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Hohenloher Molkerei eG Geschäftsbericht 2009

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<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> <strong>eG</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Ein Unternehmen und seine Region<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Vorwort 3<br />

Einladung 5<br />

Organe 6<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 9<br />

Die Milchwirtschaft in Deutschland 10<br />

Die Milchanlieferung 14<br />

Die Anlieferungsstruktur 15<br />

Die Milchgeldauszahlung 17<br />

Vertrieb und Produktion 20<br />

Erläuterungen zur Ertragslage 22<br />

Die Vermögenslage 23<br />

Personal 25<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong> 26<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 28<br />

Erläuterungen zum Jahresabschluss 29<br />

Gewinnverwendung 30<br />

Bericht des Aufsichtsrates 31<br />

Aussichten 2010 32<br />

Qualität und Auszeichnungen 34


Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong><br />

auf einen Blick<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

MILCHVERARBEITUNG Mio. kg 328,60 330,07<br />

Ø MILCHVERARBEITUNG PRO TAG kg 897.816 904.313<br />

EIGENANLIEFERUNG Mio. kg 318,80 321,80<br />

ZUKAUF Mio. kg 9,80 8,27<br />

LIEFERANTEN IM JAHR 1.823 1.715<br />

Ø ANLIEFERUNG JE LIEFERANT kg 174.876 187.637<br />

AUSZAHLUNGSPREIS<br />

- im Durchschnitt aller Qualitäten<br />

inkl. Endabrechnung bei 4,2 % Fett,<br />

3,4 % Eiweiß ohne MwSt. Cent je kg 36,86 26,35<br />

- im Durchschnitt aller Qualitäten<br />

inkl. Endabrechnung bei <strong>Molkerei</strong>durchschnittswerten<br />

inkl. MwSt. Cent je kg 40,68 29,03<br />

Umsatz Mio. EUR 175,15 136,61<br />

Bilanzsumme Mio. EUR 47,50 43,99<br />

Investitionen Mio. EUR 4,36 2,99<br />

Abschreibungen Mio. EUR 3,77 2,81<br />

Eigenkapital Mio. EUR 25,02 24,89<br />

Mitarbeiter inkl. Auszubildende 113 116<br />

Wiese bei Steinkirchen<br />

Auf dieser Wiese am Ufer des Kocher<br />

fühlen sich Milchkühe rundum wohl.


Sehr geehrte Mitglieder,<br />

der <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong> ist da! Wie gewohnt finden Sie darin alles Wichtige zum vergangenen<br />

<strong>Molkerei</strong>-Jahr. Gleichzeitig ist der Bericht eine Hommage an die wunderschöne Region, aus der unsere<br />

Milch stammt. In eindrucksvollen Bildern präsentieren wir Ihnen Einblicke in einen Landstrich, den<br />

wir meist ganz trocken unser „Einzugsgebiet“ nennen. Dabei ist Hohenlohe und Umgebung doch<br />

so viel mehr …<br />

Abseits von schönen Bildern gibt es auch weniger Schönes aufzuarbeiten. So war <strong>2009</strong> für unsere<br />

Milcherzeuger und die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> eines der schwierigsten Jahre seit Jahrzehnten. Die<br />

Nachfrage nach Milch- und Milchprodukten wurde von der Wirtschafts- und Finanzkrise in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Zwischen Angebot und Nachfrage entstand ein gravierendes Ungleichgewicht.<br />

Die Märkte mussten durch Interventionsmaßnahmen entlastet werden. Die Milchauszahlungspreise<br />

sanken in Folge auf historische Tiefststände und haben sich erst in der zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong><br />

langsam erholt.<br />

Trotz der desaströsen Marktsituation waren die Absatzergebnisse der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> sehr<br />

gut. Bei H-Milch und länger haltbarer Frischmilch haben wir neue Absatz-Bestmarken erzielt. Das<br />

zeigt, was unser Unternehmen zu leisten vermag. Zu verdanken haben wir dies unseren Milcherzeugern<br />

und Mitarbeitern. Ihr Vertrauen, Können und Einsatz sind die Grundlage dafür, dass wir uns der Krise<br />

am Milchmarkt aus einer Position relativer Stärke stellen. Das gemeinsame Streben unserer Bauern<br />

und unserer <strong>Molkerei</strong> nach Spitzenleistung beflügelt unseren Anspruch, gestärkt aus dieser Rezession<br />

hervorzugehen.<br />

Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> wird auch 2010 an der Seite seiner Mitglieder und damit an der Seite<br />

der Milcherzeuger stehen. Die Probleme schnell erkennen, gemeinsame Lösungen anbieten und<br />

Entschlossenheit zeigen, das macht unsere Genossenschaft stark. Wir bitten Sie auch in Zukunft<br />

um Ihre Unterstützung.<br />

Schwäbisch Hall, 9. März 2010<br />

Reinhold Höfle, Vorstandsvorsitzender<br />

Martin Boschet, geschäftsführender Vorstand<br />

VORWORT l<br />

3


4 l RUBRIK<br />

Die historische Altstadt von Schwäbisch Hall<br />

Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich unsere <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong>.


Einladung<br />

zur Generalversammlung<br />

Sehr geehrtes Mitglied,<br />

zur ordentlichen Generalversammlung<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

laden wir Sie herzlich ein.<br />

Donnerstag, 8. April 2010, 13.00 Uhr, Hagenbachhalle,<br />

beim Schulzentrum West, Schwäbisch Hall<br />

Tagesordnung<br />

1. Bericht des Vorstandes<br />

2. Bekanntgabe des Geschäfts- und Lageberichtes<br />

und des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

3. a) Bericht des Aufsichtsrates<br />

b) Bericht über die gesetzliche Prüfung<br />

4. Feststellung des Jahresabschlusses <strong>2009</strong><br />

und Beschlussfassung über den Jahresüberschuss<br />

5. Entlastung von<br />

a) Vorstand<br />

b) Aufsichtsrat<br />

6. Wahlen<br />

a) Vorstand<br />

b) Aufsichtsrat<br />

7. Vortrag von Herrn Dr. Klaus A. Hein, Genossenschaftsverband Bayern e.V.<br />

zum Thema „Liberalisierung des Milchmarktes – welche Auswirkungen<br />

ergeben sich für die genossenschaftliche Lieferbeziehung?“<br />

8. Verschiedenes<br />

Der Jahresabschluss liegt zwei Wochen vor der Generalversammlung<br />

zur Einsichtnahme der Mitglieder in den<br />

Geschäftsräumen der Genossenschaft aus.<br />

Anträge und Wünsche sind schriftlich dem Vorstands ­<br />

vorsitzenden oder der Geschäftsführung mindestens 7 Tage<br />

vor der Generalversammlung einzureichen.<br />

EINLADUNG l<br />

5


Landschaftliche Idylle<br />

Blick ins Tal bei Tierberg.<br />

6 l ORGANE<br />

Unsere Verwaltungsorgane<br />

Vorstand<br />

Reinhold Höfl e * Braunsbach-Arnsdorf Vorsitzender<br />

Manfred Olbrich Sindringen stellv. Vorsitzender<br />

Martin Boschet Blaufelden-Saalbach geschäftsführender Vorstand<br />

Jörg Franz Lendsiedel<br />

Reinhold Gerner Lustbronn<br />

Hans Hieber * Kleinkuchen<br />

Karl Mannes Hermaringen<br />

* = scheiden turnusgemäß aus und stellen sich erneut zur Wahl


Aufsichtsrat<br />

Hieronymus Zwick Hintersteinbühl Vorsitzender<br />

Anton Weber Waldstetten stellv. Vorsitzender<br />

Edmund Abele Reichenbach<br />

Friedrich Frank Nesselbach<br />

Eberhard Frenz * Braunsbach-Hergershof<br />

Andreas Frey Mittelfi schach<br />

Josef Frosch * Pfahlheim<br />

Willi Hägele * Obergröningen<br />

Albert Herrmann * Schäftersheim<br />

Klaus Kempf Nagelsberg<br />

Jürgen Lang * Gschwend<br />

Bernd Lober * Michelfeld<br />

Armin Rapp Lorch-Beutenhof<br />

Dieter Schänzel Essingen-Schwegelhof<br />

Gotthard Schwarz Neresheim-Schweindorf<br />

Paul Straub Steinheim<br />

Bernhard Strobel Neuler-Ebnat<br />

Andreas Th urner Lauchheim-Stetten<br />

Wilhelm Ulmer Kirchheim/Ries<br />

Florian Weiss Mögglingen-Sixenhof<br />

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong>.<br />

Leiter der Geschäftsbereiche<br />

Arnd Wollinger Prokurist, Kaufmännischer Leiter<br />

Lothar Konle Leiter Rechnungswesen<br />

Astrid Masch Leiterin Qualitätsmanagement<br />

Rolf Stäcker Betriebsleiter<br />

Jürgen Wiedenmann Betriebsleiter<br />

ORGANE l<br />

7


8 l RUBRIK<br />

Das Kloster Neresheim<br />

Das weltweit bekannte Kloster liegt in unserem<br />

Einzugsgebiet Ostalb, Härtsfeld, Ost-Württemberg.


