05.12.2012 Aufrufe

Layout 1 (Page 2) - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)

Layout 1 (Page 2) - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)

Layout 1 (Page 2) - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jahrbuch der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />

Verlag Patient und Gesundheit<br />

Herausgeber:<br />

Reinhard Dengler<br />

Bernhard Neundörfer<br />

Horst Ganter<br />

2010


Mit freundlicher Unterstützung


Jahrbuch der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />

Verlag Patient und Gesundheit<br />

Herausgeber:<br />

Reinhard Dengler<br />

Bernhard Neundörfer<br />

Horst Ganter<br />

2010


Autoren und Verlag haben die Angaben zu Medikamenten und ihren Dosierungen mit<br />

größter Sorgfalt und entsprechend dem aktuellen Wissensstand bei Fertigstellung des<br />

Buches verfasst. Trotzdem ist der Leser aufgefordert, anhand der Beipackzettel der verwendeten<br />

Präparate in eigener Verantwortung die Dosierungsempfehlungen und Kontraindikation<br />

zu überprüfen.<br />

Sollten geschützte Warenzeichen beziehungsweise Warennamen nicht besonders kenntlich<br />

gemacht sein, kann nicht daraus geschlossen werden, dass es sich um einen freien<br />

Warennamen handelt.<br />

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

sowie der Übersetzung. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,<br />

Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden.<br />

Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />

erscheint jährlich seit 2010<br />

ISSN 1869-991X<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. Reinhard Dengler, Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Horst Ganter<br />

Redaktion:<br />

Horst Ganter (V.i.S.d.P.), Frank Laschinski<br />

Verlag:<br />

Verlag Patient und Gesundheit e.K., 42799 Leichlingen<br />

Gestaltung und Satz:<br />

SCHULZ Agentur <strong>für</strong> Werbung und Kommunikation, 53773 Hennef<br />

Druck und Verarbeitung:<br />

Druckhaus Verlag Friedr. Schmücker GmbH, 49634 Löningen<br />

Qualitätszertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />

Umweltvalidiert nach Verordnung (EG)761/2001 (EMAS)<br />

Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

ist erschienen im März 2011<br />

ISBN 978-3-9813594-1-1


Inhalt<br />

Vorwort von Reinhard Dengler,<br />

Bernhard Neundörfer und<br />

Horst Ganter ……………………………………… 7<br />

Qualitätskriterien <strong>für</strong> die<br />

Neuromuskulären Zentren der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 9<br />

<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong><br />

Neuromuskuläre Zentren (NMZ) ……… 10<br />

Neuromuskuläre Zentren in<br />

Deutschland benannt von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 11<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>) ………………… 12<br />

Jahresberichte der<br />

Neuromuskulären Zentren<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Bayern-Mitte ……………………………………… 14<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Bayern Süd ………………………………………… 17<br />

Neuromuskuläres Zentrum Berlin …… 28<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Brandenburg ……………………………………… 30<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Dresden ……………………………………………… 32<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Freiburg ……………………………………………… 36<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Göttingen …………………………………………… 41<br />

Neuromuskuläres Zentrum Halle ……… 45<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Hamburg ……………………………………………… 48<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Hannover …………………………………………… 53<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Homburg/Saar …………………………………… 56<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Leipzig ………………………………………………… 57<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Magdeburg ………………………………………… 62<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Mainz ………………………………………………… 67<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Marburg-Gießen-Kassel …………………… 72<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bereich Rostock ………………………………… 76<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bereich Vorpommern ………………………… 77<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Münster/Westfalen …………………………… 80<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Nordrhein …………………………………………… 85<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Nordwest …………………………………………… 98<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Rhein-Main ………………………………………… 99<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Rhein-Neckar ……………………………………… 101<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Ruhrgebiet ………………………………………… 103<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Stuttgart ……………………………………………… 108


Neuromuskuläres Zentrum<br />

Thüringen …………………………………………… 110<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Ulm ……………………………………………………… 117<br />

Neuromuskuläres Zentrum<br />

Würzburg …………………………………………… 127<br />

Themenbeitrag<br />

Heim- und Langzeitbeatmung bei<br />

neuromuskulären Erkrankungen:<br />

Vom Fallbericht zur Leitlinie …………… 138<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

Verleihung der Forschungspreise<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. – <strong>DGM</strong> –<br />

im Jahre 2010 …………………………………… 148<br />

Molekulare Analyse der<br />

Filamin-C-Myopathie ………………………… 149<br />

Studying excitation contraction<br />

coupling in skeletal muscle fibers<br />

of genetically altered mice to<br />

explore the cellular basis of muscle<br />

pathologies ………………………………………… 154<br />

Skeletal muscle cell MHC I expression:<br />

Implications for statin-induced<br />

myopathy …………………………………………… 156<br />

Zellstressmechanismen bei der<br />

sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />

…………………………………… 159<br />

Datenbanken und Forschungsnetze<br />

der <strong>DGM</strong><br />

Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen<br />

und diagnostische Kriterien …………… 164<br />

Neuromuskuläres Zentrum Ulm:<br />

Patientendatenbank der Division<br />

of Neurophysiology (Prof. Dr. Dr.<br />

h.c. Frank Lehmann-Horn, Ulm) ……… 165<br />

MD-NET. www.md-net.org<br />

(PD Dr. Maggie Walter, München;<br />

Dr. Janbernd Kirschner, Freiburg;<br />

Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum;<br />

Dr. Christine Scholz, München) ……… 166<br />

CARE-NMD. Ein europäisches Netzwerk<br />

zur Verbesserung der Behandlung der<br />

Duchenne-Muskeldystrophie …………… 174<br />

Aktivitäten des Mito-Teams 2010 …… 176<br />

Anhang<br />

Wissenschaftlicher Beirat der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………………… 180<br />

Ehrenmitglieder der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………………… 182<br />

Neuromuskuläre Zentren in der<br />

Bundesrepublik Deutschland im<br />

Auftrag der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. ……………………… 183<br />

Zusätzliche Neuromuskuläre<br />

Sprechstunden ………………………………… 217<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

– Bundesgeschäftsstelle – ……………… 219<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen.<br />

Erbgang, Genort, Genprodukt,<br />

molekulargenetische Diagnostik,<br />

Datenbanken (T. Grimm, Würzburg;<br />

W. Kreß, Würzburg; C.R. Müller,<br />

Würzburg; S. Rudnik-Schöneborn,<br />

Aachen; K. Zerres, Aachen) …………… 220


Vorwort<br />

Liebe Leser,<br />

das Jahrbuch 2010 der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> ist nun das Zweite,<br />

das mit dem neuen Partner „Verlag<br />

Patient und Gesundheit“, als Teil der<br />

GFMK-Mediengruppe, in neuer Aufmachung<br />

erscheint. Diese Partnerschaft hat<br />

sich bewährt und es ist uns nichts Kritisches<br />

zum Jahrbuch 2009 zu Ohren gekommen.<br />

An den Aufgaben und den Zielen<br />

des Jahrbuches hat sich ohnehin nichts<br />

geändert. Wir halten es <strong>für</strong> wichtig, dass<br />

den Neuromuskulären Zentren der <strong>DGM</strong><br />

einmal im Jahr die Gelegenheit gegeben<br />

wird, sich der Öffentlichkeit vorzustellen<br />

und ihre Aktivitäten und Leistungen in gebührender<br />

Form zu beschreiben. Dass hier<br />

ein großes Bedürfnis besteht, steht außer<br />

Zweifel und zeigt sich daran, dass wir<br />

keine Probleme haben, die Beiträge der<br />

einzelnen Neuromuskulären Zentren einzuwerben.<br />

Umgekehrt möchten wir uns<br />

bereits an dieser Stelle bei den Aktiven der<br />

Neuromuskulären Zentren ganz herzlich<br />

da<strong>für</strong> bedanken, dass sie diese Zusatzaufgabe<br />

engagiert auf sich nehmen.<br />

Den größten Raum des Buches nimmt naturgemäß<br />

die Darstellung der Neuromuskulären<br />

Zentren ein. Ihre Angebote und<br />

Leistungen im Bereich der Versorgung der<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

werden dort ebenso angesprochen<br />

wie die Aktivitäten in der Forschung und<br />

die daraus resultierenden Veröffentlichungen.<br />

Hierbei geht es natürlich um Aktualität,<br />

so dass nur diejenigen Publikationen<br />

aufgelistet werden, die im Zeitraum 2010<br />

erschienen sind, einschließlich diejenigen,<br />

die bereits in elektronischer Form zur Verfügung<br />

standen. Falls Sie, liebe Leser, in<br />

Einleitung<br />

den Beiträgen der verschiedenen Neuromuskulären<br />

Zentren mehrmals die gleiche<br />

Publikationen aufgelistet finden sollten,<br />

darf Sie dies nicht verwundern. Dies weist<br />

darauf hin, dass die Zentren miteinander<br />

kooperieren, was gewünscht ist und als<br />

positives Zeichen aufzufassen ist.<br />

Traditionsgemäß folgt auf die Berichte der<br />

Neuromuskulären Zentren eine Übersichtsarbeit<br />

über ein aktuelles Thema aus<br />

dem Bereich der neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Dieses Mal befasst sich der<br />

Beitrag von PD Dr. M. Winterholler mit den<br />

Möglichkeiten der maschinellen Bea t -<br />

mung. Darüber hinaus stellen die Preisträger<br />

der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> des<br />

Jahres 2010 in Kurzreferaten den Inhalt<br />

ihrer Arbeiten vor.<br />

Im Anhang des Buches wurde nichts Wesentliches<br />

geändert. Sie finden dort eine<br />

Auflistung der Mitglieder des Wissenschaftlichen<br />

Beirates und der Ehrenmitglieder<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> und eine aktuelle tabellarische<br />

Zusammenstellung von wichtigen<br />

Adressen der Neuromuskulären Zentren<br />

Deutschlands im Auftrag der <strong>DGM</strong>. Auch<br />

die Sprechstunden <strong>für</strong> die Patienten sind<br />

mit aufgeführt, soweit sie bekanntgegeben<br />

wurden.<br />

Die Herausgeber hoffen sehr, dass das<br />

Jahrbuch 2010 genauso wie seine Vorgänger<br />

bei den Kolleginnen und Kollegen an<br />

den Kliniken und Praxen angenommen<br />

wird und ihnen als rasche Orientierungshilfe<br />

zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

und deren Neuromuskulären Zen-<br />

7


Vorwort<br />

tren helfen kann. Bei den Verfassern der<br />

einzelnen Beiträge bedanken wir uns ganz<br />

herzlich, ebenso wie bei der Firma Sanofi-<br />

Aventis Deutschland GmbH <strong>für</strong> die großzügige<br />

finanzielle Unterstützung. Die Herausgeber<br />

sind davon überzeugt, dass es<br />

Hannover, Erlangen, Freiburg, Januar 2011<br />

Prof. Dr. med. Reinhard Dengler<br />

Direktor der Neurologischen Klinik<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

Prof. em. Dr. Bernhard Neundörfer<br />

Neurologische Universitätsklinik Erlangen<br />

2. Vorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

Horst Ganter<br />

Bundesgeschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

8<br />

sich lohnt und dass es wichtig ist, die Tradition<br />

der Jahrbücher fortzuführen, sowohl<br />

im Sinne unserer Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen wie auch der Behandlungszentren,<br />

die sich <strong>für</strong> diese Pati -<br />

enten einsetzen.


Zwingende Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />

Zentrum der <strong>DGM</strong> sind: Regelmäßige<br />

ambulante Muskelsprechstunden<br />

von Neurologen und Neuropädiatern<br />

sowie stationäre Betten mit der Möglichkeit<br />

der intensivmedizinischen Betreuung<br />

einschließlich Beatmung.<br />

Die Fachbereiche der Neurologie, Neuropädiatrie,<br />

Kardiologie und Pulmologie<br />

müssen vertreten und eine humangenetische<br />

Beratung möglich sein.<br />

Zusätzlich gewünschte Fachbereiche sind<br />

die Orthopädie, Rheumatologie sowie eine<br />

Sozial- und Hilfsmittelberatung und eine<br />

beratende Physiotherapie.<br />

Im Rahmen der diagnostischen Möglichkeiten<br />

müssen neurophysiologische Untersuchungen<br />

durchführbar sowie bildgebende<br />

Verfahren vor Ort möglich sein. Muskelbiopsien<br />

sollten vor Ort entnommen und<br />

untersucht werden können.<br />

Biochemische und molekularbiologische<br />

Untersuchungsverfahren müssen nicht vor<br />

Ort vorgehalten werden und sind auch in<br />

Kooperation mit anderen Zentren möglich.<br />

Allgemeine Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />

Zentrum der <strong>DGM</strong> sind auch<br />

eine ausreichende Anzahl von <strong>Muskelkranke</strong>n<br />

in der Betreuung sowie ein regelmäßiges<br />

Sprechstundenangebot.<br />

Innerhalb des Neuromuskulären Zentrums<br />

sollen gemeinsame, interdisziplinäre Sitzungen<br />

und Fallbesprechungen stattfinden.<br />

Eine Zusammenarbeit mit dem jewei-<br />

Einleitung<br />

Qualitätskriterien <strong>für</strong> die Neuromuskulären Zentren<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

(<strong>DGM</strong>)<br />

ligen Landesverband der <strong>DGM</strong> ist unbedingt<br />

notwendig.<br />

(Kriterien wurden bei der Sitzung der Sprecher<br />

der Neuromuskulären Zentren am<br />

27. September 2000 in Baden-Baden beschlossen.)<br />

9


<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren (NMZ)<br />

<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren (NMZ)<br />

Im Jahr 2000 hat die <strong>DGM</strong> erstmals Qualitiätskriterien<br />

<strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren<br />

(NMZ) beschlossen. Diese stellen die Basis<br />

<strong>für</strong> die Vergabe eines Gütesiegels dar.<br />

Die Einführung eines Gütesiegels verfolgt<br />

das Ziel, bundesweit einheitliche Standards<br />

<strong>für</strong> die Diagnose, Behandlung und Versorgung<br />

von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

auf einem qualitativ anerkannten<br />

Niveau zu präzisieren und damit sicher zu<br />

stellen.<br />

1. Grundlage <strong>für</strong> die Struktur und Abläufe eines<br />

NMZ ist die am 8. Mai 2006 verabschiedete<br />

Geschäftsordnung <strong>für</strong> NMZ.<br />

2. Im NMZ müssen die Fachbereiche Neurologie,<br />

Neuropädiatrie, klinische Neurophysiologie,<br />

Kardiologie und Pulmologie vertreten<br />

sein. Eine humangenetische Beratungsmöglichkeit<br />

muss gegeben sein,<br />

desgleichen die Möglichkeit einer Sozialund<br />

Hilfsmittelberatung sowie einer beratenden<br />

Physiotherapie. Wo dies nicht vorhanden<br />

ist, muss es durch Kooperationen<br />

sicher gestellt sein.<br />

3. Die Möglichkeit einer muskel- und nervenbioptischen<br />

Untersuchung muss gewährleistet<br />

sein.<br />

4. Die Kooperation mit den Fachgebieten Orthopädie<br />

und Rheumatologie muss vorhanden<br />

sein.<br />

5. Kontinuierliche Betreuung mit regelmäßigen<br />

Spezialsprechstunden sowie akute<br />

Untersuchung beziehungsweise stationäre<br />

Aufnahmemöglichkeit von Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen durch einen<br />

mit diesen Krankheiten vertrauten<br />

Arzt muss gewährleistet sein.<br />

6. Bei dem Leiter des NMZ wird eine mindestens<br />

fünfjährige Erfahrung in der Behandlung<br />

von Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen vorausgesetzt.<br />

7. Beim Initialkontakt wird mindestens eine<br />

einstündige Konsultation verlangt.<br />

10<br />

8. Es werden mindestens jeweils 50 Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

pro Jahr behandelt.<br />

9. Es müssen regelmäßige interdisziplinäre<br />

Sitzungen und Fallbesprechnungen abgehalten<br />

werden.<br />

10. Eine Kooperation mit der <strong>DGM</strong> und ihren<br />

Landesverbänden wird vorausgesetzt.<br />

Dies geschieht insbesondere durch<br />

• Teilnahme des Sprechers an der Spre-<br />

cherratssitzung,<br />

• regelmäßige aktive und passive Teilnahme<br />

an Kongressen, Fortbildungs-<br />

veranstaltungen und Patiententreffen<br />

der <strong>DGM</strong> und ihrer Landesverbände,<br />

• regelmäßige Einladung der Landesverbandsvorsitzenden<br />

und/oder dessen<br />

Vertreter zu den interdisziplinären Sit-<br />

zungen.<br />

11. Es müssen eine behindertengerechte<br />

Ausstattung der Räumlichkeiten und<br />

Pflegemöglichkeiten vorhanden sein.<br />

12. Die NMZ erstellen jährlich einen Bericht<br />

über ihre Aktivitäten und überlassen diesen<br />

der Geschäftsstelle der <strong>DGM</strong> zur<br />

weiteren Verwendung. Derzeit findet dieser<br />

Eingang in das Jahrbuch der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

13. Die Einhaltung der Gütekriterien wird durch<br />

einen schriftlichen Bericht und stichprobenhafte<br />

Prüfungen gewährleistet.<br />

Arbeitsgruppe zur Erstellung der<br />

Kriterien <strong>für</strong> ein Gütesiegel:<br />

Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />

Horst Ganter, <strong>DGM</strong> Freiburg<br />

Prof. Dr. Walter Haupt, Köln<br />

PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />

Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />

Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />

Nicht-zertifizierte NMZ können als Muskelsprechstunde<br />

geführt werden (siehe Anhang).


Einleitung<br />

Neuromuskuläre Zentren in Deutschland benannt von<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

(<strong>DGM</strong>)<br />

Münster/Westfalen<br />

Nordrhein<br />

Homburg/Saar<br />

Nordwest<br />

Mainz<br />

Freiburg<br />

Ruhrgebiet<br />

Rhein-Neckar<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Marburg-Gießen-Kassel<br />

Standorte der Muskelzentren<br />

Göttingen<br />

Rhein-Main<br />

Würzburg<br />

Stuttgart<br />

Ulm<br />

Magdeburg<br />

Halle<br />

Thüringen<br />

Bayern-Mitte<br />

Bayern-Süd<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Berlin<br />

Leipzig<br />

Brandenburg<br />

Dresden<br />

11


<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />

Im Jahr 2010 hat die <strong>DGM</strong> im Rahmen der<br />

Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren<br />

mit der Begehung von turnusgemäß drei<br />

Zentren die Bemühungen um die Verbesserung<br />

und Sicherung der Qualität an den<br />

NMZ fortgesetzt. Alle Begehungen verliefen<br />

positiv und bestärkten den guten Eindruck<br />

der NMZ. Im nächsten Jahr läuft die<br />

erste Zertifizierungsperiode aus und alle<br />

NMZ werden neu zertifiziert.<br />

Im Jahre 2010 sind weitere NMZ als Spezialsprechstunden<br />

nach § 116b SGB V anerkannt<br />

worden. Der Genehmigungsprozess<br />

ist allerdings weiterhin intransparent<br />

und <strong>für</strong> einige NMZ völlig unbefriedigend.<br />

Inwieweit die Anerkennung zu einer tatsächlich<br />

verbesserten Finanzierungsbasis<br />

<strong>für</strong> die ambulante Versorgung beiträgt, ist<br />

derzeit noch nicht abschließend zu beurteilen.<br />

Erfahrungswerte hierzu werden gesammelt<br />

und ausgewertet.<br />

Der auch im Jahr 2010 zur Verfügung gestellte<br />

Betrag in Höhe von 200.000 Euro<br />

<strong>für</strong> Forschungsvorhaben brachte erneut<br />

eine Vielzahl von Forschungsanträgen, die<br />

weitgehend positiv beschieden werden<br />

konnten. Die Einführung der Stichtagsregelung<br />

(31. März und 30. September) hat<br />

sich bewährt, da hier besser vergleichend<br />

entschieden werden kann und nicht mehr<br />

das zufällige Antragsdatum mit entscheidend<br />

ist. Die zur Verfügung gestellten Gelder<br />

werden in zwei Tranchen aufgeteilt, so<br />

dass zu beiden Stichtagen die gleichen<br />

Summen bereit stehen.<br />

Die Stelle im Medizinreferat war leider nur<br />

<strong>für</strong> kurze Zeit wieder besetzt. Da sich die<br />

Neubesetzung aufgrund der Arbeitsmarktlage<br />

<strong>für</strong> Mediziner schwierig gestaltet, sind<br />

veränderte Organisationsformen in der<br />

Diskussion, um dieses wichtige Angebot<br />

wieder bereitstellen zu können.<br />

12<br />

Die Beteiligung der <strong>DGM</strong> am Forschungsprojekt<br />

Servcare_ALS, das im Bereich der<br />

modellhaften Versorgung am Beispiel der<br />

ALS angesiedelt ist, war ein Arbeitsschwerpunkt<br />

im Jahre 2010. Das Projekt<br />

(www.servcare-projekt.de) wird mit insgesamt<br />

fünf beteiligten Organisationen, darunter<br />

die ALS-Ambulanz der Charité unter<br />

der Federführung des IAO, Fraunhofer Ins -<br />

titut Stuttgart, durchgeführt.<br />

Im Jahre 2010 fand kein eigener Kongress<br />

der <strong>DGM</strong> statt, da dieser alle zwei Jahre<br />

durchgeführt wird. So wurden die Forschungspreise<br />

nach inzwischen guter Tradition<br />

beim Kongress der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />

(DGKN) in Halle an der Saale vergeben.<br />

Mit der Durchführung eines ersten Fach -<br />

tage-Symposiums hat die <strong>DGM</strong> Neuland<br />

bei der Veranstaltungsdurchführung betreten.<br />

Erstmals fanden parallel sechs diagnosespezifische<br />

Fachtage zeitgleich unter<br />

einem Dach statt. Dies ist auch Ausdruck<br />

der Entwicklung in der <strong>DGM</strong>, die einzelnen<br />

Diagnosegruppen zu stärken und in der<br />

Struktur besser zu verankern. Die Durchführung<br />

der Fachtage-Symposien soll<br />

künftig terminlich und örtlich an den jeweiligen<br />

Kongress des Wissenschaftlichen<br />

Beirates angekoppelt werden. Dies wird<br />

erstmals im April 2011 in Ulm/Neu-Ulm der<br />

Fall sein.<br />

Horst Ganter<br />

Bundesgeschäftsführer<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V. (<strong>DGM</strong>)<br />

• Bundesgeschäftsstelle<br />

• Medizinreferat<br />

• Sozialberatung<br />

• Hilfsmittelberatung


Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

13


Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />

Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. D. Heuß und Prof. Dr. R. Schröder<br />

Neurologische Klinik der Friedrich-<br />

Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Neuromuskuläres Zentrum/Forschungs-<br />

Netzwerk Neuropathien und Myopathien<br />

an der Neurologischen Klinik der<br />

Universität Erlangen<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum ist eine interdisziplinäre<br />

Einrichtung zur fachübergreifenden<br />

Diagnosestellung, Behandlung<br />

und Erforschung von neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Das Zentrum ist an der Neurologischen<br />

Klinik angesiedelt und arbeitet<br />

eng mit den übrigen Einrichtungen des<br />

Uni-Klinikums und mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> (<strong>DGM</strong>) zusammen.<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum bietet Spezialsprechstunden<br />

<strong>für</strong> Patienten mit entzündlichen<br />

und erblichen Polyneuro -<br />

pathien und Muskelerkrankungen, mit<br />

Motoneuronerkrankungen und <strong>für</strong> die Beatmung<br />

von Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen wie Muskeldystrophien<br />

und Amyotrophische Lateralsklerose. Das<br />

Angebot wird durch die physiotherapeutischen<br />

und sozialen Einrichtungen im Zentrum<br />

abgerundet.<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Prof. Dr. Heuß<br />

• IZKF-Untersuchungen zu degenerativen<br />

und entzündlichen Veränderungen der<br />

Myopathie in Proteinkinase CK2-defizienten<br />

Muskeln – Kooperation mit dem<br />

Institut <strong>für</strong> Biochemie<br />

• Inflammation und Apoptose bei der vaskulitischen<br />

Neuropathie und Myositiden/Signaltransduktion<br />

mononukleärer<br />

Zellen<br />

14<br />

• Phäno- und Genotypisierung einer autosomal-rezessiven<br />

Form der hereditären<br />

motorischen und sensiblen Neuropathie<br />

(ARCMT2B) Typ 2 in einer costaricanischen<br />

Familie<br />

• Phäno- und Genotypisierung einer autosomal-dominanten<br />

Form der HMSN mit<br />

einer neuen Tyr145Ser Mutation im<br />

MPZ-/P0-Protein in einer costaricanischen<br />

Familie<br />

Prof. Dr. Schröder<br />

Das wissenschaftliche Hauptarbeitsgebiet<br />

ist die Gruppe der hereditären Proteinaggregationsmyopathien<br />

auf der Basis von<br />

Desmin- und VCP-Mutationen. Für die<br />

Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet<br />

besteht seit Oktober 2009 die Förderung<br />

einer ortsungebundenen Forschergruppe<br />

(FOR 1228, Thema: Molecular Pathogenesis<br />

of Myofibrillar Myopathies) durch die<br />

<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft. Die<br />

zunächst über einen Zeitraum von drei<br />

Jahren bewilligte Förderung unterstützt<br />

acht themenbezogene Einzelprojekte an<br />

den Universitäten Erlangen, Würzburg,<br />

München, Heidelberg, Bonn, Bochum,<br />

Köln und Wien. Die Universität Erlangen<br />

fungiert hierbei als Sprecheruniversität der<br />

Forschergruppe.<br />

Projekte der Orthopädischen Klinik<br />

Prof. R. Forst und Mitarbeiter<br />

• Langzeitresultate nach operativer Behandlung<br />

der unteren Extremitäten bei<br />

Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie<br />

• Langzeitresultate nach Skolioseoperationen<br />

bei Patienten mit Muskelerkrankungen<br />

• biomechanische Testung des Teleskopstabes


• makroskopische und mikroskopische<br />

Pathologie des Tractus iliotibialis bei<br />

Duchenne-Muskeldystrophie<br />

• Behandlung von Fußdeformitäten bei<br />

HMSN und Friedreich-Ataxie<br />

• psychologische Untersuchung zur<br />

Krankheitsbewältigung und Lebenszufriedenheit<br />

bei Patienten mit Duchenne-<br />

Muskeldystrophie<br />

• ergotherapeutische Studie zur Funktionsfähigkeit<br />

der oberen Extremitäten bei<br />

Patienten mit Muskelerkrankungen<br />

• Analyse von Gebiss- und Kieferveränderungen<br />

bei Patienten mit Duchenne-<br />

Muskeldystrophie und spinalen Muskelatrophien<br />

Schwerpunkte Fachklinik Herzogenaurach<br />

Dr. Schupp und Mitarbeiter<br />

Die Fachklinik Herzogenaurach hat als<br />

neurologische Rehabilitationseinrichtung<br />

den Forschungs- und Interessenschwerpunkt<br />

im Nachweis der Wirksamkeit physio-,<br />

ergo-, sprach-, schlucktherapeutischer<br />

Maßnahmen sowie der (neuro)psychologischen<br />

Behandlung. Skalen zur<br />

Beurteilung von langfristigen Krankheitsverläufen<br />

(z.B. neuromuscular symptom<br />

score, MRC Kraftgrade, Paresegrade, Barthel-Index)<br />

scheinen <strong>für</strong> die Erfassung von<br />

Therapieerfolgen kurzzeitiger intensiver<br />

Rehabilitationsmaßnahmen bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen wenig hilfreich zu<br />

sein. So werden hier Evaluationsskalen<br />

eingesetzt, die die subjektive Wirksamkeit<br />

der Therapieformen untersucht mit dem<br />

Ziel, bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

ein effektives und individuelles Behandlungskonzept<br />

konservativer Maßnahmen<br />

zu erarbeiten.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Schwerpunkte der Neurologischen<br />

Klinik am Krankenhaus Rummelsberg<br />

PD Dr. Winterholler<br />

• Schlaflaboruntersuchungen<br />

• Diagnostische Abklärung von neuromuskulären<br />

Erkrankungen<br />

• Heimbeatmungsbehandlung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

Konzepte der Neurologischen Abteilung<br />

der Kiliani-Klinik Bad Windsheim<br />

siehe www.dr-becker-klinikgesellschaft.de<br />

Beratungsstelle der <strong>DGM</strong>, Landesverband<br />

Bayern e.V. am Neuromuskulären<br />

Zentrum Bayern Mitte<br />

Das Beratungsangebot wird sowohl von<br />

betroffenen Einzelpersonen als auch Familien<br />

und Angehörigen in Anspruch genommen.<br />

Zu vielen Ratsuchenden (über die<br />

Hälfte) bestehen langjährige Beratungskontakte.<br />

Da sich das Einzugsgebiet über<br />

Mittelfranken und die Oberpfalz erstreckt,<br />

macht die Beratung am Telefon den<br />

Hauptanteil aus. Persönliche Beratungen<br />

in der Beratungsstelle und kooperierenden<br />

Kliniken sowie Hausbesuche runden das<br />

Angebot ab. Hausbesuche bieten den Vorteil,<br />

die Lebenssituation im persönlichen<br />

Umfeld besser beurteilen zu können. Besonders<br />

in ihrer Mobilität stark eingeschränkte<br />

Hilfesuchende greifen auf dieses<br />

Angebot gern zurück, weil es ihnen<br />

weite Wege erspart. Die Begleitung bei der<br />

Krankheitsbewältigung sowie die Unterstützung<br />

zur Alltagsbewältigung bilden die<br />

Schwerpunkte der psychosozialen Beratung.<br />

Die Unterstützung von Kontaktgruppen,<br />

die von Ehrenamtlichen organisiert<br />

werden, sowie Informations- und Begegnungsveranstaltungen<br />

ergänzen das Tätigkeitsspektrum.<br />

2010 wurden folgende Veranstaltungen<br />

angeboten:<br />

• zwei ALS-Gesprächskreise mit den Themen<br />

„Hilfsmittelversorgung“ und „Diag-<br />

15


Neuromuskukäres Zentrum Bayern-Mitte<br />

nose und Therapie von Atemstörungen<br />

bei ALS“ in Erlangen und Rummelsberg<br />

• Landesverbandstreffen <strong>für</strong> Mitglieder<br />

und Freunde der <strong>DGM</strong> LV Bayern in Herzogenaurach<br />

(Fachklinik)<br />

• zwei Seminartage <strong>für</strong> Ehrenamtliche des<br />

LV Bayern in Würzburg und Nürnberg<br />

Publikationen<br />

Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />

Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,<br />

Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />

MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />

FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />

L and Schröder R. Strumpellin is a novel<br />

valosin-containing protein binding partner<br />

linking hereditary spastic paraplegia to protein<br />

aggregation diseases. Brain 2010;133(10):2920-<br />

41.<br />

Collins M, Dyck PJ, Gronseth G, Guillevin L,<br />

Hadden R, Heuss D, Leger JM, Notermans NC,<br />

Pollard J, Said G, Sobue G, Vrancken AFJE,<br />

Kissel J. Peripheral Nerve Society Guideline on<br />

the classification, diagnosis, investigation, and<br />

immunosuppressive therapy of non-systemic<br />

vasculitic neuropathy: executive summary.<br />

JPNS 2010;15:176-184.<br />

Heuß D, Neundörfer B. Therapie der Polyneuropathien.<br />

In: Therapie-Handbuch, Hrsg. W.<br />

Domschke, M. Berger, W. Hohenberger, T. Meinertz,<br />

K. Possinger; Elsvier URBAN&FISCHER,<br />

München, 2010, P11, 1-17.<br />

Huttner HB, Richter G, Jünemann A, Kress W,<br />

Weis J, Schröder JM, Gal A, Doerfler A, Udd B,<br />

Schröder R. Incontinentia pigmenti-related<br />

myopathy or unsolved „double trouble“? Neuromusc<br />

Disord 2010;20(2):139-41.<br />

Kalbe E, Onur OA, Minnerop M, Reimann J, Althaus<br />

A, Ahmadzadehfar H, Dodel R, Strach K,<br />

Clemen CS, Herholz K, Haense C, Fink GR,<br />

Schröder R. Early signs of VCP-related frontotemporal<br />

dementia: a neuropsychological, FDG-<br />

PET and fMRI study. J Neurol 2010 (epub ahead<br />

of print) PubMed PMID: 20938780.<br />

16<br />

Kiphuth IC, Neuen-Jacob E, Struffert T, Wehner<br />

M, Wallefeld W, Laing N, Schröder R. Myosinspeichermyopathie:<br />

eine seltene Unterform der<br />

Proteinaggregations-myopathien. Fortschr<br />

Neurol Psychiat 2010;78(4):219-22.<br />

Meier F, Schöffski O, Neundörfer B, Heuss D.<br />

§116b SGB V – Chancen-Risiken-Analyse einer<br />

neuromuskulären Spezialambulanz. Economic<br />

Analysis of a Neuromuscular Health-Care Centre<br />

– Opportunities and Risks of §116b Code of<br />

Social Law (SGB) V. Akt. Neurol 2010;37:467-<br />

73.<br />

Probst-Cousin S, Neundörfer B, Heuss D. Microvasculopathy<br />

neuromuscular dieseases: lessons<br />

from hypoxia-incucible factors. Neuromuscul<br />

Disord 2010;20:192-197.<br />

Schepelmann K, Winter Y, Spottke A, Claus D,<br />

Grothe A, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />

Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel W, Dodel<br />

R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />

sclerosis, myasthenia gravie and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol<br />

2010;257:15-23.<br />

Schrickel JW, Stöckigt F, Krzyzak W, Paulin D, Li<br />

Z, Lübkemeier I, Fleischmann B, Sasse P, Andrié<br />

R, Lewalter T, Lickfett L, Nickenig G, Schröder<br />

R, Clemen CS. Cardiac conduction disturbances<br />

and differential effects on atrial and ventricular<br />

electrophysiological properties in<br />

desmin deficient mice. J Intervent Card Electrophysiol<br />

2010;28:71-80.<br />

Winter Y, Schepelmann K, Spottke A, Claus D,<br />

Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S, Tackenberg<br />

B, Mylius V, Reese JP, Kiefer R,<br />

Schrank B, Oertel W, Dodel R. Health-related<br />

quality of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol<br />

2010;257:1473-81.:


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. med. W. Müller-Felber<br />

Oberarzt der von Haunerschen Klinik <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Stellvertreter und Sprecher:<br />

Prof. Dr. med. B. Schoser<br />

Oberarzt des Friedrich-Baur-Instituts der<br />

Neurologischen Klinik<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Neuromuskulären<br />

Zentrums Bayern Süd stand<br />

die umfassende medizinische Betreuung<br />

von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Neben der engen klinischen<br />

und wissenschaftlichen Kooperation der<br />

beteiligten Institutionen ist die Kontinuität<br />

der guten Zusammenarbeit mit den Patientenvertretern<br />

und der Landesgruppe<br />

Bayern der <strong>DGM</strong> festzustellen. Im Jahr<br />

2010 wechselte PD Dr. J. Anneser in den<br />

Palliativ-Konsilardienst des Klinikums<br />

rechts der Isar, Dr. S. Baumeister wechselte<br />

in die Neurologische Klinik Rechts der<br />

Isar, Dr. T. Suban wechselte in die Psychiatrische<br />

Universitätsklinik Köln, und O.<br />

Schreiber und Dr. S. Wenninger, vormals<br />

Neurologische Universitätsklinik Regensburg,<br />

nahmen ihre Arbeit am Friedrich-<br />

Baur Institut auf. S. Thiele, langjährige<br />

Physiotherapeutin, hat die <strong>DGM</strong> verlassen<br />

und begann ein Medizinstudium an der<br />

LMU. Sie wird weiter im Rahmen ihrer<br />

TREAT-NMD Register-Drittmittelstelle am<br />

FBI teilzeitbeschäftigt sein. Dr. P. Reilich<br />

wurde am 1. Oktober 2010 zum Funktionsoberarzt<br />

am FBI ernannt.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Veranstaltungen 2009<br />

• Sonderkolloquium der Friedrich-Baur-<br />

Institutes 8. Mai 2010: Diagnostik und<br />

Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />

• 92. Neuromuskuläres Seminar 14. Juli<br />

2010: Hereditären Kardiomyopathien,<br />

Dr. Beckmann, Medizinische Klinik LMU<br />

München<br />

• 44. Myologisches Kolloquium 17. April<br />

2010: Stellenwert der Muskel-MRT Diagnostik<br />

bei hereditären Myopathien,<br />

PD Dr. Dirk Fischer, Neurologische Universitätsklinik<br />

Basel, Schweiz<br />

• 93. Neuromuskuläres Seminar 17. November<br />

2010: Orthopädische Behandlung<br />

neuromuskulärer Erkrankungen, Dr.<br />

Döderlein, Kinderorthopädie Aschau<br />

Klinische Studien<br />

Validierung von prognostischen und<br />

Erkrankungsmarkern <strong>für</strong> die Charcot-<br />

Marie-Tooth-Erkrankung 1A (CMT1A)<br />

Walter MC, Schlotter-Weigel B, Garcia-<br />

Angarita<br />

Die hereditäre motorisch-sensorische<br />

Neuropathie Typ 1 oder Morbus Charcot-<br />

Marie-Tooth (CMT) gehört zu den peripheren<br />

Neuropathien und ist mit einer Prävalenz<br />

von 1:2.500 die häufigste monogen<br />

vererbte neurologische Erkrankung. Allein<br />

in Deutschland sind ca. 30.000 Patienten<br />

betroffen. In der Hälfte der Fälle handelt es<br />

sich um den Subtyp CMT1A. Sie wird<br />

durch eine Duplikation auf Chromosom<br />

17p11.2-12 verursacht und ist charakterisiert<br />

durch die Demyelinisierung peripherer<br />

Nerven, ihre axonale Degeneration und<br />

neurogen bedingter Muskelfaseratrophie.<br />

Das klinische Bild ist sehr variabel und<br />

reicht bis zur Rollstuhlabhängigkeit. Eine<br />

17


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

wirksame Therapie ist gegenwärtig nicht<br />

verfügbar.<br />

In dieser Studie soll untersucht werden, ob<br />

bestimmte Erkrankungsmarker („Biomarker“)<br />

in der Haut von an CMT1A erkrankten<br />

Patienten helfen können, die Erkrankung<br />

zu diagnostizieren sowie die Schwere<br />

und den Verlauf abzuschätzen. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-<br />

Institut <strong>für</strong> Experimentelle Medizin in Göttingen<br />

wurden in transgenen Tiermodellen<br />

molekulare Marker <strong>für</strong> den Krankheitsverlauf<br />

der CMT1A in Hautproben identifiziert.<br />

Ein derartiger Zusammenhang soll nun im<br />

Menschen analysiert werden. Hierzu wollen<br />

wir einen Krankheitsscore („CMTNS“)<br />

<strong>für</strong> die Krankheitsschwere dieser Erkrankung<br />

errechnen, der sich aus der klinischneurologischen<br />

Untersuchung zusammensetzt.<br />

Ziel dieser Studie ist die Korrelation<br />

der aus der Hautbiopsie ermittelten molekularen<br />

Marker mit der Erkrankungsschwere<br />

und somit die Validierung der Erkrankungsmarker.<br />

Die Ergebnisse werden<br />

es uns ermöglichen, weiterführende Erkenntnisse<br />

über die Schwere und den Verlauf<br />

dieser Erkrankung zu gewinnen. Wir<br />

hoffen, damit einen Baustein <strong>für</strong> zukünftige<br />

experimentelle Therapiemöglichkeiten legen<br />

zu können und die diagnostische Einordnung<br />

anhand von Hautproben zu erleichtern.<br />

Weitere Kooperationen im diesem<br />

Rahmen bestehen mit dem<br />

Medizinisch Genetischen Zentrum (MGZ)<br />

München und dem Institut <strong>für</strong> Klinische<br />

Neurophysiologie der Georg-August-<br />

Universität Göttingen.<br />

Derzeit ist die Entwicklung neuer spezifischer<br />

Therapien auf molekularer Ebene <strong>für</strong><br />

CMT ein hochspannender und kompetitiver<br />

Bereich. Das Ziel ist die Identifikation<br />

von Biomarkern unter Verwendung minimal<br />

invasiver Techniken, um CMT-Patienten<br />

ggf. eine individuelle Therapie anbieten<br />

zu können. In den letzten Jahren wurden<br />

anhand von Tiermodellen große Fortschrit-<br />

18<br />

te in der Aufschlüsselung der CMT-Pathogenese<br />

erreicht. Dadurch wurde <strong>für</strong> die Erkennung<br />

potenzieller Behandlungsansätze<br />

und neuer Therapiemöglichkeiten der Anstoß<br />

gegeben.<br />

Klinische Studie zum Skipping von Exon 51<br />

Schessl J, Walter MC, Thiele S, Müller-<br />

Felber W<br />

Im Rahmen einer internationalen Phase-III-<br />

Studie wird in einem randomisierten, doppelblinden,<br />

plazebokontrollierten Studiendesign<br />

die Effektivität und Sicherheit der<br />

Therapie durch Exon Skipping bei Patienten<br />

mit Duchenne-Muskeldystrophie untersucht.<br />

Dabei werden wöchentliche subkutane<br />

Gaben der Studienmedikation über<br />

48 Wochen verabreicht. Antisense Oligonukleotide<br />

induzieren Exon Skipping und<br />

sind eine mögliche Therapiestrategie <strong>für</strong><br />

die Duchenne-Muskeldystrophie. Exon<br />

Skipping selbst erlaubt die Restoration<br />

des mutierten offenen „reading frames“<br />

und somit die Synthese eines großen neuen<br />

funktionellen Dystrophin-Proteins. Weitere<br />

Informationen unter www.md-net.org.<br />

Klinische Studie mit Olesoxime<br />

(TRO19622) bei SMA<br />

Schessl J, Schreiber O, Walter MC<br />

Dies ist eine multizentrische, randomisierte,<br />

adaptive, doppelblinde, plazebokontrollierte<br />

Phase-II-Studie zur Bewertung<br />

der Sicherheit und Wirksamkeit von Olesoxime<br />

(TRO19622) bei Patienten mit spinaler<br />

Muskelatrophie (SMA) im Alter von drei<br />

bis 25 Jahren. Olesoxime fördert im Zellkulturmodell<br />

das Überleben und die Funktion<br />

beanspruchter Motoneurone. Die<br />

Substanz hat in einer Ib-Studie an SMA-<br />

Patienten im Vergleich zu gesunden Kontrollen<br />

eine gute Verträglichkeit und hohe<br />

Sicherheit gezeigt.


Therapiestudie mit Idebenone bei<br />

Leberscher Hereditärer Optikus-<br />

Neuropathie (LHON)<br />

Klopstock T, Heck S, Schubert M, Dimitriadis<br />

K<br />

Placebokontrollierte Studie, die weltweit<br />

an drei Zentren (München, Newcastle/<br />

England und Montreal/Kanada) den Einfluss<br />

von Idebenone auf die Sehstörung<br />

bei LHON untersucht. Es handelt sich um<br />

die erste große placebokontrollierte Studie<br />

bei dieser mitochondrialen Erkrankung,<br />

die zu schweren beidseitigen Sehstörungen<br />

bei meist jungen Männern führt. Randomisiert<br />

werden sollen 84 Patienten. Zu<br />

den Einschlusskriterien gehört (i) gesicherte<br />

Diagnose einer LHON inkl. Nachweis einer<br />

der typischen Punktmutationen in der<br />

mitochondrialen DNA, (ii) Alter zwischen<br />

14 und 64 Jahren, Körpergewicht > 45 kg,<br />

(iii) Beginn der Erkrankung innerhalb der<br />

letzten fünf Jahre. Es wurden 84 Patienten<br />

eingeschlossen. München trägt mit 42 Patienten<br />

die größte Zahl an Patienten bei.<br />

Die Rekrutierung der Studie ist abgeschlossen.<br />

Die Ergebnisse sind zur Publikation<br />

eingereicht.<br />

Therapiestudie mit Idebenone bei<br />

Friedreich-Ataxie<br />

Klopstock T, Heck S, Dimitriadis K<br />

Europäische erste große, placebokontrollierte<br />

Multicenter-Studie, die den Einfluss<br />

von Idebenone auf neurologische Symptome<br />

und Herzmuskelveränderungen bei FA<br />

untersucht. Es wurden 240 Patienten (> 8<br />

Jahre, > 25 kg, FA genetisch gesichert,<br />

kein Idebenone oder Coenzym Q 10) eingeschlossen.<br />

München trägt mit 47 Patienten<br />

die größte Zahl an Patienten bei.<br />

Die Rekrutierung der Studie ist abgeschlossen,<br />

der letzte randomisierte Patient<br />

wird Anfang 2010 die Studie abschließen.<br />

Die Ergebnisse sind zur Publikation eingereicht.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Verlaufsstudie bei Friedreich-Ataxie<br />

Klopstock T, Heck S, Strigl-Pill N, Dimitria -<br />

dis K<br />

Verlaufsstudie zum Einfluss genetischer<br />

Faktoren auf den Erkrankungsverlauf bei<br />

Patienten mit FA im Rahmen des Netzwerkes<br />

<strong>für</strong> erbliche Bewegungsstörungen<br />

(GeNeMove – German Network of Hereditary<br />

Movement Disorders). Bislang konnten<br />

112 Patienten und Angehörige eingeschlossen<br />

werden.<br />

Verlaufsstudie bei hereditärer spastischer<br />

Spinalparalyse (HSP)<br />

Klopstock T, Heck S, Strigl-Pill N, Dimitriadis<br />

K<br />

Verlaufsstudie zum natürlichen Verlauf und<br />

zur Entwicklung von Progressionsmarkern<br />

bei HSP im Rahmen von GeNeMove. Bislang<br />

konnten 31 Patienten und Angehörige<br />

eingeschlossen werden.<br />

Verlaufsbeobachtung Enzymersatztherapie<br />

bei Glykogenspeichererkrankung<br />

Typ 2<br />

Stigl-Pill N, Konkol B, Strothotte S,<br />

Schütz C, Müller-Felber W, Schoser B<br />

Seit September 2006 wird die Enzymersatztherapie<br />

bei adulten Patienten durchgeführt.<br />

Es erfolgt eine ausführliche Dokumentation.<br />

Nationale Ein-Jahres-Resultate<br />

wurden 2010 publiziert. Eine Fortführung<br />

<strong>für</strong> zwei weitere Jahre erfolgt.<br />

Multizenter-Studie zu MUSK- und<br />

ACHR-Antikörper negativer Myasthenia<br />

gravis<br />

Kröger S, Melms A, Schalke B, Schoser B<br />

Seit Sommer 2008 wird in Kooperation mit<br />

dem Physiologischen Institut der LMU eine<br />

multizentrische Studie bei Patienten mit<br />

Doppelantikörper-negativen MG in Tübingen,<br />

Regensburg und München durchgeführt.<br />

Ziel ist es, neue Antikörper bei dieser<br />

Patientengruppe aus dem Serum zu isolieren.<br />

Erste Ergebnisse werden 2011 vorliegen.<br />

19


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Molekulare Ursachen und Pathomechanismen<br />

bei hereditären Myopathien<br />

und Neuropathien<br />

Walter MC, Reilich P, Schlotter-Weigel B,<br />

Schoser B<br />

Im Rahmen internationaler Forschungskooperationen<br />

werden verschiedene innovative<br />

Ansätze wie klinische und morphologische<br />

Untersuchungen, molekulare und<br />

zellbiologische Studien sowie die Analyse<br />

von Zellkultur- und Tiermodellen verfolgt,<br />

um die folgenden Ziele zu erreichen:<br />

• weitere Charakterisierung der phänotypischen<br />

Ausprägung und der molekularen<br />

Basis von hereditären Myopathien<br />

und Neuropathien<br />

• präzise Definition des phänotypischen<br />

Spektrums einzelner hereditärer Myopathien<br />

und Neuropathien, um die klinischen<br />

und morphologischen Diagnosekriterien<br />

zu verbessern<br />

• Etablierung von Genotyp/Phänotyp Korrelationen<br />

und prognostischer Kriterien<br />

• Suche nach neuen, phänotypisch homogenen<br />

Patienten-Subgruppen, die<br />

ggf. eine Identifizierung neuer Gene erlauben<br />

• Untersuchung der pathophysiologischen<br />

Mechanismen dieser Erkrankungen<br />

• Generierung von neuen Zellkultur- und<br />

Tiermodellen, um auf der Basis pathophysiologischer<br />

Daten zur Entwicklung<br />

kausaler Therapien beizutragen<br />

• Zielgerichtete Suche molekularer Defekte<br />

bei bereits bekannten Genen und bei<br />

Kandidaten-Genen<br />

Pathogenese der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />

(s-IBM) und der<br />

hereditären Einschlusskörpermyopathie<br />

(h-IBM)<br />

Walter MC, Krause S<br />

Die sporadische Einschlusskörpermyositis<br />

20<br />

(sIBM) ist die häufigste entzündliche Muskelerkrankung<br />

bei Patienten über 50 Jahren.<br />

In seltenen Fällen liegt der Erkrankung<br />

eine erbliche Ursache zugrunde. Bei der<br />

HIBM (hereditäre IBM, OMIM 603824) finden<br />

sich Mutationen im GNE-Gen, bei der<br />

IBMPFD (IBM assoziiert mit M. <strong>Page</strong>t und<br />

frontotemporaler Demenz, OMIM 167320)<br />

wurden Mutationen im VCP-Gen beschrieben.<br />

Die Analyse der subzellulären Lokalisation<br />

und der funktionellen Enzymbiochemie<br />

von GNE und VCP im Patientenmuskel<br />

soll dabei helfen, nicht nur die<br />

Vorgänge zu verstehen, die zur hereditären<br />

IBM führen, sondern auch diese neuen Erkenntnisse<br />

auf die Pathogenese der sporadischen<br />

IBM zu übertragen. Bei der<br />

IBMPFD wurde eine Störung der Myosin-<br />

Filamentbildung nachgewiesen. Normale<br />

Proteinumsatzvorgänge (Autophagie) sind<br />

wesentlich <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung der<br />

Muskelzellfunktion. Kürzlich fanden sich<br />

Hinweise auf eine Störung des Proteinabbaus<br />

im Rahmen dieses Stoffwechselweges<br />

bei der IBMPFD. Das Ansprechen auf<br />

eine immunsuppressive oder immunmodulatorische<br />

Therapie ist bei IBM-Patienten<br />

sehr heterogen. Unsere Ergebnisse<br />

sollen ein detailliertes Verständnis der pathogenetischen<br />

Mechanismen fördern, um<br />

neue molekulare Therapiestrategien zu<br />

entwickeln.<br />

Pathologische Proteinaggregatforma -<br />

tion – Mechanismen, Prävention und<br />

Therapie<br />

Walter MC, Reilich P, Schessl J, Bulst S,<br />

Thirion C, Schoser B<br />

Pathologische Proteinaggregate sind morphologisch<br />

charakteristisch <strong>für</strong> myofibrilläre<br />

Myopathien. Wir planen, den gemeinsamen<br />

Pathomechanismus, der zur Proteinaggregation<br />

bei myofibrillären Myopathien<br />

führt, aufzuklären, neue therapeutische<br />

Ziele zu identifizieren und durch molekulare<br />

oder pharmakologische Ansätze die


Proteinaggregation insbesondere bei Desminopathien<br />

und Reducing Body Myopathie/XMPMA<br />

zu verhindern oder rückgängig<br />

zu machen.<br />

Von der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />

wurde eine Forschergruppe zum<br />

Thema „Molecular Pathogenesis of Myofibrillar<br />

Myopathies (MFM) – FOR1228“ <strong>für</strong><br />

zunächst drei Jahre bewilligt, zwei Projekte<br />

innerhalb der Forschergruppe sind am<br />

Friedrich-Baur-Institut lokalisiert: Scanning<br />

for intensely fluorescent targets<br />

(SIFT): a new tool to study pathological<br />

protein aggregate formation in MFM and<br />

its reversal through pharmacologic intervention<br />

(Walter MC, Bulst S, Thirion C),<br />

und FHL1-related reducing-body myopathy<br />

and other genetic forms of myofibrillar<br />

myopathies: composition of pathological<br />

protein aggregates revealed by laser capture<br />

microdissection and subsequent proteomic<br />

analysis (Schessl J, Kress W,<br />

Schoser B).<br />

Neue Erkenntnisse über die Auswirkungen<br />

verschiedener Mutationen in<br />

myofibrillären Genen auf die Protein-<br />

Assemblierung mittels konfokaler<br />

Einzelmolekülspektroskopie<br />

Walter MC, Bulst S, Thirion C<br />

Myofibrilläre Myopathien (MFM) sind eine<br />

Gruppe klinisch und genetisch heterogener<br />

Erkrankungen der Skelettmuskulatur.<br />

Morphologisch werden sie durch anormale,<br />

intrazelluläre, desminpositive Proteinaggregate<br />

charakterisiert. Bei Desminopathien<br />

handelt es sich um eine genetisch<br />

definierte Subgruppe der MFM, welche<br />

durch Mutationen im Desmin-Gen auf<br />

Chromosom 2q35 verursacht werden. Des<br />

Weiteren konnten in Patienten mit MFM-<br />

Mutationen in anderen Genen identifiziert<br />

werden, die entweder <strong>für</strong> Komponenten<br />

der Z-Scheiben kodieren oder daran beteiligt<br />

sind, deren Struktur aufrecht zu erhalten:<br />

Myotilin (MYOT, TTID), ZASP (LDB3),<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Filamin C (FLNC) und alpha-B-Crystallin<br />

(CRYAB).<br />

Die klinischen Phänotypen der Desminopathien<br />

erstrecken sich über ein weites<br />

Spektrum mit verschiedenen Verteilungstypen,<br />

Schweregraden und möglicher kardiorespiratorischer<br />

Beteiligung. Auch reine<br />

Kardiomyopathien sind bekannt. Die meisten<br />

Patienten zeigen ein autosomal-dominantes<br />

Vererbungsmuster. Es sind allerdings<br />

sowohl Patienten mit einer autosomal-rezessiven<br />

Vererbung, als auch<br />

Patienten ohne ersichtliche familiäre Vorgeschichte<br />

dokumentiert worden.<br />

Desmin ist ein 53 kDa schweres, muskelspezifisches<br />

Intermediärfilament-Protein<br />

der Skelett-, Herz- und glatten Muskulatur<br />

und stellt eine wichtige, strukturelle Komponente<br />

der muskulären Zytoarchitektur<br />

dar.<br />

Das pathologische Merkmal der MFM sind<br />

Desminaggregate in den Muskelfasern betroffener<br />

Patienten. Auch wenn die Akkumulation<br />

von aggregiertem Desmin einen<br />

einheitlichen histopathologischen Befund<br />

darstellt, muss immer noch aufgeklärt werden,<br />

wie die verschiedenen, identifizierten<br />

Mutationen auf molekularer Ebene bei den<br />

betroffenen Patienten zu Fehlfunktionen<br />

der Muskelzellen führen. Ein besseres Verständnis<br />

dieser molekularen Signalwege<br />

kann zu neuen Therapieansätzen führen,<br />

da bis heute nicht geklärt ist, ob eine Verbesserung<br />

der physiologischen Filamentbildung<br />

oder aber eine Reduktion der pathologischen<br />

Aggregate wichtiger ist, um<br />

eine normale Zellfunktion aufrecht zu erhalten.<br />

Die Tatsache, dass die Desmin-Assemblierung<br />

auf unterschiedliche Weise<br />

durch verschiedene Mutationen beeinflusst<br />

wird und diese zu unterschiedlichen<br />

Phänotypen (z.B. vorwiegende Beteiligung<br />

der Skelettmuskulatur versus vorwiegende<br />

kardiale Beteiligung) führen, zeigt, dass<br />

verschiedene Signalwege vorhanden sein<br />

müssen.<br />

21


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

Um die Desmin-Aggregation quantitativ<br />

auf Einzelmolekülebene zu analysieren,<br />

verwenden wir Fluoreszenz-Korrelations-<br />

Spektroskopie (FCS), Fluorescence Intensity<br />

Distribution Analysis (FIDA) und Scanning<br />

for Intensely Fluorescent Targets<br />

(SIFT) in einem konfokalen Einzelmolekül-<br />

Detektionssystem. Es stellte sich heraus,<br />

dass sich diese Messmethoden hervorragend<br />

dazu eignen, die Assemblierungs-<br />

Kinetiken fluoreszenzmarkierter Proteine in<br />

Echtzeit und die molekulare Zusammensetzung<br />

von Proteinaggregaten zu bestimmen.<br />

Des Weiteren können so viele Hochdurchsatz-Messungen<br />

mit kleinen Probenvolumina<br />

durchgeführt und neue Substanzen<br />

<strong>für</strong> Therapieansätze gefunden werden.<br />

Kongenitale Myasthene Syndrome<br />

(CMS)<br />

Abicht A, Dusl M<br />

Kongenitale Myasthene Syndrome (congenital<br />

myasthenic syndromes, CMS) sind<br />

seltene Erkrankungen, die sich meist im<br />

Kindesalter manifestieren. Diese Gruppe<br />

neuromuskulärer Erkrankungen beruht auf<br />

genetischen Störungen der Erregungsübertragung<br />

zwischen Nerv und Muskel.<br />

Verlauf und Schweregrad der Erkrankung<br />

sind sehr unterschiedlich: die Symptomatik<br />

reicht von einer Minimalsymptomatik<br />

mit Ptose und leichter muskulärer Schwäche<br />

bis zum Bild eines floppy infants bei<br />

der Geburt. Im Säuglingsalter fallen Trinkschwäche,<br />

kraftloses Schreien und generalisierte<br />

muskuläre Hypotonie mit oder<br />

ohne Ptose auf. In vielen Fällen kommt es<br />

– ausgelöst durch ansonsten harmlose<br />

Atemwegsinfekte – zu krisenhaften Verschlechterungen,<br />

die zu einer plötzlichen<br />

Ateminsuffizienz und zum Kindstod führen<br />

können. Im Erwachsenenalter steht zumeist<br />

eine abnorme Ermüdbarkeit der<br />

Muskulatur bei Belastung im Vordergrund.<br />

Dazu kommt häufig eine tageszeitabhängige<br />

Ptose mit oder ohne Störungen der ex-<br />

22<br />

ternen Augenmuskulatur. Anders als bei<br />

der autoimmunologisch ausgelösten<br />

Myasthenia gravis lassen sich keine Antikörper<br />

gegen den Azetylcholinrezeptor<br />

(AChR), oder die muskelspezifische Tyrosinkinase<br />

(MuSK) nachweisen. Zudem<br />

sprechen CMS-Patienten nicht auf eine<br />

immunsuppressive Therapie an.<br />

Derzeit sind Mutationen auf zwölf Genen<br />

als ursächlich bekannt, welche zu verschiedenen<br />

CMS-Formen mit unterschiedlichem<br />

Phänotyp, klinischem Verlauf und<br />

Vererbungsmuster führen. Für diese verschiedenen<br />

Formen stehen nur unzureichende<br />

Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.<br />

In Zusammenarbeit mit deutschen und<br />

ausländischen neuropädiatrischen Zentren<br />

gelang es unserer Arbeitsgruppe, über 850<br />

nicht verwandte CMS-Patienten zu erfassen<br />

und klinisch zu charakterisieren. Unsere<br />

CMS-Patienten stammen vorwiegend<br />

aus Europa, jedoch auch aus Kanada,<br />

dem Nahen Osten, Indien, Pakistan, Nordafrika<br />

oder Australien.<br />

Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist die<br />

Identifizierung und Charakterisierung von<br />

genetischen Veränderungen, die zu einer<br />

gestörten Erregungsübertragung an der<br />

neuromuskulären Endplatte und damit zu<br />

CMS führen. Mittels PCR-Diagnostik und<br />

Sequenzierung werden Gene, die <strong>für</strong> verschiedene<br />

Proteine an der neuromuskulären<br />

Synapse kodieren, bei CMS-Patienten<br />

systematisch untersucht. Auf diese Weise<br />

lässt sich bei ca. 50 Prozent der CMS-Patienten<br />

der zugrunde liegende genetische<br />

Defekte identifizieren. Besonders häufig<br />

finden sich Mutationen im Gen, kodierend<br />

<strong>für</strong> die -Untereinheit des Acetylcholin-Rezeptors<br />

(CHRNE), und im kodierenden<br />

Gen <strong>für</strong> das postsynaptische Protein Rapsyn<br />

(RAPSN). Darüber hinaus gelang es,<br />

Mutationen in den Genen weiterer AChR-<br />

Untereinheiten, im synaptisch exprimierten<br />

COLQ-Gen sowie im Gen, kodierend


<strong>für</strong> die präsynaptische Cholinacetyltransferase<br />

(CHAT), nachzuweisen. Vor Kurzem<br />

war unsere Arbeitsgruppe an der Erstbeschreibung<br />

des neuen CMS-Gens DOK7,<br />

kodierend <strong>für</strong> das postsynaptische Protein<br />

DOK-7, beteiligt. Ausgewählte Mutationen<br />

werden in funktionellen Studien in Zellkultursystemen<br />

auf ihren pathogenetischen<br />

Effekt hin untersucht, um neue Erkenntnisse<br />

bezüglich therapeutischer Möglichkeiten<br />

zu gewinnen.<br />

Entwicklung von Therapiekonzepten<br />

basierend auf der muskelspezifischen<br />

Inhibition des Ubiqitin-Proteasom-<br />

System (UPS)<br />

Pertl C, Thirion C, Walter MC<br />

Der Abbau von Muskelfasern und Muskelproteinen<br />

ist ein zentraler Mechanismus,<br />

der mit der dystrophischen Veränderung<br />

des Skelettmuskels einhergeht. Der Abbau<br />

von Proteinen erfolgt in der Zelle über das<br />

Proteasom. Proteine werden dabei durch<br />

kovalente Verknüpfung mit einer Kette von<br />

Ubiquitinproteinen <strong>für</strong> den Abbau durch<br />

das Proteasom gekennzeichnet (Polyubiquitinylierung).<br />

Die Polyubiquitinylierung<br />

wird durch Proteinkomplexe (E1-E4) katalysiert,<br />

welche durch ihre Vielfalt einen sowohl<br />

zelltypspezifischen als auch proteinspezifischen<br />

Abbau von Proteinen erlaubt.<br />

Neuere Forschungsergebnisse haben zur<br />

Identifikation einer Klasse von muskelspezifisch<br />

exprimierten E3/E4 Ubiquitin-Ligasen<br />

geführt. Eine dieser muskelspezifischen<br />

E3/E4-Ligase ist CHIP, welche beim<br />

Proteinabbau des Hauptbestandteils von<br />

Sarkomeren, Myosin, eine Rolle spielt. Die<br />

Inhibition von CHIP im dystrophen Wurmmodell<br />

(C. elegans) führt zur Verbesserung<br />

des dystrophen Phänotyps. Die Suppression<br />

der Aktivität von CHIP im Skelettmuskel<br />

und deren Auswirkung auf den Abbau<br />

von Muskelproteinen in vivo ist Gegenstand<br />

aktueller Forschung. So führt der<br />

Einsatz des generellen Proteasomeninhibi-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

tors MG-132 zur Reexpression von Dystrophin<br />

in mdx-Mäusen. Die Inhibition von<br />

CHIP und anderen muskelspezifischen E3-<br />

Ligasen und deren Auswirkung auf die Expression<br />

von Muskelproteinen kann sich<br />

auf missgefaltete Proteine auswirken und<br />

von therapeutischem Nutzen sein.<br />

Aufgrund der Ergebnisse in der mdx-Maus<br />

und in C. elegans wurde in unserem Labor<br />

ein neues Mausmodell etabliert, welches<br />

zusätzlich zum mdx-Hintergrund einen<br />

chip-Knockout aufweist. Der Einfluss der<br />

Reduktion des Proteinabbaus im Muskel<br />

durch den Knockout der muskelspezifischen<br />

E3/E4-Ligase CHIP auf die Sarkomerstabilität,<br />

und somit den Erhalt der<br />

Muskelkraft, wird in diesem neuen Modell<br />

(mdx -/- /chip -/- bzw. mdx -/y /chip -/- ) untersucht.<br />

Sollten diese Untersuchungen im<br />

Mausmodell erfolgversprechende Ergebnisse<br />

liefen, dann kann künftig eine adenovirale<br />

Herunterregulierung der E3/E4-Ligase<br />

CHIP <strong>für</strong> den Einsatz im Patienten in Erwägung<br />

gezogen werden.<br />

Muskeldystrophie-Therapieforschung<br />

am Großtiermodell<br />

Walter MC, Thirion C<br />

Die weltweit häufigste erblich bedingte<br />

Muskelerkrankung beim Menschen ist die<br />

Duchenne-Muskeldystrophie (DMD). In<br />

Deutschland leben etwa 10.000, in Europa<br />

etwa 100.000 DMD-Patienten. DMD beginnt<br />

im Vorschulalter und führt zu langsam,<br />

aber unweigerlich fortschreitender<br />

Degeneration von Skelett, Herz- und<br />

Atemmuskulatur. Die Betroffenen erleiden<br />

einen zunehmendem Kraftverlust, Lähmungen<br />

und schwere Behinderung, sowie<br />

eine deutliche Verringerung der Lebenserwartung<br />

mit enormen Einbußen der Lebensqualität<br />

<strong>für</strong> die Betroffenen und ihrer<br />

Familien. DMD ist eine Modellerkrankung<br />

<strong>für</strong> die große Zahl weiterer, genetisch und<br />

klinisch heterogener degenerativer Erkrankungen<br />

der Muskulatur. Mit dem Ziel der<br />

23


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

Erstellung eines Großtiermodells, das dem<br />

Menschen in Physiologie und Krankheitsverlauf<br />

ähnlich ist, hat ein Forscherteam<br />

um PD Dr. M. C. Walter und Prof. E. Wolf<br />

von der LMU München begonnen, ein<br />

Schweinemodell <strong>für</strong> Muskeldystrophieforschung<br />

und Therapieentwicklung zu erstellen.<br />

Dabei wurde ein in der Patientenpopulation<br />

prädominierender genetischer<br />

Defekt künstlich in das Erbgut von primären<br />

kultivierten Schweinezellen eingefügt.<br />

Diese Zellen zeigten sich als geeignet, um<br />

mit der Methode des Klonierens durch<br />

Kerntransfer Embryonen zu generieren.<br />

Gegenwärtig werden Experimente zur Erzeugung<br />

lebensfähiger Tiere, die Träger<br />

der künstlich eingeführten pathogenen<br />

Mutation sind, durchgeführt. In einem Parallelprojekt<br />

konnte eine Methode unter<br />

dem Einsatz von Zinkfingernukleasen experimentell<br />

erprobt werden, mit deren Hilfe<br />

sich gezielt genomische Veränderungen<br />

in das Erbgut einbringen lassen. Ein Einsatz<br />

dieser Methode ist in weiterführenden<br />

Forschungsarbeiten geplant und soll zukünftig<br />

zur Korrektur von Gendefekten<br />

durch Zelltherapie im Großtierschweinemodell<br />

<strong>für</strong> Muskeldystrophieforschung<br />

eingesetzt werden.<br />

Patientenregister <strong>für</strong> hereditäre<br />

neuromuskuläre Erkrankungen – Dystrophinopathien<br />

(DMD/BMD), Spinale<br />

Muskelatrophien (SMA), Myotone Dystrophien<br />

(DM1/DM2), FKRPopathien<br />

(MDC1C/LGMD2I) und hereditäre<br />

Neuropathien (CMT)<br />

Walter MC, Schreiber O<br />

Für die Planung und Durchführung klinischer<br />

Studien sind Patientenregister, gerade<br />

im Falle seltener Erkrankungen, eine<br />

unabdingbare Voraussetzung. Um neue<br />

Therapieansätze verfügbar zu machen,<br />

müssen diese zunächst in aufwändigen<br />

klinischen Studien auf ihre Sicherheit und<br />

Wirksamkeit hin untersucht werden. Hier-<br />

24<br />

<strong>für</strong> sind meist große Patientenzahlen mit<br />

genau definierten Ein- und Ausschlusskriterien<br />

erforderlich. Patientenregister erfassen<br />

neben persönlichen Daten in erster<br />

Linie genetische und klinische Informationen,<br />

die <strong>für</strong> die Planung von klinischen<br />

Studien erforderlich sind. Zusätzlich können<br />

derartige Register auch Aufschluss<br />

über epidemiologische Daten der Erkrankung,<br />

den Verlauf sowie die derzeit effektiv<br />

genutzten Therapiemöglichkeiten geben<br />

und als Informationsplattform <strong>für</strong><br />

Patienten dienen. Diese Daten sind von<br />

grundsätzlichem medizinisch-wissenschaftlichem<br />

Interesse, sie sind aber auch<br />

wichtige Instrumente in der politischen<br />

Meinungsbildung (Lobby-Arbeit), in der<br />

Öffentlichkeitsarbeit und helfen bei der<br />

Akquirierung dringend benötigter, zusätzlicher<br />

öffentlicher Gelder <strong>für</strong> die Forschung<br />

und Versorgung. Selbstverständlich muss<br />

sichergestellt sein, dass dabei allen legalen<br />

und ethischen Gesichtspunkten des<br />

Datenschutzes Rechnung getragen wird,<br />

um eine fehlerhafte oder missbräuchliche<br />

Nutzung der Daten zu verhindern.<br />

Im Rahmen des europäischen Netzwerks<br />

TREAT-NMD (www.treat-nmd.eu) werden<br />

weltweit Patientenregister <strong>für</strong> SMA, DMD<br />

und andere, seltenere Muskelerkrankungen<br />

eingerichtet. Für die Patientenregister<br />

<strong>für</strong> DMD und SMA hat man sich auf eine<br />

international harmonisierte Liste an Daten<br />

geeinigt, die in nationalen Registern erfasst<br />

und anonymisiert und in einem globalen<br />

Register gesammelt werden. Anhand<br />

dieser globalen Datenbank mit Sitz in<br />

Montpellier, Frankreich, können klinische<br />

Studien geplant und die Rekrutierung von<br />

Patienten vereinfacht werden. Die Regelungen<br />

bei Anfragen durch Dritte an die<br />

globale Datenbank werden durch eine<br />

„Charter“ reguliert. Ein „Oversight Committee“<br />

entscheidet über die Nutzung der<br />

Daten durch akademische Forschung und<br />

Industrie.


Am Friedrich-Baur-Institut der LMU München<br />

wurden die deutschen Patientenregister<br />

<strong>für</strong> Muskeldystrophie Duchenneund<br />

Spinale Muskelatrophie eingerichtet<br />

und stehen seit April 2008 online unter<br />

www.dmd-register.de bzw. www.smaregister.de<br />

zur Verfügung. Die Registrierung<br />

kann von betroffenen Patienten bzw.<br />

deren Eltern online selbst durchgeführt<br />

werden. Bis Oktober 2010 haben sich über<br />

1.000 Patienten, davon fast 800 Patienten<br />

mit DMD oder BMD und fast 400 mit SMA<br />

Typ 1-3, registriert, was die gute Annahme<br />

der Register durch die Patienten widerspiegelt.<br />

Auf nationaler Ebene konnte das Register<br />

bereits zur Rekrutierung von Patienten <strong>für</strong><br />

die klinische Studie mit PTC124, <strong>für</strong> zwei<br />

KardioMRT-Studien sowie Studien mit<br />

Olesoxime und zur Anwendung des Galileo-Trainings<br />

bei DMD und SMA genutzt<br />

werden. Mithilfe des globalen Registers<br />

wurden Anfragen zur Planung von internationalen<br />

Exon-Skipping-Studien bearbeitet.<br />

Auch eine europäische Studie zur<br />

Natural History bei SMA II/III ist derzeit in<br />

Planung. Seit Start der Register <strong>für</strong><br />

DMD/BMD und SMA konnten außerdem<br />

bereits internationale „Standards of Care“<br />

etabliert werden.<br />

Neben den beiden genannten besteht am<br />

Friedrich-Baur-Institut in München das aktuell<br />

neu gestartete internationale Register<br />

<strong>für</strong> FKRPopathien. Wegen der geringeren<br />

Gesamtzahl an Patienten hat man sich in<br />

diesem Fall darauf geeinigt, dass im Rahmen<br />

von TREAT-NMD ein internationales<br />

Register aufgebaut wird, in dem sich alle<br />

Patienten mit LGMD2I oder MDC1C registrieren<br />

können. Das Patientenregister ist<br />

ebenfalls online erreichbar und steht in<br />

mehreren Sprachen zu Verfügung.<br />

Ebenso befinden sich Register <strong>für</strong> Myotone<br />

Dystrophie Typ 1 (DM1) und 2 (DM2)<br />

und <strong>für</strong> hereditäre Neuropathien (HMSN,<br />

HMN, HSAN, HNPP und HNA), Letzteres<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

in der Zusammenarbeit mit dem Max-<br />

Planck-Institut <strong>für</strong> Experimentelle Medizin<br />

in Göttingen, im Aufbau.<br />

SysMBO – Lipidmyopathien<br />

Wenninge Sr, Klopstock T, Schoser B<br />

Ein seit Juli 2009 durch das BMBF gefördertes<br />

Projekt SysMBO wird die Gruppe<br />

der seltenen Lipidmyopathien und die statin-induzierten<br />

Myopathien phänotypisch<br />

und genotypisch charakterisiert. Im Rahmen<br />

dieses Projektes besteht eine wissenschaftliche<br />

Kooperation zwischen Helmholtz-Zentrum<br />

München, der TU München<br />

und der Klinischen Chemie der Universität<br />

Regensburg (Lipidomics/Metabolomics).<br />

Arbeitsgruppe Myotonien und Myotone<br />

Dystrophien<br />

Schoser B, Schüller A, Schmidt A, Kirzinger L<br />

Arbeiten zur CUG-Bindungsprotein-Ex -<br />

pression in DM2 Myoblasten, die abnorme<br />

zytoplasmatische Megaproteinkomplexe<br />

nachweisen konnten und einer veränderten<br />

Proteindegradation unterliegen, wurden<br />

erweitert (Kooperation Luba Timchenko,<br />

Houston, USA, Ian Holt und Glenn<br />

Morris UK). Ergänzend erfolgen Untersuchungen<br />

anderer Repeat-Erkrankungen,<br />

sowie zu Stress- und Autophagiemodellen.<br />

Es erfolgte der Aufbau eines nationalen<br />

Registers <strong>für</strong> DM1+2. Dieses Register wird<br />

in das TREAT-NMD Programm integriert<br />

werden können. Die Charakterisierung einer<br />

neuen nicht-dystrophischen, schmerzhaften<br />

Myotonie-Form wird fortgeführt. Eine<br />

internationale Biomarker-Studie zur<br />

DM1 ist in Vorbereitung, der Start ist <strong>für</strong><br />

2011 geplant.<br />

Motoneuronerkrankungen Zentrum<br />

<strong>für</strong> Palliativmedizin und Neurologie<br />

Grosshadern<br />

Winkler A, Borasio G<br />

Der Forschungsschwerpunkt lag in der<br />

Untersuchung inflammatorischer und glu-<br />

25


Neuromuskuläres Zentrum Bayern Süd<br />

tamaterger Mechanismen bei der Pathogenese<br />

der ALS. Studien zur Terminalphase<br />

der ALS wurden fortgeführt.<br />

Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />

Schneiderat P, Abicht A, Neugebauer E,<br />

Emmerich J, Walter MC<br />

Die Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />

(MTCC) mit Sitz am Friedrich-Baur-Institut<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

wurde im Jahr 1998 von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

(<strong>DGM</strong>) initiiert. Seit 2003 besteht eine Förderung<br />

im Rahmen des Muskeldystrophie-<br />

Netzwerks MD-NET (www.md-net.org)<br />

durch das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung<br />

und Forschung (BMBF, „Einrichtung von<br />

Netzwerken <strong>für</strong> seltene Erkrankungen“).<br />

Seit 2009 besteht eine Erweiterung des<br />

Schwerpunktes um mitochondriale Erkrankungen<br />

im Rahmen des mitoNet und eine<br />

Europäische Vernetzung im Netzwerk „EuroBioBank”,<br />

(www.eurobiobank.org). Die<br />

MTCC wird von vielen <strong>DGM</strong>-Zentren in<br />

Deutschland unterstützt und leistet einen<br />

wesentlichen Beitrag bei der Etablierung<br />

und Durchführung von Forschungsprojekten<br />

im In- und Ausland. Für interessierte<br />

Wissenschaftler und technisches Personal<br />

werden regelmäßig fünftägige Trainingsprogramme<br />

in der Technik der Myoblastenkultur<br />

an der MTCC abgehalten. Die<br />

Verfügbarkeit kultivierter Muskelzellen <strong>für</strong><br />

neuromuskuläre Forschungsarbeiten trägt<br />

dazu bei, Pathomechanismen von Muskelkrankheiten<br />

besser zu verstehen und die<br />

Entwicklung neuer therapeutischer Strategien<br />

<strong>für</strong> diese seltenen Erkrankungen zu<br />

fördern. Weitere Informationen zur Einsendung<br />

von Biopsiematerial und zum Bezug<br />

von Myoblasten-Kulturen sind telephonisch<br />

unter 089/5160-7424 oder per E-<br />

Mail unter mtcc@med.uni-muenchen.de<br />

erhältlich.<br />

26<br />

Psychosoziale und physiotherapeutische<br />

Beratung der <strong>DGM</strong> Landesverband<br />

Bayern e.V.<br />

Deuter A, Thiele S, Zang B, Paralkar M<br />

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle<br />

begleiten die Patienten bei der Bewältigung<br />

ihrer Krankheit/Behinderung.<br />

Die psychosoziale Beratung umfasst konkrete<br />

Hilfestellungen bei persönlichen, beruflichen<br />

und sozialen Belastungen, entlastende<br />

Gespräche und Krisenintervention.<br />

Ein Schwerpunkt der Physiotherapie liegt<br />

in der Beratung zu Auswahl und Anwendung<br />

von Hilfsmitteln bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen. Die Anzahl der Anfragen<br />

zeigt, wie wichtig die Unterstützung in diesem<br />

Bereich <strong>für</strong> die Patienten ist.<br />

Zusätzlich bieten die Physiotherapeutinnen<br />

<strong>für</strong> Betroffene und Kollegen Beratung bei<br />

der Auswahl geeigneter Therapien an.<br />

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

ist umfassende Unterstützung möglich.<br />

Die enge Kooperation von Medizin, Beratung<br />

und Selbsthilfe drückt sich auch in<br />

der gemeinsamen Vorbereitung und<br />

Durchführung von Veranstaltungen <strong>für</strong> Betroffene<br />

und ihre Angehörigen aus.<br />

Unter anderem konnten dieses Jahr folgende<br />

Veranstaltungen angeboten werden:<br />

• ALS-Gesprächskreis mit dem Thema:<br />

„Atemtherapie“<br />

• Familienwochenende <strong>für</strong> Eltern, deren<br />

Kinder von Duchenne betroffen sind<br />

• Segelwochenende am Wolfgangsee <strong>für</strong><br />

Kinder mit unterschiedlichen neuromuskulären<br />

Erkrankungen<br />

• Wochenendseminar in der Langau <strong>für</strong> erwachsene<br />

Betroffene und deren Angehörige<br />

Publikationen<br />

Schoser B, Timchenko L. Myotonic dystrophies<br />

1 and 2: complex diseases with complex mechanisms.<br />

Curr Genomics 2010;11(2):77-90.<br />

Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />

Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,


Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />

MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />

FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />

L, Schröder R. Strumpellin is a novel valosin-containing<br />

protein binding partner linking<br />

hereditary spastic paraplegia to protein aggregation<br />

diseases. Brain 2010;133(10): 2920-<br />

2941.<br />

Fratter C, Gorman GS, Stewart JD, Buddles M,<br />

Smith C, Evans J, Seller A, Poulton J, Roberts<br />

M, Hanna MG, Rahman S, Omer SE, Klopstock<br />

T, Schoser B, Kornblum C, Czermin B, Lecky B,<br />

Blakely EL, Craig K, Chinnery PF, Turnbull DM,<br />

Horvath R, Taylor RW. The clinical, histochemical,<br />

and molecular spectrum of PEO1 (Twinkle)linked<br />

adPEO. Neurology 2010;74(20):1619-<br />

1626.<br />

Skuban T, Klopstock T, Schoser B. Lipid storage<br />

myopathies: A clinical and pathobiochemical<br />

challenge. Nervenarzt 2010;81:1460-1466.<br />

Reilich P, Schoser B, Schramm N, Krause S,<br />

Schessl J, Kress W, Müller-Höcker J, Walter<br />

MC, Lochmuller H. The p.G154S mutation of<br />

the alpha-B crystallin gene (CRYAB) causes late-onset<br />

distal myopathy. Neuromuscul Disord<br />

2010;20(4):255-259.<br />

Reilich P, Schramm N, Schoser B, Schneiderat<br />

P, Strigl-Pill N, Müller-Höcker J, Kress W, Ferbert<br />

A, Rudnik-Schöneborn S, Noth J, Lochmüller<br />

H, Weis J, Walter MC. Facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy presenting with unusual<br />

phenotypes and atypical morphological features<br />

of vacuolar myopathy. J Neurol 2010;257(7):<br />

1108-1118.<br />

Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />

Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />

anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />

comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />

2010;17(6):842-845.<br />

Strothotte S, Strigl-Pill N, Grunert B, Kornblum<br />

C, Eger K, Wessig C, Deschauer M, Breunig F,<br />

Glocker FX, Vielhaber S, Brejova A, Hilz M, Reiners<br />

K, Müller-Felber W, Mengel E, Spranger M,<br />

Schoser B. Enzyme replacement therapy with<br />

alglucosidase alfa in 44 patients with late-onset<br />

glycogen storage disease type 2: 12-month results<br />

of an observational clinical trial. J Neurol<br />

2010;257(1):91-97.<br />

Auer-Grumbach M, Olschewski A, Papi L, Kre-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

mer H, McEntagart ME, Uhrig S, Fischer C,<br />

Fröhlich E, Bálint Z, Tang B, Strohmaier H,<br />

Lochmüller H, Schlotter-Weigel B, Senderek J,<br />

Krebs A, Dick KJ, Petty R, Longman C, Anderson<br />

NE, Padberg GW, Schelhaas HJ, van Ravenswaaij-Arts<br />

CM, Pieber TR, Crosby AH,<br />

Guelly C. Alterations in the ankyrin domain of<br />

TRPV4 cause congenital distal SMA, scapuloperoneal<br />

SMA and HMSN2C. Nat Genet<br />

2010;42(2):160-4.<br />

Beckmann BM, Holinski-Feder E, Walter MC,<br />

Haserück N, Reithmann C, Hinterseer M, Wilde<br />

AA, Kääb S.Laminopathy presenting as familial<br />

atrial fibrillation. Int J Cardiol 2010;145:394-396.<br />

Walter MC, Czermin B, Muller-Ziermann S, Bulst<br />

S, Stewart JD, Hudson G, Schneiderat P, Abicht<br />

A, Holinski-Feder E, Lochmüller H, Chinnery PF,<br />

Klopstock T, Horvath R. Late-onset ptosis and<br />

myopathy in a patient with a heterozygous insertion<br />

in POLG2. J Neurol 2010;257(9):1517-<br />

23.<br />

Stober A, Aleo A, Kuhl V, Bornemann A, Walter<br />

MC, Lochmüller H, Lindner A, Krause S. Novel<br />

missense mutation p.A310P in the GNE gene in<br />

autosomal-recessive hereditary inclusion-body<br />

myopathy/distal myopathy with rimmed vacuoles<br />

in an Italian family. Neuromuscul Disord<br />

2010;20(5):335-6.<br />

Spengos K, Walter MC, Dekomien G, Papadopoulos<br />

K, Lochmüller H, Manta P. C283Y mutation<br />

in the gamma-sarcoglycan gene in Greek<br />

Gypsies with severe limb girdle muscular dystrophy.<br />

Eur J Neurol. 2010;17(6):41-2.<br />

Escher C, Lochmüller H, Fischer D, Frank S,<br />

Reimann J, Walter MC, Ehrat M, Ruegg MA, Gygax<br />

D. Reverse protein arrays as novel approach<br />

for protein quantification in muscular<br />

dystrophies. Neuromuscul Disord 2010;20(5):<br />

302-9.<br />

Alston CL, Bender A, Hargreaves IP, Mundy H,<br />

Deshpande C, Klopstock T, McFarland R, Horvath<br />

R, Taylor RW. The pathogenic m.3243A>T<br />

mitochondrial DNA mutation is associated with<br />

a variable neurological phenotype. Neuromuscul<br />

Disord 2010;20(6):403-6.<br />

Lederer SR, Klopstock T, Schiffl H. MELAS: a<br />

mitochondrial disorder in an adult patient with a<br />

renal transplant. Wien Klin Wochenschr 2010;<br />

122(11-12):363-5.<br />

27


Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />

Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />

Leiterin:<br />

Prof. Dr. Simone Spuler<br />

Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrank -<br />

heiten der Charité<br />

Sprecher:<br />

PD Dr. Arpad von Moers<br />

Kliniken <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

DRK-Klinikum Westend<br />

Struktur der ambulanten Versorgung in<br />

Berlin – im Fokus: Neuigkeiten 2010<br />

Die Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />

der Charité arbeitet weiterhin unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Simone Spuler und<br />

drei zusätzlichen ärztlichen Mitarbeitern –<br />

Dr. Verena Schöwel, Joanna Schneider. Dr.<br />

Knoblauch ist nach bestandener Facharztprüfung<br />

aus Berlin verzogen. Da<strong>für</strong> übernimmt<br />

Dr. Ulrike Grieben diese Stelle und<br />

wird auch die Durchführung der klinischen<br />

Studien betreuen. Die Aufgabe der Hochschulambulanz<br />

ist wissenschaftlich ausgerichtet<br />

und viele Patienten sind in klinischen<br />

Studien beteiligt. Die Versorgung<br />

der Patienten mit Muskelkrankheiten hat<br />

sich im vergangenen Jahr sehr erfolgreich<br />

auf mehrere Standorte verteilt. Im Erwachsenenbereich<br />

der Neurologischen Poliklinik<br />

der Charité leitet weiterhin Dr. Huberta<br />

Engelhardt den Bereich Muskelambulanz.<br />

Die Ambulanz im DRK Krankenhaus Köpenick<br />

von Dr. Georg Scherzinger wird ab Januar<br />

2011 eingestellt – vielleicht nur temporär.<br />

In der Neuropädiatrie gibt es unverändert<br />

die Ambulanz von Chefarzt PD Dr.<br />

Arpad von Moers am DRK-Klinikum Westend<br />

sowie die Versorgung im Sozialpädiatrischen<br />

Zentrum am Virchow Campus der<br />

Charité. Eine spezialisierte Sprechstunde<br />

<strong>für</strong> das Postpolio-Syndrom bietet Dr. Manfred<br />

Tesch an. Die Motoneuronsprechstunde<br />

von Prof. Dr. Thomas Meyer der Neuro-<br />

28<br />

logischen Poliklinik am Virchow Campus<br />

der Charité rundet das ambulante Spektrum<br />

in Berlin ab.<br />

Forschungsaktivitäten – im Fokus:<br />

Neuigkeiten 2010<br />

Im April 2010 hat das weltweit erste Graduiertenkolleg<br />

zum Thema „Muskelwissenschaften“<br />

seine Arbeit aufgenommen –<br />

MyoGrad (DFG GK1631).<br />

Das Institute de Myologie in Paris unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Thomas Voit ist die<br />

Partnerinstitution des Programms. Sprecherin<br />

ist Prof. Dr. Simone Spuler. Auf französischer<br />

Seite wird das Programm von<br />

Prof. Dr. Thomas Voit und Dr. Helge Amthor<br />

geleitet. Zusätzliche Unterstützung<br />

bekommt das Graduiertenkolleg von der<br />

Deutsch-Französischen Hochschule. Bis<br />

zum Jahresende wurden 15 naturwissenschaftliche<br />

und zwei medizinische Doktoranden<br />

und Doktorandinnen in einem<br />

kompetitiven Auswahlverfahren ins Programm<br />

aufgenommen.<br />

Unter der Leitung von PD Dr. von Moers<br />

wird ab Januar 2011 eine Studie zur Wirkung<br />

von Epigallocatechin-Gallat bei DMD<br />

durchgeführt (SUNIMUD Studie).<br />

Lehr- und Ausbildungstätigkeiten –<br />

im Fokus: Neuigkeiten 2009<br />

Das Muskelzentrum Berlin bietet viermal<br />

im Jahr Klinische Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Muskelkrankheiten <strong>für</strong> niedergelassene<br />

und andere interessierte Kollegen<br />

an. Referenten kommen aus dem Muskelzentrum<br />

oder werden von auswärts ein -<br />

geladen. Ziel dieser Veranstaltung ist, Interesse<br />

und klinische Wachsamkeit <strong>für</strong><br />

Muskelkrankheiten anzuregen und Aufmerksamkeit<br />

<strong>für</strong> diese wenig beachteten<br />

Krankheiten zu wecken. Die Organisation


der Fortbildung obliegt Dr. Verena Schöwel<br />

(verena.schoewel@charite.de). Der Ort der<br />

Fortbildung ist das DRK-Klinikum im Westend<br />

(Spandauer Damm, 14050 Berlin). Die<br />

Veranstaltung ist bei der Ärztekammer zertifiziert.<br />

Eine neurologisch-neuropathologische<br />

Fallbesprechung findet in 14-tägigem Abstand<br />

mit den Mitarbeitern der Neurologischen<br />

Poliklinik der Charité und dem Institut<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie der Charité statt.<br />

Dies ist eine <strong>für</strong> jeden Interessierten offene<br />

Veranstaltung. Informationen zu Terminen<br />

erteilt das Sekretariat des Instituts <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

oder PD Dr. Werner Stenzel<br />

(werner.stenzel@charite.de).<br />

Eine weitere engagierte Fortbildungsveranstaltung<br />

ist der Qualitätszirkel „EMG in<br />

der neurologischen Diagnostik“. Dr. Martina<br />

Müngersdorf und Dr. Manfred Tesch leiten<br />

dieses Forum. Die Veranstaltung findet<br />

monatlich statt und ist offen <strong>für</strong> alle Interessenten<br />

aus den Kliniken und der Praxis.<br />

Die Jahresversammlung des Muskelzentrums<br />

Berlin fand am 22. November 2010<br />

in den DRK-Kliniken Westend statt (siehe<br />

Protokol). Prof. Dr. Simone Spuler und PD<br />

Dr. Arpad v. Moers sind 2010 weiterhin als<br />

Leiterin bzw. Sprecher des Zentrums tätig.<br />

Veröffentlichungen aus dem Muskelzentrum:<br />

Wengert O, Meisel A, Kress W, Dekomien G,<br />

Angstwurm K, Heppner FL, Goebel HH, Stenzel<br />

W. Progressive external ophthalmoplegia as initial<br />

manifestation of sporadic late-onset nema -<br />

line myopathy. J Neurol 2010 (epub ahead of print).<br />

Stenzel W, Prokop S, Kress W, Huppmann S,<br />

Loui A, Sarioglu NM, Laing NG, Sparrow JC,<br />

Heppner FL, Goebel HH. Fetal akinesia caused<br />

by a novel actin filament aggregate myopathy<br />

skeletal muscle actin gene (ACTA1) mutation.<br />

Neuromuscul Disord. 2010;20(8):531-3.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Spuler S, Krug H, Klein C, Chaure-Medialdea I,<br />

Jakob W, Ebersbach G, Gruber D, Hoffmann K-<br />

T, Trottenberg T, Kupsch A. Myopathy causing<br />

camptocormia in idiopathic Parkinson’s disease:<br />

a multidisciplinary approach. Movement Dis<br />

2010, 15; 25:552-9.<br />

Boschmann M, Engeli S, Moro C, Luedtke A,<br />

Adams F, Gorzelniak K, Rahn G, Mähler A, Dobberstein<br />

K, Krüger A, Schmidt S, Spuler S, Luft<br />

FC, Smith SR, Schmidt HHJ, Jordan J. LMNA<br />

mutations, skeletal muscle lipid metabolism,<br />

and insulin resistance. J Clin Endocrinol Metabol<br />

2010; 95:1634-43.<br />

Utz W, Schmidt S, Schulz-Menger J, Luft FC,<br />

Spuler S. Cardiac involvement in sporadic inclusion<br />

body myositis. Circulation 2010;121:706-8.<br />

Knoblauch H, Geier C, Adams S, Budde B, Rudolph<br />

A, Schulz-Menger J, Spuler A, Ben Yaou<br />

R, Nürnberg, P, Voit T, Bonne G, Spuler S. Contractures<br />

and hypertrophic cardiomyopathy in a<br />

novel FHL1 mutation. Ann Neurol 2010; 67:136-<br />

140.<br />

Rajab A, Straub V, Seelow D, Varon R, Barresi R,<br />

Schulze A, Lucke B, Lützkendorf S, Mohsen K,<br />

McCann LJ, Spuler S, Schuelke M. PTRF-CA-<br />

VIN mutations cause generalized caveolopathy<br />

with lipodystrophy, rippling muscle disease, and<br />

complex cardiac arrhythmias. PLoS Genetics<br />

2010;6:e1000874.<br />

Knoblauch H, Schöwel V, Kress W, Kassner U,<br />

Spuler S. Another side to statin related side effects.<br />

Ann Int Med 2010;152:478-479.<br />

Koch S, Spuler S, Deja M, Weber-Carstens S.<br />

Critical illness myopathy is frequent – accompanying<br />

neuropathy protracts ICU discharge. J<br />

Neurol Neurosurg Psych 2010 (epub ahead of<br />

print).<br />

Brinckmann A, Weiss C, Wilbert F, von Moers A,<br />

Zwirner A, Stoltenburg-Didinger G, Wilichowski<br />

E, Schuelke M. Regionalized pathology correlates<br />

with augmentation of mtDNA copy numbers<br />

in a patient with myoclonic epilepsy with ragged-red<br />

fibers (MERRF-syndrome). PLoS One<br />

2010;5(10):e13513.<br />

29


Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />

Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />

Leiter:<br />

MR Dr. med. E. Marg<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />

Sprecher:<br />

Dr. med. V. Heinsius<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />

Seit dem letzten Jahr haben sich keine wesentlichen<br />

Änderungen ergeben. Das Neuromuskuläre<br />

Zentrum Brandenburg arbeitet<br />

wie zuvor in fächerübergreifender Kooperation<br />

zur Diagnosestellung, Therapie<br />

und Betreuung neuromuskulär Erkrankter.<br />

Die Adressen der verschiedenen Einrichtungen,<br />

die über das Land Brandenburg<br />

verteilt sind, finden sich im Anhang.<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum ist an der<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie des ASKLEPIOS Klinikums<br />

(AFK) der Stadt Brandenburg/Havel<br />

angesiedelt.<br />

Ca. halbjährlich finden Forbildungsveranstaltungen<br />

v.a. mit Fallvorstellungen statt,<br />

zu denen alle am Neuromuskulären Zentrum<br />

Beteiligten eingeladen werden. Zu<br />

klinikinternen Fortbildungen werden regelmäßig<br />

die niedergelassenen Kollegen der<br />

Neurologie u.a. Fachgebiete eingeladen.<br />

Sprechstunden und Betreuungsstrukturen<br />

Die Sprechstunde in der neuromuskulären<br />

Ambulanz wird einmal wöchentlich in der<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie des AFK angeboten.<br />

Die Sprechstunde ist weiterhin gut besucht,<br />

die Sprechzeiten wurden verlängert.<br />

Seit Oktober 2010 wird logopädische Therapie<br />

<strong>für</strong> neuromuskulär erkrankte Patienten<br />

mit Sprech- und Schluckstörungen<br />

ambulant am Hause angeboten.<br />

30<br />

Im Rahmen der Sprechstunde wird auch<br />

weiterhin eine Sozialberatung <strong>für</strong> berufliche<br />

Fragen, Hilfsmittelversorgung, Rehabilitation,<br />

Schwerbehindertenrecht u.ä. angeboten.<br />

Die Rheumatologische Klinik bietet in<br />

Brandenburg/Havel und in Treuenbrietzen<br />

eine rheumatologische Sprechstunde an.<br />

Eine neuroorthopädische Sprechstunde<br />

wird von Chefarzt Dr. Pietsch, Klinik <strong>für</strong><br />

Neuroorthopädie, im Oberlinhaus (Ernst<br />

von Bergmann Klinikum) in Potsdam angeboten.<br />

Die neuropathologische Untersuchung<br />

von Nerv- und Muskelbiopsien erfolgt unverändert<br />

im Muskellabor der Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie des AFK Brandenburg. Hier<br />

können histologische Untersuchungen<br />

von Nerv- und Muskelbiopsien mit allen<br />

gängigen lichtmikroskopischen Methoden<br />

und im Semidünnschnittverfahren durchgeführt<br />

werden.<br />

Für Patienten mit Atemstörungen können<br />

in der Klinik <strong>für</strong> Pulmologie des Johanniter-<br />

Krankenhauses Treuenbrietzen Schlaflaboruntersuchungen<br />

und die Anpassung einer<br />

Heimbeatmung erfolgen; dies ist in<br />

Einzelfällen auch an der neurologischen<br />

Klinik des AFK Brandenburg möglich.<br />

Die ambulante und stationäre Versorgung<br />

von Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

ist möglich an den SPZ in Cottbus,<br />

Potsdam, Schwedt, Frankfurt/Oder.<br />

Eine kardiologische Betreuung ist im Städtischen<br />

Klinikum Brandenburg möglich.<br />

Die humangenetische Beratung wird weiter<br />

durch Dr. med. Schneider, Fachärztin<br />

<strong>für</strong> Humangenetik am Ernst v. Bergmann<br />

Klinikum Potsdam, durchgeführt.


Personelle und strukturelle Änderungen<br />

Es wurde eine neue Kooperation mit dem<br />

Medizinisch Genetischen Zentrum München<br />

zur humangenetischen Diagnostik<br />

getroffen. Daneben erfolgt weiterhin eine<br />

Zusammenarbeit mit dem Genetischen<br />

Zentrum Würzburg.<br />

Die Fortführung der neuromuskulären Ambulanz<br />

nach §116b SGB V wurde auch<br />

nach Konkretisierung durch den GBA nun<br />

von der Landesbehörde bewilligt, so dass<br />

die unkomplizierte Zusammenarbeit mit<br />

den nierdergelassenen Ärzten der Region<br />

weiter geführt werden kann.<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Mit den Selbsthilfegruppen im Land besteht<br />

regelmäßig Konakt, es finden ein- bis<br />

zweimal pro Jahr Treffen vor Ort oder beim<br />

jährlichen Treffen des Landesverbandes in<br />

Rheinsberg statt.<br />

Zu dem gemeinsamen Treffen der MITO-<br />

NET-Sektionen Nord und Ost in Malchow<br />

(Mecklenburg-Vorpommern) wurde Dr.<br />

Heinsius als Referent geladen.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

31


Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />

Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. med. Heinz Reichmann<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie<br />

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus<br />

Dresden<br />

Sprecher:<br />

Dr. med. Ulrike Reuner<br />

Oberärztin an der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie<br />

Universitätsklinikum Carl Gustav Carus<br />

Dresden<br />

Kooperierende Kliniken und Institute<br />

am Universitätsklinikum:<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendmedizin<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />

• Medizinische Kliniken und Polikliniken<br />

sowie MVZ am UKD mit den Arbeitsbereichen<br />

Kardiolgie/Physiotherapie/<br />

Pulmologie/Rheumatologie<br />

• Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik<br />

• Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />

• Institut <strong>für</strong> Diagnostische Radiologie<br />

Kooperierende Klinik:<br />

Fachkrankenhaus Coswig GmbH<br />

Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

Neucoswiger Str. 21<br />

01640 Coswig<br />

Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />

und Intermediate-Care<br />

Leitender Oberarzt Dr. Koschel<br />

Kooperierende Kollegen:<br />

Dres. Ute und Dirk Heinicke<br />

Oberärztin bzw. Chefarzt, Fachärzte <strong>für</strong><br />

Pädiatrie<br />

32<br />

Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche<br />

und junge Erwachsene<br />

Bavaria Klinik Kreischa-Zscheckwitz/<br />

Sachsen<br />

OT Zscheckwitz 1-3<br />

01731 Kreischa<br />

Dr. med. Friedemann Steinfeldt<br />

Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie und Unfall chirurgie<br />

spezielle orthopädische Chirurgie<br />

Leitender Chefarzt<br />

Johannesbad Raupennest AG & Co.<br />

Rehefelder Str. 18<br />

01773 Altenberg<br />

Bewährtes und Neues im Zentrum<br />

Auch im Jahr 2010 wurden Patienten und<br />

Ratsuchende mit Erkrankungen der Muskulatur<br />

und des peripheren Nervensystems<br />

umfassend und interdisziplinär am<br />

Dresdner Zentrum betreut, wobei die<br />

„Muskelsprechstunden“ der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie und der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin in<br />

bewährter Weise wieder die Hauptanlauf -<br />

stellen, von denen aus die Diagnostik und<br />

Therapie mit allen o.g. Partnern abgestimmt<br />

wurden, waren.<br />

Die in den Vorjahren eingerichteten<br />

Schwerpunktsprechstunden <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Mitochondriopathien, Myasthenie und<br />

myasthenen Syndromen sowie Motoneuronerkrankungen<br />

gelten als etabliert und<br />

werden rege in Anspruch genommen.<br />

Wie in vorangegangenen Jahren auch,<br />

fanden monatlich interdisziplinäre Sprechstunden<br />

bzw. Zusammenkünfte der Arbeitsgruppen,<br />

einschließlich der Demonstration<br />

und Diskussion neuro- und myopathologischer<br />

Befunde statt.


