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Inhalt Contents - Frankfurt Zoological Society

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<strong>Inhalt</strong> <strong>Contents</strong><br />

Vorwort des Präsidenten<br />

The president’s preface<br />

Im Zeichen des Gorillas<br />

Under the sign of the gorilla<br />

Jahresbericht Afrika<br />

Annual report Africa<br />

Jahresbericht Lateinamerika & Asien<br />

Annual report Latin America & Asia<br />

Jahresbericht Europa<br />

Annual report Europe<br />

Jahresbericht Öffentlichkeitsarbeit<br />

Annual report public relations<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Financial statements<br />

Jahresbericht Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />

Annunal report <strong>Frankfurt</strong> Zoo<br />

Partner & Mitarbeiter<br />

Partners & staff<br />

2<br />

4<br />

10<br />

18<br />

26<br />

34<br />

38<br />

44<br />

46<br />

Annual Report 2002<br />

1


2<br />

Gerhard Kittscher,<br />

Präsident der<br />

Zoologischen Gesellschaft<br />

<strong>Frankfurt</strong>.<br />

Gerhard Kittscher,<br />

president of <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Liebe Mitglieder, Spender,<br />

Stifter, Partner und Freunde,<br />

wir freuen uns, Ihnen über ein gutes Jahr 2002 Bericht erstatten zu können. Womit wir uns<br />

schwerpunktmäßig beschäftigt haben und wie unsere finanzielle Basis aussieht, erläutern wir Ihnen<br />

auf den folgenden Seiten.<br />

Die Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V. ist in den 50er Jahren von dem<br />

charismatischen Natur- und Tierfreund Bernhard Grzimek mit der einprägsamen Wegweisung<br />

„Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ auf internationale und auf große Langfristigkeit ausgerichtete<br />

Naturschutzarbeit verpflichtet worden. Zielstrebig und begeistert engagieren wir uns für die Erhaltung<br />

der biologischen Vielfalt mit rund 80 Projekten in mehr als 30 Ländern und unterstützen<br />

damit eine Entwicklung, „welche die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne künftigen<br />

Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihrerseits ihre Bedürfnisse zu decken“ — das<br />

bezeichnet die Fachwelt als „Nachhaltigkeit“. Die ZGF steht ein für ein verträgliches Zusammenleben<br />

von Menschen und Wildtieren in einer immer verzahnteren Welt. Dürfen wir es als<br />

Hoffnungsschimmer werten, dass Bernhard Grzimeks „Heimat“ Serengeti und die weiten Gebiete<br />

Ostafrikas, wohin ca. die Hälfte unserer Projektausgaben fließt, in den wiederkehrenden afrikanischen<br />

Unheilsmeldungen nicht auftauchen? Ich bin davon überzeugt.<br />

Unsere Arbeit hier und in aller Welt ist nur durch Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung möglich!<br />

Gerne erwähne ich hier unsere Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“: Sie hat sich in ihrem<br />

ersten vollen Geschäftsjahr 2002 durch Zustiftungen von über fünf Millionen Euro sehr beachtlich<br />

entwickelt. Mitglieder und Freunde können über eine solche Zustiftung ihren Beitrag<br />

zum Erhalt der biologischen Vielfalt dauerhaft machen; denn die zugestifteten Mittel verbreitern<br />

die Kapitalbasis und nur die jährlichen Erträgnisse werden für die Naturschutzarbeit verwandt.<br />

Wir sind in dieser Welt und für die Zukunft gut „aufgestellt“, um unsere großartigen Aufgaben<br />

mit Ihrer freundschaftlichen Hilfe ungeschmälert fortführen zu können.<br />

Dafür bedanke ich mich im Namen des Vorstandes der ZGF bei allen unseren Mitgliedern,<br />

Spendern, Stiftern und Freunden ebenso wie bei unseren geschätzten Partnern und natürlich bei<br />

allen Mitarbeitern.<br />

Gerhard Kittscher, Präsident


Dear members, donors,<br />

partners and friends,<br />

we are happy to be able to bring you good news in<br />

our 2002 Annual Report. In the following pages we<br />

would like to tell you more about the focus of our work<br />

and our financial standing.<br />

Ever since the charismatic friend of nature and<br />

animals Berhard Grzimek left his mark on the <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> in the 1950s, with his call for “Help<br />

for Threatened Wildlife,” our work has been dedicated to<br />

international nature conservation on a long-term basis.<br />

We have been actively committed to preserving the<br />

world’s natural diversity in 80 projects in more than 30 countries around the world. Our efforts<br />

are part of a development “that meets the needs of the current generation without denying future<br />

generations the opportunity to meet its needs” – experts refer to this idea as “sustainability.” In<br />

light of an increasingly shrinking globe, the FZS is dedicated to creating a world shared by<br />

wildlife and humans alike. Is there a glimmer of hope in the fact that Bernhard Grzimek’s Serengeti<br />

and the open spaces of East Africa, into which nearly half of our project funds flow, have<br />

not surfaced in recurring reports on African catastrophes? I am convinced of it.<br />

Our work here and around the world is made possible by your endorsement and support! I<br />

take great pleasure in pointing to our foundation “Help for Threatened Wildlife” – donations and<br />

bequests during the course of its first fiscal year in 2002 totalled over Euro 5 million. With their<br />

contributions, members and friends of the FZS make a long-term contribution to the<br />

preservation of biodiversity by expanding the basis of our activities: donations increase the<br />

foundation’s capital stock whose annual revenues flow directly into nature conservation work.<br />

Thanks to the generous backing of our supporters, we are well-positioned to continue to meet<br />

the extraordinary challenges that the future will bring.<br />

On behalf of the FZS board I would like to express special thanks to our members, donors,<br />

partners and friends - and of course to our staff worldwide.<br />

Gerhard Kitscher, president<br />

Serengeti & Co.: In<br />

2002 about half of the<br />

FZS’s budget went to<br />

projects in East Africa.<br />

Serengeti & Co.: Auch<br />

im Jahr 2002 floss gut<br />

die Hälfte des ZGF Etats<br />

in die Projektgebiete in<br />

Ostafrika.<br />

Annual Report 2002<br />

3


4<br />

Im Zeichen des Gorillas<br />

Sie kämpfen sich<br />

durch den Schlamm des Regenwaldes und den Dschungel deutscher Bürokratie.<br />

Die ZGF Mitarbeiter sind weltweit im Einsatz für die Erhaltung biologischer Vielfalt.<br />

Weltweit: Im Jahr<br />

2002 förderte die ZGF<br />

rund 80 Projekte in 30<br />

Ländern.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Es ist kurz nach Mitternacht, als die Räder des Allrad-Jeeps wieder einmal keinen Halt mehr<br />

finden und das Fahrzeug bis zum Bodenblech im roten Morast versinkt. Fahrer und Beifahrer<br />

springen in den knietiefen Schlamm und kämpfen sich mit dem Drahtseil der Winde zum nächsten<br />

Baum. Beide sind der Erschöpfung nahe. Zwanzig Kilometer liegen noch vor ihnen, und es<br />

wird höchste Zeit, dass ihre wertvolle Fracht das neue Quartier erreicht. Vier Orang Utans dösen<br />

in den Kisten auf der Ladefläche des Jeeps vor sich hin. Auch sie sind erschöpft von der langen<br />

Reise. Dr. Peter Pratje, Projektleiter der ZGF auf Sumatra und sein indonesischer Kollege Suherry<br />

Aprianto bringen in dieser Nacht die ersten Bewohner zur Wiederauswilderungsstation am Rande<br />

des Bukit Tigapuluh Nationalparks.<br />

12.000 Kilometer entfernt läuten die Mittagsglocken im verträumten Hildesheim und erinnern<br />

Wolfgang Fremuth, Referatsleiter für Europa und die Herren Ritter und Galand von der Paul-<br />

Feindt-Stiftung daran, dass sie nun zusammenpacken müssen, um den Termin mit der Flurbereinigungsbehörde<br />

nicht zu verpassen. Vor ihnen liegen Landkarten, Katasterauszüge, Artenlisten<br />

und Kaufverträge. Verträge bei denen unwiderruflich der Naturschutz als „Nutzungszweck”<br />

ins Grundbuch geschrieben wird. An diesem Nachmittag wird die dauerhafte Sicherung von<br />

50.000 Quadratmetern entlang der Leine verhandelt. Krönender Abschluss nach Monaten zäher<br />

Verhandlungen mit Grundeigentümern und Behörden. Für Ritter und Galand ist das Routine-<br />

Worldwide: 80 projects<br />

in 30 countries<br />

were funded by FZS in<br />

1-3 Projekte Projects<br />

2002. >3 Projekte Projects


Under the sign of the Gorilla<br />

They<br />

fight their way through the muddy rainforest and a jungle of German bureaucracies.<br />

FZS employees are working all over the globe for the preservation of biodiversity.<br />

It’s just after midnight when the wheels of the jeep start spinning once again and the vehicle<br />

sinks up to the underbody in brown mud. Driver and passenger descend into the knee-deep<br />

morass and fight their way to the next tree using the winch cable. Both are near complete<br />

exhaustion. There are still 20 kilometres ahead and it is high time that their valuable load<br />

reaches its destination. Four drowsy Orangutans are in the crates on the bed of the jeep – they<br />

are also fatigued from the long journey. Dr. Peter Pratje, FZS project director in Sumatra, and his<br />

Indonesian colleague Suherry Aprianto are delivering the first Orangutans to the new<br />

reintroduction station on the border of Bukit Tigapuluh National Park.<br />

12,000 kilometres and a world away in idyllic Hildesheim, the noonday church bells remind<br />

Wolfgang Fremuth, head of the FZS’s Europe Department, and Mr. Ritter and Mr. Galand of the<br />

Paul Feindt Foundation, that they need to pack together their things if they want to be on time<br />

for their meeting with the land consolidation authorities. The table is covered with maps, land<br />

registry excerpts, species lists and purchase contracts. These contracts will legally and<br />

irrevocably designate certain lands as protected. On this afternoon the talks will involve the<br />

protection of 50,000 m2 along the Leine River. It’s the crowning moment of months of difficult<br />

negotiations with property owners and government authorities. For Ritter and Galand, this is<br />

routine work. With the help of the FZS, they have been buying land for conservation along the<br />

small Nette and Leine Rivers for over twenty years now. They have been able to acquire and set<br />

aside 350 hectares of land along the Leine, creating one of the largest private conservation areas.<br />

60 degrees of latitude south, the motor of our zebra-striped Cessna buzzes over the wideopen<br />

Serengeti. Concentrating intensely on the controls, Markus Borner, in charge of the FZS’s<br />

operations in Africa, keeps altitude and course steady in the choppy mid-day air. He also keeps<br />

an eye out for birds ascending with the thermal winds. Honori Maliti and Joe Ole Kuwai are<br />

just as focused, eyes searching the ground, clipboards on their knees. Today they are<br />

looking for wildebeest, zebras, Eland Antelopes and elephants. The herds are being<br />

meticulously surveyed. Census-taking in Africa. Just as in the pioneering days of FZS<br />

founder Bernhard Grzimek.<br />

Three brief examples lifted from the everyday work of the FZS last year: People in 30<br />

countries on four continents united under the sign of the gorilla for the threatened<br />

animal world. They’re at work in the lowland forests of the Amazon, the lava fields of<br />

Galapagos, the African savannah and the marshes of Ukraine – and in the offices of<br />

government bureaus. They protect the big and the small – from the rhinos of Zambia<br />

to freshwater molluscs in our own backyard in the Vogelsberg region northeast of<br />

Dr. Christof Schenck,<br />

biologist and executive<br />

director of <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>.<br />

Der Biologe Dr. Christof<br />

Schenck ist Geschäftsführer<br />

der Zoologischen<br />

Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Annual Report 2002<br />

5


6<br />

Mittagspause: Peter<br />

Pratje bereitet eine<br />

Obstmahlzeit für vier<br />

Orang Utans, die in<br />

Tansportboxen nach<br />

Bukit Tigapuluh in<br />

Zentralsumatra gebracht<br />

werden.<br />

Taking a break:<br />

Peter Pratje prepares a<br />

meal of fruit for Orangutans<br />

on their way to<br />

Bukit Tigapuluh in<br />

central Sumatra.<br />

Jahresbericht 2002<br />

arbeit. Seit 22 Jahren kaufen sie mit Hilfe der ZGF Grund und Boden für den Naturschutz entlang<br />

den beiden Flüsschen Nette und Leine. An der Leine konnten sie so mit 350 Hektar eines<br />

der größten privaten Schutzgebiete schaffen.<br />

60 Breitengrade weiter südlich brummt der Motor der zebragestreiften Cessna gleichmäßig<br />

über den Weiten der Serengeti. Hochkonzentriert starrt Markus Borner, ZGF-Referatsleiter für<br />

Afrika, auf die Bordinstrumente, um Höhe und Flugrichtung trotz der mittäglichen Turbulenzen<br />

konstant zu halten. Gleichzeitig muss er auf Vögel achten, die in der aufkommenden Thermik<br />

nach oben steigen. Im Fonds sitzen Honori Maliti und Joe Ole Kuwai nicht minder aufmerksam,<br />

den Blick auf den Boden geheftet, das Schreibbrett auf den Knien. Heute haben sie die Gnus,<br />

Zebras, Eland-Antilopen und Elefanten im Visier und minutiös<br />

werden die Herden erfasst. Tierzählung in Ostafrika. Ein Bild wie<br />

zu Grzimeks Zeiten.<br />

Drei kurze Beispiele aus dem Arbeitsalltag von ZGF-Mitarbeitern<br />

im vergangenen Jahr. Auf vier Kontinenten in 30 Ländern<br />

leisten Menschen im Zeichen des Gorillas Hilfe für die bedrohte<br />

Tierwelt. Ihre Einsatzgebiete liegen in den Tieflandregenwäldern<br />

Amazoniens, auf den Lavafelsen der Galapagosinseln, in den<br />

Savannen Afrikas, in den ukrainischen Mooren oder eben in<br />

deutschen Amtsstuben. Zu ihren Schützlingen gehören die<br />

ganz Großen wie die Nashörner in Sambia ebenso wie die ganz<br />

Kleinen, beispielsweise die Bachmuscheln im hessischen Vogelsberg.<br />

Sie versuchen, bestehende Schutzgebiete zu sichern<br />

oder neue zu gründen. Und als allerletzte Rettungsmaßnahme<br />

siedeln sie Tiere auch wieder an, sofern der Lebensraum noch<br />

intakt ist, wie bei den Nashörnern in Afrika, den Bartgeiern in den Alpen oder den Löwenäffchen<br />

in Brasilien. Computer und Gummistiefel gehören zu ihrer Grundausstattung, und es eint sie der<br />

Wille, die Natur und ihre Vielfalt zu bewahren.<br />

Bei derart weit verstreuten Mitarbeitern gibt es selten die Möglichkeiten zum direkten Erfahrungsaustausch<br />

und zur gemeinsamen Planung. Dies änderte sich im März 2002. Zum ersten<br />

Mal in der Geschichte der ZGF trafen sich inmitten der Serengeti alle afrikanischen ZGF-Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, sowie Vertreter der Partnerorganisationen. Anlass war der zweite<br />

Strategieplanungsworkshop der ZGF. Dabei wurden Stärken und Schwächen unserer Arbeit in<br />

Afrika ermittelt und ein Fünf-Jahresprogramm mit Zielvorgaben und Indikatoren entwickelt. Es<br />

war dies in der Tat ein weiterer Meilenstein der 2001 begonnenen strategischen Neuausrichtung.<br />

Während in Afrika die Grundlagen für den zukünftigen Weg erarbeitet wurden, ging es in Europa<br />

2002 bereits in die Umsetzung. Hier ist Eile geboten. Die Osterweiterung der Europäischen Union<br />

wird, da sind sich die Experten inzwischen einig, weitreichende Änderungen der Landnutzung<br />

zur Folge haben. Und die Erfahrung lehrt, dass sich dies wohl kaum positiv auf den Erhalt<br />

von Arten und Ökosystemen auswirken wird. Nun gilt es, Wildnisgebiete zu sichern, lokale<br />

Naturschutzorganisationen zu stärken, und vor allem Fehler zu vermeiden, die die westlichen<br />

Länder inzwischen schmerzlich zu spüren bekommen. Die tragische Flutkatastrophe an der<br />

Elbe, unter anderem basierend auf Verbauung der Fließgewässer und Nutzung der Aue, ist dafür


<strong>Frankfurt</strong>. They work to maintain existing conservation areas and to create<br />

new ones. And as a rescue strategy of last resort – and insofar as their<br />

habitats are sufficiently intact – they reintroduce animals to their original<br />

environments. The FZS has reintroduced rhinos in Africa, Bearded<br />

Vultures in the Alps and Golden Lion Tamarins in Brazil.<br />

With FZS employees scattered across the globe, there is seldom<br />

opportunity for one-to-one exchange and common planning is an<br />

ongoing problem. This changed in 2002. For the first time in the history<br />

of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>, all of our employees in Africa and all<br />

of our regional partners met in the middle of the Serengeti. The occasion was our second<br />

strategic planning workshop. This was a chance for us to assess the strengths and weaknesses<br />

of our conservation efforts in Africa and to develop a five-year plan with explicit goals and<br />

indicators. This was another milestone on the road mapped out in 2001 in our new strategic<br />

plan. Whereas in 2001 we laid the groundwork for the future in Africa, we were already prepared<br />

to begin implementation last year in Europe. And time is of the essence. Experts concur that the<br />

continued eastward expansion of the European Union will have far-reaching consequences for<br />

land use in the region. Experience has shown that this will have ill effects on efforts to preserve<br />

species and habitats. This is why we must seize the moment to secure wilderness areas and<br />

shore up local nature conservation organizations – and above all to avoid making the same<br />

mistakes about which western countries have become painfully aware. The tragic catastrophe<br />

on the Elbe River, due in part to the development of the river and marshes, is a particularly<br />

drastic example. 12 new projects in southeast Europe are a sign of the geographical shift from<br />

west to east in the FZS’s conservation work.<br />

In addition to implementing this new regional strategy, there were also examples of<br />

productive synergies among FZS projects. In Europe, for instance, we succeed in integrating<br />

individual vulture conservation projects into a single programme. Parallel to this an action plan<br />

Monitoring: Sebastian<br />

Tham attaches antennas<br />

that will allow researchers<br />

to track transmitter-fitted<br />

wildebeest from the air.<br />

Monitoring: Sebastian<br />

Tham fixiert Antennen,<br />

um Gnus mit Sendehalsbändern<br />

aus der Luft<br />

verfolgen zu können.<br />

Annual Report 2002<br />

7


8<br />

April 2002: Projektbesprechung<br />

von<br />

Referatsleiter Markus<br />

Borner mit Projektleiter<br />

David Bradfield in<br />

Malawi.<br />

April 2002: Markus<br />

Borner with David<br />

Bradfield from the<br />

FZS’s Liwonde-<br />

Mangochi Protection<br />

Programme in Malawi.<br />

Jahresbericht 2002<br />

ein besonders drastisches Beispiel. Zwölf neue Projekte in Südosteuropa markieren die Verlagerung<br />

des geografischen Schwerpunkts der ZGF Naturschutzarbeit von West- nach Osteuropa.<br />

Neben der Umsetzung geografischer Vorgaben aus der ZGF-Strategie gab es auch bei der Vernetzung<br />

der ZGF-Projekte große Erfolge zu verzeichnen. So gelang es in Europa, einzelne Geierschutzprojekte<br />

in ein Gesamtprogramm zusammenzufassen. Parallel entstand ein Aktionsplan für<br />

den Balkan, dessen Umsetzung unmittelbar begann. In der Rhön wurden die Einzelprojekte zu<br />

einem Kulturlandschafts- und Biodiversitätsschutz-Programm gebündelt und erfolgreich Drittmittel<br />

zur Finanzierung eingeworben. Mit dem Veterinär Dr. Pete Morkel kam in Afrika einer der<br />

erfahrensten Nashornkenner an Bord, der nun die Schutzbemühungen für die charismatischen<br />

