Inhalt Contents - Frankfurt Zoological Society
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<strong>Inhalt</strong> <strong>Contents</strong><br />
Vorwort des Präsidenten<br />
The president’s preface<br />
Im Zeichen des Gorillas<br />
Under the sign of the gorilla<br />
Jahresbericht Afrika<br />
Annual report Africa<br />
Jahresbericht Lateinamerika & Asien<br />
Annual report Latin America & Asia<br />
Jahresbericht Europa<br />
Annual report Europe<br />
Jahresbericht Öffentlichkeitsarbeit<br />
Annual report public relations<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Financial statements<br />
Jahresbericht Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />
Annunal report <strong>Frankfurt</strong> Zoo<br />
Partner & Mitarbeiter<br />
Partners & staff<br />
2<br />
4<br />
10<br />
18<br />
26<br />
34<br />
38<br />
44<br />
46<br />
Annual Report 2002<br />
1
2<br />
Gerhard Kittscher,<br />
Präsident der<br />
Zoologischen Gesellschaft<br />
<strong>Frankfurt</strong>.<br />
Gerhard Kittscher,<br />
president of <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Liebe Mitglieder, Spender,<br />
Stifter, Partner und Freunde,<br />
wir freuen uns, Ihnen über ein gutes Jahr 2002 Bericht erstatten zu können. Womit wir uns<br />
schwerpunktmäßig beschäftigt haben und wie unsere finanzielle Basis aussieht, erläutern wir Ihnen<br />
auf den folgenden Seiten.<br />
Die Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V. ist in den 50er Jahren von dem<br />
charismatischen Natur- und Tierfreund Bernhard Grzimek mit der einprägsamen Wegweisung<br />
„Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ auf internationale und auf große Langfristigkeit ausgerichtete<br />
Naturschutzarbeit verpflichtet worden. Zielstrebig und begeistert engagieren wir uns für die Erhaltung<br />
der biologischen Vielfalt mit rund 80 Projekten in mehr als 30 Ländern und unterstützen<br />
damit eine Entwicklung, „welche die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne künftigen<br />
Generationen die Möglichkeit zu nehmen, ihrerseits ihre Bedürfnisse zu decken“ — das<br />
bezeichnet die Fachwelt als „Nachhaltigkeit“. Die ZGF steht ein für ein verträgliches Zusammenleben<br />
von Menschen und Wildtieren in einer immer verzahnteren Welt. Dürfen wir es als<br />
Hoffnungsschimmer werten, dass Bernhard Grzimeks „Heimat“ Serengeti und die weiten Gebiete<br />
Ostafrikas, wohin ca. die Hälfte unserer Projektausgaben fließt, in den wiederkehrenden afrikanischen<br />
Unheilsmeldungen nicht auftauchen? Ich bin davon überzeugt.<br />
Unsere Arbeit hier und in aller Welt ist nur durch Ihr Wohlwollen und Ihre Unterstützung möglich!<br />
Gerne erwähne ich hier unsere Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“: Sie hat sich in ihrem<br />
ersten vollen Geschäftsjahr 2002 durch Zustiftungen von über fünf Millionen Euro sehr beachtlich<br />
entwickelt. Mitglieder und Freunde können über eine solche Zustiftung ihren Beitrag<br />
zum Erhalt der biologischen Vielfalt dauerhaft machen; denn die zugestifteten Mittel verbreitern<br />
die Kapitalbasis und nur die jährlichen Erträgnisse werden für die Naturschutzarbeit verwandt.<br />
Wir sind in dieser Welt und für die Zukunft gut „aufgestellt“, um unsere großartigen Aufgaben<br />
mit Ihrer freundschaftlichen Hilfe ungeschmälert fortführen zu können.<br />
Dafür bedanke ich mich im Namen des Vorstandes der ZGF bei allen unseren Mitgliedern,<br />
Spendern, Stiftern und Freunden ebenso wie bei unseren geschätzten Partnern und natürlich bei<br />
allen Mitarbeitern.<br />
Gerhard Kittscher, Präsident
Dear members, donors,<br />
partners and friends,<br />
we are happy to be able to bring you good news in<br />
our 2002 Annual Report. In the following pages we<br />
would like to tell you more about the focus of our work<br />
and our financial standing.<br />
Ever since the charismatic friend of nature and<br />
animals Berhard Grzimek left his mark on the <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> in the 1950s, with his call for “Help<br />
for Threatened Wildlife,” our work has been dedicated to<br />
international nature conservation on a long-term basis.<br />
We have been actively committed to preserving the<br />
world’s natural diversity in 80 projects in more than 30 countries around the world. Our efforts<br />
are part of a development “that meets the needs of the current generation without denying future<br />
generations the opportunity to meet its needs” – experts refer to this idea as “sustainability.” In<br />
light of an increasingly shrinking globe, the FZS is dedicated to creating a world shared by<br />
wildlife and humans alike. Is there a glimmer of hope in the fact that Bernhard Grzimek’s Serengeti<br />
and the open spaces of East Africa, into which nearly half of our project funds flow, have<br />
not surfaced in recurring reports on African catastrophes? I am convinced of it.<br />
Our work here and around the world is made possible by your endorsement and support! I<br />
take great pleasure in pointing to our foundation “Help for Threatened Wildlife” – donations and<br />
bequests during the course of its first fiscal year in 2002 totalled over Euro 5 million. With their<br />
contributions, members and friends of the FZS make a long-term contribution to the<br />
preservation of biodiversity by expanding the basis of our activities: donations increase the<br />
foundation’s capital stock whose annual revenues flow directly into nature conservation work.<br />
Thanks to the generous backing of our supporters, we are well-positioned to continue to meet<br />
the extraordinary challenges that the future will bring.<br />
On behalf of the FZS board I would like to express special thanks to our members, donors,<br />
partners and friends - and of course to our staff worldwide.<br />
Gerhard Kitscher, president<br />
Serengeti & Co.: In<br />
2002 about half of the<br />
FZS’s budget went to<br />
projects in East Africa.<br />
Serengeti & Co.: Auch<br />
im Jahr 2002 floss gut<br />
die Hälfte des ZGF Etats<br />
in die Projektgebiete in<br />
Ostafrika.<br />
Annual Report 2002<br />
3
4<br />
Im Zeichen des Gorillas<br />
Sie kämpfen sich<br />
durch den Schlamm des Regenwaldes und den Dschungel deutscher Bürokratie.<br />
Die ZGF Mitarbeiter sind weltweit im Einsatz für die Erhaltung biologischer Vielfalt.<br />
Weltweit: Im Jahr<br />
2002 förderte die ZGF<br />
rund 80 Projekte in 30<br />
Ländern.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Es ist kurz nach Mitternacht, als die Räder des Allrad-Jeeps wieder einmal keinen Halt mehr<br />
finden und das Fahrzeug bis zum Bodenblech im roten Morast versinkt. Fahrer und Beifahrer<br />
springen in den knietiefen Schlamm und kämpfen sich mit dem Drahtseil der Winde zum nächsten<br />
Baum. Beide sind der Erschöpfung nahe. Zwanzig Kilometer liegen noch vor ihnen, und es<br />
wird höchste Zeit, dass ihre wertvolle Fracht das neue Quartier erreicht. Vier Orang Utans dösen<br />
in den Kisten auf der Ladefläche des Jeeps vor sich hin. Auch sie sind erschöpft von der langen<br />
Reise. Dr. Peter Pratje, Projektleiter der ZGF auf Sumatra und sein indonesischer Kollege Suherry<br />
Aprianto bringen in dieser Nacht die ersten Bewohner zur Wiederauswilderungsstation am Rande<br />
des Bukit Tigapuluh Nationalparks.<br />
12.000 Kilometer entfernt läuten die Mittagsglocken im verträumten Hildesheim und erinnern<br />
Wolfgang Fremuth, Referatsleiter für Europa und die Herren Ritter und Galand von der Paul-<br />
Feindt-Stiftung daran, dass sie nun zusammenpacken müssen, um den Termin mit der Flurbereinigungsbehörde<br />
nicht zu verpassen. Vor ihnen liegen Landkarten, Katasterauszüge, Artenlisten<br />
und Kaufverträge. Verträge bei denen unwiderruflich der Naturschutz als „Nutzungszweck”<br />
ins Grundbuch geschrieben wird. An diesem Nachmittag wird die dauerhafte Sicherung von<br />
50.000 Quadratmetern entlang der Leine verhandelt. Krönender Abschluss nach Monaten zäher<br />
Verhandlungen mit Grundeigentümern und Behörden. Für Ritter und Galand ist das Routine-<br />
Worldwide: 80 projects<br />
in 30 countries<br />
were funded by FZS in<br />
1-3 Projekte Projects<br />
2002. >3 Projekte Projects
Under the sign of the Gorilla<br />
They<br />
fight their way through the muddy rainforest and a jungle of German bureaucracies.<br />
FZS employees are working all over the globe for the preservation of biodiversity.<br />
It’s just after midnight when the wheels of the jeep start spinning once again and the vehicle<br />
sinks up to the underbody in brown mud. Driver and passenger descend into the knee-deep<br />
morass and fight their way to the next tree using the winch cable. Both are near complete<br />
exhaustion. There are still 20 kilometres ahead and it is high time that their valuable load<br />
reaches its destination. Four drowsy Orangutans are in the crates on the bed of the jeep – they<br />
are also fatigued from the long journey. Dr. Peter Pratje, FZS project director in Sumatra, and his<br />
Indonesian colleague Suherry Aprianto are delivering the first Orangutans to the new<br />
reintroduction station on the border of Bukit Tigapuluh National Park.<br />
12,000 kilometres and a world away in idyllic Hildesheim, the noonday church bells remind<br />
Wolfgang Fremuth, head of the FZS’s Europe Department, and Mr. Ritter and Mr. Galand of the<br />
Paul Feindt Foundation, that they need to pack together their things if they want to be on time<br />
for their meeting with the land consolidation authorities. The table is covered with maps, land<br />
registry excerpts, species lists and purchase contracts. These contracts will legally and<br />
irrevocably designate certain lands as protected. On this afternoon the talks will involve the<br />
protection of 50,000 m2 along the Leine River. It’s the crowning moment of months of difficult<br />
negotiations with property owners and government authorities. For Ritter and Galand, this is<br />
routine work. With the help of the FZS, they have been buying land for conservation along the<br />
small Nette and Leine Rivers for over twenty years now. They have been able to acquire and set<br />
aside 350 hectares of land along the Leine, creating one of the largest private conservation areas.<br />
60 degrees of latitude south, the motor of our zebra-striped Cessna buzzes over the wideopen<br />
Serengeti. Concentrating intensely on the controls, Markus Borner, in charge of the FZS’s<br />
operations in Africa, keeps altitude and course steady in the choppy mid-day air. He also keeps<br />
an eye out for birds ascending with the thermal winds. Honori Maliti and Joe Ole Kuwai are<br />
just as focused, eyes searching the ground, clipboards on their knees. Today they are<br />
looking for wildebeest, zebras, Eland Antelopes and elephants. The herds are being<br />
meticulously surveyed. Census-taking in Africa. Just as in the pioneering days of FZS<br />
founder Bernhard Grzimek.<br />
Three brief examples lifted from the everyday work of the FZS last year: People in 30<br />
countries on four continents united under the sign of the gorilla for the threatened<br />
animal world. They’re at work in the lowland forests of the Amazon, the lava fields of<br />
Galapagos, the African savannah and the marshes of Ukraine – and in the offices of<br />
government bureaus. They protect the big and the small – from the rhinos of Zambia<br />
to freshwater molluscs in our own backyard in the Vogelsberg region northeast of<br />
Dr. Christof Schenck,<br />
biologist and executive<br />
director of <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>.<br />
Der Biologe Dr. Christof<br />
Schenck ist Geschäftsführer<br />
der Zoologischen<br />
Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong>.<br />
Annual Report 2002<br />
5
6<br />
Mittagspause: Peter<br />
Pratje bereitet eine<br />
Obstmahlzeit für vier<br />
Orang Utans, die in<br />
Tansportboxen nach<br />
Bukit Tigapuluh in<br />
Zentralsumatra gebracht<br />
werden.<br />
Taking a break:<br />
Peter Pratje prepares a<br />
meal of fruit for Orangutans<br />
on their way to<br />
Bukit Tigapuluh in<br />
central Sumatra.<br />
Jahresbericht 2002<br />
arbeit. Seit 22 Jahren kaufen sie mit Hilfe der ZGF Grund und Boden für den Naturschutz entlang<br />
den beiden Flüsschen Nette und Leine. An der Leine konnten sie so mit 350 Hektar eines<br />
der größten privaten Schutzgebiete schaffen.<br />
60 Breitengrade weiter südlich brummt der Motor der zebragestreiften Cessna gleichmäßig<br />
über den Weiten der Serengeti. Hochkonzentriert starrt Markus Borner, ZGF-Referatsleiter für<br />
Afrika, auf die Bordinstrumente, um Höhe und Flugrichtung trotz der mittäglichen Turbulenzen<br />
konstant zu halten. Gleichzeitig muss er auf Vögel achten, die in der aufkommenden Thermik<br />
nach oben steigen. Im Fonds sitzen Honori Maliti und Joe Ole Kuwai nicht minder aufmerksam,<br />
den Blick auf den Boden geheftet, das Schreibbrett auf den Knien. Heute haben sie die Gnus,<br />
Zebras, Eland-Antilopen und Elefanten im Visier und minutiös<br />
werden die Herden erfasst. Tierzählung in Ostafrika. Ein Bild wie<br />
zu Grzimeks Zeiten.<br />
Drei kurze Beispiele aus dem Arbeitsalltag von ZGF-Mitarbeitern<br />
im vergangenen Jahr. Auf vier Kontinenten in 30 Ländern<br />
leisten Menschen im Zeichen des Gorillas Hilfe für die bedrohte<br />
Tierwelt. Ihre Einsatzgebiete liegen in den Tieflandregenwäldern<br />
Amazoniens, auf den Lavafelsen der Galapagosinseln, in den<br />
Savannen Afrikas, in den ukrainischen Mooren oder eben in<br />
deutschen Amtsstuben. Zu ihren Schützlingen gehören die<br />
ganz Großen wie die Nashörner in Sambia ebenso wie die ganz<br />
Kleinen, beispielsweise die Bachmuscheln im hessischen Vogelsberg.<br />
Sie versuchen, bestehende Schutzgebiete zu sichern<br />
oder neue zu gründen. Und als allerletzte Rettungsmaßnahme<br />
siedeln sie Tiere auch wieder an, sofern der Lebensraum noch<br />
intakt ist, wie bei den Nashörnern in Afrika, den Bartgeiern in den Alpen oder den Löwenäffchen<br />
in Brasilien. Computer und Gummistiefel gehören zu ihrer Grundausstattung, und es eint sie der<br />
Wille, die Natur und ihre Vielfalt zu bewahren.<br />
Bei derart weit verstreuten Mitarbeitern gibt es selten die Möglichkeiten zum direkten Erfahrungsaustausch<br />
und zur gemeinsamen Planung. Dies änderte sich im März 2002. Zum ersten<br />
Mal in der Geschichte der ZGF trafen sich inmitten der Serengeti alle afrikanischen ZGF-Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, sowie Vertreter der Partnerorganisationen. Anlass war der zweite<br />
Strategieplanungsworkshop der ZGF. Dabei wurden Stärken und Schwächen unserer Arbeit in<br />
Afrika ermittelt und ein Fünf-Jahresprogramm mit Zielvorgaben und Indikatoren entwickelt. Es<br />
war dies in der Tat ein weiterer Meilenstein der 2001 begonnenen strategischen Neuausrichtung.<br />
Während in Afrika die Grundlagen für den zukünftigen Weg erarbeitet wurden, ging es in Europa<br />
2002 bereits in die Umsetzung. Hier ist Eile geboten. Die Osterweiterung der Europäischen Union<br />
wird, da sind sich die Experten inzwischen einig, weitreichende Änderungen der Landnutzung<br />
zur Folge haben. Und die Erfahrung lehrt, dass sich dies wohl kaum positiv auf den Erhalt<br />
von Arten und Ökosystemen auswirken wird. Nun gilt es, Wildnisgebiete zu sichern, lokale<br />
Naturschutzorganisationen zu stärken, und vor allem Fehler zu vermeiden, die die westlichen<br />
Länder inzwischen schmerzlich zu spüren bekommen. Die tragische Flutkatastrophe an der<br />
Elbe, unter anderem basierend auf Verbauung der Fließgewässer und Nutzung der Aue, ist dafür
<strong>Frankfurt</strong>. They work to maintain existing conservation areas and to create<br />
new ones. And as a rescue strategy of last resort – and insofar as their<br />
habitats are sufficiently intact – they reintroduce animals to their original<br />
environments. The FZS has reintroduced rhinos in Africa, Bearded<br />
Vultures in the Alps and Golden Lion Tamarins in Brazil.<br />
With FZS employees scattered across the globe, there is seldom<br />
opportunity for one-to-one exchange and common planning is an<br />
ongoing problem. This changed in 2002. For the first time in the history<br />
of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>, all of our employees in Africa and all<br />
of our regional partners met in the middle of the Serengeti. The occasion was our second<br />
strategic planning workshop. This was a chance for us to assess the strengths and weaknesses<br />
of our conservation efforts in Africa and to develop a five-year plan with explicit goals and<br />
indicators. This was another milestone on the road mapped out in 2001 in our new strategic<br />
plan. Whereas in 2001 we laid the groundwork for the future in Africa, we were already prepared<br />
to begin implementation last year in Europe. And time is of the essence. Experts concur that the<br />
continued eastward expansion of the European Union will have far-reaching consequences for<br />
land use in the region. Experience has shown that this will have ill effects on efforts to preserve<br />
species and habitats. This is why we must seize the moment to secure wilderness areas and<br />
shore up local nature conservation organizations – and above all to avoid making the same<br />
mistakes about which western countries have become painfully aware. The tragic catastrophe<br />
on the Elbe River, due in part to the development of the river and marshes, is a particularly<br />
drastic example. 12 new projects in southeast Europe are a sign of the geographical shift from<br />
west to east in the FZS’s conservation work.<br />
In addition to implementing this new regional strategy, there were also examples of<br />
productive synergies among FZS projects. In Europe, for instance, we succeed in integrating<br />
individual vulture conservation projects into a single programme. Parallel to this an action plan<br />
Monitoring: Sebastian<br />
Tham attaches antennas<br />
that will allow researchers<br />
to track transmitter-fitted<br />
wildebeest from the air.<br />
Monitoring: Sebastian<br />
Tham fixiert Antennen,<br />
um Gnus mit Sendehalsbändern<br />
aus der Luft<br />
verfolgen zu können.<br />
Annual Report 2002<br />
7
8<br />
April 2002: Projektbesprechung<br />
von<br />
Referatsleiter Markus<br />
Borner mit Projektleiter<br />
David Bradfield in<br />
Malawi.<br />
April 2002: Markus<br />
Borner with David<br />
Bradfield from the<br />
FZS’s Liwonde-<br />
Mangochi Protection<br />
Programme in Malawi.<br />
Jahresbericht 2002<br />
ein besonders drastisches Beispiel. Zwölf neue Projekte in Südosteuropa markieren die Verlagerung<br />
des geografischen Schwerpunkts der ZGF Naturschutzarbeit von West- nach Osteuropa.<br />
Neben der Umsetzung geografischer Vorgaben aus der ZGF-Strategie gab es auch bei der Vernetzung<br />
der ZGF-Projekte große Erfolge zu verzeichnen. So gelang es in Europa, einzelne Geierschutzprojekte<br />
in ein Gesamtprogramm zusammenzufassen. Parallel entstand ein Aktionsplan für<br />
den Balkan, dessen Umsetzung unmittelbar begann. In der Rhön wurden die Einzelprojekte zu<br />
einem Kulturlandschafts- und Biodiversitätsschutz-Programm gebündelt und erfolgreich Drittmittel<br />
zur Finanzierung eingeworben. Mit dem Veterinär Dr. Pete Morkel kam in Afrika einer der<br />
erfahrensten Nashornkenner an Bord, der nun die Schutzbemühungen für die charismatischen<br />
Großtiere in Kenia, Tansania, Malawi und Sambia koordiniert.<br />
Erfreulich entwickelte sich auch die Zusammenarbeit mit finanzkräftigen Partnern. Vermehrt<br />
wurden Projekte mit Hilfe privater Stiftungen realisiert. In Tansania gab es die lang ersehnte Zusage<br />
der Europäischen Union für ein großes Fünfjahres-Projekt für den Mahale-Nationalpark an<br />
den Ufern des Tanganjika-Sees. In Deutschland schulterte sich die ZGF mit Unterstützung der<br />
Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Renaturierungsprogramm für Fließgewässer in der Rhön<br />
sowie ein Umweltbildungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Zoo <strong>Frankfurt</strong>. Unablässig waren<br />
und sind ZGF-Mitarbeiter und Partner rund um den Globus im Einsatz. Sie sind unser „Kapital“<br />
vor Ort, von ihren Qualitäten hängt nicht selten Gedeih oder Verderb der Naturschutzprojekte ab.<br />
Das Jahr 2002 hat gezeigt, dass wir auf ein starkes Team und wichtige Partner bauen können. Ihnen<br />
allen und denen, die durch ihre Spenden und Zuwendungen die Arbeit der Zoologischen<br />
Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> überhaupt erst möglich gemacht haben, möchte ich an dieser Stelle von<br />
Herzen danken.