Das Komitee <strong>für</strong> klinische Ethikberatung<br />

nutzt die Erfahrungen langjährig tätiger<br />

ärztlicher Mitarbeiter des Muskelzentrums<br />

insbesondere bei der Beratung von Patienten<br />

und Ratsuchenden in Palliativsituationen.<br />

Kooperationen mit Muskelzentren und anderen<br />

Institutionen im In- und Ausland<br />

wurden fortgeführt und gepflegt, so dass<br />

hiesige Patienten und Ratsuchende auch<br />

2010 Zugang zu diagnostischen und therapeutischen<br />

Angeboten hatten, die im<br />

Zentrum selbst nicht vorgehalten werden.<br />

Seit Juli 2010 erfolgt im Erwachsenenbereich<br />

die Abrechnung gemäß § 116b SGB<br />

V, verlässliche Aussagen über Vor- und<br />

eventuell auch Nachteile dieser Organisationsform<br />

sind aber noch nicht möglich.<br />

Eine erste Auswertung mit dem Medizincontrolling<br />

ist im Januar 2011 vorgesehen.<br />

Am 20. Oktober 2010 besuchten Vertreter<br />

der <strong>DGM</strong> (Herr Dr. von Moers, Herr Ganter,<br />

Herr Führer, Herr Mitttag, Herr Murrer) im<br />

Rahmen der Gütesiegelbeurteilung unser<br />

Zentrum. Nach konstruktivem Dialog sowie<br />

Besichtigung bzw. Begehung der Örtlichkeiten<br />

wurde die Erteilung des Güte -<br />

siegels bestätigt, was alle Mitarbeiter<br />

ermutigt, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Über das Jahr trafen sich die Kooperationspartner<br />

regelmäßig zu Problemfallbesprechungen<br />

und Vorträgen, die <strong>für</strong> alle<br />

„am Muskel Interessierten“ fach- und berufsgruppenübergreifend<br />

offen waren und<br />

sowohl von niedergelassenen ärztlichen<br />

und therapeutisch arbeitenden (z.B. Physiotherapeuten)<br />

Kollegen als auch Vertretern<br />

umliegender neurologischer Kliniken<br />

und Fachkrankenhäuser genutzt wurden.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Darüber hinaus referierten Mitarbeiter des<br />

Muskelzentrums u.a. in der Akademie <strong>für</strong><br />

Palliativmedizin („Neuropädiatrische<br />

Krankheitsbilder und Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

in der Pädiatrischen Palliativversorgung“,<br />

Palliativ Care Kurs. Akademie<br />

<strong>für</strong> Palliativmedizin und Hospizarbeit<br />

Dresden GmbH, Dresden Februar 2010)<br />

und im Rahmen der Fortbildung der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

sowie der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

der TU Dresden („Floppy infant –<br />

Diagnostik und Differenzialdiagnose“, 10.<br />

November 2010; „Diagnostisches Vorgehen<br />

bei Hyper-CK-ämie“, 30. November<br />

2010; Videoseminar neuromuskulärer Erkrankungen;<br />

14. Dezember 2010).<br />

Ausgewählte Forschungsaktivitäten/<br />

neue diagnostische und therapeutische<br />

Möglichkeiten<br />

Die Muskelsprechstunde der Abteilung<br />

Neuropädiatrie der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendmedizin ist Studienzentrum der<br />

multizentrischen, placebokontrollierten<br />

doppelblinden, randomisierten Studie zur<br />

Untersuchung der prophylaktischen Therapie<br />

der Herzinsuffizienz mit ACE-Hemmern<br />

und Beta-Blockern bei Kindern und<br />

Jugendlichen mit Muskeldystrophie,<br />

DMD-Kardio-Studie (Leiter der klinischen<br />

Prüfung: Prof. Dr. S. Dittrich, Abteilung<br />

Kinderkardiologie der Universität Erlangen).<br />

Eingeschlossen werden männliche<br />

Patienten im Alter zwischen zehn bis 14<br />

Jahren mit Muskeldystrophie Duchenne.<br />

Unter Leitung von Prof. Dr. Angela Hübner<br />

und Oberärztin PD Dr. Maja von der Hagen,<br />

Mitglieder des MD-NET, wurde das<br />

Projekt „Mirosatellitenanalyse als ökonomische<br />

Strategie <strong>für</strong> die Differenzialdiagnose<br />

neuromuskulärer Erkrankungen“,<br />

S2a Servicestruktur im Rahmen des Muskeldystrophienetzwerkes<br />

(MD-NET) fortgesetzt<br />

bzw. weiterentwickelt (www.md-<br />

33


Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />

net.org). Diese Servicestruktur wird im<br />

Rahmen des Muskeldystrophie-Netzwerkes<br />

seit Januar 2009 <strong>für</strong> weitere drei Jahre<br />

vom Bundesministerium <strong>für</strong> Forschung<br />

und Bildung (BMBF) gefördert. Das Linkage-Zentrum<br />

stellt ein Verbindungsglied<br />

zwischen den Muskelzentren und den<br />

spezialisierten molekularen Muskellaboratorien<br />

dar, die weiterführende Mutationsanalysen<br />

und genomweite Kopplungsanalysen<br />

durchführen. Mit der Integration des<br />

MD-NET in das Europäische „Network of<br />

Excellence“ (TREAT-NMD) ist eine enge<br />

Zusammenarbeit mit 21 TREAT-NMDassoziierten<br />

Partnerorganisationen aus elf<br />

europäischen Ländern zustande gekommen.<br />

Seit nunmehr zwei Jahren ist das Zentrum<br />

Dresden (Prof. Dr. Angela Hübner) einer<br />

von 13 Partnern des von der Europäischen<br />

Union geförderten Projektes „NMD-Chip“.<br />

In Rahmen dieses Projektes sollen bis<br />

2011 neue diagnostische Möglichkeiten<br />

auf Chip-Basis <strong>für</strong> die Erkrankungsgruppen<br />

Gliedergürtel-Muskeldystrophien, angeborene<br />

Muskeldystrophien sowie hereditäre<br />

motorische und sensorische Neuropathien<br />

(Charcot-Marie-Tooth) erarbeitet<br />

werden.<br />

PD Dr. Kathrin Geiger, Leiterin der Abteilung<br />

Neuropathologie am Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />

konnte das Leistungsspektrum ihrer<br />

Abteilung 2010 um die Diagnostik <strong>für</strong><br />

Small fiber Neuropathien der Haut mit Immunhistochemie<br />

und Elektronenmikroskopie<br />

an Hautstanzen erweitern. Zu diesem<br />

Zweck wurde der Antikörper Uchl-1 etabliert.<br />

Seit dem 1. August 2010 steht dem<br />

Bereich auch eine weitere TA, K. Jäschke,<br />

zur Verfügung, Dr. M. Meinhardt wird dem<br />

Bereich Neuropathologie ab dem 1. Januar<br />

2011 zu 75 % zur Verfügung stehen.<br />

Bereits laufende Forschungsprojekte wurden<br />

erfolgreich fortgeführt, das etablierte<br />

34<br />

Untersuchungsspektrum zur differenzierten<br />

myo- und neuropathologischen Diagnostik,<br />

das die Analyse von Biopsien von<br />

Skelett- und Herzmuskulatur, Haut- und<br />

Nervenbiopsien sowie Biopsien von Gefäßen<br />

und Buffy coats beinhaltet, wurde weiterhin<br />

ohne Einschränkungen angeboten.<br />

Das Mitochondrien-Labor der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie (www.neuro.med.<br />

tu-dresden.de/mitolab) hat sein diagnostisches<br />

Angebot bzgl. molekulargenetischer<br />

Diagnostik im letzten Jahr ebenfalls um eine<br />

Reihe neuer Tests erweitert. Zusammen<br />

mit den bereits etablierten Methoden können<br />

nunmehr alle relevanten mitochondrialen<br />

Gene untersucht werden. Das<br />

breite Angebot auf molekulargenetischer<br />

Ebene wird durch umfassende Enzym -<br />

diagnostik ergänzt.<br />

Die fachärztliche Beratung <strong>für</strong> anfragende<br />

Ärzte und Patienten erfolgte weiterhin<br />

durch Oberarzt Dr. med. Jochen Schäfer,<br />

die Laborleitung liegt unverändert bei Dr.<br />

Sandra Jackson.<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Zum Landesverband Sachsen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> bestehen<br />

traditionell enge Kontakte und ein<br />

regelmäßiger Austausch (Gesprächskreise,<br />

Kontaktpersonentreffen und -schulungen,<br />

Mitgliederversammlung, Begegnungswochenende<br />

etc.). Die Treffen des<br />

Eltern- und des ALS-Gesprächskreises,<br />

die regelmäßig und unverändert auch ärztlich<br />

begleitet wurden und mehrfach im<br />

Jahr stattfanden, wurden wieder gern angenommen,<br />

wobei stellvertretend <strong>für</strong> zahlreiche<br />

Aktivitäten das Seminar mit Dipl.-<br />

Psych. H. Schmitz-Peiffer im März des<br />

Jahres zum Thema Krankheitsbewältigung/psychologische<br />

Aspekte bei chronischen<br />

Erkrankungen und der Besuch der<br />

ALS-Gruppe im „Historischen Grünen Gewölbe“<br />

im Dresdner Residenzschloss und


das sich anschließende gemeinsame Mittagessen<br />

im Coselpalais an der Frauenkirche<br />

im Oktober 2010 genannt seien.<br />

Umgekehrt nahmen Vertreter des Landesverbandes<br />

Sachsen an Arbeitstreffen und<br />

Fortbildungsveranstaltungen im Muskelzentrum<br />

teil.<br />

Kontaktperson Elternkreis: Heike Band,<br />

E-Mail: heike.band@dgm.org<br />

Kontaktperson ALS-Kreis: Martina Rädel,<br />

Tel.: 0351/458-3704<br />

Ausgewählte Publikationen:<br />

Borg K, Stucka R, Locke M, Melin E, Ahlberg G,<br />

Klutzny U, von der Hagen M, Huebner A, Lochmüller<br />

H, Wrogemann K, Thornell LE, Blake DJ,<br />

Schoser B. Intragenic deletion of TRIM32 in<br />

compound heterozygotes with sarcotubular<br />

myopathy/LGMD2H. Hum Mutat 2009;30:831-<br />

44.<br />

Kind B, Koehler K, Huebner A. The nuclear pore<br />

complex protein ALADIN is anchored via NDC1<br />

but not via POM121 and GP210 in the nuclear<br />

envelope. Biochem Biophys Res Co 2009;390:<br />

205-10.<br />

Kind B, Koehler K, Krumbholz M, Landgraf D,<br />

Huebner A. Intracellular ROS level is increased<br />

in fibroblasts of triple A syndrome patients. J<br />

Mol Med 2010;88:1233-42.<br />

Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />

Stettner GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E,<br />

Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber<br />

W, Thiele S, Grieben U, von der Hagen<br />

M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst G, Korinthenberg<br />

R. Treatment of Duchenne muscular<br />

dystrophy with ciclosporin A: A randomized,<br />

double-blind, placebo-controlled multicentre<br />

trial. Lancet Neurol 2010;9:1053-9.<br />

Kottlors M, Moske-Eick O, Huebner A, Krause<br />

S, Müller K, Kress W, Schwarzwald, R, Bornemann<br />

A, Haug V, Kirschner J. Late-onset autosomal<br />

dominant limb girdle muscular dystrophy<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

and <strong>Page</strong>t’s disease of bone unlinked to the<br />

VCP gene locus. J Neurol Sci 2010;291:79-85.<br />

Lanfer B, Hermann A, Kirsch M, Freudenberg U,<br />

Reuner U, Werner C, Storch A. Directed growth<br />

of adult white matter stem cell-derived neurons<br />

on aglined fibrillar collagen. Tissue Eng Part A<br />

2010;16(4):1103-13.<br />

Lutz S, Stiegler B, Kress W, von der Hagen M,<br />

Schara U. Kongenitale Strukturmyopathien.<br />

Med Genetik 2009;21:316-21.<br />

Michot C, Hubert L, Brivet M, De Meirleir L, Valayannopoulos<br />

V, Müller-Felber W, Venkateswaran<br />

R, Ogier H, Desguerre I, Altuzarra C,<br />

Thompson E, Smitka M, Huebner A, Husson M,<br />

Horvath R, Chinnery P, Vaz FM, Munnich A, Elpeleg<br />

O, Delahodde A, de Keyzer Y, de Lonlay P.<br />

LPIN1 gene mutations: a major cause of severe<br />

rhabdomyolysis in early childhood. Hum Mut<br />

2010;31:1564-73.<br />

Mihaylova V, Salih MA, Mukhtar MM, Abuzeid<br />

HA, El-Sadig SM, von der Hagen M, Huebner A,<br />

Nürnberg G, Abicht A, Müller JS, Lochmüller H,<br />

Guergueltcheva V. Refinement of the clinical<br />

phenotype in musk-related congenital myasthenic<br />

syndromes. Neurology 2009;73:1926-8.<br />

Mihaylova V, Scola R, Gervini B, Lorenzoni PJ,<br />

Kamoi CK, Stucka R, Guergueltcheva V, von der<br />

Hagen M, Huebner A, Abicht A, Müller JS,<br />

Lochmüller H. Molecular characterization of<br />

congenital myasthenic syndromes in Southern<br />

Brazil. J Neurol Neurosurg Psychiatry<br />

2010;81:973-7.<br />

Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H,<br />

Ebinger F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K,<br />

Unalp A, Ozer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S,<br />

Muntoni F, Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin<br />

mutations in non-Japanese patients with<br />

congenital muscular dystrophy: Less severe<br />

mutations predominate in patients with a non-<br />

Walker-Warburg phenotype. Neuromuscular<br />

Disord 2010 (epub ahead of print).<br />

35


Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />

Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. R. Korinthenberg<br />

Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />

am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin Universitätsklinikum<br />

Freiburg<br />

Sprecher:<br />

Dr. J. Kirschner<br />

Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />

am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin Universitätsklinikum<br />

Freiburg<br />

Wie in den früheren Jahren so standen<br />

auch im Jahr 2010 die umfassende medizinische<br />

Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />

Erkrankungen im Mittelpunkt<br />

unserer Tätigkeit. Das Zentrum besteht<br />

aus mehreren Arbeitsgruppen von Ärzten<br />

und therapeutischen Mitarbeitern. Die Leitung<br />

des Muskelzentrums Freiburg hat<br />

Prof. Dr. R. Korinthenberg, Sprecher ist Dr.<br />

med. J. Kirschner.<br />

Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskel -<br />

erkrankungen am Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin (Ärztlicher Direktor:<br />

Prof. Dr. med. Rudolf Korinthenberg)<br />

In der Muskelsprechstunde werden von<br />

Ärzten und Physiotherapeutinnen muskelkranke<br />

Kinder und Jugendliche betreut.<br />

Hier werden die regelmäßigen Verlaufskontrollen<br />

vorgenommen, sowie kardiologische,<br />

pneumologische, orthopädische<br />

und radiologische Untersuchungen und<br />

gegebenenfalls stationäre Aufenthalte organisiert.<br />

Das Sozialpädagogische Zentrum<br />

der Klinik ist mit seinen sozialpädagogischen<br />

und psychologischen Mitarbeitern<br />

ebenfalls in die Patientenbetreuung<br />

integriert. Mittelpunkt bei der Patientenbe-<br />

36<br />

treuung sind die interdisziplinäre Beratung<br />

und Therapie mit den wissenschaftlich<br />

neuesten Behandlungsverfahren, gestützt<br />

auf die langjährige Erfahrung der Abteilung.<br />

Derzeit betreuen Prof. R. Korinthenberg,<br />

Dr. J. Kirschner, Dr. C. Rensing-Zimmermann<br />

und Dr. Vry etwa 400 Patienten<br />

im Rahmen dieser Sprechstunde.<br />

Lehre und Wissenschaftliche Projekte<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />

ist involviert in die Ausbildung<br />

von Medizinstudenten, Krankenschwestern/-pflegern<br />

und Physiotherapeuten zum<br />

Thema „neuromuskuläre Erkrankungen“,<br />

im Rahmen von Vorlesungen, Kursen und<br />

Spezialseminaren.<br />

Im Rahmen des vom Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF) geförderten<br />

Muskeldystrophie-Netzwerks MD-<br />

NET (www.md-net.org) besteht seit 2001<br />

in Freiburg das „Koordinationszentrum <strong>für</strong><br />

klinische Studien“. Seit Januar 2007 wurde<br />

diese Zentrale im Rahmen des Europäischen<br />

Projekts TREAT-NMD (von der EU<br />

gefördertes „Network of Excellence“ zur<br />

Erforschung und Behandlung von neuromuskulären<br />

Erkrankungen, www.treatnmd.eu)<br />

auf internationale Ebene ausgeweitet.<br />

Durch die Zusammenarbeit von<br />

klinisch tätigen Ärzten, klinischen Pharmakologen,<br />

Biometrikern kann dieses Zentrum<br />

sowohl anderen Kliniken wie auch<br />

der Industrie eine kompetente Unterstützung<br />

bei der Planung, Durchführung und<br />

Auswertung von klinischen Studien im Bereich<br />

von neuromuskulären Erkrankungen<br />

anbieten.<br />

Seit Mai 2010 besteht das von der Europäischen<br />

Union unterstützte Projekt CA-<br />

RE-NMD unter der Leitung von Dr. J.<br />

Kirschner. Bei diesem Projekt geht es um


die Evaluation und Verbesserung der Versorgung<br />

von Patienten mit Muskeldystrophie<br />

Duchenne in verschiedenen europäischen<br />

Ländern.<br />

Gemeinsam mit der Kinderkardiologie Erlangen<br />

(Prof. Sven Dittrich) und dem Muskeldystrophie<br />

Netzwerk wird von Freiburg<br />

aus eine placebokontrollierte multizentrische<br />

Studie zur prophylaktischen Therapie<br />

der Herzinsuffizienz bei Muskeldystrophie<br />

Duchenne organisiert. Die Studie wird vom<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung<br />

(BMBF) finanziert. Seit 2010 werden<br />

an vielen deutschen Zentren Patienten<br />

in diese Studie aufgenommen. Weitere Informationen<br />

finden sie unter www.mdnet.org.<br />

Eine weitere klinische Studie zur<br />

Therapie der spinalen Muskelatrophie Typ<br />

II und III mit Wachstumshormon hat bereits<br />

ausreichend Patienten aufgenommen<br />

und wurde 2010 abgeschlossen. Freiburg<br />

hat sich als klinisches Studienzentrum an<br />

der internationalen Studie der Firma PTC<br />

Therapeutics zur Behandlung von Patienten<br />

mit Muskeldystrophie Duchenne und<br />

prämaturem Stopcodon mit dem Präparat<br />

Ataluren ® beteiligt und nimmt seit Ende<br />

2010 Patienten in zwei verschiedene Studien<br />

zum Exon Skipping (Exon 51) bei<br />

Muskeldystrophie Duchenne auf. Eine unkontrollierte<br />

Studie in Zusammenarbeit mit<br />

dem Universitätsklinikum Köln (Prof.<br />

Schönau) zur Behandlung von gehfähigen<br />

Patienten mit Muskeldystrophie Duchenne<br />

und Spinaler Muskelatrophie mit Vibrationstherapie<br />

hat ebenfalls 2010 begonnen.<br />

Des Weiteren beteiligt sich die Abteilung<br />

an einer internationalen Studie (SMA<br />

Europe) zum natürlichen Krankheitsverlauf<br />

bei Spinaler Muskelatrophie.<br />

Myologisches Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin (Leitung:<br />

Dr. J. Kirschner)<br />

Neben der Routinediagnostik von eingehenden<br />

Muskel- und Nervenbiopsien (sie-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

he unten) werden in dem Labor verschiedene<br />

Forschungsarbeiten insbesondere<br />

zur Charakterisierung und Pathophysiologie<br />

von Muskeldystrophien durchgeführt.<br />

Schwerpunktmäßig werden zurzeit die<br />

kongenitale Muskeldystrophie Typ Ullrich<br />

und die Muskeldystrophie Duchenne<br />

(<strong>DGM</strong>-gefördertes Projekt: „Regeneration<br />

bei der Duchenne-Muskeldystrophie in<br />

Abhängigkeit von der Fibrose“) bearbeitet.<br />

Neurologische Universitätsklinik und<br />

Poliklinik (Ärztlicher Direktor: Prof.<br />

Dr. C. Weiller)<br />

In der Neurologischen Universitätsklinik<br />

und Poliklinik im Neurozentrum werden<br />

einmal wöchentlich eine Muskelsprechstunde<br />

und eine ALS-Sprechstunde <strong>für</strong><br />

Erwachsene abgehalten. Verantwortlich<br />

<strong>für</strong> diese Sprechstunden ist Prof. Glocker,<br />

der die Sprechstunden gemeinsam mit Dr.<br />

I. Kaupp und Dr. B. Heimbach durchführt.<br />

In Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong><br />

Geschichte und Ethik (Prof. Maio) berät<br />

Dr. Heimbach ethische Fragen zum Krankheitsverlauf<br />

und zum Lebensende, führt<br />

Hilfsmittelberatungen durch und koordiniert<br />

die Zusammenarbeit mit der Palliativstation<br />

(PD Dr. Becker) zur Versorgungsoptimierung<br />

unserer ALS-Patienten.<br />

Zusätzlich bieten wir in Kooperation mit<br />

der Tom-Wahlig-Stiftung eine HSP-Sprechstunde<br />

an. An zwei Nachmittagen führen<br />

Dr. Kottlors, leitender Oberarzt der Seidel-<br />

Klinik, und Prof. Glocker zusätzlich eine<br />

Muskelsprechstunde in Bad Bellingen<br />

durch. Ein klinisch-wissenschaftlicher<br />

Schwerpunkt stellen derzeit paraspinale<br />

Muskelerkrankungen als Ursache chronischer<br />

Rückenschmerzen dar.<br />

Eine wachsende Zahl von Patienten mit<br />

unverstandenen Muskelschmerzen und<br />

ungeklärten CK-Erhöhungen, als deren Ursache<br />

sich mit zunehmender Häufigkeit<br />

abortive oder blande Formen von Gliedergürteldystrophien<br />

sowie metabolische und<br />

37


Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />

myotone Myopathien herausstellen, werden<br />

in den angebotenen Sprechstunden<br />

vorstellig. Weiterhin werden erhebliche<br />

Ressourcen in die Enzymersatztherapie<br />

bei Morbus Pompe eingebracht, die in der<br />

Tagesklinik der Neurologischen Universitätsklinik<br />

durchgeführt wird.<br />

Mit Frau Gumpert begleitet eine erfahrene<br />

Sozialarbeiterin unsere Sprechstunden,<br />

wodurch sich die Betreuung unserer Patienten<br />

weiter optimiert hat.<br />

Auch im vergangenen Jahr hat die hervorragende<br />

Zusammenarbeit mit den komplementären<br />

Einrichtungen, insbesondere<br />

der Pneumologie, der Sportmedizin, der<br />

Myopathologie und der Humangenetik eine<br />

effiziente und optimale Betreuung und<br />

Beratung der Patienten mit kurzen Informationswegen<br />

ermöglicht. In regelmäßigen<br />

neuropathologisch-klinischen Fallkonferenzen,<br />

die von der Abteilung Neuropathologie<br />

durchgeführt und von Prof. Göbel<br />

moderiert werden, werden ungewöhnliche<br />

und besonders lehrreiche Fälle in einem<br />

interdisziplinären Rahmen mit Neurologen,<br />

Neuropädiatern, Rheumatologen und<br />

Neuroradiologen vorgestellt und diskutiert.<br />

Analyse von Muskel- und Nervenbiopsien<br />

(Myologisches Labor am Zentrum<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin und<br />

Abteilung Neuropathologie im Neurozentrum)<br />

Die Analyse von Muskel- und Nervenbiopsien<br />

erfolgt in enger Zusammenarbeit von<br />

dem Myologischen Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin (Leiter: Dr. J.<br />

Kirschner) und der Abteilung Neuropathologie<br />

(Prof. Dr. M. Prinz) unter anderem<br />

durch regelmäßige Fallkonferenzen.<br />

Pro Jahr werden etwa 250 Muskel- und<br />

Nervenbiopsate aus dem Universitätsklinikum<br />

Freiburg sowie von zahlreichen auswärtigen<br />

Kliniken im Bereich neuromuskuläre<br />

Pathologie analysiert. Es wird dabei<br />

die differenzierte myo- und neuropatholo-<br />

38<br />

gische Diagnostik aller myogenen und<br />

neuromuskulären Erkrankungen durchgeführt.<br />

Dazu gelangen neben der Routinehistologie<br />

mit Standardfärbungen die notwendigen<br />

und umfangreichen histochemischen,<br />

enzymhistochemischen, und<br />

immunhisto-chemischen Untersuchungen<br />

(u. a. Dystrophin, Spektrin, sämtliche Sarkoglykanproteine,<br />

Merosin, Kollagen VI,<br />

Alpha-Dystroglykan sowie Intermediärfilamente<br />

wie Desmin und Titin) zum Einsatz.<br />

Ergänzt werden diese Untersuchungen<br />

durch computergestützte Morphometrie<br />

von Nerv und Muskel sowie durch Membranproteinanalysen<br />

im Westernblot. Die<br />

lichtmikroskopisch-histochemischen Ergebnisse<br />

werden gestützt und erweitert<br />

durch die elektronenmikroskopische Analyse<br />

von Nerv und Muskel im Laborbereich<br />

<strong>für</strong> Elektronenmikroskopie.<br />

Zusätzlich notwendige biochemische Untersuchungen,<br />

molekulargenetische Untersuchungen<br />

und andere Analysen erfolgen<br />

in Zusammenarbeit mit anderen Instituten.<br />

Zur Qualitätssicherung wird eine ausführliche,<br />

mindestens zweimal pro Semester<br />

stattfindende interdisziplinäre Fallkon -<br />

ferenz ausgerichtet, in der Problemfälle<br />

zwischen den Fachkollegen erörtert werden.<br />

Weitere Informationen sind unter<br />

folgender Internetadresse erhältlich: www.<br />

uniklinik-freiburg.de/neuropathologie/live/<br />

index.html.<br />

Klinik III: Angeborene Herzfehler/<br />

Pädiatrische Kardiologie am Zentrum<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin (Ärzt -<br />

liche Direktorin Prof. B. Stiller)<br />

Hier erfolgt die kardiologische Diagnostik<br />

und Therapie von Kindern. Im Rahmen der<br />

Betreuung von Patienten mit Muskeldystrophie<br />

Duchenne wird die Studie zur<br />

Herzfunktion mittels der innovativen Echokardiografie<br />

und Gewebedoppler fortgesetzt.<br />

Erwachsene Patienten werden kardiologisch<br />

in der Medizinischen Universi-


tätsklinik, Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie (Ärztlicher<br />

Direktor: Prof. Dr. Bode) behandelt.<br />

Alle erforderlichen Untersuchungs- und<br />

Behandlungsverfahren stehen hier zur Verfügung.<br />

Sektion Kinder- und Schwerbehindertenorthopädie<br />

am Department <strong>für</strong><br />

Orthopädie und Traumatologie<br />

(Ärztlicher Leiter: Dr. Schwering)<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

werden in der Sektion ambulant und<br />

stationär untersucht und behandelt. Die<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

leitet Dr. Schwering. Als Schularzt werden<br />

in den örtlichen Körperbehindertenschulen<br />

in Emmendingen-Wasser regelmäßig Visiten<br />

abgehalten. Das Angebot der Versorgung<br />

reicht von der radiologischen Diagnostik<br />

über die orthopädische Beratung<br />

bis hin zu speziellen Hilfsmittelversorgungen<br />

und Operationen. Die Wirbelsäulenoperationen<br />

werden in Zusammenarbeit<br />

mit Oberarzt Dr. Knöller durchgeführt.<br />

Abteilung <strong>für</strong> Pneumologie der<br />

Universitätsklinik (Ärztlicher Direktor:<br />

Prof. Dr. Müller-Quernheim)<br />

Für Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

bietet die Abteilung eine diagnostische<br />

Abklärung mit Messung der<br />

Lungenfunktion und Atemmuskelkraft an.<br />

Falls erforderlich, erfolgt die Einleitung und<br />

Kontrolle einer außerklinischen Beatmung,<br />

entweder als nicht-invasive Beatmung via<br />

Gesichtsmaske oder invasive Beatmung<br />

via Tracheostoma. Schlafbezogene Atemstörungen<br />

können in einem Schlaflabor<br />

weiter abgeklärt und gegebenenfalls entsprechend<br />

therapiert werden. Prof. Dr.<br />

Windisch aus der Abteilung Pneumologie<br />

ist 1. Vorsitzender der AG Heimbeatmung<br />

und Respiratorentwöhnung e.V. (AGH),<br />

stellvertretender Sprecher der Sektion Intensiv-<br />

und Beatmungsmedizin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Pneumologie und<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Beatmungsmedizin e.V. (DGP) sowie Sekretär<br />

der wissenschaftlichen Gruppe<br />

(02.02. – nicht-invasive Beatmung) der European<br />

Respiratory Society (ERS). Hier<br />

wird es unter anderem um die außerklinische<br />

Beatmung von Patienten mit Muskelerkrankungen<br />

gehen.<br />

Prof. Dr. Windisch ist zudem federführender<br />

Autor der S2–Leitlinie „Nicht-invasive<br />

und invasive Beatmung als Therapie der<br />

Chronischen respiratorischen Insuffizienz“,<br />

herausgegeben von der DGP unter<br />

dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-MedizinscherFachgesellschaften<br />

(AWMF). Diese Leitlinie behandelt<br />

als Schwerpunkt auch die spezielle Gruppe<br />

der neuromuskulären Erkrankungen<br />

und wurde 2010 publiziert.<br />

Forschungsschwerpunkte der Abteilung<br />

sind die technischen und physiologischen<br />

Aspekte der nicht-invasiven Beatmung,<br />

die gesundheitsbezogene Lebensqualität<br />

bei Patienten mit außerklinischer Beatmung<br />

und die Messung der Atemmuskelfunktion.<br />

Abteilung <strong>für</strong> Rehabilitative und<br />

Präventive Sportmedizin der Medizinischen<br />

Universitätsklinik (Ärztlicher<br />

Direktor: Prof. Dr. H.-H. Dickhuth)<br />

Die Abteilung bietet die Diagnostik mit<br />

Spiroergometrie mit Laktat- und Ammoniakmessung<br />

an. Diese sind vor allem bei<br />

Verdacht auf metabolische Muskelerkrankungen,<br />

wie z.B. Mc Ardle Syndrom oder<br />

MAD-Mangel, indiziert. Im Jahr 2010 blieb<br />

die Zahl der Untersuchungen bei ca. 100<br />

mit dieser Fragestellung auf dem Niveau<br />

des Vorjahrs. Hauptverantwortlicher Arzt<br />

ist PD Dr. Y.O. Schumacher.<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik (Ärztliche<br />

Direktorin: Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.<br />

Judith Fischer)<br />

Die genetische Beratungsstelle des Instituts<br />

führt die Beratung von Patienten und<br />

39


Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />

ihrer Familien durch. Die fachärztliche Beratung<br />

wird ergänzt durch sozialrechtliche<br />

und psychosoziale Beratung durch die Sozialarbeiterinnen<br />

der Beratungsstelle. Das<br />

Institut bietet die molekulargenetische Diagnostik<br />

der Typ 2/„Cobblestone“ Lissenzephalien<br />

(Walker-Warburg-Syndrom,<br />

Muscle-Eye-Brain-Disease, Fukuyama<br />

kongenitale Muskeldystrophie), die mit einer<br />

Muskeldystrophie einhergehen. Dies<br />

wird durch die Mutationsanalyse in den<br />

Genen POMT1, POMT2, POMGNT1,<br />

FCMD, FKRP und LARGE durchgeführt.<br />

Publikationen<br />

Kirschner J. Therapie der Muskeldystrophie Duchenne.<br />

Pädiat Praxis 2010;75:495-503.<br />

Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />

Stettner GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E,<br />

Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber<br />

W, Thiele S, Grieben U, von der Haug<br />

V, Hagen M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst G,<br />

Korinthenberg R. Treatment of Duchenne muscular<br />

dystrophy with ciclosporin A: a randomised,<br />

double-blind, placebo-controlled multicentre<br />

trial. Lancet Neurology 2010;9:1053-59.<br />

Kottlors M, Kirschner J. Elevated satellite cell<br />

number in Duchenne muscular dystrophy. Cell<br />

Tissue Res 2010;340:541-8.<br />

Kottlors M, Moske-Eick O, Huebner A, Krause<br />

S, Mueller K, Kress W, Schwarzwald R, Bornemann<br />

A, Haug V, Heitzer M, Kirschner J. Lateonset<br />

autosomal dominant limb girdle muscular<br />

dystrophy and <strong>Page</strong>t’s disease of bone unlinked<br />

to the VCP gene locus. J Neurol Sci<br />

2010;291:79-85.<br />

Venhoff N, Lebrecht D, Deveaud C, Beauvoit B,<br />

Bonnet J, Müller K, Kirschner J, Venhoff AC,<br />

Walker UA. Oral uridine supplementation antagonizes<br />

the peripheral neuropathy and encephalopathy<br />

induced by antiretroviral nucleoside<br />

analogues. AIDS 2010;24:345-52.<br />

40<br />

Windisch W, Brambring J, Budweiser S, Dellweg<br />

D, Geiseler J, Gerhard F, Köhnlein F, Mellies<br />

U, Schönhofer B, Schucher B, Siemon K, Walterspacher<br />

S, Winterholler M, Sitter H <strong>für</strong> die<br />

Projektgruppe „Nicht-invasive und invasive Beatmung<br />

als Therapie der chronischen respiratorischen<br />

Insuffizienz“. Nicht-invasive und invasive<br />

Beatmung als Therapie der chronischen<br />

respiratorischen Insuffizienz: S2-Leitlinie herausgegeben<br />

von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.<br />

Pneumologie 2010;64:207-240.


Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski<br />

Abteilung Pädiatrie II,<br />

Schwerpunkt Neuropädiatrie<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Sprecher:<br />

PD Dr. Jens Schmidt<br />

Abteilung Neurologie und<br />

Abteilung Neuroimmunologie<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Abteilung Neurologie<br />

Die Arbeitsgruppe Muskelimmunbiologie<br />

wird von Dr. Schmidt geleitet und umfasst<br />

zehn wissenschaftliche Mitarbeiter bzw.<br />

Doktoranden und MTA. Der Schwerpunkt<br />

der Forschung liegt weiterhin im Bereich<br />

der Pathomechanismen der sporadischen<br />

Einschlusskörpermyositis (sporadic inclusion<br />

body myositis, sIBM). Frau Dr. Ingrid<br />

Muth hat als Mitglied der AG den Felix-Jerusalem-Juniorpreis<br />

der <strong>DGM</strong> erhalten<br />

(siehe gesonderten Bericht in dem vorliegenden<br />

Buch). Ihre preisgekürte medizinische<br />

Doktorarbeit zum Thema Zellstress<br />

und B-Crystallin bei der sIBM wurde 2009<br />

im JNNP veröffentlicht. Neben dem Fokus<br />

auf die sIBM befasst sich die Arbeitsgruppe<br />

mit dem Modell der Duchenne’schen<br />

Muskeldystrophie, vor allem im Bereich<br />

der experimentellen Therapie.<br />

Es wurden Untersuchungen zur Autophagie<br />

im Muskel fortgeführt, nachdem diese<br />

Mechanismen von der Arbeitsgruppe vor<br />

wenigen Jahren bei der sIBM erstmals demonstriert<br />

worden sind (Lünemann/<br />

Schmidt et al. Ann Neurol 2007). In einer<br />

weiteren medizinischen Doktorarbeit konnte<br />

Christian Keller im Berichtszeitraum zeigen,<br />

dass das Zytokin TNF- die makroautophagische<br />

Aktivität im Muskel verstärkt<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

und darüber hinaus die Expression von<br />

MHC-Klasse 2 Molekülen auf der Zelloberfläche<br />

vermehrt (Keller et al. 2010). Er konnte<br />

demonstrieren, dass eine ansteigende<br />

Konzentration von TNF- in Myoblasten zu<br />

einer deutlichen Erhöhung des Autophagie-<br />

Markers light-chain Protein-3 II führte. Ein<br />

solcher Effekt blieb nach Exposition von<br />

Muskelzellen zu anderen Zytokinen wie<br />

IFN- oder IP-10 deutlich geringer und war<br />

bei anderen Zellen wie Keratinozyten nicht<br />

vorhanden. Ebenfalls nur in Myoblasten,<br />

nicht jedoch in Keratinozyten, wurde die<br />

IFN- induzierte Expression von MHC-Klasse<br />

2 Molekülen durch TNF- signifikant verstärkt.<br />

Diese MHC-Regulation durch TNFwurde<br />

durch die Blockade von Autophagie<br />

mittels<br />

3-Methyladenin ebenso wie durch Zellpermeabilisation<br />

unterbunden, was bedeutet<br />

dass TNF- eine Translokation entsprechender<br />

MHC-Moleküle induziert. Immunhistochemische<br />

Färbungen an Muskelbiopsien<br />

von Patienten mit sIBM zeigten, dass<br />

über 20 Prozent der Muskelfasern, die eine<br />

erhöhte autophagische Aktivität aufwiesen,<br />

auch positiv waren <strong>für</strong> MHC-Klasse 2; des<br />

Weiteren waren fast die Hälfte dieser Fasern<br />

auch von CD4-positiven sowie CD8positiven<br />

T-Zellen umstellt. Die Daten untermauern<br />

die Bedeutung autophagischer<br />

Mechanismen bei der sIBM. Insbesondere<br />

könnte dieser Weg der Prozessierung von<br />

intrazellulären Proteinen über eine entsprechende<br />

Antigenpräsentation auch die zelluläre<br />

Immunantwort im Muskel triggern bzw.<br />

verstärken (Schmidt et al. 2010a und b).<br />

Die Projekte der AG werden weiterhin u.a.<br />

durch die Fritz-Thyssen-Stiftung, die Association<br />

Française contre les Myopathies<br />

(AFM) und die „Aktion benni und co“ gefördert.<br />

41


Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />

Abteilung Pädiatrie II, Schwerpunkt<br />

Neuropädiatrie<br />

Die interdisziplinäre Neuromuskuläre<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

ist weiterhin integraler Bestandteil des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums (SPZ Göttingen)<br />

und hat ein unverändertes Leistungsangebot.<br />

Die neuropädiatrischen, physiotherapeutischen,<br />

Hilfsmittel-beraterischen,<br />

ergotherapeutischen, neuropsychologischen<br />

und sozialmedizinischen Leistungen<br />

werden an zwei Tagen der Woche<br />

(Mittwoch nachmittags, Donnerstag vormittags)<br />

angeboten. Die ärztliche Betreuung<br />

erfolgt unverändert durch ein Team,<br />

das Kolleginnen und Kollegen der Kinderorthopädie,<br />

Neurologie, Pädiatrischen Kardiologie,<br />

Pulmologie (Bovenden-Lenglern)<br />

und Radiologie umfasst. In der „Muskelambulanz“<br />

werden 300 bis 330 Kinder und<br />

Jugendliche regelmäßig betreut.<br />

Schwerpunkt Kinderorthopädie<br />

Die Patienten des neuromuskulären Zentrums<br />

werden bei Bedarf weiterhin auch<br />

kinderorthopädisch (Leitung: Prof. A.K.<br />

Hell) betreut. In Kooperation mit Neuropädiatern<br />

und Physiotherapeuten werden<br />

adäquate konservative und operative Konzepte<br />

<strong>für</strong> betroffene Kinder und Jugendliche<br />

erarbeitet. Neben der Orthesenversorgung<br />

und Krankengymnastik werden bei<br />

Bedarf wirbelsäulenstabilisierende Operationen,<br />

Operationen zur Hüftrekonstruktion<br />

oder zur Behandlung von Gelenkkontrakturen<br />

durchgeführt. Hier ist eine frühzeitige<br />

Beratung der Familien wichtig. Die interdisziplinäre<br />

Abklärung der Patienten hilft,<br />

dass Operations- und Narkoserisiko zu<br />

minimieren und einen optimalen Behandlungserfolg<br />

zu gewährleisten.<br />

Arbeitsgruppe Dysferlin<br />

Im Jahr 2008 wurde die Arbeitsgruppe<br />

Dysferlin unter der Leitung von Dr. med.<br />

Lars Klinge als Teil des Muskellabors der<br />

42<br />

Abteilung Pädiatrie II eingerichtet. Schwerpunkt<br />

der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung<br />

der zellbiologischen Funktion von<br />

Dysferlin im gesunden Skelettmuskel sowie<br />

in der Pathogenese von Muskeldystrophien.<br />

Nach einer initialen Förderung<br />

durch das Forschungsförderprogramm der<br />

Universitätsmedizin Göttingen werden die<br />

Arbeiten der Gruppe nun durch eine Sachbeihilfe<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />

gefördert.<br />

In einer experimentellen Arbeit wurde eine<br />

bislang unbekannte Pathologie des T-Tubulussystems<br />

im Dysferlin-defizienten<br />

Skelettmuskel beschrieben. Zudem wurde<br />

gezeigt, dass Dysferlin im regenerierenden<br />

Skelettmuskel der Ratte mit dem T-Tubulussystem<br />

assoziiert ist (Klinge et al.<br />

2010a). In einer Kohorte von Dysferlin-defizienten<br />

Patienten konnte gezeigt werden,<br />

dass sich die Dysferlin-defiziente Muskeldystrophie<br />

bereits im Kindesalter manifestieren<br />

kann und dass Dysferlin-defiziente<br />

Patienten vor dem Auftreten der Muskelschwäche<br />

durch eine sehr gute Muskelkraft<br />

und Sportlichkeit gekennzeichnet<br />

sind (Klinge et al. 2010b).<br />

Weiterhin wurden in Zusammenarbeit mit<br />

der Abteilung Molekulare Kardiologie (Leitung:<br />

Prof. Dr. R. Knöll) des Herzzentrums<br />

der Universitätsmedizin Göttingen ein<br />

myopathischer Phänotyp eines Knock-In<br />

Mausmodells einer häufigen Mutation im<br />

muscle LIM Protein beschrieben (Knoll et<br />

al. 2010). Diese Mutation war bislang insbesondere<br />

mit dem Phänotyp einer Kardiomyopathie<br />

assoziiert.<br />

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe<br />

Muskelimmunbiologie unter der Leitung<br />

von Dr. Jens Schmidt wird die Immunglobulin-Behandlung<br />

am Modell der mdx-<br />

Maus als potentielle Therapieform der<br />

Muskeldystrophie Duchenne untersucht.


Abteilung Neuropathologie<br />

Im Rahmen der neuropathologischen Diagnostik<br />

von Muskelbiopsien im Neuromuskulären<br />

Zentrum Göttingen finden<br />

monatlich interdisziplinäre Muskelbiopsiekonferenzen<br />

in der Neuropathologie statt,<br />

die von Prof. Dr. H. H. Goebel moderiert<br />

werden. An diesen Konferenzen sind neben<br />

den Arbeitsgruppen der Abteilungen<br />

Neurologie (PD Dr. J. Schmidt), Neurophysiologie<br />

(PD Dr. D. Liebetanz), Neuropädiatrie<br />

(Prof. Dr. E. Willichowski, Dr. L. Klinge)<br />

und Neuropathologie (PD Dr. W. Schulz-<br />

Schaeffer und Mitarbeiter des Instituts) der<br />

Universitätsmedizin Göttingen auch Mitarbeiter<br />

der Neuropathologie (Dr. A. Brandis)<br />

und des Sozialpädiatrischen Zentrums der<br />

Medizinischen Hochschule Hannover beteiligt.<br />

Ziel dieser Konferenzen ist es, eine<br />

Synthese zwischen klinischen Krankheitsbildern<br />

und neuropathologischen Befunden<br />

zu bilden. Für die Diagnostik stehen<br />

eine breite Palette enzymhistochemischer<br />

und immunhistochemischer Färbemöglichkeiten,<br />

der Nachweis ultrastruktureller<br />

Veränderungen mittels Elektronenmikroskopie<br />

sowie biochemische und molekulargenetische<br />

Analysemethoden zur Verfügung.<br />

Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit<br />

an myopathologischen Fragestellungen<br />

sind muskuläre Veränderungen bei<br />

neurodegenerativen Erkrankungen. Nachdem<br />

gezeigt werden konnte, dass Prionproteinaggregate<br />

in der Muskulatur transgener<br />

Mäuse akkumulieren kann, wurde<br />

untersucht, ob PrPSc auch in Muskeln von<br />

experimentell CJD-infizierten Affen zu finden<br />

ist. In der Tat gelingt dieses bei Tieren,<br />

die mit der BSE-assoziierten Variante der<br />

humanen CJD infiziert worden sind, nicht<br />

jedoch bei Übertragung sporadischer CJD<br />

(Krasemann et al. 2010).<br />

Die Kamptokormie ist ein Krankheitsbild,<br />

das überzufällig häufig, wenn auch nicht<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

ausschließlich, bei Morbus Parkinson zu<br />

finden ist. Die Pathophysiologie und auch<br />

das pathologische Korrelat sind bislang<br />

Gegenstand intensiver Diskussion. In einer<br />

prospektiven Studie konnte gezeigt werden,<br />

dass es sich bei der Kamptokormie<br />

um eine Myopathie handelt (Deuschl et al.<br />

2010; Margraf et al. 2010).<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Die interdisziplinären Muskelbiopsie-Konferenzen<br />

werden weiterhin jeden Monat in<br />

der Abteilung Neuropathologie durchgeführt.<br />

Ein freiwilliges Wahlfach „Periphere<br />

Neurologie“ <strong>für</strong> Studenten ab dem zweiten<br />

klinischen Semester wird mit allen Beteiligten<br />

zusammen abteilungsübergreifend<br />

durchgeführt.<br />

Betreuungsstrukturen, Selbsthilfeaktivitäten<br />

Die Betreuung der Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen erfolgen in den<br />

Spezialsprechstunden der Abteilung Neurologie<br />

und der Abteilung Pädiatrie II,<br />

Schwerpunkt Neuropädiatrie. Näheres<br />

hierzu ist im Anhang dokumentiert. Darüber<br />

hinaus bestehen regionale und überregionale<br />

Kooperationen mit zahlreichen<br />

neurologischen und pädiatrischen Abteilungen<br />

sowie Sozialpädiatrischen Zentren<br />

in Süd-Niedersachsen, Hessen, Thüringen<br />

und Sachsen-Anhalt.<br />

Auswahl wichtiger Publikationen<br />

Deuschl G, Margraf N, Spuler S, Kupsch A,<br />

Schulz-Schaeffer WJ. Camptocormia and myopathy.<br />

Mov Disord 2010;25(15):2689-90.<br />

Margraf NG, Wrede A, Rohr A, Schulz-Schaeffer<br />

WJ, Raethjen J, Eymess A, Volkmann J, Mehdorn<br />

MH, Jansen O, Deuschl G. Camptocormia<br />

in idiopathic Parkinson’s disease: a focal myopathy<br />

of the paravertebral muscles. Mov Disord<br />

2010;25(5):542-51.<br />

43


Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />

Keller CW, Fokken C, Lee M, Turville SG, Lünemann<br />

A, Schmidt J, Münz C, Lünemann JD.<br />

TNF- induces macroautophagy and regulates<br />

MHC Class II expression in human skeletal<br />

muscle cells. J Biol Chem (epub ahead of print:<br />

JBC/2010/159392).<br />

Klinge L, Harris J, Sewry C, Charlton R, Anderson<br />

L, Laval S, Chiu YH, Hornsey M, Straub V,<br />

Barresi R, Lochmuller H, Bushby K. Dysferlin<br />

associates with the developing T-tubule system<br />

in rodent and human skeletal muscle. Muscle<br />

Nerve 2010;41:166-173.<br />

Klinge L, Aboumousa A, Eagle M, Hudson J,<br />

Sarkozy A, Vita G, Charlton R, Roberts M,<br />

Straub V, Barresi R, Lochmuller H, Bushby K.<br />

New aspects on patients affected by dysferlin<br />

deficient muscular dystrophy. J Neurol Neurosurg<br />

Psychiatry 2010;81:946-953.<br />

Knoll R, Kostin S, Klede S, Savvatis K, Klinge L,<br />

Stehle I, Gunkel S, Kotter S, Babicz K, Sohns M,<br />

Miocic S, Didie M, Knoll G, Zimmermann WH,<br />

Thelen P, Bickeboller H, Maier LS, Schaper W,<br />

Schaper J, Kraft T, Tschope C, Linke WA, Chien<br />

KR. A common MLP (muscle LIM protein) variant<br />

is associated with cardiomyopathy. Circ Res<br />

2010;106:695-704.<br />

Krasemann S, Neumann M, Geissen M, Bodemer<br />

W, Kaup FJ, Schulz-Schaeffer W, Morel N,<br />

Aguzzi A, Glatzel M. Preclinical deposition of<br />

pathological prion protein in muscle of experimentally<br />

infected primates. PLoS One<br />

2010;5(11):e13906.<br />

Schmidt J, Dalakas MC. Pathomechanisms of<br />

inflammatory myopathies: recent advances and<br />

implications for diagnosis and therapies. Expert<br />

Opin Med Diagn 2010;4:241-250.<br />

44


Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. S. Zierz<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. M. Deschauer<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg<br />

Sprechstunden<br />

In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden folgende<br />

Spezialsprechstunden angeboten:<br />

• Myasthenie und neuromuskuläre Überleitungsstörungen<br />

• ALS und Motoneuronenerkrankungen<br />

• Hereditäre Myopathien und Myositiden<br />

• Mitochondriopathien<br />

In der Orthopädischen Klinik wird in der<br />

Ambulanz <strong>für</strong> Kinderorthopädie eine Behandlung<br />

von neuromuskulären Erkrankungen<br />

angeboten. In der Kinderklinik<br />

werden Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

in der Neuropädiatrischen<br />

Ambulanz betreut.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Einmal im Monat fand die Muskelzentrumskonferenz<br />

statt, zu der alle am Muskelzentrum<br />

Beteiligten eingeladen wurden.<br />

Dabei wurden ausgewählte Patienten<br />

besprochen und die myo-histologischen<br />

Befunde demonstriert. Auch aktuelle Entwicklungen<br />

in der Forschung wurden mitgeteilt.<br />

Vom 18. bis 20. März 2010 fand in Halle<br />

die Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> klinische Neurophysiologie und<br />

funktionelle Bildgebung statt. Schwerpunkt<br />

des Kongresses mit ca. 1.000 Teil-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

nehmern bildeten die neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Zu diesem Thema waren Mitarbeiter<br />

aus der Neurologischen Klinik<br />

auch als Referenten und Vorsitzende auf<br />

dem Kongress tätig. Es waren auch aus<br />

anderen deutschen Muskelzentren Referenten<br />

eingeladen. Außerdem referierten<br />

eine Reihe ausgewiesener internationaler<br />

Experten aus verschiedenen Gebieten der<br />

neuromuskulären Erkrankungen, u.a. Prof.<br />

Andrew Engel aus der Mayo-Klinik in Rochester<br />

(kongenitale Myasthenien), Prof.<br />

Angela Vincent aus Oxford (Myasthenia<br />

gravis), Prof. Marianne de Visser aus Amsterdam<br />

(Myositiden), Prof. Andew Eisen<br />

aus Vancouver und Prof. Kerry Mills aus<br />

London (ALS) und Prof. Patrick Chinnery<br />

aus Newcastle upon Tyne (Mitochondriopathien).<br />

Mitarbeiter aus der Neurologischen Klinik<br />

wurden auf verschiedenen anderen Kongressen<br />

und Fortbildungsveranstaltungen<br />

(z.B. International Congress of Clinical<br />

Neurophysiology Kobe/Japan, Neurowoche<br />

Mannheim, onkologischer Arbeitskreis<br />

Halle-Dessau-Magdeburg-Leipzig) als Referenten<br />

und Vorsitzende zu neuromuskulären<br />

Themen eingeladen.<br />

Dr. Lebek aus der Orthopädischen Klinik<br />

hat folgende Vorträge auf dem Gebiet der<br />

neuromuskulären Erkrankungen gehalten:<br />

„Potential and limits of the conservative<br />

treatment of neuromuscular diseases”,<br />

World congress of the international society<br />

for prosthetics and orthotics, Leipzig,<br />

12. Mai 2010<br />

„Purpose and possibilities of orthopaedic<br />

surgery in neurologically impaired children”,<br />

Jahrestagung der Baltic association<br />

of paediatric surgery, Tallinn, 14. Mai 2010<br />

„Does lower limb surgery prolongs ambulation<br />

in Duchenne muscular dystrophy? A<br />

45


Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />

controversy.” Karolinska Institute, Stockholm,<br />

8. November 2010<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Die Selbsthilfegruppe ALS und die Selbsthilfegruppe<br />

Polyneuropathien der <strong>DGM</strong>-<br />

Landesgruppe Sachsen-Anhalt treffen<br />

sich regelmäßig in Halle und werden von<br />

Dr. Hanisch aus der Neurologischen Klinik<br />

ärztlich unterstützt.<br />

Therapiestudien<br />

Die Neurologische Klinik nahm an zwei<br />

multizentrische Studien bei ALS-Patienten<br />

teil: Die GERP-Studie zur Bewertung der<br />

Sicherheit und Wirksamkeit von Pioglitazon<br />

bei ALS-Patienten wurde im Jahr 2010<br />

abgeschlossen. In der noch laufenden Mito-Target-Studie,<br />

in die aber keine neuen<br />

Patienten mehr eingeschlossen werden,<br />

wurde die Sicherheit und Wirksamkeit von<br />

TRO19622 untersucht.<br />

Netzwerke<br />

Im BMBF-geförderten MITONET (Netzwerk<br />

<strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen) ist<br />

die Neurologische Klinik Teil des horizontalen<br />

klinischen Netzwerks. In diesem<br />

Netzwerk werden klinische Daten und Bioproben<br />

von Patienten mit Mitochondriopathien<br />

gesammelt. Die Neurologische Klinik<br />

arbeitet auch in der deutschen ALS-Gruppe<br />

mit, die ein Netzwerk zur klinischen<br />

Forschung der Amyotrophen Lateralsklerose<br />

darstellt. Außerdem sind Mitarbeiter<br />

der Neurologischen Klink Mitglieder im<br />

Muskeldystrophie-Netzwerk MD-NET.<br />

Personelle Veränderungen<br />

Seit 2010 unterstützt F. Haarmann Prof.<br />

Deschauer in der Betreuung der Patienten<br />

mit Mitochondrien-Erkrankungen in der<br />

Spezialsprechstunde der Neurologischen<br />

Universitätsklinik. Dipl.-Biochemikerin M.<br />

Knape hat das Muskellabor verlassen,<br />

nachdem sie die biochemischen Untersu-<br />

46<br />

chungen zum Carnitin-Palmityl-Trans -<br />

ferase-II-Mangel <strong>für</strong> ihre Promotionsarbeit<br />

abgeschlossen hat.<br />

Diagnostik im Muskellabor der<br />

Neurologischen Klinik<br />

Im Muskellabor werden alle gängigen histologischen<br />

Untersuchungen von Muskelbiopsien<br />

durchgeführt. Das Labor erhält<br />

dabei wertvolle Unterstützung von Prof.<br />

Stoltenburg, emeritierte Neuropathologin<br />

aus Berlin. Darüber hinaus erfolgen im<br />

Muskellabor biochemische Untersuchungen<br />

metabolischer Myopathien und ausgewählte<br />

molekulargenetische Untersuchungen.<br />

Die in Halle entnommenen Suralis-Biopsien<br />

werden im Institut <strong>für</strong><br />

Neuropathologie der Universität Aachen<br />

untersucht.<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Bei einem deutschen Patienten mit autosomal-dominant<br />

vererbter Motoneuronerkrankung<br />

wurde in Kooperation mit der<br />

Neuropathologie Aachen ein Defekt im<br />

VAPB-Gen identifiziert. VAPB kodiert <strong>für</strong><br />

das vesikel-assoziierte Membran-Protein<br />

B, das <strong>für</strong> die Exozytose-Funktion des endoplasmatischen<br />

Retikulums wichtig ist.<br />

Bislang war ein VAPB-Gendefekt nur in<br />

Brasilien beschrieben worden. Der deutsche<br />

Patient trug die gleiche Mutation<br />

(p.P56S) wie die brasilianischen Fälle. Ein<br />

Haplotypenvergleich im Bereich der Mutation<br />

auf Chromosom 20q13.33 zwischen<br />

dem deutschen Patienten und brasilianischen<br />

Patienten zeigte aber keine Übereinstimmung,<br />

so dass es verschiedene<br />

Gründe der Mutation gegeben haben<br />

muss (Funke et al. 2010).<br />

Die Neurologische Klink war klinischer Kooperationspartner<br />

<strong>für</strong> eine Untersuchung<br />

des Instituts <strong>für</strong> Klinische Chemie der Universität<br />

Hamburg. Dabei wurde bei Patienten<br />

mit Pompe-Erkrankung die Aktivität<br />

der Alpha-Glukosidase in Trockenblutpro-


en und in Lymphozyten verglichen. Es<br />

zeigte sich, dass der Trockenblut-Test<br />

Patienten mit Late-onset-Pompe-Erkrankung<br />

sicher erkennt, was den biochemischen<br />

Nachweis der Pompe-Erkrankung<br />

deutlich vereinfacht (Lukacs et al. 2010).<br />

Auf der Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />

und funktionelle Bildgebung 2010 in Halle<br />

stellten mehrere Mitarbeiter aus der Neurologischen<br />

Klinik ihre aktuellen Forschungsergebnisse<br />

auf dem Gebiet der<br />

neuromuskulären Erkrankungen vor:<br />

• C. Clajus: Polyneuropathie als Plus-<br />

Symptom bei chronisch progressiver<br />

externer Ophthalmoplegie: Phänotypischer<br />

Unterschied zwischen singulären<br />

und multiplen Deletionen der mitochondrialen<br />

DNA<br />

• F. Hanisch: 1) Der Vergleich von Muskel -<br />

enzym- und Entzündungsparametern<br />

zum Diagnosezeitpunkt bei 172 Patienten<br />

mit idiopathischen Myositiden, 2)<br />

Phänotypische Charakterisierung von<br />

Patienten mit zentronukleärer Myopathie<br />

und Mutationen im Dynamin-2-Gen<br />

• T. Kraya: Genotypen und Phänotypen<br />

distaler Myopathie<br />

• M. Lorenz: Multiplex Ligation-dependent<br />

Probe Amplification (MLPA) zum<br />

Nachweis von Veränderungen der mitochondrialen<br />

DNA bei Patienten mit Mitochondriopathien<br />

• P. Tacik: Untersuchung mitochondrialer<br />

Veränderungen bei Patienten mit idiopathischen<br />

Myositiden<br />

• T. Müller: Matrin 3-Myopathie: distal und<br />

axial betonte Myopathie mit pathologischen<br />

Veränderungen des Zellkerns und<br />

der perinukleären Region<br />

Publikationen 2010<br />

Charisius J, Stiefel M, Merkel N, Kornhuber M,<br />

Haase R, Kramm CM. Critical illness polyneuropathy:<br />

a rare but serious adverse event in pe-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

diatric oncology. Pediatric Blood & Cancer<br />

2010;54:161-5.<br />

Eger K, Jordan B, Habermann S, Zierz S. Beevor’s<br />

sign in facioscapulohumeral muscular<br />

dystrophy: an old sign with new implications. J<br />

Neurol 2010;257:436-8.<br />

Funke AD, Esser M, Krüttgen A, Weis J, Mitne-<br />

Neto M, Lazar M, Nishimura AL, Sperfeld AD,<br />

Trillenberg P, J Senderek, Krasnianski M, Zatz<br />

M, Zierz S, Deschauer M. The P56S mutation in<br />

the VAPB gene is not due to a single founder:<br />

The first European case. Clinical Genetics<br />

2010;77:302-3.<br />

Hanisch F, Grimm D, Zierz S, Deschauer M. Frequency<br />

of the FKRP mutation c.826C>A in isolated<br />

hyperCKemia and limb girdle muscular<br />

dystrophy type 2 in German patients. J Neurol<br />

2010;257:300-1.<br />

Lebek S, Funk J. Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Orthesenversorgung bei Kindern mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen. Orthopädietechnik<br />

09/10.<br />

Lukacs Z, Nieves Cobos P, Mengel E, Hartung<br />

R, Beck M, Deschauer M, Keil A, Santer R. Diagnostic<br />

efficacy of the fluorometric determination<br />

of enzyme activity for Pompe disease from<br />

dried blood specimens compared with lymphocytes<br />

- possibility for newborn screening. J Inherit<br />

Metabol Dis 2010;33:43-50.<br />

47


Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />

Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />

Sprecher:<br />

Dr. Karl-Christian Knop<br />

Muskellabor/Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />

Asklepios Klinik St. Georg<br />

Das von der <strong>DGM</strong> zertifizierte neuromuskuläre<br />

Zentrum Hamburg basiert im Kern<br />

auf einer bewährten Kooperation zwischen<br />

dem Universitätsklinikum Eppendorf, den<br />

Asklepios Kliniken St. Georg, Barmbek und<br />

Harburg, dem Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

dem Klinikum Eilbek, dem Krankenhaus<br />

Großhansdorf sowie Praxen <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Orthopädie, Humangenetik und<br />

Physiotherapie.<br />

Da zahlreiche Patienten auch aus dem<br />

Hamburger Umland kommen, besteht eine<br />

enge Zusammenarbeit des Hamburger<br />

Muskelzentrums mit neurologischen Kliniken<br />

außerhalb Hamburgs (Klinikum Itzehoe,<br />

Westküstenklinikum Heide, Klinikum<br />

Neustadt/Holstein, Schleiklinikum Schleswig,<br />

Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neu -<br />

münster, Diakonissenkrankenhaus Flensburg<br />

und Diakonieklinikum Rotenburg/<br />

Wümme, sowie zum <strong>DGM</strong>-Landesverband<br />

Schleswig-Holstein.<br />

Neben der Neurologie und Kinderheil -<br />

kunde sind alle notwendigen Fachgebiete<br />

vertreten, um eine kompetente und interdisziplinäre<br />

Versorgung von Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen mit Muskel-<br />

und Motoroneuronerkrankungen, Myasthenien<br />

und Neuropathien zu gewährleisten.<br />

Koordinierende und integrative<br />

Funktionen auch innerhalb des Muskelzentrums<br />

übernimmt der Sprecher des<br />

Muskelzentrums.<br />

Das Jahr 2010 im Muskelzentrum war geprägt<br />

durch eine weitere Optimierung der<br />

Zusammenarbeit der beteiligten Kliniken<br />

und Institute durch eine Verbesserung<br />

48<br />

der internen Kommunikation (regelmäßige<br />

Treffen der Mitglieder des Muskelzentrums),<br />

durch regelmäßige interne Muskelkonferenzen,<br />

interne und externe<br />

Fortbildungsveranstaltungen sowie Informationsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Betroffene<br />

und Angehörige.<br />

Kooperierende Kliniken, Institute und<br />

Praxen<br />

• Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Eppendorf (UKE), Hamburg<br />

• Neurologie, Asklepios Klinik St. Georg,<br />

Hamburg<br />

• Neurologie, Asklepios Klinik Barmbek,<br />

Hamburg<br />

• Neurologie, Neuer Wall, Hamburg<br />

(Dr. Knop)<br />

• Neuropathologie, UKE, Hamburg<br />

• Neuropädiatrie, UKE, Hamburg<br />

• Neuropädiatrie, Altonaer Kinderkranken<br />

haus, Hamburg<br />

• Kinder- und Jugendmedizin, UKE,<br />

Hamburg<br />

• Thoraxzentrum/Beatmungszentrum,<br />

Asklepios Klinik Harburg, Hamburg<br />

• Pneumologie, 2. Medizinische Abteilung,<br />

Asklepios Klinik Barmbek,<br />

Hamburg<br />

• Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Krankenhaus<br />

Großhansdorf<br />

• Kinderpulmologie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

Hamburg<br />

• Orthopädie, Klinikum Eilbek, Hamburg<br />

• Orthopaediecentrum Waitzstraße,<br />

Hamburg (Dr. Korn)<br />

• Orthopädicum-Hamburg<br />

(Dres. Eggers-Stroeder, Schäfer)<br />

• Kinderorthopädie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

Hamburg<br />

• Rheumatologie, Klinikum Eilbek,<br />

Hamburg


• Humangenetik, UKE, Hamburg<br />

• Humangenetische Praxis Altonaer<br />

Straße, Hamburg (Dres. Peters, Kleier)<br />

• TherapeutenTeam Blankenese<br />

(Frau Milius)<br />

• Physiotherapiekunkt Eimsbüttel<br />

(Frau Anderson, Frau Lazardzig)<br />

• Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />

Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus,<br />

Hamburg<br />

a) Personelle Veränderungen im<br />

Zentrum 2010<br />

• Dr. Gerald Eggers-Stroeder und Dr.<br />

Bernd Schäfer, Orthopädische Praxis in<br />

der Mönckebergstr. 18 (Orthopädicum<br />

Hamburg) haben sich als Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> Kinder und Erwachsenenorthopädie<br />

der NMZ Hamburg angeschlossen.<br />

• Dr. Grischa Lischetzki, Neuropädiatrie,<br />

Altonaer Kinderkrankenhaus ist Ansprechpartner<br />

in der Kindermuskelsprechstunde<br />

(116b Institutsambulanz<br />

• Anna-Lena Lazardzig und Sarah-Lena<br />

Anderson (Physiotherapiepunkt Eimsbüttel)<br />

haben sich als Erwachsenenphysiotherapeuten<br />

mit Schwerpunkt Muskelerkrankungen<br />

dem NMZ Hamburg<br />

angeschlossen.<br />

b) Forschungsaktivitäten 2010<br />

• Die Rolle von glialen Vorläuferzellen im<br />

Tiermodell der Amyotrophen Lateral -<br />

sklerose (ALS) und die Bedeutung von<br />

Zytokinen wie BDNF und TGF-beta <strong>für</strong><br />

die gliale Differenzierung bei neuronaler<br />

Alterung (Neurologie, UKE)<br />

• Pathophysiology of prion accumulation<br />

in muscle (Neuropathologie, Direktor<br />

Prof. Dr. Glatzel, UKE) gefördert von der<br />

DFG (GL589/2)<br />

• Beantragt bei der <strong>DGM</strong>: Bedeutung des<br />

Plasminogen-Activator-Inhibitor 1 (PAI-1)<br />

<strong>für</strong> Muskelerkrankungen<br />

• MitoNet Patienten Register (Neurologie<br />

Neuer Wall)<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

c) Fortbildungsveranstaltungen 2010<br />

• Interdisziplinäres Neurokolloquium 2010.<br />

Moderne Diagnostik und Therapie der<br />

Erkrankungen peripherer Nerven am 24.<br />

Februar 2010 (Organisation und Leitung<br />

Neurologie Neuer Wall)<br />

• Außerklinische Beatmung 2010 – Möglichkeiten<br />

und Grenzen. Organisation<br />

und Leitung Dr. K. Thomas, 2. Med. Abteilung<br />

– Pneumologie und internistische<br />

Intensivmedizin, Weaningzentrum am<br />

3. März 2010<br />

• ALS-Info-Tag <strong>für</strong> Betroffene und Angehörige<br />

am 5. Juni 2010 (Organisation<br />

Prof. Urban, Neurologie AK Barmbek,<br />

Frau Raulfs u.a., <strong>DGM</strong> Hamburg).<br />

• Richard-Jung-Kolleg, Schwerpunkte<br />

Periphere Neurologie, Neuromuskuläre<br />

Erkrankungen. Organisation und Leitung<br />

Prof. Dr. Urban, Neurologie Asklepios<br />

Klinik Barmbek, 18.-20. Juni 2010.<br />

• Infotag <strong>für</strong> Eltern muskelkranker Kinder,<br />

Dr. Johannsen, Neuropädiatrie UKE,<br />

Frau Raulfs u.a. <strong>DGM</strong> Hamburg am<br />

9. September 2010<br />

• Myopathie update 2010. Aktuelles zur Diagnostik<br />

und Therapie primärer Muskelerkrankungen.<br />

Organisation Neurologie Asklepios<br />

Klinik St. Georg (PD Dr. Terborg,<br />

Dr. Rosenkranz) und Neurologie Neuer<br />

Wall (Dr. Knop) am 29. September 2010.<br />

• CIDP Workshop. Organisation und Leitung<br />

Dr. Knop Neurologie Neuer Wall<br />

(24. November 2010)<br />

• Wöchentliche neurologisch-neuropathologisch/myopathologischeKonferenz:<br />

Prof. Glatzel und Mitarbeiter (Neuropathologie<br />

UKE), Dres. Magnus, Gelderblom,<br />

Leypoldt (Neurologie UKE), Dr.<br />

Johannsen (Neuropädiatrie UKE).<br />

• Vorträge namhafte Experten <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />

Erkrankungen im Rahmen<br />

des „Eppendorfer Kolloquium” (Neurologie,<br />

UKE)<br />

• Neuromuskulärer Qualitätszirkel: Themen<br />

sind Muskelerkrankungen, Myas-<br />

49


Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />

thenie, Neuropathien, Motorneuronerkrankungen.<br />

Diese Veranstaltung richtet<br />

sich an Kliniker und niedergelassene<br />

Neurologen mit einem neuromuskulären<br />

Schwerpunkt und findet zweimal im<br />

Jahr statt (Organisation und Leitung Dr.<br />

Knop, Neurologie Neuer Wall)<br />

d) Betreuungsstrukturen 2010<br />

Die stationäre Diagnostik von erwachsenen<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

erfolgt schwerpunktmäßig in<br />

den neurologischen Kliniken des UKE und<br />

der Asklepios Kliniken Barmbek und St.<br />

Georg. Eine poliklinische Versorgung ist<br />

möglich im UKE, Muskelsprechstunden<br />

(wöchentlich) werden angeboten in den<br />

neurologischen Kliniken des UKE und des<br />

AK St. Georg. Eine Termin-Muskelsprechstunde<br />

gibt es ferner in der neurologischen<br />

Gemeinschaftspraxis Neuer Wall (Dr.<br />

Knop), die eng mit den Muskelsprechstunden<br />

des UKE und AK St. Georg kooperiert.<br />

Kinder und jugendliche Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen werden<br />

stationär und poliklinisch in der Neuro -<br />

pädia trie des UKE behandelt, in enger Kooperation<br />

mit der Kinderklinik des UKE<br />

(Stoffwechselstörungen und Kinderkardiologie)<br />

sowie dem Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

wo die pulmologische und orthopädische<br />

Versorgung erfolgt.<br />

Die Kindermuskelsprechstunde im UKE<br />

findet einmal im Monat statt, in dringenden<br />

Fällen sind Termine auch kurzfristig außerhalb<br />

der Sprechstunde vereinbar, eine weitere<br />

Kindermuskelsprechstunde (§ 116<br />

Ambulanz) gibt es seit diesem Jahr auch<br />

wieder im Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

Termin dort nach Vereinbarung.<br />

Die lichtmikroskopische Befundung von<br />

Muskel- und Nervenbiopsien erfolgt zum<br />

einen im neuropathologischen Institut des<br />

Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf<br />

sowie im Muskellabor der neurologischen<br />

Abteilung in der Aspklepios Klinik St.<br />

50<br />

Georg. Da<strong>für</strong> stehen alle gängigen histologischen,<br />

enzymhistochemischen und<br />

immunhistochemischen Färbungen zur<br />

Verfügung. Die Semidünnschnitt- und<br />

elektronenmikroskopische Untersuchung<br />

erfolgt im neuropathologischen Institut<br />

des UKE. Beide Abteilungen kooperieren<br />

auch untereinander, im UKE gibt es eine<br />

wöchentliche neuropathologisch-neurologische<br />

Fallkonferenz. Für biochemische<br />

und genetische Untersuchungen bestehen<br />

enge Kooperationen mit anderen Instituten.<br />

Suralisbiopsien, die durch das Muskellabor<br />

in der Asklepios Klinik St. Georg<br />

bearbeitet werden, werden zur Befundung<br />

und Weiterverarbeitung an das Referenz -<br />

labor <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

der DGNN, neuropathologisches Institut<br />

der RWTH in Aachen von Prof. Weis, versandt.<br />

Eine rheumatologische Sprechstunde gibt<br />

es im Klinikum Eilbek in der Abteilung <strong>für</strong><br />

Rheumatologie und klinische Immunologie<br />

(„Kollagenosesprechstunde“). In dieser Abteilung<br />

werden Patienten mit entzündlichen<br />

Muskelerkrankungen sowohl stationär als<br />

auch ambulant betreut. Im UKE gibt es eine<br />

rheumatologische/neurologische Arbeitsgruppe,<br />

in der schwierige immunvermittelte<br />

Muskelerkrankungen und immunsuppressive<br />

Therapien fallorientiert diskutiert werden.<br />

Kooperationen gibt es ferner mit der<br />

Rheumaklinik Bad Bramstedt.<br />

Patienten mit Atemstörungen werden in<br />

den Abteilungen <strong>für</strong> Thoraxmedizin, Beatmungsmedizin<br />

und Pneumologie (Beatmungszentrum<br />

AK Harburg, Pneumologie<br />

AK Barmbek und Krankenhaus Großhansdorf)<br />

behandelt. Eine KV Ermächtungsambulanz<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Atemfunktionsstörungen<br />

gibt es im AK Harburg (Dr. Bachmann)<br />

und AK Barmbek (Dr. Thomas).<br />

Kinderpulmologische Fragestellungen finden<br />

im Altonaer Kinderkrankenhaus einen<br />

kompetenten Ansprechpartner (Dr. Grolle).<br />

Im UKE besteht eine Kooperation mit dem


universitären Schlafzentrum in der interdisziplinären<br />

Betreuung von Patienten mit<br />

schlafbezogenen Atmungsstörungen bei<br />

Muskelerkrankungen.<br />

Die kardiologische Betreuung erfolgt zum<br />

einen in den internistischen Lungenabteilungen,<br />

zum anderen, insbesondere bei invasiver<br />

Diagnostik und Therapie, in den<br />

kardiologischen Kliniken der genannten<br />

Krankenhäuser.<br />

Die orthopädische Versorgung erfolgt in<br />

der Orthopädie des Klinikum Eilbek und in<br />

der Kinderorthopädie des Altonaer Kinderkrankenhauses<br />

sowie durch niedergelassene<br />

Orthopäden (z.B. Orthopeadiecentrum<br />

Waitzstraße, Orthopädicum Mönckebergstraße).<br />

Die humangenetische Beratung wird zum<br />

einen im Institut <strong>für</strong> Humangenetik des<br />

UKE, zum anderen in der humangenetischen<br />

Praxis Altonaer Straße angeboten.<br />

Schluckdiagnostik erfolgt zum Teil in den<br />

Krankenhäusern respektive den neurologischen<br />

Abteilungen selbst, eine sehr spezialisierte<br />

Anlaufstelle findet sich im Zentrum<br />

<strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin, Berufsgenossenschaftliches<br />

Unfallkrankenhaus<br />

Boberg (Dr. Thomas van de Weyer).<br />

PEG-Anlagen sind in Kooperation mit den<br />

internistischen Abteilungen der jeweiligen<br />

Krankenhäuser möglich.<br />

Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie<br />

erfolgen über niedergelassene Therapeuten<br />

oder Ermächtigungsambulanzen<br />

der Kliniken. Besonders hervorzuheben ist<br />

die Praxis Physiotherapiepunkt Eimsbüttel<br />

(Frau Anderson, Frau Lazardzig), die einen<br />

besonderen Schwerpunkt in der Behandlung<br />

von Muskelerkrankungen bei Erwachsenen<br />

hat sowie die Praxis Therapeutenteam<br />

Blankenese (Marion Milius) in der<br />

vorwiegend Kinder mit Muskelerkrankungen<br />

behandelt werden. Der Kindermuskelsprechstunde<br />

stehen Physiotherapeuten<br />

des Altonaer Kinderkrankenhauses zur<br />

Seite.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Stationäre Rehabilitation: Patienten werden<br />

bevorzugt an die Klinik Hoher Meissner<br />

in Bad-Sooden-Allendorf oder die Weserbergland<br />

Klinik in Höxter empfohlen.<br />

Tagesklinische Reha-Behandlungen sind<br />

möglich im Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />

Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />

Boberg. Ambulante Reha-<br />

Behandlungen können im RehaCentrum<br />

Hamburg (Martinistr. 66, 20246 Hamburg,<br />

Tel.: 040/2530630) erfolgen.<br />

Die Sozialberatung der <strong>DGM</strong> Hamburg<br />

(Petra Klostermann) findet statt am Freitag<br />

zwischen 9.00 und 12.00 Uhr. In dieser<br />

Zeit ist Frau Klostermann auch direkt telefonisch<br />

zu erreichen. Ferner besteht die<br />

Möglichkeit, auch Termine außerhalb der<br />

Sprechstunde zu vereinbaren. Die Sozialberatung<br />

wird unterstützt durch ehrenamtliche<br />

Kontaktpersonen der <strong>DGM</strong>, an die<br />

sich Betroffene und Angehörige ebenfalls<br />

direkt wenden können.<br />

Kooperationen gibt es mit einer Beratungsstelle<br />

<strong>für</strong> technische Hilfen und<br />

Wohnraumanpassung, mit dem ambulanten<br />

Hospizdienst, dem Hospizzentrum des<br />

Malteser Hilfsdienstes und mit dem Pflegetelefon<br />

Hamburg.<br />

e) Selbsthilfeaktivitäten der <strong>DGM</strong><br />

• Kontaktgruppen (Muskeltreff, Herr Borowski;<br />

Gesprächskreis <strong>für</strong> Menschen<br />

mit Muskelerkrankungen, Frau Meier)<br />

• Gesprächskreise (ALS-Gesprächskreis<br />

Hamburg, Frau Meier)<br />

• Eltern-Kind-Gruppen (Frau Meier)<br />

• Organisation von Patienteninformationsveranstaltungen<br />

(z.B. ALS-Info-Tag)<br />

f) neuere diagnostische oder<br />

therapeutische Möglichkeiten 2010<br />

keine<br />

g) laufende Therapiestudien 2010<br />

keine<br />

51


Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />

h) Publikationen 2010:<br />

Bachmann M. Neues und Kontroverses in der<br />

Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n Interdisziplinären<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> außerklinische Beatmung.<br />

MedReview 2010;7(www.schroedersagentur.de/medpdf2010/MedReview07_2010.p<br />

df).<br />

Urban PP, Wellach I, Faiss S, Layer P, Rosenkranz<br />

T, Knop K, Weis J. Subacute axonal neuropathy<br />

in Parkinson’s disease with cobalamin<br />

and vitamin B6 deficiency under duodopa therapy.<br />

Mov Disord 2010;25:1748-52.<br />

Urban PP, Wellach I, Pohlmann C. Slowly progressive<br />

dysarthria in primary lateral sclerosis.<br />

Nervenarzt. 2010 Aug;81:986-8, 990-1.<br />

52


Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. Reinhard Dengler<br />

Neurologische Klinik, MHH<br />

Sprecherin:<br />

Prof. Dr. Susanne Petri<br />

Neurologische Klinik, MHH<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum der MHH<br />

(Medizinische Hochschule Hannover) stellt<br />

einen interdisziplinären Zusammenschluss<br />

folgender Kliniken und Abteilungen dar:<br />

• Neurologie: Prof. Dr. R. Dengler,<br />

Prof. Dr. S. Petri<br />

• Neuropathologie: Dr. A. Brandis<br />

(Prof. Kreipe)<br />

• Pädiatrische Muskelsprechstunde:<br />

Dr. H. Hartmann<br />

• Kardiologische Klinik:<br />

PD Dr. G.P. Meyer (Prof. Dr. Schieffer)<br />

• Orthopädische Klinik:<br />

Prof. Dr. H. Windhagen<br />

• Pneumologische Klinik:<br />

Dr. Hoffmann-Castendiek (Prof. Welte)<br />

• Klinik <strong>für</strong> Immunologie und Rheuma -<br />

tologie: Prof. Dr. R.E. Schmidt<br />

• Abteilung Humangenetik:<br />

Prof. Dr. J. Schmidtke<br />

• Abteilung Physikalische Medizin und<br />

Rehabilitation: Prof. Dr. Gutenbrunner<br />

• Oststadtkrankenhaus, Pneumologische<br />

Klinik: Prof. Dr. B. Schönhofer<br />

• Kinderkrankenhaus auf der Bult,<br />

Abteilung Neuropädiatrie:<br />

Prof. Dr. H.-J. Christen<br />

• Sozialpädiatrisches Zentrum Hannover:<br />

Dr. M. Schulz, Dr. Voss<br />

Zielsetzung<br />

Kernstück ist die neuromuskuläre Sprechstunde/Sprechstunde<br />

<strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />

der Neurologischen Klinik, in<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

der die Diagnostik eingeleitet und ggf. stationäre<br />

Aufenthalte organisiert werden<br />

können. Hier werden die Behandlung und<br />

regelmäßige Verlaufsuntersuchungen koordiniert,<br />

um eine langfristige Betreuung<br />

zu gewährleisten. Zur Diagnosefindung<br />

stehen neben der klinischen Beurteilung<br />

umfangreiche Laboruntersuchungen, genetische<br />

Tests sowie moderne bildgebende<br />

und neurophysiologische Verfahren in<br />

Labors mit langjähriger Erfahrung mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen zur Verfügung.<br />

Ferner können Muskel- und Nervenbiopsien<br />

durchgeführt werden, die in der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie und ggf. in<br />

anderen Speziallabors begutachtet werden.<br />

Die ambulante Betreuung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

nach § 116b wurde bewilligt und soll 2011<br />

an der MHH umgesetzt werden.<br />

Klinische Schwerpunkte<br />

Schwerpunkte bilden die Betreuung von<br />

Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose<br />

(Teilnahme an aktuellen internationalen<br />

Therapiestudien), die Sprechstunde <strong>für</strong><br />

Post-Polio-Syndrom-Patienten und die<br />

Versorgung von Patienten mit verschiedenen<br />

entzündlichen Muskelerkrankungen<br />

und peripheren neuroimmunologischen<br />

Störungen (z.B. Myasthenia gravis, chronische<br />

entzündliche Neuropathien, Neuropathien<br />

mit Leitungsblöcken). Grundsätzlich<br />

werden jedoch Patienten mit allen Formen<br />

neuromuskulärer Erkrankungen betreut.<br />

Kooperation<br />

Diagnostisch bestehen engste Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung <strong>für</strong> Pathologie,<br />

in der die feingewebliche Beurteilung<br />

der Muskel- und Nervenbiopsien erfolgt,<br />

sowie auch mit der Neurologischen Klinik<br />

53


Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />

der Universität Halle (Prof. Dr. S. Zierz). Bei<br />

Verdacht auf erbliche Erkrankungen werden<br />

molekulargenetische Tests in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />

durchgeführt. Therapeutische Kooperationen<br />

bestehen mit nahezu allen<br />

Abteilungen des Hauses. Stellvertretend<br />

erwähnt seien die Abteilung Physikalische<br />

Medizin und Rehabilitation, die Abteilung<br />

Pulmonologie (Beatmung) und die Orthopädische<br />

Klinik.<br />

Wissenschaftlich bestehen innerhalb der<br />

MHH langjährige Kooperationen mit den<br />

Instituten <strong>für</strong> Neuroanatomie und Zell- und<br />

Molekularpathologie. Weiterhin existieren<br />

u.a. Kooperationen mit der Neurologischen<br />

Klinik der Universität Ulm (Prof. Dr. A.C. Ludolph),<br />

der Gruppe von Prof. J.P. Loeffler<br />

(Laboratoire de Signalisations Molécularies<br />

et Neurodédénérescence, Université Louis<br />

Pasteur, Strassbourg) sowie mit Prof. M.F.<br />

Beal, Department of Neurology and Neuroscience,<br />

Cornell University New York.<br />

Neuromuskuläres Seminar<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum veranstaltet<br />

einmal im Semester ein neuromuskuläres<br />

Seminar mit aktuellen Fallvorstellungen<br />

und wissenschaftlichen Vorträgen <strong>für</strong> Ärzte<br />

und andere Interessierte.<br />

Arbeitsgruppe Molekulare Neurophysiologie/Molekulare<br />

Mechanismen der<br />

Neurodegeneration bei Motoneuronerkrankungen<br />

An primären Motoneuronkulturen – in Monokultur<br />

und inKo-Kulturmit Astrozyten –<br />

aus dem transgenen ALS-Tiermodell sowie<br />

gesunden Kontrolltieren erfolgen Untersuchungen<br />

der Kalziumhomöostase<br />

mithilfe der Calcium-Imaging-Technik, u.a.<br />

auch um die Interaktion zwischen Motoneuronen<br />

und den umgebenden Gliazellen<br />

genauer zu charakterisieren. Ebenfalls in<br />

Zellkulturexperimenten wird die Differenzierungsfähigkeit<br />

adulter hämatopoeti-<br />

54<br />

scher Stammzellen in neuronale und gliale<br />

Zellen untersucht.<br />

Durch Korrelation histopathologischer, biochemischer<br />

und molekulargenetischer Befunde<br />

aus post mortem Hirn- und Rückenmarksgewebe<br />

von Patienten mit sporadischer<br />

ALS und Untersuchungen von<br />

Gewebe und Motoneuron-Primärkulturen<br />

aus dem transgenen ALS-Tiermodell<br />

(G93A-SOD1-Mausmodell) sollen gemeinsame<br />

und differierende Pathomechanismen<br />

aufgeschlüsselt werden und Veränderungen<br />

in präsymptomatischen Stadien von<br />

nur im Endstadium der Erkrankung aufgetretenen<br />

Phänomenen abgegrenzt werden.<br />

Insbesondere gilt das Interesse derzeit der<br />

Untersuchung der Rolle von Transkriptionsfaktoren<br />

und transkriptionalen Ko-Aktivatoren<br />

in der zellulären Abwehr von oxidativem<br />

Stress und Entzündung (Förderung: DFG<br />

Pe924/2-2). Ein weiterer Schwerpunkt liegt<br />

auf der in-vivo-Untersuchung des neuroprotektiven<br />

Potentials humaner Nabelschnurblutzellen<br />

im G93A-mSOD1-ALS-<br />

Mausmodell (Förderung: <strong>DGM</strong>).<br />

Forschung<br />

Folgende Forschungsprojekte werden derzeit<br />

im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />

verfolgt:<br />

• Histologische Untersuchungen an Hirnund<br />

Rückenmarksschnitten von ALS-<br />

Patienten mittels in situ Hybridisierung<br />

und Immunhistochemie (Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Neuroanatomie<br />

der MHH), aktuell Analyse der mRNA<br />

und protein-expressionmuster von Histondeazetylasen<br />

und Sirtuinen<br />

• Histopathologische, molekularbiologische<br />

und proteinbiochemische Untersuchungen<br />

von Rückenmarksgewebe<br />

aus dem G93A-ALS-Mausmodell<br />

• Generierung und Charakterisierung von<br />

embryonalen spinalen Motoneuronen und<br />

Astrozyten aus transgenen und nichttransgenen<br />

Tieren als in-vitro-Modell


der mSOD1-assoziierten Neurotoxizität<br />

• Differenzierungsstudien an humanen<br />

Stammzellen aus Nabelschnurblut sowie<br />

Experimente zur Optimierung der<br />

Bedingungen zur Neurotransplantation<br />

von glialen Vorläuferzellen<br />

• In-vivo-Evaluation des therapeutischen<br />

Potentials humaner Nabelschnurblutzellen<br />

im ALS-Mausmodell<br />

• Teilnehme an internationalen Studien<br />

zur Therapie der Amyotrophen Lateral -<br />

sklerose (laufend: Mitotarget-Studie;<br />

geplant 2011: Dexpramipexol-Studie)<br />

sowie der NOG113531-Muskelbiopsie-<br />

Studie (Untersuchung von Nogo-A als<br />

potenzieller ALS-Biomarker)<br />

• Klinische Untersuchungen zu Komorbiditäten,<br />

Ausbreitungsmustern, Lebensqualität<br />

u.ä. mithilfe der abteilungsinternen<br />

ALS-Datenbank<br />

• Bildgebungsstudien (Funktionelle Kernspintomografie)<br />

mit verschiedenen Methoden:<br />

Analyse der funktionellen und<br />

effektiven Konnektivität, morphologische<br />

Untersuchungen: Cortical Thickness,<br />

Voxel-based-morphometry, Diffusion<br />

Tensor Imaging, Tractography in<br />

Zusammenarbeit mit PD Dr. B. Mohammadi,<br />

CNS-Lab, International Neuroscience<br />

Institute (INI) und in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Dr. S. Vielhaber, Otto-von-<br />

Guericke-Univer si tät Magdeburg<br />

Im nächsten Jahr wird der 9. Kongress des<br />

Europäischen ALS Konsortiums (EALSC)<br />

vom 13. bis 15. Mai 2011, federführend organisiert<br />

von Prof. Dr. R. Dengler und Prof.<br />

Dr. S. Petri, in Hannover stattfinden.<br />

Publikationen 2010<br />

Janssen C, Schmalbach S, Boeselt S, Sarlette<br />

A, Dengler R, Petri S. J. Differential histone deacetylase<br />

mRNA expression patterns in amyotrophic<br />

lateral sclerosis. Neuropathol Exp Neurol<br />

2010 Jun;69(6):573-81.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Knippenberg S, Thau N, Dengler R, Petri S. Significance<br />

of behavioural tests in a transgenic<br />

mouse model of amyotrophic lateral sclerosis<br />

(ALS). Behav Brain Res 2010;213(1):82-7.<br />

Ragancokova D, Song Y, Nau H, Dengler R,<br />

Krampfl K, Petri S. Modulation of synaptic<br />

transmission and analysis of neuroprotective effects<br />

of valproic Acid and derivates in rat embryonic<br />

motoneurons. Cell Mol Neurobiol<br />

2010;30(6):891-900.<br />

Schmalbach S, Petri S. Histone deacetylation<br />

and motor neuron degeneration. CNS Neurol<br />

Disord Drug Targets 2010;9(3):279-84.<br />

Ludolph AC, Bendotti C, Blaugrund E, Chio A,<br />

Greensmith L, Loeffler JP, Mead R, Niessen HG,<br />

Petri S, Pradat PF, Robberecht W, Ruegg M,<br />

Schwalenstöcker B, Stiller D, van den Berg L,<br />

Vieira F, von Horsten S. Guidelines for preclinical<br />

animal research in ALS/MND: A consensus<br />

meeting. Amyotroph Lateral Scler 2010;11(1-<br />

2):38-45.<br />

Halter B, Gonzalez de Aguilar JL, Rene F, Petri<br />

S, Fricker B, Echaniz-Laguna A, Dupuis L, Larmet<br />

Y, Loeffler JP. Oxidative stress in skeletal<br />

muscle stimulates early expression of Rad in a<br />

mouse model of amyotrophic lateral sclerosis.<br />

Free Radic Biol Med 2010;48(7):915-23.<br />

Mohammadi B, Kollewe K, Samii A, Dengler R,<br />

Munte TF. Functional neuroimaging at different<br />

disease stages reveals distinct phases of neuroplastic<br />

changes in amyotrophic lateral sclerosis.<br />

Hum Brain Mapp 2010.<br />

Dengler R. Amyotrophic lateral sclerosis: Who<br />

has the lead, the upper or the lower motor neuron?<br />

Clin Neurophysiol 2010.<br />

Thorns J, Wieringa BM, Mohammadi B, Hammer<br />

A, Dengler R, Münte TF. Movement initiation<br />

and inhibition are impaired in amyotrophic lateral<br />

sclerosis. Exp Neurol 2010;224(2):389-94.<br />

K. Kollewe, T. F. Münte, A. Samii, R. Dengler, S.<br />

Petri, B. Mohammadi. Patterns of cortical activity<br />

differ in ALS patients with limb- and/or bulbar-involvement<br />

depending on motor tasks. J<br />

Neurol (epub ahead of print).<br />

55


Neuromuskuläres Zentrum Homburg/Saar<br />

Neuromuskuläres Zentrum Homburg/Saar<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. K. Faßbender<br />

Leiter der Neurologischen Klinik<br />

Sprecher:<br />

PD Dr. U. Dillmann<br />

Prof. Dr. U. Dillmann ist Sprecher des Muskelzentrums,<br />

Prof. Dr. K. Faßbender, Leiter<br />

der Neurologischen Klinik, ist Leiter des<br />

Muskelzentrums. Dr. Pour-Ebrahim hat die<br />

Klinik verlassen. In der allgemeinen Muskelsprechstunde<br />

arbeiten jetzt neben Prof.<br />

Dr. U. Dillmann Dr. Bürmann und Dr. Mendling<br />

mit, weiterhin noch die Ausbildungsassistenten<br />

des EMG <strong>für</strong> neun bis zwölf<br />

Monate. Ein besonderer Schwerpunkt liegt<br />

in der Betreuung von Patienten mit Amyotropher<br />

Lateralsklerose und verwandter Erkrankungen.<br />

Diese Sprechstunde wird von<br />

Prof. Dr. U. Dillmann angeboten.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt wurde 2010 mit<br />

der Betreuung und Therapieevaluation von<br />

Patienten mit CIDP durch Dr. Bürmann, Dr.<br />

Mendling sowie Dr. Sühs etabliert.<br />

Eine besonders enge Kooperation besteht<br />

zwischen der hiesigen Neuropädiatrie, vertreten<br />

durch Oberarzt Dr. G. Shamdeen<br />

und Prof. Dr. U. Dillmann in der Betreuung<br />

von Jungen mit Muskeldystrophie Duchenne.<br />

Die Terminvereinbarung erfolgt über die<br />

Neurologische Poliklinik unter 06841/<br />

1624138. Die Zahl der behandelten Patienten<br />

hat sich im Jahr 2010 im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich erhöht. Angeboten<br />

werden alle diagnostischen Routineverfahren<br />

sowie zahlreiche Spezialverfahren in<br />

der Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen,<br />

dies betrifft elektrophysiologische<br />

Techniken einschließlich Untersuchungstechniken<br />

zur Kraftentwicklung und Gang-<br />

56<br />

analyse, Bildgebung mit NMR und Ultraschall<br />

der Muskulatur sowie die Histologie.<br />

Der Kontakt zu der Landesgruppe der<br />

<strong>DGM</strong> im Saarland ist traditionsgemäß sehr<br />

gut, es finden regelmäßige Treffen und Besprechungen<br />

zwischen dem Landesgruppenleiter,<br />

Peter Burkholz, und dem Sprecher<br />

des Muskelzentrums, der gleichzeitig<br />

auch stellvertretender Landesgruppenleiter<br />

ist, statt. Für Patienten mit neuromuskuläre<br />

Erkrankungen finden regelmäßig Informationsveranstaltungen<br />

statt,<br />

An der Neurologischen Klinik wurde die<br />

Muskelsprechstunde im Jahr 2010 durch<br />

eine Stelle <strong>für</strong> eine Sozialarbeiterin erweitert,<br />

die aus Mitteln der Landesgruppe der<br />

<strong>DGM</strong> finanziert wird. Katarina Wollny führt<br />

hier die Sozialberatung parallel zur Muskelsprechstunde<br />

durch, dies geschieht in<br />

enger Kooperation mit ihren Kolleginnen in<br />

Freiburg.<br />

Die Betreuung von Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen erfolgt in enger<br />

Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen<br />

des Klinikums. Ansprechpartner in alphabetischer<br />

Reihenfolge:<br />

• Augenheilkunde:<br />

Prof. Dr. Käsmann-Kellner<br />

• Humangenetik: Prof. Dr. W. Henn<br />

• Kardiologie: Dr. M. Kindermann<br />

• Neuropathologie: Prof. Dr. W. Feiden<br />

• Orthopädie: Oberarzt Dr. Jung<br />

• Pädiatrie: Oberarzt Dr. G. Shamdeen<br />

• Pulmologie: Leitender Oberarzt Dr.<br />

Gröschel


Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />

Leiterin/Sprecherin:<br />

Dr. Petra Baum<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Universitätsklinik Leipzig<br />

In bewährter Weise arbeiten an der Universität<br />

Leipzig verschiedene Kliniken und Institute<br />

im neuromuskulären Zentrum unter<br />

Koordination der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie (Direktor: Prof. Dr. med. Joseph<br />

Claßen) zusammen. Dazu gehören:<br />

• Selbstständige Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

(kommissarische Leitung:<br />

Prof. Dr. med. Wittekind)<br />

• Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

(kommissarische neue Leitung:<br />

Prof. Dr. med. E. Passarge)<br />

• Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />

Universitätsklinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Kinder und Jugendliche (Leitung: Prof.<br />

Dr. med. A. Merkenschlager)<br />

Zur Beratung stehen weiterhin zur Verfügung:<br />

• Orthopädische Klinik und Poliklinik (Leitung:<br />

Prof. Dr. med. von Salis-Soglio)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Diagnostische<br />

und Interventionelle Radiologie<br />

(Leitung: Prof. Dr. med. Kahn)<br />

• Medizinische Klinik und Poliklinik 1,<br />

Abteilung Pulmologie (Leitung: Prof. Dr.<br />

med. Wirtz)<br />

Eine enge diagnostische Bindung besteht<br />

zum Institut <strong>für</strong> Immunologie, <strong>für</strong> Laboratoriumsmedizin,<br />

<strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />

Molekulare Diagnostik.<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Die Leitung des Muskelzentrums obliegt<br />

weiterhin Oberärztin Dr. Petra Baum. Sie<br />

führt gemeinsam mit Dr. Peter Günther die<br />

Muskelsprechstunde an der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie durch. In der<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Sprechstunde werden spezielle Fragestellungen<br />

zur Ätiologie, Differenzialdiagnose,<br />

Therapie, zu Verlaufs kontrollen sowie zu<br />

sozialen Problemen neuromuskulärer Erkrankungen<br />

erörtert. Bei Bedarf wird<br />

die stationäre Abklärung in die Wege geleitet.<br />

Die interdisziplinäre Zusam men arbeit<br />

mit den anderen Einrichtungen des Leipziger<br />

Zentrums sichert dabei die Patientenbetreuung<br />

sowohl im ambulanten als<br />

auch im stationären Bereich in hoher Qualität<br />

ab.<br />

Es werden Patienten aus dem gesamten<br />

Spektrum neuromuskulärer Erkrankungen<br />

betreut, wobei Schwerpunkte <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Amyotropher Lateralsklerose<br />

(ALS), Myasthenia gravis und Chronischer<br />

Polyneuritis (z.B. Chronisch Idiopathische<br />

Demyelinisierende Polyneuropahtie (CIDP))<br />

bestehen. Für die Diagnostik und das therapeutische<br />

Monitoring steht ein breites<br />

Spektrum neurophysiologischer, bildgebender<br />

und laborchemischer Untersu -<br />

chungs verfahren zur Verfügung. Regelmäßig<br />

wird auch eine autonome Funktionsdiagnostik<br />

mittels verschiedener Methoden<br />

(u.a. Pupillografie) durchgeführt. In schweren<br />

Fällen können Patienten intensivmedizinisch<br />

behandelt werden (z.B. Beatmung<br />

bei dekompensierter Atem mus kelin suffi -<br />

zienz oder Plasmapheresebehandlung bei<br />

Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom oder<br />

myasthener Krise).<br />

Eine enge Zusammenarbeit ist zwischen<br />

der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie und der<br />

Neurophysiologie an der Neurologischen<br />

Klinik gegeben.<br />

Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />

finden im Rahmen interdisziplinärer Fallkonferenzen<br />

vornehmlich zwischen den<br />

klinischen Partnern und der Abteilung <strong>für</strong><br />

Neuropathologie statt.<br />

57


Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />

In wissenschaftlicher Hinsicht werden<br />

elektrophysiologische Verlaufsprofile mittels<br />

einer Clusteranalyse bei der Critical Illness<br />

Polyneuropathie bei Sepsispatienten<br />

ausgewertet. Ein Manuskript über diese<br />

Arbeit ist inzwischen zur Publikation angenommen.<br />

Patienten mit ALS werden mit einer speziellen<br />

Sequenz im MRT (DTI) im Verlauf<br />

untersucht. Die Ergebnisse werden mit<br />

den klinischen und den elektrophysiologischen<br />

Untersuchungsbefunden verglichen.<br />

Die Daten werden ebenfalls <strong>für</strong> die<br />

Publikation vorbereitet.<br />

Eine Serie von Untersuchungen mit autonomer<br />

Testung wird bei Kindern mit Adipositas<br />

durchgeführt. Erste Ergebnisse<br />

sind in der Auswertung.<br />

Selbstständige Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

In der neuropathologischen Abteilung werden<br />

alle Gewebsproben von Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen untersucht<br />

und einer differenzierten Bearbeitung<br />

mit zahlreichen unterschiedlichen<br />

Methoden und Spezialmethoden unterzogen.<br />

Diese Versorgungstätigkeit in diagnostischer<br />

Hinsicht umfasst aufgrund der<br />

regionalen Schwerpunktbildung nicht nur<br />

das Universitätsklinikum und andere Institutionen<br />

in Leipzig, sondern auch eine Reihe<br />

neurologischer Institutionen im gesamten<br />

Raum Westsachsen und darüber<br />

hinaus. Nach der Indikation zur Biopsieentnahme<br />

erfolgt diese entweder in der<br />

Neurochirurgie oder anderen Universitätskliniken<br />

oder auch auswärtig mit nachfolgender<br />

Übermittlung durch Boten.<br />

Diagnostische und wissenschaftliche Kooperationen<br />

bestehen neben Praxiskliniken,<br />

niedergelassenen Neurologen und<br />

neuropsychiatrischen Einrichtungen der<br />

Region insbesondere mit der Humangenetik,<br />

der Anästhesiologie und auch mit der<br />

Neurologischen Universitätsklinik Halle,<br />

58<br />

wobei hier genetische Untersuchungen an<br />

Mitochondriopathien im Vordergrund stehen.<br />

Anhand ergänzender Methoden zur<br />

lichtmikroskopischen Darstellung von Mitochondrien<br />

auf immunhistochemischer<br />

Basis wurde eine Reihe von Muskelerkrankungen<br />

untersucht.<br />

In stetig zunehmender Anzahl werden<br />

auch Muskelbiopsien von Patienten mit<br />

Verdacht auf Maligne Hyperthermie bearbeitet,<br />

wobei uns die Proben von der Klinik<br />

<strong>für</strong> Anästhesie und Intensivmedizin nach<br />

vorangehender Behandlung im dortigen<br />

Bereich übermittelt werden. Diese beinhaltet<br />

bei Patienten mit möglicher Disposition<br />

zu Narkosezwischenfällen zunächst den<br />

in-vitro-Kontraktur-Test, gegebenenfalls<br />

auch eine Sequenzierung des Ryanodin-<br />

Rezeptors. Im Rahmen der kassenärzt -<br />

lichen Versorgung wird dann auch eine<br />

entnommene Muskelprobe zur weiteren<br />

histologischen Diagnostik in der Neuropathologie<br />

bearbeitet. Neben der Abklärung<br />

einer Central-Core-Erkrankung werden<br />

dadurch andere erbliche oder nicht-erb li -<br />

che Myopathien erfasst, die mit der malig -<br />

nen Hyperthermie assoziiert sein können.<br />

Unter anderem gelang dies bei verschiedenen<br />

Mitgliedern einer Familie über drei<br />

Generationen hinweg, wobei eine sonst<br />

nicht seltene und üblicherweise nicht pathogene<br />

Mutation mit diskreten Veränderungen<br />

des oxidativen intermyofibrillären<br />

Netzwerkes der Muskelfasern verbunden<br />

war.<br />

Diese Untersuchungen haben bereits im<br />

internationalen Rahmen Beachtung gefunden.<br />

Weitere Untersuchungen auch unter Einbeziehung<br />

wissenschaftlicher Aspekte erstreckten<br />

sich auf verschiedene neuromuskuläre<br />

Erkrankungen, insbesondere<br />

aber auf CADASIL. Insbesondere bei CA-<br />

DASIL gewinnt die Muskeluntersuchung<br />

an Bedeutung, da häufig bei negativen Ergebnissen<br />

am Hautbioptat die Untersu-


chung von Muskelproben meist eine positive<br />

diagnostische Aussage erbringt.<br />

Schließlich werden in der neuropathologischen<br />

Abteilung Lehraufgaben im Rahmen<br />

der studentischen Ausbildung und der<br />

Facharzt-Weiterbildung wahrgenommen<br />

und es werden besondere Fälle auf gemeinsamen<br />

klinisch-neuropathologischen<br />

Konferenzen im Rahmen des Muskelzentrums<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

Unter neuer kommissarischer Leitung seit<br />

dem 1. Februar 2010 beteiligt sich das Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik des Universitätsklinikums<br />

Leipzig am Neuromuskulären<br />

Zentrum Leipzig mit genetischer Diagnostik<br />

und genetischer Beratung bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen. Die große Zahl<br />

genetisch bedingter neuromuskulärer Erkrankungen<br />

mit breitem klinischen Manifestationsspektrum<br />

in allen Altersstufen<br />

erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

des Instituts mit der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

und allen anderen am Neuromuskulären<br />

Zentrum beteiligten Einrichtungen.<br />

Fachärzte <strong>für</strong> Humangenetik und <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

am Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

ergänzen die ärztlichen Aufgaben des Neuromuskulären<br />

Zentrums durch ambulante<br />

Diagnostik und genetische Beratung im<br />

Rahmen einer Genetischen Sprechstunde<br />

sowie ggf. durch ein humangenetisches<br />

Konsil bei stationären Patienten, insbesondere<br />

Säuglingen und Kindern.<br />

Auf der Grundlage vorhergehender neuromuskulärer<br />

Diagnostik ergänzen ärztliche<br />

Mitarbeiter die Beurteilung aus humangenetischer<br />

Sicht. Die meisten neuromuskulären<br />

Erkrankungen sind genetisch heterogen.<br />

Dies heißt, dass sich häufig hinter<br />

einem scheinbar einheitlich erscheinenden<br />

klinischen Bild genetisch gänzlich verschiedenen<br />

Krankheiten mit unterschiedlichen<br />

Erbgängen verbergen. Erst nach<br />

einer ergänzenden humangenetischen Be-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

urteilung kann die Evaluierung als abgeschlossen<br />

gelten.<br />

Die wesentlichen Ziele der humangenetischen<br />

Abklärung sind (1) genaue genetische<br />

Zuordnung einer neuromuskulären<br />

Erkrankung und (2) Bestimmung des genetischen<br />

Risikos <strong>für</strong> ein erkranktes Kind<br />

bei einer weiteren Schwangerschaft.<br />

Genetische Beratung ist ein Kommunikationsprozess,<br />

der sich auf der Grundlage einer<br />

möglichst präzisen neuromuskulären<br />

Diagnostik und Familienanamnese mit allen<br />

genetischen, medizinischen, psychischen<br />

und sozialen Fragen nach oder<br />

vor Auftreten einer Erkrankung beschäftigt.<br />

Der genetische Berater trifft keine eigenen<br />

Entscheidungen, sondern informiert<br />

Eltern über ein genetisches Risiko. Der<br />

Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe <strong>für</strong> die<br />

betreffende Erkrankung wird vermittelt.<br />

Bei bekanntem, erhöhtem genetischen Risiko<br />

und bestehender Untersuchungsmöglichkeit<br />

kann einer Schwangeren nach<br />

entsprechender Beratung eine pränatale<br />

Diagnostik angeboten werden, um in der<br />

frühen Schwangerschaft zu klären, ob der<br />

krankheitsauslösende genetische Defekt<br />

beim Fetus vorliegt oder nicht.<br />

Angesicht der großen Zahl möglicher genetischer<br />

Laboruntersuchungen kann keine<br />

Einrichtung sämtliche Möglichkeiten<br />

anbieten. Das Institut <strong>für</strong> Humangenetik ist<br />

darauf vorbereitet, im Rahmen der klinischen<br />

Abklärung eine labordiagnostische<br />

genetische Untersuchung auch bei auswärtigen<br />

Einrichtungen zu vermitteln. Am<br />

Institut selbst können gegenwärtig folgende<br />

molekulargenetischen Untersuchungen<br />

durchgeführt werden, darunter mehrere<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen relevante<br />

Untersuchungen:<br />

CADASIL-Syndrom (Cerebrale Autosomal-Dominante<br />

Arteriopathie mit Subcor-<br />

59


Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />

ticalen Infarkten und Leukenzephalopathie)<br />

– NOTCH3-Gen<br />

Chorea Huntington – HTT-Gen (Huntingtin-Gen)<br />

Familiäre Dysautonomie (Hereditäre sensorische<br />

und autonome Neuropathie III<br />

(HSAN III)) – IKBKAP-Gen<br />

Fragiles-X-Syndrom (FRAXA) – FMR1-Gen<br />

Hereditäre motorsensorische Neuropathie<br />

Ia (HMSN Ia, CMT 1A, Charcot-Marie-<br />

Tooth- Krankheit) – PMP22–Gen<br />

Hereditäre motorsensorische Neuropathie<br />

Ib (HMSN Ib, CMT 1B) – MPZ-Gen<br />

Hereditäre sensorische und autonome<br />

Neuropathie II (HSAN II) – HSN2-Gen<br />

Hereditäre sensorische und autonome<br />

Neuropathie IV (HSAN IV) –TRKA-Gen<br />

HMSN, X-linked (HMSN II, CMT X) –<br />

GJB1-Gen (Connexin 32, CX32-Gen)<br />

Hereditäre Neuropathie mit Druckparesen<br />

(HNPP, Tomakulöse Neuropathie)-<br />

PMP22-Gen<br />

Lissenzepahlie – LIS1-Gen<br />

Morbus Wilson (hepatolenticuläre Degeneration)<br />

– ATP7B-Gen<br />

Myoadenylatdesaminasemangel (MADD) –<br />

AMPD1-Gen<br />

Spinocerebelläre Ataxie<br />

• Typ 1 – ATXN1-Gen<br />

• TYP 2 – ATNX2-Gen<br />

• TYP 3 – ATNX3-Gen<br />

• TYP 6 – CACNA1A-Gen<br />

Spinale Muskelatrophie (SMA)<br />

• Typ 1 Werdnig Hoffmann, SMA1 –<br />

SMN1-Gen<br />

• Typ 2 intermediäre Form, SMA2 –<br />

SMN1-Gen<br />

• Typ 3 Kugelberg-Welander, SMA3 –<br />

SMN1-Gen<br />

- Spinocerelläre Ataxie Typ 17 –<br />

TBP-Gen<br />

- Spinobulbäre Muskelatrophie –<br />

AR-Gen<br />

Das am 1. Februar 2010 in Kraft getretene<br />

Gendiagnostik-Gesetz schreibt zwingend<br />

60<br />

vor, dass jeder genetischen Untersuchung<br />

eine humangenetische Beratung vorangehen<br />

muss. Im Rahmen dieser Beratung<br />

müssen die zu untersuchenden Individuen<br />

ihr Einverständnis zur Untersuchung erteilt<br />

haben. Dies muss schriftlich dokumentiert<br />

werden. Die Untersuchung muss auf das<br />

angegebene Ziel beschränkt bleiben.<br />

Besondere Anforderungen bestehen <strong>für</strong><br />

prädiktive genetische Untersuchungen,<br />

mit dem Ziel einer Information über das<br />

Vorliegen einer genetischen Veränderung,<br />

die ersten nach vielen Jahren manifest<br />

werden kann, wie z.B. bei Chorea Huntington.<br />

Hier sind eine Bedenkzeit vor der Untersuchung<br />

und eine begleitende psychologische<br />

Betreuung erforderlich. Prädiktive<br />

genetische Untersuchungen dürfen vor<br />

dem 18. Lebensjahr nur durchgeführt werden,<br />

wenn das Ergebnis eine unmittelbare<br />

diagnostische oder prognostische Bedeutung<br />

<strong>für</strong> das untersuchte Individuum hat.<br />

Im vergangenen Jahr gelang es, neue methodische<br />

Verfahren, basierend auf HPLC-<br />

Techniken zu etablieren, die einen schnelleren,<br />

preisgünstigeren und sicheren<br />

Nachweis von Repeat-Verlängerungen ermöglichen.<br />

Unserer Biotechnologin, Marzena<br />

Skrzypczak-Zielinska, gelang es im<br />

Rahmen ihrer Dissertationsarbeit, unterstützt<br />

durch ein KAAD-Stipendium, eine<br />

völlig innovative Technik zu entwickeln, die<br />

derzeit evaluiert wird.<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendmedizin<br />

Die neuromuskuläre Sprechstunde in der<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

wurde im vergangenen Jahr<br />

weiter optimiert. Die Möglichkeiten des<br />

neuen Zentrums haben sich hierbei <strong>für</strong> die<br />

Versorgung der Kinder und Jugendlichen<br />

sehr bewährt.