Die Weltwirtschaft auf Talfahrt<br />

Die Weltwirtschaft befand sich <strong>2009</strong> auf einer konjunkturellen Talfahrt von historischem Ausmaß.<br />

Die Rezession hatte schnell alle Regionen weltweit erfasst. Nach Berechnungen der OECD sank die<br />

Wirtschaftsleistung in <strong>2009</strong> um 4 %.<br />

Die Auswirkungen für Deutschland<br />

Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im Jahr <strong>2009</strong> mit minus 5,0 % außergewöhnlich stark zurückgegangen.<br />

Wegen des extremen Nachfrageeinbruches war Deutschland mit seiner auf Investitionsgüter<br />

spezialisierten Außenwirtschaft besonders stark von der Weltwirtschaftskrise betroffen. Zum stabilisierenden<br />

Faktor entwickelte sich der private und staatliche Konsum, der trotz Krise preisbedingt leicht<br />

anstieg.<br />

Die Inflation verharrte <strong>2009</strong> auf einem niedrigen Niveau und erhöhte sich lediglich um 0,4 %. Aufgrund<br />

starker Preisrückgänge bei Kraftstoffen und Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln ging das Preisniveau<br />

in mehreren Monaten sogar zurück.<br />

Während der private Konsum stabil blieb, nahm die Investitions neigung der Unternehmen stark ab<br />

und verringerte sich in manchen Bereichen um bis zu 20 %. Das binnenwirtschaftlich ausgerichtete<br />

Ernährungsgewerbe war weniger betroffen und erwies sich als Stabilisierungsfaktor.<br />

Der Arbeitsmarkt zeigte sich trotz der dramatischen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation<br />

stabil. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Jahresdurchschnitt um 155.000 auf 3,42 Mio. zu. Die Arbeitslosenquote<br />

stieg von 7,8 % auf 8,2 %. Eine ähnlich stabile Beschäftigungsentwicklung war in keinem<br />

anderen europäischen Land festzustellen. Größere Entlassungswellen konnten durch Kurzarbeiterregelungen,<br />

den Ausgleich von Arbeitszeitkonten und den Abbau von Überstunden sowie Minderarbeitsregelungen<br />

verhindert werden.<br />

Globale Betrachtung der Milchwirtschaft<br />

Durch das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage sind im Jahr <strong>2009</strong> die Erlöse für Milchprodukte<br />

und damit auch die Milcherzeugerpreise außergewöhnlich stark gesunken. Viele landwirtschaftliche<br />

Betriebe sind existenziell bedroht.<br />

Die weltweite Milcherzeugung zeigte <strong>2009</strong> angesichts der in vielen Teilen der Welt gesunkenen<br />

Rentabilität ein gebremstes Wachstum.<br />

Weltweit wird die Milchproduktion im Jahr <strong>2009</strong> auf 695 Mio. t geschätzt. Der Zuwachs betrug damit<br />

rund 5,2 Mio. t oder 0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Die Erzeugung von Kuhmilch, die einen Anteil<br />

von 84 % an der Gesamtmilcherzeugung ausmacht, verzeichnete eine Zunahme um ca. 3,5 Mio. t<br />

auf rund 580 Mio. t.<br />

In der EU ging die Milchproduktion für die 27 Mitgliedsstaaten um 0,6 Mio. t auf etwa 134 Mio. t<br />

zurück. Die erfolgten Quotenauf stockungen sind, wie bereits in den vergangenen Jahren auch, nicht<br />

in vollem Umfang produktionswirksam geworden. Vielmehr ist in den letzten Jahren eine wachsende<br />

Unterlieferung der verfügbaren Milchquoten festzustellen. Das Quotenjahr 2008/09 schloss für die<br />

EU-27 mit einer Unterlieferung von 5,4 Mio. t bzw. 4,2 % der verfügbaren Anlieferungsquoten ab, wobei<br />

die nationale Quote in fünf Mitgliedstaaten überschritten wurde. Bereits in den beiden vorherigen<br />

Quotenjahren hatte die Unterlieferung 1,6 % bzw. 1,4 % der Quote betragen.<br />

GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG l<br />

9


Auf der Landstraße in Hohenlohe<br />

Die fi rmeneigenen LKWs der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong><br />

sind täglich in der Region unterwegs.<br />

Gravierende Schwierigkeiten am Milchmarkt<br />

Bundesweite Unterlieferung im letzten Quotenjahr<br />

In Deutschland kam es im Quotenjahr 2008/09 zu einer Unterlieferung<br />

von 264.842 t (0,92 % der Quote). Deutsche Landwirte mussten deshalb<br />

keine Superabgabe nach Brüssel abführen. Fünf Mitgliedsstaaten<br />

mussten wegen Überschreitung ihrer nationalen Anlieferungsquoten<br />

im Quotenjahr 2008/09 insgesamt 97,0 Mio. Euro Abgabe entrichten.<br />

Hinter dem gegenüber dem Vorjahr fast unveränderten Milchaufkommen<br />

der EU-27 zeigten sich durchaus diff erenzierte Einzelentwicklungen.<br />

So ergaben sich in einer Reihe von Ländern zum Teil<br />

ausgeprägte Produktionsrückgänge. Dies triff t vor allem für Frankreich<br />

zu, aber auch für das Baltikum, Irland, das Vereinigte Königreich,<br />

Rumänien und Bulgarien. Für Polen, Belgien, Dänemark, die Niederlande<br />

und Deutschland waren hingegen Zuwächse in der Milchanlieferung<br />

gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.<br />

Milcherzeugung in Deutschland stieg um 2,5 %<br />

Die Milchanlieferung an die deutschen <strong>Molkerei</strong>en stieg <strong>2009</strong> auf ca.<br />

28,6 Mio. t bzw. um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr. Es ist die höchste<br />

Milchanlieferung seit 1990. In den letzten Jahren stieg die Milchanlieferung<br />

in Deutschland kontinuierlich an. Die Milcherzeuger in<br />

Deutschland haben die Spielräume genutzt, die Milcherzeugung durch<br />

die Quotenerhöhungen im Rahmen der EU-Agrarreform zu erhöhen.<br />

Von 2006 bis <strong>2009</strong> wurden die Quoten um insgesamt 4,5 % erhöht.<br />

Auch die Änderungen bei der Berechnung der Fettkorrektur, die bereits<br />

seit 1. April <strong>2009</strong> gelten, wirken wie eine zusätzliche Quotenerhöhung.<br />

10<br />

l DIE MILCHWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND<br />

Rekordmilchanlieferung, niedrige Preise<br />

und Intervention<br />

Ein schleppender Verbrauch am Binnenmarkt, rückläufi ge Exporte<br />

auf dem Weltmarkt sowie gestiegene Milchanlieferungen hatten bereits<br />

ab Herbst 2008 zu einem wachsenden Mengendruck geführt.<br />

Dieser Druck hat sich zum Jahresanfang <strong>2009</strong> weiter negativ ausgeprägt.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz, hat sich die Politik im Jahr <strong>2009</strong> nicht<br />

aus dem desaströsen Milchmarkt verabschiedet, sondern hat Hilfestellung<br />

geleistet.<br />

Die gravierenden Schwierigkeiten am Milchmarkt sind im Wahljahr<br />

<strong>2009</strong> auf breites Interesse bei Politikern und Verbrauchern gestoßen.<br />

Zu einer Änderung oder gar Korrektur der europäischen und nationalen<br />

Milchpolitik ist es dennoch nicht gekommen. Auf nationaler<br />

Ebene wurde von der neuen Bundesregierung ein Stützungs- und<br />

Förderprogramm eingerichtet, von dem Milchviehbetriebe besonders<br />

profi tieren sollen. Die fi nanziellen Einbußen infolge des Milchpreisverfalls<br />

können dadurch jedoch allenfalls partiell ausgeglichen<br />

werden.<br />

Auf europäischer Ebene hat die Politik mit Lagerbeihilfen, Exporterstattungen<br />

und Interventionen stützend in die Märkte eingegriff en<br />

und damit den totalen Marktzusammenbruch verhindert. Auch in<br />

anderen Milcherzeugerregionen der Welt, insbesondere in den USA,<br />

wurde den Bauern mit entsprechenden Maßnahmen geholfen.


28,722<br />

Milchanlieferung in Deutschland (in Mio. t)<br />

25,6123<br />

26,9665<br />

26,9396<br />

27,161584<br />

1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008<br />

Quelle: ZMB, MIV , BMELV,<br />

BLE<br />

© ZMB<br />

Exporterstattungen, Intervention und private Lagerhaltung stützen Milchwirtschaft<br />

Nachdem sich die EU-Kommission in den vergangenen Jahren aus<br />

der Anwendung der verbliebenen Marktordnungs instrumente zunehmend<br />

zurückgezogen hatte, wurden diese <strong>2009</strong> aufgrund deutlich<br />

verringerter Weltmarktpreise, Wettbewerbsproblemen und rückläufi ger<br />

Weltmarktanteile wieder genutzt.<br />

Ab 23. Januar <strong>2009</strong> wurden die Exporterstattungen bei Milchprodukten<br />

reaktiviert. Dies geschah, nachdem sie bei Magermilchpulver bereits<br />

2006 und bei den restlichen Produkten 2007 auf Null gesetzt waren.<br />

Mit dieser Maßnahme konnten die Marktpreise für <strong>Molkerei</strong>produkte<br />

im EU-Binnenmarkt gestützt werden. Nachdem die Preise am Weltmarkt<br />

wieder über die Interventionsverwertung gestiegen waren,<br />

wurden die Exporterstattungen ab Oktober wieder auf Null gesetzt.<br />

Reaktiviert wurde auch die staatliche Intervention. Die EU hat erstmals<br />

seit 2005 Magermilchpulver und seit 2007 Butter durch staatliche<br />

Lagerhaltung vom Markt genommen. Die Intervention von Butter<br />

und Magermilchpulver wurde nach Erreichen der Mengengrenzen<br />

von 30.000 t bzw. 109.000 t zu stabilen Preisen im Ausschreibungsverfahren<br />

fortgesetzt. Zusätzlich wurde der Beginn der privaten Lagerhaltung<br />

bei Butter vom 1. März auf den 1. Januar <strong>2009</strong> vorverlegt<br />

und bis zum 28. Februar 2010 ausgeweitet. Durch diese Maßnahmen<br />

wurden 135.000 t Butter per Lagerhaltung und 282.000 t Magermilchpulver<br />

vorübergehend vom Markt genommen. Bei Magermilchpulver<br />

entspricht dies rund 26 % der EU-Jahresproduktion. Das ist so viel<br />

wie seit 18 Jahren nicht mehr.<br />

<strong>2009</strong><br />

28,6<br />

Trotz kräftiger Preiserhöhungen im Herbst hat die EU-Kommission<br />

keine Mengen aus den Interventionsbeständen zum Verkauf freigegeben.<br />

Darüber hinaus hat die Politik verschiedene Programme zur<br />

Bewältigung der Krise und Liquiditätshilfen für Milcherzeuger beschlossen.<br />

Viele Maßnahmen greifen jedoch erst ab 2010 bzw. 2011.<br />

Neben der staatlichen Intervention stellte der Export <strong>2009</strong> für die<br />

deutsche Milchwirtschaft ein Absatzventil dar. Die Ausfuhren aus<br />

der EU auf den Weltmarkt verliefen, bedingt durch die zeitweise Kaufzurückhaltung<br />

und die zum Teil erheblichen Währungsschwankungen,<br />

eher schleppend. Jedoch konnten Einbußen im Drittlandsgeschäft<br />

durch steigende Ausfuhren in EU-Länder kompensiert werden.<br />

Interventionsankäufe EU (in 1.000 t)<br />

148 160<br />

110<br />

Magermilch<br />

Butter<br />

Quelle: EU-Kommission<br />

83<br />

40 36<br />

41<br />

21<br />

0 0<br />

0 0 0 0 0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 <strong>2009</strong><br />

