TÄTIGKEITS- UND FINANZBERICHT - Deutsche Gesellschaft für ...
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<strong>TÄTIGKEITS</strong>- <strong>UND</strong><br />
<strong>FINANZBERICHT</strong><br />
<strong>für</strong> das Wirtschaftsjahr<br />
2009<br />
Im Moos 4 • 79112 Freiburg • Tel. 07665 / 9447-0 • Fax: 07665 / 9447-20 • E-Mail: info@dgm.org • www.dgm.org
INHALT<br />
Allgemeiner Stand 3<br />
Gremien 4<br />
Arbeit der Fachberater 5<br />
Öffentlichkeitsarbeit 10<br />
Politische Arbeit 11<br />
Wissenschaft und Forschung 11<br />
Landesverbände 15<br />
Geschäftsstelle 16<br />
Nachrufe 16<br />
Dachverbände 16<br />
Besondere Aktivitäten 17<br />
Ausblick 17<br />
Finanzbericht 18<br />
Allgemeine Vermögenslage 19<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 20<br />
Zusammenfassung 21<br />
Sicherung der Unabhängigkeit und Selbstauskunft<br />
über die Einnahmen von Wirtschaftsunternehmen<br />
aus dem Gesundheitswesen 22<br />
Anhang<br />
Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers zur Ergebnisrechnung 2009<br />
Leitsätze der Selbsthilfe <strong>für</strong> die Zusammenarbeit mit Personen des<br />
privaten und öffentlichen Rechts, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen,<br />
insbesondere im Gesundheitswesen
ALLGEMEINER STAND<br />
Im Jahr 2009 machte sich <strong>für</strong> die DGM die bereits im Jahre 2008 begonnene Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
bemerkbar. Sowohl die Spenden- als auch die Mitgliederentwicklung waren schlechter als in anderen<br />
Jahren. Vor diesem Hintergrund kann das Gesamtjahr als befriedigend angesehen werden.<br />
Das Jahr war inhaltlich geprägt von drei großen Kongressen. Den Auftakt machte der Kongress des<br />
Wissenschaftlichen Beirates in Darmstadt. Im September folgte mit dem IDMC-7 (7th International<br />
Myotonic Dystrophy Consortium Meeting) in Würzburg der erste internationale Kongress, gefolgt vom<br />
ALS-Weltkongress in Berlin (20th International Symposium on ALS/MND und 17th Meeting of the<br />
International Alliance of ALS/MND Associations).<br />
Die Forschungspreise der DGM wurden turnusgemäß anlässlich des Kongresses in Darmstadt vergeben.<br />
Neben den jährlich vergebenen Preisen (Junior Preis und Felix-Jerusalem-Preis) wurde in diesem Jahr<br />
auch wieder der höchstrangige Preis der DGM, der Duchenne-Erb-Preis verliehen.<br />
Zur festen Tradition ist die jährlich stattfindende Kontaktpersonen-Einsteigerschulung geworden, die<br />
sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Die Gruppe der mitochondrial Betroffenen hat drei große<br />
regionale Fachtage durchgeführt, und in Raisdorf fand erneut eine gelungene Jugendfreizeit statt. Das<br />
Computerlager gemeinsam mit der Schweizerischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke ist jeweils zum<br />
Anfang eines Jahres ebenfalls bereits eine feste Institution.<br />
Motorrad fahren und Muskelerkrankungen haben eine enge Verbindung. Bereits zum dritten Mal fand<br />
in Nördlingen die DGM-Muskeltour, initiiert und organisiert von unserem Vorstandsmitglied Matthias<br />
Küffner, statt. Mit Wolfgang Fierek und Willy Astor waren wieder zwei Prominente am Start, die der<br />
Aktion zu einem großen Erfolg verhalfen.<br />
Die Harley Davidson GmbH Deutschland startete auf der Wasserkuppe / Rhön den 1st German Friendship<br />
Ride, der ebenfalls hervorragenden Zuspruch erhielt und im Jahre 2010 eine Fortsetzung erfahren<br />
wird.<br />
Das DGM Schachturnier fand in diesem Jahr bereits zum 22. Mal statt und findet immer wieder guten<br />
Zuspruch auch neuer Teilnehmer.<br />
Die Delegiertenversammlung tagte zum siebten Mal. Besonders die Aufteilung in eine vorgeschaltete<br />
Arbeitstagung und die eigentliche Delegiertenversammlung ermöglicht die intensive Bearbeitung aller<br />
wichtigen Themen in der DGM.<br />
Nachdem am 18.12.2008 der Gemeinsame Bundesausschuss die Konkretisierung <strong>für</strong> die Neuromuskulären<br />
Erkrankungen verabschiedet hatte, ging es darum, in einem nachgelagerten Verfahren auch noch<br />
die Gruppe der Myositiden in diese Konkretisierung aufzunehmen. Durch Interventionen beim Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Gesundheit (BMG) gelang dies letztlich. Damit sind die Voraussetzungen vorhanden,<br />
dass sich die Neuromuskulären Zentren um eine Spezialambulanz nach § 116b SGB V bemühen<br />
können.<br />
Die Erhöhung des Forschungsetats auf 200.000 Euro pro Jahr hat eine größere Nachfrage nach Forschungsförderung<br />
mit sich gebracht. Über die einzelnen geförderten Projekte lesen Sie bitte mehr an<br />
anderer Stelle in diesem Bericht.<br />
Die Geschäftsstelle hat den Qualitätsmanagement-Prozess dahingehend abgeschlossen, dass ein Qualitäts-Management-Handbuch<br />
erstellt wurde.<br />
Die DGM konnte sich im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Versorgungsforschung<br />
(Servcare_ALS) einbringen. Dies erfordert einerseits zusätzliche Personalressourcen, erfüllt allerdings<br />
auch Aufgaben aus unserem Aufgabenbereich. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Weitere Informationen<br />
finden Sie unter: http://www.servcare-projekt.de/.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 3
Die Mitgliederzahl ist stabil geblieben. Angaben zur Mitgliederstruktur finden Sie im Anhang zu<br />
diesem Bericht.<br />
DIE WIRTSCHAFTLICHE SITUATION<br />
In finanzieller Hinsicht war das Jahr 2009 gekennzeichnet durch eine unsichere Prognose. Es war nicht<br />
absehbar, wie sich die Finanzkrise auf die Spendeneinnahmen auswirken würden. Die Spenden im<br />
Jahresverlauf sind deutlich hinter den Vorjahren zurück geblieben, die Spenden zu Weihnachten sind<br />
dann erfreulicherweise stabil gewesen. Die Liquidität ist nach wie vor zufrieden stellend.<br />
MITGLIEDERENTWICKLUNG<br />
Die Zahl der Mitglieder belief sich zum 31.Dezember 2009 auf 7.881<br />
(31.12.2008: 7.880) (s. Anlagen).<br />
GREMIEN<br />
VORSTAND<br />
Der Vorstand wurde zuletzt am 08. Juni 2008 neu gewählt. Gewählt wurden:<br />
Dr. Stefan Perschke 1. Vorsitzender<br />
Prof. Dr. med. Bernhard Neundörfer 2. Vorsitzender<br />
Helmut Kreuels Schatzmeister<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Dengler<br />
Dr. Wilhelm Fischer<br />
Doreen Günterberg<br />
Ingrid Haberland<br />
Matthias Küffner<br />
Dr. med. Arpad von Moers<br />
Im Berichtszeitraum fanden 5 Vorstandssitzungen statt. Dazu gab es eine gemeinsame Sitzung mit<br />
den Landesvorständen sowie eine Sitzung der Finanzkommission und die Delegiertenversammlung.<br />
Darüber hinaus nahmen Vorstandsmitglieder erneut eine Fülle von Einzelterminen, z.B. bei Landesverbandsveranstaltungen<br />
wahr.<br />
Die nächste Vorstandswahl findet turnusgemäß im Jahre 2011 statt.<br />
FINANZKOMMISSION<br />
Bereits im Jahr 2008 wurden die Herren Klaus Kaiser, Tobias Huber und Wolfgang Teufel von der<br />
Delegiertenversammlung in die Finanzkommission der DGM gewählt. Die Amtszeit beträgt 3 Jahre.<br />
WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Turnusgemäß wurden im Jahre 2009 der 1. und 2. Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates<br />
gewählt. 1. Vorsitzender ist Herr Prof. Ludolph aus Ulm. 2. Vorsitzender ist Herr Prof. Zerres aus<br />
Aachen.<br />
Die nächste Wahl findet im Jahre 2011 statt.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 4
ARBEIT DER FACHBERATER<br />
BERATUNG <strong>UND</strong> UNTERSTÜTZUNG FÜR MUSKELKRANKE<br />
Das Beratungsteam der DGM an der Bundesgeschäftsstelle in Freiburg ist interdisziplinär zusammengesetzt.<br />
Je nach Art der individuellen Anfrage können sich die Ratsuchenden an die<br />
• Sozialberatung oder die<br />
• Hilfsmittelberatung<br />
wenden. Durch die Spezialisierung können die BeraterInnen optimal auf die jeweiligen Fragen und<br />
Bedürfnisse der Ratsuchenden eingehen. Die Arbeit im Fachteam gewährleistet den stetigen Austausch<br />
der BeraterInnen – übergreifende Fragestellungen können im Team besprochen und bearbeitet<br />
werden.<br />
Die Themen der Anfragen waren auch im Jahr 2009 vielfältig. An die SozialberaterInnen wurden<br />
häufig Fragen zu Erkrankungsverlauf, Krankheitsverarbeitung, Leistungen der Kranken- und<br />
Pflegeversicherung, Beantragung von Renten und Maßnahmen zur Rehabilitation, Ausbildung und<br />
Beruf, Assistenz, Einschulung betroffener Kinder, Umgang mit Kostenträgern, Vernetzung mit<br />
Gleichbetroffenen uvm. gestellt.<br />
In der Hilfsmittelberatung gaben die Beraterinnen Auskunft zu Hilfsmitteln <strong>für</strong> Mobilität, Kommunikation<br />
etc., aber auch zum Haus- bzw. Wohnungsumbau oder zu den Probewohnungen der DGM.<br />
Neben der reinen Beratungstätigkeit hat das Beraterteam auch im Jahr 2009 eine Reihe weiterer wichtiger<br />
Aufgaben wahrgenommen. Insbesondere ist hier die Mitwirkung am Qualitätsmanagement-Prozess<br />
in der Bundesgeschäftsstelle zu nennen, der 2009 in die Fertigstellung des Qualitätsmanagement-<br />
Handbuchs gemündet ist.<br />
INFORMATION<br />
Arbeitsanteile Berater<br />
Betroffene / Angehörige<br />
Ehrenamtliche<br />
Fachpersonen / Institutionen<br />
Firmen<br />
Muskelreport<br />
Infodienst<br />
DGM-Info / Faltblätter<br />
Rundbriefe<br />
Listen<br />
FT<br />
andere<br />
QM<br />
Umläufe, Literatur, Internet<br />
Besuch von Fortbildungsveranstaltungen<br />
Ablage, Kopieren, Sitzungsorga, ...<br />
Betreuung Prowo<br />
Kongresse / Veranstaltungen<br />
Kontaktpersonenschulung<br />
AK Therapie<br />
Physio-Fortbildungen<br />
Jugendfreizeiten<br />
Ratgeber<br />
ALS Symposium Berlin 09<br />
Fachtagessymposium Berlin 2010<br />
ALS Servecare<br />
Das Beratungsteam hat, z.T. in Kooperation mit weiteren Autoren, Informationsfaltblätter und Beratungsbroschüren<br />