Es entstanden in Kooperation vielfältige<br />

Publikationen, einige sind im Anhang erwähnt.<br />

Weiterhin beschäftigt uns das Phänomen<br />

des Zehenspitzenganges an der<br />

Schnittstelle zu neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Publikationen 2010<br />

Bernhard MK, Wehner M, Herbertz S, Merkenschlager<br />

A. Toe walking as the first presenting<br />

symptom of Emery-Dreifuss muscular dystrophy<br />

Type 1. Kinder- und Jugendmedizin<br />

2010;10:484-488.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

61


Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />

Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. Helmut Feistner<br />

Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Universitätsklinikum Otto-von-Guericke<br />

Magdeburg<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. Stefan Vielhaber<br />

Leitender Oberarzt und Leiter der Muskelambulanz<br />

der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Universitätsklinikum Otto-von-Guericke<br />

Magdeburg<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum der <strong>DGM</strong><br />

e.V. am Klinikum der Otto-von-Guericke-<br />

Universität Magdeburg, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

hat durch die Neuordnung des Neurozentrums<br />

und Fusion der neurologischen<br />

Kliniken mit einer zukunftsweisenden Departmentstruktur<br />

neue Impulse erfahren.<br />

Der Standort wurde durch den Aufbau eines<br />

MRT-Messplatzes im Ambulanzbereich<br />

der Klinik wesentlich aufgewertet.<br />

Damit sind erstmals MRT-gesteuerte Muskelbiopsien<br />

möglich. Die Hochfeldtechnologie<br />

erlaubt auch direkte Einblicke in den<br />

Muskelstoffwechsel.<br />

Etabliert wurden im Muskelzentrum Magdeburg<br />

weitere nicht-invasive Diagnoseund<br />

Forschungsmethoden: Die Nah-Infrarot-Spektroskopie<br />

(NIRS) ist eine neue<br />

Technologie, mit der sich die Mikrozirkulation<br />

des Blutflusses in der gesamten Hirnrinde<br />

messen lässt. Sie ist ähnlich leicht<br />

anzuwenden wie die Hirn-Sonografie,<br />

auch bei Implantatträgern einsetzbar, aber<br />

in der räumlichen Auflösung weniger genau<br />

als PET oder MRI. Mit diesem nichtinvasiven<br />

Messverfahren können Neurowissenschaften<br />

durch Detektion der regionalen<br />

Oxygenierung die Gehirnaktivität<br />

62<br />

untersuchen. Ein sehr leistungsstarkes<br />

Multi-Kanal-System steht jetzt auch den<br />

Forschergruppen in Magdeburg zur Verfügung.<br />

Das NIRS-Verfahren befindet sich in<br />

der Entwicklungsphase und eignet sich<br />

unter klinischen Bedingungen <strong>für</strong> die funktionelle<br />

Charakterisierung und Kartierung<br />

von adaptativen Prozessen, z.B. im Motokortex<br />

und den Assoziationsfeldern bei<br />

Patienten mit ALS, die z.B. aufgrund ihrer<br />

Behinderung nicht mehr in einem MRT-Gerät<br />

untersucht werden können. Die nichtinvasive<br />

Technologie erweitert das Spektrum<br />

funktioneller Untersuchungsmöglichkeiten<br />

des Gehirns in besonderer Weise, in<br />

dem im Gegensatz zur bekannten funktionellen<br />

Kernspintomografie (fMRT) auch<br />

Bedside-Untersuchungen (tetraparalytische<br />

Patienten) und Analysen bei Menschen<br />

mit ferromagnetischen Implantaten<br />

(z.B. Hirnschrittmachern) möglich sind.<br />

Die noch relative junge Methode der hochauflösenden<br />

Sonografie peripherer Nerven<br />

(Linear-Array-Schallkopf mit Frequenzen<br />

zwischen 9 und 17 MHz) stellt ein nicht-invasives<br />

Verfahren zur Beurteilung peripherer<br />

Nerven dar. Dabei ist neben der hohen<br />

räumlichen Auflösung, anhand derer eine<br />

gute Abgrenzung der feinen anatomischen<br />

Strukturen möglich ist, die hohe zeitliche<br />

Auflösung von Bedeutung. Diese ermöglicht<br />

eine funktionelle Testung (z.B.<br />

[Sub]Luxation des N. ulnaris als Ursache<br />

eines Sulcus-ulnaris-Syndroms) sowie eine<br />

gute Beurteilung der Vaskularisierung<br />

(Doppler-/Duplexmodus) der Nerven (z.B.<br />

persistierende A. mediana) bzw. der umgebenden<br />

Strukturen (z.B. Beurteilung der<br />

Dignität tumoröser Läsionen). Die Anwendung<br />

der Nervensonografie erfolgt derzeit<br />

zur Identifizierung sekundärer Ursachen<br />

von Kompressionssyndromen, zur Mitbe-


urteilung traumatischer Nervenläsionen,<br />

zur Lokalisation der Nerven vor einer infiltrativen<br />

Therapie bzw. zur postoperativen<br />

Verlaufskontrolle (z.B. nach offener oder<br />

endoskopischer Operation eines Karpaltunnelsyndroms).<br />

Mithilfe der nicht-invasiven<br />

Sonografie ist eine Verlaufskontrolle<br />

von an einer Neuropathie unterschiedlicher<br />

Ätiopathologien leidenden Patienten<br />

möglich. Dabei werden mittlere Werte der<br />

pathologisch vergrößerten Querschnittsfläche<br />

erhoben und eine sonographische<br />

Klassifikation der Strukturabnormalitäten<br />

der erkrankten Nerven angestrebt. Zusätzlich<br />

ist eine Korrelation der bestimmten<br />

Parameter mit den Ergebnissen der (bereits<br />

vorliegenden) elektrophysiologischen<br />

Messungen und denen der Laborchemischen<br />

Untersuchung vorgesehen.<br />

Die Kinderklinik hat einen diagnostischen<br />

Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der<br />

nicht-invasiven Myosonografie (in Zusammenarbeit<br />

mit der Radiologie). Muskelzentrum<br />

und Spezialambulanz profitieren von<br />

den sehr guten räumlichen Bedingungen<br />

und der modernen Funktionsdiagnostik.<br />

Wie in den Vorjahren stand die umfassende<br />

medizinische Betreuung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen ganz<br />

im Vordergrund unserer ärztlichen Tätigkeit.<br />

Die Mitgliederzahl und der Patientenanteil<br />

sind stetig gewachsen. In der Muskelsprechstunde<br />

der Klinik und auf den<br />

Stationen wurden wie in den Vorjahren einige<br />

hundert Patienten interdisziplinär betreut.<br />

Es besteht ein enger Kontakt zu den<br />

Physio- und Ergotherapeuten sowie den<br />

Rehabilitationseinrichtungen. Die Sozialberatungsstelle<br />

des Uniklinikums steht<br />

Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung.<br />

Sie übernimmt vielfältige Funk -<br />

tionen, z.B. wenn es um Fragen der Hilfsmittelversorgung,<br />

der häuslichen Pflege,<br />

des Schwerbehindertenrechts oder auch<br />

den Kontakt mit anderen, von der gleichen<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Krankheit Betroffenen geht. Durch die kurzen<br />

Wege in der Einrichtung wird eine optimale<br />

und umfassende Patientenbetreuung<br />

gewährleistet. Die enge Kooperation<br />

mit der neurologischen Rehabilitationsklinik<br />

(NRZ Magdeburg, Direktor Prof. Sailer)<br />

rundet das Betreuungsangebot ab.<br />

Prof. Mawrin hat als Neuropathologe an<br />

der Medizinischen Fakultät der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg seine<br />

Forschungstätigkeit im neuromuskulären<br />

Sektor weiter ausgebaut (z.B. Eisenstoffwechselstörungen<br />

bei ALS). Prof. M. Zenker<br />

hat den Ruf auf die Universitätsprofessur<br />

<strong>für</strong> Humangenetik angenommen und<br />

leitet das Institut auf dem Campus seit einem<br />

Jahr. Seine besondere wissenschaftliche<br />

Expertise erstreckt sich auch auf<br />

neuromuskuläre Erkrankungen und die<br />

molekulargenetische Spezialdiagnostik bei<br />

Muskel- und peripheren Nervenkrankheiten.<br />

Seit Gründung des Muskelzentrums Magdeburg<br />

wurden Muskelsprechstunden<br />

mit Krankheitsschwerpunkten wie ALS,<br />

Post-Polio-Syndrom, Fibromyalgie und<br />

Myasthenie etabliert. Diese klinische<br />

Schwerpunktbildung bei der Diagnostik<br />

und Beratung von <strong>Muskelkranke</strong>n hat sich<br />

sehr bewährt. Insbesondere wurde die<br />

Spezialsprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit Motoneuronerkrankungen<br />

(MND) sehr gut von<br />

den ALS- und Myasthenie-Kranken angenommen.<br />

In regelmäßigen gemeinsamen<br />

Konferenzen mit den ärztlichen und wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern der Klinik <strong>für</strong><br />

Kinderheilkunde, dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

sowie den einzelnen neurobiologischen<br />

und neurochemischen Abteilungen des<br />

Klinikums werden die Untersuchungsergebnisse<br />

der Patienten diskutiert und therapeutische<br />

Konsequenzen erörtert. Zahlreiche<br />

Fortbildungsveranstaltungen mit<br />

Referenten aus dem gesamten Bundesge-<br />

63


Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />

biet ermöglichen einen intensiven wissenschaftlichen<br />

Gedankenaustausch und ein<br />

breiteres diagnostisches Angebot.<br />

Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher<br />

Forschungsschwerpunkt unseres Zentrums<br />

stellt seit einigen Jahren die Untersuchung<br />

von degenerativen Muskelerkrankungen<br />

dar. Dabei stehen Untersuchungen<br />

des mitochondrialen Energiestoffwechsels<br />

im Mittelpunkt des Interesses. So gelang<br />

es uns, bei der ALS in Muskelproben erstmals<br />

funktionelle Störungen in den Mitochondrien<br />

(die Kraftwerke der Muskelzellen)<br />

in Abhängigkeit von der Krankheitsdauer<br />

nachzuweisen. Es zeigte sich, dass<br />

die Energiebereitstellungsreaktionen in<br />

den Mitochondrien an spezifischen Stellen<br />

unterbrochen sind. Diese Defekte der Mitochondrien<br />

sind wahrscheinlich erworben<br />

und beruhen auf zellschädigenden radikalischen<br />

Veränderungen der Erbsubstanz<br />

(mt DNA). Interessanterweise fällt dieser<br />

Energieverlust in den Zellen mit dem Ausbruch<br />

der ALS-Erkrankung zusammen. Mit<br />

anderen Worten, diese Störungen sind bereits<br />

vor dem Ausbruch der eigentlichen<br />

Erkrankung nachweisbar und verstärken<br />

sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung.<br />

Darauf zielen auch unsere neuartigen<br />

therapeutischen Ansätze bei der ALS<br />

ab. Durch Stabilisierung des Mitochondrienstoffwechsels<br />

in den Zellen soll ein<br />

Fortschreiten der Erkrankung verhindert<br />

werden. Auch im Hinblick auf das mitunter<br />

relativ junge Erkrankungsalter halten wir<br />

solche spezifischen Untersuchungen zur<br />

Mitochondrienfunktion, wie sie in unserem<br />

Zentrum mit entsprechender Expertise angeboten<br />

werden, <strong>für</strong> sehr relevant und stehen<br />

Ärzten und Patienten sehr gerne <strong>für</strong><br />

weitere Informationen zur Verfügung. Magnetresonanzspektroskopie<br />

(MRS) ermöglicht<br />

die in-vivo-Beobachtung von Stoffwechselvorgängen<br />

und neurozellulären<br />

Veränderungen im Gehirn. Am Beispiel der<br />

64<br />

neurodegenerativen Modellerkrankung<br />

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) wird der<br />

Einfluss dieser innovativen Technik auf die<br />

Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze<br />

besonders deutlich. Unsere Ergebnisse<br />

bei tierexperimentellen Untersuchungen<br />

untermauern die Hypothese einer bereits<br />

präklinisch bestehenden Störung im mitochondrialen<br />

Metabolismus (s.o.). Die Befunde<br />

unterstreichen am Beispiel der ALS<br />

das Potential der klinischen MR-Spektroskopie<br />

im Frühstadium neurodegenerativer<br />

Veränderungen und bei der Weiterentwicklung<br />

konservativer Therapiestrategien<br />

mithilfe biologischer Marker.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den Neurochemischen<br />

Laboren der Universitätskliniken<br />

<strong>für</strong> Neurologie Magdeburg (Prof. D.<br />

Siemen, Prof. Dr. S. Vielhaber) und Epileptologie/Neurochemie<br />

Bonn (Prof. W.S. Kunz)<br />

sowie den benachbarten großen Neurologischen<br />

Universitätskliniken in Halle (Prof.<br />

S. Zierz) und Hannover (Prof. R. Dengler)<br />

hat sich auch in wissenschaftlicher Hinsicht<br />

hervorragend entwickelt und mündete<br />

in gemeinsame Publikationen. Das gemeinsame<br />

diagnostische Angebot umfasst<br />

u.a. enzymatische und polarographische<br />

Untersuchungen zur Mitochondrienfunktion.<br />

Neben den Untersuchungen an Skelettmuskelfasern<br />

können auch mitochondriale<br />

Schädigungen an Fibroblasten<br />

(Hautzellen) nachgewiesen werden. Defekte<br />

des mitochondrialen Genoms werden in<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

des Universitätsklinikums<br />

Magdeburg (PD Dr. E. Kirches, Prof. Dr. C.<br />

Mawrin) untersucht, welches sich seit Jahren<br />

neben der klassischen Myohistologie<br />

mit der molekulargenetischen Diagnostik<br />

von Deletionen und Insertionen in der<br />

mtDNA von Patienten mit Verdacht auf Mitochondriopathien<br />

beschäftigt. Daneben<br />

wurde die PCR-Diagnostik einiger ausgesuchter<br />

Punktmutationen der mtDNA


etabliert, vor allem der häufigsten MERRFund<br />

MELAS-assoziierten Mutationen sowie<br />

die Abschätzung der mtDNA-Menge in<br />

Relation zur Kern-DNA mit speziellen<br />

Southern-Blot-Verfahren und die Bestimmung<br />

des Heteroplasmiegrades. Sequenzierungen<br />

von Abschnitten des mitochondrialen<br />

Genoms werden vorgenommen,<br />

z.B. zur Ermittlung einiger LHON- oder AT-<br />

Pase-Punktmutationen. In einem Forschungsprojekt<br />

werden zurzeit mögliche<br />

Zusammenhänge zwischen Mutationen<br />

und Apoptose an Zellkulturen analysiert.<br />

Ein Schwerpunkt des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />

ist die molekulargenetische Diagnostik<br />

neuromuskulärer Erkrankungen.<br />

Nachdem das <strong>für</strong> die proximal myotone<br />

Myopathie (PROMM/DM2/Ricker-Syndrom)<br />

verantwortliche Gen identifiziert<br />

wurde, konnten im Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

zahlreiche Familien mit dieser Erkrankung<br />

molekulargenetisch untersucht werden.<br />

Da das expandierte CCTG-Repeat-<br />

Motiv bei PROMM/DM2 sehr heterogen<br />

und daher nur schwer nachweisbar ist,<br />

wurden hier Anstrengungen unternommen,<br />

die diagnostische Prozedur zu verbessern.<br />

Hierzu wurde u.a. die Pulsfeldgelelektrophorese<br />

zu dieser Diagnostik mit<br />

herangezogen. Zu dem diagnostischen<br />

Angebot des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />

gehören weiterhin die Analyse der hereditären<br />

motorisch sensorischen Neuropathie<br />

Typ 1A, der Myotonen Dystrophie Curschmann-Steinert,<br />

der Duchenne’schen<br />

und Becker’schen Muskeldystrophie, der<br />

Fazioskapulohumeralen Muskeldystrophie<br />

und der Spinobulbären Muskelatrophie.<br />

Für alle nicht im Institut untersuchten genetischen<br />

Erkrankungen steht das molekulargenetische<br />

Labor den Kliniken zur<br />

DNA-Extraktion, zur Beratung über diagnostische<br />

Möglichkeiten und zur Kontaktaufnahme<br />

mit anderen Gruppen zur Verfügung.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

In Zusammenarbeit mit der Klinik <strong>für</strong> Plastische,<br />

Wiederherstellungs- und Handchirurgie<br />

(Prof. Schneider, Magdeburg, Prof.<br />

Dr. Fansa, Bielefeld/Magdeburg) erfolgt<br />

die restaurative periphere Nervenchirurgie<br />

und die tierexperimentellen Studien werden<br />

im benachbarten Institut <strong>für</strong> Neurobiologie<br />

(Prof. Keilhoff) durchgeführt. Im Muskelfunktionslabor<br />

der Klinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />

(Prof. Awiszus) werden detaillierte Bewegungsanalysen<br />

und Untersuchungen des<br />

motorischen Systems durchgeführt: Quantifizierung<br />

von Willküraktivierbarkeit von<br />

Skelettmuskulatur, Quantifizierung propriozeptiver<br />

Leistungen, Untersuchungen zur<br />

Wirkung transkraniell magnetischer Stimulation<br />

auf die Willkürmotorik. Ein Arbeitsschwerpunkt<br />

liegt im auf der Quantifizierung,<br />

pathophysiologische Basis und<br />

the -rapeutische Beeinflussbarkeit des motorischen<br />

Defizits bei Patienten mit Muskelglykogenosen<br />

(z.B. Morbus Pompe).<br />

In der Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde mit angeschlossenem<br />

Sozialpädiatrischen Zentrum<br />

der Universität werden ebenfalls zahlreiche<br />

neuromuskuläre Erkrankungen untersucht<br />

und betreut. Ein klinisch-wissenschaftlicher<br />

Schwerpunkt liegt in der<br />

schmerzfreien und schonenden Untersuchungstechnik<br />

der Myosonografie. Die<br />

verbesserte Bilddokumentation ermöglicht<br />

mittlerweile myogene und neurogene Erkrankungen<br />

in vielen Fällen sicher zu unterscheiden<br />

und ist auch zur Verlaufsdokumentation<br />

geeignet. Die Kinderklinik ist<br />

nach ihrem Umzug auf den Hauptcampus<br />

auch räumlich vernetzt mit den klinischen<br />

Nachbardisziplinen.<br />

Literatur<br />

Berth A, Neumann W, Awiszus F, Pap G. Massive<br />

rotator cuff tears: functional outcome after<br />

debridement or arthroscopic partial repair. J Orthop<br />

Traumatol 2010;11:13-20.<br />

65


Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />

Berth A, Pap G, Neumann W, Awiszus F. Altered<br />

neuromuscular control of a hand muscle in<br />

chronic rotator cuff tears. Arch Orthop Trauma<br />

Surg 2010;130:705-710.<br />

Cheng Y, Debska-Vielhaber G, Siemen D. Interaction<br />

of mitochondrial potassium channels<br />

with the permeability transition pore. FEBS Lett<br />

2010;584:2005-2012.<br />

Gellerich FN, Gizatullina Z, Trumbeckaite S,<br />

Nguyen HP, Pallas T, Arandarcikaite O, Vielhaber<br />

S, Seppet E, Striggow F. The regulation of<br />

OXPHOS by extramitochondrial calcium. Biochim<br />

Biophys Acta 2010;1797:1018-1027.<br />

Schepelmann K, Winter Y, Spottke AE, Claus D,<br />

Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />

Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel WH, Dodel<br />

R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />

sclerosis, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol<br />

2010;257:15-23.<br />

Strothotte S, Strigl-Pill N, Grunert B, Kornblum<br />

C, Eger K, Wessig C, Deschauer M, Breunig F,<br />

Glocker FX, Vielhaber S, Brejova A, Hilz M, Reiners<br />

K, Müller-Felber W, Mengel E, Spranger M,<br />

Schoser B. Enzyme replacement therapy with<br />

alglucosidase alfa in 44 patients with late-onset<br />

glycogen storage disease type 2: 12-month results<br />

of an observational clinical trial. J Neurol<br />

2010;257:91-97.<br />

Winter Y, Schepelmann K, Spottke AE, Claus D,<br />

Grothe C, Schröder R, Heuss D, Vielhaber S, Tackenberg<br />

B, Mylius V, Reese JP, Kiefer R,<br />

Schrank B, Oertel WH, Dodel R. Health-related<br />

quality of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol<br />

2010;257:1473-1481.<br />

66


Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. Wilfred A. Nix<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Universitätsmedizin Mainz<br />

Im Neuromuskulären Zentrum sind interdisziplinär<br />

folgende Kliniken und Abteilungen<br />

zusammengeschlossen.<br />

Universitätsmedizin<br />

• PD Dr. Oliver Bartsch – Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik,<br />

• Prof. i.R. Dr. med. Hans H. Goebel –<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />

• Prof. Dr. Andreas Kurth – Orthopädische<br />

Klinik,<br />

• Dr. Sven Klimpe – Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

• Dr. Harald Müller – Inst. <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />

• Prof. Dr. Bernd Reitter – Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin,<br />

• Prof. Dr. M. Beck – Villa Metabolica,<br />

• Dr. Irene Tzanova – Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

– Labor <strong>für</strong> Maligne Hyper -<br />

thermie,<br />

• Dr. Ralf von Bardeleben – II. Medizinische<br />

Klinik – Kardiologie.<br />

Katholisches Klinikum Mainz<br />

• Dr. Budan, Pneumologie, Klinik <strong>für</strong><br />

Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin.<br />

Personelle Veränderungen<br />

Im letzten Jahr fanden im Klinikum einige<br />

Veränderungen in der Leitungsebene verschiedener<br />

Kliniken statt. Die Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie hat ab 2010 mit Prof. Dr. Frauke<br />

Zipp eine neue Leiterin. Mit Prof. Zipp<br />

erhält die Klinik <strong>für</strong> Neurologie insofern eine<br />

neue Ausrichtung als schwerpunktmäßig<br />

wissenschaftlich jetzt neuroimmunolo-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

gischen Fragestellungen nachgegangen<br />

wird. Das Forschungsinteresse gilt dabei<br />

den Mechanismen von Entzündungen in<br />

verschiedenen Organen, besonderes denen,<br />

die sich am Zentralnervensystem bei<br />

der Multiplen Sklerose abspielen. Das Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik wird seit 2009<br />

kommissarisch von PD Dr. Oliver Bartsch<br />

geleitet, weil Prof. Dr. Thomas Haaf einen<br />

Ruf an die Universität Würzburg angenommen<br />

hat. Neu am Institut sind die Assistenzärztinnen<br />

Ira Schwaab und Julia<br />

Schröder (beide seit 2010), nachdem die<br />

langjährige Mitarbeiterin Dr. Brigitte Wellek<br />

das Institut aus Altersgründen verlassen<br />

hat.<br />

Sprechstunden<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Neurologie bietet neben der<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

auch eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />

Patienten mit Myasthenie und ALS an.<br />

Die humangenetische Sprechstunde (PD<br />

Dr. Oliver Bartsch) erfolgt seit dem 1. Juni<br />

2010 sowohl über das Medizinische<br />

Versorgungszentrum (MVZ) der Universitätsmedizin<br />

Mainz, als auch (noch) über<br />

das Institut <strong>für</strong> Humangenetik. Die MVZ<br />

der Universitätsmedizin Mainz GmbH ist<br />

eine 100-prozentige Tochter der Universitätsmedizin<br />

Mainz, Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts. Durch eine fachübergreifende<br />

Behandlung sowie die Nutzung<br />

gemeinsamer Ressourcen konnte <strong>für</strong> die<br />

Patientinnen und Patienten eine bessere<br />

medizinische Versorgung und genetische<br />

Diagnostik erreicht werden.<br />

Forschungsaktivitäten<br />

An der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden Patienten<br />

<strong>für</strong> die internationale Thymekto-<br />

67


Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />

miestudie rekrutiert und behandelt. Ziel<br />

der Studie ist es herauszufinden, ob die<br />

Thymektomie einen Einfluss auf die Behandlung<br />

der nicht-Thymom-assoziierten<br />

Myasthenie hat. Insbesondere ob die<br />

Thymektomie einen zusätzlichen Effekt im<br />

Vergleich zu der lediglich medikamentös<br />

behandelten Myasthenie ausübt.<br />

Schon seit langer Zeit besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />

der Universität Mannheim unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Alexander Marx<br />

zur Aufklärung der immunologischen<br />

Grundlagen der Pathogenese der Myasthenie,<br />

insbesondere bei Thymom-assoziierter<br />

Myasthenie.<br />

Des Weiteren wird in der international zusammengesetzten<br />

Arbeitsgruppe European<br />

Standardized Telematic Tool to Evalu -<br />

ate Electrodiagnostic Methods (ESTEEM)<br />

dem Problem der Standardisierung elektrophysiologischer<br />

Methoden bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen nachgegangen.<br />

Derzeitiger Forschungsgegenstand ist die<br />

Evaluierung der Awaji-Kriterien im Hinblick<br />

auf die El-Escorial-Kriterien zur ALS-Diagnostik.<br />

In Zusammenarbeit und auf Initiative der<br />

Neurologischen Klinik des Klinikums Ludwigshafen<br />

wurde ab 2010 damit begonnen<br />

ein rheinland-pfälzisches ALS-Register zu<br />

erstellen, um <strong>für</strong> die Versorgung der ALS-<br />

Patienten relevante epidemiologische Daten<br />

zu erheben.<br />

Am Institut <strong>für</strong> Humangenetik besteht seit<br />

vielen Jahren ein Schwerpunkt in der<br />

Behandlung von Patienten mit Muskelkrankheiten.<br />

Gemeinsam mit der Spezialsprechstunde<br />

<strong>für</strong> maligne Hypertonie an<br />

der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und der Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie wurden Patienten rekrutiert,<br />

diagnostiziert und behandelt. Ziel der<br />

Studie ist es, das Mutationsspektrum im<br />

südwestdeutschen Raum herauszufinden,<br />

neue Mutationen zu identifizieren und <strong>für</strong><br />

68<br />

die häufiger vorkommenden Mutationen<br />

zur Genotyp-Phänotyp-Korrelation bei -<br />

zutragen. Seit 2006 besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

der Universitätsmedizin, insbesondere<br />

mit der Oberärztin Dr. Irene<br />

Tzanova, zur Aufklärung der genetischen<br />

Grundlagen und Pathogenese der Malig -<br />

nen Hypertonie.<br />

In einem anderen europäischen Forschungsprojekt<br />

werden die genetischen<br />

Ursachen von Spina Bifida und Hydrocephalus<br />

untersucht. Forschungsgegenstand<br />

ist zunächst die Evaluierung des<br />

Gens VANGL1 (Van Gogh-like 1), dabei<br />

sollen die Häufigkeit und das Mutationsspektrum<br />

<strong>für</strong> dieses Gen bei Patienten in<br />

Deutschland, der Slowakei und Siebenbürgen<br />

(Rumänien) ermittelt werden. Begonnen<br />

wurde dieses Vorhaben im Jahr<br />

2008 zusammen mit den pädiatrischen<br />

und neurochirurgischen Universitätskliniken<br />

in Bratislava (Preßburg) und in Cluj-<br />

Napoca (Klausenburg). In diesem Rahmen<br />

erfolgte auch eine Famulatur einer Medizinstudentin<br />

der Universität Cluj-Napoca<br />

in der Genetischen Beratungsstelle des Instituts<br />

bei PD Dr. Bartsch (Leitender Oberarzt).<br />

Als neues Forschungsprojekt am Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik erfolgte 2009 und 2010<br />

die Etablierung einer gesamtgenomischen<br />

Diagnostik auf Mikrodeletionen und Mikroduplikationen<br />

mit einer hochauflösenden<br />

Mikroarray-Analyse (CGH-Array, Affymetrix<br />

6.0). Diese Untersuchungen sind unter<br />

anderem bei tiefgreifenden Entwicklungsstörungen<br />

des Autismus-Formenkreises,<br />

bei Hirnfehlbildungen und schweren Funktionsstörungen<br />

des Gehirns sowie bei<br />

geistiger Behinderung indiziert und ab<br />

dem 1. Januar 2011 auch als genetische<br />

Untersuchungen im Rahmen der kassenärztlichen<br />

Versorgung verfügbar.


In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />

Universitätsmedizin Mainz werden histologische,<br />

immun- und enzymhistochemische,<br />

elektronenmikroskopische und molekularpathologische<br />

Untersuchungen an<br />

Muskel- und Nervenbiopsien aus einem<br />

überregionalen Einzugsgebiet, dem nahen<br />

Ausland und dem Nahen Osten durchgeführt.<br />

Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Fallkonferenzen mit den einsendenden<br />

Kliniken werden durchgeführt.<br />

Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen<br />

Aktivitäten der Abteilung sind neuromuskuläre<br />

Erkrankungen. In Kooperation mit<br />

der Klinik <strong>für</strong> Hand-, Plastische und Rekonstruktive<br />

Chirurgie der Berufsgenossenschaftlichen<br />

Unfallklinik Ludwigshafen<br />

(Leiter: Prof. M. Lenhardt) wurden Untersuchungen<br />

zur Behandlung peripherer Nervenläsionen<br />

durchgeführt.<br />

Die mehrjährigen Untersuchungen an archivierten<br />

Muskelbiopsieproben von Patienten<br />

mit genetisch gesicherter spinaler<br />

Muskelatrophie infolge SMN-1 Deletionen<br />

wurden endgültig abgeschlossen. Als auswärtige<br />

Kooperation wurde die Aktinfilamentaggregation,<br />

der eine neue Punktmutation<br />

im ACTA1-Gen zugrunde lag, beim<br />

fetalen Akinesiesyndrom klinisch, morphologisch<br />

und genetisch in Zusammenarbeit<br />

mit der neuromuskulären Arbeitsgruppe<br />

von PD Dr. Stenzel am Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

der Charité bearbeitet und publiziert.<br />

Damit ist das Spektrum nicht nur<br />

der ACTA1-Mutationen erweitert, sondern<br />

auch das klinische Spektrum der Aktinfilamentaggregationsmyopathie,<br />

ein weiterer<br />

Hinweis auf eine Entwicklungsstörung in<br />

der Integration von Aktinfilamenten in reguläre<br />

Sarkomeren. Ebenfalls wurde in<br />

auswärtiger Konsultation mit der Arbeitsgruppe<br />

Stenzel ein Bericht über die<br />

sporadische adulte Nemalinmyopathie<br />

publiziert, die durch eine langjährige Oph -<br />

thalmoplegie gekennzeichnet war, welch<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

letztere bei der Nemalinmyopathie nur selten,<br />

und dann im Kindesalter, beobachtet<br />

wird.<br />

Weitere extramurale Kooperation führte zu<br />

Publikationen über die familiäre „reducing<br />

body myopathy“ und die „Myopathie mit<br />

kristallinen Einschlüssen“. Zudem begann<br />

die Herausgebertätigkeit an einer Neuauflage<br />

des (blauen) ISN-Buches über neuromuskuläre<br />

Krankheiten.<br />

Der Besuch des internationalen neuromuskulären<br />

Kongresses im Juli in Neapel<br />

und des World Muscle Society Kongresses<br />

in Kumamoto brachte viele neue Erkenntnisse,<br />

Erfahrungen, allerdings auch<br />

die, dass deutsche Teilnehmer (aus Mainz<br />

die Professoren Goebel und Nix) recht<br />

spärlich im Vergleich zur Größe des wissenschaftlichen<br />

Beirates der <strong>DGM</strong> vertreten<br />

waren.<br />

Im Jahre 2010 wurden im Malignen Hyperthermie-Labor<br />

Mainz 19 Patienten mit dem<br />

Verdacht auf MH-Disposition biopsiert und<br />

dem IVCT-Test unterzogen. Die Diagnoseergebnisse<br />

sind wie folgt: MHS bei zwei<br />

Patienten, MHE(H) vier Patienten und bei<br />

weiteren zwölf MHN. Bei drei Patienten lautete<br />

die Einweisungsdiagnose „Verdacht<br />

auf Maligne Hyperthermie Disposition“ bei<br />

einem Ereignis in der Eigenanamnese und<br />

bei weiteren sieben bei MH-Disposition in<br />

der Familie. Fünf Patienten wurde bei unklarer<br />

Creatinkinaseerhöhung biopsiert,<br />

drei Patienten im Rahmen der Diagnosestellung<br />

bei dem Bild einer Myopathie.<br />

Ein Patient wurde biopsiert nach intensivtherapeutischer<br />

Behandlung mit der Diagnose<br />

Malignes Neuroleptisches Syndrom<br />

und wurde als MHS klassifiziert.<br />

Seit 2006 werden unsere Patienten in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

auf kausative Mutationen untersucht.<br />

Bei 17 im Jahr 2010 untersuchten<br />

Patienten wurde bei sechs eine Mutation<br />

am Ryanodin-1-Gen gefunden.<br />

69


Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Über 16 Jahre hinweg wurden die „Mainzer<br />

Tage der Neurophysiologie“ veranstaltet.<br />

Ziel des zweitägigen Kurses war es,<br />

elektrophysiologische Methoden wie EMG<br />

und NLG im Hinblick auf die Diagnostik<br />

neuromuskulärer Erkrankungen zu erlernen.<br />

Wie sich zeigt, ist es anscheinend zunehmend<br />

schwieriger, Freistellung vom klinischen<br />

Betrieb über zwei Tage zu erhalten.<br />

In 2010 wurde daher im Dezember ein<br />

eintägiger und gut besuchter Fortbildungskurs<br />

vom neuromuskulären Zentrum<br />

in Mainz organisiert. Die Fortbildung wurde<br />

speziell <strong>für</strong> Mitarbeiter der mit dem Neuromuskulären<br />

Zentrum in Mainz assoziierten<br />

Kliniken veranstaltet. Oberarzt Dr. Müller<br />

aus dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie und<br />

Prof. Dr. Nix sowie Dr. Wilhelm-Schwenkmezger<br />

aus der Klinik <strong>für</strong> Neurologie referierten.<br />

Ziel der Veranstaltung war die Vermittlung<br />

von Kenntnissen zur Bearbeitung<br />

und Auswertung von Muskel- und Nervenbiopsien<br />

sowie die Anwendung elektrophysiologischer<br />

Methoden von NLG und<br />

EMG zur Diagnostik. Im Rahmen reger<br />

Diskussionen konnten neue Kontakte zum<br />

Zentrum und zwischen den Kliniken geschlossen<br />

werden. Damit gelang ein weiterer<br />

Schritt, die Versorgung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen in<br />

Rheinland-Pfalz zu verbessern.<br />

Publikationen<br />

Balci S, Aypar E, Beksaç S, Bartsch O. A severely<br />

mentally and motor retarded girl with monosomy<br />

3pter–p25 and trisomy 8q24–qter due to<br />

a familial reciprocal translocation t(3;8)(p25;<br />

q24). Genet Counsel 2009;20:125-132.<br />

Bartsch O, Gebauer K, Lechno S, van Esch H,<br />

Froyen G, Bonin M, Seidel J, Thamm-Mücke B,<br />

Klopocki E, Horn D, Hertzberg C, Zechner U ,<br />

Haaf T. Four unrelated patients with Lubs X–lin-<br />

70<br />

ked mental retardation syndrome and different<br />

Xq28 duplications. Am J Med Genet A<br />

2010;152A:305-312.<br />

Chuang WY, Strobel P, Belharazem D, Rieckmann<br />

P, Toyka KV, Nix WA, Schalke B, Gold R,<br />

Kiefer R, Klinker E, Opitz A, Inoue M, Kuo TT,<br />

Muller-Hermelink HK, Marx A. The PTPN22<br />

(gain-of-function)+1858T(+) genotypes correlate<br />

with low IL-2 expression in thymomas and predispose<br />

to myasthenia gravis. Genes Immun<br />

2009;1476-5470.<br />

Claeys KG, Pellissier JF, Garcia-Bragado F, Weis<br />

j, Urtizberea A, Poza JJ, Cobo AM, Stoltenburg<br />

G, Figarella-Branger D, Willems PJ, Depuydt<br />

CE, Kleiner W, Pouget J, Piraud M, Brochier G,<br />

Romero NB, Fardeau M, Goebel HH, Bönnemann<br />

CG, Voit T, Eymard B, Laforet P. Myopathy<br />

with hexagonally cross-linked crystalloid inclusions:<br />

delineation of a clinico-pathological<br />

entity. Neuromuscul Disord 2010;20: 701-708.<br />

Hartert M, Strobel P, Dahm M, Nix WA, Marx A,<br />

Vahl CF. A follicular dendritic cell sarcoma of the<br />

mediastinum with immature T cells and association<br />

with myasthenia gravis. Am J Surg Pathol<br />

2010;34,742-745.<br />

Klimpe S, Zibat A, Zechner U, Wellek B, Shoukier<br />

M, Sauter SM, Pantakani DV, Mannan AU.<br />

Evaluating the effect of spastin splice mutations<br />

by quantitative allele-specific expression assay.<br />

Eur J Neurol 2010 (epub ahead of print).<br />

Marx A, Willcox N, Leite MI, Chuang WY, Schalke<br />

B, Nix WA, Strobel P. Thymoma and paraneoplastic<br />

myasthenia gravis. Autoimmunity<br />

2010;43:413-427.<br />

Marx A, Hohenberger P, Hoffmann H, Pfannschmidt<br />

J, Schnabel P, Hofmann HS, Wiebe K,<br />

Schalke B, Nix WA, Gold R, Willcox N, Peterson<br />

P, Strobel P.The autoimmune regulator AIRE in<br />

thymoma biology: autoimmunity and beyond. J<br />

Thorac Oncol 2010;10(4):266-272.<br />

Pugdahl K, Fuglsang-Frederiksen A, Johnsen B,<br />

Tankisi H, de CM, Fawcett PR, Labarre-Vila A,<br />

Liguori R, Nix WA, Schofield IS. Variation in the<br />

neurophysiolog.ical examination of amyotrophic


lateral sclerosis in Europe. Amyotroph Lateral<br />

Scler 2010;11:443-448.<br />

Schessl J, Columbus A, Hu Y, Voit T, Goebel<br />

HH, Bönnemann CG. Familial reducing body<br />

myopathy with cytoplasmic bodies and rigid<br />

spine revisited: identification of a second LIM<br />

domain mutation in FHL1. Neuropediatrics<br />

2010;41:43-46.<br />

Stenzel W, Prokop S, Kress W, Huppmann S,<br />

Loui A, Sarioglu NM, Laing NG, Sparrow JC,<br />

Heppner FL, Goebel HH. Fetal akinesia caused<br />

by a novel actin filament aggregate myopathy<br />

skeletal muscle actin gene (ACTA1) mutation.<br />

Neuromuscul Disord 2010;20:531-533.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

71


Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />

Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />

Sprecher:<br />

PD Dr. Björn Tackenberg<br />

Neurologische Klinik<br />

Universitätsklinikum Marburg<br />

Stellvertreter:<br />

Dr. Anne Schänzer<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

Universitätsklinikum Gießen<br />

Das Neuromuskuläre Zentrum (Muskelzentrum)<br />

ist ein Zusammenschluss verschiedener<br />

Institute der Universitätskliniken<br />

Marburg und Gießen sowie des Klinikums<br />

Kassel. Es hat zum Ziel, die<br />

Versorgung von Patienten mit Erkrankungen<br />

der Muskulatur und des peripheren<br />

Nervensystems zu verbessern und Informationsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> Betroffene, ihre<br />

Angehörigen und Therapeuten anzubieten.<br />

Vonseiten der Muskelsprechstunden werden<br />

spezielle ambulante und stationäre Diagnose-<br />

und Betreuungsmöglichkeiten<br />

angeboten.<br />

Zusätzlich zur Patientenversorgung dient<br />

der interdisziplinäre Austausch im Rahmen<br />

gemeinsamer Fortbildungen und Fallkonferenzen,<br />

welche alle drei Monate in einer<br />

der beteiligten Kliniken stattfinden. Zudem<br />

treffen sich jährlich die hessischen Muskelzentren<br />

zu einer gemeinsamen Veranstaltung.<br />

Personelle Veränderungen im Zentrum<br />

Im Zentrum gab es 2010 folgende personellen<br />

Veränderungen:<br />

• Neuer Zentrumssprecher: PD Dr. Björn<br />

Tackenberg, Oberarzt, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Universitätsklinikum Marburg<br />

• Neue stellvertretende Zentrumssprecherin:<br />

Dr. Anne Schänzer, Oberärztin,<br />

72<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen<br />

• Antritt einer Chefarztstelle im Klinikum<br />

Gummersbach: Prof. Dr. Franz Blaes,<br />

Zentrumssprecher bis 30. Juni 2010<br />

• Neue Leiterin Klinische Neurophysiologie<br />

Gießen: PD Dr. Heidrun Krämer,<br />

Oberärztin, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen<br />

• Neue Leiterin AG Neuroimmunologie<br />

Gießen: Dr. M. Tschernatsch, Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie, Universitätsklinikum Gießen<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Die Arbeitsgruppe Klinische Neuroimmunologie<br />

an der Neurologischen Universitätsklinik<br />

Marburg (PD Dr. B. Tackenberg)<br />

beschäftigt sich unter dem Oberthema „T-<br />

Zell-/B-Zell-Interaktion bei neuroimmunologischen<br />

Erkrankungen“ zum einen mit<br />

der Entstehung der Myasthenia gravis. Die<br />

Forschungstätigkeit wird von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Myasthenie-<strong>Gesellschaft</strong> unterstützt.<br />

Kooperationen bestehen unter anderem<br />

mit Prof. Nick Willcox, Oxford, und<br />

mit Prof. Gellert, Berlin. Weiterhin bestehen<br />

Forschungsaktivitäten zur Pathophysiologie<br />

und Wirkweise von IVIG bei chronisch-entzündlichen<br />

Neuropathien (CIDP)<br />

in Zusammenarbeit mit Prof. Jan Lünemann,<br />

Zürich/CH. Das Zentrum Marburg<br />

ist darüber hinaus ein international anerkanntes<br />

Klinisches Prüfzentrum in der Medikamentenentwicklung<br />

und führt Phase II<br />

und III Studien im Bereich neuromuskulärer<br />

Erkrankungen durch. Auch ein Projekt<br />

zur Pharmakoökonomie neuromuskulärer<br />

Erkrankungen wird derzeit an der Neurologischen<br />

Universitätsklinik Marburg (PD Dr.<br />

B. Tackenberg, Prof. R. Dodel) weitergeführt.


In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />

Universitätsklinik Gießen leitet PD Dr. A.<br />

Hahn eine Untersuchung zur nicht-invasiven<br />

Erfassung der Atemmuskelfunktion<br />

mithilfe der Mundverschlussdruckmessung.<br />

Weiterhin führt diese Abteilung derzeit<br />

eine Verlaufsuntersuchung bei Kindern<br />

mit infantiler Verlaufsform eines Morbus<br />

Pompe unter Enzymersatztherapie durch.<br />

In Kooperation mit Oberärztin Dr. A.<br />

Schänzer (Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

Giessen) werden die Muskelbiopsien von<br />

Patienten mit infantiler Verlaufsform des<br />

Morbus Pompe morphologisch untersucht.<br />

Ziel dieser Untersuchungen ist die<br />

Etablierung von histomorphologischen<br />

Markern, die eine bessere prognostische<br />

Aussage zum Verlauf der Erkrankung erlauben.<br />

Die Neuroimmunologische Arbeitsgruppe<br />

der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitätsklinikums<br />

Giessen (bis 30. Juni 2010 Prof.<br />

Dr. F. Blaes, seit 01. Juli 2010 Dr. M.<br />

Tschernatsch) untersucht Autoantigene<br />

bei Patienten mit paraneoplastischen Myositiden<br />

und beim CRPS. Ein Projekt über<br />

die Regulation von MHC I Molekülen auf<br />

Muskelzellen wurde erfolgreich beendet<br />

und wurde mit dem Felix-Jerusalem-Preis<br />

<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen der<br />

<strong>DGM</strong> 2010 ausgezeichnet (Singh et al.<br />

2009). Die Projekte wurden aus Mitteln des<br />

Nachlasses von Margarete Schalk gefördert.<br />

Darüber hinaus findet eine klinische<br />

Studie zur Wirksamkeit von IVIg bei CRPS<br />

statt. In Zusammenarbeit mit Dr. Beth<br />

Lang, Oxford, werden Untersuchungen zur<br />

Pathophysiologie des Lambert-Eaton-<br />

Syndroms durchgeführt.<br />

Die Abteilung <strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />

der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitätsklinikums<br />

Giessen wurde zum 1. Juli<br />

2010 von PD Dr. H. Krämer übernommen<br />

(Nachfolge von Prof. Blaes). Es entsteht<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

gerade eine neue Arbeitsgruppe, welche<br />

mittels Mikroneurografie Einzelfaserableitungen<br />

aus beispielsweise dem N. peroneus<br />

durchführen kann. Die einzelnen Fasergruppen<br />

können so klar differenziert<br />

werden. Besonderes Augenmerk gilt hierbei<br />

den autonomen Nervenfasern. Des<br />

Weiteren werden neuroimmunologische<br />

Vorgänge untersucht, welche <strong>für</strong> die Entstehung<br />

und Unterhaltung neuropathischer<br />

Schmerzsyndrome wichtig sind. Die<br />

Untersuchungen finden im Serum, in Hautbiopsien<br />

und auch in vitro statt.<br />

Die Arbeitsgruppe Molekulare Humangenetik<br />

am Universitätsklinikum Gießen<br />

(Prof. Dr. D. Nolte) beschäftigt sich mit der<br />

Identifizierung neuer Genorte und Mutationen<br />

bei Patienten, die an Spinocerebellärer<br />

Ataxie erkrankt sind. Es bestehen Kooperationen<br />

mit PD Dr. B. Tackenberg<br />

(Neurologie Marburg) und Dr. S.J. Kang<br />

(Neurologie Frankfurt).<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Neben regelmäßigen Fallkonferenzen, die<br />

alle drei Monate von einer der Kliniken organisiert<br />

werden, findet ein jährliches Treffen<br />

der Hessischen Muskelzentren statt. In<br />

diesem Jahr wurde das Jahrestreffen der<br />

Hessischen Muskelzentren in der Neurologischen<br />

Klinik des Universitätsklinikums<br />

Marburg durchgeführt.<br />

Seit Mitte 2009 findet in der Universitätsklinik<br />

Gießen monatlich eine interdisziplinäre<br />

„neuromuskuläre Diskussionsrunde“<br />

statt, bei der ausgewählte Muskel- und<br />

Nervenbiopsien mikroskopiert und diskutiert<br />

werden. Die Veranstaltung wird von<br />

Oberärztin Dr. A. Schänzer, Institut <strong>für</strong><br />

Neuropathologie organisiert und beinhaltet<br />

abwechselnd einen neuropädiatrischen<br />

und einen neurologischen Schwerpunkt.<br />

73


Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />

Im Universitätsklinikum Marburg werden<br />

durch die Abteilung Neuropathologie monatlich<br />

neuropathologisch-klinische Fallkonferenzen<br />

ausgerichtet, in denen besondere<br />

Muskelbefunde diskutiert werden.<br />

Die Veranstaltungen werden mit drei Fortbildungspunkten<br />

durch die Landesärztekammer<br />

zertifiziert.<br />

Betreuungsstrukturen<br />

Die bestehenden Sprechstunden <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen des Muskelzentrums<br />

wurden unverändert weitergeführt.<br />

Weiter ausgebaut wurden die ambulanten<br />

Behandlungsmöglichkeiten mit<br />

immunsuppressiven und immunmodulatorischen<br />

Therapien in der Infusionsambulanz<br />

der Neurologischen Universitätsklinik<br />

Marburg (PD Dr. B. Tackenberg). Am Institut<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie der Universität<br />

Gießen wird derzeit neben der bisherigen<br />

Routinediagnostik auch ein Schwerpunkt<br />

zur Diagnostik von Hautbiopsien im Rahmen<br />

der Polyneuropathiediagnostik etabliert.<br />

Am Muskelzentrum beteiligen sich derzeit<br />

folgende Kliniken und Institute:<br />

Marburg (www.ukgm.de)<br />

• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH<br />

Standort Marburg, Rudolf-Bultmann-<br />

Str. 8, 35033 Marburg<br />

• Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg<br />

GmbH Standort Marburg , Bahnhofstr.<br />

7, 35033 Marburg<br />

• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg<br />

GmbH Standort Marburg, Baldingerstr.,<br />

35043 Marburg<br />

Gießen (www.ukgm.de)<br />

• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH<br />

74<br />

Standort Gießen, Am Steg 14, 35392<br />

Gießen<br />

• Abteilung Neuropädiatrie und Sozial -<br />

pädiatrie, Universitätsklinikum Gießen<br />

und Marburg GmbH Standort Gießen,<br />

Feulgenstr. 12, 35392 Gießen<br />

• Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH,<br />

Standort Gießen, Schlangenzahl 14,<br />

35392 Gießen<br />

• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg<br />

GmbH, Standort Gießen, Arndtstr. 16,<br />

35392 Gießen<br />

Kassel (www.klinikum-kassel.de)<br />

• Neurologische Klinik, Klinikum Kassel,<br />

Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />

• Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrischem<br />

Zentrum, Klinikum Kassel, Mönchebergstr.<br />

41-43, 34125 Kassel<br />

• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Klinikum<br />

Kassel, Mönchebergstr. 41-43, 34125<br />

Kassel<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Es bestehen sowohl auf Landes- wie auch<br />

auf Bundesebene intensive Kontakte zur<br />

<strong>DGM</strong>. Bei Konferenzen des Muskelzentrums<br />

sind regelmäßig Mitglieder der <strong>DGM</strong><br />

anwesend. Weiterhin nehmen Mitglieder<br />

des Muskelzentrums regelmäßig an örtlichen<br />

und überregionalen Veranstaltungen<br />

der <strong>DGM</strong> teil.<br />

Publikationen<br />

(Auswahl aus allen 25 „full-length“-Publikationen<br />

des Zentrums im Berichtszeitraum)<br />

Denora PS, Schlesinger D, Casali C, Kok F, Tessa<br />

A, Boukhris A, Azzedine H, Dotti MT, Bruno<br />

C, Truchetto J, Biancheri R, Fedirko E, Di Rocco<br />

M, Bueno C, Malandrini A, Battini R, Sickl E,<br />

de Leva MF, Boespflug-Tanguy O, Silvestri G,<br />

Simonati A, Said E, Ferbert A, Criscuolo C, Heinimann<br />

K, Modoni A, Weber P, Palmeri S, Plasilova<br />

M, Pauri F, Cassandrini D, Battisti C, Pini A,


Tosetti M, Hauser E, Masciullo M, Fabio RD,<br />

Piccolo F, Denis E, Cioni G, Massa R, Giustina<br />

ED, Calabrese O, Melone MA, De Michele G,<br />

Federico A, Bertini E, Durr A, Brockmann K, van<br />

der Knaap MS, Zatz M, Filla A, Brice A, Stevanin<br />

G, Santorelli FM. Screening of ARHSP-TCC<br />

patients expands the spectrum of SPG11 mutations<br />

and includes a large scale gene deletion.<br />

Hum Mutat 2009;29:500-519.<br />

Ferbert A, Kress W. Klinik und Genetik der Gliedergürteldystrophien.<br />

Medgen 2009;21:332-<br />

336.<br />

Hahn A, Mengel E, Reinke J, von Landenberg P,<br />

Tanislav C, Merz C, Neubauer BA. Enzymersatztherapie<br />

bei Morbus Fabry. Vermeidung von Infusionsreaktionen<br />

und Sicherung der Akzeptanz<br />

durch Präparatewechsel. Monatsschr Kinderheilkd<br />

2010;158:477-479.<br />

Krämer HH, He L, Lu B, Birklein F, Sommer C.<br />

Increased pain and neurogenic inflammation in<br />

mice deficient of neutral endopeptidase. Neurobiol<br />

Dis. 2009;35:177-183.<br />

Kress W, Jakubiczka S, Koch MC. Fazioskapulohumerale<br />

Muskeldystrophie: Aktuelle klinische<br />

und molekulargenetische Aspekte. Medizinische<br />

Genetik 2009;21:337-342.<br />

Nolte D, Sobanski E, Wißen A, Regula JU, Lichy<br />

C, Müller U. Spinocerebellar ataxia type 17 associated<br />

with an expansion of 42 glutamine residues<br />

in TATA-box binding protein gene. J Neurol<br />

Neurosurg Psychiatry 2010;81:1396-1399.<br />

Tackenberg B, Nimmerjahn F, Lünemann JD.<br />

Mechanisms of IVIG efficacy in chronic inflammatory<br />

demyelinating polyneuropathy. J Clin<br />

Immunol 2010;30:65-69.<br />

Lünemann JD, Tackenberg B, Stein A, Wandinger<br />

KP, Oertel WH, Wagner HJ, Münz C, Meisel<br />

H, Sommer N, Zipp F. Dysregulated Epstein-<br />

Barr virus infection in patients with CIDP. J Neuroimmunol<br />

2010;218:107-111.<br />

Tschernatsch M, Singh P, Gross O, Gerriets T,<br />

Kneifel N, Probst C, Malas S, Kaps M, Blaes F.<br />

Anti-SOX1 antibodies in patients with paraneoplastic<br />

and non-paraneoplastic neuropathy. J<br />

Neuroimmunol 2010;226:177-180.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

75


Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern Bereich Rostock<br />

Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bereich Rostock<br />

Leiter:<br />

Prof. Dr. med. R. Benecke<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. J. Pahnke, EFN<br />

Stellvertretender Leiter:<br />

Prof. Dr. med. D. Haffner<br />

Stellvertretender Sprecher:<br />

Prof. Dr. med. U. Zettl<br />

Struktur<br />

Im Rahmen der umfassenden Betreuung<br />

von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

stehen folgende Standorte in<br />

Rostock <strong>für</strong> die Diagnostik und Therapie<br />

zur Verfügung:<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

• Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendneuro -<br />

psychiatrie<br />

• Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

Das Neuromuskuläre Labor an der Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie führt routinemäßig alle histologischen<br />

Untersuchungen von Muskelund<br />

Nervenbiopsien von Erwachsenen<br />

und Kindern durch. Die Zuweisungen erfolgen<br />

aus dem Großraum Rostock/westliches<br />

Mecklenburg-Vorpommern sowie<br />

dem Bundesgebiet (Homepage<br />

www.nrl.uni-rostock.de/index-<br />

Dateien/Diagnostics.htm).<br />

Die ambulante Betreuung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen bzw.<br />

Muskelbeteiligung bei neurologischen Erkrankungen<br />

erfolgt über die etablierten<br />

Spezialambulanzen <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen (Prof. Dr. R. Benecke), neurogenetische<br />

Erkrankungen (Oberarzt Dr.<br />

C. Kamm), neuroimmunologische Erkran-<br />

76<br />

kungen (Prof. Dr. U. Zettl), neurodegenerative<br />

Erkrankungen (Oberarzt Dr. A. Wolters),<br />

die Sprechstunde <strong>für</strong> ALS und andere<br />

Motoneuronerkrankungen (Oberarzt Dr.<br />

Wittstock) oder neuromuskuläre Erkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter (Prof.<br />

Dr. F. Häßler, PD Dr. J. Buchmann).<br />

Kooperationen<br />

Enge Kooperationen bestehen zu PD Dr.<br />

B. Schoser (Friedrich-Baur-Institut, München),<br />

Prof. Dr. J. Weiss (Leiter des Referenzzentrums<br />

<strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

der DGNN, Universitätsklinikum<br />

Aachen) sowie zu Prof. Dr. S. Zierz (Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie, Universität Halle) und Prof.<br />

Dr. H. Reichmann (Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Universität Dresden).<br />

Forschung<br />

Auch im Jahre 2010 hat sich die Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie um die Weiterentwicklung<br />

der Botulinumtoxin-Therapie bei<br />

neuromuskulären Erkrankungen bemüht.<br />

Geplante/durchgeführte Fortbildungsveranstaltungen<br />

• Jahrestagung der Nervenärzte Mecklenburg-Vorpommerns<br />

in Rostock<br />

(Dezember 2010)<br />

• dreitägiger EuroCNS-Kurs „Pathology<br />

of Muscle and Nerve Diseases“ im Juni<br />

2010 in Amsterdam (www.eurocns.org)


Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />

Bereich Vorpommern<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. med. Ulf Schminke<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Universitätsklinikum der Ernst-Moritz-<br />

Arndt-Universität Greifswald<br />

Am Universitätsklinikum Greifswald gibt es<br />

Sprechstunden <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen in der Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie, Orthopädie, dem Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik und der Abteilung Neuropädiatrie<br />

und Stoffwechselerkrankungen<br />

der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin.<br />

Darüber hinaus kooperieren im Bereich<br />

Vorpommern die Institute <strong>für</strong> Pathologie<br />

und Pathophysiologie, die Klinik <strong>für</strong> Kinderchirurgie,<br />

das Zentrum <strong>für</strong> Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde sowie das Sozialpädiatrische<br />

Zentrum Vorpommern.<br />

Personelle Veränderungen im Zentrum<br />

keine<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Im Bereich der Grundlagenforschung beschäftigt<br />

sich eine Arbeitsgruppe des Institutes<br />

<strong>für</strong> Humangenetik zusammen mit<br />

auswärtigen Partnern mit Laminopathien.<br />

Das Greifswalder Institut ist Teil eines europäischen<br />

Netzwerks (EURO-LAMINO-<br />

PATHIES), das zell- und molekularbiologische<br />

Untersuchungen zur Aufklärung des<br />

Pathomechanismus bei Laminopathien<br />

durchführt, insbesondere solcher, die auf<br />

Mutationen in LMNA- und ZMPSTE24-<br />

Gen beruhen.<br />

Das Greifswalder Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie<br />

beschäftigt sich mit der Erforschung<br />

von Ionenkanälen von Muskelzellen und<br />

konnte einen osmo-sensitiven Kathionen-<br />

Kanal aus der Familie der Ionenkanäle mit<br />

transienten Receptorpotentialen im Ske-<br />

lettmuskel von Mäusen nachweisen, der<br />

<strong>für</strong> die Ermüdung von Skelettmuskeln eine<br />

Rolle spielt.<br />

Darüber hinaus beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe<br />

aus der Abteilung <strong>für</strong> Kieferorhtopädie<br />

des Greifswalder Zentrums <strong>für</strong><br />

Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen<br />

schwerpunktmäßig mit dem Einfluss von<br />

Muskelerkrankungen auf den Kauapparat,<br />

insbesondere wird die Rolle von oxidativem<br />

Stresses in masticatorischen Muskeln<br />

in Dystrophin-defizienten Mäusen untersucht.<br />

Im Bereich klinischer Forschung wird die<br />

Rolle der Sonografie von Muskeln und peripheren<br />

Nerven <strong>für</strong> die Diagnostik von<br />

Muskelerkrankungen untersucht.<br />

Neue diagnostische oder therapeutische<br />

Möglichkeiten<br />

An besonderen diagnostischen Möglichkeiten<br />

bietet die humangenetische Arbeitsgruppe<br />

im Rahmen des Muskelzentrums<br />

neben der üblichen genetische Beratung<br />

von Betroffenen und deren Familien sowie<br />

der Vermittlung der molekulargenetische<br />

Diagnostik von Muskelerkrankungen dar -<br />

über hinaus die molekuargenetische Diagnostik<br />

von Laminopathien an, zu denen die<br />

Emery-Dreifuss-Muskeldys trophie (EMD1,<br />

EMD2, EMD3), die Charcot-Marie-Tooth-<br />

Neuropathie Typ 2 B1 (CMT2B1) und die<br />

Kardiomyopathhie mit Rhytmusstörungen<br />

(CMD1A) gehören. Für die mit Mutationen<br />

im Emerin (STA)- und LMNA-Gen assoziierten<br />

Formen der EDMD ist Greifswald ein<br />

etabliertes molekulagenetisches Diagnostikzentrum<br />

im nationalen Muskeldystrophie-Netzwerk<br />

(MD-NET). Bisher gab es<br />

neben diagnostischen Anforderungen aus<br />

ganz Deutschland auch solche aus anderen<br />

europäischen Ländern wie Belgien,<br />

77


Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern Bereich Vorpommern<br />

Estland, Jerusalem, Kroatien, Norwegen,<br />

Österreich, Polen, der Schweiz, Spanien,<br />

Ungarn als auch Übersee (USA, Canada,<br />

Korea, China, Australien, Iran).<br />

An besonderen therapeutischen Maßnamen<br />

wird das Greifswalder Drei-Phasen-<br />

Modell, das ursprünglich <strong>für</strong> Patienten mit<br />

Kopfverletzungen etabliert wurde, jetzt<br />

auch <strong>für</strong> Patienten mit Muskelerkrankungen<br />

ausgeweitet. An diesem Drei-Phasen-<br />

Model sind das Universitätsklinikum<br />

Greifswald als Akutklinikum, die BDH-Klinik<br />

Greifswald als Rehabilitationszentrum<br />

und das Berufsbildungswerk Greifswald<br />

beteiligt. Es bietet Menschen mit Muskelerkrankungen<br />

sowohl eine medizinische<br />

Diagnostik als auch eine Rehabilitationsbehandlung<br />

und darauf aufbauend eine<br />

berufliche Ausbildung, wobei die einzelnen<br />

Phasen der Wiedereingliederung eng miteinander<br />

verzahnt sind. Dieser Ansatz verfolgt<br />

eine interdisziplinäre medizinische<br />

Behandlung und Rehabilitation in enger<br />

Kooperation mit dem Muskelzentrum Vorpommern<br />

am Universitätsklinikum, der<br />

BDH-Klinik als neurologischem Rehabilitationszentrum<br />

und dem Berufsbildungswerk<br />

in Greifswald. Das Modell soll vor<br />

allem muskelkranken Jugendlichen und<br />

Erwachsenen helfen, wieder einen Platz im<br />

Berufsleben zu finden.<br />

Die Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie hat<br />

ihre allgemeine Muskelsprechstunde um<br />

eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Motoneuronerkrankungen ausgeweitet.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Muskeltag 2010 am 13. März 2010 in<br />

Greifswald<br />

Gemeinsame Veranstaltung des Landesverbandes<br />

Mecklenburg-Vorpommern der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V. (<strong>DGM</strong>) zusammen mit dem Neuromuskulären<br />

Zentrum M-V, dem Universitätskli-<br />

78<br />

nikum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität,<br />

der BDH-Klinik Greifswald und dem Berufsbildungswerk<br />

Greifswald. Es handelte<br />

sich um eine Informationsveranstaltung<br />

mit insgesamt 85 Teilnehmern, insbesondere<br />

konnten sich Betroffene, Angehörige,<br />

Therapeuten und Ärzten über moderne<br />

Behandlungsmethoden bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen informieren. Als Schwerpunkt<br />

der Veranstaltung wurde auch ein<br />

neues Drei-Phasen-Modell zur übergreifenden<br />

Behandlung von muskelkranken<br />

Menschen öffentlich vorgestellt.<br />

Wissenschaftliche Publikationen aus dem<br />

Zentrum in 2010<br />

Columbaro M, Mattioli E, Schena E, Capanni C,<br />

Cenni V, Levy N, Navarro CL, Del Coco R,<br />

Squarzoni S, Camozzi D, Hutchison CJ, Wehnert<br />

M, Lattanzi G. Prelamin A processing and<br />

functional effects in restrictive dermopathy. Cell<br />

Cycle 2010;9(23):4766-4768.<br />

Roblek M, Schüchner S, Huber V, Ollram K,<br />

Vlcek-Vesely S, Foisner R, Wehnert M, Ogris E.<br />

Monoclonal antibodies specific for disease-associated<br />

point-mutants: lamin A/C R453W and<br />

R482W. PLoS One 2010;5(5):e10604.<br />

Fidzianska A, Niebrój-Dobosz I, Madej-Pilarczyk<br />

A, Duong NT, Wehnert M. X-linked Emery-Dreifuss<br />

muscular dystrophy with lamin A deficiency<br />

and IBM inclusions. Clin Neuropathol<br />

2010;29(2):78-83.<br />

Randles KN, Lam le T, Sewry CA, Puckelwartz<br />

M, Furling D, Wehnert M, McNally EM, Morris<br />

GE. Nesprins, but not sun proteins, switch isoforms<br />

at the nuclear envelope during muscle<br />

development. Dev Dyn 2010;239(3):998-1009.<br />

Rudnik-Schöneborn S, Vogelgesang S, Armbrust<br />

S, Graul-Neumann L, Fusch C, Zerres K.<br />

Digital necroses and vascular thrombosis in severe<br />

spinal muscular atrophy. Muscle Nerve<br />

2010;42(1):144-147.


Pritschow BW, Lange T, Kasch J, Kunert-Keil C,<br />

Liedtke W, Brinkmeier H. Functional TRPV4<br />

channels are expressed in mouse skeletal muscle<br />

and can modulate resting Ca(2+) influx and<br />

muscle fatigue. Pflugers Arch 2010 (epub ahead<br />

of print).<br />

Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />

Pavlovic D, Kunert-Keil C. Histological changes<br />

in masticatory muscles of mdx mice. Arch Oral<br />

Biol 2010;55(4):318-24.<br />

Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />

Pavlovic D, Kunert-Keil C. Increased oxidative<br />

stress in dystrophin deficient (mdx) mice. masticatory<br />

muscles. Experimental and Toxicological<br />

Pathology 2010, Doi:10.1016/j.etp.2010.04.006.<br />

Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S,<br />

Morgenstern S, Pavlovic D, Kunert-Keil C. Differential<br />

expression of MyHC isoforms in masticatory<br />

muscles of mdx mice. Europ J Orthodont<br />

2011, Doi:cjq11310.1093/ejo/cjq113.<br />

Morris G E, Sewry CA, Wehnert M. Molecular<br />

Genetics of Emery–Dreifuss Muscular Dystrophy.<br />

In: Encyclopedia of Life Sciences (ELS).<br />

John Wiley & Sons, Ltd: Chichester.<br />

www.els.net/ 2010:1-8, DOI:10.1002/<br />

9780470015902.a0022438.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

79


Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />

Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. E. B. Ringelstein<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie<br />

Westfälische Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

Der klinische Kooperationsverbund des<br />

Neuromuskulären Zentrums (NMZ) Münster/Westfalen<br />

behandelt neuromuskulär erkrankte<br />

Patienten aus dem Einzugsgebiet<br />

des Universitätsklinikums Münster (UKM)<br />

mit etwa drei Millionen Einwohnern. Seit<br />

der Gründung des NMZ im Jahr 1995 besteht<br />

eine enge Verzahnung und Zusammenarbeit<br />

zwischen den einzelnen Partnerinstitutionen<br />

und innerhalb des UKM.<br />

Die folgenden Kliniken und Institute sind<br />

am NMZ Münster/Westfalen beteiligt:<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />

UKM<br />

(Direktor: Prof. Dr. Dr. E. B. Ringelstein)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />

UKM – Sektion <strong>für</strong> Schlafmedizin und<br />

ambulante Neurologie<br />

(Leitender Arzt: Prof. Dr. P. Young)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />

UKM – Abteilung <strong>für</strong> Entzündliche Erkrankungen<br />

des Nervensystems und<br />

Neuroonkologie<br />

(Direktor: Prof. Dr. H. Wiendl)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie<br />

des UKM (Direktor: Prof. Dr. H.<br />

Omran), Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />

(Leiter: Prof. Dr. G. Kurlemann)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />

des UKM<br />

(Direktor: Prof. Dr. W. Stummer)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Orthopädie<br />

des UKM<br />

(Direktor: Prof. Dr. G. Gosheger)<br />

• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderorthopä-<br />

80<br />

die, Fußchirurgie und Deformitäten -<br />

rekonstruktion des UKM<br />

(Chefarzt: Prof. Dr. R. Rödl)<br />

• Medizinische Klinik C des UKM,<br />

Kardiologie und Angiologie (Kommis -<br />

sarische Leitung: Prof. Dr. L. Eckhardt<br />

und Prof. Dr. H. Reinecke)<br />

• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie des UKM<br />

(Direktor: Prof. Dr. W. Paulus)<br />

• Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Städtischen<br />

Klinikums Osnabrück<br />

(Chefarzt: Prof. Dr. F. Stögbauer)<br />

• Abteilung <strong>für</strong> Neurologie der Weserbergland-Klinik<br />

Höxter<br />

(Chefarzt: Dr. K. Dechant)<br />

Personalia<br />

Leiter des NMZ ist unverändert Prof. Dr. E.<br />

B. Ringelstein, Direktor der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie des UKM. Koordinator<br />

und Ansprechpartner des NMZ ist der<br />

leitende Oberarzt der Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Prof. Dr. P. Young. Die Leitung des neurogenetischen<br />

Labors und der 2008 neu geschaffenen<br />

Sektion Schlafmedizin der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie liegt bei<br />

Prof. Dr. Young. Seit dem 1. Januar 2009<br />

ist die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie in das Medizinische<br />

Versorgungszentrum (MVZ) des<br />

UKM integriert; ermächtigter Kassenarzt<br />

ist Prof. Dr. Young.<br />

Assoziierte Mitglieder des NMZ<br />

Münster/Westfalen<br />

Seit November 2009 besteht eine assoziierte<br />

Mitgliedschaft der Neuromuskulären<br />

Sprechstunde am Klinikum Osnabrück<br />

zum NMZ Münster/Westfalen. Diese wird<br />

in Form einer Ermächtigungsambulanz zur<br />

Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen<br />

von Dr. Neumann (Oberarzt der Neurologi-


schen Klinik des Klinikums Osnabrück) im<br />

KV-Zulassungsbezirk Osnabrück auf Zuweisung<br />

von Fachärzten <strong>für</strong> Neurologie<br />

und Nervenärzten geführt.<br />

In der Neurologischen Klinik der Asklepios<br />

Weserberglandklinik in Höxter (Chefarzt Dr.<br />

Klaus Dechant) wird eine auf neuromuskuläre<br />

Erkrankungen spezialisierte Rehabilitationsbehandlung<br />

bei Erwachsenen und<br />

Kindern durchgeführt. Zu Beginn steht ein<br />

Eingangsassessment mit dem Ziel, die individuellen<br />

und z.T. standardisierten Therapiemodule<br />

entsprechend des muskulären<br />

Status‘ und der Fähigkeitsstörungen<br />

der Patienten zusammenzustellen. Es<br />

kommen krankengymnastische Maßnahmen,<br />

gerätegestützte Bewegungstherapie,<br />

physikalische Maßnahmen und balneotherapeutische<br />

Maßnahmen zum Einsatz.<br />

Die Ergebnisse jeder Rehabilitation werden<br />

evaluiert. Es werden Hilfsmittelanpassungen<br />

beraten und diese können erprobt<br />

werden (Ergotherapie, Orthopädietechnik,<br />

medizinischer Schuhmacher). Es besteht<br />

die Möglichkeit einer flankierenden neurologischen,<br />

orthopädischen und internistischen<br />

Diagnostik. Bei der Überleitung zur<br />

gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe<br />

werden Hilfen geleistet.<br />

Forschungsaktivitäten<br />

Die neurogenetische Arbeitsgruppe in der<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />

UKM wird weiterhin von Prof. Dr. P. Young<br />

geleitet. In dieser Arbeitgruppe werden<br />

insbesondere Genotyp-Phänotyp-Korrela -<br />

tionen hereditärer Neuropathien und die<br />

molekulare Pathologie peripherer Nervern<br />

untersucht. Mittels verschiedener transgener<br />

Mausmodelle werden molekulare Interaktionen<br />

zwischen peripher Glia und Axonen<br />

untersucht. Des Weiteren werden in<br />

diesen Gruppen Techniken zur Manipulation<br />

der Genexpression in vivo und in vitro<br />

etabliert. 2009 wurde unter Federführung<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

von Prof. Dr. P. Young die erste Metaanalyse<br />

zur Therapie der HMSN in der Cochrane<br />

Libery in Kooperation mit dem Neu -<br />

romuscular-Disease Center in Naarden<br />

(Niederlande) publiziert.<br />

Die Arbeitsgruppen werden aktuell durch<br />

die DFG und das IMF-Programm der Universität<br />

gefördert. Es bestehen weiterhin<br />

übergreifende Forschungsprojekte mit der<br />

Sektion Schlafmedizin. Dabei werden insbesondere<br />

schlafbezogene Atmungsstörungen<br />

bei verschiedenen neuromuskulären<br />

Erkrankungen und weitere Ursachen<br />

einer verminderten Schlafqualität bei betroffenen<br />

Patienten untersucht. Einen<br />

Schwerpunkt stellen hier erneut die hereditären<br />

Neuropathien (HMSN), aber auch<br />

der Morbus Pompe und die Amyotrophe<br />

Lateralsklerose dar. Diese Arbeiten werden<br />

z.T. durch das IMF der Medizinischen Fakultät<br />

gefördert.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

In Zusammenarbeit mit der Fortbildungsakademie<br />

der Ärztekammer Westfalen-<br />

Lippe und der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin<br />

an der WWU Münster werden<br />

regelmäßig interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Workshops zu neuromuskulären<br />

und neurogenetischen Themen<br />

angeboten. Weiterhin finden zudem<br />

regelmäßige neuromuskuläre Falldemonstrationen<br />

und interdisziplinäre neuropathologisch-neuromuskuläre<br />

Demonstrationen<br />

statt. Daneben nahmen Referenten des<br />

Muskelzentrums erneut an zahlreichen<br />

Fortbildungsveranstaltungen in auswärtigen<br />

Zentren teil, u.a. auch bei der Fortbildungsakademie<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Neurologie.<br />

Betreuungsstrukturen<br />

An der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

des Universitätsklinikums Münster werden<br />

erwachsene neuromuskulär erkrankte Patienten<br />

in enger Abstimmung zwischen<br />

81


Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />

Poliklinik, stationärem und teilstationärem<br />

Bereich und den Abteilungen <strong>für</strong> Krankengymnastik<br />

und Ergotherapie sowie in Zusammenarbeit<br />

mit den anderen beteiligten<br />

Instituten und Kliniken des NMZ diagnostiziert,<br />

behandelt und teilweise langfristig<br />

betreut. Neu hinzugekommen ist eine<br />

Tagesklinik mit derzeit sechs Behandlungsplätzen,<br />

in der auch neuromuskuläre<br />

Patienten unter bestimmten Voraussetzungen<br />

diagnostiziert und behandelt werden<br />

können. Ebenfalls neu hinzugekommen ist<br />

eine neurogenetische Sprechstunde mit<br />

dem Schwerpunkt hereditäre Neuropathien.<br />

Wesentlich verbessert hat sich<br />

die Versorgung schwerstkranker neuromus<br />

kulärer Patienten, da die Kapazität der<br />

klinikeigenen Intensivstation auf 13 Beatmungsplätze<br />

erweitert wurde und zunehmend<br />

Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />

Hypoventilationssyndromen auf<br />

eine nicht-invasive Heimbeatmung eingestellt<br />

werden können.<br />

Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie<br />

Die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie ist Teil des<br />

MVZ am Universitätsklinikum Münster.<br />

Ärztlicher Vertreter von Prof. Young in dieser<br />

Ambulanz ist Herr Oberarzt PD Dr. M.<br />

Schilling. Die Sprechstunde ist offen <strong>für</strong> erwachsene<br />

Patienten aus dem gesamten<br />

Spektrum der neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt<br />

stellt die medizinische und sozialmedizinische<br />

Betreuung von Patienten mit hereditären<br />

Neuropathien, amyotropher Latera<br />

l sklerose, myotoner Dystrophie und<br />

Morbus Pompe dar. Patienten mit Myasthenia<br />

gravis und inflammatorischen Polyneuropathien<br />

werden zukünftig in Kooperation<br />

mit der Abteilung <strong>für</strong> entzündliche<br />

Erkrankungen des Nervensystems am<br />

UKM betreut. Für Patienten mit hereditären<br />

Neuropathien (HMSN) hat die Ambu-<br />

82<br />

lanz ihren überregionalen Einzugsbereich<br />

weiter ausgebaut. Für Patienten mit Morbus<br />

Pompe hat das NMZ ebenfalls regionalen<br />

Zentrumscharakter erlangt, da mittlerweile<br />

14 Patienten unter laufender Enzymersatztherapie<br />

regelmäßig betreut<br />

werden. Das NMZ deckt in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

und der Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie des UKM<br />

alle diagnostischen Basisuntersuchungen<br />

ab (Neu rophysiologie, Labordiagnostik,<br />

Muskelbi opsie). Zahlreiche molekulargenetische<br />

Untersuchungen können im neurogenetischen<br />

Labor der Klink und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie durchgeführt werden. In<br />

der langfristigen Versorgung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen kooperiert<br />

die Ambulanz mit der orthopädischen<br />

und kardiologischen Universitätsklinik,<br />

der Physiotherapie-Abteilung und den<br />

orthopädischen Werkstätten des UKM.<br />

Ferner ist eine enge Zusammenarbeit mit<br />

ambulanten und stationären Rehabilitationseinrichtungen<br />

sowie niedergelassenen<br />

Fachärzten gewährleistet. Die institutionelle<br />

Nähe unserer Neuromuskulären Ambulanz<br />

zum Schlaflabor der Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie eröffnet die häufig genutzte<br />

Möglichkeit, Patienten mit Schlafstörungen<br />

oder einer exzessiven Tagesschläfrigkeit<br />

schlafmedizinisch zu untersuchen und<br />

optimal zu behandeln. Dieser Aspekt<br />

konnte durch die nochmalige Erweiterung<br />

des Schlaflabors auf insgesamt zwölf Betten<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Young<br />

(FA Neurologie, FW Schlafmedizin, FW Intensivmedizin)<br />

und der Intensivstation gestärkt<br />

werden. Im Jahr 2009 wurden 89<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

auf eine nicht-invasive Heimbeatmung<br />

eingestellt. Damit ist die Zahl dieser<br />

Patienten weiterhin steigend. In diesem<br />

Bereich ist der ärztliche Vertreter Prof.<br />

Dr. R. Dziewas (FA Neurologie, FW Schlafmedizin,<br />

FW Intensivmedizin).


Die intensive Zusammenarbeit mit dem Institut<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie (Direktor: Prof.<br />

Dr. W. Paulus) wurde ausgebaut. In regelmäßigen<br />

neurohistologischen Konferenzen,<br />

bei denen alle aktuellen Muskelbiopsien<br />

am Diskussionsmikroskop demonstriert<br />

und gemeinschaftlich diskutiert<br />

werden, kommen verschiedene Mitglieder<br />

des NMZ zusammen. Ebenfalls direkt im<br />

Hause kann ein großer Teil der molekulargenetischen<br />

Diagnostik hereditärer Neuropathien<br />

und anderer neuromuskulärer<br />

Krankheiten im Labor <strong>für</strong> Neurologische<br />

Molekulardiagnostik der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie erfolgen.<br />

In Ergänzung zu der bewährten Zusammenarbeit<br />

mit den Kliniken <strong>für</strong> Neuro -<br />

chirurgie (Nerv- und Muskelbiopsien) und<br />

Orthopädie, der Medizinischen Klinik C –<br />

Kardiologie (Herzmuskelbeteiligung bei<br />

Myopathien) und dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

(Diagnostik und humangenetische<br />

Beratung) konnte insbesondere die Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie<br />

(Direktor: Prof. Dr. H.H. Scheld; Thymektomie<br />

bei Myasthenia gravis) gefestigt werden.<br />

In Kooperation mit dem Bereich Psychosomatik<br />

der Kinderklinik unter Leitung<br />

von Prof. Dr. E. Kammerer bestehen Möglichkeiten<br />

einer neuropsychologischen<br />

Diagnostik und eventuellen psychischen<br />

Betreuung betroffener Kinder. In der Patientenversorgung<br />

besteht eine enge Kooperation<br />

<strong>für</strong> die Orthesenversorgung mit<br />

der Klinik <strong>für</strong> Technische Orthopädie unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Wetz. Eine neue<br />

Kooperation hat sich mit der Klinik <strong>für</strong> Kinderthopädie,<br />

Fußchirurgie und Deformitätenrekonstruktion<br />

in der operativen<br />

Ver sorgung neuromuskulär bedingter Fuß -<br />

deformitäten ergeben. Die Patienten mit<br />

Fußdeformitäten aus der neurogeneti-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

schen Sprechstunde werden hier interdisziplinär<br />

betreut.<br />

Neuropädiatrie<br />

Das neuropädiatrische Team in der Klinik<br />

<strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie des UKM ist spezialisiert<br />

auf die Diagnose und Behandlung<br />

neuromuskulärer Erkrankungen. Dies erfordert<br />

einen interdisziplinären Ansatz und<br />

enge Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />

der pädiatrischen Pulmonologie (Lungenheilkunde)<br />

und Kardiologie, der Klinik <strong>für</strong><br />

Kinderorthopädie, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

und anderen. Zusätzlich zur Muskeldystrophie<br />

Duchenne, kongenitalen, erworbenen<br />

und entzündlichen Myopathien werden<br />

hereditäre Neuropathien, Motoneuron-<br />

Erkrankungen und Erkrankungen der neu -<br />

romuskulären Synapse entsprechend<br />

neuesten wissenschaftlichen Standards<br />

diagnostiziert und behandelt. Die folgenden<br />

Untersuchungsmöglichkeiten stehen<br />

zur Verfügung: Laboruntersuchungen,<br />

insbesondere molekulargenetische Diagnostik,<br />

Neurophysiologie, Ultraschall und<br />

Kernspintomografie der Muskulatur, Echokardiografie<br />

und EKG, Nerven-, Muskelbiopsie,<br />

Lungenfunktionsprüfung,<br />

Laryngo-, Tracheo-, Bronchoskopie, Stoffwechseldiagnostik.<br />

Um die Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />

stetig optimieren zu können, ist die<br />

Kinderklinik an neuromuskulären Forschungsprojekten<br />

beteiligt oder hat diese<br />

selbst initiiert. Im Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

stehen das Kind und seine Familie<br />

mit deren individuellen Bedürfnissen im<br />

Kontext der neuromuskulären Erkrankung.<br />

Das Team der Neuropädiatrie arbeitet eng<br />

mit den betroffenen Familien zusammen<br />

und ist Ansprechpartner bei allen aufkommenden<br />

Fragen.<br />

83


Neuromuskuläres Zentrum Münster/Westfalen<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Es besteht weiterhin enger Kontakt mit<br />

den Landesverbänden Niedersachsen und<br />

Nordrhein-Westfalen der <strong>DGM</strong>. Intensiver<br />

Kontakt zur Untergruppe Peroneale Muskelatrophie<br />

der <strong>DGM</strong> besteht weiter. Prof.<br />

Dr. P. Young ist medizinischer Berater der<br />

Internetseite www.hmsn.de<br />

Publikationen 2010 zu neuromuskulären<br />

Themen (aus der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie des UKM)<br />

Boentert M, Dziewas R, Heidbreder A, Happe S,<br />

Kleffner I, Evers S, Young P. Fatigue, reduced<br />

sleep quality and restless legs syndrome in<br />

Charcot-Marie-Tooth disease: a web-based survey.<br />

J Neurol 257:646-652.<br />

Duning T, Warnecke T, Schirmacher A, Schiffbauer<br />

H, Lohmann H, Mohammadi S, Young P,<br />

Deppe M. Specific pattern of early white-matter<br />

changes in pure hereditary spastic paraplegia.<br />

Mov Disord 25:1986-1992.<br />

Gess B, Lohmann C, Halfter H, Young P. Sodium-dependent<br />

vitamin C transporter 2 (SVCT2)<br />

is necessary for the uptake of L-ascorbic acid<br />

into Schwann cells. Glia 58:287-299.<br />

Kleffner I, Schirmacher A, Gess B, Boentert M,<br />

Young P. Four novel mutations of the myelin<br />

protein zero gene presenting as a mild and lateonset<br />

polyneuropathy. J Neurol 257:1864-1868.<br />

Warnecke T, Duning T, Schirmacher A, Mohammadi<br />

S, Schwindt W, Lohmann H, Dziewas R,<br />

Deppe M, Ringelstein EB, Young P. A novel<br />

s plice site mutation in the SPG7 gene causing<br />

widespread fiber damage in homozygous and<br />

heterozygous subjects. Mov Disord 25:413-420.<br />

84


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. W. F. Haupt<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />

Universität zu Köln<br />

Nach wie vor sind die Rahmenbedingungen<br />

<strong>für</strong> die ambulante Tätigkeit in den<br />

Muskelzentren schwierig. Wenn auch in einigen<br />

Standorten im Bereich Nordrhein<br />

bereits ambulante Leistungen nach § 116b<br />

SGB V abgerechnet wurden, so ist immer<br />

noch nicht sicher, ob diese in Rechnung<br />

gestellten Leistungen auch vergütet werden.<br />

In einigen anderen Standorten ist die<br />

Planung noch nicht abgeschlossen. Die<br />

Mitglieder des Muskelzentrums Nordrhein<br />

haben auch in 2010 drei Arbeitssitzungen<br />

abgehalten, die jeweils von etwa 20 Mitgliedern<br />

besucht wurden und die mit je<br />

etwa sechs multidisziplinären Fallvorstellungen<br />

bestückt waren. Hier kamen die<br />

klinischen, neurophysiologischen, neuropathologischen<br />

und genetischen Gesichtspunkte<br />

zur Sprache und wurden lebhaft<br />

diskutiert. Diese Arbeitstreffen führen<br />

stets zu einem sehr regen Informationsaustausch<br />

und zur Verbesserung der Koordination<br />

der einzelnen Arbeitsgruppen.<br />

1. Aachen<br />

a) Institut <strong>für</strong> Humangenetik der RWTH<br />

Aachen<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> das Muskelzentrum:<br />

Prof. Dr. Klaus Zerres<br />

(kzerres@ukaachen.de),<br />

Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn<br />

(srudnik-schoeneborn@ukaachen.de)<br />

Tel.: 0241/8080178, Fax: 0241/8082580<br />

Die diagnostischen und wissenschaftlichen<br />

Schwerpunkte im Bereich neuromus-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

kulärer Erkrankungen im Jahr 2010 lagen<br />

weiterhin bei der klassischen spinalen<br />

Muskelatrophien (SMA) und ihren Sonderformen<br />

und den hereditären Neuropathien.<br />

Auch erbliche Myopathien sind wichtige<br />

differenzialdiagnostische Felder. So werden<br />

wir ab 2011 unser diagnostisches Angebot<br />

auf die myotonen Dystrophien Typ 1<br />

und 2, die bulbospinale Muskelatrophie<br />

Typ Kennedy und die facioscapulo -<br />

humerale Muskeldystrophie (FSHD) erweitern.<br />

Im Bereich der Forschung haben wir neue<br />

Erkenntnisse zum klinischen Bild der infantilen<br />

SMA beitragen können. Nachdem<br />

durch Mausmodelle in den letzen Jahren<br />

deutlich wurde, dass Gefäßanomalien zum<br />

Manifestationsspektrum der SMN1-Defizienz<br />

gehören, haben wir aus klinischer<br />

und pathoanatomischer Sicht anhand von<br />

zwei Patienten, die digitale Nekrosen entwickelt<br />

haben, diese Beobachtung bestätigen<br />

können (Rudnik-Schöneborn et al.<br />

2010a).<br />

Zeitgleich bemühen wir uns um die weitere<br />

Erforschung der SMA-Sonderformen.<br />

Die Identifikation von Genen und Mutationsanalyse<br />

von Kandidatengenen <strong>für</strong> die<br />

(ponto)cerebelläre Hypoplasie mit SMA<br />

(PCH-1) wird an unserem Institut mit<br />

Nachdruck verfolgt.<br />

Im Berichtzeitraum haben wir außerdem<br />

eine Geschwisterschaft mit einem molekulargenetisch<br />

gesicherten Andermann-Syndrom<br />

veröffentlicht, die belegt, dass das<br />

Andermann-Syndrom sehr variabel sein<br />

und sich als reine periphere Neuropathie<br />

des frühen Kindesalters manifestieren<br />

kann (Rudnik-Schöneborn et al. 2009).<br />

In Zusammenarbeit mit anderen Kollegen<br />

haben wir erstmalig das Auftreten einer<br />

bestimmten erblichen Herzrhythmusstö-<br />

85


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

rung, des Brugada-Syndroms, bei Patienten<br />

mit einer myotonen Dystrophie Typ 2<br />

beschrieben (Rudnik-Schöneborn et al.<br />

2010b) und zum klinischen und morphologischen<br />

Spektrum bei der FSHD beigetragen<br />

(Reilich et al. 2010).<br />

1. a) Literatur:<br />

Rudnik-Schöneborn S, Hehr U, von Kalle T, Bornemann<br />

A, Winkler J, Zerres K. Andermann syndrome<br />

can be a phenocopy of hereditary motor<br />

and sensory neuropathy – report of a discordant<br />

sibship with a compound heterozygous mutation<br />

of the KCC3 gene. Neuropediatrics.<br />

2009;40:129-133.<br />

Reilich P, Schramm N, Schoser B, Schneiderat<br />

P, Strigl-Pill N, Müller-Höcker J, Kress W, Ferbert<br />

A, Rudnik-Schöneborn S, Noth J, Lochmüller<br />

H, Weis J, Walter MC. Facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy presenting with unusual<br />

phenotypes and atypical morphological fea -<br />

tures of vacuolar myopathy. J Neurol 2010;<br />

257:1108-1118.<br />

Rudnik-Schöneborn S, Vogelgesang S, Armbrust<br />

S, Graul-Neumann L, Fusch C, Zerres K.<br />

Digital necroses and vascular thrombosis in severe<br />

spinal muscular atrophy. Muscle Nerve<br />

2010a;42:144-147.<br />

Rudnik-Schöneborn S, Schaupp M, Lindner A,<br />

Kress W, Schulze-Bahr E, Zumhagen S, Elbracht<br />

M, Zerres K. Brugada-like cardiac disease<br />

in myotonic dystrophy type 2: report of two<br />

unrelated patients. Eur J Neurol 2010b (epub<br />

ahead of print).<br />

b) Neurologie und Neuropädiatrie<br />

Neuromuskuläre Ambulanz (Erwachsene):<br />

Dr. Kristl Claeys<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Direktor: Prof. Dr. J.B. Schulz<br />

Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />

Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />

Tel.: 0241/8089605, Fax:<br />

0241/803389605,<br />

E-Mail: kclaeys@ukaachen.de<br />

86<br />

Neuropädiatrische Ambulanz (bis zum 17.<br />

Lebensjahr):<br />

Prof. Dr. Martin Häusler<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

Direktor: Prof. Dr. N. Wagner<br />

Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />

Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />

Tel.: 0241/8088773, Fax: 0241/8082484<br />

Die Neurologische Klinik und die Neuropädiatrische<br />

Ambulanz der Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />

und Jugendmedizin am Universitätsklinikum<br />

der RWTH Aachen bieten eine<br />

Spezialsprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen an. Die Arbeit dieser Ambulanz<br />

konzentriert sich auf Erwachsene,<br />

Kinder und Jugendliche mit verschiedensten<br />

neuromuskulären Erkrankungen, wie<br />

Myopathien, (Poly)Neuropathien, myasthene<br />

Erkrankungen und Erkrankungen<br />

der Motoneurone.<br />

Für die Diagnostik und Behandlung betroffener<br />

Patienten wichtige Kooperationspartner<br />

innerhalb des Universitätsklinikums<br />

sind das Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

(Direktor: Prof. Dr. Joachim Weis), das Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik (Direktor: Prof. Dr.<br />

Klaus Zerres), das Neurophysiologische<br />

Labor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie, die Klinik<br />

<strong>für</strong> Diagnostische und Interventionelle<br />

Neuroradiologie, das Sozialpädiatrische<br />

Zentrum der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

sowie Spezialisten aus den<br />

Bereichen Lunge, Herz, Orthopädie, Rheumatologie/Immunologie<br />

und Endokrinologie.<br />

Wissenschaftlich kooperiert unser Zentrum<br />

lokal und überregional mit verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen, beispielsweise zu<br />

Myopathien, zur Amyotrophischen Lateralsklerose<br />

(ALS), zu Charcot-Marie-Tooth<br />

Neuropathien (CMT) und zu Spinalen Muskelatrophien<br />

(SMA). Dies gewährleistet eine<br />

Versorgung unserer Patienten auf dem


neuesten Stand der Wissenschaft und ermöglicht<br />

zugleich die Teilnahme an nationalen<br />

und internationalen wissenschaftlichen<br />

Studien.<br />

1. b) Publikationen Neurologie und<br />

Neuropädiatrie (2010):<br />

Laforêt P, Doppler V, Caillaud C, Laloui K, Claeys<br />

KG, Richard P, Ferreiro A, Eymard B. Rigid<br />

spine syndrome revealing late-onset Pompe<br />

disease. Neuromuscul Disord 2010;20:128-130.<br />

Claeys KG, Maisonobe T, Böhm J, Laporte J,<br />

Hezode M, Romero NB, Brochier G, Bitoun M,<br />

Carlier RY, Stojkovic T. Phenotype of a patient<br />

with recessive centronuclear myopathy and a<br />

novel BIN1 mutation. Neurology 2010;74:519-<br />

521.<br />

Claeys KG, Sozanska M, Martin JJ, Lacene E,<br />

Vignaud L, Stockholm D, Laforêt P, Eymard B,<br />

Kichler A, Scherman D, Voit T, Israeli D. DNAJB2<br />

expression in normal and diseased human and<br />

mouse skeletal muscle. Amer J Pathol<br />

2010;176:2901-2910.<br />

Claeys KG, Pellissier JF, Garcia-Bragado F, Weis<br />

J, Urtizberea A, Poza J, Cobo AM, Stoltenburg<br />

G, Figarella-Branger D, Willems PJ, Depuydt<br />

CE, Kleiner W, Pouget J, Piraud M, Brochier G,<br />

Romero NB, Fardeau M, Goebel HH, Bönnemann<br />

C, Voit T, Eymard B, Laforet P. Myopathy<br />

with hexagonally cross-linked crystalloid inclusions:<br />

Delineation of a new clinico-pathological<br />

entity. Neuromuscul Disord 2010;20:701-708.<br />

Wary C, Nadaj-Pakleza A, Laforêt P, Claeys KG,<br />

Carlier R, Monnet A, Fleury S, Baligand C, Eymard<br />

B, Labrune P, Carlier PG. Investigating glycogenosis<br />

type III patients with multi-parametric<br />

functional NMR imaging and spectroscopy.<br />

Neuromuscul Disord 2010;20:548-558.<br />

Hernandez-Lain A, Husson I, Monnier N, Farnoux<br />

C, Brochier G, Lacène E, Beuvin M, Viou<br />

M, Manéré L, Claeys KG, Fardeau M, Lunardi J,<br />

Voit T, Romero NB. De novo RYR1 heterozygous<br />

mutation (I4898T) causing lethal core-rod<br />

myopathy in twins. Europ J Med Genet 2010.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Voigt A, Herholz D, Fiesel FC, Kaur K, Müller D,<br />

Karsten P, Weber SS, Kahle PJ, Marquardt T,<br />

Schulz JB. TDP-43-mediated neuron loss in vivo<br />

requires RNA-binding activity. PLoS One<br />

2010;5(8):e12247.<br />

Fiesel FC, Voigt A, Weber SS, Van den Haute C,<br />

Waldenmaier A, Görner K, Walter M, Anderson<br />

ML, Kern JV, Rasse TM, Schmidt T, Springer W,<br />

Kirchner R, Bonin M, Neumann M, Baekelandt<br />

V, Alunni-Fabbroni M, Schulz JB, Kahle PJ.<br />

Knockdown of transactive response DNA-binding<br />

protein (TDP-43) downregulates histone<br />

deacetylase 6. EMBO J 2010;29(1):209-221.<br />

2. Bonn<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />

Universität Bonn<br />

Leiter: Prof. Dr. med. T. Klockgether,<br />

Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie, Universitätsklinikum Bonn,<br />

Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />

Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />

Oberärztin PD Dr. C. Kornblum,<br />

Oberarzt Dr. J. Reimann, Dr. Anhuf,<br />

Th. Dold; Tel.: 0228/287-15714 (9.00 bis<br />

12.00 Uhr)<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale<br />

Erkrankungen und Myotone Dystrophien:<br />

Oberärztin PD Dr. C. Kornblum; Tel.:<br />

0228/287-15714 (9.00 bis 12.00 Uhr)<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />

(ALS) und andere Motoneuronerkrankungen:<br />

Oberarzt Prof. Dr. M.T.<br />

Heneka, Dr. D. Kurzwelly; Tel.: 0228/287-<br />

15714 (9.00 bis 12.00 Uhr), -13091<br />

(13.00 bis 15.00 Uhr)<br />

Muskellabor: Organisatorische Leitung:<br />

Oberärztin PD Dr. C. Kornblum; Ärztliche<br />

Mitarbeiter: Oberarzt Dr. J. Reimann, Dr.<br />

D. Anhuf, Th. Dold; TA: K. Kappes-Horn,<br />

K. Tolksdorf, M. Stepien-Mering;<br />

Telefon: 0228/287-16391<br />

Diagnostik und Therapie von Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen sind seit<br />

87


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

1982 einer der Schwerpunkte der Neurologischen<br />

Universitätsklinik Bonn. Mitochondriale<br />

Erkrankungen und Myotone<br />

Dystrophien bilden einen klinischen und<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkt der Klinik.<br />

Fokus der Arbeiten von PD Dr. Kornblum<br />

sind Untersuchungen zur klinischen<br />

Phänotypisierung sowie klinische, genetische<br />

und biochemische Analysen zur Genotyp-Phänotyp<br />

Variabilität mitochondrialer<br />

Erkrankungen. Eine 2009 begonnene<br />

Studie zu Klinik und Genetik isolierter mitochondrialer<br />

Myopathien wird fortgesetzt,<br />

Zwischenergebnisse wurden auf der 83.<br />

Jahrestagung der DGN 2010 vorgestellt.<br />

Ein zerebrales Bildgebungsprojekt bei Patienten<br />

mit MELAS-Syndrom wurde initiiert<br />

und ist voraussichtlich Ende 2010 abgeschlossen.<br />

Die Neurologische Universitätsklinik<br />

Bonn ist Zentrum des horizontalen<br />

klinischen Netzwerkes <strong>für</strong> mitochondriale<br />

Erkrankungen (MITONET), einem<br />

seit Mitte 2009 durch das Bundesministerium<br />

<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />

mehrjährig geförderten bundesweiten Forschungsprojektes.<br />

Patienten mit mitochondrialen<br />

Erkrankungen werden seither<br />

fortlaufend über unsere Spezialambulanz<br />

in das nationale MITONET-Register aufgenommen.<br />

2010 wurde das Patiententreffen-West<br />

des „Mito-Teams“ der <strong>DGM</strong> in<br />

Bonn veranstaltet. Die zerebralen Bildgebungsprojekte<br />

mit 3T MRT- und neuropsychologischen<br />

Untersuchungen bei Patienten<br />

mit Myotoner Dystrophie Typ 1 und Typ<br />

2 wurden Ende 2010 abgeschlossen, eine<br />

Verlaufsstudie über einen Zeitraum von<br />

zwei bis drei Jahren ist in Planung.<br />

Die Arbeitsgruppe von Dr. Reimann beschäftigt<br />

sich mit Fragestellungen der<br />

Muskelregeneration, u.a. zur Charakterisierung<br />

der Satellitenzellaktivierung am Mausmodell<br />

und zur Interaktion von Makrophagen<br />

und Myoblasten im humanen Muskel.<br />

Dr. Anhuf befasst sich mit molekularen Mechanismen<br />

der Inaktivitätsatrophie in Zell-<br />

88<br />

kultur (Kooperation mit Prof. D.O. Fürst,<br />

Institut <strong>für</strong> Zellbiologie, Universität Bonn).<br />

Ambulante Behandlung von Patienten mit<br />

adultem Morbus Pompe mit Enzymersatztherapie<br />

sowie Einschluss und Teilnahme<br />

dieser Patienten an einer multizentrischen<br />

nationalen Verlaufsstudie werden fortgesetzt.<br />

Es besteht eine enge Kooperation<br />

mit der hiesigen neuroimmunologischen<br />

AG (Oberarzt PD Dr. M. Müller), in einem<br />

wissenschaftlichen Projekt werden derzeit<br />

Makrophagenpopulationen in verschiedenen<br />

Myopathien und Myositiden charakterisiert.<br />

Die Neurologische Klinik bietet eine<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> ALS und andere Motoneuronerkrankungen<br />

an, über die auch<br />

klinische Therapiestudien durchgeführt<br />

werden. Schwerpunktmäßige lokale<br />

Kooperationen der neuromuskulären Arbeitsgruppe<br />

Bonn bestehen mit dem Neurochemischen<br />

Labor Prof. Dr. Kunz, Epileptologische<br />

Universitätsklinik Bonn/<br />

Life&Brain Center, der Epileptologischen<br />

und Radiologischen Universitätsklinik<br />

Bonn, der Augenklinik der Universität<br />

Bonn, dem Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der Universität<br />

Bonn und dem Institut <strong>für</strong> Vegetative<br />

Physiologie der Universität zu Köln,<br />

Prof. Dr. Wiesner.<br />

2. Relevante Publikationen 2010<br />

Fratter C, Gorman GS, Stewart JD, Buddles M,<br />

Smith C, Evans J, Seller A, Poulton J, Roberts<br />

M, Hanna MG, Rahman S, Omer SE, Klopstock<br />

T, Schoser B, Kornblum C, Czermin B, Lecky B,<br />

Blakely EL, Craig K, Chinnery PF, Turnbull DM,<br />

Horvath R, Taylor RW. The clinical, histochemical,<br />

and molecular spectrum of PEO1 (Twinkle)linked<br />

adPEO. Neurology 2010;74:1619-26.<br />

Zsurka G, Hampel KG, Nelson I, Jardel C, Mirandola<br />

SR, Sassen R, Kornblum C, Marcorelles<br />

P, Lavoué S, Lombès A, Kunz WS. Severe epilepsy<br />

as the major symptom of new mutations<br />

in the mitochondrial tRNA(Phe) gene. Neurology<br />

2010;74(6):507-12.


Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />

Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />

anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />

comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />

2010;17:842-5.<br />

Kornblum C, Lutterbey GG, Czermin B, Reimann<br />

J, von Kleist-Retzow JC, Jurkat-Rott K,<br />

Wattjes MP. Whole-body high-field MRI shows<br />

no skeletal muscle degeneration in young patients<br />

with recessive myotonia congenita. Acta<br />

Neurol Scand 2010;121:131-5.<br />

Reimann J. Acute respiratory insufficiency in<br />

undefined necrotising myopathy. Neuromuscul<br />

Disord 2010;20:617.<br />

Reimann J, Schnell S, Schwartz S, Kappes-<br />

Horn K, Dodel R, Bacher M. Macrophage migration<br />

inhibitory factor in normal human skeletal<br />

muscle and inflammatory myopathies. J<br />

Neuropathol Exp Neurol 2010;69:654-62.<br />

Tamboli IY, Barth E, Christian L, Siepmann M,<br />

Singh S, Tolksdorf K, Heneka MT, Luetjohann D,<br />

Wunderlich P, Walter J. Statins promote the degradation<br />

of extracellular amyloid {beta}-peptide<br />

by microglia via stimulation of exosome-associated<br />

IDE secretion. J Biol Chem 2010 Sep<br />

28 (epub ahead of print).<br />

Kalbe E, Onur OA, Minnerop M, Reimann J, Althaus<br />

A, Ahmadzadehfar H, Dodel R, Strach K,<br />

Clemen CS, Herholz K, Haense C, Fink GR,<br />

Schröder R. Early signs of VCP-related frontotemporal<br />

dementia: a neuropsychological, FDG-<br />

PET and fMRI study. J Neurol 2010 (epub ahead<br />

of print).<br />

Clemen CS, Tangavelou K, Strucksberg KH,<br />

Just S, Gaertner L, Regus-Leidig H, Stumpf M,<br />

Reimann J, Coras R, Morgan RO, Fernandez<br />

MP, Hofmann A, Müller S, Schoser B, Hanisch<br />

FG, Rottbauer W, Blümcke I, von Hörsten S, Eichinger<br />

L, Schröder R. Strumpellin is a novel valosin-containing<br />

protein binding partner linking<br />

hereditary spastic paraplegia to protein aggregation<br />

diseases. Brain 2010;133:2920-41.<br />

Escher C, Lochmüller H, Fischer D, Frank S,<br />

Reimann J, Walter MC, Ehrat M, Ruegg MA, Gy-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

gax D. Reverse protein arrays as novel approach<br />

for protein quantification in muscular<br />

dystrophies. Neuromuscul Disord 2010;20:302-<br />

9.<br />

Reimann J, Jacobson L, Vincent A, Kornblum C.<br />

Endplate destruction due to maternal antibodies<br />

in arthrogryposis multiplex congenita. Neurology<br />

2009;73:1806-8.<br />

3. Düsseldorf<br />

a) Universitätsklinikum Düsseldorf<br />

Neurologische Klinik<br />

Direktor: Prof. Dr. H.-P. Hartung<br />

Ansprechpartner: Oberarzt Prof. Dr. S.<br />

Jander, Oberarzt Prof. Dr. B. Kieseier,<br />

R. Fröhlich, Dr. P. Zickler<br />

Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen:<br />

Tel.: 0211/811-7887, Fax: 0211/811-6282<br />

Internet: www.neurologie.uni-duesseldorf.<br />

de.<br />

Die Neurologische Klinik bietet Spezialsprechstunden<br />

<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

sowie autoimmun bedingte<br />

neuromuskuläre Übertragungsstörungen<br />

(Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-<br />

Syndrom, Neuromyotonie) an. Daneben<br />

existiert ein umfangreicher Forschungsschwerpunkt<br />

zur Pathogenese neuromuskulärer<br />

Erkrankungen. Schwerpunkt sind<br />

hierbei entzündliche Prozesse und Mechanismen<br />

der Nervenregeneration.<br />

Schwerpunkt der neuromuskulären<br />

Sprechstunde (Leitung: Prof. Dr. S. Jander)<br />

sind entzündliche und autoimmun bedingte<br />

Neuropathien und Myopathien sowie<br />

hereditäre Erkrankungen von Nerv und<br />

Muskel. Molekulargenetische Untersuchungen<br />

bei Verdacht auf HSMN und<br />

HNPP werden im Labor der Klinik durchgeführt.<br />

Wir stehen als Referenzlabor <strong>für</strong><br />

die Neurografie- und EMG-Diagnostik zur<br />

Mitbeurteilung schwieriger neuromuskulärer<br />

Differenzialdiagnosen auf Zuweisung<br />

89


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

der niedergelassenen neurologischen Kollegen<br />

zur Verfügung. Neben der stationären<br />

Behandlung können wir nach individueller<br />

Kostenzusage immunmodulatorische<br />

Therapien auch ambulant im hiesigen interdisziplinären<br />

ambulanten Therapiezentrum<br />

durchführen. Es besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit den hiesigen Instituten<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie und Humangenetik<br />

sowie der Klinik <strong>für</strong> Rheumatologie.<br />

Der Myasthenie-Schwerpunkt (Leitung:<br />

Prof. Dr. S. Jander) betreut als überregionales<br />

Zentrum pro Jahr ca. 400 Patienten.<br />

Hierbei kommt der Myasthenie-Sprechstunde<br />

eine wichtige Funktion in der Verzahnung<br />

der stationären und ambulanten<br />

Behandlung zu. Die Klinik ist Referenzlabor<br />

<strong>für</strong> spezielle elektrodiagnostische Verfahren<br />

inkl. Einzelfaser-EMG und die Bestimmung<br />

der Acetylcholin-Rezeptor-<br />

Autoantikörper.<br />

Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> klinische und experimentelle<br />

Neuroimmunologie (Leitung:<br />

Prof. Dr. B. Kieseier) beschäftigt sich mit<br />

Fragen der Pathogenese immunvermittelter<br />

Erkrankungen des peripheren Nervensystems<br />

und des Muskels. Durch die Charakterisierung<br />

spezifischer Proteasen und<br />

chemotaktischer Signale konnten potentielle<br />

Zielstrukturen einer gezielten Immuntherapie<br />

definiert werden und in verschiedenen<br />

Tiermodellen bereits erfolgreich<br />

gehemmt werden.<br />

Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> translationale Gliazellforschung<br />

(Leitung: PD Dr. P. Küry) studiert<br />

das Differenzierungs- und Degenerationsverhalten<br />

myelinisierender Gliazellen<br />

infolge von Verletzungen und Krankheiten<br />

des Nervensystems. Über den Vergleich<br />

dieser Prozesse im PNS und ZNS sollen<br />

neue Wege zur Regeneration von Myelinstrukturen<br />

identifiziert werden. Aktuell werden<br />

intrinsische Inhibitoren der glialen Dif-<br />

90<br />

ferenzierung, Zelltodmechanismen und<br />

Zelldegenerationsdeterminanten untersucht.<br />

3. a) Literatur:<br />

Lehmann HC, Hartung HP, Kieseier BC, Hughes<br />

RA. Guillain-Barré syndrome after exposure to<br />

influenza virus. Lancet Infect Dis 2010;10:643-<br />

51.<br />

Wolf C, Menge T, Stenner MP, Meyer zu Hörste<br />

G, Saleh A, Hartung HP, Wiendl H,Kieseier BC.<br />

Natalizumab treatment in a patient with chronic<br />

inflammatory demyelinating polyneuropathy.<br />

Arch Neurol 2010;67:881-3.<br />

Kieseier BC, Hohlfeld R. Regulatory T cells in<br />

myositis—Good Samaritans at the site of inflammation?<br />

J Neuroimmunol 2010 14;226:1-2.<br />

Lehmann HC, Hoffmann FR, Meyer Zu Hörste<br />

G, Hartung HP, Kieseier BC. Central nervous<br />

system involvement in patients with monoclonal<br />

gammopathy and polyneuropathy. Eur J Neurol<br />

2010;17:1075-81.<br />

Lehmann HC, Jangouk P, Kierysch EK, Meyer<br />

zu Hörste G, Hartung HP, Kieseier BC. Autoantibody-mediated<br />

dysfunction of sympathetic<br />

neurons in guillain-barre syndrome. Arch Neurol<br />

2010;67:203-10.<br />

Meyer zu Hörste G, Heidenreich H, Mausberg<br />

AK, Lehmann HC, ten Asbroek AL, Saavedra JT,<br />

Baas F, Hartung HP, Wiendl H, Kieseier BC.<br />

Mouse Schwann cells activate MHC class I and<br />

II restricted T-cell responses, but require external<br />

peptide processing for MHC class II presentation.<br />

Neurobiol Dis 2010;37:483-90.<br />

Meyer Zu Horste G, Heidenreich H, Lehmann<br />

HC, Ferrone S, Hartung HP, Wiendl H, Kieseier<br />

BC. Expression of antigen processing and presenting<br />

molecules by Schwann cells in inflammatory<br />

neuropathies. Glia 2010 1;58:80-92.<br />

Zickler P, Küry P, Gliem M, Hartung HP, Jander<br />

S. Differential patterns of local gene regulation


in crush lesions of the rat optic and sciatic nerve:<br />

relevance to posttraumatic regeneration.<br />

Cell Physiol Biochem 2010;26:483-94.<br />

Odemis V, Boosmann K, Heinen A, Küry P, Engele<br />

J. CXCR7 is an active component of SDF-<br />

1 signalling in astrocytes and Schwann cells. J<br />

Cell Sci 2010;123:1081-8.<br />

b) Institut <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />

Universitätsklinikum Düsseldorf<br />

Direktor: Prof. Dr. Guido Reifenberger<br />

Ansprechpartner: PD Dr. Eva Neuen-<br />

Jacob<br />

Tel.: 0221/81-18662, Fax: 0211/81-17804<br />

E-Mail: Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />

2010 wurden insgesamt ca. 635 Biopsien<br />

aus einem großen, überregionalen Einzugsgebiet<br />

untersucht, darunter ca. 400<br />

Muskelbiopsien, 190 Nervenbiopsien, 35<br />

Hautbiopsien und 20 Gefäßbiopsien und<br />

Buffycoats.<br />

Routinemäßig wurden folgende Methoden<br />

angewandt: Schnellschnittdiagnostik, Histochemie,<br />

Immunhistochemie (Identifizierung<br />

und Subtypisierung von Entzündungszellen,<br />

Bestimmung von Entzündungsparametern,<br />

Blut-Nerv-Schrankenstörungen, Untersuchungen<br />

zum Nachweis von Dystrophin<br />

und Dystrophin-assoziierten Glykoproteinen<br />

und Muskelproteinen, Charakterisierung<br />

von Amyloid), Paraffinhistologie,<br />

Kunststoffeinbettung, Elektronenmikroskopie.<br />

Zur Fortbildung werden regelmäßige Fallkonferenzen<br />

mit den einsendenden Kliniken<br />

durchgeführt.<br />

Frau Neuen-Jacob ist Mitglied im Gutachterboard<br />

des Referenzzentrums <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Krankheiten der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Neuropathologie und Neuroanatomie<br />

(DGNN), das von Prof. Dr. Weis,<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der RWTH<br />

Aachen, geleitet wird.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

4. Essen<br />

a) Neurologie<br />

Neurologische Universitätsklinik Essen<br />

Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener<br />

Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />

Zentrum: Oberärztin Dr. S. Koeppen<br />

Tel.: 0201/723-2804/ -2730 Sekr., Fax:<br />

0201/723-5176<br />

Der klinische und wissenschaftliche<br />

Schwerpunkt im Rahmen der Spezialambulanz<br />

<strong>für</strong> Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />

Erkrankungen liegt auf der Betreuung<br />

von Patienten mit Myasthenia<br />

gravis, immunvermittelten Polyradikuloneuropathien<br />

und Myositiden. Für die Therapie<br />

schwerer Krankheitsverläufe steht<br />

eine neurologische Intensivstation zur Verfügung,<br />

wo in Kooperation mit der hiesigen<br />

Klinik <strong>für</strong> Nieren- und Hochdruckkrankheiten<br />

(Direktor: Prof. Dr. A. Kribben)<br />

immunmodulatorische Behandlungsverfahren<br />

(Plasmapherese, Immunadsorption,<br />

in travenöse Immunglobulin-Therapie) zur<br />

Anwendung kommen. Eine zusätzliche<br />

wichtige Aufgabe der neuromuskulären<br />

Sprechstunde ist die differenzialdiagnos -<br />

tische Abklärung, Beratung und Behandlung<br />

von Patienten mit Motoneuronerkrankungen,<br />

kardiovaskulärer autonomer Dysfunktion<br />

und Chemotherapie-induzierten<br />

Neuropathien. In Zusammenarbeit mit der<br />

Inneren Klinik und Poliklinik im Westdeutschen<br />

Tumorzentrum (Direktor: Prof. Dr. M.<br />

Schuler), der Klinik <strong>für</strong> Hämatologie im<br />

Westdeutschen Tumorzentrum (Direktor:<br />

Prof. Dr. U. Dührsen), der Klinik <strong>für</strong> Knochenmarktransplantation<br />

(Direktor: Prof.<br />

Dr. D. W. Beelen), dem Institut <strong>für</strong> Molekularbiologie<br />

(Direktor: Prof. Dr. E. Gulbins),<br />

dem Zentrum <strong>für</strong> Frauenheilkunde und Geburtshilfe<br />

(Direktor: Prof. Dr. R. Kimmig)<br />

sowie der hiesigen Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Urologie, Kinderurologie und Urologische<br />

Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.c. H.<br />

91


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

Rübben) stellt die Analyse neurotoxischer<br />

Störungen und Entwicklung neuroprotektiver<br />

therapeutischer Ansätze einen weiteren<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkt dar.<br />

Im Rahmen dieses interdisziplinären Projektes<br />

ist es gelungen, ein Tiermodell zur<br />

Cisplatin-induzierten Neurotoxizität zu<br />

etablieren. Ziel ist die individuelle Risikoeinschätzung<br />

sowie frühzeitige Erkennung<br />

und Behandlung Chemotherapie-bedingter<br />

Nebenwirkungen am zentralen und peripheren<br />

Nervensystem.<br />

4. a) Publikationen<br />

Müller D, Obermann M, Koeppen S, Kavuk I,<br />

Yoon MS, Sack F, Diener HC, Kaube H, Katsarava<br />

Z. Electrically evoked nociceptive potentials<br />

for early detection of diabetic small-fiberneuropathy.<br />

Eur J Neurol 2010;17(6): 834-841.<br />

CI-PERINOMS Study Group. CI-PERINOMS:<br />

Chemotherapy-induced peripheral neuropathy<br />

outcome measures study. J Peripher Nerv Syst<br />

2009 Jun;14(2):69-71.<br />

Koeppen S. Tumortherapie-bedingte Neuropathie.<br />

Onkologe 2009;15:142-149.<br />

Koeppen S. Neurotoxizität. In: Feyer P, Ortner P<br />

(Hrsg.): Supportivtherapie in der Onkologie. 1.<br />

Auflage München: Urban & Vogel, 2009:53-61.<br />

Gold R, Hartung HP, Heuss DF, Kieseier B, Koeppen<br />

S, Reinhold-Keller E, Sommer C. Therapie<br />

akuter und chronischer immunvermittelter<br />

Neuropathien und Neuritiden. In: Diener HC,<br />

Putzki N (Hrsg): Leitlinien <strong>für</strong> Diagnostik und<br />

Therapie in der Neurologie. 4. Auflage Stuttgart:<br />

Thieme, 2008:476-484.<br />

92<br />

b) Sozialpädiatrischen Zentrums am<br />

Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />

Jugendmedizin<br />

Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Muskelzentrum:<br />

PD Dr. med. Ulrike Schara, leitende<br />

Ärztin Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />

Kontakt/Terminvergabe: Sekretariat des<br />

Sozialpädiatrischen Zentrums<br />

Tel.: 0201/723-2176, Fax: 0201/723-2333<br />

Im Rahmen des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />

am Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin finden täglich von<br />

Montag bis Donnerstag neuromuskuläre<br />

Sprechstunden statt. Diese sind grundsätzlich<br />

als interdisziplinäre Sprechstunden<br />

konzipiert. Neben Mitbeurteilungen<br />

durch Kinderkardiologen und – pulmologen<br />

finden an ausgesuchten Terminen<br />

auch Paralellvorstellungen und Besprechungen<br />

mit neuromuskulär spezialisierten<br />

Orthopäden statt. Der klinische, diagnostische<br />

und wissenschaftliche Schwerpunkt<br />

umfasst alle genetischen und erworbenen<br />

neuromuskulären Erkrankungen des Kindes<br />

und Jugendlichen, wobei besondere<br />

Spezialisierungen <strong>für</strong> kongenitale Myopathien,<br />

Muskeldystrophien und kongenitale<br />

myasthene Syndrome zu nennen sind. Zusätzlich<br />

betreibt die Abteilung ein neuromuskulär-molekulargenetisches<br />

Labor, in<br />

dem Muskelbiopsien direkt morphologisch,<br />

immunzytochemisch und molekular<br />

untersucht werden. Darüber hinaus besteht<br />

ein Schwerpunkt der Abteilung in der<br />

Einleitung und Überwachung nicht-invasiver<br />

Beatmung bei Muskelkrankheiten. Derzeit<br />

werden 130 Patienten ambulant und<br />

stationär betreut, die eine kontinuierliche<br />

oder nächtliche nicht-invasive Beatmung<br />

nutzen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik des Universitätsklinikums<br />

Essen werden genetische Klassifi-


zierungen der Erkrankungen durchgeführt<br />

und wird, wenn möglich, eine spezifische<br />

Pränataldiagnostik angeboten.<br />

Weitere nationale Kooperationen finden im<br />

Rahmen des Muskelzentrums Nordrhein<br />

und des Muskeldystrophie-Netzwerkes<br />

statt; eine internationale Zusammenarbeit<br />

mit anderen Institutionen und Laboratorien<br />

erfolgt in Abhängigkeit der klinischen<br />

und/oder wissenschaftlichen Fragestellungen.<br />

4. b) Literatur:<br />

Schara U, Christen HJ, Durmus H, Hietala M,<br />

Krabetz K, Rodolico C, Schreiber G, Topaloglu<br />

H, Talim B, Voss W, Pihko H, Abicht A, Müller<br />

JS, Lochmüller H. Long-term follow-up in patients<br />

with congenital myasthenic syndrome<br />

due to CHATmutations. Eur J Paediatr Neurol<br />

2010;14:326-333.<br />

Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B, Wilichowski<br />

E, Stettner G, Bernert G, Weiss S,<br />

Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber W, Thiele<br />

S, Grieben U, von der Hagen M, Lütschg J,<br />

Ihorst G, Korinthenberg R. Treatment of Duchenne<br />

Muscular Dystrophy with Cyclosporine<br />

A – a Randomized, Double-blind, Placebo-controlled<br />

Multicentre Trial. Lancet Neurology 2010.<br />

Lutz S, Schara U. Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter. Leading Opinions<br />

Neurologie & Psychiatrie 2010;3.<br />

Lutz S, Schara U. Myotone Dystrophie im Kindesalter.<br />

Patientenratgeber myotone Dystrophien.<br />

2010 <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>.<br />

Schara U. Kongenitale myasthene Syndrome.<br />

Klinik, Elektrophysiologie und Therapie. DMG-<br />

Aktuell 2010;3.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

5. Köln<br />

a) Neurologie<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie der Uniklinik Köln<br />

Direktor der Klinik: Prof. Dr. G.R. Fink<br />

Ansprechpartner des Muskelzentrums:<br />

Prof. Dr. W.F. Haupt<br />

Im Jahre 2010 wurde die neuromuskläre<br />

Sprechstunde entsprechend dem großem<br />

Bedarf erweitert. Die Abrechnung nach §<br />

116 b SGB V lässt hoffen, dass zumindest<br />

eine kostendeckende Finanzierung möglich<br />

sein wird. Es wurden etwa 350 Patienten<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

versorgt. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt nach wie vor im Bereich der Myasthenia<br />

gravis, der Polyneuropathien und der<br />

Motoneuronerkrankungen.<br />

Das EMG-Labor der Klink ist Referenzlabor<br />

<strong>für</strong> neurophysiologische Untersuchungen<br />

des peripheren Nervensystems sowie<br />

<strong>für</strong> evozierte Potentiale. Im Jahre 2010<br />

wurde zum 25. Mal der Kölner Elektrodiagnostik-Seminar<br />

abgehalten.<br />

In der Therapieambulanz der Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie werden in zunehmender Zahl<br />

ambulante immunsuppressive Therapien<br />

bei neuromusklären Erkrankungen durchgeführt.<br />

5. a) Literatur:<br />

Galldiks N, Pauls KA, Fink GR, Haupt W. Traction<br />

lesions of the brachial plexus in bodyflying. J<br />

Neurol 2010;257: 851-852.<br />

b) Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde der<br />

Uniklinik Köln<br />

Ansprechpartner des Muskelzentrums:<br />

Oberarzt Dr. P. Herkenrath und PD Dr.<br />

Jürgen-Christoph von Kleist-Retzow<br />

Tel.: 0221/478-5900<br />

Die Universitätskinderklinik Köln hat im<br />

Jahr 2010 an einer internationalen Multi-<br />

93


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

center-Medikamentenstudie <strong>für</strong> Patienten<br />

mit spinaler Muskelatrophie Typ 1 (Carni-<br />

Val I) teilgenommen. Des Weiteren beteiligen<br />

wir uns seit 2009 am horizontalen<br />

Netzwerk der durch das BMBF geförderten<br />

MitoNet-Studie, in der klinische Daten<br />

von Erwachsenen und Kindern mit mitochondrialen<br />

Atmungsketten deutschlandweit<br />

zusammengeführt werden. Krankheitsverläufe<br />

und auch die zentrale Sammlung<br />

von Bioproben können und sollen als<br />

Ausgangspunkt <strong>für</strong> übergreifende Grundlagenstudien<br />

zu dieser klinisch sehr variablen<br />

Krankheitsgruppe zur Verfügung stehen.<br />

5. b) Literatur:<br />

Hoefs SJ, Skjeldal OH, Rodenburg RJ, Nedregaard<br />

B, van Kaauwen EP, Spiekerkötter U, von<br />

Kleist-Retzow JC, Smeitink JA, Nijtmans LG,<br />

van den Heuvel LP. Novel mutations in the<br />

NDUFS1 gene cause low residual activities in<br />

human complex I deficiencies. Mol Genet Metab<br />

2010;100(3):251-6.<br />

Kornblum C, Lutterbey GG, Czermin B, Reimann<br />

J, von Kleist-Retzow JC, Jurkat-Rott K,<br />

Wattjes MP. Whole-body high-field MRI shows<br />

no skeletal muscle degeneration in young patients<br />

with recessive myotonia congenita. Acta<br />

Neurol Scand 2010;121(2):131-5.<br />

c) Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

Klinikum der Uniklinik Köln<br />

Direktorin: Prof. Dr. Martina Deckert<br />

Ansprechpartnerin: Dr. Anna Brunn, Tel.:<br />

0221/478-97249, Fax: 0221/478-7237,<br />

E-Mail: anna.brunn@uni-koeln.de<br />

Diagnostik: 2010 wurden ca. 400 Biopsien<br />

untersucht, die aus einem überregionalen<br />

Einzugsgebiet stammen. Vorwiegend wurden<br />

Muskelbiopsien übersandt (ca. 250).<br />

Darüber hinaus wurden Nervenbiopsien<br />

bei unklaren Neuropathien (ca. 132), Hautbiopsien<br />

mit der Frage nach einer small fi-<br />

94<br />

bre neuropathy (ca. 16) und Darmbiopsien<br />

mit unklaren Störungen der autonomen Innervation<br />

(2) untersucht. Routinemäßig<br />

werden Schnellschnittuntersuchungen,<br />

histochemische, enzymhistochemische<br />

und immunhistochemische Methoden angewandt.<br />

Zudem wird das kunststoffeingebette<br />

Material in Semidünnschnitt-Technik<br />

untersucht.<br />

Es besteht ein enger Kontakt zu den Kollegen<br />

der einsendenden Kliniken, mit denen<br />

Fortbildungsveranstaltungen und Fallkonferenzen<br />

durchgeführt werden.<br />

Dr. Brunn wird auch als Dozentin zu Fortbildungsveranstaltungen<br />

der Einsender<br />

eingeladen und referiert hier insbesondere<br />

zu Themen inflammatorischer Neuro- und<br />

Myopathien sowie gastro-intestinaler Motilitätsstörungen<br />

aufgrund einer gestörten<br />

Innervation.<br />

Der wissenschaftliche Schwerpunkt der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie liegt in der<br />

Neuroimmunologie. Die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

beschäftigen sich mit Fragestellungen<br />

zur Pathogenese autoimmunmediierter<br />

Erkrankungen des peripheren<br />

Nervensystems sowie Mechanismen der<br />

immunologischen Toleranz im Zentralnervensystem,<br />

zentralnervösen Infektionen,<br />

vor allem der murinen Toxoplasma-Encephalitis<br />

und der Listeria monocytogenes-<br />

Meningoencephalitis, sowie primären malignen<br />

Non-Hodgkin-Lymphomen des<br />

Zentralnervensystems.<br />

5. c) Literatur:<br />

Brunn A, Utermöhlen O, Sánchez-Ruiz M, Montesinos-Rongen<br />

M, Blau T, Schlüter D, Deckert<br />

M. Dual role of B cells with accelerated onset<br />

but reduced disease activity in P0 106-125 -<br />

induced experimental autoimmune neuritis of<br />

IgH 0/0 mice. Acta Neuropathol 2010;120(5):667-<br />

681.


e) Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Uniklinik<br />

Köln<br />

Direktorin: Prof. Dr. Brunhilde Wirth<br />

Kontakt: Prof. Dr. Brunhilde Wirth<br />

(0221/478-86464), Dr.med. Raoul Heller<br />

(-86832),<br />

Dr. Anne Baasner (-86826), Dr. Jutta<br />

Becker (-86835), Dr. Eric Hahnen<br />

(-86825), Dr.med. Julia Schreml (-86612)<br />

E-Mail: vorname.name@uk-koeln.de<br />

Diagnostik<br />

(www.uk-koeln.de/humangenetik)<br />

• Spinale Muskelatrophien (SMA Typ I-<br />

IV): SMN1-Gen (alle Mutationsarten<br />

inkl. Punktmutationen); Bestimmung<br />

der SMN1-/SMN2-Kopienzahl mittels<br />

MLPA-Analyse<br />

• Spinale Muskelatrophie mit respiratorischer<br />

Insuffizienz (SMARD1 = DSMA1<br />

= HMN6): IGHMBP2-Sequenzierung<br />

• X-chromosomale spinale Muskelatrophie<br />

(XL-SMA): UBE1-Sequenzierung<br />

• Autosomal-rezessive Pontocerebelläre<br />

Hyoplasie (PCH2 und PCH4): TSEN54-,<br />

TSEN2-, TSEN34-Sequenzierung<br />

• Amyotrophe Lateralsklerose (ALS1 und<br />

ALS2): SOD1-,ALS2-, VABP-Sequenzierung<br />

• Distale Arthrogryposen (DA1, DA2 =<br />

Freeman-Sheldon, DA7): TPM2-,<br />

TNNI2-, TNNT3-, MYH3-, MYH8-Sequenzierung,<br />

bei familiären Fällen auch<br />

Kopplungsanalyse<br />

• Kongenitale Myopathien (NEM3, NEM4,<br />

CFTD): ACTA1, TPM2, SEPN1-Sequenzierung<br />

• Kongenitale Myasthenien (CMS) /<br />

Arthrogryposis multiplex congenita<br />

(AMC) : RAPSN-, CHRNA1-, CHRNB1-,<br />

CHRND-, CHNRE-, CHRNG-Sequenzierung,<br />

bei familiären Fällen auch<br />

Kopplungsanalyse<br />

Patientenbetreuung/Klinische Forschung<br />

Sowohl <strong>für</strong> SMA als auch <strong>für</strong> AMC beraten<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

wir weiterhin auch überregional und international<br />

die betroffenen Familien und ärztlichen<br />

Kollegen.<br />

Entscheidende Impulse zur intensivierten<br />

Betreuung von SMA-Patienten in Köln haben<br />

sich aus der Teilnahme unseres Institutes<br />

an der ersten internationalen Therapiestudie<br />

mit Valproat/L-Carnitin bei SMAI<br />

Patienten (CARNIVAL Type I; NCT0066<br />

1453) ergeben. Zum festen interdisziplinären<br />

Team gehören neben der Humangenetik<br />

(Prof. Wirth, Dr. Heller, Dr. Schreml) und<br />

Neuropädiatrie (Drs. von Kleist-Retzow<br />

und Herkenrath) mittlerweile speziell auf<br />

SMA geschulte Mitarbeiter aus der Physiotherapie,<br />

Diätberatung, und dem klinischen<br />

Studienzentrum des Uniklinikums<br />

Köln. Die Teilnahme an der multizentrischen<br />

klinischen Studie wurde <strong>für</strong> Köln als<br />

das europäische Zentrum von der Initiative<br />

„Eine Therapie <strong>für</strong> SMA“ finanziert. Mit Ergebnissen<br />

wird im Frühjahr/Sommer 2011<br />

gerechnet. Außerdem werden Familien mit<br />

SMA-Patienten, die sich an uns wenden,<br />

über aktuelle oder geplante therapeutische/klinische<br />

Studien informiert und ggf.<br />

in direkten Kontakt mit dem Studienteam<br />

gebracht. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist die Studie<br />

zur Verträglichkeit und Wirksamkeit eines<br />

Ganzkörper-Vibrationstrainings auf einem<br />

Galileo ® -Gerät <strong>für</strong> SMA III Patienten zwischen<br />

fünf und 18 Jahren u.a. an der Universitätskinderklinik<br />

Köln.<br />

Grundlagenforschung<br />

Unsere Arbeitsgruppe hatte im Jahr 2006<br />

nachgewiesen, dass SAHA, wie Valproat<br />

ein Wirkstoff aus der Gruppe der Histondeacetylase<br />

Hemmer, im Reagenzglas (in<br />

vitro/ex vivo) die SMN-RNA und -Eiweißspiegel<br />

hochreguliert. Konsequenterweise<br />

wurde nun der Effekt von SAHA im lebenden<br />

Organismus auf die Überlebensfähigkeit<br />

untersucht. Wir konnten in zwei un -<br />

abhängigen SMA-Mausstämmen sowohl<br />

eine verbesserte Überlebensfähigkeit als<br />

95


Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />

auch eine verbesserte motorische Funktion<br />

bei den überlebenden Mäusen eindrucksvoll<br />

nachweisen (1). Neben der Forschung<br />

an potentiellen Wirkstoffen zur Behandlung<br />

von SMA bemühen wir uns<br />

weiterhin um ein besseres Verständnis der<br />

molekularen Pathomechanismen bei SMA.<br />

Aus einer anderen Versuchsreihe in unserem<br />

Labor ergab sich, dass das Eiweiß<br />

SRFS10 (auch Htra2-beta1 genannt), <strong>für</strong><br />

welches bisher eine zentrale Rolle beim<br />

Ablesen der SMN-Gene angenommen<br />

wurde (sog. splicing-Faktor), zumindest im<br />

SMA-Mausmodell <strong>für</strong> das Überleben zwar<br />

unentbehrlich ist, jedoch diese Wirkung<br />

überraschenderweise nicht über eine Beeinflussung<br />

des SMN-splicings entfaltet<br />

(2).<br />

Insgesamt ist die Vernetzung von Patientenbetreuung,<br />

humangenetischer Diagnostik,<br />

klinischer und Grundlagenforschung<br />

eine erfolgreiche Strategie am Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik, die in enger<br />

Zusammenarbeit mit den betroffenen Familien<br />

und Patientenverbänden weitergeführt<br />

werden wird.<br />

5. e) Zitierte Literatur:<br />

Riessland M, Ackermann B, Förster A, Jakubik<br />

M, Hauke J, Garbes L, Fritzsche I, Mende Y,<br />

Blumcke I, Hahnen E, Wirth B. SAHA ameliorates<br />

the SMA phenotype in two mouse models<br />

for spinal muscular atrophy 2010;19:1492-506.<br />

Mende Y., Jakubik M, Riessland M, Schoenen F,<br />

Rossbach K, Kleinridders A, Köhler C, Buch T,<br />

Wirth B. Deficiency of the splicing factor Sfrs10<br />

results in early embryonic lethality in mice and<br />

has no impact on full-length SMN/Smn splicing.<br />

Hum Mol Genet 2010;19:2154-67.<br />

96<br />

f) Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

der Uniklinik Köln<br />

Direktor: Prof. Dr. P. Eysel<br />

Ansprechpartner: Dr. R. Sobottke,<br />

Tel.: 0221/478-4616<br />

Terminvereinbarung über das Service -<br />

center: 0221/478-88664<br />

Im Rahmen der Skoliosesprechstunde<br />

werden Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />

Skoliosen untersucht und behandelt.<br />

6. Wuppertal<br />

Direktor: Prof. Dr. Stefan Isenmann<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />

Zentrum: PD Dr. Carl-Albrecht Haensch<br />

E-Mail: carl-albrecht.haensch@helioskliniken.de<br />

Kooperierende Kliniken und Institute:<br />

• Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde, Helios<br />

Klinikum Wuppertal<br />

• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />

Heinrich-Heine Universität Düsseldorf<br />

• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der RWTH<br />

Aachen<br />

• Medizinische Klinik/Abteilung Rheumatologie,<br />

St. Josef Krankenhaus,<br />

Wuppertal<br />

• Institut <strong>für</strong> Praenatale Medizin und<br />

Humangenetik Wuppertal<br />

• HELIOS-Schlaflabor Wuppertal<br />

Bewährtes und Neues<br />

Die neuromuskuläre Sprechstunde wird<br />

weiterhin regelmäßig angeboten (Terminvereinbarung<br />

unter 0202/896-2641; Frau<br />

Jandt-Scheler). Zusätzlich besteht eine<br />

ambulante KV-Ermächtigung auch <strong>für</strong><br />

Patienten mit Myalgien (Oberarzt PD Dr.<br />

Haensch). Es wurden im Jahr 2010 über<br />

100 Muskelbiopsien durchgeführt. In der<br />

Botulinumtoxinambulanz (Oberarzt Dr.<br />

Hennen) werden rund 300 Patienten im


Jahr behandelt. Das HELIOS-Schlaflabor<br />

Wuppertal (Tel.: 0202/896-2647) bietet alle<br />

Möglichkeiten der nicht-invasiven Beatmungstherapie<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

mit Weiterbildungsermächtigung<br />

<strong>für</strong> die Schlafmedizin. Die neurophysiologische<br />

Abteilung ist anerkannte<br />

Ausbildungsstätte der DGKN <strong>für</strong> die Elektromyografie<br />

und evozierte Potenziale mit<br />

allein über 1.000 EMG-Untersuchungen<br />

pro Jahr.<br />

Am Lehrstuhl <strong>für</strong> Neurologie der Universität<br />

Witten/Herdecke wird in der Ausbildung<br />

von Anfang an auf eine starke Praxisorientierung<br />

geachtet. Begleitet wird<br />

das patientennahe und problemorientierte<br />

Lernen der Studenten durch Seminare und<br />

Vorlesungen auch zu neuromuskulären<br />

Themen durch die Dozenten der Klinik.<br />

6. Publikationen mit neuromuskulärem<br />

Bezug:<br />

Haensch CA, Wehe J, Jigalin A , Isenmann S.<br />

Gastroparesis in myotonic dystrophy 1. Clin Auton<br />

Res; DOI: 10.1007/s10286-010-0097-z.<br />

Fischer M, Kempkes U, Haage P, Isenmann S.<br />

Recurrent Orbital Myositis Mimicking Sixth Nerve<br />

Palsy: Diagnosis with MR Imaging. AJNR Am<br />

J Neuroradiol 2010;31(2):275-6.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

97


Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />

Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. A. Engelhardt<br />

Neurologische Klinik<br />

Evangelisches Krankenhaus Oldenburg<br />

Zum Neuromuskulären Zentrum Nordwest<br />

gehören die Standorte Oldenburg, Bremen,<br />

Westerstede, Sanderbusch und<br />

Rotenburg (Wümme). Ambulante Untersuchungen<br />

und Beratungen im Muskelzentrum<br />

finden innerhalb der Ermächtigungsambulanz<br />

der jeweiligen Chefärzte der<br />

Neurologie statt. In Rotenburg werden<br />

Muskelpatienten im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

betreut (Kontakt: siehe Anhang).<br />

Neue Versorgungsmodelle innerhalb<br />

des § 116b wurden bei den Landesregierungen<br />

beantragt. Ein Bedarf ist im<br />

Nordwesten auf jeden Fall gegeben.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Oldenburg<br />

jedoch unverändert in der Diagnostik<br />

und Therapie immunologisch bedingter<br />

neuromuskulärer Erkrankungen.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Rheumazentrum<br />

am Ev. Krankenhaus ist gut. Das<br />

Muskelzentrum Nordwest beteiligte sich<br />

2010 an dem Forschungsprojekt „Servcare_ALS“)<br />

der Universität Augsburg (Dr.<br />

Stöger).<br />

Ein wesentlicher Teil der Arbeit im Muskelzentrum<br />

liegt in der Sozialberatung (Frau<br />

Hylla). Überwiegend werden Informationsund<br />

psychosoziale Entlastungsgespräche<br />

geführt, die auch <strong>für</strong> Angehörige große Bedeutung<br />

haben. Individuelle Hilfsangebote<br />

werden aufgezeigt, damit trotz krankheitsbedingter<br />

Einschränkungen neue Zukunftsperspektiven<br />

entwickelt werden<br />

können. Kontaktaufnahmen mit Leistungserbringern<br />

und Kostenträgern, Reha-An-<br />

98<br />

träge und Hilfsmittelberatung sind die<br />

wichtigsten Inhalte. Ablehnungen seitens<br />

der Kostenträger sind nach wie vor häufig.<br />

Im Berichtszeitraum wurden 98 Beratungsgespräche<br />

durchgeführt. Die Diagnosenverteilung<br />

zeigt unverändert einen<br />

besonders hohen Anteil an ALS-Patienten<br />

(29 Prozent). Ärztlicherseits wurden wiederum<br />

Widersprüche gegen MDK-Gutachten<br />

eingelegt, die die stationäre Abklärung<br />

und Behandlung von <strong>Muskelkranke</strong>n ablehnten.<br />

Die vierteljährlichen Fallkonferenzen der<br />

beteiligten Kliniken wurden weiterhin<br />

durchgeführt. Herr Schulz als Landesgruppenleiter<br />

Niedersachsen ist bei diesen<br />

Treffen stets anwesend.<br />

Der Landesverband der <strong>DGM</strong> Bremen-<br />

Niedersachsen feierte 2010 sein 30-jähriges<br />

Jubiläum. In diesem Zusammenhang<br />

fanden mehrere gut besuchte Veranstaltungen<br />

statt. Hervorzuheben ist die ALS-<br />

Fachtagung in Syke mit Vorträgen von<br />

sechs Fachärzten, Sozialberatung und Informationen<br />

über Heil- und Hilfsmittelversorgung.<br />

Die Veranstaltung wurde von 170<br />

Teilnehmern besucht.


Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. D. Claus<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Klinische<br />

Neurophysiologie<br />

Klinikum Darmstadt<br />

Forschungsaktivitäten:<br />

Dr. Schrank, Wiesbaden: Pioglitazon-<br />

Studie zur Behandlung der ALS.<br />

Fortbildungsveranstaltungen:<br />

Neben dem jährlichen Treffen der hessischen<br />

Muskelzentren fanden an allen<br />

Standorten Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Ärzte und Informationsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Betroffene statt.<br />

Vorträge bei Selbsthilfegruppen werden<br />

durch Mitglieder des Zentrums regelmäßig<br />

gehalten.<br />

An den gemeinsamen Sitzungen des Zentrums<br />

nehmen Vertreter der <strong>DGM</strong> teil.<br />

Betreuungsstrukturen:<br />

Neuromuskuläre Spezialambulanzen werden<br />

in allen Kliniken des Zentrums angeboten.<br />

Für spezielle Fragestellungen wird<br />

an die einzelnen Abteilungen verwiesen.<br />

Selbsthilfeaktivitäten:<br />

Dr. J. Seeger ist Mitglied im pädiatrischen<br />

Beraterkreis im Kindernetzwerk e.V.<br />

Neue Kontaktgruppe in Darmstadt unter<br />

der Koordination von G. Büttner.<br />

Kontaktgruppen in Marburg<br />

(Herr Schwerdtfeger).<br />

Muskelstammtisch in Kassel<br />

(Herr Germandi und Herr Eckhardt)<br />

sowie in Frankfurt (Frau Sauerhöfer).<br />

In Bad Sooden-Allendorf hat sich eine<br />

ALS-Gruppe gebildet. Sie wird von Dr.<br />

Schröter von der Klinik Hoher Meißner und<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

von Herrn Germandi oder von Frau Haberland<br />

durch die <strong>DGM</strong> unterstützt.<br />

In Wiesbaden ist Dr. Schrank mit dem<br />

ALS-Gesprächskreis aktiv.<br />

Die Landesgruppentreffen werden nicht<br />

mehr zentral in Friedberg, sondern einmal<br />

jährlich im nördlichen und einmal im südlichen<br />

Hessen angeboten. Damit soll auf die<br />

eingeschränkte Mobilität der Teilnehmer<br />

Rücksicht genommen werden.<br />

Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />

Vorsitzender des Landesverbandes:<br />

Karsten Eckardt<br />

Am Donarbrunnen 59a<br />

34134 Kassel<br />

Tel.: 0561/282970<br />

E-Mail: karsten.eckardt@dgm.org<br />

Diagnostische und therapeutische<br />

Möglichkeiten:<br />

Die histopathologische Beurteilung von<br />

Muskel- und Nervenbiopsaten findet im<br />

Neuromuskulären<br />

Labor des Neurologischen Instituts (Edinger-Institut)<br />

der Universität Frankfurt, welches<br />

von PD Dr. med. D. S. Tews geleitet<br />

wird, statt. Im Rahmen der üblichen histologischen,<br />

histochemischen und enzymhistochemischen<br />

Routinepräparationen<br />

werden auch spezielle immunhistochemische<br />

Untersuchungsschemata <strong>für</strong> Muskeldystrophien,<br />

Strukturmyopathien, metabo -<br />

lische und mitochondriale Myopathien<br />

sowie entzündliche Myopathien durchgeführt.<br />

Bei entsprechenden Fragenstellungen<br />

werden elektronenmikroskopische<br />

Untersuchungen angeschlossen. Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> diagnostische Fragen<br />

sind PD Dr. med. D. S. Tews sowie PD<br />

Dr. K. Müller.<br />

99


Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />

Anleitungen zu Gewebeentnahmen und<br />

-asservierungen können unter www.kgu.<br />

de/ni abgerufen werden.<br />

Publikationen aus dem Zentrum:<br />

Claus D. Botulismus. Klin Neurophysiol<br />

2009;40:163-169.<br />

Claus D. Diabetische neuropathische Kachexie.<br />

Klin Neurophys 2009;40:272-273.<br />

Schepelmann K, Winter Y, Spottke AE, Claus D,<br />

Grothe C, Schroder R, Heuss D, Vielhaber S,<br />

Mylius V, Kiefer R, Schrank B, Oertel WH, Dodel<br />

R. Socioeconomic burden of amyotrophic lateral<br />

sclerosis, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol 2010;<br />

257:15-23.<br />

Schoser B, Jacob S, Hilton-Jones D, Muller-Felber<br />

W, Kubisch C, Claus D, Goebel HH, Vita G,<br />

Vincent A, Toscano A, Bergh PV. Immune-mediated<br />

rippling muscle disease with myasthenia<br />

gravis: A report of seven patients with long-term<br />

follow-up in two. Neuromuscul Disord 2009;<br />

19:223-228.<br />

Seeger J, Schrank B, Pyle A, Stucka R, Lörcher<br />

U, Müller-Ziermann S, Abicht A, Czermin B, Holinski-Feder<br />

E, Lochmüller H, Horvath R. Clinical<br />

and neuropathological findings in patients with<br />

TACO1 mutations. Neuromuscul Disord 2010;<br />

20(11):720-4.<br />

Winter Y, Schepelmann K, Spottke AE, Claus D,<br />

Grothe C, Schroder R, et al. Health-related quality<br />

of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />

muscular dystrophy. J Neurol<br />

2010;257:1473-1481.<br />

100


Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Neckar<br />

Leiter:<br />

PD Dr. med. F. Ebinger<br />

Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

Universitätsklinik Heidelberg<br />

Sprecher:<br />

Dr. med. C. Blahak<br />

Neurologische Klinik<br />

Universitätsmedizin Mannheim<br />

Dr. med. J. Wolf<br />

Neurologische Klinik<br />

Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />

Veränderungen<br />

Im Juni 2010 hat sich die Neurologische<br />

Klinik des Städtischen Klinikums Karlsruhe<br />

dem bestehenden Muskelzentrum Heidelberg<br />

– Mannheim – Ludwigshafen angeschlossen.<br />

Im Rahmen der Erweiterung<br />

wurde der Name des Neuromuskulären<br />

Zentrums in Neuromuskuläres Zentrum<br />

Rhein-Neckar geändert.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Im vergangenen Jahr fanden zwei neuromuskuläre<br />

Konferenzen zusammen mit<br />

Prof. Dr. med. C. Sommer und Dr. med. H.<br />

Müller (Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsmedizin<br />

Mainz) statt. Am 10. Februar<br />

2010 in Mannheim und am 21. Juli<br />

2010 in Heidelberg wurden ausführlich<br />

schwierige Fälle mit allen interessierten<br />

und beteiligten Kollegen des Muskelzentrums<br />

diskutiert.<br />

Auch der 2006 gegründete Expertenkreis<br />

Mitochondriale Medizin Rhein-Neckar traf<br />

sich in vierteljährlichem Rhythmus koordiniert<br />

durch Prof. Dr. med. Matthias Bauer<br />

und Dr. Bert Obermaier-Kusser in Ludwigshafen.<br />

Dabei wurden sowohl wissenschaftliche<br />

Kooperationsprojekte als auch<br />

klinische Fälle diskutiert. Regelmäßige<br />

Fortbildungen im Rahmen der Treffen ergänzen<br />

das Spektrum des Expertenkreises,<br />

der sich aus Mitgliedern des NMZ sowie<br />

weiteren regionalen und überregionalen<br />

Kooperationspartnern zusammensetzt.<br />

Am 24. Februar 2010 fand darüber hinaus<br />

eine ärztliche Fortbildungsveranstaltung<br />

zum Thema „Amyotrophe Lateralsklerose“<br />

im Klinikum Ludwigshafen statt.<br />

Wissenschaftliche Arbeiten<br />

Rheinland-pfälzisches ALS-Register: Im<br />

Oktober 2009 begann die Patientenerfassung<br />

des rheinland-pfälzischen ALS-Registers<br />

unter der Leitung der Neurologischen<br />

Klinik des Klinikums Ludwigshafen.<br />

Das rheinland-pfälzische ALS-Register ist<br />

ein bevölkerungsbasiertes Register, welches<br />

durch eine enge Kooperation der stationären<br />

und ambulanten Versorgungseinrichtungen<br />

in Rheinland-Pfalz und den<br />

umliegenden Bundesländern alle rheinland-pfälzischen<br />

Patienten, bei denen<br />

erstmals eine ALS diagnostiziert wurde,<br />

systematisch erfasst. Zur Erhebung des<br />

Krankheitsverlaufs und der Letalität erfolgen<br />

halbjährliche Nachuntersuchungen.<br />

Das Ziel ist, epidemiologische Daten zur<br />

Inzidenz, regionalen Verteilung, Klinik, zum<br />

Verlauf und zur Prognose der ALS in der<br />

rheinland-pfälzischen Bevölkerung zu erlangen.<br />

Zusätzlich werden Lebensstil-,<br />

Umwelt- und sozioökonomische Faktoren<br />

erfasst, um Risiko- und Prognosefaktoren<br />

zu identifizieren. Informationen zum Register:<br />

Dr. Joachim Wolf, Neurologische Klinik,<br />

Klinikum der Stadt Ludwigshafen, Tel.:<br />

0621/503-42580.<br />

101


Neuromuskuläres Zentrum Rhein Neckar<br />

Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> im<br />

Universitätsklinikum Mannheim<br />

Das seit April 2006 bestehende Sozialberatungsangebot<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Muskelkrankheiten,<br />

welches durch Mittel der<br />

Dietmar-Hopp-Stiftung finanziert wurde<br />

und dem Engagement von Familie Regina<br />

und Erich Müller aus dem <strong>DGM</strong>-Landesvorstand<br />

Baden-Württemberg zu verdanken<br />

ist, wird von Patientinnen und Patienten<br />

des Neuromuskulären Zentrums<br />

Mannheim – Heidelberg – Ludwigshafen in<br />

weiter steigendem Umfang sehr gut angenommen.<br />

Im Jahr 2010 wurden fast 500<br />

Beratungen durch Frau Christina Reiß<br />

durchgeführt. Die Schwerpunkte reichen<br />

von Informationen über die Erkrankung,<br />

insbesondere nach Diagnosestellung, die<br />

Vermittlung an andere Betroffene zum<br />

Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung,<br />

beispielsweise in den örtlichen<br />

Gesprächskreis der <strong>DGM</strong>, bis hin zur Unterstützung<br />

bei sozialrechtlichen Angelegenheiten.<br />

Fortgeführt wurde auch der Gesprächskreis<br />

<strong>für</strong> ALS-Patientinnen und Patienten<br />

sowie deren Angehörige, der sich bei stetig<br />

wachsender Beteiligung regelmäßig in<br />

Heidelberg trifft.<br />

Frau Reiß ist Dienstag nachmittags von<br />

13.00 bis 18.00 Uhr sowie Freitag vormittags<br />

von 09.00 bis 13.00 Uhr in der Neurologischen<br />

Ambulanz (Haus 13, Ebene 3,<br />

Zimmer 1) anwesend, es empfiehlt sich<br />

eine Terminvereinbarung unter Tel.: 0621/<br />

383-2918 oder unter christina.reiss@ dgm.<br />

org.<br />

Selbsthilfeaktivitäten<br />

Die Kontakte zur Landesgruppe Baden-<br />

Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden<br />

auch in diesem Jahr gepflegt.<br />

Am 20. November 2010 fand in Mannheim<br />

ein ALS-Patienten-Tag statt. In mehreren<br />

Vorträgen verschiedener Mitarbeiter des<br />

Neuromuskulären Zentrums wurden unter-<br />

102<br />

schiedliche Aspekte der Erkrankung, unter<br />

anderem aktuelle therapeutische Entwicklungen,<br />

Beatmungsmedizin, Ernährungsberatung,<br />

Physiotherapie, Sozialberatung<br />

und palliativmedizinische Themen diskutiert.<br />

Die Veranstaltung war mit einer Teilnahme<br />

von mehr als 50 Betroffenen und<br />

Angehörigen sehr gut besucht.<br />

Literatur:<br />

Wolf J, Bergner R, Mutallib S, Buggle F, Grau<br />

AJ. Neurologic complications of Churg-Strauss<br />

syndrome - a prospective monocentric study.<br />

Eur J Neurol 2010;17(4):582-8.<br />

Jacobi C, Ruscheweyh R, Vorgerd M, Weber<br />

MA, Storch-Hagenlocher B, Meinck HM. Rippling<br />

muscle disease: Variable phenotype in a family<br />

with five afflicted members. Muscle Nerve<br />

2010;41:128-132.<br />

Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H,<br />

Ebinger F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K,<br />

Unalp A, Ozer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S,<br />

Muntoni F, Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin<br />

mutations in non-Japanese patients with<br />

congenital muscular dystrophy: Less severe<br />

mutations predominate in patients with a non-<br />

Walker-Warburg phenotype. Neuromuscul Disord<br />

2010 (epub ahead of print).


Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />

Leiter und Sprecher:<br />

Prof. Dr. M. Vorgerd<br />

Leitender Oberarzt der Neurologischen<br />

Klinik<br />

Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

Kooperierende Kliniken und Institute:<br />

Kliniken der Ruhr-Universität Bochum:<br />

• Neurologische Universitätsklinik,<br />

Kliniken Bergmannsheil<br />

• Neurologische Universitätsklinik,<br />

St. Josef-Hospital<br />

• Humangenetik der Ruhr-Universität<br />

Bochum<br />

• Univ.-Kinderklinik, St. Josef-Hospital<br />

• Orthopädische Universitätsklinik,<br />

St. Josef-Hospital<br />

Duisburg:<br />

Neurologische Klinik, Ev. und Johanniter<br />

Klinikum Niederrhein<br />

Witten/Herdecke:<br />

Vestische Kinder- und Jugendklinik, Datteln,<br />

Universität Witten/Herdecke<br />

Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden<br />

Sprechstunden in den einzelnen oben angeführten<br />

Kliniken und Instituten erfolgt<br />

die umfassende klinisch-medizinische Betreuung<br />

von Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen.<br />

Grundlage bilden die Neuromuskulären<br />

Sprechstunden der Neurologischen Kli -<br />

niken Bergmannsheil und des St. Josef<br />

Hospitals (Kliniken der Ruhr-Universität<br />

Bochum) sowie der Niederrheinklinik in<br />

Duisburg. Darüber hinaus werden Spezialsprechstunden<br />

<strong>für</strong> hereditäre Neuropathien,<br />

<strong>für</strong> ALS und andere Motoneuroner-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

krankungen sowie <strong>für</strong> Patienten mit hereditärer<br />

Spinalparalyse angeboten.<br />

Kinder und Jugendliche werden in der Klinik<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin des St.<br />

Josef-Hospitals, Bochum sowie im Zentrum<br />

<strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />

und Sozialpädiatrie der Vestische<br />

Kinder- und Jugendklinik, Datteln betreut.<br />

Humangenetische Beratung wird in der<br />

Humangenetik der Ruhr-Universität Bochum<br />

durchgeführt.<br />

Kooperationen mit den Kliniken <strong>für</strong> Orthopädie,<br />

Endokrinologie, Kardiologie und<br />

Pneumologie an den einzelnen Standorten<br />

mit besonderer Ausrichtung auf Patienten<br />

mit Neuromuskulären Erkrankungen sind<br />

etabliert. In den Kliniken Bergmannsheil<br />

besteht darüber hinaus die Möglichkeit der<br />

Vorstellung der Patienten im Schlaflabor<br />

sowie bei speziellen Fragestellungen bei<br />

einem klinischen Ethikkomitee.<br />

Sprechstunden des Muskelzentrums<br />

Ruhrgebiet:<br />

1.) Sprechstunde <strong>für</strong> erwachsene<br />

Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />

An allen drei Standorten werden neuromuskuläre<br />

Sprechstunden mit der Zielsetzung<br />

einer Diagnosestellung oder -überprüfung,<br />

einer Therapieeinleitung oder<br />

-kontrolle sowie einer regelmäßigen klinischen<br />

Verlaufskontrolle und Beratung angeboten.<br />

Sie sollen in Zusammenarbeit mit<br />

den niedergelassenen Kollegen die ambulante<br />

Betreuung der Patienten optimieren<br />

und stationäre Aufnahmen vorbereiten<br />

bzw. nachbereiten. Darüber hinaus erleichtert<br />

die Anbindung der Patienten die<br />

Durchführung wissenschaftlicher Projekte<br />

und klinischer Studien. Das Spektrum der<br />

103


Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />

behandelten Erkrankun gen reicht von<br />

Neuropathien, Neuronopathien, Erkrankungen<br />

der Neuromuskulären Übertragung<br />

bis hin zu allen Formen der Myopathien<br />

(Stoffwechsel-, Strukturmyopathien,<br />

Myositiden, degenerative Myopathien und<br />

Myotonien sowie Kanalerkrankungen).<br />

Bergmannsheil:<br />

Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />

• Klinik und Pathogenese der erblichen<br />

und immunogenen Rippling-Muskel -<br />

erkrankung<br />

• Proteomanalysen humaner Skelettmuskelbiopsate<br />

myofibrillärer Myopathien<br />

• Phänotypisierung und molekulare<br />

Pathogenese der Filamin-C-assoziierten<br />

myofibrillären Myopathie<br />

St. Josef-Hospital:<br />

Klinisch-wissenschaftliche Schwerpunkte<br />

der Ambulanz sind<br />

• Myasthenia gravis und Lambert-Eaton<br />

myasthenes Syndrom (LEMS)<br />

• Myopathien<br />

• Myositiden<br />

• Myotone Dystrophie Typ 1 und 2<br />

• Hereditäre Neuropathien<br />

• Autoimmune Polyneuropathien<br />

• Läsionen peripherer Nerven<br />

Kooperationen:<br />

• Prof. J. Epplen, Humangenetik<br />

Ruhr- Universität Bochum<br />

PD Dr. C. Kornblum, Neurologische<br />

Universitätsklinik Bonn<br />

• Prof. A. Marx, Institut <strong>für</strong> Pathologie,<br />

Universität Heidelberg-Mannheim<br />

• Dr. Martina Minnerop, Forschungs<br />

zentrum Jülich<br />

• PD Dr. J. Schmidt, Abteilung Neuro -<br />

logie und IMSF, Universität Göttingen<br />

• PD Dr. B. Schoser, Friedrich-Baur-<br />

Institut, LMU München<br />

• Prof. Lubov Timchenko, Baylor College<br />

of Medicine, Houston, US<br />

104<br />

2.) Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

(Muskelsprechstunde):<br />

In der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

der Ruhr-Universität Bochum im St.<br />

Josef-Hospital finden regelmäßige, wöchentliche<br />

Muskelsprechstunden statt.<br />

Ca. 80 Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (Einzugsbereich:<br />

Bochum, Dortmund und Umgebung,<br />

nord-östliches Ruhrgebiet, angrenzendes<br />

Münsterland, Sauerland und Ost-Westfalen)<br />

befinden sich in ständiger ambulanter<br />

Betreuung (entsprechend der Häufigkeit:<br />

Patienten mit Dystrophinopathien, spinaler<br />

Muskelatrophie, Myasthenia gravis, hereditären<br />

Neuropathien etc., unklaren Kreatinkinase-Erhöhungen<br />

und anderen selteneren<br />

Diagnosen wie der malignen Hyperthermie).<br />

Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />

Neurophysiologie, Muskel-MRT mit<br />

spezialisiertem Radiologen-Team, Stoffwechseldiagnostik,<br />

Muskelbiopsie einschließlich<br />

„In-vitro-Kontrakturtest“ (bei<br />

Verdacht auf Maligne Hyperthermie) in enger<br />

Kooperation mit dem Muskellabor der<br />

Neurologischen Universitätsklinik „Bergmannsheil“,<br />

Bochum.<br />

Neben der ambulanten ärztlichen Betreuung<br />

durch Kinderärzte mit dem Schwerpunkt<br />

Neuropädiatrie werden folgende<br />

Leistungen in Kooperation angeboten:<br />

• Hilfsmittelberatung und Versorgung<br />

durch Orthopädietechnik mit Werkstatt<br />

• Physiotherapeutische Behandlung<br />

(Statuserhebung und Beratung)<br />

• Logopädische Diagnostik und Therapie<br />

(Schluckstörung)<br />

• Ambulante pneumologische und kardiologische<br />

Betreuung, Polysom no grafie,<br />

Ein leitung und Betreuung bei nichtinvasiver<br />

Beatmung<br />

• Gastroenterologische Betreuung (z.B.<br />

PEG-Anlage möglich), Ernährungsberatung


• Sozialberatung, Vermittlung psychologischer<br />

Anbindung in Heimatnähe<br />

Im Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />

und Sozialpädiatrie der<br />

Vestischen Kinder- und Jugendklinik in<br />

Datteln finden regelmäßige Sprechstunden<br />

<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (Dystrophinopathien,<br />

spinaler Muskelatrophie, here -<br />

ditären Neuropathien, mitochondrialen<br />

Myopathien, Myasthenia gravis etc.) statt.<br />

Die Hilfsmitttelberatung und Versorgung<br />

durch Neuropädiater, Orthopäden und Orthopädietechnik<br />

mit Sozialberatung erfolgt<br />

im Rahmen einer gemeinsamen neuro-orthopädischen<br />

Sprechstunde.<br />

Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />

Neurophysiologie (EMG, NLG, EP),<br />

Muskel-Sonografie und -MRT in Kooperation<br />

mit der Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische Radiologie<br />

und Stoffwechseldiagnostik sowie<br />

Muskelbiopsie, Lungenfunktionsdiagnostik,<br />

EKG, Langzeit-EKG, Echokardiografie,<br />

Schlaflabor und Pädaudiologische Abklärung<br />

in Kooperation mit entsprechenden<br />

Fachabteilungen etc.<br />

3.) Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe<br />

Lateralsklerose und andere Motoneuronerkrankungen<br />

einschließlich<br />

der Hereditären Spastischen<br />

Spinalparalyse (ALS-Sprechstunde)<br />

Seit 1999 wird in der Neurologischen Universitätsklinik<br />

Bergmannsheil in Bochum<br />

eine Sondersprechstunde <strong>für</strong> ALS und andere<br />

Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />

Im laufenden Jahr werden über 400<br />

Patienten (in der überwiegenden Mehrzahl<br />

mit einer ALS) betreut. Neben differenzialdiagnostischen<br />

Fragestellungen und der<br />

Überprüfung der Erstdiagnose standen die<br />

Optimierung der symptomatischen Therapie,<br />

die Beratung der Patienten und der<br />

Angehörigen und die palliativmedizinische<br />

Betreuung im Mittelpunkt der Tätigkeit.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Als etabliertes Studienzentrum konnten im<br />

letzten Jahr internationale Multicenter-Studien<br />

zur Therapie der ALS (ALS-GA 201,<br />

der Firma Teva ® , SIRONA, der Fa. Ono ® ,<br />

ALS-TAL 201, der Fa. Teva ® , GERP, initiiert<br />

am Universitätsklinikum Ulm) begonnen,<br />

bzw. durchgeführt werden. Weitere Therapiestudien<br />

sind <strong>für</strong> das Jahr 2011 geplant.<br />

Darüber hinaus bestehen Kontakte und<br />

Kooperationen mit den wichtigsten nationalen<br />

und einigen internationalen Zentren.<br />

Die Sprechstunde wird von Oberarzt Dr.<br />

Grehl geleitet, ärztliche Mitarbeiter sind Dr.<br />

P. Budde, Dr. A. Güttsches sowie M. Siebels.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer<br />

psychologischen Vorstellung bei M.<br />

Rupp, Dipl.-Psychologin.<br />

Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />

• Untersuchung von Depression und der<br />

Lebensqualität von Patienten mit ALS<br />

und deren Angehörigen<br />

• Aufbau einer Biobank <strong>für</strong> Patienten mit<br />

einer Amyotrophen Lateralsklerose<br />

• Einrichtung eines landesweiten bevölkerungsbasierten<br />

Registers zur Erfassung<br />

von ALS-Patienten in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Kooperationen:<br />

• Prof. H. Fangerau, Inst. <strong>für</strong> Geschichte,<br />

Philosophie und Ethik der Medizin der<br />

Universitätskliniken Ulm<br />

• Prof. Dr. Lars Steinsträßer, Berufs genossenschaftliche<br />

Universitätskliniken<br />

Bergmannsheil GmbH, Bochum;<br />

Plastische Chirurgie<br />

4.) Sprechstunde <strong>für</strong> an Hereditärer<br />

Spastischer Paraplegie (HSP)<br />

erkrankte Patienten sowie <strong>für</strong><br />

Patienten mit Amyotropher<br />

Lateralsklerose und anderen<br />

Motoneuronerkrankungen<br />

In der neurologischen Universitätsklinik<br />

am St. Josef-Hospital Bochum wird von<br />

105


Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />

Dr. Otto eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> an<br />

HSP erkrankte Patienten bzw. solche, bei<br />

denen diese Verdachtsdiagnose besteht,<br />

angeboten.<br />

In dieser Sprechstunde erfolgt zunächst<br />

eine ausführliche differenzialdiagnostische<br />

Abklärung zur Verifizierung der Diagnose.<br />

Darüber hinaus wird das individuelle Vererbungsmuster<br />

erfasst und die sich daraus<br />

ableitende humangenetische Diagnostik<br />

veranlasst. Nach Vorliegen der humangenetischen<br />

Befunde erfolgt eine ausführliche<br />

Beratung, einerseits bezüglich der humangenetischen<br />

Befunde, andererseits<br />

bezüglich der Möglichkeiten der symptomatischen<br />

Therapie der Erkrankungssymptome,<br />

inkl. der Möglichkeit einer Botulinumtoxinbehandlung.<br />

Eine Zusammenarbeit mit der Tom-Wahlig-Stiftung<br />

besteht auch bezüglich der<br />

Rekrutierung von Patienten <strong>für</strong> die vom<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Forschung geförderte<br />

GeNeMove-Studie, eine Natural-History-Studie,<br />

die dem Erkenntnisgewinn<br />

über Verlauf und Symptomatik sowie begleitende<br />

Therapien dieser seltenen Erkrankung<br />

dient. Gleichzeitig wird im Rahmen<br />

dieser Studie auch in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />

Universität Tübingen eine Gendatenbank<br />

angelegt, um neue <strong>für</strong> die HSP verantwortliche<br />

Genloci zu finden.<br />

Darüber hinaus wird von Frau Dr. Otto eine<br />

Sprechstunde zur klinischen und neurophysiologischen<br />

Diagnostik bei Verdacht<br />

auf Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />

Auch hier erfolgt eine ausführliche Beratung<br />

sowie symptomatische Behandlung<br />

der Patienten und Begleitung im Krankheitsverlauf.<br />

Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />

• GeNeMove Studie in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Dr. Schöls, Universität Tübingen<br />

106<br />

5.) Humangenetik (Beratung,<br />

Diagnostik, Forschung)<br />

Humangenetische (Familien-)Beratung findet<br />

statt in der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />

der RUB auf dem Campus. Insgesamt<br />

stehen als Team <strong>für</strong> die oft zeitintensiven<br />

Abläufe fünf Fachärzte und zwei Ärzte zur<br />

Verfügung. Das Spektrum der molekulargenetischen<br />

Diagnostik <strong>für</strong> mehrere erbliche<br />

neuromuskuläre Erkrankungen wird<br />

von mehreren Ärzten sowie einer spezialisierten<br />

Naturwissenschaftlerin (Dr. G. Dekomien)<br />

abgedeckt. Die Forschungsaspekte<br />

der neurogenetisch ausgerichteten<br />

Abteilung sind krankheitsspezifisch<br />

gefächert und sind immer in möglichst enger<br />

Interaktion mit klinischen Partnern<br />

ausgerichtet.<br />

Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />

• Molekulargenetische Grundlagen und<br />

Mutationsanalytik bei hereditären Neuro<br />

pathien<br />

• Mutationsanalyse bei maligner Hyperthermie,<br />

Central-Core-Erkrankung und<br />

Glie dergürtel-Muskeldystrophie-Formen<br />

• Service-Einheit <strong>für</strong> MD-Net: Mutationsanalyse<br />

und Genotyp/Phänotyp-<br />

Kor re lation bei Sarkoglycanopathien,<br />

kongenitalen Muskeldystrophie mit<br />

Merosin-Defizienz<br />

• Mutationsanalyse und Genotyp/Phänotyp-Korrelation<br />

bei Morbus Tay-Sachs,<br />

Myotilinopathie und Caveolinopathie<br />

Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />

Ruhrgebiet<br />

Das Labor verfügt über die folgenden<br />

Techniken zur Auswertung von Muskelbiopsien:<br />

Histologie, Histochemie, Enzymhistochemie,<br />

Immunhistologie, Western<br />

Blot, Morphometrie, In-vitro-Test <strong>für</strong> die<br />

Erfassung der Disposition zur malignen<br />

Hyperthermie (Koffein, Halothan)<br />

Nervenbiopsien: Immunhistologie


Verantwortliche Ärzte <strong>für</strong> die Auswertung<br />

und Befundung der Nerv-/Muskelbiopsien:<br />

Dr. A. Güttsches, Prof. Dr. M. Vorgerd.<br />

Wesentliche Publikationen im Jahre 2010:<br />

Delnooz CC, Lefeber DJ, Langemeijer SM, et al.<br />

New cases of adult-onset Sandhoff disease<br />

with a cerebellar or lower motor neuron phenotype.<br />

J Neurol Neurosurg Psychiatry 2010;81:<br />

968-972.<br />

Guettsches AK, Kuechler A, Gal A, Schmitz W,<br />

Tegenthoff M, Vorgerd M. Female carriers of Xchromosomal<br />

adrenoleukodystrophy: a major<br />

differential diagnosis in progressive myelopathy.<br />

J Neurol 2010;257:1394-1395.<br />

Huichalaf C, Sakai K, Jin B, et al. Expansion of<br />

CUG RNA repeats causes stress and inhibition<br />

of translation in myotonic dystrophy 1 (DM1)<br />

cells. FASEB J 2010;24:3706-3719.<br />

Jacobi C, Ruscheweyh R, Vorgerd M, Weber<br />

MA, Storch-Hagenlocher B, Meinck HM. Rippling<br />

muscle disease: variable phenotype in a family<br />

with five afflicted members. Muscle Nerve<br />

2010;41:128-132.<br />

Kiphuth IC, Krause S, Huttner HB, Dekomien G,<br />

Struffert T, Schroder R. Autosomal dominant<br />

nemaline myopathy caused by a novel alphatropomyosin<br />

3 mutation. J Neurol 2010;257:<br />

658-660.<br />

Kirzinger L, Schmidt A, Kornblum C, Schneider-<br />

Gold C, Kress W, Schoser B. Side effects of<br />

anesthesia in DM2 as compared to DM1: a<br />

comparative retrospective study. Eur J Neurol<br />

2010;17:842-845.<br />

Klauke B, Kossmann S, Gaertner A, et al. De novo<br />

desmin-mutation N116S is associated with<br />

arrhythmogenic right ventricular cardiomyopathy.<br />

Hum Mol Genet 2010;19:4595-4607.<br />

Peters SA, Kley R, Tegenthoff M, Vorgerd M, Nicolas<br />

V, Heyer CM. MRI in lipid-lowering agentassociated<br />

myopathy: a retrospective review of<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

21 cases. AJR Am J Roentgenol 2010;194:<br />

W323-328.<br />

Schneider-Gold C, Grimm T, Kress W, Schoser<br />

B. Myotone Dystrophien. Akt Neurol 2010;37:<br />

348-359.<br />

Schneider-Gold C, Kotting J, Epplen JT, Gold R,<br />

Gerding WM. Unusual Charcot-Marie-Tooth<br />

phenotype due to a mutation within the intracellular<br />

domain of myelin protein zero. Muscle Nerve<br />

2010;41:550-554.<br />

Schneider-Gold C, Timchenko LT. CCUG re -<br />

peats reduce the rate of global protein synthesis<br />

in myotonic dystrophy type 2. Rev Neurosci<br />

2010;21:19-28.<br />

Spengos K, Walter MC, Dekomien G, Papadopoulos<br />

K, Lochmuller H, Manta P. C283Y mutation<br />

in the gamma-sarcoglycan gene in Greek<br />

Gypsies with severe limb girdle muscular dystrophy.<br />

Eur J Neurol 2010;17:e41-42.<br />

Zschuntzsch J, Dibaj P, Pilgram S, Kotting J,<br />

Gerding WM, Neusch C. Severe demyelinating<br />

hypertrophic polyneuropathy caused by a de<br />

novo frameshift mutation within the intracellular<br />

domain of myelin protein zero (MPZ/P0). J Neurol<br />

Sci 2009;281:113-115.<br />

107


Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />

Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />

Sprecher:<br />

Prof. Dr. med. A. Lindner<br />

Ärztlicher Direktor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

Marienhospital Stuttgart<br />

Am Marienhospital Stuttgart sind alle <strong>für</strong><br />

die Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />

Krankheiten erforderlichen Abteilungen<br />

wie Endokrinologie, Kardiologie, Lungendiagnostik,<br />

Beatmung und Schlaflabor,<br />

Rheumatologie mit klinischer Immunologie,<br />

HNO-Heilkunde, Phoniatrie und Logopädie<br />

sowie Physiotherapie und Ergotherapie<br />

unter einem Dach vorhanden, so<br />

dass kurze Wege bestehen und dadurch<br />

die Patienten umfassend interdisziplinär<br />

betreut werden können. Bei schweren<br />

Krankheitsverläufen stehen eine eigene<br />

und eine anästhesiologisch geführte Intermediate-Care-Station<br />

sowie operativ und<br />

konservativ geführte Intensivstationen zur<br />

Verfügung. Daneben besteht eine enge<br />

Kooperation mit den Nephrologen (Drs. N.<br />

Frischmuth und U. Schenk). Invasive immunmodulatorische<br />

Verfahren, wie z.B.<br />

Immunapherese können auch auf der Intensivstation<br />

unserer Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />

I (Prof. Dr. M. Kellerer, Dr. H. Tröster,<br />

Dr. M. Theisen) durchgeführt werden.<br />

Gut etabliert und ausgebaut werden<br />

konnte die nicht-invasive Heimbeatmung<br />

von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

durch die pneumologische<br />

Abteilung im Hause (Dres. Reinecke und<br />

Glockner).<br />

Eine weitere wichtige Einrichtung im Marienhospital<br />

sind die Palliativstationen. Hier<br />

werden nicht nur Krebspatienten in einem<br />

weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium<br />

betreut, sondern auch Patienten mit fort-<br />

108<br />

geschrittenen neuromuskulären Erkrankungen,<br />

insbesondere ALS.<br />

Für die ganzheitliche Betreuung der<br />

Schwerkranken wie auch ihrer nächsten<br />

Angehörigen steht ein geschultes Team<br />

von Ärzten, Pflegekräften, Psychologen,<br />

Theologen, Sozialpädagogen, Krankengymnasten,<br />

Diätberatern sowie Musik-,<br />

Kunst- und Maltherapeuten zur Verfügung.<br />

In Kooperation mit der anästhesiologischen<br />

Klinik im Hause (Ärztlicher Direktor<br />

Dr. W. Junginger) ist eine Schmerzambulanz<br />

(Leitung Dr. U. Köster) etabliert, bei<br />

der neben medikamentös-invasiven Verfahren<br />

auch nach Indikation und mit Erfolg<br />

Akupunkturbehandlungen zum Einsatz<br />

kommen.<br />

In den neuromuskulären Sprechstunden<br />

der Neurologischen Klinik werden Diagnostik<br />

und Behandlung, regelmäßige Verlaufsuntersuchungen<br />

und gegebenenfalls<br />

stationäre Aufnahmen koordiniert mit dem<br />

Ziel der langfristigen Betreuung. Hier stehen<br />

alle modernen neurophysiologischen<br />

und neuroradiologischen Methoden und<br />

Laboruntersuchungen zur Verfügung. Es<br />

werden regelmäßig auch zur Qualitätssicherung<br />

neurophysiologischer Methoden<br />

Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.<br />

In Zusammenarbeit mit der Klinik <strong>für</strong><br />

Plastische Chirurgie (Ärztlicher Direktor<br />

Prof. Dr. Th. Schoeller) werden Muskelund<br />

Nervenbiopsien durchgeführt, die im<br />

Muskellabor (Prof. Dr. A. Bornemann) des<br />

Instituts <strong>für</strong> Hirnforschung (Prof. Dr. R.<br />

Meyermann) der Universität Tübingen oder<br />

in der Neurologischen Universitätsklinik<br />

Halle (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. S. Zierz)<br />

begutachtet werden. Mit beiden Instituten


esteht zudem ein reger wissenschaftlicher<br />

Austausch.<br />

Zusammen mit Myopathologen, klinischen<br />

Neurologen und Vertretern aller wichtigen<br />

Nachbardisziplinen finden in monatlichem<br />

Abstand regelmäßig Konferenzen statt, in<br />

denen einzelne (Neu)Diagnosen ausführlich<br />

besprochen und diskutiert werden.<br />

Aus unserer Klinik werden regelmäßig wissenschaftliche<br />

Beiträge publiziert (Poster<br />

auf der DGN, Fachzeitschriften) sowie Vorträge<br />

(z.B. im Rahmen des jährlichen Medizin-Kongresses,<br />

Stuttgart-Messe) und<br />

Fortbildungsveranstaltungen (u.a. 4. Treffen<br />

der Neuromuskulären Zentren Baden-<br />

Württembergs am 10. November 2010 im<br />

Marienhospital) durchgeführt. Unsere<br />

Neurologische Klinik ist Kooperationspartner<br />

der Klinischen Studie „Herzerkrankungen<br />

bei Patienten mit mitochondrialen<br />

Erkrankungen Projekt Mito-Herz” der Abteilung<br />

<strong>für</strong> Kardiologie des Robert-Bosch-<br />

Krankenhauses Stuttgart (Ärztlicher Direktor<br />

Prof. Dr. U. Sechtem) und beim Aufbau<br />

eines ALS-Registers in der Region Schwaben<br />

(Prof. Dr. A.C. Ludolph).<br />

Es besteht ein enger Kontakt und regelmäßiger<br />

Austausch mit der seit Langem bestehenden<br />

neuropädiatrischen Muskelsprechstunde<br />

(Leitender Oberarzt Dr. R.<br />

Keimer) des Pädiatrischen Zentrums Olgahospital<br />

Stuttgart. Es kann dort sämtliche<br />

Diagnostik, die bei Kindern mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen notwendig ist,<br />

durchgeführt werden. Hierzu gehören neben<br />

der klinischen Untersuchung und Labor-<br />

und Stoffwechseldiagnostik auch die<br />

Elektromyografie, die Myosonografie, die<br />

Kernspintomografie sowie die Durchführung<br />

von Nerven- und Muskelbiopsien.<br />

Zusätzlich zu einer evtl. möglichen medikamentösen<br />

Therapie werden alle physikalischen<br />

Behandlungen angeboten (Kran-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

kengymnastik, Ergotherapie, Logopädie).<br />

Im Olgahospital steht eine Orthopädische<br />

und Kinderorthopädische Klinik (Prof. Dr.<br />

T. Wirth) <strong>für</strong> rehabilitative und korrigierende<br />

operative Eingriffe sowie zur Hilfsmittelversorgung<br />

zur Verfügung. Eine genetische<br />

Beratung ist bei Dr. Heilbronner in der Humangenetischen<br />

Abteilung möglich. Ebenso<br />

wird ein Schlaflabor vorgehalten. Kinderpsychologen<br />

(Frau Raab-Schneider),<br />

Sozialarbeiter (Frau Dämmrich) und eine<br />

Krankenhausschule (Rektor J. Orts) helfen<br />

bei der Integration muskelkranker Kinder<br />

im Alltag.<br />

In der monatlich stattfindenden Muskelkonferenz<br />

werden die Patienten und Befunde<br />

gemeinsam diskutiert.<br />

Publikationen:<br />

Rudnik-Schöneborn S, Schaupp M, Lindner A,<br />

Kress W, Schulze-Bahr E, Zumhagen S, Elbracht<br />

M, Zerres K. Brugada-like cardiac disease<br />

in myotonic dystrophy type 2: Report of two<br />

unrelated patients; Eur J Neurol 2010 (epub<br />

ahead of print).<br />

Stober A, Aleo A, Kuhl V, Bornemann A, Walter<br />

MC, Lochmüller H, Lindner A, Krause S. Novel<br />

missense mutation p.A310P in the GNE gene in<br />

autosomal-recessive hereditary inclusion-body<br />

myopathy/distal myopathy with rimmed vacuoles<br />

in an Italian family. Neuromuscul Disord<br />

2010;20(5):335-6.<br />

109


Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />

Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />

Leiter/Sprecher:<br />

PD Dr. med. J. Grosskreutz<br />

Universitätsklinikum Jena<br />

Mit Erhalt des zertifizierten Gütesiegels der<br />

<strong>DGM</strong>, dem Ausbau der engen Zusammenarbeit<br />

engagierter Kliniken mit ihren Spezialambulanzen<br />

ist es 2010 gelungen, die<br />

Forschung und Versorgung neuromuskulär<br />

Erkrankter in Thüringen optimiert fortzuführen.<br />

Mehrere Veranstaltungen <strong>für</strong> Ärzte<br />

und Patienten haben das Netzwerk im<br />

TMZ weiter gestärkt. Auch konnte unsere<br />

Homepage (www.tmz.uniklinikum-jena.de)<br />

weiter zur umfangreichen Informationsquelle<br />

<strong>für</strong> Ärzte und Betroffene mit ihren<br />

Angehörigen in Thüringen aufgebaut werden.<br />

a) Personalia<br />

Auf der Mitgliederversammlung und der<br />

Vorstandssitzung im Juli 2010 in Erfurt<br />

wurde unter dem 1. Vorsitzenden PD Dr. J.<br />

Grosskreutz (Jena) und der 2. Vorsitzenden<br />

Dr. med. A. Thieme (Erfurt) sowie Dr.<br />

med. B. Romeike (Neuropathologie FSU<br />

Jena), Dr. med. A. Kunze (Jena) und Dr.<br />

med. S. Demuth (Praxis <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

Erfurt) als Ziel <strong>für</strong> 2011 die Etabliereung einer<br />

landesweiten Sozialarbeit in den Vordergrund<br />

gestellt. Als neues Mitglied<br />

konnte Dr. med. T. Neumann (Jena) aus<br />

der Klinik <strong>für</strong> Nephrologie gewonnen werden.<br />

b) Forschungsaktivitäten<br />

Im Jahr 2010 wurden im Forschungszentrum<br />

Lobeda kombinierte Kalzium-Imaging-<br />

und Patch-Clamp-Messungen an<br />

Zellkulturen fortgeführt, um die Rolle des<br />

ER-Mitochondrien-Kalzium-Zyklus in der<br />

selektiven Degeneration von Motoneuro-<br />

110<br />

nen zu untersuchen. In Kooperation mit<br />

Partnern in Rom (Italien), Valladolid (Spanien)<br />

und Göttingen stehen hierzu EU-<br />

Drittmittel von NEURON-ERANET <strong>für</strong><br />

2009-2012 zur Verfügung. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt liegt bei der molekularbiologischen<br />

Charakterisierung von ER-Stress<br />

in Motoneuronen. In verschiedenen Projekten<br />

werden weiter Patienten mit ALS<br />

und HSP in Zusammenarbeit mit dem Biomagnetischen<br />

Zentrum auf frühe Veränderungen<br />

der sensomotorischen Integration<br />

mittels Magentenzephalografie untersucht,<br />

während mit neuen voxelbasierten<br />

Analyse der Kernspintomografie (VBM,<br />

DTI) feinstrukturelle Frühveränderungen in<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung <strong>für</strong><br />

Neuroradiologie im Querschnitt und Verlauf<br />

der Erkrankungen erfasst werden. Die<br />

Studien zur Analyse verschiedener entscheidender<br />

Faktoren <strong>für</strong> die Lebens- und<br />

Versorgungsqualität von ALS-Patienten<br />

wurden 2010 fortgeführt. Mittels der elektrophysiologischen<br />

Methode des Thresh -<br />

old Tracking werden HSP-Patienten untersucht,<br />

um die Pathogenese der gehäuft<br />

beobachteten peripheren Neuropathie zu<br />

untersuchen.<br />

In der kardiologischen Klinik Jena werden<br />

in Kooperation mit der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />

Untersuchungen<br />

zum myokardialen Remodelling durch histologische<br />

Untersuchungen der Reexpression<br />

von Tenacin-C bei ALS Patienten<br />

durchgeführt. Im Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie<br />

der FSU Jena werden die Molekulare<br />

Genetik der HSP (Kopplungsanalysen, Sequenzieren,<br />

Kopienzahl-Screening; Genotyp-Phänotyp-Korrelation),<br />

Mausmodelle<br />

<strong>für</strong> die HSP (SPG31, SPG4, SPG15) und<br />

neuronal differenzierte adulte Stammzellen


von HSP-Patienten untersucht. Da<strong>für</strong> wurden<br />

Drittmittel von der DFG, der Uni Jena<br />

und der Tom-Wahlig-Stiftung eingeworben.<br />

In der Abteilung Neuropädiatrie des Universitätsklinikums<br />

Jena werden nicht-invasive<br />

Untersuchungen mittels hochauflösender<br />

Oberflächen-Elektromyografie zur<br />

Diagnostik und Verlaufskontrolle neuromuskulärer<br />

Erkrankungen bei Kindern und<br />

Jugendlichen durchgeführt. Es steht ein<br />

HSR-EMG-Gerät zur Verfügung (high<br />

spatial resolution electromyography, d.h.<br />

räumlich hochauflösende Elektromyografie).<br />

Das Oberflächen-EMG hatte bisher<br />

keinen großen Stellenwert in der Diagnostik<br />

von neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Durch die Entwicklung von Mehrkanal-Ableitmethoden,<br />

speziellen Software-Applikationen<br />

und der Messmöglichkeit der<br />

Muskelfaser-Leitgeschwindigkeit konnten<br />

viele technische Probleme minimiert und<br />

neue Messgrößen etabliert werden. Das<br />

HSR-EMG ermöglicht die nicht-invasive<br />

Detektion der Aktivität einzelner motorischer<br />

Einheiten der Muskulatur über ein<br />

zweidimensionales Elektrodenarray mit 16<br />

Kanälen. Dabei werden bei Kontraktion<br />

oder in Ruhe im Muskel entstehende elektrische<br />

Signale visualisiert. Die Gerätetechnik<br />

basiert auf Forschungen am Helmholtz-Institut<br />

<strong>für</strong> Biomedizinische Technik<br />

an der RWTH Aachen.<br />

Am Institut <strong>für</strong> Physiotherapie des Universitätsklinikum<br />

Jena läuft eine prospektive<br />

Verlaufsstudie zur Evaluierung der Lebensqualität<br />

von Poliopatienten. Weiterhin wird<br />

eine Therapiestudie zur kontinuierlichen<br />

Erfassung von Muskel- und Bewegungsfunktion<br />

zur Einschätzung differenzierter<br />

Therapiemittel durchgeführt. Die Ortho -<br />

pädische Klinik in Eisenberg ist Mitglied im<br />

„Forschungsnetzwerk Muskuloskelettale<br />

Biomechanik“ (MSB-Net) der Sektion<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Grundlagenforschung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Orthopädie und Orthopädische<br />

Chirurgie (DGOOC). Weiterhin ist die<br />

Anwendung eines Systems <strong>für</strong> die klinische<br />

Ganganalyse (3D-Bewegungsanalyse)<br />

einer der Arbeitsschwerpunkte.<br />

c) Fortbildungsveranstaltungen<br />

In diesem Jahr wurden die interdisziplinären<br />

Fallkonferenzen des TMZ zu interessanten<br />

und lehrreichen Kasuistiken aus<br />

dem Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />

fortgeführt und in wechselnder<br />

Verantwortung der einzelnen am TMZ beteiligten<br />

Kliniken organisiert. Am Univer -<br />

sitätsklinikum Jena findet weiterhin jeden<br />

2. Montag im Monat eine neurologischpalliativmedizinische<br />

Fallkonferenz im<br />

Zentrum <strong>für</strong> Palliativmedizin statt.<br />

Im Rahmen der Patientenakademie im Mai<br />

2010 wurden Ätiologie, Pathogenese und<br />

die Therapieoptionen bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen ausführlich mit Betroffenen<br />

und Angehörigen diskutiert. Das Kolloquium<br />

Neurologie der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

an der FSU Jena am 6. Oktober 2010<br />

fand zum Thema Muskelerkrankungen<br />

statt und umfasste ein breites Spektrum<br />

an myogenen Erkrankungen.<br />

Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />

zu Themen der Heimbeatmung/Respiratorentwöhnung<br />

im Säuglings- bis Erwachsenenalter<br />

werden am Zentrum <strong>für</strong> Schlafund<br />

Beatmungsmedizin Apolda (zertifiziertes<br />

Zentrum der AG Heimbeatmung und<br />

Respiratorentwöhnung e.V.) durchgeführt.<br />

Es fanden regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>für</strong> Sonografie der Säuglingshüfte<br />

und des Bewegungsapparates unter<br />

Berücksichtigung von Muskelerkrankungen<br />

unter Leitung Oberarzt Straub (Seminarleiter<br />

der DEGUM und DGOOC) in Eisenberg<br />

(fünf Kurse/Jahr) statt.<br />

111


Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />

d) Betreuungsstrukturen<br />

Zentrum <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin,<br />

Robert-Koch-Krankenhaus<br />

Apolda<br />

Ambulante und stationäre Diagnostik und<br />

Therapieeinleitung bei Fragen der Atmungsstörung/ventilatorischenInsuffizienz<br />

wird durch langjährig erfahrenes Personal<br />

mit hoher Sachkompetenz gesichert.<br />

In Zusammenarbeit mit regionalen Pflegediensten,<br />

die langjährige Erfahrungen mit<br />

der Heimbeatmung haben, werden der<br />

weitere Betreuungsbedarf individuell abgestimmt<br />

und erforderliche Schritte inkl.<br />

Abstimmung mit den Kostenträgern eingeleitet.<br />

Kinderorthopädische Abteilung,<br />

Marienstift Arnstadt<br />

Unter der Leitung von Cchefarzt Dr. med.<br />

Senst werden regelmäßig zehnwöchige<br />

Bobathkurse <strong>für</strong> Ärzte, Physiotherapeuten,<br />

Ergotherapeuten und Logopäden zur Diagnostik<br />

und Therapie von neurologischen<br />

und neuromuskulären Erkrankungen<br />

durchgeführt. Daneben findet eine enge<br />

Verzahnung der ambulanten und stationären<br />

Behandlung von Kindern, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen mit neuromuskulären<br />

Störungen statt. Hierdurch ist<br />

auch eine langjährige kontinuierliche Betreuung<br />

von Patienten möglich. Stationär<br />

erfolgen insbesondere Multilevel-Eingriffe<br />

an Sehnen, Muskeln und Knochen, um bei<br />

mehrfachbehinderten Patienten in möglichst<br />

wenigen Schritten zum Ziel zu kommen.<br />

Bei gehfähigen Patienten werden<br />

regelmäßig 3-D-Ganganalysen zur Therapieevaluation<br />

durchgeführt.<br />

Orthopädische Klinik – Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Orthopädie FSU Jena, Eisenberg<br />

Im Waldkrankenhaus „Rudolf Elle” wird<br />

unter der Leitung von Lehrstuhlinhaber<br />

Prof. Dr. Venbrocks in enger Zusammenar-<br />

112<br />

beit mit niedergelassenen Kollegen eine<br />

Muskelsprechstunde angeboten, wobei<br />

die Koordination in der Abteilung Kinderorthopädie<br />

unter Leitung von Oberarzt Dr. A.<br />

Sachse und Oberarzt Dr. A. Straub erfolgt.<br />

Das kurative Spektrum beinhaltet insbesondere<br />

Operationen, Sehnentransfers,<br />

Langzeitbetreuung von Patienten mit neuromuskulären<br />

und neuropädiatrischen Erkrankungen,<br />

ambulante Diagnostik und <strong>für</strong><br />

ausgewählte Fälle eine Ganganalyse (Vycon-System).<br />

Bei Erwachsenen mit muskulären<br />

und neurologischen Erkrankungen<br />

werden nahezu sämtliche Operationen<br />

und deren Nachbehandlung durchgeführt,<br />

die z.B. mit der Algos-Klinik oder in Bad<br />

Klosterlausnitz rehabilitativ weitergeführt<br />

werden. Im Hause stehen ein hochspezialisiertes<br />

Sanitätshaus mit besonderen<br />

Möglichkeiten der Schienen- und Korsettversorgung,<br />

Anpassung von Orthesen<br />

(GRAFOS, AFOS, Carbonfederorthese),<br />

Fertigung von Prothesen der oberen und<br />

unteren Extremitäten), eine hochspezialisierte<br />

physiotherapeutische Abteilung<br />

(Vojtatherapie, Hippotherapie mit ausgebildeter<br />

Hippotherapeutin, Verordnung von<br />

Lagerungshilfen, Bewegungsbad und<br />

Turnraum) und eine spezialisierte Kinderstation<br />

mit Erfahrung mit stark bewegungsgestörten<br />

Kindern, ggf. auch Erwachsener<br />

zur Verfügung.<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum<br />

Erfurt<br />

Die gut etablierte Spezialambulanz <strong>für</strong><br />

neuromuskuläre Erkrankungen unter Oberärztin<br />

Thieme bietet auch eine Sozialberatung<br />

durch Frau Feltz an. Die umfassende<br />

Versorgung neuromuskulär Erkrankter in<br />

Erfurt ambulant und stationär ist interdisziplinär<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie gesichert.