was developed and immediately implemented for the Balkans. Similarly, in the Rhoen region<br />
individual projects were bundled under an umbrella programme designed to protect the cultural<br />
landscape and biodiversity. External financing was also secured for this new programme.<br />
Veterinarian and rhino specialist Dr. Pete Morkel joined the FZS team in Africa. He is<br />
responsible for coordinating protection activities for charismatic large animals in Kenya,<br />
Tanzania, Malawi and Zambia.<br />
There were also positive developments last year in our cooperation with strong financial<br />
partners. We were successful in running more projects with the help of private foundations. The<br />
European Union has now approved long-awaited funding for a large-scale, five-year project in<br />
Mahale National Park on the shores of Lake Tanganyika in Tanzania. With the help of the German<br />
Environmental Foundation (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU), the FZS assumed<br />
responsibility for a restoration programme for rivers in the Rhoen region as well as for an environmental<br />
education project at the <strong>Frankfurt</strong> Zoo. Our employees and partners are working all<br />
over the world for nature conservation. They are “our” resource in the field – and the success or<br />
failure of conservation projects typically depends on their abilities. 2002 has shown that we can<br />
depend on a strong team and reliable partners. My heartfelt thanks go out to all of our donors<br />
N<br />
and sponsors for making our work possible.<br />
etzwerk Network<br />
Naturschutz braucht Verbündete. Im Jahr 2002 hatten Vertreter der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> in Stiftungsrat,<br />
Vorstand oder anderen Germien der nachfolgenden Stiftungen einen ständigen Sitz:<br />
Nature conservation relies on partnerships. In 2002 FZS representatives sat on important boards and<br />
committees in the following foundations:<br />
Black Vulture Conservation Foundation (W. Fremuth)<br />
Charles Darwin Foundation, Ecuador (Dr. C. Schenck)<br />
Eleonore Beck Stiftung, Aichach (G. Kittscher, Dr. C. Schenck)<br />
Foundation for the Conservation of Bearded Vultures (Dr. C. Schenck)<br />
Stiftung Hilfe für die bedrohte Tierwelt (G. Kittscher, Dr. C. R. Schmidt, IKH Prinzessin<br />
Alexandra von Hannover, Generalkonsul Bruno H. Schubert, Dr. K. Klemmer/H. Clemm)<br />
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg (Dr. K. Klemmer/Prof. Dr. M. Niekisch,<br />
Dr. C. Schenck)<br />
Annual Report 2002<br />
9
0<br />
Afrika<br />
Was wir aus dem Fernsehen zu kennen glauben, sind die weiten<br />
Steppen mit riesigen Tierherden auf der einen, sowie Hunger und Elend auf der<br />
anderen Seite. Das wahre Afrika liegt irgendwo dazwischen.<br />
Dr. Markus Borner leitet<br />
das Afrika Referat. Der<br />
Schweizer lebt und arbeitet<br />
in der Serengeti,<br />
Tansania.<br />
Dr. Markus Borner<br />
heads the FZS Africa<br />
Department. He lives<br />
and works in the<br />
Tanzanian Serengeti.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Auf der einen Seite träumen wir von weiten Steppen, großen Tierherden, von Menschen, die<br />
noch im Einklang mit der Natur leben – von paradiesischen Zuständen eben, die uns in vielen<br />
Tierfilmen vorgeführt werden. Auf der anderen Seite sehen wir Bilder von Kindersoldaten,<br />
Gräueltaten, hungernden Familien, Elend und Krankheit. Beides ist Realität, aber beides sind<br />
auch Extreme. Es gibt das paradiesische Afrika – nicht nur in der Serengeti, und es gibt auch<br />
das dunkle Afrika – nicht nur im Kongo. Das echte Afrika liegt dazwischen. Im Naturschutz sind<br />
die extremen Afrikabilder unbrauchbar. Die Zukunft der Nationalparks hängt von den Menschen<br />
ab, die an der Parkgrenze leben, von Politikern und von uns allen. Menschen wollen Natur<br />
schützen, nicht weil ihnen etwas vom Erhalt der Biodiversität gepredigt wird, sondern weil sie<br />
sich einen wirtschaftlichen Vorteil oder etwas Spirituelles davon versprechen. Dass wir Naturschutz<br />
„mit den Menschen für die Menschen“ machen wollen, ist nicht nur ein Lippenbekenntnis,<br />
sondern zwingende Notwendigkeit. Immer mehr werden die Nationalparks auch in Afrika zu<br />
Inseln in einem Meer von Menschen. Bei aller Integration der lokalen Bevölkerung müssen wir<br />
auch versuchen, den menschlichen Einfluss in den Kerngebieten des Naturschutzes, den Nationalparks,<br />
so klein wie möglich zu halten. Es sind die einzigen Gebiete, in denen noch natürliche<br />
Prozesse weitgehend ungestört ablaufen können. Es sind aber auch die Gebiete in denen wir<br />
als Menschen wieder mal tief Luft holen können. Speziell in Krisengebieten braucht die Natur<br />
unsere Hilfe. In Kriegszeiten kann mit wenig Unterstützung manchmal viel erreicht werden. Der<br />
Kongo ist mit dem Virunga National Park ein gutes Beispiel. Schon während der Unruhen nach<br />
der Unabhängigkeit sicherte Prof. Grzimek zwei Jahre lang die Lohnzahlungen der Wildhüter und<br />
rettete damit den Virunga Park für das damaligen Zaire. In den Kriegswirren der letzten fünf Jahre<br />
überlebten die Berggorillas mit wenigen Ausnahmen, nicht zuletzt durch den Einsatz des International<br />
Gorilla Conservation Programme (IGCP), das auch durch die ZGF unterstützt wird. Heute<br />
nehmen wir die Chance wahr, trotz Risiko und weiteren Unsicherheiten mit der neuen Regierung<br />
des Kongo zum Schutz des Virunga Parkes und der Gorillas zusammenzuarbeiten. Wir sind<br />
überzeugt, dass sich der Einsatz für unser Wappentier lohnt.<br />
Von Gorillas und Guerillas<br />
Trotz andauernder Kriege, plündernder Banditen, ungeheurer Flüchtlingsströme und politischer<br />
Instabilität haben die letzten Berggorillas in den Virunga Bergen im Dreiländereck zwischen<br />
Kongo, Ruanda und Uganda überlebt. Man schätzt, dass rund ein Dutzend Tiere in den<br />
Kriegswirren umkam. Die Population konnte sich jedoch halten und ist nach Schätzungen des<br />
International Gorilla Conservation Programme (IGCP) heute mit über 350 Tieren sogar etwas höher<br />
als vor 10 Jahren. Auch in den schwierigsten Zeiten patrouillierten die Wildhüter der ICCN<br />
(Institute Congolais pour la Conservation) im Gorillagebiet. Im Virunga Nationalpark konnte ab<br />
Anfang 2002 wieder ein ZGF Gorilla-Schutzprogramm in Zusammenarbeit mit dem IGCP und
On the one hand there is the African paradise of wide-open spaces, large<br />
herds of animals and humans living in harmony with nature – the place<br />
presented to us in many wildlife documentaries. And then there are the images<br />
of child soldiers, atrocities, starving families, poverty, misery and sickness.<br />
Both exist – but both are also extremes. The Africa of our dreams is not<br />
confined to the Serengeti, and the African nightmare extends beyond the<br />
Congo. The reality lies somewhere in the middle. Extreme images are no help<br />
in nature conservation. The survival of the national parks depends on the<br />
people that live on the park’s borders, on politicians, on all of us. People<br />
participate in conservation not because of sermons about the need to preserve<br />
biodiversity, but rather in the hopes of economic benefits or for spiritual<br />
reasons. That our conservation motto is „with people, for people“ is not just lip<br />
service, but a pressing reality. Increasingly, national parks in Africa and<br />
elsewhere are becoming islands in a sea of people. At the same time that we try<br />
to involve local peoples in conservation efforts, we must also try to limit the<br />
human impact on the national parks as much as possible. These are the core<br />
areas – the only places in which natural processes can evolve largely<br />
undisturbed. But these are also the areas that give us humans a chance to take<br />
an occasional deep breath, offering a respite from civilization. Nature needs our<br />
help most urgently in Africa’s crisis regions. In times of war it is often possible to achieve a lot<br />
with relatively little. Congo’s Virunga National Park is a good example. Already during the period<br />
of unrest following independence, Prof. Grzimek secured the salaries of park rangers for two<br />
years and thus saved the park for the independent country of Zaire. Despite the confusion of war<br />
during the past five years, the mountain gorillas have survived largely intact – thanks in part to<br />
the efforts of the International Gorilla Conservation Programme (IGCP), which is supported by<br />
the FZS. Thus, despite dangers and many uncertainties, we are currently seeking to cooperate<br />
with the government of Congo to protect Virunga National Park and the gorillas. We are<br />
convinced that protecting the animal that represents our organization is well worth the risks.<br />
Gorillas and Guerrillas<br />
The last mountain gorillas in the Virunga Mountains between Congo, Rwanda and Uganda<br />
have managed to survive continuing wars, plundering bandits, masses of refugees and political<br />
instability. Experts estimate that perhaps a dozen animals have died as a consequence of the<br />
ongoing conflicts. The population has been able to maintain itself and, according to the International<br />
Gorilla Conservation Programme, numbers over 350 animals – a total that in fact<br />
exceeds levels of ten years ago. Even during the most difficult times, ICCN (Institute Congolais<br />
Africa<br />
Africa as brought to us on TV: grasslands and herds as far as the<br />
eye can see on the one hand, hunger and misery on the other. The reality of Africa<br />
lies somewhere in between.<br />
Gorillas: After years of<br />
war, the FZS returned to<br />
the Democratic Republic<br />
of Congo in 2002 and<br />
resumed its efforts to<br />
protect the mountain<br />
gorillas.<br />
Gorillas: 2002 kehrte<br />
die ZGF in die Demokratische<br />
Republik Kongo<br />
zurück und nahm den<br />
Schutz der Berggorillas<br />
nach langen Kriegsjahren<br />
wieder auf.<br />
Annual Report 2002<br />
11
2<br />
Freiraum: Auch in<br />
Afrika werden die<br />
großen freien Naturgebiete<br />
immer seltener<br />
und der Besiedlungsdruck<br />
stetig größer.<br />
Open Spaces: Due to<br />
settlement pressures,<br />
even in Africa wideopen<br />
natural spaces<br />
where animals live in<br />
freedom are becoming<br />
increasingly rare.<br />
Jahresbericht 2002<br />
ICCN durchgeführt werden. Das Funk-Kommunikationssystem wurde erneuert, Uniformen, Ausrüstung<br />
und Motorräder konnten an die Wildhüter übergeben werden, und das kleine Feldhospital<br />
im Gorillasektor Rumangabo wurde mit Medikamenten versorgt. Die Überwachung aller<br />
Gorillagruppen durch speziell ausgebildete Gorilla-Wildhüter wurde über das IGCP mitfinanziert.<br />
Das ZGF-Flugzeug im Kongo wird weiterhin im befriedeten Garamba Nationalpark eingesetzt.<br />
Das Okapi Reservat im östlichen Kongo liegt direkt auf einer immer noch aktiven Kriegsfront<br />
in der Nähe von Bunia. Anfang des Jahres 2002 konnten noch Uniformen an die Wildhüter ausgeliefert<br />
werden. Das ZGF-Flugzeug spielte bei der Belieferung der Okapi Station und bei der<br />
durch das Kriegsgeschehen nötigen Evakuierung des Projektpersonals in dieser so unsicheren<br />
Zeit eine ausschlaggebende Rolle. Durch den tragischen Tod des Projektleiters, Karl Ruf im Dezember<br />
2002 und das Wiederaufflammen der Kämpfe um Bunia und Ituri kam das Projekt jedoch<br />
vorerst zum Stillstand.<br />
Inseln in einem Meer von Menschen<br />
Mit einer Bevölkerungsdichte von 600 Menschen pro Quadratkilometer im Umland liegt der<br />
kleine Liwonde Nationalpark im Süden Malawis tatsächlich in einem Meer von Menschen. Am<br />
Ende des Malawi Sees am Shira Fluss gelegen, ist der Park wahrscheinlich der schönste und<br />
interessanteste des Landes. Die ZGF unterstützt den Schutz des Parkes und des benachbarten<br />
Mangochi Waldschutzgebietes und hat einen<br />
Kooperationsvertrag mit zehn Jahren<br />
Laufzeit mit der Wildschutz- und Forstbehörde<br />
abgeschlossen. Ein wichtiger Bestandteil<br />
des Projektes ist, das Schutzgebiet<br />
durch Tourismuseinnahmen in eine<br />
sich selbst tragende Institution zu überführen.<br />
Neben der fortlaufenden Unterstützung<br />
der Wildhüterschule konnte im laufenden<br />
Geschäftsjahr eine Palette verschiedener<br />
Naturschutzmaßnahmen im Park durchgeführt werden: Vom Nashornschutz über den Straßenbau<br />
bis zum weiteren Ausbau des Grenzzaunes.<br />
Auch die Äthiopischen Wölfe leben auf immer kleiner werdenden Inseln ihrer natürlichen Lebensräume<br />
in den Hochgebirgen des Landes. Sie sind nicht nur durch den Verlust ihres Lebensraumes<br />
gefährdet, sondern auch durch Krankheiten, die von Haushunden übertragen werden.<br />
Neuerdings sind die Wölfe auch durch vergiftetes Köderfleisch bedroht, das für Hyänen<br />
ausgelegt wird. In Kooperation mit dem „Äthiopischen Wolf-Schutz Programm“ werden nun<br />
Haushunde geimpft, um die Wölfe vor Haustierkrankheiten zu schützen. Es sollen vor allem die<br />
letzten Rückzugsgebiete im Norden des Landes gesichert werden.<br />
Auch die Grenzen großer Schutzgebiete, wie des Serengeti Nationalparkes werden immer stärker<br />
besiedelt. Langzeiterfolge zur Erhaltung dieser Gebiete können nur eintreten, wenn die lokale<br />
Bevölkerung im Umland in das „Nutzen und Schützen“ mit einbezogen wird. In der Umgebung<br />
der Serengeti ist dieses Konzept am weitesten fortgeschritten, indem lokal verwaltete Wild-
pour la Conservation) rangers patrolled areas inhabited by gorillas. In early 2002 the FZS was<br />
able to begin implementation of a gorilla conservation programme in conjunction with the<br />
IGCP and ICCN in Virunga National Park. The radio-based communication system was updated,<br />
uniforms, equipment and motorcycles were provided to rangers and the small field hospital in<br />
the Rumangabo gorilla area was supplied with medicine. Through the IGCP, the <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> also contributed to the financing of specially-trained gorilla rangers, who<br />
are responsible for monitoring all of the gorilla groups. The FZS’s aeroplane continues to be<br />
deployed in Congo’s Garamba National Park, which is no longer unrest. The Okapi Reserve in<br />
eastern Congo is located in the middle of the war zone near Bunia. In early 2002 we were still<br />
able to provide rangers with uniforms. The FZS aeroplane played an important role in bringing<br />
supplies to the Okapi Station and in evacuating project workers during the war. Due to the tragic<br />
death of project head Karl Ruf in December 2002, however, as well as renewed fighting around<br />
Bunia and Ituri, the project came to a standstill.<br />
Islands in a Sea of People<br />
With a population density of 600 people per square kilometre, Liwonde National Park in<br />
southern Malawi is in fact an island in an ocean of people. Located at the end of Malawi Lake on<br />
the Shira River, the park is probably the most beautiful and interesting one in the country. The<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> helps protect the park – as well as the neighboring Mangochi Forest<br />
Reserve – and has also entered into a ten-year cooperation contract with animal conservation and<br />
forest authorities. An important component of the project is to use income from tourism to help<br />
the reserve make the transition to self-financing. In addition to continued support for the ranger<br />
school, in 2002 the FZS was able to implement a range of different nature conservation measures<br />
in the park – from rhino protection to road construction to extending the perimeter fence.<br />
Ethiopian Wolves are also living on ever-shrinking islands of natural habitat in the country’s<br />
highland areas. They are not only threatened by the loss of their environment, but by diseases<br />
transmitted by domesticated dogs. And now the wolves are also endangered by poisoned bait<br />
intended for hyenas. In cooperation with the Ethiopian Wolf Conservation Programme, household<br />
dogs are now being vaccinated in order to protect them from diseases. The last refuges in<br />
Rangers: The FZS<br />
supported training for<br />
rangers at Pansiansi<br />
Wildlife Ranger School<br />
in Tanzania again in<br />
2002.<br />
Ranger: Die Ausbildung<br />
von Wildhütern der<br />
Pansiansi Wildlife Ranger<br />
School in Tansania<br />
wurde auch 2002 von<br />
der ZGF unterstützt.<br />
Annual Report 2002<br />
13
4<br />
