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Luzerner Gewerbe Zeitung LUZERNER BAUWIRTSCHAFTSKONFERENZ Arbeitsvergaben im Hoch- und Tiefbau 2008 Kanton vergab Arbeit für 373 Millionen Franken Der Kanton Luzern hat 2008 im Hoch- und Tiefbau Aufträge für über 373 Millionen Franken (2007: 212 Mio. Franken) vergeben. Bauaufträge für rund 204 Millionen Franken (2007: 103 Mio. Franken) gingen an Luzerner Unternehmen. Gegenüber dem Jahr 2007 wurden 2008 für rund 140 Millionen Franken mehr Aufträge im Tiefbau vergeben. Die massive Zunahme ist auf die beiden Grossaufträge für die Zentralbahn und den Autobahnanschluss Buchrain mit Zubringer Rontal zurückzuführen. Der hohe Anteil der Vergaben ausserhalb des Kantons ist auf diese Gross aufträge im Untertagebau zurückzuführen. Im Hochbau ist der Umbau des Postbetriebsgebäudes zur Universität/Pädagogischen Hochschule das gewichtigste Projekt. In der Vergabesumme sind unter anderen folgende Projekte enthalten: Hochbau: – Kantonsschule Willisau, Fenstersanierung – Hochschule Luzern Design & Kunst, Ausbau Dachgeschoss 10 März 2009 – Hochschule Luzern Technik & Architektur, Einbau Hörsäle – Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik, Neubau 3-fach-Turnhalle – Universität Luzern / Pädagogische Hochschule, Ausführung Postbetriebsgebäude – Luzerner Kantonsspital Luzern, Sanierung OP, Sanierung und Erweiterung Rettungsdienst, Optimierungen Zentrum und Hämatologie – Luzerner Kantonsspital Sursee, Sanierung Intensivpflegestation – Luzerner Kantonsspital Wolhusen, Ersatz Kälteanlage – Luzerner Psychiatrie, St. Urban, Sanierungen und betriebliche Anpassungen, Sanierungen Konvent und Osttrakt Tiefbau: – A 2 Luzern, Gesamterneuerung Lochhof- Grosshof inkl. elektro-mechanische Anlagen – Neubau Zubringer Rontal inkl. Anschluss A 14 – A 2/A 14 Bypass Luzern Hoch- und Tiefbauvergaben Kanton Luzern: Vergleich Jahre 2006/2007/2008 Fachbereich Verfahrensart 2006 Auftragswert rein netto 2007 2008 Vergaben im Kt. Luzern Hochbau Freihändige Vergabe 21 206 118.00 21 500 000.00 24 181 456.00 Einladungsverfahren 12 125 548.00 17 000 000.00 11 749 532.00 GATT 1 319 353.00 5 700 000.00 24 466 768.00 Offenes Verfahren 1 737 921.00 500 000.00 1 081 782.00 Selektives Verfahren 107 277.00 800 000.00 0.00 Total Hochbau 36 496 217.00 45 500 000.00 61 479 538.00 Verkehr + Freihändige Vergabe 21 081 853.00 31 804 824.00 14 090 266.00 Infrastruktur Einladungsverfahren 6 982 581.00 6 955 563.00 7 312 031.00 Offenes Verfahren 35 508 277.00 19 214 125.00 121 273 153.00 Selektives Verfahren 0.00 0.00 0.00 Total Verkehr + Infrastruktur 63 572 711.00 57 974 512.00 142 675 450.00 Total Vergaben im Kt. Luzern 100 068 928.00 103 474 512.00 204 154 988.00 Vergaben ausserhalb Kt. Luzern Hochbau Freihändige Vergabe 6 164 980.00 5 800 000.00 7 120 153.00 Einladungsverfahren 1 626 627.00 2 500 000.00 1 799 930.00 GATT 1 470 704.00 10 800 000.00 12 110 483.00 Offenes Verfahren 52 111.00 140 000.00 461 330.00 Selektives Verfahren 69 880.00 0.00 6 073 030.00 Total Hochbau 9 384 302.00 19 240 000.00 27 564 926.00 Verkehr + Freihändige Vergabe 12 058 433.00 23 279 057.00 14 589 442.00 Infrastruktur Einladungsverfahren 6 697 837.00 4 778 676.00 8 008 132.00 Offenes Verfahren 31 044 673.00 61 353 001.00 119 319 548.00 Selektives Verfahren 0.00 0.00 0.00 Total Verkehr + Infrastruktur 49 800 943.00 89 410 734.00 141 917 122.00 Total Vergaben ausserhalb Kt. Luzern 59 185 245.00 108 650 734.00 169 482 048.00 Gesamtergebnis 159 254 173.00 212 125 246.00 373 637 036.00