29<br />

36<br />

36<br />

5<br />

DIE MILCHWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND l<br />

11<br />

283


EUR/kg<br />

5,00<br />

4,50<br />

4,00<br />

3,50<br />

3,00<br />

2,50<br />

2,00<br />

Preise für Butter<br />

Blockbutter, Hannover<br />

Ankaufpreis zur Intervention<br />

Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan<br />

03 04 05 06 07 08 09 10<br />

Erhöhte Mengen an Magermilchpulver, Käse und Konsummilch<br />

Magermilchpulver in die Intervention<br />

Der Magermilchpulvermarkt war <strong>2009</strong> von einer starken Ausweitung<br />

der Produktion und umfangreichen Verkäufen an die<br />

Intervention geprägt. In Deutschland wurden schätzungsweise<br />

286.000 t Magermilchpulver hergestellt. Das waren 26 % mehr als<br />

im Vorjahr. Ursachen für den starken Anstieg waren die höhere<br />

Milchanlieferung und die zunehmende Verbreitung der Eiweißstandardisierung.<br />

Die höheren Magermilchpulvermengen fanden<br />

keine Käufer am Markt. Hinzu kommt, dass die Kälbermilchindustrie,<br />

die vor wenigen Jahren noch ein Drittel der gesamten<br />

EU-Produktion an Magermilchpulver aufgenommen hat, seit 2007<br />

dauerhaft weniger Magermilchpulver einsetzt. So wanderten <strong>2009</strong><br />

erstmals seit 2003 wieder umfangreiche Mengen in die Intervention.<br />

In Deutschland beliefen sich die Ankäufe auf 66.613 t. Das waren<br />

rund 21 % der gesamten Produktion und die höchsten Mengen<br />

nach 1991. Vor Beginn der Intervention ab Anfang März waren<br />

die Preise unter die Interventionsverwertung gesunken. Im Herbst<br />

kamen die Verkäufe an die Interventionsstellen zum Stillstand und<br />

die Preise stiegen wieder an. Im Jahresdurchschnitt lagen die Preise<br />

für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität bei 1.780 EUR je<br />

Tonne. Das war der tiefste Stand seit Anfang der 1980er Jahre.<br />

Butterpreise uneinheitlich<br />

Der Buttermarkt war im Jahr <strong>2009</strong> von kräftigen Preisschwankungen<br />

gekennzeichnet. Am Jahresanfang sanken die Preise für Blockbutter<br />

unter die Interventionsverwertung. In Deutschland wurde die<br />

private Lagerhaltung für den Saisonausgleich stärker genutzt.<br />

Durch den Verkauf von 10.080 t Butter an die Interventionsstellen<br />

wurde der Markt gut entlastet. Trotz deutlich gestiegener Milchproduktion<br />

ging die Butterproduktion leicht zurück. Der Verbrauch<br />

stieg zur gleichen Zeit um 2,3 %. Auch die Industrie hat Butter<br />

12 l DIE MILCHWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND<br />

EUR/t<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

Magermilchpulverpreise<br />

in Deutschland:<br />

Marktpreis, Lebensmittelware<br />

Interventionspreis<br />

Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan Juli Jan<br />

03 04 05 06 07 08 09 10<br />

und Milchfett wieder entdeckt und größere Mengen geordert.<br />

Die vermehrte Abnahme von Butter kann als Folge der katastrophal<br />

niedrigen Verbraucherpreise gewertet werden. Diese waren im<br />

Frühjahr auf den niedrigsten Stand seit den 1950er Jahren gesunken.<br />

Im Herbst traten dann Angebotsengpässe auf, die zu einer<br />

kräftigen Preiserholung geführt haben - zunächst bei Blockbutter<br />

und später auch bei den Verbraucherpreisen.<br />

Höhere Käseproduktion<br />

Quelle: Preisfeststellung Kempten, (ex ZMP)<br />

Mit 2,27 Mio. t erreichte die Käseproduktion einen neuen Allzeitrekord.<br />

Die höhere Produktion wurde größtenteils exportiert. Die<br />

Exporte erhöhten sich um ca. 50.000 t auf 945.000 t. Gleichzeitig<br />

gingen die Importe zurück. Der Verbrauch blieb im Vergleich zum<br />

Vorjahr unverändert. Damit stagnierte der Käsekonsum in Deutschland<br />

im zweiten Jahr in Folge. Die Käsepreise waren <strong>2009</strong> schwach.<br />

Bis zur Jahresmitte sanken sie auf einen historischen Tiefststand.<br />

Erst im Herbst verringerten sich die Bestände in den Reifelagern<br />

und die Preise zogen im kurzfristigen Geschäft wieder deutlich<br />

an. Der Grund dafür: Durch den saisonalen Rückgang der Milchanlieferung,<br />

bei gleichzeitiger Erholung der Preise für Butter und<br />

Magermilchpulver, kam es zu einer Drosselung der Produktion.<br />

Gleichzeitig gaben allerdings die Preise im Einzelhandel für aufgeschnittene<br />

Ware nach. Nachdem die Preise für Molkenpulver im<br />

Lauf von <strong>2009</strong> wieder deutlich gestiegen sind, leistete das Koppelprodukt<br />

Molke <strong>2009</strong> für alle Käsereien wieder einen höheren Beitrag<br />

zur Käsereiverwertung als im Vorjahr.<br />

Mehr Konsummilch, aber weniger Joghurt hergestellt<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> war die Entwicklung der weißen Linie uneinheitlich.<br />

Mit 5,3 Milliarden kg stieg die Produktion von Konsummilch erneut<br />

um 3 %, während bei Milchmischgetränken, Joghurt und


Das Schloss Laibach<br />

Laibach bei Dörzbach gehört zu<br />

unserem Einzugsgebiet Ingelfi ngen.<br />

Desserts im zweiten Jahr in Folge ein Rückgang der Produktion<br />

festzustellen war. Bei Konsummilch waren steigende Exporte zu<br />

verzeichnen. Bei den Frischprodukten haben sich die Ausfuhren<br />

vermindert. Der Haushaltskonsum ging nach Erhebungen der GfK<br />

sowohl bei Trinkmilch als auch bei Joghurt zurück. Bei Joghurt fi elen<br />

die Absatzrückgänge mit minus 3,9 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

überraschend heftig aus. Bei Trinkmilch sank der Haushaltsabsatz<br />

beim Handel zum dritten Mal in Folge um 1,7 % –und das<br />

trotz deutlich gesunkener Abgabepreise. Die Preisrückgänge<br />

konnten den Absatz von Trinkmilch nicht stimulieren, wohingegen<br />

sich Preiserhöhungen im Jahr 2007 negativ auf den Konsum<br />

ausgewirkt haben.<br />

Erholung der Märkte am Jahresende<br />

In der zweiten Jahreshälfte fi el der saisonale Rückgang des Milchaufkommens<br />

stärker als in den Vorjahren aus. Diese Entwicklung,<br />

die Marktentlastung durch den Interventionsankauf und die<br />

einsetzende Erholung des Exports, brachten im Herbst eine Entspannung<br />

am Milchmarkt. Preisanhebungen an den Weltmärkten<br />

und steigende Notierungen für Milchprodukte am europäischen<br />

Binnenmarkt schufen letztendlich Rahmenbedingungen, die zur<br />

Umsetzung höherer Preise für Butter, Konsummilch und weiterer<br />

Produkte bei den Kontraktverhandlungen im Oktober/November<br />

führten. Damit hat am Jahresende eine Erholung der Milcherzeugerpreise<br />

eingesetzt.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> lagen die Milchauszahlungspreise der deutschen<br />

<strong>Molkerei</strong>en 9 Cent oder rund 28 % unter Vorjahr. Das Jahr <strong>2009</strong><br />

war eines der schlechtesten Einkommensjahre für die deutschen<br />

und europäischen Milcherzeuger. Der durchschnittliche Milcherzeugerpreis<br />

in Deutschland lag nach Berechnungen der ZMB im<br />

Jahresdurchschnitt <strong>2009</strong>, bei einem Fettgehalt von 3,7 % und ei-<br />

nem Eiweißgehalt von 3,4 %, bei ca. 24,5 Cent/kg.<br />

Weitere Milchpreisentwicklung 2010<br />

2010 werden die Milchpreise im Jahresdurchschnitt voraussichtlich<br />

etwas höher liegen als <strong>2009</strong>. Im Frühjahr und Sommer 2010 wird<br />

sich die extreme Preisschwäche des Vorjahres nicht wiederholen.<br />

Dafür sprechen die niedrigen Bestände, die niedrigere Milchanlieferung<br />

außerhalb der EU, die allmähliche Erholung der Weltwirtschaft<br />

von der schwersten Weltwirtschaftskrise der Nachkriegszeit<br />

und das stagnierende Milchaufkommen weltweit. Eine wichtige<br />

Voraussetzung für Wachstum wird in der Erholung der Absatzmärkte<br />

liegen.<br />

Sollte es zu einer eventuellen Marktschwäche kommen, müsste<br />

die EU erneut stützend eingreifen.<br />

Sinkende Milchkuhbestände in Deutschland<br />

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im November<br />

4,17 Mio. Milchkühe in insgesamt 95.766 landwirtschaftlichen<br />

Betrieben in Deutschland gehalten. Gegenüber dem Vorjahr ging<br />

die Zahl der deutschen Milchkuhhalter damit um 3,7 % bzw.<br />

3.665 zurück. Seit Mai <strong>2009</strong> haben 1.655 Betriebe die Haltung von<br />

Milchkühen eingestellt. Mit am stärksten zeigte sich diese Entwicklung<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Die Anzahl der Milchkühe ist gegenüber der Vorjahreszählung<br />

im November 2008 um 59.789 Tiere bzw. 1,4 % gesunken. Rückgänge<br />

um 3 % und mehr sind in den ostdeutschen Ländern Th üringen,<br />

Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

zu verzeichnen. Gegenüber der letzten repräsentativen Erhebung<br />

im Mai <strong>2009</strong> reduzierte sich die Zahl der Kühe bundesweit um<br />

