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Baltische Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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<strong>Baltische</strong> <strong>Studien</strong>.<br />

Herausgegeben<br />

Geftllschaft für Pommerschc Geschichte<br />

ÜNd<br />

Alterthumskllnde.<br />

Zwanzigster Jahrgang.<br />

Zweites Heft,<br />

Stettin M5.<br />

Auf Kosten und im Verlage <strong>der</strong> Gesellschaft.


Inhalts -MrzeichM.<br />

Seite.<br />

1. Drei und dreißigster Jahresbericht 1<br />

2. O. Nicolaus Gentzkow's weiland Bürgermeister in Stralsund<br />

Tagebuch von 1558—1567, im Auszuge mitgetheilt von Prof.<br />

Dr. Ernst Zober in Stralsund (Forts, und Schluß) . . . . 73<br />

3. Die Pommerschen Farben. Vom Archivar Dr. Gustav Kratz. . 127<br />

4. Die Handschriften und Urkunden in <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong> Nicolai-<br />

Kirche zu Greisswald 148<br />

5. Vermischtes 196


Drei und dreißigster<br />

Iahres-Kericht<br />

<strong>der</strong><br />

Gesellschaft sür Pommersche Geschichte<br />

und<br />

Altcrthllmskuttde<br />

über<br />

die Ereignisse vom I.April 1860 bis<br />

1. Mai 1864.<br />

vorgetragen ain 2l. 3Nai 1864.<br />

Stettin 1864.<br />

Auf Kosten und im Verlage <strong>der</strong> Gesellschaft.


Bericht des Stettmer Ausschusses.<br />

Der Bericht umfaßt die Ereignisse von vier Jahren, vom<br />

1. April 1860 bis 1. Mai 1664, da in den drei ersten dieser<br />

Jahre mehrfache Hin<strong>der</strong>nisse sich <strong>der</strong> Abfassung beson<strong>der</strong>er Berichte<br />

entgegengestellt haben.<br />

1.<br />

Vor Allem ist des höchst schmerzlichen Verlustes zu gedenken,<br />

den die Gesellschaft durch den am 2. Januar 1661 erfolgten<br />

Tod ihres erhabenen Protectors, Sr. Majestät des Königs<br />

Friedrich Wilhelm IV. erlitten hat. Des hochseligen Königs<br />

Majestät stellten sich als Kronprinz und Statthalter non Pommern<br />

um die Zeit <strong>der</strong> 700jahrigen Feier des Ottofestes als<br />

Protector an die Spitze <strong>der</strong> im Entstehen begriffenen Gesellschaft<br />

und för<strong>der</strong>ten dadurch wesentlich das Unternehmen. Dieses<br />

Verhältniß haben Allerhöchstdieselben fortzusetzen geruht nach <strong>der</strong><br />

Besteigung des Thrones und vielfacher Beweise <strong>der</strong> Allerhöchsten<br />

Huld vom Beginne <strong>der</strong> Protection bis zum Erlöschen <strong>der</strong>selben<br />

darf sich die Gesellschaft rühmen.<br />

Als des jetzt regierenden Königs Majestät nach <strong>der</strong> Thronbesteigung<br />

des Königlichen Bru<strong>der</strong>s die Statthalterschaft von<br />

Pommern übernahmen, geruhten Allerhöchstdieselben von <strong>der</strong><br />

Existenz <strong>der</strong> Gesellschaft Kenntniß zu nehmen und verehrt Letztere<br />

gegenwärtig Seine Königliche Majestät als ihren Protector.


Die Ernennung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen<br />

Friedrich Wilhelm zum Statthalter von Pommern hat <strong>der</strong> Ge-<br />

sellschaft Veranlassung gegeben, Hochdemselben die neuesten Jahr-<br />

gänge ihrer Schriften zu überreichen und aus die Annahme <strong>der</strong>-<br />

selben gründet sie die Hoffnung, daß ihr Streben für die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Provinz auch bei dem verehrten Hohen Herrn<br />

eine gnadige Beachtung finden werde.<br />

Der aufmunternden Theilnahme, <strong>der</strong>en Seine Königliche<br />

Hoheit <strong>der</strong> Prinz Carl die Gesellschaft seit Jahren gewürdigt,<br />

hat dieselbe sich, wie sie mit dem tiefgefühltesten Danke anerkennt,<br />

auch in diesen vier Jahren zu erfreuen gehabt.<br />

Mit dem ehrerbietigsten Danke gedenkt sie endlich <strong>der</strong> wohl-<br />

wollenden För<strong>der</strong>ung ihrer Angelegenheit durch Seine Excellenz<br />

den Herren Ober-Präsidenten und durch die Königlichen Behörden.<br />

2.<br />

Nach dem zwei und dreißigsten Jahresbericht zahlte die<br />

Gesellschaft in beiden Abtheilungen 337 Mitglie<strong>der</strong>. So weit<br />

es bekannt geworden, sind in den vier Jahren folgende gestorben.'<br />

Se. Excellenz, <strong>der</strong> Ober-Präsident a. D. Herr v. Schön-<br />

berg, die Herren Köhne, Geh. Archivrath in Berlin, Dr. Kose-<br />

garten, Professor und Vorsteher des Greifswal<strong>der</strong> Ausschuffes,<br />

Matthias, Rentier in Berlin, ä6 1a Oroix, Regierungsrath in<br />

Stettin, Nitzki, Reg.-Secretair a. D. in Stettin, Albert Sänne,<br />

Kaufmann ebendaselbst, Dr. Scharlau, practischer Arzt ebendas.,<br />

E. F. Mooger, Kaufmann in Minden, Bülow, Rentier in Pase-<br />

walk, Hanka, Prof. in Prag, E. C. Witte, Eommerzienrath<br />

in Stettin, Dr. Braumüller, Medizinalrath ebendas., v. Pawelsz,<br />

Appellationsgerichtsrath ebendas., Lemonius, Gen.-Consul ebendas.,<br />

Dr. Vogt, Geh.-Reg.-Rath in Königsberg i/Pr., Dr.<br />

Jacob Grimm, Ho fr a th und Prof. in Berlin, v. Werth ern,<br />

Reg.-Präsident in Stettin, Dr. Fabricius, Geh. Reg.-<br />

Rath und Bürgermeister in Stralsund, v. d. Marwitz, Land-<br />

schafts-Director, Simon, Consul in Stettin, Wendisch, Kaufmann<br />

ebendas., Ebeling, Etadtaltester.<br />

Freiwillig ausgeschieden sind:<br />

die Herren Barby, Director in Hatte, Graffun<strong>der</strong>, Ingenieur-


Lieutenant, v. d. Goltz, Gen.-Lieutenant Ex., Creltnger, Ober-<br />

forstmeister in Stettin, von Flemming, Rittergutsbesitzer auf<br />

Rönz, v. d. Osten-Sacken, Hauptmann, Wenz, Superintendent<br />

in Colberg, Friedrich, Stadtrath in Stettin, Klindt, Kreis bau-<br />

meister in Grüneberg.<br />

Eingetreten sind:<br />

die Herren Dr. Anschuß, Prof. in <strong>Greifswald</strong>, Bahr, Hofwagen-<br />

Fabrikant Sr. Majestät des Königs in Stettin, W. Hagemeister,<br />

Kreisrichter in Stralsund, Dr. Riemann, Conrector am Gym-<br />

nasium zu Greiffenberg i/P., Dr. Pallmann, Custos <strong>der</strong> Königl.<br />

Bibliothek in <strong>Greifswald</strong>, Dr. Matthieu, evang. Pastor zu Berg-<br />

holtze, Dr. Fock, Licientiat in Stralsund, W. Müller, Bürger-<br />

meister in Barth, Iul. Müller, Gerichts-Hlssessor a. D. in Stettin,<br />

Dr. ptu^. Preußner in Misdroy, Dr. Funk, Oberstaabs- und<br />

Regiments-Arzt, Rob. Schillow, Kaufmann in Stettin, Mus-<br />

culus, Kaufmann und Ältermann in Stralsund, Holm, Commer-<br />

zienrath und Senator ebendas., Denhard, Bürgermeister ebendas.,<br />

Berg, Bankrendant ebendas., von Maffow, Oberstlieutenant im<br />

1. Pomm. Grenadier-Rgt. (F. W. IV.) Nr. 2, von <strong>der</strong> Lanken-<br />

Wakenitz, Rittergutsbesitzer auf Klevenow, Alb. Schlutow, Kauf-<br />

mann in Stettin, von Zastrow, Major a. D. ebendas., Gribel,<br />

Gen.-Consul ebendas., Dr. Franklin, Prof. in <strong>Greifswald</strong>, Dr. Pertz,<br />

Custos <strong>der</strong> K. Bibliothek ebendas., Wilhelm Brummer, Bürger-<br />

meister in Grimmen, von Wittich, Oberst-Lieutenant und Chef<br />

des Generalstabes des 2. Armee-Corps, Dr. Grosse, kandschafts-<br />

Syndicus zu Altenburg, v. Böhn, General-Major und Comman-<br />

dant von Stettin, Dr. Pyl, Privatdocent zu Oreifswald.<br />

Von <strong>der</strong> oben angegebenen Gesammtzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

sind abzurechnen 32 Abgegangene und zuzurechnen 26 Zugekom-<br />

mene, mithin betragt jetzt die Gesammtzahl 333 Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Von den Eingetretenen ist <strong>der</strong> Dr. Grosse correspondirendes<br />

Mitglied, die an<strong>der</strong>en Herren ordentliche Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Der Stettiner Abtheilung haben sich von ihnen angeschlossen:<br />

die Herren Bahr, Reimann, Matthieu, I. Müller, Preussner,<br />

Funk, R. Schillow, von Massow, Albert Schlutow, Gribel,<br />

von Zastrow, von Wittich, von Böhn.


Der Greifswal<strong>der</strong> Abtheilung:<br />

die Herren Anschütz, Hagemeister, Pallmann, Fock, W. Müller,<br />

Musculus, Holm, Denhard, Berg, von <strong>der</strong> Lanken-Wackcnitz,<br />

Franklin, Perz, Brummer, Dr. Pyl.<br />

Aus dem Stettiner Verwaltungs-Ausschuß ist 1662 aus-<br />

geschieden <strong>der</strong> Oberforstmeister Crelinger, an dem <strong>der</strong> Ausschuß<br />

ein langjähriges, thätiges Mitglied verlor. Das von ihm ver-<br />

waltete Amt des Rechnungs-Revisor hat <strong>der</strong> Herr Lehnsccmzlei-<br />

rath a. D. Völkerling übernommen. Am Schluß des Jahres<br />

1863 hat sich dem Ausschusse angeschlossen <strong>der</strong> Provinzial-<br />

Archivar, Herr Kratz, einstweilen als berathendes Mitglied. Der<br />

Ausschuß ist nunmehr, wie folgt, zusammengesetzt:<br />

^.. Beamte.<br />

Kutscher, Stadtrath, Secretair und Archivar. Hering,<br />

Professor, (Konservator <strong>der</strong> Sammlungen. Dr. Calow, Professor,<br />

erster Bibliothekar. Th. Schmidt, zweiter Bibliothekar und Re-<br />

dacteur <strong>der</strong> <strong>Baltische</strong>n <strong>Studien</strong>. Varsekow, erster Vorstand des<br />

K. Bank-Comtoirs, Rechnungsführer. Völkerling, Lehnscanzlei-<br />

rath a. D., Rechnungs-Revisor.<br />

V. Berathende Mitglie<strong>der</strong>.<br />

Dr. L. Giesebrecht, Professor, Dr. Hasselbach, Gymnasial-<br />

Director a. D., Pitzschky, Justiz-Rath, Trieft, Ober-Regierungs-<br />

rath, Kratz, Prov.-Archivar.<br />

Das durch den Tod des um die Gesellschaft hochverdienten<br />

Professors Dr. Kosegarten erledigte Amt eines Vorstehers <strong>der</strong><br />

Greifswal<strong>der</strong> Abtheilung hat <strong>der</strong> Professor Dr. Schäfer über-<br />

nommen. Das Amt eines Schrift- und Rechnungsführer bei dieser<br />

Abtheilung verwaltet wie bisher <strong>der</strong> Professor a. D. Dr.<br />

Zober in Stralsund.<br />

Kasse<br />

4.<br />

Wie in dem 32. Jahresbericht angegeben, hatte die hiesige<br />

_, i


am Schluß des Jahres 1859 einen<br />

baaren Bestand von . . . . !37Tblr. 9Sgr. I I Pf.<br />

eingenommen sind im Jahre 1869 . 214 ,, 2 ,, 9 „<br />

die Ausgabe im Jahre 1860 hat be-<br />

sind zusammen 35 l Tblr. 12 Sgr. 8 Pf.<br />

tragen 249 „ 28 „ 11 „<br />

und verblieb ein Bestand von l0l Thlr. 18 Sgr. 9 Pf.<br />

Zu diesem ist gekommen 1861 eine<br />

Einnahme von 271 „ 17 „ 6 „<br />

sind zusammen 373 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf.<br />

Hiervon ab die Ausgabe pro 1861 mit 209 „ 13 „ 3 „<br />

verblieb am Schluß dieses Jahres ein<br />

Bestand von 163 Thlr. 23 Sgr. — Pf.<br />

Zu diesem ist getreten die Einnahme<br />

von 1862 mit 279 „ 3 „ 3 „<br />

sind zusammen 442 Thlr. 27 Sgr. 9 Pf.<br />

davon ab die Ausgabe mit . . . 234 ,, 3 „ 3 „<br />

Am Schluß von 1862 verblieb mithin<br />

ein Bestand von 20d Thlr. 24 Sgr. 6 Pf.<br />

Zu diesem die Einnahme von 1663 mit 287 „ 16 „ 3 „<br />

sind zusammen 496 Thlr. 10 Sgr. 9 Pf.<br />

davon ab die Ausgabe pro 1863 mit 147 ,, 15 ,, 4 ,,<br />

und ging in das Jahr 1864 über<br />

ein Bestand von 348 Thlr. 25 Sgr. 5 Pf.<br />

Der Bestand von 900 Thlr. in Effecten ist in den vier<br />

Jahren von 1860 bis incl. 1863 unverän<strong>der</strong>t geblieben.<br />

Bis incl. 1861 ist dem Rechnungsführer Decharge ertheilt.<br />

5.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> historischen und Alterthums-Vereine, mit<br />

denen ein Schriftenaustausch stattfindet, ist durch folgende verehr-<br />

liche Vereine vermehrt worden '<br />

1860. Historischer Kreis-Verein im Regierungsbezirk Schwa-<br />

ben und Neuburg zu Augsburg.


1861. Hanauischer Bezirksverein für hessische Geschichte und<br />

Landeskunde zu Hanau.<br />

Verein für Geschichte und Alterthümer zu Stabe.<br />

Historisch-statistischer Verein zu Frankfurt a/O.<br />

1862. Alterthumsverein zu Freiberg im Königreich Sachsen.<br />

1663. Verein für Geschichte <strong>der</strong> Deutschen in Böhmen zu<br />

Prag.<br />

Außer den Zusendungen von schätzbaren Schriften dieser<br />

Vereine hat die Gesellschaft <strong>der</strong>gleichen auch erhalten von <strong>der</strong><br />

Stadt Braunschweig, von <strong>der</strong> Königlichen Friedrichs-Universität<br />

zu Christiania und von dem Smithsonian Institution zu Wash-<br />

ington ; welche durch Zusendung diesseitiger Schriften zu erwie-<br />

<strong>der</strong>n selbige nicht verfehlen wird.<br />

Die Mittheilung <strong>der</strong> diesseitigen Schriften ist auch gewünscht<br />

worden von den Königlichen Bibliotheken zu Königsberg i/Pr.<br />

und Halle, so wie auch von <strong>der</strong> Bibliothek des hiesigen Gymna-<br />

sium ; dieselbe hat bereits begonnen und wird fortgesetzt werden.<br />

6.<br />

Jahresversammlungen des Gesammtvereins <strong>der</strong> Deutschen<br />

Geschichts- und Alterthumsvereine haben seit dem letzten Bericht<br />

stattgefunden:<br />

1860 zu München, 1861 zu Altenburg, 1862 zu Reutlingen<br />

und 1863 zu Braunschweig.<br />

An allen vier Versammlungen hat die Gesellschaft durch<br />

einen Bevollmächtigten Theil genommen. Die Vertretung in<br />

den drei ersten Versammlungen war einem Mitgliede des Aus-<br />

schusses, dem Herrn Professor Hering übertragen worden; zu <strong>der</strong><br />

vierten Versammlung konnte von hier kein Deputirter gesandt<br />

werden, und ist in dieser die Gesellschaft durch den Landschafts-<br />

Syndicus Herrn Dr. Grosse zu Altenburg, Mitglied des dortigen<br />

Alterthumvereins, vertreten worden. Für die Ausführung des<br />

freundlichst übernommenen Auftrages hat <strong>der</strong> Ausschuß nicht<br />

unterlassen, dem gedachten Herrn Namens <strong>der</strong> Gesellschaft den<br />

verbindlichsten Dank abzustatten.<br />

Ueber die Verhandlungen in diesen Versammlungen ent-<br />

halten die Jahrgänge VIII., IX., X. und XI. des Correspondenz-


Blattes ausführliche Berichte. Aus denselben kann hier nur<br />

bemerkt werden, daß die Leitung <strong>der</strong> Geschäfte des Gesammt-<br />

vereins, welcher mehrere Jahre hindurch <strong>der</strong> Stuttgarter Alter-<br />

thumsverein sich unterzogen hatte, gegenwartig von <strong>der</strong> Geschichts-<br />

und Alterthumsforfchenden Gesellschaft des Osterlandes in Alten-<br />

burg übernommen worden ist. Das Corresponoenzblatt wird<br />

dagegen auch ferner in Stuttgart erscheinen und von dort aus<br />

expedirt werden. Beitrage für dasselbe sind an Herrn Geh.<br />

Negierungsrath v.Quast auf Radensleben bei Herzbcrg in d. M.,<br />

welcher den wissenschaftlichen Theil <strong>der</strong> Redaction zu besorgen<br />

übernommen hat, o<strong>der</strong> an den Redacteur, Herrn Carl Müller<br />

in Stuttgart einzusenden. Die nächstjährige Versammlung<br />

wird in<br />

Constanz<br />

abgehalten werden, wo Magistrats-, Bezirks- und Regierungs-<br />

Behörden den erscheinenden Vereins-Abgeordneten und sonstigen<br />

Gasten die gastfreundlichste Aufnahme zu gewahren, mit aner-<br />

kennenswerther Freundlichkeit verheißen haben.<br />

Der Ausschuß schließt hieran aufs Neue den Wunsch, daß<br />

es den geehrten Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Gesellschaft gefallen möge, das<br />

vorerwähnte Correspondenzblatt, das seit seinem elfjährigen Be-<br />

stehen sich eine gewisse Autorität und ein Ansehen auf dem Gebiete<br />

<strong>der</strong> Geschichts- und Alterthumsforschung erworben hat, zu unter-<br />

stützen entwe<strong>der</strong> durch Lieferung von Beiträgen, o<strong>der</strong> durch Bezie-<br />

hung von Exemplaren und Verbreitung <strong>der</strong> Existenz desselben in<br />

ibren Kreisen.<br />

7.<br />

Die Sammlungen <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

^. Die Sammlung von Druck- und Handschriften und Bild-<br />

werken.<br />

Dieselbe steht in Gefolge des unterm !2. Januar 1856<br />

zwischen <strong>der</strong> hiesigen Königlichen hiesigen Provinzial-Archiv-Ver-<br />

waltung und <strong>der</strong> Gesellschaft abgeschlossenen Uebereinkommens<br />

unter <strong>der</strong> Verwaltung des Provinzial-Archivs und ist in <strong>der</strong>en<br />

Räumlichkeiten aufgestellt.


10<br />

Die Beilage I. bezeugt, daß sie in^den vier Jahren theils<br />

durch Geschenke, theils durch Kauf sehr bereichert worden ist.<br />

Den größten Theil <strong>der</strong> Ersten bilden die im Schriftenaustausch<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zugegangenen Gegenstande.<br />

Zur Geschichte von Pommern gehören von dem Zuwachs<br />

folgende Schriften:<br />

t. drei die Familie Behr betreffende, nämlich Georg Behr.<br />

Ein Pommersches Lebensbild aus <strong>der</strong> Zeit des 30jährigen<br />

Krieges; Marquard Vehr, letzter Prior <strong>der</strong> Karthause<br />

Marienehe bei Rostock u. s. w., Urkunden und Forschungen<br />

zur Geschichte des Geschlechts Behr.<br />

2. Familienbuch des dynastischen Geschlechts <strong>der</strong> v. Eickstedt.<br />

3. Padberg: die ländliche Verfassung von Pommern.<br />

4. Fock.- Rügen-pommersche Geschichten.<br />

5. Kratz i Urkundenbuch zur Geschichte <strong>der</strong> Familie Kleist.<br />

6. Fabricius : Urkunden zur Geschichte des Fürstenthum Rügen.<br />

Band IV. H. 3.<br />

7. v. Hagemeister.- die Statistik des Kreises Franzburg.<br />

8. Dr. Klempin und Kratz.' Matrikel und Verzeichnisse <strong>der</strong><br />

pommerschen Ritterschaft u. s. w.<br />

9. v. Vagenki- Geschichte des 9. Infanterie-Regiments (Col-<br />

<strong>der</strong>gsches.)<br />

19. Abschriften von pommerschen Urkunden aus dem Archiv<br />

zu Rom.<br />

11. Abschriften von pommerschen Urkunden aus dem Königl.<br />

Bayerischen Reichsarchiv zu München.<br />

1?. 0oä6x äipiom. ?0M. Bd. I. Lief. 6. (Schluß des ersten<br />

Bandes).<br />

13. Diverse kleine Schriften vom Professor Dr. Zober und<br />

Herrn Carl von Rosen.<br />

14. Riemann! Geschichte <strong>der</strong> Stadt Greiffenberg in Pom-<br />

mern. 1662.<br />

V. Die Sammlung <strong>der</strong> Alterthümer und Münzen.<br />

In <strong>der</strong> Beilage II. sino in getrennten Abtheilungen die<br />

<strong>der</strong> Sammlung theils geschenkten, theils angekauften Gegenstande<br />

nachgewiesen.


11<br />

In <strong>der</strong> ersten Abtheilung, dem alterthümlichen Oerath,<br />

sind beson<strong>der</strong>s bemerkenswerth:<br />

erstens die auf einem Felde des Gutes Haselau Regen-<br />

waldschen Kreises, welches früher Wald gewesen ist, und die<br />

bei Schwochow, Pyritzer Kreises, gefundenen Gegenstände<br />

von feinem Golde. Die Gesellschaft hat dafür den auf<br />

102 Thaler 15 Sgr. durch Sachverständige geschätzten<br />

Werth gezahlt.<br />

zweitens die bei dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahn von Angermünde<br />

nach Stralsund im Prenzlauer Kreise auf den Feldmarken<br />

von Blankenburg und Seehausen gefundenen Geräthe. Sie<br />

sind sämmtlich von Bronze und zeichnet sich darunter als<br />

eine im Norden seltene Erscheinung ein verzierter Gürtel aus.<br />

Der Zuwachs <strong>der</strong> zweiten Abtheilung<br />

besteht aus 348 Münzen, einer Anzahl sogenannter Fran-<br />

kenmünzen und mehreren Lothen kleiner Silbermünzen. Es<br />

befinden sich darunter zwei seltene Goldstücke (ein Danziger<br />

und ein Lübectischcs), mehrere werthvolle Medaillen, zwei<br />

in <strong>der</strong> Provinz gefundene römische Kaisermünzen und sel-<br />

tene orientalische, desgleichen viele Münzen von Deutschen<br />

Städten und von Hochmeistern des Deutschen Ordens.<br />

Unter den Stadcemünzen sind mehrere, die nach <strong>der</strong> wendi-<br />

schen, von <strong>der</strong> bübischen bedeutend abweichenden Mark<br />

geprägt sind, namentlich die von einem Mecklenburgischen<br />

Funde angekauften.<br />

Hierbei ist nochmals <strong>der</strong> im 32. Jahresbericht S. 38<br />

8ud L. I verzeichneten Erwerbung von 6 arabischen Münzen zu<br />

gedenken. Es ist erst nach Emanation des gedachten Berichtes<br />

im Laufe des Jahres 186l möglich gewesen zu einer Bestimmung<br />

dieser Münzen zu gelangen; <strong>der</strong> Großherzoglich Weimarsche<br />

Professor und Vorsteher des Großherzoglichen Münz-Cabinets,<br />

Herr Hofrath Dr. Stickel zu Jena, erklärt sie, wie folgt!<br />

Nr. l. Buweijiden Münze von Muizz al-Daula Ahmed<br />

Abul-Husein Buweijh, geprägt in Al-Bassra967 n. Chr.<br />

Nr. 2—4. Münzen <strong>der</strong> Samaniden Dynastie und zwar<br />

Nr. 2 geprägt in al-Schasch im Jahre 319 <strong>der</strong>


12<br />

Hedschra (981 n. Eh.) unter dem Chalifen al-Muktadir-<br />

bitlah Naßr, Sohn Ahmeds.<br />

Nr. 3 geprägt unter Nuh, dem Sobn und Nachfol-<br />

ger Nassr, unter dem Chalifen al-Mustakfi billah.<br />

Nr. 4 wie Nr. 2 muthmaßlich geprägt 308 <strong>der</strong><br />

Hedschra.<br />

Nr. 5. Samaniden-Münze, ausgezeichnet durch das schwere<br />

Gewicht (9,7 Pariser Gramm) und selten. Sie ist<br />

von Nassr in al-Schasch im Jahre 319 <strong>der</strong> Hedschra<br />

unter dem Chalifen al-Muktadir billah.<br />

Nr. 6. Samanidcn-Münze, ebenfalls geprägt in al-Schasch<br />

im Jahr 342 (953,4 nach Ch.) von Nuh unter dem<br />

Chalifen Mustaksi billah.<br />

Bei Einsendung <strong>der</strong> Erklärungen äußerte <strong>der</strong> Herr Hof-<br />

rath Dr. Stickel den Wunsch, die Münze 3ud Nr. 1 für das<br />

Jenaer orientalische Münz-Cabinet, in dem sie fehle, zu erwerben<br />

und bot dafür von den dort vorhandenen Doubletten vier orien-<br />

talische Münzen nebst zwei in dortiger Gegend gefundenen Brac-<br />

tanten. In Erwägung, daß die Sammlung noch an<strong>der</strong>e<br />

Buweijiden-Münzen besitzt und das gebotene Aequivalent annehmbar<br />

erschien, ist <strong>der</strong> Ausschuß auf den Tausch eingegangen. Die<br />

eingetauschten Münzen sind in <strong>der</strong> Beilage 8ud Nr. 11 ver-<br />

zeichnet und beschrieben.<br />

Im Jahr 1860 erhielt die Gesellschaft Nachricht, daß bei<br />

bei dem Bau <strong>der</strong> Eisenbahn von Stargard nach Cöslin auf <strong>der</strong><br />

Feldmark von Zarnefanz bei Aufdeckung einer Grabstätte unter<br />

menschlichen Gerippen in beträchtlicher Zahl (von denen eins eine<br />

Speerspitze in sich hatte), Thierknochen, Urnen, Glasperlen,<br />

Waffenstücken und Armspangen auch ,,ein kleines metallenes mit<br />

Na<strong>der</strong>n versehenes Geräth" gefunden worden sei.<br />

Durch die Berichte an<strong>der</strong>er Alterthumsvereine, namentlich<br />

des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde<br />

(clr. Jahrbücher des Vereins, Jahrgang 25 S. 2l5 u. folg.)<br />

über in ihren Bezirken gemachte Funde von höchst merkwür-


13<br />

digen Bronzewagen nebst dazu gehörigen ehernen Vasen auf<br />

das vorgedachte Gerath aufmerksam gemacht, hat sich <strong>der</strong> Aus-<br />

schuß bemüht dasselbe für die Sammlung zu erwerben; es ist<br />

ihm dies aber nicht gelungen.<br />

Zum Kauf angeboten sind <strong>der</strong> Gesellschaft im Laufe <strong>der</strong><br />

vier Jahre noch i<br />

1. eine Bernsteinkette, gefunden bei Aufdeckung einer Grab-<br />

statte auf den Gramenzer Gütern auf <strong>der</strong> Brust eines<br />

menschlichen Gerippes, das sich in sitzen<strong>der</strong> Stellung befand.<br />

2. ein seltener Ducaten <strong>der</strong> ehemaligen freien Reichsstadt<br />

Nördlingen aus <strong>der</strong> Zeit des Kaiser Friedrich III. (1439—93).<br />

Fundort unbekannt.<br />

3. ein auf dem Grundstück <strong>der</strong> Wittwe des Kaufmann L. M.<br />

Lewy zu Zachan gemachter Fund von 42 großen und 25<br />

kleinen Silbermünzen aus dem siebzehnten Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

4. ein bei dem Dorfe Ball, Saatziger Kreises, gemachter Fund<br />

von einigen Silbermünzen aus <strong>der</strong> aä 3 gedachten Zeit.<br />

Der Ankauf <strong>der</strong> Lud 1 und 2 verzeichneten Gegenstande<br />

hat sich zerschlagen, weil die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Verkaufer zu hoch<br />

erschienen und von dem <strong>der</strong> Münzen 8ud 3 und 4 ist Abstand<br />

genommen worden, weil die Sammlung von selbigen bereits<br />

Exemplare enthalt. Durch Vermittlung <strong>der</strong> Gesellschaft sind<br />

diese Münzen in Sammlungen von Privaten gekommen und so<br />

vor dem Einschmelzen bewahrt worden.<br />

Als Fortsetzungen<br />

8.<br />

<strong>der</strong> <strong>Baltische</strong>n <strong>Studien</strong><br />

sind erschienen: im Jahr 1860 ein Heft, 186l ein zweites und<br />

mit Uebergehung des Jahres 1862 im Jahr 1863 ein drittes.<br />

Das 1860 erschienene Heft ist als erstes Heft des 18.<br />

Jahrganges bezeichnet. Der Druck dieses noch von dem seligen<br />

Professor Dr. Kosegarten redigirten, war bei seinem im August<br />

erfolgten Tode wegen fehlenden Materials noch unvollendet.<br />

Durch den Beistand des Kosegartenschen Nachlaß-Eurators, Herrn<br />

Professor Dr. Ahlwardt zu <strong>Greifswald</strong> gelang es jedoch das Heft<br />

zum Abschluß zu bringen. Dieses gütigst gewahrten Beistandes


14<br />

hier zu gedenken und dem geehrten Herrn dafür den verbind-<br />

lichsten Dank abzustatten, ist dem Ausschuß eine angenehme<br />

Pflicht.<br />

Mit diesem Heft ist die Redaction <strong>der</strong> Zeitschrift durch<br />

den Greifswal<strong>der</strong> Ausschuß, welcher sie in Folge eines zwischen<br />

beiden Ausschüssen getroffenen Übereinkommens seit dem Jahre<br />

1852 (cü-. 26. Jahresbericht S. 12) bewirkt hatte, beendet<br />

worden und hat <strong>der</strong> hiesige Ausschuß sie wie<strong>der</strong> übernommen.<br />

Diese Verän<strong>der</strong>ung hat zur Folge gehabt, daß zu dem<br />

achtzehnten Jahrgang ein zweites Heft, wie es bei allen vorher-<br />

gehenden Jahrgängen mit Ausschluß des Ersten geschehen, nicht<br />

ausgegeben worden ist. Es bildet demnach das eine Heft den<br />

vollen Jahrgang, und enthält dasselbe Folgendes:<br />

1. Den ein und dreißigsten Jahresbericht. 2. Den Auf-<br />

satz des Hauptmann a. D. Herrn Heintze: <strong>der</strong> Hafenort Rega-<br />

münde. 3. Die fünfte Fortsetzung des Aussatzes: das Friedlän-<br />

dische Kriegsvolk zu <strong>Greifswald</strong> in den Jahren 1627 — 1631.<br />

Nach den Acten des Greifswal<strong>der</strong> Stadt-Archives von I. G. L.<br />

Kosegarten, enthaltend die zweite Hälfte des Jahres 1630.<br />

4. Die Fragstücke des Hippolytus Steinwer, Oberkirchherrn zu<br />

Stralsund, abgefaßt für die Vernehmung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Stadt<br />

Stralsund zu ihrer Vertheidigung gestellten und im Sommer<br />

1529 zu <strong>Greifswald</strong> abgehörten Zeugen.<br />

Aus dem Originale, welches sich in den Reichskammer-<br />

gerichtsacten befindet, mitgetheilt von I. G. L. Kosegarten.<br />

Die beiden folgenden Hefte bilden den neunzehnten Jahr-<br />

gang, davon enthält:<br />

Das erste Heft.<br />

1. Den zwei und dreißigsten Jahresbericht. 2. Den Auf-<br />

satz des Herrn Oberstaatsanwalt von Tippelskirch.- Ueber die Ent-<br />

stehung und den Untergang <strong>der</strong> ältern deutschen Städteverfassungen.<br />

3. Nicolaus Gentzkows, weiland Bürgermeister in Stralsund,<br />

Tagebuch von 1558 — 1567, im Auszuge mitgetheilt von Prof.<br />

Dr. Ernst Zober in Stralsund.<br />

Das zweite Hest.<br />

1. Geschichte des Handels und <strong>der</strong> Schifffahrt Stettins,


15<br />

von Oberlehrer Th. Schmidt. 2. Bericht über die Schwedisch-<br />

pommersche Kirche vom Jahre 1731, von Pastor Carl Dalmer.<br />

3. Nicolaus Gentzkows, weiland Bürgermeister in Stralsund,<br />

Tagebuch von 1556—1567, im Auszuge mitgetheilt von Prof.<br />

Dr. Ernst Zober in Stralsund (Forts.).<br />

9.<br />

Eine Denkschrift eines hohen Staatsbeamten, betreffend<br />

die Gruft des erloschenen herzoglich Pommerschen Fürstenhauses<br />

unter <strong>der</strong> hiesigen Schloßkirche so wie an<strong>der</strong>e Gegenstände,<br />

welche an dasselbe erinnern, ist von dem hohen Ober-Präsidium<br />

<strong>der</strong> Provinz auf Veranlassung des König!. Staats-Ministerium<br />

ver geistlichen Angelegenheiten, <strong>der</strong> Gesellschaft zur gutachtlichen<br />

Aeußerung mitgetheilt worden. Hervorgerufen ist die Denkschrift<br />

durch die dem Herrn Verfasser auf amtlichem Wege zugegangene<br />

Kunde von einer nothwendig gewesenen Oeffnung des herzoglichen<br />

Grabgewölbes wahrend des innern Umbau <strong>der</strong> Schloßkirche (1862)<br />

und <strong>der</strong> dabei stattgehabten Erhebung von Kleinodien aus einem<br />

offengefundenen Sarge.<br />

Es wird darin vorgeschlagen, mit dem Grabgewölbe ein<br />

ähnliches Verfahren vorzunehmen, wie dasjenige gewesen ist,<br />

welches vor einigen Jahren mit Genehmigung des hochseligen<br />

Königs Friedrich Wilhelm IV. und des hochseligen Königs Maxi-<br />

milian II. von Bayern in dem Grabgewölbe hohenzollerfcher<br />

Fürsten im Kloster Heilsbronn in Franken stattgefunden hat.<br />

Was dort geschehen, hat so weit sich dies aus <strong>der</strong> Denkschrift<br />

entnehmen laßt, darin bestanden, die vorhandenen Sarge unter<br />

Zuziehung von Sachverständigen im Aeußern zu beschreiben und<br />

zu zeichnen, sodann dieselben zu öffnen, die noch erhaltenen Klei-<br />

nodien und Kostbarkeiten herauszunehmen und zu verzeichnen,<br />

die Gebeine mit Sorgfalt wie<strong>der</strong> in die Särge zurückzulegen,<br />

Letztere in würdiger Weise aufzustellen und endlich den ganzen<br />

Act mit Aufnahme eines ausführlichen Protocolls zu beschließen.<br />

Ein zweiter Vorschlag geht dahin, eine Sammlung von<br />

Andenken an das erloschene Fürstenhaus anzulegen und diese


16<br />

entwe<strong>der</strong> in Berlin o<strong>der</strong> Stettin in einem Königlichen Schlosse<br />

o<strong>der</strong> Museum aufzustellen.<br />

In diese Sammlung würden aufzunehmen sein außer den<br />

aus den Grabern erhobenen Kleinodien alle noch vorhandenen<br />

Denkmäler, die sich auf das Erlauchte Haus <strong>der</strong> Greifen beziehen.<br />

Es wird angenommen, daß die Sammlung reichhaltig werden<br />

würde, wenn alle die Gegenstände, welche sich im Besitz von<br />

Privatpersonen, Instituten, Stadtgemeinden u. s. w. befinden,<br />

beigesteuert würden, dabei ist aber nicht übersehen, daß nicht<br />

Alles im Original zu erlangen sein würde und daher auch Abformungen<br />

in Gips, Zeichnungen und Beschreibungen <strong>der</strong> Originale<br />

anzunehmen o<strong>der</strong> mit Genehmigung <strong>der</strong> Besitzer anzufertigen<br />

waren.<br />

Beide Vorschlage berühren das Gebiet <strong>der</strong> Bestrebungen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft und hat daher <strong>der</strong> Ausschuß keinen Anstand<br />

genommen, sich für die Ausführung <strong>der</strong>selben in seinem Gutachten<br />

zu erklaren, dabei auch den Wunsch ausgesprochen, daß von den<br />

beiden zur Aufstellung <strong>der</strong> Sammlung vorgeschlagenen Orten <strong>der</strong><br />

Stadt Stettin als dem Hauptsitze des alten Fürstenstammes, in <strong>der</strong><br />

noch Vieles, selbst an Baudenkmälern an die ehemaligen Landesherren<br />

erinnert und wo es nie an regem Interesse für die heimische<br />

Geschichte gefehlt hat, <strong>der</strong> Vorzug eingeräumt werden<br />

möchte und für den Fall <strong>der</strong> Allerhöchsten Genehmigung dieses<br />

Vorschlages sich anzudeuten erlaubt, daß eine Verbindung des<br />

herzoglichen Museum mit den antiquarischen Sammlungen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft in einer schicklichen Form zweckmäßig sein dürfte.<br />

Der Denkschrift sind beigefügt: ein Verzeichniß <strong>der</strong> vorerwähnten<br />

aus einem Sarge in <strong>der</strong> Gruft erhobenen Kleinodien,<br />

ein Verzeichniß <strong>der</strong> bekanntesten erhaltenen Gegenstände aus <strong>der</strong><br />

herzoglichen Zeit und endlich auch ein namentliches Verzeichniß<br />

<strong>der</strong>jenigen fürstlichen Personen, welche vom Jahre 1690 bis zum<br />

Erlöschen des Fürstenhauses in dem hiesigen Gewölbe beigesetzt<br />

worden sind, nämlich Johann Friedrich, von dem die Schloßkirche<br />

(1575) neu gebaut wurde, seine Brü<strong>der</strong> Barnim XII., Kasimir,<br />

Vogislaus XIII., die Söhne des Letztern Georg III. Philipp II.<br />

Franz I., Ulrich Bogislaus XIV. und drei fürstliche Frauen,


17<br />

Erdmutha, Gemahlin von Johann Friedrich, Anna Maria, Ge-<br />

mahlin Barnim XII. und Anna, die zweite Gemahlin von<br />

Bogislaus XIII. Es ist hierbei zu bemerken, daß <strong>der</strong> bekannte<br />

Philipp Hainhofer aus Augsburg, welcher im Jahr 1617 Stettin<br />

besuchte, in dem Gewölbe auch die Särge früher gestorbener<br />

Fürsten, namentlich die von Bogislaus X., gestorben 1523,<br />

Geolg I., gestorben 1531 und Barnim XI., gestorben 1573,<br />

gesehen hat soll. Balt. <strong>Studien</strong> Jahrg. II. Heft 2 S. 19) und<br />

von einer Entfernung dieser fürstlichen Ueberreste nichts bekannt ist.<br />

Ob die in <strong>der</strong> Denkschrift ausgesprochenen Wünsche zur<br />

Ausführung kommen werden, darüber hat bisher noch nichts<br />

verlautet.<br />

10.<br />

V<br />

Der verstorbene Prof. Dr. Kugler zahlt in seiner Pommerschen /".<br />

Kunstgeschichte (S. 58 u. folg.) die St. Marienkirche zu Pase-<br />

walk zu den Pommerschen Kirchen des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts und<br />

erklärt sie rücksichtlich <strong>der</strong> schönen, freien Verhältnisse ihres Innern<br />

und rücksichtlich <strong>der</strong> darin durchgeführten edlen, gesetzmäßig orga-<br />

nischen und klaren Formenbildung als eins <strong>der</strong> schönsten Denk-<br />

male des Pommerschen Mittelalters. Ueber diese Kirche hat im<br />

September 1863 die Neue Stettiner Zeitung einen Bericht ge-<br />

liefert, (Nr. 449) welcher außer <strong>der</strong> Erwähnung <strong>der</strong> Größe, <strong>der</strong><br />

schönen innern Verhältnisse, <strong>der</strong> schweren Schicksale und <strong>der</strong> bis-<br />

herigen Reparaturen, die erfreuliche Mittheilung bringt, daß die<br />

Kirche durch den in den Jahren 1860—1863 ausgeführten<br />

Rcparaturbau in einen dem gothischen Baustiel angemessenen<br />

Zustand versetzt und einen reichen inneren Ausschmuck erhalten<br />

hat. Zu dem letzten hat seit dem Jahre 1792 mit gedient:<br />

das Altar, die Kanzel und die Orgel aus <strong>der</strong> St. Marienkirche<br />

zu Stettin, welche bekanntlich 1769 durch eine Feuersbrunst,<br />

zwar nur theilweise eingeäschert, aber nicht wie<strong>der</strong> hergestellt wurde.<br />

Die Stadt Pasewalk hatte die Gegenstände gekauft. Jetzt sind<br />

sie alle 3 aus <strong>der</strong> Kirche entfernt.


18<br />

li.<br />

Zu den die Geschichte Pommerns betreffenden Schriften,<br />

welche im Laufe <strong>der</strong> vier Jahre erschienen sind, gehören:<br />

1. Die sechste Lieferung des ersten Bandes des lüoclsx äipio-<br />

maticuä I>om., mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> gedachte Band abschließt.<br />

Es ist dieselbe nach dem Tode des bei <strong>der</strong> Herausgabe<br />

dieses Werkes rühmlichst betheiligten Professor Dr. Kose-<br />

garten von dem Mitherausgeber, dem Gymnasial-Director<br />

a. D. Dr. Hasselbach zum Druck beför<strong>der</strong>t worden.<br />

Was die Fortsetzung dieses Werkes betrifft, so wird<br />

diese nicht von dem vorgenannten Herrn Hasselbach, auch<br />

nicht von <strong>der</strong> Gesellschaft, wie <strong>der</strong> Herr Verfasser des nach-<br />

folgenden Greifswal<strong>der</strong> Jahresberichts sS. 39) es erwartet,<br />

son<strong>der</strong>n auf Grund eines Uebereinkommen zwischen den<br />

Provinzialständen von Pommern und dem Directorium <strong>der</strong><br />

Königlichen Staatsarchive durch das hiesige Provinzialarchiv<br />

erfolgen, jedoch unter Abän<strong>der</strong>ung des ursprünglichen Planes<br />

und als ein selbständiges Werk.<br />

2. H. Riemann, Geschichte <strong>der</strong> Stadt Greiffenberg in Pom-<br />

mern. 1662.<br />

3. W. F. Gadebusch, Chronik <strong>der</strong> Insel Usedom mit einer<br />

Karte <strong>der</strong> Insel. 1864.<br />

.2,<br />

In den vier Jahren hat nur eine General-Versammlung<br />

stattgefunden, nämlich am 25. April 1860. Sie war besucht<br />

von 29 Mitglie<strong>der</strong>n und führten den Vorsitz Se. Excellenz <strong>der</strong><br />

Wirkliche Geheimrath und Ober-Präsident Herr Freiherr Senfft<br />

von Pilsach. Nach <strong>der</strong> Vorlesung <strong>der</strong> Jahresberichte bei<strong>der</strong><br />

Abtheilungen, Vorlegung <strong>der</strong> eingegangenen Alterthümer und<br />

Münzen durch den Professor Hering, hielt <strong>der</strong> Professor Dr.<br />

Giesebrecht einen Vortrag über den pommerschen Maler Philipp<br />

Otto Runge, geboren 1777 in Wolgast, gestorben !8l0 in<br />

Hamburg. Der größte Theil <strong>der</strong> Anwesenden vereinigte sich


19<br />

nach beni Schluß <strong>der</strong> Versammlung zu einem gemeinschaftlichen<br />

Mittagsmahls im Hotel de Pruffe.<br />

Stettin, den l. Mai 1664.<br />

Der Ausschuß <strong>der</strong> Gesellschaft für Pommersche<br />

Geschichte und Alterthumskunde.<br />

Beilage I.<br />

Zuwachs <strong>der</strong> Bibliothek.<br />

ä. Vom 1. April 1860 bis 11. März 1861.<br />

I. Geschenke,<br />

a. Von Academien und correspondirenden Vereinen.<br />

. Von <strong>der</strong> Königl. Academie <strong>der</strong> Wiffenschaften zu München:<br />

Abhandlungen <strong>der</strong> hist. Klaffe. Bd. VIII. Abtheil. 3.<br />

1860. 4. — Sitzungsberichte. 1860. H. 1—3. —<br />

M. I. Müller: Einleitende Worte zur Feier des Geburtstages<br />

Sr. M. des Königs Maximilian II. 1859.<br />

4. — Dr. G. Th. v. Rudhart: Erinnerungen an<br />

Ioh. G.v. Lori. 1859. 4. — C. Fr. Phil. v. Martens:<br />

Denkrede auf Alex. v. Humboldt. 1860. 4.<br />

. Von dem geschichts- und alterthumsforschenden Verein zu<br />

Altenburg:<br />

Mittheilungen. Bd. V. Heft 2 u. 3. 1659. 8. —<br />

v. Braun: Skizzen aus dem diplom. Leben und Wirken<br />

des Gesandten am Westphälischen Friedens-(Kongreß<br />

W. E. v. Thumshern. 1645—1649. Altbg. 1858. 6.<br />

. Von dem histor. Kreisverein im Regierungs-Vezirk von<br />

Schwaben und Neuburg:<br />

Jahresbericht für die Jahre 1858 und 1859. Agsbg.


20<br />

1860. 8. — Th. Herberger: Die ältesten Glasgemälde<br />

im Dom zu Augsburg mit <strong>der</strong> Geschichte des Dombaus<br />

in <strong>der</strong> romanischen Kunstperiode. Agsbg. 1660. 4.<br />

4. Von dem hist. Verein zu Bamberg :<br />

Drei und zwanzigster Jahresbericht für l859/60. 1860. 8.<br />

5. Von <strong>der</strong> hist. Gesellschaft zu Basel.-<br />

Beiträge zur vaterländischen Geschichte. Bd. VII. 1860. 6.<br />

6. Von <strong>der</strong> Gesellschaft für serbische Volksbildung zu Bautzen :<br />

Wendisches Wörterbuch. H. 3. 1859. 6. — Oasovig<br />

tonarla maeiev 86rt>8kch6. 1859. 19. u. 20. Heft.<br />

8. — ^aeuv 3.b0 do26<br />

1660. 4.<br />

1859. —<br />

1859. — ?8ek6ä26ua.k 6to. (Kalen<strong>der</strong>) pro<br />

7. Von dem Verein für Geschichte <strong>der</strong> Mark Brandenburg<br />

zu Berlin:<br />

Riedel: Ooäsx äiviom. Brandenburg: Haupttheil I.<br />

Bd. XIX. — Haupttheil III. Vd 2. 1860. 4.<br />

8. Von dem hist. Verein für Ermland zu Braunsberg:<br />

Zeitschrift. H. 3. Mainz. 1860. 6. — Uouuiusiita.<br />

tÜ8t. >VHlmi6U8i8. Abthlg. I. Lief. 3. Mainz. 1860. 8.<br />

9. Von <strong>der</strong> schleichen Gesellschaft für Vaterland. Cultur zu<br />

Breslau:<br />

Sieben und dreißigster Jahresbericht für d. Jahr 1859. 4.<br />

10. Von dem Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens<br />

zu Breslau:<br />

Zeitschrift. Bd. III H. I. 1860. 8. — Ooäex<br />

äipiom. 8ii68ia6. Bd. III. 1860. 4.<br />

11. v6 la. 8ocÌ6t6 UUNÌ8N2.tÌHU6 061^6 2. LlUX6ii68 :<br />

Ü6VU6. 8eri6 III. "lorne III. liv. 4. 1860. 8.<br />

1om6 IV. liv. 1-3. 1860. 6.<br />

12. Von dem hist. Verein zu Darmstadt:<br />

Archiv für hessische Geschichte und Alterthumskunde.<br />

Bd. IX. H. 2. 1860. 6. — Hessische Urkunden aus<br />

dem Großherzogl. Haus> und Staats-Archiv z. Ersten-<br />

mal herausg. von Dr. L. Baar. Bd. I. 1660. 8. -


21<br />

General-Register zu den Regesten <strong>der</strong> bis jetzt gedruckten<br />

Urkunden zur Landes- und Ortsgeschichte des Großherzogthum<br />

Hessen, bearb. von Dr. H. E. Scriba. 1860.4.<br />

13. Von <strong>der</strong> Königl. Academie gemeinnütziger Wissenschaften<br />

zu Erfurt:<br />

Jahrbücher. N. F. H. 1. 1860. 6.<br />

14. Von dem Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu<br />

Frankfurt a/M. :<br />

Mittheilungen Nr. 3. October 1859. — Dr. E. Heyden:<br />

Der Frankfurter Chronist Achilles Aug. v. Larsner.<br />

Neujahrsblatt. — Archiv für Frankfurts Geschichte und<br />

Kunst. N. F. Bd. I. 1860. gr. 8.<br />

15. Von <strong>der</strong> Oberlausitzischen G. <strong>der</strong> Wissenschaften zu Görlitz:<br />

Neues Lausitzisches Magazin, herausg. von Hirche.<br />

Bd. XXXVII. in zwei Doppelheften. l660. 8.<br />

16. Von <strong>der</strong> natursorschenden Gesellschaft zu Görlitz:<br />

Abhandlungen. Bd. X. 1860. 8.<br />

17. Von dem hist. Verein für Steiermark zu Gratz:<br />

Mittheilungen. H. 9. 1859. 8. — Zehnter u. elfter<br />

Jahresbericht.— Bericht über die X. allg. Versammlung.<br />

18. Von dem Verein für hamburgische Geschichte:<br />

Hamburgische Chroniken. H. 2. Hamburg. 1860. 8.<br />

19. Von d. V. für siebenbürgische Landesk. zu Hermannstadt:<br />

Archiv. N. F. Bd. III. H. 3. — Bd. IV." H. 1.<br />

Kronstadt 1859. 8. - Jahresberichte pro 1858/59 u.<br />

1859/60. 6. — Programm des Gymnasium A. K. zu<br />

Hermannstadt und des evangel. Gymnasium A. C. zu<br />

Mediasch pro 1858/59. 4.<br />

20. Von dem hist. Verein für Nie<strong>der</strong>sachsen zu Hannover:<br />

Zeitschrift. Jahrg. 1856 in 2 Doppelheften. 8. —<br />

Jahrg. 1659. 8. — Urkundenbuch des Vereins H. V.<br />

Urkunden <strong>der</strong> Stadt Hannover. 1860. 8. — Drei<br />

und zwanzigste Nachricht über den hist. Verein 1860. —<br />

Dr. C. L. Grotesend: Die Entwickelung <strong>der</strong> Stadt<br />

Hannover bis zum Jahr 1369. 1860. 8.


22<br />

21. Von dem Voigtlandischen Alterthumsforschenden Verein<br />

zu Hohenleuben:<br />

Fr. Alberti Variscia. Lief. V. 8. — Fortsetzung des<br />

Catalogo <strong>der</strong>'Bibliothek. 6.<br />

22. Von dem Verein für hessische Geschichte und Landeskunde<br />

zu Kassel:<br />

Zeitschrift. Bd. Vili. H. 2 - 4. 1860. 8.— Supple-<br />

ment Vili. (C. Kroger: Statistische Darstellung <strong>der</strong><br />

Grafschaft Schaumburg). — Periodische Blätter d. V.<br />

Kassel, Darmstadt und Wiesbaden Nr. 13, 14, 15 u. 16.<br />

23. Von dem Bezirksverein für hessische Geschichte und Landes-<br />

kunde zu Hanau.<br />

Mittheilungen. H. 1 und 2. Hanau. 1Z60. 8.<br />

24. Von <strong>der</strong> Schleswig - Holstein - Lauenburgischen Gesellschaft<br />

für vaterl. Geschichte zu Kiel:<br />

Jahrbücher, redig, von Th. Lehmann und Dr. Handel-<br />

mann. Bd. II. H. I, 2, 3. 1859. — Bd. III.<br />

H. 1 und 2. (in einem Bande). 1860. 8.<br />

25. Von d. K. Nordischen Alterthums-Gesellschaft zu Kopenhagen :<br />

^ntihuarisk liääLkritt pro 1652 1854. Kopenhagen.<br />

1854. 8. - Dieselbe pro 1855 — 1857. Kopenhagen.<br />

1859. 8.<br />

26. De I'lnstitut 3.rcn60ioZihU6 I^6F6oi3.<br />

Vulietw. 1. III. liv. 4«. et 1. IV. liv. 1« et 2°. I.Ì6F6.<br />

1860. 8.<br />

27. Von d. V. für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde:<br />

Zeitschrift. H. 3. Lübeck. 1860. 8.<br />

28. De Ig. 8oei6t6 acisntiuhue 6t 1itt6rair6 äu I^imdoui-F<br />

a lon^r^:<br />

Luli6tin. 1. IV. ^8oi1. 2. 1860. 8.<br />

29. Von dem Römisch-Germanischen Museum zu Mainz:<br />

Die Alterthümer unserer heidnischen Vorzeit, zusammen-<br />

gestellt und herausgegeben von dem Museum durch<br />

L. Lindenschmit. H. 1. 1856. 4.<br />

30. Von dem hist. Verein für Oberbayern in München:<br />

Ein und zwanzigster Jahresbericht. (1858.) — Ober-


23<br />

bayrisches Archiv. Bd. XIX. H. 2. Bd. XX. H. 2.<br />

Bd. XXI. H. 2. München. 1858 und 1859. 8.<br />

Al. Von dem Germanischen National-Museum zu Nürnberg:<br />

Anzeiger für Kunde deutscher Vorzeit. N. F. Jahr-<br />

gang VII. 4.<br />

32. Do 1a. 8ooi6t6 arcliöoloZihun äs 5sa.mur.<br />

^nna1i8. 1. VI. I.ivrai80n 2. 1859. 8.<br />

33. Von dem hist. Verein zu Osnabrück:<br />

Mittheilungen. Bd. VI. Osnabrück. 1860. 8.<br />

34. Von dem hist. Verein von Oberpfalz und Regensburg:<br />

Verhandlungen. N. F. Bd. XI. Regensburg. 1860. 8.<br />

35. Von dem Verein für Nassauische Alterthumskunde und<br />

Geschichtsforschung zu Wiesbaden:<br />

Annalen. Bd. VI. H. 3. Wiesbaden. 1660. 8. —<br />

Periodische Blatter Nr. 12. 8.<br />

36. Von dem hist. Verein für Krain zu Leibach.<br />

Mittheilungen. Jahrg. 14. 1659. 4.<br />

37. Von <strong>der</strong> Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde<br />

<strong>der</strong> russischen Ostsee-Provinzen zu Riga:<br />

Mittheilungen. Bd. IX. H. 1. Riga. 1860. 6. —<br />

Programm zum 25jährigen Stiftungstage <strong>der</strong> Gesell-<br />

schaft. (Die 700 Jahre <strong>der</strong> Geschichte Livlands.) Riga.<br />

1859. 4.<br />

36. Von dem Verein für Mecklenburgische Geschichte und Alter-<br />

thumskunde zu Schwerin:<br />

Jahrbücher und Jahresbericht. XXV. Jahrg. Schwerin.<br />

1860. 8. — Quartalbericht XXV. 2.<br />

d. Von Gönnern und Freunden.<br />

1. Von Herrn v. Behr-Negendank auf Simlow:<br />

I. v. Bohlen-Bohlendorf: Georg Bahr. Ein pom-<br />

mersches Lebensbild aus <strong>der</strong> Zeit des 30jähr. Krieges.<br />

1659. 8.<br />

2. Von dem Prof. Herrn Dr. Heffter zu Brandenburg a/H.:<br />

Fragment einer alten Stettiner Millkühr. Hdsch.<br />

3. Von dem Ober-Regierungsrath von Tettau zu Erfurt:


24<br />

Seine Schrift: Ueber das staatsrechtliche Verhältniß<br />

von Erfurt zum Erzstift Mainz. 1860. 8.<br />

4. Von Herrn Nitzki, Regierungs-Secretair a. D. in Stettin:<br />

Ludw. Theobald Kosegarten: Das Lied „Getreues Stralsund<br />

zittre nicht". Abschrift mit <strong>der</strong> eigenhändigen<br />

Namens-Unterschrift des Verf.<br />

5. Von Herrn von Brauchitsch, Appellations-Gcrichts-Vice-<br />

Präsident zu Stettin.<br />

Topographie <strong>der</strong> Nntergerichte <strong>der</strong> Kurmark Brandend,<br />

und <strong>der</strong> dazu geschlagenen Landestheile. Berlin. 1837.<br />

8. — Ostftreußisches Provinzialrecht. Berlin. 1801.<br />

8. — Die statutarischen Rechte für Erfurt und sein<br />

Gebiet von K. W. A. Heinemann. Erfurt. 1822.<br />

8. — I. G. E. Thomas: Der Oberhof zu Frank-<br />

furt a/M. und das fränkische Recht in Bezug auf<br />

dasselbe. Herausg. von Dr. Euler, mit Vorwort von<br />

Jacob Grimm, Franks. 1841. 6. — Archiv für<br />

Frankfurts Geschichte und Kunst. H. 1 u. 2. Frank-<br />

furt. 1839. 8.<br />

6. Von Herrn Richard Schrö<strong>der</strong>, bei<strong>der</strong> Rechte Doctor zu<br />

Berlin:<br />

De äots 860uuämu I6ß68 FMtium ßsrmanicaruiu anti-<br />

(M88ÌIU2.8. Vi886lt. iu3.n5ur3.ii3. Berlin. 1860. 6.<br />

7. Von dem K. Oberst a. D., Herren v. Eickstedt zu Rudol-<br />

towitz bei Pleß:<br />

Familienbuch des dynastischen Geschlechtes <strong>der</strong> v. Eick-<br />

stedt in Thüringen, Pommern, den Marken und Schlesien.<br />

Bearbeitet von dem Geschenkgeber für die Familie und<br />

als Manuscript gedruckt. Ratibor 1860. 8.<br />

8. vs Nr. 5l6ä6ric ^ro^on, Oou36rvat6ur ä68 antiyuit68 au<br />

3. I^3.U83.UU6:<br />

I.3.U82UI16. 1860. 8.<br />

lacU8tl68 ä68 t6MP8 ancieU8 6t N10ä6lN68.<br />

II. Durch Kauf.<br />

1. Dr. I. G. L. Kosegarten: Wörterbuch <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>deutschen<br />

Sprache alterer und neuerer Zeit. Bd. I. Lief. 3. <strong>Greifswald</strong>.<br />

1860. 4.


2. A. Padberg: Die ländliche Verfassung in <strong>der</strong> Provinz<br />

Pommern. Stettin. 1861. 6.<br />

8. Correspondenz-Blatt. Jahrgang VIII. 1860. 3 Ex.<br />

v. Vom 11. März 1861 bis dahin 1862.<br />

Geschenke.<br />

a. Von Akademien und Vereinen,<br />

l. Von <strong>der</strong> K. Bayerischen Academie <strong>der</strong> Wissenschaften:<br />

Sitzungsberichte. 1860. Nd. I. H. 4 und 5. 1861.<br />

Vd. I. H. 1 — 5. Bd. V. H. 1 und 2. 8.<br />

^. Von <strong>der</strong> G. für südslawische Geschichte und Alterthümer<br />

zu Agram:<br />

Lidiiograua druaKtka. Dio I. 2aZr6dH. 1869. 8.—<br />

Jahresbericht pro 1856 und 1859. ^rsda. 1860. 6.<br />

3. Von dem hist. Verein für Oberfranken zu Bamberg:<br />

Vier und zwanzigster Jahresbericht pro 1660/61. 6.<br />

H. Von <strong>der</strong> Gesch für vaterlandische Alterthümer zu Basel:<br />

Mittheilungen. H. VIII. Basel. 1860. 4.<br />

5. Von <strong>der</strong> Gesch. für serbische Volksbildung zu Bautzen:<br />

Zeitschrift. (OasoM) H. XXII. 8. - Kalen<strong>der</strong> 1862.<br />

4. — Genovefa, übersetzt aus Schmid von Hornik:<br />

1861. 8.<br />

6. Von dem Verein für Geschichte <strong>der</strong> Mark Brandenburg<br />

zu Berlin:<br />

Nißäei O06. äipiom. Lranäeudurß. Haupttheil I.<br />

Bd. XX., XXI. und XXII. - Hauptth.'lII. Bd. II. 4.<br />

7. Von d. schleichen G. für vaterl. (Zultur zu Breslau:<br />

Acht und dreißigster Jahresbericht. 1860. 4. —<br />

Abhandlungen,<br />

a. Philosophisch-Historische Abtheilung. 1661.<br />

H. 1. Breslau. 8.<br />

d. Abtheilung für Naturwissenschaften u. Medizin<br />

H. 1 und 2. Breslau. 8.<br />

8. Von dem Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens:<br />

Zeitschrift des Vereins, herausg. v. Dr. Röpell. Bd. III.<br />

H. 2. 1861. 8. — Dr. C. Grünhagen: Breslau


26<br />

unter den Plasten als deutsches Gemeinwesen. Breslau.<br />

1861. 4. — Monumenta, I^denZÌa, herausg. von Dr.<br />

W. Watttnbach. Breslau. 1861. 4. — Erster und<br />

zweiter Bericht des V. zur Errichtung eines Museum<br />

für schlesische Alterthümer. 1859. 1860. 4.<br />

9. v6 la. 8oeÌ6t6 numi3inati(iu6 Lelge a Lruxeliss:<br />

Ii.6VU6. 86li6 III. 1. IV. Liv. 3 6t 4. — "l. V.<br />

I,iv. 1 6t 2. LlUX6il68. 8.<br />

19. Von dem hist. Verein für das Großherzogthum Hessen<br />

zu Darmstadt i<br />

Archiv für hessische Geschichte und Alterthumskunde,<br />

herausg. von Dr. L. Baur. Vd. IX. H. 3. Darm-<br />

stadt. 1861. 8. — Hessische Urkunden. Bd. II.<br />

Abthlg. 1, herausg. von demselben. Darmstadt. 1861.<br />

8. — Verzeichniß <strong>der</strong> Druckwerke und Handschriften<br />

des Vereins. Darmstadt. Mai 1861. 8.<br />

11. Von <strong>der</strong> gelehrten Ehstnischen Gesellschaft zu Dorpat'.<br />

Verhandlungen. Bd. V. H. 1, 2 und 3. Dorpat.<br />

1660 und 1861. 8. - L. Schirren. Verzeichniß<br />

livländischer Geschichtsquellen in schwedischen Archiven<br />

und Bibliotheken. Bd. I. H. 1. 1861. 4 . - 7<br />

Berichte über Monatssitzungen von September 1861<br />

bis Februar 1862.<br />

12. Von <strong>der</strong> Academie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt:<br />

Jahrbücher. N. F. H. 2. Erfurt. 1861. 6.<br />

13. Von dem Verein für Geschichte und Alterthumskunde in<br />

Frankfurt a/M.:<br />

Mittheilungen. Bd. I. Nr. 4. 1860. 8. - Bd. II.<br />

Nr. 1. 1861. 8. — Neujahrsblatt. 1361. Streitz.<br />

Die Melanchtons und Luthersherbergen zu Frankfurt<br />

a/M. 1661. 4.— I. G. Batton. Oertliche Beschrei-<br />

bung <strong>der</strong> Stadt Frankfurt a/M., herausg. von Dr.<br />

L. H. Euler. H. 1. Frankfurt. 1861. 8.<br />

14. Von dem historisch-statistischen Verein zu Frankfurt a/O:<br />

Zitelmann. Statistische Nackrichten über den Regie-<br />

rungsbezirk Frankfurt. 1860. 8. — Mittheilungen.<br />

H. 1. 1861. 8.


15. Von dem hist. Verein für Steiermark zu Gratz:<br />

Mittheilungen. H. l0. Gratz. 1861. 8.<br />

27<br />

16. Von <strong>der</strong> O<strong>der</strong>lausitzischen G. d. Wissenschaften zu Görlitz:<br />

Neues Lausitzisches Magazin. Bd. XXXVIII., in zwei<br />

Doppelheften, herausg. von Hirche. Görlitz. 1861. 8.<br />

!7. Von dem Verein für hamburgische Geschichte zu Hamburg i<br />

Hamburgische Chroniken, herausg. von Dr. I. M. Lappen-<br />

berg. H. 3 und 4. 1861. 8.<br />

16. Von dem hist. Verein für Nie<strong>der</strong>sachsen zu Hannover.:<br />

Zeitschrift. Jahrgang 1860. Hannover. 1861. 8.—<br />

Vier und zwanzigste Nachricht. 1861. 8.<br />

19. Von dem Verein für siebenbürgische Landeskunde zu<br />

Hermannstadr:<br />

Archiv. N. F. Bd. IV. H. 3. Kronstadt. 1860.<br />

8. — H. Wittstock. Sagen und Lie<strong>der</strong> aus dem Nösner<br />

Gelände. Bistritz. 1860. 8. — E. A. Bielz. Bei-<br />

trag zur Geschichte und Statistik des Steuerwesens in<br />

Siebenbürgen. Hermannstadt. 1861. 8. — Fünf<br />

Programme: a und d. Das kathol. Staats-Gymnasium<br />

zu Hermannstadt pro 1858/59 und 1859/60. 4.<br />

c und ä. Das evang. Gymnasium in Schaßburg und<br />

Mediasch pro 1859/60. 8. 6. Das evang. Gymnasium<br />

zu Bistritz. 1860. 8.<br />

20. Von <strong>der</strong> Voigtländischen Alterthumsforschenden Gesellschaft<br />

zu Hohenleuben:<br />

Jahresbericht pro 1860. 8.<br />

21. Von <strong>der</strong> Schleswig-Holstein-Lauenburgischen G. für vater-<br />

ländische Geschichte zu Kiel:<br />

Jahrbücher für die Landeskunde <strong>der</strong> Herzogthümer lc.,<br />

herausg. von Lehmann und Dr. Handelmann. Bd. III.<br />

H. 3. 1860. 8. Bd. IV. H. 1, 2, 3. 1861.<br />

8. — Quellensammlung lc. Bd. I. (Okrouicon<br />

Uo1t2:g.tia.6, auotork kreäd^wro Vr6ni6N8i), herausg. von<br />

I. M. Lappenberg. Kiel. 1862. 8. - Iohansen.<br />

Die Nordfriesische Sprache. 3 Hefte. Kiel. 1662. 8.


