Quierschied Tel. 0 68 97 - Der Quierschder
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Haus der Beratung · Trierer Str. 22 · 66111 Saarbrücken<br />
<strong>Tel</strong>: 0<strong>68</strong>1/ 5 00 89-0 · vz-saar@vz-saar.de<br />
Geregelte Heizkreispumpen sparen<br />
Strom und Brennstoff<br />
Zu einer Heizungsanlage gehört neben dem Heizkessel und den<br />
Heizkörpern mit Thermostatventilen auch eine Umwälzpumpe. Sie ist<br />
die Verbindung zwischen Heizkessel und Heizfläche, also bildlich<br />
gesprochen das Herz der Anlage, und in vielen Fällen leider auch die<br />
Ursache für hohen Strom- und Brennstoffverbrauch, so die Energieberater<br />
der Verbraucherzentrale. Denn viele Heizkreispumpen laufen<br />
rund um die Uhr mit konstanter Leistung und sind zudem meist überdimensioniert.<br />
<strong>Der</strong> Stromverbrauch kann so unbemerkt auf 300 bis<br />
500 kWh im Jahr steigen.<br />
Elektronisch geregelte Pumpen passen ihre Leistung dagegen dem<br />
Bedarf an. Sie sind mit einem Drucksensor ausgestattet, der bei einem<br />
Druckanstieg in der Leitung durch das Schließen der Thermostatventile<br />
die Leistung der Pumpe herunterregelt.<br />
Neben Strom sparen geregelte Heizungspumpen je nachdem, wie die<br />
Heizkörper im Heizkreis eingebunden sind, auch einige hundert Liter<br />
Öl bzw. Kubikmeter Gas. Denn was oft nicht bedacht wird, sind die<br />
Verteilungsverluste, so die Energieberater der Verbraucherzentrale.<br />
Verstärkt werden die Verluste zudem durch schlecht gedämmte<br />
Heizungsrohre. Die Energieberater empfehlen daher den Einbau einer<br />
geregelten Pumpe der Energieeffizienzklasse A. Noch ein weiterer Tipp,<br />
der nichts kostet: einfach die Pumpe für den Heizkreislauf im Sommer<br />
komplett ausschalten.<br />
Unter bestimmten Bedingungen wird der Einbau einer elektronisch<br />
geregelten Hocheffizienz-Pumpe im Zuge einer Heizungserneuerung<br />
oder Installation einer Solaranlage vom Bundesamt für Wirtschaft und<br />
Ausfuhrkontrolle mit 200 Euro gefördert.<br />
Auskünfte zu den Förderprogrammen sowie zur optimalen Wärmeerzeugung<br />
in Alt- und Neubauten geben die Energieberater der<br />
Verbraucherzentrale des Saarlandes. Für ein persönliches Beratungsgespräch<br />
in einer der 12 Beratungsstellen im Saarland ist eine Anmeldung<br />
erforderlich.<br />
In Saarbrücken finden die Beratungen bei der Verbraucherzentrale im<br />
Haus der Beratung, Trierer Straße 22, statt. Anmeldung unter <strong>Tel</strong>.:<br />
0<strong>68</strong>1/50089-15 oder (-0)<br />
Von unserem<br />
Leser Paul Kolling<br />
aus Göttelborn…<br />
Französische Dominialschulen im<br />
Saarkohlenrevier<br />
In der Zeitgeschichte soll es keine Tabuthemen geben. Selbst sensible<br />
Vorkommnisse bedürfen einer Würdigung. <strong>Der</strong> Bericht beschäftigt sich<br />
im Detail mit dem System der französischen Dominialschulen. <strong>Der</strong><br />
Texft erhebt den Anspruch frei von Ressentiments und Simulationen zu<br />
sein. Während den nach dem 1. Weltkrieg stattgefundenen Friedensverhandlungen<br />
wurde Frankreich mit einer Interimsregelung von 15<br />
Jahren die wirtschaftliche Nutzung der Saarindustrie zugestanden.<br />
Weiter wurde Frankreich nach Paragraf 14 des Versailler Saarstatus im<br />
Saarkohlenrevier die flächendeckende Einrichtung und Unterhaltung<br />
von Dominial-Volksschulen zugestanden. <strong>Der</strong> französischen<br />
Grubenverwaltung war es vorbehalten Einzelheiten der Abläufe zu<br />
reglementieren. Innerhalb von wenigen Monaten waren 24 Dominialschulen<br />
aufnahmebereit für schulpflichtige Kinder aus Bergmannsfamilien.<br />
Ohne vertragliche Basis wurde diese Maßnahme auch<br />
auf 7 Näh- und Kochschulen und 6 Kleinkinderschulen ausgedehnt. Die<br />
immer wieder erkennbare Zielsetzung konzentrierte sich auf das<br />
Optimieren des französischen Einflusses, um die von dem französi-<br />