zu den verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen erstellt und überarbeitet (s.u.).<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 5
Alle Beraterinnen und Berater haben zudem regelmäßig Beiträge <strong>für</strong> die Mitgliederzeitschrift Muskelreport<br />
verfasst.<br />
Der Infodienst ist ein verbandsinternes<br />
Nachschlagewerk zur Unterstützung<br />
der ehrenamtlichen Arbeit vor Ort. Er<br />
umfasst eine Vielzahl von Themen<br />
(auch Begründungshilfen und Gerichtsurteile),<br />
mit denen muskelkranke<br />
Menschen und ihre Berater konfrontiert<br />
sind. Auch im Jahr 2009 wurde<br />
eine aktualisierte Fassung<br />
herausgegeben.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des<br />
Beratungs- und Informationsangebotes<br />
der DGM sind nach wie vor die<br />
Rundbriefe: ALS-Rundbrief, Elternrundbrief<br />
Muskeldystrophie Duchenne/Becker-Kiener, Elternrundbrief SMA und der Rundbrief<br />
Myotone Dystrophie. Die Elternzeitung ergänzt die Elternrundbriefe um übergreifende Informationen<br />
und kann auch unabhängig von den Rundbriefen bezogen werden. Auch 2009 ist die Elternzeitung mit<br />
aktuellen Beiträgen zu Sozialrecht, Hilfsmitteln, Ausbildung etc. erschienen.<br />
NEUE <strong>UND</strong> ÜBERARBEITETE MATERIALIEN<br />
Neu Überarbeitet<br />
Beratung / Anfragen / Kontakte<br />
Information <strong>für</strong> Entscheidungsträger zur<br />
Wissenswertes über:<br />
ALS<br />
Ratgeber: Reisen Morbus Pompe / McArdle<br />
FSHD<br />
Polyneuropathien<br />
Myotone Dystrophie<br />
Mitochondriopathien<br />
Muskeldystrophie Duchenne und<br />
Becker<br />
Atemstörungen und häusliche<br />
Beatmung<br />
DGM Informationen:<br />
Logopädie bei ALS<br />
Physiotherapie<br />
Medizinische Rehabilitation<br />
Leitfaden <strong>für</strong> Eltern: Mein Kind in der<br />
Pflegeversicherung<br />
Leitfaden <strong>für</strong> Erwachsene:<br />
Pflegeversicherung<br />
Faltblatt Probewohnungen<br />
Betroffene / Angehörige<br />
Ehrenamtliche<br />
Fachpersonen / Institutionen<br />
Firmen<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 6
SEMINARE<br />
Als Vortragende haben MitarbeiterInnen des Beratungsteams bei verschiedenen Veranstaltungen der<br />
Landesverbände oder der regionalen Selbsthilfegruppen mitgewirkt. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl<br />
der Veranstaltungen:<br />
• Leitung einer Angehörigengruppe beim ALS-Gesprächskreis Wiesbaden im Juni 2009.<br />
• Mitarbeit bei Organisation und Durchführung des ALS-Alliance Meetings, Allied Professionals’<br />
Forum und International Symposium on ALS/MND in Berlin.<br />
• Vortrag im Rahmen der Reha Care in Düsseldorf.<br />
• Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung der ACHSE.<br />
• Vortrag im Rahmen einer Veranstaltung einer LAG Selbsthilfe.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Zentralverband der Physiotherapeuten (ZVK) organisierte die DGM Fortbildungen<br />
<strong>für</strong> Physiotherapeuten zur Behandlung neuromuskulärer Erkrankungen bei Kindern und Erwachsenen<br />
in Berlin, Herrenberg und Höxter. Zudem wurden die Landesverbände in der Organisation<br />
weiterer, regionaler Physiotherapie-Fortbildungen unterstützt.<br />
GESPRÄCHSKREISE<br />
In fast allen Bundesländern werden neben regionalen Treffen, die allen muskelkranken Menschen<br />
offen stehen, auch Gesprächskreise <strong>für</strong> spezielle Zielgruppen angeboten (z.B. <strong>für</strong> Eltern muskelkranker<br />
Kinder, Betroffene und Angehörige mit Neuralen Muskelatrophien oder ALS-Kranke und ihre Angehörigen).<br />
Die Gesprächskreise werden zumeist durch ehrenamtliche Kontaktpersonen geleitet und<br />
stellen ein wichtiges regionales Angebot <strong>für</strong> die Betroffenen und ihre Angehörigen dar.<br />
Vor allem die ALS-Gesprächskreise haben sich erfolgreich etabliert. Charakter, Umfang und Häufigkeit<br />
dieser Treffen sind sehr verschieden. Die meisten werden durch Ärzte der Muskelzentren regelmäßig<br />
unterstützt, manche haben sich zu großen Vortragsveranstaltungen mit bis zu 100 Teilnehmern<br />
entwickelt. Neben den Gesprächskreisen, die Betroffenen und Angehörigen offen stehen, haben sich<br />
auch Gruppen nur <strong>für</strong> Angehörige gebildet. Die Zahl der Angebote wächst kontinuierlich. Insgesamt<br />
gibt es im Bundesgebiet inzwischen 27 ALS-Gesprächskreise. Unterstützt und begleitet wird ihre Entwicklung<br />
durch eine Mitarbeiterin der Sozialberatung.<br />
ARBEITSKREISE<br />
Der AK Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie der DGM hat im Jahr 2009 ein Mal getagt. Die<br />
Mitglieder des Arbeitskreises haben als Referenten bei Fortbildungen und Veranstaltungen mitgewirkt<br />
sowie Beiträge <strong>für</strong> die Mitgliederzeitschrift erstellt.<br />
Der Arbeitskreis Ethik erarbeitete die „Aussagen der DGM zu Lebensqualität und Lebensende“, die<br />
von der Delegiertenversammlung im Juni 2009 verabschiedet wurden.<br />
ZUSAMMENARBEIT MIT EHRENAMTLICHEN<br />
Die ehrenamtlichen Kontaktpersonen sind das Fundament der Selbsthilfe-Arbeit der DGM. Ihr Engagement<br />
ist wertvoll und wichtig. Deshalb ist es ein Anliegen der DGM, die Ehrenamtlichen bei ihrer<br />
Arbeit wo möglich zu unterstützen, z.B. mithilfe des Fortbildungskonzepts. Im Jahr 2009 wurde<br />
wieder eine Einsteigerschulung <strong>für</strong> Kontaktpersonen in die ehrenamtliche Arbeit der DGM angeboten.<br />
Das dreitägige Seminar vereint Einsteiger und bereits tätige Kontaktpersonen aus allen Bundesländern.<br />
Themen der Einsteigerschulung sind: Überblick über neuromuskuläre Erkrankungen und deren Behandlungsmöglichkeiten,<br />
Aufbau und Organisation des Vereins, Beratungsarten und –möglichkeiten,<br />
Eigenreflexion, Peer-Counseling, Zusammenwirken mit hauptamtlich Beschäftigten, Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Fundraising sowie der informelle Austausch untereinander.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 7
Das Qualitäts- und Unterstützungskonzept <strong>für</strong> Ehrenamtliche der DGM wurde durch einen Thementag<br />
mit dem Inhalt „Partnerschaft & Behinderung“ sowie „Länderübergreifender Austausch“ erweitert.<br />
Neben der Vermittlung und praktischen Erarbeitung des Themas bestärkte der Thementag den Austausch<br />
und die Vernetzung der Kontaktpersonen. Dieses Vernetzungs- und Weiterbildungskonzept<br />
sieht 1-2 Veranstaltungen dieser Art pro Jahr vor. Die Themen werden von den Kontaktpersonen<br />
selbst gewählt. Die Veranstaltung wird von der Bundesgeschäftsstelle in enger Zusammenarbeit mit<br />
den jeweils beteiligten Landesverbänden organisiert.<br />
Neben der Informationsweitergabe durch den Infodienst erhielten die Ehrenamtlichen den halbjährlich<br />
erscheinenden Kontaktpersonen-Rundbrief nebst dem zusätzlichen Weihnachtsbrief. Diese Briefe enthalten<br />
neben aktuellen Informationen auch Angebote zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit sowie<br />
den ausgesprochenen Dank <strong>für</strong> das geleistete Engagement und Anregungen zur Zusammenarbeit<br />
zwischen Ehren- und Hauptamtlichen.<br />
Speziell <strong>für</strong> die Landesvorsitzenden der DGM wurde ein zweitägiges Seminar zum Thema: „Wissen<br />
zusammenführen – Teamwork schaffen – Entlastung bewirken“ angeboten. Die Gewinnung, Motivierung<br />
und Qualifizierung von Kontaktpersonen stellt eine zentrale Aufgabe der Landesverbände dar.<br />
Das Seminar gab Anregungen, diesen Bereich zu stärken. Ein besonderes Augenmerk wurde auf das<br />
Zusammenführen bereits vorhandener Ressourcen und auf die Bildung von Kontaktpersonen-Teams<br />
gelegt. Gezielt wurden mehrere neue Projekte entwickelt und bereits Teams gebildet, die diese umsetzen<br />
werden.<br />
REISEN<br />
Im Jahr 2009 konnten die folgenden Reisen <strong>für</strong> Jugendliche angeboten werden:<br />
Computerfreizeit<br />
Die Computerfreizeit in Kooperation mit der Schweizerischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke<br />
(SGMK) zum Thema: „Werbespots“ fand von 22. – 28.02.2009 in Gontenschwil im Aargau mit je 4<br />
Teilnehmern aus Deutschland und der Schweiz statt.<br />
Jugendfreizeit<br />
Von 25.07. – 01.08.2009 wurde in Raisdorf die Jugendfreizeit mit 12 z.T. beatmeten Teilnehmern<br />
durchgeführt.<br />
FORT- <strong>UND</strong> WEITERBILDUNG<br />
Eine Mitarbeiterin des Beratungsteams nahm am Kontaktstudium Palliative Care an der Evangelischen<br />
Hochschule Freiburg, einer Weiterbildung nach § 39 SGB V, teil und schloss es Anfang Dezember<br />
mit Zertifikat ab. Der Kurs bot Anregungen, Einblicke in die Denkansätze und Arbeitsweisen der<br />
Hospizbewegung und Erkenntnisse über evtl. Vernetzungsmöglichkeiten, die <strong>für</strong> die Beratungsarbeit<br />
in der DGM wertvoll sind und in der Abschlussarbeit vertieft bearbeitet wurden. Darüber hinaus münden<br />
sie in eine <strong>für</strong> Oktober 2010 geplante Schulungsmaßnahme <strong>für</strong> ALS-GesprächskreisleiterInnen.<br />
Zwei Mitarbeiterinnen nahmen an einer Moderationsfortbildung teil. Die Mitarbeiterinnen des Hilfsmittelberatungszentrums<br />
haben sich auf der Messe Rehab in Karlsruhe über neue Hilfsmittel informiert.<br />
Außerdem besuchten sie das Zentrum <strong>für</strong> unterstützte Kommunikation (ZUK) der Katholischen<br />
Fachhochschule Freiburg.<br />
Die BeraterInnen haben sich zudem gemeinsam mit den bayerischen KollegInnen zu einem zweitägigen<br />
fachlichen Austausch getroffen. Gemeinsame Fallarbeit, der Austausch über rechtlich aktuelle<br />
Themen und über aktuelle politische Veränderungen, DGM-Prozesse und Neuigkeiten waren Inhalt<br />
der Tagung. Des weiteren wurden bestehende Themen vertieft. Aufträge und Erfahrungen, die sich aus<br />