Sozialpädiatrisches Zentrum der<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Erfurt<br />

Am Sozialpädiatrischen Zentrum wird die<br />

Betreuung von Kindern mit Erkrankungen<br />

aus dem neuromuskulären Bereich durch<br />

Dr. Lohr gewährleistet. Anmeldungen können<br />

über das Sozialpädiatrische Zentrum<br />

im HELIOS-Klinikum unter der Leitung von<br />

Dr. med. F. Schulze erfolgen.<br />

Institut <strong>für</strong> Pathologie des Helios-<br />

Klinikums Erfurt<br />

Langjährige Erfahrungen bei der histologischen<br />

Untersuchung von Muskelgewebe<br />

werden ergänzend neuropathologisch befundet<br />

durch Dr. med. M. Brodhun. Verschiedene<br />

enzymhistochemische Nachweisverfahren<br />

zur diagnostischen Abklärung<br />

von metabolischen Myopathien<br />

(Myoadenylatdesaminase, Cytochrom-C-<br />

Oxidase, Succinatdehydrogenase, Phosphofructokinase,<br />

Muskel-Phosphorylase)<br />

sind etabliert. Für die Diagnostik von entzündlichen<br />

Muskelerkrankungen stehen<br />

neben den Standarduntersuchungen auch<br />

Untersuchungen bezüglich C5b9 und<br />

MHC-I zur Verfügung. Zur immunhistochemischen<br />

Abklärung von dystrophen Muskelerkrankungen<br />

werden – in Abhängigkeit<br />

von klinischer Fragestellung und morphologischem<br />

Befund – Untersuchungen bezüglich<br />

Dystrophin 1, 2 und 3, alpha-, beta-,<br />

gamma- und delta-Sarkoglykan, alpha-<br />

und beta-Dystroglykan, Merosin,<br />

Desmin, Emerin, Dysferlin, Caveolin-3,<br />

Spektrin-1 und -2, Laminin A/C sowie<br />

Utrophin n/c durchgeführt. Des Weiteren<br />

erfolgt die Kryokonservierung und Asservierung<br />

von Muskelgewebe <strong>für</strong> weiterführende<br />

elektronenmikroskopische und molekulargenetische<br />

Untersuchungen außerhalb<br />

des Instituts. Es besteht eine enge<br />

Zusammenarbeit mit dem Referenzinstitut<br />

<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen Aachen,<br />

Prof. J. Weis.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />

In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />

werden Spezialsprechstunden <strong>für</strong> Muskelund<br />

Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />

Zudem steht bei Erstdiagnostik, Therapiebeginn<br />

oder Verlaufskontrollen neuromuskulärer<br />

Erkrankungen neben der stationären<br />

Abklärung ein interdisziplinäres tagesklinisches<br />

Setting zur Verfügung. Unter der<br />

Leitung von Oberarzt PD Dr. med. Grosskreutz<br />

betreut das Team mit Dr. Ringer, Dr.<br />

Smesny, Dr. Prell, der Studienkoordinatorin<br />

Frau Herzau sowie Frau Aurich und der<br />

Sozialarbeiterin Frau Tautz Patienten und<br />

Angehörige. Patienten mit Amyotropher<br />

Lateralsklerose und anderen Motoneuronerkrankungen,<br />

entzündlichen Muskelerkankungen,<br />

Myopathien oder myasthenen<br />

Syndromen, hereditären Neuropathien,<br />

Muskeldystrophien und myotonen Störungen<br />

erhalten spezifische Therapiekonzepte<br />

einschließlich der medikamentösen Behandlung,<br />

supportiven Maßnahmen und<br />

fachgerechten Heil- und Hilfsmittelversorgungen.<br />

Die Anlage transkutaner Ernährungssonden<br />

mit Nachbetreuung auf der<br />

neurologischen Intensivstation, Polysomnografie<br />

und Initiierung einer nicht-invasiven<br />

Heimbeatmung ergänzen die stationäre<br />

Diagnostik.<br />

In der Abteilung <strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />

unter Leitung von PD Dr. med.<br />

Axer wird die komplette neurophysiologische<br />

Diagnostik als wesentlicher Pfeiler im<br />

stationären und ambulanten Bereich der<br />

Klinik angeboten. Das Labor ist als Ausbildungsstätte<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie (DGKN) <strong>für</strong><br />

EEG, Elektromyografie und evozierte Potenziale<br />

anerkannt.<br />

Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, FSU Jena<br />

Als Kooperationspartner steht Prof. Dr.<br />

med. Bernhard Brehm aus der Klinik <strong>für</strong><br />

Kardiologie, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin I zur<br />

Verfügung. Er bietet spezifische kardiale Di-<br />

113


Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />

agnostik und Behandlung myokardialer Beteiligung<br />

einschließlich Ergometer-Untersuchungen<br />

<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte an.<br />

Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie/Sozialpädiatrisches<br />

Zentrum Jena<br />

Unter Leitung von Prof. Dr. Brandl führt Dr.<br />

Husain eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen bei Kindern<br />

und Jugendlichen, die innerhalb des SPZ<br />

dessen umfassende und interdisziplinäre<br />

Versorgungsstrukturen nutzt. Es liegt eine<br />

große Erfahrung in der Diagnostik und<br />

Therapie von angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />

mit primärer oder sekundärer<br />

Muskelbeteiligung vor. Es besteht eine<br />

enge Zusammenarbeit mit den Abteilungen<br />

Kinderradiologie und Kinderkardiologie,<br />

dem Institut <strong>für</strong> klinische Chemie und<br />

Laboratoriumsdiagnostik sowie der Abteilung<br />

Neuropathologie.<br />

Neben der ärztlichen, physio- und ergotherapeutischen<br />

sowie sozialmedizinischen<br />

Betreuung besteht eine direkte<br />

Kooperation mit dem Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik<br />

mit genetischer Diagnostik und<br />

Beratung <strong>für</strong> Kinder mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen und deren Eltern bzw. Geschwistern<br />

in einer SPZ-eigenen Sprechstunde.<br />

Zur frühzeitigen Erkennung von<br />

Gang- und Bewegungsmustern werden<br />

regelmäßig Ganganalysen mit dem Zebris-<br />

System unter Leitung von Herrn Geisendorf<br />

durchgeführt, die eine zügige Anpassung<br />

der Hilfsmittel zum Erhalt der aut -<br />

onomen Mobilität ermöglichen. Des<br />

Weiteren erfolgen monatliche gemeinsame<br />

Patientenbesprechungen mit dem Kinderorthopäden<br />

Oberarzt Dr. Sachse der FSU<br />

Jena.<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Jena<br />

In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie des<br />

Universitätsklinikums Jena werden Muskel-<br />

und Nervenbioptate aus ganz Thüringen<br />

und teils auch aus Sachsen und Sach-<br />

114<br />

sen-Anhalt mit aufwendigen modernen<br />

Methoden untersucht. Darüber hinaus<br />

kommen auch elektronenmikroskopische<br />

Untersuchungen zum Einsatz. Im letzten<br />

Jahr wurden ca. 100 Muskelbiopsien, über<br />

50 Nervenbiopsien, und mehr als zehn<br />

Hautbiopsien (meist bei V.a. CADASIL, einschließlich<br />

elektronenmikroskopischen<br />

Untersuchungen) durchgeführt.<br />

Institut <strong>für</strong> Physiotherapie, Jena<br />

Die erfolgreiche Dispensaire Sprechstunde<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Postpoliosyndrom wird<br />

fortgeführt und bietet ein multimodales<br />

physiotherapeutisches und berufs- und arbeitsbegleitendes<br />

Behandlungskonzept.<br />

Es erfolgt der Aufbau eines stationären<br />

Kompetenzzentrums <strong>für</strong> Polio-Patienten.<br />

Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />

Laboratoriumsmedizin (IKCL), Jena<br />

In den Arbeitsgruppen von Prof. Hübner<br />

und Prof. Deufel werden molekulardiagnostische<br />

Untersuchungen <strong>für</strong> Ursachen<br />

der HSP angeboten.<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neurologie, Klinikum<br />

Meiningen<br />

Neben einer KV-Ermächtigungssprechstunde<br />

<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte bietet<br />

die Klinik im DGSM-zertifizierten Schlaflabor<br />

neben der Therapie der obstruktiven<br />

Schlafapnoe Behandlungen komplexer<br />

Atemstörungen wie zentrales SAS, Cheyne-<br />

Stoke-Atmung oder auch chronische<br />

Hypoventilationen bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen an.<br />

Praxen <strong>für</strong> Humangenetik in Thüringen<br />

Im Rahmen der differenzialdiagnostischen<br />

Bestrebungen zur Klärung neuromuskulärer<br />

Erkrankungen erfolgt in den humangenetischen<br />

Praxen in Suhl (Frau Dr. Mitulla),<br />

Jena (Dres. Schreyer und Schulz) und Erfurt<br />

(Dres. Demuth und Weidensee) die begleitende<br />

genetische Beratung und Diag-


nostik. Bei der genetischen Heterogenität<br />

der Muskel- und Nervenerkrankung bei oft<br />

ähnlichem Phänotyp hat die molekulargenetische<br />

Diagnostik einen wichtigen Stellenwert<br />

eingenommen. Ziel ist es, die rasche<br />

Entwicklung molekularer Kenntnisse<br />

bei der Ätiologie der Muskelerkrankungen<br />

mit in die Diagnostik ungeklärter Muskelerkrankungen<br />

einzubringen. Auf der Basis<br />

der erhobenen Befunde erfolgt eine ausführliche<br />

genetische Beratung der Familien<br />

nach den Richtlinien der <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

Humangenetik. Ratsuchende und Überweisende<br />

werden über die humangenetische<br />

Beratung und Diagnostik durch ein<br />

abschließendes humangenetisches Gutachten<br />

informiert.<br />

Bei zahlreichen neuromuskulären Erkrankungen<br />

können mittlerweile Mutationen,<br />

Deletionen oder Repeat-Expansionen als<br />

kausale Ursache nachgewiesen werden.<br />

Insbesondere bei den häufigsten neuromuskulären<br />

Erkrankungen im Kindesalter<br />

wie der Spinalen Muskelatrophie, der<br />

Fazio-Skapulo-Humeralen Muskeldystrophie,<br />

der Myotonen Dystrophie, der Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung<br />

Typ IA sowie<br />

der Muskeldystrophien Duchenne und Becker<br />

ist eine routinemäßige molekular -<br />

genetische Diagnostik Standard. Die Anwendung<br />

molekulargenetischer Techniken<br />

ermöglicht eine definitive Diagnosestellung<br />

bei Betroffenen. Ergänzt wird die Diagnostik<br />

in den letzten Jahren durch neue<br />

Möglichkeiten der genomweiten Suche<br />

nach Deletionen und Duplikationen mittels<br />

Array-CGH.<br />

e) Selbsthilfeaktivitäten<br />

In Thüringen gibt es eine Reihe von Selbsthilfgruppen.<br />

Neben dem ALS-Gesprächskreis<br />

in Gotha und der Elterngruppe muskelkranke<br />

Kinder finden Treffen in Altenburg,<br />

Bad Salzungen, Erfurt, Gotha, Greiz<br />

und Suhl/Meiningen statt. Regionalen<br />

Selbsthilfegruppen <strong>für</strong> alle Krankheitsbil-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

der werden thüringenweit unterstützt, insbesondere<br />

die Betreuung der Selbsthilfegruppe<br />

Polio. Im November 2010 fand ein<br />

Treffen der Selbsthilfegruppe in Jena statt,<br />

bei der neben der Vorstellung der dortigen<br />

Spezialambulanzen Informationen über die<br />

Erkrankungen und Hilfsmittelmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Betroffenen weitergegeben wurden.<br />

f) Neuere diagnostische und therapeutische<br />

Möglichkeiten<br />

Die Abteilung Neuropädiatrie der Klinik <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums<br />

Jena bietet in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung Kinderradiologie des<br />

IDIR des Universitätsklinikums Jena bei<br />

bestimmten Fragestellungen MRT- und<br />

MR-Spektroskopie-Untersuchungen der<br />

Muskulatur an. Zudem befindet sich ein<br />

Diagnostikprogramm mit quantitativer<br />

Myosonografie im Aufbau. Im Institut <strong>für</strong><br />

Physiotherapie findet eine Spezialvariante<br />

des Oberflächen-EMGs vertiefte Anwendung.<br />

g) Laufende Therapiestudien<br />

In der Neurologie der FSU Jena wurden 21<br />

Patienten in die multizentrische Therapiestudie<br />

zur Wirksamkeit von Pioglitazone<br />

auf den Verlauf der ALS (GERP-ALS, Studienleiter<br />

Prof. Ludolph, Ulm) rekrutiert.<br />

Leiter der Prüfung am Zentrum ist PD Dr.<br />

med. Julian Grosskreutz. Die Studie wurde<br />

wegen Nichtwirksamkeit abgebrochen. Im<br />

Institut <strong>für</strong> Physiotherapie läuft eine Verlaufskontrolle<br />

zur Orthesenversorgung der<br />

Kniegelenkinstabilität als Folge eines<br />

Post-Polio-Syndroms mittels Oberflächen-<br />

EMG und Ganganalyse.<br />

h) Publikationen<br />

Bocker B. Harninkontinenz bei Patienten mit<br />

Postpoliosyndrom. Polionachrichten 2009;3:63-<br />

65.<br />

115


Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />

Tröger M, Beck B, Buschbeck HJ, Bocker B,<br />

Hendrich A, Kemper A, Ruetz A, Steinfeldt F,<br />

Tesch M. Orientierungshilfe zur Diagnostik und<br />

Therapie bei Patienten mit Poliofolgen und<br />

Post-Polio-Syndrom. Bundesverband Poliomyelitis<br />

eV. ISBN 978-3-9804519-9-4.<br />

Bocker B, Münzel K, Smolenski UC. Muskelaktivitätsmuster<br />

bei Patienten nach Poliomyelitis<br />

anterior acuta. Phys Med Rehab Kuror 2009;<br />

19:209-212.<br />

Bocker B, Smolenski UC. Kontrolliertes Biofeedbacktraining<br />

zur Behandlung der Spätfolgen<br />

nach Kinderlähmung. Phys Med Rehab<br />

Kuror 2009;19:245-249.<br />

Ritter E, Husain RA, Hinderhofer K, Prell T, Fricke<br />

HJ, Scholl S, Hochhaus A, La Rosée P. Ornithine<br />

transcarbamylase (OTC) deficiency based<br />

on a hemizygous p.R277W mutation causing<br />

life-threatening hyperammonemic crisis<br />

during treatment for Hodgkin’s lymphoma. Ann<br />

Hematol.2010 (Epub).<br />

Filippi M, Agosta F, Abrahams S, Fazekas F,<br />

Grosskreutz J, Kalra S, Kassubek J, Silani V,<br />

Turner MR, Masdeu JC. EFNS guidelines on the<br />

use of neuroimaging in the management of motor<br />

neuron diseases. European Federation of<br />

Neurological Societies. Eur J Neurol 2010;17(4):<br />

526-e20.<br />

Grosskreutz J, Van Den Bosch L, Keller BU. Calcium<br />

dysregulation in amyotrophic lateral sclerosis.<br />

Cell Calcium 2010;47(2):165-74.<br />

Alvarez V, Sánchez-Ferrero E, Beetz C, Díaz M,<br />

Alonso B, Corao AI, Gámez J, Esteban J, Gonzalo<br />

JF, Pascual-Pascual SI, López de Munain<br />

A, Moris G, Ribacoba R, Márquez C, Rosell J,<br />

Marín R, García-Barcina MJ, Del Castillo E, Benito<br />

C, Coto E. Mutational spectrum of the<br />

SPG4 (SPAST) and SPG3A (ATL1) genes in Spanish<br />

patients with hereditary spastic paraplegia.<br />

Group for the Study of the Genetics of Spastic<br />

Paraplegia. BMC Neurol 2010;10:89.<br />

Bauer P, Stevanin G, Beetz C, Synofzik M,<br />

Schmitz-Hübsch T, Wüllner U, Berthier E, Ollagnon-Roman<br />

E, Riess O, Forlani S, Mundwiller<br />

116<br />

E, Durr A, Schöls L, Brice A. Spinocerebellar<br />

ataxia type 11 (SCA11) is an uncommon cause<br />

of dominant ataxia among French and German<br />

kindreds. J Neurol Neurosurg Psychiatry<br />

2010;81(11):1229-32.<br />

Schlipf NA, Beetz C, Schüle R, Stevanin G,<br />

Erichsen AK, Forlani S, Zaros C, Karle K, Klebe<br />

S, Klimpe S, Durr A, Otto S, Tallaksen CM, Riess<br />

O, Brice A, Bauer P, Schöls L. A total of 220 patients<br />

with autosomal dominant spastic paraplegia<br />

do not display mutations in the SLC33A1<br />

gene (SPG42). Eur J Hum Genet 2010;18(9):<br />

1065-7.<br />

Braschinsky M, Tamm R, Beetz C, Sachez-Ferrero<br />

E, Raukas E, Lüüs SM, Gross-Paju K, Boillot<br />

C, Canzian F, Metspalu A, Haldre S. Unique<br />

spectrum of SPAST variants in Estonian HSP<br />

patients: presence of benign missense changes<br />

but lack of exonic rearrangements. BMC Neurol<br />

2010;10:17.


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

Personalia<br />

Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. Frank<br />

Lehmann-Horn (Institut <strong>für</strong> Angewandte<br />

Physiologie, Division of Neurophysiology)<br />

Stellvertreter: Prof. Dr. Albert C. Ludolph<br />

(Neurologische Universitätsklinik)<br />

Sekretärin: PD Dr. Karin Jurkat-Rott<br />

(Division of Neurophysiology)<br />

Unverändert sind die Lehrstuhlinhaber/<br />

Leiter der folgenden Institutionen/Mitglieder<br />

des Neuromuskulären Zentrums (NMZ)<br />

Ulm: Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie des Rehabilitationskrankenhauses<br />

Ulm (RKU), die<br />

Ulmer Universitätsinstitute <strong>für</strong> Anästhesiologie,<br />

Division of Neurophysiology, Experimentelle<br />

Chirurgie, Humangenetik, Pathologie<br />

mit Neuropathologie, sowie die Ulmer<br />

Universitätskliniken <strong>für</strong> Kardiologie,<br />

Neurologie, Orthopädie, die Sektion<br />

Sport- und Leistungsmedizin der Kardiologischen<br />

Universitätsklinik und die Sektion<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum der Universitätskinderklinik.<br />

Weiter gehören dem NMZ Ulm an die Ehrenmitglieder<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhardt<br />

Rüdel, Ulm, und Prof. Dr. Dieter Pongratz,<br />

Augsburg, sowie die Externen Prof. Dr.<br />

Herbert Schreiber, Neurologische Praxisgemeinschaft<br />

Ulm, und Dr. Wilhelm Fischer,<br />

Vorstandsmitglied der <strong>DGM</strong> und<br />

Studienkoordinator an der Neurologischen<br />

Klinik.<br />

Zusammenfassung<br />

Das NMZ Ulm besteht seit 18 Jahren. Es<br />

ist ein fest installiertes Bindeglied in der<br />

Forschung, Diagnostik und Betreuung von<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

und verfügt über mehrere Spezialam-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

bulanzen (s.u.). Hauptschwerpunkte bilden<br />

Erkrankungen der motorischen Systemdegenerationen<br />

(ALS, SMA), die hereditäre<br />

spastische Spinalparalyse (HSP), Krankheiten<br />

des Muskels (Myotonien, periodische<br />

Lähmungen) und die Anlage zu maligner<br />

Hyperthermie. Zu den Spezialsprechstunden<br />

gehört auch die Palliativ- und die<br />

Dysphagie-Sprechstunde. Die Einrichtung<br />

ist Mitglied im European Consortium of<br />

Respiratory Insufficiency.<br />

Stationäre Patientenversorgung<br />

Die stationäre Patientenversorgung erfolgt<br />

am RKU (Neurologie, Orthopädie, Anästhesie)<br />

sowie in der Universitätskinderklinik.<br />

Operationen (z.B. bei Kontrakturen<br />

oder Skoliosen) werden an der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik durchgeführt. Ein<br />

Team von Krankengymnastinnen nimmt an<br />

speziellen Schulungen teil und verbessert<br />

so die physikalische Behandlung stationärer<br />

neuromuskulärer Patienten.<br />

Ambulante Patientenversorgung<br />

Die Spezialambulanzen der Neurologischen<br />

Universitätsklinik Ulm (Neuromuskuläre<br />

Sprechstunde, Sprechstunde <strong>für</strong><br />

Motoneuronerkrankungen einschließlich<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> hereditäre spastische<br />

Spinalparesen, Palliativsprechstunde), das<br />

Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) des Universitätsklinikums<br />

und der stationäre Bereich<br />

der Neurologischen Universitätsklinik<br />

im RKU sind die ersten Anlaufstellen <strong>für</strong><br />

Patienten mit neuromuskulären Beschwerdebildern<br />

sowie deren Angehörige. Neben<br />

der klinischen Versorgung von neuromuskulär<br />

erkrankten Patienten, der Beratung<br />

der Betroffenen und deren Angehörigen<br />

stehen die Mitarbeiter der jeweiligen Ein-<br />

117


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

richtungen auch beratend <strong>für</strong> niedergelassene<br />

Kollegen, die sich mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen beschäftigen, zur Verfügung.<br />

Die Orthopädische Universitätsklinik<br />

im RKU hat eine hohe Expertise in Fragestellungen,<br />

welche muskulär bedingte Deformitäten<br />

und Fehlstellungen betreffen.<br />

Weiterhin ist die Orthopädie im Rahmen<br />

einer speziellen Muskelsprechstunde<br />

Hauptansprechpartner zu Korrekturoperationen<br />

und Orthesenversorgungen. Eine<br />

Beatmungssprechstunde <strong>für</strong> überwiegend<br />

invasiv beatmete Patienten ist seit Jahren<br />

Anlaufstelle in der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

im RKU. Nicht-invasiv beatmete Patienten<br />

und Betroffene mit einer Ernährungssonde<br />

werden im Rahmen der Palliativambulanz<br />

in der Neurologie betreut. Im<br />

Sozialpädiatrischen Zentrum werden Kinder<br />

mit neuromuskulären Fragestellungen<br />

vorstellig. Sie werden entsprechenden diagnostischen<br />

Maßnahmen zugeführt. Im<br />

Rahmen regelmäßiger Kon sultationen besteht<br />

eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

den einzelnen Sprechstunden, wobei elektrophysiologische<br />

Untersuchungen in der<br />

Neurologischen Universitätsklinik durchgeführt<br />

werden.<br />

Spezialsprechstunden<br />

Ambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen<br />

Etabliertes Bindeglied zwischen niedergelassenen<br />

Ärzten und dem klinischen Bereich<br />

bleibt die Neuromuskuläre Sprechstunde,<br />

die vornehmlich die Diagnostik,<br />

die Therapiekontrolle, die Nachbetreuung<br />

und auch die Beratung von Patienten, Angehörigen<br />

und (nicht)ärztlichen Kollegen<br />

wahrnimmt. Auch 2010 wurden Patienten<br />

<strong>für</strong> klinische Studien rekrutiert. Im Zeitraum<br />

Januar bis Oktober 2010 wurden 227<br />

Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

betreut. Das Spektrum reicht von<br />

Neuropathien, degenerativen, entzündli-<br />

118<br />

chen und metabolischen Myopathien bis<br />

hin zu Kanalerkrankungen und Überleitungsstörungen<br />

der neuromuskulären<br />

Endplatte. Die neuromuskuläre Sprechstunde<br />

wird von Herrn Prof. Dr. J. Kassubek<br />

geleitet. Weitere ärztliche Mitarbeiter<br />

sind Dr. H.-J. Gdynia, Dr. R. Gastl, Dr. M.<br />

Ponfick und PD Dr. M. Orth. Im Rahmen einer<br />

Kooperation mit der Arbeitsgruppe von<br />

PD Dr. Huber, dem Leiter des Ultraschallabors<br />

im RKU, werden standardisierte Ultraschalluntersuchungen<br />

von Muskeln und<br />

peripheren Nerven bei neuromuskulären<br />

Krankheitsbildern durchgeführt und unter<br />

quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten<br />

ausgewertet. Eine enge Zusammenarbeit<br />

besteht auch mit der von Herrn<br />

Prof. Dr. J. Kassubek geleiteten Arbeitsgruppe<br />

<strong>für</strong> Bildgebung hinsichtlich des<br />

standardisierten Einsatzes der Kernspintomografie<br />

der Muskulatur.<br />

Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />

einschließlich HSP-Sprechstunde<br />

In der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />

wurden 2010 von Januar bis Oktober<br />

266 Motoneuronpatienten versorgt.<br />

Überwiegend werden Patienten mit Amyotropher<br />

Lateralsklerose betreut, und Patienten<br />

mit Spinalen Muskelatrophien<br />

sowie anderen erworbenen Motoneuronerkrankungen.<br />

Neben der Diagnostik, Differenzialdiagnostik<br />

und der langfristigen Betreuung<br />

stehen Beratungen hinsichtlich<br />

einer adäquaten Hilfsmittelversorgung sowie<br />

zum Einsatz von Logopädie, Ergotherapie<br />

und Krankengymnastik im Vordergrund.<br />

Die bereits etablierte und bewährte<br />

Kooperation mit der von Prof. Dr. A. Riecker<br />

geleiteten Ambulanz <strong>für</strong> Schluckstörungen<br />

im RKU wurde weitergeführt, in der<br />

insbesondere die Fragen nach Charakter<br />

und Schweregrad einer Dysphagie und die<br />

möglichst optimale Nahrungsanpassung<br />

erörtert werden. Über die Ambulanz <strong>für</strong><br />

Motoneuronerkrankungen werden bei Be-


darf auch gezielt gesonderte Termine <strong>für</strong><br />

die einzelnen Beratungen oder auch Therapiesitzungen<br />

in den jeweiligen Therapiebereichen<br />

vermittelt. Gemeinsam mit Ernährungsberaterinnen<br />

werden alle Fragen<br />

zur angepassten oralen und intragastralen<br />

Ernährung über gastrointestinale Sonden<br />

sowohl mit den Patienten als auch deren<br />

Angehörigen detailliert erörtert.<br />

Die beiden im Jahr 2008 begonnen Studien<br />

einer Behandlung der ALS mit dem oralen<br />

Antidiabetikum Pioglitazon und mit<br />

dem Wirkstoff Talampanel wurden im Jahr<br />

2010 abgeschlossen. Die im Jahr 2009 begonnene<br />

Studie mit der Substanz<br />

TRO19622, die sogenannte MitoTarget-<br />

Studie wurde fortgeführt. Diese Substanz<br />

stabilisiert den Mitochondrienstoffwechsel<br />

und soll dadurch das Absterben der Mitochondrien<br />

verhindern. Gleichzeitig begann<br />

eine neue Studie zur Untersuchung von<br />

Nogo-A, eines myelinassoziierten Transmembranproteins,<br />

das das Axonwachstum<br />

hemmt, in Muskelbiopsieproben bei<br />

ALS-Patienten. Diese Studie dient als Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Prüfung der Wirkung<br />

eines Nogo-A-Antikörpers auf die Krankheitsprogression<br />

bei ALS-Patienten.<br />

Die ALS-Sprechstunde wird von Prof. Dr.<br />

A. C. Ludolph und Prof. Dr. J. Kassubek<br />

geleitet. Ärztliche Mitarbeiter sind Dr. J.<br />

Dorst, S. Endruhn, C. Hendrich, Dr. M.<br />

Ponfick, Dr. S. Waibel und Dr. U. Weiland.<br />

Sabine Raubold und Melanie Mayer sind<br />

als Studienassistentinnen wichtige Stützen<br />

der Ambulanz.<br />

Die Spezialambulanz <strong>für</strong> Patienten mit hereditären<br />

spastischen Spinalparesen (HSP)<br />

bietet neben der Diagnostik der verschiedenen<br />

Varianten der Spinalparalysen<br />

symptomatische Therapieverfahren und<br />

die Hilfsmittelversorgung an. Ärztliche Mitarbeiterin<br />

ist C. Hendrich.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Palliativsprechstunde<br />

Eine in die Motoneuronambulanz integrierte<br />

und fest etablierte Einrichtung ist die<br />

Palliativsprechstunde. Zwischen Januar<br />

und Oktober 2010 wurden 34 Patienten<br />

betreut. Sie ist über das Neuromuskuläre<br />

Zentrum Ulm Mitglied in der Arbeits -<br />

gemeinschaft der deutschen Heimbe -<br />

atmungszentren und im Europäischen<br />

Consortium of Respiratory Insufficiency. In<br />

diesem Rahmen findet die Langzeitversorgung<br />

von chronisch Atem-insuffizienten<br />

Patienten statt, auch die Versorgung von<br />

Patienten mit einer Ernährungssonde<br />

(PEG/PEJ). Viele Patienten leiden an verschiedenen<br />

neuromuskulären Erkrankungen<br />

und kommen aus dem Ulmer Raum,<br />

aber auch von außerhalb der Region. Ärztliche<br />

Ansprechpartner sind Dr. S. Waibel<br />

und Dr. J. Dorst.<br />

In der Palliativsprechstunde bilden die invasiv<br />

beatmeten Patienten den Schwerpunkt.<br />

Daneben werden auch nicht-invasive<br />

Beatmungstechniken angewandt und<br />

eine optimale Hilfsmittelversorgung gewährleistet.<br />

Es werden Patienten mit unterschiedlichen<br />

Motoneuronerkrankungen,<br />

dystrophen Myopathien und seltenen Erkrankungen<br />

(z.B. Einschlusskörperchenmyositiden)<br />

betreut.<br />

Nach wie vor läuft die Langzeitstudie zu<br />

Determinanten der Entscheidungen bezüglich<br />

lebensverlängernder Maßnahmen<br />

bei ALS-Patienten in fortgeschrittenen<br />

Stadien unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

A.C. Ludolph und Dr. Dorotheé Lulé. Die<br />

Studie wird in Kooperation mit dem Institut<br />

<strong>für</strong> Medizinische Psychologie der Universität<br />

Tübingen unter Leitung von Prof. Dr. N.<br />

Birbaumer und in zusätzlicher Kooperation<br />

mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. A.<br />

Kübler an der Universität Würzburg durchgeführt.<br />

In Kooperation mit der Arbeitsgruppe<br />

von Dr. L. van den Berg am Uni-<br />

119


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

versitair Medisch Centrum Utrecht ist geplant,<br />

dieses Projekt auch im Hinblick auf<br />

einen interkulturellen Vergleich zwischen<br />

Deutschland und den Niederlanden zu bearbeiten.<br />

Des Weiteren wird in einer Querschnittstudie<br />

die Diskrepanz zwischen<br />

Fremd- und Selbsteinschätzung der Lebensqualität<br />

von ALS-Patienten unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. A.C. Ludolph und Dr.<br />

Dorotheé Lulé untersucht.<br />

Zur Erfassung der kortikalen Veränderungen<br />

und Reorganisationsmechansismen<br />

im Verlauf der ALS werden zwei von der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) geförderte fMRT-Studien durchgeführt,<br />

die sich auf die Verarbeitung von Bewegung<br />

und auf die von Gefühlen beziehen.<br />

Die beiden Studien werden unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. A.C. Ludolph und Dr.<br />

Dorotheé Lulé sowie Dipl.-Psych. Johanna<br />

Heimrath und Dipl.-Psych. Dirk Lang<br />

durchgeführt.<br />

Zusammen mit der Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Bildgebung<br />

der Neurologischen Klinik (Leiter:<br />

Prof. J. Kassubek) finden aktuell mehrere<br />

Studienprojekte zur Phänotypisierung von<br />

Motoneuronerkrankungen statt, diese dienen<br />

der Charakterisierung von Patientenkollektiven<br />

mit Primärer Lateralsklerose,<br />

HSP, Spinobulbärer Muskelatrophie Typ<br />

Kennedy und der Flail-Arm-Variante. Hierbei<br />

werden spezielle Protokolle zur Computer-basierten<br />

Analyse von MRT des Gehirns<br />

erhoben, zudem werden – wie in einem<br />

weiteren Projekt bei der ALS –<br />

MRT-Analysen der Body Composition<br />

(Körperfett) durchgeführt.<br />

Die in den Untersuchungen zu den Langund<br />

Kurzzeiteffekten einer PEG-Anlage erhobenen<br />

Befunde und die gesammelten<br />

Erfahrungen wurden auch in diesem Jahr<br />

wieder allen Patienten im Rahmen eines<br />

Patiententreffens mitgeteilt.<br />

120<br />

Genetische Beratung<br />

Die Genetische Beratungsstelle des Instituts<br />

<strong>für</strong> Humangenetik steht den im Neuromuskulären<br />

Zentrum betreuten Familien<br />

zur Verfügung, soweit dies gewünscht und<br />

benötigt wird. Nach differenzialdiagnostischer<br />

Klärung erfolgt eine fachlich qualifizierte<br />

Genetische Beratung gemäß Gendiagnostikgesetz<br />

(GenDG) vom 31. Juli<br />

2009, §10. In den letzten fünf Jahren waren<br />

es 145 Beratungen (Familien/Ratsuchende)<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Muskel- und Nervenbiopsien<br />

Die Muskelproben werden an der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik in Absprache<br />

mit der Neurologie und der Division of<br />

Neurophysiology entnommen. Im Zeitraum<br />

Januar–November 2010 wurden insgesamt<br />

99 Muskelbiopsien durchgeführt.<br />

Die In-vitro-Diagnostik der Anlage zu malig -<br />

- ner Hyperthermie (MH) und bei speziellen<br />

Formen von Myotonien und periodischen<br />

Paralysen erfolgt in der Division of Neurophysiology.<br />

Die histologische MH-Diagnostik<br />

findet in der Neuropathologie statt,<br />

die histologische Diagnostik der Myopathien<br />

im Muskellabor der Neurologischen<br />

Universitätsklinik im RKU durch Dr. R.<br />

Gastl, Dr. H.-J. Gdynia, Dr. M. Ponfick, Dr.<br />

A. Rosenbohm, Prof. Dr. H. Tumani und<br />

Frau H. Mogel. Im Muskellabor werden<br />

neben der Routinehistologie (Strukturmyopathien,<br />

entzündliche Myopathien, d.h.<br />

Poly-/Dermatomyositis, Inclusion-Body-<br />

Myositis, mitochondriale Myopathien,<br />

Faserdisproportionen, MAD-Mangel, toxische<br />

Myopathien, Fettstoffwechselstörungen,<br />

neurogene Muskelatrophien) immunhistochemische<br />

Färbungen <strong>für</strong> alle derzeit<br />

einer Diagnostik zugänglichen Gliedergürteldystrophien,<br />

kongenitalen Myopathien<br />

sowie Dystrophinopathien durchgeführt.<br />

Die immunhistochemischen Methoden<br />

umfassen ferner Lymphozyten- und Ober-


flächenmarker <strong>für</strong> entzündliche Myopathien.<br />

Darüber hinausgehend werden aktuell<br />

Western-Blot-Verfahren zur Analyse von<br />

Membranproteinen etabliert. Die elektronenmikroskopische<br />

Analyse der Muskulatur<br />

erfolgt in der Neuropathologie (Prof. Dr.<br />

D. Thal).<br />

Gen- und Patientendatenbank<br />

Die DNA- und Patientendatenbank der Division<br />

of Neurophysiology wuchs auch<br />

2010 beständig, wobei die Finanzierung<br />

mit lokalen Mitteln erfolgte. Die Patientendatenbank<br />

umfasst mehr als 9.000 Personen<br />

mit dystrophischen und nicht-dystrophischen<br />

Myotonien, periodischen Paralysen<br />

und Anlage zu maligner Hyperthermie.<br />

In der Genbank sind mehr als 8.000 DNA-<br />

Proben asserviert. Für die Motoneuronerkrankungen/ALS<br />

sind bisher mehr als<br />

2.700 Lymphoblastenkulturen angelegt.<br />

Ansprechpartner sind <strong>für</strong> die ALS-, Phänotyp-Genbank<br />

Dr. S. Waibel (Tel.: 0731<br />

/1771201); <strong>für</strong> die Datenbank der Division<br />

of Neurophysiologie Prof. Dr. Dr. h.c. F.<br />

Lehmann-Horn (Tel.: 0731/500-23251) und<br />

PD Dr. K. Jurkat-Rott (Tel.: 0731/500-<br />

23065). Im Rahmen der Motoneuronerkrankungen/ALS-Genbank<br />

wurde die bestehende<br />

Kooperation mit anderen Kliniken<br />

Deutschlands (München, Hannover,<br />

Berlin, Lübeck) weitergeführt und ausgebaut.<br />

Molekulargenetische Diagnostik<br />

Myotonien, periodische Paralysen und<br />

maligne Hyperthermie<br />

In der Division of Neurophysiology wird die<br />

molekulare Diagnostik der nicht-dystro -<br />

phischen Myotonien (CLCN1, SCN4A),<br />

der periodischen Paralysen (SCN4A,<br />

CACN1AS) und der Anlage zu maligner<br />

Hyper thermie (RYR1) durchgeführt. Die<br />

potentiellen Differenzialdiagnosen werden<br />

ebenfalls abgeklärt: episodische Ataxien,<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

hemiplegische Migräne und Neuromyotonien<br />

(KCNA1, CACN1A1, ATP1A2,<br />

KCNQ2/3). Bisher konnte bei 2.259 Patienten<br />

eine krankheitsverursachende Mutation<br />

nachgewiesen werden (je nach Diagnose<br />

bei 20-70 Prozent), bzw. bei 1.294<br />

Familienmitgliedern die in der Familie bekannte<br />

Mutation ausgeschlossen werden.<br />

Weitere Klärung ist bei neuen genetischen<br />

Veränderungen nötig um festzustellen, ob<br />

es sich dabei um krankheitsverursachende<br />

Mutationen oder benigne Polymorphismen<br />

handelt. Dazu werden Familienmitglieder<br />

und ggf. Hunderte von Kontrollen untersucht.<br />

Häufig ist es erforderlich, die Veränderung<br />

in einem Expressionssystem funktionell<br />

zu charakterisieren. Dies kann sehr<br />

schwierig sein, da viele genetische Veränderungen,<br />

die mit einer Aminosäuresubstitution<br />

einhergehen, funktionelle Auswirkungen<br />

haben, die aber nicht unbedingt<br />

krankheits verursachend sein müssen.<br />

Zusätzlich erfolgen an großen Familien mit<br />

neuen neuromuskulären Syndromen Genom-weite<br />

Kopplungsstudien.<br />

Motoneuronerkrankung/Amyotrophe<br />

Lateralsklerose (ALS)<br />

In der Neurologischen Klinik wird in<br />

Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

Mutations-Screening <strong>für</strong> Kupfer/<br />

Zink-SOD-Mutationen (ALS1), TDP-43-<br />

Veränderungen, VABP-Veränderungen<br />

(ALS8) und Untersuchungen des Dynactin-<br />

Gens durchgeführt. Mit den Instituten <strong>für</strong><br />

Humangenetik in Aachen, Tübingen und<br />

Ulm besteht eine Kooperation bei der Suche<br />

nach weiteren genetischen Defekten<br />

<strong>für</strong> ALS, SMA und HSP. Hauptsächlich<br />

werden hier familiäre Varianten und Suszeptibilitätskandidaten<br />

untersucht. Die Kooperation<br />

mit der Humangenetik der Universität<br />

Bochum (Dr. L. Arning) mit der Frage<br />

nach Senataxin-Veränderungen (ALS4)<br />

wird weitergeführt.<br />

121


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

Progressive Muskeldystrophien<br />

Duchenne/Becker und myotone<br />

Dystrophien<br />

Die <strong>für</strong> das Neuromuskuläre Zentrum relevante<br />

DNA-Diagnostik im Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

umfasst die molekulargenetische<br />

Diagnostik der Muskeldystrophien<br />

Duchenne und Becker sowie die myotonen<br />

Dystrophien Typ I und Typ II (www.uniulm.de/humangenetik).<br />

Pro Jahr werden<br />

200 bis 250 Patienten mit dieser klinischen<br />

Verdachtsdiagnose molekulargenetisch<br />

untersucht.<br />

Therapiestudien<br />

Klinisch-wissenschaftlicher Schwerpunkt<br />

ist die Durchführung von Therapiestudien<br />

im klinischen Studienzentrum der Neurologie.<br />

In diesem Jahr wurden die Therapiestudien<br />

mit den Wirkstoffen Pioglitazon<br />

(GERP ALS) und Talampanel (ALSTAR) abgeschlossen<br />

sowie die Studie mit dem<br />

Wirkstoff TRO19622 (MitoTarget) weitergeführt.<br />

Sowohl mit Pioglitazon als auch mit<br />

Talampanel konnte kein Effekt auf die<br />

Krankheitsprogression bei ALS-Patienten<br />

nachgewiesen werden. Eine Studie zur<br />

Bestimmung von Nogo-A in Muskelbiopsieproben<br />

bei ALS-Patienten wurde neu<br />

gestartet. Des Weiteren wurden die Einzelprojekte<br />

mit der Frage zur Lebensqualität<br />

in der Terminalphase der ALS, nach spezifischen<br />

serologischen Markern zur Gewichtsregulation<br />

und zur Frage der Objektivierbarkeit<br />

des subkutanen Fettverlustes<br />

durch kernspintomografische Methoden<br />

weitergeführt. Nach wie vor wird in Kooperation<br />

mit der Universität Tübingen die<br />

Studie „Kommunikation durch Selbstkontrolle<br />

der Hirnströme – eine neue Möglichkeit<br />

der Verständigung <strong>für</strong> gelähmte Patienten“<br />

durchgeführt. Außerdem konnte in<br />

diesem Jahr das ALS-PEG-Register und<br />

das ALS-Register Schwaben gestartet<br />

werden. In das ALS-PEG-Register sollen<br />

in der Neurologischen Klinik in Ulm und in<br />

122<br />

weiteren 14 Kliniken in Deutschland alle<br />

ALS-Patienten aufgenommen werden, die<br />

eine Ernährungssonde (PEG) benötigen.<br />

Ziel ist die prospektive Erhebung sowie<br />

Auswertung von demographischen, krankheitsbezogenen<br />

und ernährungsspezifischen<br />

Daten in Zusammenhang mit der<br />

PEG-Anlage und die Verfolgung des<br />

Krankheitsverlaufs nach PEG-Anlage. Mithilfe<br />

des ALS-Registers Schwaben soll<br />

zum ersten Mal in Deutschland die Inzidenz<br />

der ALS in einem definierten Gebiet<br />

erfasst werden.<br />

Translationsforschung zu Kanalopathien<br />

Untersuchungen zu den periodischen<br />

Paralysen<br />

In der Division of Neurophysiology wurde<br />

herausgefunden, dass Muskelfasern zwei<br />

Zustände einnehmen können, nämlich einen<br />

(Z1), von dem aus sie sich verkürzen<br />

und Kraft entwickeln können, und einen<br />

zweiten (Z2), in dem sie unerregbar und<br />

somit gelähmt sind. Normalerweise befinden<br />

sich alle Muskelfasern im Zustand Z1.<br />

Wenn aber die Kaliumkonzentration im<br />

Blut extrem niedrig ist (


Zellmembranleck verursachen, wie z.B.<br />

Amphotericin B.<br />

Es ist anzunehmen, dass auch andere Zellen<br />

wie Herzmuskelzellen und Nervenzellen<br />

in Abhängigkeit vom Blutkaliumwert<br />

den Zustand Z1 oder Z2 annehmen können.<br />

Daher kann eine diätetische oder medikamentöse<br />

Erhöhung der Kaliumkonzentration<br />

auch bei Krankheiten sinnvoll sein,<br />

bei denen ein „elektrischer Kurzschluss“<br />

der Zellmembran durch Ischämie besteht,<br />

z.B. nach Schlaganfall oder Herzinfarkt.<br />

Bei Postinfarktpatienten hat sich das Konzept<br />

der relativ hohen Serumkaliumkonzentration<br />

schon seit einiger Zeit bewährt,<br />

ohne dass hier<strong>für</strong> die Gründe bekannt waren.<br />

Untersuchungen zur malignen<br />

Hyperthermie<br />

In der Division of Neurophysiology wurden<br />

immortalisierte B-Lymphozyten von MH-<br />

Patienten mittels einer empfindlichen<br />

pH-metrischen Methode (Cytosensor) untersucht.<br />

Es wurde die Protonensekretionsrate<br />

in Antwort auf einen Ryanodinrezeptoragonisten<br />

verfolgt. Dabei wurde der<br />

Zusammenhang zwischen zellulärem Kalzium<br />

und dem Energiestoffwechsel der<br />

Lymphozyten ausgenutzt und Änderungen<br />

der Sekretionsrate in den Zellen wurden<br />

mit mutierten Ryanodinrezeptoren erfasst.<br />

Ein Mitarbeiter der Universität Neapel hat<br />

die Methode in Ulm erlernt und dann in<br />

Neapel angewandt.<br />

In einer weiteren Studie wurden Kalziummessungen<br />

unter Voltage-Clamp-Bedin -<br />

gungen an isolierten Muskelfasern einer<br />

transgenen Maus durchgeführt, die eine<br />

der menschlichen MH-Mutationen des<br />

Ryanodinrezeptors exprimiert (Y522S).<br />

Diese Maus wurde von der Gruppe um Susan<br />

Hamilton (Baylor College of Medicine,<br />

Houston, TX) erzeugt und uns zur Verfügung<br />

gestellt. Es konnten charakteristi-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

sche Änderungen der Spannungsabhängigkeit<br />

von Aktivierung und Inaktivierung<br />

der Kalziumfreisetzung aus dem sarkoplasmatischen<br />

Retikulum nachgewiesen<br />

werden.<br />

Kooperationen mit auswärtigen<br />

Einrichtungen<br />

Kardiale Kernspintomografie<br />

Die bereits seit 2007 bestehende Kooperation<br />

mit der Kardiologischen Abteilung<br />

des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart<br />

wurde hinsichtlich der Evaluation der<br />

kardialen Kernspintomografie bei Patienten<br />

mit Dystrophinopathien erfolgreich<br />

weitergeführt. Nachdem erste Daten, welche<br />

die Vorteile dieser Untersuchungsmethode<br />

gegenüber der konventionellen<br />

Echokardiografie zeigten, bereits publiziert<br />

wurden, werden aktuell sowohl die Verlaufsuntersuchungen<br />

der Patienten durchgeführt<br />

als auch neue Patienten rekrutiert.<br />

Die ersten Daten der Verlaufsuntersuchungen<br />

werden bereits ausgewertet und zur<br />

Publikation vorbereitet. Weiterhin werden<br />

nach wie vor Konduktorinnen <strong>für</strong> Dystrophinopathien<br />

mittels der kardialen MRT<br />

untersucht.<br />

In einem zweiten Projekt wird im Rahmen<br />

dieser Kooperation der Nutzen der kardialen<br />

Kernspintomografie zur Evaluation einer<br />

kardialen Beteiligung bei Patienten mit<br />

mitochondrialen Myopathien (MELAS,<br />

MERRF, KSS etc.) durchgeführt. Erste Ergebnisse<br />

dieser Arbeiten sind bereits ausgewertet<br />

und zur Publikation eingereicht.<br />

Eine neue Kooperation besteht seit dem<br />

Jahr 2010 mit der Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />

II der Universität Ulm (PD Dr. Bernhardt,<br />

Prof. Dr. Rottbauer). Diese Zusammenarbeit<br />

hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine kardiale<br />

Beteiligung bei Patienten mit entzündlichen<br />

Muskelerkrankungen (Poly-<br />

123


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

myositis, Dermatomyositis, Inclusion-Body-Myositis)<br />

zu evaluieren.<br />

Natrium-Kernspintomografie der<br />

Muskulatur<br />

In einer Kooperation zwischen dem DKFZ<br />

Heidelberg und der Division of Neurophysiology<br />

gelang es, die intrazelluläre<br />

Natriumkonzentration im Muskelgewebe<br />

in-vivo nicht-invasiv darzustellen. Dazu<br />

wurde die neuartige 23 Natrium-Magnetresonanztomografie<br />

( 23 Na-MRT) implementiert.<br />

Die Methode ist schwierig und erfordert<br />

hohe Ansprüche an den MR-Tomographen<br />

und das Sequenzdesign. Grund<br />

da<strong>für</strong> ist die Tatsache, dass das 23 Na-MR-<br />

Signal im Menschen 22.000-fach niedriger<br />

ist als das 1 H-MR-Signal, welches die<br />

Grundlage <strong>für</strong> das Standard-MRT sind.<br />

Zusätzlich weisen Natriumatome ungünstige<br />

Eigenschaften wie eine extrem kurze<br />

T2-Relaxationszeit im Gewebe auf, so<br />

dass das Signal-zu-Rausch Verhältnis in<br />

der Natriumbildgebung sehr niedrig und<br />

die Messdauer dementsprechend lang ist.<br />

Durch Entwicklung einer dreidimensionalen<br />

23 Na-MR-Sequenz mit ultrakurzer<br />

Echozeit von 0,2 ms wurde es möglich,<br />

binnen zehn Minuten den intrazellulären<br />

Natriumgehalt beider Unterschenkel mit<br />

einer Messung zu erfassen. Damit wurden<br />

Patienten mit muskulären Natrium- und<br />

Kalziumkanalopathien untersucht, da bei<br />

diesen Krankheiten eine reversible Muskellähmung<br />

durch Abkühlung und andere<br />

Trigger in-vivo provozierbar ist. Es zeigte<br />

sich, dass die Lähmung bei verschiedenen<br />

Kanalopathien mit einer pathologisch erhöhten<br />

intrazellulären Natriumakkumulation<br />

einhergeht und dass die Natriumakkumulation<br />

mit bestimmten Medikamenten<br />

verhindert bzw. rückgängig gemacht werden<br />

kann, wodurch auch die Muskelkraft<br />

normalisiert wird.<br />

124<br />

Organisation von Kongressen,<br />

Workshops und Fortbildungsveranstaltungen<br />

Muskelkolloquien 2010, organisiert von<br />

PD Dr. Jurkat-Rott und Dr. Gdynia:<br />

• Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Physiologie,<br />

Ulm: Ist nach zehn Jahren im<br />

Rollstuhl noch eine Therapie möglich?<br />

• Prof. Dr. Antje Bornemann, Muskelzentrum<br />

Tübingen: Zwölf Monate alter<br />

Junge mit Muskel schwäche und Ptose<br />

• Dr. Hans-Juergen Gdynia, Neurologie,<br />

Ulm: Zentronukleäre (myotubuläre)<br />

Myopathie<br />

• Dr. Hans-Jürgen Gdynia, Neurologie,<br />

Ulm: Histologisch atypische Motoneuronerkrankung?<br />

• Prof. Herbert Schreiber, Neurologie,<br />

Ulm: Augenmuskelparese ohne immunologisches<br />

Profil<br />

• Dr. Matthias Ponfick, Neurologie, Ulm,<br />

und Dr. Kurt Wollinsky, Anästhesiologie,<br />

Ulm: Auch Herz und Diaphragma sind<br />

Muskeln. Falldarstellung einer bislang<br />

unklaren generalisierten Muskelschwäche.<br />

• Dr. Adelheid Struck, Kinderklinik Ulm:<br />

Spinale Muskelatrophie mit atypischen<br />

Befunden<br />

• PD Dr. Michael Orth, Neurologie Ulm:<br />

Außer Atem<br />

• PD Dr. Oliver Neuhaus, Neurologie<br />

Sigmaringen: Ein Chirurg, der seine<br />

Praxiseinrichtung erhöhen musste<br />

Preise und Auszeichnungen <strong>für</strong><br />

Mitglieder des NMZ Ulm<br />

• PD Dr. Karin Jurkat-Rott erhielt 2010<br />

den mit 50.000 Euro dotierten Eva<br />

Luise Köhler Forschungspreis <strong>für</strong><br />

Seltene Erkrankungen.<br />

• Dr. biol. hum. Zoita Andronache,<br />

ebenfalls von der Division of Neurophysiology,<br />

erhielt den 2nd Felix-Jerusalem<br />

Preis der <strong>DGM</strong>.


Literatur<br />

Ponfick M, Gdynia HJ, Kassubek J, Ludolph<br />

AC, Petscher K, Walcher T, Walcher D, Bernhardt<br />

P. Cardiac involvement in juvenile overlapmyositis<br />

detected by cardiac magnetic resonance<br />

imaging. Int J Cardiol 2010 (epub).<br />

Gdynia HJ, Ludolph AC. Polyneuropathy in type<br />

1 and type 2 diabetes: do we need different<br />

examinations? Diabetes Metab Res Rev 2010;<br />

26:107-8.<br />

Yilmaz A, Gdynia HJ, Ludolph AC, Klingel K,<br />

Kandolf R, Sechtem U. Images in cardiovascular<br />

medicine. Cardiomyopathy in a Duchenne<br />

muscular dystrophy carrier and her diseased<br />

son: similar pattern revealed by cardiovascular<br />

MRI. Circulation 2010;121:e237-9.<br />

Blauw HM, Al-Chalabi A, Andersen PM, van<br />

Vught PW, Diekstra FP, van Es MA, Saris CG,<br />

Groen EJ, van Rheenen W, Koppers M, Van’t<br />

Slot R, Strengman E, Estrada K, Rivadeneira F,<br />

Hofman A, Uitterlinden AG, Kiemeney LA, Vermeulen<br />

SH, Birve A, Waibel S, Meyer T, Cronin<br />

S, McLaughlin RL, Hardiman O, Sapp PC, Tobin<br />

MD, Wain LV, Tomik B, Slowik A, Lemmens R,<br />

Rujescu D, Schulte C, Gasser T, Brown RH Jr,<br />

Landers JE, Robberecht W, Ludolph AC, Ophoff<br />

RA, Veldink JH, van den Berg LH. A large genome<br />

scan for rare CNVs in amyotrophic lateral<br />

sclerosis. Hum Mol Genet 2010;19:4091-9.<br />

Waibel S, Neumann M, Rabe M, Meyer T, Ludolph<br />

AC. Novel missense and truncating mutations<br />

in FUS/TLS in familial ALS. Neurology<br />

2010;75:815-7.<br />

Felbecker A, Camu W, Valdmanis PN, Sperfeld<br />

AD, Waibel S, Steinbach P, Rouleau GA, Ludolph<br />

AC, Andersen PM. Four familial ALS pedigrees<br />

discordant for two SOD1 mutations: are<br />

all SOD1 mutations pathogenic? J Neurol Neurosurg<br />

Psychiatry 2010;81:572-7.<br />

Rabe M, Felbecker A, Waibel S, Steinbach P,<br />

Winter P, Ludolph AC. The epidemiology of<br />

CuZn-SOD mutations in Germany: a study of<br />

217 families. J Neurol 2010;257:1298-302.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Dupuis L, Pradat PF, Ludolph AC, Loeffler JP.<br />

Energy metabolism in amyotrophic lateral sclerosis.<br />

Lancet Neurol 2010 (epub ahead of print).<br />

Pinkhardt EH, Sperfeld AD, Uttner I, Ludolph<br />

AC, Kassubek J. Amygdala size reduction is associated<br />

with memory deficits in complicated<br />

hereditary spastic paraparesis: an MRI study.<br />

Eur Neurol 2010;64:117-23.<br />

Lulé D, Diekmann V, Müller HP, Kassubek J, Ludolph<br />

AC, Birbaumer N. Neuroimaging of multimodal<br />

sensory stimulation in amyotrophic lateral<br />

sclerosis. J Neurol Neurosurg Psychiatry<br />

2010;81:899-906.<br />

Lulé D, Diekmann V, Müller HP, Kassubek J, Ludolph<br />

AC, Birbaumer N. Neuroimaging of multimodal<br />

sensory stimulation in Amyotrophic Lateral<br />

Sclerosis (ALS). JNNP 2010;81(8):899-906.<br />

Lulé D. Neuroimaging Advances in Amyotrophic<br />

Lateral Sclerosis. European European Neurological<br />

Review, 2010;5(2):4-8.<br />

Fang L, Teuchert M, Huber-Abel F, Schattauer<br />

D, Hendrich C, Dorst J, Zettlmeissel H, Wlaschek<br />

M, Scharffetter-Kochanek K, Kapfer T,<br />

Tumani H, Ludolph AC, Brettschneider J. MMP-<br />

2 and MMP-9 are elevated in spinal cord and<br />

skin in a mouse model of ALS. J Neurol Sci<br />

2010;294:51-6.<br />

Unrath A, Müller HP, Riecker A, Ludolph AC,<br />

Sperfeld AD, Kassubek J. Whole brain-based<br />

analysis of regional white matter tract alterations<br />

in rare motor neuron diseases by diffusion<br />

tensor imaging. Hum Brain Mapp 2010;31:<br />

1727-40.<br />

Süssmuth SD, Sperfeld AD, Ludolph AC, Tumani<br />

H. Hypercapnia is a possible determinant of<br />

the function of the blood-cerebrospinal fluid<br />

barrier in amyotrophic lateral sclerosis. Neurochem<br />

Res 2010;35:1071-4.<br />

Süssmuth SD, Sperfeld AD, Hinz A, Brettschneider<br />

J, Endruhn S, Ludolph AC, Tumani H.<br />

CSF glial markers correlate with survival in<br />

amyotrophic lateral sclerosis. Neurology 74:<br />

982-7.<br />

125


Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />

Ludolph AC, Bendotti C, Blaugrund E, Chio A,<br />

Greensmith L, Loeffler JP, Mead R, Niessen HG,<br />

Petri S, Pradat PF, Robberecht W, Ruegg M,<br />

Schwalenstöcker B, Stiller D, van den Berg L,<br />

Vieira F, von Horsten S. Guidelines for preclinical<br />

animal research in ALS/MND: A consensus<br />

meeting. Amyotroph Lateral Scler 2010;11:38-<br />

45.<br />

Jurkat-Rott K, Lerche H, Weber Y, Lehmann-<br />

Horn F. Hereditary channelopathies in neurology.<br />

Adv Exp Med Biol 2010;686:305-34.<br />

Jurkat-Rott K, Lehmann-Horn F. Hyperkalemic<br />

Periodic Paralysis Type 1. Gene Reviews 2010.<br />

At www.ncbi.nlm.nih.gov.<br />

Kornblum C, Lutterbey GG, Czermin B, Reimann<br />

J, von Kleist-Retzow JC, Jurkat-Rott K,<br />

Wattjes MP. Whole-body high-field MRI shows<br />

no skeletal muscle degeneration in young patients<br />

with recessive myotonia congenita. Acta<br />

Neurol Scand 2010;121:131-5.<br />

Lehmann-Horn F, Jurkat-Rott K. Na+ channelopathies<br />

in the skeletal muscle. Special issue on<br />

channelopathies. Pflug Arch – Eur J Phys. 2010;<br />

460:239-48.<br />

Lehmann-Horn F, Fauler M, Holzherr B, Jurkat-<br />

Rott K. Principles of electrophysiological in vitro<br />

measurements. Chapter 6. In: Cardiac Electrophysiology<br />

Methods and Models. Edited by<br />

D.C. Sigg, P.A. Iaizzo, Y.-F. Xiao, B. He. Springer,<br />

New York 2010, pp. 119-34.<br />

Prosser BL, Hernández-Ochoa EO, Lovering<br />

RM, Andronache Z, Zimmer DB, Melzer W,<br />

Schneider MF. S100A1 promotes action potential-initiated<br />

calcium release flux and force production<br />

in skeletal muscle. Am J Physiol Cell<br />

Physiol 2010;299:C891-902.<br />

Weber YG, Roebling R, Kassubek J, Hoffmann<br />

S, Rosenbohm A, Wolf M, Steinbach P, Jurkat-<br />

Rott K, Walter H, Reske SN, Lehmann-Horn F,<br />

Mottaghy FM, Lerche H. Comparative analysis<br />

of brain structure, metabolism, and cognition in<br />

myotonic dystrophy 1 and 2. Neurology 2010;<br />

74:1108-17.<br />

126


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

Leiter/Sprecher:<br />

Prof. Dr. K. Reiners<br />

Neurologische Klinik des<br />

Universitäts klinikums Würzburg<br />

Die muskelkranken Patienten und ihre Angehörigen<br />

aus dem Einzugs- und Betreuungsgebiet<br />

des Neuromuskulären Zentrums<br />

(NMZ) Würzburg erhielten in den<br />

hier zusammengeführten Aktivitäten der<br />

Neurologischen Klinik, der Kinderklinik<br />

und dem Sozialpädiatrischen Zentrum<br />

„Frühdiagnosezentrum”, der Orthopädischen<br />

Klinik und der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

des Universitätsklinikums Würzburg<br />

und der Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik<br />

des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />

eine kompetente medizinische<br />

Versorgung. In einem zunehmenden Anteil<br />

sind die Mitarbeiterinnen in den Psychosozialen<br />

und Ergotherapeutischen Beratungsstellen<br />

Würzburg des <strong>DGM</strong>-Landesverbandes<br />

Bayern e.V. die erste Anlaufstelle<br />

<strong>für</strong> die Betroffenen und die<br />

Angehörigen. Zur überörtlichen Koordination<br />

fand eine gemeinsame Sitzung der<br />

Mitglieder und Mitarbeiterinnen des Zentrums<br />

mit dem Vorsitzenden des LV, Herrn<br />

Dr. R. Janiak, statt.<br />

In diesem Jahr gab es eine Reihe tiefgreifender<br />

personeller Veränderungen. Prof.<br />

Dr. K. V. Toyka, Direktor der Neurologischen<br />

Klinik und einer der Mitbegründer<br />

der NMZ, und Prof. Dr. T. Grimm, Leiter der<br />

Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik des Instituts<br />

<strong>für</strong> Humangenetik, wurden zum 30.<br />

September 2010 in den Ruhestand versetzt.<br />

Jedoch wird Prof. Toyka als Seniorprofessor<br />

<strong>für</strong> drei weitere Jahre dem NMZ<br />

Würzburg weiterhin zur Verfügung stehen;<br />

Prof. Grimm wird als Vertreter seiner bis-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

herigen Funktion ebenfalls weiterhin im<br />

NMZ mit arbeiten. Durch die Initiative beider<br />

Professoren wurde nicht nur die Organisationsform<br />

der NMZ in Bayern, sondern<br />

besonders auch vor Ort entscheidend geprägt,<br />

so dass die Mitarbeiter des NMZ<br />

Würzburg und des gesamten Landesverbandes<br />

ihnen großen Dank <strong>für</strong> die innovative<br />

Gestaltung einer effektiven Betreuung<br />

muskelkranker Patienten schulden. Bereits<br />

zu Beginn des Jahres ist Brigitte Wolf aus<br />

den Diensten der <strong>DGM</strong> ausgeschieden. In<br />

den vielen Jahre ihrer Tätigkeit hat sie weit<br />

über ihre Tätigkeit als Schreibkraft hinaus<br />

vor allem auch ihr organisatorisches Geschick<br />

zum Wohle der <strong>Muskelkranke</strong>n im<br />

NMZ Würzburg eingebracht. Für ihre Mitwirkung<br />

danken wir ihr sehr herzlich.<br />

Gleichzeitig konnten wir Karina Grimm als<br />

Nachfolgerin gewinnen, die diese Funktion<br />

nahtlos und engagiert weiterführt.<br />

Über die beteiligten Kliniken ist das NMZ<br />

Würzburg eingebunden in das Muskulo -<br />

skelettale Centrum Würzburg (MCW); hier<br />

werden zusätzlich zum Beratungsangebot<br />

der <strong>DGM</strong> spezielle Versorgungs- und Forschungsaspekte<br />

der Auswirkungen von<br />

Muskelkrankheiten auf das Bewegungssystem<br />

bearbeitet. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

ist die Information der Öffentlichkeit<br />

über Fragen der Vorsorge vor dem Hintergrund<br />

einer durch die Alterstruktur zunehmenden<br />

Bedeutung der Osteoporose, der<br />

Sarkopenie (Muskelschwund im Alter) und<br />

neuromuskulärer Defizite im Alter (www.<br />

mcw.medizin.uni-wuerzburg.de/). Das<br />

NMZ Würzburg hat sich ferner eingebracht<br />

in die Initiative zur Sturzprävention im Alter,<br />

die durch das Bayerische Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Umwelt und Gesundheit im Rahmen<br />

des Programms „Gesund.Leben.Bay-<br />

127


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

ern“ gefördert wird (www.sicher-im-tritt.<br />

de).<br />

Psychosoziale und Ergotherapeutische<br />

Beratung <strong>für</strong> Patienten und Angehörige/Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das umfangreiche Angebot der Beratungsstelle<br />

unter der Trägerschaft der <strong>DGM</strong> – LV<br />

Bayern e.V. – stellt <strong>für</strong> Patienten und Angehörige<br />

eine wertvolle Ergänzung zum diagnostisch-therapeutischen<br />

Angebot der<br />

Universitätseinrichtung dar. Die Kontakte<br />

mit Patienten und Angehörigen finden in<br />

sehr unterschiedlichen Formen statt:<br />

• Telefonisch, bereits vor einer Diagnosestellung<br />

und begleitend während der Diagnosephase,<br />

die <strong>für</strong> Betroffene in ihrer<br />

Ungewissheit oft schwer zu ertragen ist.<br />

• Im Rahmen von Befundmitteilungen und<br />

Beratungen am Institut <strong>für</strong> Humangenetik.<br />

Hier ist beispielsweise Gelegenheit<br />

zu einer ersten Kontaktaufnahme. Die<br />

Bedeutung der Erkrankung <strong>für</strong> mehrere<br />

Familienmitglieder wird thematisiert;<br />

erste Schritte hin zur Klärung von Fragen<br />

des beruflichen Alltags werden erwogen;<br />

Möglichkeiten zur Vernetzung<br />

mit Gleichbetroffenen können besprochen<br />

und Folgetermine vereinbart werden.<br />

• Im Rahmen von Hausbesuchen: Hausbesuche<br />

haben sich sowohl <strong>für</strong> die<br />

ergothera peutische als auch <strong>für</strong> die psychosoziale<br />

Beratung als sehr effektiv<br />

erwiesen. Die Berücksichtigung der äußeren<br />

Rahmenbedingungen ist <strong>für</strong> die<br />

Hilfsmittelberatung sowie die Wohnraumanpassung<br />

unerlässlich. Allerdings<br />

gibt sie auch <strong>für</strong> die Planung von Pflege<br />

und die Gestaltung von alltäglichen Abläufen<br />

im Familienalltag wertvolle Hinweise.<br />

Während in der Beratungsstelle<br />

„klinische Bedingungen“ das Gespräch<br />

bestimmen, gibt der familiäre Alltag im<br />

häuslichen Umfeld wichtige Hinweise<br />

auf das Zusammenspiel von Familien-<br />

128<br />

mitgliedern und zeigt Möglichkeiten <strong>für</strong><br />

geeignete Hilfeangebote auf.<br />

• In Kliniken des NMZ, oft begleitend zu<br />

medizinischen Maßnahmen, z.B. Legen<br />

einer PEG oder Anpassung einer häuslichen<br />

Beatmung. Hier geht es vor allem<br />

darum, Entscheidungsprozesse zu begleiten,<br />

Betroffene in der Dokumentation<br />

ihrer Entscheidung zu unterstützen (z.B.<br />

Patientenverfügung) und die Anpassung<br />

der häus lichen Lebenssituation vorzubereiten.<br />

Während das medizinische<br />

System dem Patienten viel Aufmerksamkeit<br />

widmet, ist die Psychosoziale<br />

Beratung häufig wichtige Anlaufstelle <strong>für</strong><br />

(pflegende) Angehörige.<br />

• In Außensprechstunden (hier v. a. in der<br />

Kiliani-Klinik Bad Windsheim). Der Aufenthalt<br />

in einer Rehaklinik wird von Betroffenen<br />

häufig genutzt, das Lebenskonzept<br />

zu überdenken. Hier kann die<br />

Beratung dabei unterstützen, die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen aufzuzeigen<br />

und eine mittelfristige Perspektive <strong>für</strong><br />

die berufliche und private Lebensplanung<br />

zu entwickeln.<br />

• Am Arbeitsplatz: Hier kann z.B. die<br />

ergotherapeutische Beratung Arbeitgebern<br />

und Arbeitnehmern Wege aufzeigen,<br />

den Arbeitsplatz durch geeignete<br />

Hilfsmittel anzupassen und so Betroffenen<br />

eine weitere Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.<br />

Schließlich finden Beratungen auch im<br />

Rahmen von Selbsthilfegruppentreffen<br />

statt. Hier ergibt sich vielfach eine Art von<br />

„Gruppenberatung“, in der fachliches Wissen<br />

der hauptamtlichen Berater und das<br />

Erfahrungswissen von Betroffenen zusammenfließen.<br />

Diese Art von Gesprächen betrifft<br />

punktuell die diagnoseübergreifenden<br />

Kontaktgruppen, die im Rahmen der<br />

Selbsthilfe von Betroffenen und Angehörigen<br />

organisiert werden. Regelmäßig führen<br />

Angelika Eiler (Psychosoziale Bera-


tung) und Brigitte Brauner (Ergotherapie)<br />

Gesprächskreise <strong>für</strong> ALS-Betroffene und/<br />

oder Angehörige durch, in denen Beratung<br />

und Erfahrungsaustausch sich ergänzen.<br />

Auch Fachdienste (Pflegekräfte von ambulanten<br />

Diensten, Hausärzte, Therapeuten,<br />

Lehrkräfte, Mitarbeiter von Behörden) nutzen<br />

die langjährige Erfahrung der Beraterinnen.<br />

Wissenschaftliche Aktivitäten<br />

Die Ziele der Forschungsaktivitäten des<br />

Zentrums sind die Erlangung eines besseren<br />

Verständnisses der Ursachen, eine<br />

zielgerichtete frühzeitige Diagnostik und<br />

die Entwicklung neuer Behandlungsverfahren;<br />

hierbei spielen Krankheitsmodelle<br />

eine zunehmende Rolle.<br />

Arbeitsgruppe Motoneuronerkrankungen<br />

(Prof. Reiners, Prof. Sendtner vom Institut<br />

<strong>für</strong> Klin. Neurobiologie, Prof. Toyka, PD Dr.<br />

Wessig, Dr. Kraft, Dr. Grimm, Frau Brauner,<br />

Frau Eiler)<br />

Schwerpunkt der Arbeit ist die Beratung<br />

und klinische Versorgung von Patienten<br />

und deren Angehörigen mit systemischen<br />

Motoneuronerkrankungen, insbesondere<br />

der Amyotrophen Lateralsklerose. Neben<br />

der symptomatischen Behandlung steht<br />

die Erörterung medizinischer und soziomedizinischer<br />

Folgen im Mittelpunkt der<br />

klinischen Betreuung. Die Beratung orientiert<br />

sich an Standards, die in Zusammenarbeit<br />

mit ALS-Zentren in Deutschland und<br />

Europa entwickelt wurden. Hilfsmittelberatung,<br />

Anpassung von Kommunikationshilfen,<br />

Schluckdiagnostik und -therapie bei<br />

Dysphagie sind wesentlicher Teil der Arbeit<br />

unserer ergotherapeutischen Abteilung.<br />

Bei Atemstörung informieren wir über<br />

Behandlungsmöglichkeiten bis hin zur Anpassung<br />

maschineller Abhusthilfen und<br />

Heimbeatmungssystemen. Die enge Kooperation<br />

mit dem Institut <strong>für</strong> klinische<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Neurobiologie der Universität Würzburg<br />

ermöglicht eine Brückenbildung zwischen<br />

Grundlagenwissenschaft und klinischer<br />

Versorgung. Molekulargenetische Untersuchungen<br />

befassen sich mit der Aufdeckung<br />

von Erkrankungsmodulatoren bei<br />

sporadischer und familiärer ALS. Darüber<br />

hinaus werden insbesondere im Rahmen<br />

des SFB 581 an genetisch veränderten<br />

Mausmodellen der spinalen Muskelatrophie<br />

und der ALS grundlegende Mechanismen<br />

der Motoneuron-Degeneration und<br />

Krankheitsentwicklung untersucht.<br />

Arbeitsgruppe Neuromuskuläre<br />

Erkrankungen<br />

(Prof. Reiners, Prof. Toyka, Prof. Sommer,<br />

Prof. Stoll, PD Dr. Wessig, Dr. Buttmann,<br />

Dr. Ip, Dr. Üçeyler)<br />

Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe nehmen<br />

die laufende ärztliche Betreuung von<br />

muskelkranken Patienten und ihren Familien<br />

im NMZ wahr. Die Zusammenarbeit mit<br />

den kardiologischen Kollegen der Medizinischen<br />

Universitätsklinik I bezüglich einer<br />

Skelettmuskelbeteiligung und zur Differenzierung<br />

des Phänotyps bei Patienten mit<br />

hereditären Kardiomyopathien wurde jetzt<br />

im Rahmen des neu begründeten Interdisziplinären<br />

Forschungs- und Behandlungszentrums<br />

Herzinsuffizienz (IFB) fortgesetzt,<br />

derzeit fokussiert auf Patienten mit Myotoner<br />

Dystrophie Typ 1. Die Evaluation der<br />

Enzymersatztherapie bei erwachsenen<br />

Patienten mit Saure-Maltase-Mangel (Morbus<br />

Pompe) wurde mit der Veröffentlichung<br />

der Ergebnisse abgeschlossen.<br />

Die mitwirkenden Kliniken und Institute<br />

sind überregionale Schwerpunkte <strong>für</strong> die<br />

neuromuskuläre Diagnostik im nordbaye -<br />

rischen Raum und <strong>für</strong> spezielle Frage -<br />

stellungen auch darüber hinaus. Die nichtinvasive<br />

Diagnostik mit neurophysiologischen<br />

Úntersuchungen bleibt auch nach<br />

dem Wechsel in der Direktion in der Neurologischen<br />

Klinik ebenso verankert wie<br />

129


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

die Diagnostik mittels Muskel-, Nervenund<br />

Hautbiopsien, die im eigenen neuromorphologischen<br />

Speziallabor, ggf. mit<br />

Elektronenmikroskopie, analysiert und befundet<br />

werden. Neuropathologische Demonstrationen<br />

der Präparate im Kontext<br />

der klinischen und neurophysiologischen<br />

Befunde finden wöchentlich <strong>für</strong> die betreuenden<br />

Ärzte, Neurologen in der Weiterbildung<br />

wie auch die anderen Mitglieder der<br />

neuromuskulären Arbeitsgruppen statt<br />

und sind auch <strong>für</strong> externe Interessenten<br />

offen. Im laufenden Jahr wurden erneut<br />

über 80 Muskelbiopsien bearbeitet, über<br />

90 Suralis-Biopsien und über 350 Hautbiopsien<br />

<strong>für</strong> die Diagnostik der Pathologie<br />

epidermaler Nervenfasern (s. a. AG Morphologie<br />

und Schmerz).<br />

Experimentelle Untersuchungen zur Pathogenese<br />

verschiedener neuromuskulärer<br />

Erkrankungen wurden an Krankheitsmodellen<br />

in Kooperation mit verschiedenen<br />

internen und externen Arbeitsgruppen<br />

durchgeführt. Die Bedeutung der Myotubularin-relatedPhosphatidylinositol-Phosphatasen<br />

(mtmr2 und 13) in der Entwicklung<br />

hereditärer Neuropathien wurden im<br />

Modell neurophysiologisch untersucht. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />

der Universität Zürich konnte<br />

gezeigt werden, dass das Prion-Protein im<br />

Axon <strong>für</strong> die Myelinerhaltung im peripheren<br />

Nervensystem notwendig ist.<br />

Arbeitsgruppe Experimentelle<br />

Entwicklungsneurobiologie<br />

(Prof. Dr. rer. nat. Martini; Dr. Ip, Dr. Smigelskaite,<br />

Dipl.-Biol. Groh; Dipl.-Biol. Klein;<br />

stud. med. Heinl, stud. med. Meißner)<br />

Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der<br />

Erforschung der Pathomechanismen bei<br />

erblichen peripheren Neuropathien unter<br />

Zuhilfenahme natürlicher und künstlicher<br />

Mausmutanten. Ein besonderer Schwerpunkt<br />

liegt auf modulierenden Mechanismen,<br />

wie der Beteiligung des Immunsys-<br />

130<br />

tems, und auf der Entwicklung von Behandlungsstrategien<br />

im Mausmodell. Hierbei<br />

wird besonders der Einfluss der Immunkomponenten<br />

auf das axonale Überleben<br />

untersucht (SFB 581, GHS und andere<br />

Förderbereiche).<br />

Arbeitsgruppe Neuroregeneration<br />

und Neuroimaging, interdisziplinäre<br />

Einrichtung der Neurologischen Klinik<br />

(Prof. Stoll, Dr. Weise, PD Dr. Kleinschnitz,<br />

PD Dr. Wessig, Prof. Reiners) und Abteilung<br />

<strong>für</strong> Physik V (Prof. Jakob, Dipl-Phys.<br />

Basse-Luesebrink)<br />

Die Arbeitsgruppe entwickelt neue Bild -<br />

gebungstechniken zur Darstellung und<br />

Verlaufskontrolle von mechanischen und<br />

entzündlichen Nervenaffektionen. Der<br />

Schwerpunkt liegt derzeit auf der Entwicklung<br />

artefaktfreier MR-Methoden zum Inflammationsimaging<br />

mittels 1 H/ 19 F-Spektroskopie.<br />

Im klinischen Bereich konnten<br />

mittels des gezielten Einsatzes der Magnetresonanztomografie<br />

(MRT) zur Darstellung<br />

von Muskelpartien und Nervenabschnitten<br />

zahlreiche zuvor diagnostisch<br />

unklare Fälle mit fokalen neuromuskulären<br />

Krankheitsbildern geklärt und behandelt<br />

werden. Die MRT entwickelt sich damit zunehmend<br />

zu einem wichtigen zusätzlichen<br />

Instrument in der differenzialdiagnostischen<br />

Abklärung von neuromuskulären Erkrankungen.<br />

Arbeitsgruppe Morphologie und<br />

Schmerz<br />

(Prof. Sommer, Dr. Doppler, Dr. Geis, Dr.<br />

Hansen, PD Dr. Üçeyler)<br />

Im Jahr 2010 wurden mehrere Leitlinien<br />

neu herausgebracht bzw. aktualisiert. Mit<br />

einer internationalen Expertengruppe wurde<br />

im Auftrag der Peripheral Nerve Society<br />

eine Leitlinie zur Bearbeitung und Auswertung<br />

von Nervenbiopsien erstellt. Dies<br />

ist die erste internationale, evidenzbasierte<br />

Leitlinie zu diesem Thema, und ihre


Beachtung sollte deutlich zur Qualitätsverbesserung<br />

dieses invasiven diagnostischen<br />

Schritts bei Patienten mit Polyneuropathien<br />

beitragen. Dem gleichen Ziel<br />

diente eine Studie zum diagnostischen<br />

Nutzen von Hautbiopsien zum Nachweis<br />

einer Vaskulitis. Des Weiteren wurden internationale<br />

Leitlinien zur Diagnostik und<br />

Behandlung der CIDP, von paraproteinämischen<br />

Neuropathien und der MMN aktualisiert,<br />

ebenso die Leitlinien zur Diagnostik<br />

bei neuropathischen Schmerzen.<br />

Der aktuelle Kenntnisstand zur CIDP wurde<br />

in einer Übersichtsarbeit zusammengefasst.<br />

Eine Serie von Patienten mit schwerer<br />

immunbedingter Polyneuropathie, die<br />

erfolgreich mit autologer Stammzelltransplantation<br />

behandelt wurde, konnte in Kooperation<br />

mit unseren Internisten publiziert<br />

werden. Mitglieder der Arbeitsgruppe waren<br />

zudem federführend an systema -<br />

tischen Reviews und Metaanalysen zu<br />

Ursachen und zur Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms<br />

beteiligt. Ferner wurden<br />

die systematischen Untersuchungen<br />

zur Beteiligung des peripheren Nervensystems<br />

bei Patienten mit M. Fabry fortgeführt.<br />

Im Rahmen des langjährigen Forschungsprojekts<br />

zur Rolle von Zytokinen bei<br />

neuropathischen Schmerzen wurde in Kooperation<br />

mit der Uniklinik Mainz die Frei -<br />

setzung bzw. Expression des Zytokins<br />

Tumor-Nekrose-Faktor(TNF)-alpha bei<br />

Gesunden und bei Patienten mit komplexem<br />

regionalen Schmerzsyndrom (CRPS)<br />

untersucht. Zur Frage nach der Schmerzentstehung<br />

bei den Small-Fiber-Neu -<br />

ropathien konnten zwei Subgruppen mit<br />

unterschiedlicher Läsionsverteilung und<br />

unterschiedlichen Zytokinprofilen identifiziert<br />

werden. In der experimentellen<br />

Schmerzforschung konnten wir an mehreren<br />

neuen Modellen die Bedeutung von<br />

proinflammatorischen Zytokinen <strong>für</strong> die<br />

Schmerzmodulation zeigen.<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

Arbeitsgruppe Institut <strong>für</strong> Klinische<br />

Neurobiologie<br />

(Prof. Sendtner, PD Dr. Jablonka, PD Dr.<br />

Blum, Dr. Drepper, PD Dr. Wessig von der<br />

Neurol. Klinik)<br />

Schwerpunkt der Arbeit des Instituts ist<br />

die Etablierung und Analyse von Zellkulturund<br />

Mausmodellen <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />

und spinale Muskelatrophie.<br />

Neben den Arbeiten zur Signaltransduktion<br />

neurotropher Faktoren <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung<br />

von neuromuskulären Endplatten<br />

widmet sich die Arbeitsgruppe den<br />

Mechanismen <strong>für</strong> die axonale Translokation<br />

von mRNAs und konnte zeigen, dass<br />

Störungen dieser Mechanismen bei der<br />

spinalen Muskelatrophie des Kindesalters<br />

eine wesentliche Rolle spielen. Medikamente,<br />

die zwischenzeitlich <strong>für</strong> die Therapie<br />

der spinalen Muskelatrophie getestet<br />

wurden, wie Valproinsäure, wurden in Zellkultur<br />

und Mausmodellen getestet. Die positiven<br />

Effekte auf die Hochregulation der<br />

Expression des SMN-Gens konnten bestätigt<br />

werden, gleichzeitig wurde jedoch<br />

ein negativer Effekt auf präsynaptische<br />

spannungsabhängige Kalziumkanäle gezeigt,<br />

der den therapeutischen Effekt negativ<br />

beeinflusst.<br />

In Zusammenarbeit mit der Neurologischen<br />

Klinik wurde eine DNA-Sammlung<br />

von Patienten mit Amyotropher Lateral -<br />

sklerose erweitert. Gemeinsam mit einem<br />

internationalen Netzwerk, das von B. Traynor<br />

am NIH/USA geführt wurde, konnten<br />

bei 5.000 Patienten mit ALS weitere Gen-<br />

Loci identifiziert werden, die mit einer Prädisposition<br />

<strong>für</strong> ALS assoziiert sind. Parallel<br />

dazu wurden in Zusammenarbeit mit PD<br />

Dr. Wessig, Neurologische Klinik, bei<br />

Patienten mit ALS neue Mutationen im C-<br />

Terminus des FUS-Proteins identifiziert.<br />

Laufende Arbeiten sollen die Pathomechanismen<br />

aufklären, die von solchen Mutationen<br />

zu Defekten in der Funktion und<br />

131


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

Aufrechterhaltung von Motoneuronen führen.<br />

Arbeiten des Instituts werden durch die<br />

Schilling-Stiftung und die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft<br />

über die SFBs 487<br />

und 581 gefördert.<br />

Humangenetik/Medizinische Genetik<br />

Zum Zentrum Medizinische Genetik Würzburg<br />

gehören das Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

(Vorstand und Lehrstuhl Prof. Dr. Haaf),<br />

die Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik (Prof. Dr.<br />

Grimm) und die Praxis <strong>für</strong> Humangenetik<br />

(PD Dr. Kunstmann). Zusammen mit der<br />

Praxis <strong>für</strong> Humangenetik werden humangenetische<br />

Beratung und Diagnostik angeboten.<br />

Ein Forschungsschwerpunkt ist<br />

die Erforschung der molekulargenetischen<br />

Grundlagen und der populationsgenetischen<br />

Aspekte neuromuskulärer Erkrankungen<br />

(Arbeitsgruppe Molekulare Humangenetik,<br />

Prof. Müller-Reible) und Abt.<br />

<strong>für</strong> Medizinische Genetik (Prof. Grimm, Dr.<br />

Kreß).<br />

Von praktischer Bedeutung <strong>für</strong> die molekulargenetische<br />

Diagnostik von Muskelkrankheiten<br />

ist das neue Gendiagnostikgesetz<br />

(GenDG), das seit 01.Februar 2010<br />

in Kraft getreten ist. Es fordert <strong>für</strong> alle<br />

genetischen Analysen eine ausführliche<br />

Aufklärung und eine schriftliche Einwilligung<br />

der Patienten sowie vor vorgeburt -<br />

lichen und prädiktiven Analysen zusätzlich<br />

eine genetische Beratung. Vorlagen <strong>für</strong> die<br />

Dokumentation der Aufklärung und <strong>für</strong> die<br />

Patienteneinwilligung sowie ein Auftragsformular<br />

findet man auf der Homepage<br />

des Institutes <strong>für</strong> Humangenetik<br />

(www.humgen.biozentrum.uni-wuerzburg.<br />

de/diagnostik/formulare/).<br />

Im Rahmen dieser Patientenversorgung<br />

wird die molekulargenetische Diagnostik<br />

auf Gen- oder Proteinebene u. a. bei folgenden<br />

neuromuskulären Erkrankungen<br />

durchgeführt:<br />

132<br />

• Duchenne/Becker-Muskeldystrophie<br />

(Deletionen/Duplikationen und Punkt -<br />

mutationen)<br />

• Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie<br />

(aut. dom.)<br />

• Emery-Dreifuss-Muskeldystrophie<br />

(X-chr.)<br />

• Fazio-skapulo-humerale Muskeldystr.<br />

(FSHD)<br />

• Myoadenylatdesaminase-Mangel<br />

(MADA)<br />

• Okulo-pharyngeale Muskeldystrophie<br />

(OPMD)<br />

• Rigid Spine Muskeldystrophie (SEPN1)<br />

• Spinale Muskelatrophien (Typ I, II und III)<br />

• Spino-bulbäre Muskelatrophie<br />

(Typ Kennedy)<br />

Myotubuläre Myopathien<br />

• MTM1 (X-chromosomal)<br />

• DNM2 (autosomal-dominant)<br />

• BIN1 (autosomal-rezessiv)<br />

Myofibrilläre Myopathien<br />

• Desmin<br />

• ZASP (Hot spots)<br />

• Myotilin (Hot spot)<br />

• a-B-Crystallin<br />

• Filamin C (Hot spot oder gesamt)<br />

• FHL1<br />

• BAG3<br />

Strukturmyopathien – Maligne Hyperthermie<br />

• Central-Core-Erkrankung (RYR1, Hot<br />

spot oder gesamt)<br />

• Multi-Mini-Core-Erkrankung<br />

(SEPN1/RYR1)<br />

• Nemaline Myopathie (ACTA1)<br />

• Maligne Hyperthermie (RYR1, Hot spot<br />

oder gesamt<br />

Gliedergürtel-Muskeldystrophien<br />

• Typ LGMD 1B (Lamin A/C)<br />

• Typ LGMD 1C (Caveolin3)<br />

• Typ LGMD 2A (Calpain 3)


• Typ LGMD 2B (Dysferlin)<br />

• Typ LGMD 2D (Adhalin, Hot spot)<br />

• Typ LGMD 2G (Telethonin)<br />

• Typ LGMD 2i (FKRP)<br />

• Typ LGMD 2J (tibiale MD, Titin)<br />

• Typ LGMD 2L (ANO5)<br />

Myotone Dystrophien<br />

• DM1 (Curschmann-Steinert)<br />

• DM2 (Proximale myotone Myopathie)<br />

Universitäts-Kinderklinik/Sozialpädiatrisches<br />

Zentrum „Frühdiagnosezentrum“<br />

In der Arbeitsgruppe von Prof. Straßburg<br />

werden in der Universitäts-Kinderklinik und<br />

im Sozialpädiatrischen Zentrum „Frühdiagnosezentrum“<br />

Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen in enger Zusammenarbeit<br />

mit den anderen Institutionen des<br />

Muskelzentrums untersucht und behandelt.<br />

Schwerpunkte der wissenschaftlichen<br />

Arbeit sind u.a. Untersuchungen zur Pro -<br />

gnose von ehemaligen Frühgeborenen bis<br />

ins Erwachsenenalter, polygrafische Registrierungen<br />

im Schlaflabor, Nachuntersuchungen<br />

bei Patienten mit spinalen Fehlbildungen<br />

und Analysen zur Optimierung der<br />

Botulinumtoxin-Therapie bei Spastik.<br />

Orthopädische Klinik<br />

In der Arbeitsgruppe von Prof. Raab, Orthopädische<br />

Universitätsklinik, König-Ludwig-Haus,<br />

werden Patienten mit Skelettund<br />

Gelenkveränderungen infolge neuromuskulärer<br />

Erkrankungen in der Klinik und<br />

den betreuten Behinderteneinrichtungen<br />

untersucht und behandelt. Einen Schwerpunkt<br />

stellt die Versorgung von Patienten<br />

mit neuromuskulären Skoliosen, Deformitäten<br />

von Hüft- und Kniegelenk und Fußfehlstellungen<br />

dar. Es erfolgt eine wissenschaftliche<br />

Auswertung vor allem hinsichtlich<br />

der postoperativen Schmerztherapie,<br />

der postoperativen Funktionsverbesserung<br />

und der Verbesserung der Lebens-<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

qualität. Die Ärzte der Orthopädische Klinik<br />

sind ferner führend im Muskuloskelettalen<br />

Centrum Würzburg (MCW) engagiert<br />

und tragen wesentlich zu den Forschungsaktivitäten<br />

in diesem Rahmen bei.<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />

Die Maligne-Hyperthermie-Ambulanz (Leiter:<br />

PD Dr. F. Schuster) betreut als Beratungs-<br />

und Diagnosezentrum weit über<br />

1000 Patienten, vorwiegend aus dem südund<br />

mitteldeutschen Raum. Ein breites<br />

Spektrum der myopathologischen Diagnostik<br />

wird in Zusammenarbeit mit der<br />

Neurologischen Universitätsklinik, der Universitätskinderklinik<br />

und dem Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik der Universität Würzburg<br />

angeboten. Im Rahmen der Malignen-Hyperthermie-Diagnostik<br />

kommen der In-vitro-Kontrakturtest,<br />

die histologische Untersuchung<br />

und die Mutationsanalyse entsprechend<br />

der diagnostischen Richtlinien<br />

der „Europäischen-MH-Gruppe“ zum Einsatz.<br />

Darüber hinaus wird eine individuelle<br />

Beratung angeboten <strong>für</strong> betroffene Patienten,<br />

Familien mit MH-Veranlagung, behandelnde<br />

Ärzte, vor allem Anästhesisten, Allgemeinmediziner<br />

und Neurologen.<br />

Die wissenschaftlichen Aktivitäten im Jahr<br />

2010 lagen zum einen in der Untersuchung<br />

von 5-HT3-Antagonisten im In-vitro-<br />

Kontraktur-Test, zum anderen in der Weiterentwicklung<br />

eines minimal-invasiven<br />

metabolischen Tests zur Diagnose einer<br />

Malignen-Hyperthermie-Veranlagung bei<br />

disponierten Patienten sowie bei Patienten<br />

mit einer idiopathischen Kreatinkinase-Erhöhung.<br />

Weitere Informationen zur „Malignen Hyperthermie“<br />

unter http://anaesthesie.ukwuerzburg.de/maligne-hyperthermieambulanz.html<br />

133


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

Literatur<br />

Nachfolgend sind einige Arbeiten aus dem Publikationsjahr<br />

2009 aufgeführt, deren Auflistung<br />

im Jahrbuch 2009 versehentlich unterblieben<br />

ist.<br />

Abbs S, Tuffery-Giraud S, Bakker E, Ferlini A,<br />

Sejersen T, Mueller CR. Best Practice Guidelines<br />

on molecular diagnostics in Duchenne/Becker<br />

muscular dystrophies. Neuromuscul Disord<br />

2010;20:422–427.<br />

Bremer J, Baumann F, Tiberi C, Wessig C, Fischer<br />

H, Schwarz P, Steele AD, Toyka KV, Nave<br />

KA, Weis J, Aguzzi A. Axonal prion protein is required<br />

for peripheral myelin maintenance. Nat<br />

Neurosci 2010;13 :310-318.<br />

Chen Y, Boettger MK, Reif A, Schmitt A, Üçeyler<br />

N, Sommer, C. Nitric oxide synthase modulates<br />

CFA-induced thermal hyperalgesia<br />

through cytokine regulation in mice. Mol Pain<br />

2010; 6:13.<br />

Chiò A, Schymick JC, Restagno G, Scholz SW,<br />

Lombardo F, Lai SL, Mora G, Fung HC, Britton<br />

A, Arepalli S, Gibbs JR, Nalls M, Berger S, Kwee<br />

LC, Oddone EZ, Ding J, Crews C, Rafferty I,<br />

Washecka N, Hernandez D, Ferrucci L, Bandinelli<br />

S, Guralnik J, Macciardi F, Torri F, Lupoli S,<br />

Chanock SJ, Thomas G, Hunter DJ, Gieger C,<br />

Wichmann HE, Calvo A, Mutani R, Battistini S,<br />

Giannini F, Caponnetto C, Mancardi GL, La Bella<br />

V, Valentino F, Monsurrò MR, Tedeschi G, Marinou<br />

K, Sabatelli M, Conte A, Mandrioli J, Sola<br />

P, Salvi F, Bartolomei I, Siciliano G, Carlesi C,<br />

Orrell RW, Talbot K, Simmons Z, Connor J, Pioro<br />

EP, Dunkley T, Stephan DA, Kasperaviciute D,<br />

Fisher EM, Jablonka .S, Sendtner M, Beck M,<br />

Bruijn L, Rothstein J, Schmidt S, Singleton A,<br />

Hardy J, Traynor BJ. A two-stage genome-wide<br />

association study of sporadic amyotrophic lateral<br />

sclerosis. Hum Mol Genet 2009;18:1524-<br />

1532.<br />

Cruccu G, Sommer C, Anand P, Attal N, Baron<br />

R, Garcia-Larrea L, et al. EFNS guidelines on<br />

neuropathic pain assessment: revised 2009. Eur<br />

J Neurol 2010;17:1010-1018.<br />

134<br />

Drepper C, Herrmann T, Wessig C, Beck M,<br />

Sendtner M. C-terminal FUS/TLS mutations in<br />

familial and sporadic ALS in Germany. Neurobiol<br />

Aging 2009 (epub ahead of print).<br />

Duning T, Sommer C. Neurologisches Management<br />

von Patienten mit Morbus Fabry. Akt Neurol<br />

2010;37: 69-79.<br />

Eberle T, Doganci B, Krämer H, Fechir M, Wagner<br />

I, Sommer C, Birklein F. Mechanical but not<br />

electrical painful stimuli trigger TNF alpha release<br />

in human skin. Exp Neurol 2010; 221: 246-<br />

250.<br />

Fischer M, Marques Pereira P, Holtmann B, Simon<br />

CM, Hanauer A, Heisenberg M and Sendtner<br />

M. P90 Ribosomal s6 kinase 2 negatively regulates<br />

axon growth in motoneurons. Mol Cell<br />

Neurosci 2009;42:134-141.<br />

Geis C, Weishaupt A, Hallermann S, Grünewald<br />

B, Wessig C, Wultsch T, Reif A, Byts N, Beck M,<br />

Jablonka S, Boettger MK, Üçeyler N, Fouquet<br />

W, Gerlach M, Meinck HM, Sirén AL, Sigrist SJ,<br />

Toyka KV, Heckmann M, Sommer C. Stiff person<br />

syndrome-associated autoantibodies to<br />

amphiphysin mediate reduced GABAergic inhibition.<br />

Brain 2010;133:3166-3180.<br />

Groh J, Heinl K, Kohl B, Wessig C, Greeske J,<br />

Fischer S, Martini R. Attenuation of MCP-<br />

1/CCL2 expression ameliorates neuropathy in a<br />

mouse model for Charcot-Marie-Tooth 1X. Hum<br />

Mol Genet 2010;19: 3530-3543.<br />

Haanpää M, Attal N, Backonja M, Baron R, Bennett<br />

M, Bouhassira D, Cruccu G, Hansson P,<br />

Haythornthwaite JA, Iannetti GD, Jensen TS,<br />

Kauppila T, Nurmikko TJ, Rice AS, Rowbotham<br />

M, Serra J, Sommer C, Smith BH, Treede RD.<br />

NeuPSIG guidelines on neuropathic pain assessment.<br />

Pain 2010; ePub 9/2010).<br />

Häuser W, Petzke F, Sommer C. Comparative<br />

efficacy and harms of duloxetine, milnacipran,<br />

and pregabalin in fibromyalgia syndrome. J Pain<br />

2010;1:505-521.<br />

Häuser W, Kosseva M, Üçeyler N, Klose P, Sommer<br />

C. Emotional, physical and sexual abuse in


fibromyalgia syndrome - A systematic review<br />

with meta-analysis. Arthritis Care Res 2010;<br />

ePub 8/2010.<br />

Hummel HD, Rath JC, Wiendl H, Hetzel W, Bargou<br />

RC, Toyka KV, Sommer C, Einsele H, Topp<br />

MS. Auto-SCT in severe paraproteinemic neuropathy.<br />

Bone Marrow Transplant 2010; ePub<br />

6/2010.<br />

Krämer HH, Eberle T,Üçeyler N, Wagner I, Klonschinsky<br />

T, Müller LP, Sommer C, Birklein F.<br />

TNF-alpha in CRPS and ‘normal’ trauma - significant<br />

differences between tissue and serum.<br />

Pain 2010; ePub 10/2010.<br />

Kohl B, Fischer S, Groh J, Wessig C, Martini R.<br />

MCP-1/CCL2 modifies axon properties in a<br />

PMP22-overexpressing mouse model for Charcot-Marie-Tooth<br />

1A neuropathy. Am J Pathol<br />

2010;176:1390-1399.<br />

Kohl B, Groh J, Wessig C, Wiendl H, Kroner A,<br />

Martini. R. Lack of evidence for a pathogenic role<br />

of T-lymphocytes in an animal model for<br />

Charcot-Marie-Tooth disease 1A. Neurobiol Dis<br />

2010;38:78-84.<br />

Kraft P, Beck M, Grimm A, Wessig C, Reiners K,<br />

Toyka KV. Amyotrophe Lateralsklerose – Symptomatische<br />

Therapie bulbärer Symptome. Nervenarzt<br />

2010; 81:1218-1225.<br />

Lauria G, Hsieh ST, Johansson O, Kennedy JM,<br />

Leger JM, Mellgren SI, Nolano M, Merkies I, Polydefkis<br />

M, Smith AG, Sommer C, Valls-Sole J.<br />

European Federation of Neurological Societies/Peripheral<br />

Nerve Society Guideline on the<br />

use of skin biopsy in the diagnosis of small fibre<br />

neuropathy. Eur J Neurol 2010;17: 903-912.<br />

Melzer N, Classen J, Reiners K, Buttmann M.<br />

Fluctuating neuromuscular transmission defects<br />

and inverse acetazolamide response in<br />

episodic ataxia type 2 associated with the novel<br />

CaV2.1 single amino acid substitution R2090Q.<br />

J Neurol Sci 2010;296:104-106.<br />

Metterlein T, Schuster F, Kranke P, Roewer N,<br />

Anetseder M. In-vitro contracture testing for<br />

susceptibility to malignant hyperthermia: can<br />

Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />

halothane be replaced? Eur J Anaesthesiol<br />

2010 (epub ahead of print).<br />

Metterlein T, Schuster F, Kranke P, Roewer N,<br />

Anetseder M. Intramuscular injection of malignant<br />

hyperthermia trigger agents induces hypermetabolism<br />

in susceptible and nonsusceptible<br />

individuals. Eur J Anaesthesiol 2010; 27:77-<br />

82.<br />

Pham M, Sommer C, Wessig C, Monoranu CM,<br />

Pérez J, Stoll G, Bendszus M. Magnetic resonance<br />

neurography for the diagnosis of extrapelvic<br />

sciatic endometriosis. Fertil Steril<br />

2010;94:351.e11-351.e14.<br />

Rak K, Lechner BD, Schneider C, Drexl H,<br />

Sendtner M, Jablonka S. Valproic Acid, a drug<br />

candidate for spinal muscular atrophy, blocks<br />

axon growth and excitability in motor neurons.<br />

Neurobiol Dis 2009;36:477-487.<br />

Sendtner M. Stem cells: Tailor-made diseased<br />

neurons. Nature 2009;457:269-270.<br />

Sommer C, Brandner S, Dyck PJ, Harati Y, Lacroix<br />

C, Lammens M, Magy L, Mellgren SI, Morbin<br />

M, Navarro C, Powell H, Schenone A, Tan E,<br />

Urtizberea A. Peripheral Nerve Society Guideline<br />

on processing and evaluation of nerve biopsies.<br />

J Peripher Nerv Syst 2010;15:164-175.<br />

Strelau J, Strzelczyk AP, Rusu P, Bendner G,<br />

Wiese S, Diella F, von Bartheld CS, Klein R,<br />

Sendtner M, Unsicker K. Progressive postnatal<br />

motoneuron loss in mice lacking GDF-15. J<br />

Neurosci 2009;29:13640-13648.<br />

Strothotte S, Strigl-Pill N, Grunert B, Kornblum<br />

C, Eger K, Wessig C, Deschauer M, Breunig F,<br />

Glocker FX, Vielhaber S, Brejova A, Hilz M, Reiners<br />

K, Müller-Felber W, Mengel E, Spranger M,<br />

Schoser B. Enzyme replacement therapy with<br />

alglucosidase alfa in 44 patients with late-onset<br />

glycogen storage disease type 2: 12-month results<br />

of an observational clinical trial. J Neurol<br />

2010; 257: 91-97.<br />

Trimbuch T, Beed P, Vogt J, Schuchmann S,<br />

Maier N, Kintscher M, Breustedt J, Schuelke M,<br />

Streu N, Kieselmann O, Brunk I, Laube G,<br />

135


Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />

Strauss U, Battefeld A, Wende H, Birchmeier C,<br />

Wiese S, Sendtner M, Kawabe H, Kishimoto-<br />

Suga M, Brose N, Baumgart J, Geist B, Aoki J,<br />

Savaskan NE, Bräuer A., Chun J, Ninnemann O,<br />

Schmitz D, Nitsch R. Synaptic PRG-1 modulates<br />

excitatory transmission via lipid phosphatemediated<br />

signaling. Cell 2009;138:1222-1235.<br />

Üçeyler N, Gobel K, Meuth SG, Ortler S, Stoll G,<br />

Sommer C, Wiendl H, Kleinschnitz C. Deficiency<br />

of the negative immune regulator B7-H1 enhances<br />

inflammation and neuropathic pain after<br />

chronic constriction injury of mouse sciatic nerve.<br />

Exp Neurol 2010;222:153-160.<br />

Üçeyler N, Devigili G, Toyka KV, Sommer C. Skin<br />

biopsy as an additional diagnostic tool in nonsystemic<br />

vasculitic neuropathy. Acta Neuropathol.<br />

2010;120:109-116.<br />

Üçeyler N, Kafke W, Riediger N, He L, Necula G,<br />

Toyka KV, Sommer C. Elevated proinflammatory<br />

cytokine expression in affected skin in small fiber<br />

neuropathy. Neurology 2010;74:1806-1813.<br />

Vallat JM, Sommer C, Magy L. Chronic inflammatory<br />

demyelinating polyradiculoneuropathy:<br />

diagnostic and therapeutic challenges for a<br />

treatable condition. Lancet Neurol 2010;402-12.<br />

van den Berg PYK, Hadden RDM, Bouche P,<br />

Cornblath DR, Hahn A, Illa I, Koski CL, Leger<br />

JM, Nobile-Orazio E, Pollard J, Sommer C, van<br />

Doorn PA, van Schaik IN. European Federation<br />

of Neurological Societies/Peripheral Nerve<br />

Society Guideline on management of chronic<br />

inflammatory demyelinating polyradiculo -<br />

neuropathy: Report of a joint task force of the<br />

European Federation of Neurological Societies<br />

and the Peripheral Nerve Society – First Revision.<br />

J Peripher Nerv Syst 2010;15:1-9.<br />

Weidemann F, Sommer C, Duning T, Lanzl I,<br />

Mohrenschlager M, Naleschinski D, Arning K,<br />

Baron R, Niemann M, Breunig F, Schaefer R,<br />

Strotmann J, Wanner C. Department-related<br />

tasks and organ-targeted therapy in fabry<br />

disease: an interdisciplinary challenge. Am J<br />

Med 2010;123:658 e1- e10.<br />

136<br />

Weidemann F, Niemann M, Sommer C, Beer M,<br />

Breunig F, Wanner C. Frauen mit Morbus Fabry<br />

– eine interdisziplinare diagnostische und therapeutische<br />

Herausforderung. Med Klin (Munich)<br />

2010; 105: 627-634.<br />

Wessig C. Bildgebung bei Myopathien. Akt<br />

Neurol 2009;36:240-246.


