Materialien für Druck und Verpackung - KBA

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Glossar Bedruckstoffe Tab. 5: Die fünf Papiertypen nach ISO 12647-2 und ihre Sollwerte und Einsatzgebiete
Harzleim und Wachsen zum Papierbrei
(Holländerleimung) oder durch Leimpressenstreichung
(�FC-Papier) widerstandsfähiger
gegen Feuchtigkeit wird und
den Verbund zwischen �Fasern und
�Füllstoffen verbessert; gut geleimtes
Papier ist gut bedruckbar und kann nicht
�stauben und �rupfen.
geprägtes Papier embossed paper
Papier, das mittels einer Prägekalanderwalze
eine Oberflächenstruktur
erhält, z.B.„gehämmert“, Leinenimitation.
geripptes Papier laid paper
Maschinenglattes Papier, das in einem
�Wasserzeichen-Prozess parallele Linien
erhält, die eine frühere Büttensiebstruktur
imitieren; bedruckt als Geschenkpapier,
unbedruckt als Vorsatzpapier.
gestrichenes Papier coated paper
Papier/Karton, einseitig (�Chromo) oder
beidseitig (�Bilderdruck- und �Kunstdruckpapier)
veredelt mit einem Oberflächenstrich
(5 bis 25 g/m 2) aus einer weißen
�Streichmasse; Unterscheidung nach
Glanz (matt, halbmatt, glänzend oder hochglänzend
g., mit oder ohne anschließende
Satinage),Workflow (innerhalb oder außerhalb
der Papiermaschine g.), �Streichverfahren
und Strichanzahl (einfach, doppelt,
dreifach g.).
Getränkekartonverbund
compound carton for beverages
Für verschiedenste Getränke optimierter
Materialverbund aus holzfreiem Karton
(75%, mit antibakteriellem �PE-Strich,
bedruckbar im Flexo- und Schmalbahndruck),
6-µm-Aluminumfolie (5%, Barriere
gegen Licht, Wärme, Sauerstoff, Migration)
und �Kunststofffolie (20%, sterile Versiegelung).
Glanz gloss
Optische Erscheinung der gerichteten
Reflexion an Oberflächen von Folien und
gestrichenen Substraten; Bestimmen der
Glanzzahl (in % oder einheitenlos) durch
Intensitätsmessung des reflektierten Lichts
unter der Bedingung Einfallwinkel =
Ausfallwinkel; gebräuchliche Geometrien:
20°/20° (bei Hochglanz), 85°/85° (Mattglanz),
60°/60° (Mittelglanz), 75°/75° oder
45°/45° (Drucke, Bedruck- und Packstoffe);
verschiedene Standards (ISO 8254, DIN
54502, TAPPI 75°; Reflektometrie nach ISO
2813, ASTM D523, DIN 67530, �Zellcheming
V 22/72).
Glätte smoothness
Haptische Eigenschaft von Substraten mit
niedrigem Reibungskoeffizient, erzielt
durch Kalander, Glätt- und Chromzylinder
in der Papier- bzw. Streichmaschine;
Gegenteil der �Rauheit und somit
Bedruckbarkeitsanzeichen für geringere
�Haftung; bei Verfahren mit Luftdurchsatz
unter definiertem Druck sind G.- und
Rauheitsmessung identisch: nach Bekk (in
sec, ISO 5627), Parker Print Surf (PPS-
Rautiefe in µm, DIN ISO 8791-4), Bendtsen
(in mPa s, ISO 5636-3, DIN 53108), Gurley
(in ml/min, ISO 5636-5) oder Sheffield (in
Typ
PT1
PT2
PT3
PT4
PT5
—
Qualität
Bilderdruck glänzend gestrichen, 115 g/m 2
Bilderdruck matt gestrichen, 115 g/m 2
LWC Rollenoffset leicht gestrichen, 70 g/m 2
Offset ungestrichen weiß, 115 g/m 2
Offset ungestrichen gelblich, 115 g/m 2
Toleranzen
CIELAB-Werte: D50/2°, ohne Polfilter, für die Profilerstellung weiße Messunterlage, im Auflagendruck schwarze Messunterlage
ml/min, ISO 8791-3); optische Laser-Messung
z.B. mit UBM-Microfocus (DIN 4768).
Gleichgewichtsfeuchte
equilibrium moisture content
�Feuchtigkeitsgehalt (in %) von Papier/
Karton/Pappe nach der Akklimatisierung
(�Zellcheming V/30/9).
grafische Papiere printing paper
Alle für die Verarbeitung in der Druckindustrie
produzierten Papierqualitäten;
stetig steigender Anteil am weltweiten
Papierbedarf; aktuelle Trends: mehr �ungestrichene
Papiere, neue Haptikerlebnisse,
�Volumensteigerung bei gleichzeitiger
�Grammatur-Reduzierung, kontinuierliche
Verbesserung der Ver- und Bedruckbarkeitseigenschaften,
u.a. mit Fokus auf
immer schneller laufenden Rollendruckmaschinen.