28<br />

22, Van äs Na2,t8obaiwii 6er<br />

86Qouä6U 21. ^uni 1660. 8. — Hanäsiin^eu etc.<br />

86Q0uä6n äeu 20.


29<br />

H. 2. 6. — Die 700 Jahre <strong>der</strong> Geschichte Livlands.<br />

Riga. 1659. 4. — Rußwurm. Besitzungen des deut-<br />

schen Ordens in Schweden. 4. — Elert Kruse, wahr-<br />

haftiger Gegenbericht auf die armo 1576 ausgegangene<br />

Liefflandische Chronica Balthasar Russows, herausg. von<br />

Dr. A. Buchholtz. Riga. 1861. 4.<br />

32. Von dem Verein für Mecklenburgische Geschichte und Alter-<br />

thumskunde:<br />

Jahrbücher und Jahresbericht. Jahrg. XXVI. 1861. 8.<br />

33. Von dem Verein für Geschichte und Alterthümer <strong>der</strong> Her-<br />

zogthümer Bremen und Verda und des Landes Hadeln<br />

zu Stade:<br />

Bericht pro 1859 bis 29. Mai 186l. 8. — Statuten<br />

und Reglements nebst Mitglie<strong>der</strong>verzeichniß u. Rechen-<br />

schaftsbericht pro 1857 und 1658.<br />

34. Von dem hist. Verein für Nassau zu Wiesbaden:<br />

Urkundenbuch <strong>der</strong> Abtei Eberbach, herausg. von Dr.<br />

K. Rössel. Bd. I. H. 1. 1660. H. 2. 1861. 8. —<br />

Mittheilungen Nr. 1. September 1861. 6.<br />

35. Von dem hist. Verein für Unterfranken und Aschaffenburg<br />

zu Würzburg:<br />

Archiv. Bd. XV. H. 2 und 3. 1861. Bd. XVI.<br />

H. 1. Würzburg. 1862. 8.<br />

36. Von <strong>der</strong> antiquarischen Gesellschaft zu Zürich:<br />

Mittheilungen. Bd. II. H. 2. 18^3. 4. H. III.<br />

(Die beiden ältesten deutschen Jahrbücher <strong>der</strong> Stadt<br />

Zürich. 1844. 4. — Bd. XIII. Abthlg. 2. H. 1.<br />

(Graf Wernher von Homberg.) 1660. 4. (Nr. 24.)<br />

H. 4. (Die römischen Alpenstraßen in <strong>der</strong> Schweiz.)<br />

1861. 4. (Nr. 25.) — Fünfzehnter und sechszehnter<br />

Jahresbericht.<br />

37. Von dem Germanischen National-Museum zu Nürnberg:<br />

Anzeiger für Kunde <strong>der</strong> deutschen Vorzeit. N. F.<br />

Jahrgang VIII. 1661. 4.


30<br />

d. Von Gönnern und Freunden.<br />

1. Von dem Magistrat <strong>der</strong> Stadt Vraunschweig:<br />

Urkundenbuch <strong>der</strong> Stadt Vraunschweig, herausg. von dem<br />

Archiv-Verein zu Braunschweig. Bd. I. 1861. 4.<br />

2. Von dem practischen Arzt Hrn. Dr. Ceynowa zu Vukowiei<br />

bei Terespol!<br />

Erklärung des Wortes ,Mra.2". Handsch. — ?^uo<br />

ZiovnLcQ >voää2Ät0>v. (Evang. Katechismus aus dem<br />

Deutschen ins Kassubische übersetzt.) 8. 2 Ex.<br />

3. Von dem Rechtsanwalt Herrn Ehrhardt zu Swinemünde:<br />

Plan <strong>der</strong> Stadt Stettin nach <strong>der</strong> Bezirkseintheilung<br />

von 1811, gez. v. d. Major a. D. Herrn Fritze.<br />

4. Von dem Licentiaten <strong>der</strong> Theologie Herrn Dr. Otto Fock<br />

zu Stralsund:<br />

Rügensche-Pommersche Geschichten aus 7 Jahrhun<strong>der</strong>ten.<br />

H. 1. Rügen. 1168. Leipzig. 1861. 8.<br />

5. Von dem Doctor <strong>der</strong> Medizin und Philosophie Herrn<br />

Jessen zu <strong>Greifswald</strong>:<br />

Seine Schrift: Was heißt Botanik? Leipzig. 1861. 8.<br />

6. Von Herrn Mooyer in Minden:<br />

Kleine urkundliche Veitrage zur altern Geschichte Ungarns.<br />

Pest. 1859. 8. (In ungarischer Uebersetzung.) —<br />

Zur Feststellung <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> ältern Bischöfe des<br />

Hochstiftes Basel. Basel. 1860. 8.<br />

?. Von dem Lieutenant im 6. Pommerschen Infanterie-Regi-<br />

ment (Nr. 49.) Herrn v. Natzmer:<br />

Das Haus Pretzch. (Nachrichten über die Familie<br />

von Natzmer.) Handsch. 6 Bogen. Folio.<br />

8. Von dem Rechnungsrath Herrn Starck in Stettin.<br />

Die Jahresberichte <strong>der</strong> Gesellschaft Nr. 1—22, gebd.<br />

in 3 Bdn. und die Jahrgänge 1 7 <strong>der</strong> <strong>Baltische</strong>n<br />

<strong>Studien</strong>, gebunden.<br />

9. De Nonäieur l>6ä6rio iro.M, 00N86lvat6ur ä68 3,nti(Mt.68<br />

au Nu366 cantoni a I.I.U83.NN6:<br />

Rapport ü. la 00ININÌ88Ì0N 668 NU8668 6u canton äs<br />

Va.ua 8Ul 163 ^0ui1l63 fait68 3. concÌ86 du 23.


au 19. Octodsr 1861. 1 Bogen. 8. —<br />

äu eoui'8 66 N. ^r. Iro^on nur 168 anti^uites 66<br />

la 8uÌ886 6t 6'autr68 p3,^8. V2 Bogen.<br />

10. Von dem Pfarrer Herrn A. Weltzel in Tworkau bei<br />

Krzizanowitz:<br />

Geschichte <strong>der</strong> Stadt Ratibor in 6 Heften. Ratibor.<br />

1861. 8. Verfaßt von dem Herrn Geschenkgeber.<br />

11. Von dem Professor Herrn Dr. Zober zu Stralsund:<br />

Sein Bericht über die dritte Sacularfeier des Gym-<br />

nasium zu Stralsund vom 19.—21. April 1860, nebst<br />

Nachfeier am 30. Juni 1860. Stralsund. 1861. 8.<br />

— Zwölfter Bericht des literarisch-geselligen Vereins zu<br />

Stralsund. 1858 und 1859. Stralsund. 1661. 8.<br />

II. Gekauft.<br />

Correspondfnz-Blatt des Gesammtvereins <strong>der</strong> deutschen<br />

Geschichts- und Alterthumsvereine. Jahrgang IX. Stuttgart.<br />

1861. 4. 3 Ex.<br />

0. Vom 1. April 1862 bis 1. Juni 1863.<br />

I. Geschenke.<br />

a. Von Academien und Vereinen.<br />

1. Von <strong>der</strong> K. Bayerischen Academie <strong>der</strong> Wissenschaften:<br />

Abhandlungen <strong>der</strong> hist. Klasse. Bd. IX. Abchlg. 1.<br />

1862. 4. — Dr. Rudhart, Rede auf 8ir ^komaZ<br />

Vadin^ton Nacaula?. 1860. 4. — K. A. Muffat<br />

Denkrede auf Dr. G. Th. Rudhart. 1861. 4. —<br />

Dr. L. Rockinger. Ueber Briefsteller und Formelbücher<br />

in Deutschland wahrend des Mittelalters. 1861. 4.<br />

Dr. Ioh. Heinr. Plath. Ueber die lange Dauer und<br />

die Entwickelung des chinesischen Reiches. 1861. 4. —<br />

Verzeichnis; <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Academie. 3.. Von<br />

1860. d. Von 1862. 4. — Historische Preisaufgaben<br />

pro 1862/64 von <strong>der</strong> Kommission für deutsche Geschichte<br />

und Quellenforschung bei <strong>der</strong> K. Bayerischen Academie


<strong>der</strong> Wissenschaften. 8. — Sitzungsberichte. 1861. II.<br />

H. 3. 1862. I. H. 1 -4. 1862. II. H. 1 und 2.<br />

Von <strong>der</strong> K. Norwegischen Universnat zu Cristiania:<br />

kl. vet pp. IImv6l3Ìt6t3 3tikd6i86, ki-6lli3t6ii6t 2k Nr.<br />

^. Nonraä. 1861. 8. — d. 80i6um2 2026. Uni-<br />

V6r8it2ti8 äi6 II. 86pt6NdlÌ8 a. 1861. 4. — c. Oau-<br />

t2te auf das Jubelfest von Wclhaven. — ä. P. A.<br />

Munch: ^.8iak Lo1t8 ^oraedo^. 1852. 8. -<br />

6. 82.33. 01kck8 X0nuuß8 6N3 Ü61Z2. Universt'täts-<br />

Programm. 1853. 8. - f. K2li2 M2^uii8 323a<br />

ok X2PP2 Ü2U3 uä^ivet al 0. K. Uußsr. 1860.<br />

8. — 3. 8VM00I2.6 aä m'8t0r. anti^m0l6m reruiu<br />

Norve^ioaruiii eäiäit ?. ^. Nuucd. 1850. 4.<br />

Von dem Smithsonischen Institut zu Washington:<br />

2. Dav. Dale Owen: ^il8t Import of 3.<br />

l6e0NQ2Ì882uc6 ok tü6 uortuern C0uutÌ63 ol<br />

I.ÌM6 R00K. 1858. Gr. 8. d. Dav. D. Owen:<br />

8ee0uä report 0k 2 ß^oloZio^i l6c0NQ2Ì882U06 ok<br />

tus Uiiääi6 auä 80utd6rn C0UINÌ68 0k^lk3N328. 1860.<br />

kQiiaäslpdia. Gr. 8.<br />

Von dem Geschichts- und Alterthumsforschenden Verein zu<br />

Altenburg und von dem Regierungsr. Hrn. Dr. Bach daselbst:<br />

a. Von <strong>der</strong> guten alten Zeit. Landesfürstliche Verordg.<br />

gegen das Laster <strong>der</strong> Gotteslästerung und des Zu-<br />

trinkens. 1513. 8. 2 Ex. — d. Dr. Döhner:<br />

Zwanzigster Jahresbericht über den Verein zur Ver-<br />

breitung guter und wohlfeiler Volksschriften. 1861.<br />

8. 2 Ex. — c. Bücher-Verzeichniß des Volksschriften-<br />

Vereins. 1862. 8. — ä. Aus dem Leben <strong>der</strong><br />

Pomologischen G. zu Altenburg von 1802 bis 1861.<br />

8. — 6. Jahresbericht des Gust.-Ad.-V. in Sachsen-<br />

Altenburg. 1861. 8. — 5. Einige Nachrichten<br />

über den Bezirk des Kreisamts Altenburg im Her-<br />

zogthum Altenburg. 1843. 8. — F. Dr. K. Back:<br />

Aus dem Leben <strong>der</strong> Herzöge Friedr. Wilh., Stifter<br />

des Altenburgischen und Johann, Stifter des Wei-


33<br />

manschen und Gothaischen Hauses, Sachsen-Erne-<br />

stinischer Linie. 1862. 8.<br />

5. Von dem hist. Verein in Bamberg:<br />

Fünf und zwanzigster Jahresbericht. 1662. 8.<br />

6. Von <strong>der</strong> G. für vaterländische Alterthümer in Basel:<br />

Mittheilungen. H. IX. 1662. 4.<br />

7. Von dem hist. Verein für Oberfrankcn zu Bayreuth:<br />

Dessen Archiv. Bd. VIII. H. 3. 1862. 8. 2 Ex.<br />

8. Von dem Verein für Geschichte <strong>der</strong> Mark Brandenburg<br />

zu Berlin:<br />

Riedel. I^ovuL Ooä. äiplom. LrauäeudurßenIiä.<br />

k. Haupttheil I. Bd. XXIII. 4. — d. Haupttheil IV.<br />

Erster und einziger Band. 4. 1862.<br />

9. Von <strong>der</strong> Berlinischen G. für deutsche Sprache:<br />

Uebersicht <strong>der</strong> in den Jahren 1853 bis 1862 gehaltenen<br />

Vortrage. 8.<br />

10. Von <strong>der</strong> allgemeinen geschichtsforschenden G. <strong>der</strong> Schweiz<br />

zu Bern.'<br />

Archiv für schweizerische Geschichcc, Bd. XIII. 1862. 8.<br />

11. Von <strong>der</strong> hist. G. für Ermland zu Braunsberg:<br />

a. Zeitsch. H. 5. Main;. 1862. 6. ^ b. Nouum.<br />

iii3toria6 ^armienLis. 5!ief. 5. Mainz. 1662. 8.<br />

12. Von <strong>der</strong> schleichen G. für vaterländische Cultur zu Breslau:<br />

».. 39. Jahresbericht für 1861. 8. - b. Abhandlungen<br />

<strong>der</strong> Philosophisch-Historischen Abtheilung. H. t' u. 2.<br />

Breslau. 1662. 8. — c. Abhandlungen für die<br />

Naturwissenschaften und Medizin. H. 3. 1861<br />

und H. 1. 1862. 8.<br />

13. Von dem Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens<br />

zu Breslau:<br />

3. Zeitschrift, herausg. von Or. R. Röpell. Bd. IV.<br />

H. 1 und 2. 1862. 8. — d. Ooä. üivloin. 3ii68Ì26.<br />

Bd. V. 1862. 4.<br />

14. Von <strong>der</strong> Belgischen Numismatischen G. zu Brüssel:<br />

Ü6VU6. 3er. 3. lome V. I.iv. 3 et 4. 1861. 8<br />

und ?om6 VI. I.iv. 1 et 2. 8.<br />

3


34<br />

15. Von dem hist. Verein für das Großherzogthum Hessen<br />

zu Darmsiadt.'<br />

k Archiv. Bd. X. H. 1 u. 2 in einem Bande.<br />

1863. 8. — d. Hessische Urkunden-Sammlung,<br />

berausg. von Dr. L. Baur. Bd. II. Abthlg. 2.<br />

1862. 8. — c. G. W. I. Wagner. Die Wüstungen<br />

im Großherzogrhum Hessen, Provinz Starkenburg.<br />

1662. 8.<br />

l6< Von d. K. Sächsischen V. für Erforschung und Erhaltung<br />

vaterl. Alterthumer zu Dresden:<br />

Mittheilungen. H. X. 1857. — H. XI. 1859. -<br />

H. XII. 1661. 8.<br />

17. Von <strong>der</strong> gelehrten Ehstnischen G. zu Dorpat:<br />

Sieben Berichte über Monatssitzungen vom 6. Seplbr.<br />

1861 bis 7. Februar 1862. 8.<br />

18. Von dem Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu<br />

Frankfurt a M. !<br />

a. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. Bd. II.<br />

1662. Gr. s. — b. Neujahrsblatt. 1862. (Dr,<br />

W. Strikker. S. Th. v. Sommering.) 4.<br />

19. Von dem historisch-statistischen Verein zu Frankfurt a/Q. :<br />

2. Zweiter Jahresbericht. 1862. 8. — d. Dr. Sauer.<br />

Ueber die klimatischen Verhältnisse Frankfurts. 1862.<br />

8. — c Dr. Gollmert. Das Neumärkische Land-<br />

buch Markgraf Ludwig des Aeltern v. I. 1337,<br />

Frankfurt. 1862. 8.<br />

20. Von dem Freiberger Alterthums-V. zu Freiberg in Sachsen i<br />

Mittheilungen. H. 1. 1862. 8 u. Statuten des V.<br />

21. Von <strong>der</strong> Oberlausitzischen G. <strong>der</strong> Wissenschaften zu Görlitz !<br />

Neues Lausitzisches Magazin. Bd. 39 in 2 Hälften<br />

und Bd. 40. Erste Hälfte. l862. Gr. 8.<br />

22. Von <strong>der</strong> Naturforschenden G. zu Görlitz:<br />

Abhandlungen. Vd. IX. l862. 3. — Verzeichnis<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> und Beamten <strong>der</strong> G. 1862. 8.<br />

23. Von dem hist. Verein für Steiermark zu Gratz:


35<br />

a. Mittheilungen. H. XI. 1862. 8. - b. Dr.<br />

G. Göth. DasIoanneuminGratz. 1661. Gr. 6.<br />

24. Von dem Verein für Hessische Gesch. u. Landeskunde zu Kassel i<br />

Zeitsch. Vd. IX. H. 1. 1861. 8. - Mittheilungen<br />

an die Mitglie<strong>der</strong> des V. Nr. 1, 2, 3 (1861)4(1862). 8.<br />

25. Von dem V. für Hamburg. Geschichte:<br />

Zeitschr., N. F. Bd. II. H. I. 1662. 8.<br />

26. Von dem hisi. Verein für Nie<strong>der</strong>sachsen zu Hannovers<br />

a. Fünfund zwanzigste Nachricht. 1862. 8. — h. Zeit,<br />

schrift. Jahrgang 1661. Hannover. 1862. 8.<br />

27. Von <strong>der</strong> Schleswig-Holstein-Laumburgischen G. für vatec.<br />

ländische Geschichte zu Kiel.<br />

Jahrbücher. Bd. V. in 3 Heften. Kiel. 1862. 8,<br />

Dieselben Bd. VI. (H. l —3 in einem Bande). 1863. 8.<br />

28. Von d. K. G. für Nordische Altertumskunde zu Kopenhagen ^<br />

Nem0ir63. 1650—1860. Kopenhagen. 1861. 8. —<br />

Ein Heft Berichte. 1860—1861. - Sitzungsberichte<br />

vom 6. December 1861 und 13. Mai 1662. - Ver-<br />

zeichniß <strong>der</strong> Einnahmen.<br />

29. Von dem hist. Verein für Krain zu Laibach -<br />

Mittheilungen. Jahrgang XVI. 1861. 4.<br />

30. Von dem hist. Vcccin sur Nie<strong>der</strong>bayern zu Landshut.-<br />

Verhandlungen. Bd. V. (4 H. 1856—1856). —<br />

Bd. VI. (4 H. !858- IM)). 2 Ex. - Bd. VII.<br />

(H. l und 2. 1861.) 3. und 4. H. in einem Bd.<br />

1661. 2 Ex. Bd. VIII. sH. 1 und 2. 2 Ex.)<br />

sH. i und 4 in einem Bands, einfach.) 1862.<br />

31. Van äe NaHtsotiavp^ <strong>der</strong> AeäeriauäZclie I.6tt6r!muä6 te<br />

beiden llauäeiin^eu, Fsuouäsn 19. Juni 1862. 8.<br />

32. De 1'In8titut 3.rcti6ol0Fi(iu6 I.Ì6F60Ì3 a I^ie^e.<br />

Luiietiii. 1'. V. I.ÌV. 2. I.Ì6F6. 8.<br />

33. Von dem V. für Lübeckische Geschichte und Mertyumskundfi<br />

Zeitschrift. Bd. VII. H. 1. Lübeck. 1863. 8.<br />

34. Von dem Alterthumsverein zu Lüneburg.<br />

Die Alterthümer <strong>der</strong> Stadt Lüneburg und des Klosters<br />

Lüne. Lief. V. 1862. Fol.<br />

3*


36<br />

35. Von dem Hennebergischen Alterthumsforschenden Verein<br />

zu Meiningen:<br />

Neue Beiträge zur Geschichte deutschen Alterthums.<br />

Lief. 2. Meiningen. 1863. 8.<br />

36. Von dem hist. Verein für das Würtembergische Franken<br />

zu Mergentheim:<br />

Zeitschrift. Bd. V. H. 2. 1860. 8.<br />

37. Von dem Verein für Siebenbürgische Landeskunde zu<br />

Hermannstadt:<br />

Archiv. N. F. Bd. V. H. 1. Kronstadt. l861. 6, -<br />

Jahresberichte pro 1860/61. — Zwei Programme<br />

1860/61 <strong>der</strong> Gymnasien zu Mediasch und Mühlbach.<br />

3s. Von dem hist. V. von und für Oberbayern zu München:<br />

a. Oberbayerisches Archiv. Bd. XIX. H. 3. Bd. XX.<br />

H. 3. Bd. XXI. H. 3. München. 1860. 8. —<br />

d. Die Jahresberichte für das Jahr 1859 (22ster)<br />

und für das Jahr 1860 (23ster).<br />

39. Von dem Verein für Geschichte und Alterthumskunde<br />

Westfalens, Abtheilung Pa<strong>der</strong>born-.<br />

Zeitschrift. 3. Folge, Bd. 2. Münster. 1862. 8.<br />

40. De 1a 3oci6t6 ArcneoioZiciue de I^mur.<br />

^miai68. ?. 7. I.ÌV. 2 (1861) et I.iv. 3 (1862). 8.<br />

41. Von dem Germanischen National-Museum zu Nürnberg:<br />

a. Anzeiger für Kunde <strong>der</strong> Deutschen Vorzeit. N. F.<br />

Jahrg. IX. 1862. 4. — d. A. L. I. Michelsen.-<br />

Urkundlicher Beitrag zur Geschichte <strong>der</strong> Landfrieden<br />

in Deutschland. 1863. 4.<br />

42. Bon dem hist. Verein für Oberpfalz und Regensburg zu<br />

Regensburg.-<br />

Verhandlungen. N. F. Bd. XII. (1861) u. Bd. XIII.<br />

1862. 8.<br />

43. Von <strong>der</strong> Ehstnischen literarischen G. zu Revali<br />

k. Archiv für die Geschichte Liv-, Ehst- und Curlands,<br />

herausg. von C. Schirren. N. F. Bd. II. 1862.<br />

8. — d. Ehstnische Volkslie<strong>der</strong>, herausg. v..d. Gesell-<br />

schaft. 1663. 4.


37<br />

44. Von <strong>der</strong> G. für Geschichte und Alterthumskunde <strong>der</strong> Ostsee-<br />

Provinzen Rußlands zu Riqa:<br />

Mittheilungen aus <strong>der</strong> Geschichte Liv- Ehst- und Cur-<br />

lands. Bd. X. H. 1. !861. 8.<br />

45. Von dem Stift zu Reykjavik auf Island l<br />

56u ^luaHou. 1862. 8.<br />

46. Von dem Verein für Mecklenburgische Geschichte und Alter-<br />

thumskunde zu Schwerini<br />

Jahrbücher «.Jahresbericht. Jahrg. XXVII. 1862. 8.<br />

47. Von dem Verein für Geschichte und Alterthümer zu Stabe :<br />

Archiv. Bd. 1. l862. 8.<br />

48. vs 1a 80oi6tö äoisntitique 6t üttsrairs du I^<br />

rg.tÌ0u 668 6(^068 3.N0Ì6N3. c^. b. Vulietm. lom. V.<br />

?a30. l. ^0N8l68. l^t^. 6.<br />

49. Von dem hist. Verein für Nassau zu Wiesbaden:<br />

a. Denkmäler aus Nassau. H. III. Lief. 2. 1862.<br />

Fol. d. Urkundenbuch <strong>der</strong> Abtei Eberbach. Bd. I.<br />

H. 8. l862. 8. c. Verzeichnis <strong>der</strong> Bücher des<br />

Vereins. 1862. 8.<br />

50. Von dem hist. Verein von Unterfranken und Aschaffenburg<br />

zu Würzburg.'<br />

Archiv. Bd. XVI. H. 2 und 3 (in einem Bande).<br />

1863. 8.<br />

51. Von <strong>der</strong> antiquarischen Gesellschaft zu Zürich.'<br />

Mittheilungen. Bd. XIV H. 2. Das Kloster Rüti.<br />

1862. 4. Bd. XIV. H. 5. Die Glasgemälde im<br />

Kreuzgangc des Kloster Wettinacn. 1862. 4.— Inhalts-<br />

Anzeiger <strong>der</strong> Mittheilungen Nr. 1-25 (1837—1861).<br />

— Siebenzehnter Jahresbericht. (Novbr. 1860/61.) 4.<br />

52. Von dem Altmärkischen Verein für vaterländische Geschichte<br />

und Industrie zu Salzwedel -<br />

a. Dreizehnter Jahresbericht, Yerausg. von Th. Fr.<br />

Zechlin. 1863. 8. b. von dem Knesebeck: Die<br />

Rittermatrikeln <strong>der</strong> Altmark. 1659. 8. c. Von


38<br />

demselben. Die Rittermatrikeln des HerzogthumS<br />

Magdeburg, des Fürstenthums Halberstadt und <strong>der</strong><br />

Grafschaft Wernigerode. 1860. 8.<br />

53. Von dem literarisch-geselligen Verein in Stralsund:<br />

Dreizehnter Bericht (1860/61). Stralsund. 1862. 8.<br />

b. Von Gönnern und Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

1. Von dem Herrn Grafen von Behr-Negendank auf Semlow<br />

^/ durch den Nrchivratb Herrn Dr. Lisch:<br />

a. Dr. Lisch. Marquard Behr, letzter Prior <strong>der</strong> Kart-<br />

hause Marienehe bei Rostock und <strong>der</strong> Untergang<br />

<strong>der</strong> Karthause Schwerin. 1862. 8. 2 Ex. —<br />

b. Urkunden und Forschungen zur Geschichte des<br />

Geschlechts Behr, herausg. von Dr. G. (5. Fr. Lisch.<br />

Abthlg. 1. Bd. 1. (1861.) Abthlg. II. Bd. 2.<br />

(1862.) 4.<br />

2. Von dem Kaiser!. Russischen Staatsrath, Herrn Johann<br />

de Paplowski zu Warschau:<br />

Seine Uebersetzung von Helmonds Slawischer Chronik<br />

ins Polnische. Warschau. 1862. 8. Mit einer Karte.<br />

3. Von dem Oberlehrer Herrn Dr. Carl Scheller am Gym-<br />

nasium Fri<strong>der</strong>icianum zu Schwerin:<br />

Seine Schrift: Zum Thier- und Kräuterbuch des<br />

Meklenburgischen Volkes. H. 1 u. 2. 1861. 4.<br />

4. Von dem Provinzial-Archivar, Herrn G. Kratz in Stettin:<br />

Seine Geschichte des Geschlechts von Kleist. Bd. I.<br />

Urkundenbuch. 1862. 4.<br />

5. Von dem Gymnasial-Professor a. D. Herrn Dr. Zober<br />

in Stralsund:<br />

Drei kleine von ihm verfaßte Schriften,<br />

a. Zwiefacher Kirchenbrand zu Stralsund am 15. und<br />

16. April 1662. Stralsund. 1662. 8. b. Carsten<br />

Sarnow, ein Stralsun<strong>der</strong> Bürgermeister (1391 —<br />

1393) l863. c. Zur Erinnerung an Dr. W.<br />

Kirchhoff. l862. 8.<br />

6. Von dem Bürgermeister Herrn Dr. C. G. Fabricius zu<br />

Stralsund. (Durch Herrn Zober):


39<br />

Urkunden zur Geschichte des Furstenthums Rügen unter<br />

den eingeborenen Fürsten. Bd. IV. H. 3. Abthlg. 3.<br />

Berlin. l862. 4.<br />

7. Von dem Maler Herrn Carl von Rosen zu Stralsund.<br />

(Durch Herrn Zober):<br />

Die Schill-Denkmale zu Stralsund. 1863. 8. 2 Ex.<br />

8. Von dem Königl. Landrath Herrn R. v. Hagemeister zu<br />

Stralsund. (Durch Herrn Zober):<br />

Seine Beiträge zur Statistik des Kreises Franzburg,<br />

Reg.-Bezirk Stralsund. Franzburg. 1861. 4.<br />

9. Non dem Curatorium <strong>der</strong> Raths-Vibliothek zu Stralsund:<br />

(Durch Herrn Zober):<br />

Alphabetisches Verzeichniß <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Bibliothek befind-<br />

lichen Bücher. 1829. 4.<br />

10. Von dem Licentiaten Herrn Dr. Fock zu Stralsund.<br />

Seine Rügenschen - Pommerschen Geschichten aus 7<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ten. Abthlg. II. Stralsund und Greifs-<br />

wald im Jahrh, <strong>der</strong> Gründung. Leipzig. 1862. 8.<br />

11. Von den Provinzial-Archivaren Herrn Dr. Klempin und<br />

G. Kratz in Stettin:<br />

Die von ihnen herausgegebenen Matrikeln und Ver-<br />

zeichnisse <strong>der</strong> Pommerschen Ritterschaft vom 14. bis in<br />

das 19. Jahrh. Berlin. 1863. 6.<br />

12. Von dem K. Bayerischen Kämmerer und Ministerial-Rath<br />

Herrn Fr. H. Grafen Hundt:<br />

Ueber die Römerstraßen des linken Donauufers in<br />

Bayern. München. 1861. 6.<br />

13. Von dem Herrn Dr. Karl Pfass:<br />

Die Künstler-Familie Böblinger. Ein Beitrag zur<br />

deutschen Kunstgeschichte. Eßlingen. 1862.<br />

14. Von dem Pfarrer, Herrn Weltzel zu Twockau in Ober-<br />

schlesien :<br />

Mehrere Pommern betreffende Urkunden aus <strong>der</strong> Zeit<br />

von 1235-1444. Excerpirt aus ^ug. Ineiner No-<br />

uumsnta. üi3torioH kolomas. Roma. 1860. 3 Bogen<br />

in Folio.


40<br />

II. Durch Kauf.<br />

1. 6o6ex ?0M6rknia6 äiplom. herausg. von Dr. K. W. F.<br />

Hasselbach und Dr. I. G. L. Koftgarten. Bd. I. Lief. 6.<br />

(Schluß des ersten Bandes.) <strong>Greifswald</strong>. 1662. 4.<br />

2. Correspondenz-Blatt des Gesammtvereins u. s. w. Jahr-<br />

gang X. Stuttgart. 1862. 4. 3 Ex.<br />

v. Vom 1. Juni 1863 bis 1. Mai 1864.<br />

Geschenke.<br />

2. Von Academien und Vereinen.<br />

t. Von <strong>der</strong> Geschichts- und Altertbumsforschenden G. des<br />

Osterlandes zu Altenburg!<br />

Mittheilungen Bd. V. H. 4. 1862. 8.<br />

2. Von dem Thüringisch-Sächsischen Vereine zur Erforschung<br />

des vaterländischen Alterthums zu Halles<br />

Neue Mittheilungen. Bd. IX. H. 2. 1860 u. H.<br />

3 u. 4. 1862. 8.<br />

3. Von <strong>der</strong> K. Bayerischen Akademie d. W. zu München.-<br />

Sitzungsberichte: a. 1862. II. H. '; u. 4. b. 1863.<br />

1. H. 1-4. c. 1863. II. l—4.<br />

4. Von <strong>der</strong> gelehrten Ehstnischen G. zu Dorpat:<br />

2. Bericht über'die Feier des 25jahrigen Bestehens d. G.<br />

d. Zehn Protocolle über Monatssitzungen vom März<br />

1862/63. 8.<br />

c. I. Hurt. Veitrage zur Kenntniß ehstnischer Sagen<br />

und Ueberlieferungen (Schriften d. G. No. 2).<br />

1863. 8.<br />

6. Des Herzogs Ioh. Albrecht zu Mettenburg Versuch<br />

auf Liefiand von Dr. C. Lohmeyer ^Schriften d. G.<br />

No. 3). 1863. 8.<br />

5. Von dem V. für hessische Geschichte u. Landesk. zu Kassel:<br />

Zeitschrift. Bd. IX. H. 2-4. 1862. 6. Bd. X.<br />

H. 1 u. 2. Kassel l863. 8. — Mittheilungen No.<br />

5—11 und Verzeichnis <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>.<br />

6. Von <strong>der</strong> Oberlausitzischen G. d. W. zu Görlitz:


41<br />

Neues Lausihisches Magazin. Bd. 40. 2. Hilste.<br />

1863. 8.<br />

7. Von dem V. für Geschichte u. Alterthumsk. zu Frankfurt a/M. :<br />

Mittheilungen. Bd. II. No. 2. 1862 und No. 3<br />

1863. 8. Neujahrsblatt. (Drei römische Votiv-<br />

hande aus dem Rheinlande). 1862. 4. — Battona,<br />

Beschrbg. d. St. Frankfurt a/M. H. 2. 1663. 8. —<br />

Kriegt, Aerzte u. s. w. im mittelalterlichen Frankfurt<br />

a/M. 1863. 4.<br />

8. Von dem Voigtlandischen altenhumsforschenden Verein zu<br />

Hohenleuben:<br />

Zwei Jahresberichte von 1860 und 1863. 8.<br />

9. Von <strong>der</strong> Gesellschaft für die Sammlung und Erhaltung<br />

vaterländischer Alterthümer zu Kiel:<br />

Drei Jahresberichte von 1857, 1860 und 1863. —<br />

F. v. Warnstedt, Ueber Mcrchums-Gegenstande. Kiel.<br />

1835. 8.<br />

10. Von dem V. für Nassauische Alterthumskunde zu Wies-<br />

baden .<br />

Annalen. Bd. VII. H. 1. 8. — Neujahrsgabe.<br />

1863. 8. - Mittheilungen. Nr. 2. 1663. 8.<br />

11. Von dem^Verein zur Erforschung <strong>der</strong> rheinischen Geschichte<br />

und Alterthümer zu Mainz -<br />

Zeitschrift. Bd. II. H. 3. 1863. 8.<br />

12. Von dem Verein für Geschichte <strong>der</strong> Mark Brandenburg zu<br />

Berlin.<br />

Märkische Forschungen. Bd. Vili. Berlin. 1863. 8.<br />

13. Von dem hist. V. für Nie<strong>der</strong>bayern zu Landshut-<br />

Verhandlungen. Bd. IX. H. 1 — 4. 1863. 8.<br />

14. Von dem hist. V. für Oberfranken zu Bayreuth i<br />

Archiv. Bd. IX. H. 1—4. 1863. 8. — Kraußold,<br />

Erinnerung an Jean Paul. 1863. 8.<br />

15. Von dem hist. V. für Nie<strong>der</strong>sachsen zu Hannover!<br />

Zeitschrift. Jahrg. 1862. 8. - Sechsundzwanzigste<br />

Nachricht. 1863. 8.


42<br />

16. De la Lociöts 3ci6nti5yU6 6t nttsraire äu I^imdourZ:<br />

LuUetiu. IV V. ^g^cicule 2. I'oussreä. 1662. 8.<br />

17. ve la äociete nuiui8M3.tiliU6 del^6 ü. Lruxeiies:<br />

K.6VU6. L^) 8er. III. lit. VI. I.ÌV. 3 6t 4. d)<br />

3er. IV. ^r. 1. I.ÌV. 1. 8.<br />

16. De Ig. 8oci6t6 3.rc1i60i0Fi(iU6 66 Mmur:<br />

^uuai63. "l. VII. I.ÌV. 4. 1862. 8.<br />

19. Von dem Alterthumsvcrein zu Freiberg in Sachsen-<br />

Mittheilungen. H. 2. 1863. 8.<br />

20. Von dem Verein für Thüringische Geschickte zu Jena:<br />

Zeitschrift. Bd. V. Heft 1—3. 1862. H. 4. 1863.<br />

21. Von <strong>der</strong> Schleichen Gesellschaft für vaterländische Cultur<br />

zu Breslau!<br />

Vierzigster Jahresbericht. 1862. 8. — Abhandlungen<br />

<strong>der</strong> Abtheilung für Naturwissenschaften und Medizin.<br />

Heft II. 1862. 8.<br />

22. Von dem hist. Verein für Oberbayern zu München!<br />

Oberbayerisches Archiv. Bd. XXII. H. 1—3. 1863.<br />

Bd. XXIV. 1663. tt.<br />

23. Von dem hist. Verein für Krain zu Laibach:<br />

Mittheilungen. Jahrg. 17. 1862. 4. - Marci,<br />

^. 3. Italiano, Lid1Ì0tQ6C3. Oarnioliue. 1862. 4.<br />

24. Von dem Verein für Geschichte <strong>der</strong> Deutschen in Böhmen<br />

zu Prag!<br />

Mittheilungen. Jahrg. II. Nr. 1, 2 u. 3. 1863.<br />

8. Beiträge zur Geschichte Böhmens! a) Abthlg. I.<br />

Bd. 1. Das Homiliar des Bischofs zu Prag. 1863.<br />

4. — d) Abthlg. II. Bd. 1. No. l. I. Nassi, die<br />

Lauto <strong>der</strong> Tepler Mundart. 1863. 8. e) Ab-<br />

theilung III. Bd. 1. Julius Lippert, Geschichte von<br />

Trautenau. 1363. 8.<br />

25. Von dem Württembergischen Alterthumsverein zu Stuttgart:<br />

Zehntes Iahresheft — das Steinhaus zu.Heimshein,<br />

Römische und Bronze-Statuetten und Römische Funden,<br />

Folio. — Paulus, Der Römische Grenzwall vom Hohen-


43<br />

staufen bis an den Main. (Schriften des V. Heft 6.<br />

1863. 8.)<br />

26. Von dem Verein für Meklenb. Geschichte u. AlterthumS-<br />

kunde zu Schwerini<br />

Meklenb. Urkundenbuch. Bd. I. 1863. 4. — Jahr-<br />

bücher und Jahresbericht. Jahrg. 26. 1663. 8.<br />

27. Von dem V. für Gesch. u. Alterthumskunde Westphalens,<br />

Abtheilung zu Pa<strong>der</strong>born:<br />

Zeitschrift. 3. Folge. Bd. III. 1863. 6.<br />

26. Von <strong>der</strong> Geselisch. für Geschichte u. Alterthumskunde <strong>der</strong><br />

Ostseeprovinzen Rußlands zu Riga:<br />

Mittheilungen. Bd. X. H. 2. Riga. 8.<br />

29. Von <strong>der</strong> Academie <strong>der</strong> gemeinnützigen W. zu Erfurt:<br />

Jahrbücher. N. F. H. 3. 1863. 8. — Or.Ienzch:<br />

Zur Theorie des Quarzes :c. 1861. 8.<br />

30. Von dem hist. Verein für Steiermark zu Gratz:<br />

Mittheilungen. H. 12. 1863. 8.<br />

31. Von dem Germanischen Museum zu Nürnberg.<br />

Anzeiger lc. N. F. Jahrg. X. 1863. 4.<br />

32. Von dem V. für Gesch. u. Alterthum Schlesiens zu Breslau:<br />

Ooäex dipi. 8U68ÌH6. Bd. IV. Breslau 1863. 4.<br />

Zeitschrift. Bd. V. H. 1 u. 2. 1863. 8.<br />

33. Von d. K. Friedrichs-Universitat zu Cristiania:<br />

Vet X0UA61ÌZ6 k'reäsriks IIniveräiwtZ<br />

1861. OkriätiHiiiI. 1862. 8. —<br />

or8k6 V2.6Ft1oää6r fra Horwnäe<br />

äreäs. 1863. 4. — NorLks KÌF?r6FÌ8tr2ut6l etc.<br />

Linä I. 1861. II. N. 1. 1862. 8. U. 2. 1863. 6.<br />

34. Von dem V. für Rheinische Gesch. u. Alterthumsk. zu Mainz.<br />

Jahresbericht d. Römisch-germanischen Central-Museum.<br />

1662. 4. - Führer in dem Museum des Vereins<br />

u. in dem des Röm.-germanischen. 1863. 8.<br />

35. Von dem Hanauer Bezirksverein.<br />

G. W. Ro<strong>der</strong>. Beitrage z. Gesch. <strong>der</strong> Schlacht bei<br />

Hanau am 30/31. Oktober 1813. Mittheilungen d. V.)<br />

1663. 8.


44<br />

36. Von d. hist. V. des Großherzogthums Hessen zu Darmstadt:<br />

Archiv. Bd. X. H. 3. 1864. 8. — Hessische Ur-<br />

kunden, herausg. v. Dr. L. Baur. Bd. III. 1863. 8.<br />

37. Von dem hist. Verein zu Osnabrück!<br />

Mittheilungen. Bd. VII. 1864. 8.<br />

36. Von dem hist. V. für Oberfranken in Bamberg.<br />

Sechs und zwanzigster Jahresbericht. 1862/63. 8.<br />

d. Von Gönnern, Freunden und Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

1. Von dem K. Major a. D. Herrn v. Zastrow in Stettin:<br />

v. Bagensky, Gesch. d. 9. Ins. - Regiments (Colbergisches).<br />

Colberg 1842. 8.<br />

2. Von d. K. Oberregierungsrath Herrn v. Tettau in Erfurt:<br />

Die Reduction von Erfurt und die ihr vorausgegan-<br />

genen Wirren (1647—1655). 1863. 8.<br />

3. Von d. K. Major a. D. Herrn Hoppe zu Breslau:<br />

Nachtrag zu <strong>der</strong> Stammlinic des Hoppeschen Ge-<br />

schlechts. Handsch. in Folio.<br />

4. Von d. K. Provinzial-Archivar Herrn v. Mülverstedt in<br />

Magdeburg:<br />

Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen<br />

ritterschaftlicher Geschlechter <strong>der</strong> Provinzen Sachsen,<br />

Brandenburg, Pommern und Preußen. 1863. 8.<br />

5. Von dem evang. Pfarrer Herrn Dr. Matthieu zu Bergholtz :<br />

Die Bergpredigt unseres Herrn und Heilandes Jesu<br />

Christi, erklärt von Ioh. Calvin, deutsch bearbeitet von<br />

Herrn Matthieu. 1863. 8.<br />

6. Von dem Privat - Docenten an <strong>der</strong> Univers. <strong>Greifswald</strong><br />

Herrn Dr. K. Th. Pyl folg. v. ihm verfaßte Schriften:<br />

Mythologische Beitrage. Thl. 1. 1856. 8. — Kunst-<br />

werke alter und neuer Zeit als Hülfsmittel für acad.<br />

Vorlesungen. 1857. 8. — Die griechischen Rund-<br />

bauten im Zusammenhange mit <strong>der</strong>en Götter und dem<br />

Heroencultus. 1861. 8. — Heinr. Rubenow. Drama.<br />

2. Aust. 1864. 8.


7. Von d. Oberlehrer Herrn Th. Schmidt in Stettin:<br />

45<br />

Eine Sammlung von Schriftstücken, Einladungskarten<br />

u. s. w., ausgegeben während <strong>der</strong> 88. Vers, deutscher<br />

Naturforscher und Aerzte in Stettin.<br />

8. Von Herrn Iul. Müller, Gerichts-Asseffor a. D. in Stettins<br />

Ooulou 1s üäeie couäuoteur pour 16 V0M^6 ä'^IIs-<br />

nostro<br />

1654. 8. — Lmerkrii (Form. N0v-auti


Regenwal<strong>der</strong> Kreises, in einer Tiefe von ungefähr 16 Zoll.<br />

Die Urne ist durch den Pflug zertrümmert worden.<br />

Gekauft von dem Besitzer des Gutes, Herrn Dreher.<br />

2. Ein Schwerdt ohne Scheide, gefunden beim Baggern <strong>der</strong><br />

Peene in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Stolper Fähre.<br />

Gesch. <strong>der</strong> Königl. Regierung, Abtheilung des Innern.<br />

3. Diverse Metallstücke, gefunden in einem irdenen Gefäß,<br />

welches an <strong>der</strong> Luft zerfallen ist, beim Planiren einer neuen<br />

Hofbaustelle auf <strong>der</strong> Feldmark Schönwalde, Stolper Krei-<br />

ses. Der Fundort ist ein Sandberg, welcher in einiger<br />

Entfernung fast ringsum von einem jetzt cultivirten, früher<br />

mit Kiefern- und Elsen-Busch bewachsenen Moor umgeben<br />

ist, und südwestlich vor dem Dorfe ungefähr eine Achtel-<br />

meile vom Ostseestrande liegt. Ein Theil <strong>der</strong> Metallstücke<br />

hat die Form von Schildduckeln, versehen auf <strong>der</strong> innern<br />

Seite mit einem Oehr o<strong>der</strong> einem Knopfe, ein an<strong>der</strong>er<br />

Theil besteht aus kleinen hohlen Cylin<strong>der</strong>n und ein dritter<br />

Theil aus ineinan<strong>der</strong>gehangten Ringen.<br />

Gesch. des Rittergutsbesitzer Herrn Giebe.<br />

4. Eine metall^s Büchse, enthaltend: 1) vier große Enden<br />

Golddraht, 2) vier kleine desgleichen, 3) ein langes Ende<br />

Blattgold,<br />

(kä 1—3 Gewicht 2 Loth 5 Qt. ^/io Cent.)<br />

4) orei Stückchen Blattgold, ö) zwei kleine Endchen Gold-<br />

draht,<br />

(aä 4 u. 5 Gewicht 2 Q. 3 Ct. 7 Korn)<br />

gesunden beim Sprengen eines großen Granitsteins auf<br />

dem Schäferyofe bei Schwochow, Pyritzer Kreises.<br />

Ger. von dem Rittergutsbesitzer Herrn Haberland.<br />

5. Zwei alte Petschafte, muthmaßlich aus dem 14. Jahrhun-<br />

<strong>der</strong>t. Das Eine ist auf dem Fundum des hiesigen Iohan-<br />

nisklosters, das An<strong>der</strong>e zu Iacobshagen gefunden. Jenes.'<br />

5. «lotü äe Lrmm6i6l Zaceräotiä. Dieses: 3'<br />

F9.I--VÌU.<br />

Gek. von Herrn Süß.


47<br />

6. Eine antike bronzene Waffe, gefunden von dem Schulzen<br />

Httdebrandt zu Sellin, Rummelsburgschen Kreises, 1'/2Fuß<br />

unter <strong>der</strong> Erdoberfläche beim Mo<strong>der</strong>graben.<br />

Gesch. des Herrn Landrath v. Puttkammer.<br />

7. Ein und zwanzig Stücke bronzenes Geräth nebst einem<br />

Stück <strong>der</strong> Urne, in <strong>der</strong> sie gelegen haben, gefunden beim<br />

Bau <strong>der</strong> Zweigbahn Angermünde-Stralsund auf dem Fun:<br />

dum des dem Ioachimsthalschen Gymnasium gehörigen<br />

Gutes Blankenburg, ungefähr in kiner Tiefe von 3 Fuß<br />

unter d?r Erdoberfläche. Die Urne ist bei dem Fall in<br />

den Einschnitt zertrümmert.<br />

Das Geräth besteht aus einem verzierten Gürtel — eine<br />

seltene Erscheinung im Norden, nach <strong>der</strong> Erklärung des<br />

Herrn Dr. L. Lindenschmit in Mainz im Jahresbericht des<br />

Römisch-Germanischen Central-Museum zu Mainz l862<br />

— einem Stück von einem Diadem, örci größeren und<br />

zwei kleineren Armringen, zwei spiralförmigen Fingerringen,<br />

zehn zur Hälfte größeren, zur Hälfte kleineren spiralförmi-<br />

gen Armschienen und zwei abgebrochenen Rosetten.<br />

Gesch. des Direktorium <strong>der</strong> Verlin-Scettiner Eisendahn-<br />

Gesellschaft.<br />

8. Eine gegossene Ofenplatte, <strong>der</strong>en Reliefs das Gleichniß von<br />

dem Lazarus darstellen, muthmaßlich aus dem 17« Jahr-<br />

hun<strong>der</strong>t herrührend, gefunden beim Abbruch des sogenanm<br />

ten Stadthofmeisterhauses.<br />

9. Ein und dreißig alte städtische Siegel.<br />

ad 8 und 9 Geschenke des hiesigen Magistrats.<br />

10. Ein Reliefbild, von Kork, <strong>der</strong> ehemaligen O<strong>der</strong>burg, unter<br />

Glas und Rahmen. — Gekaust.<br />

1 l. Diverses alterthümliches (berath, nämlich! 4 bronzene Ringe,<br />

eine Schnur mit bronzenen Schmucksachen und einen Sporn,<br />

gcfunoeu aus <strong>der</strong> Fcldmarö Scehauscu, KrclS Prenzlau,<br />

beim Bau <strong>der</strong> Eisenbahn und geschenkt von dem Direkto-<br />

rium <strong>der</strong> Verlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft.<br />

12. Zwei eiserne Pfeilspitzen, gefunden bei Sabin unweit Fal-<br />

kenburg.


13. Fragment eines irdenen Geräthes mit Glasuren, gefunden<br />

bei Lebbin am Haff auf dem Schloßberge hinter dem<br />

Pfarrgarten in einem alten verschütteten Brunnen.<br />

Beides Geschenke des Herrn Rechnungsratt) Hiltebrandt<br />

in Stettin.<br />

14. Ein becherförmiges Gerath (aus?), gefunden beim Ab-<br />

reißen des Iohannisklosters in Stettin.<br />

Geschenk von dem Herrn Lehrer Heydenreich in Stettin.<br />

15. Ein altes Schwert, beim Bau <strong>der</strong> Pernitzbrücke aus dem<br />

Grunde <strong>der</strong> Pernitz geholt. — Geschenk des Stadtrath<br />

Herrn Ebeling.<br />

16. Urkunde über die Erbauung <strong>der</strong> Kirche zu Schellin aus<br />

dem 14. Jahrh., gefunden im Altar <strong>der</strong> Kirche.<br />

Geschenk des Herrn Pastor Jäkel zu Schellin.<br />

17. Ein bronzener Schildbuckel auf dem Felde von Groß Zar-<br />

now, Kreis Pyritz, gefunden.<br />

Geschenk des Herrn Pastor Bindemann daselbst.<br />

18. Eine von Knochen gearbeitete Nadel nebst einem dreieckig<br />

gebogenen Bronzedraht. Gefunden auf <strong>der</strong> Feldmark von<br />

Cremerbruch, Rummelsburgischen Kreises. — Geschenk des<br />

Landraths Herrn Puttamer zu Rummelsburg.<br />

19. Eine steinerne Streitaxt, gefunden auf <strong>der</strong> Feldmark Schna-<br />

row bei Cammin, nebst mehreren an<strong>der</strong>n.<br />

Geschenk des Königl. Kreis-Physikus Herrn Dr. Puch-<br />

stein zu Cammin.<br />

NV. In dem Briefe wird Mittheilung gemacht über zwei ost-<br />

römische Goldmünzen von den Kaisern Theodosius (II.)<br />

und Marcian, welche auf <strong>der</strong> Insel Usedom 1863 gefun-<br />

den wurden, 7 Thaler an Goldwerth, von einem Juden<br />

in Cammin erworben, <strong>der</strong> sie einem „(^orumis vo^aZeur"<br />

für 10 Thaler verkauft.<br />

20. Ein Stückchen Vrodt, wie es in <strong>der</strong> Notbzeit während <strong>der</strong><br />

Belagerung Stettins 1818 <strong>der</strong> Backer Marggraf in <strong>der</strong><br />

Heil. Gciststraße am 15). Olcober jenes Iahreo backte.<br />

Geschenk des Herrn Stadtrat!) Friedrich in Stettin.


3l. Ein Trinkkrug aus gebranntem Ton, mit Fuß von Silber<br />

(<strong>der</strong> Deckel fehlt), außer an<strong>der</strong>en Ornamenten ein männ-<br />

liches und ein weibliches Brustbild. Darunter die Inschrift :<br />

Lrtmann tl6rr 211 ?uttdu8. V. 6. ^. ^V.<br />

Geschenk des Herrn Goldarbeiter Krantz.<br />

22. ?lbguß eines Streithammels von Knochen, 10 Fuß tief im<br />

Torfmoor nahe an <strong>der</strong> Uecker zu Rollwitz bei Pasewalk<br />

gefunden. 166l.<br />

Das Original in <strong>der</strong> Sammlung des Herrn Dr. v. Ha-<br />

genow in <strong>Greifswald</strong>.<br />

23. Abguß einer Speer- o<strong>der</strong> Lanzenspitze'aus Knochen, eben<br />

so einer knöchernen Nadel, gefunden 6 Fuß tief im Torf-<br />

moor zu Mielitz bei Loitz im Mai 1855. Die Originale<br />

in <strong>der</strong> Sammlung des Herrn Dr. v. Hagenow.<br />

22. u. 23. Geschenke des Vorgenannten. .!<br />

1. Eine Medaille.<br />

ß. M ü li z e n: 1<br />

2. Acht silberne Münzen, davon eine von Ioh. Georg von<br />

Sachsen.<br />

aä 1 u. 2. Gek. von Herrn Kranz im Jahr 1859.<br />

^>. Zwanzig kleine Silbermünzen, davon 6 Städtemünzen,<br />

9 polnische, 1 Bremer, l Sächsische, 1 Gallische (Lauwnes)<br />

und 2 Römische.<br />

Gesch. des Provinzial-Archivar Herrn Kratz.<br />

4. Eine Anzahl Münzen aus einer aufgelösten Münzsamm-<br />

lung,nämlich- a. eine silberne Dcnkmünze auf Luther v. I. 166l.<br />

t). Münzen folgen<strong>der</strong> Städte.- Wolgast (1 silberne l 5)67),<br />

Stralsund i2 sild. 1629 u. 1706), Rostock (1 silb.<br />

1647, u. 9 kupferne), Weimar (1 silb. 1550, 4<br />

kupferne), Lübeck (3 silberne), Bremen (2 silberne,<br />

1 kupferne), Hamburg (5 silb.), Frankfurt (1 silb.),<br />

Danzig (2 silb. 1536 u. 1763), Breslau (1 silb.<br />

unter Mathias I. von Böhmen), Goslar (1 silb.),<br />

Salfeld (1 silberne), Mühlhausen (1 silb., 1 kupf.),


Hildesheim (1 silberne), Aachen (1 silberne), Utrecht<br />

(1 kupferne).<br />

c. Pommersche Münzen (1 silberne des Herz. Bogis-<br />

laus), ein Drittel Thaler von 1678, zwei Zwölftel<br />

Thaler (davon einer von 1699), vier ^ Thaler,<br />

drei Kupfermünzen.<br />

ä. Preußische Münzen: eine silberne v. 1535 (Herzog<br />

Albrecht), zwölf Münzen, darunter V» Thaler von<br />

1669, ein V^ Thaler von 1693 und zehn Dütchen<br />

aus den Jahren 1694, 1706, 1762, 1766 u. 1806,<br />

vier Silber- und acht Kupfermünzen von Anspach-<br />

Bayreuth.<br />

e. Westphälische (UieronMiuL Mp.) drei Kupfermünzen.<br />

f. Hessische: 4 silberne.<br />

ss. Mecklenburgische: 3 silberne, 1 kupferne.<br />

d. Braunschweig-Lüneburgische: 2silb. des Herz. Friedrich,<br />

i. Oesterreichische: 2 silberne v. 1585 u. 1596.<br />

k. Bremen-Verdensche: 1 Sechsling u. 1697.<br />

I. Schleswig-Holsteinsche: 1 Sechsling v. 1850.<br />

m. Wied-Bergsche: '/4 Stüber v. 1752.<br />

n. Lippesche: 1 Mariengroschen v. 1804.<br />

0. Sächsische: 1 kleine Kupfermünze.<br />

p. Kirchliche Münzen: Papst Clemens XII. (1 silb.),<br />

eine bischöfliche von 1715 ('/12 Thaler), Erzbischof<br />

von Mainz '/4 Kreuzer von 1795, Fürst Primas<br />

1 Kreuzer von 1808, Münstersches Dom-Kapitel 1<br />

kupferne von 1790.<br />

ci. Türkische: 5 Silber-, 2 Kupfermünzen.<br />

r. Italienische: 3 Silberm. v. Napoleon, Lombardisch-<br />

Venetianisches Königr. — 1 Silber- u. 2 Kupfer-<br />

münzen.<br />

8. Französische: 1 Assignat <strong>der</strong> ersten Republik, 1 Sil-<br />

ber- (10 Cent.) und 5 Kupferm.<br />

t. Englische: 1 Silbermünze v. Karl II. (1672) und<br />

6 Kupferm.<br />

u. Nie<strong>der</strong>ländische: Vereinigte Provinzen 3 silberne (mit


51<br />

<strong>der</strong> Inschrift: concordi» l68 Mrvas crssount), Fries-<br />

land 1 silb. v. 1672, Ober-Issel 1 kupf. v. 1769,<br />

Holland 1 kupf. v. 1780, Seeland 1 kupf. v. 1769.<br />

v. Dänische: 6 Silbermünzen.<br />

n. Schwedische: 2 Silbermünzen (v. 1668 u. 1729)<br />

4 Kupferm.<br />

x. Russische: 2 Silber- u. 3 Kupfermünzen.<br />

X- Schweizerische: 2 Silberm. v. 1802 u. 1650, von<br />

Basel, Uri, Aargau, Luzern, St. Gallen, Grau-<br />

bünden, Ticino, Freiburg, Thurgau je eine Silber-<br />

münze resp. v. 1610, 16l1, 1609, 1815, 1790,<br />

1807, 1813, 1811, 1730, von Bern u. von Genf<br />

je 2 Silbermünzen, die beiden ersten v. 1616, die<br />

beiden an<strong>der</strong>n v. 1791 u. 1795, von St. Gallen<br />

eine Kupfermünze v. 1610.<br />

2. Amerikanische: Kanada 1 kupferne v. 1852, Ver-<br />

einigte Staaten 2 Centstücke von 1835 und 1837,<br />

Curacao 1 silberne v. 1822, Brasilien 1 kupferne,<br />

Buenos-Ayres 1 kupferne v. 1627.<br />

Geschenk des Dr. ^uris Herrn Schrö<strong>der</strong>.<br />

5. Eine römische Kupfermünze. Vor<strong>der</strong>seite: Bildniß des Cä-<br />

sar Germanicus. Rückseite: 3 weibliche Figuren. Umschr. :<br />

Agrippina, Dlusilla, Julia. Gefunden mit an<strong>der</strong>en Mün-<br />

zen, darunter eine goldene, in Rübenhagen, Regenwal<strong>der</strong><br />

Kreises.<br />

Gesch. d. Kaufm. Herrn A. Herrlinger in Regenwalde.<br />

6. Eine silberne Medaille auf die Schlacht bei Leipzig i. I. 1631.<br />

Gesch. des Iustizrath Herrn Calow und seines Bru<strong>der</strong>s<br />

des Herrn Ioh. Calow.<br />

7. Eine silberne Münze von Herzog Philipp Julius.<br />

Geschenk des Prediger Herrn Gadow zu Crammin.<br />

6. Eine Danziger Goldmünze aus <strong>der</strong> Zeit des Königs WladiS-<br />

laus 111. v. 1647.<br />

Gek. von dem Kreisrichter Herrn Kirchhoff.<br />

9. Zwei Preußische Medaillen, die eine in <strong>der</strong> Größe eineS<br />

2/z Thalerstücks. Vor<strong>der</strong>seite: Bildniß des Königs. Um-<br />

4'


52<br />

schrift: l'riä. LoruZ. Ii.6x, 3upr. 8ile8. Ins. vux. Revers:<br />

Eine Figur mit Krone und Scepter, welcher eine an<strong>der</strong>e<br />

knieend ein Opfers?) überreicht, darüber.- «lusto Victori,<br />

darunter - lläes 8ii63. Ins. Vrati8l. v. XXXI. 0ot.NV00XI.I.<br />

Die an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Größe eines Drittelthaler. Vor<strong>der</strong>-<br />

seite i Bildniß eines Manncs in türkischer Kleidung, Um-<br />

schrift: ^8Ni ^edmet Nffenäi, Rückseite: 2um ^uäeuksu<br />

dei 8oiu6r ^.n>v636ndeit ai8


Malek al-rahim Bedr al-din Lulu, geprägt in al-<br />

Maussil (Massul im Jahr 63l) (- 1233 n. Chr.)<br />

12. Fünf große Silbermünzcn: a.. eine mit dem Brustbild des<br />

Erzherzog Maximilian 16l8. — d. eine Rostocker mit<br />

dem Bildniß Kaiser Ferdinand II. 1633. — c. eine Lü-<br />

becker mit demselben Bildniß, 1631. — ä. eine sächsische<br />

Münze von Ioh. Georg, l623. — e. eine Passauer Münze<br />

ohne Jahreszahl mit dem Bildniß eines geharnischten Man-<br />

nes und <strong>der</strong> Umschrift: Na.rt.ir 8anotu3 Ul8U3.<br />

Gefunden bei Caseburg aus <strong>der</strong> Insel Usedom. — Gek.<br />

13. Eine römische Silbermünze, gefunden im Sande in Finken-<br />

walde bei Stettin. Gesch. des Herrn Stadtältesten Ebeling.<br />

14. Eine Pommcrsche Silbermünze des Herzog Ulrich. — Ge-<br />

schenk des Herrn General-Major a. D. v. Owstien. .<br />

15. Neun große und 35 kleine Silbermünzen, gefunden von<br />

dem Halbbüdner Michael Heyn zu Ball in demK. Iacobs-<br />

hagener Forstrevier. Von den großen ist eine: eine Pom-<br />

mersche von Bogislaus XIV. 1635, eine des Kaisers Fer-<br />

dinand II., eine des Erzherzog Leopold ohne Jahreszahl,<br />

zwei sächsische von Ioh. Georg 1621 und 1631, eine Lü-<br />

beckische von 1630, e


54<br />

20. Eine Silbermünze von Herzog Ulrich, bei Stettin gefunden.<br />

Gesch. des Herrn Inspector Saare.<br />

21. Eine Silbermünze Ludwig XIV. von 1704. Gesch. des<br />

Herrn Konsul Pitzschky.<br />

22. Zwei Polnische Kupfermünzen, davon eine von Job. Sobieski.<br />

Gesch. des Herrn Iesnitzer durch Herrn Kaufmann<br />

Bartels.<br />

23. Eine Silbermünze des Königs Sigismund von Polen,<br />

1625, gefunden im Pfarrgarten zu Schmersow bei Dem-<br />

min. Gesch. des Primaner Iobst.<br />

24. Zwei nicht erkennbare Münzen, gesunden beim Abreißen<br />

des Iohannis - Klosters in Stettin. Geschenk des Lehrer<br />

Herrn Heydenreich.<br />

25. Drei Silbermünzen, im Iohannis-Kloster in Stettin ge-<br />

funden, davon eine mit <strong>der</strong> Umschrift: l>i6ä. Lottw u.<br />

Oarl I,uä>., 6r. 2. 8t. (gtoi<strong>der</strong>^) Pp., die zweite


55<br />

32. Eine kleine Silbermünze aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Königin Christine<br />

von Schweden, gefunden in Stettin. Geschenk des<br />

Eisenbahn-Beamten Herrn G. Schulz.<br />

33. Zwei silberne Ordensmünzen (Schillinge), die eine vom<br />

Hochmeister Michael Küchmeister von Sternberg (1414—22),<br />

die an<strong>der</strong>e vom Hochmeister Paul von Rußdorf (1422-41),<br />

beide zu dem beträchtlichen Münzfunde gehörig, welchen<br />

1862 ein alter Invalide in Warbellin, Kreis Stolp, beim<br />

Graben einer Kartoffelgrube in einem mit Buschwerk bewachsenen<br />

Rain, 5 Fuß unter <strong>der</strong> Oberstäche gemacht hat-<br />

Die Münzen, 4245 Stück, zusammen 15 Pfund wiegend,<br />

befanden sich bei <strong>der</strong> Entdeckung in einem kupfernen, mit<br />

einer irdenen Schüssel bedeckten Kessel. Der ganze Fund<br />

ist von dem Gutsbesitzer und dem Fin<strong>der</strong> an einen jüdischen<br />

Handelsmann verkauft und so weit es bekannt, sind<br />

nur etwa 15 Schillinge, unter denen einer vom Hochmeister<br />

Conrad von Erlichshausen (1441—49) in an<strong>der</strong>e<br />

Hände gekommen und dem Einschmelzen entgangen.<br />

Gesch. des Provinzial-Archivar Herrn Kratz in Stettin.<br />

34. Eine kleine (Garzer?) Silbermünze (Vinkenaugc) gefunden<br />

bei Barnimslow bei Stettin. Gesch. des Herrn Prediger<br />

Wetzet in Barnimslow.<br />

35. Zwei silberne Ordensbracteaten, in <strong>der</strong> Gegend von Danzig<br />

gefunden. Eingetauscht vom Herrn Director" Berger<br />

in Stettin.<br />

36. Eine römische Kupfermünze Diocletians und eine englische<br />

Kupfermünze von Georg III., <strong>der</strong>en Fundort unbekannt.<br />

Gesch. des Militair-Aspiranten Herrn von Pawelß in<br />

Stettin.<br />

37. Eine römische Kupfermünze, gefunden bei Mainz. Gesch.<br />

des Herrn Professor Lindenschmit in Mainz.<br />

38. Eine Japanische Münze, welche von <strong>der</strong> 1862 in Stettin<br />

anwesend gewesenen japanischen Gesandtschaft zurückgelassen<br />

worden ist.<br />

Geschenk des Herrn Consul Pitzschky.<br />

39. Denkmünze auf die Weichselbrücke für die Eisendahn und


56<br />

gewöhnliches Fuhrwerk bei Dirschau. Gesch. des Gymna-<br />

siasten Wilb. Nicmann.<br />

40. Ein Pommerscher.Groschen des Herz. Philipp Julius mit<br />

<strong>der</strong> Umschrift. lecte facieuäo U6M. mowaä, gefunden bei<br />

Crammin, Insel Usedom. Geschenk des Herrn Prediger<br />

Gadow daselbst.<br />

41. Eilf Münzen: a. ein Schilling des Meister in Lievland<br />

Walter von Plettenberg unter dem Bischöfe Jasper Linde.<br />

— d. ein Utrechter Solidus (Wilhelm). — o. ein Rigaer<br />

Ferding, 1566. — ä. ein Schilling aus Reval aus <strong>der</strong><br />

Zeit Erichs XIV. — e. ein Schilling des Erzbischofs von<br />

Riga, Thomas Schöning, von 1538. — l. ein Schilling<br />

Bernolds von Utrecht f. Groningen. — g. ein Oer von<br />

Silber f. Reval, aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Königin Christine. —<br />

b. ein Schilling von Riga (Erzbischof Wilhelm v. Bran-<br />

denburg) 1544. — i. ein Oer von Carl XI. f. Revel.<br />

— k. ein Demminer Hohlpfennig. — I. ein Stater von<br />

Cnidus (Silber).<br />

Gesch. des K. Russ. Staatsrath v. Konen in Petersburg.<br />

42. Eine Anzahl Vinkenaugen, kleine Pommersche lc., Städte-<br />

münzen und ein Solidus des Herzog Magnus I. von<br />

Mecklenburg, gefunden auf dem Vegräbnißplatz zu Ledbin,<br />

Insel Wollin. — Gekauft.<br />

43. Diverse Münzen, geschenkt von dem Hrn. Consul Pitzschky hier.<br />

a. zwei Zweigroschenstücke vom großen Kurfürsten von<br />

1686 und ein Groschen von 1687.<br />

d. ein Thalerstück vom Kurfürsten Friedr. III. 1691.<br />

c. ein Ducaten von 1728, ein Sechser von 1734, ein<br />

Dreier v. 1735, aus <strong>der</strong> Regierungszeit Fried. Wilh. 1.<br />

6. Ein Sterbethaler v. 1786, ein Achtgroschenstück v.<br />

1759, ein Sechsgroschenstück v. 1750, ein dito v.<br />

1764, zwei Zweigroschenstücke v. 1745 u. 1765, zwei<br />

Sechser, <strong>der</strong> eine von 1747, ein Dütchen v. 1783,<br />

ein Dreier v. 1759, sämmtlich aus <strong>der</strong> Reg.-Zeit<br />

Friedrich II.<br />

e. ein Zweidrittel-Thalerstück Fried. Wilh. II. 1792.


