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Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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<strong>Tierärztliche</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Prävalenz von Salmonella ssp. in der primären<br />

Geflügelproduktion und Broilerschlachtung –<br />

Salmonelleneintrag bei Schlachtgeflügel während des<br />

Schlachtprozesses<br />

INAUGURAL-DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades einer<br />

Doktorin der Veterinärmedizin<br />

- Doctor medicinae veterinariae -<br />

( Dr. med. vet. )<br />

vorgelegt von<br />

Katharina Grewe<br />

aus Paderborn<br />

<strong>Hannover</strong> 2011


Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. Dr. V. Atanassova<br />

1. Gutachter: Prof. Dr. Dr. V. Atanassova<br />

Univ. Prof. Dr. G. Klein<br />

2. Gutachter: Prof. Dr. R. Goethe<br />

Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit<br />

Univ. Prof. Dr. G. Klein<br />

Tag der mündlichen Prüfung: 11. November 2011<br />

Institut für Lebensmittelqualität und -sicherheit


Für meinen Mann Tim


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung und Fragestellung 1<br />

1.1 Problemstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

1.2 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2 Literaturübersicht 7<br />

2.1 Historie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

2.2 Taxonomie und Klassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

2.3 Das Bakterium - Morphologie und Physiologie . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.3.1 Morphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.3.2 Koloniemorphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.3.3 Wachstum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.3.4 Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.4 Kultivierung und Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.5 Standardmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2.6 Differenzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.6.1 Biochemische Eigenschaften und Biotypisierung . . . . . . . . . . . 21<br />

2.6.2 Serotypisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.6.3 Qualitative PCR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2.6.4 Real Time PCR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.6.5 Pulsfeldgelelektrophorese (PFGE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.6.6 Entwicklung der Nachweismethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.7 Pathogenität und Virulenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.8 Tenazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

2.8.1 Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

2.8.2 Feuchtigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

2.8.3 pH-Wert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

2.8.4 Desinfektionsmittel und organische Säuren . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

2.9 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

i


2.10 Salmonelleninfektionen beim Menschen und ihre Epidemiologie . . . . . . . 37<br />

2.11 Infektionen mit wirtsadaptierten Salmonellen bei Geflügel . . . . . . . . . . 42<br />

2.12 Übertragung durch Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

2.13 Bekämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

2.14 Salmonellose Fälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

2.15 Resistenzermittlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

2.16 Resistenzlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

2.17 Rechtslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

2.18 Prävalenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

3 Material und Methoden 73<br />

3.1 Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

3.1.1 Entnahme der Sockentupferproben auf dem Mastbetrieb . . . . . . 73<br />

3.1.2 Entnahme der Kloakentupfer im Schlachtbetrieb . . . . . . . . . . . 73<br />

3.1.3 Entnahme der Brühwasservorprobe und der Brühwasserabtropfproben 74<br />

3.1.4 Entnahme von Halshautproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

3.1.5 Untersuchung der Proben im Labor . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

3.2 Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

4 Ergebnisse 81<br />

4.1 Mikrobiologischer Ausgangsstatus des Brühwassers vor Schlachtbeginn . . . 81<br />

4.2 Salmonellen im Produktionsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

4.3 Herdenprävalenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

4.4 Gesamtprävalenzen von Salmonella im Schlachtprozess . . . . . . . . . . . 93<br />

4.5 Serovarverteilung insgesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

4.6 Verlauf der Prävalenz über den Produktionsprozess . . . . . . . . . . . . . 96<br />

4.7 Der Prävalenzverlauf in Abhängigkeit von der Herdenklassifizierung in Sal-<br />

monella positiv und Salmonella negativ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102<br />

4.8 Saisonabhängigkeit des Prävalenzverlaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104<br />

4.9 Resistenzlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

5 Diskussion 113<br />

5.1 Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124<br />

6 Zusammenfassung 127<br />

7 Summary 129


8 Danksagung 131<br />

Abkürzungsverzeichnis 133<br />

Abbildungsverzeichnis 135<br />

Tabellenverzeichnis 137<br />

Literaturverzeichnis 139<br />

Gesetze, Richtlinien und Verordnungen 161<br />

Index 163


Kapitel 1<br />

Einleitung und Fragestellung<br />

1.1 Problemstellung<br />

Geflügelprodukte, aber auch lebende Hühner sind Eintragsquellen von Salmonellen in die<br />

Lebensmittelkette. Daher ist es von großer Bedeutung, Zoonosen, die auf Salmonellen zu-<br />

rückzuführen sind zu bekämpfen und so der Gesetzgebung nachzukommen. Im Dachgesetz<br />

des deutschen Lebensmittelrechts, dem Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futter-<br />

mittelgesetzbuch (LFGB) ist unter § 5 zu finden, was zum Schutz der Gesundheit verboten<br />

ist. So wird in Absatz 1 erklärt, dass es verboten ist Lebensmittel für andere derart her-<br />

zustellen oder zu behandeln, dass ihr Verzehr gesundheitsschädlich ist [BMJ LFGB 2005].<br />

Dies ist bezogen auf die EG Verordnung 178/2002. In Artikel 14 Absatz 2 wird in der<br />

Verordnung bestimmt, dass nur sichere Lebensmittel in Verkehr gebracht werden dürfen.<br />

Im weiteren wird erläutert, was unter den Begriffen „sicher“ und „gesundheitsschädlich“<br />

zu verstehen ist [EG VO 178/2002]. Am 17. November 2003 wurde eine neue Richtlinie<br />

zur Bekämpfung von Salmonellen und anderen durch Lebensmittel übertragbare Zoono-<br />

seerregern vom Europäischen Parlament und Rat erlassen, die Richtlinie (EG)2160/2003.<br />

Diese Richtlinie legt fest, dass es anzustreben ist, nur Geflügelfleisch zu vermarkten, bei<br />

dem mit ausreichender Sicherheit davon ausgegangen werden kann, dass es frei von den<br />

betreffenden Salmonellen ist. Mit der Richtlinie (EG)2160/2003 soll die Prävalenz, also<br />

der Anteil der salmonellentragenden Tiere an der Gesamtheit auf unter 1% reduziert wer-<br />

den. Die Bekämpfungsmaßnahmen sollen dabei die gesamte Lebensmittelkette erfassen<br />

[EG VO 2160/2003]. Aus der oben genannten Richtlinie sind EG Verordnungen hervor-<br />

gegangen, die die Richtlinie umsetzen sollen. Sie sollen helfen, dieses oberste Ziel, die<br />

Salmonellenreduktion durch Pflichtimpfmaßnahmen, Probenahmen, Bekämpfungsstrate-<br />

gien und Vermarktungsvorschriften zu erreichen. Die EG Verordnung 1177/2006 bestimmt<br />

beispielsweise die Durchführung der o. g. Verordnung hinsichtlich der Bestimmungen über<br />

1


KAPITEL 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG<br />

die Anwendung von spezifischen Bekämpfungsmethoden im Rahmen der nationalen Pro-<br />

gramme zur Bekämpfung von Salmonellen beim Geflügel [EG VO 1177/2006]. Die Ver-<br />

ordnungen 646/2007 und 584/2003 sind zur Durchführung der Verordnung 2160/2003 des<br />

Europäischen Parlamentes und des Rates über ein Gemeinschaftsziel zur Senkung der<br />

Prävalenz von Salmonella Enteritidis und Salmonella Typhimurium bei Masthähnchen<br />

bzw. bei Puten erlassen worden [EG VO 646/2007] [EG VO 584/2008]. Das deutsche<br />

Bekämpfungsprogramm umfasst alle Ebenen der Primärproduktion wie z. B. die Futter-<br />

mittelherstellung, die Geflügelzucht und Geflügelaufzucht für die Legehennenhaltung so-<br />

wie Maßnahmen für die Schlachtung von Zucht- und Aufzuchthühnern und die Nutzung<br />

von Eiern aus der Geflügelzucht. Die Durchführung des Bekämpfungsprogramms wird<br />

durch die für Deutschland geltende Verordnung zum Schutz gegen bestimmte Salmonel-<br />

leninfektionen beim Haushuhn, die sogenannte Hühner-Salmonellen-Verordnung, geregelt<br />

[BMELV, 2009].<br />

Die Salmonellose zählt trotz rückläufiger Zahlen seit dem Jahr 1992 zu den häufigs-<br />

ten lebensmittelbedingten Erkrankungen [Ammon u. Bräunig, 2002]. Die Zahlen aus dem<br />

Jahr 2006 belegen, dass Salmonellosen außerdem zu den häufigsten bakterienbedingten<br />

Zoonosen gehören. Insgesamt 52.319 Salmonellosefälle wurden im Jahr 2006 gemeldet.<br />

Somit waren Darminfektionen aufgrund von Salmonellen noch vor Campylobacter En-<br />

teritiden zu verzeichnen. Im Jahr 2009 wurden dem Robert Koch Institut (RKI) 31.397<br />

Salmonellosefälle gemeldet, die Salmonellengefahr scheint demnach bereits geringfügig auf<br />

dem Rückmarsch zu sein. Unter den Salmonella enterica Serovaren ist das Serovar Ente-<br />

ritidis am häufigsten vertreten. Im Jahr 2006 machte das Serovar Enteritidis 43,94% der<br />

gemeldeten Salmonelleninfektionen aus, in den Jahren 2005 und 2008 sogar 62% und stieg<br />

im Jahr 2007 auf 71%. Im Jahr 2009 sank der Anteil des Serovars Enteritidis auf 58%. S.<br />

Typhimurium wurde dagegen 2008 und 2009 nur zu 30% bzw. 33% isoliert [Robert Koch<br />

Institut, 2007a] [Robert Koch Institut, 2010]. Bis Ende der Siebziger Jahre war S. Ty-<br />

phimurium das am häufigsten isolierte Salmonellaserovar. Heute zeigt sich eine Umkehr<br />

der Verhältnisse und S. Typhimurium liegt nach S. Enteritidis nur noch an zweiter Stelle<br />

[Atanassova et al., 1994]. In Portugal wurde zwischen 1995 und 1996 in 60% der beprob-<br />

ten Hähnchenprodukte ebenfalls S. Enteritidis gemeinsam mit S. Hadar am häufigsten als<br />

Kontaminante isoliert [Antunes et al., 2003]. Auch in anderen Ländern wie den USA gilt<br />

der Serotyp S. Enteritidis als vorherrschender Erreger noch vor S. Typhimurium. Bei der<br />

Versuchsdurchführung von Altekruse et al. gab es über die Jahre von 2000 bis zum Jahr<br />

2005 einen signifikanten Anstieg von Schlachthöfen in denen S. Enteritidis in Spülproben<br />

von Karkassen nach der Kühlung nachgewiesen wurden. Im Jahr 2000 sind noch 9% der<br />

in der Studie untersuchten Schlachtstätten positiv getestet worden während im Jahr 2005<br />

2


KAPITEL 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG<br />

schon 25% mit positivem Ergebnis auffielen [Altekruse et al., 2006]. Bei einer österreichi-<br />

schen Studie fanden Pless et al. ebenfalls ein verstärktes Vorkommen von S. Enteritidis<br />

(60%) vor [Pless u. Köfer, 1998]. Eine französische wissenschaftliche Untersuchung zeigte,<br />

dass in anderen Ländern zum Teil andere Serovaren an der Spitze liegen. Zwischen 2005<br />

und 2006 wurde in Frankreich am häufigsten das Serovar S. Hadar isoliert, gefolgt von S.<br />

Anatum und S. Mbandaka [Le Bouquin et al., 2010]. Schätzungen der Europäischen Behör-<br />

de für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ergaben für den Zeitraum 2005–2006, dass 11% der<br />

Broilerherden in der EU S. Enteritidis und/oder S. Typhimurium positiv sind. Allerdings<br />

variiert die Prävalenz hier von S. Enteritidis und S. Typhimurium je nach Mitgliedsstaat<br />

stark (zwischen 0% und 39,3%). Bei der Studie der EFSA war auch S. Enteritidis das am<br />

häufigsten vertretene Salmonellaserovar. In absteigender Reihenfolge folgten S. Infantis,<br />

S. Mbandaka, S. Typhimurium und S. Hadar. In Deutschland wurden hauptsächlich Sal-<br />

monellatypen der Gruppe B (30,8%), sowie S. Anatum (20,0%) und S. Paratyphi B der<br />

Variante Java (10,8%) nachgewiesen. In der Studie lag Deutschland mit 17,2% Salmonel-<br />

la positiv getesteten Broilerherden eher im mittleren Bereich. Die Schlusslichter mit den<br />

höchsten ermittelten Salmonellenprävalenzen bildeten Ungarn mit 65,7% Salmonella po-<br />

sitiven Masthähnchenherden und Polen mit 57,7% positiv getesteten Broilerherden. Auch<br />

die in Tschechien, Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien beprobten Broiler-<br />

herden zeigten positive Salmonellenergebnisse mit Prävalenzen zwischen 22,5% und 42,8%.<br />

Wie in vielen anderen Studien zeigte sich auch in dieser Versuchsdurchführung, dass in<br />

den nordischen Länder wie z. B. Dänemark (3,1%), Estland (2,2%), Finnland (0,3%) und<br />

Schweden (0,0%) nur einige sehr wenige oder gar keine Salmonella positiven Bestände im<br />

Land vertreten sind. Dies spricht für das gut funktionierende, jahrelang existierende Be-<br />

kämpfungsprogramm dieser Staaten [European Food Safety Authority, 2007a] [European<br />

Food Safety Authority, 2010c]. Das dänische Bekämpfungsprogramm hat als oberstes Ziel,<br />

Salmonella infizierte Broilerbestände auf unter 5% zu reduzieren. Es soll möglichst eine<br />

Salmonellenfreiheit auf jeder Stufe der gesamten „Pyramide der Broilerzucht“ gewähr-<br />

leisten. Infizierte Zuchtherden werden gemerzt und infizierte Masttiere werden getrennt<br />

geschlachtet. Tiere mit dem Status „Salmonella frei“ werden dem Erzeuger besser bezahlt<br />

und Hähnchenprodukte aus Salmonella freien Beständen dürfen mit der Bezeichnung<br />

„Salmonella frei“ beworben werden. Der Erfolg dieses Bekämpfungsprogramms zeigt sich<br />

deutlich. Im ersten Jahr zwischen 1988 und 1989 wurden noch über 65% der Broilerherden<br />

Salmonella positiv getestet. Bereits 11 Jahre später, im Jahr 2000 lag der Anteil schon<br />

unter 5%. Auch der Anteil der Salmonella positiven Karkassen in den Schlachthäusern<br />

reduzierte sich zeitgleich [Wegener et al., 2003]. Schon im Jahr 2002 lag dänischen Studien<br />

zufolge die im Rahmen des dänischen Salmonellenüberwachungs- und Kontrollprogramms<br />

3


KAPITEL 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG<br />

monatlich gemessene Salmonellaprävalenz im Mittel um 1,5%. Auch die Prävalenz der<br />

Salmonella positiven Karkassen pro Monat lag lediglich zwischen 1,0% und 1,8% [Danish<br />

Zoonosis Centre et al., 2002]. Die geschätzten Kosten für das Programm liegen im Ver-<br />

gleich zu der kostenintensiveren Initialphase des Konzeptes bei noch lediglich 4,2 Mio.<br />

US$ pro Jahr. Die Kosten stellen für den Staat demnach eine relativ geringe wirtschaft-<br />

liche Belastung im Vergleich zu den Kosten, die bei möglichen Lebensmittelinfektionen<br />

entstehen können, dar [Aarestrup et al., 2007] [Wegener et al., 2003]. Auch in Finnland<br />

besteht ein effizientes Salmonellen Kontroll Programm (FSCP). Die Prävalenz lag hier bei-<br />

spielsweise zwischen 1990 und 1994 bei geringen 0,5% bis 2,9%. Das Programm soll eine<br />

Salmonellenprävalenz in verschiedenen vom Tier stammenden Produkten von weniger als<br />

1% sichern. Das Programm regelt Untersuchungen von der Primärproduktion bis zu den<br />

nachfolgenden Stufen und regelt das Eingreifen bei Erregerisolierung. Auch hier zeigen<br />

die Autoren Kangas et al. und Maijala et al., dass das Modell im Vergleich zu den ent-<br />

stehenden Kosten bei Salmonelloseerkrankungen rentabel ist. Dieses Programm wird mit<br />

etwa 990.400 e pro Jahr angesetzt. Es stehen hier Kontrollkosten von 0,02 e/kg Broiler<br />

gegenüber Kosten für einen potentiellen Salmonellosefall ohne Mortalität von 554 e bzw.<br />

einen Salmonellosefall mit Mortalität von 589 e gegenüber [Kangas et al., 2007] [Maijala<br />

et al., 2005]. Das Kontrollprogramm von Schweden wurde bereits 1950 eingeführt und ba-<br />

siert aktuell auf den Prinzipien des „hazard analysis of critical control point“ (HACCP)<br />

und bezieht jegliches Geflügelfleisch ein. Werden beispielsweise in einer Futtermittelfabrik<br />

an einem „critical control point“ Salmonellen identifiziert, werden diese Inhaltsstoffe vor<br />

einer Weiterverarbeitung mit organischen Säuren behandelt [Koyuncu u. Haggblom, 2009]<br />

[European Food Safety Authority, 2010c]. Im Gegensatz zu diesem gut funktionierenden<br />

Kontrollprogramm weist Deutschland noch großen Nachholbedarf auf. Das Bundesinsti-<br />

tut für Risikobewertung gab im Jahr 2006 eine Presseinformation mit dem Inhalt, dass<br />

in der Bundesrepublik jeder sechste Masthähnchenbestand mit Salmonellen infiziert sei,<br />

heraus. Die Untersuchungen, die zwischen dem 1. Oktober 2005 und dem 30. September<br />

2006 durchgeführt wurden, ergaben dabei eine Salmonellenprävalenz von 17,5% [Bundes-<br />

institut für Risikobewertung, 2006b] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2007]. In der<br />

etwa gleichen Zeit wurde in Frankreich eine Untersuchung zur Prävalenz durchgeführt.<br />

Hier waren lediglich 8,6 % der Herden positiv [Le Bouquin et al., 2010]. In einem EU wei-<br />

ten Programm zur Ermittlung der Prävalenz von Salmonellen zeigte sich eine Belastung<br />

bei den untersuchten Broilerherden von 23,7% (95% Konfidenzintervall = 23.0%–24.5%).<br />

Diese Prozentangabe sagt aus, dass im Durchschnitt jede 4. Masthähnchenherde in der<br />

EU, im Untersuchungszeitraum von Oktober 2005 bis September 2006, während der letz-<br />

ten drei Wochen vor der Schlachtung positiv mit Salmonellen infiziert waren und dies<br />

4


KAPITEL 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG<br />

mit Hilfe von Sockentupferproben nachgewiesen werden konnte [European Food Safety<br />

Authority, 2007a].<br />

Der Arbeitskreis Geflügel des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV)<br />

brachte 2009 Ergebnisse eines Untersuchungs- und Hygieneprogramms zur Bekämpfung<br />

von Salmonellen in der Legehennenhaltung im Bundesland NRW heraus. In dieser Studie<br />

wurden bei nur etwa 12% der teilnehmenden 500 Betriebe Salmonellen in Staub oder<br />

im Kot nachgewiesen [Quakernack, 2009]. Diese Ergebnisse liegen jedoch weit unter dem<br />

Bundesdurchschnitt bei Broilerherden, der bei 17,5% liegt [Bundesinstitut für Risiko-<br />

bewertung, 2006b] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2007]. Mit dem Prozentsatz von<br />

17,5% salmonellenbelasteter Hähnchenmastbetriebe liegt Deutschland damit im Vergleich<br />

zu anderen europäischen Ländern im oberen Bereich. Wie bereits erwähnt, wird in skandi-<br />

navischen Länder bereits seit mehreren Jahren ein intensives Bekämpfungsprogramm ge-<br />

fahren, so dass diese Länder mit ihren Salmonellenraten sehr viel niedriger als Deutschland<br />

liegen [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2007]. Die Prävalenz von Salmonellen variiert<br />

in den Untersuchungen der EFSA je nach EU Land zwischen 0% bis 68,2% [European<br />

Food Safety Authority, 2007a]. Für die Zukunft haben in Deutschland stärkere Bekämp-<br />

fungsmaßnahmen daher höchste Priorität. Diese Maßnahmen müssen bereits während der<br />

Aufzucht und Mast erfolgen sowie den Transport zum Schlachthof einbeziehen. Während<br />

des Schlachtprozesses müssen Maßnahmen eingeleitet werden, die bei Salmonella freien<br />

Schlachtkörpern eine Kontamination verhindern. Die nachfolgenden Produktionsschritte<br />

wie die Herstellung, die Verpackung und der Vertrieb von Geflügelfleischprodukten müs-<br />

sen in die Bekämpfungsstrategie fest mit einbezogen werden, damit Rekontaminationen<br />

vermieden werden [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2007].<br />

1.2 Zielsetzung<br />

In der vorliegenden Arbeit sollen wichtige Eintragsquellen für Salmonellen durch die Er-<br />

mittlung der Prävalenz auf verschiedenen Ebenen der Produktionskette aufgedeckt wer-<br />

den, so besser auf diese kritischen Punkte mit Maßnahmen reagieren zu können. Durch<br />

den Eintrag von Salmonellen in die Lebensmittelkette besteht eine permanente Gefahr für<br />

die menschliche Gesundheit. Die Kontamination mit Salmonella kann auf verschiedenen<br />

Stufen der Produktionskette eines Lebensmittels erfolgen, daher ist es von größter Be-<br />

deutung bereits frühzeitig auf den ersten Stufen der Lebensmittelkette einzugreifen und<br />

mögliche Kontaminationsrisikopunkte zu erkennen und zu bewerten. Nur auf diesem Wege<br />

können im Anschluss diese Punkte besser kontrolliert werden und Maßnahmen eingelei-<br />

tet werden. Nicht nur die Verantwortung gegenüber der Gesundheit verlangt nach einer<br />

5


KAPITEL 1. EINLEITUNG UND FRAGESTELLUNG<br />

Reduktion der Salmonellaprävalenz. Auch die Gesetzgebung fordert eine deutliche Präva-<br />

lenzsenkung. Dies ist jedoch nur möglich wenn immer mehr Informationen zur derzeitigen<br />

Prävalenzlage und Produktionskette ermittelt und untersucht werden. Die Eintragsquellen<br />

von Salmonellen sollen ab der Stufe des Broilermästers untersucht werden. Dabei sollen<br />

mögliche Erregerquellen während der Aufzucht abgewogen, beurteilt und Möglichkeiten<br />

zur Abstellung erarbeitet werden. Weiter sollen im Rahmen des Produktionsprozesses auf<br />

dem Schlachthof Kontaminationspunkte aufgedeckt werden und Möglichkeiten zur Re-<br />

duktion der Kontamination diskutiert werden. Die Verfolgbarkeit von Erregereinträgen in<br />

die Produktionskette ist jedoch sehr schwierig. Aeran et al. haben versucht den Salmo-<br />

nelleneintrag von Zuchtfarmen über Brütereien und Mastbetriebe bis in die Schlachthöfe<br />

zu verfolgen bzw. zu identifizieren. In ihren Studien waren zwar einige Eintragsquellen<br />

verfolgbar, einige Serovaren tauchten jedoch auch nur auf einigen Ebenen ihrer Untersu-<br />

chungen auf oder waren zwischen verschiedenen Stufen nicht mehr nachweisbar, um dann<br />

auf den nachfolgenden Stufen doch wieder aufzutauchen [Aeran et al., 2007]. Im Rahmen<br />

der Untersuchungen soll auch ein Überblick über die vorherrschenden Serovare und die<br />

Resistenzsituation der Isolate gegeben werden.<br />

6


Kapitel 2<br />

Literaturübersicht<br />

2.1 Historie<br />

Das sogenannte enterische Fieber wurde vor dem Jahr 1822 trotz der differierenden Er-<br />

scheinungsform mit typischen Ulcerationen im Bereich des Caecums nicht von der Tu-<br />

berkulose abgegrenzt. Erst im Jahr 1829 wurden die Symptome des enterischen Fiebers<br />

unter dem Begriff der typhoiden Symptomatik zusammengefasst. Der „typhoide Bacil-<br />

lus“ wurde erstmals 1880 während der Sektion von an Typhus abdominalis gestorbenen<br />

Menschen in Milzen und mesenterialen Lymphknoten durch den Pathologen K. J. Eberth<br />

festgestellt. Dieser Befund wurde im selben Jahr durch den Mediziner R. Koch bestätigt.<br />

Vier Jahre später im Jahr 1884 glückte dem Bakteriologen G. T. A. Gaffky die Kul-<br />

tivierung dieses Bakteriums in Form einer Reinkultur. Die Unterscheidung zu anderen<br />

Darmbakterien war jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich [Le Minor, 1981]. Un-<br />

ter der Leitung des Tierarztes D. E. Salmon wurden in den USA in den Jahren 1884/1885<br />

Salmonellen aus Schweinedärmen isoliert. Salmon benannte das Bakterium Bacillus cho-<br />

leraesuis (Hogcholera-Bacillus) [Su u. Chiu, 2007]. Mit M. v. Grubers und H. E. Durhams<br />

Agglutinationsversuchen mit Serum von Typhus immunisierten Tieren konnte das Bak-<br />

terium im Jahr 1896 zweifellos festgestellt werden [Le Minor, 1981]. Im Jahr 1900 schlug<br />

der Wissenschaftler J. Lignieres die Genusbezeichnung Salmonella nach D. E. Salmon für<br />

den Erreger der Schweinecholera vor (Salmonella choleraesuis). Salmonella choleraesuis<br />

ist 1987 dann in Salmonella enterica umbenannt worden. Um Serotypen zu identifizieren,<br />

müssen spezifische Antiseren verwendet werden [Su u. Chiu, 2007]. Salmonella Spezies und<br />

Subspezies unterscheiden sich auch in ihren biochemischen Eigenschaften und Stoffwech-<br />

selvorgängen [Grimont u. Weill, 2007]. Der Bakteriologe F. Kauffmann stellte seinerzeit<br />

(1899–1978) die Theorie auf, dass jedes Serovar eine eigene Spezies sein könnte. Daher<br />

wurden nach 1966 identifizierte Salmonella Serovaren hauptsächlich nach ihren Antigenen<br />

7


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

benannt. Einige klinisch relevante Salmonellen, die vor dieser Zeit entdeckt worden sind,<br />

haben Bezeichnungen nach der Erkrankung die sie hervorrufen oder nach dem Tier be-<br />

kommen, aus dem sie isoliert wurden. Andere tragen Namen der Städte oder der Regionen<br />

in denen der jeweilige Stamm zuerst isoliert worden ist. Beispiele isolierter Salmonellen<br />

vor 1966 sind Salmonella Typhi, Salmonella Typhimurium, Salmonella Abortusovis, Sal-<br />

monella London oder Salmonella Panama. Diese Bezeichnungen haben sich eingebürgert<br />

und sind nicht nach ihrem vorhandenen Antigen umbezeichnet worden [Su u. Chiu, 2007].<br />

Der Bakteriologe P. B. White stellte 1926 das erste Antigenschema auf, dass von seinem<br />

Berufskollegen F. Kauffmann weiterentwickelt wurde. Im Jahr 1941 beinhaltete dieses<br />

Schema gerade einmal 100 Serotypen [Le Minor, 1981]. Brenner et al. gaben im Jahr 2000<br />

eine Anzahl von 2.463 bekannten Salmonellaserovaren bzw. -typen an [Brenner et al.,<br />

2000]. Popoff et al. veröffentlichten 2004 noch Zahlen von 2.541 verschiedenen Salmo-<br />

nellaserovaren [Popoff et al., 2004]. Im Jahr 2007 bezifferten Grimont et al. schon 2.579<br />

identifizierte Serovaren [Grimont u. Weill, 2007].<br />

2.2 Taxonomie und Klassifikation<br />

Das International Committee on Systematics of Prokaryotes und dessen Judicial Com-<br />

mission of the International Committee on the Systematics of Prokaryotes (ICSP) regeln<br />

die Nomenklatur und Taxonomie in der Mikrobiologie [Su u. Chiu, 2007].<br />

Die Gattung Salmonella wird im Reich der Prokaryoten dem Stamm der Gracilicutes<br />

(lat. gracilis schlank, cutis Haut, Zellwand) zugeordnet. Salmonellen zählen zu der Klasse<br />

der Proteobacteriae (griech. Gott Proteus). Aufgrund von rRNA-Unterschieden werden<br />

Salmonellen der Subklasse der Gamma-Proteobacteriae zugeordnet [Brenner et al., 2000].<br />

Zusammen mit Escherichia, Klebsiella, Pantoea, Serratia, Shigella, Proteus und Yersinia<br />

gehören die Salmonellen zu der Familie der Enterobacteriaceae (griech. enteron Darm)<br />

[Campbell, 1997] [White, 2000] [Garrity et al., 2001] [Schoenenbruecher, 2006].<br />

Salmonellen gehören der Gruppe der gramnegativen, fakultativ anaeroben Stäbchen-<br />

bakterien an. Während zu Beginn der taxonomischen Einteilung Bakterien lediglich nach<br />

ihrer äußeren Erscheinung und ihrem biochemischen Verhalten eingeteilt wurden, wird<br />

inzwischen eine Genanalyse zur weitergehenden Klassifizierung genutzt. Nach DNA ana-<br />

lytischen Untersuchungen besteht das Genus Salmonella aus zwei verschiedenen Spezies.<br />

Die Spezies Salmonella enterica und die Spezies Salmonella bongori. Die Spezies Salmo-<br />

nella enterica, früher choleraesuis wird in sechs Subspezies unterteilt. Zu den Subspezies<br />

zählen S. enterica subsp. enterica, S. enterica subsp. salamae, S. enterica subsp. arizonae,<br />

S. enterica subsp. diarizonae, S. enterica subsp. houtenae und S. enterica subsp. indica<br />

8


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

[Campbell, 1997] [Holt, 2000] [Rolle u. Mayr, 2007] [Grimont u. Weill, 2007] [Hahn et al.,<br />

2009a].<br />

Die weitere Einteilung des Genus Salmonella erfolgt nach dem international anerkann-<br />

ten Kauffmann-White-Schema. Hierin werden Salmonellen anhand ihrer O-Antigene (so-<br />

matisches Antigen) und H-Antigene (Geißelantigen) eingeordnet. Da immer wieder neue<br />

Salmonellenarten isoliert werden, wird das Kauffmann-White-Schema regelmäßig jährlich<br />

vom WHO Collaborating Centre for Reference and Research on Salmonella am Pasteur<br />

Institut in Paris aktualisiert [Brenner et al., 2000] [Holt, 2000] [Grimont u. Weill, 2007].<br />

Bisher sind über 2.500 Serovaren von Salmonella isoliert worden. Die Tabelle (Tab. 2.1)<br />

unterteilt die im Jahr 2007 2.579 identifizierten Serovaren der Gattung Salmonella in ihre<br />

Subspezies und Serovaren [Grimont u. Weill, 2007].<br />

Tabelle 2.1: Serovaren der Spezies und Subspezies der Gattung Salmonella nach [Grimont<br />

u. Weill, 2007]<br />

Spezies Subspezies Serovaren<br />

S. enterica 2.557<br />

ssp. enterica 1.531<br />

ssp. salamae 505<br />

ssp. arizonae 99<br />

ssp. diarizonae 336<br />

ssp. houtenae 73<br />

ssp. indica 13<br />

S. bongori<br />

ssp. bongori 22<br />

Gesamt 2.579<br />

Erst im Jahr 1987 erfolgte die Umbenennung der Spezies Salmonella choleraesuis in<br />

Salmonella enterica. Für die Serovaren der Spezies Salmonella enterica mit der Subspezies<br />

enterica werden Eigennamen verwendet. Alle anderen Serovaren werden mit Antigenfor-<br />

meln angegeben. Üblicherweise werden der Gattungsname und folgend lediglich der groß-<br />

geschriebene Serovarenname zur besseren Übersicht in der Schreibweise verwendet [Rolle<br />

u. Mayr, 2007]. So schreibt man beispielsweise S. enterica subsp. enterica Serovar Typhi-<br />

murium oder einfach nur S. Typhimurium. Die Großschreibung gibt hierbei an, dass es<br />

sich bei der Bezeichnung um keinen Speziesnamen handelt [Tschäpe u. Bockemühl, 2002]<br />

[Hahn et al., 2009a]. Zur besseren Übersicht über die Bezeichnung der Serovaren ist die<br />

Aufgliederung in Abbildung 2.1 beigefügt.<br />

Serovaren können weiter nach ihren biochemischen Eigenschaften in Biovare und nach<br />

ihrer Empfindlichkeit gegenüber Bakteriophagen in Phagovare unterschieden werden. Die<br />

9


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Stämme eines Serovars lassen sich durch verschiedene Antibiotika-Resistenzmuster cha-<br />

rakterisieren. Zur Feindifferenzierung können Pulsfeld-Gelelektrophorese, Random Ampli-<br />

fication of Polymorphic DNA und Plasmid-Fingerprinting genutzt werden [Sinell, 2004].<br />

10


Salmonella<br />

Gattung<br />

Salmonella enterica Salmonella bongori<br />

Spezies<br />

(ehem. subsp. V)<br />

S. enterica<br />

subsp. indica<br />

(subsp. VI)<br />

S. enterica<br />

subsp. houtenae<br />

(subsp. IV)<br />

S. enterica<br />

subsp. diarizonae<br />

(subsp. IIIb)<br />

S. enterica<br />

subsp. arizonae<br />

(subsp. IIIa)<br />

S. enterica<br />

subsp. salamae<br />

(subsp. II)<br />

S. enterica<br />

subsp. enterica<br />

(subsp. I)<br />

Subspezies<br />

Gemäß prominenter O(berflächen)-Antigene bilden Serovare verschiedener Subspezies ca. 50 gemischte Gruppen<br />

(z.B. A, C2, Z, O:51, O:67). So enthält z.B. „Gruppe B“ 145 Serovare, darunter die subsp.-I-Serovare<br />

S. Paratyphi B, S. Typhimurium und S. Derby, aber auch 23 Serovare von subsp. II.<br />

(Gruppen)<br />

KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

ca. 1.500* ca. 500 ca. 100 ca. 325 ca. 70 ca. 15 ca. 20<br />

Serovare<br />

(unterschieden<br />

auf Basis von O-<br />

(Oberflächen)<br />

und H- (Geißel)-<br />

Antigenen)<br />

S. bongori<br />

Serovar 44:z39:-<br />

S. enterica<br />

subsp. VI<br />

Serovar 6,14:l,v:z88<br />

S. enterica<br />

subsp. IV<br />

Serovar 50:z4,z24:-<br />

S. enterica<br />

subsp. IIIb<br />

Serovar 65:c:z53<br />

S. enterica<br />

subsp. IIIa<br />

Serovar 62:z29:-<br />

S. enterica<br />

subsp. II<br />

Serovar 6,4:m,t:-<br />

S. enterica<br />

subsp. I<br />

Serovar Agona**<br />

Beispiel<br />

Serovar-Langbezeichnung<br />

z.B.<br />

Salmonella Agona<br />

oder S. Agona<br />

Beispiel<br />

Serovar-Kurzbezeichnung<br />

darunter auch S. Typhi und S. Paratyphi A, B oder C, aber auch S. Enteritidis (Gruppe D1) und S. Typhimurium (Gruppe B)<br />

nur Serovare der subsp. I tragen krankheitsbeschreibende, Personen- oder Ortsnamen (z.B. S. Enteritidis, S. Virchow, S. London), Serovar-Varianten werden mit der Antigenformel bezeichnet (z.B.<br />

eine monophasische Variante von S. Typhimurium mit 4,[5],12:i.-)<br />

Abbildung 2.1: Stammbaum Salmonella mit Übersicht über die Serovarenbezeichnung<br />

(entnommen aus [Robert Koch Institut, 2009a]).<br />

*<br />

**<br />

11


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2.3 Das Bakterium - Morphologie und Physiologie<br />

2.3.1 Morphologie<br />

Salmonellen zählen zu den gramnegativen Bakterien mit Stäbchenform. Ihre Größe va-<br />

riiert mit etwa 0,7µm bis 1,5µm in der Breite und 2,0µm bis 5,0µm in der Länge. Fast<br />

alle Salmonellen sind peritrich begeißelt und somit beweglich [Holt, 2000] [Sinell, 2004]<br />

[Schoenenbruecher, 2006] [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

2.3.2 Koloniemorphologie<br />

Die Koloniemorphologie ist bei Salmonellaspezies nur von geringer Aussagekraft, sodass<br />

Salmonellen durch verschiedene biochemische Reaktionen unterschieden werden. Durch<br />

den Abbau von verschiedenen Kohlenhydraten in der sogenannten „Bunten Reihe“ oder<br />

mit Hilfe von Selektivnährmedien können Salmonellen von anderen Enterobacteriaceae<br />

abgegrenzt werden [Specker, 1996] [Hahn et al., 2009b]. Das Erscheinungsbild der Salmo-<br />

nellenkolonien ist je nach Selektivnährmedium unterschiedlich. Bei der „Bunten Reihe“<br />

identifiziert man die Mikroorganismen mittels unterschiedlicher Stoffwechselleistungen wie<br />

Substratumsetzung oder die Aktivität verschiedener Enzyme.<br />

Auf einem Rambach-Agar erscheinen durch Abbau von Propylenglykol die Salmonel-<br />

lakolonien in einem recht typischen kirschrot bis pink, während sie auf einem XLD Nähr-<br />

medium schwarze Kolonien mit transparentem Rand zeigen [Baumgart u. Becker, 1994]<br />

[Rambach, 1990] [Schramme, 2000]. Die schwarzen Kolonien auf XLD-Agar entstehen<br />

durch Xyloseabbau und Decarboxylierung von Lysin und eine daraufhin folgende pH-Wert<br />

Erhöhung [Waltmann, 1999] [Rolle u. Mayr, 2007]. Bei einigen wenigen Salmonellasubspe-<br />

zies wachsen auf Rambach-Agar auch blaugrüne Kolonien, die durch β-D-Galactosidase<br />

Produktion entstehen. Diese lassen sich dann nicht mehr von lactosefermentierenden En-<br />

terobacteriaceae, wie E. coli unterscheiden [Kühn et al., 1994]. Rambach-Agar ist für<br />

die Anzucht für Salmonella Typhi nicht geeignet, denn hier fehlt die pinke Färbung der<br />

Kolonie. In diesem Fall wächst eine farblose Kolonie heran. Auch andere Salmonellacha-<br />

rakteristika, wie die H2S Bildung und der säurebildende Abbau von Propylenglycol fehlen<br />

hier [Rambach, 1990].<br />

Teilweise zeigen verschiedene Serotypen auch atypische Koloniemorphologie. So er-<br />

scheint S. Enteritidis auf XLD-Agar gewöhnlich als schwarze Kolonie und auf Rambach-<br />

Agar als pinkfarbene Kolonie während bei S. Indiana auf XLD-Agar eine atypische, nicht<br />

positiv zu bewertende gelbe Kolonie entsteht und auf dem Rambach-Agar eine ebenfalls<br />

atypische grüne Kolonie heranwächst [Zewde, 2002]. Auch die Subspezies IIIa, IIIb und V<br />

12


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

zeigen auf Rambach-Agar eine atypische Kolonievervärbung in blaugrün. Diese entsteht<br />

wahrscheinlich durch β-D-Galactosidase Aktivität [Kühn et al., 1994]. Schon im Jahr 1921<br />

wurde von Arkwright auch über zwei morphologische Variationen bei gleichen Salmonel-<br />

lastämmen berichtet, die glattgeränderte s-Form (smooth) und die r-Form (rough), bei<br />

der die Koloniebegrenzung unregelmäßig erscheint [Nutt, 1927] [Caselitz, 1949]. In Ta-<br />

belle 2.2 ist eine Übersicht nach [Merck KGaA, 2004a], [Schoenenbruecher, 2006] und<br />

[Rolle u. Mayr, 2007] zu der Koloniemorphologie von Salmonellen auf unterschiedlichen<br />

Selektivnährmedien angegeben.<br />

2.3.3 Wachstum<br />

Salmonellen bilden auf Nährmedien im aeroben oder fakultativ anaeroben Milieu durch-<br />

schnittlich 2 mm bis 4 mm große Kolonien, selten werden nur etwa 1 mm große Kolonien<br />

gebildet. Die optimale Wachstumstemperatur für Salmonellen liegt zwischen 10°C und<br />

47°C. In einigen Fällen zeigen Salmonellen auch bereits bei 6–8°C Wachstum [Dünnebier,<br />

