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Hallo, da bin ich 2/2015

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Die Natur wird esr<strong>ich</strong>ten<br />

Kaiserschnitt sollte niedie erste Wahl des Gebären sein<br />

Foto: TK-Pressestelle<br />

Von Sebastian Rohling<br />

Früher wurde der Kaiserschnitt<br />

fast ausschließl<strong>ich</strong><br />

aus medizinischen<br />

Gründen<br />

durchgeführt.<br />

Heute<br />

sieht<br />

<strong>da</strong>s anscheinend<br />

anders<br />

aus.<br />

on 1991 bis 2012 hat s<strong>ich</strong>die<br />

VAnzahl der Kaiserschnitte<br />

bei Ent<strong>bin</strong>dungen in deutschen<br />

Krankenhäusern prozentual<br />

mehr als verdoppelt, von 15,3<br />

auf 31,7 Prozent.n So ist zum<br />

Beispiel bei den Vers<strong>ich</strong>erten<br />

der Techniker Krankenkasse<br />

(TK) 2014jedes dritte Neugeborene<br />

per Kaiserschnitt zur Welt<br />

gekommen.<br />

„Eine solche Zunahme kann<br />

n<strong>ich</strong>t mehr auf medizinische<br />

Notwendigkeit zurückgeführt<br />

werden“, sagt Dr. Joachim Zucker-Reimann.<br />

Als Chefarzt der<br />

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

am Herz-Jesu-Krankenhaus<br />

hat er selber auch<br />

schon Kaiserschnitt-Geburten<br />

begleitetund durchgeführt. Ein<br />

„Fan“ dieser Gebärmethode ist<br />

er aber nie geworden. „Die Natur<br />

hatJahrtausende an der Optimierung<br />

dieses Prozesses gearbeitet<br />

undihn verbessert“, erklärt<br />

er seine Ans<strong>ich</strong>t. Die natürl<strong>ich</strong>e<br />

Geburt hat gegenüber<br />

dem Kaiserschnitt wesentl<strong>ich</strong><br />

mehr Vor- als Nachteile. „Eine<br />

natürl<strong>ich</strong>e Geburt hat körperl<strong>ich</strong>e<br />

wie psychische Vorteile<br />

für die Mutter, sofern keine<br />

Komplikationen vorliegen,<br />

die einen Kaiserschnitt unumgängl<strong>ich</strong><br />

machen“, sagt der<br />

Experte.<br />

Schwangerschaftund Geburt<br />

sollten freudige Ereignisse im<br />

Leben einer Familie sein und<br />

von Anfang bis zum Ende in<br />

vollen Zügen genossen werden<br />

können. Das gilt insbesondere<br />

für die erste Geburt, wenn alles<br />

noch fremd und neu ist auch<br />

wenn jede Schwangerschaft<br />

wie Geburtindividuell und einmalig<br />

verläuft. Umso w<strong>ich</strong>tiger<br />

sei es, <strong>da</strong>ss werdende Elterns<strong>ich</strong><br />

des „natürl<strong>ich</strong>en Prozesses der<br />

Geburtbewusstwerden“, so Zucker-Reimann.<br />

Medizinisch spr<strong>ich</strong>t für eine<br />

natürl<strong>ich</strong>e Geburt, <strong>da</strong>ss auch<br />

<strong>da</strong>s Kind von dem Geburtsvorgang<br />

profitiert. So wird durch<br />

den Geburtsstress <strong>da</strong>s Kreislaufsystem<br />

des Babys „hochgefahren“,<br />

was spätere Komplikationen<br />

verringert. „Unter anderemwirdbei<br />

einem auf natürl<strong>ich</strong>em<br />

Wege geborenen Kind bei<br />

der Passage des Geburtskanals<br />

die mit Fruchtwasser gefüllte<br />

Lunge ausgepresst, was bei<br />

einer Ent<strong>bin</strong>dung durch die<br />

Bauchdecke ausbleibt und zu<br />

Atemproblemen führen kann“,<br />

nennt der Gynäkologe eine<br />

mögl<strong>ich</strong>e Erklärung für die Reduzierung<br />

von Anpassungsproblemen<br />

des Neugeborenen.<br />

„Niemand kann gezwungen<br />

werden, sein Kind auf die eine<br />

oder andere Weise auf die Welt<br />

zu bringen. Aber werdende Eltern,<br />

auch die Väter, sollten<br />

s<strong>ich</strong> imVorfeld gut informieren.<br />

Denn Angstund Unwissenheit<br />

sind die schlimmsten Feinde<br />

der natürl<strong>ich</strong>en Ent<strong>bin</strong>dung.<br />

Die besten Freunde sind hingegen<br />

Freude, Zuwendung und<br />

der Blickauf <strong>da</strong>s positivebevorstehende<br />

Ereignis“, lädt Zucker-<br />

Reimann alle werdenden Eltern<br />

zum Dialog mit ihre Hebamme<br />

oder Gynäkologen ein.<br />

Jeden<br />

1.Mittwoch im<br />

Monat um 18 Uhr<br />

Stillinformationsabend,<br />

Teilnahme<br />

kostenlos<br />

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Gebor(g)en im Clemenshospital<br />

Geburtsvorbereitungskurse<br />

Perinatalzentrum Level II<br />

Wassergymnastik für Schwangere<br />

Akupunktur<br />

Rückbildungsgymnastik und Babymassagekurse<br />

Geschwisterschule<br />

Infoabend an jedem ersten, zweiten und dritten Montag<br />

im Monat um 19.15 Uhr<br />

Clemenshospital | Düesbergweg 124 | 48153 Münster | www.clemenshospital.de<br />

Hotline Kreißsaal: 0251.976-2563

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