ä4. Ein schwedisches Oer aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Königin Christine.<br />

Geschenk des Herrn G. Schulz.<br />

45. Ein Fürstenthaler von Frankfurt a/M., zum Andenken an<br />

die Fürsten : Versammlung im August 1863 in Frankfurt.<br />

Geschenk des Herrn Director Berger.<br />

46. Ein Vierschillingsstiick v. König Friedrich VII. von Däne-<br />

mark. Geschenk des Herrn Kaufmann Jahn.<br />

47. Ein Ducaten. ^vors: Nonota nova tranclorä. kovoi'8:<br />

8ißi8mun6u3 komaiwrum rsx. Gefunden beim Bau eines<br />

Gedaudcs auf <strong>der</strong> Oberwiek bei Stettin. Gekauft.


58<br />

II.<br />

Bericht des Greifswal<strong>der</strong> Ausschusses.<br />

Der Greifswal<strong>der</strong> Ausschuß hat die schmerzliche Pflicht,<br />

den Tod seines Vorsitzenden, Professor Dr. Kosegarten, zu beklagen,<br />

in welchem nicht allein unserer Universität und Stadt ein Ehrenmann<br />

von alter Art und Tugend und ein Gelehrter von vielseitigen<br />

und gründlichen Kenntnissen, von rüstiger, unermüdlicher<br />

Arbeitskraft, von weithin reichendem Rufe entrissen ist, son<strong>der</strong>n<br />

in dem ganz Pommern einen seiner treusten Söhne zu ehren hat.<br />

Es ist nicht unsere Aufgabe das zu würdigen, was Kosegarten<br />

in seinem eigentlichen Berufe, auf dem Gebiete <strong>der</strong><br />

morgenländischen Sprachen durch Lehre und Schrift geleistet hat;<br />

wir gedenken hier nur <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeiten, zu denen<br />

die Liebe zu seinem pommerschen Vaterlande ihn trieb und <strong>der</strong><br />

Umstände seines Lebens, unter denen die Neigung für dessen<br />

Geschichte und Sprache erwacht und bewährt ist.<br />

Johann Gottfr. Ludw. Kosegarten war geboren den<br />

lO. Sept. 1792 zu Altenkirchen auf Wittow, wo sein Vater<br />

Ludwig Gotthard Kosegarten seit dem Mai des Jahres Pastor<br />

war. Sein Geburtsort, das nördlichste und abgelegenste Kirchspiel<br />

<strong>der</strong> vom Meere so vielfältig eingeschnittenen Insel Rügen war<br />

ganz dazu geschaffen schon in früher Kindheit dem Gemüthe des<br />

Knaben Eindrücke zu geben, welche sich in seinem Character fest<br />

und bestimmt ausprägen sollten. „Der Pfarrhof ist von Garten<br />

umgeben" — so schil<strong>der</strong>t Kosegarten seine Heimat in dem Leben


59<br />

seines Vaters (Dichtungen von Ludwig Gotthard Kosegarten.<br />

Bd. XII. S. 168 ff. 1829) — „und von <strong>der</strong> See kaum<br />

„eine halbe Stunde entfernt, so daß bei etwas unruhigem Wetter,<br />

„vorzüglich bei Ostwind, <strong>der</strong> dumpfe Donner <strong>der</strong> Brandung aus<br />

„dem Tromper Wyk dort hinüber tönt. Das Land ist zwar<br />

„flach, aber die östlichen und nördlichen Ufer sind ziemlich hoch,<br />

,,und die unbegrenzte Aussicht von ihnen in die offene See behalt<br />

„immer etwas feierliches, erhabenes und ernstes, sowohl bei <strong>der</strong><br />

„Stille <strong>der</strong> See, wie wenn bei Sturm <strong>der</strong> weiße Schaum die<br />

„dunkelblauen Wogen kränzt. Ein bei Altenkirchcn gelegenes<br />

„Hünengrab, <strong>der</strong> Capellenbrink genannt, von welchem man über<br />

„die See nach Iasmund hinübersieht, war oft das Ziel <strong>der</strong><br />

„Spaziergänge Kosegartens. Gern besuchte er auch die soge-<br />

nannten Lieten o<strong>der</strong> Uferschluchten am östlichen Ufer. — Noch<br />

„lieber verweilte er auf dem etwas entferntem Vorgebirge Arkona,<br />

„auf welchem man sich fast rings umher von <strong>der</strong> See umgeben<br />

„sieht, wo man rechts die blauen Ufer Iasmunds erblickt und<br />

„links die <strong>der</strong> Insel Hiddensee, auch am nordwestlichen Horizont<br />

„bei Hellem Wetter die weißschimmernden Kreideufer <strong>der</strong> danischen<br />

„Insel Moen".<br />

Der Ernst dieser landschaftlichen Bil<strong>der</strong> ward öfters<br />

noch gesteigert durch traurige und schauerliche Umstände, nämlich<br />

durch die Schiffbrüche und Strandungen, namentlich in <strong>der</strong><br />

Winterzeit. Einen Vorfall <strong>der</strong> Art berichtet Kosegatten a.' a. O.<br />

S. 173: „Ungefähr im Jahr 1802 strandete in <strong>der</strong> Tromper<br />

„Wyk am Ufer des Hofes Rei<strong>der</strong>viz ein kleines dänisches Schiff.<br />

„Beim Anbruch des Tages sah man die Wellen unaufhörlich<br />

„über das Schiff und die auf dem Verdeck versammelte und an<br />

„die Masten sich anklammernde Mannschaft hinwegschlagen, so<br />

„daß die Leute Minutenlang vom Wasser bedeckt waren und<br />

„dann wie<strong>der</strong> hervortauchten, das Wasser von den Köpfen schüt-<br />

„telnd. Einer <strong>der</strong>selben ward vor unsern Augen von einer<br />

„Welle losgerissen und verschwand in den Fluten. Indeß war<br />

„es sehr schwer den Leuten zu helfen. Da sich in jener Gegend<br />

„des Ufers keine Boote befanden, so mußten diese erst auf Wagen<br />

„herbeigeholt werden, auch wollte sich niemand recht mit


60<br />

„gefahr in die tobende Brandung hineinwagen. Endlich bestiegen<br />

„einige Seeleute aus dem zur Altenkirchen Gemeinde gehörenden<br />

„Dorfe Breege ein Boot und wagten den Versuch. Es gelang<br />

„ihnen, die Mannschaft von dem Schiff herabzubringen und ans<br />

„Land zu führen; doch starben schon mehrere davon während <strong>der</strong><br />

„Ueberfahrt und nur zwei blieben am Leben erhalten".<br />

Dergleichen Eindrücke und Erfahrungen trieben den Knaben<br />

schon zur Einkehr in sich selbst und zu einem über seine Jahre<br />

hinaus bedächtigen Sinne. Als <strong>der</strong> einzige Sohn ohne gleichgestimmte<br />

Altersgenossen war er überdies auf den Umgang mit<br />

altern Männern hingewiesen. Sein Vater war, wie seine<br />

Schriften bezeugen, ein Mann von lebhafter Phantasie, dichterisch<br />

angeregt mitten in einer vielfältigen practischen Thätigkeit,<br />

dabei sehr belesen und von großer litterarischer Productivität.<br />

Die Geschichte war sein Lieblingsstudium und er weckte frühzeitig<br />

auch in seinem Sohne das Interesse dafür. Zu einem tiefern<br />

Verständnisse aber <strong>der</strong> Landesgeschichte mußten schon die gegebenen<br />

Verhältnisse den Grund legen. Kosegarten hat uns a. a. O.<br />

S. 152 ff. die zahlreichen Geschäfte geschil<strong>der</strong>t, welche seinem<br />

Vater daraus erwuchsen, daß <strong>der</strong> Altenkirchen Pfarrherr zugleich<br />

Grundherr des Kirchdorfes Altenkirchen ist und folglich nach <strong>der</strong><br />

damaligen Landesverfassung die Patrimonialgerichtsbarkeit über<br />

das Kirchdorf ausüben mußte, eine Rechtspflege, welche noch<br />

dadurch erschwert wurde, daß für die drei Classen <strong>der</strong> Einwohner<br />

dreierlei Recht galt, Kaiserrecht, Lübisches Recht, Bauernrecht und<br />

neben dem allen das Herkommen. Der Iustitiarius wohnte<br />

drei starke Meilen entfernt in Bergen jenseits des Wassers, so<br />

daß in vielen Fällen <strong>der</strong> Pfarrer selbst die Parteien beschied, und<br />

<strong>der</strong> Vater Kosegarten durfte von sich sagen: „Ich habe das<br />

„Recht gepflegt in meinem Volk sechszehn Jahre lang unparteiisch,<br />

unbeugsam und unentgeltlich." Der Pfarrer galt überhaupt<br />

als <strong>der</strong> je<strong>der</strong>zeit bereite Berather und Fürsprecher für alle<br />

Angehörigen <strong>der</strong> Gemeinde, die in Noth und Bedrängniß waren.<br />

Namentlich die damals noch bestehende Unterthä'nigkeit o<strong>der</strong> Leibeigenschaft<br />

und das damit zusammenhängende Legen <strong>der</strong> Bauern,<br />

welches gar manche traurige und schreckliche Auftritte herbeiführte,


61<br />

gab öfters Veranlassung seinen Beistand anzurufen. Kosegarten<br />

that was er konnte um <strong>der</strong>gleichen Mishandlung und Härte<br />

abzuwenden, aber selten ward seine Fürsprache wohl aufgenommen.<br />

Alle diese Verhältnisse befestigten in dem Sohne den herzlichen<br />

und thätigen Antheil an den Angelegenheiten des Volkes und<br />

den unverbrüchlichen Rechtssinn, den er nie verleugnete. Noch<br />

in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Universität <strong>Greifswald</strong> (Th. I. S. 397 ff.)<br />

nahm er Gelegenheit über die Leibeigenschaft und das Legen <strong>der</strong><br />

Höfe die Wahrheit zu sagen und rechnete gebühren<strong>der</strong> Maßen<br />

Ernst Moritz Arndt seine Geschichte <strong>der</strong> Leibeigenschaft in Pom-<br />

mern und Rügen (1803) als ein hohes Verdienst an (vgl. Leb.<br />

s. Vaters S. 162—168). Unter so vielen Geschäften und<br />

Arbeiten blieb dem Pfarrherren von Altenkirchen nicht die Zeit,<br />

allein den Unterricht seiner Kin<strong>der</strong> zu übernehmen; deshalb berief<br />

er zuerst Ernst Moriz Arndt (1796—1798), hierauf seinen<br />

eigenen Schüler, den auch als Dichter bekannten Karl Lappe, bis<br />

dieser im Jahr 1891 an das Gymnasium zu Stralsund beför-<br />

<strong>der</strong>t wurde, endlich Hermann Baier zu sich. Arndt wirkte mit<br />

seinem frischen Iugendmuthe auf den vierjährigen, etwas blöden<br />

Knaben ungemein ermunternd und kräftigend ein und ist Zeit<br />

seines Lebens mit <strong>der</strong> Kosegartenschen Familie eng verbunden<br />

geblieben; seine fernere Unterweisung ließ sich Baier, <strong>der</strong> spätere<br />

Gatte seiner Schwester und verdienter Nachfolger seines Vaters,<br />

in vorzüglicher Weise angelegen sein. Als dieser sich im Jahre<br />

1603 auf ergangene Einladung nach Lasawa bei Lausanne als<br />

Erzieher begab, nahm er seinen elfjährigen Zögling mit und<br />

kehrte zwei Jahre später mit ihm durch Frankreich nach Wittow<br />

zurück. Jene Reise und jener Ausenthalt in <strong>der</strong> französischen<br />

Schweiz, an den lieblichen Ufern des Genfer Sees, im Angesicht<br />

<strong>der</strong> savoyischen Alpen, führten dem in ländlicher Stille erwach-<br />

senen Knaben eine Fülle von Anschauungen und Erfahrungen<br />

vor, welche ihn innerlich reiften und seine wissenschaftliche Aus-<br />

bildung beför<strong>der</strong>ten. Für diese war er in den nächsten Jahren<br />

vorzüglich auf Selbststudium hingewiesen, unter Anleitung seines<br />

Vaters, denn dieser hielt damals keinen Hauslehrer, son<strong>der</strong>n<br />

unterrichtete seine Kin<strong>der</strong> selbst, vorzüglich seinen Sohn im Grie-


chischen und Hebräischen. In <strong>der</strong> Sommerzeit ward <strong>der</strong> gast-<br />

freie Pfarrhof viel von Fremden ausgesucht, welche oft mehrere<br />

Tage verweilten. Kosegarten (Leb. S. 171 ff.) erwähnt unter<br />

ihnen namentlich Wilhelm von Humboldt und den Grafen Lepel<br />

von Nassenheide.<br />

Seit dem Jahre 1807 ward die Ruhe des Landes durch<br />

den Einbruch <strong>der</strong> Franzosen unterbrochen und <strong>der</strong> Pfarrhof von<br />

Altenkirchen hatte von öfter wechselnden Einquartirungen viel zu<br />

leiden. Von den damaligen Erlebnissen hat Kosegarten im Leben<br />

seines Vaters S. 205 ff. berichtet (vergl. Gesch. d. Univ. I. 310)<br />

und aus Veranlassung des Liedes „Getreues Stralsund zittere<br />

nicht" noch in dem letzten Jahresberichte unseres Vereins (Balt.<br />

Stud. XIX. 1 S. 54 ff). Unter diesen Umständen bewarb sich<br />

Kosegartens Vater bei dem Marschall Soult, als damaligen<br />

Stellvertreter des schwedischen Generalstatthalters, um die schon<br />

seit längerer Zeit erledigte historische Professur in <strong>Greifswald</strong>,<br />

und nach erfolgter Ernennung siedelte er im August 1808 dahin<br />

über. Er war auch in diesem neuen Amte sehr thätig. Im<br />

Jahr 1817 ward er ordentlicher Professor <strong>der</strong> Theologie und<br />

Pastor zu St. Iacobi und starb als Rector <strong>der</strong> Universität im<br />

October 1818. Mit dem Vater bezog <strong>der</strong> Sohn die Universität<br />

und widmete sich dem Studium <strong>der</strong> Theologie. Unter seinen<br />

damaligen Lehrern war er beson<strong>der</strong>s Parow zu Dank verpflichtet,<br />

dessen Gedächtniß er noch in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Universität I.<br />

311 mit den Worten ehrt: ,,Er war einer <strong>der</strong> thätigsten und<br />

,,verdientesten Lehrer, im eigenen Studium und in <strong>der</strong> Anregung<br />

„An<strong>der</strong>er unermüdlich;" ferner ward er in seinen historischen<br />

<strong>Studien</strong> durch Rühs geför<strong>der</strong>t, bis dieser im Jahr 1810 nach<br />

Berlin berufen wurde. Am wenigsten konnte dem Wiffensdrange<br />

des Jünglings in dem Studium <strong>der</strong> orientalischen Sprachen<br />

genügt werden, für welches er eine lebhafte Neigung gewann,<br />

deshalb sandte ihn sein Vater im Herbst 1812 nach Paris, damit<br />

er dort, vorzüglich unter <strong>der</strong> Anleitung 8i1v68tl6 ä6 8aev8, sich<br />

in diesem Studium vervollkommnen möchte. Fast zwei Jahre<br />

(Octbr. 1812—Juli 1814) arbeitete nun Kosegarten unermüdlich,<br />

mit höchster Anstrengung seiner Kräfte, durch nichts in <strong>der</strong> Welt


63<br />

abgezogen von dem Zwecke, <strong>der</strong> ihn nach Paris geführt, nämlich<br />

einerseits von den dortigen Meistern zu lernen, andrerseits aus<br />

den Handschriften <strong>der</strong> kaiserlichen Bibliothek Material zu wissenschaftlichen<br />

Arbeiten heimzubringen. So kehrte er denn wohlausgerüstet<br />

im Herbst des I. 1814 nach <strong>Greifswald</strong> zurück und ward<br />

nach erfolgter Habilitation im Novbr. 1614 von dem Kanzler<br />

<strong>der</strong> Universität, Grasen von Essen, als Adjunct für die Fächer<br />

<strong>der</strong> orientalischen Sprachen bei <strong>der</strong> theologischen und <strong>der</strong> philosophischen<br />

Facultät angestellt. Als solcher las er Exegese des alten<br />

Testaments, Kirchengeschichte und Pommersche Geschichte zweimal,<br />

1815 und 1816, ein Beweis wie treu Kosegarten auch unter<br />

scheinbar ganz entlegenen <strong>Studien</strong> in <strong>der</strong> Anhänglichkeit für die<br />

heimischen Interesse beharrte. Niemals aber ließ er sichs an <strong>der</strong><br />

Oberstäche genügen, son<strong>der</strong>n war überall bestrebt auf den Grund<br />

zu kommen und so wurden diese Vorlesungen <strong>der</strong> Ausgangspunct<br />

selbständiger Forschungen, denen er bis an das Ende seines<br />

Lebens mit hingeben<strong>der</strong> Liebe einen beträchtlichen Theil seiner<br />

Muße gewidmet hat. Zuvör<strong>der</strong>st gab er das bis dahin ungedruckte<br />

Werk heraus.' Pomerania o<strong>der</strong> Ursprunck, Altheit und<br />

Geschieht <strong>der</strong> Völker und Lande Pomern, Cassuben, Wenden,<br />

Stettin, Rhügen in vierzehn Büchern beschrieben durch Thomas<br />

Kantzow, <strong>Greifswald</strong> 1616 f. 8«. mit Einleitung, Anmerkungen<br />

und Glossar. Für diese Ausgabe bediente sich Kosegarten einer<br />

im Jahr 1729 vom Professor Albert Schwarz besorgten Abschrift.<br />

Spater im Jahr 1836 gelang es ihm Kantzows Autographon<br />

in dem Fürstlichen Archiv zu Putbus aufzufinden und er berichtete<br />

darüber in <strong>der</strong> Schrift:<br />

Nachricht von <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufsindung <strong>der</strong> durch Thomas<br />

Kantzow eigenhändig geschriebenen zweiten hochdeutschen<br />

Abfassung seiner Pommerschen Chronik. Nebst lithographischen<br />

Proben <strong>der</strong> Handschriften Thomas Kantzows und<br />

Niclaus von Klemptzens. <strong>Greifswald</strong> 1842. 8".<br />

In dieser Abhandlung entwickelt Kosegarten das Verhältniß<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Abfassungen Kantzows unter einan<strong>der</strong><br />

und zu <strong>der</strong> aus Kantzows (^ 1542) nachgelassenen Arbeiten<br />

wahrscheinlich von Niclaus von Klemptzen (^1582) verfaßten


64<br />

Pomorania in vier Büchern. Zu <strong>der</strong> erneuten Ausgabe <strong>der</strong><br />

Chronik aus Kamtzows.Handschrift welche Kosegarten beabsichtigte,<br />

ist es nicht gekommen.<br />

Inzwischen war dem jungen akademischen Lehrer in <strong>Greifswald</strong><br />

noch keine Beför<strong>der</strong>ung zu Theil geworden, als er im I.<br />

1817 auf 3i1v. ük äac^'ä Empfehlung als ordentlicher Professor<br />

<strong>der</strong> orientalischen Sprachen nach Jena berufen wurde. Wie<br />

bedeutend in dieser Stellung seine Wirksamkeit war und wie<br />

hohe Achtung er sich durch die Zuverlässigkeit seines Characters,<br />

durch seine Einsicht und durch seine Gefälligkeit erwarb, ist<br />

namentlich von Göthe bezeugt, <strong>der</strong> für seinen westöstlichen Divan<br />

vielfach Kosegartens Rath und Beihülfe in Anspruch nahm.<br />

Als jedoch zu Ende des I. 1823 ihm eine ordentliche Professur<br />

<strong>der</strong> Theologie für das Fach <strong>der</strong> alttesiamentlichen Exegese und<br />

<strong>der</strong> orientalischen Sprachen, so wie <strong>der</strong> Kirchengeschichte an <strong>der</strong><br />

pommerschen Universität angetragen wurde, wollte er sich diesem<br />

Rufe nicht entziehen. Auf seinen Wunsch ward ihm jedoch<br />

gestattet noch das Sommersemester über in Jena zu verbleiben<br />

und sein hiesiges Lehramt erst im Herbst 1824 anzutreten. Seit<br />

dieser Zeit widmete er mit treuer Anhänglichkeit bis an das<br />

Ende seines Lebens <strong>der</strong> Heimat seine erprobte Kraft. Die Universität<br />

hatte an ihm nicht allein den ausgezeichneten Gelehrten<br />

und den gewissenhaften, klaren und gründlichen Lehrer zu schätzen,<br />

son<strong>der</strong>n über dies alles den Mann von bie<strong>der</strong>m und festem Character,<br />

welcher, innig vertraut mit ihrer Geschichte und ihren<br />

Rechtsverhältnissen als Mitglied des Concils und in academischen<br />

Aemtern, namentlich während <strong>der</strong> dreimaligen Verwaltung des<br />

Rectorats (in den Jahren 1829, 1838. 1851), wo es galt sein<br />

wohlbedachtes und gewichtiges Votum abgab und ihre Rechte<br />

und Interessen nachdrücklich vertrat. Die Bürgerschaft ehrte den<br />

schlichten Mann, dessen innerer Werth auch dem Fernerstehenden<br />

nicht verborgen blieb, und <strong>der</strong> auch für die städtischen Angelegenheiten<br />

stets warme Theilnahme empfand. In ganz Pommern<br />

aber wirkte Kosegarten nach bestem Vermögen dahin die Liebe<br />

zur Landesgeschichte, Landessprache und Sitte zu erhalten o<strong>der</strong><br />

neu zu beleben. Seinem rastlosen Eifer, im Vereine mit Ludwig


65<br />

Giesebrecht ist die 'Stiftung <strong>der</strong> Gesellschaft für Pommersche<br />

Geschichte und Merthumskunde zu verdanken, zu welcher bald<br />

nach seiner Rückkehr von Jena im I. 1624 (die Säcularfeier<br />

<strong>der</strong> Einführung des Christenthums in Pommern) den Anlaß bot<br />

und bis an das Ende seiner Tage hat er die Zwecke dieser Gesell-<br />

schaft mit seltener Ausopferung geför<strong>der</strong>t. Insbeson<strong>der</strong>e verdanken<br />

ihm die seit dem Jahr 1832 herausgegebenen baltischen <strong>Studien</strong><br />

eine große Zahl werthvoller Beitrage. Ferner schrieb Kosegarten<br />

die academischen Programme: D6 weis ovaußelicae in ?0M6-<br />

rama exorientiZ adverLkliis. 1830. 4". Zur Säcularfeier <strong>der</strong><br />

Augsburgischen Confession, De (^Mnaldia. Hausse Isutoui-<br />

coi'um 80cia. 1833. 4", zur Säcularfeier <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />

Stadt <strong>Greifswald</strong>, und De ^.caäsmia, ?0meran0 ad äoctriua<br />

roman6 ad 6vanß6licam traäucta. 1839. 4", Abhandlungen,<br />

welche als Ergebnisse urkundlicher Forschungen einen dauernden<br />

Werth behaupten. Die Veröffentlichung urkundlicher Geschichts-<br />

Denkmäler als <strong>der</strong> einzigen Grundlage wissenschaftlicher Geschichts-<br />

Forschung ließ er seine Hauptaufgabe sein und zeichnete sich dabei<br />

im Gegensatze gegen die Nachlässigkeit und Willkühr früherer<br />

Herausgeber durch Genauigkeit und Treue aus. Zunächst gab<br />

er heraus:<br />

Pommersche und Rügische Geschichtsdenkmäler o<strong>der</strong><br />

alte historische Berichte und Urkunden, welche die Geschichte<br />

Pommerns und Rügens betreffen. Erster Band. Greifs-<br />

wald. 1634. 8".<br />

Es handelt dieser Band vorzüglich von den ältesten Ver-<br />

hältnissen und den Statuten <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong>, so wie von<br />

<strong>der</strong> alten Gerichtsverfassung Pommerns unter Mittheilung einer<br />

großen Zahl ungedruckter Urkunden. Der zweite Band, welcher<br />

die beson<strong>der</strong>e Gerichtsbarkeit <strong>Greifswald</strong>s, die Rubenowschen<br />

Statuten, das Leben Rubenows und die darin verflochtene Ge-<br />

schichte <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> Pommerschen Universität enthalten<br />

sollte, ist nicht erschienen. Kosegarten wurde nämlich in den<br />

nächsten Jahren immer mehr von den Vorarbeiten zu dem Ooäsx<br />

äipiomaticus koineraniae in Anspruch genommen, dessen Heraus-<br />

gabe dann im Jahr 1843 begonnen wurde. Fünf Abtheilungen


66<br />

dieser wichtigen Sammlung sind erschienen und enthalten 455<br />

Urkunden bis zum I. 1251, von denen ein großer Theil bis da-<br />

hin noch gar nicht, ein an<strong>der</strong>er ungenügend publicirt war. Als<br />

Herausgeber sind neben Kosegarten Director Di-. Hasselbach und<br />

<strong>der</strong> Kon. Archivar Baron von Medem genannt, aber den ohne<br />

Vergleich größten Theil <strong>der</strong> Arbeit sowohl an dem Texte als an<br />

den Bemerkungen nahm Kosegarten auf sich. Lei<strong>der</strong> bricht <strong>der</strong><br />

Codex ab, ohne daß nur <strong>der</strong> erste Band vollendet ist. Es wird<br />

als die wichtigste Aufgabe <strong>der</strong> Gesellschaft für Pommersche Ge-<br />

schichte gelten muffen, die Fortsetzung dieser Sammlung zu be-<br />

werkstelligen, <strong>der</strong>en För<strong>der</strong>ung sie sich von Anfang an angelegen<br />

sein ließ.<br />

Kosegarlen wurde theils durch äußere Umstände, theils<br />

durch an<strong>der</strong>e unabweisliche Ausgaben an <strong>der</strong> Fortsetzung verhin-<br />

<strong>der</strong>t. Im Octooer 1654 wurde er von Rector und Senat <strong>der</strong><br />

Universität ersucht als Festgabe zu <strong>der</strong> vierten Sacularfeier <strong>der</strong>-<br />

selben eine Geschichte <strong>der</strong> Universität zu verfassen. Diesem<br />

Wunsche gemäß verfaßte Kosegarten die Geschichte <strong>der</strong> Uni-<br />

versität <strong>Greifswald</strong> mit urkundlichen Beilagen. Th. 2.<br />

(enthaltend die urkundlichen Beilagen.) <strong>Greifswald</strong>. 1656. Ho.<br />

Th.'1. 1857, ein Werk, welches sowohl in <strong>der</strong> Sammlung<br />

und Erläuterung <strong>der</strong> Urkunden als in <strong>der</strong> geschichtlichen Dar-<br />

stellung durch seinen reichen Inhalt und die saubere, liebevolle<br />

Ausführung ein schönes Denkmal <strong>der</strong> ehrwürdigen Ponnnerschen<br />

Hochschule und <strong>der</strong> treuen Gesinnung seines Verfassers bildet.<br />

Indem er die Geschichte <strong>der</strong> Universität in <strong>der</strong> engsten Beziehung<br />

zu den Landesherren darstellte, gab er damit zugleich einen sehr<br />

wichtigen Beitrag zu <strong>der</strong> Pommerschen Lanoesgeschichle.<br />

Neben diesen umfassenden Arbeiten fand Kosegarten Muße<br />

zu Vorträgen und kleineren Aufsätzen über die Geschichte <strong>der</strong><br />

Stadt Greisswald und des Pommerlandes. So erzählte er im<br />

Greifswal<strong>der</strong> Wochenblatt 1844 die Vertheidigung <strong>Greifswald</strong>s<br />

gegen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Septem-<br />

ber 1659 nach den im Greifswal<strong>der</strong> Stadtarchiv vorhandenen<br />

Acten. Im Jahre 1846 ließ er einen im Verein <strong>der</strong> Gewerb-<br />

freunde gehaltenen Vortrag drucken: Nachricht von <strong>der</strong> Entstehung


67<br />

und ersten Beschaffenheit <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong>. <strong>Greifswald</strong>'<br />

1846. 8". Jener Aufsatz ist in den <strong>Baltische</strong>n <strong>Studien</strong> XVI.<br />

2. S. 144—174 wie<strong>der</strong> abgedruckt; ein Gleiches ist auch von<br />

dem zweiten dringend zu wünschen, da er fast nur eine locale<br />

Verbreitung gefunden hat und langst vergriffen ist. Zu den<br />

<strong>Baltische</strong>n <strong>Studien</strong> hatte er schon früher steißig beigetragen; in<br />

viel größerem Maße aber sah er sich dazu veranlaßt, seit er im<br />

I. 1853 die Herausgabe <strong>der</strong>selben übernommen hatte. Abge-<br />

sehen von kürzeren Artikeln enthalten die folgenden Jahrgänge<br />

folgende Aufsähe von Kosegarten:<br />

Das Friedlandische Kriegsvolk zu <strong>Greifswald</strong> in den<br />

Jahren 1627—163!. Nach den Acten des Greifswal<strong>der</strong><br />

Stadtarchivs. (XV. 1. S. 1-136. 2. S. 81 — 139.<br />

XVII. 1. S. 51 —102. 2. 176-208. XVIII. 1.<br />

115—158.) Lei<strong>der</strong> war es dem sel. Kosegarten nicht ver-<br />

gönnt, seine Darstellung über den Herbst 1630 hinaus zu<br />

führen.<br />

Die Hausmarken auf Mönkgut, nach einer Mit-<br />

theilung des Pastor Strübing zu Großen Zicker. (XV. 2.<br />

V. 166 ff.)<br />

Hochzeitordnung <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong> vom Jahr<br />

1592. (XV. 2. S. 164—210.)<br />

Ooniea. 6e duoatu 8t6ttin6N8i 6t<br />

rum int6r UarcnÌ0U63 Zi-an66ndurß6N863 6t<br />

N6N868 anno domini. 1464. Aus <strong>der</strong> Pergament-Hand-<br />

schrift des Greifswal<strong>der</strong> Stadtarchivs. XVI. 2. S. 73—129.<br />

Die Vertheidigung <strong>Greifswald</strong>s gegen Kurfürst Frie-<br />

drich Wilhelm von Brandenburg. (XVI. 2. S. 144 ff.<br />

vgl. oben.)<br />

5iOwi3. 83.tÌ8 N0tadiÜ8 66 ?0M6r2.N0rUM, 8t6ttiü6N-<br />

8inm, 9.6 K.ußi6 princiMu. Eine Pommersche Streit-<br />

schrift des vierzehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts. Aus einer Hand-<br />

schrift Palthens. (XVII. 1. 103—140.)<br />

Bruchstück aus dem Gedichte <strong>der</strong> Smiterloviaden,<br />

welches <strong>der</strong> Stralsun<strong>der</strong> Christian Smiterlow a. 0. 1560<br />

5*


68<br />

verfaßte. Aus <strong>der</strong> Handschrift des Dichters (XVII. I.<br />

S. l92—198). '<br />

Vertheidigungsschrift <strong>der</strong> Stadt Stralsund im Mai<br />

des Jahres 1529 beim Kaiserlichen Reichskammergericht<br />

zu Speyer eingereicht, wi<strong>der</strong> die vom Straliun<strong>der</strong> Ober-<br />

kirchherrn Hippolytus Steinwer erhobene Anklage in Be-<br />

treff <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Stadt verübten Verfolgung des katholi-<br />

schen Clerus. Aus dem Originale, welches sich in den<br />

Reichskammergerichtsacten befindet (XVII. 2. S. 90—145).<br />

Die Vernehmung <strong>der</strong> vom Stralsun<strong>der</strong> Oberkirch-<br />

herrn Hippolytus Steinwer gegen die Stadt Stralsund<br />

in Betreff <strong>der</strong> von ihr verübten Verfolgung des katholi-<br />

schen Clerus gestellten Zeugen, welche zu <strong>Greifswald</strong> ab-<br />

gehört wurden im Sommer 1527. Ebendaher im Aus-<br />

zuge mitgetheilt (XVII. 2. S. 146—154).<br />

Die Fragestülle des Hippolytus Steinwer, abgefaßt<br />

für die Vernehmung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Stadt Stralsund zu ihrer<br />

Vertheidigung gestellten und im Sommer 1529 zu Greifs-<br />

wald abgehörten Zeugen. Ebendaher. XVIII. 1. S.<br />

159—186.<br />

Uebergabe des Amtes Eldena an die Universität<br />

<strong>Greifswald</strong> am 28. März des Jahres 1634 unter dem<br />

Rectorate des Professors Jakob Gerschow (XVII. 2. S.<br />

167-175).<br />

Neben allen diesen bedeutenden Arbeiten zur Pommerschen<br />

Geschichte war Kosegarten fortwährend darüber aus zu einem<br />

Wörterbuche <strong>der</strong> altern und neuern Nie<strong>der</strong>sachsischen Sprache zu<br />

sammeln, nicht nur Pommerns, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> sämmtlichen nord-<br />

deutschen Län<strong>der</strong>. Er berichtet darüber schon im I. 1839 in<br />

dem VII. Jahrgange <strong>der</strong> <strong>Baltische</strong>n <strong>Studien</strong> (Heft i. S. 291 ff.).<br />

Die Herausgabe begann er im Jahre 1855 ; bald nach seinem<br />

Tode wurde die 3. Lieferung ausgegeben, welche mit S. 440 bei<br />

angetoget abbricht. So ist auch dieses Werk, die Frucht viel-<br />

jahrigen rastlosen Fleißes unvollendet, und es ist nicht abzusehen,<br />

wie <strong>der</strong> Verstorbene, selbst wenn ihm ein? seltene Lebensdauer<br />

in ungebrochener Kraft vergönnt gewesen wäre, es je hätte been-


69<br />

digen können. Es wuchs ihm das Material unter den Händen,<br />

und er konnte sich nicht entschließen, ein knappes Maß anzulegen,<br />

welches dem Zwecke besser gedient hätte. Seine reichen Samm-<br />

lungen, welche in 34 Foliobänden enthalten sind, haben die<br />

Erben des seligen Kosegarten nebst dem übrigen handschriftlichen<br />

Nachlasse seinem letzten Willen gemäß vor Kurzem <strong>der</strong> Königl.<br />

Nniversi'täts-Vibliothek zum Geschenke gemacht, welche dieses theure<br />

Vermächtniß mit treuer Sorge bewahren wird. Möge es recht<br />

bald von kundigen und erfahrenen Männern zur För<strong>der</strong>ung wissen-<br />

schaftlicher Arbeiten benutzt werden. Eine genaue Mittheilung<br />

über die in diesem Nachlaß befindlichen Handschriften zur Pom-<br />

merschen Geschichte behalten wir uns für einen künftigen Be-<br />

richt vor.<br />

Ueberblicken wir die lange Reihe bedeuten<strong>der</strong> und viele Zeit<br />

kosten<strong>der</strong> Arbeiten, welche Kosegarten <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Sprache<br />

und <strong>der</strong> Pommerschen Geschichte gewidmet hat, so will es uns<br />

bedünken, sie müssen allein die wissenschaftliche Muße des Mannes<br />

ausgefüllt haben, und doch bilden sie nur eine Seite seiner Thä-<br />

tigkeit. Nicht min<strong>der</strong> große Aufgaben stellte er sich in den<br />

morgenländischen <strong>Studien</strong> und ließ es sich angelegen sein bei<br />

strenger Zeiteintheilung sie nach Maßgabe seiner Kräfte zu för-<br />

<strong>der</strong>n. Allerdings war seine Arbeitskraft eine bewun<strong>der</strong>nswerthe,<br />

aber sie hatte doch ihre Grenzen und es läßt sich nicht leugnen,<br />

daß sein Wissensdrang ihn verleitete mehr anzufangen, als er<br />

durchführen konnte und zu Neuem überzugehen, ehe das früher<br />

Begonnene völlig abgethan war. Indessen haben wir an diesem<br />

Orte alle Ursache nicht zu klagen, son<strong>der</strong>n vor allem uns dessen<br />

zu freuen, was er für die vaterländische Geschichte gethan hat,<br />

namentlich um <strong>der</strong> reinen und treuen Gesinnung willen, welche<br />

ihn beseelte und welche es ihm zu einer Herzenssache machte<br />

darin zu arbeiten. Die Wärme seines Antheils empfinden wir<br />

an seiner historischen Darstellung, so einfach und schmucklos sie<br />

ist, und sie giebt auch seinen Mahnrufen die noch vorhandenen<br />

Denkmäler <strong>der</strong> Vorzeit zu schonen und zu erhalten, o<strong>der</strong> den<br />

Fluren unseres Landes den Schmuck zu bewahren, den Büsche<br />

und Bäume verleihen, statt sie von Tage zu Tage kahler und


70<br />

einförmiger zu machen (z. B. Balt. Stud. XV. 2. S.<br />

—216), ein beson<strong>der</strong>es Gewicht. Ueberall war es ihm nicht um<br />

bloße Kenntnisse zu thun, son<strong>der</strong>n um den sittlichen Werth, <strong>der</strong><br />

allein nur dem Leben des einzelnen Menschen, so dem Leben <strong>der</strong><br />

Völker wahre Bedeutung verleiht. „Lauheit und Schlaffheit<br />

„waren ihm verhaßt und er bewies daher selbst, wenn es galt,<br />

„etwas Heilsames zu bewirken, Eifer und Ausdauer." Diese<br />

Worte, mit denen Kosegarten die Lebensbeschreibung seines Vaters<br />

beschließt, gelten im vollen Maße auch von ihm. Daher erweckte<br />

das schmerzliche Leiden, von dem Kosegarten im Frühjahr 1860<br />

heimgesucht wurde, in engeren und weiteren Kreisen die innigste<br />

Theilnahme, und als ihn am 18. August ein sanfter Tod erlöste,<br />

da bekundete die Trauer <strong>der</strong> ganzen Stadt und <strong>der</strong> schmerzliche<br />

Antheil von nah und fern, daß wir in Kosegarten eins <strong>der</strong> ehr-<br />

würdigsten Haupter unserer Universität, einen Mann von alt-<br />

pommerschem Charakter in des Namens edelstem Sinne, von uns<br />

scheiden sahen. Möge sein Andenken in Segen bleiben!<br />

<strong>Greifswald</strong>, den l8. Mai 1862.<br />

Arnold Schäfer.<br />

2.<br />

Verzeichn iß<br />

von Schriften über Neu-Vorpommern und Rügen<br />

welche in den Jahren 1860—1862 erschienen lind.<br />

1. Geschichte <strong>der</strong> Familie von Rosen Pommerscher Linie (von<br />

Gottlieb von Rosen, Regierungsrath zu Wernigerode). 1.<br />

Abtheilung. Wernigerode. 1860. 8". 45 S.<br />

2. Der literarisch-gesellige Verein zu Stralsund wahrend <strong>der</strong><br />

ersten fünf und zwanzig Jahre seines Bestehens. (Von E.<br />

Zober.) Stralsund. 1860. 8". 47 S.<br />

3. Bericht des literarisch-geselligen Vereins zu stralsund über<br />

sein Bestehen wahrend <strong>der</strong> Jahre 1858 u. 1829. (Von E.<br />

Zober.) Stralsund. l861. 8". 87 S. Enthalt 15<br />

Nekrologe, namentlich von H. Reimarus, Dr. Piper, Prof.<br />

Dr. Cramer, 3H. Wossidlo u. A.


4. Bericht über die dritte Sacularfeier des Gymnasiums zu<br />

Stralsund vom 19.—21. April 1660 nebst Nachfeier am<br />

30. Iunius. Zusammengestellt von E. Zober. Stralsund.<br />

1661. 6o. IV u. 64 S.<br />

5. Hahn, I. (5. Geschichte <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong>. Greifs-<br />

wald. 1860. 6o. IV u. 118 S.<br />

6. Lehmann, H. Geschichte des Gymnasiums zu Greisswald.<br />

Zur Feier des dreihun<strong>der</strong>tjahrigen Jubiläums dieser Anstalt.<br />

Greisswald. 1661. 6". 166 S.<br />

7. llert^ NklUu, äs Lartbolomaeo äkstrovio oratio iu äs-<br />

ceunaiidus extincws Oucum kom. fkininae sacris ad<br />

ä. XIX. m. ^ui. a NV0001X iustauratis<br />

vv. 1661. 4". 15 paß.<br />

8. Beitrage zur Statistik des Kreises Franzburg, Regierungs-<br />

bezirk Stralsund. Nach amtlichen Quellen zusammengestellt<br />

von R. v. Hagemeister. Franzburg. 1861. 40. IV und<br />

120, nebst Anhang von 33 S.<br />

9. Rügisch-pommersche Geschichten aus sieben Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

von Otto Fock. I. Rügen. Il66. Leipzig. 1661. 60.<br />

3.<br />

Preisaufgaben <strong>der</strong> Rübe now-Stiftung. .<br />

Geschichte <strong>der</strong> Staatswissenschaft des großen Kurfürsten Frie-<br />

drich Wilhelm von Brandenburg.<br />

Es wird bei dieser Aufgabe zunächst eine actenmäßige<br />

Geschichte <strong>der</strong> Finanzgesetzgebung und Finanzverwaltung<br />

des großen Kurfürsten gefor<strong>der</strong>t. Es wird aber ferner ge-<br />

wünscht, daß hiermit eine kritische Darstellung <strong>der</strong> Volks-<br />

wirthschaftlichen Grundsähe, Einrichtungen und Erfolge<br />

dieses Fürsten verbunden werde, unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Volks- und staatswirthschaftlichen Ansichten seiner Zeit, sowie<br />

<strong>der</strong> betreffenden Politik <strong>der</strong> maßgebenden Staaten Europas.<br />

Geschichte <strong>der</strong> Umwandlung <strong>der</strong> alteren deutschen Gerichte in<br />

gelehrte Gerichte.<br />

Unter den entscheidenden Momenten, welche zur Re-


72<br />

ception des Römischen Rechts in Deutschland geführt<br />

haben, nimmt das' Eindringen des gelehrten Richterstandes<br />

in die deutschen Gerichte die erste Stelle ein. Eine eingehende<br />

Darstellung dieses wichtigen Umwandlungsprozesses<br />

ist <strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> gestellten Aufgabe. Außer den allgemeinen<br />

Gesichtspuncten sind folgende Verhältnisse noch<br />

beson<strong>der</strong>s zu berücksichtigen:<br />

1. Die Ausbreitung des Studiums <strong>der</strong> deutschen Juristen<br />

auf fremden wie auf einheimischen Universitäten ist nach<br />

den verschiedenen Landschaften und nach den verschiedenen<br />

Ständen näher als bisher geschehen ins Auge zu fassen.<br />

Die Beschaffung statistischen Materials erscheint zu diesem<br />

Zwecke beson<strong>der</strong>s wünschenswerth.<br />

2. Es ist nachzuweisen das Aufkommen <strong>der</strong> Actenversendung<br />

und <strong>der</strong> Rechtsprechung <strong>der</strong> deutschen juristischen<br />

Facultäten.<br />

3. Es wird gewünscht, daß <strong>der</strong> Verfasser diese Umwandlung<br />

schließlich an einem einzelnen deutschen Lande<br />

speciell nachweist.<br />

Die Abhandlungen sind in deutscher o<strong>der</strong> französischer<br />

Sprache abzufassen. Sie dürfen den Namen des Verfassers<br />

nicht enthalten, son<strong>der</strong>n sind mit einem Wahlspruche zu versehen<br />

und <strong>der</strong> Name des Verfassers ist in einem versiegelten Zettel zu<br />

verzeichnen, <strong>der</strong> denselben Wahlspruch trägt.<br />

Die Einsendung <strong>der</strong> Abhandlungen muß spätestens den 1.<br />

März I86ti geschehen; die Zuerkennung <strong>der</strong> Preise erfolgt am<br />

17. October desselben Jahres.<br />

Für die Preisverteilung stehen 800 Thlr. zur Verfügung.<br />

Kein Preis darf unter 200 Thlr. betragen, es kann aber auch<br />

die ganze Summe einer Arbeit zuerkannt werden.<br />

<strong>Greifswald</strong>, den 6. December 1661.<br />

Rector und Senat <strong>der</strong> Universität.<br />

E. Baumstark.


«>. Nicolaus Gentzkow's<br />

weiland Bürgermeisters in Stralsund,<br />

Tagebuch von »338 —R3«7<br />

Im Auszüge mitgetheilt von Prof. 0. Ernst Zober<br />

in Stralsund.<br />

-<br />

Forts, nnd Schlnß <strong>der</strong> im letztcn Hefte S. 83 abgebrochenen Mittheilungen.<br />

Zabel Oß born.<br />

1565<br />

i prima volgede ick dren doden, darun<strong>der</strong> was<br />

N. v. schreff ick vp anholom Hern Jochim Klinckows au<br />

O. Oluwf/li vnd ern Iochini Engi'/blechtl'n den jungem lhom<br />

Gripswolde vnd schickede en die noti'l <strong>der</strong> trauLactiou, die ick<br />

neuen Jochim van Iasmunde, dem Campesken houetmane,<br />

vnd ern Jochim Ericken tO. Nalj vpme niengemake twisken en<br />

vlid ern Brand Hartmanne makede.<br />

x vo<strong>der</strong>n.<br />

L. v. leet ick 'minen qarsien jnfhüren vnd krege by<br />

2. iiu^. qwam (!li8pmu8 Lütt er, die radesmit, vnd scoe<br />

mi, wo bat dar etlicke vhalen vp <strong>der</strong> wisch kranck wieren wor-<br />

den ; die must he herauer halen, dar bedorfft he geld. Do deve<br />

ick em j gülden vnd befhol em, einen ed<strong>der</strong> 2 diener mit toneh-<br />

mm vnd die krancken vhalen herauer tohalen.


74<br />

L. v. volgede ick 5 doden nha thon begrefnissen; darun<strong>der</strong><br />

was Hern Jochen Bolkown husfrow vnd Hern Alnd Sch w ar-<br />

ten dochter.<br />

3. tinj. volgede ick Hern Peter Vauemans soneken vnd<br />

Jacob (^lericken kinde na thor begreffnis.<br />

tom graue.<br />

4. kch. folgede ick noch einer Hans Kocks dochtern nha<br />

N. v. was ick vp <strong>der</strong> schotkamcr vnd entsieng 28 "H5<br />

^ ßl., die ick vp <strong>der</strong> Vkermundischen reise vordede; jtem '/2 fi.<br />

5i ßl. für die meäicin, so ick mit vp den weg nham; jtem noch<br />

^ ??l^, die ick Oi5pino dem smede dede.<br />

5. dn^'. volgede ick 4 doden na tobegrauen.<br />

6. ui^'. volgede ick Kersten Sastrown vrow vnd Gemme-<br />

ratschen nha tom graue.<br />

U. 1). qwam her Hinrick Stein to mi vnd sede mi, wo<br />

he noch lO mH5 vnd 2 ßl. by sick hedde, die he van bedden, so<br />

in S. Annen closier gewesen, gemaket hedde, biddende, dat ick<br />

die suluen co mi nemmen vnd notturfftigen luden vthdeilen möcht;<br />

darup entsicng ick dat geldt.<br />

7. 1m^. volgede ick <strong>der</strong> oldcn Rantzowft.'n na thom graue.<br />

— Na middage volgede ick Hans Wolters, Jasper Prützesken<br />

vnd Mathews Bruns dochter na lo den begreffnifsen.<br />

^. ku). volgede ick Hanse Vk


75<br />

vnd sede, bat he <strong>der</strong> knechte keinen Vornamen, welcke hirher lopen<br />

vnd jn Sweben wölben.<br />

N, v. stellede ick ein notel eines schuldbreues vp hun<strong>der</strong>t<br />

m'arck Sund., die ick Gerdrudt Schomakers, des vorstoruen<br />

Hinrick Vißkers nagelaten wedwe, vam tydegelde don wolde, vnd<br />

qaff sie ehr, jngrosstern vnd verferdigen tolaten.<br />

11. kiij. qwam ein buwer vam Lange ndorp, Hans<br />

Vlugge genomt, vnd sede mi, bat he Arno Luchterhande dar-<br />

suluen syne dochter gegeuen; die wer em afgestoruen vnd hedde<br />

ein kind gelaten; dar wolde he den weddeschat für vhtgeuen,<br />

vnd gaff mi 8 ßl. 4 ^>.<br />

T. v. erlouede ick Claus Hauemanne die slotel thom stalle<br />

van Hans Bock tofor<strong>der</strong>n vnd einen knecht antonemen.<br />

N. v. numerierde ick Hinrick Viskers nagelaten wedwen<br />

Gerdrudt Schomakers 199 marck Sund, houetgeldes vp brieff<br />

vnd segele.<br />

N. v. volgede ick Jacob Brande vnd st'ner ftuwen, die<br />

beide in <strong>der</strong> vorgangen nacht gestoruen, jn S. Jacobs kerck an<br />

thom graue. — Darnha volgede ick Ludolphum Langen nha in<br />

Marien kerck. — Van dar gieng ick nha <strong>der</strong> Papenstrate, dar<br />

Hinrick Matthej oldeste dochttr gestoruen, <strong>der</strong> volgede ick nha bet<br />

in S. Iohans kerck.<br />

12. Qih. schreff ick an Oloff Lordcrn <strong>der</strong> pande haluen,<br />

die he den Langendorpern van weigcringe <strong>der</strong> dienst hefft nemen<br />

taten, dat he en die suluen wed<strong>der</strong>geuen möcht, vnd dede den<br />

brieff twen Langelldorpsken buwern Lorbern toauerantworden.<br />

13. QU^. qwam Oloff Lord er vor den kerckenstol vnd<br />

sede, dat he den buwern vp min schriuent die pande wolde<br />

wed<strong>der</strong> geuen, aber den dienst woloc he gedan Hebben.<br />

N: v. volgede ick Hinrick Parow, welcker by Hegersken<br />

gestoruen was, in S> Niclauses kerck nha tom graue. — Na<br />

middage volgede ick Henning Schrö<strong>der</strong> jn Marien kerck nha<br />

tom graue.<br />

14. lmj. volgede ick ern Iohan Bolko wn dochter, Jochim<br />

Litzown vrow, Claus Kuleman mit eim kinde vnd mins<br />

sons kinde na to eren begreffnissen.


N. O. erlouede ich Jacob Buskenhagen in biwesende des<br />

schotknechtes vth <strong>der</strong> kler<strong>der</strong> laste!!,' jn des vorsioruen Samuel<br />

Kocks behusi'nge jnuentieret vnd vorsegeelt, da tsuluerwerck tonemen<br />

vnd jn sine vorwaringe tobringen; den de lauede mi, darauer<br />

je<strong>der</strong> tidt tho antworden.<br />

^5. du^'. volgede ick mins vad<strong>der</strong>n Hans Sternhagens<br />

dochter vnd Gaus Kulemans kinde na tor begresnis.<br />

N. v. sende ick minen Karsten nha Pron, bat he darby<br />

sien scholde, wen Verend Moller bat honnich vth dem bom<br />

breken wurde vnd ein deil darual^ tobus bringen scholde ?c.<br />

Il), uu^. qwam her Hinrick Stein fru morgens to mi<br />

vnd clagede mi, wo he eins kopmans knecht van Liptzig bi<br />

sick thor Herberge gehat, die by em kranck geworden vnd gestoruen<br />

were; als men ene auerst ankleiden wolde, hcdde man sbyj eme<br />

j Messer in <strong>der</strong> borst gefunden; he warbt auerst gliekwol VP<br />

S. Niclaus kerckhoff begrauen.<br />

N. D. volgede ick Jochim Nantzows süstersone Hans Mel-<br />

dentins vnd Claus Kuhlernans kinde na thor begrefnis.<br />

N. D. dede ick Chim Zan<strong>der</strong>n dein waqenknecht 2 daler<br />

mit vp den weg gen Wien tom keiser mit bertog Iohan<br />

Fre<strong>der</strong>ick toreisen.<br />

17. nu^. volgede ick Herman Sehclands vnd Bernd Slassen<br />

vnd Peter Hakersken oldesten dochter jn Sancl Niclaus, vnd<br />

Märten Hagemester dem vorsten<strong>der</strong> vnd Claus Lutkens kinde in<br />

unser leuen vrown, vnd Mathies Hagemesters dochter in S. Jacobs<br />

kercke na thor begrefnissen. Vnd als wie in S. Jacobs kercke<br />

qwemen, dar funden wi Jochim Budargen vnd andrer meher<br />

cadauera rede für vns. Ick qwam ock darsuluest mit ern Frantz<br />

Wessel van N. Strocrantz, Sllminge vnd an<strong>der</strong>n meher<br />

dingen toreden; konde auerst nicht vormerken, dat he geneigt<br />

was, Süminge für einen Prediger antonemende.<br />

18. du^'. was ick vp <strong>der</strong> schotkamer vnd entsieng dar<br />

lä nA' für il'l^2 liß^ blies, dat d!> blidecker s?^ van mi nani to<br />

oer Knepszinqel; jtein 2 daler, di.' ick Chim Zairer, dem nien<br />

wagmrnecwe mit vp den weg d.de, vnd del^ gülden, den ick<br />

Claus Hauemann vp den weg na Damgarde dede.


^. I). volgcdc ick Hinrick Kacks sone vnd Brasken dem<br />

sni<strong>der</strong> nha ton begrefnissen.<br />

19. Iiu^. volgede ick Peter Hakersken dochter, Wilhelm<br />

Schrö<strong>der</strong>s vrow, Jacob Iorden, Balher Garlepown, Georgen<br />

Langen kinde, minem paden, vnd an<strong>der</strong>n mehr doden nha tbon<br />

begreffnifsen. — Vpn auend dessuluen dags hoff min naber vnd<br />

vad<strong>der</strong> Peter Grub an torasende vnd sich so bister antostellende,<br />

bat men ene spannen muste.<br />

20. liiu'. volgede ick dem Sweben, die Peter Meiers nagc-<br />

laten dochter Hebben scholde; jtem Erasmus Klaußken dochter,<br />

ern Jochim knechte, Hern Jochim Klinckown schriuerc Gregorio,<br />

crn Iohan Bolckown oldesten dochter vnd sunst noch viff doden.<br />

N. D. gaff ick minem augenamcn nien jungen Henning<br />

Bremer j nye par scho vnd j dutken vnd leet ene wed<strong>der</strong><br />

wan<strong>der</strong>n.<br />

21. KH. volgede ick Jacob Haserde vnd noch mehr vor-<br />

storuenen na thor begressnissen.<br />

N. O. was ick ane gescllschop tho P r o n, vp bat ick mi<br />

ein weinig rowen möcht.<br />

N. v. handelde ick twisken den vorsten<strong>der</strong>n <strong>der</strong> kercken to<br />

Pcron vnd Kilian N., dem murmann, bat men em vnd sinen<br />

gesellen, die mit <strong>der</strong> kellen arbeiden wurden, sur je<strong>der</strong> einen dag<br />

11) ßl. vnd den plegsluden 5 ßl. geuen scholde; darlo scholden<br />

sie alle wecken, so lange sie arbeideden, j tn. biers Hebben, vnd<br />

sunst nichts mehr. Darup gcuen sie eme '/2 fi. to pandesgelde.<br />

22. dH. volgede ick Ebelingeske <strong>der</strong> wedewen, N. Pan^<br />

sowcn kinde, Hans Splyts son,' Kablaun des beckers kindc vnd<br />

Simon Hakers söne na thon begrcffnissen des vormiddags. --<br />

1^. I). volgede ick Hans Quastenberges vorstorben husfrow in<br />

Sanct Jacobs kerck nha tom graue des namiddags.<br />

23. dru'. volgede ick erstlick Iohan Vomers dochter bct für<br />

Sanct Iohans kerck; do gieng ick mit dem trock vorlang strandes<br />

na <strong>der</strong> Franckensirate, dar die vorstoruen Swede Peter Beielck<br />

scholde vthgedragen werden, vnd volgede dem lyeck bet in Marien<br />

kerck. Na middage volgede ick Jochim Teltzkown vorstoruen huß-<br />

vrowe vp S. Georgens kcrckhoff.


T. v. ward Geßke Mekel'iburgs hir begrauen; ock ward<br />

Hans Kluuer die barbierer bcqrauen.<br />

24. du^j. volgebe ia Albrecht Hagcmesters dochter,> ern<br />

Baltzer Bruns son, Zabel Osedornesfen sone, ern Iohan Stanekcn<br />

nagelaten wedwen, Claus Parown sone vnd Claus Hugsine dem<br />

snt'<strong>der</strong>.<br />

25. bu^'. folgede ick Sternhagens dochter in S. Niclaus<br />

kerck, vnd Hans Polemanne vp S. Georgens kerckhoff vor<br />

middage.<br />

^. D. erlouedc ick <strong>der</strong> Furstenowschen vp vorgande bere:<br />

dinge mit ern Herman Lown, bat sie alle datjenige, so Herman<br />

^ow in eyrem hust nagelaten, besäten scholde für ehre schuldl<br />

wegcn <strong>der</strong> hur van 4 jaren, des jars 20 gülden, vthgenamen<br />

vat gelofft, so Jochim Werneke, <strong>der</strong> vrown va<strong>der</strong>, für j jar bur<br />

gcdan vnd wat her Benedictus Furstenow an holt oarup en(-<br />

fangen.<br />

dochter :c.<br />

15. I). badede ick in minem stauen.<br />

26. du), volgede ick 7 doden; darun<strong>der</strong> hedde her Jochim<br />

2, Hans Proteste 2, Mathias Hagemester sine oldeste<br />

N. v. was ick mit crn Jürgen Smiterlown jm giechuse<br />

^nd besegen dar allerlej.<br />

27. dch. volgede ick Karsten Artmars son, Georg Lutters<br />

dochter, Hans Wedigen des goldsmedes vrow vnd Hans Mar-<br />

quardes des budelers vrow.<br />

28. du^'. volgede ick ern Niclaus Steuens oldesten dochter,<br />

Herman Nützen dem goldschmede, Jochim Jessen dem sni<strong>der</strong>,<br />

Vieth Schachte dem goldsmede vnd des beckers kinde vpn orde<br />

darby; na middage volgede ick Frantz Bischops suster dochter vnd<br />

Hegerschen soneken.<br />

1^. v. entsieng ick min holt, welckt mi die kemerer jarlicks<br />

plegen fhuren totalen, nemlick 6l)00 bome, l^ stige vpt hun<strong>der</strong>t<br />

gcrekendt.<br />

29. ku^. volgede ick <strong>der</strong> olden Brüstersken sampt erer<br />

dochter, Voltzkowsken kinde, Casper ^!ists steffsone vnd Jacob<br />

Leuelings sone.