Nashörner: Seit Anfang<br />
2002 steht mit<br />
dem Südafrikaner Dr.<br />
Pete Morkel einer der<br />
erfahrensten Tierärzte<br />
und Experten für Nashörner<br />
im Dienst der<br />
ZGF.<br />
Rhinos: Dr. Pete Morkel<br />
of South Africa, who is<br />
one of the most<br />
experienced veterinarians<br />
and rhino experts<br />
in the world, began<br />
working for the FZS in<br />
early 2002.<br />
Jahresbericht 2002<br />
schutzgebiete in den Pufferzonen des Parks gegründet wurden. In diesen so genannten „Wildlife<br />
Management Areas“ können die Dorfgemeinschaften direkt das Wild nutzen, sind aber auch für<br />
dessen Schutz verantwortlich. Das Konzept wurde 2002 mit den Dorfgemeinschaften weiter aufgebaut<br />
und umgesetzt.<br />
Die Rückkehr der Dickhäuter<br />
Die Elefanten des Luangwa Valleys in Sambia – bis auf einen kleinen Rest in den 80er Jahren<br />
ausgerottet – feiern ein Comeback! Sechzehn Jahre Naturschutzarbeit der ZGF in Zusammenarbeit<br />
mit der Zambia Wildlife Authority zahlen sich aus. Im North Luangwa National Park leben<br />
wieder über 2.000 Dickhäuter, Tendenz steigend. Die ZGF führt im Park ein komplettes Park-<br />
Mangement-Programm durch. 2002 konnte ein Teil der Unterhaltskosten für den Park an die<br />
Nationalparkverwaltung abgegeben werden und neue Schwerpunkte in der Zusammenarbeit mit<br />
der Bevölkerung in den umgebenden Wildschutzgebieten gesetzt werden.<br />
In den letzten Jahren hat sich die ZGF verstärkt für die Erhaltung der Schwarzen<br />
Nashörner in Afrika eingesetzt und mit ihrem North Luangwa Conservation Programme<br />
die Rückkehr dieser Tiere nach Sambia vorbereitet. Darüber hinaus laufen<br />
Nashornschutzprogramme in der Serengeti und dem Ngorongoro Krater in Tansania,<br />
dem Mara-Wildreservat in Kenia und dem Liwonde Nationalpark in Malawi. Der<br />
wohl erfahrenste Nashornexperte Afrikas, Dr. Peter Morkel, leitet und koordiniert seit<br />
Anfang 2002 alle Nashornprojekte der ZGF und setzt sich zusätzlich auch für die<br />
Nashörner in Namibia und Südafrika ein.<br />
Im Norden Ugandas konnte das ZGF Projekt Kidepo Valley Nationalpark aufgrund<br />
der weiteren Finanzierung durch die Weltbank Ende des Jahres an die Wildschutzbehörde<br />
übergeben werden. Die Unterstützung mit dem Projektflugzeug bleibt jedoch noch bestehen.<br />
Forschen, Ausbilden, Schützen<br />
Praktischer Naturschutz muss auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnisse basieren. Naturschützer<br />
und Parkmanager können nur effektiv arbeiten, wenn sie wissen, warum der Bestand einer<br />
gefährdeten Tierart zurückgeht, oder wie sich die Tierbestände in einem Schutzgebiet entwickeln.<br />
Die ZGF unterstützt deshalb neben konkreten eigenen Forschungsprojekten auch die<br />
tansanische Regierung beim Wiederaufbau des von Prof. Bernhard Grzimek mitbegründeten<br />
Wildforschungsinstitutes TAWIRI (Tanzania Wildlife Research Institute). Dabei geht es generell<br />
um eine Überwachung der Veränderungen im Ökosystem beispielsweise mittels eines GIS-Projektes<br />
in der Serengeti, einer Studie zur Wanderung der Gnus oder Untersuchungen zum Überleben<br />
der Geparden. Die ZGF unterstützte auch 2002 die Nationalparkbehörden bei der Ausbildung<br />
und Ausrüstung der Parkveterinäre und Ökologen und beim Aufbau der entsprechenden<br />
Management-Einheiten im Serengeti Park. Unser langjähriges landesweites Tierzählungsprojekt<br />
(Tanzania Wildlife Conservation Monitoring) wurde im Jahr 2002 an die tansanische Regierung<br />
übergeben. Unter der Schirmherrschaft von TAWIRI wird das Projekt nun von unseren tansanischen<br />
Partner weitergeführt, und wir sind stolz, dass wieder mal ein ZGF-Baby erwachsen<br />
wurde! Der Schlüssel zum erfolgreichen Naturschutz in Afrika ist die Stärkung unserer afrikani-
the north of the country have become a particular conservation focus.<br />
The borders of larger conservation areas, such as Serengeti National<br />
Park, are also becoming increasingly populated. We can only hope to<br />
secure the long-term viability of these areas if we are able to involve<br />
local people in a concept stressing managed use and conservation.<br />
This idea has been most fully developed on the margins of Serengeti National<br />
Park. Here, locally managed reserves have been established in the park’s buffer zones.<br />
These so-called Wildlife Management Areas allow village communities to hunt game animals, but<br />
the local communities are also responsible for their protection and long-term conservation. The<br />
concept was further developed and expanded in conjunction with village communities in 2002.<br />
Return of the Pachyderms<br />
The elephants of the Luangwa Valley in Zambia, which were almost entirely wiped out in the<br />
1980s, are celebrating a comeback! Eight years of conservation work on the part of the <strong>Frankfurt</strong><br />
<strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> in collaboration with the Zambia Wildlife Authority are paying off. Over 2000<br />
elephants once again inhabit the northern section of Luangwa National Park – and the population<br />
is increasing. The FZS is conducting a comprehensive park management programme at Luangwa.<br />
In 2002 a portion of the costs of maintaining the park were shifted to the park administration and<br />
new priorities were set for cooperation with local people in the surrounding game reserves. In<br />
recent years the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> has been increasingly involved in protecting Black<br />
Rhinos in Africa. The FZS has rhino conservation programmes in the Serengeti and Ngorongoro<br />
Crater in Tanzania, in the Mara Reserve in Kenya and in Liwonde National Park in Malawi. Since<br />
2002, Africa’s most experienced rhino expert, Dr. Peter Morkel, has been directing and<br />
coordinating all FZS rhino projects. He also works for rhino conservation in Namibia and South<br />
Africa. Thanks to financing on the part of the World Bank, the FZS’s Kidepo Valley National Park<br />
project in northern Uganda was transferred to wildlife conservation authorities. Nevertheless, the<br />
support via the FZS airplane will be continued for some time.<br />
Research, Training, Conservation<br />
Practical nature conservation work must be founded on solid scientific research.<br />
Conservationists and park administrators can only work effectively when they know why<br />
populations of endangered animals are diminishing or how populations are developing in a<br />
particular protected area. This is why the FZS supports practical research projects and is<br />
helping the Tanzanian government to rebuild the Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI),<br />
which was co-founded by Prof. Bernhard Grzimek. The general goal is to monitor ecosystem<br />
changes. Such monitoring efforts include a GIS project in the Serengeti and studies of<br />
wildebeest migrations and the survival of cheetahs. In 2002 the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />
also supported national park authorities in training and equipping park veterinarians and<br />
ecologists as well as in creating the necessary administrative units in Serengeti National Park. A<br />
particular success was the transfer of our country-wide animal censuses, which we have been<br />
conducting for many years to the government of Tanzania. The project is now to be carried out<br />
by our Tanzanian partners under the auspices of TAWIRI, and we are very pleased to see another<br />
FZS fledgling take wing. The key to successful nature conservation in Africa is strengthening<br />
Annual Report 2002<br />
15
Afrika Africa<br />
6 A<br />
Jahresbericht 2002<br />
Projekte Projects 2002<br />
schen Partner auf allen Ebenen, speziell durch die Aus- und Weiterbildung. Weiterhin steht für<br />
die ZGF dabei die Wildhüterausbildung im Vordergrund. Auch 2002 wurde die Wildhüterschule<br />
in Pasiansi in Tansania mit Fahrzeugen, Ausrüstung und Lehrmaterial versorgt. Neben Wildhütern<br />
wurden aber auch Parkmanager und Direktoren zur Fortbildung gesandt, Veterinäre erhielten<br />
Spezialausbildung und Mechaniker wurden in modernem Fahrzeugservice ausgebildet. 2002<br />
konnte außerdem ein Projekt zur Gründung von zwei neuen Nationalparks in Tansania gestartet<br />
werden. In Kooperation mit Tansania National Parks ergab sich die einmalige Gelegenheit, zwei<br />
neue Parkgebiete und zwei Parkerweiterungsvorschläge vors Parlament zu bringen. Dass solche<br />
Nationalparkgründungen überhaupt noch möglich sind, macht Tansania zu einem der<br />
weitsichtigsten Länder im Naturschutz weltweit, und die ZGF ist stolz auf die Zusammenarbeit.<br />
Ethiopia Äthiopien<br />
Kenia<br />
Dem.Rep.Congo Dem.Rep.Kongo<br />
Malawi<br />
Zambia Sambia<br />
Tanzania Tansania<br />
Uganda
1270/01 Management der Afrika Projekte / Management of African projects<br />
1268/01 Websites Serengeti & ZGF / Websites Serengeti & FZS<br />
1280/02 Schutzprogramm für den Abesssinischen Wolf / Conservation of Ethiopian Wolves<br />
1274/01 Nashornschutz im Mara Schutzgebiet / Protection of rhinos at Mara Game Reserve<br />
1283/02 Amala Damm, Umweltverträglichkeitsprüfung / Environmental impact assessment, Amala Water Diversion Scheme<br />
1281/02 Gorillaschutz im Virunga Nationalpark / Gorilla conservation Virunga Nationalpark<br />
1282/02 Erhaltung des Urwaldes und Okapischutz im östlichen Kongo / Forest conservation ans okapi protection in eastern Congo<br />
1149/92 Liwonde-Mangochi Schutzprojekt / Liwonde-Mangochi Protection Programme<br />
1027/86 Schutz- und Aufbauprogramm für den North Luangwa Nationalpark / Protection and development measures for North Luangwa Nat. Park<br />
1276/01 Wiederansiedlung von Nashörnern / Rhino reintroduction<br />
0820/77 Naturschutz in Tansanias Nationalparks / Conservation in Tanzania’s National Parks<br />
0821/77 Ausrüstung und Entwicklung des Rubondo-Nationalparks / Support and development of Rubondo National Park<br />
0963/83 Aufbau und Sicherung des Maswa-Schutzgebietes / Development and protection of the Maswa Reserve<br />
1050/87 Schutz des Serengeti-Nationalpark / Protection of Serengeti National Park<br />
1055/87 Unterhalt Zentralwerkstatt Seronera, Serengeti Nationalpark / Maintenance of main garage in Seronera, Serengeti<br />
1069/88 Gepardenschutz / Cheeta Project<br />
1101/89 Wildschutz-Monitoring / Anti-poaching Programme<br />
1141/91 Unterstützung der Pasiansi-Wildhüterschule / Support for Pasiansi Ranger School<br />
1169/93 Schutzmaßnahmen für das Schwarze Nashorn im Ngorongoro-Schutzgebiet / Protection of Black Rhino in Ngorongoro Reserve<br />
1173/93 Aufbau und Schutz des Mahale-Nationalpark / Development of Mahale National Park<br />
1184/94 Ausrüstung für Grumeti- u. Ikorongo-Wildreservate / Equipment for Grumeti and Ikorongo Game Reserve<br />
1188/95 Schutzmaßnahmen für das Schwarze Nashorn im Serengeti Nationalpark / Protection of Black Rhino in Serengeti Nat.Park<br />
1203/96 Wildlife Management Areas, Serengeti / Wildlife Management Areas, Serengeti<br />
1204/96 Veterinärmed. Überwachung von Wildtieren im Serengeti Nationalpark / Monitoring of animals by veterinarians in Serengeti Nat. Park<br />
1205/96 Bestandserfassung von Schimpansen, Rubondo-Nationalpark / Census of chimpanzees in Rubondo National Park<br />
1232/97 Ökologisches Programm Serengeti Nationalpark / Serengeti Ecological Programme<br />
1234/97 Serengeti Migrationsstudie / Serengeti Migration Study<br />
1275/01 Tanzania Wildlife Research Institute TAWIRI<br />
1278/01 Serengeti Trust Fund<br />
1284/02 Austellung Visitor Center, Geschichte d. Naturschutzes in Afrika / Exhibition in visitor center; history of nature conservancy in Africa<br />
1298/02 Neuausweisung von Schutzgebieten / Establishment of new protected areas<br />
1174/93 Uganda Wildlife Airwing<br />
our African partners – particularly through training and further training measures. Training for<br />
rangers and gamekeepers remains a priority. In 2002 the FZS once again provided the ranger<br />
school in Pasiansi in Tanzania with motor vehicles, equipment and training material. Park<br />
managers and directors were also sent to school; veterinarians received specialized instruction as<br />
did mechanics responsible for maintaining motor vehicles used in conservation efforts. In 2002<br />
there was the unique opportunity to implement a project to create two new national parks in<br />
Tanzania. In cooperation with our partners at Tanzania National Parks, we took advantage of a<br />
chance to bring before parliament plans for two new park areas in the country as well as proposals<br />
to expand two parks. The fact that the establishment of new parks is still possible makes Tanzania<br />
one of the most foresighted countries in nature protection, and we are proud of our partnership.<br />
Annual Report 2002<br />
17<br />
17
8<br />
Lateinamerika & Asien<br />
Vom tropischen<br />
Paradies bis zur grünen Hölle reichen die Vorstellungen, wenn es um die Landschaften<br />
und Lebewesen in Lateinamerika und Südostasien geht.<br />
Die Biologin Antje<br />
Müllner leitet seit September<br />
2002 das Referat<br />
Lateinamerika und<br />
Asien der ZGF.<br />
Since September 2002<br />
biologist Antje Müllner<br />
has headed the FZS<br />
Latin America & Asia<br />
Department.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Einig sind sich alle, dass die Tier- und Pflanzenwelt Lateinamerikas und Asiens herausragend<br />
vielfältig und oft einzigartig ist. Es ist daher kein Zufall, dass sich die ZGF hier an den<br />
Brennpunkten des Naturschutzes stark macht. Denn zu viel steht auf dem Spiel, wenn Zerstörung<br />
und Übernutzung unkontrolliert weiter voranschreiten. Zum Glück gibt es fast überall auf<br />
der Erde Menschen, die ihrer natürlichen Umwelt Wert beimessen und sie erhalten möchten.<br />
Diese engagierten Frauen und Männer wollen wir bei ihrer Arbeit unterstützen und damit zur Bewahrung<br />
von großen Wildnisgebieten mit ihrem natürlichen Artenbestand beitragen.<br />
Im Vordergrund unseres Engagements in Lateinamerika und Südostasien steht für uns, mit<br />
wenigen Ausnahmen, der Schutz ursprünglicher Wälder – sei es der amazonische Tieflandregenwald<br />
in Peru, der atlantische Küstenwald in Brasilien, der Südbuchenwald in Chile oder die<br />
bewaldeten Kalkformationen in Vietnam. Bei all dem haben wir auch im Jahr 2002 den Schwerpunkt<br />
unserer Arbeit stärker hin zum Flächenschutz verlagert. Denn Wiederansiedlung und<br />
Habitatmanagement sind vergebene Mühe, wenn es uns nicht gelingt, die Lebensräume bedrohter<br />
Arten in ihrer Gesamtheit zu bewahren. Trotzdem führen wir zusätzlich auch gezielte Maßnahmen<br />
zum Schutz einzelner Tier- und Pflanzenarten durch und können dabei einige Erfolge vorweisen:<br />
So konnte mit unserer Hilfe z.B. die Plünderung von Nestern der Lederschildkröten in<br />
Costa Rica erfolgreich gestoppt werden und in Peru gelang es unseren Projektleitern vor Ort,<br />
dass eine strikte Besucherlenkung zum Schutz der Riesenotter in den neuen Managementplan<br />
des Manu Nationalparks aufgenommen wurde. Auch auf Galápagos haben wir durch Nachzucht<br />
und Wiederansiedlung zum Erhalt der Landleguane und der Scalesien-Pflanzen beigetragen.<br />
Wegen ihrer besonderen biologischen Bedeutung werden die Galápagos Inseln neben unserem<br />
Waldprogramm auch weiterhin ein Kerngebiet unserer Arbeit bleiben.<br />
Naturschutz braucht einen langen Atem<br />
Im Naturschutz braucht man einen sehr langen Atem! Viele unserer Projekte sind daher bereits<br />
seit über fünf Jahren in der Förderung. Oft ist Geduld notwendig, um die Früchte des Einsatzes<br />
zu ernten. Aber langfristiges und kontinuierliches Engagement ist unsere Strategie und gleichzeitig<br />
die Voraussetzung für eine echte Partnerschaft mit den nationalen Institutionen im Gastland.<br />
17 Projekte wurden im Jahr 2002 von der ZGF in Lateinamerika unterstützt, sowie drei Projekte<br />
in Südostasien. Das Gesamtvolumen der Förderung lag bei rund 942.000 Euro. Das Programm<br />
zur Umwelterziehung in Ubatuba (Brasilien) kam 2002 zum Abschluss. Den in der ZGF<br />
Strategie von 2001 festgesetzten Rückzug aus marinen Projekten und Aktivitäten in Mittelamerika<br />
haben wir fortgesetzt. Mit der neuen Schwerpunktbildung wollen wir unsere Kräfte bündeln,<br />
um an weniger Orten insgesamt mehr zu erreichen. Die bisherigen Erfolge in den Projekten dürfen<br />
dabei keinesfalls aufs Spiel gesetzt werden, weshalb der Umbau schrittweise erfolgen muss.
