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jahre - LOXX Holding GmbH

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BRANCHE BRANCHE<br />

Wirtschaftskrise – Halluzination aus Langeweile?<br />

Ein Kommentar von Marga Marczyk<br />

An die Probleme von gestern erinnert sich heute kaum noch jemand. Wer denkt denn noch an die Aufregung über die erhöhten Milchund<br />

Butterpreise, wie viele an die Hysterie angesichts hoher Treibstoffpreise? Heute verharren die Menschen vor den Meldungen zur<br />

Weltwirtschaftskrise wie die Kaninchen vor der Schlange und raunen die schon fast im Minutentakt herausgegebenen Zahlen zum<br />

Wirtschaftsabschwung erschrocken nach. Dabei ist der Sprit viel billiger als noch vor einem halben Jahr, auch Milch und Butter fließen in<br />

Strömen zu Tiefstpreisen, für 2007 und 2008 gibt es die volle Pendlerpauschale zurück und Kleinwagen bekommt man zur Zeit auch so<br />

günstig wie noch nie – es geht uns eigentlich richtig gut. Ist denn die ganze Krise nichts weiter als ein herbeihalluziniertes Hirngespinst,<br />

das in einem halben Jahr vergessen sein wird?<br />

Ein Fünkchen wahrheit steckt womöglich<br />

in dieser Theorie, vielleicht<br />

sind wir tatsächlich von unserer Lebensführung<br />

und unserem Lebensstil<br />

so gelangweilt, so übersättigt,<br />

dass wir den großen crash brauchen,<br />

der alles ändert. Langeweile<br />

und Übersättigung führen auch<br />

zu Trägheit – aus eigener Kraft<br />

sind wir nicht bereit, unser Leben<br />

umzukrempeln, auch wenn wir um<br />

die vielen, auch wirtschaftlichen,<br />

Vorteile einer Veränderung wissen.<br />

Doch Tatsache ist und bleibt: Die<br />

wirtschaftskrise ist da.<br />

Zu belegen – natürlich an Zahlen<br />

und Meldungen wie diesen:<br />

Die weltbank schätzt, dass die<br />

globale Industrieproduktion Mitte<br />

des <strong>jahre</strong>s um 15 prozent unter<br />

dem Vor<strong>jahre</strong>swert liegen könnte,<br />

der welthandel werde den höchsten<br />

Rückgang seit 80 <strong>jahre</strong>n<br />

erleben. Der Dax fiel im ersten<br />

Quartal 2009 zwischenzeitlich auf<br />

3 588,89 punkte und die deutschen<br />

Exporte sind im letzten Quartal<br />

2008 um 7,3 prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr zurückgegangen.<br />