vergangenen Veranstaltungen, Organisationsprozessen etc. ergeben haben, wurden reflektiert und<br />
ausgewertet.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 8
SERVCARE_ALS<br />
Neue Wege beschreitet die DGM im Forschungsprojekt „Servcare_ ALS“. Ziel dieses vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung BMBF geförderten Vorhabens ist die Optimierung der ambulanten<br />
Versorgung von ALS-Betroffenen.<br />
Diese Versorgung ist gekennzeichnet durch hoch spezialisierte Anforderungen. Gearbeitet wird an der<br />
Verbesserung von Kommunikation, Koordination und Kooperation zwischen den Akteuren im<br />
Gesundheitswesen.<br />
Die Projektbeteiligten sind:<br />
- Das Fraunhofer-Institut <strong>für</strong> Arbeitswirtschaft und Organisation IAO<br />
- Die ALS-Ambulanz der Charité<br />
- Das Institut <strong>für</strong> Informatik der Universität Leipzig<br />
- Das Extraordinariat <strong>für</strong> Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt der Universität Augsburg<br />
- Die DGM.<br />
Als eigenes Teilprojekt will die DGM einen internetbasierten Fallmanager (Case Manager) entwickeln,<br />
der ALS-Betroffenen die jeweils zur aktuellen Situation und Fragestellung passenden, notwendigen<br />
und sinnvollen Informationen bereit stellt, die dazu nötige Beratung anbietet oder die Ratsuchenden<br />
zu geeigneten Anbietern weiter leitet. Das System soll auch den besonderen Bedürfnissen der<br />
Angehörigen Rechnung tragen. Ergänzend soll ein Schulungskonzept <strong>für</strong> Berater und andere Dienstleister<br />
im Gesundheitswesen entwickelt werden.<br />
Seit dem Beginn des Projekts am 01.04.2009 wurden die folgenden Arbeitsschritte durchgeführt:<br />
Aktuelle Therapie- und Beratungsansätze bei ALS wurden untersucht. Materialien (Literatur, Filme,<br />
Broschüren) und Informationen aus der Beratungspraxis bei ALS sowie Praxisbeispiele wurden den<br />
Projektpartnern vor- und zur Verfügung gestellt. Die Projektbeteiligten der DGM standen als Interviewpartner<br />
<strong>für</strong> Expertengespräche zur Verfügung.<br />
Probleme und kritische Situationen im Krankheitsverlauf bei ALS wurden zusammengefasst, abgebildet<br />
und präsentiert. Das komplexe Krankheitsbild ALS wurde anhand der verschiedenen Krankheitsphasen<br />
in den Modulen Ernährung, Mobilität, Kommunikation und Atmung in Einzelbausteinen<br />
beschrieben.<br />
Mitarbeiterinnen und Ehrenamtliche der DGM beteiligten sich an Tiefenfallstudien und trugen dazu<br />
bei, die beteiligten Akteure festzustellen. Beziehungen zu Betroffenen wurden aufgebaut und Kontaktadressen<br />
von Betroffenen, Angehörigen und unterschiedlichen Gruppen von Akteuren <strong>für</strong> die Interviews<br />
und Tiefenfallstudien der Projektpartner zur Verfügung gestellt.<br />
Desktop- und Internetrecherchen wurden im Hinblick auf unterschiedliche Bedarfslagen bei ALS vorgenommen,<br />
Internet-Informationseinflüsse erfasst, thematisch zusammengefasst und analysiert. Die<br />
Datenbank Reha-dat wurde dahingehend überprüft, ob ein sinnvoller Informationszugang <strong>für</strong> ALS-Betroffene<br />
gewährleistet ist, Ideen zur Optimierung entwickelt und Gespräche mit den Betreibern hinsichtlich<br />
möglicher Weiterentwicklungen geführt.<br />
Um die virtualisierbaren Aspekte des geplanten Case Managers zu eruieren, fanden zwei Exkursionen<br />
in die Schweiz statt. Die ALS-Ambulanzen Bern und St. Gallen legten dabei ihre praktischen Erfahrungen<br />
mit Case Management bei ALS-Patienten dar. Derzeit wird diskutiert, ob das theoretische Modell<br />
des Case Managements wegen des enthaltenen Beziehungsaspekts und der Netzwerkarbeit zur<br />
Virtualisierung geeignet ist oder modifiziert werden muss.<br />
Mit der Anforderungsanalyse <strong>für</strong> ein integriertes Beratungskonzept und Erhebung des Beratungsbedarfs<br />
von ALS-Erkrankten und ihren Angehörigen wurde auf Grundlage der praktischen Beratungserfahrungen<br />
begonnen. Die Entwicklung eines Schulungskonzeptes <strong>für</strong> die Berater der DGM und <strong>für</strong> externe<br />
Berater wurde ebenfalls in Angriff genommen.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 9
PROBEWOHNUNGEN<br />
Die beiden Probewohnungen erfreuen sich<br />
inzwischen guter Bekanntheit und werden<br />
auch von Menschen mit anderen körperlichen<br />
Einschränkungen gerne zum ausführlichen<br />
Testen und Probewohnen genutzt.<br />
Auch 2009 haben die Hilfsmittelberaterinnen<br />
Führungen <strong>für</strong> Betroffene und<br />
Fachpersonal angeboten, so z.B. <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />
des Zentrums <strong>für</strong> Unterstützte<br />
Kommunikation Freiburg, Schüler und<br />
Lehrkräfte der Schule <strong>für</strong> Körperbehinderte<br />
Kehl-Kork sowie Vertreter der DGM<br />
Landesverbände Saarland und Mecklenburg-Vorpommern.<br />
Zudem wurden umfangreiche<br />
Umbaumaßnahmen durchgeführt,<br />
wie der Umbau der Bäder mit<br />
27%<br />
Übernachtungsgäste in den<br />
Probewohnungen<br />
73%<br />
Mitglieder<br />
Nichtmitglied<br />
Austausch der Sanitäreinrichtung, die Erneuerung des Parketts sowie die Anschaffung neuer Matratzen<br />
<strong>für</strong> die Sofas. Unter anderem in diesem Zusammenhang haben die Mitarbeiterinnen der Hilfsmittelberatung<br />
einen kontinuierlichen Austausch mit verschiedenen Hilfsmittelherstellern gepflegt. So ist<br />
im Jahr 2009 auch ein Mietangebot <strong>für</strong> Spezialfahrräder der Firma Draisin im Rahmen des Aufenthalts<br />
in den Probewohnungen hinzugekommen.<br />
Die folgenden Hilfsmittel wurden der DGM freundlicherweise zum Testen in den Probewohnungen<br />
zur Verfügung gestellt:<br />
• Rollstuhl Swiss Viva mit Kopfstütze (Firma SKS)<br />
• Waschtisch (Firma Gero-Tech)<br />
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Die Mitglieder- und Verbandszeitschrift Muskelreport erschien wie gewohnt in vier Ausgaben mit<br />
einer Auflage von jeweils 8.500 Exemplaren. Die Resonanz zeigt, dass auch der neue Muskelreport<br />
sowohl von Betroffenen, als auch von Ärzten sowie Förderern gut aufgenommen und mit Interesse<br />
gelesen wird.<br />
Neben der gedruckten Version ist der Muskelreport digital im Internen Mitgliederbereich der Homepage<br />
erhältlich. Auf der Homepage stehen im Übrigen auch viele weitere Veröffentlichungen (Infodienst,<br />
Faltblätter etc.) der DGM zur Verfügung.<br />
Auf den Mitteilungsseiten der DGM in der Fachzeitschrift Nervenheilkunde des Schattauer Verlags<br />
publizierte die DGM Verbandsnachrichten bzw. angeforderte Übersichtsartikel. Ziel ist es, möglichst<br />
viele Ärzte immer wieder mit Informationen zu neuromuskulären Erkrankungen zu versorgen.<br />
Im Jahr 2009 wurden wieder über 200.000 Broschüren, Infoblätter etc. kostenlos verteilt. Sie haben<br />
gute Aufnahme gefunden. Das spricht <strong>für</strong> die hohe Qualität der Materialien und den Bedarf an sachgerechter,<br />
aktueller Information. Dabei stehen viele der Informationsschriften auch im Internet zum<br />
Download bereit, was die Verbreitung zusätzlich fördert.<br />
Die Ratgeber-Reihe Mut zur Zukunft in bewährter Zusammenarbeit mit dem Verlag Patient und Gesundheit<br />
erfreut sich großer Nachfrage. Im vergangenen Jahr wurde ein neuer Ratgeber zum Thema<br />
„Muskelkrank auf Tour“, also rund um das Reisen <strong>für</strong> Muskelkranke, herausgegeben.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 10
Die Bedeutung des Internet nimmt ständig zu und somit ist auch die Homepage der DGM<br />
(http://www.dgm.org) eine wichtige Quelle <strong>für</strong> seriöse Informationen zu den neuromuskulären Erkrankungen<br />
und ein Weg, die Arbeit der DGM zu präsentieren. Deshalb unterliegt die Homepage<br />
ständiger Aktualisierung und Ergänzung. Mitglieder, Kontaktpersonen, Landesvorsitzende und<br />
Vorstand haben zudem Zugriff auf weitere Informationen in passwortgeschützten Bereichen. Dies erleichtert<br />
die Weitergabe verbandsinterner Informationen und ermöglicht der DGM ein effizientes<br />
Arbeiten.<br />
Die Lauf-KulTour machte sich 2009 zum dritten Mal in einer Rund-um-die-Uhr-Läuferstaffel auf den<br />
4.000 km langen Weg rund um Deutschland. Neben dem Ziel, sich einer besonderen sportlichen Herausforderung<br />
zu stellen, haben die Aktiven der Lauf-KulTour eine Spendenaktion zugunsten der<br />
DGM ins Leben gerufen und machten, an vielen Orten entlang der Strecke inzwischen mit tatkräftiger<br />
Unterstützung der ehrenamtlichen Kontaktpersonen der DGM, auf die Schwierigkeiten muskelkranker<br />
Menschen aufmerksam.<br />
Die Mitarbeiterinnen der Hilfsmittelberatung steuerten <strong>für</strong> die ISAAC-Zeitschrift 03/2009 einen Artikel<br />
über Unterstützte Kommunikation bei erworbenen Schädigungen mit Vorstellung des Hilfsmittelberatungszentrums<br />
der DGM bei. Zudem stellten sie im Ratgeber der Stiftung Warentest "Altersgerecht<br />
umbauen" die Probewohnungen der DGM vor.<br />
POLITISCHE ARBEIT<br />
Politische Interessenvertretung bedeutet in erster Linie Gremienarbeit. Auch 2009 waren Mitglieder<br />
der DGM von der Bundes- bis zur Ortsebene in den verschiedensten politischen Gremien und Ausschüssen<br />
engagiert, um sich <strong>für</strong> die Anliegen muskelkranker Menschen einzusetzen. Besonders zu<br />
nennen ist im Jahr 2009 die eingangs erwähnte Konkretisierung von Spezialambulanzen <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen nach § 116b SGB V durch den Gemeinsamen Bundesausschuss.<br />
In einem Brief an Leistungsträger, politische Vertreter usw. haben sich die Mitarbeiterinnen der<br />
Hilfsmittelberatung zu den in der Praxis auftauchenden Problemen im Zusammenhang mit der Zuzahlung<br />