Graukarton chipboard, grey board
Rauer oder einseitig glatter �AP-Karton;
u.a. für Kalenderrückwände.
gussgestrichen Papier/Karton
cast-coated paper(board)
Papier/Karton mit einseitig weißem, aufgegossenem
Strich mit hochglänzender (nicht
kalandriert) oder spiegelglänzender Oberfläche
(heiß chromzylinderkalandriert); mit
über 24 g/m 2 weist g. P. die höchstmögliche
Strichmenge auf; hohes Volumen bei 70 bis
400 g/m 2; für hochwertige Etiketten,
Umschläge, Faltschachteln.
Hadernpapier rag paper
Hochwertiges Papier mit mindestens 10%
Faseranteil aus Textilabfällen (höchste
Qualität, �Banknotenpapier), Baumwolle,
Hanf oder Flachsfaser; Hadern außerdem in
�Bibeldruck-,�Dokumentenpapier.
Haftung adhesion
Verankerung von Druckfarbe und Lack auf
Substratoberflächen; indirekte Prüfung:
Trocknungsgrad von wegschlagend und
oxidativ trocknenden Farben/Lacken, Vernetzungsgrad
von strahlenhärtenden und
lösemittelverdunstenden Farben/Lacken;
keine standardisierten Tests; schnell:
Nagelprobe (zuverlässiger als Klebebandtest),Wischtest;
Prüfgeräte für UV-Systeme:
�fogra UV Curing Tester, SID UV-Tester.
Haftgrundierung
Auf Kunststoff- und Metalloberflächen der
Vordruck (Offset-, Sieb-, Blech-, Flexodruck)
mit einem geeigneten Primerlack oder
Deckweiß; Alternative zur �Corona-Vorbehandlung.
Haftpapier self-adhesive paper
Papier mit selbstklebender Rückseite, die
während der Vorderseitenbedruckung bis
zum Gebrauch durch ein silikonbeschichtetes
Trägerpapier geschützt ist; für Etiketten,
Briefmarken, Wertmarken in Direct Mailings.
Papierweiß (CIELAB)
L * = 93; a * = 0; b * = –3
L * = 92; a * = 0; b * = –3
L * = 87; a * = –1; b * = 3
L * = 92; a * = 0; b * = –3
L * = 88; a * = 0; b * = 6
L * ±3;a * ±2;b * ±2
Weiße
85% ISO
83% ISO
70% ISO
85% ISO
85% ISO
—
Glanz
65%
38%
55%
6%
6%
±5%
Härte hardness
Bedruckbarkeitseigenschaft, die besonders
bei elastischen Folien mit größerer Dicke
wichtig ist; Prüfverfahren: Kugeldruckhärte
(in MPa oder N/mm 2, EN ISO 2039-1, DIN
53456); Shore-Härte (DIN 53505,DIN EN ISO
868: Shore A für Weichelastomere, Shore D
für Zähelastomere).
Hartpappe
Vollpappe aus zusammengegautschen
Faserstofflagen mit besonders hoher
�Biegefestigkeit; 0,9 bis 3,5 mm dick,
geeignet für Prägungen; Deckelmaterial für
Aktenordner.
Heißprägefolie hot-stamping foil
Material für die Druckveredelung; die auf
einer Trägerfolie befindlichen Pigmente
(Gold-/Silbereffekt, deckende Farben) werden
durch ein heißes erhabenes Prägewerkzeug
(bei Faltschachtelproduktion in
Verbindung mit Stanzung) mitsamt wärmereaktiver
Klebschicht übertragen;
�Kaltfolie.
holzfreies Papier
(ground)woodfree paper
Papier mit max. 5 Masse-% Holzfaseranteil;
ungestrichene Qualitäten erzielen vor
allem durch den rasant gestiegenen Bedarf
an �Büro-/Kopierpapier und voluminösem
�Bücherdruckpapier höchste Wachstumsraten;
wichtigste gestrichene Qualitäten
sind nach wie vor �Kunstdruck- und �SD-
Papiere, während �LWC rückläufig ist.
holzhaltiges Papier mechanical paper
Papier mit über 5 Masse-% Holzfaseranteil;
hohe Nachfrage besteht zurzeit nach mittelfeinen
Bogenoffset-Druckpapieren
sowie aufgebessertem �NP und �SC-A.