2005].<br />

2.3.4 Eigenschaften<br />

Die meisten Salmonellen sind durch die peritriche Begeißelung beweglich und nutzen Che-<br />

motaxis [Le Minor, 1981] [Finlay u. Falkow, 1989]. Zwei Ausnahmen stellen hier S. Galli-<br />

narum und S. Pullorum dar, aber auch einige andere Serovaren haben Stämme, die sich<br />

nicht bewegen können. Diese Stämme sind zwar begeißelt, haben jedoch eine Funktionsbe-<br />

einträchtigung ihrer Geißeln [Sinell, 2004] [Chappell et al., 2009]. Viele Salmonellenarten<br />

sind sogenannte Zoonoseerreger. Dies bedeutet, dass Infektionen mit diesen Bakterien<br />

zwischen Mensch und Tier hin- und her übertragen werden können [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

Salmonellen besitzen die Fähigkeit zu sowohl aerobem als auch anaerobem Stoffwechsel<br />

[Yamamoto u. Droffner, 1985] [Holt, 2000] [Garrity et al., 2001] [Schoenenbruecher, 2006].<br />

2.4 Kultivierung und Diagnostik<br />

Die Problematik bezüglich der Isolierung und Kultivierung aus Lebensmitteln besteht<br />

darin, dass ähnlich wie bei Tierfutter die Wasseraktivität gering ist und die Salmonellen<br />

stark dehydriert sind. Die Aufbereitung muss demnach eine Rehydrierung der gestressten<br />

Bakterienzellen erlauben [Andrews et al., 2001] [Tschäpe u. Bockemühl, 2002].<br />

Auf einem Universalnährboden sind Salmonellen nicht von anderen Enterobakterien<br />

zu differenzieren. Daher machen Salmonellen eine selektiv angereicherte Anzüchtung er-<br />

13


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Tabelle 2.2: Nährmedien und Koloniemorphologie<br />

Nährmedium Beschreibung<br />

BPLS (Brilliantgrün-Phenolrot-<br />

Lactose-Saccharose-Agar)<br />

Nährmedium<br />

XLD<br />

(Xylose-Lysine-Desoxcholate-Agar)<br />

Nährmedium<br />

XLT4 (Xylose Lactose Tergitol<br />

4-Agar) Nährmedium<br />

MM (Miller-Mallinson-Agar)<br />

Nährmedium<br />

ASAP (AES(Labor) Salmonella Agar<br />

Plate) Nährmedium<br />

OSCM (Oxoid Salmonella<br />

Chromogenic Medium) Nährmedium<br />

2 mm – 3 mm große, runde, erhabene, glatte,<br />

glänzende, transparente Kolonien vor leuchtendrotem<br />

Hintergrund<br />

3 mm – 4 mm große, runde, erhabene, glatte,<br />

glänzende, schwarze Kolonien mit farblosem<br />

Randsaum und hellrotem Hof<br />

Stecknadelkopfgroße, runde, erhabene, glatte,<br />

glänzende, schwarze Kolonien mit farblosem<br />

Randsaum und gelbrotem Hof<br />

Stecknadelkopfgroße, runde, erhabene, glatte,<br />

glänzende, schwarze Kolonien<br />

2 mm große, runde, erhabene, glatte, glänzende,<br />

rosafarbene Kolonien<br />

2 mm große, runde, erhabene, glatte, glänzende,<br />

purpurfarbene Kolonien<br />

Rambach Nährmedium 2 mm – 3 mm runde erhabene glatte, teilweise<br />

auch gezackte Kolonien, glänzende pink-rote<br />

Kolonien<br />

SMID (Salmonella Identification<br />

Medium) Nährmedium<br />

14<br />

pinke Kolonien<br />

Gassner Nährmedium gelblicher Farbumschlag


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

forderlich. Für eine nichtselektive Voranreicherung wird häufig Peptonwasser verwendet,<br />

einige Autoren sprechen von einer noch größeren Erregerausbeute bei der Verwendung von<br />

Anreicherungskombinationen [Rolle u. Mayr, 2007] [Hoorfar u. Baggesen, 1998]. Durch die<br />

Voranreicherung kann mit der Aktivierung subletal geschädigter Bakterien ein höherer<br />

Salmonellenertrag bewirkt werden [Thomason et al., 1977] [Andrews et al., 2001] [Rol-<br />

le u. Mayr, 2007] [Neu, 2007] [Merck, 2008]. Peptonwasser wird aus tierischem Gewebe<br />

gewonnen und enthält Stickstoff, Vitamine, Aminosäuren und Kohlenstoff. Proben mit<br />

fester Konsistenz werden mit einem Stomacher gewalkt. Die Voranreicherung erfolgt im<br />

Verhältnis 1:10 und wird bei 37°C für eine Dauer von 24 Stunden bebrütet [Merck, 2008]<br />

[Merck].<br />

Es ist möglich für die Hauptanreicherung modifizierte Müller-Kauffmann- und Rappa-<br />

port-Vassiliadis-Medien zu verwenden oder aber man benutzt Selenit-Cystin-Medien zur<br />

Kultivierung [Sinell, 2004]. Rappaport- und Vassiliadis-Bouillon dienen zur selektiven An-<br />

reicherung von Salmonella, mit Ausnahme von Salmonella Typhi und Salmonella Para-<br />

typhi A, aus Lebensmitteln und anderen Materialien. Der Nährboden entspricht Emp-<br />

fehlungen der American Public Health Association (APHA) aus dem Jahr 1992 und dem<br />

ISO Standard 6579 vom Jahr 2002, 4. Auflage zur Untersuchung von Lebensmitteln. Der<br />

Rappaport-Bouillon ist ein Salmonella-Anreicherungsbouillon, der einem nach Rappa-<br />

port modifizierten RV-Medium (vorgeschlagen durch Vassiliadis) entspricht (MERCK,<br />

Art. Nr. 1.10236). Das Medium weist gegenüber anderen vergleichbaren Nährböden ins-<br />

besondere bei einer Bebrütungstemperatur von 43°C eine erhöhte Selektivität und eine<br />

verbesserte Ausbeute an Salmonella auf. Desweiteren wird durch Zugabe des Antibioti-<br />

kums Novobiocin und eine Absenkung des pH-Wertes auf 5,2 das Wachstum einer Be-<br />

gleitflora gehemmt. Die Zusammensetzung des Nährmediums besteht aus 4,5 g/l Pep-<br />

ton aus Sojamehl, 29 g/l Magnesiumchlorid-Hexahydrat, 8 g/l Natriumchlorid, 0,4 g/l<br />

di-Kaliumhydrogenphosphat, 0,6 g/l Kaliumdihydrogenphosphat und 0,036 g/l Malachit-<br />

grün. Die Hauptanreicherung erfolgt über einer Überimpfung aus der Voranreicherungs-<br />

kultur im Verhältnis 1:100 mit einer 24 stündigen Bebrütung bei 43°C [Andrews et al.,<br />

2001] [Merck KGaA, 2004b].<br />

Die Anreicherungen werden anschließend auf festen Nährmedien (z. B. Rambach- oder<br />

XLD-Agar) subkultiviert [Sinell, 2004]. Der Rambach-Agar dient zum differenzialdiagno-<br />

stischen Nachweis von Salmonellen mit Ausnahme von S. Typhi und S. Paratyphi aus<br />

Lebensmitteln und klinischen Proben. Die enthaltenen Nährsubstrate bewirken ein gu-<br />

tes Enterobacteriaceen-Wachstum. Durch Natriumdesoxycholat wird eine grampositive<br />

Begleitflora im Wachstum gehemmt. Durch enthaltenes Propylenglycol, das Salmonellen<br />

zu einer Säure umwandeln, können Salmonellen eindeutig von anderen Bakterien unter-<br />

15


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

schieden werden. Ein pH-Indikator zeigt die Salmonellen als charakteristisch pink-rote<br />

Kolonien an. Coliforme Keime wachsen durch enthaltenes Chromogen als bläulich-grüne<br />

oder bläulich-violette Kolonien und können so von Salmonellen abgegrenzt werden. Die<br />

übrigen Enterobacteriaceen und gramnegative Bakterien lassen sich als farblose bzw. gelb-<br />

liche Kolonien identifizieren. Die Zusammensetzung eines Rambach-Agars besteht aus 8<br />

g/l Pepton, 5 g/l Natriumchlorid, 1 g/l aus Natriumdesoxycholat, 1,5 g/l einer Chromo-<br />

genmischung, 10,5 g Propylenglycol und 15 g/l Agar-Agar. Die Kultur wird auf 1/4 der<br />

Agarplatte ausgeimpft. Einzelkolonien werden durch Ausimpfen mit derselben Öse auf<br />

dem restlichen 3/4 Anteil der Platte erzielt. Die aerobe Bebrütung erfolgt im Anschluss<br />

bei 35–37°C über 24 bis 48 Stunden [Merck KGaA, 2004a].<br />

Der Xylolose-Lysin-Desoxycholat-Agar, kurz XLD-Agar dient zur Isolierung und Dif-<br />

ferenzierung pathogener Enterobacteriaceen. Insbesondere zur Identifizierung von Salmo-<br />

nella und Shigella. Der Nährboden entspricht den Empfehlungen der United States Phar-<br />

macopeia XXIII (1995), der European Pharmacopeia II und APHA (1992). Wird XLD-<br />

Agar mit einer geeigneten Anreicherung kombiniert, sind hier weitaus größere Mengen<br />

an Salmonellen und Shigellen nachzuweisen als auf anderen Selektivnährmedien [Merck<br />

KGaA, 2004d]. Ellerbroek et al. stellten bei ihren Untersuchungen zum Vorkommen von<br />

Salmonellen bei deutschem Nutzgeflügel und Geflügelfleisch jedoch fest, dass die Sensiti-<br />

vität von Rambach-Agar in ihren Versuchsdurchläufen im Mittel höher war, als die des<br />

XLD-Agars (96,2 % zu 91,3 %). Der stärkste Unterschied ergab sich bei der Untersuchung<br />

von Gazekotproben (95,9 % zu 80,4 %) [Ellerbroek et al., 2001]. Laut der Firma Merck<br />

zeigt sich der XLD-Agar auch im Direktausstrich anderen Nährböden überlegen. Beim<br />

Abbau von Xylolose, Lactose und Saccharose zu Säure ergibt sich ein Farbumschlag von<br />

Phenolrot nach Gelb. Thiosulfat und Eisen(III)-Salz sind Indikatoren für für eine Bildung<br />

von Schwefelwasserstoff. Dabei fällt schwarzes Eisensulfid in den Kolonien an. Durch eine<br />

purpurrote Verfärbung um die Kolonien wird eine pH Wert Erhöhung angezeigt. Diese<br />

erfolgt, wenn Bakterien Lysin zu Cadaverin decarboxylieren. Es ist möglich, dass mehrere<br />

dieser Reaktionen zugleich oder nacheinander erfolgen. Die Folge ist eine Färbung des<br />

pH-Indikators in verschiedene Nuancen oder bei längerer Bebrütung ein Farbumschlag<br />

von gelb nach rot. Der Nährboden besitzt nur eine sehr schwache Hemmwirkung. XLD-<br />

Agar besteht aus 3 g/l Hefeextrakt, 5 g/l Natriumchlorid, 3,5 g/l D (+)- Xylolose, 7,5<br />

g/l Lactose, 7,5 g/l Saccharose, 5 g/l L(+)- Lysin, 2,5 g/l Natriumdesoxycholat, 6,8 g/l<br />

Natriumthiosulfat, 0,8 g/l Ammoniumeisen(III)-citrat, 0,008 g/l Phenolrot und 13,5 g/l<br />

Agar-Agar. Der Nährboden wird im Oberflächenausstrich dünn beimpft und bei 37°C<br />

für 48 Stunden bebrütet. Danach sollten Untersuchungen zur Identifizierung der Kolonien<br />

folgen. Salmonella-Kolonien zeigen sich in der Farbe des Nährbodens, transparent, manch-<br />

16


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

mal mit einem schwarzen Zentrum. Das Medium selbst wechselt die Farbe bei Salmonellen<br />

nicht. Bei Stämmen von Salmonella Typhi, die Xylolose-positiv reagieren, erscheinen die<br />

Kolonien orange bis etwas opak [Merck KGaA, 2004d].<br />

Im Anschluss erfolgt die Anzüchtung auf Standard-I-Agar. Dieser Nährboden ist be-<br />

sonders für die Anzüchtung anspruchsvoller Bakterien geeignet. Man verwendet diesen<br />

Agar u. a. zur Bestimmung der Keimzahl, zur Keimisolierung und zur Anreicherung. Der<br />

Agar setzt sich aus 15 g/l Pepton, 3 g/l Hefeextrakt, 6 g/l Natriumchlorid 1 g/l D (+)<br />

Glucose und 12 g/l Agar-Agar zusammen. Der Nährboden ist klar gelblich. Die Bebrü-<br />

tung erfolgt bei diesem Nährboden für 24 Stunden bei 25°C unter aeroben Bedingungen<br />

[Merck KGaA, 2004c].<br />

Weiter differenziert werden können die Bakterien nun mit Hilfe von Testkits mit be-<br />

stimmten Antikörpern, die an bestimmte Salmonellaantigene wie z. B. an O-, H- oder<br />

Vi-Antigene binden und eine Trübung der Flüssigkeit durch Agglutination bewirken. Das<br />

Probenmaterial wird auf einem Objektträger mit den Testflüssigkeiten mittels einer Öse<br />

verrieben und anschließend auf einer dunklen Unterlage beurteilt. Das Salmonellenergeb-<br />

nis kann so serologisch bestätigt werden [Baumgart u. Becker, 1994] [Waltmann, 1999]<br />

[Andrews et al., 2001] [SIFIN, 2005].<br />

2.5 Standardmethoden<br />

Salmonellen werden in Lebensmitteln mit Hilfe von standardisierten Verfahren nachge-<br />

wiesen. In Europa gelten Referenzverfahren aus der Amtlichen Sammlung von Untersu-<br />

chungsverfahren (ASUV) nach §64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB),<br />

vormals §35 Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG). Auf internationaler<br />

Ebene werden durch die Internationale Normierungsorganisation ISO („International Or-<br />

ganization for Standardization“), durch die Weltgesundheitsbehörde WHO bzw. Welter-<br />

nährungsbehörde FAO („Food and Agriculture Organization“) und durch die Internatio-<br />

nale Kommission für mikrobiologische Lebensmittelspezifikationen ICMSF („Internatio-<br />

nal Commission of Microbiological Specifications for Foods“) Referenzverfahren veröffent-<br />

licht. In der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASUV) §64 LFGB, der<br />

Ausgabe 12/2008 ist unter der Lebensmittelmethode L 00.00–20 eine Untersuchung von<br />

Lebensmitteln mithilfe des horizontalen Verfahrens zum Nachweis von Salmonella spp.<br />

in Lebensmitteln beschrieben (Übernahme der gleichnamigen Norm DIN EN ISO 6579,<br />

Ausgabe Oktober 2007). Dieses horizontale Verfahren dient nach [DIN EN ISO 6579:2002]<br />

zum Nachweis von Salmonellen in Lebensmitteln und Futtermitteln. Die endgültige Be-<br />

stätigung von Salmonellen erfolgt nach der Lebensmittelmethode L 00.00–20a, Ausgabe<br />

17


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

12/2004 und wird im nationalen Referenzlabor für Salmonellen (NRL-Salm) in Berlin<br />

durchgeführt. In den vertikalen Lebensmittelmethoden L 01.00–13 (Milch), L 02.00–8<br />

(Milchprodukte), L 03.00–7 (Käse), L 04.00–11 (Butter), L 05.00–9 (Eier), L 06.00–11<br />

(Fleisch), L 07.00–11 (Fleischerzeugnisse), L 08.00–13 (Wurstwaren), L 20.01–9 (Majonä-<br />

sen und Soßen), L 39.05.02–5 (Laktose), L 42.00–4 (Speiseeis) und L 48.01–16 (Säuglings-<br />

und Kleinkindernahrung) wird unmittelbar auf die horizontale Methode nach L 00.00–20<br />

verwiesen.<br />

Beim horizontalen Referenzverfahren (siehe Abb. 2.2), beschrieben durch das Deutsche<br />

Akkreditierungssystem Prüfwesen (DAP), wird Probenmaterial in einem 1:10-Verhältnis<br />

in gepuffertem Peptonwasser (BPW, Buffered Peptone Water), einem nichtselektiven,<br />

flüssigen Nährmedium, für 16 bis 20 Stunden vorangereichert [Schoenenbruecher, 2006].<br />

Subletal geschädigte Errerger werden durch die Voranreicherung reaktiviert und der Kei-<br />

mertrag wird somit erhöht [Thomason et al., 1977] [Hoorfar u. Baggesen, 1998] [Andrews<br />

et al., 2001] [Neu, 2007]. Aus dieser Voranreicherung wird auf zwei selektive, flüssige Nähr-<br />

medien überimpft (z. B. Rappaport-Bouillon). Bei Tetrathionatanreicherung nach Müller-<br />

Kauffmann mit Novobiocin (MKTTn) wird bei 37°C bebrütet, bei Rappaport-Vassiliadis-<br />

Sojamehlpepton-Bouillon (RVS) wird bei 41,5°C inkubiert [Koyuncu u. Haggblom, 2009].<br />

Die Sensitivität der Nährmedien wird kontrovers diskutiert. In einem Forschungsprojekt<br />

zum Vorkommen von Salmonellen bei deutschem Nutzgeflügel und Geflügelfleisch wur-<br />

de eine bessere Sensitivität bei des tetrathionathaltigen Anreicherungsbouillon gegenüber<br />

dem Rappaport-Mediums festgestellt [Wichmann-Schauer et al., 2001]. Andere Autoren<br />

stellten eine wesentlich höhere Sensitivität beim Rappaport-Vassiliadis-Mediums als Vor-<br />

anreicherungsmedium gegenüber dem Tetrathionat-Brilliantgrün-Galle-Medium fest. Ins-<br />

besondere eine Kombination dieses Anreicherungsmediums mit einem XLD-Agar und ei-<br />

nem Rambach-Agar als Selektivnährmedium zeigten in Vergleichsuntersuchungen sehr<br />

hohe Nachweisraten [Atanassova et al., 1998].<br />

Nach 24 stündiger Inkubation erfolgt eine Subkultivierung auf dem festen Referenz-<br />

selektivnährboden XLD-Agar und einem zweiten Medium nach Wahl wie beispielswei-<br />

se Brilliant-Grün-Agar [Koyuncu u. Haggblom, 2009] [Schoenenbruecher, 2006]. Im For-<br />

schungsprojekt von [Wichmann-Schauer et al., 2001] stellte sich der Rambach-Agar als<br />

sensitiveres Medium zur Subkultivierung gegenüber dem XLD-Agar, insbesondere bei<br />

Kotgazeproben dar. Die Forschungsgruppe sieht insgesamt eine Kombination aus einem<br />

Tetrathionat-Brilliantgrün-Galle Anreicherungsbouillon und einem Rambach-Agar als sen-<br />

sitivste Möglichkeit, Salmonella im Rahmen von Monitoringprogrammen in der Geflügel-<br />

fleischproduktion nachzuweisen. Sie weisen darauf hin, zur Vermeidung falsch negativer<br />

Ergebnisse eine dennoch Kombination mit einem zweiten Selektivnährmedium zu verwen-<br />

18


Selektivanreicherung<br />

0,1 ml der Voranreicherung in<br />

10 ml Rappaport-Vassiliadis-Sojamehlpepton<br />

Bouillon<br />

Bebrütung 21-27 Stunden bei 41,5°C (+/- 1°C)<br />

Voranreicherung in gepuffertem Peptonwasser<br />

Verhältnis 1:10<br />

Bebrütung 16-20 Stunden bei 37°C (+/- 1°C)<br />

Subkultivierung<br />

Vorläufige Bestätigung<br />

KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Selektivanreicherung<br />

nach 24 Stunden auf zwei feste Nährmedien<br />

XLD Agar und zweites festes Nährmedium nach<br />

Wahl<br />

21-27 Stunden bei 37°C (+/- 1°C)<br />

0,1 ml der Voranreicherung in<br />

10 ml Tetrathionatanreicherung nach<br />

Müller-Kauffmann mit Novobiocin<br />

Bebrütung 21-27 Stunden bei 37°C (+/- 1°C)10 ml<br />

von jedem Nährmedium Auswahl von mindestens einer präsumtiven Kolonie<br />

bei negativem Ergebnis werden 4 weitere Kolonien getestet<br />

Ausstrich auf Nähragar<br />

Bebrütung 21-27 Stunden bei 37°C (+/- 1°C)<br />

Serologische und biochemische Bestätigung<br />

Interpretation der Ergebnisse<br />

Abbildung 2.2: Flussdiagramm zur Probenaufbereitung nach dem horizontalen Referenzverfahrens.<br />

den. Die zweithöchste Sensitivität zeigte die Kombination eines Rappaport-Vassiliadis-<br />

Mediums mit einem Rambach-Agar. Darauf folgten die Medienkombinationen mit Tetra-<br />

thionat-Brilliantgrün-Galle Anreicherungsbouillon und einem XLD-Agar und einem Rap-<br />

paport-Vassiliadis-Medium mit einem XLD-Agar [Wichmann-Schauer et al., 2001]. Die<br />

Sensitivität, auch „Falsch-Negativ-Rate“, ausgedrückt als relative Zahl (in %), ist der<br />

Quotient aus der Anzahl positiver Proben multipliziert mit 100, und der Summe aus der<br />

Anzahl positiver und falsch negativer Proben. Je höher der Quotient ist, desto besser<br />

ist die Sensitivität. Der Sensitivität gegenüber steht die Spezifität, auch „Falsch-Positiv-<br />

Rate“, die ebenfalls als eine relative Zahl ausgedrückt wird. Hierbei wird die Anzahl der<br />

negativen Proben mit 100 multipliziert, danach wird das Ergebnis dividiert durch die An-<br />

zahl der negativen Proben plus die Anzahl der falsch positiven Proben. Je höher hier der<br />

Quotient ist, desto besser ist die Spezifität.<br />

19


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

In anderen Untersuchungen erwies sich ebenfalls der Rambach-Agar als sensitiver ge-<br />

genüber XLD-Agar und Oxoid Salmonella Chromogenic-Medium (OSCM) bzw. zumin-<br />

dest gegenüber anderen Nährmedien wie SMID und NBGL (Novobiocin-Brilliant-Grün-<br />

Glycerol-Lactose-Agar [Atanassova et al., 1998] [Dusch u. Altwegg, 1995] [Kühn et al.,<br />

1994] [Zewde, 2002] [Carrique-Mas et al., 2009]. In einer Vergleichsstudie mit Geflügel-<br />

fleisch beispielsweise wurden 28,95% der Proben auf XLD-Agar Salmonellen nachgewiesen<br />

und 22,62% auf Rambach-Agar. Nur 22,17% der Geflügelfleischproben zeigten ein positi-<br />

ves Ergebnis auf dem OSCM-Agar. In der Studie überzeugte der Rambach-Agar mit einer<br />

Sensitivität von 100%, es gab also keine falsch negativen Ergebnisse. XLD- und OSCM-<br />

Agar erwiesen sich mit 78,13% bzw. 76,11% als weitaus weniger sensitiv. Im Bezug auf<br />

die Spezifität zeigte sich der Rambach-Agar als Schlusslicht (83,44%). Hier schnitten der<br />

XLD-Agar (95,32%) und der OSCM-Agar (99,42%) besser ab. Die Autoren weisen darauf<br />

hin, dass durch eine Kombination des XLD- und des Rambach-Agars die Sensitivität mit<br />

89,06% sehr gut ist. Die Spezifität liegt bei dieser Kombination bei 89,63%. Diese Kom-<br />

bination von Nährmedien erscheint sehr wichtig, da jedes Nährmedium für sich Defizite<br />

bei der Isolierung von Salmonellen zeigt. Auch in einer ähnlichenStudie mit Geflügel-<br />

fleischproben lag der Rambach-Agar mit seiner Senisitivität vorne und zweigte sich mit<br />

einer Nachweisrate von 97,6% überlegen gegenüber BPLS-Medium und XLD-Agar, die<br />

bei Nachweiswerten zwischen 80-82% lagen. Bei der Betrachtung der Selektivität erbrach-<br />

te in dieser Untersuchung der Rambach-Agar zusammen mit dem XLD-Agar mit einer<br />

Rappaport-Vassiliadis-Voranreicherung ein mit 92,5% besseres Ergebnis als in der anderen<br />

Studie, das BPLS-Medium in Kombination mit XLD-Agar und gleicher Voranreicherung<br />

erreichte lediglich eine Selektivität von 81,9%. Wie auch in der oben beschriebenen Un-<br />

tersuchung, wird auf die ideale Kombination von XLD-Agar mit Rambach-Agar und ei-<br />

ner Rappaport-Vassiliadis-Voranreicherung hingewiesen. Als Fazit erscheint der Rambach-<br />

Agar als ideales Nährmedium für Salmonellennachweise aus Lebensmitteln. Zweifelhafte<br />

Fälle können durch eine anschließende Kultivierung auf Standard-I-Agar ausgeschlossen<br />

werden [Rambach, 1990] [Atanassova et al., 1998] [Zewde, 2002].<br />

Salmonella-verdächtige Kolonien werden nach der 24-stündigen Bebrütung identifiziert<br />

und auf einem Nähragar, wie Standard-I-Agar ausgestrichen. Nach einer weiteren 18-bis<br />

27-stündigen Inkubation werden die Reinkulturen vorläufig bestätigt. Demnach dauert es<br />

vier Tage, um ein Salmonellen-negatives Ergebnis mit dem Referenzverfahren nach ASUV<br />

§64 LFGB diagnostizieren zu können. Die vorläufige Bestätigung eines Salmonella positi-<br />

ven Ergebnisses anhand einer präsumtiven Kolonie verlängert die Untersuchungsdauer um<br />

zwei weitere Arbeitstage auf ein bis zu sechstägiges Verfahren [Schoenenbruecher, 2006].<br />

20


2.6 Differenzierung<br />

KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2.6.1 Biochemische Eigenschaften und Biotypisierung<br />

Zur Unterscheidung der verschiedenen Enterobacteriaceae können die Stoffwechselleistun-<br />

gen auf Differenzialnährmedien genutzt werden. Beispielsweise nutzen Salmonellen Citrat<br />

als alleinige Kohlenstoffquelle. Salmonellen zählen zu den Oxidase-negativen und Glucose<br />

fermentierenden Bakterien, mit Ausnahme von S. Typhi. Die Fermentation von Gluco-<br />

ronat auf einem SMID-Agar zeigt sich als eine Umfärbung der Kolonie in ein Pink. Die<br />

Aminosäuren Lysin, Arginin und Ornithin werden von Salmonellen decarboxyliert. Auch<br />

hier zählt S. Typhi zu den Ausnahmen. In Nährmedien enthaltene Schwefelverbindungen<br />

sind gut nutzbar um Bakterien wie Salmonella spp. oder Clostridia spp. durch Schwefel-<br />

wasserstoffbildung zu identifizieren. Fast alle Salmonellen bilden auf Dreizuckerreisagar<br />

H2S und somit Sulfide (ausgenommen S. Choleraesuis und S. Paratyphi A). Dies zeigt<br />

sich auf einem XLT 4-Agar als schwärzlich erscheinende Koloniebildung. Bei dem säure-<br />

bildenden Abbau von Propylenglycol (exkl. S. Choleraesuis) verfärbt sich die Kolonie auf<br />

Rambach-Agar charakteristisch pink-rot. Mit Ausnahme der S. enterica Subspezies arizo-<br />

nae und diarizonae sind Salmonellen auf z. B. Gassner-Agar unfähig Lactose zu spalten.<br />

Bei Salmonella Spezies sind außerdem sowohl die Indolreaktion als auch die Ureasere-<br />

aktion negativ. Eine weitere charakteristische Stoffwechselleistung ist die Reduktion von<br />

Nitat zu Nitrit [Rambach, 1990] [Baumgart u. Becker, 1994] [Holt, 2000] [Garrity et al.,<br />

2001] [Schoenenbruecher, 2006] [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

2.6.2 Serotypisierung<br />

Neben der bakteriologischen Diagnostik spielt auch die serologische Diagnostik (verschie-<br />

dene enzyme linked immunosorbent assay (ELISA) Methoden ) bei den Salmonellen eine<br />

wichtige Rolle. Mit Hilfe dieser Methode wird auch die Einordnung in das internationale<br />

Kauffmann-White-Schema vorgenommen. Alle Salmonellen besitzen für die serologische<br />

Diagnostik wichtige somatische O-Antigene. Hierbei handelt es sich um hitzestabile Lipo-<br />

polysaccharide, die ein Bestandteil der Zellwand sind. Neben den O-Antigenen verfügen<br />

alle Salmonellen auch über hitzelabile Proteine, die die Geißeln bilden. Diese werden als<br />

H-Antigene oder auch als Geißelantigene bezeichnet. Auch diese Antigene sind für die<br />

Einordnung von Bedeutung. Nur eine geringe Rolle spielen die Kapsel-Antigene (Vi- bzw.<br />

K-Antigene). Denn diese kommen nicht bei allen Salmonellen Spezies vor. Fimbrienanti-<br />

gene (F-Antigene), besonders das SEF 14, dienen wie auch die H-Antigene g und m der<br />

Identifizierung von Enteritidisstämmen. Insbesondere die O- und die H-Antigene bezie-<br />

21


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

hungsweise die Kombination ihres Auftretens machen die Serovar-Spezifität aus [Baum-<br />

gart u. Becker, 1994] [Waltmann, 1999] [Holt, 2000] [Andrews et al., 2001] [Rolle u. Mayr,<br />

2007] [Hahn et al., 2009a]. Die Bezeichnung „O“ bedeutet Wachstum „ohne Hauch“. Die<br />

Bezeichnung „H“-Antigen soll Wachstum „mit Hauch“ heißen. Dies ist historisch auf<br />

die Tatsache zurückzuführen, dass die durch Begeißelung stark beweglichen Keime der<br />

Gattung Proteus Nährböden hauchförmig dünn und vollständig bedecken. Unbegeißelte<br />

und somit unbewegliche Varianten bilden nicht schwärmende, begrenzte Kolonien ohne<br />

„Hauch“ [Schramme, 2000][Rolle u. Mayr, 2007][Hahn et al., 2009b]. Antigen-Antikörper-<br />

Reaktionen können sichtbar gemacht werden, indem die beiden Ausgangsprodukte durch<br />

die Agglutinationsreaktion sichtbar verklumpen (z. B. durch Latexpartikel). Bei der re-<br />

versen passiven Latexagglutination (RPLA) werden mit den Partikeln verbundene An-<br />

tikörper zu den Isolaten gegeben. Passen Antigen und Antikörper zusammen, kommt es<br />

zur Agglutination, die durch den Trägerstoff sichtbar gemacht wird [Baumgart u. Becker,<br />

1994] [SIFIN, 2005] [Andrews et al., 2001]. Bei einer serologischen Untersuchung, wie bei-<br />

spielsweise durch eine ELISA Methode, sind falsch negative Ergebnisse aufgrund einer zu<br />

frischen Infektion von Nachteil. Dafür handelt es sich hierbei um die kostengünstigere und<br />

schnellere Variante, bei der zudem auch bei geringer Erregerausscheidung ein Nachweis<br />

erfolgen kann [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

2.6.3 Qualitative PCR<br />

Bereits 1985 entwickelte K. Mullis die bis heute zu den wichtigsten und renomiertesten<br />

molekularbiologische Nachweismethoden zählende qualitative Polymerasekettenreaktion<br />

(PCR). Hierbei werden nach Denaturierung bei 95°C und somit Auftrennung der dop-<br />

pelsträngigen DNA definierte kurze Abschnitte der DNA mittels spezifischer Primeroli-<br />

gonukleotide in sich wiederholenden Zyklen vervielfältigt. Bei einer Temperatur von 37°C<br />

bis 65°C erfolgt die Annealingphase, in der sich die Primer an die Bindungsstellen der<br />

Einzelstränge anlagern. Die Elongationsphase, die bei 72°C von den Primern ausgeht,<br />

verlängert mittels der Taq-Polymerase den DNA Strang. Die entstandenen Doppelsträn-<br />

ge entsprechen den Ausgangsdoppelsträngen. Diese zyklischen Phasen können in einem<br />

sogenannten Thermocycler automatisiert erfolgen. Die Produktion des Produkts erfolgt<br />

dabei exponentiell. Das entstandene Amplicon kann mit Agarosegelelektrophorese wei-<br />

ter analysiert werden. Dabei erfolgt die Auswertung allein über die Produktgröße und<br />

nicht über die Sequenz [McKillip u. Drake, 2004] [Anderson, 2009]. Durch anschließende<br />

Restriktionsanalysen oder Hybridisierung mit spezifischen DNA-Sonden kann auch eine<br />

sequenzielle Auswertung erfolgen [Anderson, 2009]. In einer Veröffentlichung wurden tra-<br />

ditionell verwendete Kulturmethoden und die Verwendung einer Salmonella-spezifischen<br />

22


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Polymerasenkettenreaktion verglichen. Dabei wurden mit Hilfe der Anzüchtung auf Kul-<br />

turmedien bei 16% der Proben Salmonellen isoliert. Die PCR dagegen wies in 19% der<br />

Proben Salmonellen nach. Bei einer Kombination der beiden Verfahren konnte sogar eine<br />

Salmonellenausbeute aus 23% der Proben erfolgen. Demnach erscheint die PCR die sen-<br />

sitivere Methode zu sein, besonders aber die Kombination aus den zwei Tests scheint eine<br />

große Sensitivität zu haben [Whyte et al., 2002].<br />

2.6.4 Real Time PCR<br />

Vor dem Einsatz einer PCR erfolgt immer noch die Voranreicherung mit gepuffertem<br />

Peptonwasser, gefolgt von einer selektiven Anreicherung beispielsweise in Rappaport-<br />

Vasilliadis-Soja-Bouillon [O’Reagan et al., 2008]. Die sogenannte Real Time PCR ist eine<br />

Weiterentwicklung der qualitativen PCR. Bei dieser Methode wird das DNA Zielprodukt<br />

zusätzlich quantifiziert. Im Grunde wird die DNA wie bei der qualitativen PCR vervielfäl-<br />

tigt. Hier wird der anschließende mühselige Weg der weiteren Analyse wie beispielsweise<br />

die Gelelektrophorese bereits gespart. Die Menge des Produktes wird z. B. mittels einer<br />

Sonde (TaqMan-Sonde) mit zweifacher fluoreszierender Markierung ermittelt. Der eine<br />

Farbstoff, der sogenannte Quencher (TAMRA) am einen Ende der Sonde unterdrückt die<br />

Fluoreszenz des Reporter Farbstoffes solange, bis die 5’-3’-Exonuclease-Aktivität der Taq<br />

Polymerase den Sondenabbau bewirkt und somit auch die Trennung des Quenchers. Das<br />

vom Reporter-Fluoreszenzfarbstoff (FAM) emittierte Lichtsignal kann nun gemessen wer-<br />

den. Die Abspaltung von Sonden-Molekülen verhält sich proportional zum PCR-Produkt.<br />

Das heißt, dass mit jedem Zyklus auch die Fluoreszenzintensität steigt [Heid et al., 1996]<br />

[Anderson, 2009]. O’Reagan et al. kamen bei Versuchen mit der Real Time Multiplex<br />

PCR zu dem Ergebnis, dass diese Methode genauso sensitiv wie die kulturelle Metho-<br />

de Salmonella Spezies in Broilerproben aufspürt und verschiedene Serovaren identifiziert<br />

[O’Reagan et al., 2008].<br />

2.6.5 Pulsfeldgelelektrophorese (PFGE)<br />

Die PFGE dient zum DNA Fingerprinting und ist in der Lage verschiedene Stämme einer<br />

Spezies zu differenzieren. So können beispielsweise auch Salmonella Klone identifiziert<br />

werden und Kontaminationsrisiken während des Schlachtprozesses und bei der Verar-<br />

beitung erkannt werden [Tassios et al., 2000] [Wonderling et al., 2003]. In Agarosegel<br />

eingebettete DNA wird hier zunächst mittels Ristriktionsendonukleasen aufgeschlossen.<br />

Im nachfolgenden Schritt werden die Restriktionsfragmente dann durch Elektrophorese<br />

23


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

separiert. Durch UV Licht können DNA Banden anschließend sichtbar gemacht werden<br />

[Zhao et al., 2007].<br />

2.6.6 Entwicklung der Nachweismethoden<br />

Teilweise sind in Lebensmittelproben und in latent infizierten Tieren relativ niedrige<br />

Keimkonzentrationen enthalten. Daher muss bei der Weiterentwicklung der Nachweis-<br />

methoden gerade hierauf ein Augenmerk gelegt werden. Es wird unter anderem an Mem-<br />

branfiltertechniken gearbeitet, um die Erregerkonzentration zu erhöhen. Weitere Mög-<br />

lichkeiten bieten Impedanzmessungen, bei denen Änderungen des Widerstandes und der<br />

Leitfähigkeiten gemessen werden. Diese Änderungen entstehen durch das Wachstum der<br />

Salmonellen in Selektivnährmedien. Für einen Antigennachweis werden zur Serovarbe-<br />

stimmung sehr spezifische Antikörper (Ak), z. B. monoklonale Ak eingesetzt, aber auch<br />

Fangantikörper, die zunächst möglichst viele Serovaren binden. Auch Gensonden und<br />

PCR werden angewandt um Erreger besser nachzuweisen. Schließlich sind noch immu-<br />

nologische Separations- und Konzentrationstechniken zu erwähnen. Bei dieser Technik<br />

ist eine Selektivanreicherung trotzdem nicht überflüssig, da sie als Bestätigungstest, zur<br />

Resistenzbestimmung und zur epidemiologischen Typisierung dient [Baumgart u. Becker,<br />

1994] [Andrews et al., 2001] [Snaidr, 2002] [Thieman u. Palladino, 2007] [Rolle u. Mayr,<br />

2007].<br />

2.7 Pathogenität und Virulenz<br />

Sowohl Salmonella enterica als auch Salmonella bongori sind pathogen also krankheits-<br />

erregend für Mensch und Tier. Immer wenn Salmonellen von einem Tier isoliert werden,<br />

müssen diese zunächst als potentielle Zoonoseerreger betrachtet werden, denn als aviru-<br />

lent dürfen Serovaren und Stämme nur bezeichnet werden, wenn zuvor eine eingehende<br />

Prüfung hierauf stattgefunden hat.<br />

Die Virulenz wird durch die Adhäsivität, die Invasivität, durch die Toxinbildung und<br />

den fakultativ intrazellulären Parasitismus bestimmt [Rajashekar, 2010][Finlay u. Falkow,<br />

1989]. Auch Siderophore zur Eisenbindung gelten als Virulenzfaktoren. Diese Eigenschaft<br />

zeigen in einer Studie von Carraminana et al. 80% der Salonellenstämme menschlicher<br />

Herkunft und 30% der aus gesunden Broilern isolierten Salmonella Stämmen [Carramiña-<br />

na et al., 1997].<br />

Einen invasiven Charakter demonstrieren z. B. S. Enteritidis und S. Typhimurium,<br />

indem sie an Adhäsionsmoleküle in der Zellmembran der Zelle, die Integrine, binden und<br />

24


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

so in diese eindringen [Gast u. Shivaprasad, 2003] [Helmuth et al., 2004] [Rolle u. Mayr,<br />

2007].<br />

Ein großer Faktor, der die Virulenz von Salmonella ausmacht, ist jedoch die intrazel-<br />

luläre Überlebens- und Replikationsfähigkeit in epithelialen Zellen des Wirtes und seinen<br />

Makrophagen [Leung u. Finlay, 1991] [Van Immerseel et al., 2004]. Durch das Vermögen<br />

der Überlebensfähigkeit und der Replikation in einer Wirtszelle können sich Salmonellen<br />

auf diese Weise im Körper ausbreiten. Durch die Fähigkeit der intrazellulären Persis-<br />

tenz, auch nach ihrer Phagozytose durch Makrophagen, ist Salmonella so in der Lage den<br />

wirtseigenen Abwehrmechanismen zu entkommen [Lindgen u. Stjilkovic, 1996] [Van Im-<br />

merseel et al., 2004]. Eine sogenannte Serumresistenz resultiert aus einem Übergehen des<br />

Komplementsystems der Immunabwehr mit seinen Plasmaproteinen mit Opsonisierungs-<br />

und Chemokinwirkung, bzw. durch eine Kapselbildung und eine trans- oder parazelluläre<br />

Migration in die Wirtszellen. In einer Untersuchung wiesen 98% der aus humanem Aus-<br />

gangsmaterial isolierten Salmonellastämme eine Resistenz im Hühnerserum und 65% eine<br />