Latin America<br />
& Asia Tropical paradise or<br />
19 19<br />
green hell? – The landscapes and<br />
animals of Latin America and Southeast<br />
Asia conjure up contradictory images.<br />
There is general agreement that plant and animal life in Latin America and<br />
Asia is extraordinarily diverse and often utterly unique. That is why it is no accident<br />
that the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> is focussing its efforts on these crucial areas – too much<br />
is at stake to allow the destruction and over-utilization to continue. Luckily, there are people all<br />
over the world who value and want to preserve their natural environments. By supporting the<br />
work of these dedicated men and women, we hope to help preserve large wilderness areas and<br />
their natural diversity.<br />
With a few exceptions, the preservation of pristine forests are at the forefront of our work in<br />
Latin America and southeast Asia – from the lowland rainforests in Peru and the Atlantic coastal<br />
forest in Brazil to the southern beech forests of Chile and Vietnam’s forested limestone<br />
formations. In 2002 we continued to increase our efforts in the direction of landscape<br />
protection. For the reintroduction of animals and habitat management are wasted investments<br />
unless it is possible to preserve the environments of endangered species as a whole. Despite the<br />
focus on protecting ecosystems, the FZS will continue to support conservation measures that<br />
target specific animal and plant species, and we can boast of a number of successes in this<br />
regard. We have been able, for instance, to put a stop to the plundering of Leatherback Turtles in<br />
Costa Rica. In order to protect Giant Otters in Manu National Park, our local project directors in<br />
Peru succeeded in incorporating a strict plan to direct tourist streams into the new management<br />
strategy. On Galapagos, we supported breeding and reintroduction programmes to preserve<br />
Land Iguanas and Scalesia plants. Because of their special biological importance, the<br />
Galapagos Islands – along with the forests – will remain one of our core areas of activity.<br />
Nature Conservation Requires Endurance<br />
Long-term commitment is a prerequisite for nature conservation, and many of our projects<br />
have received funding for half a decade or more. Patience is often necessary in order to reap the<br />
fruits of conservation work. Long-term and continuous dedication is our strategy and also the<br />
prerequisite for a true partnership with national institutions in our host countries. In 2002 the<br />
FZS funded 17 projects in Latin America and 3 projects in southeast Asia. Support totalled<br />
approximately Euro 942,000. The environmental education programme in Ubatuba in Brazil<br />
Annual Report 2002
0<br />
Regenwald: Bestandteil<br />
des neuen Schutzprogrammes<br />
in Peru<br />
sind auch Workshops<br />
und Weiterbildungen für<br />
Ranger.<br />
Rainforest:<br />
Workshops and<br />
supplementary training<br />
are part of the new<br />
conservation<br />
programme in Peru.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Neu startete im Jahr 2002 das Regenwaldschutzprogramm Peru, unter dessen Dach wir in den<br />
nächsten Jahren die Aktivitäten zum Waldschutz am Ostabhang der Anden ausweiten werden.<br />
Wo sich Anden und Amazonas treffen<br />
Besonders an der Ostseite der Anden finden wir noch große unzerschnittene Naturräume, die<br />
viele verschiedene Habitate umfassen: von hoch gelegenen Nebelwäldern bis hinunter zum<br />
amazonischen Regenwald, von klaren Gebirgsflüssen bis zu nährstoffreichen Altarmen im Tiefland.<br />
Dieser „Treffpunkt” von Anden und Amazonas ist nicht nur immens reich an Tier- und<br />
Pflanzenarten, sondern zeigt auch noch die Dynamik, die lebendige Ökosysteme auszeichnet.<br />
Unser bisheriges Projektgebiet ist die Provinz Madre de Dios im Südosten Perus. Hier hatte bereits<br />
1973 Dr. Kai Otte im Auftrag der ZGF Mohrenkaimane untersucht und das Forschungscamp<br />
Cocha Cashu im Herzen des späteren Manu Nationalpark gegründet. Im Rahmen des neuen<br />
Regenwaldschutzprogrammes Perus wollen wir in den kommenden Jahren unsere Aktivitäten<br />
entlang der Anden ausbauen. Dabei steht die Unterstützung von Schutzgebieten im Mittelpunkt.<br />
Unsere ZGF-Projektleiter Jessica Groenendijk und Frank Hajek arbeiten daher eng mit den Parkverwaltungen<br />
und der peruanischen Naturschutzbehörde INRENA zusammen. Grundlage dieser<br />
Partnerschaft ist unser langjähriges und erfolgreiches Engagement zum Schutz der Riesenotter<br />
in der Region. Die Maßnahmen unseres Teams umfassen spezielle Patrouillen<br />
in besonders abgelegene Bereiche der Schutzgebiete, genauso<br />
wie Beratung zum neuen Managementplan des Manu Nationalparks und<br />
die Betreuung von Schulklassen beim Besuch des Tambopata Reservats.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt im Programm bilden die Parkranger, denn<br />
sie sind die Eckpfeiler für einen aktiven Parkschutz. Nur wenn sie fähig und<br />
motiviert sind, ist eine echte Kontrolle der Parks möglich. Daher unterstützten<br />
wir INRENA bei der Entwicklung eines Weiterbildungsprogrammes<br />
für über 250 Parkangestellte, wobei die ZGF für die Lehreinheit „Monitoring<br />
von Biodiversität und Umweltauswirkungen” verantwortlich ist. Darüber<br />
hinaus hat die ZGF im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt angeschoben und<br />
finanziert, das mit Satellitenbildern die Veränderung von Waldbedeckung<br />
und Landnutzung analysiert und auf diese Weise hilft, Problemzonen zu identifizieren. Zusätzlich<br />
dient die Satellitenbildauswertung dazu, den Erfolg unserer Arbeit zu messen: Die Unversehrtheit<br />
des Waldes.<br />
Galápagos – Schatzkammer im Pazifik<br />
Die Galápagos Inseln sind berühmt als „Laboratorium der Evolution“: 42 Prozent der Gefäßpflanzen,<br />
67 Prozent der Landwirbeltiere und 20 Prozent der Küstenfische kommen nur hier und<br />
nirgendwo sonst auf der Welt vor. Heute existieren noch fast 95 Prozent des ursprünglichen<br />
Artenbestands der Inseln. Das ist einmalig viel im Vergleich zu anderen ozeanischen Inseln, wie<br />
z.B. Hawaii oder den Seychellen. Galápagos stellt daher eine Perle dar, die es zu hüten und zu<br />
polieren gilt. Leider hat sich die Lage in den letzten Jahrzehnten rasant gewandelt und heute<br />
sind viele der einheimischen Tiere und Pflanzen durch gezielt eingeführte oder unabsichtlich<br />
eingeschleppte Arten in ihrer Existenz bedroht. Die isolierten und hoch spezialisierten Lebensgemeinschaften<br />
kleiner Inseln sind besonders anfällig gegenüber Eindringlingen. Gerade auf
came to a close in 2002. As determined in 2001, we are continuing to withdraw from marine<br />
projects in Central America. Our new focus is designed to concentrate our energies so that we<br />
can achieve more at fewer locations. The previous success of these projects must not be put at<br />
risk, however, which is why restructuring will be a gradual process. A new project last year was<br />
our Peruvian rainforest protection programme, which will serve as a framework for expanding our<br />
forest conservation activities on the eastern slopes of the Andes.<br />
Where the Andes and the Amazon Meet<br />
On the eastern side of the Andes one can still find large, undisturbed<br />
natural spaces accommodating many different habitats – from high cloud<br />
forests to Amazonian rainforest, from clear mountain rivers to nutrient-rich<br />
old river courses in the lowlands. This “meeting place” of the Andes and<br />
the Amazon is not only immensely rich in animal and plant species, but<br />
also displays the dynamism that characterizes viable ecosystems. Up to<br />
now, we have worked in the province of Madre de Dios in southeast Peru.<br />
As early as 1972, the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> supported the work of<br />
Dr. Kai Otte here, who was studying Black Caimans and founded the Cocha<br />
Cashu Biological Station in what would later become the heart of Manu<br />
National Park. In the context of this new rainforest conservation programme<br />
in Peru, we plan to expand our efforts along the Andes. Support for<br />
protected areas will be a particular focus. This project is being run by FZS<br />
project directors Jessica Groendijk and Frank Hajek, who are working in<br />
close cooperation with the Peruvian nature conservation agency INRENA.<br />
The basis of this partnership is our long history of successful Giant Otter<br />
conservation in the region. Our efforts include special patrols in remote parts of the protected<br />
areas, advising on the creation of the management plan for Manu National Park as well as<br />
accompanying school classes visiting the Tambopata Reserve. One of our main activities<br />
involves the park rangers, who are a cornerstone of successful park protection. Only competent<br />
and motivated rangers can guarantee the effective control of the park. That is why we are<br />
supporting INRENA in the development of a continuing training programme for over 250 park<br />
employees. The FZS is responsible for the training unit on “Monitoring Biodiversity and Environmental<br />
Impact“. In addition, last year the FZS initiated and funded a pilot project designed<br />
to help identify problem zones using satellite photos to analyze changes in forest cover and<br />
land use. The analysis of satellite images can also be used to measure the success of our work<br />
– the well-being of the forest.<br />
Galapagos – Pacific Pearl<br />
The Galapagos Islands are famous as a “laboratory of evolution”: 42% of the islands’<br />
vascular plants, 67% of the terrestrial vertebrates and 20% of the coastal fish are found here and<br />
nowhere else in the world. 95% of the original species found on the islands still exist. This<br />
percentage is uniquely high as compared to other ocean islands, such as Hawaii or Seychelles.<br />
The Galapagos are thus a pearl of the Pacific that must be protected and nurtured. This is more<br />
urgent today than ever – there has been a dramatic turn-around in recent decades and a<br />
Invaders: Among the<br />
FZS’s activities on<br />
Galapagos are research<br />
into the impact of<br />
foreign plant and<br />
animal species.<br />
Eindringlinge: Auf<br />
Galapagos unterstützt die<br />
ZGF unter anderem die<br />
Erforschung eingeschleppter<br />
Tier- und<br />
Pflanzenarten.<br />
Annual Report 2002<br />
21
2<br />
Sumatra: Medizinische Untersuchung<br />
in der Quarantänestation<br />
vor dem Transport<br />
nach Bukit Tigapuluh.<br />
Sumatra: Medical checkup<br />
of the orangutans prior to<br />
their transportation to Bukit<br />
Tigapuluh.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Galápagos haben daher die so genannten „invasiven Arten“ katastrophale Auswirkungen. Das<br />
Thema Invasoren ist deshalb die große Herausforderung für alle, denen Galápagos in seiner Ursprünglichkeit<br />
am Herzen liegt.<br />
Die Bewohner der Inseln haben einen erheblichen Anteil an dieser Entwicklung. Daher führte<br />
unser Partner vor Ort, die Charles Darwin Forschungsstation, eine große Kampagne durch, um<br />
auf die Gefahren invasiver Arten aufmerksam zu machen und die Bevölkerung zu sensibilisieren.<br />
Radiospots und Ausflüge für Kinder waren genauso Teil dieser Kampagne wie Theatervorführungen<br />
und ein Malwettbewerb. Vorangegangen waren Umfragen, die gezielt Einstellungen<br />
und Wissensstand der Bevölkerung aufnehmen sollten. Auch die Entwicklung und der Druck<br />
neuer Schulbücher mit Themen rund um Galápagos wurden von uns gefördert, sowie die Arbeit<br />
von Umwelterziehern, die in Bildungszentren regelmäßig Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene<br />
durchführen. Seit langem unterstützt die ZGF außerdem die Infrastruktur der Station.<br />
Die salzhaltige Meeresbrise macht die Instandhaltung der Gebäude recht aufwendig. Mit unserer<br />
Finanzierung bekamen 2002 viele Mitarbeiter, Gastwissenschaftler und Besucher der Station ein<br />
neues Dach über dem Kopf. Auf Galápagos führen wir weiterhin auch traditionelle Artenschutzmaßnahmen<br />
durch. Zum Beispiel wurden 2002 mit unserer Unterstützung 177 nachgezüchtete<br />
Riesenschildkröten auf Española und Isabela wieder angesiedelt. Durch Baumschulen<br />
und Einzäunung wilder Bestände gelang es zudem, ursprüngliche Scalesien-Pflanzen zu erhalten<br />
und zu vermehren. Hoffnung macht die Insel Santiago: nachdem dort sehr erfolgreich<br />
Ziegen bekämpft wurden, erholen sich die Scalesien bereits wieder.<br />
Neues Zuhause für die roten Waldmenschen<br />
Orang Utans sind wie kein anderes Tier zum Symbol für Indonesiens Wälder und deren Bedrohung<br />
geworden. Die roten Waldmenschen brauchen den Wald. Wenn er abgeholzt wird, werden<br />
auch sie unwiderruflich von der Erde verschwinden. Der Countdown läuft, obwohl das Engagement<br />
von vielen Seiten groß ist. Aber Indonesien bleibt leider international das Sorgenkind<br />
des Naturschutzes. Nirgends geht die Zerstörung mit einem Tempo voran wie dort und nirgends<br />
scheinen die Probleme so komplex. Daher sind wir besonders stolz, dass 2002 unser Projektleiter<br />
Dr. Peter Pratje und sein Team allen klimatischen und bürokratischen Hindernissen zum Trotz<br />
die neue Station für die Auswilderung von konfiszierten Orang Utans auf Sumatra fertig stellen<br />
konnten. Die Station liegt am Rand des Nationalparks Bukit Tigapuluh („die 13 Hügel”) in<br />
Zentralsumatra und erlaubt es, konfiszierte Tiere artgerecht zu halten und sie wieder an ihren na-
majority of the islands’ flora and fauna are threatened by animals and plants that have been<br />
introduced purposely or inadvertently. The isolated and very specialized spectrum of endemic<br />
species inhabiting small islands are most likely to be severely affected by invasive species. The<br />
Galapagos are particularly vulnerable to the catastrophic impact of invasive species. The<br />
problem of invasives is thus the single most important issue for anyone who wants to see the<br />
Galapagos remain in its unspoiled state.<br />
The inhabitants of the island have played a significant role in these recent<br />
developments. As a consequence, our local partner – the Charles Darwin Research Station<br />
– is conducting an extensive campaign to educate the population about the<br />
dangers of invasive species. Radio advertisements and educational field trips for<br />
children are a part of this campaign, which also includes theatre performances and<br />
a drawing contest. These activities were prepared on the basis of surveys that were<br />
conducted in order to determine attitudes toward and knowledge of environmental<br />
issues. The FZS also supported the development and printing of new<br />
schoolbooks featuring Galapagos topics as well as the work of environmental<br />
educators, who regularly organize events for children and adults. For years we<br />
have also sponsored the infrastructure of the Charles Darwin Research Station,<br />
which requires continuous maintenance due to the salty ocean winds. Thanks<br />
to our support, in 2002 the station’s employees, guest researchers and many<br />
visitors enjoyed a new roof over their heads. The FZS continues to carry out<br />
traditional conservation activities on the Galapagos Islands. Last year, for<br />
example, with our help 177 Giant Galapagos Turtles bred in captivity were released on Española<br />
and Isabela. By growing and planting new trees and fencing-in wild stands, it was also possible<br />
to maintain and add to the Scalesia population. The island of Santiago is a source of special<br />
hope – now that damage caused by goats has been halted, the Scalesia plants have already<br />
begun to recover.<br />
New Home for Orangutans<br />
Like no other animals, Orangutans have become a symbol of the Indonesian forest and the<br />
threats that it faces. These “red people of the forest” need the forest. When the trees are gone,<br />
they will disappear forever from the face of the earth. Although help is coming from different<br />
sides, the countdown continues to run. And Indonesia remains a cause for great concern in the<br />
international community. Nowhere is the destruction occurring at such an enormous rate and<br />
nowhere do the problems appear so complex. For this reason we are particularly proud of the<br />
new station for the reintroduction of confiscated Orangutans on Sumatra, which, despite all<br />
kinds of climate-related and bureaucratic hurdles, was completed in 2002 by FZS project<br />
director Dr. Peter Pratje and his team. The station is located on the border of Bukit Tigapuluh<br />
(“thirteen mountains”) National Park in central Sumatra and makes it possible to provide<br />
appropriate conditions and care for the Orangutans and to gradually re-accustom them to their<br />
natural environment. The confiscation of illegally kept Orangutans had almost come to a<br />
standstill because no adequate accomodation facilities were available. Nine animals were<br />
brought to the station last year, they had previously suffered a miserable life in private backyards<br />
- and they have been keeping station employees very busy ever since. The dislocated animals<br />
Students: The animals<br />
at FZS’s new station for<br />
the reintroduction of<br />
confiscated Orangutans<br />
have to learn how to<br />
behave in the wild.<br />
Schüler: Orang Utans<br />
lernen klettern. Die ZGF<br />
Auswilderungsstation<br />
bereitet Tiere, die aus<br />
der Gefangenschaft<br />
kommen, auf ein Leben<br />
in freier Wildbahn vor.<br />
Annual Report 2002<br />
23
4L<br />
Projekte 2002<br />
Lateinamerika & Asien<br />
Latin America & Asia Projects 2002<br />
Jahresbericht 2002<br />
Brasil Brasilien<br />
Chile<br />
Costa Rica<br />
Ecuador<br />
Honduras<br />
Indonesia Indonesien<br />
Peru<br />
Philippines Philippinen<br />
Vietnam<br />
türlichen Lebensraum zu gewöhnen. Wegen fehlender Unterbringungsmöglichkeiten war die Beschlagnahmung<br />
illegal gehaltener Orang Utans in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Neun<br />
Tiere, die vorher in privaten Hinterhöfen ein oft erbärmliches Dasein fristeten, kamen bis Ende<br />
2002 auf die Station und halten seitdem das Personal auf Trab. Selbst Klettern muss von ihnen<br />
wieder gelernt werden und auch, wie man außerhalb der Fruchtsaison genug Futter findet. Nach<br />
etwa einem Lehrjahr (der Zeitraum wird aber individuell verschieden sein) sollen die Orang<br />
Utans dann tief im Inneren des Nationalparks endgültig angesiedelt werden.<br />
Wir hoffen, auf diese Weise eine selbständig lebensfähige Population von Orang Utans aufzubauen,<br />
die gewissermaßen eine „Sicherungskopie” für die letzten wildlebenden, jedoch stark<br />
bedrohten Orang Utan-Gruppen in Nordsumatra darstellt. Oberstes Ziel des Projektes ist es aber,<br />
mit dem „Zugpferd“ Orang Utan die Kräfte zum Schutz des gesamten Parks zu bündeln. Denn es<br />
geht noch um mehr als die roten Waldmenschen. So ist der knapp 140.000 Hektar große Bukit<br />
Tigapuluh Park auch ein Zuhause für Tiger, Tapir und die Riesenblume Rafflesia und gehört zu<br />
den weltweit bedeutenden Zentren für biologische Vielfalt. In Zusammenarbeit mit Park- und<br />
Naturschutzbehörden haben wir damit begonnen, Rangereinheiten aufzubauen, welche die<br />
Grenze des Schutzgebietes kontrollieren sollen. Den hartnäckigen Bemühungen von Dr. Pratje<br />
ist es zu verdanken, dass das Stationsgelände von etwa 500 Hektar bereits den Status eines<br />
Sonderschutzgebietes bekam. Um weitere 20.000 Hektar wird verhandelt. Künftig soll auch in<br />
Bukit Tigapuluh, genauso wie in Peru, der Zustand des Waldes im schwer zugänglichen Gelände<br />
mit Hilfe von Satellitenbildern überwacht werden. Das Projekt zum Schutz des Sumatra Orang<br />
Utans wird in Zusammenarbeit mit der Schweizer Organisation PanEco, die die Quarantänestation<br />
in Nordsumatra betreibt, und YEL aus Indonesien durchgeführt.