Großtiere in Kenia, Tansania, Malawi und Sambia koordiniert.<br />

Erfreulich entwickelte sich auch die Zusammenarbeit mit finanzkräftigen Partnern. Vermehrt<br />

wurden Projekte mit Hilfe privater Stiftungen realisiert. In Tansania gab es die lang ersehnte Zusage<br />

der Europäischen Union für ein großes Fünfjahres-Projekt für den Mahale-Nationalpark an<br />

den Ufern des Tanganjika-Sees. In Deutschland schulterte sich die ZGF mit Unterstützung der<br />

Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Renaturierungsprogramm für Fließgewässer in der Rhön<br />

sowie ein Umweltbildungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Zoo <strong>Frankfurt</strong>. Unablässig waren<br />

und sind ZGF-Mitarbeiter und Partner rund um den Globus im Einsatz. Sie sind unser „Kapital“<br />

vor Ort, von ihren Qualitäten hängt nicht selten Gedeih oder Verderb der Naturschutzprojekte ab.<br />

Das Jahr 2002 hat gezeigt, dass wir auf ein starkes Team und wichtige Partner bauen können. Ihnen<br />

allen und denen, die durch ihre Spenden und Zuwendungen die Arbeit der Zoologischen<br />

Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> überhaupt erst möglich gemacht haben, möchte ich an dieser Stelle von<br />

Herzen danken.


was developed and immediately implemented for the Balkans. Similarly, in the Rhoen region<br />

individual projects were bundled under an umbrella programme designed to protect the cultural<br />

landscape and biodiversity. External financing was also secured for this new programme.<br />

Veterinarian and rhino specialist Dr. Pete Morkel joined the FZS team in Africa. He is<br />

responsible for coordinating protection activities for charismatic large animals in Kenya,<br />

Tanzania, Malawi and Zambia.<br />

There were also positive developments last year in our cooperation with strong financial<br />

partners. We were successful in running more projects with the help of private foundations. The<br />

European Union has now approved long-awaited funding for a large-scale, five-year project in<br />

Mahale National Park on the shores of Lake Tanganyika in Tanzania. With the help of the German<br />

Environmental Foundation (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU), the FZS assumed<br />

responsibility for a restoration programme for rivers in the Rhoen region as well as for an environmental<br />

education project at the <strong>Frankfurt</strong> Zoo. Our employees and partners are working all<br />

over the world for nature conservation. They are “our” resource in the field – and the success or<br />

failure of conservation projects typically depends on their abilities. 2002 has shown that we can<br />

depend on a strong team and reliable partners. My heartfelt thanks go out to all of our donors<br />

N<br />

and sponsors for making our work possible.<br />

etzwerk Network<br />

Naturschutz braucht Verbündete. Im Jahr 2002 hatten Vertreter der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> in Stiftungsrat,<br />

Vorstand oder anderen Germien der nachfolgenden Stiftungen einen ständigen Sitz:<br />

Nature conservation relies on partnerships. In 2002 FZS representatives sat on important boards and<br />

committees in the following foundations:<br />

Black Vulture Conservation Foundation (W. Fremuth)<br />

Charles Darwin Foundation, Ecuador (Dr. C. Schenck)<br />

Eleonore Beck Stiftung, Aichach (G. Kittscher, Dr. C. Schenck)<br />

Foundation for the Conservation of Bearded Vultures (Dr. C. Schenck)<br />

Stiftung Hilfe für die bedrohte Tierwelt (G. Kittscher, Dr. C. R. Schmidt, IKH Prinzessin<br />

Alexandra von Hannover, Generalkonsul Bruno H. Schubert, Dr. K. Klemmer/H. Clemm)<br />

Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (Dr. K. Klemmer/Prof. Dr. M. Niekisch,<br />

Dr. C. Schenck)<br />

Annual Report 2002<br />

9


0<br />

Afrika<br />

Was wir aus dem Fernsehen zu kennen glauben, sind die weiten<br />

Steppen mit riesigen Tierherden auf der einen, sowie Hunger und Elend auf der<br />

anderen Seite. Das wahre Afrika liegt irgendwo dazwischen.<br />

Dr. Markus Borner leitet<br />

das Afrika Referat. Der<br />

Schweizer lebt und arbeitet<br />

in der Serengeti,<br />

Tansania.<br />

Dr. Markus Borner<br />

heads the FZS Africa<br />

Department. He lives<br />

and works in the<br />

Tanzanian Serengeti.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Auf der einen Seite träumen wir von weiten Steppen, großen Tierherden, von Menschen, die<br />

noch im Einklang mit der Natur leben – von paradiesischen Zuständen eben, die uns in vielen<br />

Tierfilmen vorgeführt werden. Auf der anderen Seite sehen wir Bilder von Kindersoldaten,<br />

Gräueltaten, hungernden Familien, Elend und Krankheit. Beides ist Realität, aber beides sind<br />

auch Extreme. Es gibt das paradiesische Afrika – nicht nur in der Serengeti, und es gibt auch<br />

das dunkle Afrika – nicht nur im Kongo. Das echte Afrika liegt dazwischen. Im Naturschutz sind<br />

die extremen Afrikabilder unbrauchbar. Die Zukunft der Nationalparks hängt von den Menschen<br />

ab, die an der Parkgrenze leben, von Politikern und von uns allen. Menschen wollen Natur<br />

schützen, nicht weil ihnen etwas vom Erhalt der Biodiversität gepredigt wird, sondern weil sie<br />

sich einen wirtschaftlichen Vorteil oder etwas Spirituelles davon versprechen. Dass wir Naturschutz<br />

„mit den Menschen für die Menschen“ machen wollen, ist nicht nur ein Lippenbekenntnis,<br />

sondern zwingende Notwendigkeit. Immer mehr werden die Nationalparks auch in Afrika zu<br />

Inseln in einem Meer von Menschen. Bei aller Integration der lokalen Bevölkerung müssen wir<br />

auch versuchen, den menschlichen Einfluss in den Kerngebieten des Naturschutzes, den Nationalparks,<br />

so klein wie möglich zu halten. Es sind die einzigen Gebiete, in denen noch natürliche<br />

Prozesse weitgehend ungestört ablaufen können. Es sind aber auch die Gebiete in denen wir<br />

als Menschen wieder mal tief Luft holen können. Speziell in Krisengebieten braucht die Natur<br />

unsere Hilfe. In Kriegszeiten kann mit wenig Unterstützung manchmal viel erreicht werden. Der<br />

Kongo ist mit dem Virunga National Park ein gutes Beispiel. Schon während der Unruhen nach<br />

der Unabhängigkeit sicherte Prof. Grzimek zwei Jahre lang die Lohnzahlungen der Wildhüter und<br />

rettete damit den Virunga Park für das damaligen Zaire. In den Kriegswirren der letzten fünf Jahre<br />

überlebten die Berggorillas mit wenigen Ausnahmen, nicht zuletzt durch den Einsatz des International<br />

Gorilla Conservation Programme (IGCP), das auch durch die ZGF unterstützt wird. Heute<br />

nehmen wir die Chance wahr, trotz Risiko und weiteren Unsicherheiten mit der neuen Regierung<br />

des Kongo zum Schutz des Virunga Parkes und der Gorillas zusammenzuarbeiten. Wir sind<br />

überzeugt, dass sich der Einsatz für unser Wappentier lohnt.<br />

Von Gorillas und Guerillas<br />

Trotz andauernder Kriege, plündernder Banditen, ungeheurer Flüchtlingsströme und politischer<br />

Instabilität haben die letzten Berggorillas in den Virunga Bergen im Dreiländereck zwischen<br />

Kongo, Ruanda und Uganda überlebt. Man schätzt, dass rund ein Dutzend Tiere in den<br />

Kriegswirren umkam. Die Population konnte sich jedoch halten und ist nach Schätzungen des<br />

International Gorilla Conservation Programme (IGCP) heute mit über 350 Tieren sogar etwas höher<br />

als vor 10 Jahren. Auch in den schwierigsten Zeiten patrouillierten die Wildhüter der ICCN<br />

(Institute Congolais pour la Conservation) im Gorillagebiet. Im Virunga Nationalpark konnte ab<br />

Anfang 2002 wieder ein ZGF Gorilla-Schutzprogramm in Zusammenarbeit mit dem IGCP und


On the one hand there is the African paradise of wide-open spaces, large<br />

herds of animals and humans living in harmony with nature – the place<br />

presented to us in many wildlife documentaries. And then there are the images<br />

of child soldiers, atrocities, starving families, poverty, misery and sickness.<br />

Both exist – but both are also extremes. The Africa of our dreams is not<br />

confined to the Serengeti, and the African nightmare extends beyond the<br />

Congo. The reality lies somewhere in the middle. Extreme images are no help<br />

in nature conservation. The survival of the national parks depends on the<br />

people that live on the park’s borders, on politicians, on all of us. People<br />

participate in conservation not because of sermons about the need to preserve<br />

biodiversity, but rather in the hopes of economic benefits or for spiritual<br />

reasons. That our conservation motto is „with people, for people“ is not just lip<br />

service, but a pressing reality. Increasingly, national parks in Africa and<br />

elsewhere are becoming islands in a sea of people. At the same time that we try<br />

to involve local peoples in conservation efforts, we must also try to limit the<br />

human impact on the national parks as much as possible. These are the core<br />

areas – the only places in which natural processes can evolve largely<br />

undisturbed. But these are also the areas that give us humans a chance to take<br />

an occasional deep breath, offering a respite from civilization. Nature needs our<br />

help most urgently in Africa’s crisis regions. In times of war it is often possible to achieve a lot<br />

with relatively little. Congo’s Virunga National Park is a good example. Already during the period<br />

of unrest following independence, Prof. Grzimek secured the salaries of park rangers for two<br />

years and thus saved the park for the independent country of Zaire. Despite the confusion of war<br />

during the past five years, the mountain gorillas have survived largely intact – thanks in part to<br />

the efforts of the International Gorilla Conservation Programme (IGCP), which is supported by<br />

the FZS. Thus, despite dangers and many uncertainties, we are currently seeking to cooperate<br />

with the government of Congo to protect Virunga National Park and the gorillas. We are<br />

convinced that protecting the animal that represents our organization is well worth the risks.<br />

Gorillas and Guerrillas<br />

The last mountain gorillas in the Virunga Mountains between Congo, Rwanda and Uganda<br />

have managed to survive continuing wars, plundering bandits, masses of refugees and political<br />

instability. Experts estimate that perhaps a dozen animals have died as a consequence of the<br />

ongoing conflicts. The population has been able to maintain itself and, according to the International<br />

Gorilla Conservation Programme, numbers over 350 animals – a total that in fact<br />

exceeds levels of ten years ago. Even during the most difficult times, ICCN (Institute Congolais<br />

Africa<br />

Africa as brought to us on TV: grasslands and herds as far as the<br />

eye can see on the one hand, hunger and misery on the other. The reality of Africa<br />

lies somewhere in between.<br />

Gorillas: After years of<br />

war, the FZS returned to<br />

the Democratic Republic<br />

of Congo in 2002 and<br />

resumed its efforts to<br />

protect the mountain<br />

gorillas.<br />

Gorillas: 2002 kehrte<br />

die ZGF in die Demokratische<br />

Republik Kongo<br />

zurück und nahm den<br />

Schutz der Berggorillas<br />

nach langen Kriegsjahren<br />

wieder auf.<br />

Annual Report 2002<br />

11


2<br />

Freiraum: Auch in<br />

Afrika werden die<br />

großen freien Naturgebiete<br />

immer seltener<br />

und der Besiedlungsdruck<br />

stetig größer.<br />

Open Spaces: Due to<br />

settlement pressures,<br />

even in Africa wideopen<br />

natural spaces<br />

where animals live in<br />

freedom are becoming<br />

increasingly rare.<br />

Jahresbericht 2002<br />

ICCN durchgeführt werden. Das Funk-Kommunikationssystem wurde erneuert, Uniformen, Ausrüstung<br />

und Motorräder konnten an die Wildhüter übergeben werden, und das kleine Feldhospital<br />

im Gorillasektor Rumangabo wurde mit Medikamenten versorgt. Die Überwachung aller<br />

Gorillagruppen durch speziell ausgebildete Gorilla-Wildhüter wurde über das IGCP mitfinanziert.<br />

Das ZGF-Flugzeug im Kongo wird weiterhin im befriedeten Garamba Nationalpark eingesetzt.<br />

Das Okapi Reservat im östlichen Kongo liegt direkt auf einer immer noch aktiven Kriegsfront<br />

in der Nähe von Bunia. Anfang des Jahres 2002 konnten noch Uniformen an die Wildhüter ausgeliefert<br />

werden. Das ZGF-Flugzeug spielte bei der Belieferung der Okapi Station und bei der<br />

durch das Kriegsgeschehen nötigen Evakuierung des Projektpersonals in dieser so unsicheren<br />

Zeit eine ausschlaggebende Rolle. Durch den tragischen Tod des Projektleiters, Karl Ruf im Dezember<br />

2002 und das Wiederaufflammen der Kämpfe um Bunia und Ituri kam das Projekt jedoch<br />

vorerst zum Stillstand.<br />

Inseln in einem Meer von Menschen<br />

Mit einer Bevölkerungsdichte von 600 Menschen pro Quadratkilometer im Umland liegt der<br />

kleine Liwonde Nationalpark im Süden Malawis tatsächlich in einem Meer von Menschen. Am<br />

Ende des Malawi Sees am Shira Fluss gelegen, ist der Park wahrscheinlich der schönste und<br />

interessanteste des Landes. Die ZGF unterstützt den Schutz des Parkes und des benachbarten<br />

Mangochi Waldschutzgebietes und hat einen<br />

Kooperationsvertrag mit zehn Jahren<br />

Laufzeit mit der Wildschutz- und Forstbehörde<br />

abgeschlossen. Ein wichtiger Bestandteil<br />

des Projektes ist, das Schutzgebiet<br />

durch Tourismuseinnahmen in eine<br />

sich selbst tragende Institution zu überführen.<br />

Neben der fortlaufenden Unterstützung<br />

der Wildhüterschule konnte im laufenden<br />

Geschäftsjahr eine Palette verschiedener<br />

Naturschutzmaßnahmen im Park durchgeführt werden: Vom Nashornschutz über den Straßenbau<br />

bis zum weiteren Ausbau des Grenzzaunes.<br />

Auch die Äthiopischen Wölfe leben auf immer kleiner werdenden Inseln ihrer natürlichen Lebensräume<br />

in den Hochgebirgen des Landes. Sie sind nicht nur durch den Verlust ihres Lebensraumes<br />

gefährdet, sondern auch durch Krankheiten, die von Haushunden übertragen werden.<br />

Neuerdings sind die Wölfe auch durch vergiftetes Köderfleisch bedroht, das für Hyänen<br />

ausgelegt wird. In Kooperation mit dem „Äthiopischen Wolf-Schutz Programm“ werden nun<br />

Haushunde geimpft, um die Wölfe vor Haustierkrankheiten zu schützen. Es sollen vor allem die<br />

letzten Rückzugsgebiete im Norden des Landes gesichert werden.<br />

Auch die Grenzen großer Schutzgebiete, wie des Serengeti Nationalparkes werden immer stärker<br />

besiedelt. Langzeiterfolge zur Erhaltung dieser Gebiete können nur eintreten, wenn die lokale<br />

Bevölkerung im Umland in das „Nutzen und Schützen“ mit einbezogen wird. In der Umgebung<br />

der Serengeti ist dieses Konzept am weitesten fortgeschritten, indem lokal verwaltete Wild-


pour la Conservation) rangers patrolled areas inhabited by gorillas. In early 2002 the FZS was<br />

able to begin implementation of a gorilla conservation programme in conjunction with the<br />

IGCP and ICCN in Virunga National Park. The radio-based communication system was updated,<br />

uniforms, equipment and motorcycles were provided to rangers and the small field hospital in<br />

the Rumangabo gorilla area was supplied with medicine. Through the IGCP, the <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> also contributed to the financing of specially-trained gorilla rangers, who<br />

are responsible for monitoring all of the gorilla groups. The FZS’s aeroplane continues to be<br />

deployed in Congo’s Garamba National Park, which is no longer unrest. The Okapi Reserve in<br />

eastern Congo is located in the middle of the war zone near Bunia. In early 2002 we were still<br />

able to provide rangers with uniforms. The FZS aeroplane played an important role in bringing<br />

supplies to the Okapi Station and in evacuating project workers during the war. Due to the tragic<br />

death of project head Karl Ruf in December 2002, however, as well as renewed fighting around<br />

Bunia and Ituri, the project came to a standstill.<br />

Islands in a Sea of People<br />

With a population density of 600 people per square kilometre, Liwonde National Park in<br />

southern Malawi is in fact an island in an ocean of people. Located at the end of Malawi Lake on<br />

the Shira River, the park is probably the most beautiful and interesting one in the country. The<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> helps protect the park – as well as the neighboring Mangochi Forest<br />

Reserve – and has also entered into a ten-year cooperation contract with animal conservation and<br />

forest authorities. An important component of the project is to use income from tourism to help<br />

the reserve make the transition to self-financing. In addition to continued support for the ranger<br />

school, in 2002 the FZS was able to implement a range of different nature conservation measures<br />

in the park – from rhino protection to road construction to extending the perimeter fence.<br />

Ethiopian Wolves are also living on ever-shrinking islands of natural habitat in the country’s<br />

highland areas. They are not only threatened by the loss of their environment, but by diseases<br />

transmitted by domesticated dogs. And now the wolves are also endangered by poisoned bait<br />

intended for hyenas. In cooperation with the Ethiopian Wolf Conservation Programme, household<br />

dogs are now being vaccinated in order to protect them from diseases. The last refuges in<br />

Rangers: The FZS<br />

supported training for<br />

rangers at Pansiansi<br />

Wildlife Ranger School<br />

in Tanzania again in<br />

2002.<br />

Ranger: Die Ausbildung<br />

von Wildhütern der<br />

Pansiansi Wildlife Ranger<br />

School in Tansania<br />

wurde auch 2002 von<br />

der ZGF unterstützt.<br />

Annual Report 2002<br />

13


4<br />

Nashörner: Seit Anfang<br />

2002 steht mit<br />

dem Südafrikaner Dr.<br />

Pete Morkel einer der<br />

erfahrensten Tierärzte<br />

und Experten für Nashörner<br />

im Dienst der<br />

ZGF.<br />

Rhinos: Dr. Pete Morkel<br />

of South Africa, who is<br />

one of the most<br />

experienced veterinarians<br />

and rhino experts<br />

in the world, began<br />

working for the FZS in<br />

early 2002.<br />

Jahresbericht 2002<br />

schutzgebiete in den Pufferzonen des Parks gegründet wurden. In diesen so genannten „Wildlife<br />

Management Areas“ können die Dorfgemeinschaften direkt das Wild nutzen, sind aber auch für<br />

dessen Schutz verantwortlich. Das Konzept wurde 2002 mit den Dorfgemeinschaften weiter aufgebaut<br />

und umgesetzt.<br />

Die Rückkehr der Dickhäuter<br />

Die Elefanten des Luangwa Valleys in Sambia – bis auf einen kleinen Rest in den 80er Jahren<br />

ausgerottet – feiern ein Comeback! Sechzehn Jahre Naturschutzarbeit der ZGF in Zusammenarbeit<br />

mit der Zambia Wildlife Authority zahlen sich aus. Im North Luangwa National Park leben<br />

wieder über 2.000 Dickhäuter, Tendenz steigend. Die ZGF führt im Park ein komplettes Park-<br />

Mangement-Programm durch. 2002 konnte ein Teil der Unterhaltskosten für den Park an die<br />

Nationalparkverwaltung abgegeben werden und neue Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit<br />

der Bevölkerung in den umgebenden Wildschutzgebieten gesetzt werden.<br />

In den letzten Jahren hat sich die ZGF verstärkt für die Erhaltung der Schwarzen<br />

Nashörner in Afrika eingesetzt und mit ihrem North Luangwa Conservation Programme<br />

die Rückkehr dieser Tiere nach Sambia vorbereitet. Darüber hinaus laufen<br />

Nashornschutzprogramme in der Serengeti und dem Ngorongoro Krater in Tansania,<br />

dem Mara-Wildreservat in Kenia und dem Liwonde Nationalpark in Malawi. Der<br />

wohl erfahrenste Nashornexperte Afrikas, Dr. Peter Morkel, leitet und koordiniert seit<br />