Themenbeitrag<br />

Themenbeitrag<br />

137


Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

Heim- und Langzeit beatmung bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen: Vom Fallbericht zur Leitlinie<br />

PD Dr. med. Martin Winterholler<br />

Neurologische Klinik,<br />

Krankenhaus Rummelsberg<br />

90588 Schwarzenbruck bei Nürnberg<br />

winterholler.martin@rummelsberger.net<br />

Zusammenfassung<br />

Die nicht-invasive Beatmung (NIV) <strong>Muskelkranke</strong>r<br />

ist heute ein Standardverfahren<br />

zur Behandlung der durch die Muskelschwäche<br />

bedingten Hypoventilation. Sie<br />

verbessert die Lebensqualität und in vielen<br />

Fällen auch die Prognose neuromuskulärer<br />

Erkrankungen.<br />

Der Indikationsstellung der NIV sollte eine<br />

sorgfältige und regelmäßige Betreuung der<br />

Patienten im Rahmen der neuromuskulären<br />

Ambulanzen unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Zeichen und Symptome der<br />

Hypoventilation mit Messung der Vitalkapazität<br />

(FVC) – je nach Progress der<br />

Grunderkrankung in drei- bis zwölfmonatigen<br />

Abständen vorausgehen.<br />

Die Indikationsstellung zur nicht-invasiven<br />

Beatmung erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der nächtlichen Hypoventilation heute<br />

deutlich früher als noch vor einigen Jahren.<br />

Die Sicherstellung der bronchialen<br />

Clearance durch assistive Hustentechniken<br />

(Sekretmanagement) gewinnt an<br />

Bedeutung. Bei deutlich geminderter Husten<br />

fähigkeit beeinflussen diese Maßnahmen<br />

die Prognose positiv.<br />

Eine Beatmung über Tracheostoma stellt<br />

nach wie vor die Ausnahme da, ist aber<br />

unter der Voraussetzung einer erhaltenen<br />

Kommunikationsfähigkeit und eines adäquaten<br />

Umfeldes durchaus mit einer guten<br />

Lebensqualität möglich.<br />

Die Verantwortung des die Beatmungsindikation<br />

stellenden Arztes reicht in die<br />

häusliche Versorgung hinein. Die <strong>für</strong> eine<br />

138<br />

Überleitung in das gewohnte Umfeld nötige<br />

Organisation erfordert interdisziplinäre<br />

Kooperation und sollte durch ein „Überleitungsmanagement“<br />

begleitet sein. Die<br />

Muskelzentren mit ihrer besonderen medizinischen<br />

und psychosozialen Kompetenz<br />

sollten sich aktiv um die Versorgung der<br />

Atemproblematik ihrer <strong>Muskelkranke</strong>n<br />

kümmern.<br />

Hintergrund: Beteiligung der<br />

Atem muskulatur bei chronischen<br />

neuromuskulären Erkrankungen<br />

Ausmaß und Häufigkeit der Beteiligung<br />

der Atemmuskulatur sind bei den verschiedenen<br />

neuromuskulären Erkrankungen<br />

(NME) höchst unterschiedlich. Zwar<br />

korreliert das Ausmaß der Atemmuskellähmung<br />

meist mit dem Grad der allgemeinen<br />

Muskelschwäche und körperlichen Behinderung,<br />

jedoch gibt es Ausnahmen: So ist<br />

bei der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS)<br />

bei zehn Prozent der Patienten bereits früh<br />

im Erkrankungsverlauf, nicht selten auch<br />

als Erstsymptom eine Schwäche der<br />

Atemmuskulatur nachzuweisen. Gleiches<br />

gilt <strong>für</strong> die adulte Form des Morbus Pompe.<br />

Andere Erkrankungen sind trotz<br />

schwerer Behinderung fast nicht von einer<br />

klinisch relevanten Zwerchfellschwäche<br />

betroffen (z.B. Muskeldystrophie Becker).<br />

In der Mehrzahl der Erkrankungen mit distalen<br />

Paresen (distale SMA, distale Myopathien)<br />

kommt es nicht zur Atemmuskelschwäche.<br />

Ab Mitte der 1970er-Jahre wurden die ersten<br />

Fallserien zur häuslichen Beatmung<br />

von <strong>Muskelkranke</strong>n, auch zur nicht-invasiven<br />

Beatmung (NIV) publiziert (Alba et al.<br />

1976; et al. Chevrolet 1989). Es wurde<br />

nachgewiesen, dass nicht-invasive Beatmung<br />

(NIV) den „konventionellen“ Beat-


mungsfomen mindestens ebenbürtig ist.<br />

Durch systematische prospektive Untersuchungen,<br />

nicht jedoch in randomisierten<br />

oder verblindeten Studien konnte gezeigt<br />

werden, dass die nicht-invasive Heimbeatmung<br />

bei chronischen Neuromuskulären<br />

Erkrankungen (NME)<br />

• die Schlafqualität, wie sie in der Polysomnografie<br />

und mit dem Pittsburgh<br />

Sleep Quality Index erfasst wird, bessert;<br />

• die Tagesmüdigkeit (erfasst mit dem Epworth<br />

sleepines scale, ESS) vermindert<br />

(Annane et al. 1999);<br />

• die Anzahl respiratorischer Komplika -<br />

tionen vermindert (Mellies et al. 2004)<br />

einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität<br />

der Patienten hat (Lyall et al.<br />

2001);<br />

• neuropsychologische Parameter bessert<br />

(Butz et al. 2003);<br />

• zur Besserung der Blutgase und Lungenfunktion<br />

am Tage führt (Annane et al.<br />

2000);<br />

• die hypoventilationsbedingte Rechtsherzbelastung<br />

mindert.<br />

Folgende Studienergebnisse weisen auf<br />

eine Verbesserung der Prognose und Lebenserwartung<br />

<strong>Muskelkranke</strong>r durch die<br />

NIV hin:<br />

• Zahlreiche Patienten mit minimaler<br />

Spontanatmungstoleranz und einer Vitalkapazität<br />

(VK) < 200 ml werden über<br />

Jahre nicht-invasiv beatmet (Bach 2002,<br />

Winterholler et al. 2001).<br />

• Eine große historische Vergleichsuntersuchung<br />

mit 197 Duchenne-Patienten<br />

zeigte einen eindeutigen Überlebensvorteil<br />

<strong>für</strong> die nicht-invasiv beatmeten Patienten:<br />

53 Prozent der beatmeten, aber<br />

nur 12 Prozent der nicht beatmeten Patienten<br />

erreichten das 25. Lebensjahr<br />

(Eagle et al. 2002).<br />

Themenbeitrag<br />

Die einzige randomisierte und kontrollierte<br />

Untersuchung zur nicht-invasiven Beatmung<br />

wurde von Bourke et al. 2006 publiziert:<br />

22 NIV beatmete ALS Patienten wurden<br />

mit 20 nicht beatmeten verglichen:<br />

Der Überlebensvorteil <strong>für</strong> ALS Patienten<br />

ohne Bulbärparalyse betrug 208 Tage, bei<br />

relevanter bulbärer Symptomatik war hingegen<br />

kein Überlebensbenefit nachzuweisen.<br />

Aufgrund der positiven Effekte der NIV ist<br />

die Prognose der Patienten mit NME inzwischen<br />

mehr von der Fähigkeit effektiv<br />

zu Husten (und damit die bronchiale Clearance<br />

sicherzustellen) als von der Vitalkapazität<br />

abhängig.<br />

Hier wurden in den letzten Jahren eine Reihe<br />

von Hustentechniken und Hustenhilfen<br />

entwickelt, mit deren konsequentem Einsatz<br />

sowohl die Morbidität durch pulmonale<br />

Infektionen, wie auch die Hospitali -<br />

sationstage und die Mortalität gesenkt<br />

werden konnten.<br />

Indikationsstellung zur Heimbeatmung<br />

(NIV)<br />

Die Indikation zur Heimbeatmung sollte<br />

beim Auftreten der typischen Hypoventilationssymptomatik<br />

geprüft werden. Dieses<br />

„neu romuskuläre Hypoventilationssyndrom“<br />

(Winterholler 1999) ist gekennzeichnet<br />

durch den klinischen Nachweis einer<br />

Schwäche der Atemmuskulatur und eine<br />

Begleitsymptomatik, die zum einen Folge<br />

der nächtlichen Hypoventilation ist, aber<br />

auch Folge einer hypoventilationsbeding -<br />

ten Hyperkapnie sein kann. Leitsymptome<br />

sind Orthopnoe, paradoxe Bauch atmung,<br />

Kurzatmigkeit beim Sprechen, abgeschwächter<br />

Hustenstoß, Durchschlafstörung<br />

und Tagesmüdigkeit.<br />

Eine Sicherung der Diagnose der chronisch-ventilatorischen<br />

Insuffizienz (CVI) bei<br />

139


Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

NME durch Blutgase (bei Tag und Nacht),<br />

Lungenfunktion und eine Polygrafie/Polysomnografie<br />

ist nötig.<br />

Als Kriterium <strong>für</strong> die NIV bei NME wurde<br />

ein pCO 2 > 45 mmHg und ein pCO 2 < 60<br />

mmHg vorgeschlagen (Laier-Groeneveld<br />

und Arbeitsgruppe Heim- und Langzeitbeatmung).<br />

In derselben Arbeit wurde auch<br />

die Indikationsstellung in Abhängigkeit von<br />

Lungenfunktionsparametern diskutiert.<br />

Vorgeschlagen wurde eine Einschränkung<br />

der VK auf unter 20 Prozent des Sollwertes<br />

und ein maximaler statischer Inspirationsdruck<br />

(PImax) geringer als 3 kPa (beim Erwachsenen).<br />

Dem entsprachen auch die<br />

Empfehlungen der <strong>DGM</strong> 1997 (Winterholler<br />

et al. 1997).<br />

Diese Bewertung ist inzwischen einer dynamischen<br />

Betrachtungsweise gewichen:<br />

Man zieht Hyperkapnie, nächtliche Sauerstoffentsättigung<br />

und Symptomatik der<br />

Hypoventilation <strong>für</strong> die Indikationsstellung<br />

zur Heimbeatmung heran. State of the art<br />

ist heute der Beleg einer nächtlichen Hypoventilation<br />

durch Nachweis eines transkutan<br />

kontinuierlich gemessenen CO 2-Anstieges<br />

über 50 mmHg (tcCO 2).<br />

Hintergrund ist hier die Arbeit von Ward et<br />

al. 2005, die 48 Patienten mit chronischen<br />

neuromuskulären Erkrankungen und<br />

nächtlichem Anstieg des pCO 2 untersuchen.<br />

24 dieser Patienten hatten am Tag<br />

unauffällige Blutgase. Diese wurden randomisiert<br />

in eine Gruppe, die NIV erhielt<br />

und eine Gruppe, die lediglich beobachtet<br />

wurde. Binnen 24 Monaten dekompensierten<br />

neun von zehn Patienten in der Beobachtungsgruppe,<br />

nicht jedoch die NIV behandelten.<br />

Unabhängig davon waren<br />

Schlafqualität und Lebensqualität in der<br />

Behandlungsgruppe besser.<br />

Die aktuell publizierten deutschen Leitlinien<br />

zur chronischen Beatmung (Windisch<br />

140<br />

et al. 2010) berücksichtigen bei der Indikationsstellung<br />

zur nicht-invasiven Beatmung<br />

<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

sowohl das potentiell frühe Auftreten einer<br />

Ventilationsstörung wie auch die Bedeutung<br />

der nächtlichen Hypoventilation.<br />

Regelmäßige Kontrollen der FVC (forcierten<br />

Vitalkapazität) werden bei allen neuromuskulären<br />

Erkrankungen, die potentiell<br />

die Atemmuskulatur mit betreffen können,<br />

gefordert. In Abhängigkeit von der klinischen<br />

Symptomatik der Hypoventilation<br />

werden nächtliche polygrafische Kontrollen<br />

mit kontinuierlicher Messung des pCO 2<br />

empfohlen. Hier ist jedoch darauf hinzuweisen,<br />

dass eine alleinige Messung der<br />

nächtlichen Sauerstoffsättigung i. d. R.<br />

ebenfalls ausreichend ist, um eine nächtliche<br />

Atemstörung auszuschließen, wenn<br />

das Auftreten phasenweiser Sauerstoffentsättigungen<br />

ausgeschlossen wird und der<br />

SiO2 stets über 90 Prozent liegt. Automatisierte<br />

Auswertesysteme berücksichtigen<br />

leider diese Kriterien nicht hinreichend<br />

(Windisch et al. 2010).<br />

Die gängigen Kriterien der nächtlichen<br />

Polygrafie, wie sie z.B. zur Diagnose der<br />

Schlafapnoe gelten, dürfen hier jedoch<br />

nicht herangezogen werden.<br />

In Anlehnung an die Leitlinien sollte entsprechend<br />

Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen, die zu einer Atemmuskelschwäche<br />

führen können, eine klinische<br />

Beurteilung und Bestimmung der VC in<br />

drei- bis zwölfmonatigen Abständen angeboten<br />

werden. Bei einer VC < 70 Prozent<br />

ist eine nächtliche polygrafische Untersuchung<br />

mit Messung des p tc CO 2 indiziert.<br />

Die Indikation zur nicht-invasiven Beatmung<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

wird beim Auftreten von Symptomen der<br />

Hypoventilation in Verbindung mit einer<br />

Hyperkapnie am Tage (PaCO 2 > 45 mmHg)


zw. nächtlicher Hyperkapnie (PaCO 2 > 50<br />

mmHg), einem Anstieg des transkutan gemessenen<br />

ptcCO 2 nachts um mehr als 10<br />

mmHg während 25 Prozent der Schlafzeit<br />

bei Normokapnie am Tage oder einer<br />

rasch progredienten Abnahme der Vitalkapazität<br />

gesehen.<br />

Die primäre Beatmungsform ist die NIV.<br />

Bei Nicht-Durchführbarkeit, Scheitern<br />

oder Ablehnung sollte eine invasive außerklinische<br />

Beatmung (über Tracheostoma)<br />

nur auf ausdrücklichen Wunsch des<br />

Patienten bzw. Betreuers eingeleitet werden.<br />

Eine prophylaktische NIV ist bei<br />

neuromuskulären Erkrankungen mit Normokapnie<br />

nicht indiziert – lediglich vor Wirbelsäulen-Korrekturoperationen<br />

bei eingeschränkter<br />

Vitalkapazität kann es sinnvoll<br />

sein, eine NIV zur Absicherung in der perioperativen<br />

Phase zu beginnen.<br />

Jede Beatmung stellt einen medizinischen<br />

Eingriff dar, der nur nach ausführlicher Aufklärung<br />

erfolgen sollte. Insbesondere Patienten<br />

mit rasch progredienten NME sollte<br />

über den gesamten Erkrankungsverlauf<br />

einschließlich der Spätphase der Erkrankung<br />

mit Abhängigkeit von der Beatmung<br />

aufgeklärt werden (Miller et al. 1999; Borasio<br />

et volz 1994; Winterholler et al. 1997).<br />

Bei der Indikationsstellung sind auch die<br />

Persönlichkeit des Patienten, sein allgemeiner<br />

Gesundheitszustand und sozialer<br />

Hintergrund (Pflegebelastung der Angehörigen)<br />

zu berücksichtigen (Winterholler et<br />

al. 1997).<br />

Indikation <strong>für</strong> eine Beatmung über<br />

Tracheostoma<br />

Eine Beatmung von <strong>Muskelkranke</strong>n über<br />

Tracheostoma ist über viele Jahre möglich.<br />

Limitierend wirken Grunderkrankung (z.B.<br />

Kardiomyopathie bei MD Duchenne) und<br />

ethische Bedenken (Verlust sämtlicher<br />

Willkürfunktionen bei der ALS binnen zwei<br />

Themenbeitrag<br />

bis fünf Jahren). Eine Aufklärung des Patienten<br />

und seiner Familie über den Verlauf<br />

der Erkrankungen sollte der Entscheidung<br />

vorausgehen, eine Einwilligung des Patienten<br />

bzw. seines Betreuers sind zwingend<br />

erforderlich, um eine Intubation und<br />

Tracheotomie, die nicht selten gegen den<br />

Willen des Patienten in Notfallsituationen<br />

durchgeführt werden, zu verhindern.<br />

Bei Vorliegen von Patientenwunsch und<br />

Einwilligung besteht die Indikation zur Tracheotomie<br />

in folgenden Situationen:<br />

• Unfähigkeit, einen passenden Beatmungszugang<br />

<strong>für</strong> die nicht-invasive Beatmung<br />

anzupassen<br />

• Intoleranz der nicht-invasiven Beatmung<br />

• Ineffektivität der NIV (keine Besserung<br />

der Klinik, Blutgasanalyse)<br />

• Schwere bulbäre Symptomatik mit rezidivierenden<br />

Aspirationen<br />

• Ineffektivität des nicht-invasiven Sekretmanagements<br />

• Scheitern der Umstellung auf nicht-invasive<br />

Beatmung nach Intubation und invasiver<br />

Beatmung<br />

Sprechen mit Tracheostoma ist mit den<br />

heute zur Verfügung stehenden Techniken<br />

(Sprechmembranen, wie z.B. Passy-Muir-<br />

Ventil) bei erhaltener Bulbärmuskulatur<br />

und Fehlen einer Dysphagie gut möglich.<br />

Die Lebensqualität mit Tracheostoma wird<br />

unter der Voraussetzung einer adäquaten<br />

Betreuung und Lebensumgebung von den<br />

Betroffen meist sehr positiv beurteilt.<br />

Assistive und augmentative<br />

Hustentechniken<br />

(Sekretmanagement)<br />

Sekretverlegungen der Atemwege können<br />

<strong>für</strong> ein Scheitern der NIV verantwortlich<br />

sein. Ein Sekretmananagement besteht aus<br />

Maßnahmen zur Erhöhung des intrapulmonalen<br />

Volumens (Windisch et al. 2010) durch<br />

• Air stacking,<br />

141


Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

• Glossopharyngeal breathing oder<br />

• Manuelle Hyperinflation mittels Beatmungsbeutel<br />

und<br />

• Maßnahmen zur Erhöhung des Exspirationsflusses<br />

beim Husten durch assistierte<br />

Hustentechniken oder den Einsatz<br />

von mechanischen Hustenhilfen (s. Tabelle<br />

1).<br />

Hierbei ist der mit dem mechanischen Insufflator-Exsufflator<br />

erzielbare Hustenspitzenfluss<br />

am höchsten, gefolgt von assistiertem<br />

Husten und nicht unterstütztem<br />

Husten von der maximalen Insufflationskapazität<br />

aus.<br />

Durch den Einsatz eines individuell adaptierten<br />

Sekretmanagements können in Einzelfällen<br />

der Zeitpunkt der Beatmung verzögert,<br />

die erfolgreiche Durchführung einer<br />

NIV erst ermöglicht oder verlängert, aber<br />

auch Hospitalisierungen vermieden und<br />

das Überleben verbessert werden (Bach<br />

1993; Windisch et al. 2010).<br />

Weitere das Husten erleichternde Hilfsmittel<br />

wie der Percussionaire (IMP-2), The<br />

Vest oder Hayek Oszillator werden nicht<br />

selten ebenfalls zum Sekretmanagement<br />

verwendet, valide Daten über die Effektivität<br />

dieser Maßnahmen bei Patienten mit<br />

neuromuskulären Erkrankungen liegen jedoch<br />

nicht vor.<br />

In Einzelfällen kann bei Scheitern des<br />

nicht-invasiven Sekretmanagements durch<br />

Anlage einer Mini-Tracheotomie mit nachfolgendem<br />

regelmäßigem trachealen Absaugen<br />

die Sekretproblematik auch ohne<br />

definitive Tracheotomie zufriedenstellend<br />

beherrscht werden (Winterholler 2006).<br />

Der Hustenfluss (PCF = peak cough flow)<br />

ist einfach im Rahmen der Muskelsprechstunde<br />

mit einem Spirometer zu bestimmen.<br />

Ab einem PCF < 240 l/min ist<br />

effizientes Husten in der Regel nur noch<br />

eingeschränkt möglich, so dass hustenun-<br />

142<br />

ter stützende Maßnahmen ab diesem Wert<br />

Anwendung finden sollten.<br />

Strukturelle Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Heim beatmung und Überleitungsmanagment<br />

(Windisch et al. 2010)<br />

Die Beatmung von Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen stellt hohe Anforderungen<br />

an die Qualifikation des ärztlichen<br />

und pflegerischen Personals. Die<br />

Entlassung aus der Klinik, die nachfolgende<br />

pflegerische und technische Betreuung<br />

sowie regelmäßige Kontrollen der Beatmung<br />

müssen in adäquater Qualität und<br />

Zuverlässigkeit geregelt werden (Windisch<br />

et al. 2010).<br />

Diese strukturellen Voraussetzungen und<br />

Qualitätsfaktoren werden in der S2-Leitlinie<br />

„Nicht-invasive und invasive Beatmung<br />

als Therapie der chronischen respiratorischen<br />

Insuffizienz“ ausführlich dargestellt.<br />

Besondere Bedeutung wird der reibungslosen<br />

Entlassung der Patienten aus der<br />

Klinik in das häusliche Umfeld beigemessen,<br />

dem sog. „Überleitungsmanagement“.<br />

Die Verantwortung <strong>für</strong> Versorgung und erfolgreiche<br />

Überleitung in die häusliche Versorgung<br />

liegt stets beim indizierenden und<br />

die Beatmung beginnenden Krankenhausarzt.<br />

Von diesem wird deshalb eine besondere<br />

Qualifikation und Erfahrung gefordert.<br />

Postuliert wird, dass „außerklinische Beatmung<br />

um ein Beatmungszentrum organisiert<br />

sein“ müsse (Anm.: Die Definition<br />

dieser Zentren ist derzeit noch im Fluss,<br />

ungünstig <strong>für</strong> Muskelpatienten ist, dass <strong>für</strong><br />

die sog. Beatmungszentren eine neurologische<br />

Beteiligung nur schwer durchzusetzen<br />

sein wird).


Abbildung 1 (in Anlehnung an Windisch et al. 2010)<br />

Hustenmanagement: Indikationsstellung <strong>für</strong> Methoden zur Hustenunterstützung<br />

Themenbeitrag<br />

143


Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

Die „Überleitung” beinhaltet:<br />

• technische Versorgung und Regelung<br />

der Kostenübernahme<br />

• Schulung von Patient, Angehörigen und<br />

Helfern<br />

• Organisation der häuslichen Pflege<br />

• Überprüfung der Qualifikation der Pflegekräfte<br />

• Sicherstellung von Beatmungskontrollen<br />

und Notfallversorgung<br />

• Schließlich wird das Erstellen eines<br />

Überleitungsprotokolls, das Angaben zu<br />

folgenden Inhalten machen sollte, empfohlen:<br />

- Technische Ausstattung der Beatmung<br />

und der Überwachung inkl. Zubehör<br />

- Personelle Standards der Überwachung<br />

(Anwesenheitszeiten der Pflege)<br />

- Zeitrahmen und Inhalte der Pflegemaßnahmen<br />

- Art des Beatmungszugangs, Reinigungs-<br />

und Wechselintervalle<br />

- Beatmungsmodus unter Angabe<br />

sämtlicher Parameter<br />

- Beatmungsdauer bzw. Dauer mögli-<br />

144<br />

Tabelle 1: Sekretmanagement – Hilfen zur Sekretentfernung<br />

• Manuelle Überblähung der Lunge (Air stacking):<br />

Erhöhung des intrathorakalen Volumens mittels Atemhüben durch Beatmungsbeutel<br />

bzw. volumenkontrolliertes Beatmungsgerät, Froschatmung<br />

• Manuell assistiertes Husten:<br />

Aktiver Druck ins Epigastrium bzw. bds. am Rippenbogen zur ruckartigen<br />

Kranial-Verschiebung des Zwerchfells zu Beginn des Hustenstoßes<br />

• Mechanisch assistiertes Husten – mechanical Insufflator-Exsufflator:<br />

Aktives Blähen der Lunge mittels Überdruck – anschließend Anlage eines<br />

ausreichend hohen Unterdrucks zur Sekretentfernung<br />

cher Spontanatmungsphasen<br />

- Sauerstoffflussrate während Beatmung<br />

und Spontanatmung<br />

- Maßnahmen zum Sekretmanagement<br />

- Applikation von inhalativen Medikamenten<br />

- Bedarfsplanung der Ernährung<br />

- Psychosoziale Betreuung des Patienten<br />

und ggf. der Angehörigen<br />

- Weitere therapeutische und pädagogische<br />

Maßnahmen<br />

- Weitere Hilfsmittel<br />

Fazit<br />

Die nicht-invasive Beatmung (NIV) <strong>Muskelkranke</strong>r<br />

ist heute ein Standardverfahren<br />

zur Behandlung der durch die Muskelschwäche<br />

bedingten Hypoventilation. Sie<br />

verbessert die Lebensqualität und in vielen<br />

Fällen auch die Prognose neuromuskulärer<br />

Erkrankungen.<br />

Der Indikationsstellung der NIV sollte eine<br />

sorgfältige regelmäßige Betreuung der Patienten<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Zeichen und Symptome der Hypoventilation<br />

mit Messung der Vitalkapazität


(FVC) – je nach Progress der Grunderkrankung<br />

in drei- bis zwölfmonatigen Abständen<br />

vorausgehen.<br />

Die Indikationsstellung zur nicht-invasiven<br />

Beatmung erfolgt unter Berücksichtigung<br />

der nächtlichen Hypoventilation heute<br />

deutlich früher als noch vor einigen Jahren.<br />

Die Sicherstellung der bronchialen<br />

Clearance durch assistive Hustentechniken<br />

(Sekretmanagement) gewinnt an Bedeutung.<br />

Bei deutlich geminderter Hustenfähigkeit<br />

beeinflussen diese Maßnahmen<br />

die Prognose positiv (Bach 1993).<br />

Eine Beatmung über Tracheostoma stellt<br />

nach wie vor die Ausnahme da, ist aber<br />

unter der Voraussetzung einer erhaltenen<br />

Kommunikationsfähigkeit und eines adäquaten<br />

Umfeldes durchaus mit einer guten<br />

Lebensqualität möglich.<br />

Die Verantwortung des die Beatmungsindikation<br />

stellenden Arztes reicht in die<br />

häusliche Versorgung hinein. Die <strong>für</strong> eine<br />

Überleitung in das gewohnte Umfeld nötige<br />

Organisation erfordert interdisziplinäre<br />

Kooperation und sollte durch ein „Überleitungsmanagement“<br />

begleitet sein.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

1. Alba A, Pilkington LA, Kaplan E, et al. Longterm<br />

pulmonary care in amyotrophic lateral<br />

sclerosis. Respir Ther 1976;6:49-56,102-<br />

105.<br />

2. Annane D, Quera-Salva MA, Lofaso F, et al.<br />

Mechanisms underlying effects of nocturnal<br />

ventilation on daytime blood gases in neuromuscular<br />

diseases. Eur Respir J 1999;13:<br />

157–62.<br />

3. Bach JR. Ventilator use by Muscular Dystrophy<br />

Association patients. Arch Phys Med<br />

Rehabil 1992;73:179–183.<br />

4. Bach JR. Mechanical insufflation-exsufflation:<br />

comparison of peak expiratory flows<br />

with manually assisted and unassisted<br />

coughing techniques. Chest 1993;104,<br />

1553-1562.<br />

Themenbeitrag<br />

5. Bach JR. Update and perspectives on noninvasive<br />

respiratory muscle aids; part 1, the<br />

inspiratory muscle aids. Chest 1994;105,<br />

1230-1240.<br />

6. Bach JR. Update and perspectives on noninvasive<br />

respiratory muscle aids; part 2,<br />

the expiratory muscle aids. Chest 1994;<br />

105,1538-1544.<br />

7. Bach JR. Amyotrophic lateral sclerosis: Prolongation<br />

of life by noninvasive respiratory<br />

aids. Chest 2002;122:92–8.<br />

8. Bach JR, Saporito LR. Criteria for extubation<br />

and tracheostomy tube removal for<br />

patients with ventilatory failure: a different<br />

approach to weaning. Chest 1996;110,<br />

1566-1571.<br />

9. Borasio GD, Voltz R. Amyotrophe Lateral -<br />

sklerose – Fallbericht. Z f Med Ethik 1994;<br />

40:143-47.<br />

10. Bourke SC, Tomlinson M, Williams TL, Bullock<br />

RE, Shaw PJ, Gibson GJ. Effects of<br />

non-invasive ventilation on survival and<br />

quality of life in patients with amyotrophic<br />

lateral sclerosis: a randomised controlled<br />

trial. Lancet Neurol 2006;5(2):140-7.<br />

11. Butz M, Wollinsky KH, Wiedemuth-Catrinescu<br />

U, Sperfeld A, Winter S, Mehrkens HH,<br />

Ludolph AC, Schreiber H. Longitudinal effects<br />

of noninvasive positive-pressure ventilation<br />

in patients with amyotrophic lateral<br />

sclerosis. Am J Phys Med Rehabil 2003;<br />

82:597–604.<br />

12. Chevrolet JC, Rossi JM, Pahud C, Rochat T,<br />

de Haller R, Junod A. Die intermittierende<br />

mechanische Ventilation als Heimbeatmung.<br />

Ther Umschau 1989;46:697-708.<br />

13. Eagle M, Baudouin SV, Chandler C, Giddings<br />

DR, Bullock R, Bushby K. Survival in<br />

Duchenne muscular dystrophy: improvements<br />

in live expectancy since 1997 and the<br />

impact of home nocturnal ventilation. Neuromusc<br />

dis 2002;12: 926-29.<br />

14. Laier-Groeneveld G. Arbeitsgruppe Heimund<br />

Langzeitbeatmung: Richtlinien zur Indikation<br />

und Durchführung der intermittierenden<br />

Selbstbeatmung (ISB). Intensivmed<br />

1994;31:137-139.<br />

15. Lyall RA, Donaldson M, Fleming T. A prospective<br />

study of quality of life in ALS patients<br />

treated with noninvasive ventilation.<br />

Neurology 2001; 57:153-6.<br />

145


Heim- und Langzeitbeatmung bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

16. Miller, RG, Rosenberg, JA, Gelinas, DF, et al.<br />

Practice parameter: the care of the patient<br />

with amyotrophic lateral sclerosis; report of<br />

the Quality Standards Subcommittee of the<br />

American Academy of Neurology ALS<br />

Practice Parameters Task Force. Neurology<br />

1999;52,1311-1323.<br />

17. Mellies U, Dohna-Schwake C, Stehling F,<br />

Voit T; Sleep disordered breathing in spinal<br />

muscular atrophy. Neuromusc Dis 2004;14:<br />

797-803.<br />

18. Randerath WJ, Kamps N <strong>für</strong> den Koordinationskreis<br />

außerklinische Beatmung. Durchführungsempfehlungen<br />

zur außerklinischen<br />

invasiven Beatmung. Pneumologie 2011 (in<br />

press).<br />

19. Ward S, Chatwin M, Heather S, Simonds<br />

AK. Randomised controlled trial of non-invasive<br />

ventilation (NIV) for nocturnal hypoventilation<br />

in neuromuscular and chest wall<br />

disease patients with daytime normocapnia.Thorax<br />

2005;60; 1019-24.<br />

20. Windisch W, Brambring J, Budweiser S,<br />

Dellweg D, Geiseler J, Gerhard F, Köhnlein T,<br />

Mellies U, Schönhofer B, Schucher B, Siemon<br />

K, Walterspacher S, Winterholler M,<br />

Sitter H. Nicht-invasive und invasive Beatmung<br />

als Therapie der chronischen respiratorischen<br />

Insuffizienz. Pneumologie 2010;<br />

64(4):207-40.<br />

21. Winterholler M. Heimbeatmung bei neuromuskulären<br />

Erkrankungen. Nervenheilkunde<br />

1999; 18:27-33.<br />

22. Winterholler M, Claus D, Bockelbrink A, Borasio<br />

GD, Pongratz D, Schrank B, Toyka KV,<br />

Neundorfer B. Empfehlungen der bayerischen<br />

Muskelzentren in der <strong>DGM</strong> zur Heimbeatmung<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen<br />

Erwachsener. Nervenarzt 1997;68: 351-<br />

357.<br />

23. Winterholler M, Erbguth F, Hecht M, Neundörfer<br />

B. Überleben mit Heimbeatmung.<br />

Nervenarzt 2001;72:293-301.<br />

24. Winterholler M. NIV bei Neuromuskulären<br />

Erkrankungen. In: Nicht-invasive Beatmung,<br />

Grundlagen und moderne Praxis, Herausgeber:<br />

B. Schönhofer, Unimed-Verlag Bremen,<br />

2006, 89-109.<br />

146


Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

147


Verleihung der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> im Jahre 2010<br />

Verleihung der Forschungspreise der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. – <strong>DGM</strong> –<br />

im Jahre 2010<br />

Im Jahre 2010 hat die <strong>DGM</strong> turnusgemäß<br />

wieder ihre regelmäßigen Forschungspreise<br />

verliehen. Die feierliche Übergabe der<br />

Preise fand beim Kongress der DGKN<br />

(<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />

und funktionelle Bildgebung)<br />

in Halle an der Saale statt.<br />

Zur Vergabe standen der Junior-Preis <strong>für</strong><br />

Neuromuskuläre Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.,<br />

gestiftet von der Temmler Pharma GmbH<br />

& Co. KG und der Felix-Jerusalem-Preis<br />

<strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V., gestiftet von der Firma Sanofi-Aventis<br />

Deutschland GmbH.<br />

Der Felix-Jerusalem-Preis <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />

Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>, gestiftet von<br />

der Firma Sanofi-Aventis Deutschland<br />

GmbH, wird in drei Preisstufen vergeben:<br />

Den 1. Preis, dotiert mit 7.500 Euro, erhielten<br />

Prof. Dr. Dieter Fürst und Dr. Peter van<br />

der Ven vom Institut <strong>für</strong> Zellbiologie der<br />

Universität Bonn. Die Preisträger des ersten<br />

Preises erhalten darüber hinaus eine<br />

Statue, geschaffen von der Künstlerin Petra<br />

van Oy. Die Arbeitsgruppe der Preisträger<br />

hat im Verlauf der letzten Dekade alle<br />

wesentlichen grundlagenwissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse zur Funktion von Filamin<br />

C und der molekularen Pathogenese<br />

der Filamin-C-assoziierten Myopathien erarbeitet.<br />

Der 2. Preis, dotiert mit 5.000 Euro, ging<br />

an Dr. Zoita Andronache, Institut <strong>für</strong> Ange-<br />

148<br />

wandte Physiologie der Universität Ulm.<br />

Die Forschungsarbeiten der Preisträgerin<br />

liefern wichtige Grundlagen zur Pathophysiologie<br />

der elektromechanischen Koppelung<br />

der Muskulatur und der daraus resultierenden<br />

pathologischen Veränderung der<br />

Muskelfunktion.<br />

Der 3. Preis, dotiert mit 2.500 Euro, ging<br />

an Frau Prathiba Singh, Neurologische Klinik<br />

der Justus-Liebig-Universität Gießen.<br />

Frau Singhs Erforschung der Wirkung von<br />

Statinen auf verschiedene Muskelzelllinien<br />

liefert einen wichtigen Beitrag sowohl zur<br />

Methodik in der experimentellen Muskelforschung<br />

als auch zur Ursachenklärung<br />

von entzündlichen Muskelerkrankungen.<br />

Den Junior-Preis, gestiftet von der Firma<br />

Temmler GmbH & Co. KG, dotiert mit<br />

2.500 Euro, ging an Ingrid E. Muth, Universität<br />

Göttingen, Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />

und Neuroimmunologie, <strong>für</strong> ihre Arbeit<br />

„Upregulation of alphaB-crystallin interrelates<br />

with APP and precedes accumulation<br />

of ß-amyloid in the muscle of sporadic<br />

Inclusion Body Myositis“.<br />

Nachfolgend finden Sie Kurzdarstellungen<br />

der Preisträgerarbeiten.


Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />

Dieter O. Fürst und Peter F. M. van der Ven<br />

Institut <strong>für</strong> Zellbiologie<br />

Abteilung Molekulare Zellbiologie<br />

Rheinische-Friedrich-Wilhelm-Universität<br />

Bonn<br />

Ulrich-Haberland-Str. 61a<br />

53121 Bonn<br />

Proteinaggregate sind ein Charakteristikum<br />

einer Vielzahl von Erkrankungen, zu<br />

denen neben der Parkinson’schen Erkrankung<br />

und verschiedenen Formen der Demenz<br />

eine Gruppe humaner Myopathien<br />

zählt. In der letztgenannten Krankheitsgruppe<br />

gibt es mehrere hereditäre Formen,<br />

die unter der Bezeichnung „Myofibrilläre<br />

Myopathie“ subsummiert werden,<br />

die durch eine Schwäche der Skelettmuskulatur<br />

gekennzeichnet sind, welche oft<br />

mit Herzrhytmus-Störungen oder einer<br />

Herzmuskelschwäche einhergeht. Diese<br />

progressiv verlaufende Erkrankung führt<br />

zu vorzeitigem Tod und bisher gibt es noch<br />

keine effektive Therapie. In etwa 50 Prozent<br />

der Fälle ist die genetische Ursache<br />

der MFM bekannt, und zwar Mutationen in<br />

einer zunehmenden Zahl von Genen, die<br />

Sarkomerproteine und extrasarkomerische<br />

Proteine kodieren. Dazu gehört neben<br />

Desmin, Plectin, VCP, FHL1, ZASP,<br />

BAG3, Myotilin und B-Crystallin auch Filamin<br />

C (Schröder & Schoser, 2009).<br />

Identifikation der Filamin-C-Myopathie<br />

Im Jahr 2005 gelang unserem Labor, gemeinsam<br />

mit Klinikern (Prof. M. Vorgerd,<br />

Bochum) und Humangenetikern (Prof. A.<br />

Huebner, Dresden), erstmals die Identifi -<br />

kation und Charakterisierung einer pathologischen<br />

Mutation im Filamin-Ckodierenden<br />

Gen (FLNC, OMIM 102565) in<br />

deutschen Familien mit einer progressiven<br />

Muskelschwäche und den <strong>für</strong> MFM typischen<br />

morphologischen Veränderungen in<br />

Form fokaler Schädigungen der Myofibrillen<br />

und der Bildung großer, im Elektronenmikrosop<br />

granulofilamentös erscheinender<br />

Proteinaggregate in den Muskelzellen<br />

(Vorgerd et al. 2005). Die Muskelschwäche<br />

manifestiert sich zumeist im fünften Lebensjahrzehnt,<br />

zunächst proximal im Bereich<br />

der unteren Extremitäten, bei weiter<br />

fortschreitendem Krankheitsverlauf auch<br />

in den oberen Extremitäten. Die Patienten<br />

zeigen zudem häufig eine Schwäche der<br />

Atemmuskulatur und kardiale Symptome,<br />

die von Tachykardie bis zu linksventrikulärer<br />

Hypertrophie reichen. Zu den frühen<br />

Charakteristika der Erkrankung zählen des<br />

Weiteren eine verminderte Aktivität oxidativer<br />

Enzyme und Faserhypertrophie, während<br />

in weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadien<br />

dystrophe Veränderungen<br />

überwiegen (Kley et al. 2007).<br />

Filamin C: Genfamilie, Proteinstruktur<br />

und Funktion<br />

Filamine sind eine Familie großer Actinbindender<br />

Proteine, die in praktisch allen<br />

Zellen zu finden sind, wobei die Expression<br />

der einzelnen Varianten zelltyp- und<br />

stadienspezifisch erfolgt. So ist z.B. Filamin<br />

C (frühere Namen: Filamin 2, -Filamin<br />

oder ABP-L; kodiert vom Gen FLNC) praktisch<br />

ausschließlich in quergestreiften<br />

Muskelzellen zu finden, während Filamin A<br />

(kodiert vom Gen FLNA) in glatten Muskeln<br />

und in Bindegewebszellen exprimiert<br />

wird. Allen Filaminen ist ihr grundsätzlicher<br />

Aufbau gleich: Einer aminoterminalen<br />

Actin-bindenden Domäne folgen 24 Immunglobulin-(Ig-)Domänen,<br />

wobei die carboxy-terminale<br />

Domäne Dimere bildet<br />

(Himmel et al. 2003; Pudas et al. 2005). Ei-<br />

149


Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />

ne wichtige Funktion der Filamine ist die<br />

Quervernetzung von Actin-Filamenten in<br />

Bündel oder Netzwerke. Gleichzeitig interagieren<br />

sie mit zahlreichen Proteinen unterschiedlichster<br />

Funktion, so dass man<br />

sie als multifunktionale Adapterproteine<br />

betrachten kann (Stossel et al. 2001; van<br />

der Flier et al. 2001; Feng and Walsh,<br />

2004; Popowicz et al. 2006). Wir konnten<br />

zeigen, dass Filamin C überwiegend an<br />

der myofibrillären Z-Scheibe lokalisiert ist,<br />

wo es mit Myotilin, FATZ/Calsarcin/Myozenin<br />

und Myopodin interagiert (van der Ven<br />

et al. 2000b; Faulkner et al. 2000; Takada<br />

et al. 2001; van der Ven et al. 2006; Linnemann<br />

et al. 2010). Ein kleiner Teil des Proteins<br />

ist auch subsarkolemmal organisiert,<br />

wo es an - und -Sarcoglycan in den Costameren<br />

(Thompson et al. 2000), sowie Xin<br />

in den myotendinosen Übergangszonen<br />

(van der Ven et al. 2006) bindet. Diese<br />

zahlreichen Interaktionen und die spezifische<br />

Expression bereits zu Beginn der<br />

myogenen Differenzierung implizierten eine<br />

wichtige Funktion von Filamin C bei der<br />

150<br />

Myofibrillogenese (Chiang et al. 2000; Van<br />

der Ven et al. 2000a), was sich durch die<br />

dramatischen Auswirkungen eines knockdown<br />

der Expression von Filamin C in kultivierten<br />

Muskelzellen bestätigte (Dalkilic<br />

et al. 2006).<br />

Pathophysiologie der Filamin-C-<br />

Myopathie<br />

Die von uns beschriebene Mutation im<br />

Filamin-C-kodierenden Gen (8130G➝A)<br />

resultiert in einer Deletion der carboxyterminalen<br />

16 Aminosäuren des Filamins<br />

(p.W2710X). Obwohl es also zu einer<br />

frühzeitigen Termination der Translation<br />

kommt, greift hier nicht der Mechanismus<br />

des ‘nonsense mediated decay’, da die<br />

Mutation im am weitesten 3’ gelegenen<br />

Exon des FLNC-Gens liegt, was wiederum<br />

zur Folge hat, dass das defekte Protein<br />

tatsächlich synthetisiert wird (Vorgerd et<br />

al. 2005).<br />

Diese Befunde bildeten den Ausgangspunkt<br />

<strong>für</strong> eine detaillierte Untersuchung<br />

Abbildung 1: Schematische Darstellung des Filamin-C-Dimers und seiner Bindungspartner.<br />

Die Interaktionen mit Myotilin, Xin, Myopodin, Ky-Protein und FILIP wurden im Labor<br />

der Autoren identifiziert.


der biophysikalischen, biochemischen und<br />

zellulären Eigenschaften des mutierten<br />

Filamin-C-Proteins. Der Verlust der carboxyterminalen<br />

Reste führt zu einer Veränderung<br />

der Sekundärstruktur der 24. Ig-<br />

Domäne, wodurch diese weniger stabil<br />

gefaltet und deutlich empfindlicher gegenüber<br />

proteolytischer Spaltung ist. Dies<br />

wiederum bewirkt, dass das Protein nicht<br />

mehr korrekt dimerisieren kann, und stattdessen<br />

große Aggregate ausbildet. Im Zuge<br />

dieser Vorgänge, die wir auch in Transfektionen<br />

kultivierter Zellen reproduzieren<br />

können, werden zahlreiche Filamin-assoziierte<br />

Proteine, darunter nicht zuletzt auch<br />

einige Membranproteine, in den auffälligen<br />

Aggregaten gefangen. Man kann daher<br />

A B<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

annehmen, dass dadurch allmählich die<br />

gesamte Homöostase der betroffenen<br />

Muskelzellen gestört wird (Löwe et al.<br />

2007).<br />

Ausblick<br />

Obwohl erste Einsichten in die Pathophysiologie<br />

der Filamin-C-Mutation gewonnen<br />

werden konnten, sind noch zahlreiche Details<br />

zu klären. Wir nehmen an, dass in erster<br />

Linie die massive Proteinaggregation in<br />

der Filamin-C-Myopathie auf Dauer das<br />

Ubiquitin-Proteasom-System (UPS) der<br />

Muskelzelle beeinträchtigt. Ein weiterer<br />

Faktor könnten metabolische Veränderungen<br />

aufgrund mitochondrialer Störungen<br />

sein. So ließen sich in Muskelproben von<br />

Abbildung 2: Schlüsselergebnis unserer biochemischen Charakterisierung des Filamin-<br />

C-Mutantenproteins p.W2710X. (A) Die Untersuchung der Dimerisierungseigenschaften<br />

durch chemische Quervernetzung und SDS-PAGE zeigte, dass das Wildtyp-Protein Dimere<br />

bildet (d), während das Mutantenprotein fast ausschließlich hochmolekulare Aggregate<br />

(a) bildet. (B) Die analytische Gelfiltration zeigte ebenfalls die stark ausgeprägte Aggregation<br />

des Mutantenproteins (gestrichelte Linie). Abbildungen aus Löwe et al. (2007).<br />

151


Molekulare Analyse der Filamin-C-Myopathie<br />

MFM-Patienten Veränderungen in der Verteilung<br />

und in biochemischen Parametern<br />

der Mitochondrien nachweisen (Schröder<br />

et al. 2003). Auf diese Art könnten fokale<br />

Störungen in der ATP-Produktion negative<br />

Auswirkungen auf die Funktion des stark<br />

ATP-abhängigen UPS haben. Interessanterweise<br />

konnten wir jüngst nachweisen,<br />

dass Filamin C direkt mit dem UPS-Regulator<br />

BAG-3 (dessen Mutationen ebenfalls<br />

zu MFM führen) interagiert (Arndt et al.<br />

2010). Damit sitzt Filamin C direkt an der<br />

Schnittstelle zwischen dem UPS, der Regulation<br />

durch kleine Hitzeschockproteine<br />

und der Autophagie, deren Balance essentiell<br />

<strong>für</strong> die Aufrechterhaltung der Homöostase<br />

im Muskel ist. Dies wiederum lässt<br />

auf die Möglichkeit zukünftiger therapeutischer<br />

Interventionen hoffen.<br />

Zitierte Literatur<br />

Arndt, V, Dick N, Tawo R, Wenzel D, Fürst DO,<br />

Saint R, Fleischmann BK, Hoch M, Höhfeld J.<br />

Chaperone-assisted degradation is essential for<br />

muscle maintenance. Curr Biol 2010;20:143-48.<br />

Chiang W, Greaser ML, Lyons GE. Filamin isogene<br />

expression during mouse myogenesis.<br />

Dev Dyn 2010;217:99-108.<br />

Dalkilic I, Schienda J, Thompson TG, Kunkel<br />

LM. Loss of FilaminC (FLNc) results in severe<br />

defects in myogenesis and myotube structure.<br />

Mol Cell Biol 2006;26:6522-6534.<br />

Faulkner G, Pallavicini A, Comelli A, Salamon M,<br />

Bortoletto G, Ievolella C, Trevisan S, Kojic’ S,<br />

Dalla Vecchia F, Laveder P, Valle G, Lanfranchi<br />

G. FATZ, a filamin-, actinin-, and telethonin-binding<br />

protein of the Z-disc of skeletal muscle. J<br />

Biol Chem 2000;275:41234-41242.<br />

Feng Y, Walsh CA. The many faces of filamin: a<br />

versatile molecular scaffold for cell motility and<br />

signalling. Nature Cell Biol 2004;6:1034-1038.<br />

152<br />

Himmel M, van der Ven PFM, Stöcklein W, Fürst<br />

DO. The limits of promiscuity: isoform-specific<br />

dimerization of filamins. Biochemistry 2003; 42:<br />

430-439.<br />

Kley RA, Hellenbroich Y, van der Ven PF, Fürst<br />

DO, Huebner A, Bruchertseifer V, Peters SA,<br />

Heyer CM, Kirschner J, Schröder R, Fischer D,<br />

Müller K, Tolksdorf K, Eger K, Germing A, Brodherr<br />

T, Reum C, Walter MC, Lochmüller H, Ketelsen<br />

UP, Vorgerd M. Clinical and morphological<br />

phenotype of the filamin myopathy: a study<br />

of 31 German patients. Brain 2007;130:3250-<br />

3264.<br />

Linnemann A, van der Ven PFM, Vakeel P, Albinus<br />

B, Simonis D, Bendas G, Schenk JA, Micheel<br />

B, Kley RA, Fürst DO. The sarcomeric Zdisc<br />

component myopodin is a multiadapter<br />

protein that interacts with filamin and -actinin.<br />

Eur J Cell Biol 2010;89:681-692.<br />

Löwe T, Kley RA, van der Ven PFM, Himmel M,<br />

Huebner A, Vorgerd M, Fürst DO. The pathomechanism<br />

of filaminopathy: altered biochemical<br />

properties explain the cellular phenotype of a<br />

protein aggregation myopathy. Hum. Mol Genet<br />

2007;16:1351-1358.<br />

Popowicz GM, Schleicher M, Noegel AA, Holak<br />

TA. Filamins: promiscuous organizers of the cytoskeleton.<br />

Trends Biochem Sci 2006;31:411-<br />

419.<br />

Pudas R, Kiema TR, Butler PJ, Stewart M, Ylanne<br />

J. Structural basis for vertebrate filamin dimerization.<br />

Structure 2005;13:111-119.<br />

Schröder R, Goudeau B, Simon MC, Fischer D,<br />

Eggermann T, Clemen CS, Li Z, Reimann J, Xue<br />

Z, Rudnik-Schoneborn S, Zerres K, van der Ven<br />

PFM, Fürst DO, Kunz WS, Vicart P. On noxious<br />

desmin: functional effects of a novel heterozygous<br />

desmin insertion mutation on the extrasarcomeric<br />

desmin cytoskeleton and mitochondria.<br />

Hum Mol Genet 2003;12:657-669.<br />

Schröder R, Schoser B. Myofibrillar myopathies:<br />

a clinical and myopathological guide.<br />

Brain Pathol 2009;19:483-492.


Stossel TP, Condeelis J, Cooley L, Hartwig JH,<br />

Noegel A, Schleicher M, Shapiro SS. Filamins<br />

as integrators of cell mechanics and signalling.<br />

Nature Rev Mol Cell Biol 2001;2:138-145.<br />

Takada F, Van der Woude DL, Tong HQ, Thompson<br />

TG, Watkins SC, Kunkel LM, Beggs AH.<br />

Myozenin: an alpha-actinin- and gamma-filamin-binding<br />

protein of skeletal muscle Z lines<br />

Proc Natl Acad Sci USA 2001;98:1595-1600.<br />

Thompson TG, Chan YM, Hack AA, Brosius M,<br />

Rajala M, Lidov HG, McNally EM, Watkins S,<br />

Kunkel LM. Filamin 2 (FLN2): A muscle-specific<br />

sarcoglycan interacting protein. J Cell Biol<br />

2000;148:115-126.<br />

van der Flier A, Sonnenberg A. Structural and<br />

functional aspects of filamins. Biochim Biophys<br />

A 2001;1538:99-117.<br />

Van der Ven PFM, Obermann WMJ, Lemke B,<br />

Gautel M, Weber K, Fürst DO. The characteri -<br />

zation of muscle filamin isoforms suggests a<br />

possible role of ABP-L/ -filamin in sarcomeric<br />

Z-disc formation. Cell Motil Cytoskel 2000a;<br />

45:149-162.<br />

Van der Ven PFM, Wiesner S, Salmikangas P,<br />

Auerbach D, Himmel M, Kempa S, Hayeß K, Pacholsky<br />

D, Taivainen A, Schröder R, Carpén O,<br />

Fürst DO. Indications for a novel muscular dystrophy<br />

pathway: -filamin, the muscle-specific<br />

filamin isoform, interacts with myotilin. J Cell<br />

Biol 2000b;151:235-248.<br />

Van der Ven PFM, Ehler E, Vakeel P, Eulitz S,<br />

Schenk JA, Milting H, Micheel B, Fürst DO. Unusual<br />

splicing events result in distinct Xin isoforms<br />

that associate differentially with filamin C<br />

and Mena/VASP. Exp Cell Res 2006;312:2154-<br />

2167.<br />

Vorgerd M, van der Ven PF, Bruchertseifer V, Löwe<br />

T, Kley RA, Schröder R, Lochmüller H, Himmel<br />

M, Koehler K, Fürst DO, Huebner A. A mutation<br />

in the dimerization domain of filamin C<br />

causes a novel type of autosomal dominant<br />

myofibrillar myopathy. Am J Hum Genet 2005;<br />

77:297-304.<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

153


Studying excitation contraction coupling in skeletal muscle fibers<br />

Studying excitation contraction coupling in skeletal<br />

muscle fibers of genetically altered mice to explore<br />

the cellular basis of muscle pathologies<br />

Zoita Andronache, Dr. biol. hum.<br />

Geb.-Datum: 19.07.1977<br />

Abteilung fur Angewandte Physiologie,<br />

Albert-Einstein-Allee 11, D-89061 Ulm<br />

Tel.: 0731/50023252<br />

E-Mail: zoita.andronache@uni-ulm.de<br />

My research was focused on studying the<br />

fast intracellular Ca 2+ signals in isolated,<br />

adult skeletal muscle fibers to investigate<br />

genetic alterations in excitation-contrac -<br />

tion (EC) coupling. These Ca 2+ signals originate<br />

from a rapid Ca 2+ release from the<br />

sarcoplasmic reticulum (SR) that is controlled<br />

by the plasma membrane voltage<br />

(Melzer et al. 1995).<br />

The alterations of voltage controlled Ca 2+<br />

fluxes were characterized using an electrophysiological<br />

technique (two-electrode<br />

voltage clamp) combined with real time<br />

fluorometric recording of rapid changes in<br />

the intracellular Ca 2+ concentration. The<br />

membrane potential in these experiments<br />

was set at defined values, while the intracellular<br />

space was perfused through one<br />

of the two micropipettes with an indicator<br />

dye containing an artificial salt solution.<br />

I studied two interesting genetically engineered<br />

mouse models altered in key proteins<br />

of EC coupling. The first project was<br />

focused on studying the effects of the genetic<br />

„knock-out” of the γ1 subunit of the<br />

dihydropyridine (DHP) receptor, the voltage<br />

sensor between action potential and intracellular<br />

calcium release. γ1 has been<br />

shown to alter the voltage dependence of<br />

slow inactivation of the DHP receptor<br />

(Melzer et al. 2006). In the experiments<br />

that I performed, the functional interaction<br />

between Ca 2+ antagonists and the DHP-<br />

154<br />

receptor was studied in the presence and<br />

absence of the γ1-subunit. Both, the drug<br />

and the γ1 subunit, affected the kinetics of<br />

the transition between activated and<br />

inactivated state of the DHP receptor in a<br />

similar manner. The interesting conclusion<br />

that can be drawn from these results is<br />

that the γ1-subunit acts as an „intrinsic”<br />

Ca 2+ antagonist, which may have an important<br />

role in the modulation of Ca 2+ release<br />

(Andronache et al. 2007).<br />

In the second project I examined the<br />

functional consequences of a murine genetic<br />

„knock-in” of the ryanodine receptor<br />

(RyR1) mutation Y522S that causes the<br />

susceptibility for Malignant Hyperthermia<br />

(MH) and Central Core Disease (CCD) in<br />

humans. CCD is an inherited myopathy<br />

characterized by delayed motor development,<br />

proximal muscle weakness, reduced<br />

muscle mass and the presence of well-defined<br />

structural changes (cores). MH is a<br />

life-threatening hypermetabolic state that<br />

can be triggered in susceptible subjects<br />

by volatile anesthetics, but also by exercise<br />

and heat stress. During an MH crisis the<br />

mutation causes the RyR1 to release abnormal<br />

amounts of Ca 2+ from the SR. This<br />

leads to generalized muscle spasms and<br />

hypermetabolism, accompanied with hyperthermia,<br />

acidosis, hypercapnia, and will<br />

likely lead to death if untreated.<br />

The mouse with the RyR1 mutation Y522S<br />

was the first animal model genetically engineered<br />

for this muscle disease (Chelu et<br />

al. 2006). Using this disease model, the<br />

voltage dependence of activation and<br />

inactivation of Ca 2+ release (through RyR1)


and Ca 2+ influx (through the DHP receptor)<br />

were studied in detail. In addition to a lowering<br />

of the voltage threshold for Ca 2+ release,<br />

the results showed an unexpected<br />

change in the inactivation mechanism of<br />

the DHP receptor that is likely involved in<br />

protecting the muscle from the enhanced<br />

sensitivity to activation (Fig.1 A and B). As<br />

a consequence of these changes, a voltage<br />

window in which basal Ca 2+ concentration<br />

is markedly increased was found to be<br />

shifted to more negative potentials in the<br />

mutant. In addition, raising the temperature<br />

shifted the window further to the left,<br />

close to the resting potentials (panels C<br />

and D), which is compatible with a sustained<br />

Ca 2+ leak at the resting potential that<br />

is not compensated and may trigger an<br />

MH episode (Andronache et al. 2009).<br />

Reference list:<br />

Andronache Z, Hamilton SL, Dirksen RT, Melzer<br />

W. A retrograde signal from RyR1 alters DHP receptor<br />

inactivation and limits window Ca 2+ re-<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

A B<br />

C D<br />

lease in muscle fibers of Y522S RyR1 knock-in<br />

mice. Proc Natl Acad Sci USA 2009;106(11):<br />

4531-6.<br />

Andronache Z, Ursu D, Lehnert S, Freichel M,<br />

Flockerzi V, Melzer W. The auxiliary subunit<br />

gamma 1 of the skeletal muscle L-type Ca 2+<br />

channel is an endogenous Ca 2+ antagonist.<br />

Proc Natl Acad Sci USA 2007;104(45):17885-<br />

90.<br />

Chelu MG, Goonasekera SA, Durham WJ, Tang<br />

W, Lueck JD, Riehl J, Pessah IN, Zhang P, Bhattacharjee<br />

MB, Dirksen RT, Hamilton SL. Heatand<br />

anesthesia-induced malignant hyperthermia<br />

in an RyR1 knock-in mouse. FASEB J<br />

2006;20(2):329-30.<br />

Melzer W, Herrmann-Frank A, Lüttgau HC. The<br />

role of Ca 2+ ions in excitation-contraction coupling<br />

of skeletal muscle fibres. Biochim Biophys<br />

Acta 1995;1241(1):59-116. Review.<br />

Melzer W, Andronache Z, Ursu D. Functional roles<br />

of the gamma subunit of the skeletal muscle<br />

DHP-receptor. Muscle Res Cell Motil 2006;27<br />

(5-7):307-14. Review.<br />

Fig. 1: Alterations of window Ca 2+ fluxes in WT/Y522S fibers. Normalized voltage dependence<br />

of release (A) and of Ca 2+ channel conductance (B) activation and inactivation<br />

curves. (C and D) Effect of temperature on window Ca 2+ elevation (modified from<br />

Andronache et al. 2009).<br />

155


Skeletal muscle cell MHC I expression<br />

Skeletal muscle cell MHC I expression:<br />

Implications for statin-induced myopathy<br />

Prathiba Singh, Neurologische Klinik der<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

In the article we have investigated the effect<br />

of statins on the expression of MHC<br />

class I on muscle cells. Statins can induce<br />

necrotizing or inflammatory myopathies in<br />

some patients, sometimes even requiring<br />

immunosuppressive treatment. Though<br />

the pathophysiological mechanism is not<br />

completely understood yet, increased<br />

MHC class I expression was shown in<br />

muscle biopsies of these patients. Statins,<br />

also known as 3-hydroxy-3-methylglutaryl<br />

coenzyme A reductase inhibitors, have<br />

been prescribed extensively for their cholesterol<br />

lowering properties and efficacy in<br />

cardiovascular diseases. Compelling evidences<br />

exist that statins also have additional<br />

immunomodulatory properties that<br />

operate independently of lipid lowering.<br />

Owing to their immunomodulatory effects<br />

statins might lead to development of myopathies.<br />

Statins have been described to alter<br />

the inducible MHC class I expression;<br />

nonetheless, this property has often been<br />

neglected. As statins are used as a general<br />

immunomodulator in the experimental<br />

treatment of autoimmune diseases, it was<br />

obvious to check their effect on the MHC<br />

class I expression. However, only a few<br />

studies on this subject can be found in the<br />

current literature. Needham et al. suggested<br />

that the mechanisms of statin-induced<br />

myopathies might involve statin-induced<br />

endoplasmic reticulum stress-response<br />

with associated up-regulation of MHC<br />

class I expression and antigen presentation<br />

by muscle fibers. The over-expression<br />

of MHC class I molecules is an early event<br />

in many autoimmune diseases, particular-<br />

156<br />

ly in tissues that show little or no constitutive<br />

expression. Recent data demonstrate<br />

that MHC class I molecules by themselves<br />

can have a deleterious effect on some cell<br />

types that do not constitutively express<br />

these molecules. Since statins have been<br />

the most prescribed drug for cardiovas -<br />

cular diseases, this issue would seem to<br />

warrant further investigation. We therefore<br />

addressed this hypothesis by testing the<br />

effect of statins on the MHC class I expression<br />

in vitro on primary cultured muscle<br />

cells and rhabdomyosarcoma cell line<br />

TE671, which is often used as a model<br />

cell line for skeletal muscle diseases.<br />

We show that statins impaired the IFN-γinducible<br />

MHC class I expression in primary<br />

skeletal muscle cells while they potentiate<br />

the same effect in TE671. In primary<br />

skeletal muscle cells, statins alone showed<br />

even a decrease in surface expression<br />

of MHC class I.<br />

SKMC and TE671 in untreated condition<br />

express MHC class I. IFN-γ showed a significant<br />

induction of MHC class I expression<br />

in both cell lines. Statins alone promote<br />

a significant reduction of the baseline<br />

expression of MHC class I in primary muscle<br />

cells (SKMC); however, they had no effect<br />

in TE671.<br />

All three statins alter the IFN-γ-induced<br />

expression of MHC class I differently in<br />

SKMC and in TE671. Statins significantly<br />

reduced the IFN-γ-induced MHC class I<br />

expression in primary muscle cells (SKMC)<br />

while they promote a robust opposite effect<br />

in TE671. The same effect has been<br />

found at RNA level. The expression of<br />

MHC class I was not substantially affected<br />

by any statin treatment in any of the cell li-


nes. This highlights the ineffectiveness of<br />

statins to enhance the MHC class I expression<br />

in vitro.<br />

We also determined the expression of oth -<br />

er proteins involved in MHC class I antigen<br />

presentation like, TAP1, TAP2, LMP2, and<br />

LMP7. All three statins potentiated the<br />

IFN-Y induction of TAP2, LMP2, and LMP7<br />

in SKMC, but not in TE671.<br />

In this study we have investigated the potential<br />

effect of three statins on MHC class<br />

I expression and regulation in response to<br />

IFN-Y in primary skeletal muscle cell cultures<br />

and the rhabdomyosarcoma cell line<br />

TE671, the latter being used often as a<br />

model for skeletal muscle diseases. In the<br />

primary skeletal muscle cells, statins alone<br />

not only down-regulated constitutive MHC<br />

class I expression but also impaired IFN-Yinduced<br />

MHC class I expression. In contrast,<br />

in the TE671 cell line, statins alone<br />

did not affect the constitutive MHC class I<br />

expression, although they enhanced IFN-<br />

Y-induced MHC class I expression. Expression<br />

of MHC class I in muscle fibers is<br />

a ubiquitous feature of inflammatory myopathies,<br />

and it may be a diagnostic marker<br />

for inflammatory myopathies. MHC class I<br />

is not expressed on the sarcolemma of<br />

normal muscle fibers. Its presence has<br />

been reported as a marker of immune activation,<br />

because it is involved in antigen recognition<br />

by CD8+ T cells. Transgenic mice<br />

that display upregulation of MHC class<br />

I expression develop a self-sustaining autoimmune<br />

myositis, supporting the role of<br />

MHC class I in the pathogenesis of myositis.<br />

High MHC class I expression has also<br />

been found in muscular dystrophies that<br />

lack the dysferlin protein. Therefore, it may<br />

be that the induction of MHC class I is a<br />

general phenomenon in muscle cells affected<br />

by different etiologies. Our data<br />

show that statins alone are not able to in-<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

duce MHC class I in primary muscle cells.<br />

The results also suggest that TE671 may<br />

not be an ideal model of skeletal muscle<br />

cells, because in our study this cell line behaved<br />

more like a tumor cell, as demonstrated<br />

in other studies of tumor cell lines.<br />

In addition, we tested the effect of statins<br />

on different gene products associated with<br />

MHC class I surface expression, namely<br />

TAP1 and 2 and LMP2 and 7. IFN-γ treatment<br />

increased expression of all four<br />

genes. No substantial change could be<br />

detected in response to statin treatment;<br />

nevertheless, all three statins augmented a<br />

further 2-fold increase over IFN-c induction<br />

of TAP1 expression in primary muscle<br />

cells, but not in TE671. In the latter cells, it<br />

seems that increased MHC class I expression<br />

induced by the combination of statins<br />

+ IFN-Y treatment is not due to a reinforcement<br />

of the upregulation of TAP and<br />

LMP genes by statins, because we were<br />

able to demonstrate the same level of expression<br />

as that seen with IFN-Y treatment<br />

alone. In primary muscle cells, statins increased<br />

IFNY-induced mRNA expression<br />

of MHC class I, TAP, and LMP genes; how -<br />

ever, surface expression of MHC I was reduced.<br />

Because the proteins of the antigen-presenting<br />

machinery (TAP1/2 and<br />

LMP2/7) are also induced, the negative effect<br />

on the MHC I surface expression<br />

could be caused by disturbances in lipid<br />

raft formations or an activated control<br />

pathway at the protein level. Our data<br />

show a different effect of statins in vitro as<br />

compared with previous in vivo studies, by<br />

demonstrating increased MHC class I expression<br />

in muscle biopsies from patients<br />

with statin induced myopathies. This might<br />

be due to the presence of other cytokines<br />

in vivo, which were absent in our in vitro<br />

system.<br />

157


Skeletal muscle cell MHC I expression<br />

Investigations about the effect of statins<br />

on MHC class I molecules seem to be all<br />

the more important, because statins represent<br />

the leading therapeutic approach to<br />

treatment of cardiovascular disease and,<br />

recently, have been considered for use as<br />

an immunomodulator. Our study here just<br />

shows one of many aspects of immunomodulatory<br />

statins.<br />

158


Dr. Ingrid E. Muth,<br />

Arbeitsgruppe Muskelimmunbiologie,<br />

Universitätsmedizin Göttingen<br />

Die sporadische Einschlusskörpermyositis<br />

(sporadic Inclusion Body Myositis; sIBM)<br />

ist eine erworbene, entzündliche Muskelerkrankung<br />

unbekannter Ätiologie. Betroffen<br />

sind meist Patienten mittleren Lebensalters.<br />

Bisher gibt es keine effektive<br />

Therapie, die die Krankheitsprogression<br />

zusammen der mit fortschreitenden Muskelfaserdegeneration<br />

aufzuhalten vermag.<br />

Histopathologisch gibt es zum einen eine<br />

chronische Entzündung im Muskel mit Invasion<br />

zytotoxischer T-Lymphozyten (1).<br />

Zum anderen akkumuliert vor allem β-Amyloid<br />

in Muskelfasern, nachdem es aus seinem<br />

Vorläufermolekül Amyloid Precursor<br />

Protein (APP) abgespalten worden ist. Eine<br />

Hochregulation von APP wurde im sIBM-<br />

Muskelgewebe beobachtet und auch als<br />

Mechanismus in Muskelzellen in vitro (2)<br />

ebenso wie im Mausmodell in vivo demonstriert<br />

(3). Daher wird die Überexpression<br />

von APP als ein frühes Ereignis bei<br />

der Pathogenese der sIBM angesehen (4).<br />

Als ein weiteres Molekül mit Bezug zur frühen<br />

Pathogenese wurde αB-Crystallin in<br />

normal erscheinenden Muskelfasern beschrieben<br />

(5). Es handelt sich hierbei um<br />

ein Hitzeschockprotein, das als Chaperon<br />

fehlgefaltete Proteine, einschließlich der<br />

Aktin- und Desminfilamente, zurückfaltet<br />

und dessen Funktionsverlust mit Proteinaggregationen<br />

im Skelettmuskel (6) sowie<br />

mit β-Amyloid-Akkumulation beim Morbus<br />

Alzheimer (7) assoziiert ist. Dieser Zellstress<br />

könnte im Muskel den chronisch<br />

degenerativen Prozess mit irreversiblen<br />

Schäden fördern.<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

Zellstressmechanismen bei der sporadischen<br />

Einschlusskörpermyositis<br />

Um Aufschluss über dieses Netzwerk molekularer<br />

Pathomechanismen im sIBM-<br />

Muskel zu erlangen, wurden anhand seriell<br />

gefärbter Gewebsschnitte von 10 sIBM-<br />

Patienten Muskelbiopsien hinsichtlich der<br />

Expression und Ko-Lokalisation von<br />

Degenerations-/Regenerations-, Entzündungs-<br />

und Zellstressmarkern quantifiziert.<br />

In Zellkulturexperimenten wurden die<br />

Effekte pro-inflammatorischer Zytokine<br />

auf humane Myotuben untersucht. Nach<br />

72 Stunden Exposition zu Interleukin-1β<br />

(IL-1β) und Interferon-γ (IFN-γ) zeigte sich<br />

zum einen eine Überexpression von APP,<br />

wie auch bereits zuvor demonstriert (8).<br />

Daneben fand sich auch eine Hochregulation<br />

des Zellstressmarkers αB-Crystallin.<br />

Bei der mikroskopischen Auswertung von<br />

10 Biopsien von Patienten mit sIBM<br />

wurden pro Patient zwischen 80 und 299<br />

Muskelfasern (Gesamtfaserzahl= 1418)<br />

analysiert. Hierbei enthielten ca. 20 Prozent<br />

aller untersuchten Muskelfasern<br />

β-Amyloid-Akkumulationen, wohingegen<br />

etwa doppelt so viele Fasen eine Überexpression<br />

des Vorläufermoleküls APP aufwiesen.<br />

αB-Crystallin war in ca. 30 Prozent<br />

der Muskelfasern überexprimiert und<br />

lag damit ähnlich hoch wie die Degenerations-/Regenrationsmarker<br />

Desmin und<br />

NCAM. Mittels Hämatoxylin-Eosin- und<br />

Trichrom-Färbung wurden unter anderem<br />

lichtmikroskopisch sichtbare morphologische<br />

Veränderungen wie Atrophie, intrazelluläre<br />

Vakuolen/Einschlüsse oder Muskelfasern,<br />

die von entzündlichen Infiltraten<br />

umgeben waren, ausgewertet (Abb. 1). Es<br />

zeigte sich eine statistisch signifikante<br />

Korrelationen zwischen αB-Crystallin und<br />

Degenerations-/Regenerations- sowie<br />

Entzündungsmarkern, was auf deren Zu-<br />

159


Zellstressmechanismen bei der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />

sammenhang bei der Pathogenese der<br />

Erkrankung deutete (Abb. 2).<br />

Morphologisch normal erscheinende Muskelfasern<br />

wurden untersucht, um frühe<br />

Veränderungen im sIBM-Muskel zu erkennen.<br />

Innerhalb dieser zeigte ein beachtlicher<br />

Teil eine Überexpression von αB-Crystallin,<br />

was in einer Arbeit von Banwell und<br />

Engel als „X-fibres“ bezeichnet wurde (5).<br />

Im Gegensatz zu allen anderen untersuchten<br />

pathologischen Markern waren APPpositive<br />

Muskelfasern in einem ähnlich hohen<br />

Prozentsatz in den morphologisch unauffälligen<br />

Muskelfasern vorhanden. In der<br />

Unterpopulation der X-fibres zeigte sich<br />

160<br />

A<br />

B<br />

Abbildung 1<br />

jedoch, dass nur ein geringer Prozentsatz<br />

von entzündlichen Infiltraten umgeben<br />

war. Dagegen waren etwa 20 Prozent dieser<br />

Fasern APP-positiv und β-Amyloidnegativ<br />

und ca. 10 Prozent positiv <strong>für</strong> die<br />

beiden Degenerationsmarker (Abb. 3).<br />

Diese Daten deuten darauf hin, dass Interaktionen<br />

zwischen APP und αB-Crystallin<br />

eine wesentliche Rolle bei der frühen<br />

Pathogenese der sIBM spielen. APP- und<br />

αB-Crystallin-doppelt-positive Fasern<br />

enthielten zu etwa 60 Prozent Akkumulationen<br />

von β-Amyloid sowie weitere degenerationsassoziierte<br />

Veränderungen (nicht<br />

gezeigt).


Die Pathogenese der sIBM ist sehr komplex<br />

und trotz der Belege eines direkten<br />

Zusammenhanges zwischen Entzündung<br />

und Degeneration (8) nur unzureichend<br />

verstanden. Die Arbeit konnte aufzeigen,<br />

dass Zellstressmechanismen bereits in einer<br />

frühen Phase der Erkrankung eine Rolle<br />

spielen. Somit tragen die Daten zu einem<br />

besseren Verständnis der Pathomechanismen<br />

im sIBM-Muskel bei und<br />

helfen, zukünftige Diagnose-Strategien zu<br />

verbessern und dadurch auch neue Therapieoptionen<br />

zu ermöglichen.<br />

Danksagung<br />

Diese Arbeit wurde unterstützt durch die<br />

A<br />

B<br />

Abbildung 2<br />

Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. 2010<br />

<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft (Schm<br />

1669/2-1), die Association Française contre<br />

les Myopathies (AFM; AM/CP/2008-<br />

1175/13512) und das intramurale Programm<br />

des NINDS.<br />

Literatur<br />

1. Dalakas MC. Sporadic inclusion body myositis-diagnosis,<br />

pathogenesis and therapeutic<br />

strategies. Nat Clin Pract Neurol 2006;2:437-<br />

447.<br />

2. Askanas V, McFerrin J, Baqué S, Alvarez RB,<br />

Sarkozi E, Engel WK. Transfer of beta-amyloid<br />

precursor protein gene using adenovirus vector<br />

causes mitochondrial abnormalities in cultured<br />

161


Zellstressmechanismen bei der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />

Abbildung 3<br />

normal human muscle. Proc Natl Acad Sci USA<br />

1996;93(3):1314-9.<br />

3. Sugarman MC, Yamasaki TR, Oddo S, Echegoyen<br />

JC, Murphy MP, Golde TE, Jannatipour<br />

M, Leissring MA, LaFerla FM. Inclusion body<br />

myositis-like phenotype induced by transgenic<br />

overexpression of beta APP in skeletal muscle.<br />

Proc Natl Acad Sci USA 2002;99(9):6334-9.<br />

4. Wojcik S, Engel WK, McFerrin J, Paciello O,<br />

Askanas V. AbetaPPoverexpression and proteasome<br />

inhibition increase alphaB-crystallin in<br />

cultured human muscle: relevance to inclusionbody<br />

myositis. Neuromuscul Disord 2006;<br />

16(12):839-44.<br />

5. Banwell BL, Engel AG. AlphaB-crystallin immunolocalization<br />

yields new insights into inclusion<br />

body myositis. Neurology 2000;54(5):1033-<br />

41.<br />

6. Bennardini F, Wrzosek A, Chiesi M. Alpha Bcrystallin<br />

in cardiac tissue. Association with<br />

actin and desmin filaments. Circ Res 1992;<br />

71(2):288-94.<br />

7. Wilhelmus MM, Boelens WC, Otte-Höller I,<br />

Kamps B, de Waal RM, Verbeek MM. Small heat<br />

shock proteins inhibit amyloid-beta protein<br />

aggregation and cerebrovascular amyloid-beta<br />

protein toxicity. Brain Res 2006;1089(1):67-78.<br />

8. Schmidt J, Barthel K, Wrede A, Salajegheh M,<br />

Bähr M, Dalakas MC. Interrelation of inflammation<br />

and APP in sIBM: IL-1 beta induces accumulation<br />

of betaamyloid in skeletal muscle.<br />

Brain 2008;131(5):1228-40.<br />

162<br />

Legenden<br />

Abb.1) Serielle Färbung von sIBM-Patienten -<br />

gewebe. A) Repräsentative Ausschnitte einer Serienfärbung<br />

mit H&E und Trichrom sowie den Immunhistochemien<br />

<strong>für</strong> β-Amyloid, NCAM, Desmin,<br />

Ubiquitin, αB-Crystallin und APP. B) Prozentualer<br />

Anteil aller untersuchten Marker und morphologischen<br />

Veränderungen, angegeben als Mittelwert<br />

plus Standardabweichung. Pro Patient wurden<br />

zwischen 80 und 299 Muskelfasern ausgewertet<br />

(insgesamt 1418). (Grafik entsprechend Publikation<br />

Muth et al. JNNP 2009)<br />

Abb. 2) Ko-Lokalisations- und Korrelationsanalyse<br />

αB-Crystallin-positiver Muskelfasern. A)<br />

Immunhistochemische Ko-Lokalisation von B-<br />

Crystallin (rot), APP (rot), Major Histocompatibility<br />

Complex (MHC)-I (grün) und Neural Cell<br />

Adhesion Molecule (NCAM ) (grün); die Überlagerung<br />

ist rechts dargestellt. Zellkerngegenfärbungen<br />

erfolgten mit DAPI. B) Signifikante Korrelationen<br />

zwischen αB-Crystallin und APP,<br />

β-Amyloid, NCAM, Desmin, Ubiquitin sowie den<br />

morphologischen Veränderungen Atrophie, Vakuolen/Einschlüsse<br />

und entzündlichen Infiltraten.<br />

(Grafik entsprechend Publikation Muth et<br />

al. JNNP 2009)<br />

Abb. 3) Analyse morphologisch unauffälliger<br />

Muskelfasern sowie von αB-Cyrstallin-positiven,<br />

morphologisch unauffälligen Muskelfasern<br />

(X-fibres) und deren Ko-Überexpression mit entzündlichen<br />

Infiltraten und der APP-/β-Amyloid-<br />

Expression (Daten angegeben als Mittelwert<br />

plus Standardabweichung). (Grafik entsprechend<br />

Publikation Muth et al. JNNP 2009)


Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

163


Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

Datenbanken <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen und diagnostische Kriterien<br />

An den Neuromuskulären Zentren laufen<br />

weiterhin die nachstehend genannten Datenbanken.<br />

1<br />

Datenbank <strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (MDD, Muscle Disease<br />

Database), NMZ Ulm, Prof. Lehmann-Horn<br />

Mini-Expertensystem zur Diagnose neu -<br />

romuskulärer Erkankungen (Diagnostic<br />

Criteria), NMZ Ulm, Prof. Lehmann-Horn<br />

Muscle-Tissue-Culture Collection, NMZ<br />

Bayern Süd (München), PD Dr. Abicht,<br />

Prof. Dr. Walter, Dr. Schneiderat, Eva Neugebauer,<br />

Julia Emmerich<br />

DNA-Bank, NMZ Ulm, Prof. Ludolph<br />

1 Ausführliche Berichte hierzu finden Sie im<br />

Jahrbuch der Neuromuskulären Erkrankungen<br />

2008, S. 164 ff, Arcis Verlag.<br />

164


Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

Neuromuskuläres Zentrum Ulm:<br />

Patientendatenbank der Division of Neurophysiology<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lehmann-Horn, Ulm<br />

Ziel der Patientendatenbank (Muscle<br />

Disease Database, MDD) ist die Verbesserung<br />

der Forschungskooperation im Bereich<br />

der neuromuskulären Krankheiten in<br />

Deutschland und langfristig auch international.<br />

Für die Erfassung der Patienten -<br />

daten werden standardisierte Masken<br />

verwendet, wobei <strong>für</strong> die Erfassung ausschließlich<br />

numerische oder kategorisierbare<br />

Daten felder existieren, wodurch eine<br />

vollständige elektronische Auswertung ermöglicht<br />

wird. Erfasst werden persönliche<br />

Daten, klinische Daten, Stammbaumdaten,<br />

Serumwerte, Befunde der neurophysiologischen<br />

Diagnostik (z.B. EMG) sowie<br />

morphologische und molekulargenetische<br />

Zusatzbefunde. Aus Datenschutzgründen<br />

können die Eingaben ausschließlich auf<br />

der Festplatte des Nutzer-PCs abgespeichert<br />

werden. Im Rahmen von Kooperationsprojekten,<br />

z.B. epidemiologischen<br />

Fragestellungen, können die Daten in anonymisierter<br />

Form ausgetauscht werden.<br />

Die mehrjährige Erprobung der früheren,<br />

auf Access basierten Patientendatenbank<br />

ergab, dass manchmal die Zuordung von<br />

Daten zum betreffenden Patienten umständlich<br />

war. 2007 wurde deshalb die<br />

Patientendatenbank auf Firebird umgestellt.<br />

Die bisherige Erprobung war fehlerfrei.<br />

Momentan enthält die Patientendatenbank<br />

deutlich über 9.000 Datensätze.<br />

Durch die Zweiteilung der Datenbank wurde<br />

ermöglicht, dass die Anwendung auf<br />

Microsoft.net läuft. Eine wesentliche Verbesserung<br />

der Datenbank hat sich in der<br />

Erstellung von Befundbriefen ergeben. Der<br />

Brief wird automatisch mit den dazugehörigen<br />

Daten aus der Datenbank erstellt und<br />

kann somit gleich gedruckt werden. Der<br />

Vorgang wird gespeichert, so dass man jederzeit<br />

überprüfen kann, wer bereits einen<br />

Befundbrief bekommen hat. Das gilt auch<br />

<strong>für</strong> jeden anderen Schriftverkehr, der mit<br />

der Datenbank erstellt wird (Blutanforderungen<br />

etc.). Eine weitere deutliche Verbesserung<br />

ist die Erstellung von Stammbäumen.<br />

Hier kann ausgewählt werden, ob der<br />

Stammbaum automatisch erstellt wird,<br />

dann werden alle Daten dieser Familie<br />

abgefragt und der Stammbaum mit den<br />

passenden Verwandtschaftsverhältnissen<br />

aufgebaut, oder ob man den Stammbaum<br />

manuell erstellen möchte. Das automatische<br />

Erstellen ist besonders sinnvoll bei<br />

größeren Familien. Die wichtigsten Daten<br />

wie Name, Geb.-Datum und Probennummern<br />

erscheinen zu den jeweiligen Personen.<br />

Ebenso ist es möglich, nach dem<br />

automatischen Erstellen auf manuell „umzuschalten“,<br />

um noch weitere Personen zu<br />

ergänzen. Der Stammbaum wird ebenfalls<br />

zu der jeweiligen Familie abgespeichert.<br />

Man hat somit jederzeit Zugriff auf diesen.<br />

Ebenso ist die Datenbank jetzt „online“,<br />

d.h. jeder, der Zugriffsrechte auf die Datenbank<br />

hat, erhält die aktuellste Version. Weitere<br />

Änderungen gab es an den Suchfunktionen<br />

und Verwaltungsmöglichkeiten der<br />

Patienten und Ärzte. So kann man z.B. sofort<br />

sehen, ob bei einer Familie eine Mutation<br />

gefunden worden ist, ob Angehörige getestet<br />

worden sind, und wenn ja, ob diese<br />

ebenfalls Mutationsträger sind oder nicht.<br />

Die Datenbank wurde über die Jahre mit<br />

wechselnder Sponsorenschaft aufgebaut.<br />

Da<strong>für</strong> wird folgenden Einrichtungen gedankt:<br />

<strong>DGM</strong>, Medizinische Fakultät der<br />

Universität Ulm, Röhm Pharma und Else-<br />

Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).<br />

165


MD-NET<br />

MD-NET<br />

www.md-net.org<br />

PD Dr. Maggie Walter, München,<br />

Dr. Janbernd Kirschner, Freiburg,<br />

Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum und<br />

Dr. Christine Scholz, München<br />

Im letzten Jahrzehnt hat sich die Muskeldystrophie-Forschung<br />

von einer vorwiegend<br />

phänomenologischen Wissenschaft<br />

zu einem hoch analytischen und technisierten<br />

Fachgebiet entwickelt. Aufgrund<br />

der Seltenheit neuromuskulärer Erkrankungen<br />

können viele Vorhaben nur im<br />

Rahmen internationaler Kooperationen<br />

verwirklicht werden. Auch aus ökonomischen<br />

Gesichtspunkten ist es wünschenswert,<br />

Forschungsanstrengungen im Bereich<br />

seltener Erkrankungen auf nationaler<br />

und europäischer Ebene zu vernetzen und<br />

zu koordinieren. Vor diesem Hintergrund<br />

wurde das Muskeldystrophie-Netzwerk<br />

MD-NET im Rahmen des BMBF-Förderprogramms<br />

„Netzwerke <strong>für</strong> seltene Erkrankungen“<br />

als Zusammenschluss von Klinikern<br />

und Forschern 2003 gegründet und<br />

bis einschließlich 2011 bewilligt.<br />

Wissenschaftler und Kliniker, die an den<br />

molekularen Grundlagen von Muskelerkrankungen,<br />

der Bestimmung spezifischer<br />

Phänotypen, der Charakterisierung von<br />

Multiplex-Familien und neuen diagnostischen<br />

Denkansätzen interessiert sind,<br />

arbeiten auf diese Weise effizient und produktiv<br />

zusammen. Im Zentrum der wissenschaftlichen<br />

Anstrengungen steht mittlerweile<br />

die translationale Forschung, also<br />

der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen<br />

aus dem Forschungslabor hin<br />

zum Patienten. Vor dem Hintergrund erfolgversprechender<br />

klinischer Studien<br />

zeichnet es sich mittlerweile ab, dass es in<br />

naher Zukunft möglich sein könnte, ur-<br />

166<br />

sächliche Therapien <strong>für</strong> Muskeldystrophien<br />

zu entwickeln.<br />

Die 3. Förderperiode des MD-NET<br />

Das MD-NET startete seine Netzwerkaktivitäten<br />

mit fünf Service-Strukturen und 20<br />

Forschungsprojekten. 14 Förderprojekte<br />

wurden erfolgreich mit Ende der zweiten<br />

Förderperiode (2003–2008) abgeschlossen,<br />

sechs Teilprojekte befinden sich in<br />

der dritten Förderphase (2009–2011).<br />

Zu den fünf Service-Strukturen, die als<br />

Zentraleinrichtungen konzipiert wurden,<br />

da sie allen Netzwerkteilnehmern zur Verfügung<br />

stehen, gehören:<br />

• Muskelzellbank (MTCC – die Zellkulturbank<br />

<strong>für</strong> Myoblasten) in München unter<br />

der Projektleitung von PD Dr. Angela<br />

Abicht und Dr. Peter Schneiderat<br />

• das Zentrum <strong>für</strong> die Haplotypisierung<br />

von Muskeldystrophien (Mikrosatellitenanalyse<br />

als ökonomische Strategie <strong>für</strong><br />

Differenzialdiagnosen von Muskeldystrophien)<br />

in Dresden unter der Projektleitung<br />

von Prof. Dr. Angela Hübner und Dr.<br />

Maja von der Hagen<br />

• das Zentrum <strong>für</strong> die Sequenzierung von<br />

Kandidatengenen in Würzburg und Bochum<br />

unter der Projektleitung von Prof.<br />

Dr. Clemens Müller-Reible<br />

• Koordinierungszentrum <strong>für</strong> klinische<br />

Studien bei Muskeldystrophien<br />

(CCTMD) in Freiburg unter der Projektleitung<br />

von Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg<br />

und Dr. Janbernd Kirschner<br />

• die Netzwerkzentrale in München zur<br />

Bündelung und Integration aller MD-<br />

Forschungsaktivitäten unter Federführung<br />

der MD-NET Koordinatoren.<br />

Seit November 2007 sind die Koordinatoren<br />

PD Dr. Maggie Walter, Prof. Dr. Matthi-


as Vorgerd und Dr. Janbernd Kirschner <strong>für</strong><br />

das MD-NET verantwortlich, seit Oktober<br />

2009 ist Dr. Christine Scholz <strong>für</strong> das organisatorische<br />

Management zuständig.<br />

Die derzeit im MD-NET vertretenen Teilprojekte<br />

haben sich von der Identifikation<br />

von Krankheitsgenen und Genotyp-Phänotyp-Korrelationen<br />

zu funktionellen Aspekten<br />

der Zellbiologie und Erkrankungsmechanismen<br />

verlagert, und befassen<br />

sich mit folgenden Themen:<br />

• Schwerpunkt Myofibrilläre Myopathien<br />

und Gliedergürteldystrophien<br />

• Identifikation der Biodistribution von<br />

Antisense-Oligonukleotiden bei mdx-<br />

Mäusen sowie Dysregulation von microRNAs<br />

im Sinne eines translationalen<br />

Forschungsansatzes<br />

• Funktionelle Studien bei hereditären<br />

Myopathien anhand von Maus- und<br />

Zellkulturmodellen, sowie komplexe genetische<br />

und detaillierte klinische Evaluation<br />

neuromuskulärer Erkrankungen<br />

• Untersuchungen am Ubiquitin-Proteasom-System,<br />

unterschiedliche Signalwege<br />

und Genregulation bei Muskeldystrophien<br />

Ein Haupterfolg des MD-NET ist, dass sich<br />

die Forschungsprojekte und Zentraleinrichtungen<br />

aktiv ergänzen. Diese Kollaboration<br />

der Netzwerkpartner ermöglicht den<br />

Zugang zu modernsten Technologien und<br />

Dienstleistungen <strong>für</strong> die Bereiche Grundlagenforschung<br />

und klinische Versorgung.<br />

Die Mehrheit der über 180 MD-NET-<br />

Publikationen entstand durch die Nutzung<br />

der MD-NET-Service-Strukturen (siehe<br />

hierzu auch www.md-net.org). Wie diese<br />

Publikationen zeigen, decken die Teilprojekte<br />

nahezu alle Formen von Muskeldystrophie<br />

ab: Kongenitale Muskeldystrophien,<br />

Gliedergürteldystrophien, Emery-<br />

Dreifuss-Dystrophie um nur einige zu<br />

nennen. Viele der Publikationen beschäf-<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

tigten sich in der Zwischenzeit mit therapeutischen<br />

Aspekten zu den Muskeldystrophien.<br />

Es sind nicht nur die MD-NET Service-<br />

Strukturen, die beispielgebend <strong>für</strong> den<br />

Aufbau europäischer Projekte waren, in<br />

der Zwischenzeit sind die Muskelzellbank<br />

(MTCC) und das Koordinierungszentrum<br />

<strong>für</strong> klinische Studien (CCTMD) Teile der<br />

europäischen Netzwerke (www.eurobiobank.org,<br />

www.treat-nmd.eu).<br />

Darüber hinaus entstanden aus der engen<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern<br />

des MD-NET neue Forschungskooperationen<br />

wie die DFG-Forschergruppe<br />

„Molecular Pathogenesis of Myofibrillar<br />

Myopathies – FOR1228“ (R. Schröder) die<br />

DFG-Forschergruppe „Structure, function<br />

and regulation of the myofibrillar Z-disc interactome<br />

– FOR1352“ (D. Fürst), das<br />

MyoGrad-Projekt „DFG-Internationales<br />

Graduiertenkolleg GK1613“ (H. Amthor/S.<br />

Spuler) sowie das europäische Netzwerk<br />

CARE-NMD (J.Kirschner/R.Korinthenberg)<br />

Zielsetzung des MD-NET<br />

Das MD-NET wurde als interdisziplinäres<br />

Netzwerk mit dem Anspruch konzipiert,<br />

die Zusammenarbeit von Experten unterschiedlichster<br />

Forschungsgebiete zu fördern.<br />

Dazu zählen insbesondere die Neurologie,<br />

pädiatrische Neurologie, Neuropathologie,<br />

Humangenetik, Innere Medizin,<br />

Physiologie, Entwicklungsbiologie, molekulare<br />

Pathologie, Zellbiologie und Biochemie.<br />

Im MD-NET sind Experten <strong>für</strong> nahezu<br />

alle Formen von Muskeldystrophien<br />

repräsentiert.<br />

Folgende Ziele konnten während der ersten<br />

beiden Förderperioden (2003–2008)<br />

verwirklicht werden:<br />

• Etablierung, Koordination und Verbesserung<br />

der MD-NET Zentraleinrichtungen<br />

167


MD-NET<br />

• Aufbau von zwei kontrollierten klinischen<br />

Studien unter Teilnahme von 15<br />

nationalen und zwei internationalen klinischen<br />

Zentren und Erreichen der gesteckten<br />

Rekrutierungsziele bei beiden<br />

Studien<br />

• Gewährleistung genauer molekularer Diagnosen<br />

<strong>für</strong> die meisten der gegenwärtig<br />

bekannten Genorte <strong>für</strong> Muskeldystrophien<br />

bei deutschen Patienten<br />

• Etablierung von Linkage- und Mutationsanalyse<br />

<strong>für</strong> alle bekannten sowie einige<br />

Kandidatenorte <strong>für</strong> Muskeldystrophie<br />

• Beachtlicher Fortschritt in molekularen<br />

Methoden zur Behandlung von Muskeldystrophie.<br />

• Etablierung der Internetplattform www.<br />

md-net.org<br />

• Organisation von jährlichen MD-NET-<br />

Meetings <strong>für</strong> den wissenschaftlichen<br />

Austausch und Diskussionen zwischen<br />

den Netzwerkmitgliedern, Klinikern,<br />

Wissenschaftlern, Selbsthilfegruppen<br />

und an Muskeldystrophie Interessierten<br />

• Etablierung von drei MD-NET-Arbeitskreisen<br />

<strong>für</strong> die Bereiche Grundlagenforschung,<br />

Diagnose und klinische Studien<br />

Für die kommende Förderperiode (2009–<br />

2011) wurden folgende Ziele formuliert:<br />

• Verstetigung der bestehenden Servicestrukturen<br />

des MD-NET-Netzwerks<br />

• Etablierung eines dauerhaften Netzwerks<br />

von klinischen Zentren mit standardisierten<br />

Beurteilungskriterien<br />

• Ausbau der Patientenregister, Erhöhung<br />

der Teilnehmerzahlen, Verstärkung der<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Weitere Integration des MD-NET in europäische<br />

Rahmenprogramme durch<br />

Beteiligung an Verstetigungsaktivitäten<br />

von TREAT-NMD<br />

• Transfer von Forschungsergebnissen in<br />

Patientenversorgung und Behandlung<br />

• Translation und Dissemination der TRE-<br />

168<br />

AT-NMD-Behandlungsstandards <strong>für</strong><br />

DMD in allen deutschen Muskelzentren<br />

• Erweiterung des MD-NET-Netzwerkes auf<br />

hereditäre neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Diese Ziele können nur verwirklicht werden<br />

durch den intensiven Erfahrungsaustausch<br />

unter den Netzwerkteilnehmern. Die jährlich<br />

stattfindenden Arbeitstagungen tragen<br />

insofern einen großen Anteil am Erfolg des<br />

MD-NET. Themen rund um die Verstetigung<br />

der Netzwerkstrukturen, die enge<br />

Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen,<br />

die Positionierung des MD-NET als<br />

zentrales Forum <strong>für</strong> Wissenschaft und Forschung<br />

bildeten einen wesentlichen<br />

Schwerpunkt des 8. MD-NET-Meetings in<br />

Freiburg (27.-29. Mai 2010). Dort wurde<br />

auch die geplante Erweiterung des MD-<br />

NET hin zur Beschäftigung mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen diskutiert. Der wissenschaftliche<br />

Schwerpunkt des Meetings<br />

bildete dieses Jahr die Beschäftigung mit<br />

den seltenen hereditären Neuropathien<br />

(CMT). Zeitgleich traf sich zum ersten Mal<br />

das Oversight-Komitee, eine Kontrollinstanz,<br />

die sich mit Anfragen an Patientenregister<br />

beschäftigt. Im Oversight-Komitee<br />

der deutsch-österreichischen Patientenregister<br />

entscheiden Vertreter aus Medizin,<br />

Patientenorganisationen und Ethik, inwieweit<br />

im Rahmen klinischer Studien auf die<br />

in den Patientenregistern gesammelten<br />

Daten zugegriffen werden darf und unter<br />

welchen Bedingungen.<br />

Auch diese Tagung zeigte wieder, wie<br />

wichtig die Kommunikation untereinander,<br />

mit den Patientenverbänden und anderen<br />

Organisationen ist. So waren Vertreter der<br />

Elterninitiative „aktion benni & co. e.v.“,<br />

„Philipp & Freunde – SMA Deutschland<br />

e.V.“ und die „Initiative SMA“ zu Gast, um<br />

Fragen der zukünftigen gemeinsamen Aktivitäten<br />

zu diskutieren. In eindrucksvollen<br />

Präsentationen vermittelten die Vertreter


der Patientenorganisationen ihren finanziellen<br />

und ideellen Input in die Erforschung<br />

neuromuskulärer Erkrankungen.<br />

Klinische Studien<br />

Die beiden über das MD-NET finanzierten<br />

klinischen Therapiestudien bildeten einen<br />

Schwerpunkt der Arbeit des MD-NET. Die<br />

Studie „Immunsuppressive Therapie bei<br />

Muskeldystrophie Duchenne (DMD)” wurde<br />

von Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg in<br />

Freiburg geleitet und die Studie „Deflazacort<br />

bei Dysferlinopathien (LGMD2B/MM)“<br />

von Prof. Dr. Maggie C. Walter in München.<br />

Bei beiden Studien handelte es sich um<br />

doppelblinde, placebokontrollierte Studien.<br />

In die Freiburger Studie wurden insgesamt<br />

150 Patienten eingeschlossen, ab<br />

dem Alter von sechs Jahren mit gesicherter<br />

Diagnose, Erhalt der Gehfähigkeit, ausreichender<br />

Kooperationsfähigkeit bei den<br />

Untersuchungen und mit schriftlicher Einverständniserklärung<br />

der Eltern aufgenommen.<br />

Es handelt sich hierbei um die<br />

weltweit größte bisher durchgeführte kontrollierte<br />

Studie bei Patienten mit Muskeldystrophie<br />

Duchenne. Die Auswertungen<br />

zeigten, dass der Krankheitsverlauf durch<br />

die Gabe von Cyclosporin A nicht beeinflusst<br />

wurde. Die Gabe von Cyclosporin A<br />

– alleine oder in Kombination mit Kortison<br />

– schien somit bei Patienten mit Muskeldystrophie<br />

Duchenne nicht effektiv zu<br />

sein. Die Ergebnisse der Cyclosporin A-<br />

Studie wurden in der Zwischenzeit veröffentlicht*).<br />

Zur zweiten Studie liegen mittlerweile die<br />

Ergebnisse der Zwischenauswertung der<br />

*) Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B,<br />

Stettner Georg M, Hobbiebrunken E, Wilichowski<br />

E, Bernert G, Weiss S, Stehling F, Wiegand<br />

G, Müller-Felber W, Thiele S, Grieben U,<br />

von der Hagen M, Lütschg J, Schmoor C, Ihorst<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

klinischen Therapiestudie „Deflazacort bei<br />

Dysferlinopathien“ vor, es konnte keine<br />

überlegene Wirksamkeit von Deflazacort<br />

(=Kortisonpräparat) gegenüber Placebo<br />

(wirkstofffreies Präparat) gezeigt werden,<br />

eine Änderung dieses Ergebnisses wäre<br />

auch nicht zu erwarten gewesen, wenn<br />

noch weitere Patienten die Medikationsphasen<br />

durchlaufen hätten. Aus diesem<br />

Grund wurde die Studie nicht bis zum<br />

Schluss weitergeführt, sondern vorzeitig<br />

beendet. Eine entsprechende Veröffentlichung<br />

ist in Vorbereitung. Auch wenn Deflazacort<br />

bei Dysferlinopathie nicht wirksam<br />

war, ist das Ergebnis dieser Studie<br />

trotzdem von hoher Wichtigkeit, da durch<br />

die Publikation dieser Ergebnisse inter -<br />

national vermieden werden kann, dass in<br />

Zukunft weitere Therapieversuche mit<br />

Kortisonpräparaten bei Dysferlinopathie-<br />

Patienten unternommen werden. Unabhängig<br />

davon werden wir uns weiterhin<br />

intensiv um die Erforschung und Therapie<br />

dieser Erkrankung bemühen.<br />

Arbeitskreise <strong>für</strong> Forschung,<br />

Diagnostik und klinische Studien<br />

Um die Anstrengungen auf dem Gebiet<br />

der MD zu Forschung an Erkrankungsursachen,<br />

molekularer Diagnostik und der<br />

Koordination klinischer Studien zu optimieren<br />

und internationale Kooperationen<br />

voranzutreiben, hat das MD-NET drei Arbeitskreise<br />

gegründet:<br />

Ein Hauptziel des Arbeitskreises Grundlagenforschung<br />

(AK-Sprecher: Dr. Christian<br />

Thirion und Prof. Dr. Heinrich Brinkmeier)<br />

ist es, den Austausch junger Wissen-<br />

G, Korinthenberg R (2010) Treatment of Duchenne<br />

muscular dystrophy with ciclosporin A:<br />

a randomised, double-blind, placebo-controlled<br />

multicentre trial. The Lancet, Neurology, Published<br />

online August 27, 2010<br />

169


MD-NET<br />

schaftler innerhalb des MD-NET zu unterstützen<br />

und zu fördern. Um einen solchen<br />

Austausch zu verbessern, sind schnelle Informationen<br />

über technische Expertisen<br />

und persönliche Kontakte wichtig. Beides<br />

wird durch die Aktivitäten dieses Arbeitskreises<br />

gewährleistet. Aus dem Arbeitskreis<br />

Grundlagen ist zwischenzeitlich unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Rolf Schröder,<br />

MD-NET-Projektleiter, eine DFG-Forschergruppe<br />

zum Thema „Molecular Pathogenesis<br />

of Myofibrillar Myopathies” hervorgegangen,<br />

die seit 1. November 2009 von<br />

der DFG <strong>für</strong> die nächsten drei Jahre gefördert<br />

wird. In diesem Forschungskonsortium<br />

sind neun MD-NET Mitglieder in Teilprojekten<br />

und Koordination vertreten. Eine<br />

weitere DFG-Forschergruppe wird seit<br />

2010 gefördert: Forschergruppe 1352:<br />

„Structure, Function and Regulation of the<br />

Myofibrillar Z-disc Interactome” unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Dieter Fürst.<br />

Der Arbeitskreis Diagnostik (AK-Sprecher:<br />

Prof. Dr. Manfred Wehnert und PD Dr. Benedikt<br />

Schoser) hat eine standardisierte<br />

Einverständniserklärung <strong>für</strong> Patienten entwickelt<br />

und diagnostische Angebote u.a.<br />

über die MD-NET Website www.mdnet.org<br />

publik gemacht.<br />

Der Arbeitskreis Klinische Studien (AK-<br />

Sprecher Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg<br />

und PD Dr. Ulrike Schara) besteht aus einer<br />

Gruppe von Klinikern, die an Klinischen<br />

Studien interessiert sind, sich im<br />

Rahmen des Arbeitskreises regelmäßig<br />

austauschen und deren Standorte als Klinische<br />

Studienzentren im Rahmen von<br />

TREAT-NMD registriert sind. Durch die Klinische<br />

Studienzentrale CTCC wurden in<br />

zunehmendem Maße Kontakte zur Industrie<br />

aufgenommen, die bereits zu Kooperationen<br />

zwischen Industrie und MD-NET<br />

geführt haben.<br />

170<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Außen -<br />

wirkung des MD-NET<br />

Das MD-NET hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

die medizinische Versorgung von<br />

Muskeldystrophie-Patienten in Deutschland<br />

zu verbessern, das Wissen zur Pathogenese<br />

dieser Erkrankungen zu erweitern<br />

und die Kommunikation zwischen verschiedenen<br />

medizinischen und wissenschaftlichen<br />

Disziplinen zu vereinfachen,<br />

die engagiert versuchen, diese chronischen<br />

Erkrankungen zu heilen. In den zahlreichen<br />

MD-NET-Projekten wird der Transfer<br />

von wissenschaftlichen Ergebnissen<br />

aus dem Forschungslabor hin zum Patienten<br />

bereits vollzogen. Hierzu zählen die<br />

Identifikation neuer Muskeldystrophie-Gene,<br />

die Erweiterung der Kopplungs- und<br />

Sequenzanalyse <strong>für</strong> relevante Muskeldystrophie-Gene,<br />

aber auch die Ausbildung<br />

von medizinischem Fachpersonal und<br />

Physiotherapeuten sowie die Planung und<br />

Durchführung klinischer Studien. Viele Patienten<br />

und ihre Familien konnten bereits<br />

davon profitieren. Alle Aktivitäten des MD-<br />

NET verlaufen in enger Zusammenarbeit<br />

mit Patientenvereinigungen und Selbsthilfegruppen,<br />

nicht zuletzt, um das öffentliche<br />

Bewusstsein auf die Wahrnehmung<br />

von Muskeldystrophien zu lenken.<br />

Zusammenarbeit auf Europäischer<br />

Ebene: MD-NET als zentraler Partner<br />

Deutschlands von TREAT-NMD<br />

Um auch auf europäischer Ebene als Partnerorganisation<br />

in internationalen Netzwerken<br />

agieren zu können, wurde 2006<br />

der gemeinnützige Verein „Muskeldystrophie-Netzwerk<br />

e.V.“ gegründet. Die Vereinsgründung<br />

schuf die Basis, um als<br />

Partner in dem Anfang 2007 konstituierten<br />

TREAT-NMD zu agieren. Bei dem „Translational<br />

Research in Europe – Assessment<br />

and Treatment of Neuromuscular Diseases”<br />

handelt es sich um ein europäisches<br />

Netzwerk, das von der Universität in


Newcastle upon Tyne, UK, koordiniert<br />

wird, und von der EU mit insgesamt zehn<br />

Mio. Euro über fünf Jahre gefördert wird<br />

(Contract 036825). Die Zusammenarbeit<br />

mit TREAT-NMD beinhaltet die einmalige<br />

Möglichkeit, translationale Forschung und<br />

Patientenversorgung <strong>für</strong> deutsche MD-Patienten<br />

voranzubringen und zu verbessern.<br />

Als nationale Partner von TREAT-NMD<br />

wird das MD-NET die TREAT-NMD-<br />

Ergebnisse in Deutschland implementieren<br />

und damit aktiv zu TREAT-NMD beitragen.<br />

Das MD-NET ist involviert bei den Arbeitspakten<br />

„Activity 4 (MTCC – Muscle-Tissue-Culture-Collection/Patient<br />

registry,<br />

activity leader Hanns Lochmüller)“ und<br />

„Activity 5 (Clinical Trials Coordination<br />

Centre, activity leader Rudolph Korinthenberg)“.<br />

TREAT-NMD sieht sich als Weg -<br />

bereiter <strong>für</strong> eine neue Ära internationaler<br />

Zusammenarbeit im Bereich neuromuskulärer<br />

Grundlagenforschung und klinischer<br />

Forschung und als Motor <strong>für</strong> den Transfer<br />

neu entwickelter Therapiekonzepte in die<br />

klinische Anwendung. Mehr Informationen<br />

zu den Aktivitäten des Netzwerks können<br />

auf der TREAT-NMD-Website gefunden<br />

werden unter: www.treatnmd.eu.<br />

Weitere europäische Projekte von<br />

MD-NET<br />

Das MD-NET ist in ein im siebenten EU-<br />

Rahmenprogramm gefördertes Projekt<br />

(NMD-Chip) eingebunden mit dem Thema<br />

„NMD Chip: High throughput molecular diagnosis<br />

in individual patients for genetic<br />

diseases: Development of a new diagnostic<br />

tool for analyses of the major genetic<br />

neuromuscular diseases (DMD, LGMD,<br />

CMD, SMA, CMT)“. Im Rahmen dieses seit<br />

Oktober 2008 geförderten EU-Projektes<br />

werden Teilergebnisse der MD-NET-<br />

Servicestruktur S2b mit dazu verwendet,<br />

neue Genorte <strong>für</strong> den in Planung befindlichen<br />

NMD-Genchip herauszufinden bzw.<br />

Familien genetisch zu klassifizieren, die <strong>für</strong><br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

die Validierung der Chips in Frage kommen<br />

könnten.<br />

Das MD-NET ist darüber hinaus auch Partner<br />

des EU NoE (Network of Excellence)<br />

Eurogentest (www.eurogentest.org) und<br />

des European Molecular Genetics Quality<br />

Network EMQN (www.emqn.org).<br />

Patientenregister<br />

In Zusammenarbeit mit dem Europäischen<br />

Exzellenznetzwerk TREAT-NMD (www.<br />

treat-nmd.eu) sind unter Federführung des<br />

MD-NET die Patientenregister <strong>für</strong> Dystrophinopathien<br />

(DMD/BMD) und Spinale<br />

Muskelatrophien (SMA) entstanden. Im<br />

Aufbau befinden sich die Patientenregister<br />

<strong>für</strong> Myotone Dystrophien (DM1/DM2),<br />

FKRPopathien (MDC1C/LGMD2I) und hereditäre<br />

Neuropathien (CMT).<br />

Dabei handelt es sich um wichtige Errungenschaften<br />

<strong>für</strong> die translationale Forschung<br />

im Sinne der Patienten. Durch die<br />

Patientenregister wird die Planung und<br />

Durchführung klinischer Studien vereinfacht.<br />

Auf nationaler Ebene führte das Register<br />

bereits zur Einbindung von Patienten<br />

in klinische Studie mit PTC124, in zwei<br />

Kardio-MRT-Studien, in Studien mit Olesoxime<br />

und zur Überprüfung der Anwendung<br />

des Galileo-Trainings bei DMD und SMA.<br />

Auf internationaler Ebene wurden Anfragen<br />

zur Planung von Exon-Skipping-<br />

Studien bearbeitet. Auch eine europäische<br />

Studie zur Natural History bei SMA II/III ist<br />

derzeit in Planung.<br />

Die Anfragen von Dritten an die Patientenregister<br />

werden vor dem Hintergrund<br />

der TREAT-NMD-Charta geregelt. Ein<br />

deutsch-österreichisches „Oversight<br />

Committee“ entscheidet über die Nutzung<br />

der deutsch-österreichischen Patientenregisterdaten<br />

durch akademische Forschung<br />

und Industrie.<br />

171


MD-NET<br />

<strong>Deutsche</strong> Patienten mit Dystrophinopathien<br />

und spinalen Muskelatrophien können<br />

sich unter https://www.treat-nmd.de<br />

selbst registrieren. Die anderen Patientenregister<br />

werden ab 2011 verfügbar sein.<br />

Durch ihre Registrierung erhalten die Patienten<br />

regelmäßig Informationen über klinische<br />

Studien und neue Forschungsergebnisse.<br />

Die grundlegend positive Haltung der Patienten<br />

und ihrer Angehörigen gegenüber<br />

Patientenregistern schlägt sich auch eindrucksvoll<br />

in den Anmeldezahlen nieder:<br />

Bis Oktober 2010 hatten sich über 1.000<br />

Patienten eingeschrieben, davon fast 800<br />

mit DMD oder BMD und fast 400 mit SMA<br />

Typ 1–3.<br />

Die Muskelzell-Biomaterialbank (MTCC<br />

– Muscle-Tissue-Culture-Collection)<br />

Die Muskelzell-Biomaterialbank, kurz<br />

Muskelzellbiobank oder MTCC genannt,<br />

mit Sitz am Friedrich-Baur-Institut der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München,<br />

wurde im Jahr 1998 von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> (<strong>DGM</strong>) initiiert.<br />

Seit 2003 besteht eine Förderung im<br />

Rahmen des Muskeldystrophie-Netzwerks<br />

MD-NET (www.md-net.org) durch das<br />

BMBF. Die MTCC wird von vielen <strong>DGM</strong>-<br />

Zentren in Deutschland unterstützt und<br />

leistet einen wesentlichen Beitrag bei der<br />

Etablierung und Durchführung von Forschungsprojekten<br />

im In- und Ausland. Für<br />

interessierte Wissenschaftler und technisches<br />

Personal werden fünftägige MTCC-<br />

Trainingsprogramme angeboten, zum Erlernen<br />

von Methoden und Techniken im<br />

Umgang mit Myoblastenkulturen. Die Verfügbarkeit<br />

kultivierter Muskelzellen <strong>für</strong><br />

neuromuskuläre Forschungsarbeiten trägt<br />

dazu bei, Pathomechanismen von Muskelkrankheiten<br />

besser zu verstehen und die<br />

Entwicklung neuer therapeutischer Strategien<br />

<strong>für</strong> diese seltenen Erkrankungen zu<br />

172<br />

fördern. Weitere Informationen zur Einsendung<br />

von Biopsiematerial und zum Bezug<br />

von Myoblastenkulturen sind telephonisch<br />

unter 089/5160-7424 oder per E-Mail unter<br />

mtcc@med.uni-muenchen.de erhältlich.<br />

Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen<br />

und Selbsthilfegruppen<br />

Seit Beginn des MD-NET besteht eine enge<br />

und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen<br />

aus dem Bereich der hereditären<br />

neuromuskulären Erkrankungen. Dazu<br />

zählen insbesondere die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. (<strong>DGM</strong>,<br />

www.dgm.org), die Elterninitiative „aktion<br />

benni & co. e.v.” (www.benniundco.de),<br />

die Initiative „Forschung und Therapie <strong>für</strong><br />

SMA“ im Förderverein <strong>für</strong> die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

(www.initiative-sma.de) und „Philipp &<br />

Freunde – SMA Deutschland“ (www.smadeutschland.de).<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Im Hinblick auf die Verstetigung des MD-<br />

NET wurde <strong>für</strong> die kommende Förderperiode<br />

ein wissenschaftlicher Beirat etabliert.<br />

Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats<br />

sind Prof. Dr. Jutta Gärtner (Kinderklinik<br />

der Universität Göttingen, Deutschland),<br />

Prof. Dr. Mathias Gautel (King’s College,<br />

London, UK), Prof. Dr. Hanns Lochmüller<br />

(Universität Newcastle, UK), PD Dr. Detlef<br />

Niese (Novartis Pharma, Schweiz) und<br />

Prof. Dr. Thomas Voit (Institut de Myologie,<br />

Paris, Frankreich). Der wissenschaftliche<br />

Beirat wird die MD-NET-Koordination bei<br />

strategischen Entscheidungen sowie bei<br />

dem Bemühen um weitere nationale und<br />

internationale Vernetzung unterstützen<br />

und an den jährlichen MD-NET-Treffen teilnehmen.