1076/88 Wiedereinbürgerung des Goldgelben Löwenäffchens / Reintroduction of Golden Lion Tamarin<br />
1147/92 Seeschildkrötenschutz / Sea Turtle Conservation<br />
1171/93 Schutz des Andenhirsches im Nevados de Chillan Gebirge / Protection of the Huemul at „Nevados de Chillan“ Mountains<br />
1247/98 Schutzmaßnahmen für den Südlichen Fischotter / Conservation measures for Southern River Otter<br />
1219/97 Schutz der Lederschildkröten, Gandoca-Strand / Conservation of Leatherback Turtles, Gandoca Beach<br />
1191/95 Natur- und Umwelterziehung, Galápagos Nationalpark / Environmental education, Galapagos National Park<br />
1193/95 Infrastrukturhilfe für die Charles Darwin Forschungsstation CDRS / Support of Charles Darwin Research Station CDRS<br />
1227/97 Schutz endemischer Flora auf Santiago und Floreana / Conservation of endemic flora on Santiago and Floreana<br />
1228/97 Schutz der Riesenschildkröten und Landleguane / Protection of Giant Tortoises and Land Iguanas.<br />
1279/01 Jessica Ölunfall, Trust Fund / Jessica Oilspill, Trust Fund<br />
1222/97 Schutz des Utila-Leguan / Conservation of the Utila Iguana<br />
1253/98 Auswilderung von Sumatra Orang Utans / Reintroduction of Sumatra Orangutans<br />
1105/90 Überwachung und Schutz der Riesenotter / Monitoring and conservation of Giant Otter<br />
1300/02 Regenwald Schutzprogramm Ostanden / Rainforest protection in the eastern Andes<br />
1182/94 Schutz der Hornvögel und ihres Lebensraumes / Conservation of Hornbills and their habitat<br />
1129/91 Langurenschutz und Unterstützung des Cuc Phuong-Nationalparkes / Conservation and Development<br />
Programme for Cuc Phuong National Park<br />
have to learn how to find enough food when fruits are not in season and have even had to learn<br />
how to climb again. After about one year – although training times will vary from individual to<br />
individual – the Orangutans are to be reintroduced deep inside the national park.<br />
Through this programme, we hope that we will be able to re-establish an independent and<br />
viable population of Orangutans as a kind of “back-up” for the last completely wild and highly<br />
endangered Orangutan groups in northern Sumatra. The project’s overarching goal, however, is<br />
to use Orangutan conservation as a way of concentrating energies to protect the park as a<br />
whole. The idea is to go beyond Orangutan protection. Bukit Tigapuluh National Park, covering<br />
almost 140.000 hectares, is also a home for tigers, tapirs and the giant flower Rafflesia. It is an<br />
area recognized for biological diversity of worldwide importance. In cooperation with national<br />
park and environmental authorities we have started to establish units that will control the<br />
borders of the park. Because of the persistent efforts of Dr. Pratje, the 500 hectares belonging to<br />
the station have already received protection status. Negotiations for an additional 20.000<br />
hectares are still underway. In the future, we want to control the situation of the remote and<br />
nearly inaccessible forest in Bukit Tigapuluh by using satelite photos, similar to the project in<br />
Peru. The Sumatra Orangutan conservation project is being conducted in partnership with the<br />
Swiss organization PanEco and the Indonesian YEL organization. For its part, PanEco supports<br />
a quarantine ward in northern Sumatra where the Orangutans are kept before they are brought to<br />
Bukit Tigapuluh.<br />
Annual Report 2002<br />
25
6<br />
Europa<br />
Unmittelbar vor unserer Haustür liegen noch Wildnisgebiete,<br />
wie wir sie nur auf fernen Kontinenten wähnen. Der Wildnis auch im dicht besiedelten<br />
Europa ein Chance zu geben, ist eines unserer Ziele.<br />
Wolfgang Fremuth leitet<br />
das Europa Ressort, er<br />
trieb 2002 die Expansion<br />
der Projekte nach<br />
Osteuropa voran.<br />
Wolfgang Fremuth<br />
heads the Europe Dept.,<br />
he was instrumental in<br />
expanding our activities<br />
in Eastern Europe.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Im Jahr 2002 wurden wichtige Weichenstellungen zur neuen strategischen Ausrichtung der<br />
Projektarbeit der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> in Europa unternommen. Der neue<br />
geografische Schwerpunkt der Förderung von Projekten in Mittel- und Osteuropa wurde durch<br />
die Aufnahme von 12 Projekten in diesen Ländern umgesetzt. Als Ergebnis der Neustrukturierung<br />
und Straffung der Naturschutzarbeit in Europa wurden im Jahr 2002 die laufenden Projekte<br />
sowie neu begonnene Vorhaben drei Schwerpunktbereichen zugeordnet:<br />
Wildnisprogramm zur Erhaltung und Wiederherstellung von<br />
Naturlandschaften und naturnahen Lebensräumen<br />
Kulturlandschaftsprogramm zur Erhaltung der Lebensgemeinschaften<br />
in nachhaltig genutzten Lebensräumen<br />
Artenschutzprogramm zum Schutz, der Erhaltung und Wiedereinbürgerung<br />
gefährdeter Tierarten<br />
Im vergangenen Jahr wurden einige bereits seit längerem in der Förderung befindliche Projekte<br />
einer Evaluierung unterzogen. So etwa das ungarische Projekt Csikvarsa (ZGF 1196/95) am<br />
Fuße des Vértes Gebirges westlich von Budapest und das Großtrappenschutzprojekt in Brandenburg.<br />
Ferner wurden die ersten Weichenstellungen zur dauerhaften Konsolidierung von Projekten<br />
vorgenommen, insbesondere bei solchen Vorhaben, bei denen die ZGF Flächeneigentümerin<br />
ist. In Zusammenarbeit mit der Paul-Feindt-Stiftung in Niedersachsen wurden erste Schritte in<br />
Richtung einer dauerhaften Einrichtung zur Flächenbetreuung im Sinne eines ‚Trustfunds’ unternommen.<br />
Ein ähnlicher Weg soll bei den <strong>Frankfurt</strong>er Streuobstgrundstücken eingeschlagen<br />
und ein Streuobstzentrum gegründet werden, das dauerhaft die Flächenbetreuung in eigener Regie<br />
gewährleisten soll. Zunehmende Bedeutung für die Erhaltung typischer Kulturlandschaften<br />
gewinnt die Rhön - auch als Modell für nachhaltige Entwicklung.<br />
Neu in das Förderprogramm aufgenommen wurde ein umfangreiches Geierschutzprogramm<br />
auf dem Balkan. In dieses Programm integriert sind unter anderem zwei Projekte in Bulgarien.<br />
Ziel des ersten Vorhabens ist der Schutz und eine Entwicklung der Bestände der Balkangämse<br />
(Rupicapra rupicapra balcanica). Diese Gämsenunterart lebt mit noch wenigen Individuen in den<br />
bulgarischen Rhodopen, dem Grenzgebirge zu Griechenland. In anderen Gebirgsregionen Bulgariens,<br />
in denen sie ursprünglich heimisch war, ist die Balkangämse durch intensive Bejagung<br />
ausgerottet worden. Daher soll nun ein Nachzucht- und Auswilderungsprogramm wieder Gamsherden<br />
in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückbringen. Ziel der zweiten Maßnahme ist der<br />
Wiederaufbau der an die Landschaft und die Bedingungen dort angepassten lokalen Schafrasse,<br />
des Karakachan-Schafes. Hiermit soll der traditionelle Schaftrieb in den südwestlichen Grenzgebirgen<br />
Bulgariens wiederbelebt werden. Denn über viele Jahrhunderte wurden über die bulga-
The <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> took important steps in 2002 in the implementation of the<br />
new strategy it adopted for its project work. Our new geographic focus in the support of projects<br />
in Central and Eastern Europe resulted in funding for 12 projects in these countries. As a<br />
consequence of the restructuring and streamlining of our nature conservation work in Europe,<br />
in 2002 we organized existing and new projects into three focus areas:<br />
Wilderness Programme – dedicated to preserving and restoring natural<br />
landscapes and near-natural habitats<br />
Cultural Landscape Programme – dedicated to preserving ecological communities<br />
in environments characterized by sustainable use<br />
Species Protection Programme – dedicated to protecting, preserving and<br />
reintroducing endangered animal species<br />
Last year several programmes that have been supported for a number of years were subject to<br />
evaluation. Among them was the Hungarian Csikvarsa Project, located at the foot of the Vértes<br />
Mountains west of Budapest, as well as the Great Bustard Conservation Project in Brandenburg,<br />
Germany. An additional emphasis in 2002 was the consolidation of projects, particularly in<br />
those cases in which the FZS owns the lands in question. In cooperation with the Paul Feindt<br />
Foundation in Lower Saxony, initial steps were taken to create a long-term strategy for managing<br />
land in the form of a trust fund. We have similar plans for the orchard areas around <strong>Frankfurt</strong>,<br />
where we will establish a centre to independently manage the orchards. The Rhoen region<br />
is becoming increasingly important as a model for the preservation of typical cultural landscapes<br />
as well as sustainable development.<br />
Europe<br />
We need not look only to faraway continents. There are wilderness<br />
areas right at our doorstep. One of our goals is to give the wilderness a<br />
chance even in a densely populated Europe.<br />
European Vultures<br />
circa 1882:<br />
Black Vultures, Egyptian<br />
Vultures and Griffon<br />
Vultures. The FZS is<br />
stepping up its conservation<br />
efforts to ensure<br />
that vultures will once<br />
again be a part of the<br />
European landscape.<br />
Europäische Geier<br />
anno 1882: Mönchsgeier,<br />
Schmutzgeier und<br />
Gänsegeier. Damit Geier<br />
auch im 21. Jahrhundert<br />
wieder zum Bild Europas<br />
gehören, verstärkte die<br />
ZGF ihr Geierschutzprogramm.<br />
Annual Report 2002<br />
27
8<br />
Wanderer: Die Saiga<br />
Antilope ist Europas<br />
einzige Antilope und<br />
zieht durch die Steppen<br />
Kasachstans und<br />
Russlands. Die Bestände<br />
sind massiv durch<br />
Wilderei gefährdet.<br />
Wanderers:<br />
Trekking through the<br />
Kazakhstan and Russias<br />
grasslands, Saiga<br />
Antelopes are Europe’s<br />
only antelope species.<br />
Poaching is an<br />
enormous threat to the<br />
Saiga population.<br />
Jahresbericht 2002<br />
rischen Gebirgsketten Schafe bis nach Istanbul getrieben. Diese traditionelle Form der Schafhaltung,<br />
die die Landschaft mitprägte, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben. Während<br />
des Schaftriebes verunglückte Schafe stellten jedoch von jeher für die Geier eine wichtige<br />
Nahrungsgrundlage dar. Daher ist dieses Projekt eine wichtige und ideale Begleitmaßnahme zur<br />
Stärkung des gesamten Geierprogrammes auf dem Balkan. Das Projekt hat im Jahr 2002 infrastrukturelle<br />
Voraussetzungen geschaffen, um die Karakachan-Schafherde aufzubauen. So wurden<br />
beispielsweise Winterstallungen für die Schafe errichtet, die Stallungen auf den Sommerweiden<br />
ausgebaut, sowie Pferde- und Hirtenunterkünfte errichtet. Mittel- bis langfristig werden<br />
diese beiden Projekte auch zur Sicherung der noch vorhandenen Geierbestände auf dem Balkan<br />
beitragen.<br />
Eine wichtige Brückenfunktion im europäischen Geierschutz nimmt die ukrainische Krimhalbinsel<br />
im Schwarzen Meer ein. Sie verbindet die mediterranen Populationen der Gänse- und<br />
Mönchsgeier mit den Beständen im Kaukasus. Erstmals seit Jahrzehnten wurden nun auf der<br />
Krim Erhebungen zum aktuellen Bestand der Geier durchgeführt und Sofortmaßnahmen zum<br />
Bestandschutz der vorgefundenen Gänse- und Mönchsgeierhorste eingeleitet.<br />
Starker Einsatz in Osteuropa<br />
Neu wurde 2002 der frisch eingerichtete albanische Prespa Nationalpark ins Förderprogramm<br />
aufgenommen. Der Schutz der Wälder in den Kernzonen des Nationalparks sowie Maßnahmen<br />
zur Wiederbewaldung in den Randbereichen konnten im Jahr 2002 unterstützt werden. Partner<br />
des Projektes sind die albanische Umweltorganisation PPNEA sowie die neu geschaffene Verwaltung<br />
des Prespa Nationalparks. Die Waldökosysteme im Prespa Nationalpark<br />
sollen vor allem vor Überweidung geschützt werden. Die 2002 begonnenen Aktivitäten<br />
zum Schutz der Kernzonen des Nationalparks haben bereits erste Erfolge<br />
gezeigt. So hat die ursprünglich nur als temporäre Maßnahme vorgesehene Einzäunung<br />
bestimmter sensibler Bereiche der Kernzonen den Beweidungsdruck<br />
von der Vegetation genommen. Durch die zahlreichen Niederschläge im Jahr<br />
2002 hat sich die geschädigte Vegetation rasch erholen können. Durch den verbesserten<br />
Schutz der Zonen innerhalb des Nationalparks wurde jedoch der<br />
Nutzungsdruck auf die Randbereiche des Nationalparks erhöht. Nun gilt es, in<br />
einer gemeinsamen Aktion mit Nationalparkverwaltung und lokalen Naturschutzorganisationen<br />
diesen Nutzungsdruck auf die Trägerzone zu mildern.<br />
Gemeinsam mit dem WWF International wurden im vergangenen Jahr Sofortmaßnahmen<br />
zur Rettung der hochgradig bedrohten Saiga-Antilopen in ihren<br />
Verbreitungsgebieten in Russland und Kasachstan begonnen. Die Saiga-Antilope hat in den<br />
vergangenen Jahren erheblich Bestandsverluste erlitten. Von etwa einer Million Tiere Anfang der<br />
80er Jahre sind heute lediglich 178.000 Tiere übrig geblieben. Entscheidend für diesen Einbruch<br />
war und ist die direkte Nachstellung durch Jagd und Wilderei. Ein Schutz der traditionellen<br />
Wanderungsgebiete in den kasachischen Steppen ist praktisch nicht existent. Die Regierung<br />
Kasachstans ist jedoch bereit, große Gebiete unter Schutz zu stellen und entsprechende<br />
Maßnahmen zum Schutz der verbliebenen Restpopulationen zu ergreifen. Das Projekt ist als<br />
Fünfjahrsprogramm angelegt. Dabei geht es zunächst um die Eindämmung bzw. Verhinderung
In 2002 the FZS invested in a new programme to protect vultures in the Balkans. The project<br />
integrates two Bulgarian conservation programmes, among others. The goal of the first project<br />
is to protect and develop the population of Balkan Chamois (Rupicapra rupicapra balcanica) in<br />
Bulgaria. This subspecies of Chamois numbers only a few individuals living in Bulgaria’s<br />
Rhodope Mountains bordering Greece. In a number of Bulgarian mountain areas, which are<br />
their native habitat, they have been<br />
completely wiped out by hunting. A<br />
breeding and reintroduction programme<br />
will return the Chamois herds to their<br />
original environments. The goal of the<br />
second project is to restore the adapted<br />
local sheep species, known as the<br />
Karakachan Sheep, and thus revive<br />
traditional herding in the southwestern<br />
mountains of Bulgaria. For hundreds of<br />
years, sheep were herded across the<br />
Bulgarian highlands as far as Istanbul.<br />
This traditional form of sheep husbandry,<br />
which has characterized the<br />
landscape, was abandoned after the Second<br />
World War. Sheep that<br />
succumbed to the journey provided an important source of food for vultures. That is why this<br />
project is ideally suited to accompany the Balkan vulture programme as a corollary conservation<br />
measure. Important infrastructure work for restoring the Karakachan Sheep population<br />
was completed in 2002, e.g. winter stables were built for the sheep, summer pastures were cared<br />
for and housing for the sheperds as well as stables for the horses were provided. In the mid- and<br />
long-term both projects will serve to secure existing vulture populations in the Balkans. The<br />
Crimean Peninsula in Ukraine has an important bridging function in vulture conservation in<br />
Europe. It connects the Mediterranean population of Eurasian Griffon Vultures and Black<br />
Vultures in the Caucasus regions. For the first time in decades censuses of the current vulture<br />
population were carried out and quick action undertaken to protect the remaining nests.<br />
Strengthening Our Work in Eastern Europe<br />
The FZS also committed support to the newly created Prespa National Park in Albania last<br />
year. Funds went toward protecting forests in the core areas of the park and toward reforestation<br />
in the border areas. Our partners in this project are the Albanian nature conservation<br />
organization PPNEA and the new Prespa National Park administration. A focus of our efforts to<br />
protect the forest ecosystem in Prespa National Park will be to prevent overgrazing. The<br />
measures begun in the core zones of the park have already produced positive results. The<br />
temporary enclosure of certain sensitive areas has eliminated grazing pressures on vegetation.<br />
Thanks to precipitation in 2002, there has been significant new growth in places where<br />
vegetation was damaged. Of course, improved protection of the zones within the park increased<br />
utilization in the park’s border. Now it will be important to work with the park administration and<br />
local conservation organization to ease the pressures on these border areas.<br />
Fit for tv: In partnership<br />
with the Hessischer<br />
Rundfunk’s environmental<br />
magazine “Service<br />
Nature,” tv segments<br />
were produced on a<br />
number of the FZS’s<br />
European projects,<br />
including the Ohrid/<br />
Prespa lake region, the<br />
Elbe and Rhoen Rivers<br />
as well as our work with<br />
Bearded Vultures,<br />
Yellow-Bellied Toads<br />
and Great Bustards.<br />
Fernsehreif: In Zusammenarbeit<br />
mit dem Umweltmagazin<br />
„Service<br />
Natur“ des Hessischen<br />
Rundfunks entstanden<br />
2002 Fernsehbeiträge zu<br />
einer Reihe europäischer<br />
ZGF Projekte wie das<br />
Seengebiet Ohrid/<br />
Prespa, die Elbe und die<br />
Rhön, ebenso wie Bartgeier,<br />
Gelbbauchunken,<br />
oder Großtrappen.<br />
Annual Report 2002<br />
29
0<br />
Wildnis: Der Prespa<br />
See liegt in Mazedonien<br />
und Griechenland.<br />
Wilderness:<br />
Prespa Lake is located<br />
in Macedonia and<br />
Greece.<br />
Jahresbericht 2002<br />
der Wilderei, die Ausweisung großflächiger Schutzgebiete, die Errichtung von Wanderkorridoren.<br />
Schlussendlich muss durch ein sorgfältiges Wildlife-Management für eine nachhaltige<br />
und dauerhafte Erholung der Saiga-Bestände Sorge getragen werden.<br />
In der westlichen Ukraine wurden wichtige Teile der Polessie-Niederung entlang des Flusses<br />
Pripyat in ein Schutzprogramm aufgenommen. Ziel ist es, am Zusammenfluss der beiden Flüsse<br />
Pripyat und Stochid ein 60.000 Hektar großes Schutzgebiet auszuweisen. Ferner soll der große<br />
Urwald von Tsuman dauerhaft unter Schutz gestellt werden. Im Randbereich der Polessie soll<br />
verwirklicht werden. Diese ausgedehnten Urwaldgebiete im südlichen Bereich der Polessie sind<br />
in ihrer Ausprägung als Feuchtwaldgebiete für Mitteleuropa einmalig. In der Region gibt es Nieder-<br />
und Hochmoorkomplexe, der größte mit einer Flächenausdehnung von rund 1.000 Hektar.<br />
Der Urwald von Tsuman beherbergt die größte freilebende Wisentherde der Ukraine. Partner in allen<br />
ukrainischen Vorhaben ist das halbstaatliche Wissenschaftliche Institut für Naturschutz in<br />
Kiew, das mit lokalen Organisationen und den Schutzgebeitsverwaltungen zusammenarbeitet.<br />
Als einen ökologischen Edelstein kann man die Saveschleife Obedska Bara in Serbien bezeichnen.<br />
Sie liegt gerade einmal 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Belgrad. Hierbei handelt<br />
es sich um ein großflächiges Auenwaldökosystem, das in dieser Form und Ausdehnung einzigartig<br />
für den Balkanraum sein dürfte. Gemeinsam mit der serbischen Regierung, der serbischen<br />
Umweltorganisation Young Researchers of Serbia und der Umweltstiftung Euronatur sollen die<br />
Schutzbemühungen an der Saveschleife intensiviert, und vom Naturschutz vernachlässigte<br />
Gebiete wieder renaturiert werden.<br />
Auch in Litauen konnten wichtige Feuchtwiesenlebensräume gesichert werden. Im<br />
Deltagebiet des Nemunas (Memel) wurden langfristige Pachtverträge abgeschlossen.<br />
Somit wird ein wichtiger Lebensraum für den weltweit bedrohten Seggenrohrsänger<br />
(Acrocephalus paludicola) erhalten. Die Maßnahmen werden vom EECONET Action<br />
Fund mitgefördert und vor Ort vom Litauischen Naturschutzbund umgesetzt. Im östlichen<br />
Mittelmeer schließlich konnte ein Projekt zur Ausweisung von Vogelschutzgebieten<br />
auf dem nördlichen Teil Zyperns begonnen werden. Das Projekt erschien besonders<br />
vordringlich, da Zypern Mitglied der Europäischen Union werden soll. Durch<br />
diese Öffnung nach Europa und den damit zu erwartenden Tourismusboom besteht<br />
ein hohes Gefährdungspotenzial für die sensiblen Bereiche im Nordteil der Insel. Bisher<br />
hatte die nordzypriotische Regierung keine Anstrengungen unternommen,<br />
potenzielle Schutzgebiete zu sichern.<br />
Vor der eigenen Haustür<br />
Bis auf drei Projekte in Deutschland, die als weitgehend abgeschlossen bezeichnet werden<br />
konnten, änderte sich durch die geografische Neuausrichtung nach Mittel- und Osteuropa<br />
nichts an der Förderungen bestehender Projekte. Ein bereits im Jahr 1978 von der ZGF gefördertes<br />
Projekt an der bayerischen Sinn in der Rhön wurde 2002 wieder in die Förderung aufgenommen.<br />
Mit dem neuen Vorhaben werden die bereits bestehenenden Naturschutzaktivitäten am<br />
Oberlauf der Sinn mit ihren dortigen Zuflüssen ergänzt. Projektpartner ist die Kreisgruppe Bad<br />
Kissingen des Bund Naturschutz in Bayern.
