppertal, Ansprechpartner:<br />
PD Dr. C.-A. Haensch, E-Mail:<br />
carl-albrecht.haensch@helios-kliniken.de
Nordwest<br />
(Bremen, Oldenburg, Rotenburg/<br />
Wümme, Sande, Westerstede)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. A. Engelhardt,<br />
CA der Neurologischen Klinik, Evangelisches<br />
Krankenhaus Oldenburg, Steinweg<br />
13-17, 26122 Oldenburg, Tel.: 0441/236-<br />
414<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
Bremen<br />
PD Dr. S. Probst-Cousin, Neurologische<br />
Klinik, Zentralkrankenhaus Bremen Ost,<br />
Züricher Str. 40, 28235 Bremen. Tel.:<br />
0421/408-2566<br />
PD Dr. Svenja Happe, Institut <strong>für</strong> Klinische<br />
Neurophysiologie, Zentralkrankenhaus<br />
Bremen Ost, Tel.: 0421/408-2370, Fax:<br />
0421/408-2375, E-Mail: svenja.happe@<br />
klinikum-bremen-ost.de<br />
Rehazentrum Friedehorst: PD Dr. M.<br />
Spranger, Ltd. Arzt des Neurologischen<br />
Rehazentrums Friedehorst, Rotdornallee<br />
64, 28717 Bremen, Tel.: 0421/6381-501<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum, Friedrich-<br />
Karl-Str. 55, 28205 Bremen, Dr. Burkhard<br />
Mehl, Leit. Arzt des Kinderzentrums, Klinikum<br />
Bremen Mitte, Tel.: 0421/4973368<br />
Dr. B. Rommel, Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik<br />
und Genetische Beratung, Leobener Str.,<br />
ZHG, 28359 Bremen; Tel.: 0421/2182589<br />
Prof. Dr. Markus Bergmann, CA der Neuropathologie,<br />
Klinikum Bremen Mitte, St.-<br />
Jürgen-Str. 1, 28177 Bremen, Tel.: 0421<br />
/4972561, Fax:0421/4972568, E-Mail:<br />
markus.bergmann@klinikum-bremenmitte.de<br />
Anhang<br />
Oldenburg<br />
Prof. Dr. A. Engelhardt, CA der Neurologischen,<br />
Klinik, Ev. Krankenhaus Oldenburg,<br />
Steinweg 13-17, 26122 Oldenburg,<br />
Tel.: 0441/236-414, E-Mail: dr.andreas.<br />
engelhardt@evangelischeskrankenhaus.de<br />
Neuropädiatrie: Prof. Dr. Ch. Korenke, CA<br />
der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Klinikum<br />
Oldenburg gGmbH, Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin, Elisabeth-Kinderkrankenhaus,<br />
Rahel-Straus-Str. 10, 26133<br />
Oldenburg, Tel.: 0441/403-2010, Fax:<br />
0441/403-2031<br />
Dr. M. Wagner, Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Oldenburg, Cloppenburger Str. 361,<br />
26133 Oldenburg, Tel.: 0441/969670<br />
Dr. P. Steuernagel, Medizinische Genetik,<br />
Klinikum Oldenburg, Dr.-Eden-Str. 10,<br />
26133 Oldenburg, Tel.: 0441/403-2406, E-<br />
Mail: humangenetik@klinikum-oldenburg.<br />
de<br />
Dr. N. Eilers, CA der Neurologischen Abteilung,<br />
Rehabilitationszentrum Oldenburg,<br />
Brandenburger Str. 31, 26133 Oldenburg;<br />
Anfragen zur Reha-Behandlung: Dr. Eilers,<br />
Tel.: 0441/4052454<br />
<strong>DGM</strong> Sozialberatungsstelle: Neuromuskuläres<br />
Zentrum Nordwest: Susann Hylla,<br />
Marienstr. 11, 26121 Oldenburg; Sprechstunde<br />
Di. 8.00-13.00 Uhr, Tel.: 0441/<br />
236649, Fax: 0441/236650, E-Mail:<br />
susann.hylla@dgm.org<br />
Rotenburg (Wümme)<br />
Prof. Dr. R. Kiefer, CA der Neurologischen<br />
Klinik, Diakoniekrankenhaus, Elise-Averdieck-Str.<br />
17, 27283 Rotenburg, Neuromuskuläre<br />
Sprechstunde: Tel.: 04261/<br />
772218, Fax: 04261/772533, E-Mail: kiefer<br />
@diako-online.de<br />
207
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Sande<br />
Prof. Dr. R. Rohkamm, CA der Neurologischen<br />
Klinik, Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch,<br />
Hauptstr., 26452 Sande, Tel.:<br />
04422/801-401, -404<br />
Westerstede<br />
Prof. Dr. S. Kotterba, CÄ der Neurologischen<br />
Klinik, Ammerland-Klinik, Lange Str.<br />
38, 26655 Westerstede, Anmeldung Tel.:<br />
04488/50-3370<br />
Rhein-Main<br />
(Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt,<br />
Wiesbaden)<br />
Geschäftsstelle, Sprecher des Zentrums:<br />
Prof. Dr. D. Claus, Klinikum Darmstadt,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie Klinische Neurophysiologie,<br />
Heidelberger Landstr. 379,<br />
64297 Darmstadt, Tel.: 06151/107-4501.<br />
Fax: 06151/107-4599, E-Mail: d.claus@<br />
t-online.de<br />
Ansprechpartner: Klinikum Darmstadt, Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie Klinische Neurophysiologie,<br />
Adresse: 64297 Darmstadt, Heidelberger<br />
Landstr. 379, Tel.: 06151/107-4501,<br />
Fax: 06151/107-4599, Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. D. Claus, Sprechzeiten: Do. und<br />
Fr. von 11-13 Uhr, Ernährungsberatung:<br />
Brigitte Söder, Tel.: 06151/107-4555<br />
<strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik, Wiesbaden,<br />
Adresse: 65191 Wiesbaden, Aukammallee<br />
33, Tel.: 0611/577-431, Fax:<br />
0611/577-311, E-Mail: schrank.neuro@<br />
dkd-wiesbaden.de, Ansprechpartner: Dr.<br />
B.Schrank, Sprechzeiten: Sprechstunde<br />
nur nach Vereinbarung, Mo-Do 8.00-13.00<br />
u. 14.00-17.00, Fr. 8.00-13.00<br />
Neurologische Klinik, JW Goethe Universität<br />
Frankfurt, Adresse: Th.-Stern-Kai 7,<br />
60590 Frankfurt, Tel.: 069/6301-6395, Fax:<br />
208<br />
069/6301-6842, E-Mail: u.ziemann@em.<br />
uni-frankfurt.de, f.trostdorf@em.uni-frankfurt.de,<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. U. Ziemann,<br />
Dr. F. Trostdorf, Sprechzeiten: Fr.<br />
9.15-11.15 Uhr<br />
O.A. Dr. K. Isenhardt, Neurologische Klinik,<br />
Klinikum Aschaffenburg, Am Hasenkopf,<br />
63739 Aschaffenburg, E-Mail: klaus.isenhardt@klinikum-aschaffenburg.de<br />
Kardiologie<br />
Klinikum Darmstadt, Medizinische Klinik 1;<br />
Grafenstr. 9; 64283 Darmstadt; Dr. K. H.<br />
Tischer; Tel.: 06151/107-6425; E-Mail:<br />
karl-heinz.tischer@klinikum-damstadt.de;<br />
Sprechstunde nach Vereinbarung<br />
Neuropathologie<br />
Neurologisches Institut der Universität<br />
Frankfurt (Edinger-Institut); Adresse:<br />
60528 Frankfurt, Heinrich-Hoffmann-Str.<br />
7; Tel.: 069/6301-84168; Fax: 069/84150;<br />
E-Mail: karl-heinz.plate@kgu.de; dominique-suzanne.tews@kgu.de;michel.mittelbronn@kgu.de;www.kgu.de/ni/Mittelbronn1.html;<br />
klaus.mueller2@kgu.de;<br />
patrick.harter@kgu.de; Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. K.H. Plate; homepage www.<br />
kgu.de/ni; Prof. Dr. Michel Mittelbronn, PD<br />
Dr. D. S. Tews, PD Dr. K. Müller, Dr. Patrick<br />
Harter; Sprechzeiten: Mo.-Fr. 9-15 Uhr<br />
Neuropädiatrie<br />
Abteilung Neuropädiatrie, Zentrum Für<br />
Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Klinik<br />
I, J.W. Goethe Univ. Frankfurt, PD Dr.<br />
Kieslich, Adresse: Theodor-Stern-Kai 7,<br />
60590 Frankfurt, Tel.: 069 6301<br />
5560/5725, Fax: 069 6301 5765, E-Mail:<br />
matthias.kieslich@kgu.de, WEB. www.<br />
zkikgu.de/neurologie.htm, Sprechzeiten:<br />
Mo-Frei 9-15,30 Uhr, Tel.: 069/6301-5560/<br />
-5725, Spezialitäten: Neurometabolisches<br />
Labor
Dr. J. Seeger, <strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik,<br />
