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EITE - Hof Programm

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GLOSSE<br />

Strafen für arbeitende Franken,<br />

aber Geld für Spekulanten-Banken<br />

Die Medien haben sich nach besten Kräften bemüht, geholfen hat‘s nichts. Die<br />

Mitarbeiter der Rehauer Bau-Firma Holz-Nützel verloren durch die Insolvenz<br />

ihrer Firma nicht nur ihre Arbeitsplätze, sondern mußten auch noch ihre Löhne<br />

der letzten drei Monate zurückzahlen. Sie hätten wissen müssen, dass ihre Firma<br />

zahlungsunfähig ist und hätten deshalb ihr Gehalt nicht annehmen dürfen.<br />

Der Paragraph 130 der Insolvenzordnung, den der Bundestag beschlossen hat,<br />

will es so. Nun weiss jeder, dass das so hanebüchen ist, dass einem sprichwörtlich<br />

oberfränkisch „der Arsch weh tut“, aber das ist geltendes Recht. Geltendes<br />

Unrecht, sagen die Betroffenen und niemand, außer ein paar Politikern und<br />

Juristen, widerspricht. Da ergibt es sich, dass in diesen Tagen die Banken in<br />

Deutschland von der weltweiten, von den USA ausgehenden Finanzkrise gebeutelt<br />

werden. Konkret: Sie sind zahlungsunfähig, haben sich verspekuliert,<br />

haben Defi zite in Milliardenhöhe. So wie bei der „kleinen“ Rehauer Firma<br />

Holz-Nützel mit ihren gut Hundert Mitarbeitern hätten die Banken wegen ihrer<br />

Zahlungsunfähigkeit den Gang zum Insolvenzgericht antreten müssen. Und<br />

der Insolvenzverwalter hätte dann wohl erkannt, dass die hochintelligenten<br />

und hochbezahlten Mitarbeiter die Zahlungsunfähigkeit ihres Arbeitgebers<br />

hätten erkennen müssen. Also: Gehälter zurückzahlen, wie in Rehau. - Aber<br />

von wegen! Da kommt unsere Kanzlerin und bürgt. In Milliardenhöhe. Keiner<br />

der Spekulanten-Banken-Mitarbeiter verliert seinen Job, keiner muss auch nur<br />

einen Cent zurückzahlen. Es ist eben doch ein gravierender Unterschied, ob<br />

man bei einer Baufi rma in Franken oder einer Großbank in Frankfurt arbeitet.<br />

Ein Fall für das Verfassungsgericht. Und für uns der Dicke Hund des Monats.<br />

28 11-08

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