Schwimmbad + Sole - ENRW Energieversorgung Rottweil GmbH ...
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03|06<br />
Magazin für die Kunden der <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong><br />
energie<br />
partner<br />
Reportage:<br />
Ackern für Strom<br />
Spezial: Über, unter und in der Erde!<br />
Freizeit: Aquaspaß mit <strong>Sole</strong><br />
Wissen: Heizen mit der Erde<br />
Kultur: Albabtrieb in Denkingen
2<br />
EINSTIEG<br />
EDITORIAL<br />
Wir fühlen uns verpflichtet!<br />
„Als <strong>Energieversorgung</strong>s-Unternehmen in unserer Region tragen wir Verant-<br />
wortung. Wir fühlen uns den Menschen in unserem Versorgungsgebiet<br />
und dem Schutz unserer Umwelt in hohem Maße verpflichtet und verbunden.“<br />
So steht es in unserem Unternehmensleitbild geschrieben.<br />
Und damit den Worten Taten folgen, baut die <strong>ENRW</strong> auf nahezu allen Gebieten<br />
der regenerativen Energien und der rationellen Energieverwendung ihre<br />
Marktposition schrittweise aus. Aufgrund des verschärften Wettbewerbs und<br />
der sinkenden Erlöse in den Strom- und Gasnetzen im Zuge der<br />
Netzregulierung, erfordert die Umsetzung nachhaltiger Investitionen in die<br />
regenerative Stromerzeugung einen verschärften Blick auf die wirtschaftliche<br />
Machbarkeit.<br />
Ein gutes Beispiel, wie ein solcher Brückenschlag zwischen Ökologie und<br />
Ökonomie gelingen kann, sind die Planungen zur Biogasanlage im künftigen<br />
Bioenergiedorf <strong>Rottweil</strong>-Hausen. Unter Voraussetzung eines positiven<br />
Genehmigungsentscheids durch das zuständige Landratsamt <strong>Rottweil</strong><br />
rechnet die <strong>ENRW</strong> als Betreiber der Anlage mit einer Inbetriebnahme in der<br />
zweiten Jahreshälfte 2007.<br />
Mit diesem innovativen Konzept unter aktiver Einbeziehung der ortsansässigen<br />
Landwirte wird die Empfehlung aus dem Bürgergutachten zur nachhaltigen und<br />
umweltschonenden <strong>Energieversorgung</strong> in <strong>Rottweil</strong>-Hausen umgesetzt.<br />
Die Bürger Hausens hatten diese Konzeption mit großer Mehrheit befürwortet.<br />
Lesen Sie auf Seite 4/5 mehr über das Projekt.<br />
<strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Geschäftsführung<br />
Peter Küppers Christoph Ranzinger<br />
4<br />
4<br />
6<br />
11<br />
15<br />
16<br />
18<br />
20<br />
22<br />
23<br />
IN DIESER NUMMER<br />
Aktion<br />
Ackern für Strom:<br />
Neue Biogasanlage in<br />
<strong>Rottweil</strong>-Hausen<br />
Spezial<br />
Erde: Allerlei Unter- und<br />
Überirdisches!<br />
Vom Salzbergwerk bis<br />
zum Weltall<br />
Zukunft bauen mit Lehm<br />
Kinderseite: Warum die<br />
Erde so anziehend ist!<br />
Wissen<br />
Neue Energiequellen:<br />
Bio en masse<br />
Erdwärme: Wie Sie mit<br />
der Erde heizen<br />
Telegramm<br />
<strong>ENRW</strong>-News<br />
Kultur<br />
Glockenläuten:<br />
Albabtrieb in Denkingen<br />
Finale<br />
Preisrätsel, Impressum<br />
Titelmotiv: <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong>, Fotos: Aquasol <strong>Rottweil</strong><br />
Die <strong>Rottweil</strong>er <strong>Sole</strong><br />
Von der Salzgewinnung bis zum Aquasol.<br />
IN DER NACHT VOM 13. AUF DEN 14. SEP-<br />
TEMBER 1824 wurde in <strong>Rottweil</strong> die erste<br />
Steinsalzschicht entdeckt. Mit Kanonenschüssen<br />
und Glockengeläut wurde damals<br />
die erfolgreiche Versuchsbohrung gefeiert.<br />
Für die Stadt <strong>Rottweil</strong> war die Saline während<br />
ihrer fast 150-jährigen Geschichte ein<br />
bedeutsamer Wirtschaftsfaktor: Die staatliche<br />
Saline produzierte bis zu ihrer Stilllegung<br />
rund 800.000 Tonnen Salz.<br />
Aus der <strong>Rottweil</strong>er <strong>Sole</strong> wurde aber<br />
nicht nur Salz gesotten. Schon früh erkannte<br />
man die Heilkraft der <strong>Sole</strong>. In Fässern<br />
wurde die <strong>Sole</strong> abgeholt und in die verschiedenen<br />
Badeanstalten gebracht. In <strong>Rottweil</strong><br />
warb man schon im 19. Jahrhundert um<br />
Bade- und Kurgäste. 1969 wurde die Salzgewinnung<br />
schließlich eingestellt – sie war<br />
unrentabel geworden.<br />
Siebzehn Jahre später öffnete das Aquasol<br />
seine Pforten. Ein mühsamer Weg für<br />
die Engagierten, die sich seit der Schließung<br />
der Saline für die medizinisch heilfördernde<br />
Anwendung in einem <strong>Sole</strong>bad stark machten.<br />
Hauptsächlich war es dem inzwischen<br />
verstorbenen Karl Raible zu verdanken, der<br />
vor einigen Jahren die Publikation „<strong>Rottweil</strong>er<br />
<strong>Sole</strong> – ein Geschenk der Natur“ herausbrachte<br />
und dort den mühsamen Weg<br />
von der <strong>Rottweil</strong>er Salzgewinnung bis zum<br />
<strong>Sole</strong>- und Freizeitbad Aquasol eindrucksvoll<br />
beschreibt.<br />
Das stark mineralhaltige Wasser im<br />
Aquasol hat außerordentlich heilfördernde<br />
Wirkungen. Die <strong>Sole</strong> für das Aquasol entstammt<br />
einer 146 Meter tiefen Heilquelle in<br />
<strong>Rottweil</strong>, die im Mai 1986 zum ersten Mal<br />
„helle, klare <strong>Sole</strong>“ lieferte.<br />
In der Medizin werden Kochsalz-Lösungen<br />
mit einem Salzgehalt von 1,5 bis 6 Prozent<br />
als <strong>Sole</strong> bezeichnet. Die medizinische<br />
Wirksamkeit von <strong>Sole</strong>-Anwendungen bei<br />
einigen Hautkrankheiten ist unbestritten.<br />
<strong>Sole</strong> wird in <strong>Sole</strong>bädern u.a. bei Hauterkrankungen,<br />
Allergien, Erkältungskrankheiten,<br />
Verdauungsbeschwerden, Stoffwechselstörungen,<br />
Nieren- und Blasenerkrankungen,<br />
Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen<br />
angewendet.<br />
Fast 500.000 Besucher jährlich nutzen<br />
das umfangreiche Angebot im Aquasol.<br />
Viele Badegäste davon genießen insbesondere<br />
das <strong>Sole</strong>-Außenbecken und fühlen<br />
sich im wohltuenden 35°C warmen <strong>Sole</strong>wasser<br />
besonders behaglich. Unter freiem<br />
Himmel lässt sich dabei der Alltag leichter<br />
vergessen. Die vielen Wandmassagedüsen,<br />
Liege- und Bodensprudler sowie Wasserspeier<br />
massieren, rubbeln und erquicken<br />
Körper, Geist und Seele.<br />
FREIZEIT<br />
ROTTWEILER SOLE 3<br />
QUANTITATIVE CHEMISCHE<br />
SOLEUNTERSUCHUNG<br />
Kationen mg/l<br />
Lithium (LI) < 0,05<br />
Natrium (Na) 119.000<br />
Kalium (Ka) 47,7<br />
Ammonium (NH4) 0,99<br />
Calcium (Ca 2 ) 1.300<br />
Magnesium (Mg 2 ) 205<br />
Gesamteisen (Fe 2 /Fe 3 ) 1,8<br />
Mangan (Mn 2 ) 0,54<br />
Summe Kalorien 120.556,003<br />
Anionen mg/l<br />
Chlorid (Cl) 181.000<br />
Fluorid (F) 0,31<br />
Bromid (Br) < 0,005<br />
Jodid (J) 1,14<br />
Nitrat (NO3) < 0,5<br />
Nitrit (NO2) < 0,01<br />
Hydrogencarbonat (HCO3) 284<br />
Sulfat (SO4 2 ) 3.960<br />
Orthophosphat (PO4) < 0,01<br />
Summe Anionen 185.245,41<br />
Undissozierte Stoffe mg/l<br />
Kieselsäure (H2SIO3) 12,9<br />
Summe der gelösten<br />
Mineralstoffe 305.814,34<br />
Kieselsäure (H2SIO3) 12,9<br />
Gelöste gasförmige<br />
Stoffe mg/l<br />
Freie Kohlensäure (CO2) 57,2<br />
Sauerstoff (O2) 5,0
4 AKTION<br />
BIOGASANLAGE ROTTWEIL-HAUSEN<br />
„Neue Bauern“ wie Hermann Alf<br />
ackern für Biogas.<br />
Neue Energiequellen:<br />
<strong>Rottweil</strong>-Hausen hat die Felder<br />
schon bestellt.<br />
Fotos: <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong><br />
Ackern für Strom<br />
Das Gemeinschaftsprojekt Biogasanlage <strong>Rottweil</strong>-Hausen wächst und gedeiht.<br />
Die Felder sind schon bestellt!<br />
DER EINE ODER ANDERE LANDWIRT<br />
hatte bereits vor dem Bürgergutachten<br />
(siehe Extrakasten) über eine Biogasanlage<br />