79<br />

30. ku^. volgede ick Jochim Rantzown dochter, Jasper<br />

Poltrian, Karsten Parowsken, Peter Grubben sonc Bartholmewse,<br />

Hinrick Klun<strong>der</strong>s nagebleuen wedwen vnd N. Qwctzen, minem<br />

gcleueden vad<strong>der</strong>n. - - N. v. ward ock Jacob Low, die zincken^<br />

bleser vnd Rupert die cur begrauen.<br />

31. nu^. volgede ick Sandhagen, welcker Laurentz Brugmans<br />

stefdochter Emerentzcn hadde, vnd Hans van <strong>der</strong> Widen dochter<br />

in S. Jacobs kerck.<br />

U. D. lieth ick mincr oochtcr Gerdrudt am vothe ein a<strong>der</strong><br />

schlagen vnd einen sweddrunck geuen.<br />

Lsptoindi'iä priiuo volgede ick Hans Schulten jn S.<br />

Iohans kerck, dar Ye begrauen wardt.<br />

1^. v, erlouede ick Hans Christiern, einem Schoten van<br />

Rostock, ctlicks van dem eruegude, dat Hans Ruck die Schot nage-<br />

taten, van dir toncmcn, als i niancel vnd etlicke beddelaken, vp<br />

die vordracht, welckc he mil siner swcstcr gcmaket; dar erer dren<br />

so gut van toqwem als 15 si. Vnd he lauede mi, dat, wen he<br />

wed<strong>der</strong> qweme vnv dat an<strong>der</strong> nayalde, <strong>der</strong> stal alsdan den teinden<br />

daruan togeuen n.<br />

1^. D. ward U. I^ilippus Vording u s, <strong>der</strong> stat M6äicu3,<br />

so schwach, dat ick ene must vpn au end mit dem sleden jnfhuren<br />

latm.<br />

1^. I). leeth ick lnine dochter Ger dl üben mit dem'hoch:<br />

wcrdigen sacrament corporiz 6t 83i>Zuiii6 (^Iili8ti vorsehen.<br />

2. iiuj. AiLäit N. ?diiippu8 aä 86 vacaii<br />

Ottouoin, ut ad ec> acoipLi'et 3,d30iutÌ0U6M<br />

1^. 1). bat lni Lenen man to vad<strong>der</strong>n; ick leet auerst,<br />

wyle ick mit den ex6(MÌ8 mortuorum behin<strong>der</strong>t was, Simon<br />

Bencten den schotknecht ft:r mi stan mil eim ort dalers, vnd<br />

folgede Hans Hanen, Georgen Pansown, Hans Protke n<br />

vrow, Jochim Vlemings vrow vnd ern Jochim Toden kinde<br />

vnd sunst lwen an<strong>der</strong>n; Valtin Lafferdes vrow ward ock to<br />

Sunt Johanse begrauen.— Vpn auend des suluen dags twisken<br />

achten vnd jl nam mine leue dochter Gerorud, van


80<br />

Wickbolten gebarn, eineu ^olsillqsli »iffschcid vall diesem elenden<br />

leuende, die am jüngsten daqe vnq.'lwiuelt seelick weddcr herfur^<br />

kamen werbt.<br />

3. din', lceth ick mine vorstoruen dochtcr Gerdrud jn Sanct<br />

Niclaus kerck herlick gnug begraucn vn<strong>der</strong> einem stein, da die<br />

garev s?) vp gehowen was, na <strong>der</strong> sü<strong>der</strong> siden werdts, vnd vol-<br />

gebe sunst noch wol dren doden nha, darun<strong>der</strong> Jasper Pruhen<br />

nagelaten wedwe, N. Georg Hol sten nagelaten vnd Hans<br />

Wedige <strong>der</strong> goldsmid. Die dcgrcfnus miner dochter costede<br />

mi wol — —<br />

4. nuj. volgede ick hcrn Nicolai Steuens vrowe, d^<br />

jungen Rüßesken, Samcrsken jn <strong>der</strong> Hilgeistsstraten kinde,<br />

Albrecht Hagemesters vrow, Jochim Wyprechte vnd Blasius<br />

Meiersken dochter. — Vp die nacht hart vor 12 sende HI.<br />

Philippus Bordingus sinen diencr to mi heraff für min bedde<br />

vnd leeth mi vmb Gots willen bidden, jck möcht to em henvp<br />

kamen, he hedde mi etwas toseggcn, dar em an gelegen wier:c.,<br />

welckt ick eme dan nicht toweigern wüst. Vnd als ick to em<br />

henvp vord bedde qwam, hoff he an, sick gegen mi to bedancken<br />

vnd toseggen, bat he wol fhüldc, jd wurde nicht lang mit em<br />

wharn, darum wolde he mi als sinen gelieueden va<strong>der</strong> ghar<br />

fruntlick gebeden Hebben, ick möcht cme doch <strong>der</strong> herlicken gemei-<br />

nen vpstandinge halben aller christgelouigen erlicken beerdigen laten<br />

vnd an gelbe nichts mangeln laten, jck wurde dessen van den<br />

sinen wol geburlicke erstadinge erlangen; vnd wiel ick sampt den<br />

mincn seme) alle guet ertoget, so wolde he miner vrown sinen<br />

ring mit den turkosen, erer mo<strong>der</strong> bat mit dem ringeken<br />

dran, vnd mi bat sammil kleid, so sincs seligen lieben vaoers<br />

gewest, jtem sinem jungen sin Hosen vnd wambs, so dar lege,<br />

vnd minen kin<strong>der</strong>n sine höner vnd duuen geschenckt Hebben; den<br />

Predigern, so ene in siner kranckheic besocht, scholde ick ock erlicke<br />

voreringe don; vnd alles, wat ick van Jürgen Platen to Sylentz<br />

vnd Hinrick P laten des landvagedes, dem he truwelick gedienet,<br />

jnmanen vnd erlangen konde, dat scholde ick vmb Gots willen<br />

vthdeilen :c. Bald darnach qwam HI. Jonas Stude de Prediger<br />

vnd hieldt cm etlicke trostsprakc vch dcr hilgen schrifft, darup he


81<br />

smeli gelogen gotselyglick bckcnnde. Wicl id sick aber mit sinem<br />

affscheidc ^hentog^, befhol ick ene Got dem Hern vnd gieng wed<strong>der</strong><br />

in min bedde. Nicht lange darnach scheidede N. Jonas ock van<br />

em. Darnach nam he einen gottseligen ajfscheid vnd entschlep<br />

in dem Hern als die glock harde bi twen was.<br />

5. Im^'. volgede ick Hans Kocke dem cramer vnd mins<br />

vad<strong>der</strong>n Peter Grubben kinde, bat bi <strong>der</strong> grotmo<strong>der</strong>, <strong>der</strong> olden<br />

Grubschen, gesloruen was. Na middage volgede ick neuen velen<br />

guden luden N. ?. Bordingo, welcker in S. Niclauses kercke<br />

vor dem radtstole vn<strong>der</strong> des vorstoruen Hern Iohan langen etwa<br />

statschriuers steine beerdiget ward, dar he van 6 statdienern hen-<br />

gedragen warbt. Darnach volgedc ick Hans Qwe sten berge<br />

in S. Jacobs kerck.<br />

6. ku^. vmb acht hör nam her Joachim Otto predigcr<br />

sinen affscheid vth dieser bedrouedcn weldt, den ick im ewigen<br />

leuen hape van angesicht to angesicht wed<strong>der</strong> tosehnde.<br />

1^. v. qwam hier Iacobus Bordingus mit Ludewico<br />

dem apoteker-gesellen vnd fragede nach synem bro<strong>der</strong> dem N^-<br />

ßiätro ?dilippo; dem sede ick alle gelegenbeit stns dotlicken<br />

afscheides.<br />

7. !nn. qwemen sie beide vor den stohl in <strong>der</strong> kercken vnd<br />

beben, bat man enen vorlauen möcht, sin geredt bi einan<strong>der</strong> in<br />

min hus tobringen vnd dar tolaten bet dat sie wed<strong>der</strong> heim vnd<br />

<strong>der</strong> mo<strong>der</strong> u. bericht daruan deden.' Dat sulue ward en crlouet;<br />

auerst sie leten alles vth minem huse to dem an<strong>der</strong>n geredte jnd<br />

(5alandshus dregen, dar ick den wol mit tofreden was.<br />

U. O. na achten ward her Jochim 'Otto in Sancl<br />

Niclauses kerck begrauen, vnd N. Jonas deve em die lieckpredigt,<br />

darill he em den meher tribuijrde als men sick to eme vorsehen<br />

haddc.<br />

8. kuj. volgede ick des vorstoruen Hern Henning Mustes<br />

nagebleuen wedwen, welcke Hern Jochim Toden mo<strong>der</strong> was, jtem<br />

Hern Peler Nunneken, des Predigers to S. Jacob, dochter<br />

in Sanct Jacobs kerck. Ock scholde ick Walen dem goldschmede<br />

volgcn vp S. Jürgens kerckhoff, hadde auerst kein tidt darco.<br />

Jochim Kopken dochter, Gideon Pruhen, Adam Prützcn<br />

6


82<br />

kinoe, Karsten W il den , Hinricks A m eli n gs vrowe vnd einem<br />

Sweden volgede ick na middage.<br />

9. ku^'. volgede ick des vorstoruen N. Nicolai Vicken<br />

nagcdleuen dochterken ^iseken, Jochim Sonn enberg es sonekcn,<br />

minem padcn, vnd Karsten Ertmans kinde, die alle drej ro<br />

S. Niclaus in eine kule qwemen.<br />

N. v. was ick in minem garden; dar sede mi Barteldt<br />

die oiener etwas van Jacob Gildemeistcrs vntruwe.<br />

I(). kuj. volgede ick vor middage 5 doden, darun<strong>der</strong> was<br />

Simon Ber ck de schotknecht, welcker vp S. Jürgens kerckhaue<br />

begrauen warbt, na middage volgede ick noch 5 doden, darundcr<br />

was Zabel Lorbcr.<br />

N. 1). plogeden mine buwer to Pron mi die morgen<br />

ackers vorm Heinholte vm.<br />

N. I). erlouede ick vp ansoten Hinrick Schrö<strong>der</strong>s sineln<br />

swager Tideke Gram low tom Smedeshagen eine kyste, so van<br />

<strong>der</strong> Muxe gegen Lü<strong>der</strong>shagen vnd van dar hierher in die star<br />

qefllrt, henuth tonemende.<br />

1^. I). was Hans Schrö<strong>der</strong> van Pron mit (^laus A r t m a r<br />

ran <strong>der</strong> Muxe di mi vnd clageden auer ein olr wiff vn<strong>der</strong> N.<br />

Lclnken am olden marckede jm keller, dat die diesen Artmar silles<br />

dro<strong>der</strong> in eins barbierer-knechts lade nicht van sick don wolde,<br />

dwlel sie nicht wüste, dat he sten bro<strong>der</strong> wier :c. ; darup ick eme<br />

tosage dede, dessen jngedenck tobliuen vnd eme des, so ick lauede,<br />

gestendig tosiende lc.<br />

li. KH. volgede ick des vorstoruen Berndt Hagemefters<br />

twen dochtern, welcke vth Zabel Lorberschen hust mit eins gedragen<br />

wurden.<br />

^. v. entsieng ick in biwesen <strong>der</strong> beiden vorordenten<br />

burger, nemlick HansHoppen vnd Gerd Drogen, 5 "^c van<br />

des vorstoruen beckers Hans Domanns nagelaten vermögende,<br />

wclckt sie vth befhelich <strong>der</strong> Niensie<strong>der</strong> richcer vp dl) "H5 geschattet.<br />

^. I). entsieng ick v. I^ucao Backmeisters brieff, des<br />

vorsioruen sins swagers HI. Philipp! Bordi ngi doth vnd nalatb<br />

^langend.<br />

^. O. fhür ick mit Hinrick Matthewse na Pron, vnd


83<br />

als ick van <strong>der</strong> tn. martzbier eins begherdc todrincken, befand men<br />

die tn. vp dem einen ende ghar entwej vnd bat bier daruth<br />

gelopen. Darnach fhur ick van dar jnt Heinholt vnd besege<br />

die vhalen.<br />

12. bui« entsieng ick van twen Rugianisken buwern, nem-<br />

lick Hans Hassen vnd Hans Brande, als eruen des vor-<br />

storuen Jacob Brandes, die sick mit Martin Bartesken hedden<br />

vordragen taten, fhur datjenige, so sie entfangen, ncmlick Jacob<br />

Brands klei<strong>der</strong>, die men vp! 20 dalcr geschattet lc., 2 daler jn<br />

bywesen Gaus Masken vnd Märten Calsow, welcke mi<br />

laueden für namanend.<br />

13. Iiu^'. makeden twei vth dem land to Rugien, die Claus<br />

Iken eruen sten wölben, obgeschreuen Märten Calsown vor<br />

mi volmechtig.<br />

1^. v. volgede ick Albrecht Hagemestcrs dochcer, v.<br />

Khetels soneken vnd Joachim Kopten dochterken, welcke alle<br />

drei jn Sanct Niclaus kerck begrauen worden.<br />

14. Iiu^. volgedc ick H e i d cn d ah lsken <strong>der</strong> wagersken<br />

vnd Carsten Artemarsken <strong>der</strong> lystendischen vrown jn Sanct<br />

Niclaus kerck.<br />

15. ku^. qwemen Georg Kl un <strong>der</strong>ö frunnde vor den stohl<br />

jn S. Niclaus kerck vnd lieten durch Die<strong>der</strong>ick Lassen andra-<br />

gen, bat genante Klun<strong>der</strong> gestoruen wier; vnd wiel sie ene ver-<br />

gangener tidt vht dem Blawen torn geborget hedden, leuendig<br />

ed<strong>der</strong> doch weddcr jntostelleu, so begherden sie towheten, welckem<br />

burgermeister ed<strong>der</strong> rathmanne sie ene für die dher, ed<strong>der</strong> jfft sie<br />

cne fhur den Blawen torn scholden dragen laten lc., dar sie den<br />

ehren bescheid vp kregen.<br />

ll). Kuj. an einem sondage nach verrichtunge <strong>der</strong> kercken-<br />

cerelnonien qwemen sie wed<strong>der</strong> für den stohl vnd hedden Oloff<br />

^or<strong>der</strong>n bi sick vnd liethen durch Diedcrick Lassen antogen,<br />

bat sie in kcgenwerdicheit ftan^! Notarien vnd lugen etwas vor-<br />

dragen wolden, biddend bat sulue tohoren; vnd als sie vernemen<br />

leten, bat id van dem doden Klun<strong>der</strong> wier, gingen wi stracks<br />

hinweg vth dem sthol. Darnach erfhür wi, bat sie den doden<br />

corper hedden für den Blawn torn dragen vnd stellen laten;<br />

6"


darum wl flll. gut anschgm, einen raoc nacl) <strong>der</strong> vcsper - predigt<br />

bieinan<strong>der</strong> touersamlen, wie den geschach. Als sie aber vernemcn,<br />

dat ein rath dar was, qwemen sie vort gcmack, lieten sick aber<br />

nicht angeuen, qwemen ock nicht eher vor, eher man sie jnfor<strong>der</strong>n<br />

lieth. Do hoff v. L. an, eine lange crthelung van Jürgen<br />

Klun<strong>der</strong>s besirickung vnd erer erledigung todonde, welckt den eine<br />

repetition dessen, so he des vordages jn <strong>der</strong> kercken gedan; aber<br />

des was wol viermahl so vele, dar he den ock eine gude pratende ftl<br />

vp krech.<br />

17. ku^. als wy erfhurn, bat die dode corper die nacht<br />

auer für dem Blawn torn gebleuen, senden wie nach Hinrick<br />

Moller vnd seden em, bat wie! Klun<strong>der</strong>, den he mit sinen<br />

frunden vth dem torn geborget vnd he in smcm huse gestoruen,<br />

so scholde he ene by eins rades strafe beerdigen laten lc. Darup<br />

hoff he an sick toentschuldigen, dat id syn wille nicht gewesen :c.,<br />

he wolde ene auerst beerdigen laten vnd sick alweg als ein gehor-<br />

sam borger vorholden lc.<br />

N. D. volgede ick Lo w e n h ag ensken kinde in Sancc<br />

Niclaus, vnd Dessinsken in^ Samt Jacobs kerck, dar sie<br />

begrauen worden.<br />

18. du^. volgede ick Pawl Crentzine, die Warpcsinsken<br />

wed<strong>der</strong> thor ehe nam.<br />

N. v. makede Hans Vhale die boßman mi mit Bernd<br />

Moller vnd Hans Wolter einen vorstand für dat jenige, so cm<br />

als äeponiert gut vth <strong>der</strong> vorstoruen vorreickt warbt; jm fhal id<br />

sick hernachmahln an<strong>der</strong>s befünde, dat id alsoan scholde weddcr<br />

jngestellet werden.<br />

^. 0. schenckte Doblerske mi j daler für die vpsokingc<br />

des vordrages, welcken ick sur 5 jarn neuen minen cumpanen<br />

twisten ehr vnd ehrem mann makede vnd ick vpt papyr bracht.<br />

N. v. hadde ick jn minem huse den thoschlaq twisten<br />

Mathias Sloman vnd des vorsioruen Bernd Teskendorps<br />

zyngecers nagelaten wedwen, dar den 100 "H5 Sund, vpgesettet<br />

vnd van beiden partcn vorburgt worden.<br />

N. O. qwam I). Lucas Back meistcr sampt sinem swager<br />

Iacobo Bor dingo wed<strong>der</strong> hier, willens vnd meininge, ftck mit


85<br />

mi vnd an<strong>der</strong>n luden touordragen vnd des vorstoruen ehres swa-<br />

gers vnd Mo<strong>der</strong>s nhalat mit sick van hinnen tofhüren :c.<br />

19. Iiu^. schenckede mi ein burger dieser stat, darfür bat<br />

ick em krlouede mit siner vrown ein testament tomaken, 2 rose-<br />

nobeln.<br />

N. v. berekende ick mi mit I). Backmeister syns vorstoruen<br />

swagers N. ?nilivpi haluen vnd leth em bat costgelo tho 36 fl.<br />

für 18 weken; dar scholde ick die höner vnd duuen shebben^ ane<br />

die groten vnd j par smarter, die Iacobus mit nha Rostock<br />

nemen wolde; ock wölben sie van den jungen etlicke laten braden<br />

vnd mit vpn weg nemen. Wat auerst mine vrow für die 6X6yuien<br />

vthgelegt, nemlick 17 mH5 min j ßl., dat scholde sie ock wed<strong>der</strong><br />

Hebben et praetersa mdii.<br />

N. v. volgede ick dem jungen Gustine vnd Peter Grubben<br />

dochterken jn S. Niclaus kerck.<br />

20. Im^. fhur ick mit ern Melcher Prützen vp <strong>der</strong> lands-<br />

fursten schriuen vnd eins radts vorordenen van hir nha <strong>der</strong><br />

Mützelnburg.<br />

N. O. fhure wi bet tom Gripswolde; dar wolde vns<br />

Engelbrecht nicht Herbergen; do togen wi tho Märten Henne-<br />

mann jn; <strong>der</strong> rractierde vns temlick wol. Des volgenden dags<br />

— 21. du^. — toge wi bet to Bugeuitz; dar bleue wi nacht;<br />

acuenti aie bet thor Mutzelburg. Dar vunden wi' <strong>der</strong><br />

Gripswoldischen, Anclamisk'en vnd Deminschen ge-<br />

sandten vor vns, die dar thom deil 3, thom deil 2, deils auerst<br />

j nacht gelegen, vnd toueden noch j nacht neuen vns dar thor stede,<br />

den 23. auerst wurden sie rede vnd fhuren wed<strong>der</strong> nha hus;<br />

jedoch beben sie vns erst, sie gegen den Hern toentschuldigen lc.<br />

Als sie nu weg wieren, kregen wi vp die nackt, do wi rede jnn<br />

bedden leqgen, hertog Bugslaj brieff, darin die landreth vnd<br />

gesandten <strong>der</strong> stet, darsuluest thor Mu tze lb u rg vorsamlet, gefur-<br />

<strong>der</strong>t worden, des folgenden dags tho Polchow thoerschienen, jn<br />

dem wi vns den gehorsamlick ertogeden. Do wi nu dar qwemen,<br />

funden wi hertoch Barni m den ol<strong>der</strong>n vnd hcrtoch Bug flaum,<br />

ock etlicke hoff- vnd landrede für vns, vnd qwemen etlicke vth<br />

jens orde(' steden darto; aber vth diesem orde was dar niemand


8f><br />

meher als wy vam Sund. Vnd als wi lnen vann wagen<br />

affgestegen, qwam Jochim Berg ha ne to vns vnd sede vns, wo<br />

bat eln Vlrich Swerin vnd <strong>der</strong> canceler beuhalell, vns frundlick<br />

tosalutiern vnd darneuen toseggen, dat sie vns bioden leten, vl^sc<br />

diener jn <strong>der</strong> Herbergen vnd nicht vn<strong>der</strong> die hoff- vn) an<strong>der</strong>e<br />

diener ghan totalen lc., welckt wi geloueden todonde. Als wi<br />

auerst fegen, dat die Hern decken lieten vnd sick to disk setteden,<br />

ethen wy ock wat. Darnach wurde wie kä auäienäam krineipum<br />

pl0poäition6m gefor<strong>der</strong>t, vnd worden die anwesenden hoff- vnv<br />

landreth buten vor <strong>der</strong> surften Herberge negest e. f. g. vp beiden<br />

syden herum gefettet, auerst wi musten wieth darhinden bliuen.<br />

Vnd ifft vns wol benck gefettet worden, so wolde wi vns doch<br />

nicht selten, sondrn bleuen stände vnd Horden an wat h. B. Barnims)<br />

canceler v. Otto nach <strong>der</strong> lenge van des Hern Meisters thor<br />

Sonnen bürg sake lc. ertelleoe. Darnach hiet man vns afftre.<br />

den, vnterreduug toholden vnd vns darnach toerclern lc. ; die<br />

an<strong>der</strong>n aber voti6lden in pl686ntia kriucipum. Vnd als dac<br />

sulue geschen, treden beide canceler sampt Andres Borken to<br />

vns vnd entdeckten vns, was die hoff- vnd landreth für gut<br />

angesehen; jfft vns dat sulue mit ^ ges'hiel, so wolten die fursten<br />

deme so nachsetten. Vnd was die meininge, dat e. f. g. margraff<br />

Hansen tobeschicken vnd vpt aller frundlickst mit em reden vnd<br />

handeln taten wölben, vp dat s. f. g. sinen prelaten to alle dem<br />

dat he todonde vnd toleisten schuldig wier holden vnd in siner<br />

vnbillicken weigering nicht äelsnäiern möcht, ed<strong>der</strong> anerst sick<br />

eigentlick erclern möcht, wes man sick to s. f. g. vorsehen scholde lc.<br />

welckt wi vns den gefallen leethen. Dar man aber einen vngne-<br />

digen bescheid erlangede, daruth men sick etwas datlickes vormoden<br />

must: so wolden sick die van stellen vorsehen, vnse gneoige Hern<br />

wurden dargegen ane ere vorwethen nichts vornemen. Dorup<br />

sede <strong>der</strong> canceler Ott Ja, wen marg. Hans e. f. g. nur so<br />

vele tidt laten wolde. Darmit nemen wi vnsen affscheid vnd<br />

togen dan wed<strong>der</strong> van. Io bot vns auerst h. Barnims mar-<br />

schal an, jfft wi wat ethen wolden, so scholde men etwas in<br />

die Herberge bringen; wolde wi ock eine flaske ^ins l>ebben, so<br />

scholde wi Ne balen laten; aber wi bedanckeden es vns?c. Dar'


nach qwam <strong>der</strong> canceler Eickstede to mi vnd fragede. wo id<br />

doch in <strong>der</strong> see wier, jfft die Swedische vlatbe noch vorhanden ?c.<br />

Id qwam ock noch Joachim Berckhane vnd fragede, jfft wi<br />

nicht wüsten, wo vele ehrer lhom Sund doch wol gestoruen<br />

wiern. Darup sede ick em, dat dar wol jn die 6090 gestoruen<br />

wiern :c. Darmit fhuren wi daruan vnd qwemen noch wed<strong>der</strong><br />

thor Mutzet bürg. Dar funden wi Emanuel Foltzkow sampt<br />

siner vrown vnd kin<strong>der</strong>n für vns, die wed<strong>der</strong> nha hus wolden.<br />

Auerst Balher Steuen qwam vam Sund ock to vns vnd sede<br />

vns, wo dat her Danckwardt Ha ne gestoruen vnd ern Jürgen<br />

Mollers vrow seher kranck wier. Des volgenden dags fhur<br />

wi van dar bet gen Zyten jensydt Anclam; dar bleue wi nacht.<br />

Vnd als wi van dar des folgenden morgens fhuren, belegende<br />

vns Hans Mellentin; die spranck van dem wagen vnd sede<br />

vns, wo dat mi eine dochter affgestoruen vnd gistern dingsdages<br />

begrauen wier; he wüst auerst nicht eigentlich welcke; jedoch hielde<br />

he id daruor, dat id die oloeste wier, den id wier ein euen groch<br />

graff gewesen u. Wie wi nu rhom Gripswolde wiern, kumt<br />

her Brand Hartman to mi vnd clagt auer v. Gruwel, wo<br />

dat he <strong>der</strong> vpgerichteden tranLaction nicht nachkommen wolde lc. ;<br />

bat mi, ene toun<strong>der</strong>richten, dat he hielde, wat he bewilliget lc.<br />

Als wi auerst vam Gripswolde fhurn, belegende vns Karsten<br />

Swart; die sede vns, dat id mine oldesie dochter gewesen, dan<br />

hie wier ehr suluest nha thom ar-aue geuolget; sede ock, dat<br />

Carsten Parow, Hans Bomer, de junge Wieckman vnd<br />

an<strong>der</strong> niel^r gude lüde gestoruen wiern, wo wie den des folgenden<br />

donnerdags, als wi — Got heb' loff^ vnd danck — mit liues<br />

gesundheit wed<strong>der</strong> tohus qwemen, wi<strong>der</strong> wol erfhürn.<br />

'-<br />

27. lmj. entsieng ick ij kleine potken: ein mit t^riac, dat<br />

an<strong>der</strong> mit nu'tbriäat,, welcke her Brand Hartmann vam<br />

Gripswolde mi sende sampt einem brieue, darin he mi die<br />

qelegenheyt syner saken mit I). Oruwel toerkennen gaff lc.<br />

28. iw^. volgede ick des vorsioruen ern Marx Tidemans<br />

nagedleuc!'. soneken na thom graue, dar des dags touorn sin stef-<br />

va<strong>der</strong> Carl.cn Parow jngelegt was.


88<br />

U.V. ward ick to Joachim Pomellen kinde vaddcr; dat<br />

costede mi j stempelden Rinschen gülden; dat kind ward Joachim<br />

genomet.<br />

L. y. sede mi mine vrow, oat ehr Iacobus Bordingus<br />

die 36 gülden costgeld für sinen vorstoruen bro<strong>der</strong> Philippum<br />

gebracht vnd togetellet.<br />

29. du^j. was die dag Nicnaelis, welcker herlicken begangen<br />

ward. Vnd als id ^ick?^> in <strong>der</strong> kercken, beuohl ick vp drincklick<br />

anholden ern Barth. S ast rows dem wakeschriuer, dat he Roloff<br />

Moll er siner gewaldsamen daeth haluen, an ern Jürgen thom<br />

Veld e begangen, in sinem huse tobliuen bestricken scholde bet<br />

dat he stck mit eim rade vordroge :c.<br />

30. du^. volgede ick ern Jochim Te den vnd Samers-<br />

ken <strong>der</strong> wedwen in <strong>der</strong> Hilgeistesstraten in S. Jacobs kerck.<br />

Got geue, dat sie in gnaden rowen vnd in frewden wed<strong>der</strong><br />

vpstahn.<br />

Oetobriä primo sede ick mit vorwilliginge <strong>der</strong> vorweser<br />

<strong>der</strong> kercken to Pron dem Lad ewige, welcker dem olden<br />

De<strong>der</strong>de gewald gedan vnd <strong>der</strong>wegen surgeweken vnd auerst em<br />

in midler tidt sine vrow affgestoruen is, 4 weken lang gleide to<br />

mit solckem bescheide, dat he sick middeler wyle mit den vorsten<strong>der</strong>n<br />

vordragen scholde; geschege id nicht, so möcht he sten euenthur<br />

sthan.<br />

2. bu^. sende Martin Swart mi einen vngegervden balg<br />

van einem wolffe neue einem zedel, darin he mi bat, ick möcht<br />

dem statschriuer vorlouen, eme eine vthschrifft des breues, den de<br />

konig van Dennemarck an vnse landsfursten geschreuen, darin s. k.<br />

mt. vorlehende A dat sie den frybülern erlouet, vp die Sundisken<br />

tonehmende ?c., vn<strong>der</strong> <strong>der</strong> star jnsegel togeuend lc.<br />

T. v. erlouede ick Martin Kalßow die angegeuen slöte<br />

van Claus Iken bode toschlande, vp dat he drin kamen vnd<br />

dat tuch, so drin gewesen, besichtigen, ock dat suluerwerck heruth<br />

vnd in sten gewarßam tonemende lc.<br />

3. ku^. worden Blasius Meierske, Jürgen Treptow vnd<br />

s des bardierers suster begrauen.<br />

. lwj. qwam die vrow, so mi vorgangener dage den


89<br />

zedel van Hans Vucks wegen bracht, vnd sede mi, bat Hans<br />

Vuck gestoruen wier, <strong>der</strong>wegen sine vrow noch meher gelbes van<br />

mi vor<strong>der</strong>de, dar sie ene erlicken mit beerdigen taten konde. Do<br />

sende ick ehr noch 2 fl.; so hefft sie nu die volle renth, so vp<br />

Nartiui ersten bedaget werd, henweg.<br />

H. v. dede ick Gese Crons 2 dütken, die sie dem bar-<br />

bierergesellen, de sie geheilet, geuen wolde.<br />

5. du^. leeth ick 4 schepel roggen seihen jn die eine morgen<br />

name Kedingenhagen.<br />

begrauen.<br />

N. v. ward Lieseke Vicken, miner Benignen spelgenote,<br />

6. du^. worden begrauen Hern Joachim Otten nagebleuen<br />

wedwe, Hans Meldentin vnd Asmus Wockmanske, ern Vartram<br />

Smiterlown burgermeisters tom Gripswolde dochter.<br />

N. D. leeth ick in die morgen vorm Heinholte 4 schepel<br />

j vierdevath roggen seihen.<br />

7. du^'. ermande her Niclaus Kufe vp <strong>der</strong> cancel bat<br />

volck, für Hern Georgen Smiterlown bethering vnsem Hern<br />

Gade todancken.<br />

N. v. befhol ick dem wakeschriuer dcn dieff, so Lorentz<br />

Brugmann die vorgangen nacht in sinem Hufe gefunden vnd<br />

dem wakeschriuer auerantwordet, die ene ock die nacht auer in<br />

sinem huse gehat, in den dcuekeller tosctten vnd wol touorware'n.<br />

8. nu). Hillrick Haueman mit N. Richtestige ^?^I vnd<br />

brachten mi j gülden fort gleide sampt einer gos vnd begherden<br />

towehten, wat Hinrick 5! adewig für sine auertredinge don scholde :c.<br />

Darup vor<strong>der</strong>de ick 60 marck brokes; darup boden sie fort die<br />

helfft; bat nam ick in bedenck.<br />

9. bu^. was ick mit Hern Baltasar Brun vnd Vartholomeo<br />

Sastrow im Heinholt vnd leethen vns oldem gebruck nha<br />

gutlick don. Ick erwelde ock j vbalen, her Baltzer Brun 2 vnd<br />

her Barth. Sastrow j mo<strong>der</strong>vhalen, dar wi vns mit <strong>der</strong> stat<br />

vmb vordragen willen.<br />

10. buj. handelde ein rath durch mi mit allen drei kercken-<br />

vorwesern vm die toborsten klocken so vele, bat sie sick wehrlos<br />

vnd ins rades Hand geuen; worup den geslaten ward, bat men


90<br />

sie angripen vnd to stucken schlan scholde; desglieken ock die<br />

ovdoria. vnd luchter )c.<br />

N. v. gaff ick twen dorskecn, nemlick Jacob Gildemeister<br />

mit synen gesellen, j gülden für xj dage droskens an minem<br />

garsten, dessen Claus Lücke min bruwer 4 dr«mt krege.<br />

11. nu^. bracht Hans Markow, min buwer van Pron, mi<br />

2 stein'ij marck-S wollen :c.<br />

13. nui» was ick vp <strong>der</strong> schotkamer vnd entsieng dar min<br />

quartalgeld vnd gaff darwed<strong>der</strong> die 12 "^5 vnd 12 ßl., welcke<br />

ick van des vorstoruen Hans Dommans vnd Jacob Brands<br />

nagelaten eruegude entfangcn. Ick most ock darsuluest ern Barth.<br />

Sastrow noch j hexvhalen neuen ern Valtzer Brune bewilligen.<br />

15. nuj. kofft ick van eim Gripswoldisken man j ossen;<br />

dar gaff ick 12 gülden für vnd kreg für die huet 7 "HC.<br />

Z. O. sende ick Steuelin Voltzkow 13 gülden für 5 ehle<br />

wandes to einer mantel, die ick am liue drage.<br />

16. du^. handclde ick neuen Hern Jochim Klinckow vpm<br />

nien gemake twisken den beiden Tollern vnd jungfrow Ger-<br />

brut Steuelins so vele, dat sie vln twier osscn willn die<br />

aivÌ8Ì0n nereäitatiI, van ern Iohans Hoffmeister herrurend, iu<br />

capita, todonde bewilligede, den <strong>der</strong> jungfrown frunde wolden<br />

Hebben, sie scholde in ätirpem gedeilet wcrden, funsi worden die<br />

an<strong>der</strong>n jniurien vnd schaden gegen einan<strong>der</strong> conpeuäieret vnd<br />

vffgehauen.<br />

17. üuj. volgede ick Hern Jürgen Smiterlown soneken vnd<br />

Märten Volkow jn S. Niclaus kcrck, dar sie beide begrauen<br />

worden.<br />

U. v. s18. Oct.) gaff ick miner vrown für j tobraken rose-<br />

nobel 5 gülden.<br />

N. v. was ick vp <strong>der</strong> schotkamer vnd entsieng dar 8 fi.<br />

für Matz Tul<strong>der</strong>n den diener, dar he vm kuntzkop ^^ na ruter<br />

vnd knechten, so im land to Lunenburg vorsamlet sien scholen,<br />

na <strong>der</strong> Elue riden scholde, die he ock van mi entsieng.<br />

U. v. baoede ick mit minem volck jn minem eigen stauen.<br />

19. tiu^'. ward Arnd Jürgens, <strong>der</strong> spcckhakenschen son, vm<br />

siner deuerien lvillen vpgehangen.


91<br />

20. tmj. gaff mi Hans Schrö<strong>der</strong> wegen si'ner 4 kin<strong>der</strong>,<br />

dwiel en die mo<strong>der</strong> affgestoruen, wedschat; ock gaff he mi fort<br />

x ßl. pacht vam endekaten.<br />

21. du^. hadde ick Henning Pletzen, des puluermakers<br />

in <strong>der</strong> Tribbsesken zyngel, vnd Margret Teskendorps toschlag<br />

in minem huse; dar worden 100 marck vpgefettet vnd van beioen<br />

parten vorborgt.<br />

22. !iu^. volgede ick Simon Meiers des kriegsmans vor-<br />

storuen hußfrown na thom graue in S. Niclaus kerck.<br />

N. v. s23. Oct.^j erloucde ick neuen Hern Jochen Klinckown<br />

vp vorbede vnd geloffte Hern Hinrick Buchows, Iohan Bolckown,<br />

Zutfeld Heiers, Barth. Sastrows, Georgen Mollers vnd Christian<br />

Smiterlows Roloff Moller wed<strong>der</strong> in syn hus tokamen vnd<br />

darin tobliuen bet dat he mit dem rade vordragen wurde. —<br />

Gistern nam ick Hinrick Ge l linghusen, <strong>der</strong> to Reuel einen<br />

entliuet, vp wed<strong>der</strong>ropcn jn gleide vnd entsieng iiij^/2 marck<br />

daruor.<br />

N. v. vorcrde mi Valtin Lafferd die goldschmid mit<br />

eim sulucrn gchcllgeken, dar viererlei, nemlick j tehnekratzer,<br />

staker, tungcnschurcr vnd ohrlepel an was, vnd woge vngeuerlick<br />

2 loth min ^2 quenti.<br />

R. v. gaff ick vier marck sur j tn. Bardeskes etiges.<br />

24. ku^. grep N. Jonas Stude den radt vpn prrdigstole<br />

<strong>der</strong> thorjchlagen glockcn, luchter vnd cyborien haluen so vnuor-<br />

schamt an, dat ick mi noch nie so hart dran geergert; vnd wo<br />

em nicht äileutium imponieret werd, so hefft men stck einer groten<br />

vnlust tobesorgen.<br />

25. Iiu). volgede ick Georg Langen dem uotario, welcker<br />

im Vilekenhagen gcsioruen vnd in sins va<strong>der</strong>n hus jn <strong>der</strong> Baden-<br />

straten getragen was.<br />

26. du), hadde ein radt 6 Prediger vth den 3 houetkercken<br />

vpme nien gemake vnd leeth en dar den lhenenbrieff durch<br />

mi <strong>der</strong>malen furlesen, dat sie seden, sie hedden noch alle ere dage<br />

solck ein morgcnbrodt nicht gegeten :c.<br />

29. bu^. gieng mine magt Trine Qwatzen äff vnd nam<br />

xj marck lons mit sick.


30. du^j. gaff Hans Marck ow, min buwer to Pron, mi<br />

IO marck an dal vplatelgeld, vnd bleff mi 20 marck schuldig.<br />

Diese x marck gaff ick miner vrown vp mine schuld.<br />

N. D. senden die beiden gefangen Toller mi di erem<br />

jungen einen brieff; darin weren 5 goldgulden mit bebe, die suluen<br />

to einer voreringe gutwillig antonemcn vnd en behulplich tosiende,<br />

bat sie mochten erledigt werden lc. ; bat sulue dede ick.<br />

31. nH. was ick neuen Hern Baltasar Brun hp <strong>der</strong> schot-<br />

kamer; dar stellede Jacob van Arnim die Wachtmeister vns 12<br />

landsknecht vor; den geuen wi je<strong>der</strong>ein j st. wartgeld, dar sie<br />

acht oage für dienen, waken vnd sunst gewerdig sten scholden, wie<br />

sick bat sulue gebort; wurde men sie dan wi<strong>der</strong> beholden willen,<br />

so wurde man ehn mehr gelds geuen.<br />

R. D. gaff ick miner vrown so vele gelbes, dar sie 4 stein<br />

vnd 6 marckpuno talges, den stein to iij^/2 marck, mit betalen<br />

konde. Ock gaff ick ehr wed<strong>der</strong> die xi "l^, die sie <strong>der</strong> magt<br />

Katrinen gegeuen; noch gaff ick ehr wed<strong>der</strong> V2 st., den sie für<br />

cypollen vthgegeuen; jck leet ehr ock 7 gülden, die sie van Moytzrl-<br />

borgischen vpgeboret, vp mine schuld jnnbeholden. So hefft sie<br />

nu mit den 36 gülden, die sie van N. Philips eruen entfieng,<br />

tohope 46 gülden vnd 8 ßl. Lud. vft mine schuld cntfangen.<br />

Nou6llidli8 primo erlouede ick Bartholmewcs Lam-<br />

precht van Claus Laurentzes nagelatener wedwcn wegen ein bot<br />

mit volck vnd geschult verdig tomaken, name Troge tolopen<br />

vnd N. Litzen tosoken mit dem gude, dat he in Blekingen na<br />

dotlickem affgange gedachtes Claus Laurentzen angenamen :c.<br />

2. du^. dede ick Hoikendorpsken noch ^/2 dalcr, dar sie den<br />

Stettinsken baden für O. Berlins brieff, an ehren man Jochim<br />

Cratel geschreuen, mit affwisede; dan Cratel wolde dem baden<br />

nicht lonen.<br />

3. üH. was ick vp <strong>der</strong> schotkamer vnd auerwickede dar die<br />

9^/2 st., so ick van eim buwer van— für ein vhalen vth dem Heinholt<br />

entfangen hedde. Darnach gieng ick vpt radthus <strong>der</strong> bursprake<br />

halum.<br />

U. D. ^4. Nov.^j vorkundigede her Joachim Klinckow den<br />

burgern die gewonlicke bursprake td<strong>der</strong> ätatuta. eins erbarn rades.


.5. dry. vorkofft ick Hanse Buskenhagen, buwer to<br />

Marttnsdorpe, j vhalen vth dem Heinholte; dar gaff he mi j<br />

rin<strong>der</strong>ken van dren jaren an vnd 4 gülden to.<br />

6. buj. vorlauede ick dem houetman tom Camp Iochjm<br />

van Iasmunde, dal gudeken, so die vnechte magt, <strong>der</strong> bat bein<br />

affgenamcn warbt, naleet, henweg tonemen lc.<br />

7. kuj. leth ick bat bauengeschreuen rindeten vnd etlicke<br />

schape schlachten. — Vpn auend na achten qwam Mats Tulde<br />

vnd fragede mi, jfft N. Jonas sStaude^> Philip Erpen vnd des<br />

vorstoruen N. Vorpals nagebleuen wedwe nicht möcht den auend,<br />

dwiel he des volgenden dags to schepe ghan vnd sie mit jn<br />

Sweden wolde, tohope geuen vnd vortruwen lc., dar ick em vp<br />

sede, bat solckt nicht bi mi, son<strong>der</strong>n den Predigern stunde; die<br />

mochten darfur raoen lc. — Des folgenden dags sede mi gemelle<br />

diener, dat sie N. Jonas tohope gegeuen hedde, dar en wol gluck<br />

towunschen, wen id nicht contra, oräinationem 6cci68i3.8tie3.1u 6t<br />

vudlioam Q0N63tat6m wiere.<br />

10. 1m^. was ein radt vpme niengcmake vnd endschlot sick,<br />

dat Roloff Moll er für sine vorwrekinge scholde 1000 ^ Sund,<br />

thor straf geuen.<br />

N. O. ^II.Nov^ qwam her Benedictus Furstenow vth<br />

Sweden wed<strong>der</strong> thohuß.<br />

12. üu^'. rekende ick mit minem jn^imann vnd schostör<br />

Nassow die scho vnd tuffeln äff, so he mi, miner vrown, kin-<br />

<strong>der</strong>n, knechten vnd megeden sod<strong>der</strong> ostern jm 64. jar bet vp diese<br />

tydt gemaket, vnd befand sick daruth, dat he mi noch 4 gülden<br />

min j ort natogeuen schuldig was. Die Halde he vnd gaff sie<br />

mi; darmit wurde wi gescheiden lüde, also dat he vthfharen mag,<br />

wen he will.<br />

N. D. gieng ick mit Henning Pletzen dem puluermaker<br />

thor vortruwinge in die wynkamer. Van dar gieng ick wed<strong>der</strong><br />

in die kerck; dar fünde wi noch einen brudegam, nemlick Thomas.<br />

Dar gieng ick mit to Vhteskesken buse, vnd als die vortruwing<br />

geschen was, folgede ick fort Hern Benedicci Furstenowen soneken<br />

wed<strong>der</strong> in S. Niclaus kerck thor begreffnis.


94<br />

13. dn^j. leeth ick die graw soege schniden vnd ein suborg<br />

daruth maken; Got geue to gluck.<br />

15. duj. rede mine vrow mi vp 2 rosenobeln vnd 6 gold-<br />

gulden 2l) qulden dutken.<br />

N. D. schcnckede eine wedwe mi 2 daler wed<strong>der</strong> minen<br />

willen vm gu<strong>der</strong> fordrung willen.<br />

V. D. was D. vauiä Od^traeus bi mi vnd bat vm<br />

6X6cution 86ut6ntia6 contra Nartinuiu Swarten 1ata6 6te.<br />

16. Qu^'. ward to rade geschlaten vp angeuen Hr. Barth.<br />

Sastrown, dat inen v. lüd^triieum pro lectore ineoloZiae vooieren<br />

jcholde.<br />

17. du^. geschach die vocMen vpm niengemake per ms<br />

st ^oacdimum Klinckown, 8eä fruätra; „^uia ^ äixit — 86<br />

lamiliariter locutum fui336 cum<br />

6tc.<br />

LÌ<br />

19. QU^'. brachten vnse Prediger ehren antword schrifftlick<br />

jnn vnd lethen eim rade durch ern Petrum Gehlhar vorlesen;<br />

weigerden sick auerst bat Lcripwm van sick togeucn vnd besehen<br />

tolatm lc.<br />

20. du^. qwam de wakeschriuer vnd sede mi, wo dat die<br />

vpgehangen Arndt Jürgen vth dem galgen gchown wier vnd<br />

in twen stucken darun<strong>der</strong> leghe lc. He sede mi van Claus Toden,<br />

die des auendes to sinem Hufe gewesen vnd gegen die nacht weg<br />

gegahn was mit solcken worden, dat he wed<strong>der</strong> kamen wolde;<br />

aber vthgebleuen was. Vnd diese kerl schall mit <strong>der</strong> Iurgenschen<br />

susterkind sten vnd heten Muter ?c., wo mi Tode sulucn sede lc.<br />

22. ni^. was ick vp <strong>der</strong> schotkamer vnd erlebe die acht<br />

gülden für dat vhalen, so Hans Buschen Hagen, to Martens-<br />

dorp gesethen, vth dem Heinholte krege.<br />

23. dH. bethalde ick vp <strong>der</strong> schotkamer die ^ vhalen, so<br />

ick diese beide jar vth dem Heinholte bekamen, mit 2 rosenobeln.<br />

L. O. s2ä. Nov.^j vorweht Cord Middel bürg nu vn<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>n verdrietlicken worden vp <strong>der</strong> schotkamer Hern Benedicts<br />

Furstenown haluen, dat he minem sone sien geldt vorgestreckt.<br />

26. du^. entficng mine vrow mit minem wheten vnd


95<br />

willen van den Langendorpern 50^2 "^ pacht vnd gaff en<br />

^2 "^5 oldem gebrueke na wed<strong>der</strong> heruth.<br />

L. O. was ick vp <strong>der</strong> schotkamer and halp die rekenschop<br />

clar maken, entsieng j engelotten vnd leth Hern Valtzer Brune<br />

vnd ern Barth. Sastrow je<strong>der</strong> eim ock j nemen; dan her Barth,<br />

sede, jd wier so gcbrucklick wen dar war aueriges wier. Darnach<br />

bellen wi die vngeloseden pandei daruan krege ick ^2 luluern<br />

lepel, 3 grapen vnd j khetel; die an<strong>der</strong>n beide kregen ock so vele.<br />

27. Ql^. togeden wi den nien schothern, nemlick Hern<br />

Peter Baueman vnd h?rn Arndt vor Hern Jochim Klinckow vnse<br />

gemakede rekenschop an, lieuerden en die auergebleuen barschop,<br />

die sick den auer 1W00 marck Sund, erstreckede, lethen en ock<br />

so vele geldes für die laken, so van Rocho Swartenhern gehalet<br />

vnd den dienern vthgedeilet worden, dar sie van Middelburge mi<br />

scheiden, lechen cn die gestellede quietantz vorlesen, auerantwordeden<br />

en die slotc'l, wunscheden cn gluck dacto vnd gingen daruan.<br />

L. v. ^28. Nov.^j gieng ick mit Wolff Egg er de dem<br />

diener vth Marienkerck in sine bode thor vortruwinge mit Anna<br />

Mollers.<br />

N. D. qwam Simon Narndorp mit Chim Dr ewes e,<br />

dem nien hoppenmheter, vnd bracht mi 4 goldgulden, die ick mit<br />

minen cumpanen deilen scholde.<br />

29. dch. gaff ick van diesen gülden Hern Jochim Klinckow<br />

einen, vnd sende Hern Jürgen Smi'terlown ock einen.<br />

L. D. fhur mine vrow nha Pron vnd Halde dar van dem<br />

wintmoller 2 swine vp den broke, den he mi für bat gestalen<br />

holdt gcuen scholde. Diese swineken hedde he vp 5 "A" geschattet.<br />

3^1. du^. qwam die sulue moller vnd for<strong>der</strong>de dat jenige,<br />

so cm bauen dem broke tokamen möcht, vnd entsieng van mi ^/2 st.<br />

L. O. sende ick Hern Frantz We ssel einen van den gülden,<br />

die mi Simon Narendorp van des nien Hoppenmethers wegen<br />

tostellede.<br />

vscemdlis primo gaff Hans Markow, minen buwer<br />

to Pron, mi !6"ch^ pacht, van diesem vorgangen NartiH beda-<br />

get. — 2 dage touorn sende her Baltzer Brun mi 6 ehle swart<br />

Engelsk gewand tho mins knechts kleidinge.


96<br />

2. Qu^, am sondage a.6u6ntu8, qienq ick mit dlaus Haue-<br />

mann dem stalmeister tho Roloff Mollers hus, dar he sick mit<br />

siner brudt vortruwen lieth.<br />

3. üH. gieng ick mit vier brudegams thor vortruwinge.<br />

4. nuj. schenckede Chim Wielands nagelaten wedwe mi<br />

j baler, erer darbj togedencken.<br />

5. du^j. gaff ick Laurentio dem richtschriuer 2 "A' fu?<br />

2 pergamenten brieue des vordrags twisken des vorstoruen Zabel<br />

Lorbern nagelaten wedwen vnd Oloff Lorbern vpgerichtet.<br />

6. nch. sende her Brandt Hartmann mi j daler, dar<br />

ick den vordrag van dem gerichtschriuer mit losen scholde.<br />

N. D. gaff ick dem gerichtschriuer sfur^ den einen brief,<br />

welcken Hr. Brand Hartmann Hebben scholde, j marck Sund.<br />

6. dch. gaff ick 26 ßl. sur j schepel erwethen.<br />

10. duj. vorschenckede ick j marckstuck thor kerckmisse.<br />

11. bH. was Bernd Mollers nagelaten wedwe bi mi<br />

mit ehrem brudegam Hinrick Raleck, vnd hadden bi sick Thewes<br />

Hauemann, Asmus Gramkow vnd Hinrick Schrö<strong>der</strong>, die dan mit<br />

mi handelden vm die vplatinge vnd annehminge, darfur sie mi<br />

laueden 6 ?"Z5 togeuen lc. — Vpn auend 0. ä. qwam Sttuelin<br />

Voltzkow to mi jnd hus vnd vor<strong>der</strong>de van mi den vordrags-<br />

brieff, welcker D. Gruweln lc. vnd si'nen dro<strong>der</strong> ern Brand Hart-<br />

mann belangen ^io!^, welcken ick den vorsegelde vnd em by<br />

minem Kersten jnt hus sende.<br />

12. im^. scholde Oloff Lord ern Handel vpme niengemake<br />

van den erwelden vn<strong>der</strong>hendelern anghan, aber dar konde <strong>der</strong><br />

uotarien haluen, die thom excivh'ern scholden gedruket werden, <strong>der</strong><br />

tidt nichts van werden, son<strong>der</strong>n wardt Vorschauen bet des folgen-<br />

den dags.<br />

13. bu^'. ward Oloff Lorbern, mangels haluen eins pro-<br />

curatarn, äilation bet nha dem fest gegeuen.<br />

U. v. leeth ick mi to einem rocksken 5^/2 elle swarten zaian<br />

kopen vnd gaff für die elle 14 ßl. Lüb.<br />

N. D. s!5. Dec.) sende ick dem windmoller to Pron die<br />

beiden krancken swine by minem Kersten wed<strong>der</strong> thohus.<br />

17. QU). volgede ick des vorstoruen Hern Vcrnot Haser des


97<br />

nagebleuen dochter, van Barbara Wickbolten gebarn, na tor<br />

begreffnis, die miner vrown vnd erer mo<strong>der</strong>, van deswegen bat<br />

sie vn<strong>der</strong> den stein qwam dar mine dochter Anna vn<strong>der</strong> licht,<br />

nicht weinig sorge makede.<br />

19. nu). was ick in mins sons Io Hans Hufe wed<strong>der</strong><br />

auer dem Handel des vthsprokes, dar st'ck Flemings vam Grips-<br />

wolde svrow?) euen vnnütt auer makede, als men nicht wolde,<br />

wo sie.<br />

2l.du^. koffte mine vrow 2 swine für 8 gülden; die weren<br />

rein vnd worden van minem gelde bethalet.<br />

N. D. brächte wi den Handel van des kindes vthspröke bet<br />

to <strong>der</strong> renthe des geldcs, so van verkopinge <strong>der</strong> klei<strong>der</strong> dem kindc<br />

to gude scholde bigelegt worden lc.<br />

22. üuj. bewilligede min son Iohans die bilegung <strong>der</strong> renth<br />

van den klei<strong>der</strong>n bet thor tidt, dat men dem kinde nie klei<strong>der</strong><br />

thoferdigende van noden heb; suluer vnd an<strong>der</strong> jngedomt schal<br />

vpgehauen, vorschlaten vnd vorwaret werden bet to des kindes<br />

vthstür; dar schal id 300 st. vam va<strong>der</strong> tohebden :c.<br />

N. D. koffte mine vrow dem Kersten Michele j zaianske<br />

vo<strong>der</strong>de hülle sur 2 "A; die dede ick ehr vp eine rekenschop<br />

siner renth.<br />

U. D. ^24. Dec.^ bracht mi Asmus Boddeker j ny par<br />

scho, die he suluest gemaket.<br />

25. duj. entsieng ick des T r i bse se sk e n rades volmacht, vp<br />

mine pcrsone gestellet, sie vp dem angesettedcn landoage to Trep-<br />

tow an <strong>der</strong> Nega touortreden neuen 2 oalern, die ick to einer<br />

vorerung hebben scholde n.<br />

N. D. led ick ein nye zaians rokesken mil swartesken geuo<strong>der</strong>t<br />

an, dar 5^/Z ehle zaian to weren; dat vo<strong>der</strong> hadde ick suluest.<br />

29. Quj. reisede ick mit Hern Joachim K li n ck ow vnd Barth.<br />

Sastrow van hier gegen Treptow tom Landoage, dar wi<br />

vam oonnerdage bet vpn frydag legen vnd qwemen xiiij «lanuar^' im<br />

1566.<br />

jar we<strong>der</strong> mit gesundem liue tohus; do was Peter Grub ben,<br />

mins nabers vnd vad<strong>der</strong>n, cost angegahn. — In minem afwesen<br />

7


98<br />

hedde mine vrow 5 fl. renth van Kersten Michels schuldiger<br />

cntfangen.<br />

15. ^anuai-^' dieses 66. jars was ick auer Hans Cas-<br />

kown des ankcrschmedes, vnd Drews Tatows, wyland borgers<br />

to Anclam, nagelaten wedwen Gerdruden toschlage in Sanct<br />

Niclaus kercken; dar worden 100 daler vpgesettet.<br />

nien jar.<br />

17. du^j. schenckede Hans Vthstin mi j goldgulden tom<br />

19. kni. was ick mit minen cumpanen vp <strong>der</strong> wienkamer,<br />

dar wi Mathias Hagemester, Simon Totem an, Michel<br />

Staneken vnd Claus Sassen to rade koren.<br />

R. D. nam ick einen nien jungen, Hans Specht, an bet<br />

to pascken touorsoken.*)<br />

23. du^j. vorkundigede ick den burgern die bursprake.<br />

27. bch. erlouede ick Christoff Mor<strong>der</strong>, <strong>der</strong> star timmer-<br />

man, Hinrick Wilden, als sinen vnuorlaten buwerssone, heruth<br />

tonemen vnd in sten gewarsam tobringen.<br />

L. O. ^30. o<strong>der</strong> 31. Ian.^j vorleeth Oloff Lorber sten<br />

hues van <strong>der</strong> Hand vnd Manuel Volhkow to <strong>der</strong> Hand A.<br />

^.etuin vpm niengemake in Präsentia 86uatu8.<br />

L. O. quam sten son Christoff mit v. Kehtel to mi<br />

vpt Olde marckt vnd renuncijcrde mit Hand vnd munde aller siner<br />

jnsag I?) lc.<br />

L. D. dede ick dem bundmaker bi miner boden j sammitt<br />

hüll mit märten, die ick suluen dede, tofo<strong>der</strong>nde.<br />

^ebruHli^ prima, krege ick eine nie sammit hülle, mit<br />

märten gefo<strong>der</strong>t; dar ward eine gantze ehle na vorsneden; dar<br />

gaff ick Vkermansken 2 daler für vnd 2 ßl. sur dwelick darun<strong>der</strong><br />

tofo<strong>der</strong>n; dat fho<strong>der</strong> was ock wol 2 daler werbt.<br />

4. du), bracht äocwr Khetel den ene vortruweden Marqwardt<br />

Vhern brieff weddcr.<br />

6. Ii^. reiscde ick van hier gegen Rostock thom Hern van<br />

*) Bom folgenden Blatt (349) ist die obere Hälfte ausgeschnitten,<br />

daher die letzten Monatstage nicht genau zu bezeichnen.


99<br />

Hasselstein, dem ick ock toworden U qwam, vnd läge dar vam<br />

einen donnerdage bet thom an<strong>der</strong>n, vnd qwam den 15. nu^'.<br />

Got loff wed<strong>der</strong> tho hus vnd hadde vngeuerlick 38 fl. vortheret.<br />

17. nu^. fast spade vpn auend leth si'ck einer angeuen, bat<br />

he van Rostock were vnd werf to mi hedde, daran gelegen. Als<br />

ick ene Horde, sede he mi, wo dat em her Thoms Gerd es<br />

burgermeister befhalen, mi allein vnd inson<strong>der</strong>heit anto-<br />

seggen, bat wi Sundiskcn vns wol vorsehen mochten, dan die<br />

ruther, so Hr. Iohan Albrecht in Rostock sgeuoruen?^, weren<br />

am sonnauend bethalet vnd wurden ehren weg nani land to<br />

Prutzen für sick nemen vnd diese stat, wo sie künden, vnbe-<br />

schedigt nicht taten lc.<br />

19. du^j. gaff ick Claus Custer, den her Toms Gerdes<br />

hergesandt, 3 fl. vnd j brieff wed<strong>der</strong> torug an Hern Tomesen.<br />

N. D. gaff ick Kantzler dem baden j brieff an Hern<br />

Vlrichen hertzogen in Mekelnburg lc. des roggen haluen, vnd j<br />

an Valtzer Smit, darin was Jacob Lagebuskes gleide.<br />

pund mehls.<br />

20. du^j. gaff ick miner vrown 2 st. 19 ßl. für ^/2 schip-<br />

N. O. tende ick Hinrick Er icke, minem vorlehnden buwer<br />

to Pron, in minem huse 17 "^; dar laueden mi Tews Haue-<br />

mann vnd Mathias Pantelitz mit einer samenden Hand für.<br />

Dit geld scholde sincr vrown suster, die vorlauet was, to erer<br />

vhtstur hebbcn.<br />

22. Qu^. gaff ick Hanse Parchman 5 si. renth vnd eine<br />

hanoschrifft, darin ick nii vorplichtede, na vthgange dieses jars<br />

eme die 100 st. houetsum sampt <strong>der</strong> renth aftogeuen lc.<br />

23. buj. bracht mi die burgermeister Pod din van Trib-<br />

sees 2 tn. biers, die mi ein radt sande to einer vorering vnd<br />

hulp mins sons cost.<br />

N. 0. sende Jochim Prütz mi j daler thor cost.<br />

24. KH. sende er Jochim Nechlin mi j daler.<br />

25. üch. gieng mins sons Io Hans bruchlacht an; Got<br />

<strong>der</strong> her geue, dat sie wol gerade. Amen.<br />

26. KH. was ick vpme niengemake auer Jürgen Trep-<br />

town kin<strong>der</strong> Vormün<strong>der</strong> vnd erer vormeinden stessmo<strong>der</strong> Hans<br />

7*


100<br />

Sternhagens dochter, vnd ward vth vrsaken Vorschauen bet vpn<br />

negestfolgenden den 5. HlarcH.<br />

Narciß ^mg. redede vnd handelde ick vpm huse mit den<br />

burgern van dem vthschepende wol cl stunde lang so vele, bat<br />

sie bewilligeden, frembden luden, welcke wat herbrochten, bier vnd<br />

mehl wed<strong>der</strong> tokamen totalen; auerst gegathen körn scholde men<br />

für Iobannis nicht vthtoschepen gestaden ?c., welckt ein rath<br />

nicht jnrumen wolde.<br />

haluen.<br />

2. du), sende her Mathias Hagemester mi 6 st. des kors<br />

4. Ql^. gaff ick einem baden, den O. Khetel mit eim<br />

brieue hierher gesandt, 9 ßl. van <strong>der</strong> star wegen.<br />

L. O. sende Roloff Owstin bi sinem diener mi x gülden<br />

jargeldes, vp winachten bedaget.<br />

5. nu^j. auerantwerdede ick Rudloff Owstin die twisken<br />

graff Ludwigen vnd eme ergangenen acta M3.6 M8t3.ut. vnd<br />

etlicke an<strong>der</strong>e meher; oarfur lauede he mi jm ghar körten min<br />

hin<strong>der</strong>stellige saiarium an roggen vnd gelde touorschaffen:c.<br />

N. v. l?. März) sende her Gaus Sasse mi 6 st. sur<br />

den rath-khor.<br />

L. O. gaff ick iij "^c sur 6 whal Herings.<br />

9. du^. gaff ick miner vrown weooer die 5 st., so ick van<br />

ehr lege, do ick Hans Parchmanne die renth gaff.<br />

N. O. stellede ick O. Jochim Khetel den vorsegelden<br />

proces to, den ick van den furstlicken rethen vorgangener tidt to<br />

Wolgast entfüng, dat he ene dar wed<strong>der</strong> jnantworden vnd dar-<br />

jegen eine recoZuitioll to stck for<strong>der</strong>n vnd mi wed<strong>der</strong> bringen<br />

mogde lc.<br />

N. v. ^2. März^ gaff her Michel Staneck mi sine 6<br />

gülden vam radtkor.<br />

N. O. koffte ick minem jungen Märten Bonow vp siner<br />

mo<strong>der</strong> worot 5 eilen swarten bomsien to einer jopen; dar gaff<br />

eme die vrow 4 ehle linwandes to. Vor diesen bomsien gaff ick<br />

Vamersken 9 dütken; jck gaff em ock etlicke ^dage?) touorn<br />

2 dütken to j par buchsen.<br />

l3. du/', senden die schothern mi 41 st. vnd 3 dütken,


101<br />

welcke ick thom beile vp <strong>der</strong> Rostker reise vortheret vnd sunst sur<br />

die stat vorlegt.<br />

L. D. bracht vnd gaff her Simon Toleman mi sine 6<br />

gülden vam radtkhör.<br />

15. brrj. was die Rügianisk landvagt bi mi vnd sede mi<br />

van <strong>der</strong> versehten renth vnd mins Samuels schulde, die he sinem<br />

brodcr Simon Platen were schuldig gebleuen, nemlick 20 st.<br />

jfft ick eme die an <strong>der</strong> renth körten swürde?^, wolde he mi vp<br />

wynachten den houetsummen affgeuen lc.<br />

16. du^. ward vpme niengemake Oloff Lorbern sake vor<br />

den erwhelden scheidesrichtern gutlick tohandeln angefangen vnd<br />

allein die clagen des Lorbern gehöret.<br />

17. bu^. gaff ick einem cramer für j kedeken vnd gehenge<br />

dran, welckt eme mine vrow affgekofft, 31 "^ Sund.; dar dede<br />

mine vrow mi j golo- vnd 3 st. to.<br />

19. ui^. schenckede Hans Kutze <strong>der</strong> schipper mi im namen<br />

Hans Holten<strong>der</strong>s j daler daruor dat ick eme erlouede ein testa-<br />

ment tomaken.<br />

91. üu)'. handelde ick neuen Hern Jürgen Smiterlown<br />

vpme nien gemake twisten Arndt Latcndorp vnd sinen stess-<br />

tin<strong>der</strong>n vnd verdroge sie, dat he noch für dat jene, so sie noch<br />

vormoge des statbokes Hebben scholen, 400 fi. in körten dagen<br />

vthgeuen schal vnd wil; vnd wen dat sulue geschen, so scholen<br />

sie miteinan<strong>der</strong> schichten vnd deilen, jedoch scholen em die kin<strong>der</strong><br />

ein stände beode veruth geuen !c.<br />

24. üu). sondags lutare fhur ick van mincm huse name<br />

Todenhagen, des in Got vorstoruen Jürgen M or<strong>der</strong>s nage-<br />

laten wedewen wed<strong>der</strong> eres mannes dru<strong>der</strong>n erer vtdstur Hamen<br />

bystand todonde, qwam dar vpn auend vnd touede bet to des<br />

donnerdage morgens. Do fhur ick wed<strong>der</strong> van dar; jn midler<br />

tidt halp ick die sake vordragen; vnd ifft sie mi wol eine ansehn-<br />

licke vorcringe an gelde togeuen darbot, so nam ick doch nicht<br />

mehr denn ^2 stige gülden vnd leth wol bi 5 gülden, vmb des<br />

willen dat sie mi eren roggen die last vm 50 gülden lieth, vpm<br />

diske liggen l(.


102<br />

ili8 2 was ick vpme rundete vnd fach dar die l2<br />

nie gegaten stuck bescheten.<br />

15. O. qwemen Mathias Brun, Jochim Rantzow vnd<br />

Erasmus Ladewich als ol<strong>der</strong>lude <strong>der</strong> wandschni<strong>der</strong> vnd lethen mi<br />

sehen vnd lesen ehre besegelde fryheit, die en ein radt auuo 1541<br />

gegeuen, darlnn ick befand, bat sie wakefry sten scholen :c.<br />

7. du^. fhur ick nha Pron, nam Wolf Eggerden mit,<br />

leht em den win am stall beschniden lc.<br />

12. du^j. am stylten srydage sende die keinerer mi 22 gül-<br />

den, dan ick was nicht bi <strong>der</strong> rekenschop.<br />

13. nu^. sende ick dem bundmaker, hart in miner boden<br />

wonhafft, ij^/2 "^ für min liffröcksen, samitske hülle vnd den<br />

wolff toghern ^?^> vnd touo<strong>der</strong>n.<br />

19. Qu^. entsieng ick van Hinrick Gyßberts baden 26<br />

daler, dar van D. Raminger to Spier 20, vnd ick 8 Hebben<br />

scholde.<br />

24. du^. gaff ick miner vrown 10 "A- für soll vnd an<strong>der</strong>s.<br />

29. dui« halp ick N. Iohannem '< ütken minell lands-<br />

man jn N. 8auiue1i3 b e hu sing e to sin er bruth aä copulanäuiu<br />

shuren; darnach gieng ick mit dem eonrector int closter thor<br />

truwinge; poster, fände ick millem lantzman j siuckesken goldes<br />

mit dem körten crütz to einer voreringe.<br />

N. O. volgede ick Hern Herman Lewn dem kemerer nach<br />

tor begreffnis.<br />

30. kni» was ick to Pron vnd besege den acker, dar Hin-<br />

rick Erick mit mi den Hauern tho haluen seihen wolde. Ick leet<br />

ock fort jm zerran die rufen vpnehmen; dar wern so vele visk<br />

jnn, bat ick j dutken druth koffte.<br />

ein jar.<br />

Nai^ prima, gaff ick Hannemanschen 3 gülden lons für<br />

4. du^. tellede ick miner vad<strong>der</strong>n Tunsken 70 gülden<br />

j dutken to für j last 4 drömt vnd 9 schepel roggen, den mi<br />

Jürgen Mor<strong>der</strong>ske fände; dat wer vor je<strong>der</strong> einen schepel<br />

22 ßl.<br />

10. du^j. senden die blechern nha gcdaner rekenschop mi<br />

2ö "A- engefher vnd confect.