In conjunction with WWF International, last year emergency measures<br />
were initiated to save the last remaining populations of Saiga Antelopes<br />
in Russia and Kazakhstan. The Saiga Antelope has suffered considerable<br />
losses in recent years. The number of animals has plummeted from<br />
approximately one million at the beginning of the 1980s to about<br />
178,000 today. Hunting and poaching played a crucial role in<br />
decimating the Saiga population. The traditional migration areas in the<br />
Kazakhstan steppe remain practically unprotected. The government of<br />
Kazakhstan, however, is prepared to place large areas under protection<br />
and to take action to preserve the remaining antelopes. The project is conceived as five year<br />
programme. Initial measures will focus on the prevention of poaching, designating large<br />
protected areas, creating migration corridors and, when the population has recovered, careful<br />
wildlife management.<br />
Important segments of the Polessie wetlands along the Pripyat River in western Ukraine were<br />
incorporated into a conservation programme in 2002. The goal is to create extensive protected<br />
areas of 60,000 hectares at the conjunction of the Pripyat and Stochid and to preserve for the<br />
long term the Tsuman jungle, which still covers thousands of hectares. The southern Polessie<br />
still presides over extensive jungle areas of typical mixed oak and pine, which, as wetland<br />
forests, are unique in Central Europe. In this area there are also lowland and highland bog<br />
systems, the largest of which covers approximately 1000 hectares. The Tsuman jungle provides<br />
a habitat for Ukraine’s largest free-living herds of European Bison, or Wisent. The semi-private<br />
Scientific Institute for Nature Conservation in Kiev, that cooperates with local NGOs as well as<br />
the autorities of the protected areas, is the FZS’s partner in all of our Ukrainian projects.<br />
Cultural landscape:<br />
The Rhoen and the<br />
area’s characteristic<br />
sheep breed.<br />
Kulturlandschaft: die<br />
Rhön und ihre typischen<br />
Schafe.<br />
Annual Report 2002<br />
31
lE Europe<br />
2<br />
Jahresbericht 2002<br />
E<br />
l<br />
uropa Projekte<br />
Project<br />
Zucht- u. Auswilderungsprogramm für Bartgeier in den Alpen<br />
breeding & reintroduction of Bearded Vulture in the Alps<br />
Europäisches Zucht- und Auswilderungsprogramm für den Mönchsgeier im Mittelmeerraum<br />
Europ. breeding & reintroduction programme for the Eurasian Black Vulture in the Mediterranean<br />
Geierschutz auf dem Balkan / Vulture conservation in the Balkans<br />
Kernzonenmanagement Prespa Park / Prespa Park core zone management<br />
Geierschutz Projekt / Vulture protection<br />
Transhumanz Bulgarien / Transhumanz<br />
Schutz der Balkangämse / Balkan Chamonis conservation<br />
Sicherung der Streuobstwiesen „Berger Hang; Maintal”<br />
Protection of orchards at „Berger Hang; Maintal“<br />
Biotop- und Artenschutz im Biosphärenreservat Rhön<br />
Biotope and Species Conservation, Rhön Biosphere Reserve<br />
Schutz der Herpetofauna Hessens / Conservation of Herpetological Fauna in Hessia<br />
Stiftung „Naturlandschaften Brandenburg”, ehem. Truppenübungsplätze<br />
„Brandenburg Natural Landscape Foundation“, former military training grounds<br />
Landschaftspflege im Naturschutzgebiet Theikenmeer, Schafbeweidung<br />
Landscape Conservation at „Theikenmeer“ protected area, sheep grazing<br />
Flussmuschelschutz in Hessen / Stream Mussel Conservation in Hessia<br />
Wanderfalken- und Uhuschutz / Peregrine Falcon and Eagle Owl Protection<br />
Naturschutz im Leinetal bei Hildesheim / Nature Conservation at Leinetal<br />
Landkauf für Großtrappenschutz Buckow/Brandenburg<br />
Land acquisition for Great Bustard Conservation in Buckow / Brandenburg<br />
Flächenkäufe an der unteren Mittelelbe (Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe)<br />
Land acquisition on Lower Elbe to create Biosphere Reserve „River Landscape Elbe“<br />
Steinkrebsschutz in Hessen / Protection of Stone Crayfish<br />
Rettung der Berghexe in der Röhn / Protection of the Hermit (Charaza briseis)<br />
Auenschutz Main-Kinzig / Wetland Protection Main-Kinzig<br />
Schutz der Saiga -Antilopen / Protection of Saigas<br />
Schutzprogram Nemunas Delta / Protection of Nemunas delta<br />
Schutz des Feuchtgebietes Obedska Bara, Save Schleife / Wetland Protection, Obedska Bara<br />
Überwachung u. Schutz des La Trapa-Naturreservats / monitoring a. conservation of La Trapa<br />
Schutz des Oberen Pripyat / Protection of Upper Pripyat<br />
Geierschutz auf der Krim / Vulture protection on Krim Peninsula<br />
Einrichtung des Schutzgebietes Tsumanskiy Puschta / Tsumanskiy Puschta protected area<br />
Vogelschutzgebiete auf Nordzypern / Bird protection north Cyprus<br />
0832/78<br />
1025/86<br />
1287/02<br />
1285/03<br />
1289/02<br />
1290/02<br />
1291/02<br />
1132/91<br />
1210/96<br />
1248/98<br />
1250/98<br />
1251/98<br />
1257/99<br />
1264/00<br />
1026/86<br />
1143/92<br />
1212/96<br />
1271/01<br />
1272/01<br />
1277/01<br />
1293/02<br />
1294/02<br />
1292/02<br />
1206/96<br />
1286/02<br />
1288/02<br />
1295/02<br />
1296/02
2002<br />
s 2002<br />
Länderübergreif.<br />
Transnational<br />
Albanien Albania<br />
Bulgarien Bulgaria<br />
Deutschland<br />
Germany<br />
Kasachstan<br />
Litauen Lithuania<br />
Serbien Serbia<br />
Spanien Spain<br />
Ukraine<br />
Zypern Cyprus<br />
Located 30 kilometres west of Belgrade, the old river course<br />
in Save Obdska Bara is a true ecological jewel in Serbia. It is an<br />
extensive wetland forest area that is exceptional in the Balkans<br />
in terms of its specific features and expansiveness. In<br />
partnership with the Serbian government, the Serbian environmental<br />
organization Young Researchers of Serbia and the<br />
European environmental foundation Euronatur, the FZS is<br />
intensifying conservation efforts along the Save; neglected<br />
areas are to be restored. Important wetlands were also secured in<br />
Lithuania. Long-term leases were signed for areas in the<br />
Nemunas delta, preserving an important habitat for the Aquatic<br />
Warbler (Acrocaphalus paludicola), which is threatened<br />
worldwide. Protection measures are being co-financed by the<br />
Europe-based EECOMET Action Fund and implemented locally<br />
by the Lithuanian Nature Conservation Association. Finally, the<br />
FZS was able to initiate a project in the eastern Mediterranean<br />
whose goal it is to expand bird protection areas in northern<br />
Cyprus. The project is particularly urgent in light of Cyprus’s<br />
pending membership in the European Union, which is expected<br />
to lead to a boom in tourism that will threaten sensitive areas in<br />
the north of the island. Until now, the government in northern<br />
Cyprus had not made any efforts to secure protection-worthy<br />
areas.<br />
In our own Backyard<br />
Despite the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>’s new strategic<br />
focus on Central and Eastern Europe, the funding of projects in<br />
our own backyard in Germany continued in 2002. Only<br />
completed projects were retired completely from our funding<br />
programme. There were three such projects in Germany. We<br />
also renewed support for a project located on the Sinn River in<br />
Bavaria that we had funded previously in 1978. The project<br />
involves an important expansion of conservation activities on<br />
the upper Sinn and its tributaries. These efforts are a wonderful<br />
complement to our earlier work to protect the river’s lower<br />
course. The FZS’s local partner is the Bad Kissingen branch of<br />
Bavaria’s Alliance for Nature Conservation (Bund Naturschutz).<br />
Annual Report 2002<br />
33
4<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die ZGF baut in ihrem<br />
öffentlichen Auftreten gleichermaßen auf die „Faszination Naturschutz“ wie auf ihre<br />
langjährige Tradition. Und sie setzt auf die Politik der leisen Töne.<br />
Die Biologin Dagmar<br />
Andres-Brümmer positioniert<br />
die ZGF in der<br />
Öffentlichkeit.<br />
Biologist Dagmar<br />
Andres-Brümmer is<br />
working to enhance the<br />
FZS’s public profile.<br />
.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Auch im Jahr 2002 hat die ZGF ihr Ziel, in der Öffentlichkeit stärker präsent zu sein, weiter<br />
verfolgt. Nachdem der Fokus im Jahr zuvor vornehmlich auf der Neugestaltung der eigenen Medien<br />
sowie der Vereinheitlichung des Bildes nach außen gelegen hatte, haben wir 2002 mit der<br />
Umsetzung der inhaltlichen Positionierung begonnen. Denn die ZGF will sich in Zukunft noch<br />
stärker über die Faszination Naturschutz einerseits und ihre Tradition andererseits profilieren.<br />
Den Auftakt der ZGF Veranstaltungen bildete daher ein Presseempfang anlässlich des 15. Todestages<br />
von Bernhard Grzimek am 13. März 2002. Mit der Familie Grzimek, seinem langjährigen<br />
Freund Generalkonsul Bruno H. Schubert, Jutta Thomasius von der <strong>Frankfurt</strong>er Neuen Presse<br />
und Heiner Schölling vom Hessischen Rundfunk, der über viele Jahre „Ein Platz für Tiere” produziert<br />
hatte waren zahlreiche Zeitzeugen anwesend, die mehr als eine gute Geschichte über den<br />
„Professor” zum Besten geben konnten.<br />
Gastgeber auf internationalem Parkett<br />
Wenige Wochen später war die ZGF Gastgeberin der Jahrestagung des erweiterten Vorstandes<br />
der internationalen Charles Darwin Foundation (CDF). Vertreterinnen und Vertreter der nationalen<br />
„Friends of Galapagos Organisations” aus Großbritannien, den USA, Irland, Holland und Finnland<br />
waren nach <strong>Frankfurt</strong> gekommen, um hier über die Jahresplanung der Darwin Foundation<br />
und der Forschungsstation auf Galapagos zu entscheiden. Den festlichen Höhepunkt der Tagung<br />
bildete ein „Galapagos Dinner” in der <strong>Frankfurt</strong>er Gesellschaft für Wirtschaft und Handel,<br />
an dem neben zahlreichen <strong>Frankfurt</strong>er Persönlichkeiten, Vertreter von Presse und anderen<br />
Naturschutzorganisationen teilnahmen. Auch Prinz Henri von Luxembourg, der selbst Mitglied<br />
des Vorstandes der CDF ist, war unter den Gästen.<br />
Das Frühjahr in Afrika war gekennzeichnet durch die mehrwöchigen Dreharbeiten zur Fernsehdokumentation<br />
„Habari Serengeti”. Das Team des Bayerischen Rundfunks um den Autor Christian<br />
Herrmann hatte bereits 2001 mit seinen Dreharbeiten begonnen, und setzte diese im April<br />
2002 zusammen mit den Mitarbeitern des ZGF Büros in Seronera und des Nationalparkes fort.<br />
Über gut drei Wochen waren ZGF Mitarbeiter und zahlreiche Wildhüter mit dem Kamerateam in<br />
Tansania unterwegs, um Szenen aus dem praktischen Alltag des Naturschutzes einzufangen.<br />
Themen wie Wilderei, Wildtierkrankheiten und der Konflikt zwischen Siedlungsdruck und Naturgebieten<br />
bildeten die Schwerpunktthemen der jeweils 30-minütigen Serienbeiträge. Im August<br />
und September sendete der Bayerische Rundfunk die sechstteilige Dokumentation über die Arbeit<br />
der ZGF im Abendprogramm. Auch der Hessische Rundfunk, der Saarländische Rundfunk,<br />
der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg, sowie der Berliner Sender B-Alpha zeigten mittlerweile<br />
einige Teile der Serie in ihren Programmen. Mehrere Millionen Fernsehzuschauer sahen die Folgen<br />
allein im Bayerischen Fernsehen.
In 2002<br />
the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />
<strong>Society</strong> continued its efforts to raise the public<br />
profile of its work and to draw attention to the importance of<br />
conservation. Whereas our emphasis last year had been to redesign our own media<br />
outlets and to present a unified image, in 2002 we began the process of communicating our<br />
new strategy. In the future the FZS will increase its focus on the idea of „fascination<br />
conservation“ as well as its history and tradition. The send-off of our events last year was a<br />
press conference held on 13 March on the occasion of the fifteenth anniversary of the death of<br />
Bernhard Grzimek. In addition to members of the Grzimek family, his old friend Consul General<br />
Bruno H. Schubert, Jutta Thomasius of the <strong>Frankfurt</strong>er Neue Presse, Heiner Schölling of Hessischer<br />
Rundfunk, who produced the popular series „A Place for Animals“, many people who<br />
knew Grzimek were on hand with more than a few stories to tell about „the professor“.<br />
Host on an International Stage<br />
Just a few weeks later, the FZS was the host of the yearly meeting of the board of the International<br />
Charles Darwin Foundation (CDF). Representatives of the Friends of Galapagos<br />
Organizations from Britain, USA, Ireland, Holland and Finland travelled to <strong>Frankfurt</strong> to consult<br />
on the annual plan of the Darwin Foundation and the research station on Galapagos. The festive<br />
highpoint of the event was a “Galapagos Dinner” at the <strong>Frankfurt</strong> Association for Business and<br />
Trade, which was attended by many <strong>Frankfurt</strong> personalities, representatives of the press and<br />
other conservation organizations. Also among the distinguished guests was Prince Henry of<br />
Luxembourg, who sits on the CDF Board.<br />
Spring in Africa was marked by several weeks of on-location shooting for the television<br />
documentary “Habari Serengeti”. Work on the part of Bayerischer Rundfunk (Bavarian tv) and<br />
author Christian Herrmann commenced in 2001 and continued in April 2002 in cooperation<br />
with the FZS team in Seronera. For three weeks FZS staff and numerous game wardens were<br />
underway with the camera team in Tanzania to collect footage on everyday nature conservation<br />
Public Relations<br />
In bringing its work to the attention of<br />
the public, the FZS stresses the „fascination of conservation“ as well as<br />
our long tradition in working for nature. Ours is a strategy<br />
of quiet effectiveness.<br />
On location:<br />
Over the course of four<br />
weeks Christian Herrmann<br />
(Bayerischer<br />
Rundfunk BR) and his<br />
team collected footage<br />
for the tv documentary<br />
“Habari Serengeti.” BR<br />
broadcast six segments<br />
on the FZS’s work in<br />
Africa during the<br />
summer.<br />
Dreharbeiten: insgesamt<br />
vier Wochen drehte<br />
das Team des Autors<br />
Christian Herrmann<br />
(Bayerischer Rundfunk)<br />
an der Fernsehdokumentation<br />
„Habari Serengeti“.<br />
Im Sommer zeigte der<br />
BR in sechs Folgen die<br />
Arbeit der ZGF in Afrika.<br />
Annual Report 2002<br />
35
6<br />
Auftritt:<br />
Das U3 Zoo Theater<br />
sollte Besucher für<br />
Naturschutzthemen interessieren<br />
(gr. Foto).<br />
Die Teilnehmer der<br />
Studienfahrt nach Mallorca<br />
bekamen ihr eigenes<br />
Schauspiel: Eleonorenfalken<br />
an den<br />
Klippen von Cap<br />
Formentor (kl. Foto).<br />
On stage: The U3<br />
Theater presented<br />
stories about nature<br />
conservation (large<br />
photo). The participants<br />
of the FZS study trip to<br />
Mallorca had a special<br />
performance: Eleonora’s<br />
falcons at Cap Formentor<br />
(small photo).<br />
Jahresbericht 2002<br />
Doch nicht nur die Serengeti ist telegen. Auch die europäischen<br />
Projekte waren mit neuen Beiträgen vor allem im Hessenfernsehen präsent.<br />
Der Kameramann und Autor Heribert Schöller hatte Wolfgang<br />
Fremuth zu mehreren Projekten begleitet und für „Service Natur” Beiträge<br />
produziert über das Seengebiet Ohrid-Prespa in Albanien, das<br />
Wiedereinbürgerungsprojekt des Bartgeiers in den Alpen, die Gelbbauchunken<br />
in Hessen, das Biosphärenreservat Rhön, die Elbe und das<br />
Großtrappenschutzprojekt in Brandenburg. Neben diesen 2002 erstellten<br />
Beiträgen waren ZGF Projekte mit zahlreichen Wiederholungen bundesweit<br />
im Fernsehen zu sehen. Allein Felix Heidingers Film über den<br />
Utila Leguan (Utila – ein Überlebender der Urzeit) sowie der Dokumentarfilm<br />
über das ZGF Riesenotterprojekt in Peru (Die Wölfe des Rio<br />
Manu) wurden mehrfach auf verschiedenen Kanälen ausgestrahlt. Auch<br />
in den Printmedien war die ZGF 2002 mit mehr als 200 Beiträgen deutlich<br />
häufiger vertreten als in den Jahren zuvor. Vor allem projektspezifische<br />
Artikel wie etwa der Beitrag des Lufthansa Bordmagazins<br />
über den Einsatz des <strong>Frankfurt</strong>er Tierpflegers Carsten Knott im Orang<br />
Utan Projekt in Sumatra (Lufthansa hatte den Flug gesponsert) lösten<br />
große Ressonanz aus. In der Reihe der eigenen Publikationen seien der<br />
Geschäftsbericht und die viermal jährlich erscheinenden Mitteilungen<br />
erwähnt.<br />
Im Zoo <strong>Frankfurt</strong> beteiligte sich die ZGF 2002 an den Zootagen. Traditionell<br />
werden diese am letzten Wochenende im September von den<br />
deutschen Zoos, und so auch dem Zoo <strong>Frankfurt</strong>, veranstaltet. Sie bieten<br />
den Besuchern Einblicke in die Arbeit der Tierpfleger und locken<br />
mit zusätzlichem Programm in die Tiergärten. Die ZGF hatte für dieses<br />
Wochenende die Münchener Theatergruppe U3 engagiert, die sich dort<br />
bereits mit Museumstheater einen Namen gemacht hatte. Auch im Zoo konnten die Schauspielerinnen<br />
und Schauspieler und mit Geschichten rund um Tiger, Gorillas und die Bedrohung<br />
tropischer Wälder ihr Publikum begeistern.<br />
Der Herbst stand schließlich auch 2002 im Zeichen der ZGF Studienfahrt. 18 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer konnten zwei Wochen lang auf der spanischen Insel Mallorca erleben, wie<br />
die ZGF mittels ihrer lokalen Projektpartner vor Ort Naturschutz betreibt. Neben der Studienfahrt<br />
nach Mallorca, die ausschließlich ZGF Mitgliedern angeboten wird, offerierte der Schweizer Veranstalter<br />
Tucan Travel den ZGF Mitgliedern zwei von Dr. Hendrik Hoeck geführte Reisen in die<br />
ZGF Kerngebiete Galapagos und Serengeti.<br />
Nachdem die gesamte Mitgliederverwaltung über das Jahr 2002 modernisiert und auf ein<br />
neues EDV System umgestellt worden war, liegen nun auch zur Mitglieder- und Spenderstruktur<br />
der ZGF bessere Daten vor. Ergänzt wurden diese durch umfangreiches Datenmaterial aus einer<br />
Mitgliederbefragung. Mit der Dezemberausgabe der ZGF Mitteilungen wurden in einem zweiseitigen<br />
Fragebogen vor allem Erwartungen der Mitglieder an die ZGF, aber auch das Bild der ZGF<br />
bei den Mitgliedern abgefragt.
