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Hallo, da bin ich 2/2015

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2<br />

<br />

<br />

Bloß n<strong>ich</strong>t in den Mund<br />

BUND hat Kinderspielzeug getestet und bedenkl<strong>ich</strong>e Stoffe gefunden<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Spielen ist <strong>da</strong>s Experimentieren<br />

mit dem Zufall, hat der<br />

deutsche Lyriker Georg Philipp<br />

Friedr<strong>ich</strong> Leopold Freiherr<br />

von Hardenberg (1772 -<br />

1801) gesagt. Allerdings<br />

scheintesauch bezügl<strong>ich</strong> der<br />

Schadstoffbelastung des<br />

Spielzeugs so eine Sache mit<br />

dem Zufall zu sein –zumindest<br />

aus Verbrauchers<strong>ich</strong>t.<br />

mmer wieder präsentieren<br />

IMedien Studien und<br />

Untersuchungen von N<strong>ich</strong>t<br />

Regierungsorganisationen,<br />

Verbraucherportalen oder<br />

deutschen und europäischen<br />

Behörden. Diese ergeben,<br />

<strong>da</strong>ss St<strong>ich</strong>proben von<br />

Kinderprodukte teils hoch<br />

mit gesundheitsschädl<strong>ich</strong>en<br />

Chemikalien be lastet<br />

sind. Allein im Jahr 2014<br />

mussten in der EU 650 der<br />

Spielzeuge vom Markt genommen<br />

werden (http://<br />

ec.europa.eu), <strong>da</strong> sie unter<br />

anderem eine zu hohe Chemikalienbelastung<br />

aufgewiesen<br />

haben.<br />

Um Kinder vor gefährl<strong>ich</strong>en<br />

Chemikalien zu schützen,<br />

hat unter anderem der<br />

BUND im Frühjahr<br />

<strong>2015</strong> mehrere<br />

Kinderprodukte<br />

auf<br />

ihren Schadstoffgehalt<br />

untersuchen<br />

lassen. Das Ergebnis<br />

war aus<br />

Elterns<strong>ich</strong>t alarmierend. In<br />

acht von neun St<strong>ich</strong>proben<br />

fanden s<strong>ich</strong> We<strong>ich</strong>macher,<br />

krebsfördernde polyzyklische<br />

aromatische Ver<strong>bin</strong>dungen<br />

(PAK) und andere<br />

Giftstoffeinden Produkten.<br />

Zwar gibt es Grenzwerte<br />

für bestimmte Chemikalien<br />

innerhalb der EU,dochzum<br />

einen verstoßen einzelne<br />

Hersteller immer wieder <strong>da</strong>gegen.<br />

Zum anderen sind<br />

laut BUND die Grenzwerte<br />

der EU teils viel zu hochangesetzt,<br />

um Kinder wirkl<strong>ich</strong><br />

vorGesundheitsgefahren zu<br />

schützen. Erschwerend käme<br />

hinzu, <strong>da</strong>ss es Kinderprodukte<br />

wie zum Beispiel<br />

Badeartikel oder Karnevalsmasken<br />

gäbe, die n<strong>ich</strong>t als<br />

Spielzeug definiert seien<br />

und für die somit noch<br />

n<strong>ich</strong>t einmal die schwachen<br />

Grenzwerte der europäischen<br />

Spielzeugr<strong>ich</strong>tlinie<br />

gelten, heißt es in dem Ber<strong>ich</strong>t<br />

zuder Untersuchung<br />

weiter.Auch<strong>da</strong>s die Hersteller<br />

n<strong>ich</strong>t verpfl<strong>ich</strong>tet sind,<br />

auf ihren Produkten zu<br />

kennzeic hnen, welche<br />

Foto: sr<br />

Volkshochschule<br />

Münster<br />

Chemikalien enthalten<br />

sind und wie<br />

schädl<strong>ich</strong> diese sind,<br />

wird bemängelt.<br />

Seit 2006 haben Verbraucher<br />

allerdings <strong>da</strong>s<br />

Recht, bei Herstellern anzufragen,<br />

ob umweltund<br />

gesundheitsschädl<strong>ich</strong>e<br />

Chemikalien in<br />

einem Produkt enthalten<br />

sind oder n<strong>ich</strong>t.<br />

Weiter sind die Hersteller<br />

verpfl<strong>ich</strong>tet, innerhalb<br />

von 45 Tagen Auskunft<br />

zu erteilen. Das<br />

hat s<strong>ich</strong> die Organisation<br />

zum Anlass genommen<br />

und bietet<br />

Interessieren<br />

unter<br />

www.bund.net/<br />

giftfrage den Service,<br />

Fragen über<br />

ein einfaches Online-Formular<br />

an Spielzeughersteller<br />

zu stellen.<br />

Einen anderen Weg können<br />

Elterndurch ihr aktives<br />

Kaufverhalten steuern. Immer<br />

mehr Geschäfte bieten<br />

Produkte an, die im chemischen<br />

Sinne gesundheitl<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t schädl<strong>ich</strong> sind. Unter<br />