nachgedacht. Aber ein solches Projekt allein<br />
zu stemmen ist risikoreich und immens<br />
aufwändig. Als Gemeinschaftsprojekt, wie<br />
es jetzt verwirklicht wird, birgt es weniger<br />
Risiken – und alle Beteiligten können ihre<br />
Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen.<br />
Anfang August haben acht Landwirte aus<br />
dem Energiedorf <strong>Rottweil</strong>-Hausen, darunter<br />
Hermann Alf, einen weiteren wichtigen<br />
Meilenstein vollbracht: Sie gründeten die<br />
BMH (Biomasse Hausen) <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />
Der Nebenerwerbslandwirt Hermann Alf<br />
freut sich, dass alle Landwirte, die von<br />
Anfang an dabei waren, auch dabei geblieben<br />
sind. „Wir sind uns einig, das Projekt<br />
wird eine super Sache!“ In diesen Tagen<br />
geht es schon los mit dem Anbau, dessen<br />
Ertrag dann im Verlauf des kommenden<br />
Jahres geerntet wird und später als Energie<br />
seinen Nutzen findet.<br />
Die Zeiten für Landwirte sind schwierig,<br />
da kam der Plan der <strong>ENRW</strong> gerade<br />
recht, eine Biogasanlage zu bauen. Mit<br />
dem Forschungsprojekt der Universität<br />
Stuttgart und des Zentrums für Solarenergie<br />
und Wasserstoffforschung (ZSW) in<br />
<strong>Rottweil</strong>-Hausen zur Umgestaltung der<br />
Wärme- und Stromversorgung nahm alles<br />
seinen Anfang. Am Ende steht die von den<br />
Bürgern empfohlene Biogasanlage, die<br />
im September nächsten Jahres in Betrieb<br />
gehen soll. Ein weiter Weg von der Planung<br />
bis zur Inbetriebnahme, weiß Johann<br />
Flohr von Weber Ingenieure, Pforzheim,<br />
zu berichten. Viele bürokratische Hürden<br />
sind zu nehmen: Verschiedene Gutachten<br />
zu Themen wie Boden, Grundwasser, Lärm<br />
oder Geruch sind beauftragt und müssen<br />
vorliegen, bevor der Genehmigungsantrag<br />
nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz<br />
beim Landratsamt <strong>Rottweil</strong> gestellt werden<br />
kann. Alle Beteiligten sind aber zuversichtlich,<br />
denn „wir liegen gut im Zeitplan“. Der<br />
Bau soll, vorausgesetzt die Genehmigung<br />
wird erteilt, im April 2007 beginnen.<br />
Besonders der Standort der Anlage<br />
wurde lange diskutiert. Lärm, Geruch und<br />
der Anlieferverkehr sind entscheidende<br />
Faktoren. Zudem muss die Anlage ins<br />
Landschaftsbild passen und darf nicht negativ<br />
auffallen. „Dafür wird Sorge getragen“,<br />
versichert der Planer. Am Standort nördlich<br />
der Heizzentrale, wo künftig das Biogas<br />
erzeugt wird, sollen ein Betriebsgebäude,<br />
die Fermenter und Lagerbehälter für die<br />
Gärreste sowie die Fahrsilos neu entstehen.<br />
In der Nähe befindet sich die Maximilian<br />
Kolbe Schule, die in der Planungsphase<br />
mit einbezogen wurde. Viele Interessen<br />
müssen bei einem solchen Projekt berücksichtigt<br />
werden. Hermann Alf nickt bestätigend<br />
und ergänzt, dass es anfangs auch<br />
unter den Landwirten nicht immer einfach<br />
war. Aber mittlerweile steht der Anbauplan<br />
für die „nachwachsenden Rohstoffe“ und<br />
es kann losgehen. Vorgeschrieben ist eine<br />
viergliedrige Fruchtfolge: Gemeint ist der<br />
Anbau von vier verschiedenen Sorten Feldfrüchten.<br />
Gras, Kleegras, Mais, Triticale und<br />
Weizen werden deshalb auf einer Fläche von<br />
250 Hektar rund um Hausen angebaut. Für<br />
die Bauern ändert sich nicht viel: Auch bislang<br />
wurde ein Teil der Ernteerträge für die<br />
AKTION<br />
BIOGASANLAGE ROTTWEIL-HAUSEN 5<br />
Tierfütterung oder die Energiegewinnung<br />
verwendet. Für die Landwirte ist die langjährige<br />
Liefervereinbarung mit der <strong>ENRW</strong><br />
aber von Vorteil: Die Risiken bei der Ernte<br />
sind geringer, da früher geerntet werden<br />
kann. Bedenken aus der Bevölkerung – vor<br />
allem zum Thema genmanipulierte Pflanzen<br />
– können ausgeräumt werden: Es gibt<br />
keine Monokultur und erst recht keine genmanipulierten<br />
Gewächse. Die Flächen um<br />
Hausen können dank des Projekts landwirtschaftlich<br />
langfristig genutzt werden, so<br />
dass zukünftig keine Flächen brach liegen<br />
oder verwildern.<br />
INFO<br />
Mit diesem Projekt wird die Empfehlung<br />
aus dem Bürgergutachten zur<br />
nachhaltigen und umweltschonenden<br />
<strong>Energieversorgung</strong> in <strong>Rottweil</strong>-Hausen<br />
umgesetzt. Bürger Hausens hatten<br />
diese Konzeption mit großer Mehrheit<br />
befürwortet. Durch die Nutzung<br />
heimischer Rohstoffe werden in den<br />
nächsten 20 Jahren mehrere Millionen<br />
Euro direkt der heimischen Wirtschaft<br />
zugeführt werden – und nicht fernen<br />
Erdgasimporteuren. Gleichzeitig wird<br />
auch mittelfristig gewährleistet, dass<br />
die ortsnahen landwirtschaftlichen<br />
Flächen weiter bewirtschaftet werden.<br />
Dies war durch verschärfte<br />
Regelungen der EU nicht mehr<br />
gesichert gewesen.
6 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Die Erde von<br />
oben betrachtet<br />
Sechs abgehobene Fragen an Professor Ernst Messerschmid.<br />
Herr Professor Messerschmid, die Erde<br />
von oben betrachtet: Was sieht man da?<br />
Ehrlich gesagt: Es ist manchmal erschreckend.<br />
Mit bloßen Augen habe ich die<br />
brennenden Wälder gesehen, die schrumpfenden<br />
und verschmutzten Seen. Ich bin<br />
ja ein nüchterner Techniker, aber da werde<br />
ich – wie viele andere Astronauten übrigens<br />
auch – zum Missionar für den Schutz<br />
unseres Planeten. Der rasante Verbrauch<br />
unserer natürlichen, über Millionen von<br />
Jahren gewachsenen fossilen Rohstoffe, der<br />
Raubbau an unserer Natur und die Energieverschwendung<br />
müssen ein Ende haben. In<br />
vielen Vorträgen versuchen wir Astronauten,<br />
die Öffentlichkeit und damit auch die<br />
Politik zu überzeugen.<br />
Ist die Erde nicht wunderschön, von<br />
oben betrachtet?<br />
Natürlich, das auch. Am liebsten hätte ich<br />
mich bei den Bermudas in das klare Wasser<br />
gestürzt. Sie können mehrere hundert<br />
Meter in die Tiefe des Meeres sehen. Unser<br />
Heimatplanet ist wunderbar, umgeben von<br />
einer dünnen, verletzlichen Hülle, unserer<br />
Luft zum Atmen.<br />
Haben Sie überhaupt Zeit gehabt, die<br />
Erde zu bewundern?<br />
Ich war Wissenschaftsastronaut. Da habe<br />
ich 16 bis 18 Stunden am Tag im Spacelabor<br />
der D1-Mission Experimente gemacht.<br />
Und repariert. Da kam mir zugute, dass<br />
ich vor dem Studium einen Handwerksbe-<br />
ruf erlernt hatte. Als fleißige Helfer hatte<br />
ich den Commander und den Piloten. Die<br />
hatten ja während des Flugs im Raumlabor<br />
weniger zu tun und gingen deshalb gerne<br />
uns Wissenschaftlern zur Hand. So konnte<br />
ich mir öfter einen Blick zur Erde gönnen.<br />
Wie ist das mit der Schwerelosigkeit –<br />
lustig oder lästig?<br />
Naja, die ersten zwei Tage hat fast jeder mit<br />
der Raumkrankheit zu kämpfen – das ist<br />
nicht schöner als die Seekrankheit. Danach<br />
ist es eigentlich recht angenehm. Schwerelosigkeit<br />
ist dann die Leichtigkeit des Seins.<br />
Hand aufs Herz: Braucht man<br />
Raumfahrt überhaupt?<br />
Denken Sie sich doch mal aus, was passieren<br />
könnte, wenn wir einen Tag lang alle<br />
Satelliten ausschalten würden? Fahrzeuge<br />
und Flugzeuge wüssten nicht mehr, wo<br />
genau sie sich befinden, das Wetter kann<br />
nicht mehr so gut vorhergesagt werden und<br />
viele Fernsehapparate könnten nicht mehr<br />
so schnell Aktuelles berichten. Raumfahrt<br />
garantiert heute neues Wissen und ist<br />
Dienstleistung pur.<br />
Ist Astronaut ein Traumberuf?<br />
Na, jeder, der dies denkt, sollte erst mal<br />
als Ingenieur oder Naturwissenschaftler<br />