0,9 %. In den alten Bundesländern war die Bestandsverringerung<br />

in Baden-Württemberg mit minus 2,8 % am größten.<br />

DIE MILCHWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND l 13


14<br />

Strukturwandel setzt sich fort<br />

Unsere Milcherzeuger haben im Jahr <strong>2009</strong> 321,8 Mio. kg Milch angeliefert. Das waren 3,0 Mio. kg<br />

mehr als im Vorjahr. Der freie Rohstoff zukauf, in Form von Rohmilch, Sahne und Magermilch,<br />

betrug 8,27 Mio. kg.<br />

Insgesamt wurden in der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> 330,07 Mio. kg oder 904.313 kg pro Tag (Vorjahr<br />

897.816 kg) verarbeitet. Das Werk in Schwäbisch Hall gehört damit zu den großen Verarbeitungsstandorten<br />

von Milch in Süddeutschland.<br />

Der durchschnittliche Fettgehalt der gesamten Anlieferungsmilch liegt unverändert bei 4,15 %.<br />

Der durchschnittliche Eiweißgehalt reduzierte sich auf 3,40 % (Vorjahr 3,41 %).<br />

Die Milchablieferung je Lieferant und Jahr erreichte <strong>2009</strong> eine Steigerung auf 187.637 kg (Vorjahr<br />

174.876 kg).<br />

Der Strukturwandel in der Milcherzeugung hat sich fortgesetzt. Insgesamt haben 108 Lieferanten<br />

oder 5,9 % (Vorjahr 6,5 %) die Milchproduktion eingestellt.<br />

Zum 31.12.<strong>2009</strong> stand unseren Milcherzeugern eine Milchreferenzmenge von 328,4 Mio. kg zur<br />

Verfügung. Darin ist die 1-prozentige Quotenaufstockung für das laufende Milchwirtschaftsjahr<br />

noch nicht enthalten.<br />

Im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr 2008/<strong>2009</strong> betrug die belieferbare Milchreferenzmenge<br />

329,1 Mio. kg. Die Referenzmenge wurde von 985 Lieferanten oder 54,9 % der Lieferanten mit<br />

14,6 Mio. kg überliefert. Die Unterlieferungen beliefen sich auf 13,6 Mio. kg (45,1 % der Lieferanten).<br />

Der Koeffi zient für die Bundessaldierung lag im Quotenjahr 2008/<strong>2009</strong> bei 100 %. In Deutschland<br />

wurde die Quote um 0,9 % unterliefert, alle Überlieferungen waren frei von Superabgabe.<br />

Bei den drei Börsenterminen in <strong>2009</strong> sind von unseren Milcherzeugern 6,12 Mio. kg Quote gekauft<br />

und 6,55 Mio. kg Quote verkauft worden. In Summe sind 0,43 Mio. kg Quote nach Norddeutschland<br />

abgefl ossen.<br />

l DIE MILCHANLIEFERUNG


1.715 Erzeuger lieferten 321,8 Mio. kg Milch<br />

25 % oder 426 unserer Milchlieferanten haben im Jahr <strong>2009</strong> im Durchschnitt 26.874 kg Milch im<br />

Jahr oder täglich 74 kg Milch abgeliefert. Diese zahlenmäßig größte Gruppe der Erzeuger lieferte<br />

mit 11.448.234. kg nur 3,6 % des Gesamtmilchaufkommens.<br />

611 Betriebe hatten zwischen 50.000 und 150.000 kg Milch und mit 57.891.122 kg lieferten sie<br />

18 % der Gesamtmilch. Zwischen 150.000 und 300.000 kg Jahresmilchmenge hatten 321 Betriebe.<br />

Diese Landwirte lieferten uns 68.928.221 kg Milch oder 21,4 % der Gesamtmilch.<br />

Zwischen 300.000 und 500.000 kg Milch hatten 227 Betriebe. Sie lieferten 88.960.139 kg oder<br />

27,6 % der Gesamtmilch. Zwischen 500.000 und 1 Mio. kg Milch hatten 116 Betriebe. Sie lieferten<br />

76.584.893 kg oder 23,8 % der Gesamtmilch. Über 1 Mio. kg Jahresmilchmenge hatten 14 Betriebe.<br />

Diese Landwirte lieferten uns 17.984.681 kg Milch oder 5,60 % der Gesamtmilch.<br />

Die durchschnittliche Milchmenge pro Betrieb ist um 12.761 kg auf 187.637 kg gestiegen.<br />

Die Gesamtanlieferung betrug bei unseren 1.715 Milcherzeugern 321.797.290 kg.<br />

Anzahl der Milcherzeuger <strong>2009</strong><br />

14 26<br />

90<br />

426<br />

354<br />

257<br />

227<br />

141<br />

87<br />

93<br />

9,82<br />

7,61<br />

6,43<br />

Prozent der Milchmenge<br />

3,56 5,59<br />

8,17<br />

6,89<br />

7,38<br />

27,64<br />

16,91<br />

Milchanlieferung<br />

� über 1.000.000 kg<br />

� 750 – 1.000.000 kg<br />

� 500 – 750.000 kg<br />

� 300 – 500.000 kg<br />

� 250 – 300.000 kg<br />

� 200 – 250.000 kg<br />

� 150 – 200.000 kg<br />

� 100 – 150.000 kg<br />

� 50 – 100.000 kg<br />

� unter 50.000 kg<br />

DIE ANLIEFERUNGSSTRUKTUR l<br />

15


16 l RUBRIK<br />

Das Schloss Langenburg<br />

Diesen malerischen Ausblick gibt es in<br />

unserem Einzugsgebiet im Jagsttal.


Steigender Auszahlungspreis<br />

zum Jahresende<br />

Mehr als in der Vergangenheit spielen Kontraktlaufzeiten der verschiedenen Verwertungen eine<br />

Rolle für die Gestaltungsmöglichkeiten beim Milchauszahlungspreis. Die Milchpreisentwicklung der<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> unterscheidet sich <strong>2009</strong> nicht wesentlich von der gesamten Milchindustrie.<br />

Lediglich zum Jahresende konnten wir uns durch bessere Konsummilchkontrakte und hohe Tagesnotierungen<br />

für Versandmilch abheben.<br />

Inklusive der zwei Milchgeldendabrechnungen und der CMA-Nachzahlung in Höhe von brutto<br />

1,61 Cent/kg wurde bei tatsächlichem Fettgehalt von 4,15 % und einem Eiweißgehalt von 3,40 %<br />

ein Milchpreis von brutto 29,03 Cent/kg ausbezahlt.<br />

Insgesamt wurden brutto 93,4 Mio. Euro Milchgeld an unsere Milcherzeuger ausbezahlt.<br />

Von der gesamten Anlieferungsmilch im Jahr <strong>2009</strong> wurden 94,68 % mit dem Qualitätszuschlag<br />

bezahlt. Die Güteklasse I wurde von 99,17 % der Lieferanten erreicht.<br />

Beim vergleichbaren Fettgehalt von 4,20 % und 3,40 % Eiweißgehalt errechnet sich ein Bruttoauszahlungspreis<br />

im Durchschnitt aller Milchqualitäten von 29,17 Cent/kg (netto 26,35 Cent/kg).<br />

Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 11,63 Cent/kg.<br />

Der Milchauszahlungspreis, inkl. des Qualitätszuschlages, betrug bei den Standardwerten 4,20 %<br />

Fett und 3,40 % Eiweiß netto 26,43 Cent/kg.<br />

Wir möchten uns bei all unseren Milchlieferanten für die hervorragende Qualität der angelieferten<br />

Rohmilch bedanken. Die Auszahlungsleistung der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> liegt<br />

sowohl über dem Durchschnitt des Landes Baden­Württemberg, als auch über dem Bundesdurchschnitt.<br />

DIE MILCHGELDAUSZAHLUNG l 17


18 l RUBRIK


Jagst bei Unterregenbach<br />

Idylle pur erwartet Naturliebhaber am Jagstufer bei<br />

Unterregenbach in der Nähe von Langenburg.<br />

RUBRIK l<br />

19


Neue Bestmarke bei H-Milch-Absatz<br />

Auch im Jahr <strong>2009</strong> lag der Schwerpunkt unserer Produktion und<br />

Vertriebsaktivitäten im Bereich Konsummilch.<br />

Im Mittelpunkt unseres Handelns standen erneut die Interessen<br />

und Bedürfnisse unserer Kunden im In- und Ausland. Durch die<br />

Erhöhung unserer Lagerkapazitäten um ca. 1.500 Palettenstellplätze<br />

sind wir in der Lage, unsere Handelspartner noch flexibler zu beliefern.<br />

Wettbewerbsentscheidend ist zudem die Auslieferung von<br />

absolut sicheren, qualitativ hochwertigen und verbraucherkonformen<br />

Produkten. Auch diesbezüglich konnten wir uns durch<br />

die getätigten Investitionen weiter verbessern.<br />

Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> gehört im Kerngeschäftsfeld H-Milch<br />

zu den Top-Anbietern in Deutschland. Der Absatz bei H-Milch<br />

konnte <strong>2009</strong> abermals um über 5,5 % gesteigert werden. Somit<br />

hat er mit über 235 Mio. Einheiten eine neue Bestmarke erzielt.<br />

Bei Produktion und Absatz von länger haltbarer Frischmilch<br />

konnten neue Kunden gewonnen und überdurchschnittliche<br />

Zuwachsraten erreicht werden. Neben den klassischen Handelsmarken,<br />

die wir seit über drei Jahrzehnten herstellen, wurden<br />

erstmals auch so genannte Fair-Milch-Produkte hergestellt.<br />

Wir sind dafür bekannt, dass durch eine über viele Jahre gewachsene<br />

Beziehung zu unseren Kunden, kurze Wege und schnelle<br />

20 l VERTRIEB UND PRODUKTION<br />

Entscheidungen zu unseren besonderen Stärken zählen. In Zeiten<br />

volatiler Märkte, dem Einfluss von Milchmarktreform, Globalisierung<br />

und unterschiedlicher Auffassungen im bäuerlichen Berufsstand,<br />

wird unser Rat auch von immer mehr Kunden gerne gesucht.<br />

Unter schwierigen Bedingungen sind Erfahrung, Sachkunde,<br />

Verlässlichkeit, Berechenbarkeit und Ehrlichkeit die Erfolgsgaranten<br />

in der Beziehung zu unseren Kunden. Wir sind daran interessiert,<br />

auch in Zukunft mit unseren Handelspartnern zu wachsen und<br />

die genannten Werte zu leben.<br />

Beim Handel ist die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> als unabhängiges, mittelständisches<br />

Unternehmen mit klarer Strategie bekannt.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir täglich ca. 50 LKW-Ladungen mit Milch<br />

und Milchprodukten an unsere Kunden ausgeliefert. Unsere hohe<br />

logistische Schlagkraft verdanken wir unserer modernen, firmeneigenen<br />

LKW-Flotte. Insgesamt 13 Sattelzüge der neuesten Generation<br />

sorgen für eine reibungslose und termingenaue Auslieferung<br />

unserer Produkte an sämtliche Kunden in Deutschland.<br />

Alle LKWs wurden in einem neuen, einheitlichen Erscheinungsbild<br />

gestaltet und sind auf den Straßen weithin erkennbar. Hofgut -<br />

Qualität aus Hohenlohe wird damit für alle noch besser wahrnehmbar.