anderem <strong>da</strong>s Lädchen in<br />

Münster, <strong>da</strong>ss seine Räuml<strong>ich</strong>keiten<br />

im Geburtshaus<br />

bezogen hat,<br />

bietet solche Produkte<br />

an. Dabei<br />

geht die Inhaberin<br />

Sandra Witte<br />

sogar noch einen<br />

Schritt weiter.<br />

„Neben den ökolo-<br />

gi-<br />

schen Kriterien<br />

sind mir auch<br />

die Herstellungsbedingungen<br />

wie auch der Ort sehr<br />

w<strong>ich</strong>tig“, erklärt sie. So käme<br />

es, <strong>da</strong>ss nahezuhundert<br />

Prozent ihrer Produkte in<br />

Deutschland gefertigt worden<br />

sind. Egal ob bei Spielzeug,<br />

Textilien oderauchbei<br />

anderen Produkten wie<br />

Stoffwindeln, Tragetüchern<br />

und auch Second-Hand-<br />

Textilien. Witte ist esw<strong>ich</strong>tig,<br />

<strong>da</strong>ss sie über Herkunftsort,<br />

-produktion sowie Zusammensetzung<br />

der Stoffe<br />

informiert ist.<br />

Dass <strong>da</strong>s Bestreben der<br />

Kunden nach „sauberen<br />

Produkten“ n<strong>ich</strong>t nur die<br />

Einzelhändler spüren, sondernauchdie<br />

Hersteller,zeigen<br />

Aktionen wie die von<br />

Greenpeace oder BUND, die<br />

s<strong>ich</strong> für schadstofffreie Produkte<br />

engagieren und Missstände<br />

in der Medien veröffentl<strong>ich</strong>en<br />

um<br />

den Verbraucher<br />

zu informieren.<br />

Auch die Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) hat s<strong>ich</strong><br />

dem Thema angenommen.<br />

So<br />

hat sie hormonell<br />

wirksame<br />

Stoffe<br />

im Februar<br />

2013<br />

sogar als<br />

„globale<br />

Bedrohung“<br />

beze<strong>ich</strong>net. In<br />

ihrem großen<br />

Übers<strong>ich</strong>tsreport<br />

zum<br />

Stand der<br />

Forschung<br />

warnt die<br />

WHO <strong>da</strong>vor,<br />

<strong>da</strong>ss die Belastung des<br />

Fötus im Mutterleib mit diesen<br />

Chemikalien eine Rolle<br />

spielt beim Anstieg der Fälle<br />

von Fortpflanzungsstörungen,<br />

hormonbedingten<br />

Krebsarten, Verhaltens- und<br />

Lernschwierigkeiten, Asthma<br />

und mögl<strong>ich</strong>erweise<br />

auch Fettleibigkeit und Diabetes.<br />

Zahlre<strong>ich</strong>e Untersuchungenbelegen<br />

zudem, <strong>da</strong>ss die<br />

Schadstoffe, die inder Umgebung<br />

der Kinder vorkommen,<br />

s<strong>ich</strong> auch in ihrem<br />

Körper wiederfinden.<br />

Weil sienochwachsen, reagiert<br />

der Nachwuchs besonders<br />

empfindl<strong>ich</strong> auf<br />

Schadstoffe. Allergien und<br />

hormonell bedingte Krankheiten<br />

wie eine frühzeitige<br />

Pubertät können die Folge<br />

sein.<br />

www.bund.net, http://<br />

ec.europa.eu, http://unep.org<br />

Eltern –Kinder –Erziehung<br />

Elterngespräche<br />

InformativeVorträge<br />

Prager-Eltern-Kind Programm<br />

für Babys<br />

Eltern-Kind-Spielgruppen<br />

VHS-Infotreff, Aegidiimarkt 3,<br />

Wir<br />

beraten Siegerne:<br />

www.vhs.muenster.de<br />

Tel. 492-4321<br />

48143 Münster, infotreff@stadt-muenster.de<br />

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Sonderveröffentl<strong>ich</strong>ung „<strong>Hallo</strong> –<strong>da</strong><strong>bin</strong> <strong>ich</strong>“<br />

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