lernen, schwierige Probleme zu lösen. Ein<br />
fitter Körper, eine stabile Psyche und mindestens<br />
zwei Fremdsprachen sowie um-<br />
fangreiche Berufserfahrung sind Voraus-<br />
setzung. Und dann brauchen Sie eine große<br />
Portion Glück, um das Auswahlverfahren<br />
zu überstehen. Deshalb: ein Traumberuf,<br />
aber ein steiniger Weg bis dahin.<br />
INFO<br />
Abenteuer Raumfahrt<br />
in Mannheim<br />
Das Abenteuer Raumfahrt kann ab<br />
dem 28. September jeder erleben.<br />
Das Landesmuseum für Technik und<br />
Arbeit in Mannheim zeigt auf 2.500<br />
Quadratmetern Deutschlands größte<br />
Sonderausstellung „Abenteuer<br />
Raumfahrt. Aufbruch ins Weltall“.<br />
Zu sehen sind über 400 Exponate aus<br />
aller Welt, zumeist in Originalgröße.<br />
Eine bemannte Raumstation wurde<br />
nachgebaut, mehrere interaktive<br />
Stationen laden zum Mitmachen ein.<br />
Großformatige, gestochen scharfe<br />
Fotos der Erde dokumentieren, wie<br />
unsere Erde erforscht wird.<br />
Leben und Arbeiten im All kann<br />
nachempfunden werden.<br />
Kinder erwartet ein „space for kids“.<br />
Die Ausstellung ist bis zum 9. April<br />
2007 zu sehen.<br />
Mehr Infos:<br />
www.raumfahrt-ausstellung.de<br />
Foto: Berthold Steinhilber<br />
ZUR PERSON<br />
Professor Ernst Messerschmid (61) hat nach einer Ausbildung zum<br />
Installateur Physik studiert. Von 1983 bis 1986 war er Wissenschaftsastronaut.<br />
Mit dem Space Shuttle Challenger war er vom 30. Oktober bis zum 6. November<br />
1985 im Weltraum. Danach wurde er Professor am Institut für Raumfahrtsysteme<br />
in Stuttgart. Von 2004 bis 2005 war Messerschmid Leiter des Europäischen<br />
Astronautenzentrums in Köln. Am Lehrstuhl Astronautik und Raumstationen der<br />
Universität Stuttgart lehrt und forscht er seit 2005.<br />
SPEZIAL<br />
ERDE 7
8 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Unter Tage: Besucher staunen im Salzbergwerk Bad Friedrichshall über den 150 Meter langen Saal.<br />
Die Würze aus der Tiefe<br />
„GLÜCK AUF“ schallt es jedem entgegen,<br />
der mit dem Aufzug 180 Meter unter die<br />
Erde saust und von einem der Bergleute im<br />
Salzbergwerk Bad Friedrichshall begrüßt<br />
wird.<br />
Salz gehört zum Leben. Der Körper<br />
braucht es, das Essen auch. Aber von den über<br />
drei Millionen Tonnen Salz, die von der Südwestdeutschen<br />
Salzwerke AG jährlich geför-<br />
dert werden, würzen nur drei Prozent unsere<br />
Speisen. Ein Fünftel sorgt winters für sichere<br />
Fahrt, und der Löwenanteil wandert als<br />
Industriesalz in viele Produkte der che-<br />
mischen Industrie.<br />
Staunend stehen alt und jung im 150<br />
Meter langen Kristallsaal, der 41.000 Tonnen<br />
Salz barg, ehe er ausgehoben und in<br />
einen Festsaal verwandelt wurde. Eine Aus-<br />
stellung erinnert an die Zeiten, in denen<br />
KZ-Häftlinge als Zwangsarbeiter in den<br />
Bergwerkshallen arbeiten mussten. Ein 700<br />
Kilometer langes Straßennetz erschließt<br />
heute das 40 Meter mächtige Salzlager.<br />
Heute wird nicht nur gefördert, sondern<br />
auch gefüllt. So verschwindet zum Beispiel<br />
Schlacke auf Nimmerwiedersehen in den<br />
unterirdischen Hallen.<br />
Foto: Berthold Steinhilber<br />
Ihn zieht es magisch<br />
in die Tiefe<br />
ES IST KALT, NASS UND DUNKEL. Jochen<br />
Hasenmayer zieht es immer wieder unter<br />
die Erde. Der Blautopf ist seine Leidenschaft.<br />
Jene geheimnisvolle Quelle, die einst Mörike<br />
besungen hat. Die schöne Lau, so dichtete<br />
der Pfarrer, wohnte im Blautopf, und ein<br />
Knabe, den sie entführt hatte, fand sie schlafend<br />
in ihren schönen Gemächern, die er<br />
über Gänge und Treppen erreichte. Hasenmayer<br />
war dort. Er hat den riesigen „Mörike-<br />
Dom“ entdeckt, die größte deutsche Seenhalle,<br />
der noch weitere Säle folgen. Die von<br />
Hasenmayer hier entdeckten Tropfsteine<br />
deuten darauf hin, dass der Mörikedom die<br />
weltweit älteste Tropfsteinhöhle ist. In vielen<br />
Tauchgängen hat sich Deutschlands einzi-<br />
ger hauptberuflicher Höhlenforscher bis 1,7<br />
Kilometer tief in das Labyrinth der unterirdischen<br />
Flussläufe vorgearbeitet.<br />
Eine Edelstahlleine mit Markierungen<br />
für den Rückweg und der Kompass zeigen<br />
ihm den Weg zurück. „Erfahrung und Planung<br />
sind alles, sonst riskierst du das Leben“,<br />
so der Pionier und Tüftler Hasenmayer, der<br />
einen Tauchanzug entwickelt hat, mit dem<br />
die Temperaturen von neun Grad erträglich<br />
sind. Mit 17 Jahren tauchte er bereits in der<br />
Falkensteiner Höhle und betrat damit Neuland.<br />
Nie mehr hat ihn der Forschergeist seit<br />
jenem Tag verlassen. Widerstände überwindet<br />
er nicht nur in den tiefen Schächten und<br />
schmalen Röhren. Gegen Heerscharen von<br />
Unter Wasser: Höhlenforscher Jochen Hasenmayer taucht auf seinen Erkundungen auch mal ab.<br />
SPEZIAL<br />
ERDE 9<br />
Geologen verficht er bis heute die Theorie,<br />
dass sich tief unter dem Voralpenland ein<br />
riesiges Höhlennetz erstreckt, gefüllt mit<br />
heißem Wasser, das sich optimal als Wärmequelle<br />
nutzen ließe. Auch eine Querschnittslähmung,<br />
die er bei einem Tauchunfall<br />
im Wolfgangsee erlitten hat, bremst<br />
ihn nicht. Hasenmayer hat aus der Not eine<br />
Tugend gemacht und das erste U-Boot für<br />
die Höhlenforschung entwickelt, das ihm<br />
jetzt das Tauchen im Blautopf erleichtert:<br />
„Das ist viel sicherer, jetzt kann ich bis zu<br />
vier Tage unten bleiben.“ Er sucht noch<br />
weitere Beweise für seine Theorie. Dabei<br />
schmunzelt der 64-Jährige: „Am Ende siegt<br />
sowieso die Wahrheit.“
10 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Den Boden<br />
bereiten<br />
Damit im Frühling Blüten blühen!<br />
JEDER GÄRTNER WEISS: Nur wer den<br />
Boden unter seinen Füßen genau kennt,<br />
kann beurteilen, welche Pfl anzen an welchen<br />
Standorten gut gedeihen. Gesund<br />
soll der Boden sein. Dafür muss er richtig<br />
vorbereitet werden: locker, ausreichend mit<br />
Wasser versorgt und gut durchlüftet. Dann<br />
fühlen sich zahlreiche kleine und größere<br />
Tiere und Bakterien im Boden richtig wohl.<br />
Und das tut den Pfl anzen gut.<br />
„Wer im kommenden Frühjahr einen üppig<br />
blühenden Garten haben möchte“, so Volker<br />
Kugel, Direktor des Blühenden Barock<br />
in Ludwigsburg, „sollte schon im Herbst mit<br />
den Vorbereitungen beginnen.“ Hier seine<br />
Tipps:<br />
Volker Kugel, der Direktor des Blühenden<br />
Barock in Ludwigsburg, gibt auch<br />
Tipps in der Sendung „Grünzeug“ im SWR<br />
Fernsehen.<br />
RASENDÜNGUNG: Der Rasen treibt im<br />
Frühjahr kräftiger aus, wenn er Mitte September<br />
noch einmal gedüngt wird: Dazu pro<br />
Quadratmeter 20 bis 30 Gramm Rasendünger<br />
gleichmäßig verteilen; allerdings darf<br />
der Dünger keine Langzeitwirkung haben.<br />
Der Rasen geht gut ernährt in den Herbst<br />
und Winter und wird einen Teil der Nährstoffe<br />
in seinen Speichern einlagern.<br />
KALKUNG IM GEMÜSEGARTEN: Ab Ende<br />
Oktober, wenn die Vegetationsperiode im<br />
Gemüsegarten vorüber ist, kann der Boden<br />
gekalkt werden. Kalk fördert das Bodenleben<br />
und die Krümelstruktur des Bodens. Außerdem<br />
bindet der Kalk schädliche Säuren, die<br />
über Wurzelausscheidungen beim Wachstum<br />
der Pfl anzen entstehen. Damit wird<br />
die Grundlage für ein optimales Pfl anzenwachstum<br />
im nächsten Jahr gelegt.<br />
NEUPFLANZUNG VON ROSEN: Wenn<br />
neue Rosen dort, wo vorher schon Jahrzehnte<br />
Rosen gestanden haben, nur kümmerlich<br />
gedeihen, dann leidet der Boden<br />
womöglich unter Rosenmüdigkeit. Rosen<br />
