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Hohenloher Molkerei eG Geschäftsbericht 2009

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Hoff nung auf bessere Preise<br />

Vorausgesetzt, die Milchmengen in Europa und weltweit nehmen<br />

kaum zu und die Nachfrage nach Milch- und Milchprodukten<br />

steigt wieder an, wird sich die Lage am EU-Markt entspannen<br />

und stabilisieren. Verschiedene Punkte sprechen für eine positive<br />

Entwicklung. Es gibt aber auch Unwägbarkeiten. Diese kommen<br />

vor allem durch die politischen Rahmenbedingungen zustande.<br />

Milchanlieferung bleibt auf hohem Niveau<br />

Während in den meisten EU-Ländern bei der Milchanlieferung<br />

Stagnation oder teilweise deutliche Rückgänge aufgrund der<br />

negativen Entwicklung der Erzeugerpreise feststellbar sind, wird<br />

sich die Anlieferung an die deutschen <strong>Molkerei</strong>en auch im Jahr<br />

2010 auf einem hohen Niveau bewegen.<br />

Die weitere Erhöhung der Milchquote zum 1. April 2010 um 1 %<br />

wie auch der fortgesetzte reduzierte Fettkorrekturfaktor werden<br />

zu einer weiteren Entwertung der Quote führen. Den marktorientierten<br />

Milcherzeugern kommt das entgegen. Die Gefahr einer<br />

Quotenüberschreitung in Deutschland und das Risiko einer Zahlung<br />

von Superabgaben nimmt ab.<br />

Die politischen Vorgaben aus Brüssel und Berlin sind eindeutig.<br />

Die Milchquote wird am 31. März 2015 auslaufen. Mehrheiten<br />

für eine Verlängerung sind in der EU-27 nirgends erkennbar.<br />

Der neue Landwirtschaftskommissar Dacian Ciolos (Rumänien)<br />

lässt daran keinen Zweifel. Bereits ein kleiner Auszug aus den von<br />

Ciolos geäußerten Positionen macht dies deutlich:<br />

• Kein Zurück zu den Milchquoten, da damit nur das Angebot,<br />

aber nicht die Nachfrage reguliert werden kann. Hingegen<br />

müssten benachteiligte Regionen unterstützt werden.<br />

• Der Markt bestimmt die Preise. Man sollte nicht auf alte<br />

Mechanismen der Marktregulierung zurückgreifen.<br />

• Obwohl in einigen Sektoren Beihilfen beibehalten werden können,<br />

sind neue Marktinstrumente nötig, um die Volatilität zu bekämpfen.<br />

32 l AUSSICHTEN 2010<br />

Milchsonderprogramm der EU und des Bundes<br />

Im Jahr 2010 wird den Milcherzeugern in Deutschland mit<br />

Stützungs- und Förderprogrammen der Bundesregierung und<br />

der EU geholfen. Die eingesetzten Mittel von rund 828 Mio. Euro<br />

sollen zur Stabilisierung des Milchmarktes, insbesondere aber zur<br />

Liquiditätsverbesserung bei den Milcherzeugern beitragen.<br />

Nach Berechnung des Landwirtschaftsministeriums könnten<br />

die Betriebe je nach Struktur und Grünlandanteil mit Beträgen<br />

zwischen 1.500 Euro und mehr als 6.000 Euro rechnen.<br />

Wachstum an den Milchmärkten erwartet<br />

Sollte sich die wirtschaftliche Lage weiter erholen, könnte die<br />

Weiße Linie 2010 nach zwei Jahren Produktions- und Absatzrückgang<br />

wieder zu den alten Wachstumstendenzen zurückkehren.<br />

Auch der Käsemarkt dürfte 2010 wieder etwas stärker wachsen<br />

als im Vorjahr.<br />

Bei Butter wird die Produktion im Jahr 2010 voraussichtlich zurückgehen.<br />

Ob sich Exporte wieder steigern lassen, hängt von Faktoren<br />

wie Binnenmarktniveau, Dollarkurs, Exporterstattungen und internationaler<br />

Nachfrage ab.<br />

Die Produktion von Magermilchpulver in der EU wird bei konstanter<br />

Milchanlieferung und einem wachsenden Käsemarkt<br />

zurückgehen. Da die Anfangsbestände geringer sind, sollte kein<br />

vergleichbarer Angebotsdruck wie <strong>2009</strong> entstehen.<br />

Obwohl die Butterpreise ab Februar 2010 in Deutschland deutlich<br />

eingebrochen sind und eine gewisse Unsicherheit über die Verwendung<br />

der EU-Interventionsbestände herrscht, gehen Experten<br />

nicht davon aus, dass sich die Preisabstürze von <strong>2009</strong> wiederholen<br />

werden.

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