Verpackungsrelaunch für Hofgut-Produkte<br />

Der Absatz unserer Hofgut-Produkte verlief zufriedenstellend.<br />

Für ein einheitliches Erscheinungsbild nach außen sorgt derzeit<br />

ein umfassender Verpackungsrelaunch, in den sämtliche Produkte<br />

der Marke Hofgut mit einbezogen werden.<br />

Die neue Gestaltungslinie steht für Natürlichkeit, Verlässlichkeit<br />

und Regionalität. Sie präsentiert Hofgut beim Verbraucher als<br />

regionale Marke, die auf Qualität, Frische und ökologisches Bewusstsein<br />

setzt.<br />

All diese Werte kommunizieren wir auch in einem völlig neuen<br />

Internetauftritt unter www.hohenloher-molkerei.de, der für noch<br />

mehr Informationen rund um die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> und die<br />

Marke Hofgut sorgt.<br />

Um unsere Innovationskraft unter Beweis zu stellen, arbeiten wir<br />

darüber hinaus an neuen, kreativen Verpackungslösungen. Dabei<br />

orientieren wir uns immer an den Wünschen unserer Handelspartner<br />

und Konsumenten.<br />

VERTRIEB UND PRODUKTION l<br />

21


22<br />

Kirchberg an der Jagst<br />

Hier treff en Haller und <strong>Hohenloher</strong> Ebene<br />

aufeinander.<br />

Marktbedingte Umsatzeinbußen<br />

Die Ertragslage der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> wurde im Geschäftsjahr<br />

<strong>2009</strong> durch die historischen Tiefststände im gesamten Produktsortiment<br />

schwer beeinträchtigt. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise<br />

und dem entstandenen Ungleichgewicht zwischen Angebot und<br />

Nachfrage an den Märkten, vollzog sich der Absturz der Preise in<br />

nicht geahnter Schnelligkeit und Intensität.<br />

Nachdem bereits in den Kontraktverhandlungen im Herbst 2008<br />

mit Gültigkeit bis April <strong>2009</strong> herbe Preisrückgänge bei Konsummilch<br />

hingenommen werden mussten, erfolgte ab Mai <strong>2009</strong> ein regelrechter<br />

Absturz aller Milchbasisprodukte des weißen Sortiments.<br />

Das hat bei unserer Genossenschaft tiefe Spuren hinterlassen.<br />

Trotz der desaströsen Preisentwicklung waren wir nicht bereit, auf<br />

Marktanteile bei Konsummilch und Milchfrischprodukten zu verzichten.<br />

Die Märkte für Spotmilch und Industriesahne haben sich am<br />

Jahresanfang bis ins späte Frühjahr als äußerst schwach erwiesen.<br />

Infolge dessen waren wir auch im Bereich Versandmilch mit bisher<br />

nicht bekannten Niedrigstpreisen konfrontiert. Die Preisindikation<br />

für Rohmilch lag teilweise bei 17 Cent/kg.<br />

Bei Butter waren wir als bedeutender Hersteller in Baden-<br />

Württemberg ebenfalls mit Preisen unter dem Interventionsniveau<br />

konfrontiert.<br />

Erst zur Jahresmitte kam es zu einer Festigung der Preise für Butter<br />

und Magermilchpulver. Grund für die steigenden Preise waren die<br />

vermehrte Exportnachfrage sowie die staatlichen Interventionsmaßnahmen,<br />

die in der produktionsstarken Zeit den Markt bereinigt<br />

hatten.<br />

Wie schon in den Vorjahren, ist es auch <strong>2009</strong> zu Disparitäten<br />

zwischen einzelnen Produktsegmenten des Marktes gekommen.<br />

l ERLÄUTERUNGEN ZUR ERTRAGSLAGE<br />

Obwohl es in den Kontraktverhandlungen im Herbst <strong>2009</strong> gelungen<br />

ist, Preiserhöhungen durchzusetzen, war es in den wenigen<br />

Wochen nicht mehr möglich, entstandene Verluste auszugleichen.<br />

In der zweiten Jahreshälfte <strong>2009</strong> war im Durchschnitt die Verwertung<br />

von Butter, Industriesahne, Magermilchpulver und Versandmilch<br />

deutlich besser als bei Konsummilch und Käse.<br />

Der Warenumsatz betrug <strong>2009</strong> in unserer Genossenschaft<br />

136,6 Mio. Euro gegenüber 175,1 Mio. Euro im Vorjahr.<br />

Der Umsatzrückgang von 22 % bei höherer Milchanlieferung<br />

zeigt, wie schlecht das Jahr <strong>2009</strong> war.<br />

Bei Betrachtung der Kostenseite der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> wird<br />

deutlich, dass die gesamten ordentlichen Aufwendungen um<br />

1,3 Mio. Euro und somit um 2,7 % gesunken sind.<br />

Maßgeblich zu dieser Entwicklung haben geringere Energiekosten<br />

in Teilbereichen wie Gas und Dieselkraftstoff beigetragen. Die<br />

Kosten für Verpackungsmaterial konnten trotz vereinzelter Preiserhöhungen<br />

reduziert werden. Die Personalkosten sind angestiegen.<br />

Neben tarifl ichen Entwicklungen mussten wir aufgrund der gesteigerten<br />

Ausstoßmengen auch zusätzliches Personal im Produktions-<br />

und Qualitätssicherungsbereich einstellen. Für tarifl ich<br />

mögliche Altersteilzeitprogramme mussten Rückstellungen gebildet<br />

werden.<br />

Auch im Jahr <strong>2009</strong> ist es zu einer Reihe notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen<br />

gekommen. Die Sanierung weiterer Flachdächer,<br />

einzelner Produktionsbereiche und unseres Kesselhauses<br />

waren hier die wichtigsten Felder.<br />

Die Abschreibungen haben sich im Jahr <strong>2009</strong> beträchtlich reduziert<br />

und betragen 2,81 Mio. Euro im Gegensatz zu 3,77 Mio. Euro<br />

im Vorjahr.


Im Jahr <strong>2009</strong> haben wir wieder zahlreiche wichtige Investitionen<br />

in die Zukunft unserer <strong>Molkerei</strong> geplant, verabschiedet und umgesetzt.<br />

Den Investitionsschwerpunkt bildete der Einbau einer<br />

Zwischendecke in eine bestehende 1.750 m 2 große Lagerhalle mit<br />

dazugehörigen Rampen, die Verlagerung einer Straße und die<br />

Erweiterung der Lagerfl ächen für Verpackungsmaterial. Die logistische<br />

Anbindung der geschaff enen Lagerfl ächen an die neue<br />

H-Milch-Produktionsabteilung mit innovativer Lager- und Fördertechnik<br />

bildet den Abschluss einer Reihe strategisch wichtiger<br />

Investitionen, die sich über mehrere Jahre erstreckt haben.<br />

Nachdem der Einstieg in die Herstellung länger haltbarer Frischmilch<br />

bereits im Jahr 2008 sehr erfolgreich gelungen ist, konnten<br />

die Absätze im Jahr <strong>2009</strong> nochmals um 40 % gesteigert werden.<br />

Die vorhandenen Kühlraumkapazitäten waren nicht mehr ausreichend<br />

und mussten am Jahresende erweitert werden. Weitere<br />

Investitionsmaßnahmen im Bereich Ventilknoten wurden erfolgreich<br />

abgeschlossen. Gleiches gilt auch für die Erweiterung und<br />

den Ausbau unserer Eiswasserkapazitäten. Die betriebseigene<br />

LKW-Flotte wurde im Bereich Frischelogistik planmäßig um<br />

neueste Fahrzeuge ergänzt.<br />

Die Sanierungsarbeiten in den Büroräumlichkeiten, den Besprechungszimmern<br />

und dem Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes<br />

konnten ebenfalls abgeschlossen werden. Die <strong>Hohenloher</strong><br />

<strong>Molkerei</strong> präsentiert sich nun für Mitglieder, Kunden und Gäste<br />

off en und einladend und hinterlässt durchweg einen positiven<br />

und modernen Eindruck.<br />

Die von Vorstand und Aufsichtsrat mit Mut und Weitblick beschlossenen<br />

Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen eröff nen<br />

der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> Entwicklungsmöglichkeiten in völlig<br />

veränderten Marktverhältnissen. Nachhaltig werden, unabhängig<br />

von ihrer Größe, nur die Unternehmen bestehen können, die ef-<br />

fektiv wirtschaften, effi zient investieren und verlässliche Produkte<br />

in gleichbleibend hoher Qualität anbieten können.<br />

Wie wichtig die Sicherung der Liquidität und die Unabhängigkeit<br />

von Banken sind, hat die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

seit dem 2. Weltkrieg im Jahr <strong>2009</strong> gezeigt. Wir haben keine Kredite<br />

in Anspruch genommen, konnten alle Investitionen ohne fremde<br />

Hilfe fi nanzieren und dadurch sämtliche Entscheidungen selbstständig<br />

und frei treff en.<br />

Das geordnete und gute Finanzergebnis der Genossenschaft trug<br />

zur Stabilisierung des in Summe viel zu niedrigen, aber wettbewerbsfähigen,<br />

überdurchschnittlichen Milchpreises bei.<br />

Die Vermögenslage<br />

Die Bilanz der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> ist unverändert stark und kerngesund.<br />

Von der Finanzkrise ist unsere Genossenschaft direkt nicht<br />

betroff en. Alle Geldanlagen wurden grundsolide nach den Prinzipien<br />

kaufmännischer Vorsicht gewählt. Es ist weder im Finanz- noch<br />

im Forderungsbereich gegenüber Kunden zu Wertberichtigungen<br />

gekommen.<br />

Das Eigenkapital der <strong>Molkerei</strong> liegt bei 24,9 Mio. Euro. Das Eigenkapital<br />

an der Bilanzsumme erreicht mit 56,7 % einen guten Wert.<br />

Die Investitionen beliefen sich auf 2,99 Mio. Euro. Die Finanzierung<br />

erfolgte durch Eigenmittel.<br />

Im Berichtsjahr wurden Abschreibungen in Höhe von 2,81 Mio.<br />

Euro vorgenommen. Das Anlagevermögen, die Finanzanlagen,<br />

alle Vorräte und ein großer Teil der Forderungen können durch<br />

vorhandenes Eigenkapital voll abgedeckt werden. Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten bestehen keine. Die Vermögens-<br />

und Finanzierungsverhältnisse der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> sind gut<br />

und sicher geordnet.<br />

VERMÖGENSLAGE l<br />

23


24 l RUBRIK<br />

Die Burg Katzenstein<br />

Die berühmte Stauferburg befi ndet sich<br />

in der Gemeinde Dischingen und somit in<br />

unserem Einzugsgebiet Härtsfeld.


