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DGNC-Sektionstagung - Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie ...

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V2-02<br />

Die Ausschüttung von Thrombin aus dem extravasierten Blutvolumen nach akutem<br />

subduralen Hämatom hat keine Wirkung auf das Läsionswachstum<br />

Krämer T, Heimann A, Kempski O, Alessandri B<br />

Institut <strong>für</strong> Neurochirurgische Pathophysiologie, Universitätsmedizin der Johannes-<br />

Gutenberg-Universität Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />

Das akute subdurale Hämatom ist eine zerstörerische Konsequenz vieler Schädel-<br />

Hrintraumata. Durch das subdurale Blutvolumen kommt es zu stark erhöhtem<br />

intrakraniellem Druck (ICP), verminderter Durchblutung unterhalb des Hämatoms und zur<br />

Ausschüttung vonexzitotoxischem Glutamat. Bei Patienten wie auch im Tiermodell kommt<br />

es zu einer schnell anwachsenden Schädigung. Experimentell konnten wir zeigen, dass<br />

dieses Läsionswachstum wahrscheinlich durch weitere, früh nach der Blutung wirksam<br />

werdende Faktoren wie beispielsweise Blutbestandteile verstärkt wird. Wir untersuchten<br />

deshalb die Wirkung von Thrombin, das neurotoxisch wirken kann und unmittelbar nach<br />

einer Blutung gebildet wird, auf den histologischen Schaden nach ASDH.<br />

Sprague-Dawley Ratten wurden mit Chloralhydrat narkotisiert und mechanisch beatmet.<br />

Schwanzarterie und Jugularvene wurden katheterisiert <strong>für</strong> kontinuierliche<br />

Blutdruckmessung bzw. Blutentnahme <strong>für</strong> das ASDH. Posterior zur Bregma-Naht wurde<br />

eine Kraniotomie gebohrt (Durchm. 3 mm) und eine L-gebogene Nadel <strong>für</strong> die Blutinfusion<br />

subdural eingeführt. Die Nadel wurde mit Histoacryl befestigt und die Kraniotomie mit<br />

Dentalzement dicht verschlossen. Anterior zur Bregma Naht wurde der Schädelknochen<br />

ausgedünnt und eine Laser-Doppler Sonde zur CBF Messung plaziert. Die Tiere wurden<br />

randomisiert in drei Gruppen eingeteilt, nämlich eine scheinoperierte Gruppe (Sham), eine<br />

Vehikel-behandelte ASDH Gruppe und eine ASDH Gruppe, bei der des subdurale Blut mit<br />

Argatra, einem Antikoagulant (0.2 mg/100 µl Blut) behandelt und damit die<br />

Thrombinbildung verhindert wurde. Beide ASDH Gruppen erhielten eine subdurale Infusion<br />

von 300 µl Eigenblut. Blutdruck und CBF wurden <strong>für</strong> 60 min aufgezeichnet und die Hirne<br />

14 Tage nach ASDH oder Schein-Operation histologisch aufgearbeitet und die<br />

Läsionsgrösse bestimmt.<br />

Die Infusion von unbehandeltem und mit Argatra versetztem Blut führte zu einer Cushing<br />

Reaktion und einem signifikanten Abfall des CBF. Die beiden ASDH Gruppen<br />

unterschieden sich in den Akutparametern wie auch in der Läsionsgrösse nicht von<br />

einander.<br />

Thrombin scheint daher nicht am frühen Läsionswachstum nach ASDH beteiligt zu sein.<br />

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