Resistenz in humanem Serum auf. Broilersalmonellenisolate zeigten eine Serumresistenz<br />

beim Menschen von 61% [Carramiñana et al., 1997] [Rotger u. Casadesús, 1999]. Die Vi-<br />

rulenz von S. Typhimurium kann durch variierende Temperatur während der Lagerung<br />

und durch die Lagerungsdauer erheblich beeinflusst werden. Beispielsweise steigt bei Zim-<br />

mertemperatur nicht nur die Vermehrungsrate der Salmonellen rasant, sondern auch ihre<br />

Virulenz. Nach etwa 2 Tagen sinkt diese dann jedoch wieder auf den Ausgangswert zurück.<br />

Bei einer Kühllagerung vermehren sich die Keime nur langsam. Dafür entwickelt sich die<br />

Virulenz bis zum 2. bis 3. Tag rasant und erreicht 30.000–60.000 mal höhere Werte als die<br />

Ausgangswerte. Die Virulenz beginnt dann wieder abzunehmen, behält aber bis zur 168.<br />

Stunde hohe Virulenzwerte [Toschkoff et al., Zent].<br />

Als virulenzbestimmende Toxine können Endo-, Cyto- und Enterotoxine gebildet [Rol-<br />

le u. Mayr, 2007]. Bei der Enterotoxinbildung kommt es durch eine Elektrolytverschiebung<br />

zu einer Flüssigkeitssekretion ins Darmlumen. Cytotoxine, als Bestandteile der äußeren<br />

Zellmembran verhindern hingegen die Proteinsynthese der Wirtszelle. Diese lysiert und es<br />

kommt zu einer Erregerausbreitung in das Wirtsgewebe [Reitmeyer et al., 1986] [Khurana<br />

et al., 1991] [Sinell, 2004]. Endotoxine sind ebenfalls Zellwandbestandteile. Das enthaltene<br />

gefährliche Lipoid A gelangt durch den Zerfall von Bakterienwänden z. B. beim Antibio-<br />

tikaeinsatz durch geschädigte Darmwandbarrieren in den Blutkreislauf. Sie können dabei<br />

Endotoxinschocks und Multiorganversagen verursachen [Taveira Da Silva et al., 1993]<br />

[Heinemann u. Trautmann, 1999]. Da Salmonellen auch mit dem eisenbindenden System<br />

des Wirtes konkurrieren, bilden sie ein Siderophor, das sogenannte Enterobactin, das ei-<br />

ne große Affinität zu Fe 3+ Ionen besitzt. Salmonellen können in Phagozyten überleben,<br />

25


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

da einige die Fusion von Phagosom und Lysosom verhindern. So gelangen sie über die<br />

Lymphknoten ins Blutgefäßsystem und letztendlich in alle Organe. Das kapsuläre Vi-<br />

Polisaccharid-Antigen kommt bei fast allen S. Thyphi Stämmen, bei einigen Paratyphi-C<br />

Stämmen und selten bei S. Dublin vor. Dieses Antigen steigert stark die Virulenz, da es die<br />

Phagozytose verhindert (daher der Name Vi) [Benjamin et al., 1985] [Carramiñana et al.,<br />

1997] [Rabsch et al., 1999] [Sinell, 2004] [ZCT, 2006]. Schon lange ist bekannt, dass einige<br />

Serovaren über sogenannte Virulenz-Plasmide verfügen. Diese Plasmide fördern sowohl die<br />

systemische Ausbreitung als auch die Besiedlung extraintestinaler Gewebe. Die Virulenz<br />

wird über verschiedene Gene codiert. Einige Gene befinden sich auf sogenannten Pathoge-<br />

nitätsinseln, die durch horizontalen Gentransfer erworben wurden, andere liegen auf dem<br />

salmonella plasmid virulence Locus (spv Locus). Für die Virulenz vorteilhafte DNA kann<br />

durch Transduktion über Bakteriophagen, mit Hilfe von Konjugation über die Ausbil-<br />

dung einer Plasmabrücke oder durch die freie Aufnahme von DNA durch Transformtion<br />

weitergegeben werden [Furness u. Rowley, 1956] [Tschäpe u. Rische, 1974] [McLachlan u.<br />

Sanderson, 1984] [Sunshine et al., 1997] [Ahmer et al., 1999] [Barth, 2003] [Sinell, 2004]<br />

[Barth u. Bauerfeind, 2005] [Sittka, 2008] [Foley u. Lynne, 2008].<br />

Bei Salmonella Typhimurium und Enteritidis handelt es sich um virulente nicht tier-<br />

artadaptierte Salmonella enterica Serovaren. Bei den Tierbeständen manifestiert sich diese<br />

Infektion zumeist nicht. Daher ist es hierbei von besonderer Bedeutung, regelmäßige Un-<br />

tersuchungen durchzuführen. Dazu werden die Serovaren angezüchtet und anschließend<br />

ihre Resistenzen bestimmt [Rolle u. Mayr, 2007]. Als wichtigste humanpathogene Serova-<br />

ren gelten die zur Subgruppe S. enterica ssp. enterica gehörenden S. Typhi, S. Paratyphi,<br />

S. Enteritidis und S. Typhimurium [Pschyrembel, 2002].<br />

2.8 Tenazität<br />

Der Begriff Tenazität stammt von dem lateinischen Substantiv tenacitas und bedeutet<br />

Hartnäckigkeit, Zähigkeit bzw. Festhalten. Der Begriff der Tenazität bedeutet im Be-<br />

reich der Mikrobiologie die Überlebensfähigkeit gegenüber verschiedenen Einflüssen von<br />

außerhalb. Bei Salmonella Arten ist diese „Fähigkeit zu Überleben“ unter verschiede-<br />

nen Stressoren von außen sehr hoch. Teilweise überleben Salmonellen Monate oder auch<br />

Jahre in von ihnen kontaminierten Futter- und Lebensmitteln und bleiben ebenso lan-<br />

ge vermehrungsfähig und krankmachend. Unter bestimmten Bedingungen vermehren sich<br />

Salmonellen auch in organischem Material exzessiv. Dabei spielen die sie umgebenden<br />

Umweltbedingungen wie die Temperatur, die Feuchtigkeit, der pH-Wert und die Verfüg-<br />

barkeit von Nährstoffen eine wichtige Rolle [Blaha, 1993]. Die hohe Tenazität erfordert<br />

26


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

geprüfte Möglichkeiten zur Eliminierung der Keime aus der Umwelt beispielsweise in Bio-<br />

gasanlagen. Bei einer Untersuchung in thermophil betriebenen Laboranlagen mit einer<br />

Temperatur von 55°C wurde neben anderen Bakterienarten und Parasiten die Tenazität<br />

von Salmonella Senftenberg W 775 untersucht. Hierbei wurde dieses Serovar innerhalb<br />

einer Stunde inaktiviert. In einer Pasteurisierungsanlage (70°C–90°C) wurde das Serovar<br />

nach einer Stunde nicht mehr nachgewiesen [Ade-Kappelmann, 2008]. Im Folgenden wird<br />

auf die verschiedenen möglichen Einflüsse und die damit verbundenen Problematiken der<br />

Elimination der Erreger näher eingegangen.<br />

2.8.1 Temperatur<br />

Salmonellen besitzen eine hohe Hitzeresistenz. Um ein Lebensmittel salmonellenfrei zu<br />

machen, muss dieses 1 Minute lang auf eine Kerntemperatur von 70°C gebracht werden.<br />

Beim Erhitzen auf 60°C sterben Salmonellen erst nach einer halben Stunde ab. Bei ei-<br />

ner Erwärmung auf 55°C wird das Lebensmittel sogar erst nach einer Stunde erregerfrei<br />

[Meyer, 2004]. Um eine Vermehrung der Keime zu verhindern empfiehlt sich demnach<br />

die Erhitzung bzw. die Kühllagerung. Das Temperaturoptimum von Salmonellen liegt bei<br />

35–37°C [Meyer, 2004] [Sinell, 2004] bzw. bis zu 45° C [Baumgart u. Becker, 1994]. Die<br />

Vermehrung findet bei minimalem Nährstoffangebot aber auch schon bei 5°C statt und<br />

kann auch bis 47°C anhalten [Meyer, 2004] [Sinell, 2004]. Teilweise wird in der Litera-<br />

tur aber auch schon über eine Vermehrung bei 2°C berichtet. Bestätigt werden konnten<br />

solche Angaben bisher jedoch nicht. Salmonellen sind in der Lage, Thermoresistenzen<br />

zu entwickeln [Sinell, 2004]. Höchste Temperaturresistenzen werden bei relativ neutralen<br />

pH-Werten erreicht. Stark ausgeprägte Hitzeresistenzen zeigen nur wenige Stämme, wie<br />

S. Senftenberg 775W und S. Irumu [D’Aoust, 2000], doch auch einige Typhimuriummu-<br />

tanten sind bei einer Temperatur von 54°C noch vermehrungsfähig [Baumgart u. Becker,<br />

1994] [Sinell, 2004].<br />

In einer auf älteren Untersuchungen aufbauenden Studie von [Mattik et al., 2000b]<br />

konnte gezeigt werden, dass eine Gewöhnung der Bakterien an eine geringe Wasserakti-<br />

vität, beispielsweise einem aW -Wert von 0,95, unabhängig vom Testmedium, auch einen<br />

Anstieg der Hitzetoleranz bei 54°C bewirken kann. Auch andere Autoren sehen eine Stei-<br />

gerung der Hitzeresistenz bei sinkender Feuchtigkeit, beispielsweise in Lebensmitteln [Po-<br />

dolak et al., 2010].<br />

Wie gut Salmonellen Gefriertemperaturen überdauern, hängt zum einen vom Stamm<br />

ab und zum anderen von der Konsistenz des Lebensmittels. Beispielsweise können sie<br />

in Speiseeis oder rohen Schnecken jahrelang unter -20°C gefroren bleiben. Auch die Art<br />

und Weise wie der Gefrierprozess abläuft ist entscheidend. So überleben Salmonellen tiefe<br />

27


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Temperaturen besser, wenn sie eine Anpassungsphase durchlaufen und mit einer weni-<br />

ger tiefen Temperatur begonnen wird [D’Aoust, 2000]. Bei tiefen Temperaturen zwischen<br />

1°C bis 3°C lassen sich Salmonellen in Frischfleisch etwa 2 Wochen lang nachweisen. Im<br />

Gegensatz dazu können sie in tiefgefrorenem Fleisch über einen Zeitraum von mehreren<br />

Jahren überleben [Meyer, 2004].<br />

2.8.2 Feuchtigkeit<br />

Die Bezeichnung aW -Wert bedeutet Wasseraktivität. Diese drückt das Maß für das frei<br />

verfügbare Wasser in Lebensmitteln durch den Quotienten aus Wasserdampfdruck des<br />

Lebensmittel zum Dampfdruck des Wassers bei gegebener Temperatur aus [Opfer, 2008].<br />

Der aW -Wert des umgebenden Mediums bestimmt ebenfalls die Überlebensrate der<br />

Salmonellen. Ist dieser Wert tief, also bei trockenen Produkten, wird das Salmonellen-<br />

wachstum verhindert, doch es wird so auch eine Art Stress ausgelöst, der eine höhere<br />

Überlebensfähigkeit und auch ein größeres Ausbruchspotential einer humanen Salmo-<br />

nellose bewirkt [D’Aoust, 2000] [Meyer, 2004]. Wie oben bereits erwähnt, kann durch<br />

einen sinkenden aW -Wert auch die Beständigkeit gegenüber Hitzeeinwirkung erhöht wer-<br />

den [Mattik et al., 2000b] [Podolak et al., 2010]. Salmonellen können niedrige aW -Werte<br />

lange Zeit überdauern. Sie stagnieren im Wachstum und bilden Filamente aus. In ei-<br />

nem Forschungsprojekt mit zwei Serovaren zeigte sich, dass aW -Werte zwischen 0,93 und<br />

0,98 nicht bakterizid wirken, sondern dass lediglich das Wachstum stoppt und Filamen-<br />

te geformt werden. Je nach Medium liegt der minimale aW -Wert für ein Wachstum der<br />

untersuchten Salmonella Stämme zwischen 0,95 (NaCl) und 0,92 (Glycerol). Unterhalb<br />

dieser Werte wirken die Medien bakterizid [Mattik et al., 2000a]. In einer anderen Stu-<br />

die lag der niedrigste aW -Wert bei dem ein Salmonella Typhimurium DT 104 Wachstum<br />

festgestellt werden konnte bei 0,92 und einer Temperatur von 25°C. Bei einer Reduktion<br />

der Temperatur auf 4°C und einem aW -Wert von 0,92 sank die Überlebensfähigkeit in der<br />

Studie stark [Kinsella et al., 2006]. Insbesondere in Abwässern in günstigen Temperatur-<br />

und Sauerstoffbereichen und mit Eiweißanteilen von mindestens 100 mg/l können Salmo-<br />

nellen bis zu 200 Tage im Wasser überleben. Bei derart günstigen Bedingungen kann eine<br />

explosionsartige Vermehrung der Keime auftreten. Auch in Einstreu, Gülle, Fischmehl<br />

und Erde finden Salmonellen günstige Habitate und können hier ebenfalls je nach Tem-<br />

peratur und Austrocknungsgrad bis zu mehreren hundert Tage überdauern. Je trockener<br />

das Material ist, also je niedriger der aW -Wert liegt, um so höher sind auch die Über-<br />

lebenszeiten. Teilweise überdauern Salmonellen bei günstigen Voraussetzungen so bis zu<br />

6 Jahre [Meyer, 2004]. Andere Autoren sprechen aber auch von einer schlechteren Ver-<br />

mehrungsmöglichkeit der Erreger, wenn das Einstreufundament sehr niedrige aW -Werte<br />

28


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

vorweist und einer dadurch resultierenden hygienischeren Broilerproduktion [Carr et al.,<br />

1995].<br />

Die Haut von Geflügel besitzt ein hohes Wasserabsorbtionsvermögen und ist während<br />

des Produktionsprozesses immer wieder Wasser ausgesetzt. Die Haut quillt auf und Keime<br />

werden regelrecht eingebettet und können aus diesem Grund auch nur schlecht durch Ab-<br />

spülen wieder entfernt werden. Sie erreichen so teilweise sogar bessere Resistenzen gegen<br />

die Temperaturen des Brühwassers. Das Brühwasser selbst ist durch den hohen Blutgehalt<br />

und den daraus hervorgehenden hohen Eiweißgehalt ein weiteres großes Kontaminations-<br />

risiko. Anhaftende Verschmutzungen des Gefieders kontaminieren das Wasser zusätzlich.<br />

Keime können durch den erhöhten Proteingehalt eine erhöhte Hitzeresistenz ausbilden.<br />

Gelangen noch nicht getötete Tiere in den Brühkessel kann es hier zu einem Ansaugen<br />

von Brühwasser in Lungen und Luftsäcke kommen und somit zu einer Kontamination<br />

von Innen. Die Brühtemperaturen im Brühtank sind nicht ausreichend, um den Keim-<br />

druck zu senken. Der Keimgehalt steigt schnell auf Werte zwischen 10 4 und 10 6 pro ml.<br />

Durch Bewegung des Wassers und der Tiere am Schlachtband wird die Keimaufnahme<br />

bis in tiefere Hautschichten und sogar bis in die Muskulatur forciert. Die Epidermis wird<br />

zerstört. Durch die Zerstörung der Epidermis verliert die Schlachtkörperoberfläche ihre<br />

natürliche Schutzschicht, sodass Erreger leichter eindringen können und sich in tiefere<br />

Gewebeschichten einlagern können. Der folgende als kritischster Schritt im Schlachtpro-<br />

zess zu sehende Rupfprozess massiert die Keime in feucht warmem Klima tief in die Haut<br />

ein und erhöht den Druck auf innere Organe, so dass Fäkalien herausgedrückt und mit<br />

über die Haut verteilt werden. Durch die Bewegung entsteht ein Aerosol das wiederum<br />

eine Kreuzkontamination der Tierkörper möglich macht [Fries et al., 2001] [Weber, 2008]<br />

[Russell, 2009].<br />

2.8.3 pH-Wert<br />

Tiefe pH-Werte stellen im Allgemeinen für Salmonellen kein Problem dar. Sie überdau-<br />

ern in Säuren, gesäuerten Lebensmitteln und fermentierten Produkten. Einige Stämme<br />

können jedoch mit Hilfe von tiefen pH-Werten inaktiviert werden. Wie bei tiefen Tempe-<br />

raturen auch, können Salmonellen auch an saure Umgebung adaptiert werden, indem der<br />

pH-Wert langsam sinkt. Bei anfangs mild-saurem pH-Wert von 5,5 bis 6 und folgendem<br />

Absinken auf 4,5 kann durch die Synthese eines Säureschockproteins (ATR, engl. acid<br />

tolerance response) eine Säureresistenz entstehen, die ein Überleben und teilweise auch<br />

noch ein Wachstum bei pH-Werten zwischen 4–3 ermöglicht [Foster, 1991] [Lin et al.,<br />

1995] [Sinell, 2004]. Unter Säurestress versteht man ein Umweltmilieu mit einem niedrigen<br />

pH-Wert und das Vorliegen schwacher organischer Säuren (flüchtige Fettsäuren). Schwa-<br />

29


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

che Säuren können durch Zellmembranen hindurch diffundieren und den intrazellulären<br />

pH-Wert nach unten verschieben. Entscheidend ist dabei, je niedriger der extrazellulä-<br />

re pH-Wert ist, desto mehr undissoziierte schwache Säure dringt durch die Zellmembran<br />

hindurch und beeinflusst den intrazellulären pH-Wert. Daraus ergibt sich eine größere Le-<br />

talität für die Zelle, je niedriger der umgebende pH-Wert ist. Doch auch die Kumulation<br />

schwacher Säuren schädigt die Zelle [Bearson et al., 1997]. Ab Werten die unter 3,8 liegen<br />

sistiert die Vermehrung von Salmonellen [Sinell, 2004]. Das Wachstum von S. Typhimuri-<br />

um stagniert aber schon bei einem pH-Wert ab 4,0. Der pH-Wert, der bakterizid auf das<br />

Serovar wirkt, liegt mit 3,0 noch viel weiter im sauren Bereich [Lin et al., 1995].<br />

S. Typhimurium kann sich durch 3 Systeme an ein saures, potentiell bakterizides Mi-<br />

lieu anpassen. Dazu werden als erste Reaktion auf einen niedrigen pH-Wert durch die<br />

Reaktion von Zellen ein log-Phasen Säureschockprotein (ATR) und folgend mehr als 40<br />

weitere Säure Schock Proteine gebildet. Hier durch wird ein pH-Gleichgewicht möglich.<br />

Auf der zweiten Ebene wird ein stationäres Phasen-Protein gebildet, welches noch größe-<br />

re Säureresistenz generiert. Dieses Protein beteiligt sich auch an der Synthese von Fieber<br />

Proteinen. Dieses Protein tritt am stärksten ab einem pH-Wert von 4,3 auf [Lee et al.,<br />

1994]. Das dritte System, welches eine Säuretoleranz bewirkt, wird nicht durch niedrige<br />

pH-Werte induziert, sondern wird durch die stationäre Phase aktiviert und ist Teil einer<br />

generellen Stress-Antwort. Dieses System benötigt den wachstumsphasenabhängigen al-<br />

ternativen sigma Faktor RpoS. Sigma Faktoren stellen eine Klasse von Proteinen dar, die<br />

zur Initiation der Transkription und für eine Vermittlung von Zellreaktionen auf veränder-<br />

te Milieubedingungen notwendig sind. Die Regulation der zwei vorangegangenen Stufen<br />

mit der log-Phase und der stationären Phase ist vom RpoS abhängig. RpoS-abhängige<br />

Systeme sind von besonderer Bedeutung bei einem Überleben in schwach saurem Milieu,<br />

wie beispielsweise im Darm und in Exkrementen. Hier liegen durch Fermentationsprozes-<br />

se flüchtige Fettsäuren, wie Butter-, Essig- und Propionsäure vor [Lee et al., 1994] [Baik<br />

et al., 1996]. Werden Salmonella Serovaren über 2 Tage unter einem pH von 5,5 gehalten,<br />

ist eine nahezu vollständige Abtötung gegeben [Fukushi et al., 2003].<br />

Der pH-Wert und die Milieutemperatur beeinflussen untereinander das Wachstumspo-<br />

tential von Salmonellen. Bei einer Studie wurden verschiedene Serovaren bei pH-Werten<br />

zwischen 3,8 und 4,0 verschiedenen Temperaturen (10°C, 20°C und 30°C) bebrütet und<br />

die Zeit bis zum Salmonellawachstum gemessen. Bei einer höheren Bebrütungstemperatur<br />

zeigte sich bereits nach 1 bis 3 Tagen ein Wachstum. Bei einer Temperatur von 10°C war<br />

selbst bei einem pH zwischen 4,4 und 4,8 erst nach 10 bis 19 Tagen ein Wachstum zu<br />

verzeichnen. Hier zeigt sich, dass die Temperatur einen wichtigen wachstumsforcierenden<br />

Effekt auch bei einem sauren pH-Wert darstellt [Ferreira u. Lund, 1987].<br />

30


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Bei alkalischen pH-Werten zwischen 9 und 11 wird die cytoplasmatische Zellmembran<br />

zerstört. Es gibt ein synergistisches Zusammenwirken von alkalischem Milieu mit hohen<br />

Temperaturen bei denen Salmonellen vermehrt abgetötet werden [Stevens, 2005] [McKee<br />

et al., 2008].<br />

2.8.4 Desinfektionsmittel und organische Säuren<br />

Durch gebräuchliche Desinfektionsmittel, Definition nach der Desinfektionsmittelliste der<br />

Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft (DVG), werden Salmonellen in wenigen<br />

Minuten inaktiviert, sofern sie nicht durch einhüllende Stoffe wie Kot und Schleim ge-<br />

schützt sind [Waldmann u. Plonait, 1997].<br />

In einer Untersuchung mit Broilerherden wurde die Hälfte der Tiere mit Nalidixin-<br />

säureresistenten Salmonellaserovaren infiziert. Nachfolgend wurde in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen organische Säure über das Trinkwasser verabreicht. Eine Kontrollgrup-<br />

pe erhielt keine Medikation. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte bei den Tieren mit<br />

organischer Säure als Trinkwasserzusatz eine deutliche Verminderung der Salmonella-<br />

kolonialisierung, eine Verringerung der horizontalen Ausbreitung der Erreger und eine<br />

Minimierung der Kontamination der Umgebung mit Salmonellen [Parker et al., 2007]<br />

[Le Bouquin et al., 2010]. Auch Versuche mit dem Futter zugesetzter Buttersäure zeigte<br />

eine signifikante Reduktion an S. Enteritidis Infektionen bei dem beobachteten Geflügel<br />

[Fernández-Rubio et al., 2009]. Der Effekt von organischen Säuren ist bei grampositi-<br />

ven Erregern wie Clostridium perfringens allerdings ausgeprägter als bei gramnegativen<br />

Enterobacteriacaeen wie Escherichia coli und Salmonella spp. [Skrivanova et al., 2006].<br />

2.9 Epidemiologie<br />

Salmonellen verfügen über eine sehr hohe Tenazität in der Umwelt von vielen Monaten bis<br />

Jahren [Blaha, 1993] [Siegmann u. Neumann, 2005]. Dabei spielt das Milieu eine wichtige<br />

Rolle. Während Salmonellen im Wasser bis zu 3 Wochen bestehen bleiben, können sie im<br />

Trockenkot bis zu 2 Jahren überleben [Siegmann u. Neumann, 2005]. Das eigentliche Vor-<br />

kommen dieser Krankheitserreger ist jedoch der Darm von Tieren und Menschen. Zumeist<br />

besitzen die einzelnen Serovaren keine Wirtsspezifität sodass Infektionsketten häufig nur<br />

schwer im Überblick zu behalten sind [Rolle u. Mayr, 2007]. Eine Möglichkeit, die epi-<br />

demiologische Lage zu überschauen, liegt in der Nutzung epidemiologischer Marker wie<br />

Phagotypisierung oder Plasmidprofilanalyse [Smyth u. Watson, 1987] [Olsen et al., 2003].<br />

Um die Epidemiologie zurückzuverfolgen können die Salmonellastämme anhand ihrer un-<br />

terschiedlich schweren Plasmide zugeordnet werden [Atanassova et al., 1994]. Heute greift<br />

31


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

man aber eher auf die Pulsfeldgelelektrophorese [Wonderling et al., 2003] oder die PCR<br />

zurück [Anderson, 2009].<br />

Der größte Teil der Infektionen mit Salmonellen geschieht auf dem oralen Wege. Dabei<br />

können verschiedenste Vektoren eine Rolle spielen. Der geringere Teil wird durch einen<br />

direkten Kontakt von Tier zu Tier oder Tier zu Mensch hervorgerufen [Bryrd et al., 1998]<br />

[Sinell, 2004].<br />

Bei einer Salmonelleninfektion erfolgt nach dem Durchdringen der Darmwand eine<br />

lympho-hämatogene Streuung der Erreger mit sekundärer Ansiedlung in Milz, Leber,<br />

Knochenmark, Gallengängen, Haut und in den Peyerschen Platten [ZCT, 2006]. Salmo-<br />

nellen werden dabei zwar durch Makrophagen aufgenommen jedoch nicht abgetötet [Fin-<br />

lay u. Falkow, 1989] [Van Immerseel et al., 2004]. Die Erreger persistieren zum Teil in der<br />

Gallenblase und Gallengängen oder in den mesenterialen Lymphknoten. Diese Individuen<br />

sind somit Dauerausscheider bzw. subklinisch Infizierte [Sinell, 2004] [ZCT, 2006].<br />

Über den Gastrointestinaltrakt werden so die Keime immer wieder über Monate in<br />

die Umwelt ausgeschieden. Geräte, Fäkalien, Staub, Abwässer und Wasser, Arthropo-<br />

den, Vögel, Heim- und Nutztiere können als belebte und unbelebte Überträger zwischen-<br />

geschaltet sein [Tschäpe u. Bockemühl, 2002] [Sinell, 2004]. Gerade in Klärschlämmen<br />

von Schlachthöfen sind viele Enterobacteriaceae zu finden. Salmonellen wurden bei bel-<br />

gisch/niederländischen Untersuchungen zum Beispiel in jedem untersuchten Schlachthaus-<br />

Abwasser nachgewiesen [Fransen et al., 1996].<br />

Salmonella spp. haben viele Wirte. Von großer Wichtigkeit für die Epidemiologie ist die<br />

Tatsache, dass alle wichtigen landwirtschaftlichen Nutztiere auch potentielle Wirtstiere<br />

darstellen [Newell et al., 2010] [Friedrich et al., 2010]. Bei jungen Tieren manifestiert sich<br />

die Salmonelleninfektion eher und macht sich bemerkbar durch Enteritiden, septikämische<br />

Allgemeininfektionen und teilweise erhebliche Schäden im Bestand [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

Oft wird der Erreger bei Masthühnern intermittierend ausgeschieden und ist so eventuell<br />

nicht zu jeder Zeit feststellbar. Die höchste Nachweisprävalenz an Salmonellen liegt um den<br />

14. Tag während der Aufzucht. Diese Zeit überschneidet sich mit der Tatsache, dass hier<br />

noch ein sehr unreifes Immunsystem vorliegt. Nach dem 14. Tag sinkt die Nachweisrate<br />

wieder bis zur Schlachtung [Shaffer et al., 1957] [Berndt u. Methner, 2004] [Van Immerseel<br />

et al., 2004] [Marin u. Lainez, 2009]. Andere Autoren sprechen von einer effektivsten<br />

Salmonellenaufspürung um die dritte Woche [Gradel et al., 2002]. In einem Versuch mit<br />

oral S. Hadar infizierten Hähnchen im Alter von einem Tag und im Alter von 4 Wochen<br />

zeigte sich, dass die Ausscheidungsrate bei den Eintagsküken größer als bei den älteren<br />

Tieren war. Auch zeigten die Küken im Gegensatz zu den älteren Tieren eine geringradige<br />

Diarrhoe. Die Antikörperbildung nach 2 bzw. 4 Wochen war bei Tieren, die bereits mit<br />

32


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

einem Tag infiziert wurden höher als bei den erst später infizierten Hähnchen [Desmidt<br />

et al., 1998].<br />

Adulte Tiere fallen bei der amtlichen Fleischuntersuchung meistens nicht auf, da keine<br />

klinischen Symptome erkennbar sind [Sinell, 2004]. Gerade diese latent infizierten, meist<br />

älteren Tiere ohne Symptome und vorherige Manifestation oder allenfalls mit milder Di-<br />

arrhoe stellen jedoch Kontaminationsherde für salmonellenfreie Tiere und das Lebensmit-<br />

tel dar [Shaffer et al., 1957] [Nde et al., 2007] [Rolle u. Mayr, 2007] [Newell et al., 2010].<br />

Es besteht die Gefahr, dass der Ausgangspunkt einer Salmonelleninfektion epidemiolo-<br />

gisch nicht nachzuvollziehen ist, da die Tiere oft asymptomatisch sind [Smyth u. Watson,<br />

1987]. Während des Transportes zum Schlachtbetrieb oder während des Aufenthaltes in<br />

den Käfigen im Schlachthof können gesunde Trägertiere andere infizieren. Eine Studie<br />

in den USA ergab bei 33% der entnommenen Proben von LKW eine Kontamination mit<br />

Salmonella. In einer anderen Veröffentlichung gaben die Autoren sogar eine eine Salmonel-<br />

laisolationsrate bei Transportfahrzeugen von 86,6% an [Rigby u. Pettit, 1979] [Jones et al.,<br />

1991] [Elgroud et al., 2008]. Eine Streuung der Erreger kann auch durch die Stresssituati-<br />

on vor dem Transport durch das Einfangen oder durch die Überbelegung der Stallungen<br />

forciert werden [Smyth u. Watson, 1987]. Salmonellen haben so die Möglichkeit uner-<br />

kannt in Schlacht- und Verarbeitungsprozesse zu gelangen und sich zu verbreiten [Meyer<br />

et al., 2005]. In einer Studie mit drei nacheinander unter gleichen Umweltbedingungen<br />

aufgewachsenen Mastherden waren die Karkassen unterschiedlich stark mit Salmonellen<br />

kontaminiert. Die Kontaminationsrate der Karkassen lag im unteren Bereich bei 46,4% bei<br />

einer Herde, deren Chronik während der Aufzucht keine positiven Salmonellenergebnisse<br />

zeigte, aber offensichtlich während des Transportes in den Kisten kontaminiert wurden.<br />

Die zweite Herde zeigte eine Prävalenz an Erregern auf den Karkassen von 91,6%, diese<br />

Kontaminationsrate war in den Versuchen die höchste. Die Tiere wurden scheinbar dabei<br />

bereits über die Herde, vermutlich sogar über die Elterntierherde infiziert, auch eine Aus-<br />

breitung während des Transportes und eine Kontamination der Produktionsanlage durch<br />

zuvor geschlachtete kontaminierte Herden waren hier wahrscheinlich mit der Auslöser. Im<br />

mittleren Bereich liegt die Herde mit einer Karkassen-Salmonella-Prävalenz von 54%, bei<br />

dieser Herde wurde bereits im Kükenalter S. Albany isoliert [Rigby et al., 1982]. Größten-<br />

teils sind augenscheinlich gesunde Trägertiere über die Kontamination von Lebensmitteln<br />

für die Erkrankungen beim Menschen verantwortlich [Wegener et al., 2003] [Perron et al.,<br />

2008] [Stevens et al., 2009]. Die Verunreinigung mit Fäkalien ist im Schlachtverlauf un-<br />

vermeidbar. Der Grad der Kontamination hängt von der Schlachttechnologie ab. Gerade<br />

die manuelle Bearbeitung an Broilerkarkassen stellt ein großes Kreuzkontaminationsrisiko<br />

dar [Elgroud et al., 2008]. So kann eine Kontamination zum einen durch lebende Tiere und<br />

33


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

durch die Umwelt, zum anderen können aber auch Schlacht- und Zerlegeprozess auf den<br />

Tierkörper einwirken. Im Schlachtbetrieb existieren vielfältige Prozesse, die eine Kontami-<br />

nation der Tierkörper ermöglichen. Zu Beginn steht der Transport der lebenden Tiere zum<br />

Schlachtbetrieb. Werden kranke Tiere transportiert, erhöhen diese das Kontaminationsri-<br />

siko. Bei langen Transporten bzw. Standzeiten, einer hohen Beladedichte, einer nicht aus-<br />

reichenden Nüchterungszeit, bei nicht genügend gereinigten und desinfizierten Containern<br />

und Stresseinwirkung in den Containern werden außerdem die endogene Kontaminations-<br />

rate und die fäkale Kontamination zwischen den Tieren zusätzlich gefördert [Rigby et al.,<br />

1982] [Smyth u. Watson, 1987] [Fries et al., 2001] [Nde et al., 2007] [Weber, 2008]. Burk-<br />

holder et al. fanden in einem Experiment heraus, dass Stressoren die Leistungsfähigkeit<br />

und die Empfänglichkeit gegenüber Pathogenen wie S. Enteritidis beeinflussen. Sowohl<br />

eine 24-stündige Nüchterungszeit, wie sie auch vor der Schlachtung erfolgt, als auch eine<br />

24 stündige Hitzeaussetzung führte zu einem Anstieg der Anheftung von S. Enteritidis an<br />

das intestinale Gewebe, einer Veränderung der normalen Bakterienflora und eine Umfor-<br />

mung der epithelialen Strukturen. Bei hitzegestressten Tieren verringerte sich sogar die<br />

Tiefe der Darmkrypten [Burkholder et al., 2008]. Andere Autoren sehen hingegen keinen<br />

Zusammenhang zwischen Transportstress und einer steigenden Erregerausscheidung oder<br />

einem Anstieg an Infektionen [Rigby u. Pettit, 1979]. Die Problematik der Kontamination<br />

setzt sich im gesamten Schlachtprozess weiter fort. Bei der Betäubung und Entblutung<br />

kann es durch Verzögerungen zu einer ungenügenden Entblutung kommen und somit<br />

auch zu einer starken Blutkontamination des nachfolgenden Brühkessels. Der Brühkessel<br />

stellt eine große Kreuzkontaminationsgefahr für die feinfaltige und dünne Geflügelhaut<br />

dar. Die Mikroorganismen werden durch anhaftende Schmutz-, Blut-, Fett- und Eiweiß-<br />

partikel vor den Temperaturen gut geschützt. Sie gelangen über die Bewegung tiefer in<br />

den Tierkörper, insbesondere über den Halsschnitt. Zwar werden die Keimzahlen auf der<br />

Oberfläche des Schlachtkörpers um etwa ein bis zwei Zehnerpotenzen gesenkt, dennoch<br />

ist der Brühkessel einer der wichtigsten Schwachpunkte im Produktionsverlauf. Die noch<br />

nicht praxisreife Einzeltierbrühung durch Wasserdampf könnte dieses Problem beseitigen<br />

[Fries et al., 2001]. Besonders durch den Produktionsverlauf älter gewordenes Brühwasser<br />

kann immer weniger eine Reduktion von Erregern bewirken. Selbst bei Chlorierung des<br />

Wassers, lässt die Wirkung des Chlors mit steigendem Alter des Wassers stark nach [Yang<br />

et al., 2001]. Neben der Verbesserung der Qualität des Brühwassers durch eine optimierte<br />

Brühtankreinigung gelten auch hintereinandergeschaltete Brühtanks als vorteilhaft. Da-<br />

bei durchlaufen die Tiere zwei bis drei voneinander getrennte Brühkessel und eventuell<br />

sogar noch Dip-Tanks zwischen verschiedenen Entfederungsmaschinen. Da Broiler infol-<br />

ge des Eintauchens in das Brühwasser reflektorisch Kot absetzen wird so ein komplettes<br />

34


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Verschmutzen des Brühwassers vermieden. Die angeschlossenen Tanks werden so weitaus<br />

weniger verschmutzt. Auch eine Vorreinigung der Schlachtkörper könnte den Erregeran-<br />

teil minimieren [Ellerbroek, 1997] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003] [Cason u.<br />

Hinton, 2006] [Russell, 2009]. Die auf die Brühung folgende Entfederung erhöht den Kon-<br />

taminationsgrad der Haut um ein vielfaches. Hier werden Erreger durch Einmassieren in<br />

der feuchten und aufgequollenen Haut verteilt. Die Rupffinger drücken auf den Körper und<br />

pressen damit Eingeweide und Kot aus den Karkassen heraus. Auch der Kontakt der Tiere<br />

untereinander in der Rupfmaschine, das Aerosol, die Rupffinger und die Federreste stellen<br />

direkte Kreuzkontaminationsquellen an dieser Position von Extern dar. Auch andere Kei-<br />

me wie Campylobacter werden an dieser Produktionsstelle am frequentesten festgestellt.<br />

Versuche, bei denen Tiere einzeln gerupft und die Maschine anschließend gereinigt wur-<br />

de, zeigten eine starke Reduzierung dieser Gefahr [Fries et al., 2001] [Atanassova et al.,<br />

2003] [Nde et al., 2007]. Beim Eviszerationsprozess kommt es durch Einreißen von Orga-<br />

nen zu einer Kontamination der vorher keimfreien Körperhöhle. Berühren Innereien oder<br />

Maschinen den Tierkörper beim Prozess von außen, wird dieser zusätzlich kontaminiert.<br />

Die durch den Brühvorgang eventuell keimbesiedelten Luftsäcke verbleiben zusätzlich mit<br />

Lungenresten im Inneren. Duschen können den Keimdruck um eine halbe bis eine Zeh-<br />

nerpotenz reduzieren, sodass nach dem Abbrausen auf der Oberfläche 10 3 KBE/g bis 10 6<br />

KBE/g und in der Muskulatur etwa 10 3 KBE/g verbleiben [Fries et al., 2001]. Je nach<br />

Oberfläche sind unterschiedliche Kontaminationsraten zu erkennen. So liegt der Anteil<br />

Salmonella Enteritidis positiver Proben bei Blinddarmproben in einer georgischen Studie<br />

mit 58% am höchsten. Bei Leber und Milzproben liegen die Werte zwischen 47% und<br />

51%. Eileiter und Ovarien sind noch zu 17% mit Salmonella kontaminiert [Gast u. Beard,<br />

1990]. Je nachdem welche Nachweismetoden angewandt wurden, lagen bei untersuchten<br />

Halshautproben die Salmonella positiv Ergebnisse zwischen 16% und 23% [Whyte et al.,<br />

2002]. Im Bericht der EFSA von Forschungen aus dem Jahr 2008 liegen Karkassenkonta-<br />

minationen, also Hautkontaminationen, je nach Mitgliedsstaat zwischen 0,0% bis 85,6%<br />

[European Food Safety Authority, 2010a]. In Deutschland wurde über Erhebungen des<br />

BfR eine Kontamination der Karkassen von 17,6% festgestellt [Bundesinstitut für Risiko-<br />

bewertung, 2010a]. Laut einer Studie die in den USA durchgeführt wurde, lag dort der<br />

Anteil an Salmonella positiven Proben von Broilerkarkassen bei 21,4% [Jones et al., 1991].<br />

Shenghui et al. geben eine Salmonellenprävalenz in Maryland im Einzelhandel von 61%<br />

in Biohühnchen und eine Prävalenz von 44% in konventionellen Hähnchen an [Shenghui<br />

et al., 2005]. Neuere Studien vom Bundesinstitut für Risikobewertung haben Seropräva-<br />

lenzen durch Salmonellen in Mastschweinebeständen von 13% ergeben. Neben Geflügel<br />

stellen somit auch Mastschweine eine hohe potentielle Infektionsquelle für den Menschen<br />

35


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

dar [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2008]. Salmonellen haben eine sehr unterschied-<br />

liche Wirtsspezifität. So infizieren S. Typhi, S. Paratyphi A und B nur den Menschen.<br />

Zu den humanpathogenen wirtsadaptierten Salmonellen zählen S. Gallinarum beim<br />

Geflügel, S. Dublin beim Rind, S. Choleraesuis beim Schwein und S. Abortus beim<br />

Pferd. Zu den Salmonellenspezies die sowohl human- und tierpathogen sind, jedoch nicht<br />

wirtsadaptiert sind zählen die meisten Lebensmittel kontaminierenden Salmonellen. S.<br />

Enteritidis, S. Infantis, S. Agona, S. Typhimurium.<br />

S. Enteritidis und S. Typhimurium sind dabei besonders bei Infektionen durch konta-<br />

minierte Lebensmittel von Bedeutung. Um Lebensmittelsicherheit zu gewähren sind die<br />

sogenannten Monitoringprogramme, bei denen vom Ausgangs- bis zum Endprodukt al-<br />

le Stufen überwacht werden von besonderer Wichtigkeit [Baird-Parker, 1990] [Jay, 1996]<br />