laugen den Boden einseitig aus und scheiden<br />
wuchshemmende Stoffe aus. Abhilfe ist<br />
möglich, aber schweißtreibend. Denn der<br />
Boden muss 20 bis 30 Zentimeter tief ausgetauscht<br />
werden, damit die neuen Rosen<br />
problemlos wachsen. Dabei keine „saure<br />
Erde“ mit hohem Torfanteil verwenden,<br />
sondern lehmig-humose Erden.<br />
EINWINTERN DER KÜBELPFLANZEN:<br />
Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es<br />
an, wenn im Herbst die Kübelpfl anzen ins<br />
Haus geholt werden müssen. Nicht zu früh<br />
und nicht zu spät. Zum einen, um die Ausreifung<br />
der Triebe zu ermöglichen, zum<br />
anderen, um Frostschäden zu vermeiden.<br />
Palmen, Oliven, Granatäpfel beispielsweise<br />
vertragen durchaus Temperaturen um den<br />
Gefrierpunkt oder auch ein bis zwei Grad<br />
darunter. Zitrusgewächse, Oleander und<br />
Agapanthus aber müssen unbedingt vor<br />
dem ersten Frost ins sichere Winterquartier<br />
gebracht werden. Mediterrane Pfl anzen<br />
sollten bei maximal 8 bis 12 Grad Celsius<br />
möglichst hell überwintern. Die Grundregel<br />
lautet: je heller, desto wärmer darf es sein,<br />
je dunkler, desto kühler.<br />
Foto: Markus Leser<br />
Lehmöfen speichern Wärme extrem lange. Bruno Hafner streicht über die Oberfl äche mit der Hand, bis sie glatt ist.<br />
BRUNO HAFNERS AUGEN STRAHLEN,<br />
wenn er von seinem bevorzugten Baumate<br />
rial schwärmt: Es ist atmungsaktiv, reguli<br />
ert die Raumfeuchtigkeit und isoliert<br />
dabei noch hervorragend. Küchen- und<br />
Toilettengerüche werden buch stäb lich verschluckt,<br />
ebenso Schall. Das Material ist<br />
absolut ungiftig und voll stän dig recycelbar.<br />
Klingt nach einem Wunder-Werk stoff aus<br />
der Laborküche. Ist es aber nicht.<br />
Bruno Hafner spricht von Lehm, einem<br />
der ältesten Baustoffe der Menschheit:<br />
„Lehm wird vor allem für den Innenausbau<br />
wiederentdeckt. Wer seine herausragenden<br />
Eigenschaften erst einmal kennengelernt<br />
hat, ist begeistert.“ Bruno Hafner weiß,<br />
wovon er spricht. Für ihn war der Rohstoff<br />
– wie für viele andere auch – lange nur<br />
Dreck; ein Arme-Leute-Baustoff von früher,<br />
mit dem heute höchstens noch manche<br />
Naturvölker primitive Behausungen<br />
bauen. Doch während einer Missionszeit in<br />
Afrika wurde er eines Besseren belehrt. „Ich<br />
erlebte, welch angenehmes Raumklima in<br />
SPEZIAL<br />
ERDE 11<br />
Zukunft bauen mit Lehm<br />
Alter Baustoff mit modernen Eigenschaften.<br />
einem Lehmhaus herrscht.“ Zurück in<br />
Deutschland eröffnete er 1994 im oberschwäbischen<br />
Kanzach sein eigenes Lehmbau-Geschäft<br />
– und wurde dafür belächelt.<br />
Doch er etablierte sich, überzeugte die<br />
Handwerkskammer davon, dass Lehmbauer<br />
ein eigenständiger Beruf mit Zukunft ist,<br />
und wurde Deutschlands erster Lehmbaumeister.<br />
Inzwischen hat sich – nicht zuletzt<br />
durch seinen fast missionarischen Einsatz<br />
– der Lehmbau in Deutschland zu einem<br />
Handwerks- und Industriezweig entwickelt,<br />
der stetig wächst.<br />
Verarbeitet wird Lehm heute wie andere<br />
moderne Baustoffe auch. So gibt es beispielsweise<br />
industriell vorgefertigte Lehmbauplatten<br />
für den schnellen und sauberen<br />
Innenausbau. Und die Innenputze überzeugen<br />
durch natürlich-ästhetische Oberfl<br />
ächen in vielen verschiedenen Farben.<br />
SCHON GEWUSST?<br />
Lehm gibt es in Hülle und Fülle überall, rund um den Globus. Das Material wird für<br />
jeglichen Einsatz höchstens getrocknet und nicht gebrannt. Das macht Lehmziegel<br />
und -verputze zu einem ebenso preisgünstigen wie umweltschonenden und energiesparenden<br />
Werkstoff für den Innenausbau. Lehm hält die Luftfeuchtigkeit im Raum<br />
konstant bei etwa 50 Prozent; ein Klima, in dem Schleimhäute nicht austrocknen<br />
können und sich kaum Feinstaub bildet. Der Lehm schafft so ein gesundes Wohnklima,<br />
in dem selbst Allergiker aufatmen können.<br />
Vielseitiger Beruf: Die Handwerkskunst des Lehmbauers ist nicht nur für Neubauten<br />
gefragt, sondern ebenso für originalgetreue Nachbauten von Steinzeithäusern oder für<br />
die Restauration historischer Fachwerkhäuser. www.lehmbau-hafner.de
12 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Licht und Töne<br />
aus dem All<br />
Die neue Sternwarte in Brittheim bietet mehr als einen Blick durchs Teleskop.<br />
SEIT DEM SPEKTAKULÄREN FUNK-<br />
KONTAKT des Progymnasiums Rosenfeld<br />
zur Raumstation ISS kennt man sie,<br />
die Betriebsgemeinschaft der Sternwarte<br />
Zollern-Alb. Mit dieser von ihr initiierten<br />
Aktion haben sie 2002 international Aufsehen<br />
erregt. Dabei ist dieses Projekt typisch<br />
für die Aktivitäten des Vereins, dessen neue<br />
Sternwarte in Rosenfeld-Brittheim am letzten<br />
Septemberwochenende eingeweiht<br />
wird. Für dieses Gebäude haben sie lange<br />
gekämpft und hart gearbeitet. Jetzt können<br />
sie endlich bieten, was sie immer schon<br />
wollten: einen regelmäßigen Zugang zum<br />
Himmelsgeschehen für alle, die Interesse<br />
haben. Und zwar einen einmaligen. „Während<br />
unsere Besucher den Jupiter beobachten,<br />
hören sie zeitgleich, ob auf ihm gerade<br />
ein Gewitter wütet“, erklärt Rolf Bitzer, der<br />
erste Vorsitzende des Vereins. In der neuen<br />
Brittheimer Sternwarte kann man nämlich<br />
Objekte des Weltalls nicht nur durch optische<br />
Teleskope sehen wie anderswo üblich;<br />
sondern man kann mit Hilfe von Radioteleskopen<br />
auch die Geräusche empfangen, die<br />
sie aussenden. „Spannend wird Astronomie,<br />
wenn man die Zusammenhänge begreift“,<br />
weiß Rolf Bitzer aus Erfahrung. Den Physik-Unterricht<br />
seiner Schulzeit hat er in<br />
miserabler Erinnerung. „Theorie ist zäh,<br />
nicht nur für Jugendliche. Die komplexe<br />
naturwissenschaftliche Materie wird erst<br />
durch praktische Beispiele interessant, die<br />
Appetit auf mehr machen.“ Und so senden<br />
die Brittheimer Astronomen beispielsweise<br />
ein Funksignal zum Mond, das von diesem<br />
refl ektiert und dann auf der Erde wieder<br />
empfangen wird, bevor sie ihren Besuchern<br />
erklären, was Lichtgeschwindigkeit ist.<br />
„Uns ist es wichtig, dass gerade Jugendliche<br />
eigene Projekte bearbeiten können, wann<br />
immer sie wollen. Wir ‚Alten Hasen‘ sind<br />
ihr ‚Coach‘, betont Sven Alexander Schuch,<br />
der für die Radioastronomie verantwortliche<br />
Mann. Deshalb gibt es auch unweit<br />
des Hauptgebäudes eine Jugendsternwarte.<br />
Deren Kuppel ist eine Spende des Deutschen<br />
Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />
(DLR), ein Radioteleskop kommt von der<br />
Uni Köln.<br />
Denn sowohl Rolf Bitzer als auch Sven<br />
Alexander Schuch und andere Aktive des<br />
Vereins haben hervorragende Kontakte zu<br />
namhaften wissenschaftlichen Instituten<br />
auf der ganzen Welt, auch zur Nasa.<br />
Die Sternwarte Zollern-Alb öffnet ihren<br />
Besuchern den Zugang zum Universum<br />
durch direkten Kontakt zu den Himmelskörpern.<br />
„Für uns steht die Erde im Mittelpunkt.<br />
Wir zeigen die Geschehnisse im<br />
All und informieren, was diese für unseren<br />
blauen Planeten bedeuten können“,<br />
Die neue Sternwarte in Brittheim<br />
öffnet einen einzigartigen Zugang<br />
zum Himmelsgeschehen. Hier<br />
kann man Sterne sehen und hören.<br />
sagt Rolf Bitzer. „Besucher können bei uns<br />
zum Beispiel Eruptionen auf der Sonne mit<br />
eigenen Augen sehen; beim Anblick dieser<br />
heftigen ‚Vulkanausbrüche‘ bekommt man<br />
ein Gefühl für die Kraft der Sonne.“ Stolz<br />
ist die Sternwarte auf ihr Teleskop mit 80<br />
Zentimeter Spiegeldurchmesser und acht<br />