Fachbereich Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung,<br />
Adresse: <strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik,<br />
Wiesbaden, Aukammallee 33, 65191<br />
Wiesbaden, Tel.: 0611/577254, Fax: 0611/<br />
577557, E-Mail: seeger.paed@dkdwiesbaden.de,<br />
Sprechzeiten: Mo.-Do.<br />
8-17 Uhr, Frei 8-14 Uhr<br />
Rheumatologie<br />
Prof. Dr. H. Burkhardt, Institut <strong>für</strong> Rheumatologie,<br />
Med. Klinik III der Univ. Frankfurt,<br />
Adresse: Theodor-Stern-Kai 7, 60590<br />
Frankfurt, E-Mail: harald.burkhardt@kgu.<br />
de, h.burkhardt@zafes.de, Fax: 069/6301-<br />
5929, Sprechzeiten: Rheumaambulanz,<br />
Mo.-Fr. 8-13 Uhr, Kontakt des Rheumazentrums:<br />
Tel.: 069/6705-390, Fax: 069/<br />
6705-393<br />
Geschäftsstelle des Rheumazentrums<br />
Rhein-Main, Frankfurt, Schlangenbad,<br />
Wiesbaden, Orthopädische Univ.-Klinik,<br />
Friedrichsheim, Tel.: 069/6705-390<br />
Sportmedizin<br />
Fahrrad-Spiroergometrie, Laktat Test, Klinikum<br />
Darmstadt, Medizinische Klinik 1,<br />
Grafenstr. 9, 64283 Darmstadt, Dr. K. H.<br />
Tischer, Tel.: 06151/107-6425, E-Mail:<br />
karl-heinz.tischer@klinikum-damstadt.de,<br />
Sprechstunde nach Vereinbarung<br />
Orthopädie<br />
Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim,<br />
Adresse: Marienburgstr. 2,<br />
60528 Frankfurt, Tel.: 069/6705-388, 408,<br />
Fax: 069/6705 280, E-Mail: f.geiger@<br />
friedrichsheim.de, Ansprechpartner: Dr. F.<br />
Geiger, OA Abt. Wirbelsäulenchirurgie,<br />
Sprechzeiten: Di. 8-16 Uhr, Wirbelsäule<br />
14-15 Uhr<br />
Anhang<br />
Humangenetik<br />
Prof. Dr. R. König, Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der Univ. Frankfurt, Adresse: Theodor-<br />
Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt, Tel.: 069/<br />
6301/5603, Fax: 069/6301-6002, E-Mail:<br />
r.koenig@em.uni-frankfurt.de, Sprechzeiten:<br />
Humangenetische Poliklinik, Mo.-Fr.<br />
9-15 Uhr nach Vereinbarung<br />
Dr. med. Gudrun Schmidt, Dr. med. Ehresmann,<br />
Eifelstr. 61, 60529 Frankfurt am<br />
Main, Tel.: 069/355137, Fax: 069/350493<br />
Rhein-Neckar<br />
(Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen,<br />
Karlsruhe)<br />
Leiter: PD Dr. med F. Ebinger, Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinik<br />
Heidelberg<br />
Sprecher: Dr. Christian Blahak, Neurologische<br />
Klinik, Universitätsmedizin Mannheim<br />
und: Dr. Joachim Wolf, Neurologische<br />
Klinik, Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />
a.R. GmbH<br />
Bereich Heidelberg:<br />
Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik, Universitätsklinik Heidelberg, Prof.<br />
Dr. med. H.-M. Meinck, Im Neuenheimer<br />
Feld 400, 69120 Heidelberg, Di. 9-13 Uhr<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06221/56-7510<br />
Muskelsprechstunde der Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische<br />
Neurologie, Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin der Universitätsklinik<br />
Heidelberg, Dr. Cornelia Bußmann, Im<br />
Neuenheimer Feld 153, 69120 Heidelberg,<br />
Do. 13-16 Uhr und weitere Termine nach<br />
Voranmeldung, Tel.: 06221/56-2337<br />
Bereich Mannheim:<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde der Neu -<br />
rologischen Klinik, Universitätsmedizin<br />
209
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Mannheim, Dr. med. C. Blahak, Prof. Dr.<br />
med. M. G. Hennerici, Theodor-Kutzer-<br />
Ufer 1-3, 68167 Mannheim, Di. 9-16 Uhr,<br />
Fr. 9-13 Uhr und weitere Termine nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 0621/383-2442<br />
Bereich Ludwigshafen:<br />
Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik, Klinikum der Stadt Ludwigshafen a.<br />
R. GmbH, Dr. med. J. Wolf, Prof. Dr. med.<br />
A. Grau, Bremserstr. 79, 67063 Ludwigshafen,<br />
Mi. 13-15 Uhr und Do. 13-15 Uhr<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0621/503-4207<br />
Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>:<br />
Frau Reiß, Di. nachmittags und Fr. vormittags,<br />
Zimmer 1 der Muskelambulanz<br />
(Neurologische Klinik, Haus 13, Ebene 3,<br />
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim),<br />
Terminvereinbarung unter Tel.:<br />
0621/ 3832918, E-Mail: christina.reiss<br />
@dgm.org<br />
Ruhrgebiet<br />
(Bochum, Datteln, Duisburg)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. M. Vorgerd, OA<br />
Neurologische Klinik, Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
GmbH der Ruhr-Universität Bochum,<br />
Tel.: 0234/302-6812, Fax: 0234/<br />
302-6888<br />
1. Sprechstunde <strong>für</strong> erwachsene<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />
Ruhr-Universität Bochum, Kliniken Bergmannsheil<br />
(Prof. Dr. M. Tegenthoff), Bürklede-la-Camp-Platz<br />
1, 44789 Bochum, Leitung:<br />
Prof. Dr. M. Vorgerd, Weitere Ansprechpartner:<br />
Dr. R. Kley, Dr. A.<br />
Güttsches, Dr. T. Grehl, Tel.: 0234/302-<br />
6812, Fax: 0234/302-6888, Homepage:<br />
www.bergmannsheil.de/muskelzentrum<br />
210<br />
Neurologische Klinik der Ruhr-Universität<br />
Bochum, St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R.<br />
Gold), Gudrunstaße 56, 44791 Bochum,<br />
Ansprechpartner: PD Dr. C. Schneider-<br />
Gold, Dr. S. Otto, Tel.: 0234/509-2420,<br />
Fax: 0234/509-2414, Homepage: www.<br />
ruhr-uni-bochum.de/sjh/neuro/, Sprechzeiten:<br />
Mo: 9.00h-12.00h; Mi und Do 12.30<br />
-16.30 Uhr<br />
Neurologische Klinik, Ev. u. Joh. Klinikum<br />
Niederrhein Duisburg (PD Dr. H. Grehl),<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität<br />
Düsseldorf, Fahrnerstr. 133-135,<br />
47169 Duisburg, Ansprechpartner: PD Dr.<br />
H. Grehl, Tel.: 0203/508-1260, Fax:<br />
0203/508-1263, Homepage: www.ejk.de/<br />
bt1/nr/index.html<br />
2. Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin der<br />
Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-<br />
Hospital (Prof. Dr. E. Hamelmann), Abteilung<br />
Neuropädiatrie (Prof. Dr. T. Lücke),<br />
Alexandrinenstr. 5, 44791 Bochum, Ansprechpartner:<br />
Dr. C. Köhler, Dr. Ch. Thiels,<br />
Prof. Dr. T. Lücke, Tel.: 0234/509-2631,<br />
Fax: 0234/509-2812, Homepage: www.<br />
kinderklinik-bochum.de<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />
und Sozialpädiatrie der Universität<br />
Witten/Herdecke, Vestische Kinderund<br />
Jugendklinik (Prof. Dr. F. Aksu), Postfach<br />
1351, 45704 Datteln, Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. Aksu, Fon: 02363 975.230,<br />
Terminabsprache per Tel.: 02363/975-233,<br />
Fax: 02363/975-393, Homepage: www.<br />
kinderklinik-datteln.de/leist_zentrumneuro.<br />
htm
3. Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe<br />
Lateralsklerose (ALS) und andere<br />
Motoneuronerkrankungen (Studienzentrum):<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />
Ruhr-Universität Bochum, Kliniken Bergmannsheil<br />
