0910_st26 augsburg.pdf - Karlsruher SC

1935 hieß es: „Wir übertragen aus dem
Funkhaus Berlin die feierliche Eröffnung
des ersten regelmäßigen Fernseh pro -
grammbetriebes der Welt“. Wir, das war
die Reichsrundfunkgesellschaft, die
Montags, Mittwochs und Sonnabends
von 20:30 Uhr bis 22 Uhr sendete und
damit Amerikanern, Japanern und der
BBC den entscheidenden Schritt voraus
war. Schnell wurden erste öffentliche
Fernsehstuben eingerichtet, mit Platz für
30 Personen noch denkbar klein, aber
beliebt. Zu den Olympischen Spielen
1936 wurde die erste fahrbare Fernseh -
kamera entwickelt, die 2,20 Meter lange
„Fernseh-Kanone“. 1940 erreichte die
Bildqualität im Rahmen des fast ausschließlich
für die Luftaufklärung genutzten
Fernsehens 1.029 Zeilen und 25
Bildwechsel pro Sekunde – was in der
Auflösung in etwa vergleichbar ist mit
dem eines HDTV-Bildes. Ein erster bewegter
Blick in die Zukunft ... Doch im
Winter 1944 wurde das Programm zunächst
ein- bzw. abgestellt; Fernsehen
sollte es in Deutschland erst wieder 1952
geben. Den Startschuss für das Farb -
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fernsehen gab Vizekanzler Willy Brandt
am 25. August 1967 auf der 25. Großen
Deutschen Funk-Ausstellung im damaligen
West-Berlin. Die Begrüßungs mo -
deration wurde noch in schwarz-weiß
gesendet, die Verabschiedung in Farbe.
Wer sich Farbfernsehen nach Hause holen
wollte, musste sich ein Gerät für
mehr als 2.200 DM leisten können – unter
Berücksichtigung der Inflation hieße
das heute: 3.797 Euro. Einen regelrechten
Boom trotz der teuren Anschaffungs -
preise löste 1974 die Fußball-Wel t -
meisterschaft in Westdeutschland aus.
Bis 1983 wurde Fernsehen in Deutsch -
land ausschließlich öffentlich-rechtlich
in ARD, ZDF und den dritten Programmen
ausgestrahlt, danach wurden auch private
Anbieter zugelassen. 1991 ging mit
Premiere der erste deutsche Bezahl -
sender auf Sendung, im Juli 2009 wurde