bei der Hilfsmittelversorgung geäußert. Zudem arbeiteten sie einer Initiative der BAG Selbsthilfe<br />
mit einer Stellungnahme zur Unzweckmäßigkeit von Hilfsmittelausschreibungen zu.<br />
WISSENSCHAFT <strong>UND</strong> FORSCHUNG<br />
FORSCHUNGSFÖRDERUNG<br />
Im Jahr 2009 wurden 8 Anträge auf Forschungsförderung an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke<br />
gerichtet, von denen 5 positiv beschieden wurden.<br />
Die Gesamtsumme der Förderung dieser Anträge sowie der Restzahlungen <strong>für</strong> in früheren Jahren gewährte<br />
Anträge beläuft sich auf ca. 94.200 Euro. Weitere wissenschaftliche Projekte wurden im Rahmen<br />
des ENMC unterstützt. Da<strong>für</strong> wurden 30.000 Euro aufgewendet.<br />
Auch die Verleihung der Forschungspreise wird als Forschungsförderung verstanden. Die Gesamtsumme<br />
der Preisgelder betrug im Jahre 2009 32.500 Euro. Für den Kongress des Wissenschaftlichen<br />
Beirates wurden ca. 15.750 Euro aufgewendet.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 11
Insgesamt konnten somit im Jahr 2009 ca. 172.450 Euro <strong>für</strong> Zwecke der Forschungsförderung in den<br />
verschiedenen Bereichen ausgeschüttet werden.<br />
GEFÖRDERTE FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
1. PD Dr. Marcus Müller, Bonn, 19.979 Euro<br />
Makrophagenpopulationen in Myopathien.<br />
2. Prof. Dr. S. Schneuwly, Regensburg und Prof. Ludolph, Ulm, 15.000 Euro<br />
Entwicklung eines neuen Krankheitsmodells <strong>für</strong> Dynaktin-induzierte ALS/MND in Drosophila<br />
melanogaster.<br />
3. Dr. A. Yilmaz, Stuttgart; 16.633 Euro<br />
Mito-Herz: MRT-basierte Diagnostik kardialer Erkrankungen bei Patienten mit mitochondrialer<br />
Myopathie.<br />
4. OA Dr. Matthias Baumann, Innsbruck, 10.000 Euro<br />
Myo-endotheliale Vorläuferzellen und Zeichen der Muskelregeneration in Muskelbiopsien bei<br />
inflammatorischen Myopathien im Kindes- und Jugendalter.<br />
5. Prof. Lehmann-Horn, Ulm, 27.600 Euro<br />
Molekulare Genetik der Myotonia congenita im Hinblick auf eine künftige Therapie mit PTC 124<br />
und eine bessere genetische Beratung.<br />
FORSCHUNGSPREISE<br />
Junior-Preis <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Den Junior-Preis der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke e.V., gestiftet von der Firma Temmler<br />
GmbH & Co KG, erhielt:<br />
Felix-Jerusalem-Preis<br />
Frau Dr. Gabriela-Elena Oprea, Köln<br />
T-Plastin, a cytoskeletal protein with important function in axonal growth, acts as a<br />
modifier of spinal muskucular atrophy.<br />
Den Felix-Jerusalem-Preis <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Muskelkranke, gestiftet von der Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, erhielten:<br />
1. Preis: Herr PD Dr. Christoph Clemen, Köln<br />
VCP-,Desmin- und Myotilin assoziierte Proteinaggregationsmyopathien<br />
und<br />
Herr Dr. Jens Schmidt, Göttingen (Im Jahr 2009 wurden zwei 1. Preise vergeben.)<br />
Interrelation of inflammation and APP in sIBM: IL-beta includes accumulation of<br />
betaamyolid in scelettal muscle<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 12
3. Preis: Fr. Dr. Petra Steinacker, Ulm<br />
Bedeutung des Proteins TDP-43 bei der ALS und FTLD.<br />
Duchenne-Erb Preis<br />
Mit dem Duchenne-Erb Preis der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke e.V. werden Wissenschaftler<br />
geehrt, die durch ihren jahrelangen Einsatz in der Erforschung der neuromuskulären Erkrankungen<br />
Herausragendes geleistet haben. Er wird im 2-Jahresrhythmus verliehen.<br />
Im Jahr 2009 wurde der Preis an Prof. Dr. Angela Vincent aus Oxford und Prof. Dr. Bernhard<br />
Neundörfer aus Erlangen verliehen.<br />
EUROPEAN NEUROMUSCULAR CENTRE<br />
Im Executive Committee des European Neuromuscular Center (ENMC) wurde die DGM zunächst<br />
noch durch den Medizinischen Referenten vertreten. Ab Mitte des Jahres nahm das Vorstandsmitglied<br />
Dr. A. von Moers diese Aufgabe wahr.<br />
Im Rahmen der Mitgliedschaft im European Neuromuscular Centre (ENMC) wurden 30.000 Euro als<br />
Beitrag entrichtet. Dieser Beitrag wird zum Großteil <strong>für</strong> die Ausrichtung von wissenschaftlichen<br />
Workshops genutzt. Seit Initiierung des Clinical Trial Networks 2003 hat der Anteil der Workshops,<br />
die sich mit klinischen Studien bis hin zur konkreten Planung von Medikamentenstudien befassen,<br />
sehr zugenommen. Die vom jeweiligen Workshop-Leiter eingeladenen Wissenschaftler aus ganz Europa,<br />
zum Teil auch außereuropäischer Herkunft (USA, Canada, Japan etc.), sind auf das jeweilige<br />
Krankheitsbild spezialisiert.<br />
Die Workshops dienen dem Wissensaustausch der Wissenschaftler und erstellen Standards und Leitlinien<br />
<strong>für</strong> Diagnostik und Therapie neuromuskulärer Erkrankungen. Im letzten Jahr wurden 7 Workshops<br />
des ENMC durchgeführt (s.u.).<br />
Das ENMC ist seit dem 01.01.2007 eng mit dem TREAT-NMD Netzwerk (s.u.) verbunden. Einige<br />
Workshops werden gemeinsam ausgerichtet, ansonsten wird organisatorische Unterstützung gegeben.<br />
164 Centro Nuclear Myopathy<br />
165 Distal Myopathies<br />
166 Collagen VI related myopathies<br />
167 X-linked myopathy with excessive autophagy (XMEA)<br />
168 Outcome Measures and Clinical trials in CHARCOT-MARIE-TOOTH DISEASE<br />
169 Rare Structural Congenital Myopathies<br />
170 Bone protection for DMD patients taking corticosteroids<br />
TREAT-NMD<br />
Das TREAT-NMD Projekt wurde von der EU ausgeschrieben und finanziert, und soll über einen Zeitraum<br />
von zunächst 5 Jahren laufen. Dieser internationale Verbund bringt über 300 Ärzte und Wissenschaftler<br />
aus 11 europäischen Ländern und aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Das Netzwerk<br />
soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit zu stärken und Behandlungsstandards zu etablieren. Ein<br />
umfangreicher Arbeits- und Aufgabenkatalog wurde erstellt, um die Entwicklung neuer Therapien zu<br />
beschleunigen.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 13
Die Aufgaben und Ziele des TREAT-NMD Netzwerkes sind:<br />
• Einrichtung eines europäischen Koordinationszentrums <strong>für</strong> klinische Studien. Dieses Zentrum<br />
wurde an der Uniklinik Freiburg aufgebaut.<br />
• Erstellung von europaweiten Datenbanken und Patientenregistern.<br />
• Entwicklung allgemein anerkannter standardisierter Protokolle <strong>für</strong> Studien und gleicher<br />
Messmethoden, um Studienergebnisse besser vergleichbar zu machen.<br />
• Zusammenarbeit mit Firmen, um Erkenntnisse aus experimentellen Studien schneller und<br />
effektiver in klinische Studien zu überführen.<br />
• Enge Zusammenarbeit mit Patientengruppen, um deren Interessen und Bedürfnisse besser<br />
berücksichtigen zu können.<br />
• Fort- und Weiterbildung von Ärzten und Therapeuten.<br />
Die Projekt-Koordinatoren von TREAT-NMD sind Frau Prof. Kate Bushby und Prof. Volker Straub in<br />
Newcastle.<br />
Im Netzwerk sind auch einige <strong>Deutsche</strong> Wissenschaftler und Arbeitsgruppen vertreten. Die DGM ist<br />
als Mitglied im ENMC (European Neuromuscular Centre), das eine wichtige koordinierende Funktion<br />
erfüllt, ebenfalls vertreten.<br />
FORSCHUNGSFÖRDERUNG DER INITIATIVE „FORSCHUNG <strong>UND</strong> THERAPIE FÜR<br />
SMA“ IM JAHR 2009<br />
Im Rahmen der Initiative „Forschung und Therapie <strong>für</strong> SMA“ im Förderverein der DGM wurden<br />
weitere Forschungsprojekte speziell zum Erkrankungsbild der Spinalen Muskelatrophie gefördert.<br />
Im Mai 2009 wurde das Register <strong>für</strong> Patienten mit SMA (und DMD), das im Rahmen des TREAT-<br />
NMD Projektes (siehe: http://www.treat-nmd.eu/home.php) am Friedrich-Baur-Institut der LMU<br />
München entstanden ist, nochmals mit 35.000 € gefördert, um den weiteren Aufbau des Registers zu<br />
unterstützen. Ende 2009 waren über 1000 Patienten im Register eingeschrieben, von denen etwa 1/3<br />
an SMA erkrankt sind.<br />
PD Sibylle Jablonka, Würzburg erhielt die letzte Rate <strong>für</strong> ihr Projekt „Analysis of cAMP Effects in a<br />
Cell Culture Model of SMA“ in Höhe von 14.105 €. Dieses Forschungsvorhaben wird seit 2007 gemeinsam<br />
mit Families of SMA gefördert.<br />
Die Kinderklinik der Universität zu Köln nimmt (in enger Zusammenarbeit mit Frau Professor Wirth<br />
vom Humangenetischen Institut der Universität zu Köln) als ein Zentrum an einer internationalen Studie<br />
mit dem Titel: „Phase I/II Trial of Valproic Acid and Carnitine in Infants with Spinal Muscular<br />
Atrophy Type I (CARNI-VAL Type I)“ teil. Principal Investigator ist Frau Professor Kathryn<br />
Swoboda an der University of Utah. In Köln wurden 4 Kinder in die Studie aufgenommen. Für die<br />
Studie wurden von der Initiative SMA insgesamt 112.000 € bewilligt. Für die umfangreichen Vorarbeiten<br />
wurden im Jahre 2008 56.000 € ausgezahlt. 2009 wurden weitere 37.600 € überwiesen.<br />
SMA Europe e.V. (AFM Frankreich, ASEM und Fundame Spanien, DGM, Famiglie SMA Italien,<br />
Jennifer Trust for SMA und SMA Trust Großbritannien, VSN Niederlande) hat 2009 seinen zweiten<br />
Call for Projects veröffentlicht. Hier<strong>für</strong> hatten die Mitgliedsverbände 650.000 € zur Verfügung gestellt,<br />
davon 110.000 € von der Initiative SMA. Es wurden dieses Mal 22 Anträge eingereicht, von<br />
denen 7 gefördert werden konnten. Alle Anträge wurden von mindestens 2 externen Gutachtern evaluiert<br />
und vom wissenschaftlichen Board von SMA Europe begutachtet. Die gesamte administrative Arbeit<br />
wurde wieder vom Sekretariat der AFM übernommen. Folgende Projekte werden gefördert:<br />