(Prof. Dr. M. Tegenthoff), Bürklede-la-Camp-Platz<br />
1, 44789 Bochum, Leitung:<br />
Dr. T. Grehl, Weitere Ansprechpartner:<br />
Dr. A. Güttsches, M. Siebels, A.<br />
Metzner (Study Nurse), Tel.: 0234/302-<br />
6812, Fax: 0234/302-6888, Homepage:<br />
www. bergmannsheil.de/ALS<br />
4. Sprechstunde <strong>für</strong> Hereditäre Spastische<br />
Paraplegie (HSP) und andere<br />
Motoneuronerkrankungen:<br />
Neurologische Klinik der Ruhr-Universität<br />
Bochum, St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R.<br />
Gold) Gudrunstaße 56, 44791 Bochum,<br />
Ansprechpartner: Dr. S. Otto, Tel.: 0234/<br />
509-2420, Fax: 0234/509-2414, Home page:<br />
www.ruhr-uni-bochum.de/ sjh/neuro/<br />
5. Humangenetik (Beratung, Diagnostik,<br />
Forschung):<br />
Humangenetik Ruhr-Universität Bochum<br />
(Prof. Dr. J.T. Epplen), Universitätsstr. 150,<br />
44801 Bochum, Ansprechpartner: Dr. rer.<br />
nat. G. Dekomien, Fon: 0234 322.5764,<br />
Beratungstermin-Vereinbarung per Tel.:<br />
0234/322-3839, Fax: 0234/321-4196,<br />
Homepage: www.rub.de/mhg/<br />
6. Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet<br />
Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet, Haus X.243, Kliniken<br />
Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz<br />
1, 44789 Bochum, Ansprechpartner: Prof.<br />
Dr. M. Vorgerd, D. Kittel (MTA), A. Schreiner<br />
(MTA), Tel.: 0234/302-4774, Fax:<br />
0234/302-4775<br />
Stuttgart<br />
Anhang<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. A. Lindner, Ärztl.<br />
Direktor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />
Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2481; Fax:<br />
0711/6489-2482; E-Mail: Aktuelle Informationen<br />
auf der Homepage www.vinzenz.de<br />
Stellvertreter: Dr. K. Demuth, ltd. OA, Tel.:<br />
0711/6489-2483; Fax: 0711/6489-2482;<br />
E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de<br />
Muskelambulanz (Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen): Prof. Dr. A.<br />
Lindner, Tel.: 0711/6489-2481, Fax: 0711/<br />
6489-2475, E-Mail: AlfredLindner@<br />
vinzenz.de; OA Dr. K. Demuth, Tel.:<br />
0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-2482,<br />
E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de; OA Dr.<br />
M. Baumgärtner, Tel.: 0711/6489-2483,<br />
Fax: 0711/6489-2482, E-Mail: Markus-<br />
Baumgaertner@vinzenz.de; OA Dr. V. Kuhl,<br />
Tel.: 0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-<br />
2482, E-Mail: ValerioKuhl@vinzenz.de; OA<br />
Dr. N. Reichert, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />
0711/6489-2482, E-Mail: NorbertReichert<br />
@vinzenz.de<br />
Neurophysiologisches Labor: Leiter: OA<br />
Dr. K. Demuth, Tel.: 0711/6489-2489, Fax:<br />
0711/6489-2482, E-Mail: KlausDemuth<br />
@vinzenz.de<br />
Elektrophysiologische Diagnostik: OA Dr.<br />
K. Demuth, Tel.: 0711/6489-2491; Fax:<br />
0711/6489-2482; OA Dr. M. Baumgärtner,<br />
Tel.: 0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-<br />
2482; OA Dr. V. Kuhl, Tel.: 0711/6489-<br />
2483, Fax: 0711/6489-2482; OA Dr. N.<br />
Reichert, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />
0711/6489-2482; Facharzt Dr. M.<br />
Schaupp, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />
0711/6489-2482<br />
211
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Muskelsonographie: OA Dr. Demuth, Tel.:<br />
0711/6489-2491<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde (nach<br />
Voranmeldung): Lt. OA Dr. R. Keimer (Neuropädiatrie),<br />
Klinikum Stuttgart, Pädiatrisches<br />
Zentrum Olgahospital, Bismarckstr.<br />
8, 70176 Stuttgart, Tel.: 0711/27872720,<br />
Fax: 0711/27872719, E-Mail: r.keimer@<br />
klinikum-stuttgart.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute am<br />
Marienhospital Stuttgart:<br />
Endokrinologische Beratung: Prof. Dr. M.<br />
Kellerer, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin I, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />
Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2102, Fax:<br />
0711/6489-2119, E-Mail: monikakellerer<br />
@vinzenz.de<br />
Kardiologische Beratung: Dr. M. Theisen<br />
und Dr. H. Tröster, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
I, Marienhospital Stuttgart, Böheimstr. 37,<br />
70199 Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2127,<br />
Fax: 0711/6489-2147, E-Mail: manfred<br />
heisen@vinzenz.de oder herberttroester<br />
@vinzenz.de<br />
Lungendiagnostik, Beatmung und Schlaflabor:<br />
Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />
Stuttgart, Dr. S. Reinecke, Dr. U. Wellhäußer,<br />
Schwerpunkt Pneumologie, Schlafmedizin;<br />
Ltd. Arzt: Dr. med. J. Glockner,<br />
Tel.: 0711/6489-8125, Fax: 0711/6489-<br />
8122, E-Mail: InnereVeronika@vinzenz.de<br />
Schwerpunkt Rheumatologie, klinische Immunologie:<br />
Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37,<br />
70199 Stuttgart, Dr. S. Reinecke, Dr. U.<br />
Wellhäußer; Leiter: OA Dr. S. Heitmann,<br />
Tel.: 0711/6489-8146, Fax: 0711/6489-<br />
8122, E-Mail: Rheumatologie@vinzenz.de<br />
212<br />
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart,<br />
Prof. Dr. Dr. H. Steinhart, Tel.: 0711/6489-<br />
2508; Fax: 0711/6489-2582, E-Mail:<br />
HNO@vinzenz.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Phoniatrie, Pädaudiologie,<br />
Schluckstörungen und Logopädie:Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />
Stuttgart, Ärztlicher Leiter: Andreas Seimer,<br />
Tel.: 0711/6489-2509, Fax: 0711/<br />
6489-3223, E-Mail: HNO@vinzenz.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Logopädie: Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart,<br />
Leitung: Andrea Jung; Tel.: 0711/6489-<br />
2555, Fax: 0711/6489-3223, E-Mail:<br />
HNO@vinzenz.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute<br />
außerhalb des Marienhospitals:<br />
Institut <strong>für</strong> Hirnforschung der Universität<br />
Tübingen; Direktor: Prof. Dr. R. Meyermann,<br />
Calwerstr. 3, 72076 Tübingen,<br />
Muskellabor: Prof. Dr. A. Bornemann,<br />
Tel.: 07071/29-80162, Fax: 07071/29-<br />
4846, E-Mail: antje.bornemann@med.<br />
uni-tuebingen. de<br />
Genetische Beratung: Dr. H. Heilbronner,<br />
Klinikum Stuttgart, Olgahospital, Bismarckstr.<br />
8, 70176 Stuttgart, Tel.:<br />
0711/2787-4001, Fax: 0711/2787-4000,<br />
E-Mail: h.heilbronner@klinikum-stuttgart.<br />
de<br />
Orthopädische- und Kinder-Orthopädische<br />
Beratung: Prof. Dr. T. Wirth, Orthopädische<br />
Klinik, Klinikum Stuttgart, Olgahospital,<br />
Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart, Tel.:<br />
0711/2787-3001, Fax: 0711/2787-3820,<br />
E-Mail: t.wirth@klinikum-stuttgart.de<br />
Muskellabor der Neurologischen Klinik und<br />
Poliklinik der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, Direktor: Prof. Dr. S.
