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2009 - Deutscher Alpenverein Sektion Braunschweig e.V.

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Meine Fernwanderung von Oberstdorf nach Rom<br />

Einmal im Leben nach Rom, aber nicht per Flieger, Auto, Bus, oder per Bahn, sondern allein zu<br />

Fuß! Diese Wanderung war für mich ein großer Traum in spiritueller Hinsicht - aber auch, um<br />

Land und Leute quasi von der "Straße" aus kennen lernen zu können.<br />

Acht erlebnisreiche Wochen in einen kurzen Bericht zusammenzufassen, ist "schier unmöglich"<br />

für jemanden, der in dieser Zeit jeden Tag Neues, Schönes und Abenteuerliches erlebt<br />

hat. Durch einige Auszüge aus meinem Tagebuch möchte ich Ihnen daher diesen mittel bis<br />

schwierigen Fernwanderweg näher bringen.<br />

Der Weg wurde von mir in drei Abschnitte eingeteilt.<br />

Der 1. Abschnitt war die Alpenüberquerung.<br />

Die Route führte von Oberstdorf nach Meran, über die Kemptner Hütte, Memminger Hütte,<br />

Zams, <strong>Braunschweig</strong>er Hütte, Vent, Similaun Hütte, Katharinenburg, Meran. Es ist die<br />

Panoramaroute der Bergführer aus Oberstdorf.<br />

Der 2. Abschnitt war der Dolomiten Höhenweg ( E 5).<br />

Von Meran 2000 (Meraner Hütte) über Bozen, Truderer Horn, Gfrill Alm, Cembra (deutsch/italienische<br />

Sprachgrenze), Monte Gronlait, M. Fravort, La Fontanella, Levico Therme, Lusern,<br />

Carbonara, Verona.<br />

Der 3. Abschnitt umfaßt den Franziskaner Wanderweg.<br />

Von Florenz (Santa Croce) zum Passo del Consuma, Kloster La Verna, Gubbio, Assisi, Monte<br />

Subasio, Stroncone, Farfa bis Rom.<br />

Sie begann am 15.August 2008, um 10.00 Uhr morgens in Oberstdorf und ging zunächst zur<br />

Kemptner Hütte.<br />

Aus meinem Tagebuch,<br />

"15.08.<strong>2009</strong> ... Ein fürchterliches Gewitter hat meinen Abmarsch vom Hotel hinausgezögert. Es<br />

regnete, was nur so vom Himmel fallen konnte. Habe mich entschlossen, trotzdem los zugehen<br />

mit der Überlegung, sollte es in Spielmannsau noch so stark regnen, übernachte ich dort und<br />

die Kemptner- Hütte muss halt auf mich warten. Der Regen ließ nach. Der Aufstieg war abwechslungsreich.<br />

Die Sonne schien zwischendurch, dann regnete es wieder und es kam auch<br />

noch Nebel auf, als ich über die Lawinenreste ging. Auf der Kemptner Hütte kam ich, trotz meines<br />

Umhanges, von innen und außen total durchnässt an ...".<br />

Für einen periodischen Wanderer, der eher in Tageswanderungen geübt ist, einen derartigen<br />

Aufstieg allein zu gehen, war schon eine schöne Leistung."<br />

Die folgenden Tage waren sonnig und ich genoss das herrliche Panorama der Lechtaler, Inntaler<br />

und Ötztaler Alpen sowie die Gletscherregion der Wildspitze.<br />

Aber ... Aus meinem Tagebuch,<br />

"... 19.08.2008 ... <strong>Braunschweig</strong>er Hütte nach Vent. ... Nach dem für mich heute doch etwas<br />

schwierigeren Aufstieg zum Rettenbach Jöchl wurde ich beim Abstieg zum "Obersöldner Ski<br />

Zirkus mit Schnee und Eis überrascht. ... Möchte nur nachtragen, dass mich der Anblick vom<br />

Rettenbach Jöchl zum Ski Zirkus entsetzt hat. Was da geschieht, ist nicht mehr normal. Es werden<br />

unter dem Gletscher Felsen gesprengt, ein Stadion und eine Gastronomie für 2.000 Skifahrer<br />

und Touristen gebaut. ..."<br />

Dieser Anblick hat mich kritisch gegenüber dem alpinen Sport werden lassen. Wie mir ein<br />

Bergwanderer auf der <strong>Braunschweig</strong>er Hütte erzählte, will man das Gletschergebiete vom Ötztal<br />

mit dem des Pitztales touristisch verbinden und ausweiten. Ökologische Gesichtspunkte<br />

werden kaum berücksichtigt. Was bedeutet dies für unsere <strong>Braunschweig</strong>er Hütte ?? Es sind aus<br />

meiner Sicht alle Bergfreunde aufgefordert, gegen diesen Raubbau anzugehen."<br />

Der 2. Abschnitt<br />

Das Teilstück des "Europäische Fernwanderweg 5" (E 5), von Meran nach Verona. Die<br />

Wegführung ist anfangs noch recht gut. Nach der deutsch-italienischen Sprachgrenze, zwischen<br />

der Gfrill Alm und Cembra, wird die Markierung schwieriger. Dieser Abschnitt in Südtirol<br />

scheint mir noch verwaist für Wanderer zu sein. Auf meinen Tagesetappen, von Südtirol bis<br />

Rom, habe ich tagsüber fast keinen Menschen getroffen.<br />

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