Die wirtschaftskrise ist zwar<br />

da – doch ihr Verlauf ist bislang<br />

glimpflich und schlimmeres ist<br />

abzuwenden. Trotz rund 8 prozent<br />

Exportrückgang wird Deutschland<br />

aller Voraussicht nach Exportweltmeister<br />

bleiben: die chinesischen<br />

Exporte, bei denen es sich in<br />

erster Linie um Konsumgüter handelt,<br />

auf die die Verbraucher nun<br />

verzichten, sind um über 25 prozent<br />

zurückgegangen. Der neu<br />

ernannte Bundeswirtschaftsminister<br />

Karl-Theodor zu Guttenberg<br />

ist der festen Überzeugung, dass<br />

Deutschland von einer systemkrise<br />

weit entfernt ist, Ökonomen wie der<br />

UsA-Notenbankchef Ben Bernanke<br />

teilen diese Ansicht. Noch sind die<br />

staaten der welt in der Lage, von<br />

der wirtschaftskrise tatsächlich<br />

gebeutelte Branchen – und im Einzelfall<br />

Unternehmen – zu stützen.<br />

Noch, denn wenn die staaten sich<br />

übernehmen, indem sie unbesehen<br />

jedem, der laut genug nach Rettung<br />

schreit, zu Hilfe eilen – ja dann<br />

wäre die Krise nicht nur da, sie würde<br />

ganze Länder in den Abgrund<br />

reißen. Die deutsche Regierung gibt<br />

dabei mit ihrem vorsichtigen Voran-<br />

Halle leer …<br />

tasten und der Entscheidungsfindung<br />

von Fall zu Fall im Grunde<br />

genommen ein ganz gutes Bild ab.<br />

jede Krise trägt auch den Keim ihrer<br />

Lösung in sich selbst – so auch<br />

diese. Endlich schauen politiker<br />

und Unternehmer genauer hin und<br />

beurteilen die weltwirtschaft nicht<br />

mehr nach jahrzehnte-, wenn nicht<br />

gar jahrhundertealten und entsprechend<br />

abgestandenen Theorien<br />

und Kriterien. stattdessen beurteilen<br />

sie nun viel differenzierter und<br />

setzen neue Kriterien und Maßstäbe<br />

an. Das ist ungewohnt und damit<br />

für manch einen zunächst per se<br />

schlecht, das ist aber durchaus ein<br />

zukunftsweisender weg. wer weiß,<br />

vielleicht behält Dieter schnaas<br />

Halle voll …<br />

Alles nur eine Frage der Perspektive?<br />

von der wirtschaftswoche ja recht,<br />

der schreibt: „was also, wenn wirtschaftshistoriker<br />

„die Krise“ dereinst<br />

als eine Art ökonomischen Mauerfall<br />

priesen, als schmerzhaftes,<br />

aber glückliches Ende der kalten<br />

credo-Kriege zwischen Angebots-<br />

und Nachfrageideologen?“<br />

so wie bisher kann es auf keinen<br />

Fall weitergehen, auch wenn manche<br />

immer noch krampfhaft versuchen,<br />

an dem „business as usual“<br />

festzuhalten. Um das Lob der deutschen<br />

politik von vorhin etwas abzuschwächen<br />

– auch die beschönigend<br />

so genannte „Umweltprämie“<br />

gehört eigentlich in diese Kategorie.<br />

Natürlich verhilft die prämie den<br />

<strong>LOXX</strong> und die Krise<br />

Als ein exportorientiertes Unternehmen ist natürlich auch <strong>LOXX</strong> von<br />

der Krise betroffen. Deutlich zu erkennen sind ihre Auswirkungen an<br />

dem Tonnage- und sendungsrückgang vor allem Richtung Osteuropa,<br />

der für das Unternehmen auch Umsatzrückgang bedeutet.<br />

Als ein vorausschauender und langfristig operierender Logistikdienstleister<br />

ist <strong>LOXX</strong> aber breit aufgestellt und damit gut gewappnet, um<br />

die Krise zu überstehen.<br />

Trotz der gerade wirtschaftlich schwierigen Zeiten denkt <strong>LOXX</strong> bereits<br />

in die Zukunft, in die Zeit nach der Krise: so werden im sommer dieses<br />

<strong>jahre</strong>s 9 Auszubildende im kaufmännischen und 4 im gewerblichen<br />

Bereich eingestellt. In 3 <strong>jahre</strong>n – wenn sie ihre Ausbildung beendet<br />

haben – werden sie mit sicherheit im Unternehmen gebraucht.<br />

Autobauern in einer schweren<br />

situation vorübergehend zu vollen<br />

Auftragsbüchern – kurzfristig und<br />

ausschließlich ökonomisch gesehen<br />

also eine sinnvolle Maßnahme. Fakt<br />

jedoch ist, dass die Ökobilanz eines<br />

jeden Kraftfahrzeugs dann am besten<br />

ausfällt, wenn es so lange wie<br />

möglich gefahren wird. Es geht ja<br />

nicht nur um den Treibstoff, den ein<br />

Fahrzeug verbraucht, sondern auch<br />

um die Rohstoffe und die Energie,<br />

die für seine Herstellung (und seine<br />

Verschrottung) notwendig sind.<br />

Langfristig – sowohl ökologisch<br />

als auch ökonomisch – betrachtet,<br />

ist das Abwracken von Fahrzeugen<br />

im großen stil reine Ressourcenverschwendung.<br />

Daher tut hier<br />

der Volksmund mehr denn je die<br />

wahrheit kund, wenn er statt „Umweltprämie“<br />

schlicht „Abwrackprämie“<br />

sagt.<br />

Auch der Bp-Deutschlandchef<br />

Uwe Franke glaubt, er könne die<br />

Zeit einfach anhalten. Er gibt zwar<br />

einerseits zu, dass die Ölreserven<br />

nur noch 45 <strong>jahre</strong> ausreichen,<br />

verschiebt aber im gleichen Atemzug<br />

das Ende des Ölzeitalters ins<br />

nächste jahrhundert, da er auch<br />

Ölreserven wie Ölsande mitzählt.<br />

Dabei müsste doch jedem klar<br />

sein, dass dieses Öl aufgrund des<br />

hohen technologischen Aufwands<br />

bei seiner Förderung auch ohne<br />

die saftigen Aufschläge der Öl- und<br />

Energiekonzerne höchst kostspielig<br />

sein wird und nur noch für die ganz<br />

Großen erschwinglich.<br />

Nein, so wie bisher kann es auf<br />

keinen Fall weitergehen: Ein unbegrenztes<br />

wirtschaftswachstum ist<br />

angesichts einer physikalisch begrenzten<br />

welt (sprich: Ressourcen)<br />

einfach unmöglich – ein Ammenmärchen,<br />

an das heute wohl nicht<br />

einmal mehr Kinder glauben.<br />

12 1<br />

Quellen:<br />

►<br />

►<br />

►<br />

Dieter Schnaas: Die gemütliche Krise,<br />

unter: www.wiwo.de, 11.03.2009<br />

Hans-Willy Bein: Stoff genug,<br />

www.sueddeutsche.de, 09.03.2009<br />

Weltbank prophezeit massiven<br />

Absturz, www.sueddeutsche.de,<br />

09.03.2009

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