Ferienausgabe 2011 - Kath. Pfarrei Sankt Hubertus

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A m 3. Februar 1943 wurde der sorbische Priester Alois Andritzki im KZ Dachau mit einer Giftspritze ermordet. Am 3. Februar 1987 erhielt die kleine Straße an unserer Kirche ihren Namen. Am 3. Februar 2012 werden wir das erste Mal seinen Gedenktag als offiziellen Termin in unseremliturgischenKalender haben, nachdem er unter großer Beteiligung von sorbischenGläubigen am Pfingstmontag seliggesprochen wurde. Eigentlich war ursprünglich alles anders geplant. Die Nationalsozialisten wollten ihm nicht nur das Leben nehmen. Die Verbrennung seines Leichnams sollte die Erinnerung an ihn auslöschen. Ja, am liebsten hätten sie auch die katholische Kirche als ganze vernichtet. Letzteres wusste Alois Andritzki, das 2 Unsere Alojs-Andritzki-Straße hat er auch öffentlich gesagt. Es ist anders gekommen. Auch unter der SED-Regierung war die Zustimmung, diese kleine Straße nach ihm zu benennen, keine, die so recht von Herzen kam. Sie war eher dem Umstand zu verdanken, dass es damals noch kein Haus auf dieser Straße gab, dieser Name also auf keiner Adresse auftauchen würde. Auch das ist anders gekommen. Es ist nun absolut anders g e k o m m e n : Durch die Seligsprechung am Pfingstmontag wird sein Name noch in Generationen Jahr Foto: Elisabeth Meuser für Jahr in katholischen Kirchen wieder und wieder ins Bewusstsein der Gläubigen gehoben. Hier an dieser Stelle ist er täglich und zwar öffentlich präsent durch diese Straße. Nun haben wir das mit dem Hinweis auf die Seligsprechung ergänzte Zusatzschild Juli Sa 02. 19:00 Pfarrhs. ökumenischer Gemeindeabend So 03. 11:00 Pfarrhs. Gemeindefest Mo 11.-15. Pfarrhs. Religiöse Kinderwoche August So 28. 10:00 WH Schulanfängersegnung So 28. 10:00 P Schulanfängersegnung September So 04. 16:00 P Vespermusik Schlosskapelle Sa 24. 10:00 Pfarrhs. Erstkommunionvorbereitung So 25. 10:00 WH Erntedankfest Oktober Sa 01. Schönfeld ökumenischer Gottesdienst So 02. 10:00 P Erntedankfest Mo 17.-21. Ministrantenfahrt November Di 01. 16:00 Friedh.WH Gräbersegnung Mi 02. 16:00 Bühlau Gräbersegnung Sa 05. 10:00 Pfarrhs. Erstkommunionvorbereitung Sa 05. 19:00 Pfarrhs. <strong>Hubertus</strong>feier ©Pfarrbrief- service 11
10 FRÖHLICHE FERIEN !!! Hallo Kinder, wir haben uns von den Erwachsenen gewünscht, dass sie uns aus ihrem Urlaub eine Karte schicken. Damit wir im September im Gemeindehaus zeigen können, wo die Gemeinde St. <strong>Hubertus</strong> in den Sommermonaten so überall war. Das kann doch ganz spannend sein, oder? Und - habt ihr Lust mitzumachen? Schreibt ihr uns auch eine Karte aus euren Ferien? Das können auch mehrere sein, wenn ihr außer auf dem Bauernhof noch bei Oma und Opa und zur Zeltwoche in Zinnowitz ward. Wir wünschen euch 6 fröhliche, aufregende, unfallfreie und sonnige Ferienwochen. Kinderbriefe an den lieben Gott Lieber Gott! Ich habe vorige Woche Deine Kirche besucht. Ich muss sagen, Du wohnst sehr schön. Charlotte Lieber Gott! Sind Jungen besser als Mädchen? Ich weiß, Du bist einer, aber versuche, gerecht zu sein. Sylvia Lieber Gott! Von allen großen Männern habe ich ein Bild, nur von Dir nicht. Sebastian Tipp fürs Ferientagebuch Kennt ihr das: Ihr wart mehrere Tage unterwegs, habt viel Schönes erlebt und wenn ihr später jemandem davon erzählen wollt, bekommen die Tage einen dicken Knoten und ihr wisst nicht mehr sicher, wann ihr was erlebt habt. Und das macht ein bisschen traurig, denn die Erlebnisse waren soooo schön. Gegen dieses