Meter Basisbrennweite; es zählt zu den<br />
größten Europas. Die mit ihm eingefangenen<br />
Bilder sind künftig auch live im Internet<br />
zu sehen.<br />
Leser<br />
Astro-AG des Progymnasiums Rosenfeld<br />
(unten) Sternkundig:<br />
Markus<br />
Rolf Bitzer, Alexander Merkle und Sven<br />
Alexander Schuch (unten rechts). Fotos:<br />
SPEZIAL<br />
ERDE<br />
INFO<br />
Eröffnung am 30. September<br />
Die Sternwarte Zollern-Alb wird vom 30. September bis 1. Oktober offi ziell eröffnet.<br />
Besucher erwartet ein spannendes Programm mit faszinierenden Einblicken ins All.<br />
Ab Oktober bietet die Sternwarte an allen Wochenenden öffentliche Führungen<br />
mit wechselnden Inhalten sowie regelmäßige Beobachtungsabende und Seminare.<br />
Sonderführungen nach Vereinbarung. Im Internet werden Live-Bilder, Daten und<br />
Geräusche außergewöhnlicher Himmelsschauspiele veröffentlicht.<br />
Mehr unter www.sternwarte-zollern-alb.de<br />
13
14 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Kunst wächst aus dem Waldboden, und beim Betrachter<br />
keimen neue Gedanken. Das ist von den Initiatoren, dem<br />
Bildhauerehepaar Wagner, durchaus erwünscht.<br />
Wo die Kunst<br />
keimt<br />
Im Wald von Seckach wächst ein Skulpturenpark.<br />
ZWISCHEN DEN BUCHEN ZWITSCHERN<br />
VÖGEL, während Besucher neugierig einen<br />
Steinkopf mit dem Titel „Held“ umkreisen.<br />
Einzelne Lichtstrahlen fi nden Lücken<br />
im Geäst und brechen sich an den Torbögen<br />
der „Arena des Wahnsinns“, einem<br />
Kunstwerk, das mitten im Wald steht.<br />
Die Abschlusssteine ihrer Säulen tragen<br />
Gesichter: großäugige, dicknasige, rotlippige.<br />
Im Hintergrund grinst ein steinerner<br />
Stierkopf mit Igelfrisur aus dem Gebüsch,<br />
eine Figur mit dem Namen „Herr General“<br />
trägt die Verantwortung. Am Ostrand des<br />
Odenwalds keimt Kunst aus dem Waldboden:<br />
Der Skulpturenpark von Seckach<br />
hat bereits 80 Arbeiten von renommierten<br />
Bildhauern und Gelegenheitskünstlern<br />
versammelt. „Dieser ungewöhnliche<br />
Ort beschert uns immer mehr Besucher“:<br />
Bürgermeister Thomas Ludwig freut sich,<br />
dass sich sein Vorgänger von der Idee des<br />
Bildhauer-Ehepaars Marianne und Paul<br />
August Wagner begeistern ließ und ihnen<br />
ein Stück Gemeindewald für Skulpturen<br />
überließ. 1987 zog es die Berliner Künstler<br />
nach Seckach, und schon bald wurde ihr<br />
Atelier zu klein für die großen Werke.<br />
Zuerst lagerten sie einige behauene<br />
Steine in den Wald gegenüber aus, bei den<br />
jährlichen Symposien mit befreundeten<br />
Bildhauern kamen weitere hinzu. Der Skulpturenpark<br />
war geboren. Um den Zugang<br />
zur Kunst für Besucher noch attraktiver<br />
zu machen, legte die Gemeinde einen Rundweg<br />
an und erklärte den Wald kurzerhand<br />
offi ziell zum Naturpark.<br />
Manche Skulpturen halten der modernen<br />
Gesellschaft einen Spiegel vor, andere<br />
glänzen durch Mehrdeutigkeit. Moos breitet<br />
sich auf Steinköpfen aus, Waldpfl anzen<br />
verändern die Kulisse, Holzteile verwittern.<br />
Am Stein dagegen nagen Wind und Wetter<br />
langsamer. So werden Zeit und Vergänglichkeit<br />
im Wald ganz natürlich zum Thema.<br />
INFO<br />
Kunsterlebnisse in<br />
der Natur<br />
Skulpturenpark: 80 Kunstwer<br />
ke, zumeist aus Sandstein,<br />
reihen sich entlang des Rundwegs<br />
durch zwei Hektar Wald<br />
am Ortsrand von Seckach;<br />
Objekte, die jeder betasten,<br />
be schnuppern und betrachten<br />
kann. Wer sich inspirieren las -<br />
sen möchte, sollte sich eine gu te<br />
Stunde Zeit nehmen. Das Atelier<br />
von Marianne und Paul August<br />
Wagner, auf deren In i tia ti ve der<br />
Skulpturenpark ent standen ist,<br />
liegt genau ge gen über.<br />
Telefon 06292 1262. und<br />
www.skulpturenparkseckach.de<br />
Skulpturenradweg:<br />
Seit Mai dieses Jahres kann<br />
man Kunst rund um Seckach<br />
auch erradeln. 77 Kilometer<br />
lang ist die Strecke, die durch<br />
fünf Gemeinden und am<br />
Skulpturenpark vorbei führt.<br />
Am Weg fi nden sich 18 exklusiv<br />
für den Skulpturenradweg<br />
gefertigte Werke junger<br />
Künstler sowie viele andere<br />
sehenswerte Objekte.<br />
Fotos: Marianne und Paul Wagner<br />
Illustration: Katja Kamm Weißt<br />
du schon ...,<br />
warum die Erde anziehend ist?<br />
Die Erde dreht sich um ihre eigene Achse, dafür braucht sie 24 Stunden, also genau einen Tag.<br />
Gleichzeitig kreist sie auf einer eiförmigen Bahn, der Umlaufbahn, um die Sonne. Dafür braucht sie<br />
etwas länger: 12 Monate, also ein ganzes Jahr. Obwohl die Erde permanent in Bewegung ist – und<br />
das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Kilometer pro Sekunde – merken wir das gar nicht<br />
und fallen auch nicht herunter. Wir bleiben einfach auf ihr kleben! Eine rätselhafte Kraft namens<br />
Erdanziehung hält uns: Denn die Erde ist ein riesiger natürlicher Magnet mit magnetischen Polen<br />
im Norden und im Süden! Das Geheimnis liegt tief im Erdinnern, genauer im äußeren Erdkern:<br />
Das Magnetfeld entsteht durch elektrische Ströme im dort fl üssigen Eisen.<br />
SPEZIAL<br />
ERDE<br />
15<br />
Such den Nord- und<br />
Südpol!<br />
Lust auf ein kleines Magnet-<br />
Experiment?<br />
Dazu brauchst du<br />
- eine Büroklammer aus Metall<br />
(Kunststoff geht nicht!)<br />
- einen dünnen, aber langen<br />
Bindfaden<br />
- ein kleines Stück Tesafi lm<br />
- einen starken Magneten<br />
Und schon kann es<br />
losgehen:<br />
Binde den Faden in die<br />
Mitte der Büroklammer,<br />
befestige das andere Ende<br />
mit dem Klebestreifen an<br />
einer Tischkante. Jetzt streiche<br />
mit dem Magneten mehrmals<br />
in der gleichen Richtung(!),<br />
also zum Beispiel von links<br />
nach rechts, über die Büroklammer<br />
– und lass sie dann<br />
frei im Raum schweben.<br />
Was passiert?<br />
Die Büroklammer richtet sich<br />
wie von Zauberhand in Richtung<br />
des Nord- und Südpols<br />
aus! Das kommt, weil du die<br />
Büroklammer magnetisiert<br />
hast. Da auch die Erde ein<br />
Magnet ist, beeinfl ussen sie<br />
sich gegenseitig.
16 WISSEN<br />
BIOMASSE<br />
Bio en masse<br />
Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen.<br />
Biomassekessel<br />
Das Holz wird verbrannt, wobei ein mehr als 850 Grad Celsius<br />
heißes Rauchgas entsteht. Die dabei anfallenden Reststoffe, wie<br />
zum Beispiel Asche, werden zur Weiterverwertung abtransportiert.<br />
Zerkleinerung und Lagerung<br />
Das Alt-, Industrie- und Waldrestholz wird in gleich große<br />
Schnitzel zerkleinert und in Silos gelagert.<br />
Anlieferung<br />
Meist wird der Brennstoff Holz<br />
per Lkw angeliefert. Um den Transportaufwand<br />
gering zu halten,<br />
werden Biomassekraftwerke dort<br />
errichtet, wo viel Biomasse anfällt.<br />
Wärmetauscher<br />
Die heißen Rauchgase strömen an mit Wasser gefüllten<br />
Rohren vorbei und erhitzen das Wasser zu Wasserdampf.<br />
HEIZEN MIT BLUMEN UND STROM AUS BÄUMEN? Auf der<br />
Suche nach neuen Energiequellen rücken lokale Rohstoffe immer<br />
stärker ins Blickfeld. Die so genannte Biomasse, also die durch<br />
Pflanzen, Tiere und Menschen anfallende oder erzeugte organische<br />
Substanz, kann in drei Formen energetisch genutzt werden:<br />
Als feste Biomasse, wie zum Beispiel Holz oder Stroh, in flüssiger<br />
Form als Pflanzenöl oder Biodiesel und gasförmig als Biogas, wel-<br />
<strong>GmbH</strong><br />
ches durch die Vergärung von organischem Material, wie Abfall<br />
Madness<br />
oder Gülle entsteht. Hauptsächlich werden Holz und Biogas für<br />
die Erzeugung von Wärme und Strom verwendet, zum Teil kann<br />