<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> als verlässlicher Arbeitgeber<br />

Unsere Mitarbeiter sind der Schlüssel für den Erfolg und die Basis<br />

für eine erfolgreiche Zukunft der Genossenschaft. Das hohe persönliche<br />

Engagement und fachliche Können jedes Einzelnen sind<br />

unsere größten Stärken. Neben einer qualifi zierten Ausbildung<br />

und kontinuierlicher Weiterbildung sorgen wir für vorbildlichen<br />

Gesundheitsschutz und optimale Arbeitssicherheit. Darüber hinaus<br />

fördern wir die Vielfalt in der Genossenschaft und ermöglichen<br />

die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

Auf diese Weise schaff en wir Rahmenbedingungen, die höchste<br />

Qualität und Effi zienz sichern. Wir sind der Auff assung, dass wir<br />

unsere Kunden nur dann mit herausragenden Produkten überzeugen<br />

können, wenn wir heute und in Zukunft ein verlässlicher<br />

Arbeitgeber für die besten Fachkräfte sind. Diese Kontinuität hat<br />

sich gerade im schwierigen Jahr <strong>2009</strong> als richtig erwiesen. Wir<br />

betrachten die Frage der Nachhaltigkeit ganzheitlich. Deshalb<br />

gehören in unserem Unternehmen wirtschaftliches, soziales und<br />

ökologisches Handeln untrennbar zusammen.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> stand im Rahmen externer Fortbildungsmaßnahmen<br />

neben Qualitäts- und Hygieneschulungen erneut der Bereich<br />

Abfülltechnologie im Mittelpunkt. Gemeinsam mit Tetra<br />

Pak wurden weitere Mitarbeiter auf die speziellen Anforderungen<br />

im Umgang mit den führenden Abfülltechnologien für Milch<br />

geschult. Weltweit höchste Effi zienzen von Abfüllmaschinen in<br />

der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> sind ein sichtbarer Beleg für die Erfolge<br />

unserer Qualifi kationsangebote.<br />

Im Rahmen des Berufskraftfahrer-Qualifi zierungs-Gesetzes konnten<br />

alle Kraftfahrer der <strong>Molkerei</strong> an den notwendigen Weiterbildungen<br />

durch eine anerkannte Ausbildungsstätte teilnehmen.<br />

Unsere Schlagkraft, Flexibilität und Schnelligkeit gegenüber unseren<br />

Kunden hängt maßgeblich von unserer modernen eigenen<br />

LKW-Flotte ab. Die Reduzierung des Flottenverbrauchs ist Ausdruck<br />

dafür, dass ein gezieltes Eco Drive Training ein sinnvoller<br />

Beitrag zur Kosteneinsparung ist und zur Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />

beiträgt.<br />

Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> misst der internen Kommunikation<br />

eine hohe Bedeutung bei. Die Einbindung der Belegschaft in Entscheidungsprozesse<br />

erhöht den Teamgeist und garantiert andererseits<br />

eine hohe individuelle Leistung.<br />

Am 31.12.<strong>2009</strong> waren 110 Mitarbeiter und 6 Auszubildende in<br />

der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> beschäftigt. Für 40-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

wurde Franz Geiß geehrt.<br />

Für 25-jährige Betriebszugehörigkeit wurden außerdem geehrt:<br />

Jürgen Wiedenmann (Betriebsleiter), Gerd Geier (Betriebsratsvorsitzender),<br />

Ulrich Klingert (Milchsammelwagenfahrer).<br />

In den wohlverdienten Ruhestand wurden die LKW-Fahrer Herbert<br />

Pfi tzer und Peter Weber sowie der im Frischprodukte-Kühlraum<br />

tätige Peter Seider verabschiedet.<br />

Unsere Mitarbeiter sind im Durchschnitt 42,5 Jahre alt. Damit<br />

stimmt die Mischung aus erfahrenen Milchexperten und jungen,<br />

engagierten Nachwuchskräften. Insgesamt 29 Mitarbeiter sind<br />

jünger als 35 Jahre. Gleichzeitig sind 25 Mitarbeiter seit mehr als<br />

25 Jahren im Dienst der Genossenschaft.<br />

Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> zählt zu den verlässlichen und soliden<br />

Arbeitgebern der Region. Gerade im Jahr <strong>2009</strong> haben wir einen<br />

wichtigen Beitrag für Beschäftigung und Stabilität geleistet.<br />

Die Unterstützungskasse verfügt zum Jahresende <strong>2009</strong> über einen<br />

Guthabenstand von 572.421 Euro. Zum Stichtag 31.12.<strong>2009</strong><br />

erhielten 41 Rentner und Hinterbliebene Zuwendungen.<br />

Bedanken möchten wir uns beim Betriebsrat der <strong>Hohenloher</strong><br />

<strong>Molkerei</strong> für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, die von<br />

gegenseitigem Vertrauen getragen wird. Unser besonderer Dank<br />

gilt allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit im Jahr <strong>2009</strong> und<br />

die überdurchschnittliche Loyalität mit der Genossenschaft.<br />

Viele haben sich Gedanken und Sorgen um die Zukunft und Exis-<br />

tenzfähigkeit unserer Milcherzeuger gemacht. Alle Mitarbeiter<br />

wissen, dass die Arbeitsplätze langfristig nur dann sicher sind,<br />

wenn auch unsere Landwirte wirtschaftlichen Erfolg haben.<br />

PERSONAL l<br />

25


Bilanz zum 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Kurzfassung des Jahresabschlusses <strong>2009</strong> ohne Anhang<br />

AKTIVSEITE<br />

A. ANLAGEVERMÖGEN<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

26 l BILANZ ZUM 31. DEZEMBER <strong>2009</strong><br />

Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR<br />

1. Softwarelizenzen 26.301,00 33.113,00<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten 3.231.707,00 2.555.885,00<br />

2. Technische Anlagen 5.489.177,00 4.613.537,00<br />

3. Andere Anlagen 1.276.346,00 1.242.004,00<br />

4. Anlagen im Bau 29.700,00 10.026.930,00 1.760.434,16<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Beteiligungen 7.055,83 7.055,83<br />

2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 291.732,30 298.788,13 291.634,94<br />

Anlagevermögen insgesamt: 10.352.019,13 10.503.663,93<br />

B. UMLAUFVERMÖGEN<br />

I. Vorräte 4.034.268,73 3.926.604,24<br />

II. Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 16.991.189,29 15.015.422,35<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.969.520,40 19.960.709,69 4.539.243,57<br />

III. Wertpapiere<br />

1. Sonstige Wertpapiere 2.534.359,78 2.697.223,51<br />

IV. Bankguthaben, Kassenbestand 6.893.988,85 10.499.453,99<br />

C. AKTIVE LATENTE STEUERN 210.495,00 317.331,00<br />

SUMME DER AKTIVSEITE 43.985.841,18 47.498.942,59


PASSIVSEITE<br />

A. EIGENKAPITAL<br />

I. Geschäftsguthaben<br />

Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR<br />

1. der verbleibenden Mitglieder 15.952.711,26 16.228.779,73<br />

2. der ausscheidenden Mitglieder 398.356,34 440.835,32<br />

3. aus gekündigten Geschäftsanteilen 14.018,87 16.365.086,47 0,00<br />

II. Kapitalrücklage 14.096,42 14.096,42<br />

III. Ergebnisrücklagen<br />

1. Gesetzliche Rücklagen 4.003.200,00 3.802.000,00<br />

2. Andere Ergebnisrücklagen 4.335.338,46 8.338.538,46 4.133.957,37<br />

IV. Bilanzgewinn<br />

Jahresüberschuss 171.562,12 171.562,12 402.581,09<br />

Eigenkapital insgesamt: 24.889.283,47 25.022.249,93<br />

B. RÜCKSTELLUNGEN 2.864.912,00 2.924.803,00<br />

C. VERBINDLICHKEITEN<br />

1. aus Lieferungen und Leistungen 13.272.876,69 16.510.838,73<br />

2. Sonstige Verbindlichkeiten 2.958.769,02 16.231.645,71 3.041.050,93<br />

SUMME PASSIVSEITE 43.985.841,18 47.498.942,59<br />

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER <strong>2009</strong> l<br />

27


Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für die Zeit vom 1. Januar <strong>2009</strong> bis 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

28 l GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

Geschäftsjahr EUR Vorjahr EUR<br />

1. Umsatzerlöse 136.611.015,58 175.146.729,81<br />

2. Bestandsveränderung - 13.386,94 -555.155,98<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 2.123.915,62 138.721.544,26 1.137.458,92<br />

4. Materialaufwand 121.123.710,20 156.731.875,02<br />

Rohergebnis 17.597.834,06 18.997.157,73<br />

5. Personalkosten<br />

a) Löhne und Gehälter 5.364.434,76 4.962.320,13<br />

b) sozial Abgaben und Aufwendungen<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung 1.217.834,56 6.582.269,32 1.162.873,94<br />

6. Abschreibungen 2.808.761,19 3.767.561,90<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 8.081.088,38 10.889.849,57 9.119.744,01<br />