<strong>Der</strong> <strong>Quierschder</strong> • Ausgabe 34 – November 2008 • 3. Jahrgang<br />
schen Politiker Clemenceau während den Friedensverhandlungen propagierten<br />
Legende von den 150 000 Saarfranzosen Wirklichkeit werden<br />
zu lassen. Die Werbung für das Einschulen volksschulpflichtiger<br />
Kinder war unseriös. Von der Grubenverwaltung wurden gezielt<br />
Aufsichtspersonen angesprochen in der Erwartung, eine Vorbildfunktion<br />
zu motivieren. Die Werbung wurde mit Nachdruck offen artikuliert,<br />
Lehrmittelfreiheit, Bücher und Schreibzeug, kostenlose<br />
Beförderung zum Schulort, Kündigungsschutz für die Väter oder<br />
Rücknahme der Ablegung (Entlassung).<br />
Nach der erarbeitenden Statistik waren für den Zeitraum von 1929 bis<br />
1934, 1.902 bis 2.244 Schüler eingeschult. Die stärkste Schülerzahl mit<br />
über 300 im Schnitt hatte die Dominialschule Sulzbach zu verzeichnen.<br />
Ein Novum ist, dass in dem Bergarbeiterort Göttelborn keine Schule<br />
unterhalten wurde. Erst im Jahr 1932 wurden in Merchweiler 52<br />
Kinder eingeschult. Die Ursache könnte in dem vorgefunden<br />
Aktennotiz begründet liegen. <strong>Der</strong> Text lautet: Parmi le peu présentes<br />
la majorité dépedante socialement et le niveau de l’école<br />
Dominailschule serait trop bas. Übersetzung:Von den wenigen waren<br />
fast alle sozialabhängig und das Niveau für die Dominialschule wäre zu<br />
gering. <strong>Der</strong> Prozentsatz der Dominialschüler gegenüber den deutschen<br />
Schülern bewegte sich zwischen 2 und 3,8 Prozent. Die Fluktuation bei<br />
den Dominialschülern war sehr stark, denn selten hat ein Schüler bis<br />
zur anstehenden Schulentlassung der Schule die Treue bezeugt. Es<br />
waren weniger politische/patriotische Gründe die Desinteresse produzierte,<br />
eher die Struktur und die seltsamen Gegebenheiten, mit<br />
denen ständig Schüler und Elternschaft konfrontiert wurden. Die französischen<br />
Lehrpersonen hatten eine unzureichend pädagogische<br />
Ausbildung. <strong>Der</strong> Unterrichtsplan wurde von der französischen<br />
Regierung diktiert. <strong>Der</strong> Französischunterricht dominierte. Ein vorliegender<br />
Stundenplan dokumentiert 8 Stunden Französisch, 5 Stunden<br />
Deutsch und 1 Stunde Geschichte. Selbst an den Näh- und<br />
Kochschulen war das Unterrichtsfach „Französisch“ obligatorisch.<br />
Ein Wechsel von einer Dominialschule zur Deutschen löste<br />
Anpassungsprobleme aus. Die von der deutschen Lehrerschaft angebotene<br />
Unterstützung wurde abgelehnt. Viele Schüler waren für eine<br />
Fremdsprache nicht aufnahmefähig. Die Eltern von Dominialschülern<br />
kamen in die Bredouille, denn sie wurden von der Dorfgemeinschaft<br />
ausgegrenzt. Es prägte sich das Wort „Gesoggs“. Turbulenzen blieben<br />
nicht aus. Interventionen seitens Gewerkschaften, politische Parteien,<br />
Lehrerschaft und Klerus blieben ohne Erfolg. Das einzige deutsche<br />
Mitglied in der Völkerbundregierung, Herr Koßmann aus Eppelborn,<br />
artikulierte sich am 23.08.1924 wie folgt: Die Frage der Dominialschulen<br />
im Saargebiet ist sicher diejenige, welche die Gemüter der<br />
Saarbevölkerung am meisten aufregt... und sofort.<br />
Das Ende der Dominialschule ist identisch mit der Rückgliederung des<br />
Saargebietes in den deutschen Staatsverband. Die von der deutschen<br />
Lehrerschaft begehrte Übergabe des umfangreichen Aktenmaterials zu<br />
dem Thema „Dominialschule“ wurde unmöglich gemacht.<br />
Plinus – 50 n. Chr.<br />
Tupre est patria virere et patriam ignorare.<br />
(Das Böse ist, in der Heimat zu leben und die Heimat nicht zu kennen).<br />
Metzgerei und Partyservice<br />
Klaus Detemple<br />
Gute Wurst, 1A-Fleisch<br />
und der beste Lyoner<br />
im Land.<br />
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Göttelborn<br />
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