[Ammon u. Bräunig, 2002] [Tschäpe u. Bockemühl, 2002] [Meeusen et al., 2007].<br />

In Geflügelbeständen etabliert sich der Erreger Salmonella besonders dadurch, dass er<br />

systemische Infektionen mit monatedauernder Persistenz hervorruft und durch die Mög-<br />

lichkeit seiner Verbreitung über das Brutei. In den 80er Jahren nahm ungünstigerweise<br />

auch die intensivere Haltung der Tiere zu und der Austausch von Zuchttieren weltweit<br />

wurde größer. Der Erreger konnte so auf horizontalem Übertragungsweg weiter verbreitet<br />

werden [Rolle u. Mayr, 2007]. Zuchtherden und Brütereien stellen potentielle Reservoire<br />

für empfängliche Eintagsküken dar, die dann wiederum andere infizieren und so eine Zir-<br />

kulation im Bestand über Vogel zu Vogel Kontakt und über Einrichtungsgegenstände un-<br />

terhalten und auf andere Herden übertragen. Teilweise infizieren sich die Küken aber auch<br />

direkt beim Schlupf beim Durchbrechen der kontaminierten Eischale [Smyth u. Watson,<br />

1987] [Bryrd et al., 1998]. Die EFSA fand durch Ähnlichkeiten in der Salmonellenpräva-<br />

lenz und der Serovarverteilung bei Broiler- und Zuchtherden heraus, dass Zuchtherden<br />

eine wichtige Quelle für Salmonelleninfektionen bei Broilern darstellen [European Food<br />

Safety Authority, 2007b]. Bei einer Studie zur horizontalen Übertragung von Salmonellen<br />

wurden Eintagskükenherden zu verschiedenen Anteilen oral mit unterschiedlichen Infek-<br />

tionsdosen von S. Typhimurium inokuliert. Das Ergebnis zeigte, dass die erregerfreien<br />

Kontakttiere, je nachdem mit welcher Dosis an Salmonellen die Überträgertiere beimpft<br />

worden waren, cäcal kolonialisiert wurden. Je höher die Infektionsdosis der Ausscheider,<br />

desto höher lag die Kolonisationsrate der Blinddärme. Bei einer Inokulation von 10 6 S.<br />

Typhimurium war diese Rate am höchsten. Als Fazit kann hier die hohe Empfindlichkeit<br />

von Eintagsküken gegenüber einer Infektionsdosis von 100 Salmonellen oder mehr gese-<br />

hen werden und in diesem Zusammenhang die weitere Überträgergefahr nach Verlassen<br />

der Aufzuchtfarm. In dieser Studie waren beim Verlassen des Aufzüchters mindestens 5%<br />

der Tiere Salmonella positiv [Bryrd et al., 1998]. Andere Autoren fanden heraus, dass<br />

36


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

auch geringere Infektionsdosen ausreichen. Leany et al. berichten über eine Dosis von 2<br />

Salmonellen die intracloakal inokuliert wurden und ausreichend für eine gastrointestinale<br />

Kolonisation waren [Leaney et al., 1977]. In anderen Untersuchungen wurden Tiere oral<br />

oder über die Atemluft einer Infektionsdosis von 20 Salmonellen ausgesetzt. Auch diese<br />

Exposition reichte aus, um eine Besiedelung der Blinddärme hervorzurufen [Fuller, 1989]<br />

[Cox et al., 1990]. Wichtig für eine beständige Infektion und Verbreitung stellen in erster<br />

Linie die Kontamination des Stallinventars und die Verbreitung durch Schadnager und<br />

Insekten dar. Staub, Einstreu, kontaminierte Futtermittel und direkt während der Eiab-<br />

lage kontaminierte Schalen können Infektionsquellen darstellen [Greenberg et al., 1970]<br />

[Smyth u. Watson, 1987] [Rolle u. Mayr, 2007] [Holt et al., 2007], aber auch der Mensch<br />

kann für eine Übertragung verantwortlich sein [Gast u. Shivaprasad, 2003].<br />

Die Serovaren Enteritidis und Typhimurium zeigen einen invasiven Charakter, d. h.<br />

sie dringen in Zellen des Wirtes ein. Die invasiven Bakterien binden an eine Art Rezepto-<br />

ren der Zelle, die sogenannte Integrine [Gast u. Shivaprasad, 2003] [Helmuth et al., 2004]<br />

[Rolle u. Mayr, 2007]. Nach der Bindung erfolgt auf diesem Wege eine Anbindung an das<br />

Cytoskelett. Speziell Salmonella Serovaren benötigen zur Aufnahme in die Zelle noch viele<br />

weitere Faktoren. Für die Aufnahme in die Zelle codieren bei Salmonella 12 und mehr<br />

Gene. Salmonellen werden nicht nur im Darm sondern auch in der Milz und in der Leber<br />

über längere Zeit nach oraler Aufnahme nachgewiesen. S. Enteritidis speziell kann zudem<br />

noch transovariell übertragen werden. Meistens kommt es trotz der systemischen Infektion<br />

nicht zu klinischen Manifestationen. Dies wiederum erschwert ein frühzeitiges Erkennen<br />

der Gefahr. Daher werden die Tierbestände regelmäßig im Hinblick auf den Verbraucher-<br />

schutz untersucht. Kükenbestände und Legebetriebe haben auch mit hohen Verlusten bzw.<br />

einer Depression der Legeleistung bei Infektionen mit S. Enteritidis zu kämpfen. Küken<br />

in den ersten Lebenstagen sind die empfänglichste Altersgruppe, mit zunehmendem Alter<br />

sinkt die Empfänglichkeit deutlich. In bestimmten Inzuchtlinien ist bereits eine genetische<br />

Resistenz gegen den Erreger nachgewiesen worden [Milner u. Shaffer, 1952] [Shaffer et al.,<br />

1957] [Methner, 2000] [Rolle u. Mayr, 2007].<br />

2.10 Salmonelleninfektionen beim Menschen und ih-<br />

re Epidemiologie<br />

Typhöse Salmonellosen verursachen beim Menschen die Serovaren Typhi und Paratyphi<br />

A, B und C [ZCT, 2006]. S. Typhi ist ein Serovar, das an den Menschen adaptiert ist<br />

und die Erkrankung des Typhus oder das enterische Fieber hervorruft. Es ist das ein-<br />

zige Serovar welches nur für den Menschen pathogen ist [Sinell, 2004] [Rolle u. Mayr,<br />

37


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2007] [Zhang et al., 2008]. Die Erkrankung der typhösen Salmonellose durch S. Typhi<br />

kann einen septikämischen Verlauf nehmen. Nach der Penetration der Darmwand erfolgt<br />

die Streuung über die Lymph- und Blutbahnen in verschiedene Organe. Nach einigen<br />

Tagen mit wenig charakteristischen Symptomen kommt es zu hohem Fieber (bis zu 3<br />

Wochen), Bewusstseinstrübung und uncharakteristischen abdominalen Beschwerden. Die-<br />

se sind beispielsweise bedingt durch die Milzschwellung. Nach anfänglicher Obstipation<br />

stellt sich breiiger Durchfall ein und Hautverfärbungen können auftreten. Komplikationen<br />

bei dieser Infektion sind Darmblutungen und -perforationen, Cholezystitis, Pankreatitis,<br />

Hepatitis, Thrombosen, Embolien, Osteomyelitis, Endocarditis, Pericarditis, Myocarditis,<br />

Meningitis, Orchitis, Parotitis, Pneumonie und Arthritis [Sinell, 2004] [ZCT, 2006] [Rolle<br />

u. Mayr, 2007] [Jhawar et al., 2010]. In selteneren Fällen kann es auch zu einer Rhabdo-<br />

myolyse und infolgedessen zu akutem Nierenversagen kommen [Jhawar et al., 2010]. Die<br />

Rezidivrate ist trotz Behandlung hoch. Die Erkrankung ist in den Industrieländern wie<br />

Deutschland stark zurückgedrängt, dennoch besteht ein Risiko über den internationalen<br />

Reiseverkehr, insbesondere über kontaminierte Lebensmittel und Wasser. Zwischen 2%<br />

und 5% der Bevölkerung die eine klinische oder auch subklinische Infektion mit S. Typhi<br />

überstanden haben, werden zu Dauerausscheidern der Erreger über die Gallenblase. In<br />

einigen Fällen muss die Gallenblase aus diesem Grund auch entfernt werden. Bei Ente-<br />

ritidissalmonellosen werden die Keime weniger lange in die Umwelt ausgeschieden. Hier<br />

erfolgt eine Abgabe in die Umgebung maximal 12 Monate [Levine et al., 1982] [Tschäpe<br />

u. Bockemühl, 2002] [Sinell, 2004] [ZCT, 2006] [Rolle u. Mayr, 2007]. Salmonelladaueraus-<br />

scheider besitzen neueren Erkenntnissen zufolge ein erhöhtes Risiko für eine Entstehung<br />

eines Gallengangkarzinoms [Hahn et al., 2009a]. Eine Studie in Chile zeichnete in einer<br />

Population von 4.264.514 Menschen 0,69% Dauerausscheider auf [Levine et al., 1982]. Es<br />

gibt Autoren, die die die Zahl der chronischen Ausscheider mit 1% als noch etwas höher<br />

ansehen [D’Aoust, 1991]. Die Infektion wird dann über Erreger ausscheidende Menschen<br />

verbreitet. In einer Auswertung von 32 Studien zeigte sich, dass die mittlere Ausschei-<br />

dungsdauer von Erregern nach einer nichttyphoiden Salmonellainfektion etwa 5 Wochen<br />

beträgt [Buchwald u. Blaser, 1984] [ZCT, 2006].<br />

Unter Paratyphus versteht man eine Infektion mit S. Paratyphi A, B oder C. Eine<br />

Verlaufsform mit Septikämie ist auch hier möglich aber weitaus milder als bei Typhus<br />

[ZCT, 2006]. S. Paratyphi ist im Gegensatz zu S. Typhi nicht streng wirtsspezifisch son-<br />

dern kommt auch bei Rindern, Schweinen und Geflügel vor. Auch diese Erkrankung gilt<br />

häufig als „Reisemitbringsel“ aus Entwicklungsländern aber auch aus der Türkei. Infek-<br />

tionen mit anderen Serovaren werden als Salmonellose bezeichnet. Diese Erkrankungen<br />

verlaufen meistens örtlich begrenzt als Enterocolitis. Die an die Tierart adaptierten Erre-<br />

38


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

ger S. Dublin und S. Choleraesuis können schwere Bakteriämien, Septikämien und auch<br />

Todesfälle beim Menschen verursachen [Fierer, 1983] [Baird-Parker, 1990] [Sinell, 2004]<br />

[Rolle u. Mayr, 2007]. S. Choleraesuis und S. Dublin zählen zu den stark invasiven und<br />

somit zu den sehr virulenten Erregern [Fierer u. Guiney, 2001] [Chiu et al., 2004] [Robert<br />

Koch Institut, 2010].<br />

Zu den bedeutensten Infektionswegen zählen die Lebensmittelinfektionen [Meyer et al.,<br />

2005] [Robert Koch Institut, 2010], eine direkte Ansteckung über Tiere ist seltener. Ob-<br />

wohl viele Salmonella enterica ssp. enterica Serovaren bekannt sind, sind nur wenige<br />

dieser Serovaren bzw. nur wenige Klone dieser Serovaren epidemiologisch von Bedeutung.<br />

Die Serovaren S. Enteritidis und S. Typhimurium treten bei Lebensmittelinfektionen be-<br />

sonders aus epidemiologischer Sicht in den Vordergrund [Baird-Parker, 1990] [Ammon<br />

u. Bräunig, 2002] [Tschäpe u. Bockemühl, 2002]. Diese Salmonellaserovaren rufen beim<br />

Menschen lokale enterische oft selbstlimitierende Erkrankungen hervor. Teils können auch<br />

systemische Infektionen erfolgen. Mittels ihrer Fimbrien adhärieren die Erreger an den En-<br />

terozyten des Jejunums und penetrieren diese. Es entstehen in der Inkubationszeit von<br />

maximal 7 Tagen lokale Entzündungsreaktionen mit schleimig-blutigem Durchfall, Er-<br />

brechen und leichtem Fieber. Komplikationen wie z. B. Kreislaufversagen können dabei<br />

vorkommen. Weiter besteht die Gefahr der hämatogenen Absiedlung in Organe (Gehirn,<br />

Herzbeutel, Knochen, Gelenke) [ZCT, 2007]. Neben Eierprodukten zählt rohes oder nicht<br />

genügend erhitztes Fleisch zu den Risikolebensmitteln [Ammon u. Bräunig, 2002] [Sinell,<br />

2004].<br />

Lebensmittel können von infizierten Tierbeständen verunreinigt werden. Von Bedeu-<br />

tung ist die durch Stress hervorgerufene Schädigung der Darmbarriere vor der Schlach-<br />

tung. Salmonellen können so in die Lymphbahn gelangen und in essbare Gewebe ver-<br />

schleppt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor für einen Eintrag von Salmonellen ist ist<br />

die Verunreinigung der Schlachtkörperoberfläche durch Fäkalien. Epidemiologisch wichtig<br />

ist besonders die Vermehrung und Anreicherung von Salmonellen in den Lebensmitteln.<br />

Während des Produktionsweges von der Schlachtung bis zum verzehrsfähigen Produkt<br />

können verschiedene belebte und unbelebte Vektoren das Lebensmittel kontaminieren.<br />

Als Beispiele seien andere tierische Produkte, Geräte, Wasser, Nager, Arthropoden und<br />

der Mensch selbst genannt [Greenberg et al., 1970] [Bryrd et al., 1998] [Sinell, 2004] [Holt<br />

et al., 2007] [Burkholder et al., 2008]. Zu sogenannten belebten Transportmitteln von<br />

Salmonella enteritidis Serovaren zählen beispielsweise Fliegen [Holt et al., 2007]. Bei der<br />

Reinigung und Desinfektion ist auf Lufteinlässe und Ventilatoren, als unbelebte Vektoren<br />

ein besonderes Augenmerk zu legen. Durch diese kann infolge der Luftzirkulation das Ge-<br />

bäude nach dem Säuberungsvorgang rekontaminiert werden. Neueingestallte Hähnchen<br />

39


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

werden den Pathogenen gleich zu Beginn der Mastperiode wieder ausgesetzt [Higgins<br />

et al., 1982]. Generell ergaben Nachforschungen der EFSA, dass Mastfarmen mit vielen<br />

Mastdurchgängen pro Jahr ein hohes Risiko für andere Serovaren als S. Enteritidis besit-<br />

zen, während Herden mit jungen Broilern ein hohes Risiko für ein S. Enteritidis positives<br />

Ergebnis aufweisen [European Food Safety Authority, 2007b]. Eine französische Untersu-<br />

chung ergab ein steigendes Risiko einer Salmonellainfektion in der Herde, wenn bei der<br />

Einstallung der Eintagsküken Nachbarn im Betrieb halfen. Dagegen sank das Infektions-<br />

risiko, wenn Gerätschaften vor der Reinigung und Desinfektion demontiert wurden und so<br />

eine gründlichere Säuberung möglich war. Auch eine spezielle Tonne für tote Tiere und die<br />

orale Gabe von Essigsäure über das Trinkwasser halfen das Risiko für die gesamte Herde<br />

zu senken [Le Bouquin et al., 2010]. In einer irischen Studie waren 48% des Stallperso-<br />

nals bei der Untersuchung ihrer Stuhlproben Salmonella Enteritidis bzw. Typhimurium<br />

positiv und schieden intermittierend Erreger in ihre Umwelt aus. Hieraus wird ersichtlich,<br />

dass eine sehr gute Personalhygiene mit gründlicher Händereinigung und -desinfektion von<br />

höchster Bedeutung ist [Smyth u. Watson, 1987]. Auch die Schlachthofpersonalhygiene ist<br />

im weiteren Produktionsverlauf ein wichtiger Faktor. In einer Studie in Marokko wurde<br />

die traditionelle Schlachtung unter wenig hygienischen Bedingungen mit der automati-<br />

sierten Schlachtung auf Schlachthöfen verglichen. Die Keimzahl war bei den traditionell<br />

geschlachteten Tieren dabei besonders in der warmen Jahreszeit höher als bei den Tie-<br />

ren die auf einem konventionellen Schlachthof geschlachtet wurden [Cohen et al., 2007].<br />

Besondere Gefahrenquellen stellen auch Kreuzkontaminationen und Rekontaminationen<br />

im Küchenbereich dar, wenn zuvor erregerfreie Speisen von anderen Lebensmitteln kon-<br />

taminiert werden und dann nicht mehr erhitzt werden oder Lagerungstemperaturen und<br />

Kühlkette nicht eingehalten werden. Auch das Durchgaren bestimmter Lebensmittel und<br />

der hygienische Umgang insbesondere mit rohem Geflügelfleisch und die Reinigung und<br />

Desinfektion von Arbeitsmaterialien können den Ausbruch einer Salmonellenerkrankung<br />

verhindern [Todd, 1997] [Wichmann-Schauer et al., 2001] [Barker et al., 2003] [Kusuma-<br />

ningrum et al., 2004] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006a] [European Food Safety<br />

Authority, 2010a] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a].<br />

Seltener als die Infektion über Lebensmittel sind Salmonellosen, die durch exotische<br />

Haustiere verursacht werden, wie zum Beispiel Schildkröten. In einer Arbeit waren 10%<br />

der untersuchten 167 Schildkröten Salmonellenträger [Schramme, 2000] [Kocianová et al.,<br />

2010] [Aiken et al., 2010].<br />

Lebensmittel mit einem hohen Zerkleinerungsgrad und damit einer großen Oberfläche,<br />

wie z. B. Hackfleisch bedürfen aufgrund der möglichen Vermehrung und Anreicherung von<br />

Salmonellen einer besonderen Behandlung. Neben der ununterbrochenen Kühlhaltung ist<br />

40


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

der Verkauf am Tag der Herstellung von großer Bedeutung. Ein großes Risiko birgt die zu<br />

warme Lagerung solcher Lebensmittel. Auch frische Mettwurstware stellt eine Gefahr dar,<br />

denn hier sind Technologien zur Abtötung von Salmonellen technisch nicht möglich. Bei<br />

fein zerkleinertem Fleisch ist zudem ist die Übertragung resistenter Salmonellenstämme<br />

häufig. In einer amerikanischen Studie wurden beispielsweise 4,2% der Hackfleischproben<br />

positiv auf Salmonellen getestet [White et al., 2001] [Sinell, 2004] [Bosilevac et al., 2009].<br />

Zu den Risikogruppen in der Bevölkerung, die besonders empfänglich für Salmonelle-<br />

nerkrankungen sind, zählen Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Immunsupprimier-<br />

te. Bei diesen häufig als YOPI (Young, Old, Pregnant, Immunocompromised) bezeichne-<br />

ten Gruppen können Lebensmittelinfektionen schwerer und komplizierter verlaufen. Zu<br />

diesen Bevölkerungsschichten zählt ein Anteil von etwa 20% bis etwa 30% [Ammon u.<br />

Bräunig, 2002] [Krämer, 2010]. Auch Menschen mit einer Hypoazidität des Magens und<br />

einer dadurch reduzierten Möglichkeit der Keimabtötung zählen ebenso wie Personen,<br />

die kurz vor einer Salmonellenexposition mit Antibiotika oder Corticosteroiden behandelt<br />

wurden zu Personengruppen mit einer erhöhten Gefahr sich mit Salmonellen zu infizie-<br />

ren [Ammon u. Bräunig, 2002] [Crum-Cianflone, 2008]. In Entwicklungsländern gehen<br />

Salmonellainfektionen vom nicht typhoiden Typ mit steigenden Mortalitätsraten einher,<br />

insbesondere in der Schicht der immunsupprimierten Patienten mit Malaria- oder HIV-<br />

Infektion [Elgroud et al., 2008].<br />

Mitte der 80er Jahre löste das Serovar Salmonella Enteritidis das bis dahin am häu-<br />

figsten nachgewiesene Serovar Typhimurium ab. Dabei gab es eine regionale Verteilung<br />

bestimmter Phagovaren. Die Erkrankungen waren größtenteils auf Infektionen durch Ge-<br />

flügelfleisch und Eiprodukte zurückzuführen [Rolle u. Mayr, 2007] [Holt et al., 2007].<br />

Die minimale Infektionsdosis mit Salmonellen für den Menschen wird mit 10 5 bis 10 6<br />

vermehrungsfähigen Zellen/g angegeben [Sinell, 2004] [Rolle u. Mayr, 2007] [Weber, 2008]<br />

[Krämer, 2010]. Diese Infektionsdosis ist bei Eintagsküken ähnlich [Bryrd et al., 1998].<br />

Teilweise wird darauf aufmerksam gemacht, dass enterische Salmonellen mit einer ange-<br />

gebenen Infektionsdosis von 10 5 bis 10 6 Bakterien viel größere Erregerzahlen benötigen,<br />

als typhöse Salmonellen. Deren minimale Infektionsdosis wird mit 10 2 bis 10 3 Bakterien<br />

angegeben [ZCT, 2007] [Krämer, 2010]. D’Aoust spricht von Anhaltspunkten, dass be-<br />

reits eine einzelne Salmonelle eine infektiöse Dosis für einen Menschen darstellen kann<br />

[D’Aoust, 2000]. Die Möglichkeit einer Infektion wird durch eine höhere Infektionsdosis<br />

verstärkt. Bei einer ausreichend hohen Infektionsdosis können so auch für bestimmte Spe-<br />

zies weniger virulente Salmonellaserovaren in Organe absiedeln [Hohmann et al., 1978]<br />

[Nnalue u. Lindberg, 1990].<br />

41


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Bei einer unkomplizierten Salmonelloseerkrankung wird lediglich eine symptomatische<br />

Therapie durchgeführt (Loperamid, Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich). Bei schwerem<br />

klinischen Verlauf, beispielsweise wenn der Mensch zu einer Risikogruppe gehört (YOPI<br />

s. o.) ist die Gabe von Antibiotika indiziert, um septische Absiedlungen und somit Kompli-<br />

kationen zu verhindern. Als Wirkstoffe kommen Cotrimoxazol (Trimethoprim und Sulfa-<br />

methoxazol), Amoxicillin, Ampicillin und Fluorchinolone in Frage. Ausscheider sollten mit<br />

dem Fluorchinolon Ciprofloxacin oder Ceftriaxon behandelt werden. Andere Fluorchino-<br />

lone wie das Levofloxacin und das Moxifloxacin sind ebenfalls wirksam. Im Vorfeld sollte<br />

aufgrund der immer größer werdenden Resistenzproblematik ein Antibiogramm angefer-<br />

tigt werden [ZCT, 2006] [ZCT, 2007]. Ein frühzeitiges Eingreifen bei einer unkomplizierten<br />

Salmonellose mit Antibiotikagabe kann aber kontraindiziert sein, denn es besteht eine<br />

Tendenz zu einer verlängerten Ausscheidung von Erregern [D’Aoust, 1991] [Tschäpe u.<br />

Bockemühl, 2002].<br />

Gerade in Schweinefleisch vorkommende Salmonellen zeichnen sich durch ihren hohen<br />

Anteil (76,7%) an Mehrfachresistenzen aus und stellen somit eine große Gefahr für die<br />

menschliche Gesundheit dar [Meyer et al., 2005]. Der Salmonellentyp DT104 gehört zum<br />

Serovar Typhimurium und besitzt eine breite Antibiotika Mehrfachresistenz [Meyerholz<br />

et al., 2002]. Auch andere Autoren belegen diese Mehrfachresistenz des Salmonella ente-<br />

rica Serovars Typhimurium. Im Artikel von Shenghui et al. wird von einer Resistenz bei<br />

S. Typhimurium bei konventionell gehaltenen Hähnchen gegen mindestens fünf und mehr<br />

antimikrobielle Substanzen berichtet. Bei biologisch gehaltenen Tieren hingegen wurden<br />

79% der Typhimuriumisolate als empfindlich gegen 17 verschiedene Antibiotika getes-<br />

tet. Dabei wies keines der Isolate eine fünffach Resistenz auf. Lediglich eine Salmonella<br />

Probe zeigte sich resistent gegen vier verschiedene antimikrobielle Substanzen [Shenghui<br />

et al., 2005]. In Deutschland waren im Zeitraum 2001–2004 nach den Angaben des RKI<br />

21%–27% der enteritischen Salmonellen gegen Ampicillin und 20%–30% gegen Tetrazyklin<br />

resistent. Eine günstigere Resistenzlage ergab sich bei Cotrimoxazol (3%–7%), Ceftriaxon<br />

(


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

noch nicht in Verbindung gebracht worden. Bei dieser Infektion handelt es sich um eine<br />

Erkrankung des Geflügels selber.<br />

Das Biovar Pullorum verursacht dabei Septikämien bei Küken (Pullorum Disease), das<br />

Biovar Gallinarum ruft bei älteren Tieren den sogenannten Hühnertyphus (Fowl Typho-<br />

id) hervor. Die Erkrankungen verlaufen septikämisch. Bei Jungtieren erscheinen Anorexie,<br />

Durchfall, Dehydratation und Schwäche als klinische Symptomatik. Besonders auffällig ist<br />

hier auch die steigende Mortalitätsrate. Adulte Tiere zeigen eine verminderte Eiproduk-<br />

tion, eine schlechtere Fruchtbarkeit und abnehmenden Bruterfolg. Auch hier können ver-<br />

mehrt Anorexie und eine höhere Mortalität auftreten. Pathologische Befunde findet man<br />

unter anderem an der Leber, der Milz, den Caeca, dem Nabel, dem Herz, dem Magen und<br />

den Geschlechtsorganen [Baird-Parker, 1990] [Shivaprasad, 2000] [Gast u. Shivaprasad,<br />

2003] [Cobb et al., 2005] [Rolle u. Mayr, 2007] [Chappell et al., 2009]. Durch die Steige-<br />

rung der Morbidität, die Mortalitätsrate und den Rückgang der Eiablage können so große<br />

ökonomische Verluste entstehen [Gast u. Shivaprasad, 2003]. Werden 3 Wochen alte Hüh-<br />

ner experimentell mit S. Gallinarum infiziert, können Mortalitätsraten um 60% erreicht<br />

werden [Jones et al., 2001]. Die Mortalitätsrate sinkt mit dem Alter, so besteht eine sehr<br />

hohe Mortalitätsrate bei Küken unter einer Woche [Wigley et al., 2001]. Die Übertragung<br />

des Erregers erfolgt transovariell [Shivaprasad, 2000][Wigley et al., 2001]. Nach experi-<br />

mentellen Infektionen können die Erreger in der Milz und im Reproduktionstrakt über 40<br />

Wochen persistieren [Wigley et al., 2001]. Die systemische Salmonellose erfolgt in einem<br />

Dreistufensystem. Zuerst erfolgt mit Hilfe der Pathogenitätsinsel 1 und dem darauf co-<br />

dierten Typ III Sekretionssystem die Invasion der Erreger über den Gastrointestinaltrakt.<br />

Im Anschluss manifestiert sich das Pathogen durch ein Eindringen und Überleben durch<br />

das Pathogenitätsinsel 2 assoziierte Typ III Sekretionssystem in die Makrophagen und<br />

eventuell in die dendritischen Zellen. Sie gelangen so in Leber und Milz und vermehren<br />

sich. In der dritten Phase kann die Infektion entweder durch die Immunantwort besiegt<br />

werden, der Wirt geht an der Erkrankung zugrunde, oder er überlebt und fungiert als<br />

subklinischer Carrier. Die Biovaren S. Gallinarum und S. Pullorum besitzen keine bzw.<br />

eine nicht funktionsfähige Begeißelung, die TLR5 (toll-like receptor), als Teil des ange-<br />

borenen Abwehrsystems und als Schlüsselfigur in der Immunantwort sind daher nicht in<br />

der Lage, die Erreger zu erkennen [Sinell, 2004] [Chappell et al., 2009] [Foley u. Lynne,<br />

2008]. In einer Untersuchung zwischen dem Ende der 70er und dem Ende der 80er Jahre<br />

wurde bei 40 S. Gallinarum Fällen zu 87,5% das Biovar Pullorum isoliert und in 12,5%<br />

der Infektionen das Biovar Gallinarum [Hinz et al., 1989]. Biochemisch unterscheiden sich<br />

die Serovaren aufgrund der schnellen Decarboxilierung der Aminosäure Ornithin durch<br />

das Biovar Pullorum [Shivaprasad, 2000].<br />

43


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Bei einer Salmonellose ist die zelluläre Immunantwort von größerer Bedeutung als die<br />

humorale Antwort. Auch die lokale Immunantwort auf den Schleimhäuten ist eine der ers-<br />

ten, die sich mit den eindringenden Erregern auseinandersetzen muss. Daher erscheint zur<br />

Prophylaxe ein attenuierter Lebendimpfstoff am sinnvollsten. Bei einer solchen Vaccine<br />

besteht jedoch die Gefahr einer höheren Ausscheidung. Impfungen können diese Erkran-<br />

kung zwar kontrollieren, sind in Deutschland bis auf Ausnahmen jedoch nicht erlaubt.<br />

Im Falle einer Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. [Shivaprasad, 2000]<br />

[Meeusen et al., 2007] [BMELV, 2009]. Anfang bis Mitte 2000 wurden einige Ausbrüche<br />

verzeichnet. Dies ist jedoch momentan eine Ausnahme, denn sowohl in Nordamerika als<br />

auch in Westeuropa scheint der Hühnertyphus unter Kontrolle zu sein [Shivaprasad, 2000]<br />

[Cobb et al., 2005] [Parmar u. Davies, 2007], dennoch ist der Erreger präsent, denn sowohl<br />

in Südamerika als auch in Asien tritt dieses Serovar verstärkt auf [Shivaprasad, 2000].<br />

2.12 Übertragung durch Lebensmittel<br />

Von Anfang der 1990 Jahre bis heute haben sich drei Bakterien, die durch Lebensmittel<br />

übertragen werden an der Spitze behauptet. Das sind Salmonella spp., Campylobacter<br />

spp. und E. coli [Newell et al., 2010]. Salmonellosen zählen zu den typischen Lebensmit-<br />

telinfektionen mit klassischem Zoonosecharakter. Etwa 87% der Salmonellosen werden<br />

durch kontaminierte Lebensmittel verursacht. Lediglich 12,8% werden über Kontaktin-<br />

fektionen übertragen. In Deutschland wurden zwischen 2004 und 2008 Salmonellen am<br />

häufigsten aus Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Nutztieren isoliert [Friedrich et al.,<br />

2010]. Lebensmittel gelten damit weltweit als wichtige Überträger von Infektionskrank-<br />

heiten [Ammon u. Bräunig, 2002]. Der Anteil von Salmonellen spp. lag 2009 bezüglich der<br />

Ausbrüche im Rahmen von Lebensmittelinfektionen in Deutschland bei 57,93%. Der An-<br />

teil im Rahmen von lebensmittelbedingten Erkrankungen lag im selben Jahr bei 51,77%<br />

[Robert Koch Institut, 2010]. Autoren berichten über amerikanische Schätzungen nach<br />

der 95% der Lebensmittelinfektionen durch Salmonellen hervorgerufen wird. Bei dieser<br />

Studie wurde S. Typhi nicht eingeschlossen [Ammon u. Bräunig, 2002]. Auch andere Au-<br />

toren sprechen von einer Lebensmittel Beteiligung bei humanen Salmonellosen von 95%<br />

[Foley u. Lynne, 2008]. Damit ist Salmonella immer noch das wichtigste Agens, welches<br />

akute Lebensmittelerkrankungen auslöst [Todd, 1997] [Crum-Cianflone, 2008].<br />

Seit dem Jahr 2005 erfasst das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Daten zu<br />

Lebensmitteln, die an Krankheitsausbrüchen beteiligt waren. Eine Beteiligung an den Aus-<br />

brüchen wird als gegeben gesehen, wenn zwei oder mehr Personen erkranken und dabei<br />

ein Zusammenhang mit ein und demselben Lebensmittel besteht. Dabei wird bei der Zu-<br />

44


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

ordnung „wahrscheinlich Lebensmittelbedingter Ausbruch (possible foodborne outbreak)“<br />

bzw. „verifizierter Lebensmittel bedingter Ausbruch (verified foodborne outbreak)“ die<br />

Definitionsauslegung der EFSA zu Hilfe genommen. Im Jahr 2009 wurden durch 15 Bun-<br />

desländer und die Bundeswehr 78 Informationen zu Lebensmittelbedingten Krankheits-<br />

ausbrüchen eingesandt, 34 der 78 Ausbrüchen waren dabei gemäß der EFSA Definition<br />

verifizierte Ausbrüche. Das BfR stellte in dem Jahr fest, dass dabei der größte Anteil<br />

(53%) der übermittelten Ausbrüche durch Salmonellen verursacht wurde. Dabei wurden<br />

Salmonellen auch häufig, genauer gesagt bei 20 von 41 Ausbrüchen im verdächtigen Le-<br />

bensmittel gefunden. Besonders durch das Serovar S. Enteritidis wurden oft Ausbrüche<br />

verursacht (69%). Aber auch andere Serovaren wurden im Zusammenhang mit Ausbrü-<br />

chen gesehen. In absteigender Reihenfolge wurden S. Typhimurium mit 12%, S. Panama<br />

und S. Infantis mit je 5% und S. Virchow mit 2% bei Ausbrüchen gesehen. Im Jahr<br />

2009 dominierten Fleisch und Fleischerzeugnisse einschließlich Wurstwaren mit 9 von 34<br />

Ausbrüchen bei der Lebensmittelkategorie vor Fertiggerichten und zubereiteten Speisen,<br />

feinen Backwaren und anderen. Insgesamt 6 der 9 Ausbrüche durch die Gesamtgrup-<br />

pe Fleisch war Salmonellen bedingt, während im Bereich Fertiggerichte und zubereitete<br />

Speisen nur 3 von 8 Ausbrüchen durch Salmonellen verursacht wurden. Im Bereich der fei-<br />

nen Backwaren und Desserts wurden sogar alle der 4 bzw. 2 Ausbrüche durch Salmonellen<br />

hervorgerufen, und die Ausbrüche in der Kategorie Fein- und Rohkostsalate zeigten bei 2<br />

von 3 Ausbrüchen eine Beteiligung dieses Erregers [Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />

2010b]. Besonders Hackfleisch, welches durch die Zerkleinerung eine große Oberfläche für<br />

Erreger bietet und daher eine intakte Kühlkette und einen sofortigen Verkauf erfordert,<br />

birgt ein großes Risiko. So wurden bei einer Untersuchung in den Vereinigten Staaten bei<br />

4,2% der Hackfleischproben Salmonellen entdeckt. Auch in der 2009 durchgeführten Da-<br />

tenerhebung des BfR waren von den 6 der durch Salmonellen bedingten Ausbrüche in der<br />

Kategorie Fleisch 3 Ausbrüche durch Hackfleisch verursacht worden, kleinere Ausbrüche<br />

wurden beispielsweise durch Geflügeldöner verursacht. Andere fein zerkleinerte Fleisch-<br />

waren wie Mettwurst sind ähnlich risikoreich. Auch für eine Übertragung resistenter Sal-<br />

monellenstämme sind oft zerkleinerte Fleischwaren verantwortlich [White et al., 2001]<br />

[Sinell, 2004] [Bosilevac et al., 2009] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010b]. Nach<br />

Angaben der EFSA schien 2008 in der EU Broilerfleisch eine wichtige Erregerquelle für<br />

Salmonellosen und auch Campylobactererkrankungen darzustellen [European Food Safe-<br />

ty Authority, 2010a] [European Food Safety Authority, 2010c]. Die Isolierung bestimmter<br />

Serovaren und Phagotypen ließ bereits in früheren Recherchen die Vermutung zu, dass<br />

Broilerfleisch insgesamt in der Europäischen Union epidemiologisch wichtig bei humanen<br />

Salmonelloseerkrankungen ist. Nach Mitteilungen der EFSA ist aber die Einflussstärke<br />

45


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

dieses Lebensmittels je nach EU Mitgliedsstaat durch die unterschiedliche Salmonellen-<br />

prävalenz in den Broilerherden sehr verschieden [European Food Safety Authority, 2007b].<br />

Auch Probenahmen im Rahmen einer Untersuchungsreihe durch das Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung deuten auf einen recht hohen Kontaminationsgrad in Hähnchenkarkas-<br />

sen hin. Es wurden 2008 dabei 17,6% der Broilerkarkassen als Salmonellen kontaminiert<br />

beschrieben [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. Epidemiologische Studien fan-<br />

den heraus, dass auch Schweinefleisch etwa 20% der Salmonellosen durch Lebensmittel<br />

verursacht [Steinbach u. Hartung, 1999].<br />

Bei der Übertragung des oftmals resistenten Erregers S. enterica direkt oder über<br />

Lebensmittel auf den Menschen spielen asymptomatische Trägertiere als Reservoir eine<br />

wichtige Rolle. Der Keim besiedelt bei den nahrungsmittelproduzierenden Tieren den<br />

Darm oder den Reproduktionstrakt und kann so auf das spätere Lebensmittel übergehen<br />

[Gast u. Beard, 1990] [Perron et al., 2008] [Stevens et al., 2009].<br />

Auch in den USA zählt die Salmonellose zu den Haupterkrankungen, die ihren Ur-<br />

prung im Lebensmittelbereich haben. Etwa 1,4 Mio. Menschen erkranken in den Verei-<br />

nigten Staaten jährlich. Oft werden diese Infektionen auch hier durch Geflügelfleisch-,<br />

Fleisch-, Ei-, Milchprodukte und Meeresfrüchte hervorgerufen. Auch mitunter ungewöhn-<br />

lichere Nahrungsmittel wie beispielhaft Erdnussbutter im Jahr 2007 können starke Krank-<br />

heitsausbrüche mit vielen infizierten Personen hervorrufen [Crum-Cianflone, 2008] [Foley<br />

et al., 2008].<br />

Weitere problematische Verbreitungswege von Salmonellen ist die Einfuhr traditionel-<br />

ler Nahrung von Migranten, der vereinfachte weltweite Handel mit frischen und gefrore-<br />

nen Lebensmitteln und der Ausbau neuer Industriezweige und der Landwirtschaft [Todd,<br />

1997].<br />

Ein zusätzliches Problem entsteht durch eine immer höhere Produktionsgeschwindig-<br />

keit in den Schlachthöfen, bei der es viel schneller zu Kreuzkontaminationen kommen<br />

kann [Smyth u. Watson, 1987].<br />

Grundsätzlich gehört die Salmonellose zu den meldepflichtigen Erkrankungen [Sinell,<br />

2004] [Robert Koch Institut, 2010]. S. Enteritidis und S. Typhimurium zählen zu den oft<br />

isolierten und damit zu den besonders besorgniserregenden Salmonellaserovaren. Lebens-<br />

mittel tierischen Ursprungs, besonders Fleisch und Eier sind bei Salmonelleninfektionen<br />

als wichtigste Überträgermöglichkeit zu nennen. Doch auch weiterverarbeitete Produkte<br />

mit diesen Bestandteilen sind oft Auslöser für lebensmittelbedingte Erkrankungen. Häu-<br />

fig sind Fälle in Heimen oder Restaurants zu verzeichnen. Bei diesen Ausbrüchen spielt<br />

dann in den meisten Fällen eine mangelnde Temperaturkontrolle während der Zuberei-<br />

tung, während des Kochvorgangs oder während der Lagerung sowie Küchenhygiene eine<br />

46


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

entscheidende Rolle [Todd, 1997] [Wichmann-Schauer et al., 2001] [Barker et al., 2003]<br />

[Kusumaningrum et al., 2004] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006a] [Bundesinsti-<br />

tut für Risikobewertung, 2010a]. Ein Drittel der 34 verifizierten Lebensmittel bedingten<br />

Ausbrüche traten laut der durch das BfR ermittelten Daten 2009 in der Gastronomie und<br />

Privathaushalten auf, aber auch Schulen, Kindergärten, Kantinen, Seniorenheime, Messen<br />

etc. machten jeweils zwischen 3% und 15% der Ausbrüche aus [Bundesinstitut für Risiko-<br />

bewertung, 2010b]. Personen die Speisen zubereiten und einen gastrointestinalen Infekt<br />

mit Salmonellen haben können die Erreger sowohl auf die Nahrungsmittel als auch direkt<br />

auf die Kunden weitergeben und auf diese Weise Ausbrüche der Salmonellose hervorrufen<br />

[Hedberg et al., 1991]. Das BfR beschrieb 2009 bezüglich verifizierter Lebensmittel be-<br />

dingter Ausbrüche besondere Einflussfaktoren, die zur Kontamination des Lebensmittels<br />

beigetragen haben können wie Kreuzkontamination, Handhabung durch infizierte Perso-<br />

nen, einen unzureichenden Hygieneplan und die Verarbeitung von Schaleneiern sowie die<br />