103<br />

14. kH. schenckede mi eine vrow 3 daler, mi in einer sake<br />

toschlande, bat sie gutlick möcht bigelegt werden.<br />

15. nu^. vordrog ick neuen Hern Jochim Klinckown Bernd<br />

Slassen mit Jacob Leueringe vm die buwedte an <strong>der</strong> schune<br />

in Leuerings garden also bat Leuering bewilliget, dem Slassen<br />

16^/2 fi. daruor togeuende lc.<br />

j engelotten.<br />

L. O. schenckede mi eine vrow für rath vnd tröst 3 daler.<br />

16. tm^. schenckede ein man miner vrown j daler vnd mi<br />

17. üu^. nam ick einen Holsten mit namen Richarde<br />

Richardessen eins dotschlags haluen jn gleide bet vp wed<strong>der</strong>ropen.<br />

20. ku). halp ick Rutger Kock vth sinem huse in S.<br />

Niclaus kerck, vth <strong>der</strong> kercken in Henning Schro<strong>der</strong>sken hus<br />

thor vortruwing mit Margreth Zilmers, vnd van dar wed<strong>der</strong><br />

in die kerck, ock wed<strong>der</strong> daruth jndt costenhus fhuren, dar ick den<br />

nicht lenger den die maltidt auer bliuen konde.<br />

22. kui. was ick vp <strong>der</strong> wynkamer auer <strong>der</strong> wynhern<br />

rckcnschop vnd entfieng 22 st.; dar was ein vorbaden daler manck.<br />

24. bu^. dede ick für den burgern dar wort Mathias<br />

Nruns vnd Oloff Lorbern haluen, bat sie sick vn<strong>der</strong>standen,<br />

Herman Warberg in die stat togeleiden )c.<br />

N. O. gaff die nye calenmether Chim Tymmerman mi j<br />

daler vnd j dütken für die tolatinge.<br />

L. v. deden die Haffhern rekenschop vnd geuen mi 12 "A.<br />

— Ock deden die lichtere <strong>der</strong> Oldenstar rekenschop vnd geuen mi<br />

7V2 "^.<br />

29. nu). vordroge ick neuen Hern Jochim Klinckown. vpm<br />

nicngemake Arnd Latendorp mit sincr steffkin<strong>der</strong> vormun<strong>der</strong>n<br />

vm bat mo<strong>der</strong>licke erue, also bat he alles wat im huse is vor-<br />

leth vnd afftrat vnd nicht mehr daruan behelde als ^/2 last<br />

molts, die helffte des holtes, die crone, so im huse hengt, den<br />

groten khetel, 2 kleine hengekhetel, 4 tinnen vathe vnd 2 crut-<br />

pott; jedoch schal he en erst die gelaueden 100 gülden für des<br />

megckens jngedompt geuen vnd entrichten.<br />

«luni^ prima brachte Jochim (5ratel mi die beiden jsern<br />

stangen tom reisebedde; dar gaff ick eme 5 "A für.


104<br />

L. v. gaff ick 9 dütken sur 2 semske led<strong>der</strong> to strumpen<br />

an die Hosen. — N. v. gaff ick für 6 ehle swarten carteck vn<strong>der</strong><br />

bat geseht M 7 "-^ 14 ßl.<br />

6. nu^. gaff ick 14 ßl. sur swarte nie buxen, die Carsten<br />

Michel kreg, do ick nha Lübeck wolde.<br />

7. du^. reisede ick mit Hern Benedicto Furstenow van<br />

hir na Lübeck vnd qwam dar 10. du^. morgens vm 6 hör.<br />

Darnach worden wi van 2 radespersonen, welcke van Siten<br />

heten, herlick entfangen vnd gebeden, kein vorlangen todragen,<br />

jfft wi so brade nicht torade gefor<strong>der</strong>t würden, dan id wiern <strong>der</strong><br />

stede gesamen noch nicht all angekamen zc.<br />

12. du^. wurde wi gegen den volgenden donnerdag to<br />

rade geuor<strong>der</strong>t, vnd worden die hendele (ontinuiert bet vp den<br />

7. ^.UFUäti des anendes vm haluewege 7, do krege wi vorloff.<br />

8. du^. circiwr 11. dorüm reiseden wi van Lübeck vnd<br />

qwemen 10. ku^. vp die nacht vm 9 hör ane schaden — des<br />

Got gelauet sy — wed<strong>der</strong> tohus. — Vnd wyle ick vthgewesen,<br />

hefft mine vrow 100 "H5 quartalgeldes vnd 62 Hundret holts<br />

entfangen.<br />

14. bu^. gaff O. I. Kettel mi bat geld, so ick tho Lübeck<br />

für ene vthlede, nemlick 33 guldcn, wed<strong>der</strong>.<br />

15. du^. was ick to Pron vnd leth minen hafern vpbinden.<br />

28. nu^j. qwemen Kasstels frunde vnd stclleden N. Wolffen<br />

vnd N. Röpken den bundmaker vor mi, die mi jn namen des<br />

gantzen rades einen vorstand deden, darmit die lange Peter<br />

Witte van Hogendorp, welcker die olde Kassielsche van 80 jarn<br />

vpm apcnbarn felde genottütigt vnd gruwelicke schände mit ehr<br />

bedreuen hedde*)<br />

fetten.<br />

24. du^. leeth ick den schelm jnhalen vnd vp den stathoff<br />

26. Qu^j. handelde ick neuen Hern Hinrick Steine, H.Simon<br />

Tolemann, Cordt Middelborge, Melchcr Daniel, Simon Naren-<br />

dorpe vnd Claus Lutken twisten <strong>der</strong> oldcn vnd jungen Ior-<br />

dcnsken, vnd brachten id so wiech, dat die olde hun<strong>der</strong>t gülden<br />

^) Bricht hier ab.


105<br />

nagaff, vnd die junge man 100 st. geuen wolde. Dwiel auer<br />

<strong>der</strong> olben kin<strong>der</strong> vnd negesten nicht darby wem, ploroßierden wi<br />

den Handel bet vp ein an<strong>der</strong> mahl.<br />

30. du), ward Peter Mitten! van Hogendorp vmb <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> nottucht willen, die he an <strong>der</strong> olden Cassielsken begangen,<br />

bat houet affgeschlagen.<br />

31. uu^'. schenckede miner paden eine mi 3 goldtgulden.<br />

N. v. vast spad vpn auend treg ick breue van Vieth<br />

Sengen, dar allerlej tydinge jnne stund.<br />

86pt6mdri8 Ima gieng ick mit Vowersken brüde-<br />

gam Hanse dem Westphelinge, <strong>der</strong> Cord Middelborges knecht<br />

etlicke jar lang gewesen, vth sines Hern huse in die kerck, vth<br />

<strong>der</strong> kerck web<strong>der</strong> jnt sulue hus thor vortruwinge; darna gieng<br />

ick dar vp den auend wed<strong>der</strong> hen, ath vnd dranck dar vnd bleff<br />

dar beth nha xj.<br />

2. üuj. wern wi vorordenten viäitHtorn praster Furste-<br />

nown wed<strong>der</strong> vp dem Winter-gemake, bat dar niemandt vth-<br />

bliuen scholde by pene 12 ßl., vnd scholde dennoch van den<br />

anwesenden vortgefharn werden.<br />

3. üu^. sende ick na Peter Moller dem goldsmede vnd<br />

oede em myn golden thenen-stakerken, dar scholde he mi so vele<br />

ledeken an maken, als van einer gran werden konden.<br />

5. bu^. handelden mine beiden cumpane, als her Smiterlow<br />

vnd Klinckow, twisken Jürgen Treptvwn nagelaten kin<strong>der</strong> Vor-<br />

munden vnd Hans Sternhagens dochter so wieth> dar gcmelte<br />

Vormunde for<strong>der</strong>den bat jenig, so ere va<strong>der</strong> I. Treptow synen<br />

kin<strong>der</strong>n vthgespraken; dar nam bat jegendeil viij dage bedenck-<br />

tidt vp.<br />

N. v. gegen den auend gieng ick mit Hrn. Mach, int<br />

Heinholdt; dar vordede ick V2 "H5.<br />

6. Qu^j. qwemen Christian (5ussow vnd <strong>der</strong> landrenth-<br />

meister Rek entin to mi jnt hus, brachten mi hertog Bugs-<br />

laffs credentz, an Hern Jochim Klinckow vnd mi geschreuen, bat<br />

wi sie hören mochten; bat deden wi, dan wi giengen to en in<br />

ehre Herberge to Karsten Torckels hus, van svm^j vier o<strong>der</strong> 5000<br />

daler vptobringen, Hrn. Iohan Fre<strong>der</strong>icke to gude lc.


106<br />

7. du^. was ick mit Hern Jochim Klinckow wed<strong>der</strong> bi dm<br />

furstlicken gesandten vnd togede en an, bat wi van dls vorstoruen<br />

Hans Protken kin<strong>der</strong> Vormunden 200l) fl. vnd svan) Jacob<br />

Clercken 1000 daler bekamen wurden, dar wi neuen ern Peter<br />

Baueman vnd ern Jürgen Moller für lauen scholden ?c.<br />

N. v. bracht des nien landrentmeisters N Rekenti'ns<br />

junge ein brieff van ^rasmo Husen, darin he 2 daler vnd<br />

34 ßl. für bat lange ror vnd die puluerflasch van mi for<strong>der</strong>de,<br />

die ick dem jungen auerantwerdede.<br />

8. duj. qwam Cord Leu ering in myn hus thor Herberg<br />

vp den bescheid, den ick to Lübeck mit em makede.<br />

9. birj. makede ick neuen Hern Jochim Klinckow dem h.<br />

Christiane Cusso w sinen bescheio des geldes haluen, so die<br />

surften Hebben scholden.<br />

10. duj. qwam Samuel Gentzkow vth dem land to<br />

Holsten wed<strong>der</strong> tohus.<br />

12. duj. was ick mit einer geselschop bi Hinvi'ck Rahlken,<br />

minem vollenden buwer to Pron, ethen vnd druncken em j tn.<br />

Bard. biers vth, vnd ward em darun<strong>der</strong> die hoff, den he mit<br />

sl'nkr vrown befriet, durch Hans Schrö<strong>der</strong> vorlaten.<br />

13. ku^. müsten sich die vorordenten viaiwtorn ed<strong>der</strong><br />

inquiäitoi'n <strong>der</strong> kerckengu<strong>der</strong>e endlick ercleren, wat her Niclaus<br />

Steuen vam Caland vno an<strong>der</strong>n fratsruiteten to lyffgedinge<br />

Hebben scholde, vnd wern <strong>der</strong>o, die em die beiden houe bewilli-<br />

geden, nicht mehr dan 5, die an<strong>der</strong>n bleuen bi den 5l) marck,<br />

die ein je<strong>der</strong> vth <strong>der</strong> cast ^casse?^> Hebben scholde.<br />

N. v. sende Georg Suuerick mi eins rats to Tribses<br />

volmacht to dem vthgeschreuen landdage vnd 2 daler für mine<br />

moy to einer vorering; dar schal ick noch 2 tn. biers to Hebben.<br />

14. dH. vorsegelde ick als ein borge für mine landsfursten<br />

2 schuldbreue, ludende vp 2000 gülden vnd 1000 daler houet-<br />

summ, t) für hun<strong>der</strong>t tor renth.<br />

U.V. dede ick Martin Lütken vnd siner vrown Sophien<br />

an<strong>der</strong>thalffhun<strong>der</strong>t daler 2 monat tides lang; daruor wolden sie<br />

mi ceutesimain vsuram na vthgange <strong>der</strong> 2 monat geuen vnd den<br />

houetsummen wed<strong>der</strong> entrichtell. Daruor setteden sie mi eine


107<br />

snor vol guloen, darun<strong>der</strong> wem 2 Portugaloser, etlicke rosenobel,<br />

crosaten, duckten vnd an<strong>der</strong> gut gold sampt einer gülden kedden<br />

van 9^2 lot goldes, vnd ere vorschriuinge darto.<br />

l>>. uu^'. fuhr ick mit Hern Barth. Sastrow van hier<br />

nha Treptow an <strong>der</strong> Nega tom landdage vnd fhel vns vn<strong>der</strong><br />

wegen van <strong>der</strong> Wollinsken brug j pero, dar Mats Tilde vsi<br />

sat, in c>if Diilenow, dar wi gnug mit todonde hedden, eher wi<br />

id wed<strong>der</strong> heruth kregen; qwemen auerst noch den suluen dag to<br />

Tri'ptow jnl^ dar wi legen van dem middeweken bet vp den an<strong>der</strong>n<br />

sonoag, vnd hedden guden freden, bet bat man die leidige kercken-<br />

ordnlmg pudlicierde; dar van die Sundesken vnd Gripswoldisken<br />

wol auer van dem Rungen angegrepen worden, als handelden<br />

wi wed<strong>der</strong> Got, ere, eide, eigen wethenheit lc., dat wi die sulue<br />

sine ordning jn allen puncten nit annemen wolden.<br />

Oetodris Ima qweme wi — Got sy gelauet — gesun-<br />

des llues wed<strong>der</strong> tohus vnd bracht i^/2 schock steinbutten to mincr<br />

voreringe für mine moy jn mine koken.<br />

5. du^. bracht vnd bethalde Vlemingeske van Pron die<br />

2 gülden, so ick ehr vergangener tidt vp dat gordelken dede, vnd<br />

entsieng id wed<strong>der</strong>; dit geld leeth ick miner vrown vp mine<br />

schuld.<br />

7. du^'. schenckede ein buwer vam Langendorp mi j daler,<br />

dat ick sinen son für vnrechter gewald beschcrmen mögt.<br />

8. uu^. schenckede mi her Georg Leyen, die Schot, z dalcr<br />

sur mine bulp, dardurch he sine renth van den vorwe,'ern <strong>der</strong><br />

kerck bekamen hedde.<br />

geuen.<br />

N. v. must ick für ein blylappen to einer rönnen.22 ßl.<br />

19. duj. gaff ick Hans Ouendorp dem murman mit 2<br />

plegeslüden 36 ßl. tholone ane ethen vnd drincken.<br />

l2. du), kreg ick 100 "^5 quartalqeldes.<br />

14. duj. gieng ick mit Nicolao Holsten dem or^ui8ten<br />

to Marien to siner vortruwung mit N. Samuelis swester.<br />

16. ku^. krege ick mine kho van <strong>der</strong> Sund, wisck tohus.<br />

17. ku^. lethen sick die vorordenten viLitatorn die vorge-<br />

schlagen 4 persone«, nemlick ern Melcher Prützen, ern Mathias


108<br />

Hagemester, Ludolffum Kochen vnd (5laus Brockmollern, so vam<br />

rade to oiaken vorgeschlagen, gefallen; bewilligeden ock fort dem<br />

Baltasar Melssow 50 gülden jarlicks für sine arbeit togeuen.<br />

N. v. leth ick die kho, so ick van <strong>der</strong> Sundischen wisk<br />

halen leth, affschlachten.<br />

16. du^. qwam mins sons Iohan Gentzkows knecht<br />

Karsten vnd vor<strong>der</strong>de van mi j daler für dat stoueken claret, so<br />

ick den Hern van Dantzig voreren leeth, jck gaff em auerst nicht<br />

mehr wen 6 dütken.<br />

19. du^. auerqwam ick des vorstoruen ern Hinrick W u st en,<br />

etwa parhern to Pron, nagelaten dochter Annen to einer dienst-<br />

magt in min hus.<br />

N. v. gaff ick sur 14 bund strows, dat to einer boden jn<br />

<strong>der</strong> Kiuenibbenstraten qwam, 8 ßl. vth.<br />

20. nu^. krege ick noch eine magt, (latrina genomet.<br />

22. du^. gaff ick noch 12 ßl. für strow touerklemende an<br />

vorgedachter boden.<br />

N. v. erhield ick vpme nien gemake by den vorordenten<br />

ÌQhM8Ìtorn <strong>der</strong> kerckengü<strong>der</strong>e so vele, dat sie Hern Niclaus<br />

Steuen die beiden haue tom Kedingenhagen vnd Langendorpe<br />

für die afftredinge siner calandtsportion jnrümeden.<br />

25. du^. koffte mine vrow j nien sadel, dar gaff ick<br />

2 "A sur.<br />

26. bu^. gaff ick twen leemklickern vor ehre arbeit, den<br />

sie an miner boden vorn A jn <strong>der</strong> Blidestraten gedan, 3 "^ 4 ßl.<br />

N. D. qwam ein Rostocker diener mit eins rades dar-<br />

suluest breue to mi vnd vor<strong>der</strong>de vmb dat copienbock, so sie mi<br />

to Rostock in miner Herberge durch eine radesperson vnd den<br />

statschriuer N. Widoerschein to truwer Hand tostellen leethen lc.;<br />

dat sulue auerantwerdede ick em,<br />

28. üu^. gaff ick 4 gülden für j Helen rump wendefleiskes.<br />

N. v. qwam min son Samuel vnd gaff mi gude nacht<br />

wed<strong>der</strong> in Sweden toreisen. Got <strong>der</strong> her vorlihe em etne gluck-<br />

selige reiß. Amen.<br />

30. du^. nemen <strong>der</strong> olden vnd jungen Iordensken<br />

srunde auermahln den bewusten Handel in minem buse vor vnd


109<br />

erhielden bi <strong>der</strong> jungen noch 50 gülden, also bat sie <strong>der</strong> olden<br />

tosamende an<strong>der</strong>thalff hun<strong>der</strong>t gülden vm fredes willen geuen<br />

wolde; auerst die olde wolde nicht min als 200 st. Hebben; dar<br />

stolte sick die Handel an,<br />

Al. Ini^. auerantwerdede ick einem Rostocker gesellen, Peter<br />

Wegener genometh, eins erb. rades dieser stat brieff, an den<br />

konig to Sweden geschreuen, bat he ene to schepe, dar he<br />

minen son Samuel jnne fünde, bringen vnd gedachten einem tostellen<br />

vnd beuhelen; ed<strong>der</strong> auer, im fhal he ene nicht andrepen konde, mi<br />

wed<strong>der</strong> auerantwerdcn mögt; welckt he mi jn biwesen Hinrick<br />

Ebelings gelauet vnd togesegt.<br />

N. v. gaff ick für j rump rindt- vnd 3 rump schapvleiskes<br />

viij gülden in mine kaken.<br />

Nousindrig prima gaff ick Jacob Gildemester mit<br />

sinem gesellen für 9 dage dorskens 6 dütken, dat was je<strong>der</strong> einem<br />

für den dag 2 ßl.<br />

4. du^. gaff ick 3 gülden für 2 stein vnd 4 marck-F vth;<br />

jck müst dar noch 2^2 "^ tolegen, dan mine vrow hedde sick<br />

vorrehkent.<br />

8. du^. rekende ick mit miner vrown wat sie sur mi vth-<br />

gelegt vnd ick ehr drup bethalet, daruth sick befandt, dat ick<br />

ehr auer an<strong>der</strong>thalff hun<strong>der</strong>t fi. schuldig bleue, wen ehr reken-<br />

schop clar wehr.<br />

N. v. bracht her Jürgen Witt van Pron mi 15 schpl.<br />

roggen, den schpl. to 26 ßl. ; den entsing mine svrow^ vnd is<br />

mit jngerekent.<br />

N. v. gaff ick 15 "l^c für j dock bomsyn, die hield 26<br />

ehlen; dar lieth ick mi j rockeschen det vp die knie van sniden,<br />

to welckem 12 ehlen qwemen, vnd Carsten Michehl krech dar<br />

6 elen van to einem liffrockschen; so bleuen dar 8 ehlen auerich.<br />

9. nn^. brachte vnd stellede die kerckenknecht van Marien<br />

mi vor ern Michel Staneken, Matthews Dherhegern vnd Jochim<br />

Lemcken am nien markede, dat sie mi als bürgen laueden sur<br />

namanend etlicks eruegudes, welckt die olde St ro kr antzske tom<br />

Gripswoldc tomanen hefft, darup ick vorlauede, vam statschriuer<br />

eine vorschrifft mit eim jnuorlaueden vorstände tofor<strong>der</strong>n lc.


110<br />

14. ku^. heb ick neuen crn ^imon Tölman vnd Simon<br />

Narendorp die olde Iordenske vnd er^n kin<strong>der</strong>n mit d^r jungen<br />

Ioldensken <strong>der</strong> schuld haluen, die vi? olde val^ <strong>der</strong> jungen nach<br />

dötlickem affgange ehres Mannes Jacob Iordens gefor<strong>der</strong>t, endlick<br />

vordragen dieser gestalt, dat die junge <strong>der</strong> oloen ijc gülden vp<br />

drei tcrmin, als Nartin^ negestkamend 50 fi. vnd so vort an<br />

die negezt darnach folgende Nartin^ ock 50 fl. vnd also in dren<br />

jaren gelden vnd bechalen schal. Darilach hefft die junge Ior-<br />

denske ourch ehre vormun<strong>der</strong>e ehrein kinde vthgespraren 100 gül-<br />

den bruchschacs, 100 loth sulucrs, 60 gude klel<strong>der</strong>, als sie<br />

suluen brecht, jngedompt - kisten vnd kisten-gerede so als id sich<br />

nha den, bruthschatte geboren wil, und eine halue cost, vnd<br />

beholden id bi sick bet lo sinen mündigen manbaren jarn, cuiu<br />

üvpotdeca. oiuuiuin dcmorum.<br />

15. duj. heb ick vor den burgern moten van wegen <strong>der</strong><br />

to Lübeck in namen <strong>der</strong> keys. mayl. gefor<strong>der</strong>den son<strong>der</strong>bar«<br />

geldhulp, to entsettung o<strong>der</strong> affrveringe des groten gewalts dcs<br />

Turcken, vat wordt don vnd so vele erlangt, dat sie drin<br />

gewilligt vnd darneuen nagegeuen, d>U ein radt mit den vth-<br />

geschatn: lOO burgern bereden vnd haltdeln möge äs moäo<br />

colieotanäae pecuuiae.<br />

T. O. bracht Matern die sniddeker mi j stohl mit led<strong>der</strong>-<br />

betagen, die sick vmdreihen leth; dar gaff ick em 2 gülden für.<br />

16. üH. bracht Hinrick Schrö<strong>der</strong> van Pron mi eine meß-<br />

schlepe, van minem eigen holte gemaket; dar gaff ick cm j dütken<br />

für vnd j ßl. für negel, die he int glint geschlagen.<br />

tosticken.<br />

N. D. gaff ick Materns knechten 4 ßl. für einen stohl<br />

N. v. entsieng ick mins sons Samuels brieff, to Calmern<br />

in Sweden datieret, darinn he mi schreff, dat he Z. du^j. Got<br />

slof?) wol thor stede kamen vnd mit gu<strong>der</strong> geselschop vorsehen<br />

were lc.<br />

17. du^. leet Märten Lütke durch sine magt dat erste deel<br />

siner mi gelegenen cronicken van mi vor<strong>der</strong>n; dat stellede ick ehr<br />

ock to.<br />

18. uu). sende ick <strong>der</strong> olden Lowesken chrer üochter cost


111<br />

tohulp 2 st. vnd gieng dama mit dem brudegam Jacob Simon<br />

thor vertruwing.<br />

l9. du), scholden die bewusten lOO burger vorm rade<br />

erscheinen; auerst erer feildcn wol ^2, darum vam Handel nichts<br />

werden l'onde; jedoch worden die jenigen, so an <strong>der</strong> vorstoruen<br />

stede erwhelet, voreidet vnd enen semptlick darnach wed<strong>der</strong> afflo-<br />

gande crlouet lc. Darnach gieng ick to miner paden brutlacht<br />

vnd touede dar dy ,) o<strong>der</strong> 4 stunden vpn auend.<br />

20. Iiuj. gaff ick Gaus Crul dem diener noch 50 "ch^<br />

houetstols vnd !) "^5 renth, vnd entsieng daruor mine dem vor-<br />

storuen Hans Bock gegeuen handschrifft, vp 200 "H5 houetgeldes<br />

vnd 12 "^c renth ludende, wed<strong>der</strong>; gaff em auerst <strong>der</strong> 100 "^c<br />

halucn, die ick di mi beholden, eine recoguitiou wed<strong>der</strong>.<br />

m. I). ward mi van einer vrouwn j daler wed<strong>der</strong> minen<br />

willen geschenckt.<br />

2l.QU^. wcren die 100 burger auermals vp dem rathuse;<br />

dar wurden sie gefragt, jfft sie darto gedacht, mit wat wiese<br />

vnd wege man gelo sameln mogte ic. ; darup sie geantwerdet,<br />

dat sie noch darto nicht hedden gedacht, son<strong>der</strong>n wollen erst eins<br />

cades vorschlege Horn vnd oan sick drup ercleren lc. Als men<br />

dessen auerst keinen vmgang Hebben konde, berichtede ick en, dat<br />

ein radc vngefherlick vn<strong>der</strong> sick wol worto gedacht, nemlick van<br />

allcrlej watn, so in die stat quem, etwas tonemen, jtem die<br />

biercise touorhogen, jtenl van allerley corn, so in die molen<br />

qwcm, den schepel tonemen lc., worup sie den eine bespraken<br />

deden vnd hielden. Vnd do sie wed<strong>der</strong> jnqwemen, lieten sie sick<br />

durch Steuelin Voltzkown vornemen, dat en solck ein Vor-<br />

schlag angelegen wier, son<strong>der</strong> wolden leuer den hun<strong>der</strong>sten ^<br />

bewilligen, vnd wo men darmit nicht tokamen konde, so mogte<br />

men van husen, boden vnd kellern darto sameln; konde man<br />

dan noch darmit nicht tolangen, so scholde man megede vnd<br />

knechte belegen lc. Dwiel id auerst hoch vpn dag was, nani<br />

eren lein^ rath solchen <strong>der</strong> ourger Vorschlag jn bedenken.<br />

22. uu). auerantwerdeden her Barthol. Sastrow, her<br />

Niclaus Steuen vnd Christian Smiterlow des calands boke,<br />

register, geld vnd slotel by ehren corperlicken eiden vnd entsiengen


112<br />

daruor je<strong>der</strong> ein sinen brieff, mit eins rades vnd <strong>der</strong> diaken segeln<br />

bechrefftigt.<br />

N. v. leeth Cord Leu ering den stohl, so mi Matern<br />

die disker gemaket, mit minem willen vth minem huse dregen<br />

vnd to schepe bringen.<br />

23. dH. qwam her Benedictus Fürstenow to mi vnd ent-<br />

schuldigede fick des kornschepens haluen, bat he to Vkermunde<br />

gedan.<br />

N. v. qwam Claus Crul vnd bracht mi wedoer 6 <strong>der</strong><br />

geringen dhaler, so ick für iii^/2 marck gegeuen; dar gaff ick em<br />

an<strong>der</strong> geld für.<br />

24. KH. wurden Jürgen Kreuet vnd Catrina Cruse, des<br />

vorstoruen Jacob Iordens nagelaten wedwe, in minem huse<br />

tohope vortruwet; dar was ock die bruchlacht ed<strong>der</strong> cost.<br />

28. KH. dede ick auermahln vor den erwelden l OO mannen<br />

<strong>der</strong> nien schattinge haluen bat wort. Vnd als ick vthgeredet<br />

hedde, loch Sastrow, min gu<strong>der</strong> freunde, eine schrifft heruor,<br />

daruth he den burgern ein an<strong>der</strong>s vorlas, als ick en mundlick<br />

vorgedragen hedde, dar he mi doch touorn ghar nichts van gefegt,<br />

welckt mi so seer vordrot, dal ick daruan in min hus gieng;<br />

dan ick konde id an<strong>der</strong>s nicht erachten, dan bat he mi dardurch<br />

bi den burgern wolde vordechtig maken ed<strong>der</strong> einen schimp<br />

anhengen.<br />

29. dH. sende ick Dobelersken vp ehr bitlick ansokend<br />

eine copij eins vordrages, anno l560 durch mine cumpane vnd<br />

mi twisken ehr vnd ehrem man Cord Dobeler gemaket vnd<br />

vpgerichtet.<br />

30. dr^. vordrog sick Chini Wun<strong>der</strong> ick, Smiterlown<br />

buwer, mit mi vmb den bröke des dumen haluen, den he dem<br />

knecht in mins vorlehenden buwers Hinrick Raleken tho Pron<br />

huse affhow, dieser gestalt, dal ick den kor hebom scholde manck<br />

2 rin<strong>der</strong>n van 3 jarn jnt vierde, dar he mi 5 fl. vp vastelauend<br />

togeuen wolde; dar ick id em den to leeth, vnd nam Hinrick<br />

Schrö<strong>der</strong> thom borgen, die mi den mit Hand vnd munde daruor<br />

lauede.<br />

N. O. leeth ick mi in minem eigen stauen ein bath torich-


113<br />

ten; dar badeden miner beiden sons vrouwn, vnd vorbrende die<br />

eine ehren voth mit hetem water.<br />

veoemdris Imo nam ick van minem gaste Claus<br />

Ebelinge 2 bolten A linwands; dar wolde he 10 daler für<br />

bebben; jck bot em auerst men 8 daler, dar bleff id vp stände.<br />

N. v. qwam Paul Damitz wed<strong>der</strong> tohus, nachdem he<br />

in die 7. weke van hir gewesen vnd sincn son so lange bi mi<br />

gelateti, welcker ehten, drunck vnd lager bi mi gehat.<br />

2. Quj. Halde Georg Suuerick <strong>der</strong> brudegam mi vth<br />

minem huse vnd giengen beide nha v. Kehtels huse; van dar<br />

sengen wi jm trock bet in S. Jacobs kerck, vth <strong>der</strong> kerck in<br />

<strong>der</strong> brut hus; dar worden sie thohope vortruwet.<br />

3. ku^. gieng ick tho Georg Suuericks bruthlacht vnd bleff<br />

dar bet an den auend.<br />

4. du^. qwemen D. Gruwel, 8^n6ieu8 vam Gripeswolde,<br />

vnd Jacob Blisick van Anclam vnd clageden auer ern Bene-<br />

dictum Fürsten own des to Vkermunde jngeschepeden roggen<br />

vnd <strong>der</strong> Anclamsken verferden tollen baluen, vnd wurt vn<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>n bat wort diefflick entwendet gcrcdt :c.<br />

N. D. hadde ick Paul Damitzen bi mi to gast vnd<br />

wesselde allerlei worr mit eme.<br />

N. D. huw Chim Toller oes Jacob Clericken knecht<br />

mit dem roden barde, bat he in dcr nacht daruan starff.<br />

5. du^. ward die sulue dode für gcricht gebracht vnd vp<br />

Chim Toller als den doden beschregen, volgend ock in S.<br />

Niclauses kerck begrauen.<br />

N. v. I?. Dec.) stellede I). Khetel mi <strong>der</strong> Gustrowschm<br />

gcfhurden klindschop vnd <strong>der</strong> van <strong>der</strong> Lancken replick vnd einen<br />

gerichtlick in Jürgen Klun<strong>der</strong>s saken ergangen abscheid to.<br />

L. D. schenckede mi Dodelcrske 2 gologulden, bat ick<br />

ehr oen verorag, so ick neuen minen cumpanen twisken ehr vnd<br />

ehrem vorstoruen man für 6 jarn gemaket, vth minem boke in<br />

eine bheter form reäe^iern vnd extenäiern mogte :c.<br />

8. diu'. giengen 2 ed<strong>der</strong> 3 luve vor miner dhorn auer,<br />

die leethen sick Horn, wo dat Chim Toller, welcke den Schotten<br />

houw, ock scholde thom Camp gestoruen sten.<br />

8


114<br />

9. kuj. halp ick vp vpme niengemake Jochim Litzman<br />

mit Jochim Herwige vnd dessen coiiLOrccn in <strong>der</strong> gude ver-<br />

dragen, also dat Litzman siner vorstoruen vrown eruen für alle<br />

tosprake geuen schole 200 gülden vp diesen winachten, 200 gül-<br />

den vp schirstkunfftigen Johannes baptisten dag, jtem 200 gülden<br />

vp winachten auert jar vnb 400 lnarck vp winachten im 66sten<br />

jar lc.<br />

N. O. nam Cord Leueringk sinen ajfscheid vnd reisede<br />

van hir nha Ludeck, vnd sten gesehl Claus Ebeling reisede mit<br />

em, he wolde auerst nicht wi<strong>der</strong> den bet to Rostock.<br />

U. D. leeth ick Jacob Hugsine van dem rest des bomstens<br />

einen bin<strong>der</strong>ump to minem liue schniden; dar qwemen auer<br />

3 ehle tho.<br />

10. bH. bracht Jacob Hugsien mi ^/2 ehle schwart Engl.<br />

wandt to eim par Hasen; dar dede ick em 6 "H5 für.<br />

N. D. hedde ick vrow Sophien van <strong>der</strong> Ci ten bi mi;<br />

die lauede mi den negestfolgenden sonnauend vff die 150 dalcr<br />

(so ick vp Martini sampt 3 dalern bcode Hedben scholn) 100 daler<br />

toerlegen.<br />

11. du^'. scholden die 100 borger weo<strong>der</strong> vp dem rathuse<br />

sten vnd stck noch einmahl erclern, jfft ste ftck eins rades Meinung<br />

van <strong>der</strong> schattinge wolden gefallen laten ed<strong>der</strong> nicht. Vnd wowol<br />

men sie bi ehren eiden hadde esken laten, so bleuen ehrer doch<br />

vele vth; glieckwol worden die anwesenden sampt- vnd son<strong>der</strong>lick<br />

gefraget. Man konde auerst nicht mit en schluten, sun<strong>der</strong>n<br />

ward befhaln, die adsentss to panden vnd jegen morgen vpt<br />

nie gemack toesken vnd sie ock touorhoren.<br />

12. du^j. hadde ick auermals ein strus mit S astrow dem<br />

framen man vpme nien gemake, <strong>der</strong>haluen ick mine ratplichl<br />

vpsede.<br />

N. v. s13. Dec.^> gaff ick '/2 gülden sur j vierendehl<br />

mustart; noch gaff ick dem kinde Benignae 3 dutken to ein par<br />

sammtische scho.<br />

15. O. entsieng ick van <strong>der</strong> schotkamer 218^/2 marck, die<br />

lieth ick miner vrouw to kortinge mincr schulde tokamen.


115<br />

14. du), koffte mine vrow 3 Rugianiske swine für 10<br />

gülden ; die worden jm affschlachten gesund befunden.<br />

L. O. bracht Lucas Gouw die schotlnecht mi noch 16 "^.<br />

für die schatesprebend f?^.<br />

15. du), entsieng ick in <strong>der</strong> kercken <strong>der</strong> Bardisken bruwer<br />

brieff, j veceinbr. gegeuen.<br />

N. I). gieng ick mit Hans Rekentine vth S. Niclaus<br />

kerck ill Hern Niclaus Kufen des Predigers hus thor vortruwing.<br />

16. nui. leet mine vrouw van drell swinen wurste maken.<br />

N. I). ^17. Dec.^ sende mine vrouw ane minen willen to<br />

Üiiarlnl Lücken vrouw vnd leet geld van ehr for<strong>der</strong>n.<br />

18. km. schress ick vrouw Sophien einen brieff, entschul-<br />

digede mi gegen ehr vnd begerde vanher towehten, jfft sie<br />

suluest rath toin geloe finden konde ed<strong>der</strong> ifft ick mi suluest<br />

drumb bclnoien scholdc lc. Darup schreff sie my wed<strong>der</strong>, bat<br />

sie den dag noch min gelo, die 150 daler sampt <strong>der</strong> rent,<br />

bringen vnd bethalen wolde :c. Dat dede sie ock, vnd krech mine<br />

vrouw van diesem gelde 46 daler houetgeldes vnd IV2 daler<br />

renth.<br />

19. ku^. hadde ein rath die O jngelcgden borger, nemlick<br />

Gregoriuln van oer Lypc, Bartholmewes Voltzkown vno N.<br />

Wegen er den schipper vor sict vnd leeth en durch mi ehre<br />

vngeborlicke danolullg vorholden, daruth sick Greg, van <strong>der</strong> Lipe<br />

<strong>der</strong> mattn cntschuldigedc, dat etlicke gern gesehen, men hedde<br />

ene fort lhor flunde los gethellet; aucrst id duchte mi noch kein tidt<br />

sien; darumb wart he vnd foe^ schipper wed<strong>der</strong> in sin hus gewieset<br />

d


116<br />

nemen; desglieken die wedwe ock eren angebrachten brutschat<br />

klei<strong>der</strong> vnd geschmuck, so fele sie dessen drinn gebracht sampt<br />

3 suluern bekern vnd 3 gülden rinqeken vor sick beruth nemen<br />

vnd dat aueriqe ä6äucti3 äkäucsnäis mit den kin<strong>der</strong>n glieck<br />

delen scholde :c.<br />

N. D. dede ick miner vad<strong>der</strong> Thunsken 10 marck Sund,<br />

to einem brutschatt, den sie twisken miner vngeraden dochter vnd<br />

einem mi vnbekanden kerle vp U) st. gededinget befft. Werd<br />

id wol geraden, men wird id sehn vnd erfahrn.<br />

N. v. sende ick bi minem Carsten Merten Ludeken sin<br />

an<strong>der</strong> deil <strong>der</strong> Lübeck, cronick wed<strong>der</strong> tohus.<br />

22. uu). was Merten Lüdeken vrouw bi mi vnd bat mi,<br />

bat ick mit Asmus Naringe <strong>der</strong> äepouierden lade haluen mit<br />

denen dalern vnd suluern kannen noch mehr Handels furnemen<br />

mogte lc.<br />

23. du), leeth ick van Jürgen (Ireuete halen j quart.<br />

sammits vnd j quart. sardockes to eim kragen vp minem samit<br />

coller.<br />

24. du^. bat die coster van Pron mi vm einen breff em<br />

an ern Georgen sins lons halum mittodeilen; bat sulue dede<br />

ick; daruor schenckede he mi 2 schpl. Hauern; jck wil sie auerst<br />

nicht geschenckt Hebben.<br />

25. duj. gieng ick mit minen cumpanen na <strong>der</strong> vesper vth<br />

<strong>der</strong> kerck bet vpt olde marckt, van allcrlej redend. Vnd als her<br />

Jürgen S ^miterlow^ Sastrows, dat he i^ ampt nicht lenger<br />

vorwalden wurden, gedacht vnd van mi wheten wolde, tho weme<br />

ick gedacht hel, schlog ick erer 2, nemlick Henricum Busch vnd<br />

Georgium Suuercken für; aber diesen letzten wüst he nicht<br />

an<strong>der</strong>s tothellen s?), als dat he nicht wol schriuen konde.<br />

26. diij. ward Michel Misener, die des nachts touorn<br />

ersteken was, vor dem gericht vp <strong>der</strong> Nienstat vp Chim Schrö-<br />

<strong>der</strong> beschregen.<br />

29. du^. vpn auend was ick mit mlner vrouw vnd dochter<br />

to Martin Lutkens hus togast.<br />

halen.<br />

N. O. leeth ick vtb mines sons apotek j loth


117<br />

3l). du^. leeth ick vth <strong>der</strong>sulue apotek halen j vntz<br />

3l. du^'. sende ick Michel Qwitze 3 daler für 5 tn.<br />

biers; he sende mi auerst j daler wed<strong>der</strong> vnd leeth mi seggen.<br />

dal he mit l tn. mi voreren wolde, thom nien jar; jck leeth<br />

aber die an<strong>der</strong>n daler ock wed<strong>der</strong> halen vnd sende em für je<strong>der</strong><br />

j tn. 10 dütken.<br />

1567.<br />

1567 ^Huuari^ primo des morgens twisken<br />

7 vnd 8 worden her Bartholomeus Sastrow vnd her Bene-<br />

dictus Furstenow vp <strong>der</strong> landsfursten schriuen vorordent vnd<br />

afgeuerdigr hen gegen Vkermunde to einem ratschlage wegen<br />

<strong>der</strong> anmodinge des churfursten to Sassen, toreisen lc.<br />

L. O. ^3. Ian.^j handelde ick neuen ern Jörgen Smiter-<br />

lown twisken Caspar Stoler dem kopperschmede vnd sinem steffson<br />

ern Jochim Garstenkorn so viel, bat sie fruntlick versonet vnd<br />

verdragen worden.<br />

4. du^. was ick mit minen cumpanen vpme nien gemake,<br />

dar wi handelden van <strong>der</strong> veran<strong>der</strong>unge des rades, vnd openden<br />

ock die hopenlade vnd deilden 66äueti8 äsäucsnäiä wat darin<br />

was; jck kreg to minem part by 22^2 "A.<br />

6. Qu^. gaff ick miner vrown 3 "^ to vleske für die<br />

dicner; ick leeth ock van miner vad<strong>der</strong>n I). Khetelsken j hamel<br />

darto entlenen.<br />

7. bu^. dede mine vrow eine sckarpe predigt van etlicken<br />

dingen, die mir sehr vnwahr wem s?^.<br />

N. D. clagede mi die coster van Pron, wo bat eme sin<br />

pastor vm des briues wille, den ick em geschreuen, ncse vnd<br />

mund entschlagen hedde.<br />

8. uu^. must ick den borgern die bursprake vorkundigen, dar<br />

id doch h. Jochim Klinckow <strong>der</strong> ordninge nha geborde.<br />

9. QU^. qwemen die Langendorper vnd geuen mi 50 "^<br />

pacht van den vergangen 66. jar. — Noch gaff Asmus Ryke


118<br />

mi r "A vplatinge, darte id rm her Jochim Klinckow vnd d:.'<br />

an<strong>der</strong>n Patronen scholden gelatln Hebben.<br />

I^. v. sii). Ian.^j entsieng ick van eim Speierschen baden<br />

äoct. ^13.1. Ramingers vnd v. 8)


119<br />

des sonnauendes wed<strong>der</strong> tobüs; bat was Ma, ^6druarh'. ^-<br />

In middel <strong>der</strong> tidt Hebben mine buwer vnd catener van Pron<br />

miner vrown 2V2 fl. landschats — dar noch vele an geseilet —<br />

gebracht.<br />

^edruari.j ^. entsieng ick 2 tn. biers, die mi ein rath<br />

to Tribsi'hes sende vnd schenckede.<br />

15. I). ft. Febr.^j entsieng ick van den Langendorvern noch<br />

9 gülden landschats.<br />

5). iiu^. entsieng ick noch 4 dütken van Hans Markow,<br />

vnd 2 dulken van Hinrick Raleken thom landschat.<br />

land schar.<br />

7. tm^j. entsieng ick noch ^/2 gülden van Hinrick Erick tom<br />

N. v. gaff ick miner vrown wed<strong>der</strong> den haluen daler, den<br />

sie my lehnde den armen togeuen.<br />

U. v. was vrouw Sophia bi mi vnd erhield <strong>der</strong> 20 daler<br />

haluen frist detb vp pascken.<br />

8. du^. leth ick mi ein bat bereiden vnd badede.<br />

9. Qu^. dede ick miner vrown 2 stuck geldes, dar des konigs<br />

van Portugal wapend int stund, je<strong>der</strong> stuck vp j^/2 daler gemeh-<br />

ten, die sie brutb vnd brudegam schencken scholden, ern Niclaus<br />

Steuens.<br />

l(1. liu^. gieng ick mit Hern Niclaus Steuen vth sinem<br />

huse jn S. ^^i'claus kerck vnd van dar uth na <strong>der</strong> bruthuse,<br />

dar sic copuüoret worden lc. ; jck bleff dar ock bet das die brude-<br />

gam to bedde gebracht.<br />

l2. 1m^. gieng ick to h. Jochim Klinckow vnd sege, wo<br />

id eme gienge zc.<br />

15. ^uj. kreg ick ein anstoth (16 Mran'8j; aber vnser leue<br />

her Got an<strong>der</strong>de id balde; daruor ick em todancken schuldig.<br />

!8. Im^. entsieng ick van <strong>der</strong> Owstine lüde 2 drompt<br />

roggen, die si> mi vorm jar schuldig bleuen.<br />

U. v. schenckede mi eine vrow j Bremer gülden.<br />

2l). Iu^'. schenckede mi eine vrow j daler.<br />

25. Iiu^. vp die nacht twisken x vnd xj ward minem naber<br />

Peter Grubben syne darne bernen vnd hedde binha trefsiicken<br />

schaden mi vnd an<strong>der</strong>n luden gedan.


120<br />

26. du^. lech ick vth mins fons apotek 2 untzen<br />

rium halen, ane geld.<br />

N. v. nam ick neuen Hern Jochim Klinckow Asmus<br />

Mentzen van Bart eins dotschlags haluen jn gleide, daruor ick<br />

van Hans Kochen j golbgulden entsieng, vnd die sulue Mentz<br />

schenckede mi darnach j daler, dat ick sin best wheten mögt.<br />

tiegelhaue.<br />

Narciß 3. kreg ick j lade vol kalcks vam negesten<br />

4. du^. kreg ick j lade vol stein darsuluest her.<br />

N. O. kreg ick j vo<strong>der</strong> mursandes; dar gaff ick 6 ßl. für.<br />

N. v. hoff Jürgen Loman toarbeiden an dem bagen auer<br />

<strong>der</strong> hußdöhr allein.<br />

5. KH. gaff ick den wienhern j daler thom geschütt.<br />

?. nu^. gaff ick Jürgen Lomanne 26 ßl. mit einem plegs-<br />

man für ij^/2 dag arbeit an de dorè.<br />

rekühl.<br />

N. D. ^8. März) sende her Hinrick Sonnenberg mi ein<br />

12. du^. brachten mi etlicke buwer vth dem Loitzschen ampt<br />

die x last roggen vth beuhel <strong>der</strong> Hern.<br />

14. QU^. gaff ick dem rentmeister van Loitz eine quietantz<br />

vp die entfangen x last.<br />

19. du^. gaff mi einer brieue tolesen; dar schenckede he<br />

mi j daler für.<br />

20. imi. fhur min gast Cord Leuering van hier na sinem<br />

schep vnd leet die rekenschop, so wi miteinan<strong>der</strong> Hebben, anstan<br />

bet to siner wed<strong>der</strong>kumpst.<br />

23. du^. entsieng ick hertoch Francen van Sachsen brieff,<br />

darin s. g. van mi tidinge begherde.<br />

24. nu^. auerantwerde ick den vthgesanten bedelern <strong>der</strong><br />

vorbrandten stctt Sunnenwolde 9 daler vnd etlicke ßl., so en<br />

gude lüde vm Gots willen gegeuen.<br />

26. tmj. gaff ick miner vrown 2 harde daler, dar sie 4 tn.<br />

Bard. biers mit dechalen scholde.<br />

N. v. was ick vp <strong>der</strong> kemerien auer <strong>der</strong> rekenschop, die<br />

sick auer 6000 "^c ersireckede.<br />

iä prim3. gieng Hinrick Hermens, den ick für


121<br />

x weken vp vorsokent für einen jungen annam bet to paßken,<br />

wed<strong>der</strong> äff vnd bat mi vm j ßl., jck gaff em auerst j dütken.<br />

2. Iiu^. entfieng ick van eim jungen gesellen 5 daler, die<br />

em die Rugianisk landvagt Georg Plat gedan.<br />

3. ku^'. sende her Jürgen Smiterlow mi vp min erfor<strong>der</strong>n<br />

100 "A quarthalgeldes vnd 46 "^c 71/2 ßl., die ick vp <strong>der</strong><br />

Wolgastisken reis vorleget.<br />

4. du), reisede ick van hier gegen Stettin vnd nham<br />

mins eigen gelbes auer l00 si. an golde vnd munt mit.<br />

13. bu^'. qwam ick Got loff mit gesundem liue wed<strong>der</strong> tho<br />

hus vnd hadoe des mitgenamen geldeS 55 st. voroueriget, vnd in<br />

minem affwefen hedde mine vrouw j^/« st. van einem nigen<br />

kalenmeter vnd 2 "H5 waskgeld vnd 6 "^ bodenhur van Karsten<br />

Staneken entfangen; die leeth ick ehr vp mine schuldt.<br />

23. du^. gaff ick Wolff Eggerde 4 dütken für gardenarbeit<br />

an den wienramen vnd sunst.<br />

N. v. gaff ick Jürgen Stomanne dem murer mit synen<br />

gesellen 2 dütken für vlickwerck.<br />

24. duj. sende ick miner vad<strong>der</strong>n Thunsken 20 mH5, die<br />

sie miner vngeraden dochter geuen scholde.<br />

25. du^. leet ick myn leue dochterken ^ucuuäa.m, welcke<br />

wol 4 weken lang ghar jamerlick gelegen, jn S. Niclaus kerck<br />

begrauen. Got werd em eine vrolicke vperstandinge vorlihen.<br />

26. üu^j. schenckede mi die man van Emden vlh Fries-<br />

land, die syn schip neuen an<strong>der</strong>n vp des Denisken konigs paßbort<br />

wed<strong>der</strong> vlh Sweden halen wolde, eins guden erlangeden be-<br />

scheidts wegen j rosel^obel vnd j vnger. gülden.<br />

28. üuj. schenckede I.uäo1pku8 Koch mi j gologulden van<br />

des Kolneschen mans wegen, die mit den wakeschriuer-knechten<br />

was to schlegen geraden.<br />

29. tm^. entfieng ick neuen Hern Jochim Klinckow, Niclaus<br />

Steuen vnd Barth. Sastrow die kayserischen gesandten.<br />

Vltimo ku^. bracht min knecht Hans Rölke ein gantze fhur<br />

vsk van Pron, dar die vrouw wol 4 fl. vth kopen leeth.<br />

Nai^' ^N3. fhur ick na Pron vnd Halde mine vrow<br />

tohus, die des dags touor dachen gefahrn was.


122<br />

2. du^. leeth ick van Zan<strong>der</strong>sken in <strong>der</strong> Hilgeistsstraten<br />

l/2 quartier wagenschot Halm; dar sende ick ehr 3 gülden für, die<br />

ick van miner vrow leg.<br />

4. du), kreg ick lei<strong>der</strong> tidinge, bat min leue son Samuel<br />

in Sweben an <strong>der</strong> pestilentz gestoruen wehr 17. «lanuari^ thom<br />

Stockholm vnd in eine closterkerck begrauen wier. Der<br />

almechtige vorlihe em eine frolicke vpstanding.<br />

5. nu^. bracht Paul Saß mi <strong>der</strong> Swedisken k. myt. breue<br />

vnd sede mi, bat he 4 timmer märten hedde, die mi die k. myt.<br />

to einer voreringe wolde togestellet Hebben :c.<br />

6. nu^. qwemen hier die Lubeckischen mit Hinrick Ran tz ow,<br />

des Denisken konigs stathol<strong>der</strong>, jntchnde.<br />

?. du^j. stack Hans Bolckow den Hinrick Ebeling jn<br />

die borst mit einem dhegen des auendes als sie vth dem Hein-<br />

holt qwemen vnd so drade nicht in die stat kamen konden, an<br />

alle gegeuen orsake, wo die seggen, so darbj gewesen.<br />

9. ku^. vmb 7 hör gaff Hinrick Ebeling sinen geist vp,<br />

wile ene die artzt vorbandt, vnd dessuluen dags starff ock Peter<br />

Grub.<br />

10. du^. worden sie beide togliek jn Sanct Niclaus kerck<br />

begrauen; auerst eher sie begrauen worden, wardt H. Ebeling<br />

vor gericht gedragen vnd beschriet. Dar was vele vmb todonde,<br />

eher id geschach; dan die keys. commisLI.i'jen beben sher vlitich daruor.<br />

24. buH. leeth ick bat werck stoppen vnd die sode vorthehen;<br />

bat costede mi 22 ducken; dar gaff ick Drewese dem timmermann<br />

12 ßl. tho, dat he mi die eine stamp wed<strong>der</strong> ferdig makede.<br />

29. üu^j. gaff ick j "^ für j vinster, dat Iohan Gentzkow<br />

hedde maken taten. — Vnd vmb diese tidt fhiel ick in eine<br />

sware kranckheit, die mi in etlicken weken nit vortaten wolde.*)<br />

27. «Inni)' rekende ick mit Berndt Tesken d orp na lüde<br />

siner vorteickniß, darin sick befände, dat he mi mit sinen gesellen<br />

afuerdienet hedde 10 st. 4 ßl., die ick em fort redt auergaff vnd<br />

noch einen haluen gülden darto für negel.<br />

*) Daher finden sich vom 30. Mai bis 26. Iunius keine Ans.<br />

zeichmmgen.<br />

.


123<br />

N. D. senden die schothern mi drierlej geldt: nemlick<br />

100 "A quartalgeldes, 2. wes ick VP <strong>der</strong> Stettinsken reis vor-<br />

thert, 3. für die bewusten 2 rocklaken, welcks in alles 94 fl. 2 ßl.<br />

sien scholde; Eastrow hedde dar auerst 12^/2 st. für die scholge-<br />

sellen affgetagen; so scholden dar noch 8jV2 st. gebleuen sien.<br />

3. ^uii^' leeth ick van Steuelin Voltzkow druddehalff<br />

ehle roth geringe vo<strong>der</strong>dock, dem jungen thom rockesken, halen.<br />

12. du^. kofft ick Martin Swarten j brun perd äff; dar<br />

gaff ick em 20 gülden für, vnd sende fort minen olden Wallachen<br />

mit minem knecht Hans Raleken nha <strong>der</strong> Sund. wisk.<br />

19. ku^. fhur ick van hier name Gripswolde; dar<br />

bleff ick nacht vnd fhur des folgenden dags nha Wolgast; dar<br />

qwemen her Jochim Klinckow burgerm., Hinrick Buchow, Baltzer<br />

Brun, Niclas Steuen, Barth. Sastrow, Melcher Prutz vnd<br />

Niclaus Saß to mi, vnd worden vp <strong>der</strong> surften hus thor<br />

audientz gegen den folgenden dag gefor<strong>der</strong>t, dar wi ock erschenen, <strong>der</strong><br />

surften vormeinden clagarticul gegen die stat anHorden vnd tempug<br />

clsliberHnai darup beben, die wi ock erhielden; konden auerst<br />

mit vnser antword vnd wed<strong>der</strong>clag nicht eher gefhatet werden,<br />

als kegen des an<strong>der</strong>n dags to 9. Do bracht ick eins rades<br />

antwort vnd reconuention vor, welckt sick in die drudde stunde<br />

erstreckde. Darup warbt keine audientz mehr gegeuen, son<strong>der</strong>n<br />

affscheio gestellet, vp eine proroZktion gerichtet, den wi ock ent-<br />

fiengen vnd des middewekens mit daruan nhemen, vnd qwemen<br />

des donnerdagcs wed<strong>der</strong> tohus.<br />

27. du), qwam Iohan Swart to mi vnd bat mi, em<br />

etlick gelb vortosirecken; bat bewilligede ick em vnd gaff em des<br />

folgenden dags l0 daler van Marien tidegelde, bat sten ohm<br />

D. Ronnegarue gestifftet.<br />

4., 5., 6. ^ußU8ti leht ick van Hern Melcher Prützen<br />

900 ahstrake tho myner nien camer vp guden glouen halen.<br />

— Diesen ahstrake vorsettede mi Jochim Rose sulff drudde in<br />

an<strong>der</strong>thaluen dage; darfur gaff ick em 19 ßl. an ehten vnd drincken.<br />

15. du^. gaff ick Posesken dem steinbrugger sur 3 dage<br />

arbeit 21 ßl., ethen vnd drincken darlo.


124<br />

19. Im^. dede ick miner vrown 2 gude daler, die sie vn<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>n dem renthmeister van Löitz gaff für den roggen.<br />

24. In^. volgede ick mins sons Iohans kinde, van Anna<br />

öbelings gebarn, na thor begreffnus jn S. Niclaus kerck. —<br />

Darnach gieng ick nha minem gharden, vnd wi ick jegen die<br />

Fischerstrat käme, kumpt her Niclaus Kuse bi mi, den nam ick<br />

mit henuth in den gharden; dar wern wi wol j stunde, vnd<br />

als wi wed<strong>der</strong> herin giengen, nam ick ene mit mi jnn vnd<br />

behieldt ene den auend auer bi mi, dar vertruwede he mi van<br />

einem man seltzame dinge.<br />

N. v. qwam Martin Lüdke mit einem van Brunswig,<br />

Rennart van Horn genomt, van dem he sich etlicker besäten<br />

haluen jegen Peter Smit vor mi coustituieren leeth.<br />

86pt6mdri3 primo auergaff Claus Eb.eling mi<br />

eine schrifft, darinn sine Meinung sins entliueden bro<strong>der</strong>s haluen<br />

scholde tobesinden sien; jck konde mi auerst nicht daruth vor-<br />

nhemen, jfft he thom sunhandel geneigt wer ed<strong>der</strong> nicht.<br />

2. üu^. gieng ick mit Valtin Lafferde vth <strong>der</strong> kerck bet<br />

in sin huß thor vorMlwung; dar brukede <strong>der</strong> custerus s?) eine<br />

nye form mit <strong>der</strong> tohopegeuinge.<br />

12. du^. erschien Claus Ebeling vpme nien gemake<br />

vorm rade vnb bekande alle datjenige, so ick em van dem sun-<br />

handel, den ick mit em beramet, allenthaluen wahr sy, vnd ward<br />

vort die 20. Octodriä darto beramdt vnd angenamen.<br />

17. dch. qwemen hier die olde hertzogin mit dren frewlin<br />

vnd hertzog Casimir dem jüngsten landsfursten vnd logen to<br />

Hl'nrick Teßken huse jnn. Darnach qwemen hertzog Iohan<br />

Frie<strong>der</strong>ich, h. Vugslaff, h. Ernst Ludewig vnd h.<br />

Barnim mit 4 o<strong>der</strong> 500 perden, nemen fort des volgenden<br />

dags die huldung vnd vorharden hier bet des mandags; do sie<br />

wat gegeten hadden, do togen sie daruan, lieten auerst vor e. f. g.<br />

afftage ein Rugianer, <strong>der</strong> vp einen vpn konig Artushoff losge-<br />

schalen, vp dem olden markede affhown.<br />

26. Iiu^. gaff ick dem rentmeister to Loitz die 260 gülden<br />

für den affgekofften roggen vnd entfieng daruor mine Hand schrifft<br />

vnd siene quietantz.


125<br />

Octooris primo nam ick van miner vrown x daler,<br />

dar ick Sasirow xij^/2 guloen to afstonung <strong>der</strong> scholgesellen van<br />

sende.<br />

7. ku^'. was ick to Pron, fragede na minen beiden<br />

rin<strong>der</strong>n vnd wallichen, die Hinrick Schrö<strong>der</strong> vnd Raleke van <strong>der</strong><br />

Sun d. wischen gehalet. Dar krege ick nit meher van to sichte,<br />

dan den Wallachen, die was so mager als ick ene noch<br />

nie gesehn. Ick wasock in Hans Markown haue <strong>der</strong> schape haluen;<br />

do seden sie mi, dal sie sick geloset hedden, man must sie bellen :c.<br />

8. du^. kreg ick den Wallachen tohus vnd die beiden rin<strong>der</strong>,<br />

so ick den samer auer vp <strong>der</strong> wisk gehat, vnd must Hinrick<br />

Schrö<strong>der</strong> wed<strong>der</strong> geuen 2 "^5, die he auer dem aufbringen<br />

vorlegt hedde.<br />

16. ku^. leet ick minem U6poti ^licolao ene gebunden<br />

srHinmaticam ?1n'1ippi N6l. vam coster halen; dar must ick eme<br />

furgebeN) jck gaff em ock fort j ßl. to papyr.<br />

20. ku^'. warbt N. ^Idanus in S. Niclaus kcrck durch<br />

den (^eueraisin 8up6riut. soienniter ordinieret vnd her Fabian<br />

Klock l'nstituieret, Got geue to erer vnd vnser aller selen selicheit.<br />

26. duj. gaff frouw Sophia mi die 30 daler wed<strong>der</strong> vnd<br />

entsieng ehren vnd ers mannes schuldtbreff.<br />

^ouemdriä ^mo reisede ick van hier gegen Vker,<br />

munde vp <strong>der</strong> Herrn vorschriuend vnd lag dar van dem man-<br />

dage bet vp den sondag. In midler tidt handelbc man so vele,<br />

bat die beiden oldesten Hern die regierung 2 jar lang touorwal-<br />

den annemen, welcke 2 jar vp negstkunfftige ostern erst anghan<br />

scholden, jedoch 3in6 praeiuäicio aliorum fratrum. Id wurdt<br />

ock beschlaten, bat hertog Ernst Ludewig an den Polnisken,<br />

vnd hertoch Barnim an syns Hern vettern hoff sick to dienste<br />

begeuen scholden.<br />

11. du^'. quam ick Gotloff mit gesundem liue wed<strong>der</strong><br />

tohus vnd berekende 42 st. 30 ßl., die ick vp <strong>der</strong> reise mit <strong>der</strong><br />

diener drinckgelde vnd dem, wat bat kranck perdt sampt dem<br />

stallmeisier vorthert, vordaen vnd vthgelegt hedde. In minem<br />

affwesen hedde mine vrouw van Hinrick Ralcken 8 "^<br />

entfangen.


126<br />

16. du^. gieng ick mit ern Radiano Klükow sKloke),<br />

Prediger aä viuum ^odannsm, thor vortruwing in ern Peter<br />

Gelhars behusing.<br />

21. ku^. gaff ick Nartino, dem custer fty^j Sanct Niclaus<br />

kerck, 16 ßl. lud. für bat äictiouarium DgHipoä^', dar he mit<br />

tosrede was.<br />

24. im^. was ick vp <strong>der</strong> scholkamer vnd Horde mit an,<br />

wat die gewesenen schothern jn diesen vorgangen 2 jarn vpge-<br />

boret vnd wed<strong>der</strong> vthgegeuen; vnd erstreckte sick die jnnam jn<br />

die 50000 "^c 700 "H5 lc. vnd etlicke hun<strong>der</strong>t "A' hogher dan<br />

die vthgaue. Darmit auerantwerden sie den nien schothern,<br />

nemlick Hern Joachim Klinckow, Baltzer Brun vnd Claus Sassen<br />

die schlotel lc.<br />

29. du^. sande ick Lorenz Dinnigese to Anclam by Claus<br />

Ebelinge einen brieff, des einspenniger haluen, die van mi noch<br />

einmahl wil bethalet sten.<br />

N. D. leet ick mi den ba<strong>der</strong> wol 6 kopp selten.<br />

D606mdri8 ^ma schenckede mi ein cuterknecht, Chim<br />

Schamp genomt, j daler, dat ick em erlouen möcht meister t<br />

werden.<br />

2. du^. schenckede mi die sulue knecht noch i goldtgulden<br />

van 6 marck.<br />

N. v. s13. Dec.^j entsieng ick van <strong>der</strong> schotkamer 236 "^c<br />

8 hl.z daruan gaff ick miner vrown 200 "^c. — Ick sende ock<br />

Iohan Gentzkow 30 gülden vp die ermaninge, die he mi<br />

für wenig dagen by sinem Karsten sende.<br />

19. ku^. bracht vnd gaff vth her Georg Wytt, myn<br />

vicarius to Pron, 25 "^ Pacht; die entsieng vnd behield mine vrow.<br />

N. v. schenckede ick äoctori ?etro van Cortmen I?) dem<br />

lueäico 2 gestempelde goltgulden thor karckmiß.<br />

20. du^j. bethalde ick Christoff Euerdes dem glaser j "^<br />

für j finster, dat Hinrick Raleck, min vorlehnde buwer to Pron, kreg.