Biomasse auch in flüssige Kraftstoffe umgewandelt werden. Die Illustration:<br />
Dampfleitung<br />
Über sie strömt der<br />
Wasserdampf mit<br />
einem Druck von<br />
mehr als 40 bar in<br />
die Turbine.<br />
Dampfturbine<br />
Hier gibt der heiße Dampf seine<br />
Energie ab. Die Turbine treibt damit<br />
einen Generator an, der Strom erzeugt.<br />
Kondensator<br />
Der Dampf aus der<br />
Turbine wird im<br />
Kondensator gekühlt<br />
und fließt als Wasser<br />
dem Kreislauf wieder<br />
zu.<br />
einfachste Form, Energie aus Biomasse zu gewinnen, ist die Verbrennung.<br />
Dabei wird zwar Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, aber<br />
nur die Menge, die die Pflanze während ihres Wachstums aus der<br />
Atmosphäre aufgenommen hat. Als Brennstoff hat Biomasse viele<br />
Vorteile: Sie ist regional verfügbar, kann gelagert und je nach Bedarf<br />
eingesetzt werden. Außerdem hat sie wirtschaftlichen Nutzen für<br />
die Region, da sie in großen Mengen in der Land- und Forstwirtschaft<br />
anfällt und Bauern ein zusätzliches Einkommen ermöglicht.<br />
Seit einigen Jahren ist Baden-Württemberg sowohl bei der Förderung<br />
als auch bei der Nutzung von Biomasse bundesweit top. Da<br />
es hier viel Land- und Forstwirtschaft gibt, besteht ein besonderes<br />
Rauchgasreinigung<br />
Das Rauchgas wird durch Gewebefilter geleitet. Hier bleiben wie<br />
in einem Staubsauger selbst die feinsten Teilchen hängen.<br />
Das so gereinigte Gas verlässt das Kraftwerk über den Kamin.<br />
Transformator<br />
Über ihn fließt die<br />
elektrische Energie<br />
in das entsprechende<br />
Leitungsnetz.<br />
Fernwärmenetz<br />
Ein Teil des Dampfes wird<br />
an der Turbine entnommen<br />
und versorgt das<br />
Fernwärmenetz der Stadt<br />
mit Heizwärme.<br />
WISSEN<br />
BIOMASSE<br />
Potenzial für die Gewinnung von Energie aus Holz und Biogas.<br />
Beide Energieträger werden in diesem Jahr jeweils mehr als 500<br />
Gigawattstunden Strom erzeugen, was einer CO2-Einsparung von<br />
insgesamt 700.000 Tonnen entspricht. Besonders Biogasanlagen<br />
verzeichnen ein schnelles Wachstum – in Baden-Württemberg stehen<br />
400 von bundesweit rund 2.700. In den nächsten sechs Jahren<br />
will die Landesregierung die Gewinnung von Bioenergie verdoppeln<br />
und hat dazu Anfang des Jahres den Biomasse-Aktionsplan<br />
beschlossen. Übrigens: Eines der effizientesten Biomasse-Heizkraftwerke<br />
Europas, an dem auch die EnBW beteiligt ist, steht seit<br />
2003 in der Stadt Ulm.<br />
17
18 SPEZIAL<br />
ERDE<br />
Mit der Erde heizen!<br />
Um den natürlichen Wärmespeicher Erde anzuzapfen, bieten sich mehrere Anlagetechniken an.<br />
DAS ERDREICH IST<br />
EIN GIGANTISCHER<br />
WÄRMESPEICHER.<br />
Durch verschiedene Erschließungsmethoden<br />
wird die Erdwärme<br />
als Quelle für die Wärme pumpen-<br />
Heizungsanlage nutzbar gemacht.<br />
Der Vorteil: Ein hoher Wirkungsgrad,<br />
auch bei nied rigen Außentemperaturen.<br />
Allerdings eignen<br />
sich nicht alle Systeme von Wärmetauschern<br />
gleichermaßen für jede<br />
örtliche Gegebenheit.<br />
Foto: Jan Kornstedt; Illustrationen: Madness <strong>GmbH</strong><br />
1. ERDSONDEN<br />
Durch Bohrungen zwischen 30 und 100 Meter Tiefe wird eine Erdwärmesonde,<br />
gefüllt mit einer Wärmeträgerfl üssigkeit (<strong>Sole</strong>) senkrecht<br />
in den Boden eingebracht. Da ab einer Tiefe von rund zehn<br />
Metern übers Jahr identische Temperaturen herrschen, ist die Sonde<br />
ein idealer Energielieferant. Je nach Bodenbeschaffenheit lässt sich<br />
pro Bohrmeter eine Leistung von bis zu 50 Watt erzielen.<br />
Vorteile: Die Sonde benötigt nur geringen Platz – ein kleiner<br />
Garten, der auch normal weitergenutzt werden kann, reicht aus.<br />
Nachteile: Das Verfahren ist auf Grund wasserschutzrechtlicher<br />
Bestimmungen nicht überall möglich. In Wasserschutzgebieten<br />
dürfen keine Sonden gesetzt werden, eine Bohrung ist genehmigungspfl<br />
ichtig und Platz für Bohrarbeiten muss vorhanden sein,<br />
was vergleichsweise hohe Investitionskosten nach sich ziehen kann.<br />
Die Preise für eine komplette Anlage ohne Fußbodenheizung im<br />
Einfamilienhaus variieren zwischen ca. 18.000 und 23.000 Euro.<br />
Die Erschließung der Wärmequelle ist dabei der größte Kostenfaktor<br />
– der mit Eigenleistung reduziert werden kann. Diverse Förderprogramme<br />
helfen bei der Finanzierung.<br />
3. ENERGIEKÖRBE 4. BRUNNEN<br />
Ein anderes Verfahren: Spiralförmige Wärmekörbe, die aus Schläuchen<br />
gefl ochten und in 2,50 Meter Tiefe unter der Frostgrenze eingesetzt<br />
werden. Ein Wärmekorb liefert etwa 1.000 Watt Energie. Die<br />
Angabe über die Leistung ist von den unterschiedlichen<br />
Bodenverhältnissen abhängig und gilt nur als Mittelwert.<br />
Vorteile: Die Körbe haben keine wasserschutzrechtlichen Vorgaben.<br />
Sie benötigen weniger Platz als ein Erdkollektor, sondern in<br />
etwa so viel wie Energiegräben: also ca. 100 Quadratmeter Gartenfl<br />
äche für ein 150 Quadratmeter großes Haus. In Verbindung mit<br />
Solarkollektoren kann das System weiter optimiert werden.<br />
Nachteile: Es besteht ein größerer Platzbedarf als bei der Erdsonde.<br />
Je Wärmekorb werden etwa zehn Quadratmeter Garten benötigt<br />
und eine Bebauung der Kollektorenfl äche ist nicht möglich.<br />
2. ERD-<br />
KOLLEKTOR (ROHR-<br />
SCHLANGENSYSTEM)<br />
SPEZIAL<br />
ERDE 19<br />
In bis zu 1,5 Meter Tiefe werden wärmetauschende, mit <strong>Sole</strong> gefüllte<br />
Kunststoffrohre – ähnlich den Rohrschlangen einer Fußbodenheizung<br />
– horizontal verlegt. Für einen optimalen Wirkungsgrad sollte<br />
die anderthalb- bis zweifache zu beheizende Fläche mit den Rohren<br />
belegt werden: Für ein 150 Quadratmeter großes Haus benötigt man<br />
eine freie Außenfl äche von rund 300 Quadrat metern. Die zu erwartende<br />
Leistung liegt, abhängig von den unterschiedlichen Bodenverhältnissen,<br />
bei durchschnittlich 25 Watt pro Quadratmeter.<br />
Vorteile: Ein Erdkollektor ist nur anzeigepfl ichtig, eine Tiefbohrung<br />
ist nicht nötig und die Kollektorfl äche kann in Eigenarbeit<br />
ausgehoben werden. Hier entstehen vergleichsweise niedrige Investitionskosten.<br />
Nachteile: Eine große Außenfl äche (Garten) ist erforderlich und<br />
die Bebauung auf der Fläche der Kollektoren ist nicht möglich.<br />
Alternativ: Ein Energiegraben (Grabenkollektor) funktioniert nach<br />
dem gleichen Prinzip. Es werden mehrere hundert Meter lange<br />
Rohre in einem Graben verlegt – das spart Platz und man muss<br />
nicht den ganzen Garten umgraben!<br />
Grundwasser ist eine ideale Wärmequelle, da es ganzjährig eine<br />
Temperatur von rund zehn Grad hat. Voraussetzung ist der Bau<br />
von zwei Brunnen: einem Förderbrunnen, der das Wasser zur Wärmepumpe<br />
befördert, und einem Schluckbrunnen, an den das um<br />
rund drei Grad Celsius abgekühlte Wasser dann wieder abgegeben<br />
wird.<br />
Vorteile: Ein Brunnen ist eine konstante Wärmequelle. Er<br />
be einträchtigt den Garten nur minimal und kann zusätzlich zur<br />
Bewässerung genutzt werden.<br />
Nachteile: Es ist eine wasserschutzrechtliche Genehmigung<br />
erforderlich, und das Grundwasser muss in ausreichender Menge<br />
vorhanden sein. Ein Verfahren, das mit vergleichsweise hohen<br />
Investitionskosten verbunden ist.<br />
Generell haben Wärmepumpen-Anlagen geringe Betriebskosten – vor allem wenn sie über der Erde arbeiten. Falls aus örtlichen<br />
Gegebenheiten keine der beschriebenen Techniken genutzt werden kann, bietet sich immer noch die Luft als kostenlose Wärmequelle an:<br />
Auch hier ermöglichen verschiedene Anlagenvarianten die Installation einer Wärmepumpe.