Zierz, Ernst-Grube-Str. 40, 06097 Halle/S,<br />
Tel.: 0345/557-2858, Fax: 0345/557-2860,<br />
E-Mail: sekretariat.neurologie@medizin.<br />
uni-halle.de, Homepage:www.medizin.<br />
uni-halle.de/neuro, Muskellabor Tel. 0345<br />
/557-3628; Fax: 0345/557-3505<br />
Thüringen<br />
(Apolda, Arnstadt, Eisenberg, Erfurt,<br />
Jena, Sülzhayn)<br />
Leiter/Sprecher: PD Dr. Julian Großkreutz,<br />
Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee<br />
101, 07747 Jena, Tel.: 036419/323426,<br />
Fax: 03641/9-323422, E-Mail: Julian.<br />
grosskreutz@med.uni-jena.de<br />
Sprechstunden/Ansprechpartner:<br />
PD Dr. med. Bernd F.M. Romeike, Abteilung<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie am UKJ, Erlanger<br />
Allee 101, 07747 Jena, Tel.: 03641/9-<br />
324751, Fax: 03641/9-324752, E-Mail:<br />
neuropathologie@med.uni-jena.de<br />
Dr. med. Michael Brodhun, Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
am HELIOS Klinikum Erfurt, Nordhäuser<br />
Str. 74, 99089 Erfurt, Tel.: 0361/<br />
7812761, Fax: 0361/7812760<br />
Sprechstunde bei Störungen der Atmung<br />
und des Schlafes <strong>für</strong> Erwachsene und Kinder:<br />
Dr. A Kemper, Zentrum <strong>für</strong> Schlaf- und<br />
Beatmungsmedizin, Robert-Koch-Krankenhaus<br />
GmbH, Jenaer Str. 66, 99510<br />
Apolda, Mi. 13-15 Uhr und nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 03644/571711, Fax: 03644/<br />
571602<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin:<br />
Prof. Dr. med. M. Schwab, Dr. S.<br />
med. Rupprecht, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee<br />
101, 07747 Jena, Fr., 13-15 Uhr, Fax:<br />
03641/932-3452, Termine per Tel.: 03641/<br />
932-3450<br />
Anhang<br />
Kinderorthopädische Sprechstunde: CA<br />
Dr.Senst, Kinderorthopädische Abteilung<br />
des Marienstiftes Arnstadt, Wachsenburgallee<br />
12, 99310 Arnstadt, Tel.: 03628/<br />
720480, Fax: 03628/720402<br />
Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
und Erwachsene: Prof. Dr. Venbrocks, OA<br />
Dr. Sachse, OA Dr. Straub, Waldkrankenhaus<br />
„Rudolf Elle“ Eisenberg, Klosterlausnitzer<br />
Str. 81, 07607 Eisenberg, Tel.:<br />
036691/81601<br />
Muskelsprechstunde Erwachsene: Dr. A.<br />
Thieme, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum<br />
Erfurt GmbH, Nordhäuser Str. 74,<br />
99089 Erfurt, Tel.: 0361/781-2131 oder<br />
-6473, Fax: 0361/781-2132<br />
Muskelsprechstunde Kinder: Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum des Helios-Klinikum<br />
Erfurt GmbH, Nordhäuser Str. 74, 99089<br />
Erfurt, Tel.: 0361/781-3845, Fax: 0361/<br />
781-3832<br />
Sozialberatung: Frau Feltz, Sozialdienst,<br />
Kl. <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum Erfurt,<br />
Nordhäuserstr. 74, 99089 Erfurt, Tel.:<br />
0361/781-3175, Fax: -3176, E-Mail:<br />
andrea.feltz@helios-kliniken.de<br />
Neuromuskuläre Ambulanz/Motoneuronerkrankungen:<br />
PD Dr. med. Julian Grosskreutz,<br />
Dr. med. Uta Smesny, Dr. med. Tino<br />
Prell, Dr. med. Thomas Ringer, Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Universitätsklinikum Jena, Erlanger<br />
Allee 101, 07747 Jena, E-Mail:<br />
julian.grosskreutz@med.uni-jena.de, Fax:<br />
03641/932-3422, Termine per Tel.: 03641/<br />
932 3450<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche: Prof. Dr. med. U. Brandl,<br />
Dr. med. R. Husain, Abteilung Neuropädiatrie/SPZ,<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Universitätsklinikum Jena, Kochstr.<br />
213
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
2, 07745 Jena, Tel.: 03641/938263,<br />
938427, Fax: 03641/938205, E-Mail:<br />
ralf.husain@med.uni-jena.de<br />
Genetische Beratung in Praxen <strong>für</strong><br />
Humangenetik<br />
Praxis <strong>für</strong> Humangenetik Suhl, Dr. Mitulla,<br />
Dörrenbachstr. 22a, 98528 Suhl, Tel.:<br />
03681/452979-0<br />
MVZ Jena, Dr. Schreyer, Medizinisches<br />
Versorgungszentrum Zentrum <strong>für</strong> ambulante<br />
Medizin – Uniklinikum Jena gGmbH,<br />
Carl-Zeiß-Platz 8, 07743 Jena, Tel.: 03641<br />
/934924<br />
Gemeinschaftspraxis Dr. Demuth und Weidensee,<br />
Johannesstr. 147, 99084 Erfurt,<br />
Tel.: 0361/598190 Genetische Beratung<br />
Spezielle konsiliarische Laboruntersuchungen:<br />
Prof. Dr. Deufel, Prof. Ch. Hübner, Institut<br />
<strong>für</strong> klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik<br />
der FSU Jena, Erlanger Allee<br />
101, 07747 Jena, Tel.: 03641/9325050<br />
Dispensaire Neuromuskuläre u. Ambulante<br />
Physiotherapeutische Betreuung: Dr. Bocker,<br />
Institut <strong>für</strong> Physiotherapie, Klinikum<br />
der FSU Jena, Erlanger Allee 101, 07747<br />
Jena, Tel.: 03641/937837<br />
Sozialberatung: Frau Tautz, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Uniklinikum der FSU Jena, Erlanger<br />
Allee 101, 07747 Jena, Tel.<br />
03641/9320291<br />
Rehabilitationszentrum: Dipl. med. G.<br />
Czieschnek, KMG Rehabilitationszentrum,<br />
Dr.-Kremser-Str. 42, 99755 Sülzhayn, Tel.:<br />
036332/80<br />
214<br />
Ulm<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. F. Lehmann-Horn,<br />
Universität Ulm, Institut <strong>für</strong><br />
Angewandte Physiologie, Albert-Einstein-<br />
Allee 11, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-<br />
23250; E-Mail: frank.lehmann-horn@uniulm.de<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. A.C. Ludolph, Neurologische<br />
Klinik im Rehabilitationskrankenhaus<br />
Ulm (RKU), Oberer Eselsberg 45,<br />
89081 Ulm, Tel.: 0731/177-1200<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde: Ansprechpartner:<br />
: Frau Dr. Gastl, Dr. M. Ponfick,<br />
Frau Dr. A. Rosenbohm, Universitätsklinik<br />
Abteilung Neurologie, Oberer Eselsberg<br />
45, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-63003<br />
(Anmeldung), Fax: 0731/500-63002<br />
Muskellabor im RKU, Ansprechpartner: Dr.<br />
M. Ponfick, Frau Dr. A. Rosenbohm, Frau<br />
Mogel, Tel.: 0731/177-1518 oder 0731/<br />
500-23801<br />
ALS-Sprechstunde: Prof. Dr. A.C. Ludolph,<br />
Prof. Dr. J. Kassubek, Universitätsklinik,<br />
Abteilung Neurologie, Oberer Eselsberg<br />
45, 89081 Ulm; Tel.: 0731/500-63003 (Anmeldung),<br />
Fax: 0731/500-63002; E-Mail:<br />
albert.ludolph@rku.de, Ansprechpartner:<br />
Dr. S. Waibel, Dr. C. Hendrich, Dr. J. Dorst<br />
HSP-Sprechstunde (jeden 2. Mi. im Monat):<br />
Leit. OA Prof. Dr. J. Kassubek, Abteilung<br />
Neurologie RKU, Oberer Eselsberg<br />
45, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-63003<br />
Orthopädische Muskelsprechstunde: Rehabilitationskrankenhaus<br />
Ulm (RKU), Abteilung<br />
Orthopädie, Oberer Eselsberg 45,<br />
89081 Ulm, Tel.: 0731/177-1040 (Anmeldung);<br />
Fax: 0731/177-1103
Palliativsprechstunde: Dr. S. Waibel, Dr. J.<br />
Dorst, Universitätsklinik, Abteilung Neurologie,<br />
Oberer Eselsberg 45, 89081 Ulm,<br />
Tel.: 0731/500-63003 (Anmeldung), Fax:<br />
0731/500-63002<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Schluckstörungen: Prof. Dr.<br />
A. Riecker, Universitätsklinik, Abteilung<br />
Neurologie, Oberer Eselsberg 45, 89081<br />
Ulm, Tel.: 0731/177-1206<br />
Abteilung <strong>für</strong> Logopädie: B. Lindner-Pfleghar,<br />
Universitäts- und Rehabilitationskliniken<br />
(RKU), Oberer Eselsberg 45, 89081<br />
Ulm, Tel.: 0731/177-5580<br />
Sektion Genetische Beratung: Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik, Universitätsklinikum Ulm,<br />
Parkstr. 11, 89073 Ulm, I. Debatin, Tel.:<br />