Verwendung kontaminierter Zutaten ohne weitere Erhitzung. Einflussfaktoren bei verifi-<br />

zierten Lebensmittel bedingten Ausbrüchen, die ein Überleben und eine Vermehrung des<br />

Erregers im Lebensmittel beigetragen haben könnten, waren nach Recherchen des BfR<br />

besonders eine unzureichende Kühlung und ungenügende Erhitzung, ein unzureichendes<br />

HACCP Konzept und das Heißhalten bei zu geringer Temperatur [Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung, 2010b]. Besonders dramatisch ist es wenn durch Produkte mit resis-<br />

tenten Erregern eine Sallmonellenerkrankung beim Menschen ausgelöst wird. Antunes et<br />

al. sehen besonders auch bei aus Hähnchenprodukten isolierten Salmonellen eine sehr<br />

ungünstige Resistenzlage [Antunes et al., 2003]. Im Jahr 2001 lag die Salmonellenkonta-<br />

minationsrate bei Lebensmittelplanproben in Deutschland im Bereich von rohem Fleisch,<br />

ausgenommen Geflügelfleisch bei 3,76% während die Belastung zwischen 1995 und 2000<br />

hier nur bei 2,98% lag. Schweinefleisch war mit 3,81% weniger belastet als zwischen den<br />

Jahren 1995 und 2000 (5,63%). Rohes Geflügelfleisch hatte in den Jahren 1995–2000 ei-<br />

ne Kontaminationsrate von 20,86%. Dabei hatte S. Enteritidis mit 25,1% den höheren<br />

Anteil und S. Typhimurium mit 11,6% den kleineren Anteil an dieser Gesamtkontamina-<br />

tionsrate. 2001 sank die Salmonellenkontaminationsrate beim Geflügelfleisch auf 12,72%.<br />

Hähnchenfleisch zeigte ebenfalls einen absinkenden Trend. Während die Kontaminations-<br />

rate von 1995–2000 noch bei 21,41% lag, war sie im Jahr 2001 auf 15,68% abgesunken.<br />

Auch beim Hähnchenfleisch zeigte sich, dass der Anteil an S. Enteritidis insgesamt höher<br />

war, als der von S. Typhimurium. Rohes Fleisch in zerkleinertem Zustand war 2001 zu<br />

4,89% mit Salmonellen kontaminiert, während stabilisierte Fleischerzeugnisse und hitzebe-<br />

handelte Fleischerzeugnisse nur zu 2,29% bzw. 0,34% belastet waren [Sinell, 2004]. Durch<br />

eine Grundlagenstudie von Januar 2008 bis Dezember 2008 konnte wieder eine recht hohe<br />

47


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

eine Broilerkarkassenkontaminationsrate von 17,6% ermittelt werden [Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung, 2010a]. Eine zwischen 1995 und 1996 in Portugal durchgeführte Studie<br />

ergab, dass 60% der beprobten Hähnchenprodukte am häufigsten mit S. Enteritidis und<br />

S. Hadar kontaminiert waren [Antunes et al., 2003]. Auch in den Jahren 2004 bis 2008<br />

standen S. Typhimurium und S. Enteritidis wieder an der Spitze der isolierten Serovaren<br />

[Friedrich et al., 2010].<br />

Geflügelbestände sind von besonders großer epidemiologischer Bedeutung. Von sal-<br />

monelleninfizierten Beständen geht eine große Kontaminationsgefahr für das spätere Le-<br />

bensmittel aus. Die Erreger können sich auf dem Lebensmittel weiter vermehren und<br />

somit anreichern [Rolle u. Mayr, 2007]. Elgroud et al. und andere Autoren weisen auf<br />

signifikante Zusammenhänge zwischen der Prävalenz von Salmonella in Broilerherden,<br />

der Hygiene bei der Aufzucht und dem Management, den Stallungen, Futter und Wasser<br />

und den belebten und unbelebten Vektoren im Umfeld der Tiere hin. Diese Faktoren sind<br />

ebenso wie der Transport mitausschlaggebend für Kreuzkontaminationen der Karkassen<br />

während des Schlachtprozesses im Schlachthof [Elgroud et al., 2008] [Bryrd et al., 1998].<br />

Während einer Untersuchung fanden Wissenschaftler heraus, von welch großer Bedeutung<br />

die Reinigung und Desinfektion der Schlachtanlage ist, bzw. wie wichtig die Berücksich-<br />

tigung des Salmonellenstatus einer Herde vor Schlachtbeginn ist. Zuvor als Salmonella<br />

negativ eingestufte Herden wiesen auf der Oberfläche eine Salmonellenprävalenz von bis<br />

zu 56% auf, nachdem sie im Anschluss an Salmonella positive Mastherden geschlach-<br />

tet wurden. Die Autoren weisen darauf hin, dass insbesondere die komplette Beseitigung<br />

von Salmonellen im Brühkessel ein sehr zeitintensives Unterfangen bedeutet, aber für eine<br />

Vermeidung der Kreuzkontamination von entscheidender Bedeutung ist. In den Versuchen<br />

wurde erst nach 3-wöchiger Anstrengung eine absolute Salmonellenfreiheit des Brühkes-<br />

sels erreicht. Auch trug die getrennte Schlachtung von positiv getesteten Herden am Ende<br />

eines Schlachttages sehr zur Reduktion der Gesamtkontamination der Karkassen bei, da<br />

auch hier Kreuzkontaminationen weitestgehend umgangen wurde. Salmonellen negative<br />

Herden hatten in ihrem Bericht keine bzw. nur sehr geringe Kontaminationsraten [Pless<br />

u. Köfer, 1998] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003].<br />

Der Schlüssel zu einer Reduzierung der Salmonellenprävalenz in Lebensmitteln ist die<br />

Identifizierung von Kontaminationsquellen während des Schlachtprozesses und die Umset-<br />

zung von Strategien, die die Erreger reduzieren, eliminieren oder vor ihnen schützen [Nde<br />

et al., 2007]. Von einer durch das Lebensmittel ausgehenden Salmonellengefahr sind beson-<br />

deres bestimmte Personenguppen betroffen. Dieser Risikogruppe gehören bis zu 30% der<br />

Bevölkerung an. Besonders gefährdet sind Kleinkinder unter 6 Jahren, alte Menschen über<br />

60 Jahren, Schwangere und durch Erkrankung oder Therapie immunsupprimierte Perso-<br />

48


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

nen (HIV, Diabetes mellitus, Rheuma, maligner Tumor, Sichelzellanämie, etc.) [Ammon<br />

u. Bräunig, 2002] [Krämer, 2010]. Weitere Risikofaktoren sind zudem Personen mit einer<br />

Hypoazidität des Magens, sodass Keime schlecht abgetötet werden können und kurz vor<br />

Infektion mit Antibiotika oder Corticosteroiden behandelte Personen [Crum-Cianflone,<br />

2008] [Ammon u. Bräunig, 2002].<br />

2.13 Bekämpfung<br />

Die zum Komplex der infektiösen Gastroenteritis gehörende Enteritis Salmonellose beim<br />

Menschen kann nur durch eine Senkung des Infektionsdruckes bei den Tierbeständen und<br />

durch gleichzeitige Vermeidung der Kontamination, Vermehrung und Anreicherung von<br />

Salmonellen im Lebensmittel vermindert werden. Salmonellen haben eine hohe Hitzere-<br />

sistenz. Um ein Lebensmittel salmonellenfrei zu machen muss dieses 1 Minute lang auf<br />

eine Kerntemperatur von 70°C gebracht werden. Trotz einer möglichen Salmonellenver-<br />

mehrung bei Temperaturen ab 5°C bis hin zu 47°C empfiehlt sich die Erhitzung bzw. die<br />

Kühllagerung. Das Temperaturoptimum von Salmonellen liegt bei 35–37°C. Wichtig ist<br />

auch zu bedenken, dass einige Typhimuriummutanten sogar noch bei einer Temperatur<br />

von 54°C vermehrungsfähig sind. Generell sind Salmonellen auch in der Lage, Thermore-<br />

sistenzen zu entwickeln. Salmonellen können auch durch eine Einstellung des pH-Wertes an<br />

ihrer Vermehrung gehindert werden. Bei einem pH zwischen < 3,8 und > 9,5 stagniert die<br />

Vermehrung, doch auch hier sollte bedacht werden, dass eine Toleranzentwicklung möglich<br />

ist. Eine wichtige Maßnahme zur mittelfristigen Vermeidung von Salmonelloseerkrankun-<br />

gen ist desweiteren ein Aufbau salmonellenfreier Elternbestände in der Tierproduktion.<br />

Impfprogramme standen früher lediglich in der Geflügelsparte zur Verfügung, kürzlich<br />

ist jedoch auch ein Lebendimpfstoff für Schweine auf den Markt gekommen, der eine<br />

Ausscheidung der Erreger vermindert bzw. beendigt [Baumgart u. Becker, 1994] [Todd,<br />

1997] [Wichmann-Schauer et al., 2001] [Barker et al., 2003] [Sinell, 2004] [Meyer, 2004]<br />

[Kusumaningrum et al., 2004] [Robert Koch Institut, 2006a].<br />

Ein Salmonelleneintrag muss besonders auch durch eine strenge Schadnager- und In-<br />

sektenbekämpfung zum einen und durch eine Verfütterung von einwandfreien Futtermit-<br />

teln verhindert werden. In einer Studie zur Kontamination in der modernen Broilerpro-<br />

duktion in den USA zeigte sich, dass ein großer Anteil der verwendeten Futtermittel<br />

bereits mit Salmonellen kontaminiert ist. Etwa 60% der Fleisch- und Knochenmehlpro-<br />

ben und 35% der Futterbreiproben waren erregerhaltig. Eine Möglichkeit zur Reduktion<br />

dieser hohen Isolationsrate sehen die Autoren in der Pellettierung des Futters, die eine<br />

Erregerverminderung um 82% verspricht. Eine hohe Frequenz positiver Ergebnisse hat-<br />

49


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

ten die Forscher auch bei der Untersuchung von Aufbereitungsanlagen (16,1%), Insekten<br />

(13%) und Zuchtfarmen (13,0%). Broilerfarmen waren bei ihrer Untersuchung mit 4,5%<br />

weniger Salmonella kontaminiert. Ihr Fazit durch die Isolation verschiedener Serotypen<br />

auf verschiedenen Ebenen des Produktionsprozesses ist, dass auch durch eine komplette<br />

Elimination der Erreger im Futtermittel keine vollständige Erregerfreiheit im Endprodukt<br />

erreicht werden kann. Salmonellen spielen in der gesamten Produktionskette immer wieder<br />

und überall eine Rolle als Kontaminationsreservoir [Sinell, 2004] [Jones et al., 1991].<br />

Um Kreuzkontaminationen zu verhindern sollten salmonellenfreie Bestände zuerst ge-<br />

schlachtet werden. Da die Salmonellenbelastung im Preharvest Bereich noch nicht sicher<br />

vermieden werden kann, ist insbesondere darauf zu achten, dass die Erreger in den an-<br />

schließenden Verarbeitungsgängen eliminiert werden. Die Erhitzung zählt neben anderen<br />

Prozessen zu den wichtigsten Keimabtötungsverfahren. Da einige Produkte nicht auf diese<br />

oder auf andere Art und Weise behandelt werden können und so die Keime nicht inak-<br />

tiviert werden können, gilt es, zumindest durch Kühlung die Vermehrung zu verhindern.<br />

Andere Prozessfaktoren, wie z. B. Pökelung und Senkung der Wasseraktivität, können<br />

ebenfalls dazu beitragen, eine Erregervermehrung zu verhindern [Sinell, 2004]. In anderen<br />

Ländern spielt an dieser Stelle noch die Dekontamination des Lebensmittels eine Rolle<br />

(z. B. USA). Die Problematik besteht hier allerdings in einer eventuellen Rekontamination<br />

des Produktes, welches ohne die Konkurrenzflora ganz der Rekontaminante ausgesetzt ist.<br />

Die EU fordert dennoch schon länger eine Zulassung von Dekontaminationsmitteln wie<br />

Chlordioxid (Cl2), angesäurertem Natriumchlorit (NaClO2), Trinatriumphosphat (TSP)<br />

und eine Mischung aus Peroxysäuren. Auch die Trinkwasserchlorung durch Hypochlorit<br />

wird außerhalb der EU verwendet um Prozesswasser keimärmer zu halten. Die Chlo-<br />

rung ist jedoch im Bereich des Brühkessels nur effizient, wenn das Wasser nicht zu alt<br />

ist, ansonsten sinkt die Keimreduktion stark. Andere Möglichkeiten stellen beispielswei-<br />

se eine Behandlung mit Ozon, eine Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen oder eine<br />

verlängerte Elektrostimulation dar [Yang et al., 2001] [Bundesinstitut für Risikobewer-<br />

tung, 2006b] [European Food Safety Authority, 2005] [Weber, 2008] [Ellerbroek, 2009]<br />

[Krämer, 2010]. Generell besteht in einer optimalen Tankreinigung und einer Vorreini-<br />

gung der Schlachtkörper eine gute Möglichkeit zur Verbesserung der Brühwasserqualität.<br />

Endprodukte, die aus Salmonella positiv getesteten Herden stammen können einer Hit-<br />

zebehandlung unterzogen werden und so von Erregern befreit werden. Allerdings muss<br />

hier eine Rekontamination vermieden werden [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003].<br />

Im privaten oder gewerblichen Bereich könnten diese Produkte wieder Kreuzkontamina-<br />

tionen und Rekontaminationen ausgesetzt werden, indem die erregerfreien Produkte und<br />

Speisen durch den Kontakt mit anderen Lebensmitteln rekontaminiert bzw. kontaminiert<br />

50


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

werden. Auch falsche Lagerungstemperaturen und die Nichteinhaltung der Kühlkette kön-<br />

nen eine Gefahr für die Lebensmittel darstellen. Aus diesen Gründen ist auch auf diesen<br />

Stufen und beim Endverbraucher das Durchgaren bestimmter Lebensmittel, eine richtige<br />

Kühllagerung und der hygienische Umgang mit Reinigung und Desinfektion von Arbeits-<br />

materialien besonders bei Geflügelfleisch für die allgemeine Bekämpfung wichtig [Todd,<br />

1997] [Wichmann-Schauer et al., 2001] [Barker et al., 2003] [Kusumaningrum et al., 2004]<br />

[Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006a] [European Food Safety Authority, 2010a].<br />

In Deutschland, wie auch in den USA gibt es kaum mehr salmonellenfreie Schweine-<br />

bestände. Allerdings ist dazu zu sagen, dass hochkontaminierte Bestände selten sind. In<br />

Deutschland haben sich fast alle Mastbetriebe dem freiwilligen Kontrollystem zur Katego-<br />

risierung des Salmonellenstatus angeschlossen. Fleisch aus stark belasteten Betrieben soll<br />

bei der Vermarktung entsprechend gekennzeichnet werden. Auch bei Schweinen ist Stress,<br />

wie er im Vorfeld der Schlachtung entstehen kann zu vermeiden, um eine Durchlässigkeit<br />

der Darmbarriere zu verhindern [Sinell, 2004] [Burkholder et al., 2008].<br />

Bei der Bekämpfung von S. Enteritidis steht wie auch im Schweinemastbereich die<br />

Prophylaxe und Kontrolle im Vordergrund. Die Bestandsbelastungen müssen abgesenkt<br />

werden, um so mögliche Lebensmittelinfektionen zu minimieren. Das eigentliche Ziel ist<br />

es, Geflügelbestände anhaltend salmonellenfrei zu halten. Um dieses Ziel zu verfolgen<br />

sind in erster Linie Monitoringprogramme von besonderer Bedeutung, da diese Infekti-<br />

onsquellen aufdecken, den aktuellen Salmonellenstatus widerspiegeln und die Sanierungs-<br />

erfolge überwachen können. Die Hygiene muss schon beim Brutei beginnen, indem die<br />

Eier beispielsweise begast und antibakteriell behandelt werden. Nur salmonellenfreie Ein-<br />

tagsküken können später eine erregerfreie Fleisch- und Eierproduktion garantieren. Wei-<br />

terführend spielen Management, Reinigung und Desinfektion, Fütterungshygiene sowie<br />

Schadnagerbekämpfung eine wichtige Rolle, um eine Einschleppung des Erregers zu ver-<br />

hindern. Impfungen gegen Salmonellen können bei erfolgter Ausnahmegenehmigung mit<br />

mit Lebend- und Inaktivatimpfstoffen erfolgen. Die prophylaktische Immunisierung bei<br />

Küken kann durch die sogenannte „competitive exclusion“ erfolgen. Bei diesem aner-<br />

kannten Verfahren werden autochtone Darmflorakulturen an geschlüpfte Küken kurze Zeit<br />

nach dem Schlüpfen verabreicht und unerwünschte Keime durch konkurrierende harmlose<br />

Keime gehemmt. Andere Bezeichnungen sind das „Nurmi-Konzept“, das nach dem Be-<br />

schreiber dieses Konzepts zur Reduktion der intestinalen Salmonellabesiedlung benannt<br />

wurde. Auch eine Ausscheidung von Erregern durch infizierte Tiere kann so begrenzt<br />

werden. Eine vollständige Vermeidung einer pathogenen Besiedlung der Darmflora kann<br />

trotzalledem so nicht gänzlich vermieden werden [Methner, 2000] [Rabsch et al., 2000]<br />

[Siegmann u. Neumann, 2005] [Meeusen et al., 2007] [Rolle u. Mayr, 2007] [BMELV,<br />

51


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2009]. Einige Autoren konnten durch eine Verabreichung von anaeroben Darmmikroor-<br />

ganismen aus adulten Hühnchen keine Schlüsse auf einen eventuellen Schutz gegenüber<br />

einer Salmonelleninfektion ziehen, da die Salmonelleninzidenz während der Aufzucht zu<br />

gering war [Rigby et al., 1982]. Die Erregerprävalenz von Eintagsküken, ermittelt aus<br />

den Untersuchungsergebnissen des Kükenpapiers mit Mekonium liegt bei 14% bis 32%<br />

[Marin u. Lainez, 2009]. In Frankreich wurde eine Auswertung zum Einfluss von Kon-<br />

trollprogrammen in der Broilerzucht auf Salmonelloseerkrankungen durchgeführt. Das<br />

Ergebnis zeigte eine Abnahme zum damaligen Zeitpunkt von Salmonelloseerkrankungen<br />

bei Menschen um 33% seit der Einführung des Kontrollprogrammziels 1998. Erkrankun-<br />

gen mit S. Enteritidis nahmen schlagartig mit der Einführung ab, Salmonellosen mit S.<br />

Typhimurium zeigten eine progressive Reduktion. Die Studie konnte damit einen Hinweis<br />

darauf geben, dass Kontrollprogramme zu einer Verminderung von humanen Salmonello-<br />

seerkrankungen führen können [Poirier et al., 2008]. Bekämpfungsprogramme haben auch<br />

in vielen nordischen Länder wie z. B. Dänemark, Finnland und Schweden bewirkt, dass<br />

nur noch sehr geringe Prävalenzen in Geflügelbeständen und Karkassen vorhanden sind<br />

und dem Gesundheitssystem viel weniger Kosten entstehen [Danish Zoonosis Centre et al.,<br />

2002] [Maijala et al., 2005] [Kangas et al., 2007] [European Food Safety Authority, 2007a]<br />

[Koyuncu u. Haggblom, 2009] [European Food Safety Authority, 2010c].<br />

Eventuelle Punkte im Prozess der Aufzucht und Verarbeitung aufzuspüren, um mit<br />

einem Bekämpfungsprogramm dort anzusetzen, kann sehr schwierig sein. Elgroud et al.<br />

konnten in einer Studie in Algerien lediglich vier Faktoren angeben, bei denen Risikofak-<br />

toren für eine Kontamination mit Salmonella als gesichert signifikant angesehen werden.<br />

In ihrer Studie waren dies die Besatzdichte, die Mortalitätsrate, die Einstreu und die Zu-<br />

trittsmöglichkeit anderer Tiere zu den Stallungen. Allerdings konnten die Autoren keinen<br />

signifikanten Faktor finden, der mit der Kontamination im Schlachthof im Zusammenhang<br />

steht [Elgroud et al., 2008]. Besonders im Herdenbereich ist es durch asymptomatische<br />

Salmonelleninfektion oft schwierig die Epidemiologie nachzuvollziehen [Smyth u. Watson,<br />

1987]. Auch andere Autoren sehen eine Problematik der schwierigen Zurückverfolgung<br />

durch das ubiquitäre Vorkommen von Salmonellen in der gesamten Produktionskette [Jo-<br />

nes et al., 1991] [Aeran et al., 2007].<br />

2.14 Salmonellose Fälle<br />

Zu den meistverbreiteten meldepflichtigen Erkrankungen zählen Lebensmittelinfektionen.<br />

Deutschlandweit werden jährlich bis zu 200.000 Lebensmittelinfektionen gemeldet. Im<br />

Jahr 2009 wurden dem Robert Koch Institut 102.486 erkrankte Personen gemeldet, bei<br />

52


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

denen die Erreger potentiell durch Lebensmittel übertragen wurden. Besonders oft treten<br />

hier zu Lande Infektionen durch Bakterien wie Salmonellen und Campylobacter sowie<br />

durch verschiedene Viren auf. Dabei können in der offiziellen Statistik nur gemeldete<br />

Krankheitsfälle erfasst werden, die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher. Besonders der<br />

Reiseverkehr birgt Risiken in diesem Bereich [Robert Koch Institut, 2006a] [Robert Koch<br />

Institut, 2010].<br />

Noch im Jahr 2000 zählten Salmonellosen zu den bedeutensten Erkrankungen, im<br />

Jahr 2005 lagen Campylobacter-Enteritiden dann erstmals vor Salmonellosen. Dennoch<br />

zählen Salmonellenerkrankungen mit zu den häufigsten durch kontaminierte Lebensmittel<br />

verursachten Infektionen [Atanassova u. Ring, 2000] [Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />

2006a] [Robert Koch Institut, 2010].<br />

EU weit zählten 2008 nach EFSA Forschungen Campylobacteriosen und Salmonello-<br />

sen zu den häufigsten angegebenen lebensmittelbedingten Erkrankungen. Im Jahr 2008<br />

machten in der EU Salmonellosen im Rahmen der durch Lebensmittel verursachten Er-<br />

krankungen einen Anteil von 35,4% aus. Dabei schien Broilerfleisch eine wichtige Erreger-<br />

quelle für beide Erkrankungen zu sein [European Food Safety Authority, 2010a] [European<br />

Food Safety Authority, 2010c]. Eine Untersuchung der EFSA ergab, dass isolierte Sero-<br />

varen und Phagotypen den Verdacht erhärten, dass Broilerfleisch eine wichtige Quelle<br />

für Salmonelloseerkrankungen beim Menschen darstellen. Dieser Einfluss variiert jedoch<br />

in den Mitgliedsstaaten durch die Salmonellenprävalenz in den Broilerherden [European<br />

Food Safety Authority, 2007b]. Von den im Jahr 2009 dem Robert Koch Institut übermit-<br />

telten 9.233 potentiell durch Lebensmittel bedingte übertragbare Ausbrüche mit 102.486<br />

betroffenen Personen, waren 841 dieser Ausbrüche (9%) mit 3.192 Erkrankten Salmo-<br />

nellen bedingt. Tatsächlich lebensmittelbedingt waren hiervon 343 Ausbrüche mit 1.620<br />

Erkrankten. Die Zahl der potentiell lebensmittelbedingten Ausbrüche mit Campylobac-<br />

ter lag mit 554 Ausbrüchen (6%) und 1.450 Erkrankten an zweiter Stelle. Tatsächlich<br />

lebensmittelbedingt waren bei den Campylobacter bedingten Ausbrüchen hier 129 mit<br />

378 Erkrankten. Die Situation im Jahr 2009 zeigt einen Rückgang der Ausbrüche durch<br />

Salmonellen, so lag die Zahl der Ausbrüche beispielsweise 2004 noch bei 1.989. Insgesamt<br />

zählte die Salmonellose 2009 als zweithäufigste bakteriell bedingte Erkrankung nach der<br />

Campylobacteriose [Robert Koch Institut, 2010].<br />

Seit dem Jahr 1965 bis zum Jahr 1980 haben sich die amtlich registrierten Salmonellose<br />

Fälle verzehnfacht. Nach 1980 gingen die erfassten Erkrankungen bis 1985 leicht zurück.<br />

Ab Mitte der 80er Jahre erfolgte dann ein starker Anstieg der Salmonellosemeldungen<br />

bis zu einem Höchststand im Jahr 1992 mit 195.000 gemeldeten Salmonelloseerkrankun-<br />

gen. Dieser Trend wurde insbesondere durch ein gehäuftes Auftreten von Salmonellen in<br />

53


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Hühnereiern verursacht. Mit dem Jahr 1993 fielen die gemeldeten Infektionen wieder. Seit<br />

dem Jahr 2000 setzt sich dieser rückläufige Trend langsamer fort. Die Dunkelziffer der<br />

Salmonellosefälle ist weitaus höher, da nur etwa 10% der Fälle gemeldet und somit erfasst<br />

werden [Meyer et al., 2005] [Robert Koch Institut, 2006a]. Die Abbildung 2.3 spiegelt den<br />

Verlauf der Erkrankungen zwischen 1946 und 2001 wieder, ab 2002 werden die insgesamt<br />

an das Robert Koch Institut übermittelten Salmonellen Fälle nach der Referenzdefinition<br />

[Robert Koch Institut, 2010, Seite 19] angegeben. Im Jahr 2005 wurden dem Robert-Koch<br />

Institut 52.245 Salmonella-Enteritiden übermittelt. Dabei nahm das Serovar Enteritidis<br />

einen Anteil von 68% ein [Robert Koch Institut, 2007a]. Damit war Salmonellose im Jahr<br />

2005 hinter Norovirus-, Campylobacter- und Rotavirusinfektionen die vierthäufigste vom<br />

Robert Koch Institut ermittelte Erkrankung. Verglichen zum Jahr zuvor ergab sich hier<br />

ein Rückgang der registrierten Fälle um 8% (2004: 56 976 Salmonella-Enteritiden). Im<br />

Jahr 2006 ist laut dem Robert Koch Institut die Infektionsrate mit Salmonellen beim Men-<br />

schen nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr gewesen. Diese Situation verlief somit<br />

ähnlich wie die Kontaminationsraten von Fleisch und Geflügelfleisch, wo ein nur geringer<br />

Rückgang zu verzeichnen war. In Broilerbeständen zeigte sich ebenfalls eine weiter leicht<br />

rückläufige Tendenz. In Legehennenbetrieben waren in der genannten Zeit ebenfalls kaum<br />

Veränderungen im Bezug auf Salmonelleninfektionen zu verzeichnen. Das Serovar Salmo-<br />

nella Enteritidis zählte auch im Jahr 2006 zu den Salmonellaspezies, die am häufigsten<br />

gemeldet wurden. Diese Tatsache beruht auf dem schon lange hohen Anteil an Kontami-<br />

nation mit dieser Spezies bei Konsumeiern. In Schweinefleisch ist dagegen hauptsächlich<br />

Salmonella Typhimurium nachzuweisen gewesen. Der Anteil von Salmonella Enteritidis<br />

bei menschlichen Infektionen war im Vergleich zum Jahr 2005 (68%) rückläufig er lag im<br />

Jahr 2006 bei 44%. Der Anteil von Salmonella Typhimurium lag sowohl im Jahr 2005<br />

als auch im Jahr 2006 um 25% [Hartung, 2007a]. Im Jahr 2007 stiegen die gemeldeten<br />

Salmonellen Infektionen im Vergleich zum Vorjahr um 5%. Insgesamt wurden 55.400 Er-<br />

krankungen registriert. angestiegen. Das Serovar S. Enteritidis war auch in diesem Jahr<br />

mit 71% wieder der häufigste Auslöser für Erkrankungen beim Menschen. Der relati-<br />

ve S. Enteritidis Anteil ist im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr gering angestiegen.<br />

Das Serovar S. Typhimurium war bei den typisierten Salmonelleninfektionen mit 23%<br />

der zweithäufigste Erreger. Der relative Anteil von S. Typhimurium ist im Jahr 2007<br />

geringfügig zurückgegangen. Auch im Jahr 2007 wurden Salmonellen besonders aus Ge-<br />

flügel und Geflügelfleisch und weniger aus Rindern, Schweinen und Rotfleisch isoliert.<br />

Gerade bei Geflügelfleisch variierten die isolierten Serovaren stark. Aus etwa jeder achten<br />

Probe aus Geflügelfleisch wurde S. Enteritidis oder S. Typhimurium isoliert. Rind- und<br />

Schweinefleisch zeigten sich im Serovarmuster einheitlicher. In diesen Fleischsorten wurde<br />

54


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Abbildung 2.3: Verlauf der Salmonelloseerkrankungen in Deutschland über die Jahre<br />

1946–2001 (aus [Sinell, 2004]) ergänzt nach den Infektionsepidemiologischen Jahrbüchern<br />

des RKI ([Robert Koch Institut, 2003] bis [Robert Koch Institut, 2010]) für die Jahre<br />

2002–2009.<br />

55


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

besonders oft das Serovar S. Typhimurium nachgewiesen [Hartung, 2007b]. Im Jahr 2008<br />

wurden insgesamt 45.401 Salmonella Infektionen und davon 42.902 Erkrankungen an das<br />

Robert Koch Institut übermittelt [Robert Koch Institut, 2009a]. Damit war Salmonellose<br />

wieder einmal eine der häufigsten registrierten Zoonosen. Insgesamt wurden 137.468 Sal-<br />

monellosefälle in der gesamten EU registriert. Auch im Jahr 2008 war S. Enteritidis das<br />

Serovar das trotz eines deutlichen Rückgangs EU weit am häufigsten Salmonellosen beim<br />

Menschen hervorgerufen hat. Dieses Serovar lag im Jahr 2008 auch an der Spitze bei der<br />

Isolierung aus deutschem Hähnchenfleisch. Das Serovar Typhimurium zeigte in diesem<br />

Jahr einen Anstieg. Insgesamt wurden in der EU Salmonellen am frequentesten in fri-<br />

schen Hähnchen (5,1%), Pute (5,6%) und Schweinefleisch (0,7%) nachgewiesen [European<br />

Food Safety Authority, 2010c]. Dem Robert Koch Institut wurden 2009 31.397 Fälle der<br />

Salmonellose gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich hier eine Abnahme dieser<br />

Erkrankung um 27% (2008 42.921 Salmonellen Fälle), dabei lag das Serovar Enteritidis<br />

trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren mit 58% wieder an der<br />

Spitze (2007 71% und 2008 62%). S. Typhimurium wurde mit 33% als zweithäufigstes<br />

Serovar registriert (2007 23%, 2008 30%). Im Zusammenhang mit Salmonelleninfektionen<br />

wurden im Jahr 2009 20 Todesfälle verzeichnet. Die Verstorbenen waren zwischen 53 und<br />

99 Jahren alt und hatten in 53% der Fälle eine Erkrankung in Assoziation mit S. En-<br />

teritidis und in 47% der Fälle eine S. Typhimurium bedingte Salmonellose. Seit Jahren<br />

zeigt sich bezüglich der Salmonellose, insbesondere bei Erkrankungen mit S. Enteritidis,<br />

ein abnehmender Trend. Im Vergleich zum Jahr 2008 nahm die Anzahl der registrierten<br />

S. Enteritidis Erkrankungen um 34% ab. Erstmalig mit eindeutigem Rückgang zeigten<br />

sich auch S. Typhimurium Erkrankungen. Diese waren 2009 um 21% geringer als im vor-<br />

angegangenen Jahr [Robert Koch Institut, 2009b] [Robert Koch Institut, 2010]. Die zwei<br />

Serovaren zählen damit seit Jahren zu den bedeutendsten Salmonelloseerregern [Friedrich<br />

et al., 2010].<br />

Auch in anderen Ländern der EU, wie der Slowakei, spiegelt sich dieser hohe Anteil<br />

an S. Enteritidis mit etwa 88% bei Salmonellainfektionen wider [Durecko et al., 2004].<br />

Foley et al. zeigten, dass auch in den USA S. Enteritidis, S. Typhimurium, aber auch<br />

S. Heidelberg und andere zu den häufigsten assoziierten Serovaren bei Humaninfektionen<br />

gehören. Hier änderte sich das vorherrschende Serovar über die Jahre. Zunächst verur-<br />

sachten S. Pullorum und S. Gallinarum große Probleme in der Broilerindustrie. Mit dem<br />

Beginn ihrer Bekämpfung in den 1960er Jahren stand plötzlich das Serovar S. Enteritidis<br />

im Vordergrund. Mit der Bekämpfung dieses Serovars in den späten 80er Jahren rückte<br />

in der Mitte der 90er Jahre ein neues Serovar, S. Heidelberg an dessen Stelle [Foley et al.,<br />

2008]. Auch andere Studien in Ländern der EU sehen S. Enteritidis auf den oberen Plät-<br />

56


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

zen. In einer portugisischen Studie waren dieser Serotyp und S. Hadar die am häufigsten<br />

vertretenen Serovaren in Hähnchenprodukten [Antunes et al., 2003]. Französische Wis-<br />

senschaftler fanden in ihrer aktuellen Studie bei Proben, die während der Broileraufzucht<br />

bis zum Schlachttransport genommen wurden heraus, dass S. Enteritidis auch in Geflü-<br />

gelbeständen während der Aufzuchtperiode mit einer Prävalenz von 66,7% und nach dem<br />

Transport zur Schlachtung mit einer Prävalenz von 54,5% das am stärksten vertretene<br />

Serovar in den Beständen ist [Marin u. Lainez, 2009].<br />

Im Rahmen der Studie der EFSA wechselten die Serovaren ihren Rang je nach Ur-<br />

sprung des Lebensmittels. Aus Lebensmitteln insgesamt wurde in einer gesamtdeutschen<br />

Studie zwischen den Jahren 2000–2008 mit 31,9% besonders häufig das Serovar S. Typhi-<br />

murium isoliert. Erst an zweiter Stelle stand hier das Serovar S. Enteritidis mit 17,8%.<br />

Aus Hühnern isolierte Serovaren hatten ihren Schwerpunkt wieder bei S. Enteritidis mit<br />

25% Anteil. Bei den insgesamt von Fleisch 22,7% isolierten Serovaren aus Hähnchenfleisch<br />

dominierte wieder S. Enteritidis mit 29,3%. Dahinter rangierte das Serovar S. Paratyphi<br />

B dT+ mit 23,6% sowie S. Typhimurium mit 9,2% [Schroeter u. Käsbohrer, 2010]. In<br />

Deutschland wurde im Jahr 2008 bei der Ermittlung der Salmonellenkontamination von<br />

Broilerkarkassen besonders das monophasische Serovar Typ S. 4,12:d:- mit 23% und S.<br />

Typhimurium mit 22% isoliert [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. Doch auch<br />

andere Serovaren scheinen eine steigende relative Inzidenz zu besitzen. Beispielsweise ran-<br />

giert das Serovar S. Schwarzengrund bereits in vielen Ländern auf dem 20. Platz bzw.<br />

liegt in Dänemark und den Vereinigten Staaten unter den 40 häufigsten identifizierten<br />

Salmonellaserovaren [Aarestrup et al., 2007].<br />

In weitem Abstand nach den oben genannten beiden Serotypen S. Enteritidis und<br />

S. Typhimurium ist S. Infantis als Salmonelloseerreger zu nennen. Beispielsweise wurden<br />

2004 36.529 Fälle einer S. Enteritidis-Infektion und 11.272 Fälle mit dem Salmonellensero-<br />

var Typhimurium gemeldet aber „nur“ 750 Erkrankungen mit S. Infantis registriert. Auch<br />

2009 wurde dieses Serovar nur in 1,5% der Fälle isoliert. EU weit werden trotz dass die Aus-<br />

löser für Salmonellosen eher S. Enteritidis und S. Typhimurium sind, aus Broilerkarkassen<br />

mit am häufigsten die Serovaren Infantis isoliert. Meistens sind Salmonelloseerkrankun-<br />

gen ein Problem in den Sommermonaten. Eine Ausnahme ist der überregionale Ausbruch<br />

im Winter 2004/2005, der auf Schweinefleisch zurückzuführen ist. In den vergangenen<br />

Jahren stand auch Schweinefleisch immer wieder als Ursache von Salmonelloseerkran-<br />

kungen in der Kritik. Dieser Ausbruch war zurückzuführen auf den Verzehr von rohem<br />

Schweinehackfleisch und Zwiebelmettwurst. Der Ausbruch konnte über einen Schlachthof<br />

in NRW auf einen Schweinemastbetrieb in den Niederlanden zurückverfolgt werden. Als<br />

Konsequenz von Seiten des Schlachthofes wurden Schweine aus Betrieben, deren Salmo-<br />

57


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

nellennachweis positiv war, für die Herstellung empfindlicher Produkte ausgeschlossen.<br />

Außerdem wurden die positiven Tiere getrennt von den anderen Schweinen geschlachtet<br />

und zerlegt [Robert Koch Institut, 2005a] [Robert Koch Institut, 2006a] [European Food<br />

Safety Authority, 2010c] [European Food Safety Authority, 2010a] [Robert Koch Institut,<br />

2010]. Auch in anderen Ländern sind ähnliche saisonale Verläufe beschrieben, bei denen<br />

die warmen Monate des Jahres von größerer Bedeutung sind. In Kanada z. B. wurden<br />

in einer Studie von Pollari et al. mehr Salmonellen in den Sommer und Herbstmonaten<br />

isoliert als im übrigen Jahr [Pollari u. Powers, 1998]. Andere Untersuchungen zeigen im<br />

Gegensatz hierzu einen gleichmäßigeren Verlauf über das ganze Jahr mit ständig wieder-<br />

auftretenden Peaks [Bowman et al., 2003]. Dies belegen auch andere Untersuchungen, in<br />

denen Beobachtungen über mehrere Jahre gemacht wurden. Die Monate mit den meis-<br />

ten Isolaten variierten dabei von Jahr zu Jahr [Guerin et al., 2005]. Das Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung konnte ebenfalls in seiner 2008 durchgeführten Untersuchungsreihe<br />

keine eindeutige Saisonalität feststellen. Die Salmonellenprävalenz schwankte über den<br />

gesamten Zeitraum von Januar bis Dezember zwischen 5% und 26% [Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung, 2010a]. In einer Erhebung in Schweden wurden die meisten „reisebeding-<br />

ten“ Salmonellosen mit S. Enteritidis über Bulgarien, die Türkei und Malta eingeführt.<br />

Insgesamt lag die Inzidenz der Infizierten pro 100.000 Einwohner in diesen Ländern über<br />

2.000. Deutschland zeigte sich bei dieser Studie im Mittelfeld mit einer geschätzten Inzi-<br />

denz von 177 Infizierten pro 100.000 Einwohnern. Insgesamt zeigte sich ein geologischer<br />

Verlauf der Inzidenz. Nordeuropa hat die geringste Salmonellosebürde zu tragen, wohin-<br />

gegen die Staaten Südeuropas eine größere Salmonelloseinzidenz besitzen. Polen ist das<br />

einzige nordeuropäische Land, welches trotz seiner nördlichen Lage eine hohe Inzidenz<br />

besitzt. Auch ein West-Ost-Unterschied ist in dieser Studie erkennbar geworden. So gibt<br />

es im Westen Europas weniger Salmonellose Fälle beim Menschen als in den östlicher<br />

gelegenen Staaten. Auch hier war das Serovar Enteritidis während dieser Datenerhebung<br />

mit 66,9% als Salmonelloseursache vorherrschend, gefolgt von S. Typhimurium mit 9%<br />

[de Jong u. Ekdahl, 2006].<br />

Von S. Typhimurium breitet sich der Lysotyp DT 104 seit Anfang der 90er Jahre neben<br />

Rinder- und Geflügelbeständen auch in Schweinebeständen aus. Diese Stämme zeichnen<br />

sich oft durch ausgeprägte Multiresistenzen aus und stehen im Zusammenhang mit le-<br />

bensmittelbedingten Salmonellenerkrankungen [Poppe et al., 1998] [Sinell, 2004]. In der<br />

Untersuchung in den Jahren 2000 bis 2003 von Helmuth et al. sind über 98% aller DT<br />

104 Isolate resistent. Mehr als 95% dieser DT 104 Isolate wiesen Mehrfachresistenzen auf.<br />

Für DT 104 typisch sind die Resistenzen gegen Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomy-<br />

cin/Spectinomycin, Sulfonamiden und Tetracyclin. Diese chromosomal kodierte Resistenz<br />

58


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

wird stabil von Generation zu Generation weitervererbt [Poppe et al., 1998] [Bolton et al.,<br />