Die Pommerschen Farben.<br />

Vom<br />

Archivar Dr. Gustav üratz.<br />

Die Pommerschen Farben Blau und Weiß sind keineswegs<br />

so alt, wie man insgemein zu glauben geneigt ist, insbeson<strong>der</strong>e<br />

ist die Vorstellung, daß blau und weiß schon zu Zeiten <strong>der</strong><br />

Pommerschen Herzoge als Landesfarben gegolten haben, eine<br />

durchaus irrige. Um dies klar zu machen und nachzuweisen,<br />

wird es ersprießlich sein, einige historische Bemerkungen über den<br />

Gebrauch <strong>der</strong> Farben als Abzeichen voranzuschicken.<br />

Man muß eine Unterscheidung eintreten lassen zwischen<br />

Partei färben, symbolischen Farben gewisser Dynastien,<br />

Hoffarben, Farben <strong>der</strong> Feldzeichen, Nationalfar-<br />

ben und Provinzialfarben.<br />

Der Gebrauch <strong>der</strong> Farben als Parteiabzeichen reicht<br />

bis in das classische Alterthum zurück. Durch verschiedene Farben<br />

unterschieden sich z. B. die in den circensischen Spielen auf-<br />

tretenden Parteien: die Weißen, Rothen, Grünen und Blauen,<br />

von denen aber die weiße Partei bald in <strong>der</strong> grünen, die rothe<br />

in <strong>der</strong> blauen aufging, so daß zu Kaiser Antoninus Zeiten nur<br />

noch von <strong>der</strong> grünen und blauen die Rede war. Indem die<br />

Kaiser bald die eine, bald die an<strong>der</strong>e begünstigten, trugen sie die<br />

Farben aus dem Circus in das politische und religiöse Partei-<br />

treiben hinüber, und beson<strong>der</strong>s in Constantinopel, wo die Blauen<br />

und die Grünen bald als die Repräsentanten verschiedener religiöser


128<br />

Secten, bald als Anhänger <strong>der</strong> Kaiser o<strong>der</strong> Gegenkaiser galten,<br />

kam es zu den blutigsten Kämpfen. Als mehrere Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

später Italien durch die Parteikampfe <strong>der</strong> Guelsen und Ghibelli-<br />

ne« zerrissen wurde, waren es abermals zwei Farben, die als<br />

Parteizeichen dienten; die Guelfen führten die schwarze Farbe als<br />

Feldzeichen, die Ghibelline« dagegen die weiße.*) In England<br />

spielte dann die weiße und rothe Farbe in den Parteikampfen<br />

<strong>der</strong> weißen und <strong>der</strong> rothen Rose eine welthistorische Rolle. Die<br />

rothe Phrygische Mütze <strong>der</strong> Iacobiner zur Zeit <strong>der</strong> Französischen<br />

Revolution hat den Anlaß gegeben, daß die rothe Farbe jetzt<br />

allgemein als das Abzeichen <strong>der</strong> in monarchischen Staaten auf-<br />

tretenden socialistisch-republikanischen Partei angesehen wird. Bei<br />

dem kürzlich unterdrückten Polnischen Aufstände stand sich die<br />

weiße und rothe Partei gegenüber. Die weiße Partei, bestehend<br />

aus den Anhängern Czartoryski's, repräfentirte die aristokratischen,<br />

die rothe Partei, zu welcher die Anhanger Mieroslawski's<br />

zahlten, reprasentirte die demokratischen Elemente <strong>der</strong> Insurrection.<br />

Die grüne Farbe, die bei den Muhamedanern als religiöses<br />

Abzeichen gilt, und nur von den Nachkommen des Propheten<br />

getragen werden darf, ist neuerdings auch von den katholischen<br />

Irlan<strong>der</strong>n als politisches Abzeichen gewählt worden, und zwar<br />

nach dem grünen Kleeblatt des heiligen Palrick, des Schutzpatrons<br />

von Irland, <strong>der</strong> an dem Kleeblatt den Ungläubigen die Drei-<br />

einigkeit Gottes deutlich machte. Der grünen Farbe <strong>der</strong> katholi-<br />

schen Partei steht das Orange <strong>der</strong> „Orangisten" gegenüber,<br />

<strong>der</strong>en Name und Farbe auf den prorestantischen Wilhelm von<br />

Oranien zurückführt. Noch vor Kurzem bestanden w'e Grünen<br />

und die Orangisten erbitterte Kampfe in Irland sowohl wie in<br />

Nordamerika.<br />

Verschieden von diesen Parteifarben sind die Farben, welche<br />

gewisse Dynastien als symbolische Abzeichen erwählten.<br />

Eine <strong>der</strong> ältesten dynastischen Farben scheint das Gilb <strong>der</strong> Chi-<br />

nesischen Kaiser zu sein; angeblich reicht <strong>der</strong> offizielle Gebrauch<br />

8^)6U6i-, opus , ?gi-3 ^onei-3.IÌ8 I. Hß. 71. nach


129<br />

dieser Farbe bis in das Jahr 2600 vor Christi Geburt hinauf.*)<br />

In Europa haben sich nur bei den vier Dynastien: Frankreich,<br />

Savoyen, Burgund und Nie<strong>der</strong>lande bestimmte Farben als<br />

Symbole geltend gemacht. Die Farbe von Frankreich, o<strong>der</strong> viel-<br />

mehr <strong>der</strong> Dynastie Bourbon war weiß, die von Savoyen dun-<br />

kelblau, die von Burgund roti), die <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande o<strong>der</strong> vielmehr<br />

des Hauses Nassau-Oranien Orange.") Die weiße Fahne <strong>der</strong><br />

Bourbon's hat ihren Ursprung in <strong>der</strong> Sitte, ein weißes Tuch als<br />

Signal zu einem Waffenstillstände, und eine weiße Flagge als<br />

Zeichen <strong>der</strong> Uebergabe aufzustecken. Das Recht, sie vor sich her<br />

tragen zu lassen, war anfangs dem Gencral-Obersten <strong>der</strong> Fran-<br />

zösischen Armeen vorbehalten, und nur als Ludwig XIV., eifer-<br />

süchtig auf die Gewalt dieser Feldhauptleute, das Amt abschaffte, und<br />

die Privilegien desselben <strong>der</strong> Krone übertrug, wurde die weiße Fahne<br />

das Banner des einzigen General-Obersten <strong>der</strong> Armee, des königlichen<br />

Kriegsherrn. Nach einer Ordonnanz vom 12. Mai 1696 sollte die<br />

weiße Fahne nur von <strong>der</strong> Garde im Dienste bei <strong>der</strong> Person des<br />

Königs und des Dauphins geführt werden, aber nach und nach<br />

legte jedes Regiment sich eine solche zu. "*) Auch die Franzö-<br />

sische Schiffsflagge war weiß. Im Jahre 1769 trat <strong>der</strong> dynasti-<br />

schen weißen Fahne <strong>der</strong> Bourbon's eine nationale Tricolore<br />

gegenüber, und aus dem Kampfe bei<strong>der</strong> ging dic letztere siegreich<br />

hervor. Die weißen Fahnen <strong>der</strong> Regimenter wurden schon im<br />

Jahre 1792 verbrannt, und statt <strong>der</strong>selben auch bei <strong>der</strong> Armee<br />

Tricolore« eingeführt. Den letzten Kampf bcsiand oie weiße<br />

Fahne <strong>der</strong> Bourbon's erst vor Kurzem in Italicn als dynastisches<br />

Abzeichen des aus dem Spanischen Zweige des Hauses abstam-<br />

menden Königs von Neapel. Auch hier unterlag sie einer<br />

nationalen Tricolore. Ueber den Ursprung <strong>der</strong> dunkelblauen<br />

Berndt, die Hauptstücke <strong>der</strong> Wappen-Wissenschaft, nach<br />

, kigtoirs AsnOrIie äs Okine. I. S. 27. fs.<br />

**) Vergl. Grote, Münzstndien. II. S. 758. Grote, Geschichte<br />

des König!. Preußischen Wappens. S. 172.<br />

***) Magazin für Litteratur des Auslandes. Jahrg. 1855. Nr. 37.<br />

9


130<br />

Farbe des Hauses Savoyen ist Näheres nicht bekannt, doch schon<br />

Graf Amadeus VI. von Savoyen, welcher im Jahre 1362 den<br />

noch jetzt bestehenden ältesten Sardinifchen Orden äsli' ^nunciata<br />

stiftete, bestimmte für die Ordenstracht die dunkelblaue Farbe.<br />

Sie ging auch in die Sardinische Cocarde über, und erst Konig<br />

Victor Emanuel legte sie ab, um sie als König von Italien mit<br />

<strong>der</strong> nationalen Tricolore zu vertauschen. Der Ursprung <strong>der</strong><br />

rothen Farbe von Burgund läßt sich ebenfalls nicht näher fest-<br />

stellen. Wahrscheinlich aber steht sie im Zuhammenhang mit<br />

dem rothen Ordenskleide des im Jahre 1439 von Herzog<br />

Philipp dem Guten gestifteten Ordens vom goldenen Vli?ß.<br />

Als nach dem Erlöschen des Hauses Burgund Spanien die<br />

Vurgundischen Erblande und das Großmeisterth um des Ordens<br />

vom goldenen Vließ behauptete, behielt es auch die rothe Farbe<br />

<strong>der</strong> Burgundischen Dynastie bei, und noch heute ist die Spanische<br />

Cocarde roth. Das Orange des Hauses Nassau-Oranien ist wie<br />

<strong>der</strong> Feldruf: „Orai^'s bov6n" dem Namen <strong>der</strong> Dynastie entlehnt.<br />

Es prangt noch heute in dem Nie<strong>der</strong>ländischen Feldzeichen.<br />

Bemerkenswerth ist bei diesen symbolischen Farben einzelner<br />

Dynastien, daß sie, wie die vorher erwähnten Parteifarben, stets<br />

in <strong>der</strong> Einheit auftreten, und daß sie nicht den Farben des<br />

Wappens <strong>der</strong> Dynastie entnommen sind. Diese Farben galten<br />

vielmehr als charakteristische Abzeichen neben dem Wappen.<br />

Das Wappen von Frankreich war ein blauer Schild mit golde-<br />

nen Lilien, das von Savoyen ein weißes Kreuz im rothen Felde,<br />

das von Burgund ein blauer Schild mit goldenen Lilien und<br />

roth und weiß gestücktem Rande, das des Hauses Nassau-Oranien<br />

ein goldener Löwe im blauen mit goldenen Schindeln bestreuten<br />

Felde. Die weiße Farbe kommt also eben so wenig im Wappen<br />

von Frankreich, als die blaue Farbe im Wappen von Savoyen<br />

und die orange Farbe im Wappen von Naffau-Oranien o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lande vor, nur die rothe Farbe erscheint in ganz unterge-<br />

ordneter Verwendung im Wappenschilde von Burgund.<br />

Etwas an<strong>der</strong>es ist es mit den sogenannten Hoffarb cn,<br />

die etwa den heutigen Livreefarben entsprechen. Diese Hof-<br />

farben waren, wie noch neuerlich, mitunter von den Tincturen


131<br />

dee Wappen entlehnt, oft aber auch nicht*), und waren sehr<br />

verän<strong>der</strong>lich. Geschmack, Laune und Verän<strong>der</strong>ungssucht spielten<br />

bei ihnen eine große Rolle. Gewöhnlich treten sie in <strong>der</strong> Zwei-<br />

zahl auf, doch auch drei bis vier Farben nebeneinan<strong>der</strong>, je nach-<br />

dem <strong>der</strong> Erfin<strong>der</strong> Geschmack an einfacher o<strong>der</strong> an bunter Tracht<br />

fand. Zum Theil dürften diese Hoffarben in die farbigen Sei-<br />

denschnüre übergegangen sein, mit denen die Siegel an die<br />

Pergament-Urkunden gehangt wurden, obwohl auch hier nicht<br />

immer an eine beabsichtigte Farben-Zusammenstellung zu denken<br />

sein wird, son<strong>der</strong>n gewiß hausig ein gerade zur Hand liegen<strong>der</strong><br />

Vorrath farbiger Seide den Ausschlag gab**). Um die Regel-<br />

losigkeit und Willkühr in <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Farben <strong>der</strong> Siegelseide<br />

darzulegen, sollen hier einige Beispiele angeführt werden. Von<br />

den Danischen Königen gebrauchte Erich VII. Glipping 1276<br />

und 1277 rothe Seide, Erich VIII. Menved 1305 grün-<br />

rothe, 1309 blaue, Friedrich II. l570 und 1582 gclb-blau-<br />

roth-weiße, ebenso Christian IV. 1589, 1603 und 1625,<br />

letzterer 1596 aber auch gelb-violett-roth-weiße. Von den<br />

Polnischen Königen gebrauchte Stephan Bstthory 1576 roth-<br />

weiße (die Polnischen Wappenfarben), in demselben Jahre aber<br />

auch roth-weiß-blau-steischfarbene Seide; Sigismund III. 1589<br />

roth .- weiß - blau - gelbe, 1 692 violett - gelb - fleischfarbene, 1605<br />

blau-weiße, 1615 roth-weiße; Wladislaw IV. 1633 roth-gelbe.<br />

Vei dem Hause Holstein finde ich 1544 roth - weiß - grün-<br />

graue Seide, Herzog Johann gebrauchte 1601 und 1614 roth-<br />

weiße (nach den Farben des Holsteinschen Wappens), 1606 roth-<br />

weiß - gelb - violette. Dagegen wurden an an<strong>der</strong>n Höfcn die<br />

Hoffarben schon frühzeitig constant, beson<strong>der</strong>s wenn sie den<br />

Wappenfarben entsprachen. Die älteste constante Hoffarbe ist<br />

*) Grote, Vünzstndien. III. S. 401. „Von <strong>der</strong> auf Umformen<br />

und Livreen heutzutage noch vorkommenden Hosfarbe" in den Vraunschweig.<br />

Anzeigen. Jahrg. 1748. S. 229.<br />

**) Vergl. I. F. Joachim, Einleitung zur Teutschen Diplomati.<br />

1785. S. 128. Uein60()iu8, äs vstsriduZ (^srinanoi-uin a1ÌI.i-nniHlis<br />

6ÌAÌ11Ì8 p. 171. Gatterer, Abriß <strong>der</strong> Diplomati!. S. 174.<br />

u, vs re äipioiuatioa. 1^. II. c. 19. n. 6. P. 151.<br />

9*


132<br />

wahrscheinlich das Roth-Gelb <strong>der</strong> Päpste. Es ist mindestens<br />

schon seit Honorius III. (1226) bei <strong>der</strong> Siegelseide zur Anhängung<br />

oer Bullen im Gebrauchs), und wenn ich nicht irre, war noch<br />

vor Kurzem die päpstliche Schweizer-Leibgarde in diese Farben<br />

gekleidet. Einem Wappen ist sie nicht entnommen, da es bekanntlich<br />

kein päpstliches Wappen als solches giebt, vielmehr je<strong>der</strong><br />

Papst sein Familienwappen führt, und es nur durch die darauf<br />

gesetzte Tiara und die hinter den Schild gelegten Schlüssel<br />

3t. Peters als päpstliches kennzeichnet. Am Hofe <strong>der</strong> deutschen<br />

Kaiser sind die Farbm Schwarz-Gelb (dem Reichswappen entnommen)<br />

sicher schon seit Kaiser Carl IV. (1357), wahrscheinlich<br />

aber schon seit den Ottonen, als Hoffarben in dauerndem und<br />

ununterbrochenem Gebrauch gewesen. Am Kurbrandenburgischen<br />

Hofe sind, wie sich aus den Siegelschnüren erqiebt, die Farben<br />

Schwarz-Weiß (dem Hohenzollernschen Wappenschild entnommen)<br />

mindestens schon seit Churfürst Joachim I. (1529), am Schwedischen<br />

Hofe die Farben Blau-Gelb (dem Schwedischen Wappen<br />

entsprechend) mindestens schon seit <strong>der</strong> Königin Christine (1641)<br />

dauernd als Hosfarben in Gebrauch gekommen. — Am Pommerschen<br />

Hofe war die Anwendung <strong>der</strong> Farben bei <strong>der</strong> Siegelseide<br />

in den ältesten Zeiten eine völlig regellose. Es kommen<br />

einzelne Farben vor, beson<strong>der</strong>s Roth o<strong>der</strong> Grün, sowie Combinationen<br />

von zwei o<strong>der</strong> drei Farben aller Art, und zwar bei<br />

den einzelnen Herzogen in beständiger Abwechselung, so daß<br />

eine Aufzählung <strong>der</strong>selben völlig fruchtlos erscheint. Bogislaw X.<br />

l1472—1523) scheint die rothe Farbe geliebt zu haben. Zu<br />

seinem Heereszuge nach Brqunschweig im Jahre I486 mußte<br />

sich die ganze aufgebotene Ritterschaft in Roth kleiden"), und<br />

*) Die Päpste gebrauchten zur Auhängung <strong>der</strong> Bullen häufig auch<br />

Bindfaden, daß aber bei den iu forma i-ÌAoroZa ausgestellten Bindfaden,<br />

bei den in lorma Ai-atio8I. ausgestellten roth und gelbe Seide gebraucht<br />

worden fei, wie Zinkernagel (Handbuch für Archivare, S. 70) mciut,<br />

fcheint sich nicht zn bestätigen. Vevgl. Heineccius, 1. o. p. 171.<br />

*5) Klempiu, Diplomatische Beiträge zur Geschichte Bogislaws X.<br />

S. 482. 485.


133<br />

und zu seinem Zuge nach Worms im Jahre 1496 und 1497,<br />

an welchen sich die Reise nach dem heiligen Lande schloß, kleidete<br />

er sein sämmtliches Gefolge in rothes Lundisches Tuch und<br />

ließ jedem seinen Wahlspruch auf den Aermel setzen, den Edel-<br />

leuten mit Perlen, den Knechten mit goldenen Flittern *). Bogis-<br />

law'sX. großes Reiter- o<strong>der</strong> Majestätssiegel hängt in <strong>der</strong> Regel<br />

an roth-weiß-oranger Seide, doch kommt es auch an roth-weiß-<br />

blauen Schnüren vor. Seine Secretsiegel hängen fast immer an<br />

Pergamentpresseln, doch habe ich auch einmal rothe, einmal<br />

roth-orange, einmal roth-grüne, und einmal blau-grüne Seiden-<br />

schnüre gefunden. Erst unter Bogislaw's X. Sohne Barnim X.,<br />

etwa vom Jahre 1540 ab, wurde, wie die angewendete Siegel-<br />

seioe ausweist, eine bestimmte Farben-Zusammenstellung dauernd<br />

und bis zum Aussterben des herzoglich Pommerschen Hauses im<br />

Jahre 1637 als Pommersche Hoffarbe gebräuchlich, näm-<br />

lich Roth-Gelb. Die Siegelbän<strong>der</strong> waren freilich auch in<br />

dieser Periode in <strong>der</strong> Regel bei nicht beson<strong>der</strong>s feierlichen Aus-<br />

fertigungen Pergamentstreifen, namentlich finde ich von Herzog<br />

Georg I. niemals, von Philipp I. und Ernst Ludwig nur sehr<br />

selten Seide angewendet. Doch ergiebt eine Zusammenstellung<br />

<strong>der</strong> beobachteten Falle folgendes Resultat:<br />

Barnim X..- 6mal Roth-Gelb, lmal Roth-Grün.<br />

Philipp I..- lmal Noth-Gelb, lmal Roth-Weiß.<br />

Johann Friedrich.- als regieren<strong>der</strong> Herzog 24mal Roth-<br />

Geld, als Bischof von Eammin 2mal Roth.<br />

Ernst Ludwig.' 2mal Roth-Gelb.<br />

Philipp Julius: 8mal Roth-Gelb, lmal Roth-Weiß,<br />

2mal Roth-Gelb-Vlau, 2mal Gelb, lmal Roth-Grün.<br />

Barnim XI..- limal Roth-Gelb-Violett, 4mal Roth-Gelb-<br />

Blau, 2mal Roth-Gelb, lmal Schwarz-Roth, lmal<br />

Roth-Gelb-Blau-Grün.<br />

Bogislaw XIII..' 5mal Roth-Gelb, xnai Roth ^Geld-<br />

Blau.<br />

Kantzow's Pomevania, herausgeg. von Kosegcnten. II. 225. 228,


134<br />

Casimir: als Bischof von Cammin l lmal Roth, 3mal<br />

Roth-Weiß.<br />

Philipp II.: 31 mal Roth-Gelb.<br />

Franz: als regieren<strong>der</strong> Herzog 4mal Roth-Gelb, als<br />

Bischof von Cammin 9mal Roth-Weiß, Imal Roth.<br />

Ulrich: als Bischof von Cammin 4mal Roth-Weiß, lmal<br />

Roth-Gelb.<br />

Bogislaw XIV.: 55mal Roth-Gelb, 6mal Roth-Weiß,<br />

2mal Roth-Gelb-Blau, 2mal Roth, Imal Blau;<br />

also bei 19 regierenden Herzogen unter 2l4 Fällen: 181mal<br />

Roth-Gelb, !3mal Roth-Gelb-Blau, 12mal Roth-Weiß lc.<br />

In vorstehen<strong>der</strong> Uebersicht sind nur diejenigen Fälle aufge-<br />

zählt, in welchen die betreffenden Herzoge für sich allein<br />

Urkunden besiegeln. Stellten nämlich mehrere Brü<strong>der</strong> o<strong>der</strong><br />

Vettern zusammen eine Urkunde aus, namentlich bei Haus-<br />

vertragen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en die herzogliche Familie betreffenden Ange-<br />

legenheiten, so bedienten sie sich in <strong>der</strong> Regel zur Anhängung<br />

ihrer Siegel einer und <strong>der</strong>selben Siegelseide. Unter 71 <strong>der</strong>artigen<br />

Fällen finde ich 54mal Roth-Gelb, 9mal Roth-Weiß, 2mal<br />

Roth-Gelb-Weiß, Imal Roth-Weiß-Blau, Imal Orange-Gelb,<br />

Imal Roth-Gelb-Blau-Weiß, Imal Schwarz-Roth, Imal Roth,<br />

Imal Violett. — Mag zwar in <strong>der</strong> Bestätigung <strong>der</strong> Privilegien<br />

<strong>der</strong> Pommerschen Landstände durch die Herzoge Barnim X. und<br />

Philipp I. vom 9. Februar 1590 noch an keine bestimmte<br />

Hoffarbe gedacht sein, wenn es daselbst heißt: ,,Wann auch uns<br />

und unsern Erbenn die von <strong>der</strong> Ritterschafft und Adell in Ehren<br />

Zugenn außerhalb Kriegs, als zu Lehens-Entpfahungen, Reichs-<br />

und an<strong>der</strong>n Vorsamlungs - Thagenn, fürstlichen Höeffen, Heim-<br />

fuhrungen, und <strong>der</strong>gleichen Zügen außerhalb Landes folgenn,<br />

und sich in unser o<strong>der</strong> unser Erben Farbe kleidenn<br />

sollen, so wollenn wir einem jedem von Adell, <strong>der</strong> mit zu<br />

reitten erfur<strong>der</strong>t, nach alter Gewonheit das Tuch zur Kleidunge<br />

auff seinen Leib als funff Ellen Gewandt und die Farbe<br />

auff so viell Personenn als ein je<strong>der</strong> Pferde habenn soll,<br />

sampt dem Muster inn seine Behausunge zu rechter Zeit zu


135<br />

schicken«"*), so ergiebt sich doch aus <strong>der</strong> obigen Zusammenstellung<br />

deutlich, daß seit Barnim X. Roth- Gelb die gewohnheits-<br />

mäßige Hoffarbe des Pommerschen Fürstenhauses war. Nur die<br />

Herzoge Barnim XI. und Vogislaw Xlll. räumten <strong>der</strong> Farben-<br />

Zusammenstellung Roth-Gelb-Blau o<strong>der</strong> Roth-Gelb-Violett gleiche<br />

Rechte ein, und diejenigen Mitglie<strong>der</strong> des herzoglichen Hauses,<br />

welche Bischöfe von Eammin waren, so Johann Friedrich, Casimir,<br />

Franz und Ulrich gebrauchen als bischöflich Camminsche Hof-<br />

farben: Roth o<strong>der</strong> Roth-Weiß. Die Pommersche Hoffarbe<br />

Roth-Gelb ist nicht dem Pommerschen Wappen entnommen.<br />

In dem größeren 9 feldigen Pommerfchen Wappen finden sich<br />

nur in einem Wappenschild, nämlich dem <strong>der</strong> Grafschaft Gutzkow,<br />

die Farben Roth und Gelb als Hauptfarben vor, aber schwerlich<br />

übte das Wappen eines so untergeordneten Theiles des Herzog-<br />

thums einen bestimmenden Einfluß auf die Wahl <strong>der</strong> Hoffarbe<br />

aus. Sie ist ohne Zweifel ganz beliebig gewählt. Dagegen<br />

entspricht die zweite zumeist gebräuchliche Farben-Combination<br />

Roth-Weiß den Farben des Pommerschen Wappens, dem rothen<br />

Greif im weißen Felde. Ebenso corresponoirt die bischöflich Cam-<br />

minsche Hoffarbe Roth - Weiß mit dem bischöflichen Wappen,<br />

einem weißen Kreuz im rothen Felde. Bemerkenswerth ist, daß<br />

die Farben-Zusammenstellung Blau-Weiß niemals vor-<br />

kommt.<br />

Der Gebrauch farbiger Feldzeichen stammt aus dem<br />

dreißigjährigen Kriege, wo man solche zuerst an Scharpen und<br />

Degenquasten als Erkennungszeichen <strong>der</strong> kriegführenden Parteien<br />

anbrachte. Die Kriegsherren schrieben sie bei je<strong>der</strong> neuen Wer-<br />

bung für jeden Feldzug willkührlich gewählt vor. Erst nach dem<br />

*) Original im Pomm. Prov. - Archiv. Dähnert, Sammlung<br />

Pommerscher und Nügischer Landesurkunden. I. S. 437.


136<br />

Westphälischen Frieden, wahrend <strong>der</strong> Franzosenkriege, wurden die<br />

einmal gewählten beibehalten; die zufällig zuletzt gewählten<br />

wurden bleibend'-). Häufig entsprachen sie den Wappenfarben,<br />

oft aber auch nicht, dagegen waren sie nicht selten einerlei mit<br />

den Hoffarben, die wie<strong>der</strong>um, wie oben auseinan<strong>der</strong>gesetzt, nur<br />

zum Theil, in Pommern z. B. nicht, mit den Wappenfarben<br />

übereinstimmten, oft auch waren sie unabhängig von den Wappen-<br />

farben und Hoffarben gewählt. Die Brandenburgischen Hof-<br />

farben Schwarz-Weiß wurden erst geraume Zeit nach dem dreißig-<br />

jährigen Kriege in die Feldzeichen aufgenommen; noch 1657<br />

machten sich die Brandenburger durch Strohwische auf den<br />

Hüten an Stelle farbiger Abzeichen kenntlich. Wahrend des<br />

siebenjährigen Krieges führte man aber die schwarz-weißen Schär-<br />

pen und Degenquasten, bei den Kürassieren auch schwarz-weiße<br />

Fe<strong>der</strong>büsche ein, um sie von den ganz gleich gekleideten Rufsischen<br />

Truppen auf diese Weise zu unterscheiden. Auch war schon<br />

!740 das Band des Militair-Verdienstordens nach den Farben<br />

<strong>der</strong> Feldzeichen bestimmt**). Bei <strong>der</strong> Neubildung des Preußi-<br />

schen Heeres im Jahre 1608 erhielten alle Truppcntheile Fe<strong>der</strong>-<br />

büsche und an<strong>der</strong>e Hutverzierungen (Rosen) von schwarz-weißer<br />

Farbe, auch die Ulanen Wimpel von diesen Farben an die<br />

Lanzen***). Daß die schwarz-weiße Farbe ausschließlich als<br />

militärisches Feldzeichen galt, geht auch daraus hervor,<br />

daß die zu den Civil-Uniformen getragenen Degenquasten stets<br />

von an<strong>der</strong>er Farbe waren. So z. V. trugen die Beamten des<br />

Pommerschen Kreditsystems nach <strong>der</strong> (Zabinetsordre vom 25. Febr.<br />

1787 blau-goldene, die Pommerschen Landstände und Landes-<br />

ofsicianten nach den (Zabinetsordres dom 26. März und 21. April<br />

1796 golden-siloerne Ported'öpees, und noch heute müssen zu<br />

*> Grote, Münzstudien. II. S. 758. Grote, Gesch. des Königl.<br />

Preuß. Wappens. S. 172.<br />

**) Grote, Münzstudien. II. S. 759. Grote, Gesch. des Königl.<br />

Preuß. Wappens. S. 172.<br />

***) Gvote, Münzsmdien. II. S. 760. Grote, Gesch. des Königl.<br />

Preuß. Wappens. S. 173. v. Bagensky. Gesch. des 9ten (Colbergschen)<br />

Regiments. S. 71.


137<br />

den Civil-Uniformen goldene Ported'epees getragen werden, indem<br />

nur diejenigen Personen, welche zugleich in <strong>der</strong> Armee einen<br />

Rang ennehmen, welcher sie zum Tragen des schwarz-silbernen<br />

Ported'epöes berechtigt, dasselbe auch zur Civil-Uniform truZbv<br />

dürfen. — Am Hofe von Vraunschweig - Wolfenbüttel war im<br />

16. und im Anfange des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts Roth-Gelb und<br />

Roth-Gelb-Weiß die Hoffarbe; späterhin, zu Ende des 17. o<strong>der</strong><br />

Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts nahm man Blau-Gelb an, welche<br />

Farben auch in die Feldzeichen aufgenommen wurden. Im Jahre<br />

1806 wurden zwar an ihrer Stelle blau-weiße Feldzeichen einge-<br />

führt, doch stellte man 1830 die früheren blau-gelben wie<strong>der</strong><br />

her*). Letztere stehen in keiner Beziehung zum Wappen. — In<br />

<strong>der</strong> Braunschweig - Lüneburgischen Armee finden wir im Jahre<br />

1620 sogar zwei verschiedene Feldzeichen ats alternative neben<br />

einan<strong>der</strong>. Herzog Christian von Celle bestimmte nämlich in den<br />

Kriegsartikeln §. 34: „Alle Soldaten sollen unseres gnädigen<br />

Fürsten und Herrn Farbe und Feldzeichen, als Roth und Gelb<br />

o<strong>der</strong> Blau und Weiß bei sich und antragen, damit dieselben von<br />

den Feinden und an<strong>der</strong>em umschweifenden herrenlosen Gesindel<br />

unterschieden werden können""). Im Jahre 1706 wurden<br />

bei dem Kur - Braunschweig - Lüneburgischen Militair für die<br />

Officiere gelbe Schärpen eingeführt, während bisher je<strong>der</strong> Regi-<br />

mentschef solche nach Gutbesinden angeordnet hatte***). Diese<br />

wurden bis ungefähr 1818 getragen, wo silberne mit schmalen<br />

gelben Streifen an ihre Stelle traten; auch wurden fchon im<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>t die gelb-silbernen Ported'6pees eingeführt, und<br />

ungefähr 1790 erhielt die Cavallerie gelb-weiße Fe<strong>der</strong>büsche, 1814<br />

die Infanterie eben solche Pompons^). Diese Kur-Braun-<br />

schweigischen o<strong>der</strong> Hannoverschen gelb - weißen Feldzeichen stehen<br />

*) Grote, Münzstudien. III. S. 406.<br />

**) Grote, Münzstudien. III. S. 406. — Decken, Herzog Georg<br />

von Vrannschweig und Lüneburg. I. 321.<br />

***) Grote, 1. o. III. S. 402. v. Wisse!, Geschichte <strong>der</strong> Errichtung<br />

<strong>der</strong> Kur-Braunschweig-Lüneburgischen Truppen. Vorerinnerung S. 4.<br />

und S. 302.<br />

Grote, 1. e III. S. 402.


138<br />

we<strong>der</strong> in Beziehung zu den Wappenfarben noch zu den Hof-<br />

farben. — Ob es in Pommern überhaupt zum Gebrauch<br />

bestimmter farbiger Feldzeichen gekommen ist, ist sehr fraglich.<br />

Im dreißigjährigen Kriege, wo solche zuerst auftreten o<strong>der</strong> viel-<br />

mehr allgemein werden, spielte Pommern lind sein Heer eine so<br />

untergeordnete klägliche Rolle, daß für letzteres wobl kaum selbst-<br />

ständige Feldzeichen gebrauchlich wurden, und als im Jahre 1637<br />

mit dem Aussterben des herzoglichen Hauses auch die Pommersche<br />

Hofsarbe Roth-Gelb, die vielleicht in die Feldzeichen übergegangen<br />

wäre, erlosch, und Pommern theils unter Schwedische, theils<br />

unter Brandenburgische Herrschaft kam, konnte von specifisch<br />

Pommerschen Feldzeichen selbstverständlich nicht mehr die Rede sein.<br />

Ganz an<strong>der</strong>en Ursprungs als die Feldzeichen sind die<br />

Cocarden. Die Cocarde entstand erst im l8. Jahrhun<strong>der</strong>t,<br />

als man, zunächst beim Militair, die breite Krampe <strong>der</strong> Hüte<br />

an <strong>der</strong> einen Seite in die Höhe schlug, — bei den Reitern<br />

rechts, damit sie Platz hätten den Pallasch zu schwingen, beim<br />

Fußvolk links, damit sie Platz hatten die Muskete hoch zu<br />

tragen. Die aufgeschlagene Krämpe wurde mittelst eines schwarzen<br />

Bandes an einem oben am Hutkopfe befestigten Knopfe festge-<br />

bunden, und die Enden des Bandes in eine Schleife geschürzt.<br />

Da in Frankreich die in die Höhe gerichteten ausgezackten Zipfel<br />

eine entfernte Ähnlichkeit mit Hahnenkammen batten, nannte<br />

man die Schleife: co^uaräe. Der Haltbarkeit wcgen wurde sie<br />

später von festerem Material, z. B. von Le<strong>der</strong> bergcstellt, und<br />

erschien namentlich beim Militair bald als eine oben ausge-<br />

schnittene Kreisstäche, die nur zum Zierrath diente*). Die<br />

Cocarde war in <strong>der</strong> Regel, <strong>der</strong> Farbe des Hutcs entsprechend,<br />

schwarz, wie sie noch heute bei Kutschern und Livreebedienten,<br />

freilich ganz zwecklos, am Cylin<strong>der</strong>hut erscheint. Das Ham-<br />

burgische Militair batte noch bis zum Jahre l6l!, das Han-<br />

noversche Militair bis 1821 schwarze Cocarden, sie wurden von<br />

*) Gvotc, 1. o. II. S. 759. III. S. !02. — Grote, Geschichte<br />

des Königl. Prenß. Wappens. S. 172. !73. — Gäix-ckens, <strong>der</strong> freien<br />

und Hansestadt Hamburg Wappen, Ziegcl, Flagge nnd (ìocarde. S. 58.


139<br />

dem Dänischen und Nordamerikanischen Militair noch bis vor<br />

wenigen Jahren, und werden von dem Englischen Militair noch<br />

jetzt schwarz getragen. Das Französische Militair trug !740<br />

ebenfalls schwarze Cocarden, bekam aber 1767 weiße, mithin von<br />

<strong>der</strong> Farbe des Königs, doch wurden sie nicht als Unterscheidungs-<br />

zeichen geachtet, denn 1789 hatten die Französische Garde du<br />

Corps wie<strong>der</strong> schwarze*). — Die Anwendung farbiger Eo-<br />

carden als politischer Abzeichen stammt erst aus <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>der</strong> Französischen Revolution. Die Stürmer <strong>der</strong> Vastille steckten<br />

im Garten des Palais-Royal Kastanienlaub als Feldzeichen auf<br />

die Hüte, und ersetzten dies, indem man es bereits als politisches<br />

Abzeichen betrachtete, nach dessen Welkwerden durch grüne Ban<strong>der</strong>.<br />

Als die Royalisten darauf erwi<strong>der</strong>nd weiße Bän<strong>der</strong> nach den<br />

Farben <strong>der</strong> Königlichen Kriegsflagge zu tragen ansingen, schrieb<br />

die Stadtbehörde von Paris den Ihrigen vor, Ban<strong>der</strong> von den<br />

Farben des Pariser Stadtwappens - Blau und Roth — zu<br />

tragen. Im Juli l789 bot Lafayette auf dem Altan des Rath-<br />

hauses dem von Versailles nach Paris geschleppten Könige als<br />

Zeichen <strong>der</strong> Versöhnung <strong>der</strong> Parteien und Symbol des ,,von<br />

republikanischen Institutionen umgebenen Throns" eine Schleife —<br />

weiß, umgeben von blau und roth — dar, die seitdem das allge-<br />

meine Abzeichen wurde**). Diese Farben wurden auch an den<br />

Fahn- und Flaggentüchern angebracht; die deutschen farbigen<br />

Scharpen und Degenquasten waren bei den Franzosen nie üblich.<br />

Die farbigen Cocarden als Nationalabzeichen wurden nach-<br />

her in den für die Napoleoniden gebildeten Staaten eingeführt,<br />

und dann nach und nach, zunächst in den mit Frankreich ver-<br />

bündeten, nach den Befreiungskriegen auch in den meisten übrigen<br />

Staaten. Die durch feindliche Uebermacht bedrängten Fürsten<br />

hatten fast überall das Nationalgefühl ihrer Völker erwecken<br />

müssen, um kräftige Hülfe zu finden, und dieser Sinn rief die<br />

nationalen Abzeichen, die N arion a l-Cocarden und die<br />

*) Gädechens, 1. o.<br />

**) Grote, Münzstudien. II. 759. Grote, Geschichte des Königl.<br />

Preuß. Wappens. S. 173.


140<br />

Nationalfa rben ins Leben *). So wurde in Preußen beim Be-<br />

ginn des Befreiungskrieges i. I. !6l3 die schwarz-weiße Preußische<br />

National-Eocarde angeordnet. Ihre Farben wurden dell bisher<br />

gebrauchlichen Feldzeichen entnommen; daß sie in keiner Beziehung<br />

zu dem Preußischen Wappen, dem schwarzen Adler im weißen<br />

Felde stehen, ist schon oben nachgewiesen, sie sind weit älter, und<br />

haben ihren Ursprung in dem Hohenzollernschen schwarz und<br />

weiß quadrierten Wappenschilde. Im März des Jahres l8l3<br />

nahmen auch die Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen<br />

eine National-Eocarde, weiß mit rothem Kreuze an. Hannover<br />

erhielt erst l621 von König Georg IV. bei Gelegenheit eines<br />

Besuchs in seinen Deutschen Landen eine National - Cocarde,<br />

nämlich die bisher beim Militär gebräuchliche schwarze Cocarde<br />

mit einem Rande von den Farben <strong>der</strong> Feldzeichen, gelb und<br />

weiß. Durch eine Verordnung vom Jahre 1837 wurden dann<br />

auch die Farben Weiß und Gelb ofsiciel! als Hannoversche<br />

Nationalfardcn anerkannt**). England hat noch jetzt keine<br />

National - Eocarde und keine Nationalfarben. Die Englische<br />

Nationalität repräsentirt sich durch das Wappen, o<strong>der</strong> noch lieber<br />

durch die Seeflagge (Jack Union), ein rothes Flaggentuch mit<br />

einem Oberwinkel, in welchem das Englische rothe St. Georgen-<br />

kreuz im weißen Felde, das Schottische weiße St. Andreaskreuz<br />

im blauen Fcloe, und das Irische rothe St. Andreaskreuz im<br />

weißen Felde in einan<strong>der</strong> verschränkt sind; es ist ein durchaus<br />

eigenmächtiges Verfahren, wenn man, wie es z. V. noch vor<br />

Kurzem beim Empfange <strong>der</strong> jetzigen Kronprinzessin von Preußen<br />

geschah, aus dcr Scestagge o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Uniform des Englischen<br />

Militairs die Farben Blau-Roth als Englische Farben heraus-<br />

buchstabirt hat. In <strong>der</strong> Regel wählte man zu den National-<br />

Cocarden und Nationalfarben nicht die Farben <strong>der</strong> Wappen,<br />

son<strong>der</strong>n entwe<strong>der</strong> die Farben <strong>der</strong> Feldzeichen, die allerdings mit-<br />

unter den Wappenfarben entsprachen, so z. B. bei Preußen<br />

*) Gröle. Miinzstudien. II. 759. 760. Gvote, Gesch. des<br />

Pveuß. Wappcnö. S. 173. Gädechcus, 1. c. S. 58.<br />

55) Grote, Miluzstudieu. III. S. 402. 403.


(Schwarz - Weiß), Oesterreich (Schwarz - Gelb), Baiern sBlau-<br />

Weiß), Schwarzburg (Blal'.:Gelb), Lichtenstein (Notl^Gelb), den<br />

Hansestädten (Noth-Weiß) :c., bäusig aber auch nicht, wie bei<br />

Hannover, Vraunschweig ?c., o<strong>der</strong> man behielt für die (5ocaroe<br />

die alte dynastische Farbe bei, >'o in Sardinien Nlau, in Spanien<br />

Noth lc., o<strong>der</strong> man setzte nach Willkühr zwei o<strong>der</strong> drei, niemals<br />

aber mehr Farben zusammen, indem man mitunter die Farben<br />

<strong>der</strong> üblichen Uniform Ves leeres, mitunter einzelne Waffen-<br />

farben herausgriff, so z. B. Sachsen, welches Grün aus dein<br />

Wappen nahm und statt Sclnvarz und Gelb! Weiß zusetzte,<br />

Nassau, welches Blau aus dem Wappen nahm, und statt Gelb:<br />

Orange zusetzte ?c. Die Nationalfarben wurden auch verän<strong>der</strong>t,<br />

so än<strong>der</strong>te Vraunschweig 16^0 sein Blau-Weiß in Blau-Gelb<br />

(s. oben), Würtemberg sein Schwarz-Gelb in Schwarz-Roth.<br />

Häufig sind auch die Nationalfarben ganz an<strong>der</strong>e als die Farben<br />

<strong>der</strong> National-Cocarde. So sind die Landesfarben bei<strong>der</strong> Meklen-<br />

durg Roth - Gelb - Blau, dagegen bar nur Meklenburg-Schwerin<br />

diese Farben in <strong>der</strong> National-Cocarde, Meklenburg - Strelitz hat<br />

darin nur Blau-Roth; die Landesfarben voll Anhalt-Dessau sind<br />

Grün-Weiß, die Nationa!:(5ocarde ist weiß-grün-roth; die Natio-<br />

nalfarben von Waldeck sind Schwarz-Roth-Gelb, die National-<br />

(^ocarde ist weiß-grün. Die Französische National - Cocarde ist<br />

die Mutter aller, und auch bei <strong>der</strong> Zusammenstellung <strong>der</strong> Landes-<br />

farben l^ac man stets uinvii!kurlich die Französische Tricolore im<br />

Sinne gehabt. Während man die Farben in <strong>der</strong> National-<br />

(^ocarde liach dein Muster <strong>der</strong> Französischen jlets in concentrischen<br />

Kreisen ai'.drachte (nur .vaindl^rg, Bremen, Oldenburg, die<br />

Schweiz, Portugal und Hail: bilden eine Ausnahme), ordnete<br />

man die Nacionalfarben, beson<strong>der</strong>s in Fahnen, in parallele<br />

Streifen, uud zwar mit Vorüede il^ drei Streifen, selbst wenn<br />

nur zwei Farben als Narionalfarben gewählt waren (also<br />

Schwarz - Weiß - Schwarz, Grün - Weiß - Grün, Blau -Orange-<br />

Blau lc.), indem man gern als die mittlere Farbe, ebenfalls<br />

nach dein Muster <strong>der</strong> Französischen Tricolore, Weiß anwenoete.<br />

Selbst das autokratische Rußland hat sich <strong>der</strong> neuen Mode nicht<br />

entziehen rönnen, uno o:e iiu Iayre Id>5)^ angeordneten söge-


142<br />

nannten Reichsfarben Schwarz-Gelb-Weiß sind bei Lichte besehen<br />

im Grunde nichts weiter als eine Imitation <strong>der</strong> Französischen<br />

Tricolore, <strong>der</strong>en Ursprung die Revolution ist. Ue<strong>der</strong>all, wo die<br />

Interessen <strong>der</strong> Fürsten, bald wirklich, bald angeblich, mit denen<br />

<strong>der</strong> Unterthanen in Collision zu gerathen begannen, stellte die<br />

Revolutionspartei vor allen Dingen den bisherigen dynastisch-<br />

nationalen Farben neue revolutionär - nationale ent-<br />

gegen. So entstand das Schwarz-Gelb-Roth <strong>der</strong> Belgier, das<br />

Grün - Weiß - Roth <strong>der</strong> Italiener, das Roth - Weiß - Grün <strong>der</strong><br />

Ungarn, das Blau-Weiß-Roth <strong>der</strong> Schleswig-Holsteiner, so ent'<br />

standen die bekannten deutschen Nationalfarben Schwarz-Roth-<br />

Gold, welche in <strong>der</strong> 16. Sitzung <strong>der</strong> deutschen Bundes-Ver-<br />

sammlung am 9. März 1848 ofsiciell als Farben des deutschen<br />

Bundes anerkannt sind. Daß letztere niemals die Farben des<br />

deutschen Reichs gewesen, ist langst ausgemacht*), sie sind nicht<br />

alter als die deutsche Burschenschaft, und zwar sind sie im Jahr<br />

1816 von einer Nätherin erfunden. Die Damen von Jena<br />

beschenkten nämlich die Burschenschaft zum Friedensfeste, den<br />

16. Januar !816, mit einer Fahne, welche die Demoiselle<br />

Amalie Nitzschke verfertigt hatte; diese Fahne war schwarz-roth-<br />

golden, und wurde beim Wartburgsfeste am 18. October 1817<br />

vorgetragen, und von diesem Tage an als Symbol <strong>der</strong> Ein-<br />

heit aller deutschen Burschen auch auf Bän<strong>der</strong>n um die Brust<br />

getragen"). Erst durch die gegen die Burschenschaft gerichtete<br />

Verfolgung <strong>der</strong> deutschen Regierungen erhielten diese Farben<br />

überhaupt eine politische Bedeutung, und erst seit 1848 haben<br />

sic eine politische Bedeutung für die ganze Deutsche Nation<br />

erlangt.<br />

Diese dem Mittelalter und <strong>der</strong> neueren Zeit bis zum Ende<br />

des vorigen Jahrhun<strong>der</strong>ts gänzlich unbekannte Sitte, gewisse<br />

Farben in Streifen o<strong>der</strong> concentrischen Kreisen geordnet als<br />

Landesfarben o<strong>der</strong> Na ti o nalfa r ben zur Schau zu tragen,<br />

*) Bernd. die drei deutschen Farben und ein deutsches Wappen.<br />

Gvote, I. o. III. 406.<br />

**) Kreuz-Zeitung vom Jahre 1862. Vergl. Grote, 1. o. III. 407.


143<br />

ist jetzt so allgemein, daß manche Leute sich kaum ein Land o<strong>der</strong><br />

eine Nation ohne Farben vorstellen können, ja daß man, wie es<br />

odm bei Gelegenheit von England erwähnt ist, im Auslande<br />

Nationalfarben für Nationen erfindet, welche noch gar keine<br />

haben, nicht unähnlich jener mittelalterlichen Manie, welche<br />

jedem Menschen gewaltsam ein Wappen zulegte, und dabei<br />

we<strong>der</strong> den König Ahasverus, Hiob, Iosua o<strong>der</strong> Judas Maccabäus,<br />

noch den „König Hector von Troja", o<strong>der</strong> die heiligen drei<br />

Könige ausschloß*), ja selbst unsern Heiland nicht ohne Wappen<br />

ließ. Die Deutschen haben sich von Anfang an in dem Cultus<br />

<strong>der</strong> Nationalfarben am meisten ausgezeichnet. Fast jede größere<br />

Stadt hat jetzt ihre Farben: bei diesen ist aber abweichend von<br />

<strong>der</strong> bei Nationalfarben üblichen Praxis, in <strong>der</strong> Regel auf die<br />

Farben des Stadtwappens zurückgegriffen werden. Stettin z. B.<br />

gebraucht Roth-Blau, Braunschweig Roth-Weiß, Hildesheim<br />

Roth-Gelb, Berlin hat bei Gelegenheit <strong>der</strong> Krönung im Jahre<br />

l66l ofsiciell Schwarz-Weiß-Roth als Stadtfarben angenommen,<br />

überall dem Stadtwappen entsprechend. Sogar Vereine und<br />

Gesellschaften, Sckützenvereine, Gesangvereine u. haben ihre<br />

Farben, und sehr bekannt sind bereits die Turnerfarben Roth-<br />

Weiß. Nicht zu unterschätzen ist <strong>der</strong> ganz bedeutende Einfluß,<br />

welchen die landsmannschaftlichen Verbindungen <strong>der</strong> deutschen<br />

Studenten, wenn auch nicht auf die specielle Wahl <strong>der</strong> National-<br />

farben , so doch überhaupt auf das ganze Farbenwesen ausgeübt<br />

haben. Als zu Anfang dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts die früher bestande-<br />

nen studentischen ,,Orden": Constantisten, Amicisten :c. außer<br />

Gebrauch kamen und die Studenten zu Landsmannschaften<br />

zusammentraten, fühlten sie sofort das Bedürfniß nach farbigen<br />

Abzeichen. A<strong>der</strong> äußerst wenige wurden nach den Wappenfarben<br />

des detreffenden Heimathlandes gewählt; die Heraldik, auf dem<br />

Gipfcl ihrer Entartung, stand damals überhaupt nicht im besten<br />

Ansehen, und bei vielen Landsmannschaften, z. B. bei den Van-<br />

dalen, Marcomannen, Teutonen lc. war es auch unmöglich,<br />

') Vergl. : Das Concilimnbuch, geschehen zu Costencz. Augsburg,<br />

1483. Blatt X0VIH und 011.


144<br />

Farben nach einem entsprechenden Wappen zu wählen. Häufig<br />

halfen bei <strong>der</strong> Wahl die Farben <strong>der</strong> Militär-Uniformen aus. Von<br />

diesem Gesichtspuncte nahmen z. B. die Göttinger Hannoveraner<br />

Roth-Blau-Gold an, die Göttinger Vraunschweiger Schwarz-<br />

Hellblau - Weiß ;c. ; meistens aber war die Wahl eine g/nz<br />

willkührlicke.<br />

Von beson<strong>der</strong>er Wichtigkeit sind die landständischen Uniform-<br />

sarben für die Entstehung <strong>der</strong> Provinz ialfarben <strong>der</strong> Preu-<br />

ßischen Provinzen geworden. Schon seit 1798 war die<br />

landstanoische Uniform in sämmtlichen Preußischen Landestheilen<br />

roth mit schwarzen Kragen und Aufschlägen, silbernen Knöpfen<br />

und silberner Stickerei. Durch (labinetsordre vom 16. November<br />

1802 wurde dann neben <strong>der</strong> rothen Gala - Unifotm ein blauer<br />

Interimsrock eingeführt, und statt <strong>der</strong> früheren gemeinsamen<br />

schwarzen Kragen und Aufschlage erhielt jede Provinz Kragen<br />

und Aufschlage von einer bestimmten unterscheidenden Farbe. Es<br />

erhielten nämlich:<br />

Die Ehur- und Neumark: Roth mit Gold (zu <strong>der</strong> rothen<br />

Gala-Uniform Dunkelblau mit Gold);<br />

Pommern: Weiß mit Gold;<br />

Magdeburg, Mansfeld und <strong>der</strong> Saalkreis: Himmelblau mit<br />

Gold;<br />

Halberstadt und Hohenstein: Himmelblau mit Silber;<br />

sämmtliche Westphälische Provinzen: Dunkelgrün mit Gold;<br />

Anspach und Bayreuth: Dunkelgrün mit Silber;<br />

Schlesien: Gelb mit Silber;<br />

Alt-Preußen vor <strong>der</strong> Theilung Polens: Noth mit Silber (zu<br />

<strong>der</strong> rothen Gala-Uniform Dunkelblau mit Silber),<br />

West-Preußen incl. Ermeland: Schwarz mit Silber;<br />

Neu-, Ost- und Süd-Preußen incl. Neu-Schlesien: Schwarz<br />

mit Gold.<br />

Diese Cabinetsordre vom 16. November 1892 gab den<br />

Anlaß zur Bildung <strong>der</strong> Provinzial-Farben, indem man die<br />

Farben <strong>der</strong> Aufschläge und Kragen, die ursprünglich ganz mit<br />

<strong>der</strong>selben Wilikühr gewählt waren, wie z. B. die Farben Weiß,<br />

Roth, Geld, Vlau zur Unterscheidung <strong>der</strong> Armeecorps, oer


l45<br />

Bataillone und <strong>der</strong> Compagnien, als specifische Farben <strong>der</strong><br />

betreffenden Provinz zu betrachten anfing. So z. B. ist schon<br />

im Jahre 16l l die Rede von den „Sch lesischen Pro-<br />

v l'nz ialfa rb e n Blau und Gelb")", entnommen von dem<br />

blauen Rock und den gelben Kragen und Aufschlagen <strong>der</strong> Schle-<br />

sischen landstandischen Uniform. So wurden die Farben Blau<br />

und Weiß die Po m m e r schen Provinzialfarben; sie sind<br />

gleichfalls den Farben des Rocks und <strong>der</strong> Kragen und Aufschlage<br />

<strong>der</strong> landstandischen Uniform entnommen. Noch mehr befestigten<br />

sich diese Provinzialfarben, als in <strong>der</strong> ^Verordnung über die<br />

Organisation <strong>der</strong> Landwehr" vom 17. März 1813") bestimmt<br />

wurde, daß die Bekleidung <strong>der</strong> Landwehr bestehen sollte aus einer<br />

Litewka „mit farbigem Kragen <strong>der</strong> Provinz", und daß<br />

die Landwehr - Offiziere ,, die Interims-Uniform <strong>der</strong><br />

Stande, jedoch ohne Stickerei" tragen sollten. So erhielten<br />

die Pommerschen Landwchr - Regimenter zu den blauen Röcken<br />

weiße Kragen, die Schlesischen gelbe, die Westphalischen grüne lc.<br />

Auch das Pommersche Husaren-Regiment erbat im Jahre l8!5<br />

vom Könige statt <strong>der</strong> bisherigen blauen Dolmanskragen und<br />

Aermelaufschlage die ,,Pommcrschen weißen Abzeichen", erhielt<br />

aber einen abschlägigen Bescheid"*). Bei <strong>der</strong> Neubildung <strong>der</strong><br />

Preußischen Provinzen im Jahre 1617 wurde über die Kragen<br />

und Aufschlage <strong>der</strong> landjlandischen Uniformen an<strong>der</strong>s disponirt.<br />

Die Grundfarbe <strong>der</strong> (^ivil - Uniformen wurde die dunkelblaue;<br />

Pommern behielt sein Weiß mit Gold, Brandenburg sein Roth<br />

mit Gold, Ostpreußen sein Roth mit Silber, Schlesien sein Gelb<br />

mit Silber, Sachsen vas Hellblau mil Gold seines Hauptbestand:<br />

tneils, oes Herzogtums Magdeburg, dagegen erhielt Westfalen<br />

jetzt Weiß mit Silber, Wesipreußcn Carmoisin mit Gold, Posen<br />

*) Hände und Spenersche Zeitung vom Jahre 1811, 31. October.<br />

Nr. 131.<br />

55) Gesetz-Sammlnng für 1813, Nr. 17, 3. Beilage, S. 116.<br />

555) von Schöning, Geschichte des Königl. Preußischen 5. Husaren-<br />

Regiments. Berlin, 1843. S. 3!)I.<br />

10


146<br />

Carmoisin mit Silber, Nie<strong>der</strong>rhein Gelb mit Gold, Iülich-Cleve-<br />

Berg Hellblau mit Silber.<br />

Die nach Farben suchenden studentischen Landsmannschaften<br />

hatten mit Begierde die im Jahre 1802 geschaffenen neuen Pro-<br />

vinzialfarben ergriffen. Die Westphalen in Göttingen, Halle,<br />

Berlin, Jena, Bonn, Heidelberg lc. wählten Schwarz-Weiß-<br />

Grün, indem sie das Grün <strong>der</strong> Kragen und Aufschläge <strong>der</strong><br />

landstandischen und <strong>der</strong> Landwehr-Uniform mit den Preußischen<br />

Farben combinirte; die Sachsen wählten Dunkelblau-Weiß-Hell-<br />

blau, indem sie die Farben des Rocks und <strong>der</strong> Aufschläge <strong>der</strong><br />

landständischen Uniform durch Hinzusetzung <strong>der</strong> Farbe Weiß zur<br />

Tricolore ausbildeten; die Märker in Berlin, Halle, Breslau :c.<br />

wählten Orange-Weiß-Gold, indem sie zu dem Ziegelroths)<br />

<strong>der</strong> Kragen und Aufschläge <strong>der</strong> Brandenburgischen landständischen<br />

Uniform und dem Gold <strong>der</strong> Stickerei Weiß hinzunahmen und<br />

so eine Tricolore schafften; die Preußen in Berlin, Halle, Greifs-<br />

wald lc. wählten Schwarz - Weiß - Schwarz nach den Farben<br />

<strong>der</strong> Preußischen Feldzeichen und <strong>der</strong> Preußischen National-<br />

Cocaroe, indem sie die Farben nach den Principien <strong>der</strong> Tricolore<br />

rangirten, während die Preußen in Breslau zu dem nationalen<br />

Schwarz-Weiß als dritte Farbe das Roth <strong>der</strong> Aufschläge und<br />

Kragen <strong>der</strong> Alt- o<strong>der</strong> Ost-Preußischen landständischen Uniform<br />

hinzufügten; die Pommern in <strong>Greifswald</strong>, Berlin, Halle lc.<br />

wählten Blau-Weiß-Blau nach den Farben des Rocks und <strong>der</strong><br />

Kragen und Aufschläge <strong>der</strong> Pommerschen standischen und Land-<br />

wehr - Uniform. Gewohnheitsmäßig gelten jedoch jetzt nicht<br />

*) Ziegelroth (wie es auch jetzt auf Kragen uud Aufschlägen <strong>der</strong><br />

Preußischen Iufanterie erscheint) ist im Gegensatz zu Carmoisiu, dem<br />

reinen Roth nach <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong> Farben, nur eine Mischung von Roth<br />

und Gelb, gleich Orange. Um diesen Gegensatz des Ziegelroths zum<br />

Roth o<strong>der</strong> Carmoisin stärker hervorzuheben, mag von den Märkern jene<br />

stark gelbliche, dem Orange gleich kommende Nnancinmg des Ziegelroths<br />

gewählt sein.<br />

Vielleicht war bei <strong>der</strong> Wahl dieser Farbe auch die Erinnerung au<br />

das orange Band des schwarzen Adlerordeus, das orange - weiße Band<br />

des rothen Adlerordens und das orange-schwarz-weiße Band <strong>der</strong> Kriegs^<br />

Denkmünze für 1812—1815 nicht ohne Einfluß.


l47<br />

Dunkelblau-Weiß, son<strong>der</strong>n Hellblau-Weiß als Ponini<br />

er sche P ro vin z i a l fa rb en, wie es scheint, nach <strong>der</strong> Wahl<br />

und dem Vorgange <strong>der</strong> studentischen Landsmannschaften. Vom<br />

heraldischen Standpuncte aus giebt es keinen Unterschied zwischen<br />

Dunkelblau und Hellblau.<br />

Der Ursprung <strong>der</strong> Pommerschen Farben Blau und Weiß<br />

datirt also aus dem Jahre 1802, sie sind jetzt gerade 62 Jahr alt.<br />

10*


Die<br />

Handschriften und Urkunden in <strong>der</strong> Bibliothek<br />

<strong>der</strong><br />

Nicolai-Kirche zu Oreifswald.<br />

Geschichte <strong>der</strong> Bibliothek.<br />

Die ältesten Nachrichten über die Bibliothek <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

zu Greisswald finden wir in einem Pergamentband mit<br />

Verzierungen und Goldschnitt in Quart, welcher einen Inventar-<br />

Catalog <strong>der</strong> Bücher enthalt. Auf dein Einbande ist gedruckt:<br />

Inventarium didliotdecao occi63i^8tiea6 lwno 1602.<br />

Das erste Blatt enthalt eine Abschrift aus <strong>der</strong> Pommerschen<br />

Kirchenordnung vom Jahre 1535 über den Abschnitt: Van<br />

IHsrv^n, in welchem die erste Erwähnung von Bibliotheken<br />

nach <strong>der</strong> Reformation geschieht^).<br />

In Folge des Visitations - Recesses vom Jahre l558<br />

wurden die meisten damals in <strong>der</strong> Stadt <strong>Greifswald</strong> und dem<br />

Kloster Eldena vorhandenen Bücher in das graue o<strong>der</strong> Minoriten-<br />

Kloster gebracht, das damals schon eine größere Bibliothek besaß.<br />

Aus dem Kloster wurden die Bücher am N). Mai l599 in die<br />

Nicolai-Kirche gebracht, nachdem sie in Gegenwart <strong>der</strong> Rathsherren<br />

Joachim West p ha l und Johannes Erich inventirt<br />

waren. Der Diaconus erhielt die Stelle eines Bibliothekars ^).<br />

Im Jahr 1692 wurde ebenfalls eine große Anzahl von Büchern<br />

aus <strong>der</strong> Marienkirche <strong>der</strong> Bibliothek einverleibt.<br />

1) Vergl. Pomm. Kirchenordn, von 1535. 8. Aufl. f. 1731. p. 75<br />

und den Visitations-Nccc^ v. I. 1558 in Gesterdnig Veitr. z. Gesch.<br />

d. St. <strong>Greifswald</strong>. I. Urk. Nr. 575 u. 577. p. l79 — isl.<br />

2) Vergl. Gesterding a. a. O. p. 181. Viedevstcdt, Denkwiird. d.<br />

Nicolaikirche zu <strong>Greifswald</strong>. 1812. p. 19.


149<br />

Ein Verzeichnis; dieser aus dem grauen Kloster und <strong>der</strong><br />

Marienkirche flammenden Bücher finden wir in dem oben erwähnten<br />

Perqamein^ind l. l —!5, welches lvir hier mittheilen.<br />

2. Onc^l 'IV'ltnilinni, 1 Vol. Nl^ii. 1521.<br />

3. Oj.evi, Oii^oni^ 1 Vol. I'm'is. 1512.<br />

4. ()j„>^! lli Vol. Von. 150.<br />

21. 4'1n>ni:^< ^!,in:l^ in .lonnnnoi^) 1 Vol. ^ ^n. 1508.<br />

22. 'j^mli> ^^üinl>> ii^ oni8tolli5; I^uii. 1 Vol. l^^il. 1495.<br />

2'.). llonilvcnlin ci!.' 0j'N^(-nloi'nm ^). I—II.) 2 Voi. ^1.'A. 1495.<br />

2l. licinivcnlin^ in «jnüwoi,- 86nt6ntÌAi'uni, 4 Vol. ^loi^ 1491.<br />

25. llm',^v(>nNn'!l'' Vlivil! oi)N80^i1li, 1 Vol. ^I'A. l489.<br />

26. 1^»n:iv''ittni'a0 tn^nlcl.^ ^npoi- N^FÌ8trnin ^^nwntiarmii) 1 Vol.<br />

27. .^"Ni^ >>^">v .VsuAii^rnni ßeiitenliinuin. 2 Vol. I^or. 1481.<br />

2,^. l'^li'u< s. !.^n!^l!,-x/ilu> N1^'NN5 ^N^QI- oNoinm nii^33,^, 1 Vol. No!>!'i ^t:l,^nln^i^ in 6VirNF0listiI> et. 6pÌ8tol3,F I'^uli,<br />

l^.^il. 1523. 2 Vol. (1440-1537).<br />

32. liiltionill^ llivinornin, 1 Vol. ((^lil^lini Duranti«).<br />

33. l)Ì50Ìnulu> ^iol^. Iloiolt) do 6i'U(1itione Ol^i'ioti üolslinm, 1 Vol.<br />

34. l^einlnnxli ,l,> !^i.


150<br />

38. Vita.6 P2.ti-Uin, 1 Vol. 1507.<br />

39. Lkltli. ?i3.tin3. äk VitÌ3 kontiu0N1N 6t^tli3.N3,3IN8 contra N3>6r6ti003,<br />

1 Vol. Vi06nti5 1482.<br />

40. «I0NI.NNÌ8 Ui'6initä,6 00ii3.tion68 24 83.n0toinni patinili, 1 Vol.<br />

41. L3,itnoloiN2.6N8 äs 0li2.iniis 00nf^88Ì0N2.i6 (Vkr^i. libili. 16p.<br />

didl. I. 1. p. 320. V2.6NN. koniin. Vidi. I. p. 178.)<br />

42. LiNN0NÌ8 ((^3.itu3Ì6N8Ì8) 6XP08ÌtÌ0 in 6pÌ8to1^8 ?3.nii, ?2118. 1509.<br />

43. Vita ^Ni-Ì8ti (p6r I^6ntoifurn äs 83.X0NÌ3.). ^01'. 1478. p. ^.nt.<br />

^d<br />

44. 0p6l3. (^2.6oi1ii (^vpliani, 1 Vol. L2.8ÌI. 1520.<br />

45. Ntvm0i0AÌ3>6 ^8Ìaoli HÌ8p2<br />

N12.NNÌ2.). L3.8Ìl. 1496.<br />

56. (^nilielnii ä6 Ooo2.ni äiI.1oßU8, 1 Vol. (e. a.nn6xÌ8). I^n^ä. 1495.<br />

57. annoii Ng.rÌAi6, 1 Voi.<br />

58. 32.N0Ü (^0N0Ì0N2.t0lÌN1N, 1 Voi.<br />

59. ^ONÄNNiZ ^.1t6N8t6Ì0N, V003.dnl^1-ÌU8 ^N60io^ioi13. ll«.F6N. 1517.<br />

(I^di-. 8. V.) 1 Voi.<br />

60. (k^id. ä6 ^61NS8^2.1-) I P3.1-3 Ii,033.lii p. 1l6NrÌ0. 6r2.6N.<br />

(V^6N. 1504.)<br />

61. ^oä680N2.i0i Iloläsn (Hoi6in) pr3.60eptoi-inni, 1 Voi. ^oi. 1484.<br />

62. L6rnn2.i-ciini NHri^i6 (L6rnn. ä6 Ln8tÌ8), 1 Voi. ^r^6nt. 1496.<br />

63. Kop61-ti lioi^ot i60tÌ0N68 in 8a>pÌ6ntÌ3.N1 82.101N0NÌ8, 1 Voi.<br />

8pir. 1483.<br />

64. ^0N3.NNÌ8 ä6 ^Uii6 0! LN^^tä. 6XP03ÌtÌ0 dl6VÌ8 k8Ä.1ni0rNN1, 1 Vol.<br />

^r^. 1487.<br />

65. Oil,83Ì060I'N8 in I^83.1t6rinin, 1 Vol. V3.3ÌI. 1491.<br />

66. NÌ, 2 Voi. OolonÌH6<br />

1479. (^8t683.NN3 f 1330).<br />

74. Vin06ntii (L6llovU06N3Ì8) 8p60nlnni N10l3,l6, 2 Vol. 1474.<br />

75. 610882. ina^Ì3tl3.1Ì8 in 6pÌ3tol3,3 kauli, 1 Voi.