Ausblick<br />

Abschließend kann gesagt werden, dass<br />

2010 gerade durch die oben beschriebenen<br />

Aktivitäten ein sehr erfolgreiches Jahr<br />

<strong>für</strong> das MD-NET war. Nach mehrjähriger<br />

Vorbereitung ist aus der ursprünglichen<br />

Idee, Ärzte und Wissenschaftler in ganz<br />

Deutschland zu vernetzen, eine durch das<br />

BMBF geförderte, aktive Arbeitsgemeinschaft<br />

entstanden, deren spezielles Interesse<br />

der Erforschung von Muskeldystrophien<br />

gilt. Viele Ziele, wie die Erstellung<br />

nationaler Standards <strong>für</strong> Diagnostik und<br />

Verlaufsbeurteilungen, die Inventur nationaler<br />

diagnostischer Verfahren und die<br />

Durchführung klinischer Studien sind bereits<br />

erreicht. Die nächste MD-NET Jahrestagung<br />

im Mai 2011 in Bonn befindet<br />

sich bereits in der Planung. Im Rahmen<br />

dieser Tagung wird erneut die jährliche<br />

Mitgliederversammlung des Vereins stattfinden.<br />

MD-NET Koordination<br />

Prof. Dr. Maggie C. Walter<br />

MD-NET Service-Struktur S4<br />

Netzwerk Koordination und Information<br />

Friedrich-Baur-Institut<br />

Fachärztin <strong>für</strong> Neurologie<br />

Oberärztin des Instituts<br />

Friedrich-Baur-Institut,<br />

Neurologische Klink und Poliklinik<br />

Labor <strong>für</strong> Molekulare Myologie<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Ziemssenstr. 1a<br />

80336 München<br />

Tel.: 089/5160-7400<br />

Fax: 089/5160-7402<br />

Maggie.Walter@med.uni-muenchen.de<br />

Dr. Janbernd Kirschner<br />

MD-NET Service-Struktur S4<br />

Netzwerk Koordination und Information<br />

Facharzt <strong>für</strong> Kinderheilkunde, Schwerpunkt<br />

Neuropädiatrie Klinik II<br />

Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />

Mathildenstr. 1<br />

79106 Freiburg<br />

Tel.: 0761/270-4375<br />

Fax: 0761/270-4475<br />

janbernd.kirschner@uniklinik-freiburg.de<br />

Prof. Dr. Matthias Vorgerd<br />

Facharzt <strong>für</strong> Neurologie, Oberarzt<br />

Neurologische Universitäts- und Poliklinik<br />

Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil GmbH<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 0234/302-6812<br />

Fax: 0234/302-6888<br />

matthias.vorgerd@rub.de<br />

Dr. rer. biol. hum. Christine Scholz<br />

MD-NET-Projektleitung<br />

MD-NET Service-Struktur S4<br />

Netzwerk Koordination und Information<br />

Friedrich-Baur-Institut<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München<br />

Ziemssenstr. 1a<br />

80336 München<br />

Tel.: 089/5160-7448<br />

Fax: 089/5160-7402<br />

christine.scholz@med.uni-muenchen.de<br />

www.md-net.org<br />

173


CARE-NMD<br />

CARE-NMD<br />

Ein europäisches Netzwerk zur Verbesserung der<br />

Behandlung der Duchenne-Muskeldystrophie<br />

CARE-NMD (www.care-nmd.eu) ist ein<br />

dreijähriges EU-gefördertes Projekt, welches<br />

im Mai 2010 gestartet ist. Es wird geleitet<br />

von Dr. J. Kirschner, Oberarzt an der<br />

Universitätsklinik Freiburg. Das Ziel des<br />

CARE-NMD-Projektes ist eine Verbesserung<br />

der Versorgung von Menschen mit<br />

Muskeldystrophie Duchenne, mit Schwerpunkt<br />

in Ost-Europa. Dies soll vor allem<br />

durch Aufklärung und Schulung von Betroffenen<br />

und medizinischem Fachpersonal<br />

sowie durch einen verbesserten<br />

Zugang zu spezialisierten Behandlungszentren<br />

geschehen. Dazu haben sich in<br />

CARE-NMD Organisationen aus insgesamt<br />

sieben europäischen Ländern (Bulgarien,<br />

Dänemark, Deutschland, Großbritannien,<br />

Polen, Tschechische Republik<br />

und Ungarn) zusammengetan.<br />

In Deutschland sind als unterstützende<br />

Partner die <strong>DGM</strong> sowie „aktion benni & co.<br />

e.v.“ mit dabei. Im August 2010 fand das<br />

erste Treffen mit dem Projektteam und der<br />

Geschäftsführung der <strong>DGM</strong> in Waltershofen<br />

statt. Es wurde das weitere Vorgehen<br />

zur Erreichung der Projektziele in Deutschland<br />

besprochen. Die <strong>DGM</strong> wird dabei die<br />

von ihr benannten neuromuskulären Zentren<br />

aktiv mit einbeziehen.<br />

Behandlungsleitlinien<br />

Als Behandlungsrichtlinien dienen die erst<br />

kürzlich veröffentlichten „Standards of Care”<br />

(Bushby et al. The Diagnosis and Management<br />

of Duchenne Muscular Dystrophy.<br />

Lancet Neurol 2010;9(1):77-93 und Lancet<br />

Neurol 2010;9(2):177-189), welche aktuelle<br />

und umfassende Informationen zur Behandlung<br />

der Muskeldystrophie Duchenne geben.<br />

174<br />

Zurzeit werden diese Leitlinien in Zusammenarbeit<br />

mit Patientenorganisationen in<br />

die verschiedensten Landessprachen<br />

übersetzt und sowohl in einer leicht verständlichen<br />

Broschüre <strong>für</strong> Betroffene und<br />

ihre Familien als auch als wissenschaftliches<br />

Dokument <strong>für</strong> medizinisches Fachpersonal<br />

zur Verfügung gestellt. Die deutsche<br />

Version mit dem Titel „Diagnose und<br />

Management von Duchenne Muskeldystrophie<br />

– Ratgeber <strong>für</strong> Familien“ kann über<br />

www.care-nmd.eu herunter geladen oder<br />

auch als gedruckte Broschüre über die<br />

<strong>DGM</strong>, benni & co., die CARE-NMD-<br />

Projektleitung und das deutsche Patientenregister<br />

bezogen werden. Der Broschürendruck<br />

wurde von der <strong>DGM</strong> gesponsert,<br />

benni & co. unterstützte die Übersetzung.<br />

Methoden<br />

In einem ersten Schritt werden die aktuelle<br />

Versorgungssituation und die Lebensqualität<br />

der betroffenen Menschen im jeweiligen<br />

Land mithilfe von Fragebögen erfasst,<br />

um Schwachpunkte der Versorgung<br />

zu erkennen und Fortbildungsmaßnahmen<br />

entsprechend gestalten zu können. Diese<br />

Informationen können zudem als Basis <strong>für</strong><br />

Lobbyarbeit auf nationaler politischer Ebene<br />

zur Verbesserung des Versorgungsbereiches<br />

bei seltenen Erkrankungen dienen.<br />

Die Fortbildungsangebote werden vor Ort<br />

in Zusammenarbeit mit den dortigen Partnern<br />

durchgeführt. Aber auch online bereitgestellte<br />

Trainingsmaterialien können<br />

von allen Interessierten unabhängig vom<br />

Wohnort zum Wissensaufbau genutzt werden.<br />

Ziel ist es, möglichst viele Betroffene<br />

und medizinisches Personal <strong>für</strong> die Informationsbroschüren,<br />

Einladungen zu Fort-


ildungsmaßnahmen und Fragebögen zu<br />

erreichen.<br />

Die Verteilung der Fragebögen an Betroffene<br />

wird über die existierenden nationalen<br />

Patientenregister und Patientenorganisationen<br />

erfolgen. Im <strong>Deutsche</strong>n Register<br />

<strong>für</strong> DMD sind derzeit über 500 Patienten<br />

mit DMD registriert. Es wird aber von weit<br />

über 2.000 Betroffenen in Deutschland<br />

ausgegangen. Um auch solche Patienten<br />

zu erreichen, die sich nicht registrieren<br />

wollen, ist die Unterstützung beider deutscher<br />

Patientenorganisationen (<strong>DGM</strong> und<br />

benni & co.) elementar.<br />

Der Fragebogen zur Erfassung des aktuell<br />

angewandten Versorgungsansatzes in den<br />

Zentren wird u.a. über das TREAT-NMD<br />

Care and Trial Site Register (www.treatnmd.eu/ctsr)<br />

verschickt, in dem derzeit 19<br />

Zentren in Deutschland registriert sind.<br />

Auch hier ist es notwendig, die Registrierung<br />

von Behandlungszentren in die CTSR<br />

zu steigern.<br />

In einigen Partnerländern ist die Streuung<br />

der regionalen Behandlungszentren auf ein<br />

oder zwei Großstädte begrenzt. Hier ist es<br />

wichtig, den Aufbau von weiteren Behandlungszentren<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

lokalen Gesundheitsbehörden, Patientenorganisationen<br />

und Fachpersonal zu unterstützen.<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

Kontaktpersonen<br />

Projektleiter: Dr. med. Jan Kirschner<br />

Projektmanagerin: Kathrin Gramsch<br />

Projektärztin: Dr. med. Julia Vry<br />

IT: Adrian Tassoni<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

Klinik Neuropädiatrie und<br />

Muskelerkrankungen<br />

Mathildenstr. 1<br />

79106 Freiburg<br />

Tel.: 0761/270 4344<br />

Tel.: 0761/270 4446<br />

info@care-nmd.eu<br />

175


Mito-Team<br />

Aktivitäten des Mito-Teams 2010<br />

2010 war <strong>für</strong> die Mitglieder des <strong>DGM</strong>-<br />

Mito-Teams erneut ein sehr aktives und ereignisreiches<br />

Jahr!<br />

Das Mito-Team besteht aus Betroffenen<br />

mit mitochondrialen Erkrankungen, die es<br />

sich zur Aufgabe gemacht haben, andere<br />

Betroffene (häufig verwendete Kurzform:<br />

Mitos) über Mitochondriopathien zu informieren<br />

und eine mitgestaltende Rolle im<br />

Austausch mit Forschern und praktizierenden<br />

Medizinern einzunehmen.<br />

Seit der Gründung des Mito-Teams hat<br />

sich mittlerweile eine sehr stabile Gruppe<br />

gebildet, die sich in bundesweiten und regionalen<br />

Aktivitäten einbringt. Im Norden<br />

Deutschlands sind Bärbel und Carsten<br />

Gamroth die Vertreter des Mito-Teams. Im<br />

Osten kümmern sich Uta und Wieland Rödel<br />

kreativ und einsatzfreudig um die Mito-<br />

Belange. Im Süden vertreten Karin Brosius<br />

(Mito-Kinder), Birgitta Siedersbeck und als<br />

Kopf und Motor des Mito-Teams, Claus-<br />

Peter Eisenhardt nebst Gattin Gitta aufopferungsvoll<br />

die Arbeit des <strong>DGM</strong>-Mito-<br />

Teams.<br />

Im Januar reisten Bärbel und Carsten<br />

Gamroth in einer besonderen Mito-Mission<br />

nach London. Dort trafen sich europäische<br />

Vertreter von Patientenorganisationen,<br />

die teilweise oder ausschließlich Mitopatienten<br />

vertreten. Bereits im Vorjahr<br />

hatten sich die „international mito-patients“<br />

(IMP) auf Initiative der Niederländerin<br />

Elja van der Veer zusammengefunden<br />

und 2010 sollte die Vereinigung ein organisatorisches<br />

und rechtliches Gerüst bekommen.<br />

Neben Organisationen aus den<br />

Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien,<br />

Spanien, Italien und den USA<br />

gehört die <strong>DGM</strong> zu den Gründungsmitglie-<br />

176<br />

dern. Da die Arbeit in London trotz intensiver<br />

Bemühungen dringend eine baldige<br />

Fortsetzung benötigte, regten die Vertreter<br />

der <strong>DGM</strong> ein weiteres Treffen im Rahmen<br />

des Fachtagesymposiums in Berlin an.<br />

Im Mai fand in München der erste regionale<br />

Mito-Fachtag des Jahres statt. Karin<br />

Brosius und Birgitta Siedersbeck zeichneten<br />

<strong>für</strong> diese Veranstaltung verantwortlich.<br />

In parallelen Vorträgen wurde auf die Bedürfnisse<br />

von erkrankten Kindern und deren<br />

Eltern und Geschwistern sowie auf die<br />

Bedürfnisse von erwachsenen Betroffenen<br />

und deren Angehörigen eingegangen.<br />

Unter anderem gab es einen intensiven<br />

Gesprächskreis, an dem Prof. Dr. Führer<br />

(Inhaberin des Lehrstuhls <strong>für</strong> Kinderpalliativmedizin<br />

der LMU München) und Sozialberaterin<br />

Deuter (Neuromuskuläres Zentrum<br />

München) eingeladen waren.<br />

Das größte Event des Jahres 2010 <strong>für</strong> das<br />

Mito-Team war sicherlich das 1. <strong>DGM</strong><br />

Fachtage-Symposium am 12. Juni in Berlin.<br />

Claus-Peter Eisenhardt hatte, verstärkt<br />

durch Birgitta Siedersbeck, Karin Brosius<br />

und Carsten Gamroth, der selber noch einen<br />

Fachvortrag hielt, wieder eine namhafte<br />

Gruppe führender Experten zusammengestellt.<br />

• Prof. Klopstock referierte zum Thema<br />

„Diagnostik und Therapie“ und später<br />

auch noch über die Aktivitäten des Mito-<br />

Net.<br />

• Vorträge zur Augenproblematik bei mitochondrialen<br />

Erkrankungen gab es von<br />

Prof. Dr. Rüther und PD Dr. Eckart Bertelmann<br />

(beide Charité Augenklinik Berlin).<br />

• Der Nachmittag waren Kindern mit Mitochondriopathien<br />

gewidmet. Prof. Dr.


Schülke berichtete über computerunterstützte<br />

Verfahren, die die Diagnostik effizienter<br />

machen können.<br />

• Neue Therapieansätze wurden von PD<br />

Dr. Freisinger (Kinderklinik der TU München)<br />

vorgestellt.<br />

• Psychotherapeut und ebenfalls Mito-<br />

Betroffener Carsten Gamroth (Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus<br />

Lübeck) widmete seinen Vortrag der<br />

Krankheitsbewältigung.<br />

• Parallel zu den Fachvorträgen hatte Bärbel<br />

Gamroth das Treffen der internationalen<br />

Mito-Vereinigung in Berlin organisiert.<br />

Dank der großartigen organisatorischen<br />

Unterstützung durch die <strong>DGM</strong><br />

Bundesgeschäftsstelle war es möglich,<br />

in ungemein effektiver Arbeitsatmosphäre<br />

die Satzung der IMP (international mito-patients)<br />

nahezu fertigzustellen. Unter<br />

anderem wurde beschlossen, den<br />

Geschäftsführer der <strong>DGM</strong>, Horst Ganter,<br />

auch mit der Verwaltung der IMP-Finanzen<br />

zu betrauen.<br />

• Ein gemeinsames Treffen des deutschen<br />

Mito-Teams mit den ausländischen<br />

Freunden verlief sehr anregend.<br />

Im Juli (15./16.) waren Mitglieder des Mito-<br />

Teams Teilnehmer des MitoNet-Kongresses<br />

in München. Somit gelang es ein weiteres<br />

Mal, ganz nahe an den internationalen<br />

Entwicklungen in Sachen Forschung<br />

und Therapie mitochondrialer Erkrankungen<br />

zu sein. Einige Mitglieder des Mito-<br />

Teams sind auch im MitoNet-Verein organisiert<br />

und nahmen demnach am anschließenden<br />

mitoNET-Treffen teil. So können<br />

sich Betroffene bei der Planung und Organisation<br />

von Forschungsaktivitäten aktiv<br />

beteiligen. Das <strong>DGM</strong>-Mito-Team nimmt<br />

dabei eine kritisch-reflektierende Position<br />

ein und achtet auf die Wahrung der Patienteninteressen.<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />

Am 4. September 2010 fand in Bonn der<br />

Mito-Fachtag West statt. Da es bislang<br />

noch keinen festen Vertreter des Mito-<br />

Teams im westlichen Teil Deutschlands<br />

gab, hatte Claus-Peter Eisenhardt die Organisation<br />

der Veranstaltung übernommen.<br />

Dank der großartigen fachkundigen<br />

Unterstützung durch Prof. Dr. Kornblum<br />

(Universitätsklinik Bonn) und PD Dr. Kleist-<br />

Retzow (Universitätsklinik Köln) gelang in<br />

der Andreas-Hermes-Akademie eine sehr<br />

informative Veranstaltung <strong>für</strong> 35 Patienten<br />

aus NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz.<br />

Auf großes Interesse stieß auch der Vortrag<br />

von Jaqueline Luce (Sozialforscherin<br />

der Zeppelin-Universität Friedrichshafen),<br />

die über ein dreijähriges EU-Projekt die<br />

Selbsthilfearbeit des Mito-Teams begleitet.<br />

Die Fachtage Nord und Ost wurden vom<br />

Mito-Team (Nord = Gamroth/Ost = Rödel)<br />

gemeinsam konzipiert und so geschickt<br />

zusammengelegt, dass es möglich war,<br />

ein Wochenende <strong>für</strong> 30 Betroffene unter<br />

dem Motto: „Aktiv in den Herbst – Das tut<br />

mir gut!“ anzubieten. Die Reha-Klinik Malchower<br />

See bot da<strong>für</strong> vom 15. bis zum 17.<br />

Oktober hervorragende Örtlichkeiten und<br />

Service.<br />

Neben medizinischen Fachvorträgen<br />

durch Herrn Dr. Valentin Heinsius (Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie Brandenburg) lag der Schwerpunkt<br />

auf Therapieansätzen zur Verbesserung<br />

des Wohlbefindens und der Lebensqualität.<br />

Als Mitorganisator ließ es sich Dipl.-Psych.<br />

Carsten Gamroth nicht nehmen, seine berufliche<br />

Spezialisierung wie auch seine eigene<br />

Erfahrung mit der Erkrankung in seine<br />

Präsentationen einfließen zu lassen. Er<br />

referierte über psychische und körperliche<br />

Folgen sowie über Bewältigungsansätze<br />

von Stress und stellte Entspannungsmethoden<br />

und Biofeedback vor.<br />

177


Mito-Team<br />

Die Physiotherapeutinnen Annett Gillner<br />

und Roswitha Buettner (BDH-Klinik Greifswald)<br />

demonstrierten Atemtherapie und<br />

Stoffwechselgymnastik <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>.<br />

Das Mito-Team der <strong>DGM</strong> blickt zuversichtlich<br />

und mit „Mut zur Zukunft“ auf das<br />

kommende Jahr. In relativ kurzer Zeit wurde<br />

unter dem Dach der <strong>DGM</strong> schon viel <strong>für</strong><br />

Betroffene erreicht. So darf es weiter gehen<br />

...<br />

Für das <strong>DGM</strong>-Mito-Team: Carsten Gamroth<br />

178


Anhang<br />

Anhang<br />

179


Wissenschaftlicher Beirat<br />

Wissenschaftlicher Beirat der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. erfragt<br />

werden.)<br />

Dr. Angela Abicht, München<br />

Prof. Dr. Fuat Aksu, Datteln<br />

Dr. Johanna Anneser, München<br />

Prof. Dr. Matthias Bauer, Ludwigshafen<br />

PD Dr. Martin Bendszus, Würzburg<br />

Prof. Dr. Niels Birbaumer, Tübingen<br />

Dr. Angelika Bockelbrink, München<br />

Prof. Dr. Carsten Bönnemann,<br />

Philadelphia PA 19104<br />

Prof. Dr. Gian Domenico Borasio,<br />

München<br />

Dr. Lars Brichta, New York, NY<br />

Prof. Dr. Heinrich Brinkmeier, Langenau<br />

Prof. Dr. Helmut Buchner, Recklinghausen<br />

Prof. Dr. J. Bufler, Wasserburg a.Inn<br />

Prof. Dr. Detlef Claus, Darmstadt<br />

PD Dr. Christoph Clemen, Köln<br />

Dr. Anibh Martin Das, Hannover<br />

Prof. Dr. Reinhard Dengler, Hannover<br />

Prof. Dr. Marcus Deschauer, Halle<br />

Prof. Dr. Thomas Deufel, Jena<br />

Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />

Dr. Dirk Fischer, Basel<br />

Prof. Dr. Utz Fischer, Würzburg<br />

Prof. Dr. Raimund Forst, Erlangen<br />

Prof. Dr. Ewald Frick, München<br />

Prof. Dr. Franz Xaver Glocker,<br />

Bad Bellingen<br />

Prof. Dr. Hans Hilmar Goebel, Mainz<br />

Prof. Dr. Ralf Gold, Bochum<br />

Prof. Dr. Tiemo Grimm, Würzburg<br />

Prof. Dr. Folker Hanefeld, Göttingen<br />

Prof. Dr. Walter F. Haupt, Köln<br />

PD Dr. Martin Hecht, Kaufbeuren<br />

Prof. Dr. Dieter Heuß, Erlangen<br />

Prof. Dr. Max J. Hilz, Erlangen<br />

Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld, München<br />

Dr. Rita Horváth, München<br />

180<br />

Prof. Dr. Harald Jockusch, Freiburg<br />

PD Dr. Karin Jurkat-Rott, Ulm<br />

Prof. Uwe-Peter Ketelsen, Denzlingen<br />

Prof. Dr. Reinhard Kiefer, Rotenburg<br />

Prof. Dr. Thomas Klopstock, München<br />

Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg, Freiburg<br />

PD Dr. Klaus Krampfl, Neuötting<br />

Prof. Dr. Erich Kuhn, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Klaus Kunze, Hamburg<br />

Prof. Dr. Gerhard Laier-Groeneveld,<br />

Oberhausen<br />

Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Ulm<br />

Prof. Dr. A. C. Ludolph, Ulm<br />

Prof. Dr. Rudolf Martini, Würzburg<br />

Prof. Dr. Hans-M. Meinck, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Arthur Melms, Tübingen<br />

Prof. Dr. Thomas Meyer,<br />

Berlin-Friedrichshag<br />

Prof. Dr. Thomas Mokrusch, Lingen<br />

Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber,<br />

München<br />

Prof. Dr. Clemens Müller-Reible,<br />

Würzburg<br />

Prof. Dr. Thomas Naumann, Augsburg<br />

Prof. Dr. Klaus-Armin Nave, Göttingen<br />

Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />

Prof. Dr. Wilfred Nix, Mainz<br />

Dr. Gabriela Oprea, Mainz<br />

Prof. Dr. Dieter Pongratz, Augsburg<br />

Dr. Johannes Prudlo, Rostock<br />

Prof. Dr. Stefan Quasthoff, Graz<br />

Prof. Dr. Bernd Rautenstrauß, Nürnberg<br />

Prof. Dr. Heinz Reichmann, Dresden<br />

Prof. Carl-Detlef Reimers, Bad Berka<br />

Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />

Prof. Dr. Bernd Reitter, Mainz<br />

Prof. Dr. Reinhard Rohkamm, Sande<br />

Prof. Dr. Reinhardt Rüdel, Ulm<br />

Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn,<br />

Niederkassel<br />

Prof. Dr. Berthold Schalke, Regensburg<br />

Dr. Günther Scheuerbrandt, Breitnau


Prof. Dr. Klaus Schimrigk,<br />

Zweibrücken/Pfalz<br />

Dr. Jens Schmidt, Göttingen<br />

PD Dr. Christiane Schneider-Gold,<br />

Bochum<br />

Dr. Bertold Schrank, Wiesbaden<br />

Prof. Dr. Herbert Schreiber, Ulm<br />

Prof. Dr. J.M. Schröder, Aachen<br />

Prof. Dr. Rolf Schröder, Erlangen<br />

Dr. Wilfried Schupp, Herzogenaurach<br />

Dr. Jan Senderek, Aachen<br />

Prof. Dr. Michael Sendtner, Würzburg<br />

Dr. Anne-Dorte Sperfeld, Berlin<br />

Dr. Petra Steinacker, Ulm<br />

Prof. Dr. Ulrich Stephani, Kiel<br />

Prof. Dr. Guido Stoll, Würzburg<br />

Dr. Björn Tackenberg, Marburg<br />

Prof. Dr. Stefan Vielhaber, Magdeburg<br />

Dr. Maja von der Hagen, Dresden<br />

PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />

Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum<br />

Prof. Dr. Armin Wagner, Leipzig<br />

Prof. Dr. Maggie Walter, München<br />

Dr. Marc-André Weber, Heidelberg<br />

Prof. Dr. Joachim Weis, Aachen<br />

Prof. Dr. Horst Wiethölter, Stuttgart<br />

Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski,<br />

Göttingen<br />

PD Dr. Martin Winterholler, Erlangen<br />

Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Bonn<br />

Prof. Dr. Thomas Witt, München<br />

Dr. Kurt-H. Wollinsky, Ulm<br />

Prof. Dr. Peter Young, Münster<br />

Prof. Dr. Klaus Zerres, Aachen<br />

Dr. U.K. Zettl, Rostock<br />

Prof. Dr. Stephan Zierz, Halle/Saale<br />

Anhang<br />

181


Ehrenmitglieder<br />

Ehrenmitglieder der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. erfragt<br />

werden.)<br />

Ehrenvorsitzende des Vorstandes<br />

Dr. jur. G. Schaal, Ludwigsburg<br />

Anne Kreiling, Kassel-Baunatal<br />

Ehrenvorsitzende des Sprecherrates<br />

Prof. Dr. D. Pongratz, Augsburg<br />

Ehrenmitglieder der <strong>DGM</strong><br />

Prof. Dr. E. Kuhn, Heidelberg<br />

Prof. Dr. R. Rüdel, Ulm<br />

Freiherr von Elverfeldt, München<br />

I. E. Gräfin M. zu Toerring, Falkenberg<br />

Prof. A.-S. Mutter, München<br />

Ch. Nachtigäller, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. K. Schimrigk, Zweibrücken/Pfalz<br />

182


(Stand: Januar 2011)<br />

Was sind Neuromuskuläre Zentren?<br />

Die Neuromuskulären Zentren im Auftrag<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V. bilden ein flächendeckendes<br />

Netz über Deutschland.<br />

Die Verteilung der Neuromuskulären Zentren<br />

ist so gewählt, dass eine wohnortnahe,<br />

qualifizierte Diagnose und Therapie<br />

von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />

sichergestellt werden kann.<br />

In den Neuromuskulären Zentren arbeiten<br />

spezialisierte Ärzte auf dem Gebiet der<br />

neuromuskulären Erkrankungen, in der<br />

Regel Neurologen und Neuropädiater, die<br />

in einer interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

mit Kardiologen, Pulmologen, Orthopäden,<br />

Rheumatologen, Krankengymnasten<br />

und Sozialarbeitern die muskelkranken<br />

Patienten betreuen.<br />

Anhang<br />

Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik<br />

Deutschland im Auftrag der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

Wo finde ich ein Zertifiziertes<br />

Neuromuskuläres Zentrum?<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V. hat Kriterien <strong>für</strong> ein Gütesiegel erarbeitet.<br />

Das Gütesiegel wurde im Februar<br />

2008 an nachfolgend in alphabetischer<br />

Reihenfolge aufgeführte Neuromuskuläre<br />

Zentren (Bayern Süd, Berlin, ...., Würzburg)<br />

vergeben. Die einzelnen Zentren haben jedoch<br />

zum Teil Sprechstunden an unterschiedlichen<br />

Orten.<br />

In der nachfolgenden Suchliste finden Sie<br />

in der ersten Spalte in alphabetischer Reihenfolge<br />

die Orte, an denen neuromuskuläre<br />

Sprechstunden angeboten werden. In<br />

der zugehörigen zweiten Spalte finden Sie<br />

dann den Namen des entsprechenden<br />

Neuromuskulären Zentrums.<br />

„Zusätzliche Muskelsprechstunden“ finden<br />

Sie im Anschluss an die zertifizierten Zentren.<br />

183


Neuromuskuläre Zentren<br />

Stadt Neuromuskuläres Zentrum Stadt Neuromuskuläres Zentrum<br />

Aachen Nordrhein<br />

Aschaffenburg Rhein-Main<br />

Augsburg Bayern Süd<br />

Bad Bellingen Freiburg<br />

Bad Windsheim Bayern-Mitte<br />

Berlin Berlin<br />

Bochum Ruhrgebiet<br />

Bonn Nordrhein<br />

Brandenburg Brandenburg<br />

Bremen Nordwest<br />

Cottbus Brandenburg<br />

Darmstadt Rhein-Main<br />

Datteln Ruhrgebiet<br />

Dresden Dresden<br />

Düsseldorf Nordrhein<br />

Duisburg Ruhrgebiet<br />

Erlangen Bayern-Mitte<br />

Essen Nordrhein<br />

Frankfurt/Main Rhein-Main<br />

Frankfurt/Oder Brandenburg<br />

Freiburg Freiburg<br />

Gießen Marburg – Gießen – Kassel<br />

Göttingen Göttingen<br />

Greifswald Mecklenburg-Vorpommern<br />

Großhansdorf Hamburg<br />

Halle Halle<br />

Hamburg Hamburg<br />

Hannover Hannover<br />

Heidelberg Rhein-Neckar<br />

Herzogenaurach Bayern-Mitte<br />

Höxter Münster/Westfalen<br />

Homburg/Saar Homburg/Saar<br />

Itzehoe Hamburg<br />

Kassel Marburg – Gießen – Kassel<br />

Köln Nordrhein<br />

Leipzig Leipzig<br />

Lemgo Hannover<br />

Ludwigshafen Rhein-Neckar<br />

Magdeburg Magdeburg<br />

Mainz Mainz<br />

Mannheim Rhein-Neckar<br />

Marburg Marburg – Gießen – Kassel<br />

München Bayern Süd<br />

Münster Münster/Westfalen<br />

184<br />

Neustadt Hamburg<br />

Nürnberg Bayern-Mitte<br />

Oldenburg Nordwest<br />

Potsdam Brandenburg<br />

Regensburg Bayern Süd<br />

Rostock Mecklenburg-Vorpommern<br />

Rotenburg/<br />

Wümme Hamburg<br />

Sande Nordwest<br />

Schleswig Hamburg<br />

Schwarzenbruck Bayern-Mitte<br />

Schwedt Brandenburg<br />

Stuttgart Stuttgart<br />

Treuenbrietzen Brandenburg<br />

Ulm Ulm<br />

Usedom Mecklenburg-Vorpommern<br />

Westerstede Nordwest<br />

Wiesbaden Rhein-Main<br />

Würzburg Würzburg<br />

Wuppertal Nordrhein<br />

Zusätzliche Muskelsprechstunden<br />

Schleswig-<br />

Holstein Kiel, Lübeck<br />

Tübingen


Neuromuskuläres Zentrum<br />

Bayern-Mitte<br />

(Erlangen, Nürnberg, Rummelsberg,<br />

Herzogenaurach, Windsheim)<br />

Leiter: Prof. Dr. D. Heuß und Prof. Dr. R.<br />

Schröder, Neurologische Klinik der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg,<br />

Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen<br />

Sprechstunden: Leiter: Prof. Dr. D. Heuß<br />

und Prof. Dr. R. Schröder<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: Mo.-Do.<br />

nach telefonischer Voranmeldung, Tel.:<br />

09131/853-4455<br />

Verwaltungsangestellte des Neuromuskulären<br />

Zentrums: B. Müller, Tel.: 09131/853-<br />

6939<br />

Ambulante Krankengymnastik: I. Watzek,<br />

nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />

09131/853-4161<br />

Psychosoziale Beratung: S. Werkmeister,<br />

nach telefonischer Vereinbarung, Tel.<br />

09131/853-4512<br />

Klinik mit Poliklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: Nach telefonischer.<br />

Voranmeldung jeweils Mo.-Do.<br />

8.30-12.00 Uhr, Sekretariat Tel.:<br />

09131/853-3136, Ort: EEG-Abteilung, EG,<br />

Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />

Entwicklungsneurologische Sprechstunde:<br />

Nach telefonischer Voranmeldung jeweils<br />

Mo.-Fr. 8.30-12.00 Uhr, Sekretariat: Tel.:<br />

09131/853-3753, Ort: Neuropädiatrie, 2.<br />

Stock, Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />

Anhang<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, Sprechstunde/Genetische<br />

Beratung: Nach telefonischer. Voranmeldung<br />

(Frau Fischer, Tel.: 09131/852-<br />

2319/-2352), Prof. Andre Reis, Dr. Michael<br />

Zenker, PD Dr. Anita Rauch, Dr. Christian<br />

Thiel, Dr. Hoyer, Dr. Zweier, Dr. Hüffmeyer<br />

Orthopädische Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Neuromuskulären Erkrankungen: Prof.<br />

Dr. med. R. Forst, PD Dr. med. J. Forst, Dr.<br />

med. A. Ingenhorst, Dr. med. A. Fujak, Mo.<br />

8.00-15.00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung<br />

(Frau Jallad und Frau Passon, Tel.:<br />

09131-822 3303)<br />

Neurologische Klinik Südklinikum Nürnberg,<br />

Stationäre oder ggf. vorstationäre Diagnostik<br />

und Therapie <strong>für</strong> Patienten mit<br />

Neuromuskulären Erkrankungen mit stationärer<br />

Einweisung: Prof. Dr. F. Erbguth, Privatsprechstunde<br />

<strong>für</strong> Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen: Prof. Dr. F.<br />

Erbguth Termine nach Vereinbarung, Tel.:<br />

0911/398-2491, Fax: 0911/398-3164<br />

Rummelsberg<br />

Neurologische und Orthopädische Klinik<br />

am Krankenhaus Rummelsberg, Sprechstunde<br />

<strong>für</strong> Patienten mit Neuromuskulären<br />

Erkrankungen: Mi. und Fr. nach Vereinbarung,<br />

CA PD Dr. M. Winterholler<br />

Heimbeatmungssprechstunde: Fr. nach<br />

Vereinbarung<br />

Interdisziplinäre Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Postpolio-Syndrom: Kontakt und<br />

Terminvereinbarung<br />

Postanschrift: Postfach 1162, 90588<br />

Schwarzenbruck, Tel.: 09128/503437, Fax:<br />

09128-503148, E-Mail: winterholler.martin<br />

@rummelsberger.net<br />

185


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />

mit Neuromuskulären Erkrankungen:<br />

Dr. Schraml<br />

Mi. nach telefonischer Vereinbarung, Sekretariat<br />

Frau Horn, Tel.: 09128/503552<br />

oder ambulante Terminvergabe, Tel.:<br />

09128/503344<br />

Herzogenaurach<br />

Fachklinik Herzogenaurach, Fragen der<br />

Rehabilitation bei neuromuskulären Erkrankungen,<br />

ambulante Physiotherapie<br />

(auf Rezept), ambulante/teilstationäre Rehabilitation<br />

(gesetzl. Kranken- und Rentenversicherung<br />

auf Antrag), stationäre Rehabilitation<br />

(gesetzl. KV und RV), CA Dr. med.<br />

W. Schupp, OA Dr. med. O. Scholz,<br />

Sprechstunde: Terminvergabe nach Vereinbarung<br />

(Sekretariat Neurologie, Tel.:<br />

09131/83-1035)<br />

Bad Windsheim<br />

Neurologische Abteilung der Kiliani-Klinik<br />

Bad Windsheim, siehe www.dr-beckerklinikgesellschaft.de,<br />

ambulante Physiotherapie,<br />

stationäre/teilstationäre Rehabilitation,<br />

Renten- und Krankenversicherungen,<br />

Beihilfe, BG, Privatpatienten,<br />

Selbstzahler, CA Dr. med. G. Lehrieder, OA<br />

G. Schmidt, E-Mail: gschmidt@dbkg.de,<br />

Sprechstunde: Terminvergabe nach Vereinbarung:<br />

Tel.: 09841/93-150 (-104, -101)<br />

Bayern Süd<br />

(München, Augsburg, Regensburg)<br />

Leiter: Prof. Dr. W. Müller-Felber, Neuropädiatrie,<br />

Von Haunersche Klinik <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin, Klinikum der Universität<br />

München, Lindwurmstr. 4, 80337 München<br />

Stellvertreter und Sprecher: Prof. Dr. B.<br />

Schoser, Friedrich-Baur-Institut, Neurologische<br />

Klinik, Interdisziplinäres Zentrum <strong>für</strong><br />

186<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen des KUM,<br />

Ziemssenstr. 1a, 80336 München<br />

München<br />

Neurologische Muskelsprechstunden:<br />

Prof. Dr. K.-H. Krause, Prof. Dr. T. Klopstock,<br />

Dr. P. Reilich, Dr. B. Schlotter-<br />

Weigel, Prof. Dr. B. Schoser, Prof. Dr. M.<br />

C. Walter und Mitarbeiter, Friedrich-Baur-<br />

Institut, Neurologische Klinik, Labor <strong>für</strong><br />

Molekulare Myologie, Interdisziplinäres<br />

Zentrum <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

des KUM, Ziemssenstr. l a, 80336<br />

München, nach Voranmeldung, Tel.: 089/<br />

5160-7470 Fax: 089/5160-7402, www.<br />

baur-institut.de<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />

(ALS): Dr. A. Winkler, Neurologische<br />

Klinik, Klinikum Großhadern, Marchioninistr.<br />

15, 81377 München, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 089/7095-3681<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> traumatische und<br />

nicht traumatische Erkrankungen peripherer<br />

Nerven: Prof. Dr. Th. N. Witt, Prof. Dr. V.<br />

Olteanu, Dr. S. Chrestel, Neurochirurgische<br />

Klinik, Klinikum Großhadern der Universität<br />

München, Marchioninistr. 15,<br />

81377 München, nach Voranmeldung, Tel.:<br />

089/7095-3540<br />

PD Dr. A. Berthele, Neurologische Klinik<br />

und Poliklinik der TU München, Klinikum<br />

Rechts der Isar, Ismaninger Str. 22, 81675<br />

München, Voranmeldung: Tel.: 089/4140-<br />

4630 oder -4606<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunden: Von<br />

Haunersche Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Klinikum der Universität, München-Innenstadt,<br />

Lindwurmstr. 4, 80337<br />

München, Prof. Dr. W. Müller-Felber und<br />

Mitarbeiter, nach Voranmeldung.: Tel.:<br />

089/5160-7851


Entwicklungsneurologie: Dr. A. Enders,<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 089/5160-2881,<br />

Kinderklinik der TU München im Städtischen<br />

Krankenhaus München-Schwabing,<br />

Kölner Platz 1, 80804 München, Dr. U.<br />

Tauer, Dr. C.C. Makowski, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 089/3068-3488<br />

Orthopädische Sprechstunden: Prof. Dr. B.<br />

Heimkes, Klinikum Großhadern der Universität<br />

München, Anmeldung Tel.:<br />

089/7095-3920<br />

Pulmonale Diagnostik: Dr. A. Bockelbrink,<br />

Stiftung Pfennigparade, Barlachstr. 36 b,<br />

80804 München, nach Voranmeldung, Tel.:<br />

089/3061-6201<br />

Augsburg<br />

Orthopädische Sprechstunde: Dr. A. Forth<br />

Zweite Orthopädische Klinik der Hessing-<br />

Stiftung, Hessingstr. 17, 86199 Augsburg,<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 0821/909-247<br />

Kaufbeuren<br />

CA PD Dr. Martin Hecht, Dr. Gutermannstr.<br />

2, 87600 Kaufbeuren, Neurologische Klinik<br />

des BKH Kaufbeuren am Klinikum Kaufbeuren,<br />

Tel.: 08341/42-7051; E-Mail: neuro<br />

@bkh-kaufbeuren.de, Vorstationäre und<br />

stationäre Diagnostik und Therapie, klin.<br />

Neurophysiologie, Biopsien in Kooperation<br />

mit dem FBI<br />

Regensburg<br />

Neurologische Sprechstunde: Prof. Dr. B.<br />

Schalke, PD Dr. W. Schulte-Mattler, Myasthenie-<br />

und Muskelsprechstunde, Neurologische<br />

Universitätsklinik, Universitätsstr.<br />

84, 93053 Regensburg, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 0941/941-3003<br />

Pädiatrische Sprechstunden: Dr. W Wittmann,<br />

Regensburger Kinderzentrum St. Martin,<br />

Wieshuber Str. 4, 93059 Regensburg,<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 0941/465020<br />

Dr. T. Geis, Dr. S. Schilling, Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg<br />

Klinik St. Hedwig, Steinmetzstr.<br />

1-3, 93049 Regensburg, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 0941/369-5409<br />

Berlin<br />

Anhang<br />

Leiterin: Prof. Dr. S. Spuler, Hochschulambulanz<br />

<strong>für</strong> Muskelkrankheiten der Charité,<br />

Experimental and Clinical Research Center,<br />

Charité Campus Buch, Lindenberger<br />

Weg 80, 13125 Berlin, E-Mail: myologie@charite.de,<br />

Tel.: 030/450-540507, Fax:<br />

030/450-540907<br />

Sprecher: PD Dr. A. von Moers, Klinik <strong>für</strong><br />

Kinder und Jugendmedizin, DRK-Kliniken<br />

Westend, Spandauer Damm 130, 14050<br />

Berlin, Tel.: 030/3035-4455, Fax: 030/<br />

3035-4459, E-Mail: a.moers@drk-klinikenberlin.de<br />

<strong>DGM</strong>-Landesgruppe Berlin<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,<br />

den Vorsitz der Landesgruppe hat Tatjana<br />

Reitzig (E-Mail: tatjana.reitzig@dgm.org)<br />

übernommen<br />

DRK-Kliniken-Berlin<br />

Pädiatrische Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />

Muskelkrankheiten: Leitung CA PD Dr. Arpad<br />

von Moers, DRK Kliniken Westend;<br />

Spandauer Damm130, 14050 Berlin, Internet:<br />

www.drk-kliniken-berlin.de/, Tel.:<br />

030/3035-4455, Fax: 030/3035-4459, E-<br />

Mail: a.moers@drk-kliniken-berlin.de<br />

Erwachsenen-Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />

Muskelkrankheiten: Leitung Dr. Georg<br />

Scherzinger, DRK Kliniken Köpenik; Salvador-Allende-Str.<br />

2-8, 12559 Berlin Internet:<br />

www.drk-kliniken-berlin.de, Tel: 030/<br />

187


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

30353750, Fax: 030/30353759, E-Mail:<br />

g.scherzinger@drk-kliniken-berlin.de<br />

Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />

der Charité<br />

Leitung: Prof. Dr. Simone Spuler, Experimental<br />

and Clinical Research Center, Charité<br />

Campus Buch, Lindenberger Weg 80,<br />

13125 Berlin, Internet: www.charitebuch.de/myologie,<br />

Tel.: 030/450-540507,<br />

Fax: 030/450-540907, E-Mail: myologie@charite.de<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Charité<br />

Myopathologische Diagnostik, Leitung: PD<br />

Dr. Werner Stenzel, Charité Campus Virchow-Klinikum<br />

Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin, Internet:<br />

www.charite.de/neuropathologie/,<br />

Tel.: 030/450 536042, Fax: 030/450<br />

536940, E-Mail: werner.stenzel@charite.de<br />

Neurologische Poliklinik der Charité<br />

Sprechstunde ALS/Motoneuronerkrankungen,<br />

Leitung: Prof. Dr. Thomas Meyer,<br />

Charité Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger<br />

Platz 1, 13353 Berlin, Internet:<br />

www.als-charite.de, Tel.: 030/450<br />

560038, Fax: 030/450 560938, E-Mail:<br />

thomas.meyer@charite.de<br />

Sprechstunde Muskelerkrankungen: Leitung:<br />

Dr. Huberta Engelhard, Charité Campus<br />

Mitte, Charitéplatz 1 (Bonhoefferweg<br />

1-4), 10117 Berlin, Internet: neurologie.<br />

med-network.de/patienteninfo/spezialambulanzen/muskel_ccm.html,<br />

Tel.: 030/450-<br />

560560, Fax: 030/450 560960, E-Mail:<br />

huberta.engelhard@charite.de<br />

Schloßpark-Klinik<br />

Post-Polio Sprechstunde: Leitung: Dr.<br />

Manfred Tesch, Abteilung Neurologie,<br />

Heubnerweg 2, 14059 Berlin<br />

Tel.: 030 3264-1152 (Sekreteriat Prof.<br />

Lempert); Fax: 030/3264-1150, E-Mail:<br />

188<br />

manfred.tesch@schlosspark-klinik.de<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum <strong>für</strong><br />

Chronisch Kranke Kinder<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen, Charité<br />

Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger<br />

Platz 1, 13353 Berlin, Tel.: 030/450-<br />

566409 (bekannte Patienten)/-566188<br />

(neue Patienten), Fax: 030/450-566992<br />

Brandenburg<br />

(Brandenburg a.d.H., Cottbus,<br />

Schwedt, Frankfurt/Oder, Potsdam,<br />

Treuenbrietzen)<br />

Leiter: Dr. E. Marg, CA der Neurologischen<br />

Klinik Asklepios Fachklinikum Brandenburg<br />

in 14772 Brandenburg an der Havel,<br />

A.Saefkow-Allee 2. Tel.: 03381/78-2100<br />

Sprecher: Dr. V. Heinsius, OA der Klinik<br />

(s.o.), Tel.: 03381/78-2100 o. -1910<br />

Vorsitzender der <strong>DGM</strong>-Landesgruppe<br />

Brandenburg, Heinz Strüwing, Am Grabungsfeld<br />

4, 16303 Schwedt/Oder, Tel.:<br />

03332/23684 o. Tel.: 03332/521751<br />

Raum Stadt Brandenburg a.d.H.<br />

Neuromuskuläre Ambulanz: OA Dr. V.<br />

Heinsius, Neurologische Klinik, Asklepios<br />

Fachklinikum Brb., Anton-Saefkow-Allee<br />

2, 14772 Brb., Anmeldung, Tel.: 03381/78-<br />

1762 o. -1910, Sprechstunden: Do., 8.00-<br />

15.00 Uhr<br />

Neurohistologisches Labor: OA Dr. V. Heinsius<br />

(s.o.), Tel.: 03381/78-1762 o. -1910<br />

Rheumatologische Ambulanz (des Khs.<br />

Treuenbrietzen): OÄ Dr. Zeidler/Herrn Bernoth,<br />

„Bürocenter am Jacobsgraben“, Geschwister-Scholl-Str.<br />

36, 14776 Brandenburg/H.,<br />

Anmeldung unter Tel.: 03381/79<br />

37 89 0


Sprechstunde <strong>für</strong> muskelkranke Säuglinge,<br />

Kleinkinder und Jugendliche: CA Dr. med.<br />

Kössel, Kinderklinik<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg,<br />

Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a.d.H.,<br />

Tel.: 03381/41-1800<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Kardiologie: CA Prof. Dr.<br />

med. Oeff, Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, Angiologie,<br />

Pulmologie<br />

Städtisches Klinikum Brandenburg,<br />

Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a.d.H.,<br />

Tel.: 03381/41-1500<br />

Rehabilitation: Dr. Köhler, CA der Fachklinik<br />

Hohenstücken Brandenburg, Neurologisches<br />

Rehabilitationszentrum <strong>für</strong> Kinder<br />

und Jugendliche mit neuromuskulären Erkrankungen,<br />

Brahmsstr. 38, 14772 Brandenburg<br />

a.d. Havel, Tel.: 03381/79-1118<br />

Raum Cottbus<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

im Rahmen der Regelsprechstunden und<br />

nach Vereinbarung, Dr. med. A. Herpols -<br />

heimer, Leiterin des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums Cottbus (SPZ), Carl-Thiem-<br />

Klinikum, Thiemstr. 111 in 03048 Cottbus,<br />

Tel.: 0355/463159<br />

Orthopädische und humangenetische<br />

Facharztbehandlung wird im Rahmen der<br />

Regelsprechstunde vermittelt<br />

Kontaktgruppe „<strong>Muskelkranke</strong> Kinder und<br />

Eltern“, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)<br />

„Carl-Thiem-Klinikum“, Thiemstr. 111 in<br />

03048 Cottbus, Ansprechpartnerin Frau<br />

Arndt, Tel.: 0355/463159<br />

Raum Schwedt a.d. Oder<br />

MU Dr./Univ. Pressburg Vladimir Boldis,<br />

CA der Klinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,<br />

ASKLEPIOS Klinikum Uckermark GmbH,<br />

Auguststr. 23, 16203 Schwedt, Orthopädische<br />

und humangenetische Facharztbe-<br />

handlung wird im Rahmen der Regelsprechstunde<br />

vermittelt<br />

Raum Frankfurt/Oder<br />

OA Dipl.-Med. Bernt, Leiter des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums (SPZ) Frankfurt/<br />

Oder, Heilbronner Str. 1, 15230 Frankfurt/Oder,<br />

Tel.: 0335/548-4976<br />

Raum Potsdam<br />

Sprechstunden <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche,<br />

Dr. med. Dreesmann, Leiterin des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums (SPZ) Potsdam,<br />

Klinikum Ernst-von-Bergmann, Charlottenstr.<br />

72, 14469 Potsdam, Tel.:<br />

0331/241-5972<br />

Dr. med. K. Schneider, Fachärztin <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

Charlottenstr. 72 (E.v. Bergmann-Klinikum),<br />

14467 Potsdam<br />

Dr. med. G. Pietsch, CA der Abteilung <strong>für</strong><br />

Neuroorthopädie, Oberlinklinik, R.-Breitscheid-Str.<br />

24, 14482 Potsdam, Tel.: 0331/<br />

763-4690<br />

Treuenbrietzen<br />

Dr. Rainer Krügel, CA der Klinik <strong>für</strong> Pneumologie<br />

und Thoraxchirurgie, Johanniter-<br />

Krankenhaus Treuenbrietzen, Johanniterstr.<br />

1, 14929 Treuenbrietzen, Tel.:<br />

033748/8-2391<br />

Dresden<br />

Anhang<br />

Leiter: Prof. Dr. Heinz Reichmann und<br />

Sprecherin: OÄ Dr. Ulrike Reuner, Zentrum<br />

<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen an der<br />

Medizinischen Fakultät „Carl Gustav Carus“<br />

der Technischen Universität Dresden,<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Schu -<br />

bertstr. 18, 01307 Dresden, Tel.: 0351/458-<br />

3565, www.neuro.med.tu-dresden<br />

Zentrum <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Dresden: Medizinischen Fakultät „Carl<br />

189


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Gustav Carus“ der Technischen Universität<br />

Dresden, Leiter: Prof. Dr. med. Heinz<br />

Reichmann, Sprecher: OÄ Dr. med. Ulrike<br />

Reuner, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Schubertstr. 18, 01307 Dresden, Tel.: 0351/<br />

458-3565, www.neuro.med.tu-dresden<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen:<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

OÄ Dr. med. Ulrike Reuner, OA Dr.<br />

med. Jochen Schäfer, Dr. rer. medic. Andreas<br />

Hermann, Dr. med. Thorsten Schultheiß,<br />

Sprechstunde: Mo.: 09.00-12.00 Uhr<br />

und 14.00 –18.00 Uhr, Di. und Mi. 09.00 –<br />

12.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung,<br />

Anmeldung über Schwester Gabriele<br />

Schwarz und Schwester Sabine<br />

Fitzthum Tel.: 0351/458-3132<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen:<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin/Abteilung Neuropädiatrie,<br />

PD Dr. med. habil. Maja von der<br />

Hagen, Dr. med. Katja Brocke, Dr. med.<br />

Julia Schönfelder, Dr. med. Martin Smitka,<br />

Sprechstunde: Mo.: 09.00-17.00 Uhr und<br />

nach telefonischer Vereinbarung, Anmeldung<br />

über Schwester Annerose Zetsche,<br />

Tel.: 0351/458-2345<br />

Schlaflabor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder-<br />

und Jugendmedizin: Dr. med. Katharina<br />

Heisch, Dr. med. Dorit Aschmann, Tel.:<br />

0351/458-3949<br />

Kardiologische Ambulanz der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />

OÄ Dr. med. Antje Heilmann, Sprechstunde<br />

nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />

0351/458-4219<br />

Lungenfunktionsdiagnostik der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />

Tel.: 0351/458-2073<br />

190<br />

Kinderorthopädische Ambulanz der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie: OA Dr. med.<br />

Falk Thielemann, Sprechstunde: Mo.<br />

08.00-15.00 Uhr, Tel.: 0351/458-3840<br />

Skolioseambulanz der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Orthopädie: OA Dr. med. Jens Seifert,<br />

Sprechstunde: Mo.: 08.00-15.00 Uhr, Tel.:<br />

0351/458-3840<br />

Post-Polio-Spezialambulanz der Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie in Kooperation mit<br />

Herrn ChA Dr. med. Friedemann Steinfeldt:<br />

ltd. CA Johannesbad Raupennest AG &<br />

Co., Rehefelder Str. 18, 01773 Altenberg,<br />

Tel.: 0351/458-3840, Tel.: 035056/304102<br />

MVZ (Bereich Innere Medizin) am Universitätsklinikum,<br />

Kardiologische Untersuchung<br />

und Beratung: OA Dr. med. Thomas Fritz,<br />

Sprechstunde nach telefonischer Vereinbarung,<br />

Tel.: 0351/458-4472<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik III, Bereich<br />

Rheumatologie: Prof. Dr. M. Aringer<br />

und Mitarbeiter, Sprechstunde nach telefonischer<br />

Vereinbarung, Tel.:.0351/458-<br />

4422<br />

Interdisziplinäres neurologisch-internistisches<br />

Schlaflabor: Dr. med. Simona Langner<br />

(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin),<br />

Prof. Dr. med. A. Storch und Mitarbeiter<br />

(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie),<br />

Sprechstunde nach telefonischer Vereinbarung,<br />

Tel.: 0351/458-4161, Tel.: 0351/<br />

458-3876<br />

Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik: Humangenetische<br />

Beratung, Prof. Dr. med. Sigrid Tinschert,<br />

Sprechstunde nach telefonischer<br />

Vereinbarung, Tel.: 0351/458-3445<br />

Institut <strong>für</strong> Pathologie/Abteilung Neuropathologie:<br />

PD Dr. med. Kathrin Geiger, Tel.:<br />

0351/458-3000


Sozialdienst<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Martina<br />

Rädel, Sprechstunde nach telefonischer<br />

Vereinbarung, Tel.: 0351/458-3704<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />

Carola Stamm, Sprechstunde<br />

nach telefonischer Vereinbarung, Tel.:<br />

0351/458-3515<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin/Brückenprojekt:<br />

Tel.: 0351/<br />

458-2926, E-Mail: Brueckenprojekt@<br />

uniklinikum-dresden.de<br />

Forschungslabor der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />

Jugendmedizin: Leiterin: Prof. Dr. Angela<br />

Hübner, Tel.: 0351/458-2926 (Büro) 458-<br />

6874 (Labor), Fax: 0351/458-4334, E-Mail:<br />

angela.huebner@mailbox.tu-dresden.de,<br />

webseite des MD-NET: www.netzwerkmuskeldystrophie.de/<br />

Forschungslabore der Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie: Leiter: Prof. Dr. med. H.<br />

Reichmann, Tel.: 0351/458-3565<br />

AG Mitochondriale Erkrankungen: Ansprechpartner:<br />

OA Dr. med. Jochen Schäfer,<br />

Dr. Sandra Jackson, Tel.: 0351/458-<br />

4648, E-Mail: mitolab@neuro.med.tudresden.de,<br />

website: www.neuro.med.tudresden.de/mitolab<br />

Kooperierende Klinik:<br />

Fachkrankenhaus Coswig GmbH, Zentrum<br />

<strong>für</strong> Pneumologie, Thorax- und Gefäßchirurgie,<br />

Neucoswiger Str. 21, 01640<br />

Coswig, Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />

und Intermediate-Care, Ltd. OA<br />

Dr. Koschel: Tel.: 03523/65233, Sekretariat:<br />

Tel.: 03523/65202, Fax: 03523/65205<br />

Kooperierende Kollegen:<br />

Drs. Ute und Dirk Heinicke, OÄ bzw. CA,<br />

FÄ <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Rehabilitationsklinik<br />

<strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und<br />

junge Erwachsene, Bavaria Klinik Kreischa-Zscheckwitz/Sachsen,<br />

OT Zscheckwitz<br />

1-3, 01731 Kreischa, Tel.: 035206/55-<br />

000<br />

Dr. med. Friedemann Steinfeldt, Facharzt<br />

<strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle<br />

orthopädische Chirurgie, ltd. CA,<br />

Johannesbad Raupennest AG & Co., Rehefelder<br />

Str. 18, 01773 Altenberg<br />

Freiburg<br />

Anhang<br />

Leiter Prof. Dr. R. Korinthenberg und Sprecher<br />

Dr. J. Kirschner, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />

und Muskelerkrankungen am Zentrum<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />

Freiburg, Mathildenstr. 1,<br />

79106 Freiburg<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche:<br />

Prof. Korinthenberg, Dr. J.<br />

Kirschner und Mitarbeiter, Mo. 8.30-12<br />

Uhr, Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg.<br />

E-Mail: Muskelzentrum@uniklinik-freiburg.<br />

de. Nur nach Anmeldung unter Tel.: 0761/<br />

270-4352<br />

Muskelsprechstunden <strong>für</strong> Erwachsene:<br />

Neurologische Universitätsklinik Freiburg,<br />

Breisacherstr. 64, 79106 Freiburg; Prof. Dr.<br />

Glocker, Dr. Kaupp, Dr. B. Heimbach, Mi.<br />

13-16 Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 0761/<br />

270-5345<br />

Seidel-Klinik Bad Bellingen, Interdisziplinäres<br />

Zentrum <strong>für</strong> Rheumatologie, Wirbelsäulenleiden<br />

und Neuromuskuläre<br />

Erkrankungen, Hebelweg 4, 79415 Bad<br />

Bellingen, ÄD Prof. Dr. Glocker, Ltd. OA Dr.<br />

Kottlors, Mo. und Do. 13-16 Uhr nach Vereinbarung<br />

(Überweisung durch Neurologen<br />

oder roter Einweisungsschein vom<br />

Hausarzt zur ambulanten vorstationären<br />

191


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Untersuchung erforderlich), Tel.: 07635/<br />

30214<br />

Genetische Untersuchung und Beratung:<br />

Genetische Beratungsstelle am Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik und Anthropologie, Breisacherstr.<br />

33, 79106 Freiburg. Prof. Dr. G.<br />

Wolff, Dipl.-Soz. Arb. Schenck-Kaiser,<br />

Dipl.-Soz. Arb. Walter. Nur nach Anmeldung<br />

unter Tel.: 0761/270-7056<br />

Lungenfunktion, Atemmuskelkraft und<br />

Heimbeatmung: Abteilung Pneumologie<br />

der Medizinischen Universitätsklinik, Kilianstr.<br />

5, 79106 Freiburg. Prof. Dr. Windisch.<br />

Lungenfunktion und Messung der<br />

Atemmuskelkraft: Pneumologische Ambulanz,<br />

Tel.: 0761/270-3732 oder -3709, Einleitung<br />

und Kontrolle von Heimbeatmung<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen: Station<br />

Brehmer, Tel.: 0761/270-3744, Diagnostik<br />

von schlafbezogenen Atemstörungen<br />

bei neuromuskulären Erkrankungen:<br />

Schlaflabor, Tel.: 0761/270-3711 oder<br />

-3707. Entsprechende Untersuchungen<br />

bei Kindern werden auch im Rahmen der<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

durchgeführt (s.o.)<br />

Orthopädische Poliklinik und Kindersprechstunde:<br />

Abteilung Orthopädie der<br />

Chirurgischen Universitätsklinik, Hugstetterstr.<br />

55, 79106 Freiburg. Ärztlicher Leiter<br />

der Sektion Kinder- und Schwerbehindertenorthopädie<br />

Dr. Schwering und Mitarbeiter.<br />

Kindersprechstunde Do.. Nur nach Anmeldung<br />

unter Tel.: 0761/270-2611<br />

Einsendung von Muskel- und Nervenbiopsaten:<br />

Myologisches Labor, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />

und Muskelerkrankungen, Zentrum<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Mathildenstr.<br />

1, 79106 Freiburg. Dr. J.<br />

Kirschner. Einsendung von frischem,<br />

nichtfixiertem Material! Geeignetes Versandmaterial<br />

und Informationen zum Ver-<br />

192<br />

sand sollten eingeholt werden unter Tel.:<br />

0761/270-4498 (Labor) oder -4301 (Zentrale),<br />

E-Mail: Muskelzentrum@uniklinikfreiburg.de<br />

oder Abteilung Neuropathologie,<br />

Breisacher Str. 64, 79106 Freiburg. Dr.<br />

S. Doostkam, Tel.: 0761/270-5111 (Sekretariat),<br />

-5191 (Labor), E-Mail: soroush.<br />

doostkam@uniklinik-freiburg.de<br />

Ergometrische Funktionsdiagnostik: Abteilung<br />

Rehabilitative und Präventive Sportmedizin<br />

der Medizinischen Universitätsklinik,<br />

Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg. PD<br />

Dr. Y.O. Schumacher und Vertreter. Termine<br />

nach Absprache unter Tel.: 0761/270-<br />

7473 oder -7460<br />

Göttingen<br />

Leiter: Prof. Dr.med. Ekkehard Wilichowski,<br />

Abteilung Pädiatrie II mit Schwerpunkt<br />

Neuropädiatrie im Zentrum Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin, Robert-<br />

Koch-Str. 40, 37075 Göttingen, Tel.:<br />

0551/39-22570, Fax: 0551/39-6252,<br />

E-Mail: EWilich@med.uni-goettingen.de<br />

Sprecher: PD Dr.med. Jens Schmidt, Abteilung<br />

Neurologie im Zentrum Neurologische<br />

Medizin, Robert-Koch-Str. 40, 37075<br />

Göttingen, Tel.: 0551/39-8484, Fax:<br />

0551/39-4277, E-Mail: j.schmidt@med.<br />

uni-goettingen.de<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

von Erwachsenen: Dr. Jana<br />

Zschüntsch, Dr. Ingrid E. Muth, PD Dr.<br />

Jens Schmidt, Mo. und Di. jeweils 9-13.00<br />

Uhr. Terminvergabe über die Neurologische<br />

Poliklinik, Tel.: 0551/39-8484<br />

Interdisziplinäre Neuromuskuläre Sprechstunde<br />

<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (im Sozialpädiatrischen<br />

Zentrum Göttingen): Prof.<br />

Dr. Anna Hell (Kinderorthopädie), Dr. Elke


Hobbiebrunken (Pädiatrie II), Gudrun Montano<br />

u. Mitarbeiterinnen (Physiotherapie),<br />

Michaela Kuske u. Mitarbeiterin (SPZ: Sozialberatung),<br />

Dr. Lars Klinge (Pädiatrie II),<br />

Dr. Dipl.-Psych. Michael Lingen u. Mitarbeiter<br />

(SPZ: Psychologe), Prof. Dr. Ekkehard<br />

Wilichowski (Pädiatrie II) Mi. 12.15-<br />

16.00 Uhr, Do. 08.30-12.30 Uhr und nach<br />

Terminvereinbarung; Terminvergabe und<br />

Anmeldung: Leitstelle Kinder-Poliklinik<br />

(Osteingang 1B4), Tel.: 0551/39-10303<br />

oder -13241, Fax: 0551/39-13245, E-Mail:<br />

www.spz.humanmedizin-goettingen.de<br />

Kontakt: Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski,<br />

Tel.: 0551/39-22570, Fax: 0551/39-6252;<br />

Dr. Elke Hobbiebrunken, Tel.: 0551/39-<br />

13241, Fax: 0551/39-13241; Dr. Lars Klinge,<br />

Tel.: 0551/39-13241, Fax: 0551/39-<br />

13241, Dr. Dipl.-Psych. Michael Lingen,<br />

Tel.: 0551/39-13871; Physiotherapeutin G.<br />

Montano, Tel.: 0551/39-8429; Sozialpädagogin<br />

M. Kuske, Tel.: 0551/39-22978<br />

Kinderorthopädische Sprechstunde: Prof.<br />

Dr. Anna Hell, Dr. Julia Grannemann, Mi.<br />

und Fr. 10.00-14.00 Uhr; Terminvergabe<br />

und Anmeldung: Leitstelle Orthopädie<br />

(Osteingang 3B4), Tel.: 0551/39-22775,<br />

Fax: 0551/39-22651, E-Mail: anna.hell@<br />

med.uni-goettingen.de<br />

Kinderkardiologische Sprechstunde: Dr.<br />

Verena Gravenhorst, Prof. Dr. Thomas<br />

Paul, Mi., 12.00-14.00 Uhr; Terminvergabe<br />

und Anmeldung: Leitstelle Pädiatrische<br />

Kardiologie (Osteingang 2B4), Tel.:<br />

0551/39-22550, Fax: 0551/39-22560, E-<br />

Mail: PEDKARD@med.uni-goettingen.de<br />

Pulmologische Sprechstunde <strong>für</strong> heimbeatmete<br />

Patienten: Prof. Dr. med. Carl-<br />

Peter Criée u. Mitarbeiter, nach Vereinbarung;<br />

Terminvergabe und Anmeldung: Abteilung<br />

Pneumologie, Beatmungsmedizin,<br />

Schlaflabor, Evangelisches Krankenhaus<br />

Göttingen-Wende e.V., Pappelweg 5,<br />

37120 Bovenden-Lenglern, Tel.: 0551/<br />

5034-2451, Fax: 0551/5034-2452, E-Mail:<br />

kontakt@ekweende.de<br />

Einsendung von Muskelbiopsaten: Muskellabor<br />

der Abteilung Pädiatrie II, Elisabeth<br />

Ehbrecht, Robert-Koch-Str. 40,<br />

37075 Göttingen; Tel.: 0551/39-6263, Fax:<br />

0551/39-6236<br />

Genetische Beratungsstelle: Prof. Dr. Barbara<br />

Zoll; täglich, nach Vereinbarung, Terminvergabe<br />

und Anmeldung: Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg 12,<br />

37073 Göttingen, Tel.: 0551/39-7591, Fax:<br />

0551/39-9303, E-Mail: bzoll1@gwdg.de<br />

Halle<br />

Anhang<br />

Leiter des Muskelzentrums: Prof. Dr. S.<br />

Zierz, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

Tel.: 0345/557-2858; Fax: 0345/557-<br />

2860, E-Mail: sekretariat.neurologie@<br />

medizin.uni-halle.de<br />

Sprecher des Muskelzentrums: Prof. Dr. M.<br />

Deschauer, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg, Tel.: 0345/557-2740; Fax:<br />

0345/557-2767, E-Mail: marcus.deschauer<br />

@medizin.uni-halle.de<br />

Spezialsprechstunden in der Neurologischen<br />

Klinik:<br />

Myasthenie und neuromuskuläre Überleitungsstörungen,<br />

ALS und Motoneuronenerkrankungen,<br />

Hereditäre Myopathien und<br />

Myositiden: Dr. F. Hanisch, Tel.: 0345/557-<br />

3340; Fax: 0345/557-3335, E-Mail: frank.<br />

hanisch@medizin.uni-halle.de<br />

Mitochondriopathien: Prof. Dr. M. Deschauer,<br />

F. Haarmann, Tel.: 0345/557-2740;<br />

Fax: 0345/557-2767, E-Mail: marcus.<br />

deschauer@medizin.uni-halle.de<br />

193


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Muskellabor: Untersuchung von Muskelbiopsien<br />

und Blutproben. Bitte Versand-<br />

Merkblatt von der Homepage herunterladen<br />

(www.medizin.uni-halle.de/neuro)<br />

oder telefonisch anfordern<br />

Arbeitsgruppe Myopathologie: (Myohistologie,<br />

Western-Blot) Dr. F. Hanisch, Dr. T.<br />

Müller, Prof. Dr. Stoltenburg, K. Zietz, Tel.:<br />

0345/557-3629; Fax: 0345/557-3505, E-<br />

Mail: frank.hanisch@medizin.uni-halle.de<br />

Arbeitsgruppe Biochemie: (Untersuchung<br />

metabolischer Myopathien und Mitochondriopathien)<br />

Dr. A. Hauburger, S. Scholz,<br />

Tel.: 0345/557-5259; Fax: 0345/557-3505,<br />

E-Mail: anja.hauburger@medizin.uni-halle.<br />

de<br />

Arbeitsgruppe Molekulargenetik: (Untersuchung<br />

metabolischer Myopathien, OPMD<br />

und Mitochondriopathien)<br />

Prof. Dr. M. Deschauer, Dr. A. Hauburger, P.<br />

Joshi, T. Wangemann, Tel.: 0345/557-<br />

3672; Fax: 0345/557-3505, E-Mail: marcus.<br />

deschauer@medizin.uni-halle.de<br />

Neurophysiologisches Labor: Tel.: 0345/<br />

557-2888; Fax: 0345/557-2885, PD Dr. M.<br />

Kornhuber, E-Mail: malte.kornhuber@<br />

medizin.uni-halle.de<br />

Beteiligte Kliniken und Institute am<br />

Universitätsklinikum Halle<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde,<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder, Dr. Thomas<br />

Müller, Tel.: 0345/557-2227; Fax:<br />

0345/557-2389, E-Mail: thomas.mueller2<br />

@medizin.uni-halle.de<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik und Medizinische<br />

Biologie, Humangenetische Beratung,<br />

DM Wand, Tel.: 0345/557-4292; Fax:<br />

0345/557-4293, E-Mail: dorothea.wand@<br />

medizin.uni-halle.de<br />

194<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie, Orthopädische<br />

Beratung, Dr. S. Lebek, Tel.:<br />

0345/557-4870; Fax: 0345/557-4874, E-<br />

Mail: susanne.lebek@medizin.uni-halle.de<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin III,<br />

Kardiologische Beratung: Prof. Dr. K. Werdan,<br />

Tel.: 0345/557-2621; Fax: 0345/557-<br />

2072, E-Mail: karl.werdan@medizin.unihalle.de<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Herz- und Thoraxchirurgie,<br />

Kardiochirurgische Beratung,<br />

Prof. Dr. E. Silber<br />

Tel.: 0345/557-2719; Fax: 0345/557-2782,<br />

E-Mail: edgar.silber@medizin.uni-halle.de<br />

Städt. Krankenhaus Martha-Maria Halle-<br />

Dölau, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II (Pneumologie),<br />

Zentrum <strong>für</strong> Heim- und Langzeitbeatmung,<br />

Dr. Schädlich, Leiter des<br />

Schlaflabors, Tel.: 0345/559-1463; Fax:<br />

0345/559-1442, E-Mail: s.schaedlich@<br />

marthamaria-halle.de<br />

Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara<br />

Halle, Sozialpädiatrisches Zentrum, CÄ Dr.<br />

Fritzsch, Tel.: 0345/213-5702, E-Mail:<br />

c.fritzsch@ krankenhaus-halle-saale.de<br />

Hamburg<br />

Sprecher: Dr. Karl Christian Knop, E-Mail:<br />

knop@neurologie-neuer-wall.de, Muskellabor/Abteilung<br />

<strong>für</strong> Neurologie, AK St.<br />

Georg, Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg,<br />

Neurologische Gemeinschaftspraxis Neuer<br />

Wall 25, 20354 Hamburg, Tel.: 040/<br />

30068760<br />

Allgemeine Muskelsprechstunden<br />

Muskelsprechstunde (Erwachsene) im Universitätsklinikum<br />

Eppendorf: Dr. Tim Magnus<br />

(Leiter), E-Mail: t.magnus@uke.de; Dr.<br />

Frank Leypoldt, E-Mail: f.leypoldt@uke.de;


Dr. M. Gelderblom, E-Mail: m.gelderblom<br />

@uke.de; Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf,<br />

Martinistr. 52, 20246 Hamburg, Tel.:<br />

040/74105-2780, Fax: 040/74105-9367,<br />

E-Mail: muskelsprechstunde@ uke.de<br />

Muskelsprechstunde (Erwachsene) in der<br />

Asklepios Klinik St. Georg:Dr. Thorsten<br />

Rosenkranz, E-Mail: t.rosenkranz@<br />

asklepios. com; Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg, Tel.:<br />

040/ 181885-2241, Fax: 040/181885-2971<br />

Muskelsprechstunde (Erwachsene) in der<br />

Asklepios Klinik Barmbek:Prof. Dr. Peter<br />

Paul Urban, E-Mail: p.urban@ asklepios.<br />

com, Abteilung <strong>für</strong> Neurologie Rübenkamp<br />

148, 22291 Hamburg, Tel.: 040/181882-<br />

3840<br />

Muskelsprechstunde Neurologie Neuer<br />

Wall: Dr. Karl Christian Knop, E-Mail:<br />

knop@neurologie-neuer-wall.de, Neurologische<br />

Gemeinschaftspraxis Neuer Wall<br />

25, 20354 Hamburg, Tel.: 040/30068760,<br />

Fax: 040/351834<br />

Kindermuskelsprechstunde, Universitätsklinikum<br />

Eppendorf: Dr. Jessica Johannsen,<br />

E-Mail: j.johannsen@uke.unihamburg.de,<br />

Neuropädiatrie, Kinderklinik,<br />

Martinistr. 52, 20246 Hamburg, Tel.: 040/<br />

74105-5512<br />

Kindermuskelsprechstunde, Altonaer Kinderkrankenhaus<br />

(116b Institutsambulanz):<br />

Dr. Grischa Lischetzki, E-Mail: (grischa.<br />

lischetzki@kinderkrankenhaus.net), Neuropädiatrie,<br />

Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

Bleickenallee 38, 22763 Hamburg, Tel.:<br />

040/88908-701<br />

Anhang<br />

Muskel- und Nervenhistologie<br />

Muskellabor der Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Asklepios Klinik St. Georg: Dr. Karl Christian<br />

Knop, E-Mail: knop@neurologie-neuerwall.de,<br />

Dr. Thorsten Rosenkranz, E-Mail:<br />

t.rosenkranz@asklepios.com, Dr. Frank<br />

Trostdorf, E-Mail: f.trostdorf@asklepios.<br />

com, Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg,<br />

Probenannahme Tel. 040/181885-2241,<br />

Fax: 040/181885-2971<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Eppendorf: Prof. Dr. Markus Glatzel,<br />

E-Mail: m.glatzel@uke.uni-hamburg.<br />

de; Prof. Dr. Christian Hagel, E-Mail:<br />

hagel@uke.uni-hamburg.de; Dr. Jakob<br />

Matschke, E-Mail: matschke@uke.unihamburg.de;<br />

Dr. Christian Bernreuther, E-<br />

Mail: c.bernreuther@uke.uni-hamburg.de;<br />

Neuropathologie, UKE, Martinistr. 52,<br />

20246 Hamburg. Tel.: 040/741205- 2218<br />

Probenannahme, Tel.: 040/74105-3147<br />

Weitere medizinische Einrichtungen:<br />

Kinderklinik, Universitätsklinikum Eppendorf:<br />

Dr. Chris Mühlhausen, E-Mail:<br />

muehlhausen@uke.uni-hamburg.de, Kinderklinik,<br />

Sprechstunde Stoffwechselstörungen,<br />

UKE, Martinistr. 52, 20246<br />

Hamburg, Tel.: 040/74105-2710; Stoffwechsellabor,<br />

Tel.: 040/74105-3737<br />

Myasthenie-Sprechstunden:Dr. Günther<br />

Thayssen, E-Mail: gth@uke.uni-hamburg.<br />

de, UKE, Neurologische Klinik, Martinistr.<br />

52, 20246 Hamburg, Tel.: 040/ 741053-<br />

2780, Dr. Reinhard Lange, E-Mail: r.lange<br />

@asklepios.com, AK St. Georg, Neurologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, 20099 Hamburg, Tel.:<br />

040/181885-2241<br />

Atemtherapie, Heimbeatmung, Respiratorversorgung<br />

und konservative Kardiologie:<br />

Dr. Martin Bachmann, E-Mail: ma.bachmann<br />

@asklepios.com, Beatmungszentrum im<br />

Thoraxzentrum, Asklepios Klinik Harburg,<br />

195


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Eißendorfer Pferdeweg 52, 21075 Hamburg,<br />

Tel.: 040/181886-2155 (-2154) (KV<br />

Ermächtigung auf Zuweisung durch Pneumologen,<br />

Neurologen); Prof. Dr. Heinrich<br />

Becker, E-Mail: he.becker@asklepios.<br />

com; Dr. Klaus Thomas, E-Mail: kl.thomas<br />

@asklepios.com, 2. medizinische Abteilung/Weaningzentrum,<br />

Asklepios Klinik<br />

Barmbek, Rübenkamp 148, 22291 Hamburg,<br />

Tel.: 040/181882-4801. (KV Ermächtigung<br />

auf Zuweisung durch Pneumologen);<br />

Dr. B. Schucher, E-Mail: b.schucher<br />

@kh-grosshansdorf.de, Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie<br />

und Thoraxchirurgie, Wöhrendamm<br />

80, 22927 Großhansdorf, Tel.:<br />

04102/601-0 o. -37; Dr. Benjamin Grolle,<br />

E-Mail grolle@akkev.net, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />

Pulmologie u. Schlafmedizin,<br />

Bleickenallee 38, 22763 Hamburg, Tel.:<br />

040/88908-701<br />

Orthopädie und Kinder-Orthopädie: PD<br />

Dr. Ralf Stücker und Mitarbeiter, E-Mail:<br />

stuecker@akkev.net<br />

Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung <strong>für</strong><br />

Orthopädie, Bleickenallee 38, 22763 Hamburg,<br />

Tel. (040) 88908- 382; Dr. Meißner, E-<br />

Mail mmeissner@schoen-kliniken.de; Abteilung<br />

<strong>für</strong> Orthopädie, Klinikum Eilbek,<br />

Friedrichsberger Str. 60, 22081 Hamburg,<br />

Tel.: 040/2092-1332, Station 7b – 1570; Dr.<br />

U. Korn, E-Mail: dr.korn@orthopaedie<br />

centrum.de, Orthopädicentrum, Dr. Buchholz<br />

& Partner, Waitzstr. 4, 22607 Hamburg,<br />

Tel.: 040/89900899; Dr. Gerald Eggers-Stroeder,<br />

E-Mail: eggers-stroeder<br />

@gmx. de; Dr. Bernd Schäfer, E-Mail:<br />

dr.bernd.schaefer@t-online.de, Orthopaedicum<br />

Hamburg, Praxis <strong>für</strong> Orthopädie<br />

und Kinderorthopädie, Mönckebergstr. 18<br />

20095 Hamburg, Tel.: 040/327605<br />

Rheumatologie: Prof. Dr. Jürgen Wollenhaupt,<br />

E-Mail: jwollenhaupt@schoenkliniken.de,<br />

Dr. Wolfgang Winter, E-Mail:<br />

wwinter@schoen-kliniken.de, Klinikum Eil-<br />

196<br />

bek, Abteilung <strong>für</strong> Rheumatologie und klinische<br />

Immunologie, Friedrichsberger Str.<br />

60, 22081 Hamburg, Tel.: 040/2092-1352<br />

(-1353)<br />

Humangenetische Beratung: Prof. Dr.<br />

Andreas Gal, E-Mail: gal@uke.unihamburg.de,<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

Universitätsklinikum Eppendorf, Martinistr.<br />

52, 20246 Hamburg. Tel.: 040/74105-<br />

2120; Dr. Usha Peters, E-Mail: upeters<br />

@praenatalzentrum.de, Dr. Saskia Kleier,<br />

E-Mail: kleier@praenatalzentrum.de, Pränatalzentrum<br />

Hamburg und Humangenetik<br />

im Gynae kologicum, Altonaer Str. 61,<br />

20357 Hamburg, Tel.: 040/432926-0<br />

Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene und<br />

Schluckdiagnostik: Dr. Thomas van de<br />

Weyer, E-Mail: t.vandeweyer@bukhamburg.de,<br />

Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />

Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />

Boberg, Bergedorfer Str.<br />

10, 21033 Hamburg, Tel.: 040/7306-2811<br />

Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene und<br />

Schluckdiagnostik: Anna-Lena Lazardzig &<br />

Sarah-Lena Anderson, E-Mail: mail@<br />

physiotherapiepunkt.com, Physiotherapiepunkt<br />

Eimsbüttel, Osterstr. 36-38, 20259<br />

Hamburg, Tel.: 040/38670703, www.<br />

physiotherapiepunkt.com<br />

Physiotherapie <strong>für</strong> Kinder mit Muskelerkrankungen:<br />

Marion Milius, E-Mail: TTB.<br />

physio@yahoo.de, TherapeutenTeam<br />

Blan kenese, Blankeneser Landstr. 51-53,<br />

22587 Hamburg, Tel.: 040/70705792,<br />

Weitere Adressen unter<br />

www.kinderphysiotherapie-hamburg.de<br />

Sozialberatung: Frau Klostermann, Tel.:<br />

0152/02757055, E-Mail: petra.klostermann<br />

@dgm.org, Beratung Fr. 9.00-12.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung


Hilfsmittelberatung: Beratungszentrum <strong>für</strong><br />

Technische Hilfen und Wohnraumanpassung<br />

(Barrierefrei Leben e.V.), Richardstr.<br />

45, 22081 Hamburg, Tel.: 040/2999560<br />

Palliative Betreuung und Pflege: Corinna<br />

Woisin, E-Mail: corinnawoisin@maltanet.<br />

de, Malteser Hilfsdienst e.V. Hospizzentrum<br />

Bruder Gerhard, Halenreihe 5, 22359<br />

Hamburg- Volksdorf; Tel.: 040/60685116,<br />

www.malteser-hamburg.de/hospizzentrum<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />

e.V. (<strong>DGM</strong>), Landesverband Hamburg: Regina<br />

Raulfs, Tel.: 040/78896748; E-Mail:<br />

regina.raulfs@dgm.org, Herta Meier, Tel.<br />

04108-78 81; E-Mail: herta.meier@dgm.<br />

org, Babette Schloemp, E-Mail: babette.<br />

schloemp@dgm.org, Anastasia Umrik,<br />

E-Mail: anastasia.umrik@dgm.org, Adrian<br />

Lange, E-Mail: adrian.lange@dgm.org,<br />

www.dgm.org/Landesverbände<br />

Assoziierte Kliniken<br />

Prof. Dr. Reinhard Kiefer, E-Mail: kiefer@<br />

diako-online.de, Neurologische Klinik, Diakoniekrankenhaus<br />

Rotenburg, Elise-Averdieck-Str.<br />

17, 27356 Rotenburg/ Wümme,<br />

Niedersachsen, Tel.: 04261/77-2218<br />

Prof. Dr. Andreas Thie, E-Mail: a.thie@khitzehoe.de,<br />

Dr. Martin von Ekesparre, E-<br />

Mail: m.vonEkesparre@KH-Itzehoe.de, Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie, Klinikum Itzehoe, Robert-Koch-Str.<br />

2, 25524 Itzehoe/<br />

Schleswig-Holstein, Tel.: 04821/772510<br />

Westküstenklinikum Heide, Esmarchstr.<br />

50, 25746 Heide/Schleswig-Holstein, Tel.:<br />

0481/7851851<br />

Dr. Jahnke, E-Mail: ujahnke@schoenkliniken.de,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Klinikum<br />

Neustadt, Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt/Schleswig-Holstein,<br />

Tel.: 04561/<br />

541041<br />

Prof. Dr. Karsten Schepelmann, E-Mail:<br />

karsten.schepelmann@damp.de, Neurologische<br />

Klinik, Schlei-Klinikum Schleswig<br />

MLK, Lutherstr. 22, 24837 Schleswig/<br />

Schleswig-Holstein, Tel.: 04621/812-1551<br />

Prof. Dr. Hans-Christian Hansen, E-Mail:<br />

hc.hansen@fek.de, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />

und Psychiatrie, Friedrich-Ebert-Kran -<br />

kenhaus, Friesen-Str. 11, 24534 Neumünster/Schleswig-Holstein.<br />

Neuromuskuläre<br />

Ambulanz (§116). Tel.: 04321/4052071<br />

Prof. Dr. Henning Stolze, PD Dr. Jörn<br />

Schattschneider, E-Mail: neurologie@<br />

diako.de, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Diakonissenkrankenhaus<br />

Flensburg, Knuthstr. 1,<br />

24939 Flensburg, Neuromuskuläre Ambulanz:<br />

Jeden Dienstagnachmittag ab 14.00<br />

Uhr. Anmeldung über das Sekretariat unter<br />

Leitung von Frau Berger, Tel.: 0461/<br />

8122401 oder per E-Mail<br />

Hannover<br />

(Lemgo)<br />

Anhang<br />

Leiter: Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische<br />

Klinik mit Klinischer Neurophysiologie der<br />

Medizinischen Hochschule Hannover,<br />

Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover<br />

Sprecherin: Prof. Dr. S. Petri, Neurologische<br />

Klinik mit Klinischer Neurophysiologie<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover<br />

Neurologische Muskelsprechstunden<br />

Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische Klinik<br />

mit Klinischer Neurophysiologie der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover, Carl-<br />

Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Tel.:<br />

0511/532-2392 (A. Schmidt), Fax: 0511/<br />

532-3115, E-Mail: Dengler.Reinhard@MH-<br />

Hannover.de<br />

197


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

ALS-Ambulanz: Prof. Dr. S. Petri, Tel.:<br />

0511/432-2392, Fax: 0511/532-3115,<br />

E-Mail: Petri.Susanne@MH-Hannover.de<br />

Muskelsprechstunde: Prof. Dr. A. Windhagen,<br />

Tel.: 0511/532-3122, E-Mail:<br />

Windhagen.Anja@MH-Hannover.de<br />

Post-Polio-Ambulanz: Prof. Dr. S. Petri,<br />

Tel.: 0511/532-3122, E-Mail: Petri.<br />

Susanne@MH-Hannover.de<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde: OA Dr.<br />

H. Hartmann, Neuropädiatrische Ambulanz,<br />

MHH, 30623 Hannover, Tel.:<br />

0511/532-3247<br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult, Janusz-<br />

Korczak-Allee 8, 30173 Hannover, Prof. Dr.<br />

H.-J. Christen, Tel.: 0511/8115-330<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ): Hannover,<br />

Kinderkrankenhaus auf der Bult, Janusz-Korizak-Allee<br />

8, 30173 Hannover, Dr.<br />

Voss, Dr. M. Schulz, Tel.: 0511/8115-740<br />

Sozialberatung: Anke Meier, Mi. von 13.00-<br />

15.00 Uhr, Tel.: 0511/532-8333, Fax: 0511/<br />

532-3123, E-Mail: anke.meier@dgm. org<br />

In Kooperation mit:<br />

Neuropathologie: Dr. A. Brandis (Prof.<br />

Kreipe) Tel.: 0511/532-4551<br />

Kardiologische Klinik: PD Dr. G.P. Meyer<br />

(Dr. Schieffer) Tel.: 0511/532-3530<br />

Orthopädische Klinik: Prof. Dr. H. Windhagen<br />

Tel.: 0511/532-3540<br />

Pneumologische Klinik: Dr. Hoffmann-<br />

Castendiek (Prof. Dr. Welte), Tel.: 0511/<br />

532-3530<br />

Klinik <strong>für</strong> Immunologie und Rheumatologie:<br />

Prof. Dr. R. E. Schmidt, Tel.: 0511/532-<br />

2190<br />

Abteilung Humangenetik: Prof. Dr. J.<br />

Schmidtke, Tel.: 0511/532/6538<br />

198<br />

Abteilung Physikalische Med. u. Rehab.:<br />

Prof. Dr. Gutenbrunner, Tel.: 0511/532-<br />

4101<br />

Pneumologische Klinik, Oststadtkrankenhaus,:<br />

Prof. Dr. B. Schönhofer, Tel.: 0511/<br />

906-3347<br />

Lemgo<br />

Neurologische Klinik, Klinikum Lippe Lemgo<br />

GmbH, Rintelner Str. 85, 32657 Lemgo,<br />

Prof. Dr. P. Vieregge, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 05261/26-4176<br />

Homburg/Saar<br />

Leiter: Prof. Dr. K. Faßbender, Neurologische<br />

Universitätsklinik der Universität des<br />

Saarlandes, 66421 Homburg/Saar<br />

Sprecher: PD Dr. U. Dillmann, Neurologische<br />

Klinik, Universitätskliniken des Saarlandes,<br />

Kirrberger Str., 66421 Homburg/Saar,<br />

Tel.: 06841/162-4115, Fax:<br />

06841/162-4122<br />

Muskelsprechstunde: OA PD Dr. U. Dillmann,<br />

Dr. P. Kostopoulos, Dr. Pour-Ebrahim,<br />

Di., Mi. und Do. von 10.00-13.00 Uhr,<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 06841/1624138<br />