Anfang 2002 alle Nashornprojekte der ZGF und setzt sich zusätzlich auch für die<br />

Nashörner in Namibia und Südafrika ein.<br />

Im Norden Ugandas konnte das ZGF Projekt Kidepo Valley Nationalpark aufgrund<br />

der weiteren Finanzierung durch die Weltbank Ende des Jahres an die Wildschutzbehörde<br />

übergeben werden. Die Unterstützung mit dem Projektflugzeug bleibt jedoch noch bestehen.<br />

Forschen, Ausbilden, Schützen<br />

Praktischer Naturschutz muss auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnisse basieren. Naturschützer<br />

und Parkmanager können nur effektiv arbeiten, wenn sie wissen, warum der Bestand einer<br />

gefährdeten Tierart zurückgeht, oder wie sich die Tierbestände in einem Schutzgebiet entwickeln.<br />

Die ZGF unterstützt deshalb neben konkreten eigenen Forschungsprojekten auch die<br />

tansanische Regierung beim Wiederaufbau des von Prof. Bernhard Grzimek mitbegründeten<br />

Wildforschungsinstitutes TAWIRI (Tanzania Wildlife Research Institute). Dabei geht es generell<br />

um eine Überwachung der Veränderungen im Ökosystem beispielsweise mittels eines GIS-Projektes<br />

in der Serengeti, einer Studie zur Wanderung der Gnus oder Untersuchungen zum Überleben<br />

der Geparden. Die ZGF unterstützte auch 2002 die Nationalparkbehörden bei der Ausbildung<br />

und Ausrüstung der Parkveterinäre und Ökologen und beim Aufbau der entsprechenden<br />

Management-Einheiten im Serengeti Park. Unser langjähriges landesweites Tierzählungsprojekt<br />

(Tanzania Wildlife Conservation Monitoring) wurde im Jahr 2002 an die tansanische Regierung<br />

übergeben. Unter der Schirmherrschaft von TAWIRI wird das Projekt nun von unseren tansanischen<br />

Partner weitergeführt, und wir sind stolz, dass wieder mal ein ZGF-Baby erwachsen<br />

wurde! Der Schlüssel zum erfolgreichen Naturschutz in Afrika ist die Stärkung unserer afrikani-


the north of the country have become a particular conservation focus.<br />

The borders of larger conservation areas, such as Serengeti National<br />

Park, are also becoming increasingly populated. We can only hope to<br />

secure the long-term viability of these areas if we are able to involve<br />

local people in a concept stressing managed use and conservation.<br />

This idea has been most fully developed on the margins of Serengeti National<br />

Park. Here, locally managed reserves have been established in the park’s buffer zones.<br />

These so-called Wildlife Management Areas allow village communities to hunt game animals, but<br />

the local communities are also responsible for their protection and long-term conservation. The<br />

concept was further developed and expanded in conjunction with village communities in 2002.<br />

Return of the Pachyderms<br />

The elephants of the Luangwa Valley in Zambia, which were almost entirely wiped out in the<br />

1980s, are celebrating a comeback! Eight years of conservation work on the part of the <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> in collaboration with the Zambia Wildlife Authority are paying off. Over 2000<br />

elephants once again inhabit the northern section of Luangwa National Park – and the population<br />

is increasing. The FZS is conducting a comprehensive park management programme at Luangwa.<br />

In 2002 a portion of the costs of maintaining the park were shifted to the park administration and<br />

new priorities were set for cooperation with local people in the surrounding game reserves. In<br />

recent years the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> has been increasingly involved in protecting Black<br />

Rhinos in Africa. The FZS has rhino conservation programmes in the Serengeti and Ngorongoro<br />

Crater in Tanzania, in the Mara Reserve in Kenya and in Liwonde National Park in Malawi. Since<br />

2002, Africa’s most experienced rhino expert, Dr. Peter Morkel, has been directing and<br />

coordinating all FZS rhino projects. He also works for rhino conservation in Namibia and South<br />

Africa. Thanks to financing on the part of the World Bank, the FZS’s Kidepo Valley National Park<br />

project in northern Uganda was transferred to wildlife conservation authorities. Nevertheless, the<br />

support via the FZS airplane will be continued for some time.<br />

Research, Training, Conservation<br />

Practical nature conservation work must be founded on solid scientific research.<br />

Conservationists and park administrators can only work effectively when they know why<br />

populations of endangered animals are diminishing or how populations are developing in a<br />

particular protected area. This is why the FZS supports practical research projects and is<br />

helping the Tanzanian government to rebuild the Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI),<br />

which was co-founded by Prof. Bernhard Grzimek. The general goal is to monitor ecosystem<br />

changes. Such monitoring efforts include a GIS project in the Serengeti and studies of<br />

wildebeest migrations and the survival of cheetahs. In 2002 the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />

also supported national park authorities in training and equipping park veterinarians and<br />

ecologists as well as in creating the necessary administrative units in Serengeti National Park. A<br />

particular success was the transfer of our country-wide animal censuses, which we have been<br />

conducting for many years to the government of Tanzania. The project is now to be carried out<br />

by our Tanzanian partners under the auspices of TAWIRI, and we are very pleased to see another<br />

FZS fledgling take wing. The key to successful nature conservation in Africa is strengthening<br />

Annual Report 2002<br />

15


Afrika Africa<br />

6 A<br />

Jahresbericht 2002<br />

Projekte Projects 2002<br />

schen Partner auf allen Ebenen, speziell durch die Aus- und Weiterbildung. Weiterhin steht für<br />

die ZGF dabei die Wildhüterausbildung im Vordergrund. Auch 2002 wurde die Wildhüterschule<br />

in Pasiansi in Tansania mit Fahrzeugen, Ausrüstung und Lehrmaterial versorgt. Neben Wildhütern<br />

wurden aber auch Parkmanager und Direktoren zur Fortbildung gesandt, Veterinäre erhielten<br />

Spezialausbildung und Mechaniker wurden in modernem Fahrzeugservice ausgebildet. 2002<br />

konnte außerdem ein Projekt zur Gründung von zwei neuen Nationalparks in Tansania gestartet<br />

werden. In Kooperation mit Tansania National Parks ergab sich die einmalige Gelegenheit, zwei<br />

neue Parkgebiete und zwei Parkerweiterungsvorschläge vors Parlament zu bringen. Dass solche<br />

Nationalparkgründungen überhaupt noch möglich sind, macht Tansania zu einem der<br />

weitsichtigsten Länder im Naturschutz weltweit, und die ZGF ist stolz auf die Zusammenarbeit.<br />

Ethiopia Äthiopien<br />

Kenia<br />

Dem.Rep.Congo Dem.Rep.Kongo<br />

Malawi<br />

Zambia Sambia<br />

Tanzania Tansania<br />

Uganda


1270/01 Management der Afrika Projekte / Management of African projects<br />

1268/01 Websites Serengeti & ZGF / Websites Serengeti & FZS<br />

1280/02 Schutzprogramm für den Abesssinischen Wolf / Conservation of Ethiopian Wolves<br />

1274/01 Nashornschutz im Mara Schutzgebiet / Protection of rhinos at Mara Game Reserve<br />

1283/02 Amala Damm, Umweltverträglichkeitsprüfung / Environmental impact assessment, Amala Water Diversion Scheme<br />

1281/02 Gorillaschutz im Virunga Nationalpark / Gorilla conservation Virunga Nationalpark<br />

1282/02 Erhaltung des Urwaldes und Okapischutz im östlichen Kongo / Forest conservation ans okapi protection in eastern Congo<br />

1149/92 Liwonde-Mangochi Schutzprojekt / Liwonde-Mangochi Protection Programme<br />

1027/86 Schutz- und Aufbauprogramm für den North Luangwa Nationalpark / Protection and development measures for North Luangwa Nat. Park<br />

1276/01 Wiederansiedlung von Nashörnern / Rhino reintroduction<br />

0820/77 Naturschutz in Tansanias Nationalparks / Conservation in Tanzania’s National Parks<br />

0821/77 Ausrüstung und Entwicklung des Rubondo-Nationalparks / Support and development of Rubondo National Park<br />

0963/83 Aufbau und Sicherung des Maswa-Schutzgebietes / Development and protection of the Maswa Reserve<br />

1050/87 Schutz des Serengeti-Nationalpark / Protection of Serengeti National Park<br />

1055/87 Unterhalt Zentralwerkstatt Seronera, Serengeti Nationalpark / Maintenance of main garage in Seronera, Serengeti<br />

1069/88 Gepardenschutz / Cheeta Project<br />

1101/89 Wildschutz-Monitoring / Anti-poaching Programme<br />

1141/91 Unterstützung der Pasiansi-Wildhüterschule / Support for Pasiansi Ranger School<br />

1169/93 Schutzmaßnahmen für das Schwarze Nashorn im Ngorongoro-Schutzgebiet / Protection of Black Rhino in Ngorongoro Reserve<br />

1173/93 Aufbau und Schutz des Mahale-Nationalpark / Development of Mahale National Park<br />

1184/94 Ausrüstung für Grumeti- u. Ikorongo-Wildreservate / Equipment for Grumeti and Ikorongo Game Reserve<br />

1188/95 Schutzmaßnahmen für das Schwarze Nashorn im Serengeti Nationalpark / Protection of Black Rhino in Serengeti Nat.Park<br />

1203/96 Wildlife Management Areas, Serengeti / Wildlife Management Areas, Serengeti<br />

1204/96 Veterinärmed. Überwachung von Wildtieren im Serengeti Nationalpark / Monitoring of animals by veterinarians in Serengeti Nat. Park<br />

1205/96 Bestandserfassung von Schimpansen, Rubondo-Nationalpark / Census of chimpanzees in Rubondo National Park<br />

1232/97 Ökologisches Programm Serengeti Nationalpark / Serengeti Ecological Programme<br />

1234/97 Serengeti Migrationsstudie / Serengeti Migration Study<br />

1275/01 Tanzania Wildlife Research Institute TAWIRI<br />

1278/01 Serengeti Trust Fund<br />

1284/02 Austellung Visitor Center, Geschichte d. Naturschutzes in Afrika / Exhibition in visitor center; history of nature conservancy in Africa<br />

1298/02 Neuausweisung von Schutzgebieten / Establishment of new protected areas<br />

1174/93 Uganda Wildlife Airwing<br />

our African partners – particularly through training and further training measures. Training for<br />

rangers and gamekeepers remains a priority. In 2002 the FZS once again provided the ranger<br />

school in Pasiansi in Tanzania with motor vehicles, equipment and training material. Park<br />

managers and directors were also sent to school; veterinarians received specialized instruction as<br />

did mechanics responsible for maintaining motor vehicles used in conservation efforts. In 2002<br />

there was the unique opportunity to implement a project to create two new national parks in<br />

Tanzania. In cooperation with our partners at Tanzania National Parks, we took advantage of a<br />

chance to bring before parliament plans for two new park areas in the country as well as proposals<br />

to expand two parks. The fact that the establishment of new parks is still possible makes Tanzania<br />

one of the most foresighted countries in nature protection, and we are proud of our partnership.<br />

Annual Report 2002<br />

17<br />

17


8<br />

Lateinamerika & Asien<br />

Vom tropischen<br />

Paradies bis zur grünen Hölle reichen die Vorstellungen, wenn es um die Landschaften<br />

und Lebewesen in Lateinamerika und Südostasien geht.<br />

Die Biologin Antje<br />

Müllner leitet seit September<br />

2002 das Referat<br />

Lateinamerika und<br />

Asien der ZGF.<br />

Since September 2002<br />

biologist Antje Müllner<br />

has headed the FZS<br />

Latin America & Asia<br />

Department.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Einig sind sich alle, dass die Tier- und Pflanzenwelt Lateinamerikas und Asiens herausragend<br />

vielfältig und oft einzigartig ist. Es ist daher kein Zufall, dass sich die ZGF hier an den<br />

Brennpunkten des Naturschutzes stark macht. Denn zu viel steht auf dem Spiel, wenn Zerstörung<br />

und Übernutzung unkontrolliert weiter voranschreiten. Zum Glück gibt es fast überall auf<br />

der Erde Menschen, die ihrer natürlichen Umwelt Wert beimessen und sie erhalten möchten.<br />

Diese engagierten Frauen und Männer wollen wir bei ihrer Arbeit unterstützen und damit zur Bewahrung<br />

von großen Wildnisgebieten mit ihrem natürlichen Artenbestand beitragen.<br />

Im Vordergrund unseres Engagements in Lateinamerika und Südostasien steht für uns, mit<br />

wenigen Ausnahmen, der Schutz ursprünglicher Wälder – sei es der amazonische Tieflandregenwald<br />

in Peru, der atlantische Küstenwald in Brasilien, der Südbuchenwald in Chile oder die<br />

bewaldeten Kalkformationen in Vietnam. Bei all dem haben wir auch im Jahr 2002 den Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit stärker hin zum Flächenschutz verlagert. Denn Wiederansiedlung und<br />

Habitatmanagement sind vergebene Mühe, wenn es uns nicht gelingt, die Lebensräume bedrohter<br />

Arten in ihrer Gesamtheit zu bewahren. Trotzdem führen wir zusätzlich auch gezielte Maßnahmen<br />

zum Schutz einzelner Tier- und Pflanzenarten durch und können dabei einige Erfolge vorweisen:<br />

So konnte mit unserer Hilfe z.B. die Plünderung von Nestern der Lederschildkröten in<br />

Costa Rica erfolgreich gestoppt werden und in Peru gelang es unseren Projektleitern vor Ort,<br />

dass eine strikte Besucherlenkung zum Schutz der Riesenotter in den neuen Managementplan<br />

des Manu Nationalparks aufgenommen wurde. Auch auf Galápagos haben wir durch Nachzucht<br />

und Wiederansiedlung zum Erhalt der Landleguane und der Scalesien-Pflanzen beigetragen.<br />

Wegen ihrer besonderen biologischen Bedeutung werden die Galápagos Inseln neben unserem<br />

Waldprogramm auch weiterhin ein Kerngebiet unserer Arbeit bleiben.<br />

Naturschutz braucht einen langen Atem<br />

Im Naturschutz braucht man einen sehr langen Atem! Viele unserer Projekte sind daher bereits<br />

seit über fünf Jahren in der Förderung. Oft ist Geduld notwendig, um die Früchte des Einsatzes<br />

zu ernten. Aber langfristiges und kontinuierliches Engagement ist unsere Strategie und gleichzeitig<br />

die Voraussetzung für eine echte Partnerschaft mit den nationalen Institutionen im Gastland.<br />

17 Projekte wurden im Jahr 2002 von der ZGF in Lateinamerika unterstützt, sowie drei Projekte<br />

in Südostasien. Das Gesamtvolumen der Förderung lag bei rund 942.000 Euro. Das Programm<br />

zur Umwelterziehung in Ubatuba (Brasilien) kam 2002 zum Abschluss. Den in der ZGF<br />

Strategie von 2001 festgesetzten Rückzug aus marinen Projekten und Aktivitäten in Mittelamerika<br />

haben wir fortgesetzt. Mit der neuen Schwerpunktbildung wollen wir unsere Kräfte bündeln,<br />

um an weniger Orten insgesamt mehr zu erreichen. Die bisherigen Erfolge in den Projekten dürfen<br />

dabei keinesfalls aufs Spiel gesetzt werden, weshalb der Umbau schrittweise erfolgen muss.


Latin America<br />

& Asia Tropical paradise or<br />

19 19<br />

green hell? – The landscapes and<br />

animals of Latin America and Southeast<br />

Asia conjure up contradictory images.<br />

There is general agreement that plant and animal life in Latin America and<br />

Asia is extraordinarily diverse and often utterly unique. That is why it is no accident<br />

that the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> is focussing its efforts on these crucial areas – too much<br />

is at stake to allow the destruction and over-utilization to continue. Luckily, there are people all<br />

over the world who value and want to preserve their natural environments. By supporting the<br />

work of these dedicated men and women, we hope to help preserve large wilderness areas and<br />

their natural diversity.<br />

With a few exceptions, the preservation of pristine forests are at the forefront of our work in<br />

Latin America and southeast Asia – from the lowland rainforests in Peru and the Atlantic coastal<br />

forest in Brazil to the southern beech forests of Chile and Vietnam’s forested limestone<br />

formations. In 2002 we continued to increase our efforts in the direction of landscape<br />

protection. For the reintroduction of animals and habitat management are wasted investments<br />

unless it is possible to preserve the environments of endangered species as a whole. Despite the<br />

focus on protecting ecosystems, the FZS will continue to support conservation measures that<br />

target specific animal and plant species, and we can boast of a number of successes in this<br />

regard. We have been able, for instance, to put a stop to the plundering of Leatherback Turtles in<br />

Costa Rica. In order to protect Giant Otters in Manu National Park, our local project directors in<br />

Peru succeeded in incorporating a strict plan to direct tourist streams into the new management<br />

strategy. On Galapagos, we supported breeding and reintroduction programmes to preserve<br />

Land Iguanas and Scalesia plants. Because of their special biological importance, the<br />

Galapagos Islands – along with the forests – will remain one of our core areas of activity.<br />

Nature Conservation Requires Endurance<br />

Long-term commitment is a prerequisite for nature conservation, and many of our projects<br />

have received funding for half a decade or more. Patience is often necessary in order to reap the<br />

fruits of conservation work. Long-term and continuous dedication is our strategy and also the<br />

prerequisite for a true partnership with national institutions in our host countries. In 2002 the<br />

FZS funded 17 projects in Latin America and 3 projects in southeast Asia. Support totalled<br />

approximately Euro 942,000. The environmental education programme in Ubatuba in Brazil<br />

Annual Report 2002


0<br />

Regenwald: Bestandteil<br />

des neuen Schutzprogrammes<br />

in Peru<br />

sind auch Workshops<br />

und Weiterbildungen für<br />

Ranger.<br />

Rainforest:<br />

Workshops and<br />

supplementary training<br />

are part of the new<br />

conservation<br />

programme in Peru.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Neu startete im Jahr 2002 das Regenwaldschutzprogramm Peru, unter dessen Dach wir in den<br />

nächsten Jahren die Aktivitäten zum Waldschutz am Ostabhang der Anden ausweiten werden.<br />

Wo sich Anden und Amazonas treffen<br />

Besonders an der Ostseite der Anden finden wir noch große unzerschnittene Naturräume, die<br />

viele verschiedene Habitate umfassen: von hoch gelegenen Nebelwäldern bis hinunter zum<br />

amazonischen Regenwald, von klaren Gebirgsflüssen bis zu nährstoffreichen Altarmen im Tiefland.<br />

Dieser „Treffpunkt” von Anden und Amazonas ist nicht nur immens reich an Tier- und<br />

Pflanzenarten, sondern zeigt auch noch die Dynamik, die lebendige Ökosysteme auszeichnet.<br />

Unser bisheriges Projektgebiet ist die Provinz Madre de Dios im Südosten Perus. Hier hatte bereits<br />

1973 Dr. Kai Otte im Auftrag der ZGF Mohrenkaimane untersucht und das Forschungscamp<br />

Cocha Cashu im Herzen des späteren Manu Nationalpark gegründet. Im Rahmen des neuen<br />

Regenwaldschutzprogrammes Perus wollen wir in den kommenden Jahren unsere Aktivitäten<br />

entlang der Anden ausbauen. Dabei steht die Unterstützung von Schutzgebieten im Mittelpunkt.<br />

