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Zahnmedizin und Medizin lehnen GOZ-Entwurf ab_S. 715 MIT ...

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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Ges<strong>und</strong>heit<br />

z. Hd. Herrn Ministerialrat<br />

Dr. Michael Dalhoff<br />

Rochussstraße 1<br />

5312 Bonn<br />

nachrichtlich: BZäK, KZBV, DGZMK<br />

718 · zKN mitteiluNgeN · 12 | 2008<br />

19.11.2008<br />

Referentenentwurf einer<br />

Verordnung zur Änderung der<br />

Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

(<strong>GOZ</strong>)<br />

Ihr Schreiben vom 22.10.2008<br />

Sehr geehrter Herr Dr. Dalhoff,<br />

Bezug nehmend auf Ihr o.a. Schreiben<br />

teilen wir Ihnen mit, dass von Seiten des<br />

Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte der<br />

stellvertretende B<strong>und</strong>esvorsitzende Dr. K.<br />

Ulrich Rubehn <strong>und</strong> der Unterzeichner an der<br />

Erörterung des Referentenentwurfes am<br />

27.11.2008 in Bonn teilnehmen werden.<br />

Hinsichtlich der bis zum 4.12.2008 gesetzten<br />

Frist, eine Stellungnahme zum Referentenentwurf<br />

<strong>ab</strong>zugeben, möchten wir um<br />

Fristverlängerung bis zum 31.1.2009 bitten.<br />

Angesichts der Komplexität der <strong>GOZ</strong>-Novelle<br />

halten wir es für unzumutbar, dass wir uns<br />

nach der Anhörung am 27.11.2008 im BMG<br />

innerhalb einer Woche äußern sollen. Wir<br />

denken, dass allen Beteiligten ausreichend<br />

Zeit eingeräumt werden muss, um auf Basis<br />

der Erörterung am 27.11.2008 mit der<br />

gebotenen Sorgfalt eine Stellungnahme zur<br />

be<strong>ab</strong>sichtigten Neufassung der <strong>GOZ</strong><br />

<strong>ab</strong>zugeben. Dies insbesondere auch vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong>, dass sich der Verordnungsgeber<br />

21 Jahre mit einer gr<strong>und</strong>legenden<br />

Reform Zeit gelassen hat <strong>und</strong> insofern keine<br />

sachliche Notwendigkeit besteht, die von<br />

Ihnen be<strong>ab</strong>sichtigten gravierenden<br />

strukturellen Änderungen im »Schnelldurchlauf«<br />

zu erörtern.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

RA Michael Lennartz, Justitiar<br />

Freier Verband Deutscher Zahnärzte,<br />

Mallwitzstraße 16, 53177 Bonn l<br />

Dr. Karl-Heinz S<strong>und</strong>macher Dr. G<strong>und</strong>i Mindermann<br />

de Dr. Karl-Heinz S<strong>und</strong>macher das<br />

Wort. Für ihn spiegele die BMG-<strong>GOZ</strong> die<br />

Tendenz zur Einschränkung von Freiheitsrechten,<br />

zur Ebnung des Weges in<br />

eine Einheitsversicherung <strong>und</strong> zur Verstaatlichung<br />

des Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

wider. S<strong>und</strong>macher forderte ein neues<br />

Selbstbewusstsein für die Zahnärzteschaft.<br />

Jede Zahnärztin, jeder Zahnarzt<br />

h<strong>ab</strong>e die Aufg<strong>ab</strong>e, selbstbewusst für<br />

den individuellen Patienten zu arbeiten,<br />

nach den Regeln der zahnärztlichen<br />

Kunst, nach den Vorg<strong>ab</strong>en, was<br />

zahnmedizinisch erforderlich sei, <strong>und</strong><br />

nicht für eine Gebührenordnung oder<br />

was diese gerade vom Behandler fordere.<br />

Wenn alle Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

so arbeiteten, würde es schon gelingen,<br />

die neue <strong>GOZ</strong> mehr oder weniger auszuhebeln.<br />

Die Arroganz der (BMG-)<br />

Macht zwinge die Zahnärzte, nicht<br />

mehr wie bisher auf die Gebührenordnung<br />

zu schielen, sondern auch über<br />

individuelle Honorarvereinbarungen<br />

die Frage des betriebswirtschaftlich<br />

notwendigen Honorars anzugehen.<br />

<strong>GOZ</strong> in toto <strong>ab</strong><strong>lehnen</strong><br />

Für den Berufsverband der Kieferorthopäden<br />

sprach die B<strong>und</strong>esvorsitzende<br />

des BdK, Dr. G<strong>und</strong>i Mindermann. Sie<br />

begann ihr Statement mit der Bemerkung,<br />

der Referentenentwurf h<strong>ab</strong>e bei<br />

den Kieferorthopäden für Entsetzen<br />

gesorgt. Die Übernahme der Analogie<br />

des Bema sei bei den geplanten kieferorthopädischen<br />

Leistungspositionen<br />

überdeutlich. Die Deutsche Gesellschaft<br />

für Kieferorthopädie stelle deshalb<br />

dazu fest: Eine qualitätsorientier-<br />

te Kieferorthopädie sei dafür nicht<br />

möglich. Diese <strong>GOZ</strong> bedeute eine Abkoppelung<br />

von internationalem Standard<br />

<strong>und</strong> die Kieferorthopäden lehnten<br />

diesen <strong>GOZ</strong>-<strong>Entwurf</strong> in toto <strong>ab</strong>, es<br />

sei so nicht tragbar.<br />

Absolut inakzept<strong>ab</strong>el<br />

Der Berufsverband Deutscher Oralchirurgen<br />

meldete sich mit seinem stellvertretenden<br />

Vorsitzenden, Dr. Joachim<br />

Schmidt, zu Wort. Er bezeichnete<br />

den vorliegenden <strong>GOZ</strong>-<strong>Entwurf</strong> als<br />

fachlich vollkommen verfehlt <strong>und</strong> betriebswirtschaftlich<br />

völlig unzureichend.<br />

Dieser <strong>Entwurf</strong> stelle eine Bematisierung<br />

privatzahnärztlich erbrachter<br />

Leistungen <strong>und</strong> einen weiteren<br />

Schritt in eine Bürgerversicherung<br />

dar, spotte jeder Beschreibung <strong>und</strong> sei<br />

insbesondere durch die geplante Öffnungsklausel<br />

in Paragraph 2a der geplanten<br />

<strong>GOZ</strong>, in der das Einkaufsmodell<br />

auf die private Krankenversicherung<br />

übertragen werde, <strong>ab</strong>solut inakzept<strong>ab</strong>el.<br />

Gr<strong>und</strong>satzerklärung<br />

Nach der übereinstimmenden Beurteilung<br />

durch die Vorredner konstatierte<br />

der Präsident der B<strong>und</strong>eszahnärztekammer,<br />

Dr. Peter Engel, dass der Berufsstand<br />

in dieser Frage <strong>ab</strong>solut einig<br />

sei <strong>und</strong> stellte die vom Vorstand der<br />

BZäK vorgeschlagene Gr<strong>und</strong>satzerklärung<br />

vor, die alle wichtigen Bereiche<br />

der Kritik an dem vorgelegten Referentenentwurf<br />

zusammenfasse <strong>und</strong> bat<br />

um möglichst breite Zustimmung.<br />

Diese Erklärung wurde daraufhin<br />

Fotos: BZÄk / svea pietscHmann

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