1999] [Helmuth et al., 2004]. Die chromosomal kodierte Resistenz bei diesem Lysotyp birgt<br />

große Gefahren, da gerade der Lysotyp DT 104 beim Menschen schwere Krankheitsverläu-<br />

fe verursachen kann. Diese sind im Folgenden nicht einfach antibiotisch zu behandeln weil<br />

eben oft Resistenzen gegen die gebräuchlichen Antibiotika Ampicillin, Chloramphenicol,<br />

Streptomycin, Sulfonamide, Tetrazykline und gegen andere Antibiotika vorliegen. Auch<br />

gegen Ciprofloxacin ist bereits eine sinkende Sensibilität zu verzeichnen [Threlfall et al.,<br />

2000] [Dorn et al., 2004]. Chiu et al. fanden bei ihren Beprobungen zwischen 1997 und 2003<br />

in taiwanesischen Krankenhäusern bei 49% (51 Isolate) der insgesamt 104 nachgewiese-<br />

nen Isolate der Serogruppe B eine Resistenz gegen alle getesteten Antibiotika (Ampicillin,<br />

Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide und Tetracycline) [Chiu et al., 2006]. Einige<br />

Autoren vermuten den Lysotyp DT 104 mittlerweile bereits wieder auf dem Rückmarsch<br />

[Helmuth et al., 2004]. Salmonellen stellen dabei aufgrund der schlechten Resistenzlage<br />

insbesondere auch von Isolaten aus Hühnchenprodukten eine potentielle Quelle für an-<br />

timikrobiell resistente lebensmittelbedingte Salmonellenerkrankungen für den Menschen<br />

dar [Antunes et al., 2003].<br />

Nach Schätzungen infizieren sich in den Vereinigten Staaten jährlich 4 Millionen Men-<br />

schen mit Salmonellen, die nicht vom Stamm S. Typhi stammen. Daten aus Frankreich<br />

lassen Schätzungen von etwa 30.000 salmonelloseerkrankten Menschen jährlich in dem EU<br />

Mitgliedsstaat vermuten. Den Erkrankungen in Frankreich folgen 92 bis 535 Todesfälle.<br />

Für die betroffenen Länder entstehen durch diese große Zahl von Infektionen hohe Kos-<br />

ten. Diese beliefen sich beispielsweise durch Lebensmittelinfektionen, verursacht durch<br />

Salmonellen, im Jahr 2001 in Dänemark auf eine Summe zwischen 10,4 Mio. US$ und<br />

25,5 Mio. US$ [Aarestrup et al., 2007] [Elgroud et al., 2008]. In den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika werden die jährlich anfallenden Kosten für Erkrankungen, Klinikaufenthalte<br />

und Todesfälle mindestens auf rund 2,3 Mrd. US$ geschätzt [Crutchfield u. Roberts, 2000]<br />

[Aarestrup et al., 2007].<br />

59


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2.15 Resistenzermittlung<br />

Bakterien sind in der Lage, Resistenzen gegenüber antimikrobiellen Substanzen zu erwer-<br />

ben. Dies geschieht durch vier Grundmechanismen:<br />

• Es besteht zum einen die enzymatische Inaktivierung durch Modifizierung der anti-<br />

mikrobiellen Substanz. dies ist besonders bei ß-Lactam-Antibiotika und Aminogly-<br />

kosiden der Fall.<br />

• Gegenüber Trimethoprim, Sulfonamiden, Chinolonen und Rifampicin besteht für<br />

die Bakterien die Möglichkeit der Modifikation oder des Ersatzes des Angriffsortes<br />

des Antibiotikums am Bakterium.<br />

• Durch einen Verlust oder eine Reduktion der Ausbildung sogenannter Porine, kann<br />

die Aufnahme der antimikrobiellen Substanz durch das Bakterium deutlich reduziert<br />

werden. Dies machen sich Bakterien z. B. bei Chinolonen und ß-Lactamantibiotika<br />

zunutze.<br />

• Durch Membranständige energieabhängige Effluxpumpen kann das Bakterium eine<br />

aktive Ausschleusung der antimikrobiellen Substanz (z. B. Chinolone, Tetrazykline,<br />

Phenicole, ß-Lactame) bewirken [Schroeter u. Käsbohrer, 2010].<br />

Mit einem Antibiogramm wird das Wachstumsverhalten von Mikroorganismen auf ei-<br />

nem festen Nährmedium mittels in das Medium diffundierter verschiedener Antibiotika<br />

getestet. Bereits seit dem Jahr 2001 wird im Nationalen Referenzlabor für Salmonellen<br />

am BfR statt der Agardiffusionsmethode die sogenannte Mikrodilutionsmethode durchge-<br />

führt. Mit Hilfe dieser Methode kann die Anzahl der Isolate mit einer definierten Empfind-<br />

lichkeit gegenüber der getesteten Konzentration einer antimikrobiell wirksamen Substanz<br />

angegeben werden. Diese Empfindlichkeit bezeichnet man als minimale Hemmstoffkonzen-<br />

tration (MHK). Diese MHK bezeichnet die niedrigste Konzentration eines Antibiotikums,<br />

bei der eine Erregervermehrung visuell nicht wahrgenommmen werden kann [Helmuth<br />

et al., 2004]. Mittlerweile bietet die Microarray-Technologie eine gute Möglichkeit auch<br />

verschiedene Antibiotikaresistenzgene gleichzeitig aufzuspüren. Bei dieser Methode wird<br />

eine Sonde, bestehend aus einer Nukleinsäuresequenz auf einer festen Unterlage fixiert.<br />

Mit Hilfe dieser Sonde kann dann komplementäre DNA eines Testorganismus gebunden<br />

werden. Durch fluoreszierende Reportermoleküle, die in die Test-DNA eingebaut sind,<br />

kann eine Bindung sichtbar gemacht und somit nachgewiesen werden. Das Bundesin-<br />

stitut für Risikobewertung gibt an, dass man häufig zur Verbesserung der Sensitivität<br />

und Spezifität eine Multiplex-PCR durchlaufen lässt. So können mehrere Gene gleichzei-<br />

tig nachgewiesen werden [Schroeter u. Käsbohrer, 2010]. In der folgenden Tabelle 2.3 sind<br />

60


Substanz Abkürzungen Break Point<br />

[µg/ml]<br />

KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Getestete Konzentrationen<br />

[µg/ml]<br />

Ampicillin AMP 32 2 – 32<br />

Amoxicillin/<br />

Clavulansäure<br />

AUG2 32 2/1 – 32/16<br />

Ceftiofur XLN 8 0,5 – 8<br />

Chloramphenicol CHL 32 2 – 64<br />

Florphenicol FFN 32 2 – 64<br />

Ciprofloxacin CIP 2 0,03 – 4<br />

Nalidixinsäure NAL 32 4 – 128<br />

Colistin COL 16 4 – 64<br />

Gentamycin GEN 64 1 – 32<br />

Kanamycin KAN 64 4 – 64<br />

Neomycin NEO 16 2 – 32<br />

Spectinomycin SPE 128 4 – 128<br />

Streptomycin STR 32 4 – 64<br />

Sulfmethoxazol SMX 512 32 – 512<br />

Sulfmethoxazol/<br />

Trimethoprim<br />

SXT 4 19/1 – 152/8<br />

Trimethoprim TMP 16 4 – 32<br />

Tetracyclin TET 16 2 – 32<br />

Tabelle 2.3: Getestete antimikrobiell wirksame Substanzen des Referenzlabors für Salmonellen<br />

([Helmuth et al., 2004])<br />

die antimikrobiellen Substanzen und die jeweiligen Konzentrationsbereiche aufgeführt, die<br />

im nationalen Referenzlabor für Salmonellen (NRL-Salmonellen) verwendet werden. Die<br />

angegebenen Grenzwerte dienen als Grundlage für die Beurteilung der Empfindlichkeit<br />

[Helmuth et al., 2004].<br />

61


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2.16 Resistenzlage<br />

Die Zahl der resistenten Salmonellaserovaren nimmt in beunruhigendem Maße zu. Es sind<br />

bereits multiresistente Salmonellen beim Menschen festgestellt worden, die ihren Ursprung<br />

im Tier genommen haben und das Resistenzgen während der Aufzucht erworben haben,<br />

bevor es durch Lebensmittel auf den Menschen übertragen wurde [Elgroud et al., 2008].<br />

Verschiedene Stämme können durch lokale übertragbare Elemente wie Plasmide Re-<br />

sistenzen auf andere Stämme übertragen und so ihre Resistenz- und Virulenzfaktoren<br />

verbreiten [Witte et al., 1999] [Foley u. Lynne, 2008]. Diese Weitergabe an andere Stäm-<br />

me kann durch die Aufnahme freier DNA in die Bakterienzelle durch Transformation<br />

erfolgen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur Transduktion mithilfe eines Gentransfers<br />

durch Viren besteht. Bei der Konjugation wird das Plasmid mit Hilfe einer Plasmabrücke<br />

vom einen auf das andere Bakterium übertragen [Foley u. Lynne, 2008] [Schroeter u.<br />

Käsbohrer, 2010].<br />

Shenghui et al. berichten über kritische Resistenzlagen in vielen Ländern [Sheng-<br />

hui et al., 2005]. Wie schnell sich eine Resistenz entwickeln kann, zeigt die Einführung<br />

des Translationshemmers Chloramphenicol im Jahr 1948. Bereits 2 Jahre später wur-<br />

de über hochresistente Stämme berichtet [Weill, 2010]. Im Versuchsablauf von Ellerbro-<br />

ek et al. wurden Resistenzen auf Ampicillin, Chloramphenicol, Gentamycin, Furazoli-<br />

don, Kanamycin, Neomycin, Nalidixinsäure, Streptomycin, Sulfonamid, Sulfamethoxa-<br />

zol/Trimethoprim, Tetracyclin und Trimethoprim untersucht. Das Ergebnis der Resis-<br />

tenzanalyse zeigte, dass je nach Betriebsgröße der Mast- und Schlachtstätten die Anti-<br />

biotikaresistenz zwischen 20,7% und 34% lag. Insgesamt gesehen folgt daraus eine Anti-<br />

biotikaresistenz gegen ein oder mehrere Antibiotika von 33,3% [Ellerbroek et al., 2001].<br />

Andere Autoren berichteten schon Jahre zuvor von der Resistenzproblematik im Bereich<br />

der genannten Antibiotika [D’Aoust, 1991]. Chinolone und Fluorochinolone gelten zu den<br />

Mitteln der Wahl bei Salmonellosen. Sie inhibieren die DNA Gyrase und Topoisomerase IV<br />

von gegen diese Antibiotika sensiblen Bakterien. Die Nalidixinsäure gilt als Chinolon der<br />

ersten Generation während die Fluorochinolone Ciprofloxacin und Enrofloxacin zur drit-<br />

ten Generation der Chinolone gehören. Die Problematik bei Resistenzen gegenüber dem<br />

veterinärmedizinisch verwendeten Enrofloxacin liegt in der Kreuzresistenz zu dem human-<br />

medizinisch genutzten Ciprofloxacin. Auch gegen Ciprofloxacin sind daher schon sinkende<br />

Sensibilitäten zu verzeichnen. Der sorglose Umgang mit Antibiotika im Bereich der Pro-<br />

phylaxe und in der Behandlung ist dabei ein Grund für die Ausbildung resistenter Salmo-<br />

nellenstämme wie z. B. die von S. Typhimurium Phagotyp DT 104. Die Autoren Helmuth<br />

et al. halten die Resistenz gegen Nalidixinsäure für einen guten Indikator für beginnende<br />

Fluorochinolonresistenz. Eine Mutation des gyrA Gens verursacht bereits hohe Resisten-<br />

62


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

zen gegenüber Nalidixinsäure. Fluorochinoloneresistenzen bleiben unter dem Grenzwert<br />

nach NCCLS (National Committee on Clinical Laboratory Standards). Vor 2004 deute-<br />

te man dies als reduzierte Empfindlichkeit gegenüber Fluorochinolonen. Mittlerweile ist<br />

dieser Grenzwert reduziert worden. Dies bedeutet, dass heutzutage die damals als redu-<br />

ziert empfindlich eingestuften Erreger als resistent gelten. Bei einer weiteren Mutation in<br />

derselben Region, werden Salmonellastämme, die vor 2004 nur eine reduzierte Empfind-<br />

lichkeit gegenüber Fluorochinolonen hatten, resistent. Eine weitere Punktmutation in dem<br />

gyrB Gen oder parC Gen verursacht gegenüber Fluorochinolonen hochresistente Stämme.<br />

Da hochchinolonresistente Salmonellastämme gehäuft beim Geflügel vorkommen, wird<br />

belegt, dass die oral verabreichte Bestandsmedikationen mit Fluorochinolonen einen ho-<br />

hen Selektionsdruck ausüben. Die Autoren fordern aufgrund dessen, dass Fluorochinolone<br />

lediglich der Einzeltiermedikation vorbehalten werden sollten [Threlfall et al., 2000] [Hel-<br />

muth et al., 2004]. Eine große Gefahr geht zudem von der zunehmenden Resistenz vom<br />

Bakteriämien verursachenden Erreger S. Choleraesuis gegenüber Fluorochinolonen aus<br />

[Chiu et al., 2004]. In einer Pilotstudie, die aus einem Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hervorging und durch das Bun-<br />

desinstitut für Risikobewertung in Zusammenarbeit mit den Überwachungsbehörden der<br />

Bundesländer durchgeführt wurde zeigten sich bei einigen Erregern Resistenzen bei bis zu<br />

zehn von 17 getesteten antimikrobiellen Substanzen [Bundesinstitut für Risikobewertung,<br />

2007]. Bei aus Gallus gallus isolierten Salmonella spp. lag die Resistenzrate in den Jah-<br />

ren 2004 bis 2007 bei EU Mitgliedsstaaten insgesamt gegenüber Tetracyclinen, Ampicillin<br />

und Sulfonamiden zwischen 5% und 25%. Bei Chloramphenicol und Gentamicin lag die<br />

Resistenz zwischen 0% und 7%. Zwischen 6% und 36% bzw. 15% bis 41% variierte die Re-<br />

sistenzsituation gegen die antimikrobiellen Substanzen Ciprofloxacin und Nalidixinsäure.<br />

Recht niedrig lag in dieser Studie die Resistenz gegen die dritte Cephalosporin-Generation<br />

mit Werten zwischen 0% und 5%. Bei der Betrachtung einzelner Staaten und Zeiträume<br />

lagen die Resistenzen jedoch wesentlich höher, ebenso bei der speziellen Untersuchung<br />

der zwei ausgewerteten Serovaren. Speziell S. Enteritidis zeigte im Raum der Mitglieds-<br />

staaten zwischen 2004 und 2007 insgesamt gesehen niedrige Resistenzwerte gegenüber<br />

Tetracyclinen, Cloramphenicol, Ampicillin und Sulfonamiden (0% bis 6%). Die Resistenz-<br />

lage gegenüber Ciprofloxacin und Nalidixinsäure lag hingegen bei weitaus schlechteren<br />

Werten (5% bis 25% und 7% bis 26%). Die dritte Cephalosporin-Generation zeigte sich<br />

mit einer recht guten Resistenzlage (0% bis 1%). Individuell zeigten einige Staaten auch<br />

hier deutlich ungünstigere Resistenzsituationen. S. Typhimurium lag mit Resistenzen von<br />

Tetracyclinen, Ampicillinen und Sulfonamiden in Bereichen zwischen 17% bis 34%, 17%<br />

bis 39% und 11% bis 39% in einem sehr ungünstgen Bereich. Bei der Untersuchung von<br />

63


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Nalidixinsäure und Ciprofloxacin lag die Resistenz zwischen 0% bis 22% und 0% bis 17%<br />

[European Food Safety Authority, 2010b]. Bei einer kurzen Erhebung der EFSA zwischen<br />

den Jahren 2005 bis 2006 in der EU sprach diese von einem nicht für die ganze EU re-<br />

präsentativem Ergebnis. Insgesamt erschien S. Enteritidis sensibler als S. Typhimurium,<br />

welches generell höhere Resistenzraten aufwies. S. Enteritidis zeigte in diesem Zeitraum<br />

eine große generelle Sensibilität, besonders gegenüber Cephalosporinen der dritten Gene-<br />

ration besaß dieses Serovar keine Resistenzen, weder gegen humanmedizinisch eingesetzte<br />

Cephalosporine noch gegen in der Veterinärmedizin verwendete Cephalosporine. Eine ho-<br />

he Resistenzrate zeigte S. Enteritidis gegen Nalidixinsäure besonders in Lettland und<br />

Polen mit Resistenzraten von 100% bzw. 28%. Im selben Zeitraum erwies sich das Sero-<br />

var S. Typhimurium in keinem der Mitgliedsstaaten als voll sensibel. Zwar zeigte es nur<br />

geringe Resistenzen bei Cephalosporinen der dritten Generation, doch wurden im Bereich<br />

der Nalidixinsäure besonders in Polen (87%) und im vereinigten Königreich (100%) sehr<br />

hohe Resistenzen festgestellt. S. Infantisisolate zeigten bei Enrofloxacin Resistenzen von<br />

13% und im Bereich der Nalidixinsäure Resistenzen von 8%. Allgemein gesehen lag eine<br />

recht niedrige Resistenzrate gegenüber Cephalosporinen der dritten Generation (Ceftiofur<br />

und Cefotaxime) vor. Dennoch zeigte mit 33% das Serovar S. Paratyphi B var. Java hier<br />

eine sehr starke Resistenz [European Food Safety Authority, 2007b].<br />

Auch andere Länder berichten von dramatischen Resistenzsteigerungen bei Salmonel-<br />

len. Beispielsweise verdoppelte sich die Zahl an gemeldeten Antibiotikaresistenzen bei<br />

Salmonella enterica mit dem Serovar Typhimurium im Zeitraum zwischen 1981 und 1989<br />

in England. Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika stieg die Resistenz gegenüber<br />

Tetrazyklinen von 9% im Jahr 1980 auf 24% im Jahr 1990, die Ampicillinresistenz stieg in<br />

dieser Zeit von 10% auf 14%. Gegen Fluoroquinolone stieg die Resistenzrate von 0,4% 1996<br />

auf 1% 2001. In jenem Zeitraum erhöhte sich auch die Resistenz gegen Ceftriaxone 20-fach<br />

von 0,1% auf alamierende 2% [Glynn et al., 1998] [Threlfall et al., 2000] [White et al.,<br />

2001] [Shenghui et al., 2005]. Einige Autoren berichten über amerikanische Studien, bei<br />

denen aus Hackfleisch isolierte Salmonellen zu 80% Resistenzen gegenüber Tetracyklinen<br />

aufweisen, zu 73% Resistenzen gegen Streptomycin und zu 69% Resistenzen gegen Sul-<br />

famethoxazolen aufweisen. Auch von Resistenzen gegen Ceftiofur und Ceftriaxone wurde<br />

hier berichtet [Angulo et al., 2000] [Fey et al., 2000] [White et al., 2001] [Shenghui et al.,<br />

2005]. Diese antimikrobiellen Substanzen sind besonders bei der Behandlung von Salmo-<br />

nelleninfektionen gebräuchlich. In den durchgeführten Untersuchungen in Maryland, USA<br />

fanden Shenghui et al. in konventionell gehaltenen Hühnchen Isolate von S. enterica mit<br />

dem Serovar Typhimurium, die Resistenzen gegenüber fünf bis sieben verschiedene Anti-<br />

biotika zeigten. 100% der Isolate aus der konventionellen Haltung wiesen dabei diese Mul-<br />

64


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

tiresistenz auf. Keine der Salmonellen die aus den Hühnchen der konventionellen Haltung<br />

isoliert wurden waren gegen alle Antibiotika sensibel. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei<br />

79% der aus Biohühnchen isolierten Salmonellen eine Empfindlichkeit gegen alle getesteten<br />

Antibiotika. Nur jeweils 5% waren gegen ein bis vier verschiedene antimikrobielle Substan-<br />

zen resistent. Die Studie zeigte letztendlich, dass zwischen verschiedenen Haltungsformen<br />

die Sensibilität der isolierten Salmonellen gegenüber antimikrobiellen Substanzen sehr va-<br />

riieren kann. Zwar wurden in biologisch gehaltenen Tieren mehr Salmonellen gefunden,<br />

diese waren jedoch viel sensibler gegen verschiedene Antibiotika [Shenghui et al., 2005].<br />

Dies kann auch auf die bei konventioneller Haltung öfter eingesetzte antibiotische Behand-<br />

lung, sei es zur Prophylaxe, Metaphylaxe oder Behandlung, zurückzuführen sein [Threlfall<br />

et al., 2000]. Andere Autoren fanden in Studien keine großen Unterschiede bezüglich des<br />

Kontaminationsgrades bei Hähnchen aus verschiedenen Haltungsformen. Lestari et al. fan-<br />

den beispielsweise bei Hähnchen im Einzelhandel in 20,8% der Biohühnchen und in 22%<br />

der konventionell gehalteten Broiler Salmonellaisolate. In dieser Studie wurden 52,4% der<br />

Salmonellaisolate als resistent gegen mindestens zwei Antibiotika und somit als multire-<br />

sistent identifiziert. Jedoch wiesen auch hier die Isolate der Biohühnchen eine geringere<br />

Resistenzneigung auf. Die in den Biohähnchen nachgewiesenen S. Kentucky Isolate waren<br />

gegen 11 der getesteten Antibiotika sensibel. Im Gegensatz dazu waren die S. Kentucky<br />

Isolate der konventionell aufgezogenen Hähnchen nur gegen 4 der geprüften Antibiotika<br />

sensibel [Lestari et al., 2009]. Auch bei Untersuchungen in der Region Constantin in Alge-<br />

rien fanden Elgroud et al. bei 80% ihrer Salmonellaisolate eine Resistenz gegen mindestens<br />

ein antibiotisches Mittel. 51% ihrer Isolate waren sogar multiresistent, also gegen mindes-<br />

tens zwei verschiedene Antibiotika resistent [Elgroud et al., 2008]. Salmonella Heidelberg<br />

ist ebenfalls ein häufig isoliertes Serovar, welches mit lebensmittelbedingten Salmonelle-<br />

nerkrankungen in Verbindung gebracht wird. In einer 5 Jahre dauernden Studie wurden<br />

verschiedene Fleischsorten aus dem Einzelhandel untersucht. Dabei lag Hähnchenbrust-<br />

fleisch neben Putenfleisch (59,7%) mit einer Prävalenz von 36,9% weit vorne bei den<br />

erregerbelasteten Lebensmitteln. Dabei waren im Geflügelfleisch (Hähnchen und Pute)<br />

besonders Resistenzen im Bereich der Tetracycline (39,9%), Streptomycine (37,8%), Sul-<br />

famethoxazole (27,7%), Gentamycin (25,7%), Kanamycin (21,5%), Ampicillin (19,8%),<br />

Amoxicillin mit Clavulansäure (10,4%) und Ceftiofur (9,0%) zu erkennen [Zhao et al.,<br />

2008].<br />

Multiresistente Salmonellen sind nicht ausschließlich eine Problematik in der Lebens-<br />

mittelindustrie. Auch auf anderen Sektoren sind schlechte Resistenzlagen zu verzeichen.<br />

So untersuchten Chiu et al. Isolate des Salmonella enterica Serovars Typhimurium mit<br />

dem Phagotyp DT 104 aus Krankenhäusern in Taiwan in der Zeit von 1997 bis 2003. Dabei<br />

65


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

zeigten sich von ihren insgesamt 104 isolierten Serovaren 49% (51 Isolate) resistent gegen<br />

alle fünf getesteten Antibiotika Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide<br />

und Tetracycline. Die zweithäufigste Resistenzlage neben dieser Fünffachresistenz war mit<br />

27,9% (29 Isolate) die Resistenz gegen Streptomycin in Kombination mit einer Resistenz<br />

gegen Sulfonamide. Mit 13,5% (14 Isolate) war nur ein recht geringer Anteil sensibel gegen<br />

alle Substanzen [Chiu et al., 2006].<br />

Lebensmittel spielen bei der Verbreitung von Salmonella spp. und bei der „Vermitt-<br />

lung“ von Antibiotikaresistenzen bei Salmonella spp. auf nationaler und internationaler<br />

Ebene eine dennoch entscheidende Rolle. Bei Nahrungsmitteln besteht immer die Gefahr,<br />

dass Resistenzgene auf den Menschen übergehen [Aarestrup et al., 2007]. Die Abbildung<br />

2.4 zeigt die besonders ungünstige Resistenzlage von Ampicillin, Streptomycin, Sulfonami-<br />

des, und Tetracyclinen in den USA. Die Resistenzentwicklung war in den Jahren von 1997<br />

bis 2004 stets steigend. Erst 2005 konnte eine geringfügige Besserung der Resistenzlage<br />

verzeichnet werden. Besonders besorgniserregend ist die weltweite schlechte Resistenzent-<br />

wicklung der Cephalosporine wie Ceftiofur und Ceftriaxon und Ciprophloxacin, da diese<br />

Antibiotika wichtige Medikamente bei schweren Salmonellenerkrankungen insbesondere<br />

bei Kindern sind. Dutil et al. konnten belegen, dass ein Zusammenhang zwischen der<br />

Ceftiofurbehandlung bei Masthühnchen und einer ausgeprägten schlechten Ceftiofurresis-<br />

tenzlage bei Broilern und beim Menschen besteht [Threlfall et al., 2000] [Foley u. Lynne,<br />

2008] [Foley u. Lynne, 2008] [Weill, 2010] [Dutil et al., 2010]. Die Entwicklung dieser<br />

hoch resistenten Stämme gegen Ciprophloxacin und Cephalosporine geht vom asiatischen<br />

Raum aus [Weill, 2010]. Trotz der Forderung eines Verbotes von Leistungsförderern wäh-<br />

rend der Mast bereits in den 70er Jahren, wurde erst im Jahr 2006 EU weit das Verbot<br />

des Zusatzes antibiotischer Leistungsförderer mit der Verordnung (EG)1831/2003 durch-<br />

gesetzt. Dieser jahrzehntelanger sorgloser Umgang dieser Stoffe in der Tiermast trägt<br />

einen erheblichen Teil zu der heutigen Resistenzlage bei Salmonellen bei [Witte et al.,<br />

1999] [Threlfall et al., 2000] [EG VO 1831/2003]. Die Abbildung 2.4 zeigt die Entwicklung<br />

von Antibiotikaresistenzen bei Salmonella in Tieren über die Jahre 1996 bis 2005.<br />

Neuere Untersuchungen zeigen, dass Salmonellenstämme, die unter Laborbedingungen<br />

einer hohen Konzentration Antibiotika ausgesetzt werden, Antibiotika-Mutanten-Stämme<br />

erzeugen können, die weniger durch den Kot ausgeschieden werden, eine geringere Organ-<br />

invasivität besitzen und weniger lange persistieren als die eigentlichen Ausgangsstämme.<br />

Bei der Versuchsdurchführung reagierten S. Enteritidis bei einer hohen Streptomycinex-<br />

pression und S. Heidelberg bei einer erhöhten Gabe von Rifampicin mit der Ausbildung<br />

eines solchen Stammes. Die Autoren sehen eine Möglichkeit, diese Stämme in Zukunft als<br />

potentielle Vaccine zu nutzen [Revolledo u. Ferreira, 2010].<br />

66


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Abbildung 2.4: Resistenzentwicklung bei Salmonella in Tieren über die Jahre 1996 bis<br />

2005 (aus [Foley u. Lynne, 2008]).<br />

67


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

2.17 Rechtslage<br />

Die EG Verordnung 178/2002 ordnet in Artikel 14 Absatz 2 an, dass nur sogenannte<br />

sichere und somit gesundheitsunschädliche Lebensmittel in Verkehr gebracht werden dür-<br />

fen [EG VO 178/2002]. Diese Verordnung erfordert die nationale Rechtsumsetzung der<br />

jeweiligen Länder.<br />

Was in Deutschland zum Schutz der Gesundheit verboten ist, wird im Lebensmittel-<br />

, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) unter § 5 reglementiert. So<br />

verbietet es beispielsweise direkt im 1. Absatz die derartige Herstellung oder Behandlung<br />

eines Lebensmittels für andere, die den Verzehr gesundheitsschädlich werden lässt [BMJ<br />

LFGB 2005].<br />

Die am 17. November 2003 durch das Europäische Parlament und den Rat erlassene<br />

Richtlinie 2160/2003 zur Bekämpfung von Salmonellen und anderen durch Lebensmittel<br />

übertragbare Zoonoseerregern fordert das ausschließliche Vermarkten von sicherem Geflü-<br />

gelfleisch. Es soll durch geeignete Bekämpfungsmaßnahmen über die gesamte Prozesskette<br />

des Lebensmittels eine Prävalenzsenkung von Salmonellen auf unter 1% erreicht werden.<br />

Das bedeutet, dass Geflügelfleisch nur dann für den menschlichen Verzehr in Verkehr ge-<br />

bracht werden darf, wenn das Kriterium „Salmonellen in 25 g nicht vorhanden“ erfüllt<br />

ist. Bei diesem Fleisch soll dann mit ausreichender Sicherheit davon ausgegangen werden<br />

können, dass es frei von Salmonellen ist [EG VO 2160/2003]. Die Richtlinie 2160/2003<br />

sollte ursprünglich bereits am 12.12.2010 umgesetzt werden, konnte jedoch nicht fristge-<br />

recht in Kraft treten. Daraufhin haben sich die Mitgliedsstaaten geeinigt, diese Richtlinie<br />

solange nicht anzuwenden, bis die überarbeitete Verordnung EG 2073/2005 zur Festle-<br />

gung von Salmonellenkriterien für frisches Geflügelfleisch (SANCO/2010/11010), also die<br />

Durchführungsvorschrift neu in Kraft tritt. Die Verordnungen, die durch diese Richtlinie<br />

entstanden sind, sollen auf nationaler Ebene bei dem Erreichen des Ziels der Prävalenz-<br />

senkung bei Hähnchen helfen. Detaillierte Durchführungsvorschriften für das Kriterium<br />

„Salmonellen in 25 g nicht vorhanden“, wie Probenahme und Analyse werden derzeit<br />

von der EU Komission und den Mitgliedsstaaten beraten. Voraussichtlich treten die Vor-<br />

schriften zur Ausgestaltung des Salmonellenkriteriums für frisches Geflügelfleisch gemäß<br />

der Verordnung (EG) 2160/2003 frühestens ab Mitte 2011 in Kraft [Ernst, 2010]. Die<br />

Bekämpfungs- und Vermarktungsvorschriften für Hähnchen sind in den folgenden Ver-<br />

ordnungen festgelegt:<br />

68<br />

• Verordnung (EG) Nr. 1168/2006 der Komission zur Durchführung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich ei-<br />

nes Gemeinschaftsziels zur Eindämmung der Prävalenz bestimmter Salmonellen-


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Serotypen bei Legehennen der Spezies Gallus gallus und zur Änderung der Verord-<br />

nung (EG) Nr. 1003/2005 [EG VO 1168/2006]<br />

• Verordnung (EG) Nr. 1003/2005 der Kommission zur Durchführung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 hinsichtlich eines Gemeinschaftsziels zur Senkung der Präva-<br />

lenz bestimmter Salmonella-Serotypen bei Zuchtherden von Gallus gallus und zur<br />

Änderung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 [EG VO 1003/2005]<br />

• Verordnung(EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15. November 2005 über mi-<br />

krobiologische Kriterien für Lebensmittel [EG VO 2073/2005]<br />

• Verordnung (EG) Nr. 1237/2007 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der Entscheidung 2006/696/EG<br />

hinsichtlich des Inverkehrbringens von Eiern aus mit Salmonellen infizierten Lege-<br />

hennenherden [EG VO 1237/2007]<br />

• Verordnung (EG) Nr. 1177/2006 der Kommission zur Durchführung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der<br />

Bestimmungen über die Anwendung von spezifischen Bekämpfungsmethoden im<br />

Rahmen der nationalen Programme zur Bekämpfung von Salmonellen beim Geflügel<br />

[EG VO 1177/2006].<br />

• Verordnung (EG) Nr. 646/2007 der Kommission zur Durchführung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates über ein Gemein-<br />

schaftsziel zur Senkung der Prävalenz von Salmonella Enteritidis und Salmonel-<br />

la Typhimurium bei Masthähnchen und zu Aufhebung der Verordnung (EG) Nr.<br />

1091/2005 [EG VO 646/2007]<br />

Die sogenannte Hühner-Salmonellen-Verordnung (Verordnung zum Schutz gegen be-<br />

stimmte Salmonelleninfektionen beim Haushuhn) regelt innerhalb Deutschlands die Durch-<br />

führung des Bekämpfungsprogramms. Sie definiert Begriffe und regelt die Hygiene, Impf-<br />

maßnahmen, die Mitteilungspflicht bei Verdacht auf eine Infektion, die beaufzutragenden<br />

Untersuchungseinrichtungen und nach welchen Maßgaben und Verordnungen die Unter-<br />

suchungen durchzuführen sind. Auch eine Ursachenermittlung bei Infektionsverdacht und<br />

die Reinigung und Desinfektion wird durch die Hühner-Salmonellen-Verordnung geregelt.<br />

Die Verordnung geht auf verschiedene Betriebsarten mit Geflügel ein, so auch auf Mast-<br />

betriebe. Die Vorgaben beziehen sich immer jeweils auf die Betriebsart. Geregelt werden<br />

hierbei die betriebseigenen Kontrollen, denen der Masthähnchenbetriebsbesitzer nach der<br />

69


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

EG Verordnung 2160/2003 nachkommen muss. Die Proben werden nach der EG Ver-<br />

ordnung 646/2007 entnommen, befördert, behandelt und untersucht. Die Ergebnisse sind<br />

anschließend für 3 Jahre aufzubewahren [BMELV, 2009]. Ausgehend von der [EG VO<br />

2160/2003] ist in Artikel 9 Abs. 1 der [EG RL 2003/99] zur Überwachung von Zoonosen<br />

und Zoonoseerregern beschrieben, dass in den EG Mitgliedsstaaten ein jährlicher Bericht<br />

über den Anteil Salmonella positiver Zuchtgeflügelherden und Legehennen angefertigt und<br />

veröffentlicht werden muss. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland bei den Zuchtgeflügel-<br />

herden insgesamt gerade einmal ein Salmonella positiver Anteil von 0,8% nachgewiesen.<br />

Es werden in diesem Programm ausschließlich Salmonellaserovaren untersucht, für die<br />

ein Gemeinschaftsziel festgelegt ist. Die in diesem Programm zu identifizierenden Sero-<br />

varen sind S. Enteritidis, S. Typhimurium, S. Infantis, S. Virchow und S. Hadar. Bei<br />

den Legehennenherden wurde eine Prävalenz dieser Serovaren von 2,7% ermittelt. Unter<br />

den Masthähncheneltern wurde ein Anteil von 1,4% Salmonella positiver Herden ermit-<br />

telt. Somit erfüllt bzw. übersteigt Deutschland das EU Ziel der Salmonellenbekämpfung<br />

[Bundesinstitut für Risikobewertung, 2009].<br />

2.18 Prävalenz<br />

In der Epidemiologie wird mit der Prävalenz ausgedrückt, wie viele Individuen einer Popu-<br />

lation an einer bestimmten Krankheit erkrankt sind. Die aktuellsten Ergebnisse stammen<br />

von Berichten der EFSA und des BfR aus dem Jahr 2008. Die Salmonellenausbrüche in<br />

Deutschland lagen im Jahr 2008 bei 52,2 von 100.000 Menschen bzw. EU weit bei 26,4 pro<br />

100.000 Individuen. In Deutschland wurden 2008 89,1% Salmonellosen inländischer Her-<br />

kunft registriert und lediglich 5,8% als „importierte“ Erkrankung. 5,1% der Salmonellosen<br />

waren unbekannter Herkunft. Im Bericht der EFSA wird auf die immer typischen jahres-<br />

zeitlichen Schwankungen hingewiesen, bei denen Salmonellosen gehäuft in Sommer und<br />

Herbst ausbrechen und in den Wintermonaten einen schnellen Abfall aufweisen. Im Jahr<br />

2008 wurden 2,8% der in der EU untersuchten Broilerherden Salmonella positiv getestet.<br />

Im Vorjahr wurden in der EU noch 3,7% der Herden positiv getestet. Nur in Bulgarien,<br />

Griechenland, Italien und Norwegen wurden gar keine positiven Herden registriert. In allen<br />

anderen Mitgliedsstaaten lag die Herdenprävalenz zwischen weniger als 0,1% und 23,1%.<br />

Neun EU Staaten, darunter auch Deutschland meldeten im Vergleich zum Vorjahr einen<br />

Zuwachs an positiv getesteten Hähnchenherden. Deutschland zeigte im Jahr 2008 sogar<br />

eine Steigerung um 7% auf 23,1%. In frischem Hähnchenfleisch waren in der BRD 12,7%<br />

der 55 entnommenen Proben positiv [European Food Safety Authority, 2010c]. Zwischen<br />

den Jahren 2005 und 2006 der EFSA lag die durchschnittliche Salmonellenprävalenz von<br />

Broilerherden in der EU mit 23,7% in einem vergleichbaren Bereich wie 2008 (23,1%).<br />

70


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

Dabei schwankte die Prävalenz ebenfalls abhängig vom Mitgliedsstaat stark. Schweden<br />

lag mit 0% vorne, während Ungarn mit der hohen Prävalenzrate von 68,2% das Schluss-<br />

licht bildete [European Food Safety Authority, 2007a] [European Food Safety Authority,<br />

2010c]. Elgroud et al. wiesen in ihrer Studie 2005–2007 in Algerien in der Provinz Constan-<br />

tin eine Salmonellenprävalenz in Broilerbetrieben von von 37% nach. Diese Daten wurden<br />

allerdings nach Aussage der Autoren aus Praktikabilitätsgründen nicht randomisiert und<br />

sind daher nur von eingeschränkter Aussagekraft. Die untersuchten Schlachthöfe zeig-<br />

ten eine Gesamtprävalenz an Salmonellen von 53%. Die Autoren verweisen auf ebenfalls<br />

hohe Prävalenzen in anderen europäischen Ländern, wie Frankreich mit einer Prävalenz<br />

in Broilerbeständen von 70% in den Jahren 1996–1997. Im Senegal lag die Masthähn-<br />

chenherdenprävalenz dagegen im Jahr 2000–2001 bei 28,6% [Elgroud et al., 2008] [Poirier<br />

et al., 2008]. Im Gegensatz zu den Untersuchungen der EFSA konnte in Deutschland bei<br />

der Beprobung von Hähnchenkarkassen im Jahr 2008 keine eindeutige Saisonalität fest-<br />

gestellt werden, da die Prävalenz zwischen 5% und 26% schwankte. Insgesamt lag die<br />

Salmonellenprävalenz bei Broilerkarkassen in Deutschland bei 17,6% [Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung, 2010a]. Untersuchungen in Marokko dagegen zeigten einen deutlichen<br />

Anstieg der generellen Keimzahl während der wärmeren Monate [Cohen et al., 2007].<br />

Im Jahr 2008 wurden in Deutschland bei der Zerlegung 5,1% positive Salmonellener-<br />

gebnisse von 79 entnommenen Proben festgestellt. 993 Hähnchenproben aus dem deut-<br />

schen Einzelhandel wurden 2008 zu 10,8% positiv auf Salmonellen getestet [European<br />

Food Safety Authority, 2010c]. Im Einzelhandel in den Vereinigten Staaten lag die Präva-<br />

lenz zwischen 2002 und 2006 bei Hähnchenbrustproben verglichen mit Deutschland mit<br />

36,9% noch höher [Zhao et al., 2008]. Pless et al. konnten in ihren ihren Probeentnah-<br />

meserien in Karkassen-Spülproben von ursprünglich negativ getesteten Herden lediglich<br />

eine Prävalenz zwischen 0% und 13% ausmachen. In den entnommenen Hautproben lag<br />

die Prävalenz bis auf einen Ausreißer sogar nur bei 0% bis 6%. Bei einer Serie mit Herden<br />

mit Negativstatus bei der zuvor positive Herden geschlachtet wurden lag die Prävalenz in<br />

den Spülproben bei 23% bis 56%. [Pless u. Köfer, 1998].<br />

In der EU wurden in jüngster Zeit (2008) aus anteilig aus Salmonella positiven Broi-<br />

lerkarkassen besonders das Serovar S. Infantis mit 29,2%, S. Enteritidis mit 13,6%, S.<br />

Kentucky mit 6,2% und S. Typhimurium mit 4,4% isoliert. Dabei stammten 75% der S.<br />

Infantisproben allein aus Ungarn. Trotzdem waren die Serovaren S. Enteritidis und S. Ty-<br />

phimurium die Erreger, die am häufigsten Salmonellosen hervorriefen. Broilerkarkassen<br />

in Schlachthöfen lagen bei Prävalenzen von 15,7%. Die Broilerkarkassen waren je nach<br />