Unsere ZGF-Projektleiter Jessica Groenendijk und Frank Hajek arbeiten daher eng mit den Parkverwaltungen<br />

und der peruanischen Naturschutzbehörde INRENA zusammen. Grundlage dieser<br />

Partnerschaft ist unser langjähriges und erfolgreiches Engagement zum Schutz der Riesenotter<br />

in der Region. Die Maßnahmen unseres Teams umfassen spezielle Patrouillen<br />

in besonders abgelegene Bereiche der Schutzgebiete, genauso<br />

wie Beratung zum neuen Managementplan des Manu Nationalparks und<br />

die Betreuung von Schulklassen beim Besuch des Tambopata Reservats.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt im Programm bilden die Parkranger, denn<br />

sie sind die Eckpfeiler für einen aktiven Parkschutz. Nur wenn sie fähig und<br />

motiviert sind, ist eine echte Kontrolle der Parks möglich. Daher unterstützten<br />

wir INRENA bei der Entwicklung eines Weiterbildungsprogrammes<br />

für über 250 Parkangestellte, wobei die ZGF für die Lehreinheit „Monitoring<br />

von Biodiversität und Umweltauswirkungen” verantwortlich ist. Darüber<br />

hinaus hat die ZGF im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt angeschoben und<br />

finanziert, das mit Satellitenbildern die Veränderung von Waldbedeckung<br />

und Landnutzung analysiert und auf diese Weise hilft, Problemzonen zu identifizieren. Zusätzlich<br />

dient die Satellitenbildauswertung dazu, den Erfolg unserer Arbeit zu messen: Die Unversehrtheit<br />

des Waldes.<br />

Galápagos – Schatzkammer im Pazifik<br />

Die Galápagos Inseln sind berühmt als „Laboratorium der Evolution“: 42 Prozent der Gefäßpflanzen,<br />

67 Prozent der Landwirbeltiere und 20 Prozent der Küstenfische kommen nur hier und<br />

nirgendwo sonst auf der Welt vor. Heute existieren noch fast 95 Prozent des ursprünglichen<br />

Artenbestands der Inseln. Das ist einmalig viel im Vergleich zu anderen ozeanischen Inseln, wie<br />

z.B. Hawaii oder den Seychellen. Galápagos stellt daher eine Perle dar, die es zu hüten und zu<br />

polieren gilt. Leider hat sich die Lage in den letzten Jahrzehnten rasant gewandelt und heute<br />

sind viele der einheimischen Tiere und Pflanzen durch gezielt eingeführte oder unabsichtlich<br />

eingeschleppte Arten in ihrer Existenz bedroht. Die isolierten und hoch spezialisierten Lebensgemeinschaften<br />

kleiner Inseln sind besonders anfällig gegenüber Eindringlingen. Gerade auf


came to a close in 2002. As determined in 2001, we are continuing to withdraw from marine<br />

projects in Central America. Our new focus is designed to concentrate our energies so that we<br />

can achieve more at fewer locations. The previous success of these projects must not be put at<br />

risk, however, which is why restructuring will be a gradual process. A new project last year was<br />

our Peruvian rainforest protection programme, which will serve as a framework for expanding our<br />

forest conservation activities on the eastern slopes of the Andes.<br />

Where the Andes and the Amazon Meet<br />

On the eastern side of the Andes one can still find large, undisturbed<br />

natural spaces accommodating many different habitats – from high cloud<br />

forests to Amazonian rainforest, from clear mountain rivers to nutrient-rich<br />

old river courses in the lowlands. This “meeting place” of the Andes and<br />

the Amazon is not only immensely rich in animal and plant species, but<br />

also displays the dynamism that characterizes viable ecosystems. Up to<br />

now, we have worked in the province of Madre de Dios in southeast Peru.<br />

As early as 1972, the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> supported the work of<br />

Dr. Kai Otte here, who was studying Black Caimans and founded the Cocha<br />

Cashu Biological Station in what would later become the heart of Manu<br />

National Park. In the context of this new rainforest conservation programme<br />

in Peru, we plan to expand our efforts along the Andes. Support for<br />

protected areas will be a particular focus. This project is being run by FZS<br />

project directors Jessica Groendijk and Frank Hajek, who are working in<br />

close cooperation with the Peruvian nature conservation agency INRENA.<br />

The basis of this partnership is our long history of successful Giant Otter<br />

conservation in the region. Our efforts include special patrols in remote parts of the protected<br />

areas, advising on the creation of the management plan for Manu National Park as well as<br />

accompanying school classes visiting the Tambopata Reserve. One of our main activities<br />

involves the park rangers, who are a cornerstone of successful park protection. Only competent<br />

and motivated rangers can guarantee the effective control of the park. That is why we are<br />

supporting INRENA in the development of a continuing training programme for over 250 park<br />

employees. The FZS is responsible for the training unit on “Monitoring Biodiversity and Environmental<br />

Impact“. In addition, last year the FZS initiated and funded a pilot project designed<br />

to help identify problem zones using satellite photos to analyze changes in forest cover and<br />

land use. The analysis of satellite images can also be used to measure the success of our work<br />

– the well-being of the forest.<br />

Galapagos – Pacific Pearl<br />

The Galapagos Islands are famous as a “laboratory of evolution”: 42% of the islands’<br />

vascular plants, 67% of the terrestrial vertebrates and 20% of the coastal fish are found here and<br />

nowhere else in the world. 95% of the original species found on the islands still exist. This<br />

percentage is uniquely high as compared to other ocean islands, such as Hawaii or Seychelles.<br />

The Galapagos are thus a pearl of the Pacific that must be protected and nurtured. This is more<br />

urgent today than ever – there has been a dramatic turn-around in recent decades and a<br />

Invaders: Among the<br />

FZS’s activities on<br />

Galapagos are research<br />

into the impact of<br />

foreign plant and<br />

animal species.<br />

Eindringlinge: Auf<br />

Galapagos unterstützt die<br />

ZGF unter anderem die<br />

Erforschung eingeschleppter<br />

Tier- und<br />

Pflanzenarten.<br />

Annual Report 2002<br />

21


2<br />

Sumatra: Medizinische Untersuchung<br />

in der Quarantänestation<br />

vor dem Transport<br />

nach Bukit Tigapuluh.<br />

Sumatra: Medical checkup<br />

of the orangutans prior to<br />

their transportation to Bukit<br />

Tigapuluh.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Galápagos haben daher die so genannten „invasiven Arten“ katastrophale Auswirkungen. Das<br />

Thema Invasoren ist deshalb die große Herausforderung für alle, denen Galápagos in seiner Ursprünglichkeit<br />

am Herzen liegt.<br />

Die Bewohner der Inseln haben einen erheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Daher führte<br />

unser Partner vor Ort, die Charles Darwin Forschungsstation, eine große Kampagne durch, um<br />

auf die Gefahren invasiver Arten aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.<br />

Radiospots und Ausflüge für Kinder waren genauso Teil dieser Kampagne wie Theatervorführungen<br />

und ein Malwettbewerb. Vorangegangen waren Umfragen, die gezielt Einstellungen<br />

und Wissensstand der Bevölkerung aufnehmen sollten. Auch die Entwicklung und der Druck<br />

neuer Schulbücher mit Themen rund um Galápagos wurden von uns gefördert, sowie die Arbeit<br />

von Umwelterziehern, die in Bildungszentren regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene<br />

durchführen. Seit langem unterstützt die ZGF außerdem die Infrastruktur der Station.<br />

Die salzhaltige Meeresbrise macht die Instandhaltung der Gebäude recht aufwendig. Mit unserer<br />

Finanzierung bekamen 2002 viele Mitarbeiter, Gastwissenschaftler und Besucher der Station ein<br />

neues Dach über dem Kopf. Auf Galápagos führen wir weiterhin auch traditionelle Artenschutzmaßnahmen<br />

durch. Zum Beispiel wurden 2002 mit unserer Unterstützung 177 nachgezüchtete<br />

Riesenschildkröten auf Española und Isabela wieder angesiedelt. Durch Baumschulen<br />

und Einzäunung wilder Bestände gelang es zudem, ursprüngliche Scalesien-Pflanzen zu erhalten<br />

und zu vermehren. Hoffnung macht die Insel Santiago: nachdem dort sehr erfolgreich<br />

Ziegen bekämpft wurden, erholen sich die Scalesien bereits wieder.<br />

Neues Zuhause für die roten Waldmenschen<br />

Orang Utans sind wie kein anderes Tier zum Symbol für Indonesiens Wälder und deren Bedrohung<br />

geworden. Die roten Waldmenschen brauchen den Wald. Wenn er abgeholzt wird, werden<br />

auch sie unwiderruflich von der Erde verschwinden. Der Countdown läuft, obwohl das Engagement<br />

von vielen Seiten groß ist. Aber Indonesien bleibt leider international das Sorgenkind<br />

des Naturschutzes. Nirgends geht die Zerstörung mit einem Tempo voran wie dort und nirgends<br />

scheinen die Probleme so komplex. Daher sind wir besonders stolz, dass 2002 unser Projektleiter<br />

Dr. Peter Pratje und sein Team allen klimatischen und bürokratischen Hindernissen zum Trotz<br />

die neue Station für die Auswilderung von konfiszierten Orang Utans auf Sumatra fertig stellen<br />

konnten. Die Station liegt am Rand des Nationalparks Bukit Tigapuluh („die 13 Hügel”) in<br />

Zentralsumatra und erlaubt es, konfiszierte Tiere artgerecht zu halten und sie wieder an ihren na-


majority of the islands’ flora and fauna are threatened by animals and plants that have been<br />

introduced purposely or inadvertently. The isolated and very specialized spectrum of endemic<br />

species inhabiting small islands are most likely to be severely affected by invasive species. The<br />

Galapagos are particularly vulnerable to the catastrophic impact of invasive species. The<br />

problem of invasives is thus the single most important issue for anyone who wants to see the<br />

Galapagos remain in its unspoiled state.<br />

The inhabitants of the island have played a significant role in these recent<br />

developments. As a consequence, our local partner – the Charles Darwin Research Station<br />

– is conducting an extensive campaign to educate the population about the<br />

dangers of invasive species. Radio advertisements and educational field trips for<br />

children are a part of this campaign, which also includes theatre performances and<br />

a drawing contest. These activities were prepared on the basis of surveys that were<br />

conducted in order to determine attitudes toward and knowledge of environmental<br />

issues. The FZS also supported the development and printing of new<br />

schoolbooks featuring Galapagos topics as well as the work of environmental<br />

educators, who regularly organize events for children and adults. For years we<br />

have also sponsored the infrastructure of the Charles Darwin Research Station,<br />

which requires continuous maintenance due to the salty ocean winds. Thanks<br />

to our support, in 2002 the station’s employees, guest researchers and many<br />

visitors enjoyed a new roof over their heads. The FZS continues to carry out<br />

traditional conservation activities on the Galapagos Islands. Last year, for<br />

example, with our help 177 Giant Galapagos Turtles bred in captivity were released on Española<br />

and Isabela. By growing and planting new trees and fencing-in wild stands, it was also possible<br />

to maintain and add to the Scalesia population. The island of Santiago is a source of special<br />

hope – now that damage caused by goats has been halted, the Scalesia plants have already<br />

begun to recover.<br />

New Home for Orangutans<br />

Like no other animals, Orangutans have become a symbol of the Indonesian forest and the<br />

threats that it faces. These “red people of the forest” need the forest. When the trees are gone,<br />

they will disappear forever from the face of the earth. Although help is coming from different<br />

sides, the countdown continues to run. And Indonesia remains a cause for great concern in the<br />

international community. Nowhere is the destruction occurring at such an enormous rate and<br />

nowhere do the problems appear so complex. For this reason we are particularly proud of the<br />

new station for the reintroduction of confiscated Orangutans on Sumatra, which, despite all<br />

kinds of climate-related and bureaucratic hurdles, was completed in 2002 by FZS project<br />

director Dr. Peter Pratje and his team. The station is located on the border of Bukit Tigapuluh<br />

(“thirteen mountains”) National Park in central Sumatra and makes it possible to provide<br />

appropriate conditions and care for the Orangutans and to gradually re-accustom them to their<br />

natural environment. The confiscation of illegally kept Orangutans had almost come to a<br />

standstill because no adequate accomodation facilities were available. Nine animals were<br />

brought to the station last year, they had previously suffered a miserable life in private backyards<br />

- and they have been keeping station employees very busy ever since. The dislocated animals<br />

Students: The animals<br />

at FZS’s new station for<br />

the reintroduction of<br />

confiscated Orangutans<br />

have to learn how to<br />

behave in the wild.<br />

Schüler: Orang Utans<br />

lernen klettern. Die ZGF<br />

Auswilderungsstation<br />

bereitet Tiere, die aus<br />

der Gefangenschaft<br />

kommen, auf ein Leben<br />

in freier Wildbahn vor.<br />

Annual Report 2002<br />

23


4L<br />

Projekte 2002<br />

Lateinamerika & Asien<br />

Latin America & Asia Projects 2002<br />

Jahresbericht 2002<br />

Brasil Brasilien<br />

Chile<br />

Costa Rica<br />

Ecuador<br />

Honduras<br />

Indonesia Indonesien<br />

Peru<br />

Philippines Philippinen<br />

Vietnam<br />

türlichen Lebensraum zu gewöhnen. Wegen fehlender Unterbringungsmöglichkeiten war die Beschlagnahmung<br />

illegal gehaltener Orang Utans in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Neun<br />

Tiere, die vorher in privaten Hinterhöfen ein oft erbärmliches Dasein fristeten, kamen bis Ende<br />

2002 auf die Station und halten seitdem das Personal auf Trab. Selbst Klettern muss von ihnen<br />

wieder gelernt werden und auch, wie man außerhalb der Fruchtsaison genug Futter findet. Nach<br />

etwa einem Lehrjahr (der Zeitraum wird aber individuell verschieden sein) sollen die Orang<br />

Utans dann tief im Inneren des Nationalparks endgültig angesiedelt werden.<br />

Wir hoffen, auf diese Weise eine selbständig lebensfähige Population von Orang Utans aufzubauen,<br />

die gewissermaßen eine „Sicherungskopie” für die letzten wildlebenden, jedoch stark<br />

bedrohten Orang Utan-Gruppen in Nordsumatra darstellt. Oberstes Ziel des Projektes ist es aber,<br />

mit dem „Zugpferd“ Orang Utan die Kräfte zum Schutz des gesamten Parks zu bündeln. Denn es<br />

geht noch um mehr als die roten Waldmenschen. So ist der knapp 140.000 Hektar große Bukit<br />

Tigapuluh Park auch ein Zuhause für Tiger, Tapir und die Riesenblume Rafflesia und gehört zu<br />

den weltweit bedeutenden Zentren für biologische Vielfalt. In Zusammenarbeit mit Park- und<br />

Naturschutzbehörden haben wir damit begonnen, Rangereinheiten aufzubauen, welche die<br />

Grenze des Schutzgebietes kontrollieren sollen. Den hartnäckigen Bemühungen von Dr. Pratje<br />

ist es zu verdanken, dass das Stationsgelände von etwa 500 Hektar bereits den Status eines<br />

Sonderschutzgebietes bekam. Um weitere 20.000 Hektar wird verhandelt. Künftig soll auch in<br />

Bukit Tigapuluh, genauso wie in Peru, der Zustand des Waldes im schwer zugänglichen Gelände<br />

mit Hilfe von Satellitenbildern überwacht werden. Das Projekt zum Schutz des Sumatra Orang<br />

Utans wird in Zusammenarbeit mit der Schweizer Organisation PanEco, die die Quarantänestation<br />

in Nordsumatra betreibt, und YEL aus Indonesien durchgeführt.


1076/88 Wiedereinbürgerung des Goldgelben Löwenäffchens / Reintroduction of Golden Lion Tamarin<br />

1147/92 Seeschildkrötenschutz / Sea Turtle Conservation<br />

1171/93 Schutz des Andenhirsches im Nevados de Chillan Gebirge / Protection of the Huemul at „Nevados de Chillan“ Mountains<br />

1247/98 Schutzmaßnahmen für den Südlichen Fischotter / Conservation measures for Southern River Otter<br />

1219/97 Schutz der Lederschildkröten, Gandoca-Strand / Conservation of Leatherback Turtles, Gandoca Beach<br />

1191/95 Natur- und Umwelterziehung, Galápagos Nationalpark / Environmental education, Galapagos National Park<br />

1193/95 Infrastrukturhilfe für die Charles Darwin Forschungsstation CDRS / Support of Charles Darwin Research Station CDRS<br />

1227/97 Schutz endemischer Flora auf Santiago und Floreana / Conservation of endemic flora on Santiago and Floreana<br />

1228/97 Schutz der Riesenschildkröten und Landleguane / Protection of Giant Tortoises and Land Iguanas.<br />

1279/01 Jessica Ölunfall, Trust Fund / Jessica Oilspill, Trust Fund<br />

1222/97 Schutz des Utila-Leguan / Conservation of the Utila Iguana<br />

1253/98 Auswilderung von Sumatra Orang Utans / Reintroduction of Sumatra Orangutans<br />

1105/90 Überwachung und Schutz der Riesenotter / Monitoring and conservation of Giant Otter<br />

1300/02 Regenwald Schutzprogramm Ostanden / Rainforest protection in the eastern Andes<br />

1182/94 Schutz der Hornvögel und ihres Lebensraumes / Conservation of Hornbills and their habitat<br />

1129/91 Langurenschutz und Unterstützung des Cuc Phuong-Nationalparkes / Conservation and Development<br />

Programme for Cuc Phuong National Park<br />

have to learn how to find enough food when fruits are not in season and have even had to learn<br />

how to climb again. After about one year – although training times will vary from individual to<br />

individual – the Orangutans are to be reintroduced deep inside the national park.<br />

Through this programme, we hope that we will be able to re-establish an independent and<br />

viable population of Orangutans as a kind of “back-up” for the last completely wild and highly<br />

endangered Orangutan groups in northern Sumatra. The project’s overarching goal, however, is<br />

to use Orangutan conservation as a way of concentrating energies to protect the park as a<br />

whole. The idea is to go beyond Orangutan protection. Bukit Tigapuluh National Park, covering<br />

almost 140.000 hectares, is also a home for tigers, tapirs and the giant flower Rafflesia. It is an<br />

area recognized for biological diversity of worldwide importance. In cooperation with national<br />

park and environmental authorities we have started to establish units that will control the<br />

borders of the park. Because of the persistent efforts of Dr. Pratje, the 500 hectares belonging to<br />

the station have already received protection status. Negotiations for an additional 20.000<br />

hectares are still underway. In the future, we want to control the situation of the remote and<br />

nearly inaccessible forest in Bukit Tigapuluh by using satelite photos, similar to the project in<br />

Peru. The Sumatra Orangutan conservation project is being conducted in partnership with the<br />

Swiss organization PanEco and the Indonesian YEL organization. For its part, PanEco supports<br />

a quarantine ward in northern Sumatra where the Orangutans are kept before they are brought to<br />

Bukit Tigapuluh.<br />

Annual Report 2002<br />

25


6<br />

Europa<br />

Unmittelbar vor unserer Haustür liegen noch Wildnisgebiete,<br />

wie wir sie nur auf fernen Kontinenten wähnen. Der Wildnis auch im dicht besiedelten<br />

Europa ein Chance zu geben, ist eines unserer Ziele.<br />

Wolfgang Fremuth leitet<br />

das Europa Ressort, er<br />

trieb 2002 die Expansion<br />

der Projekte nach<br />

Osteuropa voran.<br />

Wolfgang Fremuth<br />

heads the Europe Dept.,<br />

he was instrumental in<br />

expanding our activities<br />

in Eastern Europe.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Im Jahr 2002 wurden wichtige Weichenstellungen zur neuen strategischen Ausrichtung der<br />

Projektarbeit der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> in Europa unternommen. Der neue<br />

geografische Schwerpunkt der Förderung von Projekten in Mittel- und Osteuropa wurde durch<br />

die Aufnahme von 12 Projekten in diesen Ländern umgesetzt. Als Ergebnis der Neustrukturierung<br />

und Straffung der Naturschutzarbeit in Europa wurden im Jahr 2002 die laufenden Projekte<br />

sowie neu begonnene Vorhaben drei Schwerpunktbereichen zugeordnet:<br />

Wildnisprogramm zur Erhaltung und Wiederherstellung von<br />

Naturlandschaften und naturnahen Lebensräumen<br />

Kulturlandschaftsprogramm zur Erhaltung der Lebensgemeinschaften<br />

in nachhaltig genutzten Lebensräumen<br />

Artenschutzprogramm zum Schutz, der Erhaltung und Wiedereinbürgerung<br />

gefährdeter Tierarten<br />

Im vergangenen Jahr wurden einige bereits seit längerem in der Förderung befindliche Projekte<br />

einer Evaluierung unterzogen. So etwa das ungarische Projekt Csikvarsa (ZGF 1196/95) am<br />

Fuße des Vértes Gebirges westlich von Budapest und das Großtrappenschutzprojekt in Brandenburg.<br />