0731/500-65414; Dr. J. Erhardt, Tel.: 0731/<br />
500-65411; Dr. C. Teller, Tel.: 0731/500-<br />
65413<br />
Testlabor <strong>für</strong> Myotonien, Periodische Paralysen<br />
und Verdacht auf Maligne Hyperthermie:<br />
Universität Ulm, Abteilung <strong>für</strong> Angewandte<br />
Physiologie, Albert-Einstein-Allee<br />
11, M25, 89069 Ulm; Prof. Dr. Dr. h. c. F.<br />
Lehmann-Horn, Anmeldung: Tel.:<br />
0731/500-23250; Fax: 0731/500-23260,<br />
E-Mail: frank.lehmann-horn@uni-ulm.de<br />
Hotline <strong>für</strong> Maligne Hyperthermie: Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. Dr. h. c. F. Lehmann-Horn,<br />
Tel.: 0731/500-23250, Fax:<br />
0731/500-23260, Dr. W. Klingler, Tel.:<br />
0731/500-23229, Fax: 0731/500-23260<br />
Hotline <strong>für</strong> Myotonien und dyskaliämische<br />
periodische Paralysen: Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. F. Lehmann-Horn, Tel.:<br />
0731/500-23250, Fax: 0731/500-23260;<br />
PD Dr. Karin Jurkat-Rott, Tel.: 0731/500-<br />
23251, Fax: 0731/500-23260<br />
PD Dr. O. Neuhaus, Abt. Neurologie, Kreiskrankenhaus<br />
Sigmaringen, Hohenzol-<br />
lernstr. 40, 72488 Sigmaringen, Tel.:<br />
07571-100-2483, Fax: 07571-100-2836<br />
PD Dr. C. Neusch, EMSA-Zentrum <strong>für</strong><br />
Neurologie/Psychiatrie/Neuroradiologie,<br />
Freiheitsstr. 23, 78224 Singen, Tel.:<br />
07731/959910, Fax: 07731/959939<br />
Alle Sprechstunden nur nach telefonischer<br />
Voranmeldung.<br />
Würzburg<br />
Anhang<br />
Leiter: Prof. Dr. K. Reiners, Neurolog. Klinik<br />
des Universitätsklinikums Würzburg, Josef-Schneider-Str.<br />
11, 97080 Würzburg<br />
und: Prof. Dr. T. Grimm, Abteilung <strong>für</strong> Medizinische<br />
Genetik des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der Universität Würzburg, Am<br />
Hubland, 97074 Würzburg<br />
Sozialberatung: A. Eiler (Dipl.-Sozialpäd.<br />
FH), Tel.: 0931/8-4074, E-Mail: eiler@<br />
dgmbayern.de<br />
Ergotherapie: B. Brauner (Ergotherapeutin,<br />
Feldenkraispädagogin), Tel.: 0931/201-<br />
22686, E-Mail: brauner@dgm-bayern.de,<br />
Sekretariat: K. Grimm Tel.: 0931/201-<br />
23499<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
in der Neurologischen Klinik,<br />
Josef-Schneider-Str. 11; Prof. Dr. Toyka,<br />
Prof. Dr. Reiners, Prof. Dr. Stoll, Prof.<br />
Dr. Sommer, PD Dr. Wessig, Anmeldung<br />
über Neurologische Poliklinik, Tel.: 0931/<br />
201-23768, www.klinik.uni-wuerzburg.de/<br />
neurologie<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Patienten mit neuropathischen<br />
Schmerzen: Neurologische<br />
Klinik, Josef-Schneider-Str. 11; Prof. Dr.<br />
Sommer, Dr. Geis, Dr. Üçeyler, Anmeldung<br />
215
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
über Neurologische Poliklinik, Tel.: 0931/<br />
201-23768, www.klinik.uni-wuerzburg.de/<br />
neurologie<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden: Prof.<br />
Dr. Straßburg und Mitarbeiter, Kinderklinik<br />
des Universitätsklinikums Würzburg, Frühdiagnose-Zentrum<br />
(Gebäude C5), Josef-<br />
Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg, Di. und<br />
Fr. nach Voranmeldung, Tel.: 0931/280824<br />
Orthopädische Muskelsprechstunde: Prof.<br />
Dr. Raab und Mitarbeiter, König-Ludwig-<br />
Haus, Orthopädische Universitätsklinik,<br />
97074 Würzburg, Brettreichstr. 11, An -<br />
meldung Tel.: 0931/803-1500, E-Mail:<br />
p-raab.klh@mail.uni-wuerzburg.de<br />
Maligne Hyperthermie-Ambulanz: PD Dr.<br />
F. Schuster, Dr. S. Johannsen, Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, ZOM, Oberdürrbacher<br />
Str. 6, 97080 Würzburg,<br />
Anmeldung und Auskünfte: Tel.: 0931/<br />
201-30735 (Labor), -30015 (Sekretariat)<br />
oder Fax: -30039. Web: anaesthesie.<br />
uk-wuerzburg.de/maligne-hyperthermieambulanz.html,<br />
E-Mail: AN_MH@klinik.<br />
uni-wuerzburg.de<br />
Genetische Beratung: Prof. Dr. T. Grimm<br />
und Mitarbeiter, Abteilung <strong>für</strong> Medizinische<br />
Genetik im Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />
Universität Würzburg, Biozentrum, Am<br />
Hubland, 97074 Würzburg, Anmeldung<br />
Tel.: 0931/318-4075, Fax: 0931/318-4434,<br />
www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/<br />
humangenetics/deutsch/Humangen.html,<br />
E-Mail: tgrimm@biozentrum.uni- wuerzburg.<br />
de<br />
216
Zusätzliche Neuromuskuläre<br />
Sprechstunden<br />
Schleswig-Holstein<br />
(Kiel, Lübeck)<br />
Kiel<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene: OA<br />
PD Dr. Jan Raethjen, Prof. Dr. G. Deuschl,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Schittenhelmstr.<br />
10, 24105 Kiel, Tel.: 0431/597-<br />
8550 Fax 0431/597-8502, Di. ab 13.00<br />
Uhr, Terminvereinbarung unter Tel.: 0431/<br />
597-8529<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder: Dr. G.<br />
Wiegand, OA Dr. A. van Baalen, Prof. Dr.<br />
U. Stephani, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Universitätsklinikum,<br />
Schleswig-Holstein,<br />
Campus Kiel, Schwanenweg 20, 24105<br />
Kiel, Voranmeldung, Tel.: 0431/597-1768<br />
Sozialberatung: J. Bieber, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie,<br />
Universitätsklinikum Schleswig-<br />
Holstein, Campus Kiel, Schwanenweg 20,<br />
24105 Kiel, Tel.: 0431/597-1670<br />
Lübeck<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene:<br />
Prof. Dr. A. Moser, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />
Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160,<br />
23538 Lübeck, Anmeldung bei Frau Haase,<br />
Tel.: 0451/500-2928<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder: OA Prof.<br />
Dr. J. Sperner, Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />
Campus Lübeck, Ratzeburger<br />
Allee 160, 23538 Lübeck, Tel.: 0451<br />
/500-2569<br />
Tübingen<br />
Anhang<br />
Pädiatrische Neuromuskuläre<br />
Sprechstunde<br />
In der Muskelsprechstunde am SPZ der<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
wird bei Kindern und Jugendlichen<br />
das gesamte Spektrum der neuromuskulären<br />
Erkrankungen unter Berücksichtigung<br />
der Gesamtentwicklung interdis -<br />
z iplinär diagnostiziert und betreut. Das<br />
Einzugsgebiet ist relativ groß (Südwürttemberg-Hohenzollern<br />
einschließlich Bodenseebereich;<br />
Nordschwarzwald).<br />
Eine neuromuskuläre Sprechstunde wird<br />
von den Fachärztinnen (Dr. Sanchez bzw.<br />
Frau Stötter) gemeinsam mit einer Physiotherapeutin<br />
(Frau Roland-Schäfer, Mitglied<br />
im Arbeitskreis Physiotherapie der <strong>DGM</strong>)<br />
angeboten. Daneben werden Dr. Sanchez<br />
und Frau Stötter bei ambulanten als auch<br />
stationären Kindern mit V.a. eine neuromuskuläre<br />
Erkrankung beratend hinzugezogen.<br />
Die Hilfsmittelberatung und -verordnung<br />
erfolgt jeweils in Zusammenarbeit<br />
mit den Therapeuten (und Schulen) am<br />
Wohnort.<br />
Das Klinikum verfügt über sämtliche diagnostischen<br />
Möglichkeiten (Neurophysio-logie,<br />
Sonographie, MRT, bioptische<br />
Aufarbeitung, Lungenfunktionslabor,<br />
Schlaflabor – in der Neuropädiatrie integriert,<br />
– kardiologische Diagnostik und<br />
Gastroenterologie).<br />
Die Betreuungsstrukturen sind interdisziplinär.<br />
Es besteht eine enge Zusammenarbeit<br />
mit der Orthopädie. Bei konkreten<br />
Fragestellungen werden die Kinder/Jugendlichen<br />
gemeinsam mit Dr. Fiedler (Orthopädie)<br />
oder OÄ Dr. Leichtle (Wirbelsäulenchirurgie)<br />
beurteilt, beraten und ggf.<br />