ALS-Sprechstunde: PD Dr. U. Dillmann, Dr.<br />

Pour-Ebrahim, nach Voranmeldung, Tel.:<br />

06841/1624138<br />

Myasthenie-Sprechstunde: OA Dr. K. Rubrecht,<br />

n. Voranmeldung, Tel.: 06841/<br />

1624138<br />

in Kooperation mit:<br />

Universitätsaugenklinik: OÄ PD Dr. B. Käsmann-Kellner,<br />

nach Voranmeldung, Tel.:<br />

06841/1622312<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität:<br />

Prof. Dr. W. Henn, nach Voranmeldung,<br />

Tel.:06841/1626605


Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />

OA Dr. M. G. Shamdeen, nach<br />

Voranmeldung, Tel.: 06841/1628343<br />

Medizinische Universitätsklinik III, Kardiologie:<br />

Dr. M. Kindermann, nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 06841/1623300<br />

Orthopädische Universitätsklinik: Dr. J.<br />

Jung, nach Voranmeldung, Tel.: 06841/<br />

1624506<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie: Prof. Dr.<br />

W. Feiden, Tel.: 06841/1623865 oder<br />

1623863<br />

Medizinische Universitätsklinik V, Pulmologie:<br />

Prof. Dr. G. W. Sybrecht, Dr. Gröschel,<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 06841/1623605<br />

Leipzig<br />

Leiter/Sprecher: OÄ Dr. med. Petra Baum,<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Leipzig AöR, Liebigstr. 20,<br />

04103 Leipzig, Tel.: 0341/9724248, Fax:<br />

0341/9724219, E-Mail: petra.baum@medizin.uni-leipzig.de<br />

Stellv. Sprecher: Dr. med. Peter Günther,<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Leipzig AöR, Liebigstr. 20,<br />

04103 Leipzig, Tel.: 0341/9724310, Fax:<br />

0341/9724219, E-Mail: peter.guenther@<br />

medizin.uni-leipzig.de<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene: OÄ<br />

Dr. med. Petra Baum, Tel.: 0341/9724302<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde: Prof.<br />

Dr. med. Andreas Merkenschlager, Neuropädiatrische<br />

Abteilung, Klinik und Poliklinik<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />

Leipzig, Liebigstr. 20a,<br />

04103 Leipzig, Tel.: 0341/9726321<br />

Myopathologie: Prof. Dr. med. Wittekind,<br />

komm. Leiter, Selbst. Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />

Universitätsklinikum Leipzig,<br />

Liebigstr. 26, 04103 Leipzig, Tel.: 0341/<br />

9715000, Fax: 0341/9715009<br />

Genetische Beratung und molekulargenetische<br />

Diagnostik: Prof. Dr. med. Eberhard<br />

Passarge, komm. Leiter, Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik, Universitätsklinikum Leipzig,<br />

Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103<br />

Leipzig, Tel.: 0341/9723800, E-Mail:<br />

humangenetik@medizin.uni-leipzig.de;<br />

www.humangenetik.uniklinikum-leipzig.de<br />

Soziale Betreuung:<br />

<strong>für</strong> Neurologie: Frau Helm, Tel.: 0341/<br />

9717184<br />

<strong>für</strong> pädiatrische Altersgruppen: A. Keller,<br />

Tel.: 0341/9726206<br />

Magdeburg<br />

Anhang<br />

Leiter und Sprecher des Muskelzentrums:<br />

Prof. Dr. med. Helmut Feistner, OA der<br />

Klinik<br />

Stellvertreter: Prof. Dr. med. Stefan Vielhaber,<br />

Ltd. OA und Leiter der Muskelambulanz<br />

Universitätsklinikum Otto-von-Guericke,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie Leipziger Str. 44<br />

(Haus 60B), 39120 Magdeburg, Tel.:<br />

0391/6715031 (Poliklinik), Fax: 0391/<br />

6721684, E-Mail: stefan.vielhaber@ med.<br />

ovgu.de<br />

Allgemeine Muskelsprechstunde einschließlich<br />

EMG-Untersuchung (Prof. Dr.<br />

Vielhaber, Prof. Feistner, Dr. Matzen): Mo.<br />

und Di., nach telefonischer Vereinbarung,<br />

Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />

ALS/MND-Sprechstunde (Prof. Dr. Vielhaber,<br />

Prof. Feistner): Mo. und Di., Tel.:<br />

0391/6715031 (Poliklinik)<br />

199


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde und<br />

Myosonographie in Zusammenarbeit mit<br />

der Kinderklinik und dem radiologischem<br />

Zentrum (Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Dr. Mohnike,<br />

PD Dr. von Rohden, Prof. Feistner),<br />

Mo. und Di., Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />

Myasthenie-Sprechstunde und chronisches<br />

Müdigkeitssyndrom (Prof. Dr. Vielhaber,<br />

Dr. Matzen, Prof. Feistner):<br />

Mo. und Di., Tel.: 0391/6715031 (Poliklinik)<br />

Muskel-MRT, Protonen-MR Spektroskopie,<br />

Energiestoffwechseluntersuchungen<br />

(Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Kunz): Tel.:<br />

0391/6715031 (Koordination: Prof. Dr.<br />

Vielhaber)<br />

Orthopädische Spezialsprechstunde (PD.<br />

Dr. J. Franke): Tel.: 0391/6714050 (Klinik<br />

<strong>für</strong> Orthopädie)<br />

Molekulargenetisches Labor, Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik (Prof. Zenker, Dr. S. Jakubiczka):<br />

Tel.: 0391/6715343, 6715063<br />

Genetische Beratungsstelle, Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik (Prof. Zenker, Dr. P. Muschke):<br />

Tel: 0391/6717230<br />

Sozialdienst des Uniklinikums und weitere<br />

Informationen (Hilfsmittelversorgung usw.):<br />

Tel.: 0391/6715746 (Frau Hollstein)<br />

Mainz<br />

Leiter: Prof. Dr. Wilfred Nix, Ltd. OA Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsmedizin,<br />

Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />

Sprechstunden:<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Ambulanz <strong>für</strong> Muskelerkrankungen<br />

und Spezialambulanzen:<br />

Prof. Dr. Wilfred Nix und Dr. Thomas Wil-<br />

200<br />

helm-Schwenkmezger. Ratsuchenden<br />

Personen wird ein Fragebogen zugeschickt.<br />

Darin sind die Beschwerden zu<br />

benennen sowie die bisherige Diagnostik.<br />

Weiter sind ärztliche Vorbefunde beizulegen.<br />

Mit diesen Informationen kann ein<br />

Besuch gut geplant und zeitnah vorbereitet<br />

werden. Anmeldung Tel.: 06131/17-<br />

5486<br />

Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Neuromuskuläre Ambulanz der Universitätsmedizin,<br />

Langenbeckstr. 1, 55131<br />

Mainz. Prof. Dr. Bernd Reitter, Anmeldung<br />

Tel.: 06131/17-2104<br />

Humangenetische Sprechstunde, Fachgebiet<br />

Humangenetik im Medizinischen Versorgungszentrum<br />

(MVZ) der Universitätsmedizin<br />

Mainz, Gebäude 601, 4. Stock,<br />

Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz, Anmeldung<br />

Tel. 06131/17-3871, Sprechstunden<br />

Mo.-Fr. 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Kontakte:<br />

Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, Labor Maligne<br />

Hyperthermie, Universitätsmedizin, Langenbeckstr.<br />

1, 55131 Mainz. Dr. Irene Tzanova,<br />

Anmeldung Tel.: 06131/17-6568. Dr.<br />

Tzanova ist über die Zentrale der Universitätsmedizin<br />

oder über Funk zu erreichen<br />

06131-171- Funk 1946496<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsmedizin,<br />

Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz,<br />

OD Dr. Harald Müller, Tel.: 06131/176718<br />

Katholisches Klinikum Mainz, Klinik <strong>für</strong><br />

Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin,<br />

Dr. Budan, Anmeldung Tel.: 06131/<br />

147388<br />

Villa Metabolica, 55131 Mainz, Langenbeckstr.2.<br />

Anmeldung Tel.: 06131/17-5754


Marburg-Gießen-Kassel<br />

Sprecher: PD Dr. B. Tackenberg, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH<br />

Standort Marburg, Rudolf-Bultmann-Str. 8,<br />

35033 Marburg, Sprechstunde Do. 9-12<br />

Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 06421/586-<br />

5200, E-Mail: tackenbb@staff.unimarburg.de<br />

Neurologische Muskelsprechstunden<br />

PD Dr. B. Tackenberg, Universitätsklinikum<br />

Marburg, Rudolf-Bultmann-Str. 8, 35033<br />

Marburg, Sprechstunde Do. 9-12 Uhr nach<br />

Vereinbarung, Tel.: 06421/586-5205<br />

PD Dr. H. Krämer, Dr. M. Tschernatsch,<br />

Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />

Gießen, Am Steg 14, 35392 Gießen,<br />

Sprechstunde Mo., Mi. 8-13 Uhr nach Vereinbarung,<br />

Tel.: 0641/9945317<br />

Prof. Dr. A. Ferbert, OA J. Forster, Neurologische<br />

Klinik, Klinikum Kassel Mönchebergstr.<br />

41-43, 34125 Kassel, Sprechstunden<br />

Mo., Mi., Fr. 9.30 bis 12 Uhr nach Vereinbarung,<br />

Tel.: 0561/9803400<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunden<br />

PD Dr. B. Wilken, Dr. G. Schreiber, Neuropädiatrie<br />

mit Sozialpädiatrischem Zentrum,<br />

Klinikum Kassel, Mönchebergstr. 41-<br />

43, 34125 Kassel, Tel.: 0561/9803096<br />

Prof. Dr. B. Neubauer, PD Dr. A. Hahn, Abteilung<br />

Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie<br />

Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

GmbH Standort Gießen, Feulgenstr. 12<br />

35392 Gießen, Sprechstunde Mo.-Fr. 9-12<br />

Uhr nach Vereinbarung, Tel.: 0641/<br />

9943481<br />

Humangenetik<br />

Prof. Dr. M. Koch, Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

Universitätsklinikum Gießen und<br />

Marburg GmbH, Standort Marburg, Bahn-<br />

hofstr. 7, 35033 Marburg, Tel.: 06421/286-<br />

6269<br />

Prof. Dr. U. Müller, Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />

Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />

GmbH, Standort Gießen, Schlangenzahl<br />

14, 35392 Gießen, Tel.: 0641/9941600<br />

Neuropathologie<br />

Prof. Dr. A. <strong>Page</strong>nstecher, Abteilung <strong>für</strong><br />

Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH Standort Marburg,<br />

Baldingerstr., 35043 Marburg, Tel.:<br />

06421/28-62282<br />

Prof. Dr. med. T. Acker, Dr. A. Schänzer, Institut<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Gießen und Marburg GmbH, Standort<br />

Gießen, Arndtstr. 16, 35392 Gießen,<br />

Tel.: 0641/99-41181<br />

Prof. Dr. Dr. G. F. Walter, Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />

– Department Neuropathologie<br />

Klinikum Kassel GmbH, Mönchebergstr.<br />

41-43, 34125 Kassel, Tel.: 0561/980-4001<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Rostock, Greifswald)<br />

Anhang<br />

Leiter/Sprecher <strong>für</strong> Greifswald: Prof. Dr. H.<br />

Lauffer, Leiter der Abteilung Neuropädiatrie/Stoffwechselerkrankungen<br />

im Zentrum<br />

<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Soldmannstr.<br />

15,17487 Greifswald, Tel.: 03834/<br />

86-6337, Fax: 03834/86-7359, E-Mail:<br />

Lauffer@uni-greifs-wald.de<br />

Leiter <strong>für</strong> Rostock: Prof. Dr. R. Benecke,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik, Gehlsheimer<br />

Str. 20,18157 Rostock, Tel.:<br />

0381/494-9511, Fax: 0381/494-9512,<br />

E-Mail: reiner.benecke@med.uni-rostock.<br />

de<br />

201


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Sprecher <strong>für</strong> Rostock: Prof. Dr. Dr. J. Pahnke,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik –<br />

NRL/NML, 18147 Rostock, Gehlsheimer<br />

Str. 20, 18147 Rostock, Tel.: 0381/494-<br />

4700, Fax: 0381/494-4702, E-Mail:<br />

jens.pahnke@med.uni-rostock.de<br />

Rostock<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Ansprechpartner: Prof. Dr. R. Benecke,<br />

Gehls heimer Str. 20, 18147 Rostock, Tel.:<br />

0381494-9511, Fax: 0381/494-9512<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: Di. 9-12<br />

Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über Tel.:<br />

0381/494-5276<br />

Neuroimmunologische Sprechstunde: Mo.<br />

8-15Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über<br />

Tel.: 0381/494-9579<br />

Neurogenetische Sprechstunde: Fr. 9-12<br />

Uhr, Anmeldung in der Poliklinik über Tel.:<br />

0381/494-5276<br />

ALS-Sprechstunde: Anmeldung in der<br />

Poliklinik über Tel.: 0381/494-5276<br />

Neuromuskuläres Labor (NML)/Neuropathologie:<br />

Ansprechpartner Prof. Dr. Dr. J.<br />

Pahnke, Tel.: 0381/494-4700, Anmeldung<br />

zur histologischen Untersuchung auch unter<br />

Tel.: 0381/494-4703 (Herr Brüning)<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendneuropsychiatrie/Psychotherapie:<br />

Ansprechpartner<br />

Prof. Dr. F. Häßler, OA Dr. J. Buchmann,<br />

18147 Rostock, Gehlsheimer Str. 20, Tel.:<br />

0381/494-9520, Fax: 0381/494-9522, E-<br />

Mail: frank.haessler@med.uni-rostock.de;<br />

E-Mail: johannes.buchmann@med.unirostock.de<br />

Kinder- und Jugendklinik, 18057 Rostock,<br />

Rembrandtstr. 16, Tel.: 0381/494-7004/83,<br />

Fax: 0381/494-7002<br />

202<br />

Abteilung <strong>für</strong> Medizinische Genetik, Ansprechpartner:<br />

Position derzeit vakant,<br />

Tel.: 0381/494-7004/83, Fax: 0381/494-<br />

7002<br />

Unfallchirurgische Klinik und Poliklinik<br />

(Muskel-/Nervenentnahme), 18057 Rostock,<br />

Schillingallee 35, Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Mittlmeier/OÄ Dr. A. Wichelhaus,<br />

Tel.: 0381/494-6054, Fax: 0381/494-6002,<br />

E-Mail: alice.wichelhaus@med.uni-rostock.<br />

de<br />

Abteilung Neurochirurgie, Chirurgische<br />

Klinik und Poliklinik, 18057 Rostock, Schillingallee<br />

35, Ansprechpartner: Prof. Dr.<br />

J. Piek, Tel.: 0381/494-6439, Fax: 0381/<br />

494-6438, E-Mail: juergen.piek@med.<br />

uni- rostock. de<br />

Rheumatologie, Abteilung Innere Medizin,<br />

Südstadt-Klinikum, Südring 81, 18059<br />

Rostock, Tel.: 0381/4401-5000, Fax:<br />

0381/4401-5009<br />

Vorpommern<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Ulf Schminke,<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />

der Ernst-Moritz-Arndt-<br />

Universität Greifswald, Ferdinand-Sauerbruch-Str.,<br />

17475 Greifswald, Tel.: 03834/<br />

866819, Fax: 03834/866806, E-Mail: Ulf.<br />

Schminke@uni-greifswald.de<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald,<br />

Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17487 Greifswald,<br />

Tel.: 03834/866832 (nach Vereinbarung)<br />

Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17475 Greifswald,<br />

Prof. Dr. H. Lauffer, Tel.: 03834/86-<br />

6337, OÄ Dr. Ch. Burtzlaff, Tel.: 03834/86-<br />

6363, Fax: 03834/86-7359


Klinik <strong>für</strong> Kinderchirurgie, Ferdinand-Sauerbruch-Str.,<br />

17487 Greifswald; Prof. Dr.<br />

W. Barthlen, Tel.: 03834/86-7025, Fax:<br />

03834/86-7038<br />

Klinik <strong>für</strong> Orthopädie, Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />

(Bettenhaus), 17487 Greifswald;<br />

Prof. Dr. H. Merk, Tel.: 03834/86-7051,<br />

Fax: 03834/86-7052<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie, Ferdinand-Sauerbruchstr.,<br />

17487 Greifswald; Dr. W.<br />

Kleist, Tel.: 03834/86-6159, Fax: 03834/<br />

86-6164<br />

Institut <strong>für</strong> Pathologie, Abteilung Neuropathologie,<br />

F.-Loeffler-Str. 23e, 17487 Greifswald;<br />

PD Dr. S. Vogelgesang, Tel.:<br />

03834/86-5716, Fax: 03834/86-5704<br />

Zentrum <strong>für</strong> Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,<br />

Rotgerberstr. 8, 17487 Greifswald;<br />

Prof. Dr. G. Meyer, Prof. Dr. W. Sümnig,<br />

Tel.: 03834/86-7166-68, Fax: 03834/86-<br />

7171<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Fleischmannstr.<br />

42-44, 17487 Greifswald; (molekulargenetische<br />

Diagnostik), Tel.: 03834/86-5370,<br />

Fax: 03834/86-5393, Dr. U. Kordaß (genetische<br />

Beratung nach Vereinbarung),<br />

Tel.: 03834/86-5391, Fax: 03834/86-5393,<br />

Prof. Dr. M. Wehnert (molekulare Gen-<br />

Identifizierung), Tel.: 03834/86-5374<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum Greifswald,<br />

Makarenkostr. 8, 17491 Greifswald; Dr. P.<br />

Müller, Tel.: 03834/875227, Fax: 03834/<br />

875111<br />

Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie: Greifswalder<br />

Str. 11c, 17495 Karlsburg, Prof. Dr. H.<br />

Brinkmeier, Tel.: 03834/86-19319<br />

Neurologisches Rehabilitationszentrum,<br />

BDH-Klinik Greifswald, Prof. Dr. T. Platz,<br />

Karl-Liebknecht-Ring 26 a, 17491 Greifswald,<br />

Tel.: 03834/871-0, Fax 03834/871-<br />

102<br />

Dünenwaldklinik Insel Usedom<br />

Fachklinik <strong>für</strong> kardiologische, pneumologische<br />

und orthopädische Rehabilitation,<br />

Klinik <strong>für</strong> Anschlussrehabilitation/AHB, Dünenstr.<br />

1, 17449 Seebad Trassenheide; CA<br />

Dr. H. Seidlein, Tel.: 038371/70211, Fax:<br />

038371/70199<br />

Münster/Westfalen<br />

(Höxter)<br />

Anhang<br />

Sprecher: Prof. Dr. E. B. Ringelstein, Direktor<br />

der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster,<br />

Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129<br />

Münster, Tel.: 0251/83-48172, Fax: 0251/<br />

83-48199<br />

Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. B.<br />

Dworniczak, Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />

WWU, Vesaliusweg 12-14, 48129 Münster,<br />

Tel.: 0251/83-55430, Fax: 0251/83-56995<br />

Koordinator: Prof. Dr. P. Young, Direktor<br />

der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster,<br />

Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129<br />

Münster, Tel.: 0251/83-48331, Fax: 0251/<br />

83-45059, E-Mail: young@uni-muenster.de<br />

Universitätsklinikum Münster<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie (Direktor:<br />

Prof. Dr. Ringelstein), Albert-Schweitzer-Str.<br />

33, 48149 Münster<br />

Neuromuskuläre und Neurogenetische<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene, Prof. Dr. P.<br />

Young, Sprechzeiten nach Vereinbarung,<br />

Tel.: 0251/83-48016, Fax: 0251/83-48181<br />

203


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Labor <strong>für</strong> Neurologische Molekulardiagnostik,<br />

Prof. Dr. P. Young, Tel.: 0251/83-<br />

48178, Fax: 0251/83-48181<br />

Sektion Schlafmedizin (mit nicht-invasiver<br />

Heimbeatmung), Prof. Dr. P. Young, Tel.:<br />

0251/83-48337, Fax: 0251/83-48336<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

(Direktor: Prof. Dr. Harms), Bereich Neuropädiatrie<br />

(Leiter: Prof. Dr. Kurlemann), Albert-Schweitzer-Str.<br />

33, 48149 Münster,<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde, Prof.<br />

Dr. Kurlemann, Dr. Fiedler, Sprechzeiten:<br />

Mo.-Fr. 8.15-12.30 Uhr, Terminvereinbarung:<br />

Tel.: 0251/83-47774, Fax: 0251/83-<br />

47765<br />

Medizinische Klinik und Poliklinik – Innere<br />

Medizin C, Kardiologie (Direktor/Kommissarische<br />

Leitung: Prof. Dr. L.Eckardt und<br />

Prof. Dr. H. Reinicke), Albert-Schweitzer-<br />

Str. 33, 48149 Münster, Kardiologische<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,Sprechzeiten<br />

nach Vereinbarung, Tel.: 0251/83-<br />

47622, Fax: 0251/83-47621<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie (Direktor:<br />

Prof. Dr. Stummer), Albert-Schweitzer-Str.<br />

33, 48149 Münster, Sprechzeiten<br />

nach Vereinbarung, Tel.: 0251/83-48005,-<br />

48006, Fax: 0251/83-47479<br />

Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Orthopädie<br />

(Direktor: Prof. Dr. Gosheger), Albert-Schweitzer-Str.<br />

33, 48149 Münster,<br />

Neuroorthopädische Sprechstunde,<br />

Sprech zeiten nach Vereinbarung, Tel.:<br />

0251/83-47950, -48010, Fax: 0251/83-<br />

47989<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie (Direktor: Prof.<br />

Dr. Paulus), Domagkstr. 19, 48149 Münster,<br />

Tel.: 0251/83-56967, Fax: 0251/83-<br />

56971<br />

204<br />

Institut <strong>für</strong> Humangenetik (Direktor: Prof.<br />

Dr. Wieacker), Vesaliusweg 12-14, 48149<br />

Münster, Humangenetische Beratung,<br />

Sprechzeiten nach Vereinbarung, Tel.:<br />

0251/83-55424, Fax: 0251/83-56995<br />

Molekulargenetische Diagnostik, Prof. Dr.<br />

Dworniczak, Tel.: 0251/83-55430, Fax:<br />

0251/83-56995<br />

Klinikum Osnabrück, Ansprechpartnerin<br />

Frau Lindinger, Ambulanzsekretariat Neurologische<br />

Klinik des Klinikum Osnabrück<br />

GmbH, Tel.: 0541/405-6555<br />

Weserbergland-Klinik Höxter<br />

Grüne Mühle 90, 37669 Höxter, Tel.:<br />

05271/98-0, Fax: 05271/98-4444<br />

Abteilung <strong>für</strong> Physikalische Therapie (Ltd.<br />

Arzt Dr. Diercks), Tel.: 05271/98-2320, Fax:<br />

05271/98-2393<br />

Abteilung <strong>für</strong> Orthopädie (CA Dr. Heinze),<br />

Tel.: 05271/98-2360, Fax: 05271/98-2319<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neurologie (CA Dr. Dechant),<br />

Tel.: 05271/98-2330, Fax: 05271/98-2390<br />

Nordrhein<br />

(Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen,<br />

Köln, Wuppertal)<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. W. F. Haupt, Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der Universität<br />

zu Köln, Joseph-Stelzmann-Str. 9,<br />

50937 Köln, Tel.: 0221/478-4007<br />

Stellvertreter: Prof. Dr. K. Zerres, Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum der<br />

RWTH, Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen<br />

Aachen<br />

Kontakt <strong>für</strong> Erwachsene: Universitätsklinikum<br />

RWTH Aachen, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Neuromuskuläre Ambulanz, Pauwelsstr.<br />

30, 52074 Aachen, Tel.: 0241/8089605


(Mo.-Do. 9.00-14.00 Uhr), Fax: 0241/8033<br />

89605, E-Mail: jschmitz@ukaachen.de<br />

Kontakt <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (bis<br />

zum 17. Lebensjahr): Universitätsklinikum<br />

RWTH Aachen, Klinik <strong>für</strong> Kinder-und Jugendmedizin,<br />

Neuropädiatrische Ambulanz,<br />

Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen, Tel.:<br />

0241/8088773, Fax: 0241/8082484<br />

Humangenetische Sprechstunde: Prof. Dr.<br />

Klaus Zerres, E-Mail: kzerres@ukaachen.<br />

de, E-Mail: Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn,<br />

srudnikschoeneborn@ukaachen.<br />

de, Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />

der RWTH, Pauwelsstr. 30,<br />

52074 Aachen, Tel.: 0241/8080178, Fax:<br />

0241/8082580<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

der RWTH Aachen, Direktor: Prof.<br />

Dr. J. Weis, Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen,<br />

Tel.: 0241/8089428, Fax: 0 241/8082416,<br />

E-Mail: neuropathologie@ukaachen.de,<br />

www.neuropathologie.ukaachen.de<br />

Bonn<br />

Prof. Dr. T. Klockgether, Direktor der Klinik<br />

und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Rheinische<br />

Friedrich-Wilhelms-Universität, Sigmund-<br />

Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />

Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />

PD Dr. C. Kornblum, Dr. J.<br />

Reimann, Dr. D. Anhuf, Dr. L. Lachenmayer;<br />

Tel.: 0228/287-15714<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale Erkrankungen<br />

und Myotone Dystrophien: PD<br />

Dr. C. Kornblum, Tel.: 0228/287-15714<br />

Muskellabor: Organisatorische Leitung: PD<br />

Dr. C. Kornblum, Ärztliche Mitarbeiter: Dr.<br />

J. Reimann, Dr. D. Anhuf, TA: K. Kappes-<br />

Horn, K. Tolksdorf, M. Stepien-Mering,<br />

Tel.: 0228/287-16391, Terminvergabe <strong>für</strong><br />

Anhang<br />

die oben genannten Spezialambulanzen<br />

nach Vereinbarung (Frau Gilles, Tel.:<br />

0228/287-15714)<br />

Düsseldorf<br />

Prof. Dr. H.-P. Hartung, Direktor der Neurologischen<br />

Klinik, Ansprechpartner: OA<br />

Prof. Dr. S. Jander, OA Prof. Dr. B. Kieseier,<br />

Dr. P. Zickler<br />

Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen,<br />

Tel.: 0211/811-7887, Fax: 0211/811-6282,<br />

www.neurologie.uni-duesseldorf.de<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde: Prof.<br />

Dr. Ertan Mayatepek, Klinik <strong>für</strong> allgemeine<br />

Pädiatrie der Univ. Düsseldorf, Moorenstr.<br />

5, 40225 Düsseldorf, Voranmeldung, Tel.:<br />

0211/8117640<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />

Düsseldorf, Direktor: Prof. Dr.<br />

Guido Reifenberger, Ansprechpartnerin:<br />

PD Dr. Eva Neuen-Jacob, Tel.: 0211/81-<br />

18662, Fax: 0211/81-17804, E-Mail: Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />

Essen<br />

Neurologische Universitätsklinik Essen,<br />

Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener F.A.H.A.,<br />

Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: OÄ Dr. S. -<br />

Koeppen, Tel.: 0201/723-2804, -2730<br />

Sekretariat, Fax: 0201/723-5176<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche:<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum,<br />

Leit. Ärztin PD Dr. U. Schara, Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />

Essen, Hufelandstr. 55,<br />

45122 Essen, Mo.-Fr. nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 0201/723-2176, Fax: 0201/723-2333<br />

205


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Köln<br />

Neurologische Muskelsprechstunde: Prof.<br />

Dr. W.F. Haupt, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />

Neurologie der Univ. zu Köln, Direktor:<br />

Prof. Dr. G. R. Fink, Joseph-Stelzmann-Str.<br />

9, 50937 Köln, Di. 9.00-13.00 Uhr nach<br />

Voranmeldung, Tel.: 0221/478-4015<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde: OA Dr.<br />

P. -Herkenrath, PD Dr. J.-C. von Kleist-<br />

Retzow, Universitätskinderklinik Köln, Joseph-Stelzmann-Str.<br />

9, 50924 Köln, Tel.:<br />

0221/478-5900<br />

Sozialberatung: Veronika Wiesner (nur Eltern-Beratung),<br />

Di. von 9.00-14.00 Uhr u.<br />

Do. von 10.00-13.00 Uhr, Tel.: 0221/478-<br />

3724<br />

Humangenetische Sprechstunde: Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik der Universität Köln,<br />

Kerpener Str. 34, 50931 Köln, Direktorin:<br />

Prof. Dr. B. Wirth, Tel.: 0221/47886464,<br />

Fax: 0221/478-86465, E-Mail: Brunhilde.Wirth@uk-koeln.de;<br />

Dr. Raoul Heller,<br />

Tel.: 0221/47886832, E-Mail: Raoul.Heller@uk-koeln.de;<br />

Dr. Anne Baasner, Tel.:<br />

0221/47886826, E-Mail: Anne.Baasner@<br />

uk-koeln.de; Dr. Jutta Becker, Tel.:<br />

0221/47886835, E-Mail: Jutta.Becker@ukkoeln.de;<br />

Dr. Eric Hahnen, Tel.: 0221/<br />

47886825, E-Mail: Eric.Hahnen@ukkoeln.de<br />

Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Klinikum<br />

der Universität zu Köln, Direktorin: Prof. Dr.<br />

M. Deckert, Ansprechpartnerin: Dr. A.<br />

Brunn, Tel.: 0221/478-6354, Fax: 0221/<br />

478-7237, E-Mail: anna.brunn@unikoeln.de<br />

Wuppertal<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie und klinische Neurophysiologie,<br />

HELIOS Klinikum Wuppertal, Universitätsklinikum<br />

Witten/Herdecke, Heusnerstr.<br />

206<br />

40, 42283 Wuppertal, Direktor: Prof. Dr. S.<br />

Isenmann, Ansprechpartner: PD Dr. C.-A.<br />

Haensch, Tel.: 0202/896-2913, Fax: 0202/<br />

896-1788, E-Mail: carl-albrecht.haensch@<br />

helios-kliniken.de, Terminvereinbarung unter<br />

Tel.: 0202/896-2641 (Frau Jandt-Scheler)<br />

Kooperierende Kliniken und Institute:<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde, HELIOS Klinikum,<br />

Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal,<br />

Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Wirth,<br />

Tel.: 0202/896-3833, Fax: 0202/896-3834<br />

Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Heinrich-<br />

Heine-Universität Düsseldorf, Moorenstr.<br />

5, 40225 Düsseldorf, Ansprechpartnerin:<br />

PD Dr. Eva Neuen-Jacob, Tel.: 0211/<br />

8118662, E-Mail: neuen-jacob@med.<br />

uni-duesseldorf.de<br />

Medizinische Klinik/Abteilung Rheumatologie,<br />

St. Josef Krankenhaus Wuppertal,<br />

Bergstr. 6-12, 42105 Wuppertal, Ansprechpartner:<br />

PD Dr. Helmut E. Stierle,<br />

Tel.: 0202/485-2201, Fax: 0202/485-2209,<br />

E-Mail: sekretariat.irh@sjzw.de<br />

Institut <strong>für</strong> Praenatale Medizin und Humangenetik<br />

Wuppertal, Wall 32-34, 42103<br />

Wuppertal, Ansprechpartnerin: Dr. Eva-<br />

Christina Prott, Tel.: 0202/4595959, Fax:<br />

0202/4595960<br />

HELIOS Schlaflabor Wuppertal, Heusnerstr.<br />

40, 42283 Wuppertal, Ansprechpartner:<br />

PD Dr. C.-A. Haensch, E-Mail:<br />

carl-albrecht.haensch@helios-kliniken.de


Nordwest<br />

(Bremen, Oldenburg, Rotenburg/<br />

Wümme, Sande, Westerstede)<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. A. Engelhardt,<br />

CA der Neurologischen Klinik, Evangelisches<br />

Krankenhaus Oldenburg, Steinweg<br />

13-17, 26122 Oldenburg, Tel.: 0441/236-<br />

414<br />

Neurologische Muskelsprechstunden<br />

Bremen<br />

PD Dr. S. Probst-Cousin, Neurologische<br />

Klinik, Zentralkrankenhaus Bremen Ost,<br />

Züricher Str. 40, 28235 Bremen. Tel.:<br />

0421/408-2566<br />

PD Dr. Svenja Happe, Institut <strong>für</strong> Klinische<br />

Neurophysiologie, Zentralkrankenhaus<br />

Bremen Ost, Tel.: 0421/408-2370, Fax:<br />

0421/408-2375, E-Mail: svenja.happe@<br />

klinikum-bremen-ost.de<br />

Rehazentrum Friedehorst: PD Dr. M.<br />

Spranger, Ltd. Arzt des Neurologischen<br />

Rehazentrums Friedehorst, Rotdornallee<br />

64, 28717 Bremen, Tel.: 0421/6381-501<br />

Sozialpädiatrisches Zentrum, Friedrich-<br />

Karl-Str. 55, 28205 Bremen, Dr. Burkhard<br />

Mehl, Leit. Arzt des Kinderzentrums, Klinikum<br />

Bremen Mitte, Tel.: 0421/4973368<br />

Dr. B. Rommel, Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik<br />

und Genetische Beratung, Leobener Str.,<br />

ZHG, 28359 Bremen; Tel.: 0421/2182589<br />

Prof. Dr. Markus Bergmann, CA der Neuropathologie,<br />

Klinikum Bremen Mitte, St.-<br />

Jürgen-Str. 1, 28177 Bremen, Tel.: 0421<br />

/4972561, Fax:0421/4972568, E-Mail:<br />

markus.bergmann@klinikum-bremenmitte.de<br />

Anhang<br />

Oldenburg<br />

Prof. Dr. A. Engelhardt, CA der Neurologischen,<br />

Klinik, Ev. Krankenhaus Oldenburg,<br />

Steinweg 13-17, 26122 Oldenburg,<br />

Tel.: 0441/236-414, E-Mail: dr.andreas.<br />

engelhardt@evangelischeskrankenhaus.de<br />

Neuropädiatrie: Prof. Dr. Ch. Korenke, CA<br />

der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Klinikum<br />

Oldenburg gGmbH, Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin, Elisabeth-Kinderkrankenhaus,<br />

Rahel-Straus-Str. 10, 26133<br />

Oldenburg, Tel.: 0441/403-2010, Fax:<br />

0441/403-2031<br />

Dr. M. Wagner, Sozialpädiatrisches Zentrum<br />

Oldenburg, Cloppenburger Str. 361,<br />

26133 Oldenburg, Tel.: 0441/969670<br />

Dr. P. Steuernagel, Medizinische Genetik,<br />

Klinikum Oldenburg, Dr.-Eden-Str. 10,<br />

26133 Oldenburg, Tel.: 0441/403-2406, E-<br />

Mail: humangenetik@klinikum-oldenburg.<br />

de<br />

Dr. N. Eilers, CA der Neurologischen Abteilung,<br />

Rehabilitationszentrum Oldenburg,<br />

Brandenburger Str. 31, 26133 Oldenburg;<br />

Anfragen zur Reha-Behandlung: Dr. Eilers,<br />

Tel.: 0441/4052454<br />

<strong>DGM</strong> Sozialberatungsstelle: Neuromuskuläres<br />

Zentrum Nordwest: Susann Hylla,<br />

Marienstr. 11, 26121 Oldenburg; Sprechstunde<br />

Di. 8.00-13.00 Uhr, Tel.: 0441/<br />

236649, Fax: 0441/236650, E-Mail:<br />

susann.hylla@dgm.org<br />

Rotenburg (Wümme)<br />

Prof. Dr. R. Kiefer, CA der Neurologischen<br />

Klinik, Diakoniekrankenhaus, Elise-Averdieck-Str.<br />

17, 27283 Rotenburg, Neuromuskuläre<br />

Sprechstunde: Tel.: 04261/<br />

772218, Fax: 04261/772533, E-Mail: kiefer<br />

@diako-online.de<br />

207


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Sande<br />

Prof. Dr. R. Rohkamm, CA der Neurologischen<br />

Klinik, Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch,<br />

Hauptstr., 26452 Sande, Tel.:<br />

04422/801-401, -404<br />

Westerstede<br />

Prof. Dr. S. Kotterba, CÄ der Neurologischen<br />

Klinik, Ammerland-Klinik, Lange Str.<br />

38, 26655 Westerstede, Anmeldung Tel.:<br />

04488/50-3370<br />

Rhein-Main<br />

(Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt,<br />

Wiesbaden)<br />

Geschäftsstelle, Sprecher des Zentrums:<br />

Prof. Dr. D. Claus, Klinikum Darmstadt,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie Klinische Neurophysiologie,<br />

Heidelberger Landstr. 379,<br />

64297 Darmstadt, Tel.: 06151/107-4501.<br />

Fax: 06151/107-4599, E-Mail: d.claus@<br />

t-online.de<br />

Ansprechpartner: Klinikum Darmstadt, Klinik<br />

<strong>für</strong> Neurologie Klinische Neurophysiologie,<br />

Adresse: 64297 Darmstadt, Heidelberger<br />

Landstr. 379, Tel.: 06151/107-4501,<br />

Fax: 06151/107-4599, Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. D. Claus, Sprechzeiten: Do. und<br />

Fr. von 11-13 Uhr, Ernährungsberatung:<br />

Brigitte Söder, Tel.: 06151/107-4555<br />

<strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik, Wiesbaden,<br />

Adresse: 65191 Wiesbaden, Aukammallee<br />

33, Tel.: 0611/577-431, Fax:<br />

0611/577-311, E-Mail: schrank.neuro@<br />

dkd-wiesbaden.de, Ansprechpartner: Dr.<br />

B.Schrank, Sprechzeiten: Sprechstunde<br />

nur nach Vereinbarung, Mo-Do 8.00-13.00<br />

u. 14.00-17.00, Fr. 8.00-13.00<br />

Neurologische Klinik, JW Goethe Universität<br />

Frankfurt, Adresse: Th.-Stern-Kai 7,<br />

60590 Frankfurt, Tel.: 069/6301-6395, Fax:<br />

208<br />

069/6301-6842, E-Mail: u.ziemann@em.<br />

uni-frankfurt.de, f.trostdorf@em.uni-frankfurt.de,<br />

Ansprechpartner: Prof. Dr. U. Ziemann,<br />

Dr. F. Trostdorf, Sprechzeiten: Fr.<br />

9.15-11.15 Uhr<br />

O.A. Dr. K. Isenhardt, Neurologische Klinik,<br />

Klinikum Aschaffenburg, Am Hasenkopf,<br />

63739 Aschaffenburg, E-Mail: klaus.isenhardt@klinikum-aschaffenburg.de<br />

Kardiologie<br />

Klinikum Darmstadt, Medizinische Klinik 1;<br />

Grafenstr. 9; 64283 Darmstadt; Dr. K. H.<br />

Tischer; Tel.: 06151/107-6425; E-Mail:<br />

karl-heinz.tischer@klinikum-damstadt.de;<br />

Sprechstunde nach Vereinbarung<br />

Neuropathologie<br />

Neurologisches Institut der Universität<br />

Frankfurt (Edinger-Institut); Adresse:<br />

60528 Frankfurt, Heinrich-Hoffmann-Str.<br />

7; Tel.: 069/6301-84168; Fax: 069/84150;<br />

E-Mail: karl-heinz.plate@kgu.de; dominique-suzanne.tews@kgu.de;michel.mittelbronn@kgu.de;www.kgu.de/ni/Mittelbronn1.html;<br />

klaus.mueller2@kgu.de;<br />

patrick.harter@kgu.de; Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. K.H. Plate; homepage www.<br />

kgu.de/ni; Prof. Dr. Michel Mittelbronn, PD<br />

Dr. D. S. Tews, PD Dr. K. Müller, Dr. Patrick<br />

Harter; Sprechzeiten: Mo.-Fr. 9-15 Uhr<br />

Neuropädiatrie<br />

Abteilung Neuropädiatrie, Zentrum Für<br />

Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Klinik<br />

I, J.W. Goethe Univ. Frankfurt, PD Dr.<br />

Kieslich, Adresse: Theodor-Stern-Kai 7,<br />

60590 Frankfurt, Tel.: 069 6301<br />

5560/5725, Fax: 069 6301 5765, E-Mail:<br />

matthias.kieslich@kgu.de, WEB. www.<br />

zkikgu.de/neurologie.htm, Sprechzeiten:<br />

Mo-Frei 9-15,30 Uhr, Tel.: 069/6301-5560/<br />

-5725, Spezialitäten: Neurometabolisches<br />

Labor


Dr. J. Seeger, <strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik,<br />

Fachbereich Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Sprechzeiten nach Vereinbarung,<br />

Adresse: <strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik,<br />

Wiesbaden, Aukammallee 33, 65191<br />

Wiesbaden, Tel.: 0611/577254, Fax: 0611/<br />

577557, E-Mail: seeger.paed@dkdwiesbaden.de,<br />

Sprechzeiten: Mo.-Do.<br />

8-17 Uhr, Frei 8-14 Uhr<br />

Rheumatologie<br />

Prof. Dr. H. Burkhardt, Institut <strong>für</strong> Rheumatologie,<br />

Med. Klinik III der Univ. Frankfurt,<br />

Adresse: Theodor-Stern-Kai 7, 60590<br />

Frankfurt, E-Mail: harald.burkhardt@kgu.<br />

de, h.burkhardt@zafes.de, Fax: 069/6301-<br />

5929, Sprechzeiten: Rheumaambulanz,<br />

Mo.-Fr. 8-13 Uhr, Kontakt des Rheumazentrums:<br />

Tel.: 069/6705-390, Fax: 069/<br />

6705-393<br />

Geschäftsstelle des Rheumazentrums<br />

Rhein-Main, Frankfurt, Schlangenbad,<br />

Wiesbaden, Orthopädische Univ.-Klinik,<br />

Friedrichsheim, Tel.: 069/6705-390<br />

Sportmedizin<br />

Fahrrad-Spiroergometrie, Laktat Test, Klinikum<br />

Darmstadt, Medizinische Klinik 1,<br />

Grafenstr. 9, 64283 Darmstadt, Dr. K. H.<br />

Tischer, Tel.: 06151/107-6425, E-Mail:<br />

karl-heinz.tischer@klinikum-damstadt.de,<br />

Sprechstunde nach Vereinbarung<br />

Orthopädie<br />

Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim,<br />

Adresse: Marienburgstr. 2,<br />

60528 Frankfurt, Tel.: 069/6705-388, 408,<br />

Fax: 069/6705 280, E-Mail: f.geiger@<br />

friedrichsheim.de, Ansprechpartner: Dr. F.<br />

Geiger, OA Abt. Wirbelsäulenchirurgie,<br />

Sprechzeiten: Di. 8-16 Uhr, Wirbelsäule<br />

14-15 Uhr<br />

Anhang<br />

Humangenetik<br />

Prof. Dr. R. König, Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />

der Univ. Frankfurt, Adresse: Theodor-<br />

Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt, Tel.: 069/<br />

6301/5603, Fax: 069/6301-6002, E-Mail:<br />

r.koenig@em.uni-frankfurt.de, Sprechzeiten:<br />

Humangenetische Poliklinik, Mo.-Fr.<br />

9-15 Uhr nach Vereinbarung<br />

Dr. med. Gudrun Schmidt, Dr. med. Ehresmann,<br />

Eifelstr. 61, 60529 Frankfurt am<br />

Main, Tel.: 069/355137, Fax: 069/350493<br />

Rhein-Neckar<br />

(Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen,<br />

Karlsruhe)<br />

Leiter: PD Dr. med F. Ebinger, Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinik<br />

Heidelberg<br />

Sprecher: Dr. Christian Blahak, Neurologische<br />

Klinik, Universitätsmedizin Mannheim<br />

und: Dr. Joachim Wolf, Neurologische<br />

Klinik, Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />

a.R. GmbH<br />

Bereich Heidelberg:<br />

Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />

Klinik, Universitätsklinik Heidelberg, Prof.<br />

Dr. med. H.-M. Meinck, Im Neuenheimer<br />

Feld 400, 69120 Heidelberg, Di. 9-13 Uhr<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 06221/56-7510<br />

Muskelsprechstunde der Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische<br />

Neurologie, Zentrum <strong>für</strong> Kinderund<br />

Jugendmedizin der Universitätsklinik<br />

Heidelberg, Dr. Cornelia Bußmann, Im<br />

Neuenheimer Feld 153, 69120 Heidelberg,<br />

Do. 13-16 Uhr und weitere Termine nach<br />

Voranmeldung, Tel.: 06221/56-2337<br />

Bereich Mannheim:<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde der Neu -<br />

rologischen Klinik, Universitätsmedizin<br />

209


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Mannheim, Dr. med. C. Blahak, Prof. Dr.<br />

med. M. G. Hennerici, Theodor-Kutzer-<br />

Ufer 1-3, 68167 Mannheim, Di. 9-16 Uhr,<br />

Fr. 9-13 Uhr und weitere Termine nach Voranmeldung,<br />

Tel.: 0621/383-2442<br />

Bereich Ludwigshafen:<br />

Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />

Klinik, Klinikum der Stadt Ludwigshafen a.<br />

R. GmbH, Dr. med. J. Wolf, Prof. Dr. med.<br />

A. Grau, Bremserstr. 79, 67063 Ludwigshafen,<br />

Mi. 13-15 Uhr und Do. 13-15 Uhr<br />

nach Voranmeldung, Tel.: 0621/503-4207<br />

Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>:<br />

Frau Reiß, Di. nachmittags und Fr. vormittags,<br />

Zimmer 1 der Muskelambulanz<br />

(Neurologische Klinik, Haus 13, Ebene 3,<br />

Theodor-Kutzer-Ufer 1-3, 68167 Mannheim),<br />

Terminvereinbarung unter Tel.:<br />

0621/ 3832918, E-Mail: christina.reiss<br />

@dgm.org<br />

Ruhrgebiet<br />

(Bochum, Datteln, Duisburg)<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. M. Vorgerd, OA<br />

Neurologische Klinik, Berufsgenossenschaftliches<br />

Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

GmbH der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Tel.: 0234/302-6812, Fax: 0234/<br />

302-6888<br />

1. Sprechstunde <strong>für</strong> erwachsene<br />

Patienten mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />

Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />

Ruhr-Universität Bochum, Kliniken Bergmannsheil<br />

(Prof. Dr. M. Tegenthoff), Bürklede-la-Camp-Platz<br />

1, 44789 Bochum, Leitung:<br />

Prof. Dr. M. Vorgerd, Weitere Ansprechpartner:<br />

Dr. R. Kley, Dr. A.<br />

Güttsches, Dr. T. Grehl, Tel.: 0234/302-<br />

6812, Fax: 0234/302-6888, Homepage:<br />

www.bergmannsheil.de/muskelzentrum<br />

210<br />

Neurologische Klinik der Ruhr-Universität<br />

Bochum, St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R.<br />

Gold), Gudrunstaße 56, 44791 Bochum,<br />

Ansprechpartner: PD Dr. C. Schneider-<br />

Gold, Dr. S. Otto, Tel.: 0234/509-2420,<br />

Fax: 0234/509-2414, Homepage: www.<br />

ruhr-uni-bochum.de/sjh/neuro/, Sprechzeiten:<br />

Mo: 9.00h-12.00h; Mi und Do 12.30<br />

-16.30 Uhr<br />

Neurologische Klinik, Ev. u. Joh. Klinikum<br />

Niederrhein Duisburg (PD Dr. H. Grehl),<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität<br />

Düsseldorf, Fahrnerstr. 133-135,<br />

47169 Duisburg, Ansprechpartner: PD Dr.<br />

H. Grehl, Tel.: 0203/508-1260, Fax:<br />

0203/508-1263, Homepage: www.ejk.de/<br />

bt1/nr/index.html<br />

2. Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und<br />

Jugendliche mit neuromuskulären<br />

Erkrankungen (Muskelsprechstunde):<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin der<br />

Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-<br />

Hospital (Prof. Dr. E. Hamelmann), Abteilung<br />

Neuropädiatrie (Prof. Dr. T. Lücke),<br />

Alexandrinenstr. 5, 44791 Bochum, Ansprechpartner:<br />

Dr. C. Köhler, Dr. Ch. Thiels,<br />

Prof. Dr. T. Lücke, Tel.: 0234/509-2631,<br />

Fax: 0234/509-2812, Homepage: www.<br />

kinderklinik-bochum.de<br />

Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />

und Sozialpädiatrie der Universität<br />

Witten/Herdecke, Vestische Kinderund<br />

Jugendklinik (Prof. Dr. F. Aksu), Postfach<br />

1351, 45704 Datteln, Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Aksu, Fon: 02363 975.230,<br />

Terminabsprache per Tel.: 02363/975-233,<br />

Fax: 02363/975-393, Homepage: www.<br />

kinderklinik-datteln.de/leist_zentrumneuro.<br />

htm


3. Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe<br />

Lateralsklerose (ALS) und andere<br />

Motoneuronerkrankungen (Studienzentrum):<br />

Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />

Ruhr-Universität Bochum, Kliniken Bergmannsheil<br />

(Prof. Dr. M. Tegenthoff), Bürklede-la-Camp-Platz<br />

1, 44789 Bochum, Leitung:<br />

Dr. T. Grehl, Weitere Ansprechpartner:<br />

Dr. A. Güttsches, M. Siebels, A.<br />

Metzner (Study Nurse), Tel.: 0234/302-<br />

6812, Fax: 0234/302-6888, Homepage:<br />

www. bergmannsheil.de/ALS<br />

4. Sprechstunde <strong>für</strong> Hereditäre Spastische<br />

Paraplegie (HSP) und andere<br />

Motoneuronerkrankungen:<br />

Neurologische Klinik der Ruhr-Universität<br />

Bochum, St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R.<br />

Gold) Gudrunstaße 56, 44791 Bochum,<br />

Ansprechpartner: Dr. S. Otto, Tel.: 0234/<br />

509-2420, Fax: 0234/509-2414, Home page:<br />

www.ruhr-uni-bochum.de/ sjh/neuro/<br />

5. Humangenetik (Beratung, Diagnostik,<br />

Forschung):<br />

Humangenetik Ruhr-Universität Bochum<br />

(Prof. Dr. J.T. Epplen), Universitätsstr. 150,<br />

44801 Bochum, Ansprechpartner: Dr. rer.<br />

nat. G. Dekomien, Fon: 0234 322.5764,<br />

Beratungstermin-Vereinbarung per Tel.:<br />

0234/322-3839, Fax: 0234/321-4196,<br />

Homepage: www.rub.de/mhg/<br />

6. Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />

Ruhrgebiet<br />

Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />

Ruhrgebiet, Haus X.243, Kliniken<br />

Bergmannsheil, Bürkle-de-la-Camp-Platz<br />

1, 44789 Bochum, Ansprechpartner: Prof.<br />

Dr. M. Vorgerd, D. Kittel (MTA), A. Schreiner<br />

(MTA), Tel.: 0234/302-4774, Fax:<br />

0234/302-4775<br />

Stuttgart<br />

Anhang<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. A. Lindner, Ärztl.<br />

Direktor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />

Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2481; Fax:<br />

0711/6489-2482; E-Mail: Aktuelle Informationen<br />

auf der Homepage www.vinzenz.de<br />

Stellvertreter: Dr. K. Demuth, ltd. OA, Tel.:<br />

0711/6489-2483; Fax: 0711/6489-2482;<br />

E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de<br />

Muskelambulanz (Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />

Erkrankungen): Prof. Dr. A.<br />

Lindner, Tel.: 0711/6489-2481, Fax: 0711/<br />

6489-2475, E-Mail: AlfredLindner@<br />

vinzenz.de; OA Dr. K. Demuth, Tel.:<br />

0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-2482,<br />

E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de; OA Dr.<br />

M. Baumgärtner, Tel.: 0711/6489-2483,<br />

Fax: 0711/6489-2482, E-Mail: Markus-<br />

Baumgaertner@vinzenz.de; OA Dr. V. Kuhl,<br />

Tel.: 0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-<br />

2482, E-Mail: ValerioKuhl@vinzenz.de; OA<br />

Dr. N. Reichert, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />

0711/6489-2482, E-Mail: NorbertReichert<br />

@vinzenz.de<br />

Neurophysiologisches Labor: Leiter: OA<br />

Dr. K. Demuth, Tel.: 0711/6489-2489, Fax:<br />

0711/6489-2482, E-Mail: KlausDemuth<br />

@vinzenz.de<br />

Elektrophysiologische Diagnostik: OA Dr.<br />

K. Demuth, Tel.: 0711/6489-2491; Fax:<br />

0711/6489-2482; OA Dr. M. Baumgärtner,<br />

Tel.: 0711/6489-2483, Fax: 0711/6489-<br />

2482; OA Dr. V. Kuhl, Tel.: 0711/6489-<br />

2483, Fax: 0711/6489-2482; OA Dr. N.<br />

Reichert, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />

0711/6489-2482; Facharzt Dr. M.<br />

Schaupp, Tel.: 0711/6489-2483, Fax:<br />

0711/6489-2482<br />

211


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Muskelsonographie: OA Dr. Demuth, Tel.:<br />

0711/6489-2491<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunde (nach<br />

Voranmeldung): Lt. OA Dr. R. Keimer (Neuropädiatrie),<br />

Klinikum Stuttgart, Pädiatrisches<br />

Zentrum Olgahospital, Bismarckstr.<br />

8, 70176 Stuttgart, Tel.: 0711/27872720,<br />

Fax: 0711/27872719, E-Mail: r.keimer@<br />

klinikum-stuttgart.de<br />

Beteiligte Kliniken und Institute am<br />

Marienhospital Stuttgart:<br />

Endokrinologische Beratung: Prof. Dr. M.<br />

Kellerer, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin I, Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />

Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2102, Fax:<br />

0711/6489-2119, E-Mail: monikakellerer<br />

@vinzenz.de<br />

Kardiologische Beratung: Dr. M. Theisen<br />

und Dr. H. Tröster, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />

I, Marienhospital Stuttgart, Böheimstr. 37,<br />

70199 Stuttgart, Tel.: 0711/6489-2127,<br />

Fax: 0711/6489-2147, E-Mail: manfred<br />

heisen@vinzenz.de oder herberttroester<br />

@vinzenz.de<br />

Lungendiagnostik, Beatmung und Schlaflabor:<br />

Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II, Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />

Stuttgart, Dr. S. Reinecke, Dr. U. Wellhäußer,<br />

Schwerpunkt Pneumologie, Schlafmedizin;<br />

Ltd. Arzt: Dr. med. J. Glockner,<br />

Tel.: 0711/6489-8125, Fax: 0711/6489-<br />

8122, E-Mail: InnereVeronika@vinzenz.de<br />

Schwerpunkt Rheumatologie, klinische Immunologie:<br />

Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II, Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37,<br />

70199 Stuttgart, Dr. S. Reinecke, Dr. U.<br />

Wellhäußer; Leiter: OA Dr. S. Heitmann,<br />

Tel.: 0711/6489-8146, Fax: 0711/6489-<br />

8122, E-Mail: Rheumatologie@vinzenz.de<br />

212<br />

Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart,<br />

Prof. Dr. Dr. H. Steinhart, Tel.: 0711/6489-<br />

2508; Fax: 0711/6489-2582, E-Mail:<br />

HNO@vinzenz.de<br />

Abteilung <strong>für</strong> Phoniatrie, Pädaudiologie,<br />

Schluckstörungen und Logopädie:Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199<br />

Stuttgart, Ärztlicher Leiter: Andreas Seimer,<br />

Tel.: 0711/6489-2509, Fax: 0711/<br />

6489-3223, E-Mail: HNO@vinzenz.de<br />

Abteilung <strong>für</strong> Logopädie: Marienhospital<br />

Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart,<br />

Leitung: Andrea Jung; Tel.: 0711/6489-<br />

2555, Fax: 0711/6489-3223, E-Mail:<br />

HNO@vinzenz.de<br />

Beteiligte Kliniken und Institute<br />

außerhalb des Marienhospitals:<br />

Institut <strong>für</strong> Hirnforschung der Universität<br />

Tübingen; Direktor: Prof. Dr. R. Meyermann,<br />

Calwerstr. 3, 72076 Tübingen,<br />

Muskellabor: Prof. Dr. A. Bornemann,<br />

Tel.: 07071/29-80162, Fax: 07071/29-<br />

4846, E-Mail: antje.bornemann@med.<br />

uni-tuebingen. de<br />

Genetische Beratung: Dr. H. Heilbronner,<br />

Klinikum Stuttgart, Olgahospital, Bismarckstr.<br />

8, 70176 Stuttgart, Tel.:<br />

0711/2787-4001, Fax: 0711/2787-4000,<br />

E-Mail: h.heilbronner@klinikum-stuttgart.<br />

de<br />

Orthopädische- und Kinder-Orthopädische<br />

Beratung: Prof. Dr. T. Wirth, Orthopädische<br />

Klinik, Klinikum Stuttgart, Olgahospital,<br />

Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart, Tel.:<br />

0711/2787-3001, Fax: 0711/2787-3820,<br />

E-Mail: t.wirth@klinikum-stuttgart.de<br />

Muskellabor der Neurologischen Klinik und<br />

Poliklinik der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg, Direktor: Prof. Dr. S.


Zierz, Ernst-Grube-Str. 40, 06097 Halle/S,<br />

Tel.: 0345/557-2858, Fax: 0345/557-2860,<br />

E-Mail: sekretariat.neurologie@medizin.<br />

uni-halle.de, Homepage:www.medizin.<br />

uni-halle.de/neuro, Muskellabor Tel. 0345<br />

/557-3628; Fax: 0345/557-3505<br />

Thüringen<br />

(Apolda, Arnstadt, Eisenberg, Erfurt,<br />

Jena, Sülzhayn)<br />

Leiter/Sprecher: PD Dr. Julian Großkreutz,<br />

Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee<br />

101, 07747 Jena, Tel.: 036419/323426,<br />

Fax: 03641/9-323422, E-Mail: Julian.<br />

grosskreutz@med.uni-jena.de<br />

Sprechstunden/Ansprechpartner:<br />

PD Dr. med. Bernd F.M. Romeike, Abteilung<br />

<strong>für</strong> Neuropathologie am UKJ, Erlanger<br />

Allee 101, 07747 Jena, Tel.: 03641/9-<br />

324751, Fax: 03641/9-324752, E-Mail:<br />

neuropathologie@med.uni-jena.de<br />

Dr. med. Michael Brodhun, Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />

am HELIOS Klinikum Erfurt, Nordhäuser<br />

Str. 74, 99089 Erfurt, Tel.: 0361/<br />

7812761, Fax: 0361/7812760<br />

Sprechstunde bei Störungen der Atmung<br />

und des Schlafes <strong>für</strong> Erwachsene und Kinder:<br />

Dr. A Kemper, Zentrum <strong>für</strong> Schlaf- und<br />

Beatmungsmedizin, Robert-Koch-Krankenhaus<br />

GmbH, Jenaer Str. 66, 99510<br />

Apolda, Mi. 13-15 Uhr und nach Vereinbarung,<br />

Tel.: 03644/571711, Fax: 03644/<br />

571602<br />

Sprechstunde <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin:<br />

Prof. Dr. med. M. Schwab, Dr. S.<br />

med. Rupprecht, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Universitätsklinikum Jena, Erlanger Allee<br />

101, 07747 Jena, Fr., 13-15 Uhr, Fax:<br />

03641/932-3452, Termine per Tel.: 03641/<br />

932-3450<br />

Anhang<br />

Kinderorthopädische Sprechstunde: CA<br />

Dr.Senst, Kinderorthopädische Abteilung<br />

des Marienstiftes Arnstadt, Wachsenburgallee<br />

12, 99310 Arnstadt, Tel.: 03628/<br />

720480, Fax: 03628/720402<br />

Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />

und Erwachsene: Prof. Dr. Venbrocks, OA<br />

Dr. Sachse, OA Dr. Straub, Waldkrankenhaus<br />

„Rudolf Elle“ Eisenberg, Klosterlausnitzer<br />

Str. 81, 07607 Eisenberg, Tel.:<br />

036691/81601<br />

Muskelsprechstunde Erwachsene: Dr. A.<br />

Thieme, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum<br />

Erfurt GmbH, Nordhäuser Str. 74,<br />

99089 Erfurt, Tel.: 0361/781-2131 oder<br />

-6473, Fax: 0361/781-2132<br />

Muskelsprechstunde Kinder: Sozialpädiatrisches<br />

Zentrum des Helios-Klinikum<br />

Erfurt GmbH, Nordhäuser Str. 74, 99089<br />

Erfurt, Tel.: 0361/781-3845, Fax: 0361/<br />

781-3832<br />

Sozialberatung: Frau Feltz, Sozialdienst,<br />

Kl. <strong>für</strong> Neurologie, Helios-Klinikum Erfurt,<br />

Nordhäuserstr. 74, 99089 Erfurt, Tel.:<br />

0361/781-3175, Fax: -3176, E-Mail:<br />

andrea.feltz@helios-kliniken.de<br />

Neuromuskuläre Ambulanz/Motoneuronerkrankungen:<br />

PD Dr. med. Julian Grosskreutz,<br />

Dr. med. Uta Smesny, Dr. med. Tino<br />

Prell, Dr. med. Thomas Ringer, Klinik <strong>für</strong><br />

Neurologie, Universitätsklinikum Jena, Erlanger<br />

Allee 101, 07747 Jena, E-Mail:<br />

julian.grosskreutz@med.uni-jena.de, Fax:<br />

03641/932-3422, Termine per Tel.: 03641/<br />

932 3450<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />

und Jugendliche: Prof. Dr. med. U. Brandl,<br />

Dr. med. R. Husain, Abteilung Neuropädiatrie/SPZ,<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Universitätsklinikum Jena, Kochstr.<br />

213


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

2, 07745 Jena, Tel.: 03641/938263,<br />

938427, Fax: 03641/938205, E-Mail:<br />

ralf.husain@med.uni-jena.de<br />

Genetische Beratung in Praxen <strong>für</strong><br />

Humangenetik<br />

Praxis <strong>für</strong> Humangenetik Suhl, Dr. Mitulla,<br />

Dörrenbachstr. 22a, 98528 Suhl, Tel.:<br />

03681/452979-0<br />

MVZ Jena, Dr. Schreyer, Medizinisches<br />

Versorgungszentrum Zentrum <strong>für</strong> ambulante<br />

Medizin – Uniklinikum Jena gGmbH,<br />

Carl-Zeiß-Platz 8, 07743 Jena, Tel.: 03641<br />

/934924<br />

Gemeinschaftspraxis Dr. Demuth und Weidensee,<br />

Johannesstr. 147, 99084 Erfurt,<br />

Tel.: 0361/598190 Genetische Beratung<br />

Spezielle konsiliarische Laboruntersuchungen:<br />

Prof. Dr. Deufel, Prof. Ch. Hübner, Institut<br />

<strong>für</strong> klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik<br />

der FSU Jena, Erlanger Allee<br />

101, 07747 Jena, Tel.: 03641/9325050<br />

Dispensaire Neuromuskuläre u. Ambulante<br />

Physiotherapeutische Betreuung: Dr. Bocker,<br />

Institut <strong>für</strong> Physiotherapie, Klinikum<br />

der FSU Jena, Erlanger Allee 101, 07747<br />

Jena, Tel.: 03641/937837<br />

Sozialberatung: Frau Tautz, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Uniklinikum der FSU Jena, Erlanger<br />

Allee 101, 07747 Jena, Tel.<br />

03641/9320291<br />

Rehabilitationszentrum: Dipl. med. G.<br />

Czieschnek, KMG Rehabilitationszentrum,<br />

Dr.-Kremser-Str. 42, 99755 Sülzhayn, Tel.:<br />

036332/80<br />

214<br />

Ulm<br />

Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. F. Lehmann-Horn,<br />

Universität Ulm, Institut <strong>für</strong><br />

Angewandte Physiologie, Albert-Einstein-<br />

Allee 11, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-<br />

23250; E-Mail: frank.lehmann-horn@uniulm.de<br />

Stellvertreter: Prof. Dr. A.C. Ludolph, Neurologische<br />

Klinik im Rehabilitationskrankenhaus<br />

Ulm (RKU), Oberer Eselsberg 45,<br />

89081 Ulm, Tel.: 0731/177-1200<br />

Neuromuskuläre Sprechstunde: Ansprechpartner:<br />

: Frau Dr. Gastl, Dr. M. Ponfick,<br />

Frau Dr. A. Rosenbohm, Universitätsklinik<br />

Abteilung Neurologie, Oberer Eselsberg<br />

45, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-63003<br />

(Anmeldung), Fax: 0731/500-63002<br />

Muskellabor im RKU, Ansprechpartner: Dr.<br />

M. Ponfick, Frau Dr. A. Rosenbohm, Frau<br />

Mogel, Tel.: 0731/177-1518 oder 0731/<br />

500-23801<br />

ALS-Sprechstunde: Prof. Dr. A.C. Ludolph,<br />

Prof. Dr. J. Kassubek, Universitätsklinik,<br />

Abteilung Neurologie, Oberer Eselsberg<br />

45, 89081 Ulm; Tel.: 0731/500-63003 (Anmeldung),<br />

Fax: 0731/500-63002; E-Mail:<br />

albert.ludolph@rku.de, Ansprechpartner:<br />

Dr. S. Waibel, Dr. C. Hendrich, Dr. J. Dorst<br />

HSP-Sprechstunde (jeden 2. Mi. im Monat):<br />

Leit. OA Prof. Dr. J. Kassubek, Abteilung<br />

Neurologie RKU, Oberer Eselsberg<br />

45, 89081 Ulm, Tel.: 0731/500-63003<br />

Orthopädische Muskelsprechstunde: Rehabilitationskrankenhaus<br />

Ulm (RKU), Abteilung<br />

Orthopädie, Oberer Eselsberg 45,<br />

89081 Ulm, Tel.: 0731/177-1040 (Anmeldung);<br />

Fax: 0731/177-1103


Palliativsprechstunde: Dr. S. Waibel, Dr. J.<br />

Dorst, Universitätsklinik, Abteilung Neurologie,<br />

Oberer Eselsberg 45, 89081 Ulm,<br />

Tel.: 0731/500-63003 (Anmeldung), Fax:<br />

0731/500-63002<br />

Ambulanz <strong>für</strong> Schluckstörungen: Prof. Dr.<br />

A. Riecker, Universitätsklinik, Abteilung<br />

Neurologie, Oberer Eselsberg 45, 89081<br />

Ulm, Tel.: 0731/177-1206<br />

Abteilung <strong>für</strong> Logopädie: B. Lindner-Pfleghar,<br />

Universitäts- und Rehabilitationskliniken<br />

(RKU), Oberer Eselsberg 45, 89081<br />

Ulm, Tel.: 0731/177-5580<br />

Sektion Genetische Beratung: Institut <strong>für</strong><br />

Humangenetik, Universitätsklinikum Ulm,<br />

Parkstr. 11, 89073 Ulm, I. Debatin, Tel.:<br />

0731/500-65414; Dr. J. Erhardt, Tel.: 0731/<br />

500-65411; Dr. C. Teller, Tel.: 0731/500-<br />

65413<br />

Testlabor <strong>für</strong> Myotonien, Periodische Paralysen<br />

und Verdacht auf Maligne Hyperthermie:<br />

Universität Ulm, Abteilung <strong>für</strong> Angewandte<br />

Physiologie, Albert-Einstein-Allee<br />

11, M25, 89069 Ulm; Prof. Dr. Dr. h. c. F.<br />

Lehmann-Horn, Anmeldung: Tel.:<br />

0731/500-23250; Fax: 0731/500-23260,<br />

E-Mail: frank.lehmann-horn@uni-ulm.de<br />

Hotline <strong>für</strong> Maligne Hyperthermie: Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Dr. h. c. F. Lehmann-Horn,<br />

Tel.: 0731/500-23250, Fax:<br />

0731/500-23260, Dr. W. Klingler, Tel.:<br />

0731/500-23229, Fax: 0731/500-23260<br />

Hotline <strong>für</strong> Myotonien und dyskaliämische<br />

periodische Paralysen: Ansprechpartner:<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. F. Lehmann-Horn, Tel.:<br />

0731/500-23250, Fax: 0731/500-23260;<br />

PD Dr. Karin Jurkat-Rott, Tel.: 0731/500-<br />

23251, Fax: 0731/500-23260<br />

PD Dr. O. Neuhaus, Abt. Neurologie, Kreiskrankenhaus<br />

Sigmaringen, Hohenzol-<br />

lernstr. 40, 72488 Sigmaringen, Tel.:<br />

07571-100-2483, Fax: 07571-100-2836<br />

PD Dr. C. Neusch, EMSA-Zentrum <strong>für</strong><br />

Neurologie/Psychiatrie/Neuroradiologie,<br />

Freiheitsstr. 23, 78224 Singen, Tel.:<br />

07731/959910, Fax: 07731/959939<br />

Alle Sprechstunden nur nach telefonischer<br />

Voranmeldung.<br />

Würzburg<br />

Anhang<br />

Leiter: Prof. Dr. K. Reiners, Neurolog. Klinik<br />

des Universitätsklinikums Würzburg, Josef-Schneider-Str.<br />

11, 97080 Würzburg<br />

und: Prof. Dr. T. Grimm, Abteilung <strong>für</strong> Medizinische<br />

Genetik des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />

der Universität Würzburg, Am<br />

Hubland, 97074 Würzburg<br />

Sozialberatung: A. Eiler (Dipl.-Sozialpäd.<br />

FH), Tel.: 0931/8-4074, E-Mail: eiler@<br />

dgmbayern.de<br />

Ergotherapie: B. Brauner (Ergotherapeutin,<br />

Feldenkraispädagogin), Tel.: 0931/201-<br />

22686, E-Mail: brauner@dgm-bayern.de,<br />

Sekretariat: K. Grimm Tel.: 0931/201-<br />

23499<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />

in der Neurologischen Klinik,<br />

Josef-Schneider-Str. 11; Prof. Dr. Toyka,<br />

Prof. Dr. Reiners, Prof. Dr. Stoll, Prof.<br />

Dr. Sommer, PD Dr. Wessig, Anmeldung<br />

über Neurologische Poliklinik, Tel.: 0931/<br />

201-23768, www.klinik.uni-wuerzburg.de/<br />

neurologie<br />

Spezialambulanz <strong>für</strong> Patienten mit neuropathischen<br />

Schmerzen: Neurologische<br />

Klinik, Josef-Schneider-Str. 11; Prof. Dr.<br />

Sommer, Dr. Geis, Dr. Üçeyler, Anmeldung<br />

215


Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />

über Neurologische Poliklinik, Tel.: 0931/<br />

201-23768, www.klinik.uni-wuerzburg.de/<br />

neurologie<br />

Pädiatrische Muskelsprechstunden: Prof.<br />

Dr. Straßburg und Mitarbeiter, Kinderklinik<br />

des Universitätsklinikums Würzburg, Frühdiagnose-Zentrum<br />

(Gebäude C5), Josef-<br />

Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg, Di. und<br />

Fr. nach Voranmeldung, Tel.: 0931/280824<br />

Orthopädische Muskelsprechstunde: Prof.<br />

Dr. Raab und Mitarbeiter, König-Ludwig-<br />

Haus, Orthopädische Universitätsklinik,<br />

97074 Würzburg, Brettreichstr. 11, An -<br />

meldung Tel.: 0931/803-1500, E-Mail:<br />

p-raab.klh@mail.uni-wuerzburg.de<br />

Maligne Hyperthermie-Ambulanz: PD Dr.<br />

F. Schuster, Dr. S. Johannsen, Klinik und<br />

Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, ZOM, Oberdürrbacher<br />

Str. 6, 97080 Würzburg,<br />

Anmeldung und Auskünfte: Tel.: 0931/<br />

201-30735 (Labor), -30015 (Sekretariat)<br />

oder Fax: -30039. Web: anaesthesie.<br />

uk-wuerzburg.de/maligne-hyperthermieambulanz.html,<br />

E-Mail: AN_MH@klinik.<br />

uni-wuerzburg.de<br />

Genetische Beratung: Prof. Dr. T. Grimm<br />

und Mitarbeiter, Abteilung <strong>für</strong> Medizinische<br />

Genetik im Institut <strong>für</strong> Humangenetik der<br />

Universität Würzburg, Biozentrum, Am<br />

Hubland, 97074 Würzburg, Anmeldung<br />

Tel.: 0931/318-4075, Fax: 0931/318-4434,<br />

www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/<br />

humangenetics/deutsch/Humangen.html,<br />

E-Mail: tgrimm@biozentrum.uni- wuerzburg.<br />

de<br />

216


Zusätzliche Neuromuskuläre<br />

Sprechstunden<br />

Schleswig-Holstein<br />

(Kiel, Lübeck)<br />

Kiel<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene: OA<br />

PD Dr. Jan Raethjen, Prof. Dr. G. Deuschl,<br />

Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />

Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Schittenhelmstr.<br />

10, 24105 Kiel, Tel.: 0431/597-<br />

8550 Fax 0431/597-8502, Di. ab 13.00<br />

Uhr, Terminvereinbarung unter Tel.: 0431/<br />

597-8529<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder: Dr. G.<br />

Wiegand, OA Dr. A. van Baalen, Prof. Dr.<br />

U. Stephani, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Universitätsklinikum,<br />

Schleswig-Holstein,<br />

Campus Kiel, Schwanenweg 20, 24105<br />

Kiel, Voranmeldung, Tel.: 0431/597-1768<br />

Sozialberatung: J. Bieber, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein, Campus Kiel, Schwanenweg 20,<br />

24105 Kiel, Tel.: 0431/597-1670<br />

Lübeck<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene:<br />

Prof. Dr. A. Moser, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />

Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160,<br />

23538 Lübeck, Anmeldung bei Frau Haase,<br />

Tel.: 0451/500-2928<br />

Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder: OA Prof.<br />

Dr. J. Sperner, Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />

Campus Lübeck, Ratzeburger<br />

Allee 160, 23538 Lübeck, Tel.: 0451<br />

/500-2569<br />

Tübingen<br />

Anhang<br />

Pädiatrische Neuromuskuläre<br />

Sprechstunde<br />

In der Muskelsprechstunde am SPZ der<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />

wird bei Kindern und Jugendlichen<br />

das gesamte Spektrum der neuromuskulären<br />

Erkrankungen unter Berücksichtigung<br />

der Gesamtentwicklung interdis -<br />

z iplinär diagnostiziert und betreut. Das<br />

Einzugsgebiet ist relativ groß (Südwürttemberg-Hohenzollern<br />

einschließlich Bodenseebereich;<br />

Nordschwarzwald).<br />

Eine neuromuskuläre Sprechstunde wird<br />

von den Fachärztinnen (Dr. Sanchez bzw.<br />

Frau Stötter) gemeinsam mit einer Physiotherapeutin<br />

(Frau Roland-Schäfer, Mitglied<br />

im Arbeitskreis Physiotherapie der <strong>DGM</strong>)<br />

angeboten. Daneben werden Dr. Sanchez<br />

und Frau Stötter bei ambulanten als auch<br />

stationären Kindern mit V.a. eine neuromuskuläre<br />

Erkrankung beratend hinzugezogen.<br />

Die Hilfsmittelberatung und -verordnung<br />

erfolgt jeweils in Zusammenarbeit<br />

mit den Therapeuten (und Schulen) am<br />

Wohnort.<br />

Das Klinikum verfügt über sämtliche diagnostischen<br />

Möglichkeiten (Neurophysio-logie,<br />

Sonographie, MRT, bioptische<br />

Aufarbeitung, Lungenfunktionslabor,<br />

Schlaflabor – in der Neuropädiatrie integriert,<br />

– kardiologische Diagnostik und<br />

Gastroenterologie).<br />

Die Betreuungsstrukturen sind interdisziplinär.<br />

Es besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit der Orthopädie. Bei konkreten<br />

Fragestellungen werden die Kinder/Jugendlichen<br />

gemeinsam mit Dr. Fiedler (Orthopädie)<br />

oder OÄ Dr. Leichtle (Wirbelsäulenchirurgie)<br />

beurteilt, beraten und ggf.<br />

operiert. (Der Einzugsbereich der Sektion<br />

Wirbelsäulenchirurgie der orthop. Klinik ist<br />

217


Zusätzliche Neuromuskuläre Sprechstunden<br />

überregional). Lungenfunktion und kardiologische<br />

Untersuchung erfolgen bei ambulanten<br />

Patienten bei Indikation vor oder im<br />

Anschluss an die Vorstellung in der Muskelsprechstunde,<br />

um die zeitliche Belastung<br />

<strong>für</strong> die Betroffenen und ihre Familie<br />

möglichst gering zu halten.<br />

Die Diagnostik einer (schlafbezogenen)<br />

Atemstörung und ggf. Einleitung/Überprüfung<br />

einer nicht-invasiven Beatmung bzw<br />

Maskenbeatmung, Anleitung von Eltern<br />

und betroffenen Kindern/Jugendlichen ist<br />

auf unserer neuropädiatrischen Station in<br />

Zusammenarbeit mit der Pulmonologie gut<br />

etabliert. Eine Aufnahme auf der Intensivstation<br />

ist daher auf Notfallsituationen beschränkt.<br />

Falls medizinisch oder zur Entlastung<br />

der Eltern erforderlich, wird eine<br />

häusliche Mitbetreuung durch einen ambulantenKinderkrankenintensivpflegedienst<br />

eingeleitet.<br />

Bei Ernährungsschwierigkeiten besteht die<br />

Möglichkeit einer Beratung durch Logopädie<br />

und Diätassistentinnen.<br />

Bei Anlage einer PEG erfolgt die Behandlung/Anleitung<br />

ebenfalls auf der neuropädiatrischen<br />

Station wie auch die postoperative<br />

Behandlung/Mobilisation nach operativer<br />

Skolioseaufrichtung. Somit ist eine<br />

weitestgehende Konstanz in der Betreuung<br />

als auch eine Expertise im ärztlichen<br />

und pflegerischen Bereich gewährleistet.<br />

Bei Bedarf ist eine Beratung und Betreuung<br />

durch das psychosoziale Team (Psychologin,<br />

Sozialarbeiterin) des Sozialpädiatrischen<br />

Zentrums möglich. Es besteht<br />

eine gute Zusammenarbeit mit den Lehrern<br />

der Klinikschule, die bei Bedarf auch<br />

Kontakt zu den Lehrern vor Ort aufnehmen.<br />

218<br />

Eine enge Zusammenarbeit/Austausch<br />

besteht daneben u.a. mit dem Institut <strong>für</strong><br />

Hirnforschung (mit Fallkonferenzen) und<br />

dem Institut <strong>für</strong> Medizinische Genetik des<br />

Universitätsklinikums.<br />

Darüber hinaus besteht seit der Neubesetzung<br />

eines weiteren Lehrstuhles in der Erwachsenenneurologie<br />

mit Prof. Dr. Lerche<br />

eine gute Kooperation mit der Erwachsenenneurologie.<br />

Es werden regelmäßig Fortbildungen im<br />

Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />

im Kindes- und Jugendalter durchgeführt,<br />

Hauptzielgruppe niedergelassene<br />

Therapeuten und Therapeuten an Schulen<br />

<strong>für</strong> Körperbehinderte.<br />

Ansprechpartner:<br />

Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />

Jugendmedizin, Abteilung III, Neuropädiatrie,<br />

Entwicklungsneurologie, Sozialpädiatrisches<br />

Zentrum, Hoppe Seyler Str. 1,<br />

72076 Tübingen,<br />

Tel.: 07071/29-84734, 29-83781, E-Mail:<br />

spz@med.uni-tuebingen.de. Ärztliche Direktorin:<br />

Prof. Dr. I. Krägeloh-Mann, E-<br />

Mail: ingeborg.kraegeloh-mann@med.unituebingen.de.<br />

Sekretariat: B. von Streit,<br />

Tel.: 07071/29-94735, Fax: 07071/29-<br />

5473, E-Mail: Bettina.von-Streit@med.unituebingen.de<br />

Muskelsprechstunde: Dr. I. Sanchez, M.<br />

Stötter, und Kollegen/-innen, Tel.: 07071/<br />

29-84734, Fax: 07071/29-5236, E-Mail:<br />

iciar.sanchez@med.uni-tuebingen.de,<br />

mechthild.stoetter@med.uni-tuebingen.de<br />

Physiotherapie/Hilfsmittelversorgung: D.<br />

Roland-Schäfer, Tel.: 07071/29-81373,<br />

-84734, E-Mail: Doris.Roland-Schaefer@<br />

med.uni-tuebingen.de


Psychosoziales Team: Frau Bayha (Diplompsychologin),<br />

Tel.: 07071/29-87133, -<br />

84734, E-Mail: Ute.Bayha@med.uni-tuebingen.de,<br />

Frau Kraus, Frau Riethmüller<br />

(Sozialarbeiter), Sozialpädiatrisches Zentrum,<br />

Tel.: 07071/29-97134, -84734, Fax:<br />

07071/29-5236, E-Mail: Marlen.Kraus@<br />

med.uni-tuebingen.de, Anke.Riethmueller@med.uni-tuebingen.de<br />

Weitere Ansprechpartner:<br />

Schlaflabor/Maskenbeatmung, Station 12,<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkinde und Jugendmedizin,<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen,<br />

Tel.: 07071/29-84728, Ansprechpartner:<br />

OÄ Dr. A. Bevot, Tel: 07071/29-83781,<br />

E-Mail: andrea.bevot@med.uni-tuebingen.<br />

de, iciar.sanchez@med.uni-tuebingen.de,<br />

mechthild.stoetter@med.uni-tuebingen.de<br />

Kinderkardiologie, Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin, Abteilung II, Hoppe-Seyler-Str.<br />

1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />

07071/29-84712, Fax: 07071/29-5127<br />

Orthopädie, Bereich Wirbelsäulenchirurgie,<br />

Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen,<br />

Tel.: 07071/29-86033, -86611, Fax:<br />

07071/29-4091, Ansprechpartner: OÄ Dr.<br />

C. Leichtle, E-Mail: carmen.leichtle@ med.<br />

uni-tuebingen.de<br />

Abteilung Pulmonologie: Lungenfunktionslabor,<br />

Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkinde und Ju-<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Muskelkranke</strong> e.V.<br />

– Bundesgeschäftsstelle –<br />

<strong>DGM</strong> Sozialberatung –<br />

<strong>DGM</strong> Medizin Referat –<br />

<strong>DGM</strong> Hilfsmittelberatung<br />

Im Moos 4, 79112 Freiburg;<br />

Tel.: 07665/9447-0, Fax: 07665/9447-20<br />

www.dgm.org<br />

info@dgm.org<br />

Anhang<br />

gendmedizin, Abteilung II, Hoppe-Seyler-<br />

Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.: 07071/29-<br />

84712, -85818, Fax: 07071/29-5127,<br />

Ansprechpartner OA Dr. Baden, E-Mail:<br />

winfried.baden@med.uni-tuebingen.de<br />

Gastroenterologie: Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin, Abteilung I,<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />

07071/29-84719, Fax: 07071/295489. Ansprechpartner:<br />

OA Dr. Andreas Busch, E-<br />

Mail: andreas.busch@med.uni-tuebingen. de<br />

Auswertung von Muskel-/Nervenbiopsien:<br />

(Histologie mit Elektronenmikroskopie, Enzymhistochemie,<br />

Immunzytochemie), Institut<br />

<strong>für</strong> Hirnforschung, 72076 Tübingen,<br />

Calwerstr. 3, Tel.: 07071/29-82283, Fax:<br />

07071/29-4846, Ansprechpartner: Prof. A.<br />

Bornemann, E-Mail: antje.bornemann@<br />

med.uni-tuebingen.de<br />

Genetische Beratung: Abteilung Klinische<br />

Genetik, 72074 Tübingen, Calwerstr. 7,<br />

Tel.: 07071/29-76408, Fax: 07071/29-<br />

52287<br />

Ernährungsberatung: Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />

und Jugendmedizin, Abteilung I,<br />

Hoppe-Seyler-Str. 1, 72076 Tübingen, Tel.:<br />

07071/29-84725, Fax: 07071/29-4791.<br />

Ansprechpartner: Frau Herrlich, E-Mail:<br />

Susann.Herrlich@med.uni-tuebingen.de,<br />

Frau Rühl-Ullrich<br />

Datenbanken und Forschungsnetze der<br />

<strong>DGM</strong><br />

MD-NET<br />

Muskeldystrophie-Netzwerk:<br />

www.md-net.org<br />

Muscle-Tissue-Culture-Collection,<br />

www.baur-institut.de<br />

MITO NET -Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale<br />

Medizin, www.mitonet.org<br />

219


Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Erbgang, Genort, Genprodukt, molekulargenetische<br />

Diagnostik, Datenbanken<br />

T. Grimm1 , W. Kreß1 , C.R. Müller2 ,<br />

S. Rudnik-Schöneborn3 , K. Zerres3 1Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik im Institut<br />

<strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />

Würzburg<br />

2Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />

Würzburg<br />

3Institut <strong>für</strong> Humangenetik der RWTH<br />

Aachen<br />

Die Liste der molekular identifizierten oder<br />

genetisch kartierten neuromuskulären<br />

Krankheiten ist seit dem Erscheinen des<br />

ersten Jahrbuches im Jahre 1996 ein fester<br />

Bestandteil <strong>für</strong> die Leser geworden. Ein<br />

Vergleich der Eintragungen der letzten<br />

zehn Jahre zeigt beispielhaft den enormen<br />

Wissenszuwachs. Es war <strong>für</strong> die Autoren<br />

eine jährlich wiederkehrende, oft nicht<br />

ganz einfache Aufgabe, die Entwicklungen<br />

aktuell zu berücksichtigen, da sich durch<br />

die rasche Zunahme des Wissens die Zuordnungen<br />

einzelner Krankheitsbilder verändert<br />

haben. Bei zahlreichen Krankheitsbildern<br />

haben genetische Klassifikationen<br />

die historisch begründeten, klinisch orientierten<br />

Einteilungen ersetzt, teilweise führte<br />

dies zur Notwendigkeit, Gene bzw.<br />

Krankheiten mehrfach aufzulisten. In anderen<br />

Fällen wurden die klinischen Entitäten<br />

bewusst erhalten. Die Entwicklung einer<br />

allgemein akzeptierten Einteilung kann<br />

erst Ergebnis eines langjährigen Diskussions<br />

prozesses sein, der noch nicht abgeschlossen<br />

ist und sich über viele Jahre<br />

erstrecken wird. Da inzwischen die Verfügbarkeit<br />

aktueller Datenbanken sehr einfach<br />

geworden ist, haben wir uns wie im letzten<br />

Jahrbuch entschlossen, auf die tabellarische<br />

Darstellung zu verzichten. Die Arbeit<br />

220<br />

mit elektronischen Informationssystemen<br />

ist heute <strong>für</strong> viele klinisch tätige Ärzte Alltag<br />

geworden, so dass dieser Weg sinnvoll<br />

ist.<br />

Indirekte Gendiagnostik<br />

Die Lokalisation eines Gens <strong>für</strong> ein Krankheitsbild<br />

durch Koppelungsanalyse im Genom<br />

(ohne dessen Charakterisierung) ist<br />

<strong>für</strong> den klinischen Gebrauch meist wenig<br />

bedeutend, sie liefert im Allgemeinen keine<br />

diagnostisch verwertbare Informationen.<br />

In großen Familien bzw. bei eindeutig definierter<br />

Symptomatik können sich aus einer<br />

Koppelungsanalyse Informationen <strong>für</strong> die<br />

genetische Zuordnung und den Erbgang<br />

ergeben. Diese Methode findet darüber hinaus<br />

im Rahmen der vorgeburtlichen Diagnostik<br />

einzelner Krankheitsbilder Anwendung<br />

(indirekte Gendiagnostik), bei<br />

denen in sehr großen Genen keine Mutation<br />

gefunden wurde, aber die chromosomale<br />

Lokalisation bekannt ist.<br />

Direkte Gendiagnostik<br />

Für eine große Zahl von hereditären neuromuskulären<br />

Erkrankungen sind die kausalen<br />

Gene identifiziert worden. Der Nachweis<br />

einer spezifischen genetischen Veränderung<br />

(Mutation) sichert in aller Regel<br />

die Diagnose. Eine weitergehende invasive<br />

klinische Diagnostik ist dann oft nicht<br />

mehr erforderlich. Mit gewissen Einschränkungen<br />

erlaubt der Nachweis der<br />

Mutation auch prognostische Angaben,<br />

wie bei der Muskeldystrophie Duchenne/Becker<br />

und bei den Trinukleotid-re -<br />

peat-krankheiten, z.B. der myotonen Dystrophie<br />

Typ 1. In zahlreichen Fällen können<br />

nur häufig vorkommende Mutationen rou-


tinemäßig nachgewiesen werden, die Detektion<br />

individueller Punktmutationen ist<br />

bei großen Genen (z.B. Nebulin-Gen), bei<br />

komplexen genetischen Regionen (z.B.<br />

SMN-Gene) und bei mehreren infrage<br />

kommenden Genen (genetische Heterogenie,<br />

z.B. Charcot-Marie-Tooth-Neuro -<br />

pa- thien oder Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />

nach wie vor aufwendig und teuer.<br />

Die Suche nach Punktmutationen sollte<br />

erst nach Rücksprache mit dem untersuchenden<br />

Labor in Erwägung gezogen werden.<br />

Bei vielen Krankheitsbildern kann die molekulargenetische<br />

Diagnostik heute bereits<br />

am Anfang der diagnostischen Abklärung<br />

eingesetzt werden. Nach dem Mutationsnachweis<br />

ist dann oft eine Muskelbiopsie<br />

oder detaillierte elektrophysiologische Untersuchung<br />

nicht mehr notwendig. In Fällen<br />

genetischer Heterogenie (gleicher Phänotyp<br />

verursacht durch unterschiedliche<br />

Gene) kann sogar nur der eindeutige<br />

Nachweis einer Mutation die exakte Diagnose<br />

sichern, der Ausschluss einer Muta -<br />

tion hilft in diesen Fällen nicht weiter. In<br />

einer größer werdenden Gruppe von Muskelkrankheiten<br />

(z.B. den Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />

wird die Diagnosestellung<br />

durch immunhistochemische Färbungen<br />

der Muskelbiopsie unterstützt, die gezielte<br />

Mutationssuche ist die endgültige Bestätigung.<br />

Allerdings soll hier einem weit verbreiteten<br />

Irrtum entgegengetreten werden.<br />

Die molekulargenetische Diagnostik kann<br />

und soll die klinische (nicht-invasive) Untersuchung<br />

des Patienten nicht ersetzen.<br />

Einsendungen mit einem globalen diagnostischen<br />

„Suchauftrag”, z.B. der gleichzeitigen<br />

genetischen Abklärung einer Muskeldystrophie,<br />

myotonen Dystrophie und<br />

spinalen Muskelatrophie sind in der Regel<br />

wenig sinnvoll.<br />

Bei den Stoffwechselkrankheiten hat die<br />

klassische biochemische Analyse Vortritt<br />

und die Molekulargenetik dient der Bestä-<br />

Anhang<br />

tigung und Vorbereitung einer Pränataldiagnostik.<br />

Seit dem 1. Februar 2010 gilt in Deutschland<br />

ein neues Gesetz über genetische<br />

Untersuchungen beim Menschen (Gendiagnostikgesetz,<br />

GenDG), das der informationellen<br />

Selbstbestimmung großes Gewicht<br />

beimisst und detaillierte Regelungen<br />

zur Aufklärung und Einwilligung vor einer<br />

genetischen Untersuchung getroffen hat.<br />

Grundsätzlich muss man bei molekulargenetischen<br />

Untersuchungen zwischen differenzialdiagnostischer<br />

Anwendung (Patient<br />

krank) und der Abklärung von Risikopersonen<br />

(Patient noch gesund) in Familien mit<br />

bekanntem Gendefekt unterscheiden (prädiktive<br />

Diagnostik).<br />

Vor einer differenzialdiagnostischen Untersuchung<br />

sollte dem Patienten eine genetische<br />

Beratung angeboten werden. Eine<br />

Aufklärung der Patienten über die Untersuchung<br />

(§9 GenDG) und eine schriftliche<br />

Einwilligungserklärung (§8 GenDG) ist in<br />

jedem Falle erforderlich.<br />

Da die Diagnosestellung einer genetisch<br />

bedingten Krankheit in vielen Fällen Bedeutung<br />

<strong>für</strong> weitere Familienangehörige<br />

hat, sollte dieser Aspekt bei der Abklärung<br />

einer klinischen Symptomatik immer Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Ist der genetische Test eine präsymptomatische<br />

(prädiktive) Analyse, so muss vor<br />

der Diagnostik eine humangenetische Beratung<br />

durchgeführt werden (§10 GenDG).<br />

Auch bei einer pränatalen Diagnostik ist eine<br />

vorangehende humangenetischen Beratung<br />

erforderlich (§15 GenDG). Die Ergebnisse<br />

von prädiktiver oder pränataler<br />

Diagnostik dürfen nur im Rahmen einer<br />

humangenetischen Beratung mitgeteilt<br />

werden (§10 GenDG).<br />

Datenbanken<br />

Die große Heterogenie vieler neuromuskulärer<br />

Krankheitsbilder macht es zunehmend<br />

unmöglich, klinische Entitäten aus-<br />

221


Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

schließlich nach einer genetisch orientierten<br />

Kategorisierung zu beschreiben. Viele<br />

klinische Phänotypen können durch unterschiedliche<br />

Gene verursacht werden (z.B.<br />

bei den Charcot-Marie-Tooth-Neuropa -<br />

thien), aber auch Mutationen in einem einzelnen<br />

Gen können zu unterschiedlichen<br />

Krankheitsbildern führen (z.B. im Lamin-<br />

A/C-Gen).<br />

Die Konsequenz aus dieser zunehmenden<br />

Komplexität ist die Benutzung von Online-<br />

Datenbanken, die es ermöglichen, auch<br />

schwierige Strukturen übersichtlich darzustellen.<br />

Datenbanken können helfen, Informationen<br />

z.B. bei folgenden Fragestellungen zu<br />

finden:<br />

1. Welche genetische Veränderung kann<br />

bei einem bestimmten klinischen<br />

Krankheitsbild vorliegen?<br />

2. Welcher Erbgang wird beschrieben?<br />

3. Welche wichtige Fachliteratur gibt es zu<br />

diesem Krankheitsbild?<br />

4. Wer führt genetische Beratungen in<br />

Deutschland durch?<br />

5. Wer ist <strong>für</strong> eine spezielle molekular -<br />

genetische Diagnostik zuständig?<br />

6. Welche Spezialambulanzen gibt es?<br />

7. Welche Selbsthilfegruppen gibt es?<br />

Im Folgenden werden wichtige Datenbanken<br />

kurz vorgestellt, die die Arbeit im klinischen<br />

Alltag, in der Routinediagnostik,<br />

aber auch in der Forschung erleichtern<br />

können:<br />

OMIM (Online Mendelian Inheritance<br />

in Man)<br />

Die Datenbank MIM (Mendelian Inheritance<br />

in Man) wurde 1966 von dem amerikanischen<br />

Humangenetiker Victor McKusick<br />

als Katalog erblicher Krankheitsbilder gegründet.<br />

Sie ist inzwischen über das Internet<br />

zugänglich (OMIM; www.ncbi.nlm.nih.<br />

gov/sites/entrez?db=omim) und enthält<br />

222<br />

Kurzinformationen mit den wichtigsten Literaturangaben<br />

zu allen erblichen Krankheitsbildern<br />

und Genen. Diese Datenbank<br />

wird täglich aktualisiert. Im November<br />

2009 enthielt diese Datenbank 19.110 Einträge,<br />

wobei jede Krankheit beziehungsweise<br />

jedes Gen eine Nummer erhalten<br />

hat. Folgende Systematik wird dabei eingehalten:<br />

• Ein Stern (*) vor einer Nummer bezeichnet<br />

ein Gen mit bekannter Sequenz<br />

(12.556 Einträge).<br />

• Ein Pluszeichen (+) vor einer Nummer<br />

bezieht sich auf ein Gen mit bekannter<br />

Sequenz und einem dazu gehörigen<br />

Phänotyp (373 Einträge).<br />

• Ein Doppelkreuz (#) vor einer Nummer<br />

beschreibt eine klinische Entität (Phänotyp)<br />

(2.438 Einträge). Da Phänotypen<br />

durch Mutationen in unterschiedlichen<br />

Genen hervorgerufen werden können,<br />

wird bei OMIM bei diesen Einträgen auf<br />

diese Gene verwiesen, die in der Regel<br />

eine Nummer mit einem Stern (*) haben.<br />

• Ein Prozentzeichen (%) bezeichnet einen<br />

Phänotyp mit einem gesicherten monogenen<br />

Erbgang, aber noch unbekannter<br />

Gensequenz (1.673 Einträge).<br />

• Kein Symbol vor der Nummer bezeichnet<br />

in der Regel Phänotypen, bei denen<br />

ein monogener Erbgang vermutet wird<br />

(2.070 Einträge).<br />

• Die erste Ziffer der Nummer erlaubt eine<br />

Aussage über den Erbgang:<br />

1——- Autosomal-dominanter Erbgang<br />

(Datensatz vor dem 15. Mai 1994 eingerichtet)<br />

2——- Autosomal-rezessiver Erbgang<br />

(Datensatz vor dem 15. Mai 1994 eingerichtet)<br />

3——- X-chromosomaler Erbgang<br />

4——- Y-chromosomaler Erbgang<br />

5——- Mitochondriale Vererbung<br />

6——- Autosomaler Erbgang (Datensatz<br />

nach dem 15.05.1994 eingerichtet)


Orphanet<br />

Eine sehr gute Datenbank <strong>für</strong> seltene<br />

Krankheiten und seltene Medikamente liefert<br />

Orphanet (www.orpha.net). Es ist das<br />

Ziel von Orphanet, Diagnose und Behandlung<br />

seltener Krankheiten zu verbessern.<br />

Diese Datenbank enthält Informationen zu<br />

genetischen Beratungsstellen, Labors,<br />

Spezialambulanzen sowie Selbsthilfegruppen.<br />

Sie wird in mehreren Sprachen (wie z.B.<br />

Englisch, Französisch, Deutsch) parallel<br />

geführt und enthält Hinweise zu den einzelnen<br />

Krankheiten, die einerseits alphabetisch,<br />

anderseits auch aufgrund von<br />

Symptomen gesucht werden können. Des<br />

Weiteren enthält die Datenbank eine Enzyklopädie<br />

<strong>für</strong> Patienten und <strong>für</strong> Fachleute.<br />

Ausgehend von einer Erkrankung kann<br />

nach Diagnostiklaboren, Forschungslaboren,<br />

Spezialambulanzen und Selbsthilfebüros<br />

in der Datenbank gesucht werden.<br />

Orphanet ist vor über zehn Jahren in<br />

Frankreich gegründet worden. Orphanet-<br />

Deutschland wird von Prof. Dr. J. Schmidtke,<br />

Humangenetik MH Hannover, vertreten.<br />

Fördermittel erhält Orphanet-<br />

Deutschland von der EU.<br />

Wie jede Datenbank hat Orphanet ihre<br />

Grenzen in der nicht vollständigen Erfassung<br />

von Daten. Im Internet hat jedoch jeder<br />

die Möglichkeit, sich mit seinen Spezialleistungen<br />

(z.B. genetische Beratung,<br />

Labordiagnostik, Spezialambulanzen usw.)<br />

in diese Datenbank eintragen zu lassen, so<br />

dass er sich in der folgenden Auflage des<br />

Handbuchs gedruckt wiederfinden wird.<br />

Gene Table of Neuromuscular Disorders<br />

Eine gute Übersicht über alle genetisch<br />

bedingten neuromuskulären Erkrankungen<br />

liefert die Datenbank „Gene Table“ der<br />

Zeitschrift Neuromuscular disorders, die<br />

von der World Muscle Society (WMS) herausgegeben<br />

wird. Seit 1991 wird in der<br />

Zeitschrift eine Tabelle der Gene neuro-<br />

Anhang<br />

muskulärer Erkrankungen abgedruckt (in<br />

der Regel im Januar-Heft und ist über<br />

www.journals.elsevierhealth.com/periodicals/nmd<br />

frei zugänglich). Aufgrund der<br />

Komplexität dieser Daten erscheint diese<br />

Tabelle inzwischen auch als Datenbank im<br />

Internet (www.musclegenetable.org). Der<br />

große Vorteil dieser Datenbank ist, dass in<br />

der elektronischen Version Querverbindungen<br />

zu anderen Datenbanken bestehen<br />

(z.B. zu der Leiden Muscular Dystrophy-<br />

Datenbank über erbliche Muskelerkrankungen,<br />

einschließlich der Informationen<br />

zu Genen und deren Mutationen; OMIM =<br />

Online Mendelian Inheritance of Man – siehe<br />

oben; NCBI = Datenbank aller Gene<br />

und Gensequenzen).<br />

Die Datensätze können nach dem englischen<br />

Krankheitsnamen, nach dem jeweiligen<br />

Gen oder Genprodukt sortiert werden.<br />

Zusätzlich besteht eine Suchfunktion,<br />

die es erlaubt, jedes Wort in der Datenbank<br />

zu suchen. Jeder Eintrag einer<br />

Krankheit zeigt Quervernetzungen, so<br />

dass <strong>für</strong> jede Krankheit die wichtigste Literatur<br />

in MEDLINE beziehungsweise PUB-<br />

MED gefunden werden kann.<br />

Leiden Muscular Dystrophy Datenbank<br />

(„pages“)<br />

Diese Datenbank (www.dmd.nl) wird von<br />

der Humangenetik an der Universität<br />

Leiden/Holland gepflegt. Sie liefert viele<br />

hilfreiche Informationen speziell <strong>für</strong> Wissenschaftler,<br />

die auf dem Gebiet der<br />

Muskeldystrophien und Myopathien forschen<br />

und Diagnostik durchführen.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

Human genetik e.V. (GfH e.V.)<br />

Die Homepage der GfH e.V. (www.<br />

gfhev.de) enthält eine Liste der humangenetischen<br />

Beratungsstellen, in der auch<br />

mit einer Suchfunktion z.B. nach Personen<br />

oder Regionen gesucht werden kann. Eine<br />

entsprechende Datenbank findet sich<br />

223


Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

auch auf den Seiten des Berufsverbandes<br />

<strong>Deutsche</strong>r Humangenetiker e.V. (BVDH<br />

e.V.; www.bvdh.de). Dort ist auch eine<br />

Datenbank von humangenetischen Einrichtungen<br />

im deutschen Sprachraum zu<br />

finden, die eine molekulargenetische<br />

Diagnostik über den Berufsverband anbieten<br />

(HGQN).<br />

224


ISBN 978-3-9813594-1-1<br />

ISSN 1869-991X

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!