Mit wenig viel erreichen, DirectNews - Die Schweizerische Post
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Dr. Susanne Czech ist seit<br />
1. Januar 2007 die Hauptgeschäftsführerin<br />
von EMOTA.<br />
Wie haben sich Anbieter und Angebot im Versandhandel<br />
entwickelt?<br />
Generell lassen sich heute drei Gruppen von Anbietern<br />
unterscheiden: traditionelle Versandhändler, die über<br />
mehrere Vertriebsschienen tätig sind und Bestellungen<br />
sowohl schriftlich als auch telefonisch oder elektronisch<br />
entgegennehmen, Unternehmen, die rein über das<br />
Internet operieren und zunehmend auch stationäre<br />
Händler, die ihr Geschäftsfeld über eigene Onlineshops<br />
erweitern. Was das Produktangebot angeht, sind im<br />
Internet folgende Kategorien am stärksten: Reisen und<br />
Urlaubsunterkunft, Bekleidung und Sportartikel sowie<br />
Info<br />
Wer ist EMOTA?<br />
EMOTA, was für European E-Commerce and Mail<br />
Order Trade Association steht, ist der in Brüssel<br />
angesiedelte europäische E-Commerce- und Versandhandelsverband.<br />
<strong>Mit</strong> seinen derzeit 21 <strong>Mit</strong>gliedsverbänden<br />
in 20 Ländern vertritt EMOTA die Interessen<br />
von knapp 2500 europäischen Versandhändlern<br />
Haushaltsartikel. <strong>Die</strong>se drei Kategorien zusammen kamen<br />
2009 laut Eurostat im europäischen Durchschnitt auf<br />
knapp 50 Prozent.<br />
Was macht Onlineshops so attraktiv?<br />
Onlineshops bieten sowohl klassischen Versendern als<br />
auch stationären Einzelhändlern die Möglichkeit, ihre<br />
Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen über einen neuen Kanal<br />
anzubieten. Das Internet ist ausserdem ein ideales<br />
«Werkzeug», das den Unternehmen eine kostengünstige<br />
Chance bietet, sich vom Schreibtisch aus auch ausser<br />
Landes zu wagen. Traditionelle Versandhandelsunternehmen,<br />
die es schon seit über 100 Jahren gibt, profi tieren<br />
dank ihrem Know-how in Sachen Logistik und Direct<br />
Marketing besonders. Unseren statistischen Daten zufolge<br />
gingen im europäischen Durchschnitt 2008 bereits<br />
63 Prozent der Versandhandelsverkäufe auf Internetbestellungen<br />
zurück. Demgegenüber bestellen durchschnittlich<br />
nur noch 14 Prozent per Brief, 22 Prozent<br />
telefonisch. Wir gehen also davon aus, dass das Internet<br />
in den nächsten Jahren die anderen Versandhandelskanäle<br />
überall in Europa deutlich überholen wird. In der<br />
Schweiz etwa wuchs 2008 der Anteil des Onlinegeschäfts<br />
am Versandhandel um 17 Prozent auf 41 Prozent.<br />
Wie kommunizieren die Versandhändler heute und<br />
in Zukunft?<br />
Das Volumen an gedruckten Mailings nimmt in Europa ab<br />
und wird zunehmend durch elektronische Kommunikation<br />
ersetzt. <strong>Die</strong> globale Finanzkrise hat die «E-Sub stitution»<br />
noch beschleunigt. Wir gehen aber nicht davon aus, dass<br />
die Versandhändler in Zukunft ganz auf Kataloge und<br />
Mailings verzichten werden.<br />
Was raten Sie Unternehmen, die in den<br />
internationalen Versandhandel einsteigen wollen?<br />
<strong>Die</strong> Unternehmen sollten sich darauf konzentrieren, dass<br />
ihr Angebot den Anforderungen der verschiedenen<br />
Märkte entspricht, und für die Logistik einen verlässlichen<br />
<strong>Die</strong>nstleister wählen, mit dem sie engen Kontakt<br />
haben können und der auch das grenzüberschreitende<br />
Geschäft organisieren kann. Für eine Reihe von grundsätzlichen<br />
Fragen, die die verschiedenen europäischen<br />
Märkte betreffen, können die Unternehmen auch auf<br />
das Verbändenetzwerk im Rahmen von EMOTA zurückgreifen,<br />
dem auch der Verband des <strong>Schweizerische</strong>n<br />
Versandhandels angehört.<br />
und Onlineshops. EMOTA-<strong>Mit</strong>glied in der Schweiz ist<br />
der Verband des <strong>Schweizerische</strong>n Versandhandels<br />
(VSV). EMOTA befasst sich gegenwärtig mit folgenden<br />
Themen: Überarbeitung des geltenden europäischen<br />
Verbraucherrechts, Abbau von Vorschriften, die das<br />
grenzüberschreitende Geschäft in Europa behindern,<br />
und die Liberalisierung der <strong>Post</strong>märkte.<br />
DirectInternational<br />
41%<br />
betrug der Anteil des<br />
Onlinegeschäfts am<br />
Schweizer Versandhandel<br />
im Jahr 2008.<br />
63%<br />
der Versandhandelsverkäufe<br />
gingen 2008 auf<br />
Internetbestellungen zurück.<br />
14 Prozent bestellten<br />
per Brief und 22 Prozent<br />
telefonisch.<br />
(Quelle: EMOTA)<br />
<strong>DirectNews</strong> 1 | 2010 15