operiert. (Der Einzugsbereich der Sektion<br />
Wirbelsäulenchirurgie der orthop. Klinik ist<br />
217
Zusätzliche Neuromuskuläre Sprechstunden<br />
überregional). Lungenfunktion und kardiologische<br />
Untersuchung erfolgen bei ambulanten<br />
Patienten bei Indikation vor oder im<br />
Anschluss an die Vorstellung in der Muskelsprechstunde,<br />
um die zeitliche Belastung<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen und ihre Familie<br />
möglichst gering zu halten.<br />
Die Diagnostik einer (schlafbezogenen)<br />
Atemstörung und ggf. Einleitung/Überprüfung<br />
einer nicht-invasiven Beatmung bzw<br />
Maskenbeatmung, Anleitung von Eltern<br />
und betroffenen Kindern/Jugendlichen ist<br />
auf unserer neuropädiatrischen Station in<br />
Zusammenarbeit mit der Pulmonologie gut<br />
etabliert. Eine Aufnahme auf der Intensivstation<br />
ist daher auf Notfallsituationen beschränkt.<br />
Falls medizinisch oder zur Entlastung<br />
der Eltern erforderlich, wird eine<br />
häusliche Mitbetreuung durch einen ambulantenKinderkrankenintensivpflegedienst<br />
eingeleitet.<br />
Bei Ernährungsschwierigkeiten besteht die<br />
Möglichkeit einer Beratung durch Logopädie<br />
und Diätassistentinnen.<br />
Bei Anlage einer PEG erfolgt die Behandlung/Anleitung<br />
ebenfalls auf der neuropädiatrischen<br />
Station wie auch die postoperative<br />
Behandlung/Mobilisation nach operativer<br />
Skolioseaufrichtung. Somit ist eine<br />
weitestgehende Konstanz in der Betreuung<br />
als auch eine Expertise im ärztlichen<br />
und pflegerischen Bereich gewährleistet.<br />
Bei Bedarf ist eine Beratung und Betreuung<br />
durch das psychosoziale Team (Psychologin,<br />
Sozialarbeiterin) des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums möglich. Es besteht<br />
eine gute Zusammenarbeit mit den Lehrern<br />
der Klinikschule, die bei Bedarf auch<br />
Kontakt zu den Lehrern vor Ort aufnehmen.<br />
218<br />
Eine enge Zusammenarbeit/Austausch<br />
besteht daneben u.a. mit dem Institut <strong>für</strong><br />
Hirnforschung (mit Fallkonferenzen) und<br />
dem Institut <strong>für</strong> Medizinische Genetik des<br />
Universitätsklinikums.<br />
Darüber hinaus besteht seit der Neubesetzung<br />
eines weiteren Lehrstuhles in der Erwachsenenneurologie<br />
mit Prof. Dr. Lerche<br />
eine gute Kooperation mit der Erwachsenenneurologie.<br />
Es werden regelmäßig Fortbildungen im<br />
Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter durchgeführt,<br />
Hauptzielgruppe niedergelassene<br />
Therapeuten und Therapeuten an Schulen<br />
<strong>für</strong> Körperbehinderte.<br />
Ansprechpartner:<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin, Abteilung III, Neuropädiatrie,<br />
Entwicklungsneurologie, Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum, Hoppe Seyler Str. 1,<br />
72076 Tübingen,<br />
Tel.: 07071/29-84734, 29-83781, E-Mail:<br />
spz@med.uni-tuebingen.de. Ärztliche Direktorin:<br />
Prof. Dr. I. Krägeloh-Mann, E-<br />
Mail: ingeborg.kraegeloh-mann@med.unituebingen.de.<br />
Sekretariat: B. von Streit,<br />
Tel.: 07071/29-94735, Fax: 07071/29-<br />
5473, E-Mail: Bettina.von-Streit@med.unituebingen.de<br />
Muskelsprechstunde: Dr. I. Sanchez, M.<br />
Stötter, und Kollegen/-innen, Tel.: 07071/<br />
29-84734, Fax: 07071/29-5236, E-Mail:<br />
iciar.sanchez@med.uni-tuebingen.de,<br />
mechthild.stoetter@med.uni-tuebingen.de<br />
Physiotherapie/Hilfsmittelversorgung: D.<br />
Roland-Schäfer, Tel.: 07071/29-81373,<br />
-84734, E-Mail: Doris.Roland-Schaefer@<br />
med.uni-tuebingen.de
Psychosoziales Team: Frau Bayha (Diplompsychologin),<br />
Tel.: 07071/29-87133, -<br />
84734, E-Mail: Ute.Bayha@med.uni-tuebingen.de,<br />
Frau Kraus, Frau Riethmüller<br />
(Sozialarbeiter), Sozialpädiatrisches Zentrum,<br />
Tel.: 07071/29-97134, -84734, Fax:<br />
07071/29-5236, E-Mail: Marlen.Kraus@<br />
med.uni-tuebingen.de, Anke.Riethmueller@med.uni-tuebingen.de<br />
Weitere Ansprechpartner:<br />
Schlaflabor/Maskenbeatmung, Station 12,<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkinde und Jugendmedizin,<br />
Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen,<br />
Tel.: 07071/29-84728, Ansprechpartner:<br />
OÄ Dr. A. Bevot, Tel: 07071/29-83781,<br />
E-Mail: andrea.bevot@med.uni-tuebingen.<br />
de, iciar.sanchez@med.uni-tuebingen.de,<br />
mechthild.stoetter@med.uni-tuebingen.de<br />
Kinderkardiologie, Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin, Abteilung II, Hoppe-Seyler-Str.<br />
1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />
07071/29-84712, Fax: 07071/29-5127<br />
Orthopädie, Bereich Wirbelsäulenchirurgie,<br />
Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen,<br />
Tel.: 07071/29-86033, -86611, Fax:<br />
07071/29-4091, Ansprechpartner: OÄ Dr.<br />
C. Leichtle, E-Mail: carmen.leichtle@ med.<br />
uni-tuebingen.de<br />
Abteilung Pulmonologie: Lungenfunktionslabor,<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkinde und Ju-<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />
– Bundesgeschäftsstelle –<br />
<strong>DGM</strong> Sozialberatung –<br />
<strong>DGM</strong> Medizin Referat –<br />
<strong>DGM</strong> Hilfsmittelberatung<br />
Im Moos 4, 79112 Freiburg;<br />
Tel.: 07665/9447-0, Fax: 07665/9447-20<br />
www.dgm.org<br />
info@dgm.org<br />
Anhang<br />
gendmedizin, Abteilung II, Hoppe-Seyler-<br />
Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.: 07071/29-<br />
84712, -85818, Fax: 07071/29-5127,<br />
Ansprechpartner OA Dr. Baden, E-Mail:<br />
winfried.baden@med.uni-tuebingen.de<br />
Gastroenterologie: Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin, Abteilung I,<br />
Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />
07071/29-84719, Fax: 07071/295489. Ansprechpartner:<br />
OA Dr. Andreas Busch, E-<br />
Mail: andreas.busch@med.uni-tuebingen. de<br />
Auswertung von Muskel-/Nervenbiopsien:<br />
(Histologie mit Elektronenmikroskopie, Enzymhistochemie,<br />
Immunzytochemie), Institut<br />
<strong>für</strong> Hirnforschung, 72076 Tübingen,<br />
Calwerstr. 3, Tel.: 07071/29-82283, Fax:<br />
07071/29-4846, Ansprechpartner: Prof. A.<br />
Bornemann, E-Mail: antje.bornemann@<br />
med.uni-tuebingen.de<br />
Genetische Beratung: Abteilung Klinische<br />
Genetik, 72074 Tübingen, Calwerstr. 7,<br />
Tel.: 07071/29-76408, Fax: 07071/29-<br />
52287<br />
Ernährungsberatung: Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin, Abteilung I,<br />
Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />
07071/29-84725, Fax: 07071/29-4791.<br />
Ansprechpartner: Frau Herrlich, E-Mail:<br />
Susann.Herrlich@med.uni-tuebingen.de,<br />
Frau Rühl-Ullrich<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der<br />
<strong>DGM</strong><br />
MD-NET<br />
Muskeldystrophie-Netzwerk:<br />
www.md-net.org<br />
Muscle-Tissue-Culture-Collection,<br />
www.baur-institut.de<br />
MITO NET -Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale<br />
Medizin, www.mitonet.org<br />
219
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Erbgang, Genort, Genprodukt, molekulargenetische<br />
Diagnostik, Datenbanken<br />
T. Grimm1 , W. Kreß1 , C.R. Müller2 ,<br />
S. Rudnik-Schöneborn3 , K. Zerres3 1Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik im Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Würzburg<br />
2Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Würzburg<br />
3Institut <strong>für</strong> Humangenetik der RWTH<br />
Aachen<br />
Die Liste der molekular identifizierten oder<br />