Ferner wurden die ersten Weichenstellungen zur dauerhaften Konsolidierung von Projekten<br />

vorgenommen, insbesondere bei solchen Vorhaben, bei denen die ZGF Flächeneigentümerin<br />

ist. In Zusammenarbeit mit der Paul-Feindt-Stiftung in Niedersachsen wurden erste Schritte in<br />

Richtung einer dauerhaften Einrichtung zur Flächenbetreuung im Sinne eines ‚Trustfunds’ unternommen.<br />

Ein ähnlicher Weg soll bei den <strong>Frankfurt</strong>er Streuobstgrundstücken eingeschlagen<br />

und ein Streuobstzentrum gegründet werden, das dauerhaft die Flächenbetreuung in eigener Regie<br />

gewährleisten soll. Zunehmende Bedeutung für die Erhaltung typischer Kulturlandschaften<br />

gewinnt die Rhön - auch als Modell für nachhaltige Entwicklung.<br />

Neu in das Förderprogramm aufgenommen wurde ein umfangreiches Geierschutzprogramm<br />

auf dem Balkan. In dieses Programm integriert sind unter anderem zwei Projekte in Bulgarien.<br />

Ziel des ersten Vorhabens ist der Schutz und eine Entwicklung der Bestände der Balkangämse<br />

(Rupicapra rupicapra balcanica). Diese Gämsenunterart lebt mit noch wenigen Individuen in den<br />

bulgarischen Rhodopen, dem Grenzgebirge zu Griechenland. In anderen Gebirgsregionen Bulgariens,<br />

in denen sie ursprünglich heimisch war, ist die Balkangämse durch intensive Bejagung<br />

ausgerottet worden. Daher soll nun ein Nachzucht- und Auswilderungsprogramm wieder Gamsherden<br />

in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückbringen. Ziel der zweiten Maßnahme ist der<br />

Wiederaufbau der an die Landschaft und die Bedingungen dort angepassten lokalen Schafrasse,<br />

des Karakachan-Schafes. Hiermit soll der traditionelle Schaftrieb in den südwestlichen Grenzgebirgen<br />

Bulgariens wiederbelebt werden. Denn über viele Jahrhunderte wurden über die bulga-


The <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> took important steps in 2002 in the implementation of the<br />

new strategy it adopted for its project work. Our new geographic focus in the support of projects<br />

in Central and Eastern Europe resulted in funding for 12 projects in these countries. As a<br />

consequence of the restructuring and streamlining of our nature conservation work in Europe,<br />

in 2002 we organized existing and new projects into three focus areas:<br />

Wilderness Programme – dedicated to preserving and restoring natural<br />

landscapes and near-natural habitats<br />

Cultural Landscape Programme – dedicated to preserving ecological communities<br />

in environments characterized by sustainable use<br />

Species Protection Programme – dedicated to protecting, preserving and<br />

reintroducing endangered animal species<br />

Last year several programmes that have been supported for a number of years were subject to<br />

evaluation. Among them was the Hungarian Csikvarsa Project, located at the foot of the Vértes<br />

Mountains west of Budapest, as well as the Great Bustard Conservation Project in Brandenburg,<br />

Germany. An additional emphasis in 2002 was the consolidation of projects, particularly in<br />

those cases in which the FZS owns the lands in question. In cooperation with the Paul Feindt<br />

Foundation in Lower Saxony, initial steps were taken to create a long-term strategy for managing<br />

land in the form of a trust fund. We have similar plans for the orchard areas around <strong>Frankfurt</strong>,<br />

where we will establish a centre to independently manage the orchards. The Rhoen region<br />

is becoming increasingly important as a model for the preservation of typical cultural landscapes<br />

as well as sustainable development.<br />

Europe<br />

We need not look only to faraway continents. There are wilderness<br />

areas right at our doorstep. One of our goals is to give the wilderness a<br />

chance even in a densely populated Europe.<br />

European Vultures<br />

circa 1882:<br />

Black Vultures, Egyptian<br />

Vultures and Griffon<br />

Vultures. The FZS is<br />

stepping up its conservation<br />

efforts to ensure<br />

that vultures will once<br />

again be a part of the<br />

European landscape.<br />

Europäische Geier<br />

anno 1882: Mönchsgeier,<br />

Schmutzgeier und<br />

Gänsegeier. Damit Geier<br />

auch im 21. Jahrhundert<br />

wieder zum Bild Europas<br />

gehören, verstärkte die<br />

ZGF ihr Geierschutzprogramm.<br />

Annual Report 2002<br />

27


8<br />

Wanderer: Die Saiga<br />

Antilope ist Europas<br />

einzige Antilope und<br />

zieht durch die Steppen<br />

Kasachstans und<br />

Russlands. Die Bestände<br />

sind massiv durch<br />

Wilderei gefährdet.<br />

Wanderers:<br />

Trekking through the<br />

Kazakhstan and Russias<br />

grasslands, Saiga<br />

Antelopes are Europe’s<br />

only antelope species.<br />

Poaching is an<br />

enormous threat to the<br />

Saiga population.<br />

Jahresbericht 2002<br />

rischen Gebirgsketten Schafe bis nach Istanbul getrieben. Diese traditionelle Form der Schafhaltung,<br />

die die Landschaft mitprägte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Während<br />

des Schaftriebes verunglückte Schafe stellten jedoch von jeher für die Geier eine wichtige<br />

Nahrungsgrundlage dar. Daher ist dieses Projekt eine wichtige und ideale Begleitmaßnahme zur<br />

Stärkung des gesamten Geierprogrammes auf dem Balkan. Das Projekt hat im Jahr 2002 infrastrukturelle<br />

Voraussetzungen geschaffen, um die Karakachan-Schafherde aufzubauen. So wurden<br />

beispielsweise Winterstallungen für die Schafe errichtet, die Stallungen auf den Sommerweiden<br />

ausgebaut, sowie Pferde- und Hirtenunterkünfte errichtet. Mittel- bis langfristig werden<br />

diese beiden Projekte auch zur Sicherung der noch vorhandenen Geierbestände auf dem Balkan<br />

beitragen.<br />

Eine wichtige Brückenfunktion im europäischen Geierschutz nimmt die ukrainische Krimhalbinsel<br />

im Schwarzen Meer ein. Sie verbindet die mediterranen Populationen der Gänse- und<br />

Mönchsgeier mit den Beständen im Kaukasus. Erstmals seit Jahrzehnten wurden nun auf der<br />

Krim Erhebungen zum aktuellen Bestand der Geier durchgeführt und Sofortmaßnahmen zum<br />

Bestandschutz der vorgefundenen Gänse- und Mönchsgeierhorste eingeleitet.<br />

Starker Einsatz in Osteuropa<br />

Neu wurde 2002 der frisch eingerichtete albanische Prespa Nationalpark ins Förderprogramm<br />

aufgenommen. Der Schutz der Wälder in den Kernzonen des Nationalparks sowie Maßnahmen<br />

zur Wiederbewaldung in den Randbereichen konnten im Jahr 2002 unterstützt werden. Partner<br />

des Projektes sind die albanische Umweltorganisation PPNEA sowie die neu geschaffene Verwaltung<br />

des Prespa Nationalparks. Die Waldökosysteme im Prespa Nationalpark<br />

sollen vor allem vor Überweidung geschützt werden. Die 2002 begonnenen Aktivitäten<br />

zum Schutz der Kernzonen des Nationalparks haben bereits erste Erfolge<br />

gezeigt. So hat die ursprünglich nur als temporäre Maßnahme vorgesehene Einzäunung<br />

bestimmter sensibler Bereiche der Kernzonen den Beweidungsdruck<br />

von der Vegetation genommen. Durch die zahlreichen Niederschläge im Jahr<br />

2002 hat sich die geschädigte Vegetation rasch erholen können. Durch den verbesserten<br />

Schutz der Zonen innerhalb des Nationalparks wurde jedoch der<br />

Nutzungsdruck auf die Randbereiche des Nationalparks erhöht. Nun gilt es, in<br />

einer gemeinsamen Aktion mit Nationalparkverwaltung und lokalen Naturschutzorganisationen<br />

diesen Nutzungsdruck auf die Trägerzone zu mildern.<br />

Gemeinsam mit dem WWF International wurden im vergangenen Jahr Sofortmaßnahmen<br />

zur Rettung der hochgradig bedrohten Saiga-Antilopen in ihren<br />

Verbreitungsgebieten in Russland und Kasachstan begonnen. Die Saiga-Antilope hat in den<br />

vergangenen Jahren erheblich Bestandsverluste erlitten. Von etwa einer Million Tiere Anfang der<br />

80er Jahre sind heute lediglich 178.000 Tiere übrig geblieben. Entscheidend für diesen Einbruch<br />

war und ist die direkte Nachstellung durch Jagd und Wilderei. Ein Schutz der traditionellen<br />

Wanderungsgebiete in den kasachischen Steppen ist praktisch nicht existent. Die Regierung<br />

Kasachstans ist jedoch bereit, große Gebiete unter Schutz zu stellen und entsprechende<br />

Maßnahmen zum Schutz der verbliebenen Restpopulationen zu ergreifen. Das Projekt ist als<br />

Fünfjahrsprogramm angelegt. Dabei geht es zunächst um die Eindämmung bzw. Verhinderung


In 2002 the FZS invested in a new programme to protect vultures in the Balkans. The project<br />

integrates two Bulgarian conservation programmes, among others. The goal of the first project<br />

is to protect and develop the population of Balkan Chamois (Rupicapra rupicapra balcanica) in<br />

Bulgaria. This subspecies of Chamois numbers only a few individuals living in Bulgaria’s<br />

Rhodope Mountains bordering Greece. In a number of Bulgarian mountain areas, which are<br />

their native habitat, they have been<br />

completely wiped out by hunting. A<br />

breeding and reintroduction programme<br />

will return the Chamois herds to their<br />

original environments. The goal of the<br />

second project is to restore the adapted<br />

local sheep species, known as the<br />

Karakachan Sheep, and thus revive<br />

traditional herding in the southwestern<br />

mountains of Bulgaria. For hundreds of<br />

years, sheep were herded across the<br />

Bulgarian highlands as far as Istanbul.<br />

This traditional form of sheep husbandry,<br />

which has characterized the<br />

landscape, was abandoned after the Second<br />

World War. Sheep that<br />

succumbed to the journey provided an important source of food for vultures. That is why this<br />

project is ideally suited to accompany the Balkan vulture programme as a corollary conservation<br />

measure. Important infrastructure work for restoring the Karakachan Sheep population<br />

was completed in 2002, e.g. winter stables were built for the sheep, summer pastures were cared<br />

for and housing for the sheperds as well as stables for the horses were provided. In the mid- and<br />

long-term both projects will serve to secure existing vulture populations in the Balkans. The<br />

Crimean Peninsula in Ukraine has an important bridging function in vulture conservation in<br />

Europe. It connects the Mediterranean population of Eurasian Griffon Vultures and Black<br />

Vultures in the Caucasus regions. For the first time in decades censuses of the current vulture<br />

population were carried out and quick action undertaken to protect the remaining nests.<br />

Strengthening Our Work in Eastern Europe<br />

The FZS also committed support to the newly created Prespa National Park in Albania last<br />

year. Funds went toward protecting forests in the core areas of the park and toward reforestation<br />

in the border areas. Our partners in this project are the Albanian nature conservation<br />

organization PPNEA and the new Prespa National Park administration. A focus of our efforts to<br />

protect the forest ecosystem in Prespa National Park will be to prevent overgrazing. The<br />

measures begun in the core zones of the park have already produced positive results. The<br />

temporary enclosure of certain sensitive areas has eliminated grazing pressures on vegetation.<br />

Thanks to precipitation in 2002, there has been significant new growth in places where<br />

vegetation was damaged. Of course, improved protection of the zones within the park increased<br />

utilization in the park’s border. Now it will be important to work with the park administration and<br />

local conservation organization to ease the pressures on these border areas.<br />

Fit for tv: In partnership<br />

with the Hessischer<br />

Rundfunk’s environmental<br />

magazine “Service<br />

Nature,” tv segments<br />

were produced on a<br />

number of the FZS’s<br />

European projects,<br />

including the Ohrid/<br />

Prespa lake region, the<br />

Elbe and Rhoen Rivers<br />

as well as our work with<br />

Bearded Vultures,<br />

Yellow-Bellied Toads<br />

and Great Bustards.<br />

Fernsehreif: In Zusammenarbeit<br />

mit dem Umweltmagazin<br />

„Service<br />

Natur“ des Hessischen<br />

Rundfunks entstanden<br />

2002 Fernsehbeiträge zu<br />

einer Reihe europäischer<br />

ZGF Projekte wie das<br />

Seengebiet Ohrid/<br />

Prespa, die Elbe und die<br />

Rhön, ebenso wie Bartgeier,<br />

Gelbbauchunken,<br />

oder Großtrappen.<br />

Annual Report 2002<br />

29


0<br />

Wildnis: Der Prespa<br />

See liegt in Mazedonien<br />

und Griechenland.<br />

Wilderness:<br />

Prespa Lake is located<br />

in Macedonia and<br />

Greece.<br />

Jahresbericht 2002<br />

der Wilderei, die Ausweisung großflächiger Schutzgebiete, die Errichtung von Wanderkorridoren.<br />

Schlussendlich muss durch ein sorgfältiges Wildlife-Management für eine nachhaltige<br />

und dauerhafte Erholung der Saiga-Bestände Sorge getragen werden.<br />

In der westlichen Ukraine wurden wichtige Teile der Polessie-Niederung entlang des Flusses<br />

Pripyat in ein Schutzprogramm aufgenommen. Ziel ist es, am Zusammenfluss der beiden Flüsse<br />

Pripyat und Stochid ein 60.000 Hektar großes Schutzgebiet auszuweisen. Ferner soll der große<br />

Urwald von Tsuman dauerhaft unter Schutz gestellt werden. Im Randbereich der Polessie soll<br />

verwirklicht werden. Diese ausgedehnten Urwaldgebiete im südlichen Bereich der Polessie sind<br />

in ihrer Ausprägung als Feuchtwaldgebiete für Mitteleuropa einmalig. In der Region gibt es Nieder-<br />

und Hochmoorkomplexe, der größte mit einer Flächenausdehnung von rund 1.000 Hektar.<br />

Der Urwald von Tsuman beherbergt die größte freilebende Wisentherde der Ukraine. Partner in allen<br />

ukrainischen Vorhaben ist das halbstaatliche Wissenschaftliche Institut für Naturschutz in<br />

Kiew, das mit lokalen Organisationen und den Schutzgebeitsverwaltungen zusammenarbeitet.<br />

Als einen ökologischen Edelstein kann man die Saveschleife Obedska Bara in Serbien bezeichnen.<br />

Sie liegt gerade einmal 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Belgrad. Hierbei handelt<br />

es sich um ein großflächiges Auenwaldökosystem, das in dieser Form und Ausdehnung einzigartig<br />

für den Balkanraum sein dürfte. Gemeinsam mit der serbischen Regierung, der serbischen<br />

Umweltorganisation Young Researchers of Serbia und der Umweltstiftung Euronatur sollen die<br />

Schutzbemühungen an der Saveschleife intensiviert, und vom Naturschutz vernachlässigte<br />

Gebiete wieder renaturiert werden.<br />

Auch in Litauen konnten wichtige Feuchtwiesenlebensräume gesichert werden. Im<br />

Deltagebiet des Nemunas (Memel) wurden langfristige Pachtverträge abgeschlossen.<br />

Somit wird ein wichtiger Lebensraum für den weltweit bedrohten Seggenrohrsänger<br />

(Acrocephalus paludicola) erhalten. Die Maßnahmen werden vom EECONET Action<br />

Fund mitgefördert und vor Ort vom Litauischen Naturschutzbund umgesetzt. Im östlichen<br />

Mittelmeer schließlich konnte ein Projekt zur Ausweisung von Vogelschutzgebieten<br />

auf dem nördlichen Teil Zyperns begonnen werden. Das Projekt erschien besonders<br />

vordringlich, da Zypern Mitglied der Europäischen Union werden soll. Durch<br />

diese Öffnung nach Europa und den damit zu erwartenden Tourismusboom besteht<br />

ein hohes Gefährdungspotenzial für die sensiblen Bereiche im Nordteil der Insel. Bisher<br />

hatte die nordzypriotische Regierung keine Anstrengungen unternommen,<br />

potenzielle Schutzgebiete zu sichern.<br />

Vor der eigenen Haustür<br />

Bis auf drei Projekte in Deutschland, die als weitgehend abgeschlossen bezeichnet werden<br />

konnten, änderte sich durch die geografische Neuausrichtung nach Mittel- und Osteuropa<br />

nichts an der Förderungen bestehender Projekte. Ein bereits im Jahr 1978 von der ZGF gefördertes<br />

Projekt an der bayerischen Sinn in der Rhön wurde 2002 wieder in die Förderung aufgenommen.<br />

Mit dem neuen Vorhaben werden die bereits bestehenenden Naturschutzaktivitäten am<br />

Oberlauf der Sinn mit ihren dortigen Zuflüssen ergänzt. Projektpartner ist die Kreisgruppe Bad<br />

Kissingen des Bund Naturschutz in Bayern.


In conjunction with WWF International, last year emergency measures<br />

were initiated to save the last remaining populations of Saiga Antelopes<br />

in Russia and Kazakhstan. The Saiga Antelope has suffered considerable<br />

losses in recent years. The number of animals has plummeted from<br />

approximately one million at the beginning of the 1980s to about<br />

178,000 today. Hunting and poaching played a crucial role in<br />

decimating the Saiga population. The traditional migration areas in the<br />

Kazakhstan steppe remain practically unprotected. The government of<br />

Kazakhstan, however, is prepared to place large areas under protection<br />

and to take action to preserve the remaining antelopes. The project is conceived as five year<br />

programme. Initial measures will focus on the prevention of poaching, designating large<br />

protected areas, creating migration corridors and, when the population has recovered, careful<br />

wildlife management.<br />

Important segments of the Polessie wetlands along the Pripyat River in western Ukraine were<br />

incorporated into a conservation programme in 2002. The goal is to create extensive protected<br />

areas of 60,000 hectares at the conjunction of the Pripyat and Stochid and to preserve for the<br />

long term the Tsuman jungle, which still covers thousands of hectares. The southern Polessie<br />

still presides over extensive jungle areas of typical mixed oak and pine, which, as wetland<br />

forests, are unique in Central Europe. In this area there are also lowland and highland bog<br />

systems, the largest of which covers approximately 1000 hectares. The Tsuman jungle provides<br />

a habitat for Ukraine’s largest free-living herds of European Bison, or Wisent. The semi-private<br />

Scientific Institute for Nature Conservation in Kiev, that cooperates with local NGOs as well as<br />

the autorities of the protected areas, is the FZS’s partner in all of our Ukrainian projects.<br />

Cultural landscape:<br />

The Rhoen and the<br />

area’s characteristic<br />

sheep breed.<br />

Kulturlandschaft: die<br />

Rhön und ihre typischen<br />

Schafe.<br />

Annual Report 2002<br />

31


lE Europe<br />

2<br />

Jahresbericht 2002<br />

E<br />

l<br />

uropa Projekte<br />

Project<br />

Zucht- u. Auswilderungsprogramm für Bartgeier in den Alpen<br />

breeding & reintroduction of Bearded Vulture in the Alps<br />

Europäisches Zucht- und Auswilderungsprogramm für den Mönchsgeier im Mittelmeerraum<br />

Europ. breeding & reintroduction programme for the Eurasian Black Vulture in the Mediterranean<br />

Geierschutz auf dem Balkan / Vulture conservation in the Balkans<br />

Kernzonenmanagement Prespa Park / Prespa Park core zone management<br />

Geierschutz Projekt / Vulture protection<br />

Transhumanz Bulgarien / Transhumanz<br />

Schutz der Balkangämse / Balkan Chamonis conservation<br />

Sicherung der Streuobstwiesen „Berger Hang; Maintal”<br />

Protection of orchards at „Berger Hang; Maintal“<br />

Biotop- und Artenschutz im Biosphärenreservat Rhön<br />

Biotope and Species Conservation, Rhön Biosphere Reserve<br />

Schutz der Herpetofauna Hessens / Conservation of Herpetological Fauna in Hessia<br />