Verfitzen der Erinnerungen gibt es eine ganz einfache Hilfe: Kauft euch vor Beginn der Reise im Schreibwarenladen zu 40 Cent ein dünnes unliniertes A5 Heft. Und darin malt, schreibt oder klebt ihr jeden Tag eine Erinnerung an die Erlebnisse des Tages. Wenn ihr zwischen den einzelnen Tagen noch ein bisschen Luft lasst, könnt ihr nach dem Urlaub noch einige Bilder dazu kleben. Und wenn ihr das während jeder Reise macht, habt ihr bald eine schöne Sammlung, die euch immer wieder beim Erinnern hilft. Maria Schmidt ©Pfarrbriefservice feierlich enthüllt. Es ist nach diesem Jahrhundert zweier Diktaturen besonders zu würdigen, dass dieser feierliche Akt gemeinsam mit einem Bürgermeister der Stadt Dresden geschehen ist. Auf diese Weise wurde deutlich, dass die Feier vom Pfingstmontag nicht nur kirchliche Bedeutung hat, sondern in unsere Gesellschaft hineinwirken möchte - so, wie es ja auch dem Pfingstgeschehen selbst entspricht. Die Jünger haben ihren eigenen internen Kreis verlassen und sind an die Öffentlichkeit getreten. In meinen Augen hat es da eine besondere Bedeutung, dass dieser Name durch diese Straße unsere Kirche mit der Schule gegenüber verbindet. Dahinter verbirgt sich in meinen Augen eine verborgene Symbolik. Sie enthält ihren ganz eigenen inneren Sinn. Die Schule ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche lernen. Nun war Alois Andritzki besonders für Kinder und Jugendliche verantwortlich gewesen. Konkret waren es die Kapellknaben. Konkret waren es auch die Jugendlichen in der Hofkirchengemeinde. Jetzt nimmt er diese Aufgabe weiter wahr, vermittelt eben durch diese Straße. Das, wofür er damals stand und wofür er schließlich im KZ landete, gilt gleichermaßen noch heute, auch unter veränderten Bedingungen. Alois Andritzki steht dafür, dass er eine menschenverachtende Ideologie als Lüge entlarvte. Er hielt mit der Wahrheit nicht hinter dem Berg, obwohl er wusste, dass das Regime die Kirche vernichten wollte, obwohl er wusste, dass Kritiker in den Konzentrationslagern ermordet werden. Das geht aus der Anklageschrift hervor. Die Liebe zur Wahrheit auch dort, wo man persönliche Nachteile erleiden könnte, das braucht unsere Gesellschaft heute. Er steht aber auch für die ungebrochene Hoffnung. Das bezeugen diejenigen, die ihn im KZ erlebt haben. Ihr dürft die Hoffnung nie sinken lassen, mag er uns zurufen. Immer wieder tauchen ja die Weltuntergangspropheten auf. Wirkliche Probleme der Gegenwart werden dann so dargestellt, dass das lähmende Gefühl von Ausweglosigkeit aufkommt. Wer keine Hoffnung hat, der hat keine Zukunft, und der hat auch keine Kraft, die Gegenwartsprobleme anzupacken. Er versucht erst gar keine Lösung. Menschen, die immer wieder Hoffnung vermitteln, das braucht unsere Gesellschaft heute. Sicher gäbe es noch mehr, was ich an dieser Stelle nennen könnte. Diese beiden Dinge möchte ich gewissermaßen auf den Leuchter stellen: Wahrheitsliebe und ungebrochene Hoffnung. Ich wünsche sehr, dass das in unsere Zeit hineinstrahlt. Das braucht unser Land und unsere Stadt. Darum kann es nur gut sein, wenn diese Botschaft insbesondere Kinder und Jugendliche erreicht. Schön und wünschenswert wäre es auch, wenn ebenso im Bewusstsein bliebe, dass er katholischer Priester war: Denn dafür steht die Kirche als ganze, und das ist der Auftrag des Christen in unserer Zeit. Dem sollte die feierliche Enthüllung Ausdruck verleihen. Ich danke unseren Gästen, dass sie gekommen sind, diesem Akt beizuwohnen. Ihr Pfarrer 3
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