• Prof. Umrao Monani, Columbia Univerity, New York, USA: “Investigating the temporal<br />
requirements of the SMN protein in Spinal Muscular Atrophy”<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 14
• Prof. Rémy Bordonné, Molecular Genetics Institute of Montpellier, Frankreich: “The S. pombe<br />
model organism: a tool to find suppressors of snRNP-mediated splicing defects”<br />
• Prof. Ke Ning und Prof. Mimoun Azzouz, The University of Sheffield, Großbritannien: “PTEN<br />
modulation effects on motor neuron axonal growth and neuromuscular junction size in spinal<br />
muscular atrophy”<br />
• Prof. Steve Wilton, University of Western Australia, Australien: “Antisense oligomer induced<br />
restoration of SMN expression as a therapy for Spinal Muscular Atrophy”<br />
• Dr. Rachel Nlend Nlend, Universität Bern, Schweiz: “Gene therapy for spinal muscular atrophy<br />
by a correction of SMN2 mRNA splicing”<br />
• Dr. Beatrice Joussemet, INSERM, Université de Nantes, Frankreich: “Evaluation of new AAVmediated<br />
gene therapy strategies in a feline model of Spinal Muscular Atrophy”<br />
• Dr. Claudia Fallini, Emory University, Atlanta, USA: “Analysis of mRNA transport and local<br />
protein synthesis in axons of SMA motor neurons”.<br />
Die Initiative SMA hat im Jahr 2009 insgesamt 121.705 € ausgezahlt und weitere 153.800 € <strong>für</strong> 2010<br />
und 2011 zugesagt. Alle Ausgaben wurden vom Vergabeausschuss der Initiative SMA genehmigt.<br />
KONGRESSE<br />
Neben dem Kongress des Wissenschaftlichen Beirates der DGM fanden im Jahr 2009 gleich 2 große<br />
internationale Kongresse in Deutschland statt: Das International Myotonic Dystrophy Consortium<br />
(IDMC-7) in Würzburg und das 20th International Symposium on ALS/MND mit dem 17th Annual<br />
Meeting of the International Alliance of ALS/MND Associations in Berlin, <strong>für</strong> das die DGM 2009 die<br />
ehrenvolle Rolle der Gastgeberin innehatte. Beide Veranstaltungen boten <strong>für</strong> die DGM exzellente<br />
Gelegenheiten zum Austausch und zur Vernetzung mit Wissenschaftlern und Selbsthilfeorganisationen<br />
auf internationaler Ebene.<br />
LANDESVERBÄNDE<br />
Die Landesleitungen der DGM waren im Berichtszeitraum wie folgt besetzt:<br />
Baden-Württemberg Claus-Peter Eisenhardt<br />
Bayern Dr. Rolf Janiak<br />
Berlin Beate Weißenfels<br />
Brandenburg Heinz Strüwing<br />
Bremen/Niedersachsen Manfred Schulz<br />
Hamburg Regina Raulfs<br />
Hessen Jürgen Frank / Karsten Eckhardt<br />
Mecklenburg-Vorpommern Axel Wittmann<br />
Nordrhein-Westfalen Guido Niebur<br />
Rheinland-Pfalz Jürgen Doell<br />
Saarland Peter Burkholz<br />
Sachsen Anja Maspfuhl<br />
Sachsen-Anhalt Klaus-Dieter Ebert<br />
Schleswig-Holstein Siegfried Schulze-Kölln<br />
Thüringen Dr. Andreas Wagner / Manfred Stange<br />
Auch in diesem Jahr wurden durch vielfältige Kontakte und Besuche von Mitgliedern des Vorstands<br />
bei Landesverbandsversammlungen die Beziehungen vertieft.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 15
GESCHÄFTSSTELLE<br />
Der Personalstand in der Geschäftsstelle blieb auch im Jahre 2009 stabil. Wir können inzwischen in<br />
allen Bereichen auf langjährige, bewährte MitarbeiterInnen zurück greifen, was sich bei der Komplexität<br />
der Aufgabenstellung sehr gut auswirkt.<br />
Im Laufe des Jahres ist Herr Dr. Weber, der das Medizinreferat inne hatte, ausgeschieden. Die Stelle<br />
wurde im Jahre 2010 neu besetzt.<br />
Mit Frau Bartholomäi und Frau Häfele sind zwei langjährige Mitarbeiterinnen (30 und 16 Jahre) zum<br />
Jahresende in den wohl verdienten Ruhestand übergetreten. Die frei gewordene Stelle im Sekretariat<br />
konnte durch interne Restrukturierungen mit Frau Hochstetter aus den eigenen Reihen besetzt werden.<br />
Der laufende Qualitätsmanagement-Prozess wurde bereits weiter oben erwähnt.<br />
Bedingt durch das veränderte Kommunikationsverhalten vor allem durch elektronische Medien ist es<br />
notwendig, die technische Ausstattung der Geschäftsstelle auf einem relativ aktuellen Stand zu halten,<br />
was immer wieder Investitionen bedingt.<br />
Die baulichen Voraussetzungen und die sonstige Ausstattung entspricht den Anforderungen voll und<br />
ganz.<br />
NACHRUFE<br />
Im Jahr 2009 mussten wir wieder von 166 Mitgliedern Abschied nehmen. Viele von ihnen sind an den<br />
Folgen ihrer Muskelerkrankung verstorben.<br />
Die DGM hat auch in diesem Jahr wichtige Wegbegleiter und aktive Mitstreiter verloren. Wir werden<br />
ihnen allen ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
DACHVERBÄNDE<br />
Die wichtigsten Dachverbände <strong>für</strong> die DGM sind nach wie vor die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe<br />
(BAG Selbsthilfe), die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE) und der <strong>Deutsche</strong><br />
Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV).<br />
Ferner gehört die DGM folgenden Verbänden an:<br />
• EAMDA (European Alliance of Muscular Dystrophy Associations)<br />
• EYO (Jugendorganisation der EAMDA)<br />
• ENMC (European Neuro Muscular Center)<br />
• SMA Europe<br />
• WAMDA (World Alliance of Muscular Dystrophy Associations)<br />
• International Alliance of ALS/MND Associations<br />
• Arbeitskreis Selbsthilfegruppen und Humangenetiker<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 16
In den Dachverbänden gibt es eine Reihe von Arbeitskreisen, an denen wir uns regelmäßig und aktiv<br />
beteiligen, um gemeinsam mit anderen Verbänden die Veränderungen im gesundheitspolitischen Bereich<br />
zu diskutieren und möglichst zeitnah mit eigenen Vorschlägen zu beeinflussen.<br />
Mit dem Zentralverband der Physiotherapeuten (ZVK) gibt es seit Jahren eine<br />
Kooperationsvereinbarung.<br />
BESONDERE AKTIVITÄTEN<br />
Die 11. Weihnachts- und Grußkarten–Aktion war im Jahre 2009 wie in den Vorjahren wieder ein<br />
großer Erfolg. Frau Cäcilia Sander-Berger hat diese erneut ehrenamtlich durchgeführt.<br />
Für das Projekt Einkaufs-Rabatte <strong>für</strong> DGM-Mitglieder konnten weitere Firmenpartner gewonnen<br />
werden.<br />
AUSBLICK<br />
Im Jahre 2009 hat sich die wirtschaftliche Grundlage der DGM weitgehend stabil gezeigt. Neben den<br />
Spenden, die leider rückläufig waren, haben sich die Zuschüsse der Krankenkassen nach § 20c SGB V<br />
als feste Größe etabliert. Da die Vergabekriterien weiterhin nicht transparent sind, stellen sie allerdings<br />
wie die Spenden keine fest planbare Größe dar. Die Spendenentwicklung muss intensiv beobachtet werden<br />
und es müssen andere Einnahmequellen erschlossen werden. Nur wenn das derzeitige Niveau stabilisiert<br />
werden kann, sind die Angebote der DGM dauerhaft aufrecht zu erhalten.<br />
Dazu gehört auch, die Mitgliederzahlen weiter auszubauen. Dies hat neben dem wirtschaftlichen Aspekt<br />
vor allem Auswirkungen im Bereich der politischen Vertretung.<br />
Das Leistungsangebot <strong>für</strong> die Mitglieder konnte trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erhalten<br />
werden.<br />
Die Beteiligung im Gesundheitswesen ist aktuelle und Zukunfts-Aufgabe, die es zu leisten gilt.<br />
Wie im öffentlichen Bereich auch, stehen viele Vorhaben praktisch unter Finanzierungsvorbehalt und<br />
die Rahmenbedingungen, in denen sich auch die DGM bewegt, sehen <strong>für</strong> das Jahr 2010 keine guten<br />
Entwicklungen voraus. Die Erwartungen im Spendenbereich sind eher verhalten. Es muss zeitnah verfolgt<br />
werden, wie sehr sich dies auf die Finanzierungsmöglichkeiten der DGM auswirkt.<br />
Vor diesem Hintergrund wird es noch stärkere Bemühungen aller erfordern, den hohen Qualitätsstandard<br />
der DGM auch in Zukunft zu erhalten.<br />
D e r V o r s t a n d<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 17
<strong>FINANZBERICHT</strong><br />
2009<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 18
ALLGEMEINE VERMÖGENSLAGE<br />
Das Geschäftsjahr 2009 zeigt eine weitgehend stabile Vermögenssituation der DGM. Das Bilanzvolumen<br />
verminderte sich dabei weiter auf 1.746 T-Euro (2008 = 1.944 T-Euro). Dies ist auf die geringe<br />
Investitionstätigkeit im Verhältnis zu den Abschreibungen, die Erhöhung der Forschungsausgaben und<br />
die rückläufigen Spenden zurück zu führen.<br />
Das Anlagevermögen verminderte sich im Bereich der Sachanlagen abschreibungsbedingt auf T-Euro<br />
728 (Vorjahr 774 T-Euro).<br />
Das Umlaufvermögen reduzierte sich auf 1.017 T-Euro (Vorjahr: 1.163 T-Euro).<br />
Die langfristigen Verbindlichkeiten verringerten sich durch die planmäßigen Rückzahlungen der Hypothekendarlehen<br />
weiter. Zum Jahresende sind 145 T-Euro (Vorjahr: 152 T-Euro) an langfristigen<br />
Verbindlichkeiten zu verzeichnen.<br />
Die Eigenkapitalquote hat sich im Berichtszeitraum leicht verbessert.<br />
Die folgenden Verhältniszahlen geben einen Überblick:<br />
2009 2008<br />
in %<br />
Freies Kapital : Gesamtkapital 74,5 65,2<br />
(incl. Betriebsmittelrücklage)<br />
Eigenkapital + Sonderposten<br />
mit Rücklagenanteil : Gesamtkapital 84,1 82,0<br />
Verbindlichkeiten : Gesamtkapital 14 16,1<br />
Bei den Sonderposten mit Rücklagenanteil handelt es sich um Investitionszuschüsse der Aktion<br />
Mensch (früher: Aktion Sorgenkind) auf die Herstellungskosten der Gebäude. Da diese Zuschüsse im<br />
Falle einer nicht mehr zweckgerechten Nutzung anteilig zurückgezahlt werden müssten, werden sie<br />
gemäß der vorgegebenen Zweckbindungsfrist mit jährlich 4% aufgelöst.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 19
GEWINN- <strong>UND</strong> VERLUSTRECHNUNG<br />
EINNAHMEN<br />
Die Einnahmen aus Satzungstätigkeit<br />
haben sich gegenüber dem Vorjahr<br />
leicht erhöht. Im „ordentlichen“ Bereich<br />
waren<br />
T- Euro 1.482 (Vorjahr 1.473) zu<br />