HSWO heat-set wet offset
Kürzel der Papierindustrie für Rollenpapiere
für den Nassoffset auf heißlufttrocknenden
Akzidenz- und Schmalbahnanlagen.
HTR, PHEMA hard tissue replacement
Polyhydroxylethylmethacrylat; extrem
reißfeste und UV-beständige Folien für
Flexo- und Offsetdruck; gut tiefzieh- und
kaschierbar.
Hybriddruck hybrid printing
Von KBA entwickelte bzw. maßgeblich weiterentwickelte
Technologien; 1. im Bogenoffset
der Druck mit Hybridfarben (gleichermaßen
konventionell und UV-trocknend,
ohne Primer UV-lackierbar, außergewöhnliche
Glanzkontrasteffekte) auf glänzend
und matt gestrichenen Substraten; 2.
auf Zeitungsdruckmaschinen die Produktion
von Zeitungen und Werbebeilagen
ohne Farbwechsel: a) Beilagendruck auf der
KBA Cortina ohne Papierwechsel mit
Wasserlos-Coldsetfarbe und zugeschaltetem
Heatset-Trockner bei unveränderter
Tonwertzunahme; b) Beilagendruck mit
Sortenbeispiele ungeachtet Grammatur (Anwendung)
Kunstdruck, selten MWC, HWC (Bg-offset, Heatset,Tiefdruck)
Bilderdr. matt, selten MWC, HWC (Bg-offs., Endlos, Heats.,Tiefdr.)
FC, LWC, ULWC, MWC, HWC (Heatset,Tiefdruck)
hfr, hh, SC-A (Bg-offs., Heats., Colds., H/C-Hybrid, Endlos,Tiefdr.)
SC-A, SC-B, NP, NP aufgebessert (Coldset, Heatset, Hybrid,Tiefdr.)
—
Papierwechsel (aufgebessert) und mit
Coldsetfarbe ohne Heatset-Trockner im
FM-Raster bei veränderter Tonwertzunahme.
Hygroskopizität hygroscopicity
Fähigkeit von Papieren, Feuchtigkeit aus
der Luft aufzunehmen oder an die Luft
abzugeben.
Hysterese hysteresis
�Hygroskopizitätszyklus, verbunden mit
�Feuchtdehnung quer zur �Maschinenlaufrichtung
und �Quellung, wobei selbst
bei Rückkehr zum minimalen �Feuchtigkeitsgehalt
eine Restdehnung/-quellung
bleibt; grafische Darstellung als „H.-schleife“.
IML in-mould labels
Überwiegend aus gereckter mehrschichtiger
�PP-Folie hergestellte Etiketten, die
nach dem Bedrucken mittels eines Gießverfahrens
in die Oberfläche des Kunststoff-
Packmittels (Tiefziehbehältnisse/-deckel,
Getränkekästen, Blasformflaschen) integriert
werden; bedruckbar mit konventionellen
Farben im Bogenoffset (Trend!) und
Fotopolymer-Buchdruck,mit UV-härtenden
Farben im Bogen- und Schmalbahn-Rollenoffset,Tiefdruck,Flexodruck
und Buchdruck;
verzugfreie IML mit Zellstruktur bilden
matt-raue Oberfläche (Soft Touch Label)
aus.
Inert-UV inert gas curing technology
Verfahren der UV-Strahlenhärtung von
Druckfarben unter einer Stickstoff-
Schutzatmosphäre, die den vernetzungshemmenden
Einfluss des Luftsauerstoffs
ausschließt; dadurch Reduzierung des
Wärmeeingetrags um bis zu 80% und der
Stapeltemperatur um bis zu 50%; Vorteile:
Bedrucken wärmeempfindlicherer
�Kunststofffolien, höhere Druckgeschwindigkeit;
für Schmalbahn-Rollenoffset entwickelt,
erstmals 2002 im Bogenoffset an
einer KBA Rapida 105 beim belgischen
Plastikdrucker Crea.
ISO-Papiertypen ISO paper types
Fünf in der ISO-Norm 12647-2 definierte
Papierqualitäten, die in �Papierweiß,
�Weiße und �Glanz, aber nicht unbedingt
in der �Grammatur dem Durchschnitt häufig
verwendeter Druckpapiere entsprechen
(Tabelle 5); entwickelt aus Gründen der
Berechnung allgemein verfügbarer ICC-
Standardprofile für viele Druckbedingungen
(Tonwertzunahme, Rasterweite,
Toleranzen) im Bogen-, Rollen- und Endlosoffsetdruck;
sie ermöglichen eine standardisierte
Farbwiedergabe im Druck und
deren verbindliche Simulation im Digitalproof,
indem die zu erreichenden CIELAB-
Farborte der ISO-Druckfarbenskala verbindlich
festgelegt sind (Volltondichten nur