LUZERNER BAUWIRTSCHAFTSKONFERENZ – K 13 Knoten Emmen/Littau – K 16 Hochdorf – Institut Baldegg – K 17 Gisikon – Honau – Diverse Lärmschutzprojekte – Elektromechanik, Kommunikations einrichtungen und Tunnelsicherheit – Instandsetzung Kunstbauten – Wasserbauprojekte – Reusswehranlage Luzern – Ausbau Rickenbach – Ausbau Birgebach – Div. Belagssanierungen und Belags verstärkungen – Neue S-Bahnstation Verkehrshaus – Tieflegung Zentralbahn � Werner Wandeler, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements des Kantons Luzern Interview mit Regierungspräsident Max Pfister zur Vergabepraxis Alle Vergabekriterien beachten Die Bauvergabepraxis des Kantons stösst immer wieder auf Kritik. So gerade jüngst die Vergabe für die Reusswehr-Bauarbeiten, welche Vorwürfe im Kantonsrat und gar ein Gerichtsverfahren aus - löste. Regierungspräsident und Departementsvorsteher Max Pfister erklärt die Vergabepraxis und gibt Auskunft zu oft gehörter Kritik. Max Pfister. LGZ: Nach welchen Grundsätzen erfolgen die Bauvergaben in der Regel? Gibt es Ausnahmen? Max Pfister: Unsere Vergabepraxis richtet sich nach den Bestimmungen des Gesetzes über die öffentlichen Beschaffungen (vgl. Kasten). Den Zuschlag erhält das gemäss den in den Submissionsunterlagen definierten und gewichteten Kriterien wirtschaftlich günstigste Angebot. Ausnahmen gibt es nur im Notfall, zum Beispiel bei einem Hochwasserereignis. Dann wird sofort aufgeboten und gebaut. Es fällt auf, dass letztes Jahr im Hochbau über ein Drittel der im Kanton vergebenen Auftragssumme in freihändigem Verfahren vergeben wurde, 2007 war es nahezu die Hälfte und 2006 gar gegen zwei Drittel. Dies im Gegensatz zum Tiefbau, wo freihändige Vergaben einen weit geringeren Anteil ausmachen. Woher rührt der regelmässig hohe Anteil an freihändigen Vergaben im Hochbau und was sind die Gründe für diese Unterschiede zwischen Hoch- und Tiefbau? Die durchschnittliche Vergabesumme im Hochbau ist aufgrund der kleineren Projektgrössen und der höheren Anzahl von Arbeitsgattungen je Projekt kleiner als im Tiefbau. Die Projekte im Tiefbau überschreiten meistens die festgelegten Schwellenwerte für die freihändige Vergabe. Warum wurde der weitaus grösste Teil der Tiefbau-Investitionen, das heisst rund 120 von insgesamt rund 142 Millionen Franken, im offenen Verfahren vergeben? Bei den Tiefbau-Investitionen handelt es sich meistens um grössere Aufträge. Das offene Verfahren ist somit in diesen Fällen durch das Gesetz vorgeschrieben. Im Übrigen sind die Aufwendungen beim Einladungsverfahren (Ausschreibung, Offerte) im Vergleich zum offenen Verfahren kaum geringer. Überdies ist im Tiefbau die Zahl der Anbieter für grössere Projekte beschränkt, weshalb die Zahl der Angebote auch im offenen Verfahren klein bleibt. Ähnlich wie schon 2007 machen in der Jahresstatistik 2008 die ausserkantonalen Bauvergaben im Hochbau etwas weniger als die Hälfte, im Tiefbau nahezu die Hälfte aus. Ein Vorstoss im Kantonsrat zur Vergabe der Reusswehr-Bauarbeiten kritisiert die Vergabepraxis, nachdem eine ausserkantonale Firma den Zuschlag erhalten hatte. Das Departement begründet dabei die Vergabe mit dem besseren Preis- Leistungs-Verhältnis. Das würde folglich bedeuten, dass die Luzerner Baubranche im interkantonalen Vergleich zu wenig konkurrenzfähig ist? Nach den gesetzlichen Grundlagen müssen Projekte ab den vorgegebenen Schwellenwerten öffentlich ausgeschrieben werden. Die Konkurrenzsituation wird dadurch sicher verschärft. Das aktuelle Beispiel des Umbaus des Postgebäudes für die Universität und die Pädagogische Hochschule Luzern zeigt, dass die Luzerner Unternehmer gute Arbeit leisten und konkurrenzfähig sind. Diese öffentlich ausgeschriebenen Arbeiten konnten grossmehrheitlich an Luzerner Unternehmer vergeben werden. Die Bauarbeiten für den Ausbau des Reusswehrs wurden an die ARGE ELW vergeben, an der mit der Lötscher Tiefbau AG auch ein Luzerner Unternehmen beteiligt ist. Zudem ist zu berücksichtigen, dass auch bei fast gleich guten, professionellen Anbietern immer einer gewinnt und alle andern verlieren, ohne März 2009 11 Luzerner Gewerbe Zeitung
Seite 1 und 2: März 2009 Nachruf auf KGL- Ehren p
Seite 3 und 4: Pius Müller. Editorial Das Erpress
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