verzeichnen.<br />
Die Zuflüsse aus Nachlässen fielen<br />
dagegen auf T- Euro 0,1 (Vorjahr<br />
37,5), so dass die<br />
Gesamteinnahmen des Jahres 2009<br />
T- Euro 1.482 (Vorjahr 1.510)<br />
betrugen.<br />
Von diesen Einnahmen entfielen auf:<br />
• Mitgliedsbeiträge T- Euro 402 (Vorjahr 387)<br />
• Spenden T- Euro 416 (Vorjahr 478)<br />
Im Bereich der Bußgelder (T- Euro 36, Vorjahr: T-Euro 38) konnte das Vorjahresergebnis nicht ganz<br />
erzielt werden. Dieser Bereich ist in den letzten Jahren großen Schwankungen unterworfen gewesen.<br />
AUFWENDUNGEN<br />
Die Aufwendungen (incl. Abschreibungen) sind im Jahre 2009 mit T-Euro 1.598 (Vorjahr T- Euro<br />
1.686) um rund T-Euro 88 geringer ausgefallen.<br />
Die Personalkosten sind aufgrund unserer beratungsintensiven Arbeit der größte Einzelposten. Sie<br />
betrugen im Jahre 2009 T-Euro 791 (Vorjahr T-Euro 730).<br />
Abschreibungen<br />
5%<br />
Verwaltung<br />
7%<br />
Vertrieb<br />
1%<br />
Vereinskosten<br />
4%<br />
Forschung<br />
11%<br />
Aufwendungen 2009<br />
Information<br />
16%<br />
Probewohnen<br />
6%<br />
Zuschüsse<br />
25%<br />
Erlöse (gegen<br />
Leistung)<br />
18%<br />
Beratung<br />
50%<br />
Einnahmen 2009<br />
Erbschaften<br />
0%<br />
Bußgelder<br />
2%<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
27%<br />
Spenden<br />
28%<br />
Die Abschreibungen beliefen<br />
sich auf T-Euro 71 (Vorjahr<br />
T-Euro 75).<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 20
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Bei Gesamteinnahmen von T-EURO 1.482<br />
und Gesamtausgaben von T-EURO 1.598<br />
ergab sich eine Unterdeckung von T-EURO 116<br />
Das Budget <strong>für</strong> das Jahr 2009 sah einen geplanten Fehlbetrag in Höhe von T-Euro 100 vor. Dies rührt<br />
aus den erhöhten Forschungsausgaben und ist sowohl beabsichtigt, als auch gefordert (Zweckbindung<br />
eines Teils der Gelder).<br />
Der Anteil der sicheren Einnahmen am Gesamtvolumen bleibt nach wie vor zu gering. Der Zufluss aus<br />
Nachlässen unterliegt naturgemäß großen Schwankungen. Die Mitgliedsbeiträge machen in diesem<br />
Jahr 27,2 % ( Vorjahr 26 %) der ordentlichen Einnahmen aus.<br />
Es ist auch weiterhin notwendig, dass a l l e Mitglieder sich direkt um Spenden, Erbschaften, Bußgelder<br />
und andere Einkommensmöglichkeiten bemühen. Die Bundesgeschäftsstelle allein steht hier<br />
auf verlorenem Posten.<br />
Allen, die im vergangenen Jahr dazu beigetragen haben, die Einnahmen der DGM zu sichern, sei an<br />
dieser Stelle sehr herzlich gedankt.<br />
D e r V o r s t a n d<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 21
SICHERUNG DER UNABHÄNGIGKEIT <strong>UND</strong> SELBSTAUSKUNFT<br />
ÜBER DIE EINNAHMEN VON WIRTSCHAFTSUNTERNEHMEN AUS<br />
DEM GES<strong>UND</strong>HEITSWESEN 1<br />
Grundlage der Arbeit von Selbsthilfeorganisationen chronisch kranker und behinderter Menschen ist<br />
das ehrenamtliche Engagement der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Hierin liegt die Hauptreserve<br />
der gemeinsamen Arbeit. Gerade angesichts stets wachsender Aufgaben und Anfragen an die Selbsthilfe<br />
ist es jedoch seit jeher erforderlich, dass Selbsthilfeorganisationen sich Finanzierungsquellen <strong>für</strong><br />
die eigene Arbeit erschließen. Neben den Mitgliedsbeiträgen und Spenden von Privatpersonen kommt<br />
der Förderung der Selbsthilfe durch die öffentliche Hand, durch Sozialversicherungsträger, insbesondere<br />
durch die gesetzlichen Krankenkassen, aber auch durch Stiftungen und andere Träger eine große<br />
Bedeutung zu.<br />
Auch Zuwendungen über Erbschaften und die Förderung durch die Aktion Mensch sind typische Einnahmequellen<br />
von Selbsthilfeorganisationen.<br />
Neben diese Finanzierungsquellen gehört auch die Unterstützung von Selbsthilfeorganisationen durch<br />
Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitswesen zu den Finanzquellen vieler Selbsthilfeorganisationen.<br />
Mit der nachfolgenden Selbstauskunft möchten wir hinsichtlich dieser Finanzierungsquellen Transparenz<br />
schaffen. Wir weisen jedoch vorab darauf hin, dass die Gesamtheit der nachfolgend aufgelisteten<br />
Zuwendungen 3,30% des Gesamthaushaltes der DGM im Berichtsjahr ausmacht.<br />
Die DGM stellt sicher, dass die unten genannten Einnahmen bzw. ihr Ausbleiben weder den Fortbestand<br />
noch den Kernbereich der satzungsgemäßen Arbeit gefährden können.<br />
Die finanzielle und ideelle Unabhängigkeit ist der DGM ein besonderes Anliegen. Die eigene Glaubwürdigkeit<br />
ist Grundvoraussetzung da<strong>für</strong>, dass Patientenorganisationen als Vertreter der Patienteninteressen<br />
im Gesundheitswesen anerkannt werden können.<br />
Aus diesem Grund hat sich die DGM bereits im Jahre 2000 eigene Leitsätze <strong>für</strong> den Umgang mit<br />
(pharmazeutischen) Unternehmen gegeben. Die DGM hat sich auch maßgeblich in die Leitsätze – Entwicklung<br />
in den Dachverbänden (<strong>Deutsche</strong>r Paritätischer Wohlfahrtsverband - DPWV und Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe – BAGS) eingebracht und die verabschiedeten Papiere unterzeichnet<br />
(siehe Anhang).<br />
Von Anbeginn pflegt die DGM die Zusammenarbeit zwischen den Betroffenen und den Ärzten und<br />
Therapeuten auf diesem Gebiet. Dazu zählt auch der Kontakt zur Pharmaindustrie und zu Hilfsmittelherstellern.<br />
Die DGM begrüßt die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Unternehmen im Rahmen<br />
ihrer Tätigkeit und sieht dies auf dem Hintergrund fairer und transparenter Vertragsbeziehungen.<br />
Folgende mit der DGM verbundene Organisationen und Organisationseinheiten werden in diesem Bericht<br />
mit berücksichtigt:<br />
• Förderverein <strong>für</strong> die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke e.V. (DGM)<br />
• DGM-Stiftung – Stiftung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke<br />
• <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Muskelkranke, Landesverband Bayern e.V.<br />
1 Nicht aufgeführt sind hier die Einnahmen aus der Selbsthilfeförderung der Krankenkassen nach § 20c SGB V.<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 22
SPENDEN <strong>UND</strong> MITGLIEDSBEITRÄGE<br />
Im Berichtsjahr wurden der DGM durch Unternehmen Leistungen in Höhe von 39.864,28 € in Form<br />
von Geldbeträgen oder Sachspenden zugewendet. Der höchste gespendete Einzelbetrag umfasste die<br />
Summe von 5.000,- €. Wie vom Gesetzgeber vorgesehen, sind solche Zuwendungen mit keinerlei<br />
Leistungen des Geldempfängers verbunden.<br />
Die Gesamteinnahmen in diesem Bereich betrugen (inkl. Mitgliedsbeiträge) im Berichtsjahr 49.064,28<br />
€. In manchen Selbsthilfeorganisationen ist es gemäß der Satzung möglich, dass Wirtschaftsunternehmen<br />
Mitglieder werden. In unserer Organisation liegt folgende Situation vor:<br />
Unternehmen und Institutionen aus dem Bereich der Pharmazeutischen Industrie, Hilfsmittelhersteller<br />
und Leistungserbringer waren im Berichtsjahr zwar (Förder-)Mitglied im Verband, aber verfügten<br />
nach der Satzung nicht über Mitgliederrechte wie z.B. Wahlrechte.<br />
Der Mitgliedsbeitrag <strong>für</strong> diese Mitglieder betrug einheitlich 200,- €.<br />
SPONSORING-VERTRÄGE<br />
Mit den folgenden Unternehmen wurden Sponsoring-Verträge hinsichtlich der aufgelisteten Projekte<br />
geschlossen:<br />
Unternehmen Projekt Betrag<br />
Sanofi Aventis<br />
Deutschland GmbH<br />
Organisation und Verleihung des Felix-Jerusalem-<br />
Forschungspreises;<br />
Erstellung und Druck des Jahrbuches der Neuromuskulären<br />
Erkrankungen der DGM;<br />
Unterstützung von Aufklärungsbroschüren <strong>für</strong> Patienten<br />
45.000,- €<br />
Wie vom Gesetzgeber vorgesehen, werden dem Sponsor als Gegenleistung ausschließlich Kommunikations-<br />
und Duldungsrechte gewährt. Werbung durch die DGM <strong>für</strong> den Sponsor und seine Produkte<br />
findet nicht statt. Die DGM lässt nicht zu, dass in den verabredeten Projekten <strong>für</strong> verschreibungspflichtige<br />
Produkte geworben wird.<br />
Die Gesamtsumme der Sponsoring-Unterstützung im Berichtsjahr betrug 45.000 €.<br />
Wir erklären, in keinerlei Abhängigkeit von Wirtschaftunternehmen zu stehen.<br />
WEITERE EINNAHMEN AUS VERMÖGENSVERWALTUNG, WIRTSCHAFTLICHEM<br />
ZWECKBETRIEB <strong>UND</strong> WIRTSCHAFTLICHEM GESCHÄFTSBETRIEB<br />
Die DGM hat im Berichtsjahr Anzeigenflächen im Muskelreport verpachtet. Auf die Verträge mit dem<br />
Pächter nimmt sie keinen Einfluss. Werbung <strong>für</strong> verschreibungspflichtige Produkte in ihrer Mitgliederzeitschrift<br />
oder an Ständen lässt die DGM gemäß dem Heilmittelwerbegesetz und ihren Selbstverpflichtungen<br />
nicht zu.<br />
Die Gesamtsumme der Einnahmen in diesem Bereich betrug im Jahr 2009 41.709,- €.<br />
D e r V o r s t a n d<br />
Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 23
ANHANG<br />
DGM - Tätigkeits- und Finanzbericht 2009 24
Leitsätze der Selbsthilfe <strong>für</strong> die Zusammenarbeit mit Personen des privaten und<br />
öffentlichen Rechts, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen, insbesondere im<br />
Gesundheitswesen<br />
Präambel<br />
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer<br />
Erkrankung und ihren Angehörigen (BAG SELBSTHILFE) und der Paritätische<br />
Wohlfahrtsverband mit seinem FORUM chronisch kranker und behinderter Menschen im<br />
PARITÄTISCHEN (FORUM) vertreten als Dachorganisationen die Interessen der ihnen<br />
angeschlossenen Mitgliedsverbände. Darüber hinaus sind sie als die maßgeblichen<br />
Spitzenorganisationen der Selbsthilfe aufgerufen, die Interessenvertretung der Selbsthilfe<br />
behinderter und chronisch kranker Menschen insgesamt wahrzunehmen.<br />