Mitgliedsstaat sehr unterschiedlich stark Salmonella belastet (0,0% bis 26,6%). Beson-<br />

ders Ungarn lag mit einer Prävalenz von 85,6% an der Spitze, wie bereits erwähnt war<br />

71


KAPITEL 2. LITERATURÜBERSICHT<br />

das Serovar Infantis hier besonders stark vertreten. In 17 EU Ländern (aus insgesamt<br />

26 Ländern und einem nicht Mitgliedsstaat) wurden S. Enteritidis und S. Typhimurium<br />

Serovaren isoliert. Schätzungen der EU Prävalenz von den zwei Serovaren liegen bei etwa<br />

3,6% (0,0% bis 9,6%). Dennoch wird in dieser Untersuchung deutlich, dass Bekämpfungs-<br />

programme auch andere Serovaren als S. Enteritidis und S. Typhimurium mit einschließen<br />

müssen. [European Food Safety Authority, 2010a]. Auch in früheren, zwischen den Jahren<br />

2005 bis 2006 erfolgten Untersuchungen, lag das Serovar S. Enteritidis in der EU vor S.<br />

Infantis, S. Mbandaka, S. Typhimurium, S. Hadar und anderen. Ungarn zeigte sich auch<br />

hier wieder im Bezug auf S. Infantis in positiven Herden dabei mit 71% als Spitzenreiter<br />

[European Food Safety Authority, 2007b]. In der Studie von Ellerbroek et al. findet man<br />

eine durchschnittliche Salmonella Prävalenz in deutschen Großmastbetrieben (Jahrespro-<br />

duktion von über 20.000 Hähnchen bei eigenem Management) von 28,1% (Gazekottupfer-<br />

auswertung) bzw. 24,3% (Kloakentupferauswertung). Die Prävalenz des Erregers bei den<br />

Halshautproben variierte je nach untersuchter Region zwischen 16,7% und 91,7%. Sie lag<br />

durchschnittlich bei 74,3%. Die Autoren fanden in den Sockenproben in erster Linie S.<br />

Enteritidis (PT4), S. Paratyphi B (d-Tartrat-positiv) und S. Mbandaka. Bei Halshautpro-<br />

ben wurden in absteigender Reihenfolge S. Typhimurium, S. Blockley und S. Mbandaka,<br />

S. Enteritidis, S. Infantis und S. Agona nachgewiesen. 33,3% der isolierten Keime (165<br />

von 496 Isolaten) waren dabei gegen mindestens ein getestetes Antibiotikum resistent.<br />

Von diesen mindestens einfach resistenten Isolaten waren wiederum 78,8% gegenüber 3<br />

und mehr antimikrobiellen Substanzen resistent [Ellerbroek et al., 2001].<br />

Eine in Österreich durchgeführte Untersuchungsserie wies eine Salmonellenprävalenz<br />

in Masthähnchenbeständen von 33% bis 37% aus. Diese Ergebnisse wurden mit Hilfe von<br />

Schlepptupfern bzw. Sammelkotproben erzielt. Im Vergleich dazu erreichten entnomme-<br />

ne Kloakentupfer nur eine Prävalenz von 17%. Dies würde bei negativen 9 entnomme-<br />

nen Tupfern bedeuten, dass mit einer 95%igen Wahrscheinlichkeit noch 30% der Tiere<br />

mit Salmonellen belastet sind [Pless u. Köfer, 1998]. Ellerbroek et al. stützen die Aussa-<br />

ge einer dänischen Studie, dass die Sensitivität eines Gazekottupfers im Bereich von 60<br />

Kloakentupfern liegt, allerdings besteht nach Ansicht der Autoren auch die Gefahr, dass<br />

Salmonellen durch zu trockene Einstreu zugrundegehen [Ellerbroek et al., 2001]. Auch<br />

Buhr et al. sprechen bei der Verwendung von Sockentupferproben von einer großen Sensi-<br />

tivität [Buhr et al., 2007], doch über Stiefel gezogene Tupfer scheinen durch eine bessere<br />

Anhaftung von Kot und Einstreu vorteilhafter als Kunststoffmaterialien zu sein [Caldwell<br />

et al., 1998]. Andere Autoren sehen eine vergleichbare Sensitivität zu Kloakentupfern nur,<br />

wenn zwei Paar Sockentupfer als ein Pool verwendet werden [Skov et al., 1999] [Gradel<br />

et al., 2002].<br />

72


Kapitel 3<br />

Material und Methoden<br />

3.1 Material<br />

Es wurden insgesamt 10 konventionell gehaltenene Broilerherden beprobt. Zwei Herden<br />

stammten dabei jeweils von einem Betrieb. Die Entnahme von Proben erfolgte auf ver-<br />

schiedenen Ebenen der Produktionskette. Zu Beginn wurde der Geflügelmastbetrieb be-<br />

probt, die folgenden Probenentnahmeorte befanden sich auf dem Schlachtbetrieb und<br />

erfolgten in Richtung der Verarbeitung prozessbegleitend. Auf der Ebene des Mastbetrie-<br />

bes wurden Sockentupferproben entnommen. Nach der Ankunft am Schlachthof wurden<br />

die Tiere mittels Kloakentupferproben beprobt. Im Laufe der Produktion wurden noch<br />

Brühtankproben vor den jeweiligen Schlachtchargen gezogen und Einzeltier-Abtropfpro-<br />

ben vom Brühwasser aufgefangen. Nach der Eviszeration erfolgte noch eine Entnahme<br />

von Halshaut. Einzelheiten werden im Folgenden erläutert.<br />

3.1.1 Entnahme der Sockentupferproben auf dem Mastbetrieb<br />

Die Mäster werden nachfolgend mit Mäster B, R, W, MF und K bezeichnet. Es wurden<br />

Sockentupferproben wurden mittels befeuchteten Klipphauben der Firma Ehlert GmbH<br />

& Co. KG (Gütersloh) entnommen. Unter die Tupfer wurden jeweils saubere, neue Un-<br />

terziehschutzschuhe aus Kunststoff gezogen. Bei der Entnahme der Proben wurden pro<br />

Betrieb neue Einweganzüge übergezogen und betriebseigene Gummistiefel bzw. Gummi-<br />

schuhe benutzt.<br />

3.1.2 Entnahme der Kloakentupfer im Schlachtbetrieb<br />

Um im Schlachtbetrieb die Kloaken der angelieferten Tiere zu beproben wurden sterile<br />

viskoseummantelte Plastikapplikatoren der der Firma Copan (Brescia, Italien) verwendet.<br />

73


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

Als Schutzkleidung standen betriebseigene Kleidung, Einweghandschuhe und betriebsei-<br />

genes Schuhwerk zur Verfügung. Im Übergang vom schwarzen in den weißen Bereich des<br />

Schlachthofes erfolgte ein Kleidungs- und Stiefelwechsel und eine Händereinigung und<br />

Desinfektion.<br />

3.1.3 Entnahme der Brühwasservorprobe und der Brühwasser-<br />

abtropfproben<br />

Das Brühwasser wurde sowohl bei der Entnahme von einer Vorprobe aus dem Brühkessel<br />

als auch bei den Abtropfproben der Einzeltiere in sterilen Einwegprobenbechern mit einem<br />

Fassungsvermögen von 125 ml der Firma Technolab GmbH (Herne) aufgefangen.<br />

3.1.4 Entnahme von Halshautproben<br />

Bei der Halshautprobennahme wurden sterile Kunststoffüten, Einmalhandschuhe und ste-<br />

rilisierbare Pinzetten genutzt.<br />

3.1.5 Untersuchung der Proben im Labor<br />

Die Voranreicherung der Salmonellen erfolgte im Verhältnis 1:10 über 24 Stunden bei<br />

37°C in Peptonwasser. Feste Proben wie die Halshäute wurden bei der Zugabe des Pep-<br />

tonwassers noch etwa zwei Minuten in einem Stomacher gewalkt. Im Anschluss an die<br />

Voranreicherung erfolgte daraus eine Hauptanreicherung in Rappaport-Bouillon im Ver-<br />

hältnis 1:100.<br />

Der Rappaport-Bouillon wurde mit Probenmaterial bzw. mit einer Voranreicherungs-<br />

kultur aus dem gepuffertem Peptonwasser beimpft. Danach erfolgt eine bis zu 24 Stunden<br />

dauernde Bebrütung bei 43°C. Die gewachsenen Kulturen wurden auf Auslesenährböden,<br />

XLD-Agar und Rambach-Agar, ausgestrichen und bei 37°C für 21–27 Stunden bzw. bei<br />

35°C–37°C für 24–48 Stunden bebrütet. Nach der Subkultivierung auf den zwei festen<br />

Nährmedien erfolgte eine vorläufige Bestätigung.<br />

Die weitere Anzüchtung verdächtiger Kolonien erfolgte 24 Stunden bei 25°C auf Stan-<br />

dard-I-Nähragar.<br />

Die Differenzierung wurde mit Hilfe eines serologischen Testkits der Firma SIFIN (Ber-<br />

lin) durchgeführt. Hiermit können isolierte Salmonella Stämme serologisch durch Objekt-<br />

trägeragglutination nachgewiesen werden. Zur Differenzierung wurden die Testreagenzien<br />

Enteroclon Anti-Salmonella I (A-E) und Enteroclon Anti-Salmonella II (F–67) verwen-<br />

det. Von jedem der beiden Reagenzien wird ein Tropfen auf einen Objektträger gegeben<br />

74


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

und ein Tropfen physiologische Kochsalzlösung als Negativkontrolle daneben getropft. Es<br />

wird jeweils Bakterienmaterial von der verdächtigen Kolonie auf den Objektträger in das<br />

Testreagenz gerieben. Der Objektträger wird zum Ablesen auf einer dunklen Unterlage<br />

geschwenkt. Sind Salmonella Antigene im Testmaterial vorhanden, werden diese von den<br />

spezifischen Antikörpern gebunden und es findet eine Agglutination durch die Antigen-<br />

Antikörper-Reaktion statt. Ein positives Ergebnis mit grob- oder feinflockiger Aggluti-<br />

nation zeigt sich nach 1 bis 20 Schwenkungen. Bei einem negativen Ergebnis bleibt die<br />

Suspension trübe. Nur wenn die Negativkontrolle milchig trüb bleibt, ist das Ergebnis<br />

auswertbar, denn nur so kann eine Spontanagglutination ausgeschlossen werden.<br />

Im Anschluss wurden die positiv getesteten Keime nochmals auf Rambach-Agar zur<br />

Kontrolle angezüchtet.<br />

Von einem Standard-I-Agar wurden speziesidentifizierte Kolonien mit einer sterilen<br />

Öse entnommen und in einem kleinen ausführlich beschrifteten mit Flüssigmedium und<br />

Kügelchen gefüllten Container des Unternehmens Mast Diagnostica GmbH (Reinfeld) ge-<br />

geben und durch Schütteln auf der porösen Oberfläche der Kunststoffkügelchen verteilt.<br />

Nach dem Absaugen der überschüssigen Flüssigkeit wurde das Material nach den Anga-<br />

ben des Herstellers bei -80°C tiefgefroren. Etwa eine Woche nach dem Gefrieren wurde<br />

nochmals ein Kügelchen mit einer sterilen Öse entnommen, um zur Kontrolle eine Wachs-<br />

tumsprobe auf Rambach-Agar durchzuführen.<br />

3.2 Methode<br />

Es wurden bei zwei Probendurchgängen von fünf verschiedenen Mastbetrieben Proben<br />

entnommen und so insgesamt 10 Broilerherden beprobt. Die Probennahmen bezogen im-<br />

mer eine Schlachtherde ein. Der erste Probendurchgang erstreckte sich auf die Monate<br />

März 2009 bis April 2009. Der zweite Durchgang mit Entnahme von Proben wurde in den<br />

Monaten Juli 2009 bis September 2009 durchgeführt.<br />

Von den fünf Mastbetrieben sind vier Mäster bereits regelmäßig Salmonella positiv<br />

getestet worden. Ein Betrieb war ein bislang Salmonella negativ getesteter Betrieb be-<br />

züglich beprobter Sockenproben und Kükenpapierproben. Die Firma Borgmeier GmbH<br />

& Co. KG untersucht Sockentupferproben vom 26. Masttag (bzw. ±1 Tag) auf Salmo-<br />

nella. Anfängliche Untersuchungen zur Fragestellung, welche Methode die sensitivste ist,<br />

beschäftigten sich zunächst mit dem Vergleich von Tupferabstrichen und Einstreu- oder<br />

Kotproben [Kingston, 1980] [Higgins et al., 1982]. Sockentupferproben stellen eine sehr<br />

sensitive Methode dar, um Salmonellen zu erfassen. Buhr et al. haben dabei bei verschie-<br />

denen Versuchen unterschiedliche Sammelmethoden angewendet. Das Ergebnis zeigte eine<br />

75


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

hohe Sensitivität bei der Benutzung der Sockenproben [Buhr et al., 2007]. Bei der Verwen-<br />

dung von Socken ist auch das Material von Bedeutung. So war die Tupfermethode sensi-<br />

tiver als ein über die Stiefel zu ziehendes Kunststoffschutzmaterial [Caldwell et al., 1998].<br />

Etwas problematisch ist lediglich die Nutzung von Sockentupferproben bei sehr trockener<br />

Einstreu, da die Erreger bei Trockenheit schneller absterben können. Nach Ellerbroek et<br />

al. sind Kotgazetupfer in ihrer Sensitivität vergleichbar mit mindestens 60 Kloakentup-<br />

ferproben [Ellerbroek et al., 2001]. Manche Autoren sehen diese vergleichbare Sensitivität<br />

nur als gegeben an, wenn 2 Paar Sockenproben als ein Pool verwendet werden. In einem<br />

dänischen Versuchsablauf konnten, eine 100%ige Laborsensitivität vorausgesetzt, zwei ge-<br />

poolte Sockenpaare eine 5 % Salmonellaprävalenz mit einenem 95% Konfidenzintervall<br />

feststellen. Die Wissenschaftler stellten außerdem eine bessere Salmonellaerkennung bei<br />

etwa 3 Wochen alten Broilern fest als bei älteren Tieren [Gradel et al., 2002]. Aus einer<br />

anderen dänischen Untersuchung ging hervor, dass eine Poolprobe aus 5 Sockenpaaren<br />

ein vergleichbares Ergebnis zu 60 gepoolten aus je 5 per Hand entnommenen Kotproben<br />

ist [Skov et al., 1999].<br />

Die Betriebe sind von der Betriebsgröße und der Haltungsform ähnlich. Betrieb B hat<br />

insgesamt ca. 41.000 Hähnchen in den 4 beprobten Ställen eingestallt, Betrieb R hält<br />

etwa 26.000 Tiere, Betrieb W hat in den zwei beprobten Ställen ca. 28.000 Tiere ein-<br />

gestallt, Betrieb MF 30.000 und Betrieb K etwa 28.000. Die Broilerhaltung erfolgte auf<br />

allen Betrieben konventionell. Die Untersuchungen fanden an den Schlachttieren der mit-<br />

telschweren bzw. der schweren Klasse statt. Das Gewicht dieser Tiere liegt am Schlachttag,<br />

der zwischen dem 40. bis 45. Tag variiert, zwischen 2,2–2,5 kg.<br />

Im Vorfeld der eigenen Probennahme wurden die Kükenpapiere eingesammelt und eine<br />

durch den Mäster selbst entnommene Sockentupferprobe der Herde um den 26. Masttag im<br />

Auftrag der Fa. Borgmeier GmbH & Co. KG auf Salmonella untersucht und ausgewertet.<br />

An einem Tag in der Woche vor der Schlachtung wurde eine eigene Begehung der Stäl-<br />

le vorgenommen, um Sockentupferproben zu gewinnen. Es wurde dabei Einwegkleidung<br />

getragen, sowie Überziehschuhe übergezogen. Über die Überziehstiefel wurde jeweils ein<br />

angefeuchtetes Haarnetz gezogen, da so die beste Haftung gewährleistet wird. Bei Betrie-<br />

ben mit mehreren Ställen wurden aus Hygienegründen jeweils neue Überziehschuhe und<br />

neue Haarnetze für jeden Stall benutzt. Bei der Begehung wurde die gesamte Stallfläche<br />

mit angefeuchteten Gazekottupfern begangen. Dabei wurde Wert darauf gelegt, besonders<br />

die feuchten Areale im Stall mitzubegehen. Die weitere Entnahme der Proben erfolgte im<br />

Anschluss durch den Mäster selbst, indem dieser angewiesen wurde nochmals mindestens<br />

an einem Tag in der Woche vor der Schlachtung Sockenproben aus den Ställen zu sam-<br />

76


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

meln, zu verpacken und mit dem jeweiligen Datum und der Stallnummer zu versehen. Der<br />

Gazekottupfer des linken und rechten Fußes bildeten jeweils eine Poolprobe.<br />

Alle weiteren Proben wurden in der Firma Heinrich Borgmeier GmbH & Co. KG<br />

in Delbrück-Schöning entnommen. Die Abbildung 3.1 stellt einen Teilübersichtsplan des<br />

Schlachtbetriebes und der Probeentnahmestellen dar. Die Geschwindigkeit des Schlacht-<br />

bandes lag zu den Entnahmezeitpunkten bei ca. 9.000 Tieren in der Stunde.<br />

Am Tag der Schlachtung wurden unmittelbar nach Anlieferung mittels Trockentupfer-<br />

proben Kloakenabstriche von jeweils 20 Tieren aus unterschiedlichen Containern verteilt<br />

über verschiedene Käfige vorgenommen. Dabei wurde ein Huhn mit Einmalhandschuhen<br />

aus der Box genommen und an den Ständern fixiert. Die Entnahme der Probe aus der<br />

Kloake erfolgte dann mit einem Trockentupfer.<br />

Bevor mit der Schlachtung der jeweiligen Herde begonnen wurde, wurde eine Vor-<br />

probe aus dem Brüher entnommen, um festzustellen wie der Ausgangsstatus im Bezug<br />

auf Salmonella im Brühwasser war. Die Brühwasservorprobe wurde an einer Klappe des<br />

Brühers mit Hilfe eines Plastikgefäßes entnommen. Die Entnahmen der 20 Brühwasser-<br />

abtropfproben und der 30 Halshautproben wurden gleichmäßig über den Schlachtprozess<br />

der Charge verteilt. Die Brühwasserabtropfproben wurden an einer Ecke entnommen an<br />

der die Broiler kurz zuvor aus dem Brühtank laufen und auf dem Weg zur Rupfanlage<br />

sind. Das Brühwasser wurde in Plastikgefäßen aufgefangen.<br />

Die Halshautproben wurden kurz bevor die Tierkörper in die Luftkühlhalle laufen<br />

entnommen. Dies bedeutet, dass die Tiere an dieser Stelle bereits entblutet und gerupft<br />

worden sind, amtstierärztlich untersucht worden sind, die Ständer entfernt bekommen<br />

haben und eviszeriert worden sind. Die Proben wurden behandschuht mit einer sterilen<br />

Pinzette und einem sterilen Messer entnommen und in einen Folienbeutel gegeben. Sowohl<br />

die Pinzette als auch das Messer wurden nach jeder Entnahme in einem Sterilisationsbe-<br />

cken erneut sterilisiert. Auch die Hände wurden zwischen den Entnahmen gewaschen und<br />

desinfiziert. Danach wurden neue Handschuhe angelegt.<br />

Nach der Entnahme wurden alle Proben umgehend in einem Kühlschrank bei ca. +1°C<br />

gekühlt und nach Beendigung der Entnahme in einer Kühlbox mit gefrorenen Kühlak-<br />

kus zur <strong>Tierärztliche</strong>n <strong>Hochschule</strong> nach <strong>Hannover</strong> gebracht. Konnten die Proben nicht<br />

umgehend ins Labor transportiert werden, wurde das Material bei +1° bis +7 °C zwi-<br />

schengelagert.<br />

Das Probenmaterial wurde im Verhältnis 1:10 in gepuffertem Peptonwasser vorange-<br />

reichert um die Keimausbeute zu erhöhen. Im Anschluss erfolgte eine Anreicherung im<br />

Rappaportselektivnährmedium. Der nachfolgende Ausstrich erfolgte aus zwei selektiven<br />

Nähragarplatten, Rambach-Agar und Xylolose-Lysin-Desoxycholat-Agar. Nach erfolgter<br />

77


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

CO2 Betäubungsanlage<br />

Stall<br />

1<br />

sep. Organband<br />

Entbluteband<br />

Brühkessel<br />

Ausnehmer<br />

Kropfzieher Hälsekneifer<br />

2<br />

Luftkühlung<br />

Aufhänger<br />

Tötungsanlage<br />

Rupfer<br />

Veterinärkontrollpunkt<br />

Körperhöhlenschneider<br />

Halshautentferner<br />

Lungensauger<br />

Kontrollpunkt<br />

Endkontrolle<br />

Elektrostimulation<br />

Kloakenschneider<br />

Brause<br />

Abbildung 3.1: Teilübersichtsplan der Firma Borgmeier GmbH & Co. KG mit Probenentnahmepunkten<br />

78<br />

3


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

Bebrütung wurde pro Agarplatte mindestens eine Salmonella-verdächtige Kolonie mit<br />

omnivalentem Salmonella Antiserum agglutiniert. Zur Kontrolle wurden die Salmonellen<br />

nochmals auf Rambach-Agar rekultiviert und im Anschluss eingefroren.<br />

Die Proben wurden nach der Identifizierung nach Berlin zum Bundesinstitut für Ri-<br />

sikobewertung gesendet, um das Serovar zu ermitteln und die Resistenzlage zu prüfen.<br />

Die Proben wurden als vorerst positiv gewertet, wenn mindestens auf einer Selektivnähr-<br />

platte eine verdächtige Kolonie gewachsen war und diese bei der Agglutination positiv<br />

aufgefallen war. Die endgültige Bezeichnung positiv wurde erst nach Bestätigung und<br />

Einordnung durch das BfR gegeben. Die Typisierung von Salmonellen erfolgt am NRL-<br />

Salm über serologische und biochemische Verfahren, sowie Phagentypisierung. Gängig ist<br />

die Objektträgeragglutination und die „bunte Reihe“. Das Labor setzt auch die Plasmid-<br />

profilbestimmung, die Pulsfeldgelelektrophorese, die RAPD, als eine Variation der PCR<br />

und andere Verfahren ein. Die Salmonellenproben wurden vom BfR auf ihre Antibiotika-<br />

resistenz mittels der Mikrodilutionsmethode über die MHK-Bestimmung getestet. Hierbei<br />

wird die niedrigste Konzentration eines Antibiotikums ermittelt, bei der ein Bakterien-<br />

wachstum mit optischen Methoden nicht nachweisbar ist. Lagen gleiche Serovarisolate<br />

eines Mästers an einem Entnahmeort vor, wurde nur je ein Isolat auf Resistenz überprüft.<br />

79


KAPITEL 3. MATERIAL UND METHODEN<br />

80


Kapitel 4<br />

Ergebnisse<br />

4.1 Mikrobiologischer Ausgangsstatus des Brühwas-<br />

sers vor Schlachtbeginn<br />

Die Broilermäster wurden so ausgewählt, dass vier der Geflügelmastbetriebe bereits häu-<br />

figer durch positive Salmonellenergebnisse aufgefallen sind. Einer der Mäster (Mäster K)<br />

war bis zum Zeitpunkt der ersten Probenahme noch nicht mit positiven Ergebnissen bei<br />

Sockentupfern oder Kükenpapieren aufgefallen. Der zweite Probendurchlauf zwischen Juli<br />

2009 und September 2009 wurde in der gleichen Weise wie zwischen den Monaten März<br />

2009 bis April 2009 durchgeführt. Aus den Vorproben des Brühwassers aus dem Kessel,<br />

die mit Hilfe eines sterilen Kunststoffbechers vor Beginn der Schlachtung der jeweiligen<br />

Chargen entnommen wurden bei allen Mästern zu beiden Probeentnahmezeitpunkten kei-<br />

ne Salmonellen isoliert.<br />

4.2 Salmonellen im Produktionsprozess<br />

In den Tabellen 4.1 bis 4.10 sind die absoluten Zahlen der Stichproben der verschiedenen<br />

Probeentnahmestellen, die absoluten Zahlen der positiven Salmonella-Ergebnisse und die<br />

der isolierten Serovaren aufgelistet. In Klammern steht die Prävalenz bezogen auf die<br />

jeweilige Stichprobe. Bei mehreren verschiedenen Serovaren wurde zusätzlich der Anteil<br />

dieser Serovaren an den jeweils positiven Stichproben errechnet.<br />

81


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster B<br />

Probendurchgang 1<br />

Beim Mäster B sind beim ersten Untersuchungdurchgang zwischen März 2009 bis April<br />

2009 bei der Untersuchung des Kükenpapiers und bei der Kontrolle der Überziehschuhe<br />

um den 26. Masttag keine Salmonellen nachgewiesen worden. Allerdings ist dieser Mä-<br />

ster zuweilen vorher schon des öfteren mit positiven Ergebnissen aufgefallen. Auch die<br />

eigene Beprobung mit Überziehschuhen in der Woche vor dem Schlachttermin verlief in<br />

allen 4 Ställen negativ sowohl bei der eigenen Begehung als auch bei der Begehung durch<br />

den Mäster. Eventuell können Infektionen unerkannt geblieben sein, da Erreger durch die<br />

Trockenheit der Einstreu schneller absterben können. Dennoch besitzt die Entnahme von<br />

Gazesammelproben mindestens die Sensitivität von 60 Kloakentupferproben Ellerbroek et<br />

al. weisen darauf hin, dass diese Vergleichbarkeit der Sensitivität bereits in einer dänischen<br />

Studie (Annual Report on Zoonoses in Denmark) und auch in ihren eigenen Versuchen<br />

bestätigt werden konnte. Wie in der Studie der Autoren sind die Sockentupferproben<br />

auch besonders in feuchten Bereichen der Stallungen entnommen worden um möglichst<br />

viel anhaftendes Material zur Untersuchung zu haben [Ellerbroek et al., 2001]. Auch die<br />

am Schlachthof erfolgten Kloakenproben blieben bei einem negativen Salmonellenergeb-<br />

nis. Diesen Status behielten auch die Broilerkarkassen bei den Abtropfproben. Erst bei<br />

der Beprobung der Halshaut waren insgesamt 7 Poly I positive Salmonellenergebnisse zu<br />

verzeichnen. Es wurden bei 3 Proben S. Ohio, 2 Isolate des Serovars S. Typhimurium und<br />

je eine Probe S. Paratyphi B (dT+) und S. der Gruppe B mit dem monophasischen Typ<br />

S. 4,5,12:i:- isoliert (siehe Tab. 4.1).<br />

Probendurchgang 2<br />

Beim Geflügelmastbetrieb B wurde im 2. Probendurchgang eine positive Sockenprobe<br />

verzeichnet. Aus der Probe wurde der Erreger S. Infantis isoliert. Die Ansteckung erfolgte<br />

vermutlich nicht in der Aufzuchtphase sondern eher beim Mäster im Stall, da aus den<br />

vorher entnommenen Kükenpapieren keine Salmonellen isoliert werden konnten. In der<br />

Sockentupferprobe vom 26. Masttag konnten ebenfalls keine Salmonellen nachgewiesen<br />

werden. Die nachfolgenden Kloakentupfer und Brühwasserabtropfproben waren durchweg<br />

unauffällig, erst bei den Proben der Halshaut fielen zwei positive Proben auf. Beide nach-<br />

gewiesenen Salmonellenproben enthielen Salmonellen des Serovars S. Typhimurium (siehe<br />

Tab. 4.2).<br />

82


Tabelle 4.1: Mäster B 1. Probendurchgang<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 16 0 (0,00%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 7 (23,33%) 3 S. Ohio (42,86%)<br />

Tabelle 4.2: Mäster B 2. Probendurchgang<br />

2 S. Typhimurium (28,57%)<br />

1 S. Paratyphi B (14,29%)<br />

1 S. der Gruppe B (14,29%)<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 14 1 (7,14%) S. Infantis (7,14%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 2 (6,67%) S. Typhimurium (6,67%)<br />

83


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster R<br />

Probendurchgang 1<br />

Mäster R hatte bei der Beprobung des Kükenpapiers zum ersten Probenentnahmezeit-<br />

punkt kein positives Ergebnis. Erst bei der Untersuchung der Überziehschuhe am 26.<br />

Masttag fiel der Mastbetrieb bei der Beprobung positiv mit dem Serovar Salmonella<br />

Infantis auf. Die Tiere sind demnach vermutlich während der Mastphase infiziert wor-<br />

den. Bei der Beprobung mit den Sockentupfern in der Woche vor der Schlachtung waren<br />

zwei durch das Personal entnommenen Proben Poly I positiv getestet worden. Es wurde<br />

wiederum S. Infantis nachgewiesen. Die eigenen Kotgazeproben wurden mit negativem<br />

Ergebnis ausgewertet. Bei der Anlieferung an den Schlachtbetrieb wurde lediglich eine<br />

positive Kloakentupferprobe gewonnen und positiv auf S. Infantis getestet. Bei den fol-<br />

gend entnommenen Brühwasserabtropfproben wurden zwei Proben mit dem Serovar S.<br />

Infantis isoliert. Bei den Halshautproben waren drei Proben mit diesem Serovar positiv<br />

(siehe Tab. 4.3).<br />

Probendurchgang 2<br />

Der Geflügelbestand des Mästers R ist auch bei der zweiten Probenentnahme bei einem<br />

selbst entnommenen Sockentupfer als S. Infantis positiv aufgefallen. Dieses Ergebnis wur-<br />

de zuvor bereits in der Probe während der Probeentnahme während der Mast am 26. Tag<br />

festgestellt. Das Kükenpapier zeigte auch bei diesem Mastdurchgang noch ein negatives<br />

Ergebnis. Auch dieses Ergebnis bestätigt nochmals die Vermutung, dass die Infektion erst<br />

im Mastbetrieb stattfindet, da das isolierte Serovar ebenfalls, wie im ersten Probedurch-<br />

gang S. Infantis ist. Bei der Untersuchung der 20 Kloakentupferproben wurde fünf mal<br />

S. Infantis nachgewiesen. Dieses Serovar wurde bei der anschließenden Beprobung des<br />

abtropfenden Wassers von den Karkassen insgesamt 11 mal gefunden und in den unter-<br />

suchten Halshautproben 17 mal isoliert. In den Proben der Halshaut wurde noch einmal<br />

ein Serovar der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- nachgewiesen. Das<br />

Serovar S. Infantis ist bei diesem Mastbetrieb über alle Ebenen der Produktionskette ver-<br />

teilt und kann somit ein Hinweis darauf sein, dass dieses Serovar von Infektionsbeginn im<br />

Betrieb bis zum Endprodukt verschleppt wurde (siehe Tab. 4.4).<br />

84


Tabelle 4.3: Mäster R 1. Probendurchgang<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: S. Infantis<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 4 2 (50,00%) S. Infantis (50,00%)<br />

Kloakentupfer 19 1 (5,26%) S. Infantis (5,26%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 2 (10,00%) S. Infantis (10,00%)<br />

Halshautprobe 30 3 (10,00%) S. Infantis (10,00%)<br />

Tabelle 4.4: Mäster R 2. Probendurchgang<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: S. Infantis<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 3 1 (33,33%) S. Infantis (33,33%)<br />

Kloakentupfer 20 5 (25,00%) S. Infantis (25,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 11 (55,00%) S. Infantis (55,00%)<br />

Halshautprobe 30 18 (60,00%) 17 S. Infantis (94,44%)<br />

1 S. der Gruppe B (5,56%)<br />

85


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster W<br />

Probendurchgang 1<br />

Im ersten Entnahmedurchgang bei Mäster W waren die Kükenpapiere aus den beiden<br />

untersuchten Ställen Salmonella negativ. Bei der Untersuchung zum 26. Masttag fiel der<br />

Betrieb jedoch bereits mit positivem Salmonella Paratyphi B (dT+) Ergebnis auf. Die<br />

eigene Begehung der Ställe mit Sockenproben verlief mit negativem Ergebnis. Eine Ga-<br />

zetupferprobe, die vom Personal selbst entnommen wurde, ist jedoch positiv auf Poly I<br />

getestet worden. Es wurde hier wieder S. Paratyphi B (dT+) isoliert. Aus den zehn Kloa-<br />

kentupfern, die bei den Tieren direkt nach der Anlieferung im Schlachthof entnommen<br />

wurden konnten keine Salmonellaserovaren isoliert werden. Auch die einzelnen Abtropf-<br />

proben des Brühwassers blieben bei diesem Mäster negativ. Im weiteren Produktionspro-<br />

zess wurden drei Halshautproben positiv auf Poly I getestet. Es wurden jeweils S. der<br />

Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:-, S. Infantis und S. Typhimurium<br />

angezüchtet (siehe Tab. 4.5).<br />

Probendurchgang 2<br />

Bei dem Geflügelproduzenten W wurden bei der folgenden Beprobung zwischen den Mo-<br />

naten Juli und September in allen vier vom Mäster selbst entnommenen Sockenproben<br />

wieder Salmonellen des Serovars Paratyphi B (dT+) isoliert. Die Ergebnisse der Küken-<br />

papiere verliefen im Vorfeld negativ. In der Probe um den 26. Masttag zeigte der Betrieb<br />

ein positives Ergebnis mit dem Serovar Paratyphi B (dT+). Im weiteren Verlauf wurde<br />

bei der Untersuchung der Kloakenproben eine positive Probe mit S. Paratyphi B (dT+)<br />

gefunden. Die Abtropfproben blieben alle negativ. Erst bei den Halshautproben zeigten<br />

sich wieder zwei positive Proben jeweils mit Serovaren der Gruppe B mit dem monopha-<br />

sischen Typ S. 4,5,12:i:-. Auch hier ist eine Infektion mit dem Serovar im Mastbetrieb<br />

selbst wahrscheinlich (siehe Tab. 4.6).<br />

86


Tabelle 4.5: Mäster W 1. Probendurchgang<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: S. Paratyphi B<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 8 1 (12,50%) S. Paratyphi B (12,50%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 3 (10,00%) S. der Gruppe B (33,33%)<br />

Tabelle 4.6: Mäster W 2. Probendurchgang<br />

S. Infantis (33,33%)<br />

S. Typhimurium (33,33%)<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: S. Paratyphi B<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 6 4 (66,67%) S. Paratyphi B (66,67%)<br />

Kloakentupfer 20 1 (5,00%) S. Paratyphi B (5,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 2 (6,67%) S. der Gruppe B (6,67%)<br />

87


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster MF<br />

Probendurchgang 1<br />

Bei Mäster MF blieben trotz mehrmaligem Auffallen von positiven Ergebnissen bei vor-<br />

herigen Mastdurchgängen am ersten Probeentnahmetermin sowohl die Untersuchung der<br />

Kükenpapiere als auch die Beprobung der Überziehschuhe um den 26. Masttag negativ.<br />

Auch alle übrigen Proben in der weiteren Verarbeitungskette fielen mit einem negativen<br />

Verlauf auf (siehe Tab. 4.7).<br />

Probendurchgang 2<br />

Während der zweiten Untersuchung zwischen den Monaten Juli und September verliefen<br />

alle Vorproben (Kükenpapier und Probe zum 26. Masttag) des Mästers MF negativ.<br />

Aus den selbst und durch das Personal entnommenen Sockenproben konnten ebenfalls<br />

keine Salmonellaisolate gewonnen werden. Auch die Beprobung der Kloaken nach dem<br />

Transport zur Schlachtstätte verliefen während der zweiten Beprobung negativ. Erst bei<br />

der Untersuchung der Brühwasserabtropfproben fielen fünf Proben mit Serovaren der<br />

Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- auf. Die untersuchten Halshäute des<br />

Endproduktes nach der tierärztlichen Untersuchung und nach dem Eviscerationsprozess<br />

zeigten zwei positive Befunde. Zum einen wurde eine Probe mit dem Serovar der Gruppe<br />

B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- identifiziert und zum anderen wurde aus<br />

einer Probe das Serovar S. Typhimurium isoliert (siehe Tab. 4.8).<br />

88


Tabelle 4.7: Mäster MF 1. Probendurchgang<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 3 0 (0,00%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 0 (0,00%)<br />

Tabelle 4.8: Mäster MF 2. Probendurchgang<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 3 0 (0,00%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 5 (25,00%) S. der Gruppe B (25,00%)<br />

Halshautprobe 30 2 (6,67%) 1 S. Typhimurium (50,00%)<br />

1 S. der Gruppe B (50,00%)<br />

89


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster K<br />

Probendurchgang 1<br />

Mäster K war eine Art „Vergleichsmäster“, der bisher bei Herdenuntersuchungen noch<br />

nicht mit positiven Ergebnissen aufgefallen war. Auch hier wurden im ersten Probeent-<br />

nahmedurchgang wurden die Ergebnisse des Kükenpapiers und die des Gazetupfers am 26.<br />

Masttag als negativ gewertet. Die in der Stallung selbst und durch das Personal durch-<br />

geführten Beprobungen mit Hilfe von Sockentupferproben blieben bei einem negativen<br />

Salmonellenergebnis. Die bei Ankunft am Schlachtbetrieb entnommenen Kloakentupfer<br />

der Tiere zeigten ebenfalls ein negatives Salmonella Ergebnis. Im Laufe des Schlachtvor-<br />

ganges wurde eine Poly I positive Brühwasserabtropfprobe ermittelt. Diese enthielt ein<br />

Serovar der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:-. Bei der Beprobung der<br />

Halshaut am fertigen Produkt vor der Kühlung ließen sich zwei S. Typhimurium positive<br />

Salmonellenergebnisse ermitteln (siehe Tab. 4.9).<br />

Probendurchgang 2<br />

Die Vorproben des Mästers K verliefen wie auch schon während der ersten Entnahme<br />

im folgenden Durchgang negativ. Sowohl die selbst entnommenen Sockenproben als auch<br />

die durch das Betriebspersonal entnommenen Sockentupferproben zeigten keine Salmo-<br />

nellaisolate. Auch in den am Schlachtbetrieb entnommenen Kloakentupfern konnten keine<br />

Salmonellen nachgewiesen werden. Im weiteren Produktionsverlauf bei der Untersuchung<br />

der Brühwasserabtropfproben behielt die Charge zunächst den salmonellenfreien Status.<br />

Erst bei der Beprobung der Halshäute fiel lediglich eine Probe mit positivem Ergebnis auf.<br />

Aus dieser wurde ein Serovar der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:-<br />

isoliert (siehe Tab. 4.10).<br />

90


Tabelle 4.9: Mäster K 1. Probendurchgang<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 3 0 (0,00%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 1 (5,00%) S. der Gruppe B (5,00%)<br />

Halshautprobe 30 2 (6,67%) S. Typhimurium (6,67%)<br />

Tabelle 4.10: Mäster K 2. Probendurchgang<br />

Kükenpapier: negativ Sockenprobe am 26. Masttag: negativ<br />

Stichprobe Positiv Serovaren<br />

Sockenprobe 3 0 (0,00%)<br />

Kloakentupfer 20 0 (0,00%)<br />

Vorprobe Brühwasser negativ negativ<br />

Brühwasser 20 0 (0,00%)<br />

Halshautprobe 30 1 (3,33%) S. der Gruppe B (3,33%)<br />

91


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Bei einem Halshautstichprobenumfang von n = 30 kann bei einer ermittelten Präva-<br />

lenz von 0% mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% gesagt werden, dass die tatsäch-<br />

liche Prävalenz kleiner als 12% ist. Liegt der Stichprobenumfang bei n = 20 , wie bei den<br />

Kloakentupfern und dem Abtropfwasser kann bei einer ermittelten Prävalenz von 0% mit<br />

einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% gesagt werden, dass die tatsächliche Prävalenz<br />

kleiner als 17% ist.<br />

4.3 Herdenprävalenz<br />

Die Herdenprävalenz bezeichnet den Anteil an erkrankten, also Salmonellen tragenden<br />

Individuen einer Herde einer Stichprobe. Werden die Stichproben beider Herden eines<br />

Mästers zusammengefasst, ergibt sich die Gesamtherdenprävalenz. Bei der Betrachtung<br />

der Herdenprävalenz zeigen sich die Untersuchungsergebnisse der verschiedenen Mäster<br />

sehr unterschiedlich. Bei Mäster B lag die Gesamtherdenprävalenz bei insgesamt 3,33%.<br />

