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Begleitmaterial Odysseus am Sand - Dschungel Wien

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5. <strong>Odysseus</strong> <strong>am</strong> <strong>Sand</strong> – Inhalt und Inszenierung<br />

Inhalt<br />

„<strong>Odysseus</strong> ist bei mir kein strahlender Held, sondern vielmehr ein Vater und Ehemann, der genug<br />

hat von Abenteuern und einfach nur nach Hause möchte. Genau das ist in gewisser Hinsicht auch ein<br />

bisschen meine Geschichte, obwohl meine Abenteuer alle eher auf der Bühne stattfinden …“<br />

(Autor und Regisseur Holger Schober)<br />

Ein Mann komplett <strong>am</strong> <strong>Sand</strong>. Es ist <strong>Odysseus</strong> der Held, gestrandet nach einer langen, langen Reise.<br />

Einer Reise, die er eigentlich gar nicht antreten wollte. Lieber hätte er auf seiner Heimatinsel<br />

Ithaka weiter Felder bestellt, um mit seinem erst einjährigen Sohn Telemach und seiner Frau<br />

Penelope die Zeit zu verbringen. Doch König Menelaos zwingt ihn, in den Trojanischen Krieg zu<br />

ziehen. Schnellstmöglich, so verspricht <strong>Odysseus</strong>, werde er zurück sein. Seit d<strong>am</strong>als sind zwanzig<br />

Jahre vergangen. Eine Zeit voller Abenteuer, Gefahren, fantastischer Erlebnisse und exotischer<br />

Plätze. Aber auch eine Zeit voller Sehnsucht und Eins<strong>am</strong>keit. Bevor er seinen geliebten Sohn<br />

Telemach wieder in die Arme schließen kann, muss er auf seiner Rückreise von Troja einige<br />

Hindernisse überwinden und Prüfungen bestehen. <strong>Odysseus</strong> erzählt uns von Kriegen und Schlachten,<br />

vom Trojanischen Pferd, von Irrfahrten und rachsüchtigen Göttern, von seiner Suche nach Heimat<br />

und der Sehnsucht nach seiner F<strong>am</strong>ilie. In seinen Geschichten begegnen wir dem besoffenen Riesen<br />

Polyphem, der schönen Zauberin Kirke sowie den Göttinnen der Weisheit und der Liebe. Wir<br />

bezwingen den Gesang der Sirenen, lernen Zeus, den Göttervater, kennen und überleben die<br />

stürmische See des Meeresgottes Poseidon.<br />

Inszenierungsweise<br />

Das Bühnenkonzept (Michael Pöllmann) besteht aus einem großen, weißen Tuch, faltig und dreckig,<br />

das die ganze Bühne bedeckt. Das Tuch ist einmal Meer, einmal <strong>Sand</strong>strand, einmal Troja, einmal<br />

Ithaka. Eine neutrale Spielfläche, auf dem die verschiedenen Schauplätze in unserem Kopf Gestalt<br />

annehmen. Auf einem Hügel, dem Berg des Olymp, sitzt der Musiker Johannes Specht, verkleidet als<br />

griechischer Jüngling, auf einem goldenen Drehstuhl wie in einem kleinen Tonstudio (E-Gitarre,<br />

Computer, Sound-Effekt-Geräte). Ein Mann taucht aus dem „Meer“ auf und wird an den Strand<br />

gespült. Es ist <strong>Odysseus</strong>. Der Titel "<strong>Odysseus</strong> <strong>am</strong> <strong>Sand</strong>" ist bewusst zweideutig gewählt. <strong>Odysseus</strong><br />

wacht <strong>am</strong> <strong>Sand</strong>strand auf - nach 20 Jahren Krieg und Abenteuern und nach dieser langen Zeit ist er,<br />

auf gut <strong>Wien</strong>erisch, auch ziemlich "<strong>am</strong> <strong>Sand</strong>". Er ist schrecklich müde, kein junger Mann mehr, seine<br />

Kleidung hat Löcher und er vermisst seine F<strong>am</strong>ilie. Gleich zu Beginn wird klar, dass das Stück<br />

„<strong>Odysseus</strong> <strong>am</strong> <strong>Sand</strong>“ kein Heldenepos ist. Regisseur Holger Schober zeigt <strong>Odysseus</strong> nicht als stolzen<br />

strahlenden Kriegshelden, sondern vielmehr als einen liebenden Vater und Ehemann, der genug hat<br />

von Abenteuern und einfach nur nach Hause möchte zu seiner Frau Penelope und seinem Sohn<br />

Telemach. Rückblickend erzählt der Schauspieler Reinhold G. Moritz die Geschichte von <strong>Odysseus</strong> in<br />

einigen wichtigen Stationen. Kern dieser, von Holger Schober verfassten Version ist jedoch, dass<br />

<strong>Odysseus</strong> gleich zu Beginn gar nicht in den Krieg ziehen wollte. Doch selbst ein Trick sich zu<br />

verstellen hilft nichts, und König Menelaos zwingt ihn nach Troja mitzukommen. Und so beginnt<br />

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