20 TELEGRAMM<br />
<strong>ENRW</strong><br />
Ausgezeichnete<br />
Initiative!<br />
Mit der <strong>ENRW</strong> umweltgerecht Hochleistungs-<br />
Sicherungseinsätze recyclen.<br />
SICHERUNGEN FINDEN SICH IN JEDEM<br />
HAUSANSCHLUSS vor dem Stromzähler<br />
eingebaut, aber auch in Hochspannungsnetzen,<br />
z.B. Transformationsstationen. Die<br />
nützliche Schutzeinrichtung landet, wenn<br />
sie abgeschaltet wird, oft in der Deponie<br />
oder dem Hausmüll. Das muss nicht sein:<br />
Um die umweltgerechte Entsorgung der<br />
abgeschalteten Sicherungseinsätze kümmert<br />
sich seit 1995 eine freiwillige Initiative<br />
der deutschen Sicherungshersteller, NH/<br />
HH- Recycling e.V. Die <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong><br />
<strong>Rottweil</strong> unterstützt die Initiative,<br />
indem sie selbst Sicherungseinsätze sammelt<br />
und sich als Sammelstelle für andere<br />
<strong>Energieversorgung</strong>sunternehmen oder<br />
Firmen in der Umgebung anbietet. Als<br />
aquasauna<br />
Dank für dieses Engagement und diesen<br />
wertvollen Beitrag zum Schutz der Umwelt<br />
und der natürlichen Ressourcen wurde die<br />
<strong>ENRW</strong> kürzlich vom Förderverein mit einer<br />
Urkunde ausgezeichnet.<br />
In der Stromversorgung und Energieverteilung<br />
findet man spezielle Hochleistungs-<br />
Sicherungseinsätze. NH-Sicherungseinsätze<br />
(NH: Niederspannung Hochleistung) werden<br />
im Niederspannungsbereich bis 1000<br />
Volt und HH-Sicherungseinsätze (HH:<br />
Hochspannung Hochleistung) im Mittelspannungsbereich<br />
von 1000 Volt bis 36 Kilovolt<br />
eingesetzt. NH/HH-Sicherungseinsätze<br />
haben eine durchschnittliche Lebensdauer<br />
von ca. 20 Jahren, je nach Einsatzbedingung<br />
und Belastung.<br />
Wir laden Sie herzlich ein, von 10 -17 Uhr unsere neu gestaltete SaunaLandschaft zu<br />
besuchen! Mit dem richtigen Dreh am Glücksrad können Sie attraktive Gutscheine gewinnen<br />
und an der schicken SaunaBar ein kühles Getränk genießen! Wir freuen uns auf Sie!<br />
Tag der offenen Tür<br />
Sonntag 1. Oktober 2006<br />
Bruggerstraße 11<br />
78628 <strong>Rottweil</strong><br />
info@aquasol-rottweil.de<br />
www.aquasauna.de<br />
Kein Saunabetrieb!<br />
<strong>Sole</strong>- und Freizeitbad<br />
markkom.de<br />
INFO<br />
Recycling-Service der <strong>ENRW</strong>:<br />
Firmen, die unbrauchbar<br />
gewordene Sicherungen<br />
(NH/HH-Sicherungseinsätze)<br />
umweltgerecht entsorgen<br />
möchten, können diese bei der<br />
<strong>ENRW</strong> – nach Voranmeldung –<br />
kostenfrei abgeben.<br />
Telefonische Anmeldung bei Herrn<br />
Reyher, Tel. 0741 472-268<br />
Abgabestelle:<br />
<strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong>,<br />
In der Au 7, Lager<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag,<br />
8.00 – 11.30 Uhr und<br />
14.00 – 15.30 Uhr,<br />
Freitag: 8.00 – 11.30 Uhr<br />
Foto: <strong>ENRW</strong>, <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />
SPANNEND WIE SELTEN VERLIEF IN DIE-<br />
SEM JAHR der Endspurt im solaren Wettstreit,<br />
an dem sich in der Saison 2005/2006<br />
mehr als 900 Kommunen beteiligten.<br />
Deutscher Meister der Solarbundesliga: die<br />
bayerische Gemeinde Gollhofen. Bei den<br />
Großstädten hatten in dieser Saison wieder<br />
die Freiburger die Nase vorn. Neckarsulm<br />
holte sich den Titel in der Kategorie der Mittelstädte,<br />
in der auch <strong>Rottweil</strong> vertreten war.<br />
Mit 43 Punkten ist die älteste Stadt Baden-<br />
Württembergs auf Platz 36 gelandet.<br />
Die <strong>ENRW</strong> gibt im Umweltbericht 2005<br />
bekannt, dass im Zeitraum 1997 bis 2005<br />
im gesamten Versorgungsgebiet 249 Fotovoltaikanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung<br />
von 2,592 MWp (p = engl. peak, bezeichnet<br />
die Spitzenleistung) ans Stromnetz der<br />
<strong>ENRW</strong> angeschlossen wurden. Damit konnten<br />
alleine im vergangenen Jahr 923 Tonnen<br />
CO2 eingespart werden. Der Anstieg der<br />
installierten Anlagen bzw. der installierten<br />
TELEGRAMM<br />
<strong>ENRW</strong><br />
Solarbundesliga –<br />
auch <strong>Rottweil</strong> ist<br />
vertreten<br />
Immer mehr Städte und Gemeinden setzen auf die Kraft der Sonne als Energiequelle.<br />
So auch <strong>Rottweil</strong>.<br />
kWp<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Anzahl Photovoltaikanlagen kumuliert 249 Stück<br />
Gesamte installierte Leistung: 2,592 MWp<br />
Leistung seit 2001 hängt mit dem Inkrafttreten<br />
des EEG im April 2000 zusammen,<br />
das die Rahmenbedingungen für den<br />
wirtschaftlichen Betrieb von Photovoltaikanlagen<br />
erheblich verbessert hat. Die Einspeisevergütung<br />
betrug im Jahr 2005 54,53<br />
Cent/kWh (für Anlagen bis 30 kW, die an<br />
Gebäuden angebracht wurden). Mit dem ins<br />
<strong>ENRW</strong>-Stromnetz eingespeisten Strom von<br />
1,92 GWh können etwa 480 Haushalte mit<br />
Strom versorgt werden.<br />
Von den Anlagen im <strong>ENRW</strong>-Stromverteilnetz<br />
werden zwei solare Erzeugungsanlagen<br />
von der <strong>ENRW</strong> (Albertus-Magnus-Gymnasium<br />
und Anlage in der Au) und weitere<br />
zwei Solaranlagen gemeinsam von der<br />
<strong>ENRW</strong> und lokalen Partnern betrieben. Die<br />
Anlage auf dem Leibnizgymnasium wird<br />
durch die Erlöse aus der Abnahme der Stadt<br />
<strong>Rottweil</strong> von <strong>ENRW</strong> Green-Strom (Strom aus<br />
Wasserkraft und Solaranlagen) finanziert.<br />
Die Bürgerbeteiligungsanlage <strong>Rottweil</strong>er<br />
0<br />
vor 2002 2002 2003 2004 2005<br />
Unterhaltung garantiert:<br />
Photovoltaikanlagen im Versorgungsgebiet der <strong>ENRW</strong>.<br />
Sonnendach für alle wurde gemeinsam mit<br />
der Firma Hopt + Schuler errichtet. Aktuell<br />
werden 52 Anteile dieser Anlage von privaten<br />
Gesellschaftern gehalten, die eine Rendite<br />
von bis zu vier Prozent erhalten. Die restlichen<br />
58 Anteile hält derzeit noch die <strong>ENRW</strong>.<br />
Jeder Bürger kann sich auch jetzt noch an<br />
dieser Anlage beteiligen. Damit möchte die<br />
<strong>ENRW</strong> denjenigen, die keine eigene Photovoltaikanlage<br />
errichten können oder wollen<br />
(z.B. Mietern oder Hausbesitzern mit ungeeigneter<br />
Dachausrichtung), die Möglichkeit<br />
bieten, einen Beitrag zur umweltfreundlichen<br />
<strong>Energieversorgung</strong> zu leisten.<br />
KONTAKT<br />
Joachim Bühner,<br />
Tel. 0741 472-226<br />
Email: joachim.buehner@enrw.de<br />
INFO<br />
Organisiert wird die Solarbundesliga<br />
seit 2001 von der Zeitschrift Solarthemen<br />
und der Deutschen Umwelthilfe.<br />
Gefördert wird das Projekt<br />
vom Bundesumweltministerium.<br />
Insgesamt spielen nun 905 Städte und<br />
Gemeinden in der Solarbundesliga<br />
mit. Ihre 23,6 Millionen Einwohner<br />
bringen es auf zusammen<br />
648.850 Quadratmeter Solarwärme<br />
und 311.565 Kilowatt Solarstrom.<br />
21
22 KULTUR<br />
ALBABTRIEB<br />
„Albabtrieb“<br />
Einen Alpabtrieb kennen wir vom Allgäu oder den Alpenregionen – was aber ist ein „Albabtrieb“?<br />
DA HAT SICH DIE GEMEINDE DENKIN-<br />
GEN etwas ganz Besonderes einfallen lassen:<br />
Schafe ziehen, begleitet von geschmückten<br />
Ziegen und eingebettet in einen farbenfrohen<br />
Umzug, mitten durch den Ort. Während<br />
der Sommermonate beweiden rund<br />
1.000 Mutterschafe die Hochfläche des<br />
Klippenecks mit dem bekannten Segelfluggelände,<br />
am 3. Oktober ziehen die Schafe<br />
mit ihrem Schäfer hinab auf die Herbstweiden.<br />
Die Gemeinde Denkingen möchte mit<br />
dem farbenfrohen Abtrieb der Schafherde<br />
durch den Ort die Bedeutung der Schafhaltung<br />
in den Blickpunkt einer breiten<br />
Öffentlichkeit stellen. Denn die Schafhaltung<br />
hat gerade auf der Schwäbischen Alb<br />
eine jahrhundertealte Tradition. Nur durch<br />
diese extensive Beweidung konnten beispielsweise<br />
die typischen Wacholderheiden<br />
und die offene artenreiche Landschaft der<br />
Alb überleben. Ohne die Beweidung dieser<br />
Hochfläche und ihrer steilen Seitentäler<br />
durch die Schafe, wäre unsere abwechslungsreiche<br />
Landschaft längst mit Büschen<br />
zugewachsen. Da loben wir doch die Arbeit<br />
der Schafe der billigsten Landschaftspfleger<br />
überhaupt.<br />
Nicht umsonst hat Tanja Gönner, die<br />
Umweltministerin des Landes, die Schirmherrschaft<br />
für dieses Großereignis übernommen.<br />
„Rund ums Schaf“ dreht sich<br />
dann auch der Handwerker- und Bauernmarkt,<br />
der um 10 Uhr in der Ortsmitte Denkingens<br />
beginnt. Ein kleines Volksfest mit<br />
Tanzvorführungen, Blasmusik, verschiedenen<br />
schwäbischen Gerichten und der Vorführung<br />
von traditioneller Handwerkskunst<br />
erwarten die Besucher: Vor und nach dem<br />
Umzug wird den Gästen beispielsweise die<br />
Schafschur vorgeführt. Die vielfältige Verwendung<br />
von Schafwolle demonstriert die<br />
„Wollstraße“ mit zwölf Stationen. Glasbläser,<br />
Korbflechter, Hufschmiede und viele<br />
andere Handwerker zeigen ihre Handwerkskunst<br />
und bieten hochwertige Waren<br />
an. Ein reichhaltiges Kinderprogramm vom<br />
Schafe ziehen – Denkingen feiert!<br />
Streichelzoo über eine „Filzstraße“ für Kinder<br />