151<br />

76. l^3oiou1u8 tmnpormn, 1 Vol. (V^6rn6ri Koi6vin^). 1478 psr<br />

NIC. 60i2 6. 86i28t^ä.<br />

77. ?6tri L6rtorii r6p6rtorinin inorale, 1 Vol. (l^di-. 8. v.) ^lor. 1489.<br />

(H n ü r t 0.<br />

78. ^loli. (^6I80NÌ8 0p6r^, ^u^tnor pHrt68, 3 Vol. 1489.<br />

79. 6tr. vra.cn. (l"^dr. 8. v.) 1 Voi.<br />

100. 86rinon68 Oi8oii)u1i (^oli. Horolt) cl6 t6ini)or6, 1 Voi.<br />

101. 861'IN0N68 ^orä^ni d6 t6inpor6, 1 Voi. (^orl 8 d<br />

dnr^) ^.r^. 1483.<br />

102. 86rin0N68 8Ì1N0NÌ8 d6 0^8313. 8uper Nv^nZ^lia, 1 Voi.<br />

103. i6. ^or. 1497 (dÌ3)<br />

104. 36rinoii68 Ü6riin^räi 6t I^60NÌ3 (I, incili) P3.P2.6, 1 Voi. 1481.<br />

105. 86rinon68 D6riili3.rclini d6 Nvlin^6lio 2.6t6rno, 1 Voi.<br />

106. 36rinon63 d6 t6n^)or6 (dÌ8)<br />

107. 86rlnon68 I)oininic^l68, 1 Voi.<br />

108. 86rinon68 ^orda.ni ciò 8HnotÌ3, 1 Voi. (.loia.<br />

dur^) ^r^. 1483.<br />

109. 86rrn0n68 ?^r^ti ä6 t6inpor6. (I^^dr. 8. v.) 1 Vol. Nor. 1493.<br />

110. 861-1N0N68 ?0M6rii d6 t6!npor6 6t 66 8anotÌ8, (l'I.dr. 8. V.) ^1505<br />

111. 86riQ0N68 Ü6 t6inpor6 tQ68a.nri novi, 1 Vol. ^r^. 1493.<br />

112. 86riN0N68 66 8^ncti8 tn633


152<br />

117.<br />

118.<br />

119.<br />

120.<br />

121.<br />

122.<br />

123.<br />

124.<br />

125.<br />

126.<br />

127.<br />

128.<br />

129.<br />

130.<br />

131.<br />

132.<br />

133.<br />

134.<br />

135.<br />

136.<br />

137.<br />

138.<br />

139.<br />

140.<br />

141.<br />

142.<br />

143.<br />

144.<br />

145.<br />

146.<br />

147.<br />

148.<br />

149.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

86i'N10N68<br />

6s' i'rnto)<br />

2 Voi. /^voii.<br />

(<br />

861-N10N68 Vincenti!<br />

86inion68<br />

66<br />

icii<br />

V/linn<br />

Ì8 6i<br />

i cie<br />

66 8<br />

ssilicio)<br />

Voi.<br />

Voi.<br />

cion<br />

60 3^<br />

Voi.<br />

8. 1500.<br />

(Fiiiii6i'ini oonciones, 1473. 1 Voi.<br />

86i'in0N6s ^licoi^i ä6 Lionj (^oioni^).<br />

. 1 Voi.<br />

. 1492. 3 Voi.<br />

1489. 1 Voi.<br />

6, 1 Voi.<br />

et<br />

lia^on. 1500. 1 Voi.<br />

. 103). ^0l. 1481. 1 Voi.<br />

8i)ii'll,6 1490, p.<br />

, 1 Voi.<br />

. 1595. 1 Voi.<br />

iÌ ^i (li X<br />

2. p. 195).<br />

' 1 Voi.<br />

08tiii^ Hiic;0nÌ3 (äe 8. 0^1-0). 2 L. L^8Ì1. 1502. 1 Voi.<br />

K6p6i'toi-iiini in po3ti11ain (^licoilii ci6) I./i^6. ^lor. 1494. 1 Voi.<br />

^oii^NNÌ8 NlNiiini 361-N10N68 0IN61-ÌÌ (?6idai'ti ci6 ^6N168^V^). 1499—1502. 1 Voi.<br />

6 Käi ?-. 1502. 1 Voi.<br />

inciv6i8i)U6i. ^I'^6nt. 1496. 1 Voi.<br />

p 6X 1'6^Ì3ti0 (^601^Ü Ìt6N1<br />

1 Voi. ?klÌ8. 1506-1508.<br />

1 L.<br />

II.<br />

N6Ì1H, 1 Voi.<br />

, 1 Voi.<br />

o i i 0.<br />

i 1475 1<br />

i ^ i 147!» ^61- ?6t<br />

cl^p. i^ai'tii. i^ixi6N8Ì8.<br />

. V6N6tÌÌ3 1479 P6I'<br />

1 Voi.<br />

1 iiilippi (66<br />

. V6N. 1499.<br />

, 1 Voi.<br />

^ci3Ìi. 1481. 2 Voi<br />

lio. «I6N80N. 1 Voi.


153<br />

8. kriin^ i6ctio Ooininioi 6.6<br />

l)6oi-6tMuin. V6ii. 1491.<br />

9. ?riin^, 86ound^ 6t tei'tiä. pg)i-8 8p6ouli Oui-^n6i, ^loi'. 1486. 2 Vol.<br />

10. Nicolai siculi (äs ^u668CÌ8) ^dda,tÌ8 (?g>noi'mit^ni) lectur^ 3.<br />

?riinnin D6Cr6t3,liuin, 1 Vol.<br />

11. ^licol^i siculi (äs ^?u668CÌ8) ^dd^tÌ8 (kanoiinitani) lcctura. 3.<br />

tertiil. Parts lidri II. I>6ci6t3>1iuiN) 1 Vol.<br />

12. I^icol^i siculi (66 ^u668c^)<br />

^orti^i^ Deol'stÄlinin, 1 Vol.<br />

13. I.6owi-H ^iooill.i siculi (ä6 ^ u )<br />

8U1)61- prilli^ P^rt6 O60i'6ta,liuni, 1 Vol.<br />

14. l^sotuin ^iooi^i äiouli (66 ^12668013) ^ddg.tÌ8 ( )<br />

8UP61- quinta P^i't6, 6t 8oxwui vsorstalinni, 1 Vol. Ar. 10—14.<br />

LA8Ì1. 1488.<br />

15. ketl'i 1i^HV6NN^tÌ8 (^01^1)6Q6iull1 ^uris oanonici, 1 Vol.<br />

16. keti'i KHV6NN2,tÌ8 Kspetitio 0. ^sut6l alÌ3<br />

3ÌH1U1N, 1 Vol. I^ndso. 1499.<br />

17. Il,6p6rtoi'iuin ?2.llormit2.ni (^lic Liouli. v^l. O^6lin. komm.<br />

Lidi. I. p. 179).<br />

18. No6u3 I6^6n6i addi'6via.tiira8 in utroqu6 iui6 iü^in. r6p. didl.<br />

II. 1.) ^or. 1482.<br />

19. VooHl)ulki'iu8 utiiu8()ii6 ^'urÌ8. La3Ì1. 1488.<br />

20. Lxp08ÌtÌ0N68 oniniuin titliloi'UIN I^6Aälium. L3.8ÌI. 1490.<br />

III. I.ivl'i<br />

2. viotionki'iuiii. (V^l. I)^612N. ?omm. Lidi. I. p. 179). 3 Vol.<br />

3. Voo^ulHriu8 l)r6viloc^uu8. V3.8ÌI. 1478.<br />

4. ^oli^NNÌ8 N^0I'Ì8 scoti OP61'<br />

5. Niii'^HritÄ ko6tic3. (^.1l)6i'ti 66<br />

IV.<br />

27 in folio (6^rüd6i,' Ì8t ^63ol^rÌ6d6n 37), 6 in<br />

in octavo ^U3^inin6n 44 N<br />

Z. I^gj^t^r c^r l^Ncuer, 8s) m ^t. Uarienn-Xironeu<br />

1602 d^tumleu und (len 6. Octodris iu die<br />

u 8t.<br />

1. t6 6t oivit3.t6 66Ì. No^unti^oi 1473 p.<br />

st<br />

10. 36riN0N68 ^.UFN8tini. II^6N^N 1521 p.<br />

11. Vita. ^2,tiuni I)6^ti HÌ61'ONVINÌ. ^or. 1478.<br />

11. ^<br />

12. HpÌ8tolk6<br />

l<br />

de^ti<br />

i<br />

IIÌ6ion^mi.<br />

I I Ì i<br />

L^LÌI.<br />

LÌI<br />

1480.<br />

1480


154<br />

13. N3iININ6ti'2,t)tn8 ^0N3iNNÌ8 N^1'0N68ÌnÌ) in did1icl61' NvÄNA6Üur6 1^U03>6, pg>18 1 — II.<br />

6N. 1504.<br />

21. Antonini IN^01'Ì8 3rliniu3.6 pai-8 1 4. ^lov^nt. 1485. 4 Voi.<br />

22. ^?3.1)ui3. 811^)61' bo^irl 8HINII12.II1 ^.n^onini clii6ot,iv^..<br />

23. ^.11)6rti m^ni j)08^i3^'() in ^)0O^1)^1)3ÌN ^oi^Anni^, in<br />

24. ^Q01N3>6 de ^^NÌN0 8NIUN12.6 pl'in^li 6t tsiti^ P^18.<br />

25. l'aula, in 8nmii^3.8 1)6^i ^?N0IN3)6 iäe ^c^uino). 1473 ^).<br />

t ll<br />

26. lDonooi'H^nti^e didli^6 6t (^anounni. (V«'I. Oa.6i^n. ?0IN!N. Lidi.<br />

1. p. 179. p. 180). 1491.<br />

27. 3611N0Q68 HN3.


155<br />

56. HoiI16iÌ3,rÌU8 6ootoi'U1N 8IIP6V l^V3NF6iÌ3. 60INÌNÌ03.1Ì3. 8^)Ìr. 1486.<br />

5.7. 86l'in01168 li)Ì80ÌUUiÌ)<br />

^Oilkiini3<br />

H61'1ioit 66 t6N1^)01'6. H^F. 1517.<br />

58. 861-11101163 1> 01N61'ÌÌ 66 t6N11)01'6<br />

363tÌV3i68 6t 1i^6IN3.i,68. 1506.<br />

^08^113 6V31lcp6iÌ01'NN1<br />

6t 6pÌ8t'^»lai'UIN<br />

66 t61N1)0I.-6 6t 83,N0tÌ8. 1487,<br />

60. N6tfi'6tii P3'^'3<br />

368tÌv3,iÌ8 861'1N0NU1N 66 t6IN>)0I'6. ^01'. 1487.<br />

61. 8611N0N68 Hi^F011Ì8<br />

(66 1)1'3,to I^1oi'Ì60)<br />

8U^»6I.- 6V3NA6iÌA 6t 6^)Ì8t0-<br />

13,3 66 t61111K 01'6. 2^V0ii 1480.<br />

62. 861'N10N68 HiIA0I1Ì8<br />

(66 P1'3.t0 i^1oi-i6o)<br />

66 83,notÌ3. H6Ì66id. 1485.<br />

63. 861'1H0I168 til 63AU1'Ì 110VÌ 66 tilINl)01'6<br />

(i)Ì3)<br />

64. 861'1N0N68 6( i t6lNP01'6 1l6N1'Ì6Ì^<br />

1161^1'. 8pii'. 1484. ^1.1^6tr. Di'3,(;li.<br />

65. (HiI3,68tÌ0N68 6V^I1^6iÌ01'U1I1 tc>.1N<br />

66 t6N11)01'6 HN3,1N 66 33I1QtÌ3<br />

^soii. 6e ^ni- 1661'61N3.t3,.<br />

66. 8oru.tiniu.111 ^-01'11)wi^11N<br />

DÌ8C-idilli<br />

311^)61' 6^Ì3toi38 60INÌliÌ03i68.<br />

67. 861711101168 l'i11'3tì<br />

66 t6N11)01'6 6t 33NCtÌ8, in HU31'to.<br />

68. 861'IN0N68 Dì80Ìj)Ii1Ì<br />

66 t61N^)0'l.'6,<br />

1476 (n6i- fv3ti'63 viridÌ3 liorti<br />

in Ii08tooli).<br />

69. 86riN0N68 U6n^i'6t1i<br />

p6i' totmn 3.11NU1N. I^or. 1487.<br />

70. OvN8 P08ti113.1'UIN<br />

6t 861'NI0I1I1IN<br />

^0i'6g.ni. ^.I'^6nt. 1483.<br />

71.<br />

>3i6 «IoIi3,I1IiÌ8 (3i'ìt8oli.<br />

1^01'. 1483 itsi')<br />

72. 86rni0N68 ori^6i'2«'63ÌiN3.i68<br />

1^60iiii3i'6i<br />

6e Iltino. 8pir. 1479 (dis)<br />

73. On3,6r3^68l'nl3i6<br />

661'liii3>1'6iiii 66 01i1'Ì8tÌ3N3 161^0116.<br />

74. V61'1i1i3.1'6iiii 66 Ll18tÌ8 N083rÜ ^1'iiNÄ 6r 360un63 P31'8. Ü3>tz'6N.<br />

75.<br />

1518. 2 Voi.<br />

Hu3,6i'3,"63ÌiNll.i6<br />

1Ioi)61'tÌ 66 I.<br />

76. Oiirv808toini 361-1N0I163 in ^oi)<br />

(in I^atinuin ti'3N3i. P6r 1^61.<br />

1'Ìi'6I'N3tÌ8). I?01'.<br />

1473.<br />

77. V3.rÌ3, 01)N8(^li3<br />

6t 600i63Ì3.3tìc 3. ili sto l'i 3.<br />

78. 0^)6l3, giuriliiu<br />

8. ^n^n.3tini i'li<br />

I)s3.1t6i'iuin. V33. 1489.<br />

79. ^nt0NÌiiÌ ^VIN111136<br />

1)3,1-3 I 66 3NÌ1N3<br />

6t p61'tÌN6ntÌI)U8 3,6 ift33>ni,<br />

p. 2 66 8t3.tidu3, p". 3 66 vii-tutidus. 3 Voi. 1485.<br />

80. Vin061itii 3P(iouii KÌ8toi'Ì3,IÌ8 plH1-8<br />

I III. 3 Voi. 1474.<br />

II. 1^1 d l'i<br />

^nridìoi.<br />

1 «Il13tÌtutÌ0N63 .Iu8tÌN.Ì3.NÌ, 133,861.<br />

1476, P61' Nicii. ^V6N8i6r.<br />

2'. (>0N8tÌtntÌ0N( !8 0i6Q16ntÌ8, No Ilei)<br />

ii ki


156<br />

6. Nxp08Ìtio Donati, item (^0N3.NN68) V6l30r 8UP6I- Donato.<br />

7. I^iliuin Orainni^tio^O ^Viieii ^Vt<br />

8.<br />

9.<br />

In l" o 1 i 0<br />

11). Divini ^Ideiti (IN3.FNÌ) I'nv3Ìooinin lidri ooto. Vsn6tiÌ8 1494.<br />

11. äoi'iptuin ^ntonii ^näl6A6 in a.ltL V6t6li 6t diÌÌi1 V t<br />

V6N6t. 1492.<br />

12. Oopni^ta. 8UP61' ooto Iidi'03<br />

13. (üopulatI. in Iidl03 cl6 ^.nilNH ^.iÌ8tot6iÌ3 e. t.<br />

Ü6 Nonts.<br />

14. I^03ÌtÌ0N63 oilC<br />

0o1onÌA6 1494.<br />

15. 0lvp6U3 ^?N0INÌ8tH1'I1IN (?6tii ^li^'i), VkN. 1504 p.<br />

16. Hu3.63tÌ0N68 8U^6l P2.rva, U^tm-Hii^ CUIN textu<br />

17. Iio2)tioniI)U3 inora,1Ì8!itÌ3 6t<br />

27. Ug.U6H3 N^i6Ü0^1'NIN.<br />

28. (^HINPU3 8opnÌ8tAi'uin, 1498.<br />

IV.<br />

3.) ^^60i0FÌso!i6 N^t^i'ien; In Inolio 20 LÜCN6I-, in Quarto 3<br />

Lücnsr ^U32N^IN6N 23). I)) .lui'i 8tÌ80N6: In ^oiio 20 V<br />

in l^u^rto 3 Liioner (2118. 23). 0) knii080pnÌ80N6: In<br />

3 Ziic^ei- (iin O^n^en 3>l80 49 Vii)<br />

Die Kirchenbibliothek erhielt hernach im Jahre 1755 aus<br />

<strong>der</strong> Marienkirche noch folgende theologische Werke, welche <strong>der</strong><br />

Inventar-C


157<br />

Die Bibliothek erhielt demnach aus dem grauen Kloster<br />

und <strong>der</strong> Marienkirche im Ganzen 896 Bande und zwar 393<br />

gedruckte Bücher und 93 Handschriften. Unter den gedruckten<br />

Büchern befanden sich 241 Theologische, 29 Juristische und 33<br />

Philosophische, unter den Handschriften 60 Theologische, 23<br />

Juristische und lO Philosophische.<br />

Ich habe das Verzeichniß des Inventar-Catalogs, nach dem<br />

alphabetischen Cataloge von Brockmann, nach dem Manual-<br />

Catalog und dem bei Da h nert, Pomm. Bibl. I. p. 117—160,<br />

abgedruckten Auszug von 65 Büchern, in Angabe des Druckorts,<br />

<strong>der</strong> Jahreszahl und genauerer Bezeichnung des Titels (letztere<br />

Berichtigungen eingeklammert) ergänzt. Von ^. I. 1 bis ^. II. 16<br />

ist die Zahl <strong>der</strong> Bande angegeben, spater nur vereinzelt, meist<br />

nur die Duplicate. Diese erklaren sich dadurch, daß die Bibliothek<br />

aus mehreren Sammlungen planlos zusammengesetzt ist.<br />

Die mitgetheilten Werke gehören mit wenigen Ausnahmen<br />

<strong>der</strong> Litteratur des Mittelalters an und findet man in Fabricius<br />

Bibliothek, Ha i n s Repertorium <strong>der</strong> Incunabeln und Grässe's<br />

Literargeschichte die näheren Angaben über dieselben. Nur ^.. I.<br />

Nr. 79, 66 und 87 gehören <strong>der</strong> Polemik gegen die Reformation,<br />

also spateren Zeiten an. Bei ^.. I. 60 und 113 sind stall <strong>der</strong><br />

wirklichen Verfasser als unrichtige Namen H. Grän und<br />

P. Drach angegeben, welche die Buchdrucker sind, in <strong>der</strong>en<br />

Ofsicin die Werke erschienen. Die meisten Werke sind werthvolle<br />

Incunabeln, unter ihnen ^. I. Nr. 69, ^. II. Nr. 1,<br />

L. I. Nr. 9, L. II. Nr. 2 aus Peter Schöffers Ofsicin,<br />

mehrere auch ohne Ort und Jahr.<br />

Von fol. 16—33 enthält <strong>der</strong> Inventar-Catalog ein Verzeichniß<br />

<strong>der</strong> von den Predigern nach 1602 angekauften Bücher,<br />

die meistens protestantische Theologie enthalten. Dies ist von<br />

f. 16—2.) von <strong>der</strong>selben Hand, wie t. 1—16 geschrieben, später<br />

wechseln die Hände <strong>der</strong> Prediger. Ein zweiter Theil des Inventar-Catalogs<br />

enthält f. 1 — 12 ein Verzeichniß <strong>der</strong> Geldbeiträge<br />

und geschenkten Bücher.<br />

Manche im Inventar-Catalog angeführten Werke, wie V. III.<br />

4—9 fehlen in den späteren Catalogni. Diese sind entwe<strong>der</strong><br />

entwendet 2) o<strong>der</strong> haben einen unrichtig angegebenen Titel, <strong>der</strong> in<br />

jenen berichtigt wurde. Einige mögen auch von Brockmann<br />

im alphabetischen Cataloge übergangen worden sein. In diesem<br />

sind auch mehrere Manuscripte verzeichnet: Opera<br />

Die Bibliothek wurde in <strong>der</strong> Nicolaikirche zuerst auf einem<br />

offenen Chor über <strong>der</strong> Sacristei an <strong>der</strong> Nordseite aufgestellt^).<br />

!) Vergl. Bie<strong>der</strong>stedt, Denkwürdigk. <strong>der</strong> Nicolaikirche, p. 23.<br />

2) Vergl. Bie<strong>der</strong>stedt, Geschichte <strong>der</strong> Nicolaikirche, 1808, p. 39.<br />

Denkw. d. Nicolaikirche, 1812, p. 22.


158<br />

Im Jahre 1755 wurde sie aus diesem Local nach dem Chore<br />

über <strong>der</strong> Vorhalle hinter dem Altar qcdcacht, wo sie sich noch<br />

jetzt befindet. Von <strong>der</strong> nach dem Kirchendach hinaufführenden<br />

Wendeltreppe gelangt man durch einen schmalen in die Mauer<br />

gebrochenen Gang zu dem offenen Chor. Dasselbe erhält durch<br />

die hohen Fenster <strong>der</strong> Ostseite Helles Licht und hat einen gedielten<br />

Fußboden. Unter den Fenstern, so wie an <strong>der</strong> Noro- und Südseite<br />

stehen Repositorien, welche zum Tbeil oben mit Lesepulten<br />

und seit 1793 und 1609 mit schließbaren Thüren versehen sind.<br />

Die Provisoratsacten <strong>der</strong> Kirche befinden sich in einem<br />

Schranke <strong>der</strong> Rathscapelle, die auch Vurgemeistercapelle genannt<br />

wird. Diese liegt an <strong>der</strong> Südseite <strong>der</strong> Kirche in <strong>der</strong> Nahe des<br />

Thurms und ist beschrieben von ?».N!i6n, littoria 6coi68Ì3.6<br />

Ooji6ßiata,6 8t. Nicolai (^r^pn. 1704, auch abgedruckt in Iac.<br />

Heinr. Balth a sa r s Sammlungen zur Pomm. Kirchenhistorie<br />

II. l?25. p. 826-660, wo p. 849 gesagt ist:<br />

ienäiz lw^ii1u8 templi, yua.<br />

Z, , ^ locum vetei-68<br />

ilio C0Zn0inìnarunt, (^U0 ^.caäLmi^e^ ^cci63ik6<br />

in3tlum6nw tridu3 recluclenäa.<br />

Diese Capelle wird häufig in allen Urkunden erwähnt^)<br />

und HlniHrium genannt. In <strong>der</strong> Urkunde vom 21. October<br />

1456, welche <strong>der</strong> Vertrag zwischen Universüac und Rath enthalt^),<br />

wird sie Rathsstuhl bezeichnet:<br />

p. 33. 16. Itcm alle privilegia nude drcvc <strong>der</strong> ttniversitelcn<br />

unde Capittuli scholcn aü dcmc Spynde au deme<br />

Radstolc to sante Nicolawese liMen myt ercme fisco undc<br />

dar jchal de rector, de pravest' uudc de oldcste sorghermcyster,<br />

islik enen slotel to heliden to verwalliughe.<br />

In dem Visitationsreceß vom Jahr 1558^ wiro das<br />

Älm^rium auch Gervekammer genannt. Ueber die Bedeutung<br />

von Gervekammer als Ort, wo die Meßgewän<strong>der</strong> aufbewahrt<br />

wurden und des nie<strong>der</strong>deutschen Wortes Zarve, welches Kleid<br />

bedeutet, vergl. Kosegarten, Gesch. d. Univ. 11. p. 62.<br />

Die von Palthen erwähnte (Kapelle desino^ sich noch in<br />

demselben Zustande, wie er sie beschrieben bal. Sie enthalt<br />

einen Kamin und zwei Wandschränke. Der kleinere Schrank<br />

hat eine Thür mit reichen Verzierungen von qotluschcr Schlosscrarbeit<br />

und mehrere Fächer; <strong>der</strong> größere hac eine äußere und<br />

zwei innere Thüren aus dickem Cichcndol; gearbeitet und oben<br />

l) Veral. Kosegarten, Geschichte dcr llr o^silät, II. p. 61 — 63,<br />

Uvk. 9c'v. 30 il. 31.<br />

Vergl. Koseg,artcu II. p. ^iX 9lv. 16.<br />

Gesterdittg, Veitr. zur Ecjch. <strong>der</strong> Lladi Greifsw. I. p. 179.


159<br />

gerundet. Die dreifachen Schlösser sind noch erhalten und sind<br />

als Eisenarbeit des fünfzehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts interessant. Im<br />

Innern des Echrankes befinden sich mehrere Fächer über einan<strong>der</strong>,<br />

welche Neste des alten Nulffrahtschen Altars vom Jahr 1660<br />

enthalten'). Außerdem steht in <strong>der</strong> (Kapelle ein Crucifix und<br />

ein hölzerner Schrank, in welchem die oben erwähnten Provisoratsacten<br />

liegen; unter diesen fand ich auch einen Pergamentband<br />

in gebrochenem Hochfolio, welcher eine Uebersicht <strong>der</strong><br />

Bibliotheks-Verwalmng von 16l3 —l?84 entbält.<br />

p. 1 ist die Einnahme <strong>der</strong> Bibliothek verzeichnet, wie sie<br />

jahrlich einging!<br />

Aus Joachim Schomackers Testament seit 1606 18 Mark.<br />

Von Otto A sch erst eben


160<br />

p. 7. Bemerkung des N. Nicol. Wismarus, daß das<br />

Vorstehende aus dem Autographon des N. Burchard abgeschrieben<br />

sei.<br />

p. 7. N. Vartholomaeus Wilde. 1618—1620.<br />

U. Wilde war Diacon an <strong>der</strong> Marienkirche von 1604 —<br />

1686 und führte das Bibliothekariat anSt.Nicolai interimistisch.<br />

Auch seine Rechnung besteht in einer Abschrift <strong>der</strong>selben Hand,<br />

wie p. 3—7.<br />

p. 8—16. N. David König. 1620-1627. (5 1636).<br />

p. 11. Ankauf von Büchern im Jahr 1622. Für lomos<br />

l^utkeri ^6U6Q868 und Hehr. didlia cum versione interlineari<br />

120 M. Für komaei e^iem Alvini 21 M. 10Sch. Für<br />

Vulaei acta pontiücum in octavo 1 M. 8 Sch. ^)<br />

p. 16—19. N. Balthasar Rhau. 1627—1639.<br />

N. Balthasar Rhau war Pastor an <strong>der</strong> Marienkirche<br />

1628 — 1638 und wurde dann Superintendent in Stralsund.<br />

Er war auch Prof. <strong>der</strong> Philosophie und von 1626 Prof. <strong>der</strong><br />

Theologie in <strong>Greifswald</strong>. ^)<br />

p. 16. Bericht über die Kriegsunruhen von 1628 und dadurch<br />

herbeigeführte Unordnung in <strong>der</strong> Bibliotheks - Verwaltung.<br />

p. 19—20. Inventur von N. Ni co laus Wismarus Hand<br />

im Jahr 1639.<br />

p. 21 40. N. Martinus Wendt. 1639-1654.<br />

Unter N. Wendts Bibliothekariat fand im Jahre 1650<br />

<strong>der</strong> zweite Einsturz des Nicolaikirchthurms statt (<strong>der</strong> erste Umsturz<br />

geschah 1515), jedoch blieb <strong>der</strong> Theil des Kirchengewölbes, unter<br />

welchem die Bibliothek aufgestellt war, erhalten. Aus diesem<br />

Grunde findet sich auch wohl keine Aufzeichnung in dem Verwaltungsbuche,<br />

da die Bibliothek nur mittelbar durch Einsturz<br />

und Neubau berührt wurde^).<br />

p. 41-66. N. Nicolaus Alberti, 1654 — 1665,<br />

hielt 1651 die Einweihepredigt <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellten Kirche.-<br />

(?1oriH templi secunäi ^ieolaitaui Gr. bei Iac. Jaeger 1651 ^).<br />

p. 4l wird <strong>der</strong> Catalog <strong>der</strong> Bibliothek erwähnt,<br />

p. 43 das Ausbessern und Ausstauben <strong>der</strong> Bücher,<br />

p. 47. Ankaufe auf <strong>der</strong> Auction des 1650 verstorbenen Prof.<br />

<strong>der</strong> Theologie Mevius Völschow, 1656. p. 53. Veschei-<br />

1) Vergl. den Inventar-Catalog f. 27—28.<br />

2) Vergl. Kosegarten, Gesch. d. Univ. I. p. 246.<br />

3) Vergl. den Inventar-Catalog f. 28 v.<br />

4) Vevgl. auch ^lai-ci Zsi-nlialaini clii-msii ad 86n. Or. äs 3.6äs<br />

ttr. 1652. f. Vie<strong>der</strong>stedt, Gesch. <strong>der</strong> Nicolaikivche. p ^4.


161<br />

nigung von Abr. Battus, Joachim Rhau, Iac.<br />

Balthasar 36n/).<br />

p. 66—91. N. Io Hannes S tephany. 1665 — 1676.<br />

Von p. 91 —101 folgen leere Blätter, was dadurch bewirkt<br />

ist, daß N. Stephany das Verwaltungsbuch erst 1709 seinem<br />

Nachfolger übergeben bat. Daher findet sich auch p. 91 erst<br />

vom Jahre 1709 eine Bescheinigung des berühmten damaligen<br />

General-Superintendenten Dr. Ioh. Friedrich Mayers.<br />

f. 101 169. KI. Theodor Pyl. 1676—1723.<br />

N. Gottfried Pyl. 1723—1748.<br />

N. Theodor Pyl wurde seit 1715 von seinem Sohne<br />

Gottfried in seinem Amte unterstützt, so daß von f. 150 beide<br />

Hände vorkommen.<br />

f. 113. Im Jahre 1661 erwirbt die Bibliothek oie Bücher des<br />

N. Matthaeus Tabbert, (Pastor an <strong>der</strong> Marienkirche<br />

von 1660—1675, starb als General-Superintendent 1645).<br />

Dazu werden zwei Rcpositorien gemacht. Dazu kostet das<br />

Holz 5 st., die Arbeit 3 fl., die Nagel 3 Sch/)<br />

f. 120. Im Jahre 1665 werden die verschiedenen alteren Cataloge<br />

'noch einmal abgeschrieben, so daß sie zu Einem (Kataloge<br />

vereinigt sind. Der Bogen abzuschreiben wird zu 3 Sch.<br />

berechnet, das Papier zu 1 Sch. Der neue Latalog enthielt<br />

acht Bogen.<br />

f. 135. Im Jahre 1700 werden die Bücher hinten auf dem<br />

Titel mit Papierzetteln beklebt, um sie übersichtlich zu ordnen,<br />

und ein neuer (latalog angefertigt, welcher die Namen <strong>der</strong><br />

Autoren in alphabetischer Ordnung aufführt. Dazu sind zwei<br />

Buch Papier a 8 Sch. berechnet.<br />

142. Im Jahre 1707 wird eine Glocke in examiuatorio<br />

angeschafft für 10 Sch.<br />

In dieser Verwaltungszeit benutzte Prof. I. PH. P a l th e n<br />

1699 — 1710 bie Handschriften <strong>der</strong> Bibliothek zu seinen <strong>Studien</strong><br />

über Pomm. Geschichte. Auch schrieb er mehrere Urkunden ab*).<br />

Auch N. Christoph Pyl, Rector zu Anclam 1708 und 1720<br />

zu Stettin, benutzte damals die Handschriften <strong>der</strong> Bibliothek und<br />

erwähnt Urkunden von Prof. Meilofs Hand (^auztinuz reäux<br />

1717. p. 4 und 6) so wie eine vita Ottoni<br />

1722. p. 15) die noch erhalten sind.<br />

!) Ueber die Bücherankäufe vergl. den Inventar-Catalog f. 28. v.<br />

2) Ueber die Vncherankänfe von Stephani vergl. den Inventar-<br />

Catalog 5. 29.<br />

3) Vergl. den Inventar-Catalog f. 29—30.<br />

4) Vergl. Kosegarten, Gesch. <strong>der</strong> Univ. I. p. 137. ^oäex<br />

, sch p<br />

Ì liIti Eili XIIV<br />

Einleitung p. XIiIV


162<br />

p. 157 werden 10 Buch weiß Papier 5. 5 Sch. zum Ministerialbuch<br />

berechnet und dabei bemerkt, daß an<strong>der</strong>e 3 Buch weiß<br />

Papier vom Provisorat für: 1. das Hauptbuch <strong>der</strong> Nicolaikirche,<br />

2. zum Taufbuch, 3. zum Traubuch verwendet worden<br />

seien.<br />

Aus mehreren Auctionen von Bibliotheken <strong>der</strong> Directoren<br />

Boltenstern, Clarien und Wollich, Balthasar,<br />

Jaeger, Würffel, Rost, Engelbrecht, Gerdes<br />

wurden Bücher gekaust.<br />

l. 170—175 folgt eine Berechnung <strong>der</strong> Witwengel<strong>der</strong>,<br />

l. 176-180. N. Georg Brockmann. 1749—1777.<br />

Im Jahre 1755 wurden die im Inventar-Catalog unter<br />

Nr. 81^92 angeführten theologischen Bücher aus <strong>der</strong> Marienkirche<br />

nach <strong>der</strong> Nicolaikirche gebracht und in demselben Jahre<br />

auch die Bibliothek von dem Rauiru' über <strong>der</strong> Sacristei nach<br />

dem Chore hinter dem Altar geschafft, wo sie sich jetzt befindet.<br />

In dieser Zeit wurden namentlich die Handschriften vielfach<br />

benutzt, auch verfertigte Brockmann 1755 einen alphabetischen<br />

Catalog, <strong>der</strong> noch vorhanden ist, aber nichts über die Handschriften<br />

berichtet^); —1762 veröffentlichte Au gustin v.<br />

Balthasar in seinen viw6 jurÌ3 conLuiwrum (^rvpdÌ3>vll1a6U8Ìum<br />

Auszüge aus oen alten juristischen Handschriften oer Bibliothek,<br />

theils im Druck, theils in handschriftlichen Zusätzen zu einem<br />

Exemplar, welches oie General-Landschafts-Bidliothek in Stettin<br />

besitzt.<br />

1751 theilte Dachnert in <strong>der</strong> Pomm. Bibliothek I. Bd.<br />

Th. II., Stück 10, p. 177—160 eine Uebersicht <strong>der</strong> wichtigsten<br />

alten Drucke <strong>der</strong> Bibliothek mit. Die Handschriften erwähnt er<br />

nicht, obwohl er in <strong>der</strong>selben Zeitschrift außer dm alten Drucken<br />

<strong>der</strong> alten Universitats-Bibliothek, I. p. 130—135, auch oie Handschriften<br />

<strong>der</strong> Letzteren I., p. 161 — 164, p. 185-187, hun<strong>der</strong>t<br />

an <strong>der</strong> Zahl anführt. Einen Auszug <strong>der</strong> alten Drucke <strong>der</strong><br />

Kirchen-Bibliothek giebt Bie<strong>der</strong>steot, Geschichte <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

p. 69, wo 24 Nummern aufgeführt werden. Wir<br />

erwähnen als vorzugsweise merkwürdig:<br />

8uiQiii3i, HN3.S V003^nr (^A^olicon, scii^cl, k fragro ^o1i3,QU6<br />

ä6 ^rmk, NoFuutikoi per ?6trura Lekoisser, 1472. Riesenfolio.<br />

Nos^num domini 6^id0nÌ8, ^.rokiäi^coui Lon0nÌH6> 3up6i' äeorsto.<br />

Uiesenfolio. ^.ni6i'ÌFÌ VsZpn^ii 6pi8^c>1^ cls uovo<br />

1488. p ,<br />

6ooi68ÌAi'nni sä. ^ Di'. ?6ti'0 Na.v6nna.ts. I^udsoi 1499. l.<br />

Di


163<br />

in dieser Zeitschrift eine ausführliche Beschreibung <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Incunabeln zu veröffentlichen.<br />

Zu Daebnerts Mittheilung lieferte auch <strong>der</strong> General-<br />

Superintendent I a c. H e i n r. v. Balthasar in Da ehnerts<br />

Pomm. Vibl. I. p. >)7, p. ^4 niehrere Ergänzungen^).<br />

Vrockinann selbst hat wahrend er die Kirchenbibliothek<br />

verwaltete, die mehlsie Sorgfalt auf die Handschriften <strong>der</strong>selben<br />

verwendet, die Anzadl <strong>der</strong> einzelnen Werke in jedem Bande<br />

durch Römische Zahlen angegeben und mehrere Handschriften<br />

paginirt. Er dat auch zuerst mehrere Urkunden und eine Rede<br />

aus denselben herausgegeben.<br />

Die meisten Urkunden erschienen in seiner Abhandlung:<br />

vom bischöflichen Hfsicial zu greifämald.<br />

<strong>Greifswald</strong>, gedruckt bei Anton Ferdinand Köhn 1784.<br />

In dieser Schrift werden die Vertreter <strong>der</strong> geistlichen<br />

Gerichtsbarkeit ves Bischofs von Kammin, welche den für dieses<br />

Amt gebräuchlichen Tile! Officiai führen, aufgezahlt, nach <strong>der</strong><br />

Einleitung p. N>.- l. i>n<br />

l. Theil von Gadedulch Poinln. Sammlungen p. ?7tt-266<br />

mitgetheilt und betrafen das Dorf Niegendorp.<br />

Das lu..s^c Ingresse gewabrt aber die von ihm l7l-j>><br />

berausgegedei^' ?>^r ^ u d e n o lv s, welche sich in einer Abschrift<br />

des Prof. P.ivleberg ^o.n Ia^re 14l)8 auf <strong>der</strong> Kirchen-Bibliotbek<br />

befindet. Diese 9^ede erschien zum Jubiläum des Greifswal<strong>der</strong><br />

Burgclneisters I. (5. Henn unter dem Titel:<br />

Ilenrici lindeno^vii


164<br />

wo er die Vermuthung ausspricht, daß die von Rubenow <strong>der</strong><br />

Iuristenfacultät vermachten Bücher sich auf <strong>der</strong> Kirchen-Vibliothek<br />

befänden, was auch schon Aug. Balthasar vit. kud.<br />

p. 5 behauptete.<br />

f. 161 — 187. N. Iac. D a v. Mende. 1776—1809.<br />

Unter Mend es Verwaltung erhielten 1793 und 1809<br />

die Repositorien verschließbare Thüren, namentlich aus dem Grunde,<br />

weil mehrere Bücher entwendet worden. Mit dem Jahre 1764<br />

schließt das Verwaltungsbuch, in welchem sich zuletzt mehrere<br />

Dechargen von Stenzler, Quistorp, Aeminga, Schubert, Reimarus,<br />

Piper, Ziemssen finden.<br />

N. Dietrich Hermann Bie<strong>der</strong>stedt. 1789—1824.<br />

Von Bie<strong>der</strong>stedt haben wir mehrere Druckschriften,<br />

welche genaue Kunde von <strong>der</strong> Kirchenbibliothek gebend<br />

1. Geschichte <strong>der</strong> Nicolaikirche zu <strong>Greifswald</strong> bei Erhardt<br />

1808, p. 39, p. 69. 2. Geschichte <strong>der</strong> Nicolaikirchen-Bidliotl^k<br />

in seinen Denkwürdigkeiten aus <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

zu <strong>Greifswald</strong>. Erhardt, 1812, p. 17—23. In dieser Schrift<br />

wird die Zahl <strong>der</strong> Bande auf 1266 angegeben: 603 Folianten,<br />

360 Ouartanten, 210 Octav, 33 Duodez. 3. Sammlung<br />

kirchlicher Verordnungen in Neuvorpommern. Stralsund, 1816.<br />

Reg.-Bucht). 1. p. 244. Hier wird bemerkt, daß die Octavbande<br />

bis zu 300 gestiegen seien, auch die Handschriften werden<br />

erwähnt. II. p. 234 stehen Nachtrage. 4. Veitrage zur Gesch.<br />

<strong>der</strong> Kirchen und Prediger in Neuvorpommern. IV. 1819.<br />

p. 21-23.<br />

Bie<strong>der</strong>stedt beschreibt in diesen Schriften auch die Bibliotheken<br />

von Bartb, Stralsund, Wolgast, Loitz und Rügens.<br />

Die Bibliothek <strong>der</strong> Wolgaster Kirche ist jetzt <strong>der</strong> Univechtäts-<br />

Bibliothek in <strong>Greifswald</strong> einverleibt worden und enthalt ein<br />

Exemplar <strong>der</strong> Querelen von Ulrich von Hütten, mit dessen<br />

eigenhändigen Randbemerkungen^).<br />

Unter B i ed erste d ts Verwaltung wurden die Handschriften<br />

von den beiden Professoren <strong>der</strong> Rechte Dr. Schilden er<br />

und Dr. Mü hl enb ruch untersucht^). Schildener entdeckte eine<br />

interessante Handschrift <strong>der</strong> ^uätitutioneä ^ustiniam, welche spater<br />

1) Vergl. den Invcntar-Catalog I. f. 32—33, II. f. 9-12.<br />

2) Gesch. d. Bibl. p. 18, Samml. kirchl. Verordnungen I. p. 2l3—<br />

260, II. zi. 231—240. Vergl. Nachrichten von Pomm. Gelehrten. 1824.<br />

p. I—VIII.<br />

3) Vergl. Mohnike, Ulrich von Huttens Klagen nnd Ingendleben.<br />

Greisswald 1816, p. OXXXI, wo er auch die Nicolaitirchen-Bidliotbel<br />

erwähnt.<br />

4) Vergl. Bie<strong>der</strong>stedtS Beitr. zur Gesch. <strong>der</strong> Prediger von Neuvovpommern.<br />

IV. P. 21—23.


165<br />

von Mühlenbruch mit an<strong>der</strong>en Codices verglichen wurde.<br />

Der Letztere untersuchte dann im Jahre 1818 auch die übrigen,<br />

jedoch nur oberflächlich und vom Gesichtspuncte ihres practischen<br />

Werthes. Er sprach die Vermuthung aus, daß die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> juristischen Handschriften ihren Ursprung den Professoren<br />

Petrus und Vi n cen ti us von Ravenna (1498—1503) verdanke.<br />

Auch mehrere Urkunden vom Jahre 1477 hielt er für<br />

Abschriften spateren Zeitalters, und blieb überhaupt über die<br />

Verfasser und <strong>der</strong>en Lebensverhaltniß im Unklaren. Wir werden<br />

spater bei den juristischen Handschriften nachweisen, daß dieselben<br />

und ihre durch eigenhändige Nachrichten bezeugten Verfasser einer<br />

viel früheren Zeit als die Italienischen Juristen angehören.<br />

I. Ch. Fr. Finelius und Ch. A. Hasert. 1811 - 1646.<br />

Unter dieser Verwaltung wurde ein neuer Fach-Catalog<br />

<strong>der</strong> Bibliothek angefertigt, da <strong>der</strong> ältere oben erwähnte vom<br />

Jahre 1685 verloren gegangen war. In diesem Verzeichniß<br />

fehlte jedoch die Angabe <strong>der</strong> Handschriften. Dies mochte auch<br />

<strong>der</strong> Grund sein, daß Prof. Barthold in seiner Pomm. Gesch.<br />

1648. IV. I. p. 274 behauptete, daß die Bibliothek <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

nur alte Drucke enthalte.<br />

Herm. Biesner. 1648.<br />

Herr Pastor Niesn er fertigte einen summarischen Catalog<br />

sämmtlicher Handschriften an, welchen ich für meine Arbeiten<br />

benutzt habe. Unter seiner Verwaltung wurde die Bibliothek<br />

namentlich von Prof. Kose garten benutzt, <strong>der</strong> über einige<br />

Handschristen in seiner Geschichte <strong>der</strong> Universität 1857, I. p. 94,<br />

p. 147 berichtet, im Uebrigen aber die Excerpte aus <strong>der</strong>selben<br />

nur nach Balthasars handschriftlichen Zusätzen zu seiner<br />

Schrift vitll6 ^uris conäuitorum in <strong>der</strong> General - Landschafts-<br />

Vibliothek in Stettin mittheilt.<br />

Wenn wir nach dieser Uebersicht, welche sich vom Jahre<br />

1558—1857 erstreckt, das Alter <strong>der</strong> Handschriften betrachten,<br />

welche innerhalb des Zeitraums von 1363—1496 fallen, wenn<br />

sich ferner unter denselben 23 Bände juristischer und eine Menge<br />

philosophischer Handschriften befinden, so erscheint es rathselhaft,<br />

wie dieselben in die Kirchen-Bibliothek gelangten. Auch <strong>der</strong> oben<br />

p. 1 erwähnte Inventar-Catalog giebt keinen Aufschluß darüber,<br />

da er nichts an<strong>der</strong>es berichtet, als daß in dem Jahre 1599 aus<br />

dem grauen Kloster (außer 174 Drucken) 44 Handschriften und<br />

aus <strong>der</strong> Marienkirche (außer 129 Druckschriften) 49 Handschriften,<br />

darunrer 23 Juristische und 3 Philosophische nach <strong>der</strong><br />

Nicolaikirche gebracht wurden. Wir können aber wohl mit<br />

Gewißheit behaupten, daß ein solcher Reichthum von juristischen<br />

und philosophischen Druck- und Handschriften nicht im Besitz


166<br />

<strong>der</strong> städtischen Klöster gewesen sein kann^). — Einiges Licht über<br />

diese Frage mochte eine Aufzeichnung d.s Professor Jacob<br />

Gerschow (1l)16- 1655) in lvm Acad. Album I. f. 142 v^<br />

geben. An dieser Stella des Albnlus sind ebenso, wie in dem<br />

Decanatouch <strong>der</strong> philosophischen Facultat, g. 1525—1539 mehrere<br />

Blatter ausgeschnitten, vermuthlich weil auf denselben Aufzeichnungen<br />

über Streitigkeiten zwischen den 'Anhangern des Katholicismus<br />

und Protestantismus standen, welche in <strong>der</strong> folgenden<br />

Zeit Anstoß erregten. Um diese Lücke zn erklaren, hat Professor<br />

I. Gerschow, welcher an vielen Stellen des Albums Anmerkungen<br />

verzeichnete, folgende Worte hinzugefügt:<br />

dune (i. e. «loli, Otto 1525) N. ?otru3 (FlU6iiu3<br />

86ä ti^nziit nä 36N3.tum (viä6 Vicerectoratuni<br />

tria anwceäöutiü t'olia. 6xcÌ33. tum 8unt,<br />

Aus diesen Worten erhelit, daß in <strong>der</strong> Z>losea,. I. p. 200, 210.


16?<br />

bewohnt, und nach dessen Tooe 1641 verkauft und abgebrochen.<br />

Sie enthielt im Keller einen Carcer und eine Wendeltreppe und<br />

war überhaupt ein sehr alterthümliches, merkwürdiges Haus, das<br />

schon 145)6 von Rudenow und spater 1477 ausgebaut wurde i).<br />

Der Ordinarius <strong>der</strong> Iurinenfacultat hatte die Annalen <strong>der</strong><br />

Universität zu führen und walmcheinlich auch die Aufsicht über<br />

die in seiner Annswohnung aufgestellte juristische Bibliothek.<br />

Dieses Amt führte Nubenow selbst von 1456—1462. Deshalb<br />

sind auch die Annalen in diesen Jahren eigenhändig von ihm<br />

verzeichnet"). Ihm folgte Georg Walter von 1462—1475,<br />

Johann Parleberg von 1475 — 1482 und Johann<br />

Meilof von 1482-').'<br />

Wenn wir mit diesen Notizen die Uebersicht <strong>der</strong> Manuscripte<br />

uno alten Drucke ver jetzt bestehenden Universitals-Bibliothek<br />

vergleichen, welche Daehnert in <strong>der</strong> Pomm. Bibliothek I.<br />

p. 1^0 - l85, p. 161—165, p. 185—187 mittheilt, so erkenn<br />

nen wir daraus, daß Alles, w.-ls diese Bibliothek mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong> spater hinzugekommenen Wolgaster Kirchenbibliolhek besitzt,<br />

<strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong> Reformation angehört^). Da nun nicht<br />

anzunehmen ist, daß alle Bücher, welche von <strong>der</strong> Stiftungszeit<br />

1456 bis zum Jahre 1525 in all;'n vier Facultaten gesammelt<br />

waren, verloren gegangen sind, so liegt die Vermuthung nahe,<br />

daß dieselben in <strong>der</strong> Zeil <strong>der</strong> Reformation in die Marienkirche<br />

und ins graue Kloster und von. da in die Bibliothek <strong>der</strong> Nicolaikirche<br />

übergegangen sind. Die Universität legte nach ihrer<br />

Restauration im Jahre l53^) wohl nur geringen Werth auf die<br />

alte Bibliothek, da dieselbe sich meistenteils auf Katholische<br />

Theologie, Kanonisches Reckt und Scholastik bezog und ihre<br />

practische Bedeutung verloren hatte. Außerdem war unterdessen<br />

die Buchdruckerkunst überall verbreitet, in <strong>Greifswald</strong> wurde 1561<br />

durch Runge, in Barth 15^2 durch Herzog Bogislaw XIII.<br />

eine Druckerei angelegt^), auch existirte seit 1551 eine Buchhandlung<br />

in <strong>Greifswald</strong>'''). Deshalb richtete die Universität ihr<br />

Augenmerc namentlich auf die Anschaffung neuer, practisch nützlicher<br />

Bücher und ließ die alten Handschriften in den Klosteruno<br />

Kirchen-Bibliotheken, wo sie in <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Unruhen Aufnahme<br />

gefunden hatten.<br />

!) Vergl. Annalen x». 7, 52. Koseg. II. p. 162, 188.<br />

2) Vergl. Annalen p. 1—Z7. Koseg. II. p. 159—180.<br />

3) Vergl. Koseg. I. 78, II. p. 180 fs.<br />

4) Vergl. Val. v. (Zichsi^i vita ?1nUppi I. p. 134. Orat. ?IiiI.<br />

p. 9, 10. Gadebnsch, ^chwcoiici'-^ommcrsche Staatskunde II. p. I7Z ff.<br />

VaeMicrt, Pomm. Vibl. I. p. 1«»1. Ncde zur Eröffnung <strong>der</strong> Bibliothek<br />

1750, Bie<strong>der</strong>stcdt, Nachr. von Na>''tt'!i I. p. 193.


Wir glauben auf diese Art die Vermuthungen früherer<br />

Gelehrten l), daß die alte Universitär - Bibliothek in <strong>der</strong> Kirche<br />

aufbewahrt werde, bestätigt zu haben, und werden demgemäß die<br />

Handschriften von diesem Gesichtspuncte betrachten und zuvor<br />

eine kurze Geschichte <strong>der</strong> alten Universitatssammlungen geben.<br />

Beachtenswert!) ist auch, daß nach dem Inventar-Katalog<br />

die sämmtlichen 23 Juristischen Handschriften aus <strong>der</strong> Marienkirche<br />

stammen. Da Nubenows Haus im Sprengel <strong>der</strong> Marienkirche<br />

lag, so könnte man annehmen, daß seine Verwandten in<br />

<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> kirchlichen Unruhen die aus jeinem Vermachtniß<br />

stammenden Handschriften in <strong>der</strong> ihnen am nächsten liegenden<br />

Kirche zur Aufbewahrung nie<strong>der</strong>legten.<br />

I. Zmistische Sammlung.<br />

Geschichte <strong>der</strong> 3uristen-Rißliotyek <strong>der</strong> Anwersität<br />

Schon am 11. November 1456 vermachte Heinrich<br />

Rubenow <strong>der</strong> Juristischen Facultät seine Bibliothek^). Die<br />

betreffenden Worte lauten:<br />

Ik gheve deme studio alle myne boke, textualia unde<br />

lecturen, summen unde selterneu, bunden undc unghelmnden,<br />

watterleye se syn unde in wat Kunst; dc scholcn denen to<br />

ener librarmi <strong>der</strong> juristen na lüde mynes tcstamentcs.<br />

Hn alle boke hinden nnde vor shal me myd tcNschrift<br />

scriven laten, dat ik se gheven hebbe to cner dachtnisse.<br />

Außerdem werden noch mehrere Bestimmungen über die<br />

Verwaltung <strong>der</strong> Bibliothek gegeben. Das in dieser Urkunde<br />

erwähnte Testament Rubenows ist nicht mehr erhalten, nur<br />

das seiner Gattin vom Iakre 1492 ^), welches aber nichts von<br />

diesen Büchern erwähnt. Die Verwaltungsregeln sind folgende:<br />

1. Kein Buch soll verkauft werden, wenn nicht ein Besseres<br />

dafür wie<strong>der</strong> gekauft wird. Auch in dieses soll Rüden ows<br />

Name geschrieben werden.<br />

2. Kein Buch soll außerhalb <strong>der</strong> Stadt verliehen werden.<br />

!) Vergl. Aug. Balthasar vitg. kud. p. 5. Gadebusch, Schweb.,<br />

Pomm. Staatskunde II. p. 175. Bieöner, Leb. Nub. p. 35. Barthold,<br />

Poinm. Gesch. IV. 1. 9. 274.<br />

2) Vergl. die im Universitätsarchiv enthaltene Urkunde. Kosegarten,<br />

II. p. 39, Nr. 19. Unlversitätsdivlomatar Nr. 10, p. 210. mit Rnbenows<br />

eigenhändiger Überschrift nnd Randbemerkungen.<br />

3) Memoriabilienbnch des Stadtarchivs VII. s. 2. Kosegarten II.<br />

p. 116.


169<br />

3. Wer innerhalb <strong>der</strong> Stadt ein Buch leiht, soll ein Pfand<br />

dafür geben.<br />

In dm Annalen <strong>der</strong> Universität verzeichnet Rubenow<br />

eigenhändig diese Schenkung.') mit folgenden Worten:<br />

Hinrious kudsno^v, utriu8(M6 ^'uri8 äoctor 6t<br />

Mutato? äeäit universitati nostrae in äotein omuss<br />

lidros 8U03 in valore mille KolOuorum et ultra..<br />

Im Album I. f. l lauten die betreffenden Worte i In<br />

testamento M60 alia, aäkuc äare illtenäo etiam cum omnibus<br />

IidrÌ8 meÌ8^ c^u08 tam6u pro mille tl0reiiÌ8 uulli äarem").<br />

Was aus diesen R üb enow ' sch en Büchern geworden ist,<br />

darüber war man bisher stets zweifelhaft. Daehnert^) bemerkt<br />

ausdrücklich, daß die Universitätsbibliothek die Rubenow'schen<br />

Bücher nicht besitze. Engelbrecht ^) spricht die Vermuthung<br />

aus, daß dieselben verloren gegangen sein möchten. Dagegen<br />

haben Augustin Balthasars und Gadebusch^) die<br />

Meinung ausgesprochen, daß dieselben in <strong>der</strong> Bibliothek <strong>der</strong><br />

Nicolaikirche zu <strong>Greifswald</strong> enthalten seien. Wir werden weiter<br />

unten diejenigen Handschriften bezeichnen, welche <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeit<br />

nach aus Rubenow's Besitz stammen, denn nur aus<br />

Handschriften konnte seine Bibliothek bestehen, da erst im Jahre<br />

1455 das erste gedruckte Buch vollendet wurde und die Buchdruckerkunst<br />

damals hier im Norden noch völlig unbekannt war.<br />

Einen weiteren Zuwachs erhielt die Juristen-Bibliothek<br />

durch das Vermächtniß des Prof. Georg Walter im Jahre<br />

1475. Die Annalen p. 48^) berichten darüber:<br />

80II6MQ6 t68tam6nwm feoit, in yuo äouavit lacultati<br />

cne omne8 8UO8 1idro8.<br />

Unter diesen Büchern konnten sich schon einige Erzeugnisse<br />

<strong>der</strong> Buchdruckerkunst befinden, doch die Mehrzahl bestand ebenfalls<br />

aus Handschriften. Auch von diesem Vermachtniß vermuthete<br />

Engelb r echt 6), daß es verloren gegangen sei, jedoch schon<br />

Kosegarten 9) fand einige <strong>der</strong> Walter'schen Bücher unter<br />

den Handschriften <strong>der</strong> Kirchen-Bibliothek.<br />

Nach Walters Tode im Jahre 1475 wurde das Amt<br />

des Ordinarius in <strong>der</strong> Iuristen-Facultat dem Prof. Johannes<br />

Parlebcrg übertragen, durch welchen auch 1477 die Amtswohnung<br />

desselben ausgebaut wurde. Es läßt sich wohl mit<br />

Sicherheit annehmen, daß er zugleich die Aufsicht über die<br />

Juristische Bibliothek führte, welche in <strong>der</strong> Amts-Wolmung<br />

1) Annalen p. 1. Kosegavten II. p. 159. 2) Koseg. II. p. 259.<br />

3) Pomm. Vibl. I. zi. 101. Rede bei Eröffnung <strong>der</strong> Bibliothek 1750.<br />

4) (^0ti8u1t. ^!1I-Ì8(:0ii3u1t0i-Iiin 6r. p. 4. 5) vi^I, Rüden. 1737. p. 5.<br />

s) Schwed.-Pomm. Staatskunde II. p. 175. 7) Kosegarten II. x». 186.<br />

6) (^0Q8ult. ^uri800N8. 6i-. p. 4. ^) Gesch. <strong>der</strong> Universität I. p. 94.


170<br />

) aufgestellt war. Bis soweit reichen unsere<br />

Nachrichten in den erhaltenen Universitätsbüchern. Die spateren<br />

Schicksale <strong>der</strong> Juristischen Bibliothek können wir aus den Handschriften<br />

selbst entnehmen. Jedoch bleibt es zweifelhaft, ob Prof.<br />

Parleberg seine juristischen Bücher <strong>der</strong> Universität vermachte.<br />

Zwar schenkte er 1459 mehrere Bücher an die philosophische<br />

Facultat l), nach seinem Tode wurden aber mehrere seiner juristischen<br />

Bücher von seinen Testamentsvollstreckern verkauft.<br />

Mehrere <strong>der</strong>selben erwarb sein Schüler und Nachfolger<br />

Prof. Johannes Meilof, welcher in einem Bande ^. IV.<br />

k. l. folgende Bemerkung einzeichnete 2) :<br />

II II recollsotorum II<br />

a t63tÄM6nt3.rÜ8 domini doctoriZ «lokan-<br />

M8 ?2ll6d6I-A, propositi (^rVp68>V2.1ä6U3i8, plopter 8ÌNssUi3.r6M<br />

, l^usm d^dedat 2.6 eunäem äomiiium pr»6p08itum.<br />

kuit 8cd0ialÌ3 6M8äeM äoniiui äoctoriä ili<br />

6t ä6p03t in uti'OHUE ^UI6 3.t^U6 pl0M0tU8 ad eoäsm<br />

iu I6ßum 83.cr3.ium d3.cc^1äUl6um. ()UM3HU6 domini clootoris<br />

tituium 3U0lum in6ritorum viäe 8UPI-3. in lidro I parte I,<br />

II vsereta.lium PI-0P6 ÜN6M libri. tzu6m idem ^0QÄNN63 6mit<br />

3.d 6Ì8d6w t68tÄM6nwrÜ8, ut ibidem videtur. Nt in Q0C I<br />

lidro 3.pp3.ret 8upra in^i^ 6^u8d6M d0ctorÌ3 et 3ui con^<br />

domiui ^0d3.QllÌ3 Nordorp de L3.rdÌ8 pr68d^teri) quorum<br />

reciui68c2ut in pace. ^men.<br />

Die erwähnte Aufzeichnung <strong>der</strong> merita des Prof. Parleberg<br />

findet sich in Band ^.. III. t. 199 v. hinter dessen Promotionsrede.<br />

Die Handschrift, welche neben Parlebergs und<br />

Walters Hand in Band ^. III. u. IV. vorkommt, ist nach<br />

dieser Bemerkung also die seines Verwandten Ioh. Mordorp^).<br />

Nachdem Prof. Ioh. Parleberg 1483 4) gestorben<br />

war, wurde Johannes Meilof, ein geborner Greifswal<strong>der</strong>,<br />

sein Nachfolger in <strong>der</strong> Iuristen-Facultät, und führte die Annalen<br />

fort. Jedoch hören dieselben schon mit dem Jahre 1487 auf<br />

und geben uns we<strong>der</strong> über ihn noch über die Iuristen-Facultät<br />

und ihre Vüchersammlung irgend welche Nachricht. Desto ausführlichere<br />

Auskunft erhalten wir aus den Handschriften selbst.<br />

Ueber seine Promotion und Amtsführung hat Ioh.<br />

1) Vergl. Annalen p. 21. Decanatbnch fgo. art.. f. 33, Kosegarten<br />

II. p. 170. p.' 233.<br />

2) Die obcn mitgetheilte Vemerknng war anöradirt nnd mit rothen<br />

Arabesken übermalt, ließ sich aber durch Schwefelammonium wie<strong>der</strong> lesbar<br />

machen.<br />

3) Vergl. Ann. p. 63. Urk. Nr. 65, 66. Kosegarten II. p. 112.<br />

p. 194. Ann', p. 53. Koseg. II p. 189.<br />

4) Ann. p. 67. Koseg. II. p. 195.


171<br />

Meilof selbst ausführlich in einer von ihm selbst geschriebenen<br />

Handschrift Band L. IV. f. 330 berichtet. Diese Mittheilung<br />

ist abgedruckt in LaitdaLar vitas ^uriäcouLuitoruw pro^r. IV.<br />

vit. XV11. p. 9—11 und bei Koseqarten, Gesch. d. Univ. II.<br />

p. 196—199 nach Balthasars Text, welcher mehrere Worte<br />

unrichlig gelesen hat.<br />

Meilof berichtet zuerst über seine Promotion zum dacca.-<br />

Ia,ur6U3 ^'uri3 1476. Die bei dieser Gelegenheit geschriebene<br />

Dissertation lautet aber nicht, wie bei Balthasar und Kosegarten,<br />

ä6 infllutidu8 et Lan^uwoieutiL, son<strong>der</strong>n de inlantibuL<br />

et laußuiäiL oxp08iti3 (vecr. V. 11) und steht in Band L. IV.<br />

k. 328.<br />

Sodann berichtet er über den Antritt seiner Professur 1479,<br />

über den Antritt des Subdiaconats und Diaconats bei <strong>der</strong><br />

Nicolaikirche zu <strong>Greifswald</strong> 1484 und die bei dieser Gelegenheit<br />

in dieser Kirche und in <strong>der</strong> zu Neuenkirchen gehaltenen Predigten,<br />

endlich über den Empfang <strong>der</strong> Priesterweihe und die erste von<br />

ihm gehaltene Messe im Jahre 1485. Diese Aufzeichnungen<br />

sind, wie man an <strong>der</strong> Handschrift erkennt, nicht fortlaufend,<br />

son<strong>der</strong>n in verschiedenen Zeiten nach und nach geschrieben.<br />

Der Tod des Prof. Meilof erfolgte zu Ende des fünfzehnten<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, denn er führt in seinen Schriften noch<br />

Petrus von Ravenna als Mitglied <strong>der</strong> Universität an,<br />

welcher erst 1498 nach <strong>Greifswald</strong> kam und dort bis 1504 lehrte ^).<br />

Daher erklärt es sich, daß Ioh. Meilof schon eine Menge von<br />

gedruckten Büchern besaß, unter ihnen die oben erwähnte 8uwma<br />

öatuolieou «lod. ^auueuäiä und Auiäouiä Rosarium äecrsti, welche<br />

er mit Randbemerkungen versehen hat.<br />

Seine Handschrift ist von denen seiner Vorgänger sehr<br />

verschieden und leicht zu erkennen. Er schrieb außerordentlich<br />

viel, daher schnell und meistens sehr unleserlich. Rubenow<br />

schrieb bei seiner umfangreichen Thätigkeit als Burgemeister <strong>der</strong><br />

Sradt, und Kanzler und Prof. <strong>der</strong> Universität nur wenig und<br />

dieses langsam, regelmäßig und schön. Seine Handschrift gleicht<br />

den gleichzeitigen Schriftzügen <strong>der</strong> Klostergcistlichen, namentlich<br />

durch die Größe und Gleichmäßigkeit <strong>der</strong> Buchstaben. Dennoch<br />

ist Rubenows Hand charakteristisch genug, um sie leichterkennen<br />

und von an<strong>der</strong>n unterscheiden zu können. Georg Walters<br />

Hand zeigt in seinen jüngeren Jahren ähnliche regelmäßige und<br />

große Formen, später wird sie unregelmäßiger und kleiner,<br />

P a rl e bergs Hand zeigt in seiner ersten Handschrift vom Jahre<br />

1452 ebenfalls regelmäßige und große Züge, jedoch mit dünneren<br />

Grundstrichen, später wird die Schrift kleiner und gerundeter,<br />

Vergl. L. VN. k. 98.