genetisch kartierten neuromuskulären<br />
Krankheiten ist seit dem Erscheinen des<br />
ersten Jahrbuches im Jahre 1996 ein fester<br />
Bestandteil <strong>für</strong> die Leser geworden. Ein<br />
Vergleich der Eintragungen der letzten<br />
zehn Jahre zeigt beispielhaft den enormen<br />
Wissenszuwachs. Es war <strong>für</strong> die Autoren<br />
eine jährlich wiederkehrende, oft nicht<br />
ganz einfache Aufgabe, die Entwicklungen<br />
aktuell zu berücksichtigen, da sich durch<br />
die rasche Zunahme des Wissens die Zuordnungen<br />
einzelner Krankheitsbilder verändert<br />
haben. Bei zahlreichen Krankheitsbildern<br />
haben genetische Klassifikationen<br />
die historisch begründeten, klinisch orientierten<br />
Einteilungen ersetzt, teilweise führte<br />
dies zur Notwendigkeit, Gene bzw.<br />
Krankheiten mehrfach aufzulisten. In anderen<br />
Fällen wurden die klinischen Entitäten<br />
bewusst erhalten. Die Entwicklung einer<br />
allgemein akzeptierten Einteilung kann<br />
erst Ergebnis eines langjährigen Diskussions<br />
prozesses sein, der noch nicht abgeschlossen<br />
ist und sich über viele Jahre<br />
erstrecken wird. Da inzwischen die Verfügbarkeit<br />
aktueller Datenbanken sehr einfach<br />
geworden ist, haben wir uns wie im letzten<br />
Jahrbuch entschlossen, auf die tabellarische<br />
Darstellung zu verzichten. Die Arbeit<br />
220<br />
mit elektronischen Informationssystemen<br />
ist heute <strong>für</strong> viele klinisch tätige Ärzte Alltag<br />
geworden, so dass dieser Weg sinnvoll<br />
ist.<br />
Indirekte Gendiagnostik<br />
Die Lokalisation eines Gens <strong>für</strong> ein Krankheitsbild<br />
durch Koppelungsanalyse im Genom<br />
(ohne dessen Charakterisierung) ist<br />
<strong>für</strong> den klinischen Gebrauch meist wenig<br />
bedeutend, sie liefert im Allgemeinen keine<br />
diagnostisch verwertbare Informationen.<br />
In großen Familien bzw. bei eindeutig definierter<br />
Symptomatik können sich aus einer<br />
Koppelungsanalyse Informationen <strong>für</strong> die<br />
genetische Zuordnung und den Erbgang<br />
ergeben. Diese Methode findet darüber hinaus<br />
im Rahmen der vorgeburtlichen Diagnostik<br />
einzelner Krankheitsbilder Anwendung<br />
(indirekte Gendiagnostik), bei<br />
denen in sehr großen Genen keine Mutation<br />
gefunden wurde, aber die chromosomale<br />
Lokalisation bekannt ist.<br />
Direkte Gendiagnostik<br />
Für eine große Zahl von hereditären neuromuskulären<br />
Erkrankungen sind die kausalen<br />
Gene identifiziert worden. Der Nachweis<br />
einer spezifischen genetischen Veränderung<br />
(Mutation) sichert in aller Regel<br />
die Diagnose. Eine weitergehende invasive<br />
klinische Diagnostik ist dann oft nicht<br />
mehr erforderlich. Mit gewissen Einschränkungen<br />
erlaubt der Nachweis der<br />
Mutation auch prognostische Angaben,<br />
wie bei der Muskeldystrophie Duchenne/Becker<br />
und bei den Trinukleotid-re -<br />
peat-krankheiten, z.B. der myotonen Dystrophie<br />
Typ 1. In zahlreichen Fällen können<br />
nur häufig vorkommende Mutationen rou-
tinemäßig nachgewiesen werden, die Detektion<br />
individueller Punktmutationen ist<br />
bei großen Genen (z.B. Nebulin-Gen), bei<br />
komplexen genetischen Regionen (z.B.<br />
SMN-Gene) und bei mehreren infrage<br />
kommenden Genen (genetische Heterogenie,<br />
z.B. Charcot-Marie-Tooth-Neuro -<br />
pa- thien oder Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />
nach wie vor aufwendig und teuer.<br />
Die Suche nach Punktmutationen sollte<br />
erst nach Rücksprache mit dem untersuchenden<br />
Labor in Erwägung gezogen werden.<br />
Bei vielen Krankheitsbildern kann die molekulargenetische<br />
Diagnostik heute bereits<br />
am Anfang der diagnostischen Abklärung<br />
eingesetzt werden. Nach dem Mutationsnachweis<br />
ist dann oft eine Muskelbiopsie<br />
oder detaillierte elektrophysiologische Untersuchung<br />
nicht mehr notwendig. In Fällen<br />
genetischer Heterogenie (gleicher Phänotyp<br />
verursacht durch unterschiedliche<br />
Gene) kann sogar nur der eindeutige<br />
Nachweis einer Mutation die exakte Diagnose<br />
sichern, der Ausschluss einer Muta -<br />
tion hilft in diesen Fällen nicht weiter. In<br />
einer größer werdenden Gruppe von Muskelkrankheiten<br />
(z.B. den Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />
wird die Diagnosestellung<br />
durch immunhistochemische Färbungen<br />
der Muskelbiopsie unterstützt, die gezielte<br />
Mutationssuche ist die endgültige Bestätigung.<br />
Allerdings soll hier einem weit verbreiteten<br />
Irrtum entgegengetreten werden.<br />
Die molekulargenetische Diagnostik kann<br />
und soll die klinische (nicht-invasive) Untersuchung<br />
des Patienten nicht ersetzen.<br />
Einsendungen mit einem globalen diagnostischen<br />
„Suchauftrag”, z.B. der gleichzeitigen<br />
genetischen Abklärung einer Muskeldystrophie,<br />
myotonen Dystrophie und<br />
spinalen Muskelatrophie sind in der Regel<br />
wenig sinnvoll.<br />
Bei den Stoffwechselkrankheiten hat die<br />
klassische biochemische Analyse Vortritt<br />
und die Molekulargenetik dient der Bestä-<br />
Anhang<br />
tigung und Vorbereitung einer Pränataldiagnostik.<br />
Seit dem 1. Februar 2010 gilt in Deutschland<br />
ein neues Gesetz über genetische<br />
Untersuchungen beim Menschen (Gendiagnostikgesetz,<br />
GenDG), das der informationellen<br />
Selbstbestimmung großes Gewicht<br />
beimisst und detaillierte Regelungen<br />
zur Aufklärung und Einwilligung vor einer<br />
genetischen Untersuchung getroffen hat.<br />
Grundsätzlich muss man bei molekulargenetischen<br />
Untersuchungen zwischen differenzialdiagnostischer<br />
Anwendung (Patient<br />
krank) und der Abklärung von Risikopersonen<br />
(Patient noch gesund) in Familien mit<br />
bekanntem Gendefekt unterscheiden (prädiktive<br />
Diagnostik).<br />
Vor einer differenzialdiagnostischen Untersuchung<br />
sollte dem Patienten eine genetische<br />
Beratung angeboten werden. Eine<br />
Aufklärung der Patienten über die Untersuchung<br />
(§9 GenDG) und eine schriftliche<br />
Einwilligungserklärung (§8 GenDG) ist in<br />
jedem Falle erforderlich.<br />
Da die Diagnosestellung einer genetisch<br />
bedingten Krankheit in vielen Fällen Bedeutung<br />
<strong>für</strong> weitere Familienangehörige<br />
hat, sollte dieser Aspekt bei der Abklärung<br />
einer klinischen Symptomatik immer Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Ist der genetische Test eine präsymptomatische<br />
(prädiktive) Analyse, so muss vor<br />
der Diagnostik eine humangenetische Beratung<br />
durchgeführt werden (§10 GenDG).<br />
Auch bei einer pränatalen Diagnostik ist eine<br />
vorangehende humangenetischen Beratung<br />
erforderlich (§15 GenDG). Die Ergebnisse<br />
von prädiktiver oder pränataler<br />
Diagnostik dürfen nur im Rahmen einer<br />
humangenetischen Beratung mitgeteilt<br />
werden (§10 GenDG).<br />
Datenbanken<br />
Die große Heterogenie vieler neuromuskulärer<br />
Krankheitsbilder macht es zunehmend<br />
unmöglich, klinische Entitäten aus-<br />
221
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
schließlich nach einer genetisch orientierten<br />
Kategorisierung zu beschreiben. Viele<br />
klinische Phänotypen können durch unterschiedliche<br />
Gene verursacht werden (z.B.<br />
bei den Charcot-Marie-Tooth-Neuropa -<br />
thien), aber auch Mutationen in einem einzelnen<br />
Gen können zu unterschiedlichen<br />
Krankheitsbildern führen (z.B. im Lamin-<br />