Stiftung „Naturlandschaften Brandenburg”, ehem. Truppenübungsplätze<br />

„Brandenburg Natural Landscape Foundation“, former military training grounds<br />

Landschaftspflege im Naturschutzgebiet Theikenmeer, Schafbeweidung<br />

Landscape Conservation at „Theikenmeer“ protected area, sheep grazing<br />

Flussmuschelschutz in Hessen / Stream Mussel Conservation in Hessia<br />

Wanderfalken- und Uhuschutz / Peregrine Falcon and Eagle Owl Protection<br />

Naturschutz im Leinetal bei Hildesheim / Nature Conservation at Leinetal<br />

Landkauf für Großtrappenschutz Buckow/Brandenburg<br />

Land acquisition for Great Bustard Conservation in Buckow / Brandenburg<br />

Flächenkäufe an der unteren Mittelelbe (Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe)<br />

Land acquisition on Lower Elbe to create Biosphere Reserve „River Landscape Elbe“<br />

Steinkrebsschutz in Hessen / Protection of Stone Crayfish<br />

Rettung der Berghexe in der Röhn / Protection of the Hermit (Charaza briseis)<br />

Auenschutz Main-Kinzig / Wetland Protection Main-Kinzig<br />

Schutz der Saiga -Antilopen / Protection of Saigas<br />

Schutzprogram Nemunas Delta / Protection of Nemunas delta<br />

Schutz des Feuchtgebietes Obedska Bara, Save Schleife / Wetland Protection, Obedska Bara<br />

Überwachung u. Schutz des La Trapa-Naturreservats / monitoring a. conservation of La Trapa<br />

Schutz des Oberen Pripyat / Protection of Upper Pripyat<br />

Geierschutz auf der Krim / Vulture protection on Krim Peninsula<br />

Einrichtung des Schutzgebietes Tsumanskiy Puschta / Tsumanskiy Puschta protected area<br />

Vogelschutzgebiete auf Nordzypern / Bird protection north Cyprus<br />

0832/78<br />

1025/86<br />

1287/02<br />

1285/03<br />

1289/02<br />

1290/02<br />

1291/02<br />

1132/91<br />

1210/96<br />

1248/98<br />

1250/98<br />

1251/98<br />

1257/99<br />

1264/00<br />

1026/86<br />

1143/92<br />

1212/96<br />

1271/01<br />

1272/01<br />

1277/01<br />

1293/02<br />

1294/02<br />

1292/02<br />

1206/96<br />

1286/02<br />

1288/02<br />

1295/02<br />

1296/02


2002<br />

s 2002<br />

Länderübergreif.<br />

Transnational<br />

Albanien Albania<br />

Bulgarien Bulgaria<br />

Deutschland<br />

Germany<br />

Kasachstan<br />

Litauen Lithuania<br />

Serbien Serbia<br />

Spanien Spain<br />

Ukraine<br />

Zypern Cyprus<br />

Located 30 kilometres west of Belgrade, the old river course<br />

in Save Obdska Bara is a true ecological jewel in Serbia. It is an<br />

extensive wetland forest area that is exceptional in the Balkans<br />

in terms of its specific features and expansiveness. In<br />

partnership with the Serbian government, the Serbian environmental<br />

organization Young Researchers of Serbia and the<br />

European environmental foundation Euronatur, the FZS is<br />

intensifying conservation efforts along the Save; neglected<br />

areas are to be restored. Important wetlands were also secured in<br />

Lithuania. Long-term leases were signed for areas in the<br />

Nemunas delta, preserving an important habitat for the Aquatic<br />

Warbler (Acrocaphalus paludicola), which is threatened<br />

worldwide. Protection measures are being co-financed by the<br />

Europe-based EECOMET Action Fund and implemented locally<br />

by the Lithuanian Nature Conservation Association. Finally, the<br />

FZS was able to initiate a project in the eastern Mediterranean<br />

whose goal it is to expand bird protection areas in northern<br />

Cyprus. The project is particularly urgent in light of Cyprus’s<br />

pending membership in the European Union, which is expected<br />

to lead to a boom in tourism that will threaten sensitive areas in<br />

the north of the island. Until now, the government in northern<br />

Cyprus had not made any efforts to secure protection-worthy<br />

areas.<br />

In our own Backyard<br />

Despite the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>’s new strategic<br />

focus on Central and Eastern Europe, the funding of projects in<br />

our own backyard in Germany continued in 2002. Only<br />

completed projects were retired completely from our funding<br />

programme. There were three such projects in Germany. We<br />

also renewed support for a project located on the Sinn River in<br />

Bavaria that we had funded previously in 1978. The project<br />

involves an important expansion of conservation activities on<br />

the upper Sinn and its tributaries. These efforts are a wonderful<br />

complement to our earlier work to protect the river’s lower<br />

course. The FZS’s local partner is the Bad Kissingen branch of<br />

Bavaria’s Alliance for Nature Conservation (Bund Naturschutz).<br />

Annual Report 2002<br />

33


4<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die ZGF baut in ihrem<br />

öffentlichen Auftreten gleichermaßen auf die „Faszination Naturschutz“ wie auf ihre<br />

langjährige Tradition. Und sie setzt auf die Politik der leisen Töne.<br />

Die Biologin Dagmar<br />

Andres-Brümmer positioniert<br />

die ZGF in der<br />

Öffentlichkeit.<br />

Biologist Dagmar<br />

Andres-Brümmer is<br />

working to enhance the<br />

FZS’s public profile.<br />

.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Auch im Jahr 2002 hat die ZGF ihr Ziel, in der Öffentlichkeit stärker präsent zu sein, weiter<br />

verfolgt. Nachdem der Fokus im Jahr zuvor vornehmlich auf der Neugestaltung der eigenen Medien<br />

sowie der Vereinheitlichung des Bildes nach außen gelegen hatte, haben wir 2002 mit der<br />

Umsetzung der inhaltlichen Positionierung begonnen. Denn die ZGF will sich in Zukunft noch<br />

stärker über die Faszination Naturschutz einerseits und ihre Tradition andererseits profilieren.<br />

Den Auftakt der ZGF Veranstaltungen bildete daher ein Presseempfang anlässlich des 15. Todestages<br />

von Bernhard Grzimek am 13. März 2002. Mit der Familie Grzimek, seinem langjährigen<br />

Freund Generalkonsul Bruno H. Schubert, Jutta Thomasius von der <strong>Frankfurt</strong>er Neuen Presse<br />

und Heiner Schölling vom Hessischen Rundfunk, der über viele Jahre „Ein Platz für Tiere” produziert<br />

hatte waren zahlreiche Zeitzeugen anwesend, die mehr als eine gute Geschichte über den<br />

„Professor” zum Besten geben konnten.<br />

Gastgeber auf internationalem Parkett<br />

Wenige Wochen später war die ZGF Gastgeberin der Jahrestagung des erweiterten Vorstandes<br />

der internationalen Charles Darwin Foundation (CDF). Vertreterinnen und Vertreter der nationalen<br />

„Friends of Galapagos Organisations” aus Großbritannien, den USA, Irland, Holland und Finnland<br />

waren nach <strong>Frankfurt</strong> gekommen, um hier über die Jahresplanung der Darwin Foundation<br />

und der Forschungsstation auf Galapagos zu entscheiden. Den festlichen Höhepunkt der Tagung<br />

bildete ein „Galapagos Dinner” in der <strong>Frankfurt</strong>er Gesellschaft für Wirtschaft und Handel,<br />

an dem neben zahlreichen <strong>Frankfurt</strong>er Persönlichkeiten, Vertreter von Presse und anderen<br />

Naturschutzorganisationen teilnahmen. Auch Prinz Henri von Luxembourg, der selbst Mitglied<br />

des Vorstandes der CDF ist, war unter den Gästen.<br />

Das Frühjahr in Afrika war gekennzeichnet durch die mehrwöchigen Dreharbeiten zur Fernsehdokumentation<br />

„Habari Serengeti”. Das Team des Bayerischen Rundfunks um den Autor Christian<br />

Herrmann hatte bereits 2001 mit seinen Dreharbeiten begonnen, und setzte diese im April<br />

2002 zusammen mit den Mitarbeitern des ZGF Büros in Seronera und des Nationalparkes fort.<br />

Über gut drei Wochen waren ZGF Mitarbeiter und zahlreiche Wildhüter mit dem Kamerateam in<br />

Tansania unterwegs, um Szenen aus dem praktischen Alltag des Naturschutzes einzufangen.<br />

Themen wie Wilderei, Wildtierkrankheiten und der Konflikt zwischen Siedlungsdruck und Naturgebieten<br />

bildeten die Schwerpunktthemen der jeweils 30-minütigen Serienbeiträge. Im August<br />

und September sendete der Bayerische Rundfunk die sechstteilige Dokumentation über die Arbeit<br />

der ZGF im Abendprogramm. Auch der Hessische Rundfunk, der Saarländische Rundfunk,<br />

der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg, sowie der Berliner Sender B-Alpha zeigten mittlerweile<br />

einige Teile der Serie in ihren Programmen. Mehrere Millionen Fernsehzuschauer sahen die Folgen<br />

allein im Bayerischen Fernsehen.


In 2002<br />

the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />

<strong>Society</strong> continued its efforts to raise the public<br />

profile of its work and to draw attention to the importance of<br />

conservation. Whereas our emphasis last year had been to redesign our own media<br />

outlets and to present a unified image, in 2002 we began the process of communicating our<br />

new strategy. In the future the FZS will increase its focus on the idea of „fascination<br />

conservation“ as well as its history and tradition. The send-off of our events last year was a<br />

press conference held on 13 March on the occasion of the fifteenth anniversary of the death of<br />

Bernhard Grzimek. In addition to members of the Grzimek family, his old friend Consul General<br />

Bruno H. Schubert, Jutta Thomasius of the <strong>Frankfurt</strong>er Neue Presse, Heiner Schölling of Hessischer<br />

Rundfunk, who produced the popular series „A Place for Animals“, many people who<br />

knew Grzimek were on hand with more than a few stories to tell about „the professor“.<br />

Host on an International Stage<br />

Just a few weeks later, the FZS was the host of the yearly meeting of the board of the International<br />

Charles Darwin Foundation (CDF). Representatives of the Friends of Galapagos<br />

Organizations from Britain, USA, Ireland, Holland and Finland travelled to <strong>Frankfurt</strong> to consult<br />

on the annual plan of the Darwin Foundation and the research station on Galapagos. The festive<br />

highpoint of the event was a “Galapagos Dinner” at the <strong>Frankfurt</strong> Association for Business and<br />

Trade, which was attended by many <strong>Frankfurt</strong> personalities, representatives of the press and<br />

other conservation organizations. Also among the distinguished guests was Prince Henry of<br />

Luxembourg, who sits on the CDF Board.<br />

Spring in Africa was marked by several weeks of on-location shooting for the television<br />

documentary “Habari Serengeti”. Work on the part of Bayerischer Rundfunk (Bavarian tv) and<br />

author Christian Herrmann commenced in 2001 and continued in April 2002 in cooperation<br />

with the FZS team in Seronera. For three weeks FZS staff and numerous game wardens were<br />

underway with the camera team in Tanzania to collect footage on everyday nature conservation<br />

Public Relations<br />

In bringing its work to the attention of<br />

the public, the FZS stresses the „fascination of conservation“ as well as<br />

our long tradition in working for nature. Ours is a strategy<br />

of quiet effectiveness.<br />

On location:<br />

Over the course of four<br />

weeks Christian Herrmann<br />

(Bayerischer<br />

Rundfunk BR) and his<br />

team collected footage<br />

for the tv documentary<br />

“Habari Serengeti.” BR<br />

broadcast six segments<br />

on the FZS’s work in<br />

Africa during the<br />

summer.<br />

Dreharbeiten: insgesamt<br />

vier Wochen drehte<br />

das Team des Autors<br />

Christian Herrmann<br />

(Bayerischer Rundfunk)<br />

an der Fernsehdokumentation<br />

„Habari Serengeti“.<br />

Im Sommer zeigte der<br />

BR in sechs Folgen die<br />

Arbeit der ZGF in Afrika.<br />

Annual Report 2002<br />

35


6<br />

Auftritt:<br />

Das U3 Zoo Theater<br />

sollte Besucher für<br />

Naturschutzthemen interessieren<br />

(gr. Foto).<br />

Die Teilnehmer der<br />

Studienfahrt nach Mallorca<br />

bekamen ihr eigenes<br />

Schauspiel: Eleonorenfalken<br />

an den<br />

Klippen von Cap<br />

Formentor (kl. Foto).<br />

On stage: The U3<br />

Theater presented<br />

stories about nature<br />

conservation (large<br />

photo). The participants<br />

of the FZS study trip to<br />

Mallorca had a special<br />

performance: Eleonora’s<br />

falcons at Cap Formentor<br />

(small photo).<br />

Jahresbericht 2002<br />

Doch nicht nur die Serengeti ist telegen. Auch die europäischen<br />

Projekte waren mit neuen Beiträgen vor allem im Hessenfernsehen präsent.<br />

Der Kameramann und Autor Heribert Schöller hatte Wolfgang<br />

Fremuth zu mehreren Projekten begleitet und für „Service Natur” Beiträge<br />

produziert über das Seengebiet Ohrid-Prespa in Albanien, das<br />

Wiedereinbürgerungsprojekt des Bartgeiers in den Alpen, die Gelbbauchunken<br />

in Hessen, das Biosphärenreservat Rhön, die Elbe und das<br />

Großtrappenschutzprojekt in Brandenburg. Neben diesen 2002 erstellten<br />

Beiträgen waren ZGF Projekte mit zahlreichen Wiederholungen bundesweit<br />

im Fernsehen zu sehen. Allein Felix Heidingers Film über den<br />

Utila Leguan (Utila – ein Überlebender der Urzeit) sowie der Dokumentarfilm<br />

über das ZGF Riesenotterprojekt in Peru (Die Wölfe des Rio<br />

Manu) wurden mehrfach auf verschiedenen Kanälen ausgestrahlt. Auch<br />

in den Printmedien war die ZGF 2002 mit mehr als 200 Beiträgen deutlich<br />

häufiger vertreten als in den Jahren zuvor. Vor allem projektspezifische<br />

Artikel wie etwa der Beitrag des Lufthansa Bordmagazins<br />

über den Einsatz des <strong>Frankfurt</strong>er Tierpflegers Carsten Knott im Orang<br />

Utan Projekt in Sumatra (Lufthansa hatte den Flug gesponsert) lösten<br />

große Ressonanz aus. In der Reihe der eigenen Publikationen seien der<br />

Geschäftsbericht und die viermal jährlich erscheinenden Mitteilungen<br />

erwähnt.<br />

Im Zoo <strong>Frankfurt</strong> beteiligte sich die ZGF 2002 an den Zootagen. Traditionell<br />

werden diese am letzten Wochenende im September von den<br />

deutschen Zoos, und so auch dem Zoo <strong>Frankfurt</strong>, veranstaltet. Sie bieten<br />

den Besuchern Einblicke in die Arbeit der Tierpfleger und locken<br />

mit zusätzlichem Programm in die Tiergärten. Die ZGF hatte für dieses<br />

Wochenende die Münchener Theatergruppe U3 engagiert, die sich dort<br />

bereits mit Museumstheater einen Namen gemacht hatte. Auch im Zoo konnten die Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler und mit Geschichten rund um Tiger, Gorillas und die Bedrohung<br />

tropischer Wälder ihr Publikum begeistern.<br />

Der Herbst stand schließlich auch 2002 im Zeichen der ZGF Studienfahrt. 18 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer konnten zwei Wochen lang auf der spanischen Insel Mallorca erleben, wie<br />

die ZGF mittels ihrer lokalen Projektpartner vor Ort Naturschutz betreibt. Neben der Studienfahrt<br />

nach Mallorca, die ausschließlich ZGF Mitgliedern angeboten wird, offerierte der Schweizer Veranstalter<br />

Tucan Travel den ZGF Mitgliedern zwei von Dr. Hendrik Hoeck geführte Reisen in die<br />

ZGF Kerngebiete Galapagos und Serengeti.<br />

Nachdem die gesamte Mitgliederverwaltung über das Jahr 2002 modernisiert und auf ein<br />

neues EDV System umgestellt worden war, liegen nun auch zur Mitglieder- und Spenderstruktur<br />

der ZGF bessere Daten vor. Ergänzt wurden diese durch umfangreiches Datenmaterial aus einer<br />

Mitgliederbefragung. Mit der Dezemberausgabe der ZGF Mitteilungen wurden in einem zweiseitigen<br />

Fragebogen vor allem Erwartungen der Mitglieder an die ZGF, aber auch das Bild der ZGF<br />

bei den Mitgliedern abgefragt.


in the field. Topics such as poaching, disease among wildlife and the conflict between<br />

settlement pressures and natural areas were the main themes of the documentary’s 30-minute<br />

segments. In August and September Bayerischer Rundfunk broadcasted the six-part documentary<br />

on the work of the FZS as a part of its evening programme. A number of instalments were<br />

also picked up by other German stations, including Hessischer Rundfunk, Saarländischer<br />

Rundfunk, Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg and Berlin’s B-Alpha. Several million viewers<br />

saw the documentary on the Bavarian channel alone.<br />

But it’s not just the Serengeti that is telegenic. Our European<br />

projects were also on the airwaves in Germany – particularly on the<br />

Hessia channel. Cameraman and author Heribert Schöller accompanied<br />

Wolfgang Fremuth to several projects and produced segments for<br />

“Service Natur” on the Ohrid-Prespa lake area in Albania, the Bearded<br />

Vulture reintroduction in the Alps, Yellow-Bellied Toads in Hessia, the<br />

Rhoen Biosphere Reserve, the Elbe River and the Great Bustard<br />

conservation project in Brandenburg. In addition to these segments<br />

produced in 2002, FZS projects got airtime in reruns all over<br />

Germany. Felix Heidinger’s documentary on the Spiny-Tailed Iguana<br />

and the documentary of the FZS’s Giant Otter project (‘Wolves of the<br />

Rio Manu’) alone were broadcast a number of times by different<br />

stations last year. With over 200 reports, the FZS also appeared in print media significantly<br />

more frequently than the year before. Project-specific reports, such as the article in Lufthansa’s<br />

on-flight magazine on <strong>Frankfurt</strong> animal-keeper Carsten Knott’s work with Orangutans in Sumatra,<br />

stirred up considerable interest. Lufthansa sponsored a flight in support of the project. Our<br />

Annual Report and quarterly newsletter are also worth mentioning.<br />

In 2002 the FZS participated in the <strong>Frankfurt</strong> Zoo’s “Zoo Days,” which are traditionally held<br />

at German zoos on the last weekend in September. The event offers visitors a look behind the<br />

scenes at the work of zookeepers and special programmes draw additional visitors to the animal<br />

exhibits. For its part, the FZS sponsored the participation of the Munich theatre group U3,<br />

which has made a name for itself as a museum troupe in that city. In the zoo actors entertained<br />

an enthusiastic public with stories about tigers, gorillas and the threats to tropical forests.<br />

As in the past, an important fall event in 2002 was the FZS study trip. 18 participants spent<br />

two weeks on the Spanish island of Mallorca learning about how the FZS cooperates with local<br />

partners in nature conservation. In addition to the study trip, which is offered to our members<br />

only, the Swiss organizer Tucan Travel offered trips headed by Dr. Hendrik Hoeck into the core<br />

areas of FZS activities: the Galapagos and Serengeti.<br />

Over the course of 2002, the entire administration of our membership was overhauled and<br />

transferred to a new computerized system, and we now preside over much better information on<br />

the structure of our membership and donations. This information has been complemented by<br />

extensive data from a two-page membership survey distributed with the December issue of the<br />

newsletter. We were particularly interested in learning about member expectations vis-à-vis the<br />

FZS and how members view us.<br />

Galapagos: Annual<br />

Meeting of the Charles<br />

Darwin Foundation in<br />

May 2002 in <strong>Frankfurt</strong>.<br />

Galapagos: Tagung der<br />

Charles Darwin Foundation<br />

im Mai 2002 in<br />

<strong>Frankfurt</strong>.<br />

Annual Report 2002<br />

37


8<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Zahlreiche Menschen<br />

haben auch 2002 Teile ihres Vermögens der „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ vermacht.<br />