in the field. Topics such as poaching, disease among wildlife and the conflict between<br />
settlement pressures and natural areas were the main themes of the documentary’s 30-minute<br />
segments. In August and September Bayerischer Rundfunk broadcasted the six-part documentary<br />
on the work of the FZS as a part of its evening programme. A number of instalments were<br />
also picked up by other German stations, including Hessischer Rundfunk, Saarländischer<br />
Rundfunk, Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg and Berlin’s B-Alpha. Several million viewers<br />
saw the documentary on the Bavarian channel alone.<br />
But it’s not just the Serengeti that is telegenic. Our European<br />
projects were also on the airwaves in Germany – particularly on the<br />
Hessia channel. Cameraman and author Heribert Schöller accompanied<br />
Wolfgang Fremuth to several projects and produced segments for<br />
“Service Natur” on the Ohrid-Prespa lake area in Albania, the Bearded<br />
Vulture reintroduction in the Alps, Yellow-Bellied Toads in Hessia, the<br />
Rhoen Biosphere Reserve, the Elbe River and the Great Bustard<br />
conservation project in Brandenburg. In addition to these segments<br />
produced in 2002, FZS projects got airtime in reruns all over<br />
Germany. Felix Heidinger’s documentary on the Spiny-Tailed Iguana<br />
and the documentary of the FZS’s Giant Otter project (‘Wolves of the<br />
Rio Manu’) alone were broadcast a number of times by different<br />
stations last year. With over 200 reports, the FZS also appeared in print media significantly<br />
more frequently than the year before. Project-specific reports, such as the article in Lufthansa’s<br />
on-flight magazine on <strong>Frankfurt</strong> animal-keeper Carsten Knott’s work with Orangutans in Sumatra,<br />
stirred up considerable interest. Lufthansa sponsored a flight in support of the project. Our<br />
Annual Report and quarterly newsletter are also worth mentioning.<br />
In 2002 the FZS participated in the <strong>Frankfurt</strong> Zoo’s “Zoo Days,” which are traditionally held<br />
at German zoos on the last weekend in September. The event offers visitors a look behind the<br />
scenes at the work of zookeepers and special programmes draw additional visitors to the animal<br />
exhibits. For its part, the FZS sponsored the participation of the Munich theatre group U3,<br />
which has made a name for itself as a museum troupe in that city. In the zoo actors entertained<br />
an enthusiastic public with stories about tigers, gorillas and the threats to tropical forests.<br />
As in the past, an important fall event in 2002 was the FZS study trip. 18 participants spent<br />
two weeks on the Spanish island of Mallorca learning about how the FZS cooperates with local<br />
partners in nature conservation. In addition to the study trip, which is offered to our members<br />
only, the Swiss organizer Tucan Travel offered trips headed by Dr. Hendrik Hoeck into the core<br />
areas of FZS activities: the Galapagos and Serengeti.<br />
Over the course of 2002, the entire administration of our membership was overhauled and<br />
transferred to a new computerized system, and we now preside over much better information on<br />
the structure of our membership and donations. This information has been complemented by<br />
extensive data from a two-page membership survey distributed with the December issue of the<br />
newsletter. We were particularly interested in learning about member expectations vis-à-vis the<br />
FZS and how members view us.<br />
Galapagos: Annual<br />
Meeting of the Charles<br />
Darwin Foundation in<br />
May 2002 in <strong>Frankfurt</strong>.<br />
Galapagos: Tagung der<br />
Charles Darwin Foundation<br />
im Mai 2002 in<br />
<strong>Frankfurt</strong>.<br />
Annual Report 2002<br />
37
8<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Zahlreiche Menschen<br />
haben auch 2002 Teile ihres Vermögens der „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ vermacht.<br />
Die ZGF setzt dieses Erbe für den Naturschutz sehr gewissenhaft ein.<br />
Die gesamte Verwaltung<br />
der ZGF läuft bei Sabina<br />
Potthoff, Inge Schmitt<br />
und Monika Lennig.<br />
In charge of FZS<br />
administrations: Sabina<br />
Potthoff, Inge Schmitt<br />
and Monika Lennig.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Die Gründung der Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt – Förderstiftung der Zoologischen<br />
Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V.“ fand im März 2001 statt. Deshalb wird seit 2001 an dieser<br />
Stelle die wirtschaftliche Lage des Vereins Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V.<br />
und die der Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt” getrennt dargestellt. Die Rechnungslegung<br />
der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> von 1858 e.V. umfasst drei Bereiche: Den „Ideellen Bereich”,<br />
d. h. den Verein an sich, den Zweckbetrieb „Förderung Zoo <strong>Frankfurt</strong>”, zuständig für die<br />
Unterstützung des Zoos und den Zweckbetrieb „Hilfe für die bedrohte Tierwelt”, die eigentliche<br />
weltweite Naturschutzarbeit. Die Konten Förderung Zoo und Hilfe für die bedrohte Tierwelt werden<br />
getrennt geführt. Die rechts stehende Grafik zeigt die Verteilung der Einnahmen und Ausgaben<br />
auf diese Bereiche. Im folgenden werden die drei Bereiche jedoch zusammengefasst.<br />
Die Einnahmen<br />
Im Jahr 2002 betrugen die Gesamteinnahmen 5,5 Mio Euro. In den um 1,44 Mio Euro höheren<br />
Gesamteinnahmen des Jahres 2001 waren Erbschaften aus Vorjahren in Höhe von 2,87 Mio<br />
Euro enthalten. 2002 fielen Erbschaften aus Vorjahren nicht an. 2002 erhielten wir Nachlässe<br />
und Vermächtnisse in Höhe von 3,9 Mio Euro, im Vergleich zum Vorjahr (1,56 Mio) eine beachtliche<br />
Steigerung. Die Einnahmen aus Erbschaften machten 71,6 % der Gesamteinnahmen<br />
aus. Bedingt durch die Kapitalübertragung auf die Förderstiftung im Jahr 2001 verblieb nur ein<br />
kleiner Teil des Kapitals beim Verein. Die Zinsen und Dividenden machten 7,8 % der Gesamteinnahmen<br />
aus. Die Förderstiftung steuerte 9,6 % zu den Einnahmen bei. Spenden trugen mit<br />
6,9 %, Mitgliedsbeiträge mit 3,3 %, die Zoolotterie mit 0,2 % und Bußgelder, Grundstückserträge,<br />
sowie sonstige Erträge mit 0,6 % zum Gesamtvolumen bei.<br />
Die Ausgaben<br />
Die Gesamtausgaben von 5,07 Mio Euro im Geschäftsjahr 2002 lagen um 0,86 Mio Euro höher<br />
als die des Vorjahres. Die weltweiten Projektausgaben konnten auf 4,1 Mio Euro gesteigert<br />
werden. Natürlich floss traditionell der größte Teil nach Afrika, nämlich 2,51 Mio Euro (davon<br />
allein 1,53 Mio nach Tansania). In Mittel- und Südamerika wurden 0,73 Mio, in Asien 0,21<br />
Mio, in Europa 0,35 Mio und in Deutschland 0,31 Mio Euro ausgegeben. 2002 dehnte die ZGF<br />
die Projektarbeit in den osteuropäischen Raum aus, mit Schwerpunkt auf dem Balkan.<br />
Die Gesamtförderung des Zoos <strong>Frankfurt</strong> belief sich auf 41.575,68 Euro. Damit wurden die<br />
folgenden Maßnahmen gefördert: das Grzimek Camp, die Tigerausstellung und der Katzendschungel.<br />
Die Fördersumme für den Zoo wurde relativ niedrig gehalten, um wie schon in den<br />
Jahren zuvor einen Finanzierungspielraum für größere Vorhaben in der Zukunft zu schaffen.
Financial Statements<br />
In 2002 many people<br />
once again willed a portion of their assets to „Help for Threatened Wildlife.“ We<br />
take the utmost care in investing these bequests in nature conservation.<br />
„Help for Threatened Wildlife“ was created in March 2001 as the supporting foundation of the<br />
<strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> of 1858 e.V. Since then, we have<br />
reported on the financial standing of the FZS and the foundation Einnahmen und Ausgaben verteilen sich auf drei Bereiche<br />
separately. The financial accounting of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />
<strong>Society</strong> of 1858 e.V. encompasses three areas: statutory activities,<br />
The accounting encompasses three areas<br />
support of the <strong>Frankfurt</strong> Zoo and business activities of „Help for<br />
Einnahmen Revenues<br />
93,20% 93,94%<br />
Threatened Wildlife“, i.e. our nature conservation work in the field.<br />
The accounts „Zoo Support“ and „Help for Threatened Wildlife“ are<br />
strictly separated. The chart to the right shows the distribution of<br />
revenues and expenditures in these areas. For the purpose of the<br />
following report, the three areas will be presented together.<br />
Ausgaben Expenditures<br />
Revenues<br />
ideeller Bereich<br />
Total revenues amounted to Euro 5.5 million in 2002. Contained <strong>Society</strong> itself<br />
in the Euro 1.44 million increase in 2001 were bequests from<br />
previous years, totalling Euro 2.87 million. Values for 2002 do not<br />
include bequests from previous years. In 2002 the FZS received bequests and legacies totalling<br />
Euro 3.9 million, a significant increase as compared to Euro 1.56 in 2001. Revenues from<br />
legacies made up the lion’s share of total revenues at 71.6 %. As a consequence of the shift of<br />
capital into the Foundation in 2001, only a small amount remained with the <strong>Society</strong>. In 2002<br />
interest and dividends accounted for 7.8 % of total revenues. The Foundation made a<br />
contribution of 9.6 % to revenues. Donations accounted for 6.9 %, membership dues 3.3 %,<br />
the zoo lottery 0.2 %. Revenues from fines, real estate and other sources contributed 0.6 %.<br />
Expenditures<br />
At Euro 5.07 million, total expenditures during the 2002 fiscal year were Euro 0.86 million<br />
higher than last year. The funding of projects worldwide was increased to Euro 4.1 million. As<br />
is traditionally the case, of course, Africa was the largest benefactor of FZS support with Euro<br />
2.51 million, of which Euro 1.53 million went to Tanzania alone. We directed Euro 0.73 million<br />
to Central and South America, Euro 0.21 million to Asia and Euro 0.35 million to Europe and<br />
spent Euro 0.308 in Germany. In 2002 the FZS expanded its project work into the Eurasian<br />
region, with a focus on the Balkans. Support of the <strong>Frankfurt</strong> Zoo totalled Euro 41,575.68 and<br />
funded the following measures: the Grzimek Camp, tiger exhibit and cat jungle. Zoo funding<br />
was kept relatively low as in past years in order to create greater a financing potential for larger<br />
projects in the future.<br />
3,31% 3,38% 3,49% 2,68%<br />
Förderung Zoo<br />
Support Zoo<br />
Naturschutz<br />
Conservation<br />
Annual Report 2002<br />
39
0<br />
Jahresbericht 2002<br />
Der Jahresabschluss zum 31.12.2002 wurde von Steuerbüro Simon und Partner aufgestellt<br />
und anschließend von der unabhängigen, von der Mitgliederversammlung gewählten, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
W + ST Wirtschaftsprüfung GmbH geprüft. Es wurde ein uneingeschränktes<br />
Testat erteilt.<br />
Mitgliederentwicklung und Mitgliederstruktur<br />
Die Zahl der Mitglieder veränderte sich im Jahr 2002 nur leicht. Abgänge durch Tod und<br />
Austritte schlugen mit 155 zu Buche, andererseits konnten 96 neue Mitglieder gewonnen werden.<br />
Der Mitgliederstand der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> per 31.12.2002 lag bei 4.175<br />
Personen und Institutionen. An Spenden erreichten uns 2002 rund 380.000 Euro. Darunter waren<br />
mehrere Großspenden, eine Spende überreichte das Mitglied gar persönlich. Wir freuen uns<br />
nicht nur über die eingegangenen Spenden, sondern auch darüber, unsere Förderer persönlich<br />
kennen zu lernen.<br />
Erträge der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />
Revenues of <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />
Erbschaften & Vermächtnisse<br />
Zuwendungen<br />
aus Stiftungen<br />
bonus from foundations<br />
9,6 %<br />
71,6 %<br />
Zinsen<br />
interests<br />
7,8 %<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
membership dues<br />
3,3 %<br />
Erbschaften 2002<br />
bequests 2002<br />
2002 2001<br />
Erbschaften des Berichtsjahres<br />
bequests of current year<br />
3,94 1,56<br />
Erbschaften aus Vorjahren 0,00 2,87<br />
bequests from previous years<br />
Spenden donations 0,38 0,51<br />
Mitgliedsbeiträge membership dues 0,18 0,16<br />
Zinsen u. Erträge interests 0,43 0,97<br />
Zuwendungen aus Stiftungen 0,53 0,86<br />
bonus from foundations<br />
Zoolotterie zoo lottery 0,01 0,01<br />
Bußgelder, Grundstückserträge, 0,03 0,00<br />
sonst. Erträge other revenues<br />
Gesamt total (in Mio. Euro) 5,50 6,94<br />
sonst. Erträge<br />
other revenues<br />
0,6 %<br />
Zoolotterie<br />
zoo lottery<br />
0,2 %<br />
Spenden donations<br />
6,9 %<br />
Die Einnahmen aus Erbschaften beliefen sich im Jahr<br />
2002 auf 3.938.572,65 Euro. Unser Dank geht nachträglich<br />
an die Erblasser, die größtes Vertrauen in die Arbeit<br />
der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> setzten und ihren<br />
Nachlass der „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ vermachten.<br />
Wie wir aus den Nachlassabwicklungen sowie von Freunden<br />
und Verwandten der Erblasser wissen, haben diese<br />
Menschen in vielen Fällen selbst sparsam gelebt und<br />
sich oftmals wenig gegönnt. Die ZGF fühlt sich verpflichtet,<br />
mit diesen Vermögenwerten äußerst sorgsam und<br />
auch sparsam umzugehen. Die seit vielen Jahren verantwortungsvolle<br />
Anlagepolitik hat dazu geführt, dass die<br />
Förderstiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ eingerichtet<br />
werden konnte und somit die Naturschutzarbeit der<br />
ZGF nachhaltig gefördert werden kann. Vielen Mitglieder<br />
und Förderen betonen immer wieder, dass es gerade diese<br />
Vorgehensweise ist, die das große Vertrauen in die ZGF<br />
begründet. Auch 2002 erhielt die ZGF aus Nachlässen<br />
Immobilien, die zu marktgerechten Preisen veräußert wurden<br />
bzw. werden, um den Erlös den satzungsgemäßen<br />
Aufgaben der ZGF zuzuführen.<br />
Seit Grzimeks Zeiten – seit gut vier Jahrzehnten also –<br />
wird die Zoologische Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> mit Nachlässen<br />
bedacht. In der Abwicklung von Nachlässen verfügt<br />
die ZGF über große Erfahrungen. Eine sorgfältige, umsichtige<br />
und gewissenhafte Abwicklung ist für uns mehr<br />
als selbstverständlich.
The 31 December 2002 Annual Report was prepared by the Simon and Partner GbR and was<br />
reviewed and verified without qualification by W + ST Wirtschaftsprüfung GmbH, an auditor<br />
selected by the general membership.<br />
Membership Developments and Structure<br />
Membership levels changed slightly in 2002. The FZS lost 155 current members last year<br />
due to death and withdrawals as compared to a gain of 96 new members. As of 31 December<br />
2002, the membership of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> totalled 4,175 individuals and<br />
institution. The <strong>Society</strong> collected Euro 380,000 in donations last year. This included a number<br />
of larger gifts – one of which was delivered personally by the member. We are of course always<br />
happy to receive donations and particularly welcome meeting our members personally.<br />
Legacies and Bequests<br />
Revenues from estates amounted to Euro 3,938,572.65<br />
in 2002. Our thanks and thoughts go out to our<br />
benefactors, who have placed enormous trust in the work<br />
of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> by donating their<br />
legacies in the name of preserving the world’s threatened<br />
species. As we know from a long history of administering<br />
estates – and from members and friends and family of the<br />
deceased – these are individuals who often lived simple<br />
lives. We feel that we have a duty to be responsible<br />
guardians of these assets. Our careful investment policies<br />
over many years have resulted in the creation of a<br />
foundation that will ensure that the FZS will be able to<br />
sustain its conservation work in the long term. Our friends<br />
and membership tell us that they approve of the path we<br />
are taking. As in past years, in 2002 we received<br />
properties from estates that were sold at market prices and<br />
whose proceeds are flowing into the conservation work<br />
that is our statutory mandate.<br />
The FZS has been the grateful recipient of estates since<br />
Grzimek’s days, and we have developed professional<br />
expertise in-house to execute them. It goes without<br />
saying that managing the estates of our benefactors is a<br />
matter that we treat with the utmost conscientiousness,<br />
respect and discretion.<br />
Ausgaben der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />
Expenditures of <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />
Projektkosten 2002<br />
project costs 2002<br />
80,8 %<br />
Verwaltung<br />
administration<br />
10,0 %<br />
Sachkosten<br />
material expenditures<br />
3,4 %<br />
2002 2001<br />
Projektkosten project costs 4,10 3,45<br />
Verwaltung administration 0,51 0,48<br />
Sachkosten material expenditures 0,17 0,14<br />
Erbschfatskosten inheritance expenditures 0,13 0,02<br />
Förderung Zoo support of <strong>Frankfurt</strong> Zoo 0,04 0,02<br />
Verluste Wertpapiere, Stückzinsen 0,11 0,00<br />
losses security, accrued interest<br />
Abschreibungen, Spenden 0,01 0,01<br />
depreciation and amortization of<br />
fixed assets, donations<br />
Gesamt total (in Mio. Euro) 5,07 4,12<br />
Annual Report 2002<br />
Förderung Zoo<br />
support zoo<br />
0,8 %<br />
41<br />
Abschreibung; Spenden<br />
depreciation and amortization<br />
of fixed assets; donations<br />
0,2 %<br />
Verlust<br />
Wertpapiere<br />
losses security<br />
2,2 %<br />
Erbschaftskosten<br />
inheritance expend.<br />
2,6 %
2<br />
Aktiva ZGF<br />
Assets FZS 2001<br />
Anlagevermögen fixed assets<br />
Immat. Vermögensgegenstände / intangible assets<br />
Sachanlagen / material assets<br />
Finanzanlagen / financial assets<br />
Umlaufvermögen current assets<br />
Forderungen u. sonstige Vermögensgegenstände<br />
/ receivables and other assets<br />
Kasse, Postgiro, Banken / cash, postal giro, banks<br />
Rechnungsbegrenzungsposten / prepaid<br />
expenses and deferred charges<br />
Summe total 21.010,6 20.454,4 Summe total<br />
21.010,6 20.454,4<br />
Eleonore Beck<br />
Stiftung: Die im Namen<br />
von Eleonore Beck<br />
errichtete Stiftung in<br />
München schüttet ihre<br />
Erträge in die Stiftung<br />
Hilfe für die bedrohte<br />
Tierwelt aus.<br />
Eleonore Beck<br />
Foundation: Our „Help<br />
for Threatened Wildlife“<br />
Foundation receives all<br />
revenues from the<br />
Munich based Eleonore<br />
Beck Foundation.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Passiva ZGF<br />
Liabilities FZS<br />
(in TEUR) 2002 (in TEUR) 2002 2001<br />
13,30<br />
4.016,41<br />
15.113,52<br />
374,40<br />
1.462,22<br />
30,75<br />
24,00<br />
3.937,20<br />
13.117,00<br />
827,50<br />
2.547,20<br />
1,50<br />
Vereinsvermögen<br />
society assets<br />
Rückstellungen<br />
special reserves<br />
Verbindlichkeiten liabilities<br />
Verb. gegenüber Kreditinstituten<br />
/ liabilities towards banks<br />
sonst. Verbindlichkeiten<br />
/ other liabilities<br />
20.706,0<br />
Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt” – Förderstiftung<br />
der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong><br />
Die im Jahr 2001 mit einem Stiftungskapital von 65.000 TDM (33.233.972,28 EUR) gegründete<br />
Förderstiftung entwickelte sich im Berichtsjahr 2002 auf sehr erfreuliche Art weiter. Es erfolgten<br />
namhafte Zustiftungen von Mitgliedern in der Gesamthöhe<br />
von 5.248.395,28 EUR. Insgesamt waren drei Zustiftungen<br />
zu verzeichnen. Besonders zu erwähnen ist die Zustiftung<br />
eines Mitgliedes, das das vom Bruder geerbte Vermögen<br />
in Höhe von 5.164.895,28 EUR vollständig dem<br />