Um ihren Auftrag als maßgebliche Spitzenorganisationen der Selbsthilfe behinderter und<br />
chronisch kranker Menschen sachgerecht wahrnehmen zu können, ist es <strong>für</strong> die Selbsthilfe<br />
chronisch kranker und behinderter Menschen unabdingbar, ihre Neutralität und<br />
Unabhängigkeit strikt zu wahren. Auf der Basis ihrer Neutralität und Unabhängigkeit legen<br />
die der BAG SELBSTHILFE und die dem FORUM angeschlossenen<br />
Selbsthilfeorganisationen Wert auf eine faire und transparente Zusammenarbeit mit anderen<br />
Akteuren im Gesundheitswesen. Sie begrüßen das Interesse von Wirtschaftsunternehmen an<br />
einer solchen Zusammenarbeit und sehen hier die Chance zu einem gleichberechtigten<br />
Dialog.<br />
Um ihre Neutralität und Unabhängigkeit zu bewahren und auch künftig zu gewährleisten, sind<br />
im Folgenden gemeinsame Leitsätze der beiden Spitzenorganisationen <strong>für</strong> die Kooperation<br />
mit Personen des privaten und öffentlichen Rechts, Organisationen und<br />
Wirtschaftsunternehmen sowie von ihnen Beauftragte formuliert.<br />
Die nachstehenden Leitsätze gelten <strong>für</strong> die BAG SELBSTHILFE und das FORUM als<br />
übergreifende Zusammenschlüsse sowie <strong>für</strong> die Selbsthilfeorganisationen, die sich durch<br />
schriftliche Selbstverpflichtung zur Anwendung dieser Leitsätze gegenüber der BAG<br />
SELBSTHILFE und/oder dem PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Gesamtverband e. V.,<br />
verpflichtet haben und im Anhang aufgeführt sind. Soweit Selbsthilfeorganisationen<br />
entsprechende Leitsätze oder Richtlinien verabschiedet haben, bleibt deren Geltung unberührt.<br />
Die BAG SELBSTHILFE und das FORUM beraten die ihnen angeschlossenen<br />
Selbsthilfeorganisationen und begleiten sie fortlaufend bei der Umsetzung dieser Leitsätze in<br />
der Praxis.<br />
1. Allgemeine Grundsätze<br />
a. Die Selbsthilfeorganisationen richten ihre fachliche und politische Arbeit ausschließlich<br />
an den Bedürfnissen und Interessen von behinderten und chronisch kranken Menschen<br />
und deren Angehörigen aus. Sie wollen die Selbstbestimmung behinderter und chronisch<br />
kranker Menschen fördern.<br />
b. Die Kooperation zwischen Selbsthilfeorganisationen und Wirtschaftsunternehmen muss<br />
mit den satzungsgemäßen Zielen und Aufgaben der Selbsthilfeorganisationen im<br />
Einklang stehen und diesen dienen. Die Selbsthilfeorganisationen akzeptieren keine<br />
Zusammenarbeit, welche die Gemeinnützigkeit des Verbandes gefährdet oder gar<br />
ausschließt.
c. In allen Bereichen der Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen muss die<br />
Selbsthilfeorganisation die volle Kontrolle über die Inhalte der Arbeit behalten und<br />
unabhängig bleiben. Dies gilt sowohl <strong>für</strong> ideelle als auch <strong>für</strong> finanzielle Förderung und<br />
Kooperationen.<br />
d. Jedwede Kooperation mit und Unterstützung durch Wirtschaftsunternehmen ist<br />
transparent zu gestalten.<br />
2. Information und inhaltliche Neutralität<br />
a. In Kooperationen mit Unternehmen der pharmazeutischen Industrie, Anbietern von Heil-<br />
und Hilfsmitteln sowie Dienstleistungen und anderen Unternehmen, die Produkte <strong>für</strong><br />
behinderte und chronisch kranke Menschen herstellen oder vertreiben, wird auf eine<br />
eindeutige Trennung zwischen Informationen der Selbsthilfeorganisation, Empfehlungen<br />
der Selbsthilfeorganisation und Werbung des Unternehmens geachtet. Die<br />
Selbsthilfeorganisationen informieren über Angebote, beteiligen sich aber nicht an der<br />
Werbung.<br />
Werbung von Wirtschaftsunternehmen ist grundsätzlich zu kennzeichnen.<br />
b. Die Selbsthilfeorganisation gibt grundsätzlich weder Empfehlungen <strong>für</strong> einzelne<br />
Medikamente, Medikamentengruppen oder Medizinprodukte, noch Empfehlungen <strong>für</strong><br />
bestimmte Therapien oder diagnostische Verfahren ab.<br />
Die Abgabe einer Empfehlung ist nur dann möglich, wenn diese auf dem<br />
Bewertungsergebnis anerkannter und neutraler Expertengremien beruhen. Die<br />
Zusammensetzung der Gremien muss öffentlich transparent sein. Ihre Ergebnisse müssen<br />
transparent und nachvollziehbar sein.<br />
Informationen von Wirtschaftsunternehmen werden kenntlich gemacht sowie nicht<br />
unkommentiert weitergegeben.<br />
c. Die Selbsthilfeorganisation informiert über die Erfahrungen von Betroffenen mit<br />
Medikamenten, Medizinprodukten, Therapien und diagnostischen Verfahren.<br />
d. d. Die Selbsthilfeorganisation informiert auch über die Vielfalt des Angebotes und über<br />
neue Entwicklungen im Bereich der Prävention, Diagnostik, Behandlung und<br />
Rehabilitation unter Angabe der Quellen.<br />
e. Die Selbsthilfeorganisation ist in ihrer fachlichen Arbeit unabhängig und nicht an<br />
medizinische Fachrichtungen gebunden. Sie steht grundsätzlich auch besonderen<br />
Therapierichtungen offen gegenüber. Eine besondere Bedeutung haben hier z. B.<br />
homöopathischen, phytotherapeutischen und anthroposophischen Angebote.<br />
3. Kommunikationsrechte<br />
a. Die Selbsthilfeorganisation gewährt ggf. Wirtschaftsunternehmen in schriftlichen<br />
Vereinbarungen Kommunikationsrechte, wie z.B. das Recht auf die Verwendung des<br />
Vereinsnamens oder des Logos in Publikationen, Produktinformationen, Internet,<br />
Werbung oder auf Veranstaltungen. Tatsache und Gegenstand dieser Vereinbarungen<br />
werden veröffentlicht. Ausgeschlossen wird die unmittelbare oder mittelbare Bewerbung<br />
von Produkten, Produktgruppen oder Dienstleistungen zur Diagnostik und Therapie von<br />
chronischen Erkrankungen oder Behinderungen.
Die schriftlichen Vereinbarungen enthalten eindeutige Beschreibungen, welcher Partner<br />
in welchem Zusammenhang Namen bzw. Logo des anderen Partners verwenden darf und<br />
wo die Grenzen gezogen werden. Eine Formulierung wie: „Der Sponsor verpflichtet sich,<br />
keine Maßnahmen zu treffen, die den Ideen und dem Ansehen der Selbsthilfeorganisation<br />
Schaden zufügen“ bietet in der Vereinbarung einen umfassenden Schutz <strong>für</strong> die Interessen<br />
der Selbsthilfeorganisation.<br />
b. Das Gebot der Transparenz gebietet, dass grundsätzlich im Rahmen der gemeinsamen<br />
Aktion auf die Unterstützung durch das Wirtschaftsunternehmen hingewiesen wird, ohne<br />
jedoch im Sinne der Grundsätze des BMF <strong>für</strong> ertragssteuerrechtliche Behandlung des<br />
Sponsoring vom 18.02.1998 und des darauf beruhenden Erlasses des Finanzministeriums<br />
Bayerns vom 11.02.2000 aus steuerlicher Sicht Werbung im aktiven Sinne zu betreiben.<br />
c. Eine Verwendung des Logos und des Namens der Selbsthilfeorganisation darf nur mit<br />
ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung der Selbsthilfeorganisation erfolgen. Das Logo<br />
muss dann originalgetreu verwendet werden. Abweichungen oder Änderungen sind nicht<br />
zulässig. Die Verwendung darf nur <strong>für</strong> den konkret vereinbarten Zweck erfolgen.<br />
Ebenso kann die Selbsthilfeorganisation das Logo des Wirtschaftsunternehmens<br />
verwenden. Die Abgrenzung von jeglicher Produktwerbung ist dabei zu beachten.<br />
d. Im Folgenden sind übliche Aktionsfelder <strong>für</strong> Kommunikationsrechte zwischen<br />
Wirtschaftsunternehmen und Selbsthilfeorganisationen aufgeführt. Die Liste versteht sich<br />
als beispielhafte und nicht abschließende Nennung von Kooperationsmöglichkeiten.<br />
· Veranstaltungen von Selbsthilfeorganisationen<br />
Die Selbsthilfeorganisation trägt da<strong>für</strong> Sorge, dass bei von ihr organisierten und<br />
durchgeführten Veranstaltungen stets die Neutralität und Unabhängigkeit gewahrt bleibt.<br />
Dieser Anspruch gilt auch <strong>für</strong> organisatorische Fragen. Die Auswahl des Tagungsortes und<br />
der Rahmen der Veranstaltung wird von der Selbsthilfeorganisation bestimmt. Reisekosten<br />
orientieren sich grundsätzlich am Bundes- bzw. Landesreisekostengesetz. Sofern Honorare<br />
gezahlt werden sind diese maßvoll zu bemessen. Dabei kann die Honorarordnung des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Vereins <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge herangezogen werden. Daten von<br />
Teilnehmenden an Veranstaltungen werden nicht an Wirtschaftsunternehmen weitergegeben.<br />
Bei der Festlegung der Inhalte und bei der Auswahl der Referenten achtet die<br />
Selbsthilfeorganisation insbesondere darauf, dass die Sachverhalte objektiv dargestellt und<br />
behandelt werden. Dies schließt eine einseitige Darstellung zu Gunsten eines bestimmten<br />
Unternehmens, einer bestimmten Therapie oder eines bestimmten Produktes grundsätzlich<br />
aus. Die Selbsthilfeorganisation trägt Sorge da<strong>für</strong>, dass die behandelten Themenbereiche nicht<br />
allein von Referenten, die bei dem jeweiligen Sponsor angestellt sind oder vom dem<br />
jeweiligen Sponsor finanziell abhängig sind, behandelt werden.<br />
· Veranstaltungen von Wirtschaftsunternehmen<br />
Die Selbsthilfeorganisation trägt da<strong>für</strong> Sorge, dass auch im Rahmen von Veranstaltungen von<br />
Wirtschaftsunternehmen stets die Neutralität und Unabhängigkeit der Selbsthilfeorganisation<br />
gewahrt bleibt. Die schriftliche Vereinbarung regelt, in wie weit der Name oder das Logo der<br />
Selbsthilfeorganisation auf Veranstaltungen des Wirtschaftsunternehmens benutzt werden<br />
darf. Werbung <strong>für</strong> ein konkretes Produkt, Produktgruppen oder Dienstleistungen wird dabei<br />
ausdrücklich ausgeschlossen. Reisekosten orientieren sich grundsätzlich am Bundes- bzw.<br />
Landesreisekostengesetz. Sofern Honorare gezahlt werden, sind diese maßvoll zu bemessen.