172<br />

Mei lo ss Hand ist in früheren Jahren größer als in späterer<br />

Zeit, aber auch schon damals unregelmäßig und unschön.<br />

Es läßt sich wohl mit Sicherheit behaupten, daß Meilof<br />

seine Bücher <strong>der</strong> Universität vermachte. Wir können dies<br />

aus <strong>der</strong> großen Anzahl <strong>der</strong> aus seinem Nachlaß stammenden<br />

Bücher entnehmen, von denen die Handschriften, abgesehen<br />

von den Druckschriften, allein 42 Werke und 25)9 Urkunden<br />

in l2 dicken Banden umfassen. Diese Handschriften<br />

sind theils ganz von seiner Hand geschrieben '), theils mit<br />

Schriften von an<strong>der</strong>er Hand untermischt. Die mehrsten dieser<br />

letzteren Werke sind von seinem Verwandten Paulus Elvink<br />

geschrieben, dessen Name von Balthasar unrichtig Avink<br />

gelesen ist 2), mehrere ältere Schriften von Rostocker Gelehrten,<br />

nämlich von Hermann Phibbe und Hermann Iode^).<br />

In Band L. I. steht hinten auf <strong>der</strong> innern Seite des<br />

Deckels:<br />

lei<strong>der</strong> ^0ü2.uni8 Neiiok clerici 0aiuin6U3Ì8 äi06C68608<br />

Die folgenden Reihen sind ausradirt, und erkennt man nur die<br />

Worte Na,A. ^arlsdsr^, welche vermuthen lassen, daß Meilof<br />

dieses Buch ebenso wie die Bande ^.. III. und IV. aus Parte :<br />

berqs Nachlaß erwarb. Eine ähnliche Bemerkung in ^.. II.<br />

f. 279 v. ist ebenfalls ausradirt.<br />

Uebersichten über die juristische Litteratur des Mittelalters<br />

finden sich in zwei Handschriften. Wir halten es für angemessen,<br />

dieselben schon hier in <strong>der</strong> Einleitung mitzutheilen, damit später<br />

bei Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Handschriften auf dieselben verwiesen<br />

werden kann.<br />

Die ausführlichste Uebersicht findet sich in Band l8, 0. I.<br />

l. 164 v.— 165 v. und ist mit 59 an<strong>der</strong>en Handschriften von<br />

<strong>der</strong>selben Hand eines NaZ. Ioh. S. etwa 1467 geschrieben.<br />

Zuerst ist eine Uebersicht juristischer Abbreviaturen gegeben,<br />

unter welchen folgende Namen vorkommen ^):<br />

1. H.H. äs No. ^n^s1ii8 ä6 Koma, (äs IId^1äi3). 2. ^c<br />

^.oour8Ìus (63). 3. ^.1. ^1dsrtu3. 4. ^.I^. ^.I3.nn8 iuH^Ì8tsr (27).<br />

5. ^.rok. ^.rokiäi3.o0iiu8 (2). 6. ^.2. ^.20 ma^i^sr (62). 7. ^.Ida.<br />

^ibanuL (?a.n2i. II. 182). 8. ^.nr. ^nrsum rspsrwrium ((^uii. Our.)<br />

(0ol. 1495. ynsntsi, U2.in II. 2. p. 215.) 9. ^n. äs L11. ^nto-<br />

HÌI18 66 Lutrio (61). 10. ^.n. äs ?6. ^.NF61U8 äe ?6lU3Ì0 (äs<br />

Hd3,1äi8). II.Vsr. L6rnI.räu8 (38). 12. Lartk. L^ko1on^6U8 (36).<br />

13. L2.r. äs 8kx. lsr. L^rt0iäu3 äs 82.X0 fsrrs^to (95). 14. Lai.<br />

1) Vergl. Band V. VII-XII.<br />

2) Vergl. Kosegarten, Gesch. <strong>der</strong> Univ. I. p. 147. Anm.<br />

Vergl. L. I. n. L. IV. f. 345. Kosegarten I. p. 60.<br />

Vergl. über die juristischen Schriftsteller I^rixiroli^ äs dai'Ì3<br />

lsAu , intsi-protidug und Savigny, Geschichte des Römischen Rechts im<br />

Mittelalter Bd. I—VII.: Illiin i-spertoriniu kikIioArapIlicum; Grasse,<br />

Litterärgeschichte;


173<br />

(68). 15. Lro. dar. drix. Lr003.r6io3. L3.rtI20i01113.6i<br />

8Ì8 (36). 16. Lsr. ä6 8a. L6rto16ii8 äs L^lioow (111). 17. Lsr.<br />

drix. LerwiäiiZ LrixÌ6N8Ì8 (36). 18. V'. V6i'n^6ii8 (38). 19. Lar.<br />

L^iwws (95). 20. vv. Oinii8 m3,FÌ8t6i- (99). 21. I)o. äs 33.0. ^e.<br />

V0iiiinicii8 äs 8t. (^6miiii3.ii0 (^3.dl. 8. v.) 22. 1^6. 66 8s. I^-iäsliou«<br />

66 86I1Ì8 (69). 23. ^ra. 66 83.. ^r3.n6Ì8oii8 66 23.r3.d6i1Ì3 (13).<br />

24. ftoss. 60ssl6äl18 (35). 25. (^l3.. 6i'3.LÌ3.I1118 (?3.112. III. 2).<br />

26. (^3.1-. (^3.1-813.8 (54). 27. Ü08t. in 811. Ho8tÌ6I18Ì8 in 8imi1U3 (40).<br />

28. Hu. Ü11A0 vei Hii^vioiu3 (17). 29. Her. H61IN3.I1I1U3 6oot0r.<br />

30. Hui. UuFvioio (17). 31. HiiFii. LiiFii1iiiii8 (21). 32. ^0. 66 ^.<br />

^0^. äe ^111013, (^3.112. II. 88). 33. ^0. H10. ^oti. N0N3.cl!Us (I).<br />

34. ^0. 66 66. )o1i. äs ä60 (37). 35. ^0. 3.N. 5o1i. ^näi'636 (3).<br />

36. ^0. in 8U. «loii. in 8I1II1II13 00ni'688Ì0I1I1111. 37. ^ ^ t i<br />

(39). 38. ^0. 1i^. ^0N. 66 I


174<br />

16. 8i1v68tsr (6vr2.1äu8 c)3iudr6N8Ì8. 83.V. III. p. 370. IV. p. 437.)<br />

17. Hu^vieio 6PÌ8C0PU8 ^6rr2.rÌ6N8Ì8 ^10883^01' äsors^i 3.Q^ic^UU8 ;<br />

3Üi äionnt lluF^vioiv,8, alii ÜUF^vioio. (?3N^. III. 3. 8av. IV.<br />

v. 455. V. 480. In <strong>der</strong> Mittheilung aus 6. Dnr. 81)60. steht bei<br />

8av. III. IIU30. Vergl. 8liv. IV. p. 155.)<br />

18. 5oKa.NN63 ^Va.1i6Q8Ì8 (i3nri68 äe 3it0li3. («lob. äs 8Ì00VÌ3,) vergl.<br />

ä 8 Ì 2 Ì )<br />

34. ^ ^<br />

, ,


1.75<br />

49. ^0Q3.NN68 ä6 Dei ^r3.tÌ3.. (Iu ber 'N^itth. bei 83.V. III. a. a. O.<br />

steht ^Ion. äe D60, (3i-3,tÌ3. 6t VonIAuiäk ^.l6tinn8. Vergl 83.V<br />

V. p. 158, p. 465.)<br />

50. Lon3^i1ä3. (Lona. ßniä^ ^r6tinn8 bei 83,v. Ver^l. 83.V. V. x>. 506).<br />

51. ^on3nn63 66 L^LCovia (66 LI3.N0800 bci 83.V. Vergl. 83.V. V. ^1. 496).<br />

52. NßiäiuL 66 Lononia. (?n803.r3.rin8. 8^v. V. ^>. 250).<br />

53. (Fni1n6iinn8 Onr3.n6i, 3.IÌ3.8 6ic;tn8 8p66ni3.t0r. (83.V. V. p. 571.)<br />

54. (^loi23 (103). ?3.nx. III. 12. I'kdr. 8. v.


176<br />

85. I.2.M8. (Decapo tucto 6t a6l


66 8ÌC0VÌ3.7), «lacaduL 66<br />

l3oill66u3 66<br />

66 V60,<br />

pupa, Uinril)U8 Ii03tÌ6ll8Ì8.<br />

177<br />

Bei den meisten Abweichungen isl es schwierig zu entscheiden,<br />

welche Lesart die richtige sei, da uns die genannten<br />

Schriftsteller kuMuu8, ?etru8 ?Ì8anu3, ?etru3 ?apÌ6N3Ì3, ?6tru3<br />

^ppulu8 eben nur aus dieser Mittheilung bekannt sind. Der<br />

Wahrscheinlichkeit nach ist bei Savigny die richtige Lesart in<br />

?6tlU8 ?Ì8anu8 und L6rnar6u8 ?arin6N3Ì3 gegeben. Dagegen<br />

scheint die von ihm ausgenommene Lesart ^0Qauu68 66 l'iuto<br />

corrumpirt zu sein. Schon die von ihm mitgetheilten Abweichungen<br />

an<strong>der</strong>er Ausgaben 8into und I^intonk deuten an, daß hier<br />

in unserer Handschrift ßicovik die richtige Lesart gegeben und<br />

^odann68 66 86ßovio Uj8panii3 ll) gemeint ist. Die oben unter<br />

Nr. 88 gegebene Variante 8iwna ist eine ähnliche Korruption,<br />

wie die von Savigny mitgetheilte ^intona.<br />

In dem oben mitgetheilten Perzcichniß befinden sich<br />

mehrere Namen, die ich in den mir bekannten litterarischen<br />

Hülfsmitteln nicht habe auffinden können. Dieselben sind wahrscheinlich<br />

corrumpirt, o<strong>der</strong> mit unrichtigen Vornamen verzeichnet.<br />

Einige sind auch so allgemein angegeben, vaß sie überhaupt<br />

unbestimmbar sind, so unrer den Abkürzungen ^1d6rw3, Ü6r-<br />

Maimus (ioctor, ?6tru8, Ulrieu3 ma^wr, serner Nr. 80 ?6tru8.<br />

Unrichtige Vornamen mögen bei ^od. 66 Nont6 I^u6uno; Nr. 89,<br />

«lHCodu8 66 ?i8cai-i0, Nr. 90 ^ob. 66 8^x0l6i-i-3.t0 angegeben<br />

sein. (Korruptionen finden sich, wie es scheint, in 8um.mil<br />

Nr. 70 Luaxo und in dem unbekannten Namen Nax.<br />

Die zweite Uebersicht findet sich in Band 28, 0. VI. auf<br />

einem Pergamentblatt am Anfang, das zum Bekleben des Deckels<br />

beim Einbinden verwendet war. Dasselbe ist jedoch oben stark<br />

beschnitten, und auf diese Art <strong>der</strong> Anfang des Manuscripts zer-<br />

Lesarten bei Lavigny: i) HuAO. Wahrscheinlich bedeutet die<br />

Abkürzung lluF. lluZxvioio, vergleiche oben Nr. 17. 2) ^lenäriZ.<br />

3) ?6tl-U8 ?is3.HU8, 66. liom. 1474 llV8p2.NU8. 4) O3.l6H8i8. ^) 66.<br />

L.0M. 1474. ?6tru8 Loli6!nii8. 6) ^1^11118 ^nssNcri8. ^NAÜ0I18 fehlt in<br />

66. lioin. 1474. 7) Für ^0k2.nn68 66 kicovia, theilt Savigny verschiedene<br />

wohl corrmnpirte Lesarten 66 I^into, 3into, ^intona mit. Die<br />

Lesarten oben Nr. 33 8itona. ist wohl in sioovia zu v.'r!'cssern. ^ ^g.cobri8<br />

66 ^.1d6ussg. L. ^.1binAI.nii6Q8i8. ^) Oben Nr. 36 ist die Lesart<br />

L t i ^ i - . wohl in L3.rtl10i01113.6U8 Li-ixÌ6ii3Ì8 zu verbessern.<br />

^ergl. I?3.di-. L. V.<br />

12<br />

),<br />

),


178<br />

stört. Den erhaltenen Theil desselben konnte ich durch Schwefelammonium<br />

wie<strong>der</strong> herstellen und erkennen, daß <strong>der</strong>selbe ein<br />

Verzeichniß von 40 juristischen Büchern enthielt, welche nach<br />

Quaternen und Pecien bestimmt waren. Diese letzte Bestimmung<br />

war auch bei einem vorhergehenden Buche noch erkennbar, dessen<br />

Titel aber ganzlich zerstört ist. Der erhaltene Theil des Verzeichnisses<br />

lautet:<br />

1. (^6) xtn8 N0VÌ88ÌlN3.rNIN Deoretaliuin in P60Ü3 ynktuor<br />

HN3.t. nniv. II col'.<br />

2. (^.p) P3.r3.tn8 novÌ88Ìin3.rnin per 63,r8Ì3,iN) II c>n3.t.<br />

3. (p) (^.p) P P3,r3tn8 Ho8tÌ6N8Ì8 ) ) priinn8 p 1id6r in p6cÜ8 p X1vl6Ì in p6cÜ8 V canati. 6t XII col' t3.X3.t. in V<br />

an3.t6rn08. (Vol. No. 90.)<br />

20. HnH68tioN63 i)3.rt1io1oiN36Ì LrÌxÌ6N8Ì3 in P6cii? V au3.t. (Vol.<br />

No. 35.)<br />

21. (ju3.63tion68 cloctorÌ8 /j'urÌ8 civili« in p«c. XV pcc. ct Uli col'.<br />

22. ()n368tÌ0N63 cloctorÌ8 in.^Nl6 canonico VII I)6c. NcNv.<br />

23. Lrocaräic^ ^.conÌ3 in pecÜ8 XVII, potior nniv. un^ c3.rl^3. 6t<br />

cinartii p3rt6 3.1t6rin8. (Voi. No. 89.)<br />

^4. Vroc^räica Vam3xi in.jnre canonico Ili p6c. (Vol. No. 38.)


179<br />

25.<br />

, in im hU3


180<br />

Nr. 1 enthalt den Text <strong>der</strong> späteren Sammlungen von<br />

Decretalen, <strong>der</strong> sogenannten Extravaganten.<br />

Nr. 2 enthalt einen Commentar (^pvaratus, vergl. 8av.<br />

III. 2. Ausg. p. 565) zu dem Texte dieser Decretale« von dem<br />

Canonisten 63.1-3128. (Vergl. ?3.u2Ìi-0i. III. 12. 8a.v. III.<br />

p. 241, 256. ^dr. 8. v.)<br />

Nr. 3 enthalt den Commentar des berühmten Cardinals<br />

HenricuZ ll08ti6N8Ì8 zu dcn Decretale« in 5 Büchern.<br />

(Vergl. ?au2. III. 18. 8av. IV. p. 130.)<br />

Nr. 4 enthalt den Commentar des Pabstes 6tru8 83.NP80N<br />

66 Oeävomonte (^adr. 8. v.). Er führt in diesem Verzeichnis<br />

oen abweichenden Namen 8amp306U8Ì8. OÌ3Z)utatÌ0U68 und<br />

vi8tincti0U68 desselben werden in dem Catalog von Bologna<br />

unter Nr. 21 und 49 angeführt.<br />

Nr. 6 enthalt den exegetischen Commentar (8nmina., Uebersicht,<br />

Einleitung <strong>der</strong> Rechtstitel, vergl. 8av. III. 2. Ausgabe,<br />

p. 252, p. 566) des berühmten Archidiaconus von Bologna<br />

(^uiäo äe ^^7310 zu den Decretalen in 5 Büchern; (vergl.<br />

I>a,n2. 111. 16, 8av. III. p. 503, VI. p. 115) das vierte Buch<br />

enthielt, wie es scheint, 2 Quaterne« und 1 Pecie, das fünfte<br />

Buch 5^/2 Collectionen, jedoch fehlt gerade hier <strong>der</strong> Anfang des<br />

Pergaments, weshalb auch die Anfangsbuchstaben <strong>der</strong> Büchertitel<br />

von 1 —10 zu erganzen sind.<br />

Nr. 7 enthalt dcn Commentar des Canonisten 6-ollr6(1u8<br />

äe I'rano zu den Decretalen (vergl. ?an2. III. 9, 8av. V. p. 5).<br />

Die Angade V coli' 6t N6äia.in ist wohl gleichbedeutend mit<br />

V coli' 6t äimiäikm. Ueber in6äig. und d6mwa. und <strong>der</strong>en Bestimmung<br />

als Maße vergl. Du ^l63N6 8. v.<br />

Nr. 8 enthalt Erläuterungen einzelner Rechtsmaterien<br />

(O3.8U8, 8av. III. 2. Ausg. p. 567) aus den drei Theilen des<br />

I)6cr6tum OratiHiu. Ob die beigefügte Bezeichnung cum distor.<br />

ein beson<strong>der</strong>es Buch, etwa die Ustoria. I^oinbaräll. (8a.v. II.<br />

1. Ausg. p. 198), o<strong>der</strong> rechtsgeschichtliche Zusätze zu den O2.8U8<br />

enthalt, wage ich nicht zu entscheiden.<br />

Nr. 9 enthalt Erläuterungen einzelner Rechtsmaterien<br />

( ) aus den Decretale« des Pabstes AreZOl IX. mit Zusätzen<br />

von


181<br />

Nr. 12 enthält ein ähnliches Werk über die tr63 lidri<br />

Ooäicis (Ooä. Buch X—XII, welche die drei letzten Bücher des<br />

Ooäsx sind, die von den 9 ersten abgeson<strong>der</strong>t behandelt zu werden<br />

pflegten 8av. III. 2. Ausg. p. 429, p. 487, p. 540, V. p. 20),<br />

vielleicht von ?1ac6ntinus o<strong>der</strong> ?illiu3 (vergl. 8av. IV.<br />

p. 279 und v. 338).<br />

Nr. 13 enthalt das berühmte Werk 8p6culum ^'uäicial6<br />

von 'vVilüelmus vurautis (8av. V. p. 582). Das vordem<br />

Quaternenmaße angegebene Zeichen /^ bedeutet wohl 8ci1ic6t)<br />

o<strong>der</strong> ein ahnliches Folgezeichen.<br />

Nr. 14 enthält die Zusätze des 0äofr6äu8 zu dem<br />

unter Nr. 10 angeführten Werke c>es^?o (vcrgl. 8av. V. p. 373).<br />

Nr. 15 enthält einen Commentar (8umiNH) zu den Oou-<br />

8U6tuäin68 ^6uäoruin und eine Schrift des ^N86lmu8 ad<br />

Orto, wahrscheinlich äe 6Mpd^t608i, welche häufig neben den<br />

libri feuäorum in den Handschriften vorkommt (vergl. Oous.<br />

^euäorum II. tit. 1, 8a.v. V. p. 171). Bei dieser Handschrift<br />

ist das Quaternenmaß nur annähernd bestimmt, was in den<br />

Worten pot. circa, d. h. vote o<strong>der</strong> pot68t 6386 circa ausgesprochen<br />

ist. Außer <strong>der</strong> Schrift des ^N36imii3 g.d Orto waren<br />

noch mehrere ungenannte (Mr68 alia6 iuv6niuutui-) Handschriften<br />

diesem Volumen beigefügt.<br />

Nr. 16 und Ì7 enthalten zwei practische Werke des Rokfl6äu8<br />

Npipiianii zum Civilproceß und Canonischen Proceß<br />

(vergl. 8av. V. p. 199—207).<br />

Nr. 18 enthalt wahrscheinlich das ähnliche Werk des<br />

^.6ßiäiu8 I?ii8ca,rariii8 66 oräm6 ^uäiciario zum Canoninischen<br />

Proceß (8av. V. p. 523).<br />

Nr. 19 enthält eine Sammlung von Rechtsfallen (Hua.63ti0-<br />

Q68) 8av. III. 2. Ausg. p. 570) des ?i1Iiu3 (8av. III. p. 334).<br />

Nr. 20 enthält ein ähnliches Werk Hua63tioQ68 Lartdo-<br />

10M3.6Ì LlixÌ6N8Ì8, welches sich noch jetzt auf <strong>der</strong> Kirchenbibliothek<br />

in Band 1, ^. I., l. 1—92 findet.<br />

Nr. 21 und 22 enthalten Hua63tiou63 aoct0li3 ^'uli8 civi1Ì8<br />

6t in ^'ui-6 canonico. In meinen historischen Beilagen zum<br />

Drama Rubenow p. 41 sprach ich eine zwiefache Möglichkeit<br />

aus, wie <strong>der</strong> Inhalt dieser beiden Handschriften zu bestimmen<br />

wäre. Einerseits könnte die Bezeichnung äoctori8 auf den vorhergenannten<br />

Lartko1oma6U3 LrixÌ6N8Ì3 zu beziehen sein, doch ist<br />

dies aus dem Grunde nicht wahrscheinlich, weil Nr. 20 schon<br />

solche Yug.68tiou68 enthält. Auch pflegt, wie uns Nr. 38 zeigt,<br />

in solchem Fall eju8ä6ni hinzugefügt zu werden. Eine an<strong>der</strong>e<br />

Möglichkeit wäre, daß äoctori8 auf den Rechtsgelehrten bezogen<br />

würde, dem die im Verzcichniß catalogisirte Bibliothek gehörte.<br />

Hierauf werde ich noch weiter unten zurückkommen. Eine dritte<br />

Vermuthung wäre, beide Sammlungen für solche Quästionen zu


182<br />

halten, welche bei Promotionen den Doctoren bei<strong>der</strong> Rechte zum<br />

Disputiren vorgelegt worden seien.<br />

Nr. 23 enthalt die berühmte Sammlung von Rechtsregeln<br />

(Lrocaräica) des ^20 (8av. III. 2. Ausg. p. 567, V. p. 38—40).<br />

Sie enthielt 17 Pecien und IV4 Blätter. Sehr bemerkenswerth<br />

ist, daß <strong>der</strong> Name des ^.20 abweichend von Nr. Il), 14, 35<br />

hier in Nr. 23 ^coni3 mit dem französischen c mit <strong>der</strong> Cedille<br />

geschrieben wird.<br />

Rr. 24 enthält ein ähnliches Werk (Vrocaräica) des<br />

v3.N3.3U8, dessen Name abwechselnd Da.iii3.8ii8, V3.1113.3cu8 und<br />

V3.IN3.XU8 geschrieben wird (vergl. 8av. V. p. 163).<br />

Nr. 25 und 26 enthalten einzelne Rechtsmaterien ((^a8U8)<br />

aus den Institutionen und den drei letzten Büchern des Ooäex,<br />

von einem Ungenannten erläutert<br />

Nr. 27 und 28 enthalten zwei Bücher des berühmten<br />

Juristen 1aner6äu8, den Iiids11u8 o<strong>der</strong> oräo juäieiariu8 und<br />

die 8umma äe matrimonio (vergl. 8av. V. p. 120, 124, 129).<br />

Nr. 29—34 enthalten 6 Werke des Spanischen Juristen<br />

«Ion3.un68 ä6 v60I VÌ8p6N83.tÌ0I163 (8avi^I1V V. p. 481);<br />

VÌ8tinctÌ0N63 (8av. V. p. 482); ?06nit,6ntialiu8 o<strong>der</strong> lei<strong>der</strong><br />

?06iiit6utÌ3iÌ8 ä6 cautela 8Ìmplicium 3ac6läotum (8av. V. p. 482) ;<br />

Oavillatiou68 (8av. V. p. 471); 1


183<br />

Ueberblicken wir nun das mitgetheilte Verzeichnis so ergiebt<br />

sich, daß Nr. 1—9 dem Canonischen Rechte angehören, und<br />

läßt es sich vermuthen, daß <strong>der</strong> zerstörte Anfang unseres Catalogs<br />

ebenfalls Canonische Handschriften, wahrscheinlich Texte des<br />

Decrets und <strong>der</strong> Decretale« enthielt. Sodann folgen von Nr.<br />

10—15 Handschriften des (Zivilrechts, und von Nr. 16 — 38<br />

in überwiegen<strong>der</strong> Zahl practische Schriften zum Proceß, Hnaestio-<br />

N68, Lrocardicas, Oasus, das Lexicon des ^Ibericus u. A. Schließlich<br />

scheinen Nr. 39 ^utQ6ntica6 und Nr. 40 NarAaritaE L6luaräi<br />

als Anhang, Nr. 39 den civilistischen Schriften, Nr. 40<br />

den canonisiischen Schriften hinzugefügt zu sein.<br />

Fragen wir nun nach dein Zwecke, welches dies Verzeichniß<br />

gehabt haben mag, so vermuthete ich in meinen historischen Beilagen<br />

zum Drama Rubenow p. 41, daß wir in demselben einen<br />

Catalog <strong>der</strong> juristischen Facultäts-Bibliothek übrig hatten, welche<br />

von Rubenow begründet und durch Prof. G. Walters, I o h.<br />

Parlebergs und Ioh. Meilofs Schenkungen vergrößert<br />

worden sei. Die fraglichen tzua.68ti0N68 äocwris ^'uriä civi1Ì8 6t<br />

in ^urs cimonico unter Nr. 21 und 22 bezog ich auf verlorene<br />

Schriften, welche von Rubenow selbst verfaßt seien.<br />

Gegen diese meine Annahme bemerkte Herr Geh. Iustizrath<br />

Prof. Dr. Rudorff in Berlin in einer Sitzung <strong>der</strong> Academie<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften >), daß diese Vermuthung nur dann gesichert<br />

wäre, wenn die noch vorhandenen Handschriften mit den Angaben<br />

des Catalogs übereinstimmten und daß es unwahrscheinlich wäre,<br />

daß ein solches Schriftstück zum Einband verwendet worden sei.<br />

Aus diesem Grunde erklart sich Herr Dr. Rudorff a. a. O.<br />

lieber dafür, daß unser (Katalog ein Bruchstück eines Statuts sei,<br />

welches die von den Stationarien zu haltenden Bücher nach<br />

ihrem Umfang bezeichne, und zwar von einer Universität des<br />

Mittelalters, wie Vorcelli, I>aäua. o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong>en<br />

Statuten uns unbekannt geblieben seien. Denn aus Paris könne<br />

das Verzcichniß nicht stammen, weil dort nur Canonisches Recht<br />

gelehrt worden, aus Modcna nicht, weil <strong>der</strong> dortige Büchervorrath<br />

sehr beschrankt gewesen 2), aus Bologna nicht, weil <strong>der</strong> dort<br />

statutenmäßig angeordnete Catalog nicht allein weit umfangreicher<br />

sei, son<strong>der</strong>n auch von dem unsrigen wesentlich abweiche. —<br />

Betrachten wir nun diesen letzteren, <strong>der</strong> uns bei Savigny III.<br />

Anh. IV. mitgetheilt ist, so fällt außerdem noch ein an<strong>der</strong>er<br />

wesentlicher Unterschied ins Auge.<br />

Während nämlich im Catalog von Bologna neben <strong>der</strong><br />

Angabe des Maßes in Quaterne« eine Taxe in lidrig 6t 8o1iäi3<br />

bestimmt ist, welche den Preis angiebt, zu welchem die Bücher<br />

1) Monatsberichte <strong>der</strong> Academie vom Mai 1864, p. 305.<br />

2) Savigny III. 2. Ausg. p. 371, P. 589.


184<br />

zum Abschreiben verliehen wurden, ist in unserem Verzeichnis<br />

neben <strong>der</strong> Angabe des Maßes in Quaterne«, eine Taxe ebenfalls<br />

in Quaterna angegeben. Wollte man nun für unseren Catalog<br />

eine ähnliche Bestimmung wie für den von Bologna annehmen,<br />

so wäre dies nur unter <strong>der</strong> Bedingung möglich, daß für den<br />


185<br />

denkbar, wenn man annehmen dürfte, daß eine so zahlreiche<br />

Menge werthvoller Juristischer Handschriften verloren gegangen<br />

wäre.<br />

Von den erhaltenen Juristischen Handschriften <strong>der</strong> Kirchen-<br />

Bibliothek entsprechen nämlich den Vüchertiteln des dataloges<br />

nur folgende:<br />

Ld 1 ^.. I. I^r. 1.<br />

8 L. III. ^0. 11. (^nwio^ ^lo. 25. 0:<br />

11 Z. VI. ^o. 28 o. (^lit^io^ Xo. I.<br />

18 d I. ^0. II. No. 19. (.>älu!0^ l!


186<br />

schriften Randbemerkungen und bei einigen auch die Notiz hinzugefügt<br />

hat, daß Anfang und Ende fehle. Nur bei wenigen<br />

Banden, welche nur Einen zusammenhangenden Inhalt haben,<br />

können wir annehmen, daß sie noch den ursprünglichen Einband<br />

huben. In den mehrsten Banden sind Handschriften verschiedener<br />

Zeit, verschiedenen Ursprungs und Inhalts zusammengebunden,<br />

um den Einband billiger herstellen ^u können. — Daß<br />

diese ursprünglich von einan<strong>der</strong> getrennt waren, erkennt man<br />

namentlich daraus, daß das erste Blatt <strong>der</strong>selben sehr schmutzig<br />

und abgenutzt ist, oftmals auch ganz fehlt.<br />

Auf diese Art wurden auch die Spuren des Ursprungs<br />

völlig verwischt, da die Bemerkungen über den Verfasser und<br />

Besitzer auf dem Deckel o<strong>der</strong> erstem Blatte verzeichnet zu sein<br />

pflegen. Sogar in den Büchern, die noch den ursprünglichen<br />

Einband haben mögen, ist diese Spur zerstört, da gewöhnlich<br />

das auf den Deckel geklebte Blatt fehlt.<br />

Demzufolge erklärt es sich leicht, daß wir Rubenows<br />

uud Walters Namen auf keiner Handschrift verzeichnet finden.<br />

Dieselben sind bei wie<strong>der</strong>holtem Einbande zerstört, namentlich<br />

auch in den Handschriften, dieRubenow in <strong>der</strong> Schenkungsurkunde<br />

als ungebunden bezeichnet.<br />

Da wir auf diese Art nirgend einen sicheren Anhalt haben,<br />

welcher Bibliothek die Handschriften ursprünglich angehörten, so<br />

theile ich dieselben in <strong>der</strong> folgenden Beschreibung nicht nach den<br />

Besitzern und ihren Vermächtnissen, son<strong>der</strong>n nach den Verfassern<br />

ein. In sehr vielen Fällen trifft es zu, daß <strong>der</strong>jenige, welcher<br />

das Buch schrieb, auch <strong>der</strong> Verfasser war. Außerdem ist zu bedenken,<br />

daß in jener Zeit, als die Buchdruckerkunst noch nicht<br />

verbreitet war, <strong>der</strong>jenige Gelehrte, welcher das Werk eines An<strong>der</strong>n<br />

abschrieb, dieselbe Bedeutung halte, welche jetzt <strong>der</strong> Herausgeber<br />

eines gedruckten Buches bat. Deshalb ist es angemessen, die<br />

Handschrift mit seinem Namen zu benennen, wenn auch das<br />

Werk ursprünglich von einem dritten Ungenannten herrührt.<br />

Sobald aber <strong>der</strong> ursprüngliche o<strong>der</strong> wenigstens <strong>der</strong> ältere Verfaffer<br />

eines in Abschrift vorliegenden Werkes genannt ist, habe<br />

ich dessen Namen <strong>der</strong> Handschrift vorgesetzt.<br />

Ich theile die Juristischen Handschriften in drei Abtheilungen-<br />

/V. W al ter-P arleb erg sch e Sammlung. Z. Meilofsche<br />

Sammlung. 0. N u b e n o w sch e Sammlung. Ich<br />

führe die erste Sammlung uncer den Namen Walters und<br />

Parlebergs auf, weil Beide zusammen gearbeitet haben und<br />

die Handschrift Bei<strong>der</strong> nicht nur in demselben Bande, son<strong>der</strong>n<br />

auch in demselben Werke abweänelt. Die M eilofsch e Samm^<br />

lung läßt sich sehr leicht bestimmen, weil <strong>der</strong> erste .Band (i I). I.<br />

durch die oben erwähnte Bemerkung auf dem Deckel, die übrigen<br />

7. Z. II. - 17. I). XII. ourch seine Handschrift kenntlich<br />

sind.


187<br />

Zur Rubcnowschen Sammlung rechne ich alle diejenigen<br />

Handschriften, <strong>der</strong>en Abfassung nach <strong>der</strong> beigeschriebenen<br />

Jahreszahl vor 1456, also vor das Jahr <strong>der</strong> Schenkungsurkunde<br />

Rüben ows fallt, und welche we<strong>der</strong> zur Walter-Parlebergschen<br />

noch Meilofschen Sammlung gehören. Die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> Rubenow schen und Walterschen Bücher ist aber<br />

verloren gegangen o<strong>der</strong> nach Stralsund und nach an<strong>der</strong>en Bibliotheken<br />

gewan<strong>der</strong>t.<br />

Uebersicht<br />

<strong>der</strong> Juristischen Handschriften und Urkunden.<br />

Band 1 — 25.<br />

^. Mlter-Mrlebergsche Sammlung.<br />

Diese Sammlung besteht aus fünf starken Folio-Bänden (^. I—V.)<br />

A. /U. I. Verzierter Pergamentband,<br />

Folio, 189 Blätter. ')<br />

f 1—92. 1. Lkrtkolomaei Vrixiensis<br />

cui<br />

IX) 0t ll.ä utiliwtem I^onouia6 6t alidi<br />

^ :^1 lliol 0M3, 6U8 3i'ÌXÌ6U3Ì8, inter<br />

MÌ1UMU8, di'0V0M 3ummu1am ^ominic^lium 0t dr6VÌ0rem<br />

v0N0l'0ll1ium in /iui'6 canonico comi)O3ui, P2ucl^8 alleq<br />

p pi p6N3 lector<br />

01 viäcditur lläc6i)tadit, Icctori<br />

f. 60. V.<br />

f. 92. V. I^t 3ic<br />

Diese tzuÄ03tion03 äominicai63 6t v6U6l6ai68 sind Vortrage,<br />

welche am Sonntag und Freitag über Canonisches Recht<br />

gehalten wurden. Sie sind in zahlreiche Abschnitte eingetheilt,<br />

von denen je<strong>der</strong> einen beson<strong>der</strong>en Rechtsfall enthalt.<br />

Vergl. Kosegarten, Gefch. d. Univ. I. p. 94.


188<br />

Sie sind zwiespältig geschrieben, sehr gleichmäßig und<br />

schön, wahrscheinlich von Prof. Walter, als er in Bologna<br />

studirte. l)<br />

k. 1—92. 2. 66orgii ^kitsr<br />

Oanonioi.<br />

Dies Werk enthalt 43


189<br />

nicht schwer zu ermitteln, weil unter allen Juristen, die seit 1456<br />

in Greisswald verweisen, nur Einer diesen Vornamen führt.<br />

Dies ist Theodoricus Znkow, Probst des Klosters Verchen,<br />

früher Professor des canonischen Rechts in Rostock, den die<br />

Annalen <strong>der</strong> Universität p. 10 und 2.^) und das Album s. 1<br />

v. als Canonicus an <strong>der</strong> Nicolaikirche anführen. Er lebte noch<br />

1468, wie dies aus einer Stiftung desselben vom Jahre l468<br />

hervorgeht 2), Kosegarr^n^) äußert die Veimulhunq, daß Tb.<br />

Zukow zu Greiswald nicht unter den Lclnvrn thatig gewesen<br />

sei, aus den Worten collidendo in 3wclio (.irvi), geht dies aber<br />

deutlich hervor, denn (wolligere sc. orationein vei coetN8 8c1^o1arilim<br />

bedeutet: acadenlische Vorlesungen halten.<br />

Diese Handschrift ist abwechselnd k. 1-4l) von Professor<br />

Parleberg, f. 49 279 von Prof. Waltcr geschrieben, mit<br />

fortlaufenden Rand- und Zwischenbemerkungen P a rl eb erg s und<br />

Meilofs. Auch die Bemerkung über Theodoricus ist von<br />

Walters Hand, die Schlußworte dagegen ron Parleberg<br />

geschrieben. — I«V 28l) folgt eine Abschrift <strong>der</strong> LuIIa NuFeniana<br />

c. 8pol. von Parlebergs Hand, f. 231 — 289, Zusätze von<br />

Meilof, darunter ('a3U3 in redu3 äucum ^l<br />

6t ecc1e8iarum ^VÌ3inareu3Ìum 6t liat/.elnirß'en^ium und<br />

f. 289 300. 4. «7o1i^iiiii3 ?3i'i6<strong>der</strong>g<br />

Diese Handschrift ist spater mit <strong>der</strong> vorigen Nr. 3 zusammengebunden<br />

und roaNrscheinlicb von P.os. Mcilos angekauft.<br />

Sie zeigt uns die Handschrift Parte oerqs ^'v dessen Jugend<br />

vom Jahre l^52, die von <strong>der</strong> spateren !^i^,^- l4^^ sebr abweicht.<br />

Sie enthalt.'<br />

a. Radula 8 uper t extu et a p p ^ r 0 l 11


190<br />

f. 352. f. Kov6titio äe redu3 6C0l63ia6 non<br />

III. 13. c. 6. 8i ^ui3.<br />

f. 356. ß. Ripetiti«) Ü6 8Ä0r03!incti3 6ccIo8Ü3. (.'oäex I. 2. 1.<br />

13. ^Vut1i6Qt. «InZI-688Ì.<br />

f. 357. Q. Di^6l6ntia6 (Ü3.N0NUM 6t I.63UM centum. l)<br />

l. 360. i. I^.6p6titi0 Nanäati V6l contra, (^oäex IV. 35 l. 15.<br />

n und i sind von Parleberg in späterer Zeit geschrieben,<br />

<strong>der</strong> Schluß von i fehlt und ist ausgerissen. ^ l. ^l^ spricht er<br />

seinen Dank für die Vollendung des Werkes aus.<br />

5. Pergamenthandschrift von 9 Blättern,<br />

welche mit Nr. 3 und 4 zusammengebunden ist. Sie gehörte<br />

vielleicht ursprünglich zu Rubenows Bibliothek und zwar zu<br />

den ungebundenen Büchern und zu <strong>der</strong>jenigen Arc, welche<br />

er in <strong>der</strong> Urkunde Summen nennt. Sie ist zweispaltig, sehr<br />

schön geschrieben und mit Randbemerkungen verschiedener Hände<br />

versehen, spater auch von Mei lo f. Sie enthalt!<br />

f. 1. N. 8uinlna. 66<br />

f. 5. V. b. Vi-^vis reo^itulatio libri<br />

(mit rothen Initialen.)<br />

f. 6. v. o. Ii6^u1a.6 ^'ui'Ì8 de libro 86xto cl6


3. .^. ItN. Verzierter brauner Le<strong>der</strong>band,<br />

Folio, 242 Blätter. >..U. '<br />

In viel' Rosetten sind die Symbole <strong>der</strong> vier Evangelisten angebracht.<br />

7. Georg Walter,<br />

k. 9 —l88. Commentar zum II. Buch <strong>der</strong> Decretaleu,<br />

Theil I. Tir. 1- l7.<br />

l^ 183. 1l(^0ii0Cw0 prim^L partÌ8 II.<br />

nlma univ0i'8itat0 3wäii (^r^p68^v. ad 0,^r0^i() viro domino<br />

^ 0orgi o V/al t0 ri, ä0cr6t0iuiu äocwi'0 0ximio, ordinarie<br />

ididem ledente anno 6. 1468.<br />

Diese Vorlesung über den I. Theil des II. Buchs <strong>der</strong><br />

Decretalen ist von Prof. Walter in <strong>Greifswald</strong> gehalten')<br />

und abwechselnd f. 9—84 von Parleberg, l. 34 — 166 von<br />

Walter, f. 186—l^8 von Parl ed erg geschrieben, ebenso auch<br />

von letzterem Vie mitgetheilte Bemerkung; l. 1—9 folgen Anmcrmerkungen<br />

von Job. Meilof, f. 188 folgt dann von Parleberg<br />

geschrieben' (^on3ilium in laeto ^uäaeorum ^närea6<br />

^dc^tii'-) 30II0NUÜ3 ä00toi'i3 äatum Zonouiao a. 1455; f. 193<br />

i. l. iwmiMii von Meilofs Hand.<br />

8. Johann Parleberg,<br />

Rl'iX' bri snucr Prouwtioil durch Gerwiuus Rönncgarwe.<br />

f. 197. 1^0 p 0 li t io (I0 autli6ntioa: Ilarità (^od0x IV. 13.<br />

II. autentica: Ilarità ^o ^oliann08 I'a,ri6l)0 rc n, decretorum<br />

0t l0^um doctor, ant


192<br />

s. 200. s) 7 n li c> petizioni? .? n 8 l g n i 01 u m in ^sur 6.<br />

I n dieser N.-oe kommen folgend? auf Nubenow bezuqliche<br />

Worts vol'<br />

^uorüijlilim .innoinm cnriicnli^ 3pec:taI)iIÌ8 6t<br />

vir, domiili^ Nenricu ^ H u d e n o >v e, nunc in domino<br />

rector f.t procon3ul m^Znilicu^ no3tl3.e incivile uni-<br />

8Ìdi M6I'ÌN8 3UÌ^ s'xi^entidu8 ^onco8^9. et tllläitll, aä P6titionem<br />

pl-ll6M0M0ratl o^le^ii vili domini (^ei-^ini Isonneß<br />

a. i"5v e 3sicrllinm I'?,^ui>! c^octori^ exnnii, pro timo<br />

lnei llÌ2'uÌ3^imi ^Nliii«? mei promoto^ m<br />

0t indigno lnictoi'iwtem ) 1ÌC6NtÌ5llv e le^nm d0( lor doininnm .1 o Ii l.i nnem ? . ^'5', l>. l^;, ^oscgartcn II. p. 179, ^>. 18^.


193<br />

ad MO) ut proI)0M te, utrum tu 813 primOMiitU8 M6U8,<br />

indem er diese Worle an seinen Freund H. Slupwach ter<br />

richtet und dieselben im übertragenen Sinne auf drei Eigenschaften<br />

des Promovenoen bezieht. Er bemerkt, daß dasselbe<br />

Thema früher von seinem Lehrer Prof. Beck e lin bei <strong>der</strong> Promotion<br />

des Prof. Voten ausgewählt worden sei.<br />

f. 20'!. liecolo cmim M0 in tLnerrima aetat6 iu alma matr6<br />

mea inclita 1xO3toc1elv'6iiu utriu8HU6<br />

Ìuri3 (^octoro oximio in cnila 0t collatioilü ^U8iguiorum äomini<br />

svilivi ni I>ol6U llU


194<br />

k. 236. 12.<br />

vecret. II. 1. o. 7.<br />

Diese Ilopetitio wurde von H erm. Sl up Wächter im<br />

Jahre 1^6l) gehalten, als er von Nubenow zuin cloctor ^uri3<br />

canonici promovirt wurde, und wird sie daher auch in <strong>der</strong> von<br />

Rubenow bei dieser Gelegenheit gehaltenen Rede erwähnt)<br />

Sluuwachter sagt in dieser I^epotitio in Bezug auf Nu benow:<br />

VÌI-01'UM (l0MiN0I'UM M001UM ìli üicultaW MIÌ8<br />

6311 viri 6t äowiui Ilouiici 1^ud6N0>V<br />

u. ^. äoctori^ 6XÌMU llo 1iuiu3 alludo uuiv6!8ÌliitÌ3 ätudii (^rv-<br />

Ì piitrÌ3 ac domini IN0Ì uindra, licet<br />

6t 3UH<br />

ä6l6N3i0N6 M6 tu6ri. Wahrscheinlich lst di.'sc I> ^. III. 7. erwähnten<br />

Commentars zum II. Buch <strong>der</strong> Decretalen ist ebenfalls abwechselnd<br />

von Walter und Parleberg und einer dritten ungenannten<br />

Hand, vielleicht von Jot). Mordorp ^schrieben.<br />

f. I.Parlebergs H., t'.2-5 Walters H., f.


torum äoctore, idiä


l> crmis ch t e s.<br />

Im zehnten und elften Jahresberichte des hiesigen Aus-<br />

schusses (Balt. Stud. Bd. IV. H. 1 S. 154) wird bemerkt,<br />

daß von einer angeblich in <strong>der</strong> Kirche von Prihlow bei Stettin<br />

befindlichen Bibel, die Melanchthon einmal besessen habe, und<br />

mit vielen Randglossen versehen sei, und die im 30jährigen<br />

Kriege ein schwedischer Soldat im Kruge zu Prihlow gegen<br />

einen Trunf verfehl, <strong>der</strong> K'üger aber <strong>der</strong> Kirche verehrt habe,<br />

bei näheren gründlichen Nachfragen nichts zu finden gewesen sei.<br />

Diese Bemerluug ist ganz geeignet, gro^e Erwartungen und<br />

lebhaftes Bedauern zu erregen. Da die fragliche Bibel in<br />

meiner Hnt sich befindet, so will ich darüber mit einigen Worten<br />

Auskunft geben; und wenn durch diese sich ergiebt, daß das<br />

Buch nicht eben eine große Wichtigkeit für unsere Gesellschaft<br />

hat, so dürfte dock meine Nachricht in andrer Beziehung will-<br />

kommen sein, in so fern sie die Hoffnung zu beleben geeignet ist,<br />

daß sich manche wirllicb wichtigen Handschriften, Urkunden und<br />

sonstige Nltherthümer, welcbe man ,, bei näheren gründlichen<br />

Nachfraget/ geglaubt bat für verloren halten zu müssen, doch noch<br />

auffinden werden, wenn man nur erst an den rechten Mann kommt.<br />

In meinem Pf.irrarchivc wird nämlich eine deutsche Folio-<br />

bibel als Eigenthum ver Kirche von Prihlow aufbewahrt, vou<br />

welcher <strong>der</strong> Pastor Kockel zu Moringen sagt, daß er sie vor<br />

langen Jahren b^j meinem damaligen Amtsvorgänger gesehen,<br />

und darin eine handschriftliche Bemertung, die vier Danielischen<br />

Neltmonarchicen betreffend, von Melanchthons eigener Hand ge-<br />

lesen habe. Der Titel des Buches lautet in einer Umgebung<br />

von biblisch-symbolischen Darstellungen in Holzschnitt:<br />

Biblia<br />

Das ist: Die ganhe<br />

heiliqe Schrifft:<br />

Deudscb<br />

Doct. Märt. ^üth.<br />

sncdriickt zu Willem-<br />

berg > Durch Hans Lufft.<br />

1556.


19?<br />

Da ich glaube, daß diese Ausgabe <strong>der</strong> Luther-Bibel nicht<br />

selten ist, diese Nachricht überdies für unsere Pommcrschc Altcr-<br />

thumsgesellschaft und nicht sür Bibliographen bestimmt ist, so<br />

beschränke ich mich auf dasjenige, wodurch dies Exemplar als<br />

pommersche Antiquität anziehend sein lann. In dieser Beziehung<br />

bemerke ich folgendes:<br />

Ob diesc Bibel jemals in Melanchthons Besitz gewesen<br />

sei, muß dahin gestellt bleiben, da jene vom Pastor Kockcl er-<br />

wähnte Inschrift jetzt nicht mehr darin zu finden ist, und unter<br />

den Randglossen, wclcbe sich varin vorfinden, teine <strong>der</strong> Art ist,<br />

daß sie Melanchthon als den Schreiber vermuthen ließe, wenig-<br />

stens so viel ich bio jent habe bemerken können. Sie sind<br />

übrigens keinesweges zahlreich, beschränken sich fast ausschließlich<br />

auf den Psalter, aber obgleich von verschiedenen Händen ge-<br />

schrieben, theils deutsch theils, und zwar meistenteils, lateinisch,<br />

so sind sie doch alle gleich unerheblich.<br />

Zum Beweise dafür gebe ich einige Proben. Auf dem<br />

Titel finden sich mit sehr verblaßter Tinte, theilweise kaum les-<br />

bar, folgende zwei Inschriften:<br />

1. unter Doct. Märt. Luth.<br />

68t lLjN8tol3. 0i'63t01'18 3(1<br />

2. unten am Nande des Titelblattes:<br />

Ondila, l^i^liorum 8unt 1334.<br />

Nu 83.ei'Ì8 (^3r>it3< in 1^i^lÜ8 viu 8ciro I^utlieri<br />

Ni1lÌ3 ter ocutnm tLr dou3. ot liN3tuor ..<br />

die beiden letzten Silben des zweiten Hexameters sind nicht mehr<br />

zu erkennen.<br />

Im Buche selbst findet sich auf dem Seitcnrandc:<br />

neben Hiob 42, 13—15 : s0rin08i88ÌM3.e mulior 68<br />

Ü1I3.6 Iliol). fl16lUU t<br />

tiouem lacit.


198<br />

neben Psalm 28, 1—2 : ?83.lmu8 iste<br />

68t 0ptlMU8<br />

et lootu (I g! soll hcißcn 6ig-ni-<br />

88ÌMU8<br />

neben Psalm 33, V. 4: Ooelum et torr^ tr^ns<br />

neben V. 6: ^riuita8<br />

creauit eoe<br />

1ü et terram<br />

iduut) verda M0Ä aüt<br />

non ti'au8Ìbuut<br />

und <strong>der</strong> Text dieses Verses erscheint mit folgenden Glossen<br />

zwischen den Zeilen versehen:<br />

Der Himmel ist durchs Wort des HE<br />

RRN gemacht j Vnd all sein Heer<br />

durch den Geist seines Mundes.<br />

endlich neben V. 13: HUÌ3. Veu8<br />

68t<br />

und V. 15: r 8VÌ8 in<br />

lanü änj<br />

Die den Glossen fehlenden Schriftzüge zeigen, daß <strong>der</strong><br />

jetzige Einband des Buches nickt <strong>der</strong> erste ist; denn was fehlt,<br />

ist beim neuen Beschneiden weggeschnitten. Doch das nebenbei;<br />

was ich aber nachweisen wollte, ist dies, daß diese Bibel für<br />

unsern Verein nicht als ehemaliges Besitzthnm Mclanchthons<br />

und nicht durch die darin enthaltenen Glossen eine Nichtig-<br />

keit hat.<br />

Dagegen könnte möglicherweise für einen Kenner <strong>der</strong> Ein-<br />

band anziehend sein in Beziehung auf den vor<strong>der</strong>en Deckel; denn<br />

<strong>der</strong> Hintere ist sehr beschädigt, und an <strong>der</strong> Seite ein Stück gleich<br />

ein Viertel <strong>der</strong> ganzen Deckelbreite abgebrochen, welches die be^<br />

dauerliche Folge gehabt hat, daß auch die lchten Blätter des<br />

Buches am Rande mehr o<strong>der</strong> welliger abgerissen sind. Ans dem<br />

wohl erhaltenen vor<strong>der</strong>en Deckel aber zeigt sich in vas Pergament<br />

des Ueberzuges eingepreßt in <strong>der</strong> Mitte ein großes Wappen,


199<br />

meist gnt erhalten, und für den Kundigen in allen seinen Theilen<br />

erkennbar, mit <strong>der</strong> eingepreßten Unterschrift:<br />

Die übrige Deckelfläche bedecken gepreßte Borten, die ans aller-<br />

lei arabeskenartigen Verzierungen bestehend rund un: die oblonge<br />

Flache gehen; von diesen enthält die mittlere zwischen den Ara-<br />

besken kleine Medaillons unter einem Bande mit einer Inschrift,<br />

welche eine immer wie<strong>der</strong>holte Reihe von 4 Brustbil<strong>der</strong>n ein-<br />

schließen. Von den Ileberschriften sind mir nur zwei leobar, die<br />

eine (^110-150, die an<strong>der</strong>e ll1^8-U0. Die erstere würde ich<br />

(^151)-IvO d. h. O^rdiuaiiä I5(iin3


200<br />

wer solche Handschriften gelesen hat, wird diese Unsicherheit nicht<br />

befremdlich finden. Da beide Blätter unter <strong>der</strong> Verdcrbnih mit-<br />

gelitten haben, welche den hintern Deckel getroffen hat, so fehlt<br />

an dem rechten Ende ver Zeilen mehr o<strong>der</strong> weniger; ich will<br />

versuchen, das Fehlende durch Vermuthung zu erganzen, und<br />

werde durch einen senkrechten Strich diese Ergänzung von dem<br />

Texte scheiden.<br />

Auf dem ersten Blatte also steht folgendes zu lesen:<br />

^QH0 1030 den 10 ^uii^ Ist <strong>der</strong> Konig In Schwe ! den 6u8wvu3<br />

^äolpkuZ Zu 3t6tin Vmb 12 Vhr Zu Mittage Mitt ! <strong>der</strong> Attillerei)<br />

Vnndt Volle Ankommen, Zwrin In Besatzung geuo ! mmcn Vnndt Mitt<br />

3000 Mau Aufenglih besetzet, Tarauff allmehlch das Au I <strong>der</strong>e Volt<br />

Vnndt Reütterey auch Ankommen Da Sie dan Ihr lager ge ! schlagen<br />

Von dem Mülcn Thor au bis an die Odecburg. Weil! a ! ber<br />

Die Kayserschen die beyden Pässe Grieffeuhagen Vundt G > artz<br />

noch Inue hatten, Als haben Sie darauff deu 16 ^nli^ da! eben<br />

<strong>der</strong> Kouig einn Bete Tag augcordeuel, ^tetin Mitt Ihrer Neütcr > ey<br />

angefallen. Ver3)teineudt <strong>der</strong> K«->uic>- hette Seine Ncüterey noch ni l ht<br />

anbekommen, die doch den Vorigen Tag als den 15 ^nli^ augelau i gt.<br />

Weill Sie aber geseheu das Sie <strong>der</strong> ät^U Vnudt dafür aufgeworffe !<br />

neu Schanzen nihts anhaben köuneu, habeil Sie die Torffer In<br />

den vi-ÄQä^ gestecket Als Nemlih ?0mi'6N3To!ff, Scheune, Schl j varzow,<br />

Prilup, Nöi-in^en, Mandelkow ^c. Die Vbrigen Dorffe ! r so<br />

Sie noch stehen lassen, haben Sie Neben den Kirchen geplun ! <strong>der</strong>t<br />

Vnndt Was Ihnen Dienlih herausgenommen, Weill die leütte j da<br />

Von den Ihrigen Was hinneingetragen Das es da Solte sicher Se > yn<br />

Vnndt Also haben Nun auch Damahlen Die Kayserischen diese Kirche ! zu<br />

Pritzlow Mitt Aufrennung Vnndt Zerbrechung <strong>der</strong> Thüren 6i-opfeu ! t, da<br />

Tan Zum Theill Von Ihnen Zum Theill Von den Schwedischen di ! eselbe<br />

^poliii-t Vundt <strong>der</strong>Vibell, Kirchen-Agenda Vnndt dcrandcren l Bücher beraubet<br />

Wordcu. Weill Wihr aber <strong>der</strong> Vibell In <strong>der</strong> K ! irchen niht haben<br />

Entrathen können, Als hatt ^ood Baske K j irchcnuorsteher<br />

Zu Pritzlow, Weill Ihm Diese Bibell Von einem S ! chwedischen<br />

Zu Kaufse gcstellet Worden, Dieselbe gekauffet 3 Znndt Gott Zu<br />

Ehren Vnndt gedechtnus Iu diese Kirche Vorehret, Wel ! che^ Ihm Goti<br />

belohne, <strong>der</strong>selbe Wolle auch diese Kirche Vnudt Tor ! ffschasft Vnndl<br />

Vl^ser ganzes Vaterlauot, für feiudtselige Anleiisf I e für Krieg<br />

Fewr Vnudt Wassersucht In Gnaden beHütten > Vimot dewahren.<br />

Vnndt Solches Wolle Er Thuu Vlub Ehristi Ies i u Vnsers HErreu<br />

Vundt Selihmachcrs Willen Amen.


Darunter steht dann mit verblaßter Tinte:<br />

201<br />

.^0 1631 den 24 ^uxusti Ist die Englische ^rinss Von Soc^ an-*)<br />

kommen, V. zu?omi-ensDorss, Güstow, l^ni-ow, ^löi-ii^, Krekow ^ ....*)<br />

haben 6 Tage hie geleg Vbell hausgehalten alle Vmbl ! iegende Dorffer<br />

geplün<strong>der</strong>t, Kirchen gebrochen V. äpoliii-t, V. niht als > Frewnde son<strong>der</strong>n<br />

Als feinde hausgehalten, das man Von Ihnen Woll bi ! tten mag *)<br />

den sie auch die Prediger geplun<strong>der</strong>tt.<br />

Die Schrift alls Vriu zweiton Blatte ist aber zu lesen:<br />

v. 8. 6.^)<br />

Von <strong>der</strong> Zeit ^n Ya Dieses ^ommsi-Iauät > von 6o<br />

pui-^ii-st Vnndt I^^foi-miret Wor<strong>der</strong> ! i Vnndt das Evangelium<br />

gewonnen ^.uuo 1524. Sein ?28toi-68 dieser j Kirchen gewesen:<br />

Der Erste I^utdsi-ische Prediger Er L6N6äiotn8 <strong>der</strong> K j in<strong>der</strong> ist zum heil.<br />

Predigamt kommen ^.0 1542 Wie Sein mann^ri j pdum pi-opi-iiini<br />

In <strong>der</strong>VorigenPritzlowischen Bibell (1 Die aus Der Kirchen,geraubet worden<br />

16^0 :) Ist Zu lesen gewesen, mitt diesen Wortten: Ich 1^6 j ii6äi(;tn8 <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>, bin Vnwerdig Von dem Ehrwürdigen Hern N. ? ^ aulo a NKoäa<br />

Ersten 8up6!-int.onä6nt3n .^0 1542 den 6 ^edr. Aus gross > er son<strong>der</strong>bahrlichen<br />

Versehung Gottes (.- Dei- Ih 18 Ihar lang V > nter dem Papst<br />

gewesen:) Zum H. Predigampte Vociret V. 0i-äinii-6 ! t, Vnndt<br />

mir die<br />

beyden Dorffer Reinikendorsf und Pntzlow Von 0 ! bgemeldten Hern<br />

8ui)iutt^^^)Zu Vcrhägende befohlen Vnndt Ingethan. Diese >r ^6n66ictu3<br />

hatt noch gelcbet ^0 1567 hatt Zu 8tetin gewöhnet V. l Ist daselbst<br />

Ein ^ot.ki-iu8 gewesen, Wie das plotoool In <strong>der</strong>-p) Fl. Osco ^.. ausweiset<br />

Darinnen Etlihc Seine >1ann8oi'iptk vorhanden.<br />

gcrs Vnndt ^apituIni-iZii) In 3tetin Sohn Vmbs Ihar l^tn-i j 1571.<br />

Ist darnach<br />

Von Reinikcndorff nacher Vucholy Vocirot auch daselbst! gestorben.<br />

Dcr Z Er^codug Hase Von^Oi-iin bürtig Ift pred iger dieser Kirchen Vmbs<br />

Ihar<br />

Anm.:<br />

Das Fehlende weiß ich nicht zu errathen.<br />

1)60<br />

80I1 (5<br />

f) Fürstlichen,<br />

-j-f) Wird in Hainhofers Tagebuch erwähnt (Bali. Stud. Bd. 11.,<br />

H. 2., S. 89).


902<br />

Der l Er NüiUnu8 I.üäiko Von Wollin bü I rtig Ist ^0 1595 hier<br />

zum Pastor<br />

Vocirel Worden. LUi-bct ^0 1621 den 15 ^ani in^<br />

Der 5 Er ^di-Ì8t,ianu8 I^üäiko ^I^i-lini Filius Zuceeäi ^i-ot. dem Vater ^()<br />

1622 den 13 Nart^. Ztii-bet ^ü 1624 Frcytaas j<br />

Der 6 Er vaviä I^dlin 8tet: pom.' I'i1iu8 j Dui vion^8Ìi<br />

Vnndt F. Schloshauptman Vndt ^.ö 1625 von:! Nantes<br />

Hierunter findet sich eine Fortsetzung des vorstehenden Verzeich-<br />

nisses, die, wie ich hier nachholen muß, mit verblaßter Tinte von<br />

einer fast kindisch unbeholfenen Hand hinzugefügt ist, folgen<strong>der</strong>maßen :<br />

Der 7 pastor Er Wilhemlm Fracke Stetti! .welcher<br />

^0 1634 vociret worden ist 1638 zu st! ettin Küster worden an<br />

S. Iacab Kirche.<br />

Zur Rechtfertigung <strong>der</strong>jenigen vermutheten Ergänzungen,<br />

welche sich nicht schon aus dem Zusammenhange des Textes er-<br />

geben , füge ich den Inhalt <strong>der</strong> zwei Seiten eines Qnartblatts<br />

hinzu, welcher größtenteils von dem Pastor Rosenow hier in<br />

Mandelkow (von 1714- 1746) herrührt, da sich aus demselben<br />

crgiebt, daß dem Pastor Rosenow, als er sein Pastoren-Verzeich-<br />

nih zusammen trug, jenes Blatt in <strong>der</strong> Pritzlower Bibel vor-<br />

gelegen habe.<br />

Erste Blattseite.<br />

Was for Prediger<br />

Der Kirchen zu Neinkendorff und Prihlow<br />

gewesen zeit wehrenden I^ntlierischen reÜAiOU<br />

wie folget<br />

Der<br />

l. Hr. Lenediotus <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> welcher vom Ersten Stetinschen<br />

6r,r)6i'int(m(l6nw Onö U. ?kn!o a. knoda. ordiuiret<br />

und zu Neinlendorf inv03tiret worden ^ö Xsti 1542 wie<br />

m


4. Hr. Uartiuu8 Düdike von Wollin bürlig ist<br />

worden 3.0 1595.<br />

203<br />

5. Hr. <br />

nÌ8terÌ0 9.0 1622.<br />

6. Hr. David Mian, Filius Dui Dionv^ ^dau06Ì 8ud-<br />

diaconi d. Sliffts Kirchen S. Uarien zu allten Stettin<br />

wird zu Ncinkendorff instituiret Domiu. tantalo aö 1625.<br />

7. Hr. ^Vill^Imu« ^raiic1v6 86(!iuen3Ì8. llic ct e^u8 an-<br />

0!) delli iuc0mm0da c0actu8 e sn^<br />

ö.<br />

liic Du.<br />

8. ^on. I^lilievitx Demmin. Isomer, ist zu Rcinkendorf in-<br />

8titulret aö 1640.<br />

Zweite Seite.<br />

Uic 30 57 d. 21. Octbr. a ?0l0ui8 in 6<br />

e.<br />

9. H,. 0nn8 30 1661 orai-<br />

M8tltutu8<br />

D. Ratto 3up. gen. ä. 4t6u ^^ril.<br />

3 Dnü I). Dud. ^3c. ?38t. I^icol. Domin.<br />

d. 21 ^pril.<br />

16. Hr. «sol^l. (3ottsried Lenne aus Schwedt gebürtig I^38t.<br />

8ud8titutu8 30 1699 iu8titutu8 demum ?33tor 0ldi'<br />

U3I-. 1707.<br />

ticat. introducirt (Pastor Bracht hat hinzugefügt: odiit<br />

d. 28. ^uu. 1757).<br />

12. Hr. ^s. l". Bracht ?38t. ^djuct. ordiuirt iutroducirt<br />

1746. (Pastor Bracht hat hinzugefügt: I>38t. orä. 1757.)<br />

Doch ich bin wol schon allzu weitlä'ustig geworden über ein<br />

Buch, das einmal die Erwartungen <strong>der</strong> Alterthumsfreunde gespannt<br />

haben mag, dessen Inhalt aber nur für mein Kirchspiel einige, für<br />

die pommersche Geschichte dagegen gar keine Wichtigkeit hat.<br />

Mandelkow, den 8. Octobcr 1862.<br />

E. Wclzcl,<br />

Pastor zu N>n:relkr


Berichtigungen.<br />

Seite 58, Zeile 22 lies Gärten statt Garten.<br />

„ 59, „ 2 „ 1827 statt 1829.<br />

„ 60, „ 2<br />

, Altenkircher statt Menkirchen.<br />

„ 61, „ — „ 307 statt 309.<br />

„ 61, „ 23 „ treuverdienter statt verdienter.<br />

„ 63, „ 8 „ Sprachen und <strong>der</strong> Geschichte statt Sprachen,<br />

„ 63, „ 30 „ lithographirten statt lithographischen.<br />

„ 65, „ 3) ) streiche die Klammern.<br />

„ 65, „ 10 lies zur statt Zur.<br />

„ 70, „ 4 „ wie „ nur.

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