Die ZGF setzt dieses Erbe für den Naturschutz sehr gewissenhaft ein.<br />

Die gesamte Verwaltung<br />

der ZGF läuft bei Sabina<br />

Potthoff, Inge Schmitt<br />

und Monika Lennig.<br />

In charge of FZS<br />

administrations: Sabina<br />

Potthoff, Inge Schmitt<br />

and Monika Lennig.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Die Gründung der Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt – Förderstiftung der Zoologischen<br />

Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V.“ fand im März 2001 statt. Deshalb wird seit 2001 an dieser<br />

Stelle die wirtschaftliche Lage des Vereins Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V.<br />

und die der Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt” getrennt dargestellt. Die Rechnungslegung<br />

der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V. umfasst drei Bereiche: Den „Ideellen Bereich”,<br />

d. h. den Verein an sich, den Zweckbetrieb „Förderung Zoo <strong>Frankfurt</strong>”, zuständig für die<br />

Unterstützung des Zoos und den Zweckbetrieb „Hilfe für die bedrohte Tierwelt”, die eigentliche<br />

weltweite Naturschutzarbeit. Die Konten Förderung Zoo und Hilfe für die bedrohte Tierwelt werden<br />

getrennt geführt. Die rechts stehende Grafik zeigt die Verteilung der Einnahmen und Ausgaben<br />

auf diese Bereiche. Im folgenden werden die drei Bereiche jedoch zusammengefasst.<br />

Die Einnahmen<br />

Im Jahr 2002 betrugen die Gesamteinnahmen 5,5 Mio Euro. In den um 1,44 Mio Euro höheren<br />

Gesamteinnahmen des Jahres 2001 waren Erbschaften aus Vorjahren in Höhe von 2,87 Mio<br />

Euro enthalten. 2002 fielen Erbschaften aus Vorjahren nicht an. 2002 erhielten wir Nachlässe<br />

und Vermächtnisse in Höhe von 3,9 Mio Euro, im Vergleich zum Vorjahr (1,56 Mio) eine beachtliche<br />

Steigerung. Die Einnahmen aus Erbschaften machten 71,6 % der Gesamteinnahmen<br />

aus. Bedingt durch die Kapitalübertragung auf die Förderstiftung im Jahr 2001 verblieb nur ein<br />

kleiner Teil des Kapitals beim Verein. Die Zinsen und Dividenden machten 7,8 % der Gesamteinnahmen<br />

aus. Die Förderstiftung steuerte 9,6 % zu den Einnahmen bei. Spenden trugen mit<br />

6,9 %, Mitgliedsbeiträge mit 3,3 %, die Zoolotterie mit 0,2 % und Bußgelder, Grundstückserträge,<br />

sowie sonstige Erträge mit 0,6 % zum Gesamtvolumen bei.<br />

Die Ausgaben<br />

Die Gesamtausgaben von 5,07 Mio Euro im Geschäftsjahr 2002 lagen um 0,86 Mio Euro höher<br />

als die des Vorjahres. Die weltweiten Projektausgaben konnten auf 4,1 Mio Euro gesteigert<br />

werden. Natürlich floss traditionell der größte Teil nach Afrika, nämlich 2,51 Mio Euro (davon<br />

allein 1,53 Mio nach Tansania). In Mittel- und Südamerika wurden 0,73 Mio, in Asien 0,21<br />

Mio, in Europa 0,35 Mio und in Deutschland 0,31 Mio Euro ausgegeben. 2002 dehnte die ZGF<br />

die Projektarbeit in den osteuropäischen Raum aus, mit Schwerpunkt auf dem Balkan.<br />

Die Gesamtförderung des Zoos <strong>Frankfurt</strong> belief sich auf 41.575,68 Euro. Damit wurden die<br />

folgenden Maßnahmen gefördert: das Grzimek Camp, die Tigerausstellung und der Katzendschungel.<br />

Die Fördersumme für den Zoo wurde relativ niedrig gehalten, um wie schon in den<br />

Jahren zuvor einen Finanzierungspielraum für größere Vorhaben in der Zukunft zu schaffen.


Financial Statements<br />

In 2002 many people<br />

once again willed a portion of their assets to „Help for Threatened Wildlife.“ We<br />

take the utmost care in investing these bequests in nature conservation.<br />

„Help for Threatened Wildlife“ was created in March 2001 as the supporting foundation of the<br />

<strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> of 1858 e.V. Since then, we have<br />

reported on the financial standing of the FZS and the foundation Einnahmen und Ausgaben verteilen sich auf drei Bereiche<br />

separately. The financial accounting of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />

<strong>Society</strong> of 1858 e.V. encompasses three areas: statutory activities,<br />

The accounting encompasses three areas<br />

support of the <strong>Frankfurt</strong> Zoo and business activities of „Help for<br />

Einnahmen Revenues<br />

93,20% 93,94%<br />

Threatened Wildlife“, i.e. our nature conservation work in the field.<br />

The accounts „Zoo Support“ and „Help for Threatened Wildlife“ are<br />

strictly separated. The chart to the right shows the distribution of<br />

revenues and expenditures in these areas. For the purpose of the<br />

following report, the three areas will be presented together.<br />

Ausgaben Expenditures<br />

Revenues<br />

ideeller Bereich<br />

Total revenues amounted to Euro 5.5 million in 2002. Contained <strong>Society</strong> itself<br />

in the Euro 1.44 million increase in 2001 were bequests from<br />

previous years, totalling Euro 2.87 million. Values for 2002 do not<br />

include bequests from previous years. In 2002 the FZS received bequests and legacies totalling<br />

Euro 3.9 million, a significant increase as compared to Euro 1.56 in 2001. Revenues from<br />

legacies made up the lion’s share of total revenues at 71.6 %. As a consequence of the shift of<br />

capital into the Foundation in 2001, only a small amount remained with the <strong>Society</strong>. In 2002<br />

interest and dividends accounted for 7.8 % of total revenues. The Foundation made a<br />

contribution of 9.6 % to revenues. Donations accounted for 6.9 %, membership dues 3.3 %,<br />

the zoo lottery 0.2 %. Revenues from fines, real estate and other sources contributed 0.6 %.<br />

Expenditures<br />

At Euro 5.07 million, total expenditures during the 2002 fiscal year were Euro 0.86 million<br />

higher than last year. The funding of projects worldwide was increased to Euro 4.1 million. As<br />

is traditionally the case, of course, Africa was the largest benefactor of FZS support with Euro<br />

2.51 million, of which Euro 1.53 million went to Tanzania alone. We directed Euro 0.73 million<br />

to Central and South America, Euro 0.21 million to Asia and Euro 0.35 million to Europe and<br />

spent Euro 0.308 in Germany. In 2002 the FZS expanded its project work into the Eurasian<br />

region, with a focus on the Balkans. Support of the <strong>Frankfurt</strong> Zoo totalled Euro 41,575.68 and<br />

funded the following measures: the Grzimek Camp, tiger exhibit and cat jungle. Zoo funding<br />

was kept relatively low as in past years in order to create greater a financing potential for larger<br />

projects in the future.<br />

3,31% 3,38% 3,49% 2,68%<br />

Förderung Zoo<br />

Support Zoo<br />

Naturschutz<br />

Conservation<br />

Annual Report 2002<br />

39


0<br />

Jahresbericht 2002<br />

Der Jahresabschluss zum 31.12.2002 wurde von Steuerbüro Simon und Partner aufgestellt<br />

und anschließend von der unabhängigen, von der Mitgliederversammlung gewählten, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

W + ST Wirtschaftsprüfung GmbH geprüft. Es wurde ein uneingeschränktes<br />

Testat erteilt.<br />

Mitgliederentwicklung und Mitgliederstruktur<br />

Die Zahl der Mitglieder veränderte sich im Jahr 2002 nur leicht. Abgänge durch Tod und<br />

Austritte schlugen mit 155 zu Buche, andererseits konnten 96 neue Mitglieder gewonnen werden.<br />

Der Mitgliederstand der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> per 31.12.2002 lag bei 4.175<br />

Personen und Institutionen. An Spenden erreichten uns 2002 rund 380.000 Euro. Darunter waren<br />

mehrere Großspenden, eine Spende überreichte das Mitglied gar persönlich. Wir freuen uns<br />

nicht nur über die eingegangenen Spenden, sondern auch darüber, unsere Förderer persönlich<br />

kennen zu lernen.<br />

Erträge der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />

Revenues of <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />

Erbschaften & Vermächtnisse<br />

Zuwendungen<br />

aus Stiftungen<br />

bonus from foundations<br />

9,6 %<br />

71,6 %<br />

Zinsen<br />

interests<br />

7,8 %<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

membership dues<br />

3,3 %<br />

Erbschaften 2002<br />

bequests 2002<br />

2002 2001<br />

Erbschaften des Berichtsjahres<br />

bequests of current year<br />

3,94 1,56<br />

Erbschaften aus Vorjahren 0,00 2,87<br />

bequests from previous years<br />

Spenden donations 0,38 0,51<br />

Mitgliedsbeiträge membership dues 0,18 0,16<br />

Zinsen u. Erträge interests 0,43 0,97<br />

Zuwendungen aus Stiftungen 0,53 0,86<br />

bonus from foundations<br />

Zoolotterie zoo lottery 0,01 0,01<br />

Bußgelder, Grundstückserträge, 0,03 0,00<br />

sonst. Erträge other revenues<br />

Gesamt total (in Mio. Euro) 5,50 6,94<br />

sonst. Erträge<br />

other revenues<br />

0,6 %<br />

Zoolotterie<br />

zoo lottery<br />

0,2 %<br />

Spenden donations<br />

6,9 %<br />

Die Einnahmen aus Erbschaften beliefen sich im Jahr<br />

2002 auf 3.938.572,65 Euro. Unser Dank geht nachträglich<br />

an die Erblasser, die größtes Vertrauen in die Arbeit<br />

der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> setzten und ihren<br />

Nachlass der „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ vermachten.<br />

Wie wir aus den Nachlassabwicklungen sowie von Freunden<br />

und Verwandten der Erblasser wissen, haben diese<br />

Menschen in vielen Fällen selbst sparsam gelebt und<br />

sich oftmals wenig gegönnt. Die ZGF fühlt sich verpflichtet,<br />

mit diesen Vermögenwerten äußerst sorgsam und<br />

auch sparsam umzugehen. Die seit vielen Jahren verantwortungsvolle<br />

Anlagepolitik hat dazu geführt, dass die<br />

Förderstiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ eingerichtet<br />

werden konnte und somit die Naturschutzarbeit der<br />

ZGF nachhaltig gefördert werden kann. Vielen Mitglieder<br />

und Förderen betonen immer wieder, dass es gerade diese<br />

Vorgehensweise ist, die das große Vertrauen in die ZGF<br />

begründet. Auch 2002 erhielt die ZGF aus Nachlässen<br />

Immobilien, die zu marktgerechten Preisen veräußert wurden<br />

bzw. werden, um den Erlös den satzungsgemäßen<br />

Aufgaben der ZGF zuzuführen.<br />

Seit Grzimeks Zeiten – seit gut vier Jahrzehnten also –<br />

wird die Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> mit Nachlässen<br />

bedacht. In der Abwicklung von Nachlässen verfügt<br />

die ZGF über große Erfahrungen. Eine sorgfältige, umsichtige<br />

und gewissenhafte Abwicklung ist für uns mehr<br />

als selbstverständlich.


The 31 December 2002 Annual Report was prepared by the Simon and Partner GbR and was<br />

reviewed and verified without qualification by W + ST Wirtschaftsprüfung GmbH, an auditor<br />

selected by the general membership.<br />

Membership Developments and Structure<br />

Membership levels changed slightly in 2002. The FZS lost 155 current members last year<br />

due to death and withdrawals as compared to a gain of 96 new members. As of 31 December<br />

2002, the membership of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> totalled 4,175 individuals and<br />

institution. The <strong>Society</strong> collected Euro 380,000 in donations last year. This included a number<br />

of larger gifts – one of which was delivered personally by the member. We are of course always<br />

happy to receive donations and particularly welcome meeting our members personally.<br />

Legacies and Bequests<br />

Revenues from estates amounted to Euro 3,938,572.65<br />

in 2002. Our thanks and thoughts go out to our<br />

benefactors, who have placed enormous trust in the work<br />

of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> by donating their<br />

legacies in the name of preserving the world’s threatened<br />

species. As we know from a long history of administering<br />

estates – and from members and friends and family of the<br />

deceased – these are individuals who often lived simple<br />

lives. We feel that we have a duty to be responsible<br />

guardians of these assets. Our careful investment policies<br />

over many years have resulted in the creation of a<br />

foundation that will ensure that the FZS will be able to<br />

sustain its conservation work in the long term. Our friends<br />

and membership tell us that they approve of the path we<br />

are taking. As in past years, in 2002 we received<br />

properties from estates that were sold at market prices and<br />

whose proceeds are flowing into the conservation work<br />

that is our statutory mandate.<br />

The FZS has been the grateful recipient of estates since<br />

Grzimek’s days, and we have developed professional<br />

expertise in-house to execute them. It goes without<br />

saying that managing the estates of our benefactors is a<br />

matter that we treat with the utmost conscientiousness,<br />

respect and discretion.<br />

Ausgaben der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />

Expenditures of <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />

Projektkosten 2002<br />

project costs 2002<br />

80,8 %<br />

Verwaltung<br />

administration<br />

10,0 %<br />

Sachkosten<br />

material expenditures<br />

3,4 %<br />

2002 2001<br />

Projektkosten project costs 4,10 3,45<br />

Verwaltung administration 0,51 0,48<br />

Sachkosten material expenditures 0,17 0,14<br />

Erbschfatskosten inheritance expenditures 0,13 0,02<br />

Förderung Zoo support of <strong>Frankfurt</strong> Zoo 0,04 0,02<br />

Verluste Wertpapiere, Stückzinsen 0,11 0,00<br />

losses security, accrued interest<br />

Abschreibungen, Spenden 0,01 0,01<br />

depreciation and amortization of<br />

fixed assets, donations<br />

Gesamt total (in Mio. Euro) 5,07 4,12<br />

Annual Report 2002<br />

Förderung Zoo<br />

support zoo<br />

0,8 %<br />

41<br />

Abschreibung; Spenden<br />

depreciation and amortization<br />

of fixed assets; donations<br />

0,2 %<br />

Verlust<br />

Wertpapiere<br />

losses security<br />

2,2 %<br />

Erbschaftskosten<br />

inheritance expend.<br />

2,6 %


2<br />

Aktiva ZGF<br />

Assets FZS 2001<br />

Anlagevermögen fixed assets<br />

Immat. Vermögensgegenstände / intangible assets<br />

Sachanlagen / material assets<br />

Finanzanlagen / financial assets<br />

Umlaufvermögen current assets<br />

Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände<br />

/ receivables and other assets<br />

Kasse, Postgiro, Banken / cash, postal giro, banks<br />

Rechnungsbegrenzungsposten / prepaid<br />

expenses and deferred charges<br />

Summe total 21.010,6 20.454,4 Summe total<br />

21.010,6 20.454,4<br />

Eleonore Beck<br />

Stiftung: Die im Namen<br />

von Eleonore Beck<br />

errichtete Stiftung in<br />

München schüttet ihre<br />

Erträge in die Stiftung<br />

Hilfe für die bedrohte<br />

Tierwelt aus.<br />

Eleonore Beck<br />

Foundation: Our „Help<br />

for Threatened Wildlife“<br />

Foundation receives all<br />

revenues from the<br />

Munich based Eleonore<br />

Beck Foundation.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Passiva ZGF<br />

Liabilities FZS<br />

(in TEUR) 2002 (in TEUR) 2002 2001<br />

13,30<br />

4.016,41<br />

15.113,52<br />

374,40<br />

1.462,22<br />

30,75<br />

24,00<br />

3.937,20<br />

13.117,00<br />

827,50<br />

2.547,20<br />

1,50<br />

Vereinsvermögen<br />

society assets<br />

Rückstellungen<br />

special reserves<br />

Verbindlichkeiten liabilities<br />

Verb. gegenüber Kreditinstituten<br />

/ liabilities towards banks<br />

sonst. Verbindlichkeiten<br />

/ other liabilities<br />

20.706,0<br />

Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt” – Förderstiftung<br />

der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />

Die im Jahr 2001 mit einem Stiftungskapital von 65.000 TDM (33.233.972,28 EUR) gegründete<br />

Förderstiftung entwickelte sich im Berichtsjahr 2002 auf sehr erfreuliche Art weiter. Es erfolgten<br />

namhafte Zustiftungen von Mitgliedern in der Gesamthöhe<br />

von 5.248.395,28 EUR. Insgesamt waren drei Zustiftungen<br />

zu verzeichnen. Besonders zu erwähnen ist die Zustiftung<br />

eines Mitgliedes, das das vom Bruder geerbte Vermögen<br />

in Höhe von 5.164.895,28 EUR vollständig dem<br />

Stiftungskapital der Förderstiftung zustiftete. Die Gesamterträge<br />

der Stiftung belaufen sich im Berichtsjahr auf 2.780 TEUR.<br />

Davon entfallen auf Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren,<br />

Wertpapierfonds, Dividenden, Zinsen und sonstigen Erträgen<br />

2.201 TEUR und aus der Mittelzuweisung der Eleonore Beck-<br />

Stiftung 526 TEUR . An Spenden erhielt die Stiftung 53 TEUR.<br />

Mit diesen überaus großzügigen Zustiftungen, den Erträgen<br />

aus der Vermögensverwaltung und der Mittelzuweisung von der<br />

Eleonore-Beck-Stiftung konnte die Förderstiftung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das<br />

Naturschutzprogramm der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> nennenswert fördern. Es wurden<br />

im Berichtsjahr 526 TEUR ausgeschüttet. Das Stiftungskapital erhöhte sich um 5.248 TEUR auf<br />

39.269 TEUR. Der Ansparrücklage gem. § 58 Nr. 12 AO wurde für das 2. Stiftungsjahr 1.386<br />

TEUR zugeführt. Die 33,33 prozentige Zuführung zur freien Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO betrug<br />

693 TEUR. Die Zuführung zur freien Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO nach § 55 Abs. 1 betrug<br />

60 TEUR. Somit betrug die Gesamtzuführung zur Freien Rücklage 753 TEUR.<br />

Die Förderstiftung erhielt 2002 die erste Erbschaft. Da der Erbschein noch nicht erteilt ist,<br />

wird die Realisierung des Nachlasses erst im Jahr 2003 erfolgen. Es handelt sich um ein beträchtliches<br />

Vermögen, weitere Einzelheiten sind jedoch noch nicht bekannt. Verwaltungskosten<br />

entstehen der Förderstiftung kaum. Die Arbeit wird von den Mitarbeitern der Zoologischen Gesellschaft<br />

<strong>Frankfurt</strong> erledigt.<br />

59<br />

0,0<br />

245,6<br />

20.280,4<br />

29,1<br />

0,0<br />

144,8


Aktiva Stiftung<br />

Passiva Stiftung<br />

Assets Foundation (in TEUR) 2002 2001 Liabilities Foundation<br />

Anlagevermögen fixed assets<br />

Sachanlage / material assets<br />

Finanzanlage / financial assets<br />

Umlaufvermögen current assets<br />

Guthaben bei Kreditinstituten<br />

/ liquid assets<br />

500<br />

38.613<br />

1.618<br />

0<br />

34.232<br />

1.122<br />

Stiftungsvermögen foundations assets<br />

Stiftungskapital / foundation capital<br />

Ansparrücklage / reserve for prospective<br />

investments in capital goods<br />

Frei Rücklage aus Vermögensverwaltung /<br />

reserve from administraton of properties<br />

Rücklage für Stiftungszwecke / reserves for<br />

purposes of the foundation<br />

Rückstellungen provision and accruals<br />

Verbindlichkeiten liabilities<br />

Summe total 40.731 35.354 Summe total 40.731 35.354<br />

„Help for Threatened Wildlife“ – The <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />

<strong>Society</strong>’s Supporting Foundation<br />

Established in 2001 with an endowment of Euro 33,233,972.28, the Foundation developed<br />

nicely over the course of the 2002 fiscal year. Three notable gifts on the part of members<br />

amounted to Euro 5,248,395.28. The case of one member, who donated assets inherited from a<br />

brother totalling Euro 5,164,895.28 to the Foundation’s capital stock, deserves special<br />

mention. The Foundation’s total revenues amounted to Euro 2,780,000 in 2002. A total of Euro<br />

2,201,000 in revenues derived from bonds, security funds, dividends from stock, interest and<br />

other sources, as well as from disbursements by the Eleonore Beck Foundation at a level of<br />

Euro 526,000. The Foundation collected Euro 53,000 in donations.<br />

These extremely generous gifts, revenues from the management of our assets and the<br />

contributions of the Eleonore Beck Foundation made it possible for the foundation to strongly<br />

support the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>’s conservation programme again in 2002. The<br />

Foundation disbursed Euro 526,000 to the <strong>Society</strong> in 2002. The Foundation’s capital stock<br />

increased by Euro 5,248,000 to Euro 39,269,000. As per § 58 Nr. 12 AO, Euro 1,386,000 in<br />

reserves were set aside for prospective investments in capital goods in the Foundation’s second<br />

year. The 33.3 % allocation to available reserves as per § 58 Nr. 7a AO amounted to Euro<br />

693,000. Allocations to reserves as per § 58 Nr. 7a AO and § 55 Sec. 1 amounted to Euro<br />

60,000. Thus, a total of Euro 753,000 flowed into available reserves during the 2002 reporting<br />

year.<br />

The Foundation received the first bequest in 2002. Since the certificate of inheritance has<br />

not yet been issued, the administration of the assets will begin in 2003. This is a substantial<br />

inheritance, although details have not yet been released. The Foundation will not carry any administrative<br />

costs, since employees of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> will manage the<br />

inherited assets.<br />

(in TEUR) 2002<br />

39.269<br />

0<br />

1.404<br />

45<br />

9<br />

4<br />

2001<br />

34.021<br />

539<br />

702<br />

59<br />

Annual Report 2002<br />

6<br />

27<br />

43


4<br />

Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />

Mit der neuen Anlage für Seehunde ist der<br />

Zoo <strong>Frankfurt</strong> 2002 einen weiteren Schritt in die Richtung gegangen, den Zoo zu<br />

modernisieren und für die Besucher attraktiv zu gestalten.<br />

Dr. Christian R.<br />

Schmidt ist Direktor des<br />

Zoo <strong>Frankfurt</strong> und<br />

Vizepräsident der ZGF.<br />

Dr. Christian R.<br />

Schmidt, director of<br />

<strong>Frankfurt</strong> Zoo and FZS<br />

vice president.<br />

Jahresbericht 2002<br />

Auch im Jahr 2002 konnte der<br />

Zoo <strong>Frankfurt</strong> eine wichtige, neue<br />

Tieranlage bauen: Die Robbenklippen<br />

für Seehunde. Am 25. April<br />

eröffneten bei herrlichem Sonnenschein<br />

Oberbürgermeisterin Petra<br />

Roth, hr-Intendant Prof. Klaus Berg<br />

Eröffnet 2002: Die neuen Robenklippen.<br />

und Dr. Claus Hagenbeck von<br />

Hagenbecks Tierpark in Hamburg die neue, artgerechte Seehundanlage. Die Zoobesucher haben<br />

hier – wie auch im bereits bestehenden Becken der Zwergseebären - Unterwassereinblicke in<br />

das 400 Kubikmeter große und 3,2 Meter tiefe Becken mit gefiltertem Wasser. Die Kosten wurden<br />

gedeckt durch einen Beitrag der Stadt <strong>Frankfurt</strong> und durch Legate. Neben dem hr-Maskottchen<br />

OTTO schwimmt vorerst nur FRIDOLIN im großzügigen Becken. Beide sind am Meer im<br />

Zoo Bremerhaven geboren und von dort als Geschenk nach <strong>Frankfurt</strong> gekommen. Wir hoffen, zu<br />

den beiden Rüden auch bald Weibchen erhalten zu können. Als weitere Verbesserung in der<br />

Tierhaltung ist eine neue Brutwand für unsere Scharlachspinte zu erwähnen.<br />

Im Berichtsjahr neu eingetroffene Tiere (1,2 bedeutet 1 Männchen, 2 Weibchen): 0,1 Bonobo<br />

KAMITI (vom Zoo Köln, geboren in der Wilhelma in Stuttgart), 2,4 Magna-Wildmeerschweinchen<br />

(Universität Bielefeld), 2,0 Seehunde (Zoo Bremerhaven), 0,3 Strahlenschildkröten<br />

und 2,1 Glauerts Felsenwarane. Abgegeben wurden neben vielen anderen 0,2<br />

Bonobos BINTI und CHEKA (Zoo Köln) und 1,0 Okapi HENRY (Zoo Berlin). Die gravierendsten<br />

Todesfälle waren 0,1 Bonobo FERRY, 0,1 Sumatratiger MAGALI und 1,0 Zwergseebär NICO, den<br />

wir wegen Aggressivität einschläfern mussten. Auch 2002 konnten wir uns an besonders vielen<br />

Geburten erfreuen, zum Beispiel: 2 Goldgelbe Löwenäffchen, 2,0 Gelbbrustkapuziner, 1,0 Westlicher<br />

Flachlandgorilla ITURI (von REBECCA), 1,0 Tamandua IMO, 2,1 Mähnenwölfe, 0,1 Rostkatze<br />

INDRA, 0,1 Zwergseebär ISY, 1,0 Erdferkel IRMA, 0,2 Ostafrikanische Bongos, 1,0 Klippspringer<br />

IMBO, 2,3 Mhorrgazellen, 1 Königsgeier, 1 Kongopfau, 1 Weißnackenkranich, 5<br />

Socorrotauben und 11 Schmuckdornschwänze. Europäische Sumpfschildkröten konnten an<br />

den Rheinheimer Teichen wieder angesiedelt werden.<br />

Erstmals nahm der Zoo <strong>Frankfurt</strong> 2002 an der Nacht der Museen teil. Dank der Vermittlung<br />

von Wolfgang Weber konnten wir die Ausstellung „Wilde Tiger von Bandhavgarh” von Artists for<br />

Nature unter der Schirmherrschaft von Prof.Dr.h.c. Hilmar Hoffmann zeigen. Ein Tiger-Dinner im<br />

Katzendschungel brachte einen Reinerlös von 3.800 Euro. Die Ausstellung „Hilfe für die ‚Löwen’<br />

des Regenwaldes” im Menschenaffenhaus wurde mit einem Vortrag von Dr. Bengt Holst<br />

vom Zoo Kopenhagen eingeleitet. Eine neue Homepage www.zoo-frankfurt.de wurde eingerichtet.


<strong>Frankfurt</strong> Zoo<br />

The new seal exhibit is another step the<br />

<strong>Frankfurt</strong> Zoo has taken to modernize its facilities and to make the Zoo even more<br />

attractive to visitors.<br />

With the construction of a new seal habitat with rocky cliffs, in 2002 the <strong>Frankfurt</strong> Zoo was<br />

once again able to make an important addition to its animal exhibits. The new seal area, which<br />

has been specially designed to meet the needs of the animals, was inaugurated on a sunny 25<br />

of April by <strong>Frankfurt</strong> Mayor Petra Roth, Prof. Klaus Berg and Dr. Claus Hagenbeck of<br />

Hagenbeck’s Tierpark in Hamburg. Visitors to the Zoo now have underwater views from both the<br />

new structure and the existing pool, which is 3.2 meters deep and holds<br />

400m3 of filtered water. Construction was sponsored by the city of <strong>Frankfurt</strong><br />

and bequests. For the moment, mascot „Otto“ and „Fridolin“ have the<br />

expansive pool to themselves. Both were born at the seaside Bremerhaven<br />

Zoo and are gifts to the <strong>Frankfurt</strong> Zoo. We hope to acquire females for the<br />

males soon. We are also happy to note the addition of a new nesting wall<br />

for our Northern Carmine Bee-eater.<br />

This past year the Zoo also acquired (e.g. 1,2 meaning 1 male and 2<br />

female animals): 0,1 Bonobo “Kamiti” (from the Cologne Zoo and born at<br />

Wilhelma in Stuttgart), 2,4 Greater Guinea Pigs (University of Bielefeld),<br />

2,0 seals (Bremerhaven Zoo), 0,3 Radiated Tortoises and 2,1 Kimberley<br />

Rock Monitors. Among the many animals we provided to other zoos are<br />

0,2 Bonobos “Binti” and “Cheka” (Cologne Zoo) and the Okapi “Henry”<br />

(Berlin Zoo). The most serious losses were 0,1 Bonobo “Ferry”, 0,1 Sumatra<br />

Tiger “Magali” and 1,0 Fur Seal “Nico,” who had to be put to sleep<br />

due to aggressive behaviour. 2002 was another good year for births,<br />

among them 2 Golden Lion Tamarins, 2,0 Yellow-Breasted Capuchins,<br />

1,0 Western Lowland Gorilla “Ituri” (by “Rebecca”), 1,0 Tamandua “Imo,” 2,1 Maned Wolves,<br />

0,1 Rusty-spotted Cat “Indra,” 0,1 Fur Seal “Isy,” 1,0 Aardvark “Irma,” 0,2 East African<br />

Bongos, 1,0 Oreotragus “Imbo,” 2,3 Dama Gazelles, 1 King Vulture, 1 Congo Peafowl, 1 White-<br />

Naped Crane, 5 Mourning Doves and 11 Spiny-tailed lizards. The <strong>Frankfurt</strong> Zoo was successful<br />

in introducing European Pond Turtles in Rheinheim.<br />

For the first time, the <strong>Frankfurt</strong> Zoo participated in “Museum Night,” during which <strong>Frankfurt</strong>’s<br />

museums are open into the wee hours. Thanks to Wolfgang Weber, we were able to present the<br />

exhibit, “Wild Tigers of Bandhavgarh,” by Artists for Nature under the auspices of Prof. Dr. Hilmar<br />

Hoffmann. A “tiger dinner” in the cat jungle brought in a profit of Euro 3,800. The exhibit<br />

“Aid for the ‘lions’ of the rainforest,” held in the primate house, was introduced with a talk by<br />

Dr. Bengt Holst of the Kopenhagen Zoo. A new website at www.zoo-frankfurt.de has been<br />

launched.<br />

Junior Gorilla: Mother<br />

Rebecca with young.<br />

Nachwuchs: Gorilla-<br />

Dame Rebecca mit<br />

Jungtier.<br />

Annual Report 2002<br />

45


6<br />

Partner & Mitarbeiter Naturschutz lebt mit<br />

den Menschen. Ohne ein Team engagierter Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Ehrenamtlicher,<br />

sowie zuverlässiger Projektpartner wäre unsere Arbeit nicht möglich.<br />

Albania Albanien<br />

Ethiopia Äthiopien<br />

Brazil Brasilien<br />

Bulgaria Bulgarien<br />

Jahresbericht 2002<br />

Chile<br />

Costa Rica<br />

Germany Deutschland<br />

Ecuador<br />

Gr.BritainGroßbritannien<br />

Indonesia Indonesien<br />

International<br />

Canada Kanada<br />

Kasachstan<br />

Kenya Kenia<br />

Congo Dem.Rep.Kongo<br />

Malawi<br />

Macedonia Mazedonien<br />

Projektpartner Projectpartners<br />

Albanian <strong>Society</strong> for Protection of Birds and Mammals (ASPBM) Ministry for Environment of<br />

Albania Preservation and Protection of Nature and Environment of Albania (PPNEA)<br />

Tourism and Environment (Pogradec)<br />

Ethiopian Wildlife Conservation Organisation EWCO<br />

Associação Mico-Leão-Dourado Pro Tamar<br />

Balkani Wildlife Association Bulgarian <strong>Society</strong> for Protection of Birds (BSPB) Green<br />

Balkans Federation Viteska Nature Park FWFF-Bulgaria Semperviva Le Balkan<br />

Comité Nacional pro Defensa de la Fauna y Flora (CODEFF) Fundación Otway Universidad<br />

Austral de Chile<br />

Asociación ANAI<br />

Aktionsgemeinschaft Wanderfalken und Uhuschutz (AWU) Aktionsgemeinschaft Amphibienund<br />

Reptilienschutz (AGAR) Aktion Fischotterschutz Biologische Station Rieselfelder<br />

Münster Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Euronatur Forschungsinstitut<br />

und Naturmuseum Senckenberg Förderverein Großtrappenschutz e.V.<br />

Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) Landschaftspflegeverband<br />

Main-Kinzig e.V. Landschaftspflegeverband BR Thüringische Rhön e.V. Naturschutzbund<br />

Deutschland (NABU) Paul-Feindt-Stiftung Stiftung Naturlandschaften<br />

Brandenburg Verein für Umweltverbesserung VUV Münchweiler Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />

Fundación Charles Darwin FCD Parque Nacional Galápagos<br />

Royal <strong>Society</strong> for Protection of Birds (RSPB) University of Edinburgh <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />

of London<br />

Directorate of Forest Protection and Nature Conservation Yayasan Ekosistem Lestari YEL<br />

Ecological Partnership for Central Europe (EPCE) Polen, Tschechische Republik, Slovakei, Ungarn<br />

BirdLife International EECONET Action Fund Gesellschaft f. Technischer Zusammenarbeit<br />

GTZ International Rhino Foundation Prince Bernhard Fund for Nature WWF<br />

International Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW<br />

University of British Columbia<br />

Ministry for Environment of Kasachstan<br />

Conservation Developement Center CDC Kenia Wildlife Service KWS Narok County Council<br />

Gilman Foundation Institute Congolais pour la Conservation de la Nature (ICCN) International<br />

Gorilla Conservation Programme IGCP<br />

Forestry Department National Parks and Wildlife Department<br />

BIOECO, Mazedonien Fund for Wild Flora and Fauna Macedonia & Bulgaria Macedonian<br />

Ecological <strong>Society</strong> (MES) Ministry for Environment and Physical Planning in Macedonia<br />

FWFF- Macedonia


Lieturas Gamtas Fondas Kamanos Strict Nature Reserve<br />

Foundation for the Conservation of the Bearded Vulture (FCBV)<br />

Instituto Nacional de Recursos Naturales (INRENA) Centro de Datos para la Conservatión<br />

CDC, Universidad National Agraria La Molina, Lima<br />

Philippine Endemic Species Conservation Project<br />

Akademie der Wissenschaften Servertzov Institut WWF-Russland<br />

Zambia Wildlife Authority Luawata Conservation<br />

Freunde der Serengeti Schweiz PanEco<br />

Young Researchers of Serbia Institute for Nature Conservation Novi Sad<br />

Black Vulture Conservation Foundation (BVCF) Grup Balear D’Ornitologia i Defensa de la<br />

Naturalesa (GOB)<br />

South African National Parks<br />

Mweka Wildlife College Ngorongoro Conservation Authority Pasiansi Ranger Training<br />

Institute Tanzania National Park Tanzania Wildlife Research Institute Wildlife Division<br />

Uganda Wildlife Authority UWA<br />

Scientific Centre for Nature Conservation of Ukraine<br />

Ecological Institute for Sustainable Development (EISD) Pro Vértes,<br />

Természetvédelmi Kòzalapitvány<br />

Colorado State University (CSU) Smithsonian Institution Tudor Foundation<br />

University of Minnesota Wildlife Conservation <strong>Society</strong><br />

Cuc Phuong Nationalpark<br />

Kuskor, Nord-Zypern<br />

Förderer & Sponsoren<br />

Partners & Sponsors<br />

Conrico Ltd., Chertsey, GB Bayerischer<br />

Rundfunk, München Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt (dbu), Osnabrück Eleonore<br />

Beck Stiftung, München Europäische Union<br />

EU, Brüssel Infoscreen, München Landrover<br />

Deutschland, Schwalbach Lufthansa<br />

AG, <strong>Frankfurt</strong> Gregor Louisoder Umweltstiftung,<br />

München Alfred und Lore<br />

Nungesser Stiftung, <strong>Frankfurt</strong> Irene<br />

Thiermann Stiftung, Fürth<br />

Partners & Staff<br />

Nature conservation relies on people.<br />

Without a team of dedicated employees, volunteers and reliable project partners,<br />

our work would not be possible.<br />

Litauen Lithuania<br />

Österreich Austria<br />

Peru<br />

Philippinen Philippines<br />

Russland Russia<br />

Sambia Zambia<br />

Schweiz Switzerland<br />

Serbien Serbia<br />

Spanien Spain<br />

Südafrika South Africa<br />

Tansania Tanzania<br />

Uganda<br />

Ukraine<br />

Ungarn Hungary<br />

USA<br />

Vietnam<br />

Zypern Cyprus<br />

Annual Report 2002<br />

47


8<br />

Board Vorstand<br />

honorary ehrenamtlich<br />

Exe.director Gesch.führer<br />

Staff Mitarbeiter/innen<br />

<strong>Frankfurt</strong><br />

Staff Mitarbeiter/innen<br />

Seronera, Serengeti<br />

Project staff Freie Mitarbeiter/innen<br />

Jahresbericht 2002<br />

ZGF Mitarbeiter/innen FZS Staff<br />

Gerhard Kittscher, Präsident / president<br />

Dr. Christian R. Schmidt, Vizepräsident / vice president<br />

IKH Prinzessin Alexandra von Hannover<br />

Dr. Konrad Klemmer (bis 9/02)<br />

Prof. Dr. Manfred Niekisch<br />

Generalkonsul Bruno H. Schubert<br />

Joachim Suchan (ab 9/02)<br />

Prof. Fritz F. Steininger (ab 9/02)<br />

Dr. Christof Schenck<br />

Dagmar Andres-Brümmer, Öffentichkeitsarbeit / public relations<br />

Wolfgang Fremuth, Referatsleiter Europa / head Europe Dept.<br />

Antje Müllner, Referatsleiterin Lateinamerika & Asien / head Latin America & Asia Dept.<br />

Monika Lennig, Mitgliederservice / membership services<br />

Sabina Potthoff, Assistentin der Geschäftsführung / personal assistance<br />

Inge Schmitt, Finanzen / finance<br />

Dr. Markus Borner, Referatsleiter Afrika / head Africa Dept.<br />

Joseph Ole Kuwai, Projektleiter / coordinator<br />

Festo Msoffe, Finanzen / finance<br />

Leonard Fungo, Chefmechaniker Serengeti, Tansania / chief mechanic, Serengeti<br />

Sebastian Tham, techn. Leiter / technical mangagment<br />

Sarah Tham, Verwaltung, Finanzen / administration, finance<br />

Andrea Bradfield, Malawi<br />

David Bradfield, Malawi<br />

Jessica Groenendijk, Regenwaldschutzprogramm Peru<br />

/ Rainforest Protection Programme, Peru<br />

Frank Hajek, Regenwaldschutzprogramm, Peru / Rainforest Protection Programme, Peru<br />

Mike Labuschagne, Malawi National Park, Malawi<br />

Lucy Labuschagne, Malawi National Park, Malawi<br />

Thomas Maliti, Tanzania Wildlife Conservation Monitoring<br />

John McNutt, Wildhunde Projekt, Botswana / Wild Dog Project Botswana<br />

Dr. Simon Mduma, Tanzania Wildlife Conservation Monitoring<br />

Magdalena Mlengeya, Serengeti Vet Lab, Tansania<br />

Dr. Titus Mlengeya, Serengeti Vet Lab, Tansania<br />

Dr. Pete Morkel, Ngorongoro, Tansania / Rhino Project, Ngorongoro, Tanzania<br />

Tilo Nadler, Cuc Phuong Nationalpark, Vietnam<br />

Douglas Ommaney, Rubondo Nationalpark, Tansania<br />

Dr. Peter Pratje, Orang Utan Projekt Sumatra, Indonesien / Orangutan Project Sumatra<br />

Juan Sanchez, Mönchsgeier Projekt, Mallorca / Black Vulture Project, Mallorca, Spain<br />

Evelyn Tewes, Mönchsgeier Projekt, Mallorca / Black Vulture Project, Mallorca, Spain<br />

Elsabe van der Westhuizen, North Luangwa, Sambia / Zambia<br />

Hugo van der Westhuizen, North Luangwa, Sambia / Zambia

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