Stiftungskapital der Förderstiftung zustiftete. Die Gesamterträge<br />
der Stiftung belaufen sich im Berichtsjahr auf 2.780 TEUR.<br />
Davon entfallen auf Erträge aus festverzinslichen Wertpapieren,<br />
Wertpapierfonds, Dividenden, Zinsen und sonstigen Erträgen<br />
2.201 TEUR und aus der Mittelzuweisung der Eleonore Beck-<br />
Stiftung 526 TEUR . An Spenden erhielt die Stiftung 53 TEUR.<br />
Mit diesen überaus großzügigen Zustiftungen, den Erträgen<br />
aus der Vermögensverwaltung und der Mittelzuweisung von der<br />
Eleonore-Beck-Stiftung konnte die Förderstiftung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das<br />
Naturschutzprogramm der Zoologischen Gesellschaft <strong>Frankfurt</strong> nennenswert fördern. Es wurden<br />
im Berichtsjahr 526 TEUR ausgeschüttet. Das Stiftungskapital erhöhte sich um 5.248 TEUR auf<br />
39.269 TEUR. Der Ansparrücklage gem. § 58 Nr. 12 AO wurde für das 2. Stiftungsjahr 1.386<br />
TEUR zugeführt. Die 33,33 prozentige Zuführung zur freien Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO betrug<br />
693 TEUR. Die Zuführung zur freien Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO nach § 55 Abs. 1 betrug<br />
60 TEUR. Somit betrug die Gesamtzuführung zur Freien Rücklage 753 TEUR.<br />
Die Förderstiftung erhielt 2002 die erste Erbschaft. Da der Erbschein noch nicht erteilt ist,<br />
wird die Realisierung des Nachlasses erst im Jahr 2003 erfolgen. Es handelt sich um ein beträchtliches<br />
Vermögen, weitere Einzelheiten sind jedoch noch nicht bekannt. Verwaltungskosten<br />
entstehen der Förderstiftung kaum. Die Arbeit wird von den Mitarbeitern der Zoologischen Gesellschaft<br />
<strong>Frankfurt</strong> erledigt.<br />
59<br />
0,0<br />
245,6<br />
20.280,4<br />
29,1<br />
0,0<br />
144,8
Aktiva Stiftung<br />
Passiva Stiftung<br />
Assets Foundation (in TEUR) 2002 2001 Liabilities Foundation<br />
Anlagevermögen fixed assets<br />
Sachanlage / material assets<br />
Finanzanlage / financial assets<br />
Umlaufvermögen current assets<br />
Guthaben bei Kreditinstituten<br />
/ liquid assets<br />
500<br />
38.613<br />
1.618<br />
0<br />
34.232<br />
1.122<br />
Stiftungsvermögen foundations assets<br />
Stiftungskapital / foundation capital<br />
Ansparrücklage / reserve for prospective<br />
investments in capital goods<br />
Frei Rücklage aus Vermögensverwaltung /<br />
reserve from administraton of properties<br />
Rücklage für Stiftungszwecke / reserves for<br />
purposes of the foundation<br />
Rückstellungen provision and accruals<br />
Verbindlichkeiten liabilities<br />
Summe total 40.731 35.354 Summe total 40.731 35.354<br />
„Help for Threatened Wildlife“ – The <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong><br />
<strong>Society</strong>’s Supporting Foundation<br />
Established in 2001 with an endowment of Euro 33,233,972.28, the Foundation developed<br />
nicely over the course of the 2002 fiscal year. Three notable gifts on the part of members<br />
amounted to Euro 5,248,395.28. The case of one member, who donated assets inherited from a<br />
brother totalling Euro 5,164,895.28 to the Foundation’s capital stock, deserves special<br />
mention. The Foundation’s total revenues amounted to Euro 2,780,000 in 2002. A total of Euro<br />
2,201,000 in revenues derived from bonds, security funds, dividends from stock, interest and<br />
other sources, as well as from disbursements by the Eleonore Beck Foundation at a level of<br />
Euro 526,000. The Foundation collected Euro 53,000 in donations.<br />
These extremely generous gifts, revenues from the management of our assets and the<br />
contributions of the Eleonore Beck Foundation made it possible for the foundation to strongly<br />
support the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong>’s conservation programme again in 2002. The<br />
Foundation disbursed Euro 526,000 to the <strong>Society</strong> in 2002. The Foundation’s capital stock<br />
increased by Euro 5,248,000 to Euro 39,269,000. As per § 58 Nr. 12 AO, Euro 1,386,000 in<br />
reserves were set aside for prospective investments in capital goods in the Foundation’s second<br />
year. The 33.3 % allocation to available reserves as per § 58 Nr. 7a AO amounted to Euro<br />
693,000. Allocations to reserves as per § 58 Nr. 7a AO and § 55 Sec. 1 amounted to Euro<br />
60,000. Thus, a total of Euro 753,000 flowed into available reserves during the 2002 reporting<br />
year.<br />
The Foundation received the first bequest in 2002. Since the certificate of inheritance has<br />
not yet been issued, the administration of the assets will begin in 2003. This is a substantial<br />
inheritance, although details have not yet been released. The Foundation will not carry any administrative<br />
costs, since employees of the <strong>Frankfurt</strong> <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong> will manage the<br />
inherited assets.<br />
(in TEUR) 2002<br />
39.269<br />
0<br />
1.404<br />
45<br />
9<br />
4<br />
2001<br />
34.021<br />
539<br />
702<br />
59<br />
Annual Report 2002<br />
6<br />
27<br />
43
4<br />
Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />
Mit der neuen Anlage für Seehunde ist der<br />
Zoo <strong>Frankfurt</strong> 2002 einen weiteren Schritt in die Richtung gegangen, den Zoo zu<br />
modernisieren und für die Besucher attraktiv zu gestalten.<br />
Dr. Christian R.<br />
Schmidt ist Direktor des<br />
Zoo <strong>Frankfurt</strong> und<br />
Vizepräsident der ZGF.<br />
Dr. Christian R.<br />
Schmidt, director of<br />
<strong>Frankfurt</strong> Zoo and FZS<br />
vice president.<br />
Jahresbericht 2002<br />
Auch im Jahr 2002 konnte der<br />
Zoo <strong>Frankfurt</strong> eine wichtige, neue<br />
Tieranlage bauen: Die Robbenklippen<br />
für Seehunde. Am 25. April<br />
eröffneten bei herrlichem Sonnenschein<br />
Oberbürgermeisterin Petra<br />
Roth, hr-Intendant Prof. Klaus Berg<br />
Eröffnet 2002: Die neuen Robenklippen.<br />
und Dr. Claus Hagenbeck von<br />
Hagenbecks Tierpark in Hamburg die neue, artgerechte Seehundanlage. Die Zoobesucher haben<br />
hier – wie auch im bereits bestehenden Becken der Zwergseebären - Unterwassereinblicke in<br />
das 400 Kubikmeter große und 3,2 Meter tiefe Becken mit gefiltertem Wasser. Die Kosten wurden<br />
gedeckt durch einen Beitrag der Stadt <strong>Frankfurt</strong> und durch Legate. Neben dem hr-Maskottchen<br />
OTTO schwimmt vorerst nur FRIDOLIN im großzügigen Becken. Beide sind am Meer im<br />
Zoo Bremerhaven geboren und von dort als Geschenk nach <strong>Frankfurt</strong> gekommen. Wir hoffen, zu<br />
den beiden Rüden auch bald Weibchen erhalten zu können. Als weitere Verbesserung in der<br />
Tierhaltung ist eine neue Brutwand für unsere Scharlachspinte zu erwähnen.<br />
Im Berichtsjahr neu eingetroffene Tiere (1,2 bedeutet 1 Männchen, 2 Weibchen): 0,1 Bonobo<br />
KAMITI (vom Zoo Köln, geboren in der Wilhelma in Stuttgart), 2,4 Magna-Wildmeerschweinchen<br />
(Universität Bielefeld), 2,0 Seehunde (Zoo Bremerhaven), 0,3 Strahlenschildkröten<br />
und 2,1 Glauerts Felsenwarane. Abgegeben wurden neben vielen anderen 0,2<br />
Bonobos BINTI und CHEKA (Zoo Köln) und 1,0 Okapi HENRY (Zoo Berlin). Die gravierendsten<br />
Todesfälle waren 0,1 Bonobo FERRY, 0,1 Sumatratiger MAGALI und 1,0 Zwergseebär NICO, den<br />
wir wegen Aggressivität einschläfern mussten. Auch 2002 konnten wir uns an besonders vielen<br />
Geburten erfreuen, zum Beispiel: 2 Goldgelbe Löwenäffchen, 2,0 Gelbbrustkapuziner, 1,0 Westlicher<br />
Flachlandgorilla ITURI (von REBECCA), 1,0 Tamandua IMO, 2,1 Mähnenwölfe, 0,1 Rostkatze<br />
INDRA, 0,1 Zwergseebär ISY, 1,0 Erdferkel IRMA, 0,2 Ostafrikanische Bongos, 1,0 Klippspringer<br />
IMBO, 2,3 Mhorrgazellen, 1 Königsgeier, 1 Kongopfau, 1 Weißnackenkranich, 5<br />
Socorrotauben und 11 Schmuckdornschwänze. Europäische Sumpfschildkröten konnten an<br />
den Rheinheimer Teichen wieder angesiedelt werden.<br />
Erstmals nahm der Zoo <strong>Frankfurt</strong> 2002 an der Nacht der Museen teil. Dank der Vermittlung<br />
von Wolfgang Weber konnten wir die Ausstellung „Wilde Tiger von Bandhavgarh” von Artists for<br />
Nature unter der Schirmherrschaft von Prof.Dr.h.c. Hilmar Hoffmann zeigen. Ein Tiger-Dinner im<br />
Katzendschungel brachte einen Reinerlös von 3.800 Euro. Die Ausstellung „Hilfe für die ‚Löwen’<br />
des Regenwaldes” im Menschenaffenhaus wurde mit einem Vortrag von Dr. Bengt Holst<br />
vom Zoo Kopenhagen eingeleitet. Eine neue Homepage www.zoo-frankfurt.de wurde eingerichtet.
<strong>Frankfurt</strong> Zoo<br />
The new seal exhibit is another step the<br />
<strong>Frankfurt</strong> Zoo has taken to modernize its facilities and to make the Zoo even more<br />
attractive to visitors.<br />
With the construction of a new seal habitat with rocky cliffs, in 2002 the <strong>Frankfurt</strong> Zoo was<br />
once again able to make an important addition to its animal exhibits. The new seal area, which<br />
has been specially designed to meet the needs of the animals, was inaugurated on a sunny 25<br />
of April by <strong>Frankfurt</strong> Mayor Petra Roth, Prof. Klaus Berg and Dr. Claus Hagenbeck of<br />
Hagenbeck’s Tierpark in Hamburg. Visitors to the Zoo now have underwater views from both the<br />
new structure and the existing pool, which is 3.2 meters deep and holds<br />
400m3 of filtered water. Construction was sponsored by the city of <strong>Frankfurt</strong><br />
and bequests. For the moment, mascot „Otto“ and „Fridolin“ have the<br />
expansive pool to themselves. Both were born at the seaside Bremerhaven<br />
Zoo and are gifts to the <strong>Frankfurt</strong> Zoo. We hope to acquire females for the<br />
males soon. We are also happy to note the addition of a new nesting wall<br />
for our Northern Carmine Bee-eater.<br />
This past year the Zoo also acquired (e.g. 1,2 meaning 1 male and 2<br />
female animals): 0,1 Bonobo “Kamiti” (from the Cologne Zoo and born at<br />
Wilhelma in Stuttgart), 2,4 Greater Guinea Pigs (University of Bielefeld),<br />
2,0 seals (Bremerhaven Zoo), 0,3 Radiated Tortoises and 2,1 Kimberley<br />
Rock Monitors. Among the many animals we provided to other zoos are<br />
0,2 Bonobos “Binti” and “Cheka” (Cologne Zoo) and the Okapi “Henry”<br />
(Berlin Zoo). The most serious losses were 0,1 Bonobo “Ferry”, 0,1 Sumatra<br />
Tiger “Magali” and 1,0 Fur Seal “Nico,” who had to be put to sleep<br />
due to aggressive behaviour. 2002 was another good year for births,<br />
among them 2 Golden Lion Tamarins, 2,0 Yellow-Breasted Capuchins,<br />
1,0 Western Lowland Gorilla “Ituri” (by “Rebecca”), 1,0 Tamandua “Imo,” 2,1 Maned Wolves,<br />
0,1 Rusty-spotted Cat “Indra,” 0,1 Fur Seal “Isy,” 1,0 Aardvark “Irma,” 0,2 East African<br />
Bongos, 1,0 Oreotragus “Imbo,” 2,3 Dama Gazelles, 1 King Vulture, 1 Congo Peafowl, 1 White-<br />
Naped Crane, 5 Mourning Doves and 11 Spiny-tailed lizards. The <strong>Frankfurt</strong> Zoo was successful<br />
in introducing European Pond Turtles in Rheinheim.<br />
For the first time, the <strong>Frankfurt</strong> Zoo participated in “Museum Night,” during which <strong>Frankfurt</strong>’s<br />
museums are open into the wee hours. Thanks to Wolfgang Weber, we were able to present the<br />
exhibit, “Wild Tigers of Bandhavgarh,” by Artists for Nature under the auspices of Prof. Dr. Hilmar<br />
Hoffmann. A “tiger dinner” in the cat jungle brought in a profit of Euro 3,800. The exhibit<br />
“Aid for the ‘lions’ of the rainforest,” held in the primate house, was introduced with a talk by<br />
Dr. Bengt Holst of the Kopenhagen Zoo. A new website at www.zoo-frankfurt.de has been<br />
launched.<br />
Junior Gorilla: Mother<br />
Rebecca with young.<br />
Nachwuchs: Gorilla-<br />
Dame Rebecca mit<br />
Jungtier.<br />
Annual Report 2002<br />
45
6<br />
Partner & Mitarbeiter Naturschutz lebt mit<br />
den Menschen. Ohne ein Team engagierter Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Ehrenamtlicher,<br />
sowie zuverlässiger Projektpartner wäre unsere Arbeit nicht möglich.<br />
Albania Albanien<br />
Ethiopia Äthiopien<br />
Brazil Brasilien<br />
Bulgaria Bulgarien<br />
Jahresbericht 2002<br />
Chile<br />
Costa Rica<br />
Germany Deutschland<br />
Ecuador<br />
Gr.BritainGroßbritannien<br />
Indonesia Indonesien<br />
International<br />
Canada Kanada<br />
Kasachstan<br />
Kenya Kenia<br />
Congo Dem.Rep.Kongo<br />
Malawi<br />
Macedonia Mazedonien<br />
Projektpartner Projectpartners<br />
Albanian <strong>Society</strong> for Protection of Birds and Mammals (ASPBM) Ministry for Environment of<br />
Albania Preservation and Protection of Nature and Environment of Albania (PPNEA)<br />
Tourism and Environment (Pogradec)<br />
Ethiopian Wildlife Conservation Organisation EWCO<br />
Associação Mico-Leão-Dourado Pro Tamar<br />
Balkani Wildlife Association Bulgarian <strong>Society</strong> for Protection of Birds (BSPB) Green<br />
Balkans Federation Viteska Nature Park FWFF-Bulgaria Semperviva Le Balkan<br />
Comité Nacional pro Defensa de la Fauna y Flora (CODEFF) Fundación Otway Universidad<br />
Austral de Chile<br />
Asociación ANAI<br />
Aktionsgemeinschaft Wanderfalken und Uhuschutz (AWU) Aktionsgemeinschaft Amphibienund<br />
Reptilienschutz (AGAR) Aktion Fischotterschutz Biologische Station Rieselfelder<br />
Münster Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Euronatur Forschungsinstitut<br />
und Naturmuseum Senckenberg Förderverein Großtrappenschutz e.V.<br />
Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) Landschaftspflegeverband<br />
Main-Kinzig e.V. Landschaftspflegeverband BR Thüringische Rhön e.V. Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU) Paul-Feindt-Stiftung Stiftung Naturlandschaften<br />
Brandenburg Verein für Umweltverbesserung VUV Münchweiler Zoo <strong>Frankfurt</strong><br />
Fundación Charles Darwin FCD Parque Nacional Galápagos<br />
Royal <strong>Society</strong> for Protection of Birds (RSPB) University of Edinburgh <strong>Zoological</strong> <strong>Society</strong><br />
of London<br />
Directorate of Forest Protection and Nature Conservation Yayasan Ekosistem Lestari YEL<br />
Ecological Partnership for Central Europe (EPCE) Polen, Tschechische Republik, Slovakei, Ungarn<br />
BirdLife International EECONET Action Fund Gesellschaft f. Technischer Zusammenarbeit<br />
GTZ International Rhino Foundation Prince Bernhard Fund for Nature WWF<br />
International Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW<br />
University of British Columbia<br />
Ministry for Environment of Kasachstan<br />
Conservation Developement Center CDC Kenia Wildlife Service KWS Narok County Council<br />
Gilman Foundation Institute Congolais pour la Conservation de la Nature (ICCN) International<br />
Gorilla Conservation Programme IGCP<br />
Forestry Department National Parks and Wildlife Department<br />
BIOECO, Mazedonien Fund for Wild Flora and Fauna Macedonia & Bulgaria Macedonian<br />
Ecological <strong>Society</strong> (MES) Ministry for Environment and Physical Planning in Macedonia<br />
FWFF- Macedonia
Lieturas Gamtas Fondas Kamanos Strict Nature Reserve<br />
Foundation for the Conservation of the Bearded Vulture (FCBV)<br />
Instituto Nacional de Recursos Naturales (INRENA) Centro de Datos para la Conservatión<br />
CDC, Universidad National Agraria La Molina, Lima<br />
Philippine Endemic Species Conservation Project<br />
Akademie der Wissenschaften Servertzov Institut WWF-Russland<br />
Zambia Wildlife Authority Luawata Conservation<br />
Freunde der Serengeti Schweiz PanEco<br />
Young Researchers of Serbia Institute for Nature Conservation Novi Sad<br />
Black Vulture Conservation Foundation (BVCF) Grup Balear D’Ornitologia i Defensa de la<br />
Naturalesa (GOB)<br />
South African National Parks<br />
Mweka Wildlife College Ngorongoro Conservation Authority Pasiansi Ranger Training<br />
Institute Tanzania National Park Tanzania Wildlife Research Institute Wildlife Division<br />
Uganda Wildlife Authority UWA<br />
Scientific Centre for Nature Conservation of Ukraine<br />
Ecological Institute for Sustainable Development (EISD) Pro Vértes,<br />
Természetvédelmi Kòzalapitvány<br />
Colorado State University (CSU) Smithsonian Institution Tudor Foundation<br />
University of Minnesota Wildlife Conservation <strong>Society</strong><br />
Cuc Phuong Nationalpark<br />
Kuskor, Nord-Zypern<br />
Förderer & Sponsoren<br />
Partners & Sponsors<br />
Conrico Ltd., Chertsey, GB Bayerischer<br />
Rundfunk, München Deutsche Bundesstiftung<br />
Umwelt (dbu), Osnabrück Eleonore<br />
Beck Stiftung, München Europäische Union<br />
EU, Brüssel Infoscreen, München Landrover<br />
Deutschland, Schwalbach Lufthansa<br />
AG, <strong>Frankfurt</strong> Gregor Louisoder Umweltstiftung,<br />
München Alfred und Lore<br />
Nungesser Stiftung, <strong>Frankfurt</strong> Irene<br />
Thiermann Stiftung, Fürth<br />
Partners & Staff<br />
Nature conservation relies on people.<br />
Without a team of dedicated employees, volunteers and reliable project partners,<br />
our work would not be possible.<br />
Litauen Lithuania<br />
Österreich Austria<br />
Peru<br />
Philippinen Philippines<br />
Russland Russia<br />
Sambia Zambia<br />
Schweiz Switzerland<br />
Serbien Serbia<br />
Spanien Spain<br />
Südafrika South Africa<br />
Tansania Tanzania<br />
Uganda<br />
Ukraine<br />
Ungarn Hungary<br />
USA<br />
Vietnam<br />
Zypern Cyprus<br />
Annual Report 2002<br />
47
8<br />
Board Vorstand<br />
honorary ehrenamtlich<br />
Exe.director Gesch.führer<br />
Staff Mitarbeiter/innen<br />
<strong>Frankfurt</strong><br />
Staff Mitarbeiter/innen<br />
Seronera, Serengeti<br />
Project staff Freie Mitarbeiter/innen<br />
Jahresbericht 2002<br />
ZGF Mitarbeiter/innen FZS Staff<br />
Gerhard Kittscher, Präsident / president<br />
Dr. Christian R. Schmidt, Vizepräsident / vice president<br />
IKH Prinzessin Alexandra von Hannover<br />
Dr. Konrad Klemmer (bis 9/02)<br />
Prof. Dr. Manfred Niekisch<br />
Generalkonsul Bruno H. Schubert<br />
Joachim Suchan (ab 9/02)<br />
Prof. Fritz F. Steininger (ab 9/02)<br />
Dr. Christof Schenck<br />
Dagmar Andres-Brümmer, Öffentichkeitsarbeit / public relations<br />
Wolfgang Fremuth, Referatsleiter Europa / head Europe Dept.<br />
Antje Müllner, Referatsleiterin Lateinamerika & Asien / head Latin America & Asia Dept.<br />
Monika Lennig, Mitgliederservice / membership services<br />
Sabina Potthoff, Assistentin der Geschäftsführung / personal assistance<br />
Inge Schmitt, Finanzen / finance<br />
Dr. Markus Borner, Referatsleiter Afrika / head Africa Dept.<br />
Joseph Ole Kuwai, Projektleiter / coordinator<br />
Festo Msoffe, Finanzen / finance<br />
Leonard Fungo, Chefmechaniker Serengeti, Tansania / chief mechanic, Serengeti<br />
Sebastian Tham, techn. Leiter / technical mangagment<br />
Sarah Tham, Verwaltung, Finanzen / administration, finance<br />
Andrea Bradfield, Malawi<br />
David Bradfield, Malawi<br />
Jessica Groenendijk, Regenwaldschutzprogramm Peru<br />
/ Rainforest Protection Programme, Peru<br />
Frank Hajek, Regenwaldschutzprogramm, Peru / Rainforest Protection Programme, Peru<br />
Mike Labuschagne, Malawi National Park, Malawi<br />
Lucy Labuschagne, Malawi National Park, Malawi<br />
Thomas Maliti, Tanzania Wildlife Conservation Monitoring<br />
John McNutt, Wildhunde Projekt, Botswana / Wild Dog Project Botswana<br />
Dr. Simon Mduma, Tanzania Wildlife Conservation Monitoring<br />
Magdalena Mlengeya, Serengeti Vet Lab, Tansania<br />
Dr. Titus Mlengeya, Serengeti Vet Lab, Tansania<br />
Dr. Pete Morkel, Ngorongoro, Tansania / Rhino Project, Ngorongoro, Tanzania<br />
Tilo Nadler, Cuc Phuong Nationalpark, Vietnam<br />
Douglas Ommaney, Rubondo Nationalpark, Tansania<br />
Dr. Peter Pratje, Orang Utan Projekt Sumatra, Indonesien / Orangutan Project Sumatra<br />
Juan Sanchez, Mönchsgeier Projekt, Mallorca / Black Vulture Project, Mallorca, Spain<br />
Evelyn Tewes, Mönchsgeier Projekt, Mallorca / Black Vulture Project, Mallorca, Spain<br />
Elsabe van der Westhuizen, North Luangwa, Sambia / Zambia<br />
Hugo van der Westhuizen, North Luangwa, Sambia / Zambia