Dabei kann die Honorarordnung des <strong>Deutsche</strong>n Vereins <strong>für</strong> öffentliche und private Fürsorge<br />
herangezogen werden.<br />
· Publikationen von Selbsthilfeorganisationen<br />
Sollte eine Publikation mit der Unterstützung durch ein Wirtschaftsunternehmen entstanden<br />
sein, wird auf den Druckerzeugnissen – z.B. mit der Formulierung: „mit freundlicher<br />
Unterstützung von.....“ – auf die Unterstützung hingewiesen. Dabei können das Logo oder der<br />
Schriftzug des Wirtschaftsunternehmens verwandt werden, soweit dies ohne besondere<br />
Hervorhebung erfolgt.<br />
· Publikationen von Wirtschaftsunternehmen<br />
Das Wirtschaftsunternehmen kann den Abdruck des Logos der Selbsthilfeorganisation in<br />
seinen Publikationen oder auf Plakaten veranlassen, soweit dies in der schriftlichen<br />
Vereinbarung festgehalten wurde. Die Vereinbarung schließt aus, dass auf diesem Wege<br />
mittel- oder unmittelbar Werbung <strong>für</strong> Produkte, Produktgruppen oder Dienstleistungen<br />
betrieben wird.<br />
· Internetauftritte von Selbsthilfeorganisationen<br />
Die Selbsthilfeorganisation kann auf ihrer Homepage auf die Unterstützung durch<br />
Wirtschaftsunternehmen hinweisen. Eine aktivierte Verlinkung von einer Homepage der<br />
Selbsthilfeorganisation auf die Homepage eines Wirtschaftsunternehmens wird von den<br />
Steuerbehörden als aktive Werbung gewertet und stellt aus steuerlicher Sicht einen<br />
wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb dar. Im Einzelnen wird auf den Erlass des<br />
Finanzministeriums Bayern vom 11.02.2000 verwiesen.<br />
· Internetauftritte von Wirtschaftsunternehmen<br />
Wirtschaftsunternehmen können in ihrem Internetauftritt auf die Selbsthilfeorganisationen<br />
verweisen und auch direkt verlinken. Sie sollten die Selbsthilfeorganisationen über diesen<br />
Schritt informieren und auch akzeptieren, wenn eine solche Verlinkung nicht gewünscht wird.<br />
Eine Verlinkung zum down load-Bereich der Selbsthilfeorganisation verursacht Kosten bei<br />
der Selbsthilfeorganisation und ist in einer schriftlichen Vereinbarung zu regeln.<br />
· Eigenwerbung von Selbsthilfeorganisationen<br />
Selbsthilfeorganisationen können in ihrer Eigenwerbung auf die Unterstützung von<br />
Wirtschaftsunternehmen hinweisen. Umfang und Art und Weise werden in der schriftlichen<br />
Vereinbarung festgehalten. Der Hinweis geschieht in der Form, dass es sich im<br />
steuerrechtlichen Sinne nicht um aktive Werbung handelt. Ein Zusammenhang mit Produkt-,<br />
Produktgruppen und Dienstleistungswerbung wird ausgeschlossen.<br />
· Eigenwerbung von Wirtschaftunternehmen<br />
Die Selbsthilfeorganisation kann den unterstützenden Wirtschaftsunternehmen anbieten, die<br />
im Rahmen der geschlossenen Vereinbarungen erfolgten Zuwendungen öffentlich zu<br />
dokumentieren und damit zu werben.
4. Zuwendungen<br />
a. Die Selbsthilfeorganisation kann finanzielle Zuwendungen entgegennehmen. Dabei wird<br />
die Selbsthilfeorganisation nicht in Abhängigkeit von bestimmten<br />
Wirtschaftsunternehmen oder von einer bestimmten Person geraten. Die<br />
Selbsthilfeorganisation achtet bei der Förderung durch Wirtschaftsunternehmen und<br />
Privatpersonen insbesondere darauf, dass eine Beendigung der Unterstützung weder den<br />
Fortbestand noch den Kernbereich der satzungsgemäßen Arbeit der<br />
Selbsthilfeorganisation gefährden kann.<br />
b. Die Selbsthilfeorganisation trifft ggf. auch Sponsoring-Vereinbarungen mit<br />
Wirtschaftunternehmen. Unter Sponsoring ist dabei die Gewährung von Geld, geldwerten<br />
Vorteilen, Sachzuwendungen oder ideeller Unterstützung durch Unternehmen zur<br />
Förderung der Selbsthilfeorganisation zu verstehen, wenn damit auch eigene<br />
unternehmensbezogene Ziele der Werbung oder der Öffentlichkeitsarbeit des<br />
Unternehmens verfolgt werden. Die Selbsthilfeorganisation sichert ihre Unabhängigkeit<br />
gegenüber Sponsoren dadurch ab, dass Sponsoring-Vereinbarungen, die Zuwendungen in<br />
nicht unerheblichen Umfang zum Gegenstand haben, schriftlich fixiert und die<br />
Zuwendungen transparent gemacht werden.<br />
Sollte mit einem Unternehmen eine Sponsoringvereinbarung getroffen werden, sind die<br />
geltenden steuerrechtlichen Vorschriften, insbesondere im Hinblick auf die<br />
Gemeinnützigkeit von Vereinen, und die eindeutige Zuordnung zum entsprechenden<br />
Tätigkeitsbereich zu beachten.<br />
c. Soweit Projekte einer Selbsthilfeorganisation mit über der Hälfte der da<strong>für</strong> notwendigen<br />
Sach- und Finanzmittel von einem oder mehreren Wirtschaftunternehmen ausgestattet<br />
sind, werden diese in geeigneter Weise öffentlich ausgewiesen.<br />
d. Die Selbsthilfeorganisation informiert in geeigneter Weise über Organvertreter, die<br />
außerhalb ihrer Rolle als Mitglied der Mitgliederversammlung von<br />
Wirtschaftsunternehmen Leistungen erhalten.<br />
5. Unterstützung der Forschung<br />
a. Die Selbsthilfeorganisation begrüßt Forschungsanstrengungen, die einer Verbesserung<br />
der Situation chronisch kranker und behinderter Menschen dienen.<br />
b. Die Selbsthilfeorganisation ist grundsätzlich bereit, sich mit ihrer Fachkompetenz an<br />
solchen Forschungsprogrammen, insbesondere an klinischen Studien zu beteiligen, sowie<br />
über solche Forschungsprogramme, insbesondere klinische Studien, zu berichten, um<br />
über ihre Mitgliedsverbände so die Beteiligung von Probanden an den<br />
Forschungsprogrammen bzw. Studien zu ermöglichen. Eine solche Unterstützung setzt<br />
jedoch voraus, dass die Informationen über das Forschungs- und Studiendesign sowie<br />
über die laufenden Ergebnisse der Forschungsprogramme bzw. Studien die Informationen<br />
gegenüber der Selbsthilfeorganisation vollständig offen gelegt werden. Des Weiteren hält<br />
die Selbsthilfeorganisation die Übernahme der Kosten <strong>für</strong> die genannten<br />
Unterstützungsmaßnahmen durch die betreffenden Unternehmen <strong>für</strong> geboten. Die<br />
Selbsthilfeorganisationen unterstützen insbesondere Studien, die bei Studienregistern<br />
registriert werden und bei denen Design und Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich<br />
gemacht werden.
c. Die Selbsthilfeorganisation versucht ihrerseits, im Interesse chronisch kranker und<br />
behinderter Menschen auf die Firmenpolitik (Studiendesigns, Produkteigenschaften,<br />
Marketing, etc.) der Unternehmen Einfluss zu nehmen.<br />
6. Monitoring<br />
a. Die BAG Selbsthilfe und der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband mit seinem FORUM<br />
beraten aktivneue Mitglieder im Zusammenhang mit der Unterzeichnung der Leitsätze,<br />
im Übrigen auch andere Mitglieder über Zielsetzung und Regelungsgehalt der Leitsätze.<br />
b. Mindestens einmal im Jahr kommen Vertreter beider Organisationen zusammen, um über<br />
die Erfahrungen in der Anwendung der Leitsätze in der Praxis und notwendige<br />
Weiterentwicklung zu beraten. Die Ergebnisse dieser Fachaustausche werden öffentlich<br />
gemacht.<br />
c. Bei Verstößen gegen die Leitsätze werden die betreffenden Organisationen von ihren<br />
Dachorganisationen aktiv angesprochen und zu einem Beratungsgespräch eingeladen. Die<br />
im Beratungsgespräch getroffenen Vereinbarungen werden dokumentiert und darüber in<br />
den Fachaustauschen informiert.<br />
d. Die Selbsthilfeorganisationen beraten und informieren regelmäßig ihre ihnen<br />
angeschlossenen Untergliederungen (Selbsthilfegruppen), z. B. in geeigneten<br />
Veranstaltungen und Publikationen, um haupt- und ehrenamtliche Mitglieder mit den<br />
erforderlichen Verfahrensregeln vertraut zu machen.<br />
e. Selbsthilfeorganisationen, die diesen Leitsätzen beigetreten sind, werden in einer<br />
Übersicht zusammengefasst. Diese wird in der aktuellen Fassung in geeigneter Weise<br />
veröffentlicht.<br />
Den Selbsthilfeorganisationen wird eine Übergangsfrist bis 31.12.2007 eingeräumt, um ggf.<br />
abweichende eigene Regelungen anzupassen.<br />
Darüber hinausgehende Regelungen von Selbsthilfeorganisationen haben weiterhin Geltung.