A/C-Gen).<br />
Die Konsequenz aus dieser zunehmenden<br />
Komplexität ist die Benutzung von Online-<br />
Datenbanken, die es ermöglichen, auch<br />
schwierige Strukturen übersichtlich darzustellen.<br />
Datenbanken können helfen, Informationen<br />
z.B. bei folgenden Fragestellungen zu<br />
finden:<br />
1. Welche genetische Veränderung kann<br />
bei einem bestimmten klinischen<br />
Krankheitsbild vorliegen?<br />
2. Welcher Erbgang wird beschrieben?<br />
3. Welche wichtige Fachliteratur gibt es zu<br />
diesem Krankheitsbild?<br />
4. Wer führt genetische Beratungen in<br />
Deutschland durch?<br />
5. Wer ist <strong>für</strong> eine spezielle molekular -<br />
genetische Diagnostik zuständig?<br />
6. Welche Spezialambulanzen gibt es?<br />
7. Welche Selbsthilfegruppen gibt es?<br />
Im Folgenden werden wichtige Datenbanken<br />
kurz vorgestellt, die die Arbeit im klinischen<br />
Alltag, in der Routinediagnostik,<br />
aber auch in der Forschung erleichtern<br />
können:<br />
OMIM (Online Mendelian Inheritance<br />
in Man)<br />
Die Datenbank MIM (Mendelian Inheritance<br />
in Man) wurde 1966 von dem amerikanischen<br />
Humangenetiker Victor McKusick<br />
als Katalog erblicher Krankheitsbilder gegründet.<br />
Sie ist inzwischen über das Internet<br />
zugänglich (OMIM; www.ncbi.nlm.nih.<br />
gov/sites/entrez?db=omim) und enthält<br />
222<br />
Kurzinformationen mit den wichtigsten Literaturangaben<br />
zu allen erblichen Krankheitsbildern<br />
und Genen. Diese Datenbank<br />
wird täglich aktualisiert. Im November<br />
2009 enthielt diese Datenbank 19.110 Einträge,<br />
wobei jede Krankheit beziehungsweise<br />
jedes Gen eine Nummer erhalten<br />
hat. Folgende Systematik wird dabei eingehalten:<br />
• Ein Stern (*) vor einer Nummer bezeichnet<br />
ein Gen mit bekannter Sequenz<br />
(12.556 Einträge).<br />
• Ein Pluszeichen (+) vor einer Nummer<br />
bezieht sich auf ein Gen mit bekannter<br />
Sequenz und einem dazu gehörigen<br />
Phänotyp (373 Einträge).<br />
• Ein Doppelkreuz (#) vor einer Nummer<br />
beschreibt eine klinische Entität (Phänotyp)<br />
(2.438 Einträge). Da Phänotypen<br />
durch Mutationen in unterschiedlichen<br />
Genen hervorgerufen werden können,<br />
wird bei OMIM bei diesen Einträgen auf<br />
diese Gene verwiesen, die in der Regel<br />
eine Nummer mit einem Stern (*) haben.<br />
• Ein Prozentzeichen (%) bezeichnet einen<br />
Phänotyp mit einem gesicherten monogenen<br />
Erbgang, aber noch unbekannter<br />
Gensequenz (1.673 Einträge).<br />
• Kein Symbol vor der Nummer bezeichnet<br />
in der Regel Phänotypen, bei denen<br />
ein monogener Erbgang vermutet wird<br />
(2.070 Einträge).<br />
• Die erste Ziffer der Nummer erlaubt eine<br />
Aussage über den Erbgang:<br />
1——- Autosomal-dominanter Erbgang<br />
(Datensatz vor dem 15. Mai 1994 eingerichtet)<br />
2——- Autosomal-rezessiver Erbgang<br />
(Datensatz vor dem 15. Mai 1994 eingerichtet)<br />
3——- X-chromosomaler Erbgang<br />
4——- Y-chromosomaler Erbgang<br />
5——- Mitochondriale Vererbung<br />
6——- Autosomaler Erbgang (Datensatz<br />
nach dem 15.05.1994 eingerichtet)
Orphanet<br />
Eine sehr gute Datenbank <strong>für</strong> seltene<br />
Krankheiten und seltene Medikamente liefert<br />
Orphanet (www.orpha.net). Es ist das<br />
Ziel von Orphanet, Diagnose und Behandlung<br />
seltener Krankheiten zu verbessern.<br />
Diese Datenbank enthält Informationen zu<br />
genetischen Beratungsstellen, Labors,<br />
Spezialambulanzen sowie Selbsthilfegruppen.<br />
Sie wird in mehreren Sprachen (wie z.B.<br />
Englisch, Französisch, Deutsch) parallel<br />
geführt und enthält Hinweise zu den einzelnen<br />
Krankheiten, die einerseits alphabetisch,<br />
anderseits auch aufgrund von<br />
Symptomen gesucht werden können. Des<br />
Weiteren enthält die Datenbank eine Enzyklopädie<br />
<strong>für</strong> Patienten und <strong>für</strong> Fachleute.<br />
Ausgehend von einer Erkrankung kann<br />
nach Diagnostiklaboren, Forschungslaboren,<br />
Spezialambulanzen und Selbsthilfebüros<br />
in der Datenbank gesucht werden.<br />
Orphanet ist vor über zehn Jahren in<br />
Frankreich gegründet worden. Orphanet-<br />
Deutschland wird von Prof. Dr. J. Schmidtke,<br />
Humangenetik MH Hannover, vertreten.<br />
Fördermittel erhält Orphanet-<br />
Deutschland von der EU.<br />
Wie jede Datenbank hat Orphanet ihre<br />
Grenzen in der nicht vollständigen Erfassung<br />
von Daten. Im Internet hat jedoch jeder<br />
die Möglichkeit, sich mit seinen Spezialleistungen<br />
(z.B. genetische Beratung,<br />
Labordiagnostik, Spezialambulanzen usw.)<br />
in diese Datenbank eintragen zu lassen, so<br />
dass er sich in der folgenden Auflage des<br />
Handbuchs gedruckt wiederfinden wird.<br />
Gene Table of Neuromuscular Disorders<br />
Eine gute Übersicht über alle genetisch<br />
bedingten neuromuskulären Erkrankungen<br />
liefert die Datenbank „Gene Table“ der<br />
Zeitschrift Neuromuscular disorders, die<br />
von der World Muscle Society (WMS) herausgegeben<br />
wird. Seit 1991 wird in der<br />
Zeitschrift eine Tabelle der Gene neuro-<br />
Anhang<br />
muskulärer Erkrankungen abgedruckt (in<br />
der Regel im Januar-Heft und ist über<br />
www.journals.elsevierhealth.com/periodicals/nmd<br />
frei zugänglich). Aufgrund der<br />
Komplexität dieser Daten erscheint diese<br />
Tabelle inzwischen auch als Datenbank im<br />
Internet (www.musclegenetable.org). Der<br />
große Vorteil dieser Datenbank ist, dass in<br />
der elektronischen Version Querverbindungen<br />
zu anderen Datenbanken bestehen<br />
(z.B. zu der Leiden Muscular Dystrophy-<br />
Datenbank über erbliche Muskelerkrankungen,<br />
einschließlich der Informationen<br />
zu Genen und deren Mutationen; OMIM =<br />
Online Mendelian Inheritance of Man – siehe<br />
oben; NCBI = Datenbank aller Gene<br />
und Gensequenzen).<br />
Die Datensätze können nach dem englischen<br />
Krankheitsnamen, nach dem jeweiligen<br />
Gen oder Genprodukt sortiert werden.<br />
Zusätzlich besteht eine Suchfunktion,<br />
die es erlaubt, jedes Wort in der Datenbank<br />
zu suchen. Jeder Eintrag einer<br />
Krankheit zeigt Quervernetzungen, so<br />
dass <strong>für</strong> jede Krankheit die wichtigste Literatur<br />
in MEDLINE beziehungsweise PUB-<br />
MED gefunden werden kann.<br />
Leiden Muscular Dystrophy Datenbank<br />
(„pages“)<br />
Diese Datenbank (www.dmd.nl) wird von<br />
der Humangenetik an der Universität<br />
Leiden/Holland gepflegt. Sie liefert viele<br />
hilfreiche Informationen speziell <strong>für</strong> Wissenschaftler,<br />
die auf dem Gebiet der<br />
Muskeldystrophien und Myopathien forschen<br />
und Diagnostik durchführen.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Human genetik e.V. (GfH e.V.)<br />
Die Homepage der GfH e.V. (www.<br />
gfhev.de) enthält eine Liste der humangenetischen<br />
Beratungsstellen, in der auch<br />
mit einer Suchfunktion z.B. nach Personen<br />
oder Regionen gesucht werden kann. Eine<br />
entsprechende Datenbank findet sich<br />
223
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
auch auf den Seiten des Berufsverbandes<br />
<strong>Deutsche</strong>r Humangenetiker e.V. (BVDH<br />
e.V.; www.bvdh.de). Dort ist auch eine<br />
Datenbank von humangenetischen Einrichtungen<br />
im deutschen Sprachraum zu<br />
finden, die eine molekulargenetische<br />
Diagnostik über den Berufsverband anbieten<br />
(HGQN).<br />
224
ISBN 978-3-9813594-1-1<br />
ISSN 1869-991X