ergänzen das Programm. Um 13.30 Uhr<br />
dann beginnt der „Alb-abtrieb“ zusammen<br />
mit dem traditionellen Sichelhenkerumzug<br />
durch die Denkinger Ortsmitte. Hinter<br />
den Festreitern folgen geschmückte Ziegen<br />
und die 1.000-köpfige Schafherde vom<br />
Klippeneck, gefolgt von den „Singenden<br />
Schäfern“ des Zollernalbkreises und einer<br />
Abordnung von Schäfern mit „Altdeutschen<br />
Schäferhunden“. Das frischgekrönte Königspaar<br />
vom Schäferlauf folgt in einer Kutsche,<br />
der sich ein Umzug mit Blasmusik, Pferdegespannen,<br />
Oldtimern und verschiedenen<br />
Fußgruppen anschließt.<br />
INFO<br />
Denkinger Filz:<br />
Mit der Aktion „Denkinger Filz“ finden bereits das ganze Jahr<br />
über im Denkinger Bürgerhaus Filzangebote für jung und alt statt.<br />
So stimmt sich die Gemeinde auf den ersten Denkinger „Albabtrieb“<br />
ein. Kunstobjekte aus Filz sind im Übrigen auch am 3. Oktober in<br />
der Denkinger Ortsmitte zu besichtigen, und die Aktion „Denkinger<br />
Filz“ wird auch über den „Albabtrieb“ hinaus Filzertreffen und<br />
verschiedene Kurse und Ausstellungen anbieten.<br />
Der Eintritt für „Albabtrieb“ und Markt kostet 2 Euro.<br />
Informationen bei der Gemeindeverwaltung 78588 Denkingen,<br />
07424 9706-0 oder unter www.denkingen.de erhältlich.<br />
Foto: Gemeindeverwaltung Denkingen<br />
Wir verlosen:<br />
Eine Jahreskarte Aquasol Erwachsene<br />
(<strong>Schwimmbad</strong> + <strong>Sole</strong>) im Wert von 195 Euro<br />
und zwei Zehnerkarten Aquasol Erwachsene<br />
(3 Stunden <strong>Schwimmbad</strong> + <strong>Sole</strong>)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Lösungswort auf eine Postkarte (bitte freimachen) und einsenden an:<br />
energie partner / Preisrätsel, In der Au 5, 78628 <strong>Rottweil</strong> oder online versenden unter www.enrw.de<br />
Einsendeschluss ist der 20. Oktober 2006 (Datum des Poststempels)<br />
Hinweis zum Datenschutz: Wir verwenden Ihre persönlichen Daten ausschließlich für die<br />
Verwendung in Zusammenhang mit diesem Gewinnspiel. Die Daten werden gelöscht, sobald die<br />
Gewinner ermittelt wurden.<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen dürfen alle Personen über 18 Jahre, die im Versorgungsgebiet<br />
der <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG wohnen. Von der Teilnahme ausgeschlossen<br />
sind die Mitarbeiter des <strong>ENRW</strong>-Unternehmensverbundes. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Preisrätsel aus der Nummer 02/06 Die richtige Lösung lautete: Dauerbrenner<br />
Gewinner: H. Vorndran, Frittlingen, U. Dreher, Spaichingen, E. Fischinger, <strong>Rottweil</strong><br />
FINALE<br />
PREISRÄTSEL<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong><br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Dipl.-Ing. Peter Küppers, Sprecher der<br />
Geschäftsführung<br />
Anschrift<br />
<strong>ENRW</strong><br />
In der Au 5<br />
78628 <strong>Rottweil</strong><br />
Redaktion<br />
Ulrike Kschonsek<br />
Verlag<br />
G+J Corporate Media <strong>GmbH</strong><br />
Friesenweg 2 a-c, 22763 Hamburg<br />
www.guj-corporate-media.de<br />
Gestaltung<br />
Büro Hamburg<br />
Konzeption<br />
Thomas van Laak<br />
Objektleitung<br />
Melanie Jonas, Harald König<br />
Druck<br />
Südwestrolle, Stuttgart<br />
energie partner entsteht<br />
aus der Partnerschaft zwischen <strong>ENRW</strong><br />
und EnBW AG<br />
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22 KULTUR<br />
ALBABTRIEB<br />
„Albabtrieb“<br />
Einen Alpabtrieb kennen wir vom Allgäu oder den Alpenregionen – was aber ist ein „Albabtrieb“?<br />
DA HAT SICH DIE GEMEINDE DENKIN-<br />
GEN etwas ganz Besonderes einfallen lassen:<br />
Schafe ziehen, begleitet von geschmückten<br />
Ziegen und eingebettet in einen farbenfrohen<br />
Umzug, mitten durch den Ort. Während<br />
der Sommermonate beweiden rund<br />
1.000 Mutterschafe die Hochfläche des<br />
Klippenecks mit dem bekannten Segelfluggelände,<br />
am 3. Oktober ziehen die Schafe<br />
mit ihrem Schäfer hinab auf die Herbstweiden.<br />
Die Gemeinde Denkingen möchte mit<br />
dem farbenfrohen Abtrieb der Schafherde<br />
durch den Ort die Bedeutung der Schafhaltung<br />
in den Blickpunkt einer breiten<br />
Öffentlichkeit stellen. Denn die Schafhaltung<br />
hat gerade auf der Schwäbischen Alb<br />
eine jahrhundertealte Tradition. Nur durch<br />
diese extensive Beweidung konnten beispielsweise<br />
die typischen Wacholderheiden<br />
und die offene artenreiche Landschaft der<br />
Alb überleben. Ohne die Beweidung dieser<br />
Hochfläche und ihrer steilen Seitentäler<br />
durch die Schafe, wäre unsere abwechslungsreiche<br />
Landschaft längst mit Büschen<br />
zugewachsen. Da loben wir doch die Arbeit<br />
der Schafe der billigsten Landschaftspfleger<br />
überhaupt.<br />
Nicht umsonst hat Tanja Gönner, die<br />
Umweltministerin des Landes, die Schirmherrschaft<br />
für dieses Großereignis übernommen.<br />
„Rund ums Schaf“ dreht sich<br />
dann auch der Handwerker- und Bauernmarkt,<br />
der um 10 Uhr in der Ortsmitte Denkingens<br />
beginnt. Ein kleines Volksfest mit<br />
Tanzvorführungen, Blasmusik, verschiedenen<br />
schwäbischen Gerichten und der Vorführung<br />
von traditioneller Handwerkskunst<br />
erwarten die Besucher: Vor und nach dem<br />
Umzug wird den Gästen beispielsweise die<br />
Schafschur vorgeführt. Die vielfältige Verwendung<br />
von Schafwolle demonstriert die<br />
„Wollstraße“ mit zwölf Stationen. Glasbläser,<br />
Korbflechter, Hufschmiede und viele<br />
andere Handwerker zeigen ihre Handwerkskunst<br />
und bieten hochwertige Waren<br />
an. Ein reichhaltiges Kinderprogramm vom<br />
Schafe ziehen – Denkingen feiert!<br />
Streichelzoo über eine „Filzstraße“ für Kinder<br />
ergänzen das Programm. Um 13.30 Uhr<br />
dann beginnt der „Alb-abtrieb“ zusammen<br />
mit dem traditionellen Sichelhenkerumzug<br />
durch die Denkinger Ortsmitte. Hinter<br />
den Festreitern folgen geschmückte Ziegen<br />
und die 1.000-köpfige Schafherde vom<br />
Klippeneck, gefolgt von den „Singenden<br />
Schäfern“ des Zollernalbkreises und einer<br />
Abordnung von Schäfern mit „Altdeutschen<br />
Schäferhunden“. Das frischgekrönte Königspaar<br />
vom Schäferlauf folgt in einer Kutsche,<br />
der sich ein Umzug mit Blasmusik, Pferdegespannen,<br />
Oldtimern und verschiedenen<br />
Fußgruppen anschließt.<br />
INFO<br />
Denkinger Filz:<br />
Mit der Aktion „Denkinger Filz“ finden bereits das ganze Jahr<br />
über im Denkinger Bürgerhaus Filzangebote für jung und alt statt.<br />
So stimmt sich die Gemeinde auf den ersten Denkinger „Albabtrieb“<br />
ein. Kunstobjekte aus Filz sind im Übrigen auch am 3. Oktober in<br />
der Denkinger Ortsmitte zu besichtigen, und die Aktion „Denkinger<br />
Filz“ wird auch über den „Albabtrieb“ hinaus Filzertreffen und<br />
verschiedene Kurse und Ausstellungen anbieten.<br />
Der Eintritt für „Albabtrieb“ und Markt kostet 2 Euro.<br />
Informationen bei der Gemeindeverwaltung 78588 Denkingen,<br />
07424 9706-0 oder unter www.denkingen.de erhältlich.<br />
Foto: Gemeindeverwaltung Denkingen<br />
Wir verlosen:<br />
Eine Jahreskarte Aquasol Erwachsene<br />
(<strong>Schwimmbad</strong> + <strong>Sole</strong>) im Wert von 195 Euro<br />
und zwei Zehnerkarten Aquasol Erwachsene<br />
(3 Stunden <strong>Schwimmbad</strong> + <strong>Sole</strong>)<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Lösungswort auf eine Postkarte (bitte freimachen) und einsenden an:<br />
energie partner / Preisrätsel, In der Au 5, 78628 <strong>Rottweil</strong> oder online versenden unter www.enrw.de<br />
Einsendeschluss ist der 20. Oktober 2006 (Datum des Poststempels)<br />
Hinweis zum Datenschutz: Wir verwenden Ihre persönlichen Daten ausschließlich für die<br />
Verwendung in Zusammenhang mit diesem Gewinnspiel. Die Daten werden gelöscht, sobald die<br />
Gewinner ermittelt wurden.<br />
Teilnahmebedingungen: Teilnehmen dürfen alle Personen über 18 Jahre, die im Versorgungsgebiet<br />
der <strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG wohnen. Von der Teilnahme ausgeschlossen<br />
sind die Mitarbeiter des <strong>ENRW</strong>-Unternehmensverbundes. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Preisrätsel aus der Nummer 02/06 Die richtige Lösung lautete: Dauerbrenner<br />
Gewinner: H. Vorndran, Frittlingen, U. Dreher, Spaichingen, E. Fischinger, <strong>Rottweil</strong><br />
FINALE<br />
PREISRÄTSEL<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>ENRW</strong> <strong>Energieversorgung</strong> <strong>Rottweil</strong><br />
<strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Dipl.-Ing. Peter Küppers, Sprecher der<br />
Geschäftsführung<br />
Anschrift<br />
<strong>ENRW</strong><br />
In der Au 5<br />
78628 <strong>Rottweil</strong><br />
Redaktion<br />
Ulrike Kschonsek<br />
Verlag<br />
G+J Corporate Media <strong>GmbH</strong><br />
Friesenweg 2 a-c, 22763 Hamburg<br />
www.guj-corporate-media.de<br />
Gestaltung<br />
Büro Hamburg<br />
Konzeption<br />
Thomas van Laak<br />
Objektleitung<br />
Melanie Jonas, Harald König<br />
Druck<br />
Südwestrolle, Stuttgart<br />
energie partner entsteht<br />
aus der Partnerschaft zwischen <strong>ENRW</strong><br />
und EnBW AG<br />
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