Zwischensumme 125.715,17 -15.342,25<br />

8. Erträge aus Beteiligungen und Geschäftsguthaben 771,84 6.696,03<br />

9. Zinsen und ähnliche Erträge 330.007,92 639.469,39<br />

Zwischensumme 8+9 330.779,76<br />

10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens 775,00 0,00<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 18.180,69 27.392,87<br />

Zwischensumme 10+11 18.955,69 311.824,07<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 437.539,24 603.430,30<br />

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 219.710,78 158.509,04<br />

14. Sonstige Steuern 46.266,34 42.340,17<br />

15. Jahresüberschuss 171.562,12 402.581,09<br />

16. Bilanzgewinn 171.562,12 402.581,09


Bilanz<br />

Das Sachanlagevermögen hat sich zum Bilanzstichtag 31.12.<strong>2009</strong><br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 144.930 Euro reduziert.<br />

Die Veränderung resultiert aus den Zugängen von 2.971.627 Euro,<br />

den Abgängen von 59.053 Euro sowie aus Abschreibungen von<br />

2.780.822 Euro. Außerdem wurden Zuschüsse in Höhe von<br />

276.682 Euro abgesetzt.<br />

Zu den Zugängen gehören im Wesentlichen:<br />

• Zwischendecke inkl. Rampenanbau<br />

• Tetra Pak Abfüllmaschinen<br />

• Ventilknoten Fertigmilch-Tanklager<br />

• Ammoniak-Kälteanlage<br />

• Kühlraumerweiterung<br />

• Erweiterung Palettentransportanlagen<br />

• Umbau <strong>Molkerei</strong>eingang<br />

• 1 LKW, 2 LKW-Anhänger<br />

• Diverse Ersatzbeschaff ungen<br />

Die Vorräte haben sich zum Bilanzstichtag um 107.664 Euro erhöht.<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich<br />

um 1.975.767 Euro. In den sonstigen Vermögensgegenständen ist<br />

eine Mehrwertsteuerforderung von 2.036.890 Euro enthalten. Die<br />

liquiden Mittel haben sich um 3.768.329 Euro reduziert.<br />

Die Geschäftsguthaben unserer Mitglieder sind um 304.529 Euro<br />

auf 16.365.086 Euro zurück gegangen. Die Rücklagen betragen nach<br />

Zuweisung des Jahresüberschusses 2008 insgesamt 8.338.538 Euro.<br />

Die Rückstellungen in Höhe von 2.864.912 Euro enthalten im<br />

Wesentlichen die am Jahresende zu erwartenden Aufwendungen<br />

für rückständigen Urlaub, Pensionsverpfl ichtungen, Instandhaltungen<br />

und sonstige Verpfl ichtungen.<br />

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich insgesamt um 3.320.244<br />

Euro auf 16.231.646 Euro. Darin sind alle Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen mit 13.272.877 Euro enthalten.<br />

Sie betreff en als Hauptposten die Milchgeldabrechnung Dezember<br />

<strong>2009</strong> sowie die zweite Milchgeldendabrechnung <strong>2009</strong>.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Der Warenumsatz durch Milch und Milchprodukte aus eigener<br />

Erzeugung betrug 136.611.016 Euro. Diese Umsatzsumme schließt<br />

die Handelswaren und milchwirtschaftlichen Bedarfsartikel mit<br />

ein. Die sonstigen betrieblichen Erträge setzten sich hauptsächlich<br />

aus Frachtvergütungen, Dieselverkäufen, Mieteinnahmen, CMA-<br />

Erstattung, dem Buchgewinn aus dem Abgang von Anlage- und<br />

Umlaufvermögen und der Aufl ösung nicht benötigter Rückstellungen<br />

zusammen.<br />

Unter Berücksichtigung der Bestandsveränderungen und nach<br />

Abzug der mit dem Rohertrag verrechneten Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoff e sowie der für die angelieferte Milch ausbezahlten<br />

Milchgelder, ergab sich ein Rohertrag aus dem Warenverkehr<br />

von 17.597.834 Euro. Die gesamten Personal- und Sachkosten<br />

betrugen 17.472.119 Euro.<br />

Der vollständige Jahresabschluss, die Bilanz mit Gewinn- und<br />

Verlustrechnung sowie der Anhang liegen zur Einsichtnahme<br />

der Mitglieder in den Geschäftsräumen der Genossenschaft aus.<br />

Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

wurden vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband<br />

e.V. geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

Die Unterlagen zur Off enlegung werden beim elektronischen<br />

Bundesanzeiger eingereicht.<br />

ERLÄUTERUNGEN ZUM JAHRESABSCHLUSS l<br />

29


30<br />

l GEWINNVERWENDUNG<br />

v.l.n.r.: Hieronymus Zwick, Martin Boschet und Reinhold Höfl e<br />

Vorschlag für die Gewinnverwendung<br />

Der Vorstand schlägt vor, den Jahresüberschuss wie folgt zu verwenden:<br />

Einstellung in die gesetzliche Rücklage 85.800,00 Euro<br />

Einstellung in andere Ergebnisrücklagen 85.762,12 Euro<br />

Schwäbisch Hall, den 9. März 2010<br />

Der Vorstand<br />

Höfl e, Olbrich, Boschet, Franz, Gerner,<br />

Hieber, Mannes


Bericht des Aufsichtsrates<br />

Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsleitung und vom Vorstand über die Lage und die Entwicklung<br />

des Unternehmens sowie über die grundsätzlichen Fragen der Geschäftsentwicklung<br />

laufend unterrichtet.<br />

An allen Sitzungen des Vorstandes hatten der Vorsitzende des Aufsichtsrates und sein Stellvertreter<br />

jeweils teilgenommen. Der Aufsichtsrat hat an fünf gemeinsamen Sitzungen mit dem Vorstand und<br />

in zwei weiteren Aufsichtsratssitzungen die erforderlichen Aufgaben wahrgenommen und Beschlüsse<br />

gefasst. An der Bestandsaufnahme zum Jahresende hat der Aufsichtsrat mitgewirkt.<br />

Der Aufsichtsrat hat bei der Ausübung seiner Überwachungstätigkeit keine Beanstandungen festgestellt.<br />

Er konnte sich auch bei Belegprüfungen von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

und der Buchhaltung überzeugen.<br />

Der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband e.V. hat in der Zeit vom 8. Februar 2010<br />

bis 9. März 2010 die gesetzliche Prüfung durchgeführt und bestätigt, dass der Jahresabschluss den<br />

gesetzlichen Vorschriften entspricht. Vom Ergebnis der gesetzlichen Prüfung durch den Baden-<br />

Württembergischen Genossenschaftsverband e.V. hat der Aufsichtsrat Kenntnis genommen.<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des<br />

Jahresüberschusses geprüft, in Ordnung befunden und schließt sich dem Vorschlag des Vorstandes an.<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstandes und allen Mitarbeitern der <strong>Hohenloher</strong><br />

<strong>Molkerei</strong> für ihr hohes Engagement und die geleistete Arbeit im Geschäftsjahr <strong>2009</strong>. Darüber hinaus<br />

bedankt sich der Aufsichtsrat bei allen Mitgliedern für das dem Unternehmen entgegengebrachte<br />

Vertrauen.<br />

Schwäbisch Hall, den 9. März 2010<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Hieronymus Zwick, Vorsitzender<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATES l<br />

31


Hoff nung auf bessere Preise<br />

Vorausgesetzt, die Milchmengen in Europa und weltweit nehmen<br />

kaum zu und die Nachfrage nach Milch- und Milchprodukten<br />

steigt wieder an, wird sich die Lage am EU-Markt entspannen<br />

und stabilisieren. Verschiedene Punkte sprechen für eine positive<br />

Entwicklung. Es gibt aber auch Unwägbarkeiten. Diese kommen<br />

vor allem durch die politischen Rahmenbedingungen zustande.<br />

Milchanlieferung bleibt auf hohem Niveau<br />

Während in den meisten EU-Ländern bei der Milchanlieferung<br />

Stagnation oder teilweise deutliche Rückgänge aufgrund der<br />

negativen Entwicklung der Erzeugerpreise feststellbar sind, wird<br />

sich die Anlieferung an die deutschen <strong>Molkerei</strong>en auch im Jahr<br />

2010 auf einem hohen Niveau bewegen.<br />

Die weitere Erhöhung der Milchquote zum 1. April 2010 um 1 %<br />

wie auch der fortgesetzte reduzierte Fettkorrekturfaktor werden<br />

zu einer weiteren Entwertung der Quote führen. Den marktorientierten<br />

Milcherzeugern kommt das entgegen. Die Gefahr einer<br />

Quotenüberschreitung in Deutschland und das Risiko einer Zahlung<br />

von Superabgaben nimmt ab.<br />

Die politischen Vorgaben aus Brüssel und Berlin sind eindeutig.<br />

Die Milchquote wird am 31. März 2015 auslaufen. Mehrheiten<br />

für eine Verlängerung sind in der EU-27 nirgends erkennbar.<br />

Der neue Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos (Rumänien)<br />

lässt daran keinen Zweifel. Bereits ein kleiner Auszug aus den von<br />

Ciolos geäußerten Positionen macht dies deutlich:<br />

• Kein Zurück zu den Milchquoten, da damit nur das Angebot,<br />

aber nicht die Nachfrage reguliert werden kann. Hingegen<br />

müssten benachteiligte Regionen unterstützt werden.<br />

• Der Markt bestimmt die Preise. Man sollte nicht auf alte<br />

Mechanismen der Marktregulierung zurückgreifen.<br />

• Obwohl in einigen Sektoren Beihilfen beibehalten werden können,<br />

sind neue Marktinstrumente nötig, um die Volatilität zu bekämpfen.<br />

32 l AUSSICHTEN 2010<br />

Milchsonderprogramm der EU und des Bundes<br />

Im Jahr 2010 wird den Milcherzeugern in Deutschland mit<br />

Stützungs- und Förderprogrammen der Bundesregierung und<br />

der EU geholfen. Die eingesetzten Mittel von rund 828 Mio. Euro<br />

sollen zur Stabilisierung des Milchmarktes, insbesondere aber zur<br />

Liquiditätsverbesserung bei den Milcherzeugern beitragen.<br />

Nach Berechnung des Landwirtschaftsministeriums könnten<br />

die Betriebe je nach Struktur und Grünlandanteil mit Beträgen<br />

zwischen 1.500 Euro und mehr als 6.000 Euro rechnen.<br />

Wachstum an den Milchmärkten erwartet<br />

Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiter erholen, könnte die<br />

Weiße Linie 2010 nach zwei Jahren Produktions- und Absatzrückgang<br />

wieder zu den alten Wachstumstendenzen zurückkehren.<br />

Auch der Käsemarkt dürfte 2010 wieder etwas stärker wachsen<br />

als im Vorjahr.<br />

Bei Butter wird die Produktion im Jahr 2010 voraussichtlich zurückgehen.<br />

Ob sich Exporte wieder steigern lassen, hängt von Faktoren<br />

wie Binnenmarktniveau, Dollarkurs, Exporterstattungen und internationaler<br />

Nachfrage ab.<br />

Die Produktion von Magermilchpulver in der EU wird bei konstanter<br />

Milchanlieferung und einem wachsenden Käsemarkt<br />

zurückgehen. Da die Anfangsbestände geringer sind, sollte kein<br />

vergleichbarer Angebotsdruck wie <strong>2009</strong> entstehen.<br />

Obwohl die Butterpreise ab Februar 2010 in Deutschland deutlich<br />

eingebrochen sind und eine gewisse Unsicherheit über die Verwendung<br />

der EU-Interventionsbestände herrscht, gehen Experten<br />

nicht davon aus, dass sich die Preisabstürze von <strong>2009</strong> wiederholen<br />

werden.


