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Volksfest-Zeitung 2009:Volksfest-Zeitung 2005 - Cannstatter Volksfest

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<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2009</strong> ::: 7<br />

Koloss aus Holz, Stahl und Früchten der Felder<br />

Die Fruchtsäule<br />

Bereits beim ersten <strong>Volksfest</strong>, das König Wilhelm von Württemberg 1818<br />

nach einer furchtbaren Hungersnot initiierte, schmückte eine Fruchtsäule<br />

den Festplatz in Cannstatt. Das Erntedanksymbol, das mit einer Schale<br />

voller Getreide, Früchte und Gemüse gekrönt war, sollte zum Wahrzeichen<br />

des <strong>Volksfest</strong>es werden. Die heutige, 1972 gebaute Fruchtsäule<br />

ist der ersten, von Hofbaumeister Nikolaus Thouret entworfenen<br />

nachempfunden. Der Aufbau des Kolosses kurz vor dem <strong>Volksfest</strong><br />

ist ein besonderes Spektakel und eine Meisterleistung der beteiligten<br />

Betriebe.<br />

Joachim Kritz und Roland<br />

Maier vom KMK Veranstaltungsservice<br />

werden zusammen<br />

mit einigen Arbeitern<br />

die Fruchtsäule aufrichten. „Wir<br />

haben die Gerätschaften und<br />

den hohen technischen Sachverstand,<br />

der dazu nötig ist“,<br />

sagt Kritz. Die Gerätschaften,<br />

das sind unter anderem ein<br />

40 Meter hoher Kran, der zwei<br />

Tonnen schwere Lasten heben<br />

kann, und ein Autokran. Der<br />

Auftrag, die Fruchtsäule aufzubauen,<br />

ist für Kritz etwas Besonderes,<br />

er ist selbst Schausteller.<br />

Fruchtsäulenfestwagen<br />

aus dem<br />

großen Umzug von 1841<br />

Blick ins Innenleben<br />

Die meiste Zeit des Jahres<br />

liegt der Corpus der Fruchtsäule,<br />

ein etwa drei Tonnen schweres,<br />

26 Meter langes Ungetüm<br />

von Röhre auf einem Gelände<br />

des <strong>Volksfest</strong>veranstalters<br />

in.Stuttgart. In einem<br />

strengen Winter diente sie<br />

schon mal einem Obdachlosen<br />

als Behausung und schützte ihn<br />

hoffentlich vor der Kälte; seinen<br />

alten Schlafsack, den man später<br />

während des Aufstellens in der<br />

Säule fand, hatte er bei seinem<br />

Auszug liegen lassen.<br />

Ein Tieflader bringt die blaue<br />

Säule rechtzeitig vor dem<br />

<strong>Volksfest</strong> zum Pavillon auf dem<br />

Festplatz. Dort wird sie mit<br />

zwei Gabelstaplern bewegt.<br />

Jetzt ist auch das Innenleben<br />

der liegenden Säule gut sichtbar.<br />

Ein Mantel aus Holz, auf<br />

dem die blaue Außenhaut befestigt<br />

ist, umgibt das Gerippe,<br />

eine über die Säulenöffnungen<br />

leicht hinausragende Stahlkonstruktion<br />

inklusive Leiter. Die<br />

KMK-Arbeiter beginnen damit,<br />

die Kabel für Beleuchtung und<br />

Webcam durch die Röhre zu<br />

ziehen. Denn zehn Scheinwerfer,<br />

die am Rand der großen<br />

Schale befestigt sind, werden<br />

diese – die Krönung der<br />

Säule – beleuchten. Der stim-<br />

mungsvolle Blick von der<br />

Fruchtsäule hinab auf den<br />

Platz, den die Webcam während<br />

der Festwochen einfangen<br />

soll, wird auf der Website von<br />

in.Stuttgart zu sehen sein.<br />

Der fünf Meter hohe Pavillon,<br />

Verkaufsraum, Pressezentrum<br />

und beliebter Treffpunkt von<br />

<strong>Volksfest</strong>besuchern, soll der<br />

Fruchtsäule wieder als Sockel<br />

dienen. Die <strong>Cannstatter</strong> Kanne,<br />

die während der volksfestfreien<br />

Zeit auf dem Häuschen stand,<br />

muss Platz machen, sie wird<br />

soeben vom Dach gehievt.<br />

Emmer für<br />

schöne Garben<br />

Der Ablauf ist gut abgestimmt,<br />

alles läuft reibungslos, Hand in<br />

Hand. Schon sind die Mitarbeiter<br />

des Gartenbaubetriebs Beutler<br />

aus Stuttgart-Uhlbach dabei,<br />

die auf zwei Böcken liegende<br />

Säule zu schmücken: Sie<br />

schrauben Girlanden, Strohrömern<br />

– mit rotem Stoff hinterlegte<br />

Strohkränze – und Sträuße<br />

aus Seidensonnenblumen<br />

fest, prüfen den korrekten Sitz<br />

der Dekoration mit der Wasserwaage.<br />

Dann ist der Part der<br />

Gärtnerinnen und Gärtner beendet,<br />

fürs Erste. Denn die<br />

Fachleute mit dem grünen Daumen<br />

und dem Sinn fürs Schöne<br />

werden noch etwa zwei Tage<br />

mit dem Grundaufbau und drei<br />

Tage mit der Dekoration des Pavillondaches<br />

beschäftigt sein.<br />

Den Grundaufbau bilden Holzplatten<br />

als Unterlage. Mit einem<br />

Teleskoplader werden große<br />

Mengen frischen Obstes<br />

und Gemüses, Blumen und Dekorationsteile<br />

aufs Dach beför-

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