Das Schloss Weikersheim<br />

Die Renaissance-Residenz im Taubertal liegt in unserem<br />

Einzugsgebiet Bad Mergentheim/Elpersheim.<br />

Viel wird davon abhängen, ob die Kommission die noch vorhandenen<br />

Marktordnungsinstrumente bei Bedarf auch im Jahr 2010<br />

marktstützend anwenden wird.<br />

Insgesamt dürften sich die Milcherzeugerpreise im Jahr 2010<br />

erholen und gegenüber dem Vorjahr etwas höher liegen. Die<br />

Erwartungshaltung sollte nach vorsichtiger Einschätzung allerdings<br />

nicht zu hoch liegen.<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> wird Kurs halten<br />

Das vor uns liegende Geschäftsjahr 2010 sollte besser werden als<br />

das Vorjahr.<br />

Wir hoff en, dass sich insbesondere die Nachfrage nach Konsummilch<br />

in Deutschland wieder erholt und sich der Inlandsabsatz<br />

weiter steigern lässt. Um den gewaltigen Herausforderungen des<br />

Milchmarktes auch in Zukunft gerecht zu werden, muss die<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> die bisher schon gute Produktions- und<br />

Vermarktungseffi zienz weiter verbessern.<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren die Produktions- und Abfüllkapazitäten<br />

sowie die Lagerfl ächen ausgebaut wurden, gilt es nun<br />

durch gezielte Investitionen in Teilbereichen die Kosten weiter zu<br />

senken. Im Bereich der Energieversorgung soll eine neue energiesparende<br />

Dampfkesselanlage installiert werden, die dem wachsenden<br />

Energiebedarf des Unternehmens Rechnung trägt. Derzeit<br />

arbeiten wir ein innovatives Energieerzeugungskonzept aus, das<br />

den Einsatz einer Kraft-Wärme-Kopplung vorsieht.<br />

Im Jahr 2010 möchten wir unsere Innovationskraft unter Beweis<br />

stellen und Produktneuheiten vorstellen, die unser Produktportfolio<br />

noch attraktiver machen.<br />

Mitte März 2010 werden wir uns dem erneuten Qualitätsaudit<br />

nach IFS Version 5 stellen. Wir sind überzeugt, dass wir erneut<br />

allen Anforderungen gerecht werden. Im Zuge der Erweiterung<br />

unseres Qualitätsmanagements planen wir den Ausbau des bestehenden<br />

Labors. Somit stellen wir die Qualität und Sicherheit<br />

unserer Produkte auch zukünftig in den Mittelpunkt unseres<br />

Handels.<br />

Um die Existenz und Zukunftsfähigkeit unserer mittelständischen,<br />

bäuerlichen Familienbetriebe zu fördern, wollen wir auch im Jahr<br />

2010 die Leistungsfähigkeit unserer Genossenschaft mit einem<br />

vergleichbar guten Wert beim Milchpreis unter Beweis stellen.<br />

Durch die Sicherung und Erhaltung des Geschaff enen sowie durch<br />

die Verfolgung weiterer Wachstumsbestrebungen wollen wir die<br />

solide Weiterentwicklung der <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> sicherstellen.<br />

Es ist unser Ziel, das hohe gegenseitige Vertrauen zu unseren<br />

Milcherzeugern und Kunden weiter auszubauen.<br />

Unser vorrangiges Ziel ist die Schaff ung von Mehrwert für unsere<br />

Mitglieder. Es muss uns allen ein gemeinsames Anliegen sein,<br />

auch weiterhin die uns prägende regionale, genossenschaftliche<br />

Identität zu gewährleisten. Dies geht nur, wenn wir nah bei unseren<br />

Mitgliedern bleiben und dabei Kommunikation und Transparenz<br />

weiter ausbauen. Unsere Mitglieder sollten im Gegenzug die Genossenschaft<br />

tragen, so dass die Identifi kation mit der <strong>Hohenloher</strong><br />

<strong>Molkerei</strong> noch weiter erhöht wird.<br />

Nur mit vereinten Kräften werden wir in der Zukunft erfolgreich<br />

sein.<br />

AUSSICHTEN 2010 l<br />

33


Unsere Produkte sind Gold wert<br />

Die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> erhielt im Jahr <strong>2009</strong> von der Deutschen Landwirtschafts­Gesellschaft (DLG)<br />

höchste Auszeichnungen. Sie dienen als eine Bestätigung für die hohe Qualität der angelieferten und<br />

verarbeiteten Rohmilch.<br />

13 x DLG-GOLD<br />

• Hofgut Frischmilch 3,5 % „länger haltbar“<br />

• Hofgut Frischmilch 1,5 % „länger haltbar“<br />

• Hofgut H-Vollmilch 3,5 %<br />

• Hofgut H-Milch fettarm 1,5 %<br />

• Hofgut H-Fitmilch 0,5 %<br />

• Hofgut Schlagsahne 200 g<br />

• Hofgut H-Schlagsahne 1 Liter<br />

• Hofgut Crème fraîche 200 g<br />

• Hofgut Saure Sahne 10 % 200 g<br />

• Hofgut mildgesäuerte Butter Block<br />

• Hofgut mildgesäuerte Butter i.Vp,<br />

• Hofgut Süßrahmbutter Block<br />

• Hofgut Süßrahmbutter i.Vp.<br />

1 x DLG-SILBER<br />

• Hofgut Joghurt aus Vollmilch 200 g<br />

34 l QUALITÄT UND AUSZEICHNUNGEN<br />

Außerdem erhielten wir weitere 15 Gold- und eine Silbermedaille<br />

für Produkte, die wir im Auftrag verschiedener Discounter herstellen.<br />

In Ausgabe 01/2010 des ÖKO-TEST-Magazins erzielten<br />

zwei von uns hergestellte Buttersorten großer Discounter die Auszeichnung<br />

„sehr gut“.<br />

Auf unsere Qualität ist Verlass<br />

Neben den alljährlichen Medaillen erhielten wir <strong>2009</strong> erneut<br />

DLG-Golden-Classic und DLG-Classic-Medaillen, die uns bis zu<br />

30 Jahre ununterbrochene Produktqualität auf höchstem Niveau<br />

bescheinigen:<br />

Ausgezeichnet wurden:<br />

• Hofgut H-Vollmilch 3,5 % – DLG-Golden-Classic 30 Jahre<br />

• Hofgut H-Milch fettarm 1,5 % – DLG-Golden-Classic 30 Jahre<br />

• Hofgut mildgesäuerte – DLG-Classic 5 Jahre<br />

Markenbutter Block<br />

• Hofgut mildgesäuerte – DLG-Classic 10 Jahre<br />

Markenbutter i.Vp.<br />

• Hofgut Saure Sahne 10 % – DLG-Classic 15 Jahre


Qualitätssicherung auf höchstem Niveau<br />

Mit den Auszeichnungen der DLG ernten wir die Früchte unseres professionellen<br />

Qualitätsmanagements, dessen Prüfi ntensität wir im Jahr <strong>2009</strong> weiter erhöht haben.<br />

So werden im Rahmen unserer Qualitätssicherung alle Herstellungsschritte, von der<br />

angelieferten Rohmilch über die eingesetzten Hilfs- und Betriebsstoff e bis hin zum<br />

Endprodukt, in kurzen Intervallen überprüft und dokumentiert. Dies geschieht durch<br />

unser hoch qualifi ziertes internes Labor sowie durch namhafte externe Institute.<br />

Unsere Leistungen im Bereich des Qualitätsmanagements fi nden auch außerhalb der<br />

DLG An erkennung. Das bekräftigt eine Auszeichnung beim Jahresleistungswettbewerb<br />

der Baden-Württembergischen Milchwirtschaft für Deutsche Markenbutter,<br />

mit der die <strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> das erfolgreiche Jahr <strong>2009</strong> abrunden konnte.<br />

Im März 2010 wird unsere <strong>Molkerei</strong> außerdem erneut nach dem International Food<br />

Standard (IFS) zertifi ziert.<br />

Wir gratulieren all unseren Mitarbeitern zu diesem Erfolg.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> <strong>eG</strong><br />

Schwäbisch Hall<br />

Texte:<br />

Martin Boschet<br />

geschäftsführender Vorstand<br />

Grafi sche Konzeption<br />

und Realisierung:<br />

Werbeagentur querformat<br />

GmbH & Co. KG, Crailsheim<br />

Fotos:<br />

Jürgen Weller Fotografi e<br />

Schwäbisch Hall,<br />

Roland Bauer<br />

Braunsbach-Winterberg<br />

Druck:<br />

Dollmann Druck GmbH<br />

Blaufelden-Wiesenbach<br />

QUALITÄT UND AUSZEICHNUNGEN l<br />

35


36 l RUBRIK<br />

<strong>Hohenloher</strong> <strong>Molkerei</strong> <strong>eG</strong> • Raiffeisenstraße 4 • 74523 Schwäbisch Hall<br />

Telefon (0791) 9440-0 • Telefax (0791) 9440-45<br />

info@hofgut.net • www.hohenloher-molkerei.de

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