Bei der ersten Untersuchung lag die Prävalenz in der Herde bei 0,00% und beim zwei-<br />

ten Untersuchungszeitpunkt bei 7,14%. Die Probenergebnisse der Gesamtherdenprävalenz<br />

bei Mäster R lagen mit einem Wert von 42,86% sehr hoch. Während des ersten Unter-<br />

suchungsdurchganges war eine Herdenprävalenz von 50,00% zu verzeichnen. Die innere<br />

Prävalenz war bei der zweiten Entnahme der Proben mit 33,33% geringer. Mäster W lag<br />

mit einem Wert von 35,71% bezüglich der Gesamtherdenprävalenz ebenfalls sehr hoch. Im<br />

ersten Probenentnahmezyklus zeigte sich hier eine Herdenprävalenz von 12,50%, während<br />

bei der folgenden Untersuchung eine Herdenprävalenz von 66,67% zeigte. Die Herden-<br />

prävalenz des Mästers MF lag bei allen Untersuchungen bei 0,00% und somit auch bei der<br />

Gesamtherdenprävalenz. Auch bei Mäster K, der als Vergleichsmäster in der vorliegenden<br />

Untersuchung galt, lag die erste und zweite ermittelte innere Herdenprävalenz bei 0,00%.<br />

Auch hier ergab sich daraus eine Gesamtherdenprävalenz von 0,00%. Die Herdenrävalenz<br />

von Salmonella, gepoolt über alle mit Hilfe der Sockentupfer beprobten Hähnchenherden,<br />

lag bei 14,29%. Bei den entnommenen Sockentupferproben aus den Stallungen ist anzu-<br />

merken, dass [Ellerbroek et al., 2001] und einer dänischen Studie zufolge die Sensitivität<br />

einer dieser Gazekottupfer im Bereich von 60 entnommenen Kloakentupferproben besitzt.<br />

92


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

4.4 Gesamtprävalenzen von Salmonella im Schlacht-<br />

prozess<br />

In den Tabellen 4.11 bis 4.15 wird die Salmonellenprävalenz aus den zwei Probendurch-<br />

gängen für die fünf Mäster zusammengefasst.<br />

Tabelle 4.11: Mäster B Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 3,33%<br />

Kloakentupfer 0,00%<br />

Brühwasser 0,00%<br />

Halshautprobe 15,00%<br />

Tabelle 4.12: Mäster R Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 42,86%<br />

Kloakentupfer 15,38%<br />

Brühwasser 32,50%<br />

Halshautprobe 35,00%<br />

Tabelle 4.13: Mäster W Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 35,71%<br />

Kloakentupfer 2,50%<br />

Brühwasser 0,00%<br />

Halshautprobe 8,33%<br />

Bei einem Forschungsvorhaben zum Vorkommen von Salmonellen bei deutschem Nutz-<br />

geflügel und Geflügelfleisch, das durch das Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbrau-<br />

cherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung (BfR) durchgeführt wurde, wurde deutlich, dass im Jahr 1999 25%<br />

der beprobten Broilerherden Salmonellen im Kot aufwiesen. Diese Salmonellennachweise<br />

stammten aus Gaze- und Kloakentupfern. Bei 75% der untersuchten Herden wurde außer-<br />

dem eine Salmonella Kontamination festgestellt. Dies bedeutete, dass auch Herden ohne<br />

vorherige Diagnose einer Salmonelleninfektion mit Salmonella kontaminiert waren.<br />

93


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Die Autoren geben als mögliche Erklärung für die höhere Kontaminationsrate an, dass<br />

die Gazekotuntersuchung eventuell zu wenig sensitiv ist. Bereits zu trockene Streu ver-<br />

hindert ein gutes Anhaften von salmonellenkontaminiertem Kot an den Sockentupfern.<br />

Die zweite Möglichkeit besteht in einer Kreuzkontamination im Schlachtbetrieb. Salmo-<br />

nellennegative Broilerherden können durch zuvor geschlachtete Salmonella positive Tiere<br />

kontaminiert werden [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003]. Ellerbroek et al. wider-<br />

sprechen der Vermutung der geringen Sensitivität von Sockenproben. Im Gegenteil: Durch<br />

Sockenproben können viel mehr Tiere erfasst werden als durch einzelne Kloakentupfer [El-<br />

lerbroek et al., 2001].<br />

Tabelle 4.14: Mäster MF Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 0,00%<br />

Kloakentupfer 0,00%<br />

Brühwasser 12,50%<br />

Halshautprobe 3,33%<br />

Tabelle 4.15: Mäster K Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 0,00%<br />

Kloakentupfer 0,00%<br />

Brühwasser 2,50%<br />

Halshautprobe 5,00%<br />

Tabelle 4.16: Gesamtprävalenz Salmonella<br />

Gesamtprävalenz<br />

Sockenprobe 14,29%<br />

Kloakentupfer 3,52%<br />

Brühwasser 9,50%<br />

Halshautprobe 13,33%<br />

In der Grundlagenstudie zwischen 2005 und 2006 zur Erhebung der Prävalenz von Sal-<br />

monellen in Gallus-gallus-Broilerherden vom Bundesinstitut für Risikobewertung wurden<br />

aus insgesamt 378 Herden 1892 Kotproben aus verschiedenen Bundesländern bewertet.<br />

Bei 11,7% der 1892 untersuchten Proben waren positive Ergebnisse mit Salmonella spp.<br />

94


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

zu verzeichnen. Im Bezug auf die Herdenanzahl von 378 lag der prozentuale Anteil der Sal-<br />

monella spp. positiven Proben bei 17,5% [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006b]. Im<br />

Jahr 2008 lag der durch die EFSA ermittelte Wert der Salmonellenprävalenz in deutschen<br />

Broilerherden bei 23,1% [European Food Safety Authority, 2010c].<br />

4.5 Serovarverteilung insgesamt<br />

Bei 2,9% der zwischen 2005 und 2006 durch das BfR untersuchten Salmonella positiven<br />

Herden wurde entweder S. Enteritidis oder S. Typhimurium nachgewiesen. In keiner der<br />

Herden wurden beide Spezies gefunden [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006b]. Wie<br />

auch in einer Studie von Aeran et al. waren im Rahmen dieser Untersuchung bei einigen<br />

Herden verschiedene Serovaren auf den einzelnen Produktionsstufen zu finden, dies kann<br />

eventuell von Kontaminationen während des Verarbeitungsprozesses herrühren, im Ge-<br />

gensatz zum Mäster R, bei dem bei beiden Mastdurchgängen das schon im Stall isolierte<br />

Serovar S. Infantis über die gesamte Produktionskette weiterhin vorhanden war. Es ist in<br />

der vorliegenden Untersuchung nicht auszuschließen, dass vorher identifizierte Serovaren<br />

auch auf den folgenden Stufen noch vorkommen ohne jedoch nachgewiesen zu werden,<br />

da sie in den untersuchten Gewebestichproben nicht vorhanden waren. In Studien waren<br />

nicht alle Eintragsquellen verfolgbar. Bei einigen Serovaren fehlten Zwischenstufen, d. h.,<br />

sie tauchten auf, verschwanden in den folgenden Stufen des Schlachtprozesses und wurden<br />

in folgenden Proben wieder identifiziert [Aeran et al., 2007]. Die gesamten 63 Sockentup-<br />

ferproben im Rahmen der eigenen Untersuchungen wiesen einen Salmonella spp. positiven<br />

Anteil von (9) 14,29% auf. In 5 von den 9 positiv getesteten Kotgazetupfern wurde das<br />

Serovar S. Paratyphi B (dT+) nachgewiesen (7,95% von allen entnommenen 63 Kotgaze-<br />

proben). Die anderen 4 Proben enthielten das Serovar S. Infantis (6,36% von allen ent-<br />

nommenen 63 Kotgazetupfern). Insgesamt anteilig an allen aus Sockentupfern isolierten<br />

Salmonellen ist S. Paratyphi B (dT+) mit 55,56% und S. Infantis mit 44,44% vertreten.<br />

Die Tabelle 4.17 zeigt, wie hoch der jeweilige Anteil verschiedener Salmonella Serovaren an<br />

den betreffenden Probeentnahmestellen ist. In der Untersuchung vom Bundesinstitut für<br />

Risikobewertung lag der Anteil an allen Kotprobenisolaten von S. Infantis bei 8,9% und<br />

von S. Typhimurium bei 8,4% [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006b]. Insgesamt<br />

wurde EU weit in Broilerkarkassen jüngst besonders häufig das Serovar S. Infantis mit<br />

29,2% ermittelt [European Food Safety Authority, 2010a]. In Deutschland wurden 2008<br />

aus Karkassen mit 23% bzw. 22% besonders oft das Serovar des monophasischen Typs S.<br />

4,12:d:- und S. Typhimurium isoliert [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a].<br />

95


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Bei der Berücksichtigung aller im Rahmen dieser Untersuchung isolierten Serovare<br />

liegt das Serovar S. Infantis mit einem Anteil von 58,67% hier an der Spitze, gefolgt von<br />

S. der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- mit 17,33%, S. Typhimurium<br />

mit 10,67%, S. Paratyphi B (dT+) mit 9,33% und S. Ohio mit 4,00%. Im Betrieb des<br />

Mästers R scheint es ein individuelles Bestandsproblem mit dem Serovar S. Infantis zu<br />

geben. Werden die vorliegenden Daten um das Vorkommen von S. Infantis in den Proben<br />

des Mästers R bereinigt, ergibt sich ein anderes Bild der Anteile der isolierten Serovare.<br />

Das Serovar S. der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- liegt mit 39,39%<br />

an der Spitze, gefolgt von S. Typhimurium mit 24,24%, S. Paratyphi B (dT+) mit 21,21%<br />

und S. Ohio mit 9,09%. Das Serovar S. Infantis hat in dieser Betrachtung nur noch einen<br />

Anteil von 6,06%.<br />

Tabelle 4.17: Verteilung der Salmonella Serovaren insgesamt<br />

Salmonella Serovar Sockenproben Kloakentupferproben<br />

S. Ohio 0,00% 0,00%<br />

S. Typhimurium 0,00% 0,00%<br />

S. Paratyphi B 55,56%(5) 14,29%(1)<br />

S. der Gruppe B 0,00% 0,00%<br />

S. Infantis 44,44%(4) 85,71%(6)<br />

Salmonella Serovar Brühwasserabtropfproben Halshautproben<br />

S. Ohio 0,00% 7,50%(3)<br />

S. Typhimurium 0,00% 20,00%(8)<br />

S. Paratyphi B 0,00% 2,50% (1)<br />

S. der Gruppe B 31,58%(6) 17,50% (7)<br />

S. Infantis 68,42%(13) 52,50%(21)<br />

4.6 Verlauf der Prävalenz über den Produktionspro-<br />

zess<br />

Die Abbildungen 4.1 bis 4.6 spiegeln den Prävalenzverlauf der Herden der einzelnen Mäs-<br />

ter und der Probeentnahmen über den Schlachtprozess wider. Werden alle im Schlachthof<br />

entnommenen Proben in ihrer Gesamtheit betrachtet, zeigt sich eine Zunahme der Präva-<br />

lenz von den Kloakentupferproben über das Abtropfwasser bis zu den Halshautproben<br />

(siehe Abb. 4.11).<br />

96


Abbildung 4.1: Probenahme 1 Mäster B.<br />

Abbildung 4.2: Probenahme 2 Mäster B.<br />

Abbildung 4.3: Probenahme 1 Mäster R.<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

97


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

98<br />

Abbildung 4.4: Probenahme 2 Mäster R.<br />

Abbildung 4.5: Probenahme 1 Mäster W.<br />

Abbildung 4.6: Probenahme 2 Mäster W.


Abbildung 4.7: Probenahme 1 Mäster MF.<br />

Abbildung 4.8: Probenahme 2 Mäster MF.<br />

Abbildung 4.9: Probenahme 1 Mäster K.<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

99


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

100<br />

Abbildung 4.10: Probenahme 2 Mäster K.<br />

Abbildung 4.11: Probenahme Gesamt.


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Während bei der Anlieferung der Tiere insgesamt ein Salmonella positiver Anteil noch<br />

von 3,52% zu verzeichnen war (von 199 Proben 7 positiv), wurde bei der Überprüfung<br />

der Abtropfproben des Brühwassers insgesamt schon ein Anteil von 9,50% (von 200 Pro-<br />

ben 19 positiv) ermittelt. Die Beprobung der Halshäute ergab insgesamt einen Anteil<br />

von 13,33% (von 300 Proben 40 positiv) positiver Proben. Dies kann ein Hinweis darauf<br />

sein, dass sich Kontaminationsquellen im Schlachthof selbst befinden. Zum einen steht die<br />

Anlieferung der Tiere dabei im Vordergrund. Durch den Stress des Einfangens und des<br />

Transportes können latent infizierte Trägertiere vermehrt Salmonellen ausscheiden und<br />

so andere Tiere kontaminieren. Zum Anderen stellt der Brühkessel eine folgende kritische<br />

Stelle dar. Exkremente, Schmutz von der Oberfläche der Tiere und Blut verschmutzen<br />

das Brühwasser, das Erreger aufgund zu geringer Temperatur und zu kurzer Kontakt-<br />

zeit nicht abtöten kann. Alle Tierkörper, die teilweise selbst starke Verschmutzungen<br />

aufweisen, werden durch das verschmutzte Brühwasser hindurchgezogen. Mit ihrer gut<br />

Feuchtigkeit aufnehmenden Haut werden die Schlachtkörper so mit Erregern kontami-<br />

niert. Die folgenden Produktionsschritte bieten weitere Kontaminationsmöglichkeiten. In<br />

der Rupfanlage durchlaufen die Körper eine Straße mit kontaminierten Rupffingern, die<br />

vorhandene Salmonellen tief in die Haut einmassieren und auf der gesamten Oberfläche<br />

verteilen. Die folgende Elektrostimulation und die Veterinärkontrolle stellen eine verhält-<br />

nismäßig geringe Kontaminationsquelle dar, da hier nur ein Teil des Tierkörpers oder nur<br />

einzelne Karkassen mit den stromführenden Platten bzw. mit dem Untersuchungsmesser<br />

oder Händen in Berührung kommen. Dennoch können auch hier durch mangelnde Hygie-<br />

ne Salmonellen weiter auf andere Karkassen übertragen werden, insbesondere dann, wenn<br />

Innereien versehentlich verletzt werden oder Arbeitsmaterialien nicht genügend zwischen-<br />

desinfiziert werden. Die Schritte in der sogenannten Bratfertig-Abteilung stellen einen<br />

großen Komplex von Kreuzkontaminatinsgefahren dar. Bei den Arbeitsschritten werden<br />

die Körperhöhlen eröffnet und Innereien teilweise eröffnet oder verletzt. Es besteht perma-<br />

nent die Gefahr, dass kontaminierte Maschinen oder Innereien Karkassen kontaminieren.<br />

Zur Prüfung, ob sich ein signifikanter Unterschied in den Daten der einzelnen Stationen<br />

zeigt, wurden die ermittelten Daten mit dem exakten Test nach Fisher mit Hilfe des<br />

statistischen Programms „R“ ausgewertet. Liegt der p-Wert nach der Berechnung unter<br />

0,05 liegt ein signifikanter Unterschied vor.<br />

In den gepoolten Daten aller Mäster beider Probendurchgänge zeigt sich ein signifi-<br />

kanter Anstieg der Prävalenz von den Kloakentupfern zu den Brühwasserabtropfproben<br />

(p-Wert = 0,024 zum Konfidenzintervall von 95%). Dagegen lässt sich kein signifikanter<br />

Unterschied der Salmonellaprävalenz der Brühwasserabtropfproben und der entnommenen<br />

Halshautproben nachweisen (p-Wert = 0,206 zum Konfidenzintervall von 95%).<br />

101


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

4.7 Der Prävalenzverlauf in Abhängigkeit von der<br />

Herdenklassifizierung in Salmonella positiv und<br />

Salmonella negativ<br />

Bei einer Herdenklassifizierung in Abhängigkeit vom Ergebnis der Sockenproben bzw. der<br />

Kloakentupferproben in Salmonella negative und Salmonella positive Herden können in<br />

dieser Arbeit 5 Herden als Salmonella positive Herden (Herdeninnenprävalenz bezüglich<br />

Salmonella 50%) und 5 als Salmonella negative Herden unterschieden werden. Die Tabel-<br />

le 4.18 gibt den Verlauf der Prävalenz der klassifizierten Herden im Produktionsverlauf<br />

wieder. Bei der Klassifizierung stellen alle Herden eine Salmonella positive Herde dar,<br />

die entweder mindestens einen positiven Gazekottupfer oder mindestens einen positiven<br />

Kloakentupfer in den Untersuchungen zeigen. Die Zahl hinter dem Mästerkürzel gibt den<br />

Probenentnahmedurchgang wieder.<br />

Bei den Salmonella positiven Herden zeigt sich nach der Analyse eine höhere Prävalenz<br />

von Salmonellen im Produktionsverlauf und ein größerer Prävalenzanstieg bei der Pro-<br />

benentnahme nach folgenden Bearbeitungsschritten als bei Salmonella negativen Herden.<br />

Insgesamt liegt die Ausgangsprävalenz bei den Brühwasserabtropfproben bei den Sal-<br />

monella negativen Broilerherden mit 6,00% Salmonellaprävalenz um 7,00% niedriger als<br />

die Salmonella positiven Herden mit 13,00%. Im weiteren Produktionsverlauf zeigt sich<br />

sowohl bei den als negativ als auch bei den als positiv klassifizierten Herden eine Steige-<br />

rung der Salmonellenprävalenz. Bei den negativ getesteten Herden steigt die Prävalenz im<br />

Abtropfwasser hier von 6,00% um 2,00% auf insgesamt 8,00% in den Halshäuten. In den<br />

positiv klassifizierten Herden steigt die Prävalenz insgesamt von 13,00% im Brühabtropf-<br />

wasser um 5,67% auf 18,67% in den Halshautproben. Damit liegt die Gesamtprävalenz<br />

in den Brühwasserabtropfproben der negativ klassifizierten Herden um 7,00% niedriger<br />

als die Gesamtprävalenz der Abtropfproben bei den Salmonella positiv eingestuften Her-<br />

den. Betrachtet man den Prävalenzunterschied bei den Halshautproben, ergibt sich mit<br />

8,00% eine um 10,67% niedrigere Salmonellenprävalenz bei den Negativ-Herden als die<br />

der Salmonella positiv klassifizierten Herden (18,67%). Die Analyse der Daten auf einen<br />

Zusammenhang zwischen der Klassifikation der Herden und der Salmonellaprävalenz im<br />

Brühwasser und der Halshaut wurde mit Hilfe der punktbiserialen Korrelation durchge-<br />

führt. Für die Korrelation zwischen der Klassifikation als Salmonella positive oder Sal-<br />

monella negative Herde und der Salmonellaprävalenz im Brühwasser ergibt sich ein Kor-<br />

relationskoeffizient von rpb,Brühwasser ≈ 0, 21. Dieser zeigt einen schwachen Zusammenhang<br />

zwischen dem Herdenausgangsstatus (positiv oder negativ klassifiziert) und der Prävalenz<br />

im weiteren Produktionsverlauf. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang konnte durch<br />

102


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Tabelle 4.18: Herdenklassifizierung in Salmonella positiv und negativ und ihre Prävalenzentwicklung<br />

während der Schlachtung<br />

Salmonella negative Herden Anteil<br />

B1 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

7 von 30 (Halshautproben) 23,33%<br />

MF1 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

0 von 30 (Halshautproben) 0,00%<br />

MF2 5 von 20 (Abtropfproben) 25,00%<br />

2 von 30 (Halshautproben) 6,67%<br />

K1 1 von 20 (Abtropfproben) 5,00%<br />

2 von 30 (Halshautproben) 6,67%<br />

K2 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

1 von 30 (Halshautproben) 3,33%<br />

Gesamtprävalenz Abtropfproben 6 von 100 6,00%<br />

Gesamtprävalenz Halshautproben 12 von 150 8,00%<br />

Salmonella positive Herden Anteil<br />

B2 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

2 von 30 (Halshautproben) 6,67%<br />

R1 2 von 20 (Abtropfproben) 10,00%<br />

3 von 30 (Halshautproben) 10,00%<br />

R2 11 von 20 (Abtropfproben) 55,00%<br />

18 von 30 (Halshautproben) 60,00%<br />

W1 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

3 von 30 (Halshautproben) 10,00%<br />

W2 0 von 20 (Abtropfproben) 0,00%<br />

2 von 30 (Halshautproben) 6,67%<br />

Gesamtprävalenz Abtropfproben 13 von 100 13,00%<br />

Gesamtprävalenz Halshautproben 28 von 150 18,67%<br />

103


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Anwendung des Wilcoxon-Rangsummen-Tests mit einem p-Wert von p ≈ 0, 91 nicht nach-<br />

gewiesen werden. Die Korrelation der Herdenklassifikation mit der Salmonellaprävalenz in<br />

den Halshautproben zeigte mit einem Korrelationskoeffizienten rpb,Halshaut ≈ 0, 32 einen<br />

stärkeren, wenn auch noch nicht zum 95% Konfidenzintervall signifikanten (p ≈ 0, 19)<br />

Zusammenhang.<br />

4.8 Saisonabhängigkeit des Prävalenzverlaufs<br />

Zum Zeitpunkt der ersten Probenentnahme im März 2009 bis April 2009 lag die Herden-<br />

prävalenz insgesamt unter Berücksichtigung der Kotgazetupfer (Sockenproben) bei 8,82%<br />

(34 Proben, davon 3 positive) bzw. bei der Betrachtung der Ergebnisse aus den Kloaken-<br />

tupferproben bei 1,01% (99 Proben, davon 1 positiv). Bei der folgenden Beprobung der<br />

Mastherden im Juli 2009 bis September 2009 wurde ein Anstieg der Herdenprävalenz im<br />

Jahresverlauf auf 20,69% bei den Gazekottupferproben (29 Proben, davon 6 positiv) und<br />

auf 6,00% bei den Kloakentupferproben (100 Proben, davon 6 positiv) festgestellt. Auch<br />

in der Literatur wird darüber berichtet, dass im 3. bis 4. Quartal des Jahres, bzw. wäh-<br />

rend der wärmeren Monate des Jahres, die Prävalenz von Salmonellen in Broilerherden<br />

ansteigt [Pollari u. Powers, 1998] [Cohen et al., 2007] [van der Fels-Klerx et al., 2008].<br />

Die statistische Auswertung der Zunahme der Prävalenz der Sockentupferproben sowie<br />

der Kloakentupferproben über den Jahresverlauf mit dem exakten Test nach Fisher zeigt<br />

für die Sockenproben keine statistisch signifikante Zunahme (p-Wert = 0,28) zum 95%<br />

Konfidenzintervall. Auch für die Kloakentupferproben konnte keine statistisch signifikan-<br />

te Zunahme der Prävalenz zum 95% Konfidenzintervall nachgewiesen werden (p-Wert =<br />

0,12). Die Salmonellenprävalenz stieg auch im Brühwasser im Verlauf der Probenentnah-<br />

me. Bei der ersten Untersuchung lag die Prävalenz bei 3,00% (von 100, davon 3 positiv),<br />

beim zweiten Untersuchungsgang wurde eine Prävalenz von 16,00% (100 Proben, davon<br />

16 positiv) festgestellt. Es konnte eine statistisch signifikante Zunahme der Prävalenz zum<br />

95% Konfidenzintervall nachgewiesen werden (p-Wert = 0,003). Bei der Untersuchung der<br />

Halshäute stieg die Prävalenz von Salmonellen von 10,00% (150 Proben 14 positiv) beim<br />

ersten Entnahnmedurchgang auf 16,67% (150 Proben 25 positiv) bei der folgenden Be-<br />

probung. Hier konnte kein statistisch signifikanter Anstieg nachgewiesen werden (p-Wert<br />

= 0,13).<br />

104


4.9 Resistenzlage<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Die positiven Salmonellaproben wurden einem Resistenztest auf 14 gängige antimikrobi-<br />

elle Substanzen (Ampicillin, Gentamicin, Tetracyclin, Chloramphenicol, Kanamycin, Tri-<br />

metoprim, Ciprofloxacin, Nalidixinsäure, Colistin, Sulphamethoxazol, Florfenicol, Strep-<br />

tomycin, Cefotaxime und Cefazidime) unterzogen. Dafür wurden die Proben an das Bun-<br />

desinstitut für Risikobewertug gesandt und dort getestet, klassifiziert und ausgewertet.<br />

Die Tabellen 4.21 bis 4.26 geben die Resistenzlage der isolierten Serovaren der Mäster in<br />

den zwei Entnahmedurchgängen wieder. Bei gleichen Serovarisolaten eines Probeentnah-<br />

meortes und -zeitpunktes und eines Mästers wurde nur je ein Isolat getestet. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass die nicht getesteten Isolate ein gleiches Ergebnis besitzen. Insgesamt<br />

wurden während der zwei Probendurchgänge 75 Salmonella positive Proben gefunden.<br />

Aus dieser Gesamtheit waren 19 Isolate sensibel gegen die getesteten Substanzen, ein<br />

Anteil von 25,33%. 65,33% der Isolate (49 Isolate) waren gegen 3 bis 5 antimikrobielle<br />

Substanzen resistent. Gegen sechs Substanzen zeigten 9,33% der Isolate (7 Isolate) eine<br />

Resistenz. Insgesamt wiesen 56 von den 75 isolierten Salmonellaproben Multiresistenzen<br />

auf. Hieraus folgt eine Resistenzlage von 74,67% in der Gesamtheit. Die Resistenzlage der<br />

75 Salmonellaserovaren ist der Tab. 4.19 zu entnehmen.<br />

3-fache<br />

Resistenz<br />

Tabelle 4.19: Resistenzlage der insgesamt 75 Salmonellaisolate<br />

4-fache<br />

Resistenz<br />

5-fache<br />

Resistenz<br />

6-fache<br />

Resistenz<br />

sensibel 1<br />

42 (56,00%) 6 (8,00%) 1 (1,33%) 7 (9,33%) 19 (25,33%)<br />

1 Sensibel gegen alle getesteten antimikrobiellen Substanzen.<br />

In einer in Algerien durchgeführten Studie ermittelten Elgroud et al. vergleichbar hohe<br />

Resistenzraten bei Probenentnahmen aus Geflügelmastbetrieben und -schlachthöfen. Die<br />

Autoren verzeichneten in ihrer Studie eine Resistenzlage von 80% gegen mindestens eine<br />

antimikrobielle Substanz. 51% ihrer Isolate waren sogar multiresistent, d. h. gegen zwei<br />

und mehr Substanzen resistent [Elgroud et al., 2008]. Eine vergleichbar hohe Resistenz<br />

wurde auch in Portugal von anderen Autoren bei aus Hähnchenprodukten isolierten Sal-<br />

monellen festgestellt. 75% der Isolate zeigten hier eine Resistenz gegenüber einem oder<br />

mehreren Antibiotika. Davon zeigten 50% der isolierten Erreger eine Resistenz gegen Nali-<br />

dixinsäure und Enrofloxacin. Unter den zwei am frequentest isolierten Salmonellenserova-<br />

ren zeigte sich das Salmonellenserovar Enteritidis weniger oft resistent oder multiresistent<br />

als S. Hadar [Antunes et al., 2003]. Untersuchungen von Helmuth et al. zeigten Resistenz-<br />

raten in Geflügelfleisch von knapp 57%. 23,6% ihrer Isolate wiesen eine Einfachresistenz<br />

105


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

auf und 33,4% zeigten Multiresistenzen. Die Autoren verweisen darauf, dass die Resis-<br />

tenzen bei Salmonella-Isolaten aus Geflügel verglichen zu denen von Rind und Schwein<br />

auf einem eher niedrigeren Niveau liegen, ihrer Meinung nach ist diese Tatsache beson-<br />

ders auf den geringeren Prozentsatz von mehrfach-resistenten Isolaten zurückzuführen.<br />

Einfachresistente Salmonella-Isolate kommen in ihrer Studie hingegen doppelt so häufig<br />

beim Geflügel wie bei Rindern und Schweinen vor [Helmuth et al., 2004]. Andere Autoren<br />

sehen besonders in Hähnchenprodukten eine Gefahr, da ihrer Meinung nach hieraus be-<br />

sonders oft Isolate mit schlechten Resistenzsituationen gewonnen werden [Antunes et al.,<br />

2003].<br />

Von den in der vorliegenden Studie insgesamt 56 mehrfachresistenten Isolaten waren<br />

100,00% gegen Sulphamethoxazol resistent. Auch gegen Ampicillin und Trimetoprim zeig-<br />

ten sich ungünstige Resistenzlagen von 87,50% bzw. 78,57%. Im mittleren Bereich lagen<br />

die Substanzen Ciprofloxacin, Nalidixinsäure, Kanamycin, mit jeweils 12,50%, Strepto-<br />

mycin mit einem Resistenzanteil von 21,43% und Tetracyclin mit 25,00%. Nur ein Isolat<br />

und damit ein Anteil von 1,80% war gegen Colistin resistent. Gegenüber den getesteten<br />

Substanzen Gentamicin, Chloramphenicol, Florfenicol und die Cephalosporine der 3. Ge-<br />

neration Cefotaxime und Cefazidime zeigten sich alle Isolate sensibel. Wie sich in der<br />

Untersuchung die Resistenz der Salmonellen gegenüber den antimikrobiellen Substanzen<br />

verhält ist in der Tab. 4.20 wiedergegeben. Die Streptomycinresistenz ist in dieser Studie<br />

niedriger als bei den Untersuchungen von Elgroud et al. Die Resistenzlage lag bei ihnen bei<br />

58%. Bei den Substanzen Tetrazyklin und Nalidixinsäure stellt sich die Situation in den<br />

eigenen Untersuchungen ganz ähnlich zu den Probenahmen von Elgroud et al. dar. Die<br />

Autoren ermittelten bei Tetrazyklin eine Resistenzrate von 27% und bei Nalidixinsäure<br />

von 13% [Elgroud et al., 2008]. Bei der Probenentnahme von Broilerkarkassen zwischen<br />

den Jahren 1995 und 1996 in Brasilien zeigte sich bei Colistin und Tetracyclin, wie auch<br />

bei Novobiocin und Erytromycin eine präkere Resistenzlage. 100% der Isolate waren gegen<br />

diese Antibiotika resistent. Kanamycin, Enrofloxacin, Neomycin, Fosfomycin, Sulfonamide<br />

und Nitrofurantoin zeigten mit Resistenzen zwischen 1,25% bei Kanamycin und 90% bei<br />

Nitrofurantoin eine sehr variable Resistenzlage von sensibel über intermediär bis hochre-<br />

sistent. Keine Resistenzen wurden hingegen bei Ciprofloxacin, Norfloxacin, Gentamycin,<br />

Polimixin B, Sulphametrim und Sulphazotrim gefunden [Cardoso et al., 2006].<br />

Eine genauere Analyse des Anteils multiresistenter Serovaren an den resistenten Salmo-<br />

nellaisolaten zeigte S. Paratyphi B (dT+) und S. der Gruppe B mit dem monophasischen<br />

Typ S. 4,5,12:i:- mit 100% Multiresistenz an der Spitze, gefolgt von S. Infantis mit 81,82%<br />

(36 von 44) multiresistenter Serovaren. Als sensibel einzustufende Serovaren erwiesen sich<br />

hier S. Typhimurium und S. Ohio mit einer 100%igen Sensibilitität.<br />

106


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Tabelle 4.20: Resistenzhäufigkeit bei antimikrobiellen Substanzen<br />

AMP STR SMX TET TMP CIP NAL KAN COL<br />

49 12 56 14 44 7 7 7 1<br />

87,50% 21,43% 100,00% 25,00% 78,57% 12,50% 12,50% 12,50% 1,80%<br />

Teilweise waren die Salmonellenstämme der jeweiligen Herden gegen die in der Mast<br />

pro- und metaphylaktisch oder auch therapeutisch verwendeten antimikrobiellen Sub-<br />

stanzen resistent. Die Antibiotika wurden bei allen Mästern direkt zu Beginn der Einstal-<br />

lung aufgund von schlechtem Wachstum, Atemwegsproblematiken oder Darmerkrankun-<br />

gen eingesetzt.<br />

107


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster B<br />

Bei Mäster B wurden während des ersten Mastdurchganges Sulfamethoxazol in Kom-<br />

bination mit Trimetoprim, Ampicillin, Tylosin und Colistinsulfat eingesetzt. Ein Isolat<br />

der Halshäute zeigte Resistenzen gegen zwei der eingesetzten Substanzen. Bei einem Iso-<br />

lat lag eine schlechte Resistenzlage bei den Sulfonamiden in Kombination mit Trimeto-<br />

prim vor. Bei einem anderen Isolat wurde eine Resistenz gegen das zuvor eingesetzte<br />

β-Laktamantibiotikum Ampicillin und Sulfamethoxazol nachgewiesen (s. Tab. 4.21).<br />

Beim zweiten Mastdurchgang dieses Mästers ließen sich keine Resistenzen feststel-<br />

len. In der Mast wurden hier ein Gyrasehemmer, β-Laktam Antibiotika und Tetracyclin<br />

angewandt (s. Tab. 4.22).<br />

108<br />

Tabelle 4.21: Resistenzlage Mäster B 1. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Halshautprobe 30 3 S. Ohio sensibel<br />

2 S. Typhimurium sensibel<br />

1 S. Paratyphi B CIP/KAN/NAL/SMX<br />

TET/TMP<br />

1 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX/TET<br />

Tabelle 4.22: Resistenzlage Mäster B 2. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Sockenprobe 20 1 S. Infantis sensibel<br />

Halshautprobe 30 2 S. Typhimurium sensibel


Mäster R<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Bei der ersten Probenahme des Mästers R wurde die antimikrobielle Substanz Tylan<br />

eingesetzt. Die Resistenzen lagen bei der anschließenden Beprobung nicht bei den Makro-<br />

lidantibiotika wie Tylosin (s. Tab. 4.23).<br />

Bei der zweiten Probenahme dieses Mästers wurde während der Mast Sulfomethoxa-<br />

zol mit Trimetoprim verwendet. Die Isolate aus Socken-, Kloaken-, Brühwasser- und Hals-<br />

hautproben zeigten alle eine Resistenz gegen Sulfomethoxazol und bis auf ein Isolat zeigten<br />

alle Salmonellen auch eine Resistenz gegenüber Trimetoprim (s. Tab. 4.24).<br />

Tabelle 4.23: Resistenzlage Mäster R 1. Probendurchgang<br />

N Serovare Resistenzlage<br />

Sockenprobe 4 2 S. Infantis AMP/SMX/TMP<br />

Kloakentupfer 19 1 S. Infantis sensibel<br />

Brühwasser 20 2 S. Infantis sensibel<br />

Halshautprobe 30 3 S. Infantis sensibel<br />

Tabelle 4.24: Resistenzlage Mäster R 2. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Sockenprobe 3 1 S. Infantis AMP/SMX/TMP<br />

Kloakentupfer 20 5 S. Infantis AMP/SMX/TMP<br />

Brühwasser 20 11 S. Infantis AMP/SMX/TMP<br />

Halshautprobe 30 17 S. Infantis AMP/SMX/TMP<br />

1 S. der Gruppe B AMP/SMX/STR/TET<br />

109


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster W<br />

Bei der ersten Herdenbeprobung des Mästers W wurden zuvor Neomycin, Trimetoprim<br />

kombiniert mit Sulfamethoxazol und Ampicillin eingesetzt. Das Isolat der Sockenprobe<br />

wies eine Resistenz gegen die Kombination von Sulfonamid mit Trimetoprim auf. Ein Iso-<br />

lat aus der Halshaut zeigte eine schlechte Resistenzlage gegen Ampicillin und Trimetoprim<br />

(s. Tab. 4.25)<br />

Im Vorfeld des Zweiten Probendurchganges setzte dieser Mäster eine Kombination aus<br />

Lincomycin und Spectinomycin, einen Gyrasehemmer, Colistinsulfat und Penicillin ein.<br />

Die Isolate aus Socken- und Kloakentupfern zeigten Resistenzen gegen Gyrasehemmer.<br />

Die Isolate der Halshautprobe wiesen eine Resistenz gegen das Penicillin Ampicillin (s.<br />

Tab. 4.26).<br />

110<br />

Tabelle 4.25: Resistenzlage Mäster W 1. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Sockenprobe 8 1 S. Paratyphi B CIP/KAN/NAL/SMX<br />

TET/TMP<br />

Halshautprobe 30 1 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX/TET<br />

1 S. Infantis sensibel<br />

1 S. Typhimurium sensibel<br />

Tabelle 4.26: Resistenzlage Mäster W 2. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Sockenprobe 6 4 S. Paratyphi B CIP/KAN/NAL/SMX<br />

TET/TMP<br />

Kloakentupfer 20 1 S. Paratyphi B CIP/KAN/NAL/SMX<br />

TET/TMP<br />

Halshautprobe 30 2 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX/TET


Mäster MF<br />

KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Bei Mäster MF wurden im ersten Durchgang keine Salmonellen nachgewiesen (siehe<br />

Tab. 4.27). Während der Mast wurden hier Gyrasehemmer, Sulfonamide mit Trimeto-<br />

prim und Tylosin eingesetzt.<br />

Bei der zweiten Beprobung wurden im Vorfeld Gyrasehemmer, Sulfonamide mit Tri-<br />

metoprim, Colistin und Tylosin verwendet. Die aus Brühwasser und Halshäuten isolierten<br />

Salmonellen zeigten Resistenzen gegenüber Sulfonamiden (s. Tab. 4.28).<br />

Tabelle 4.27: Resistenzlage Mäster MF 1. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

keine Salmonellen nachgewiesen<br />

Tabelle 4.28: Resistenzlage Mäster MF 2. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Brühwasser 20 5 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX<br />

Halshautprobe 30 1 S. Typhimurium sensibel<br />

1 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX/TET<br />

111


KAPITEL 4. ERGEBNISSE<br />

Mäster K<br />

Mäster K setzte während der ersten Mast Sulfonamide in Kombination mit Trimetoprim,<br />

Sulfadimidin, und ein Penicillin ein. Das Isolat aus der Brühwasserprobe war resistent<br />

gegenüber dem Penicillin Ampicillin und Sulfonamiden (s. Tab. 4.29).<br />

Vor der zweiten Probenahme wurde im Stall des Mästers K Penicillin eingesetzt und<br />

es stellte sich ebenfalls eine ungünstige Resistenzlage in einer Halshautprobe gegenüber<br />

dem Penicillin Ampicillin dar (s. Tab. 4.30)<br />

112<br />

Tabelle 4.29: Resistenzlage Mäster K 1. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Brühwasser 20 1 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX/TET<br />

COL<br />

Halshautprobe 30 2 S. Typhimurium sensibel<br />

Tabelle 4.30: Resistenzlage Mäster K 2. Probendurchgang<br />

N Serovaren Resistenzlage<br />

Halshautprobe 30 1 S. der Gruppe B AMP/STR/SMX


Kapitel 5<br />

Diskussion<br />

Geflügelfleisch stellt immer noch ein hoch mit Salmonellen belastetes Lebensmittel und<br />

damit ein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar. Die durch Salmonellen hervorgeru-<br />

fenen teils schweren Erkrankungen stellen zudem auch ein volkswirtschaftliches Problem<br />

dar. Im Jahr 2009 wurden laut dem Robert Koch Institut [Robert Koch Institut, 2010]<br />

insgesamt 31.397 Salmonellosefälle gemeldet. Damit lag diese Erkrankung in Deutschland<br />

direkt hinter der Campylobacteriose auf Platz zwei der bakterieninduzierten Zoonoseer-<br />

krankungen. Die geschätzten Kosten für Salmonella bedingte lebensmittelassoziierte Er-<br />

krankungen in den USA werden in der Veröffentlichung von Crutchfield et al. basierend<br />

auf Daten des United State Departement of Agriculture auf jährlich 2,3 Mrd. US$ bis<br />

3,7 Mrd. US$ geschätzt [Crutchfield u. Roberts, 2000] [Aarestrup et al., 2007]. In einer<br />

anderen amerikanischen Studie werden Kosten für einen einzelnen Salmonellenfall auf<br />

einen Betrag zwischen 24 US$ bei Genesung ohne ärztliche Versorgung und 3,8 Mio. US$<br />

bei Todesfall mit arbeitsmarktpolitischer Berechnungsgrundlage angesetzt [Frenzen et al.,<br />

1999]. Bereits eine Salmonelle genügt nach Meinung einiger Autoren beim Menschen als<br />

infektiöse Dosis, andere Autoren sprechen eher von einer Größenordnung von 10 5 bis über<br />

10 6 enterischen Salmonellen und Werten von 10 2 bis 10 3 bei typhösen Salmonellen, die<br />

eine infektiöse Dosis darstellen können [D’Aoust, 2000] [ZCT, 2007] [Krämer, 2010]. Den-<br />

noch muss durch gezielte Maßnahmen versucht werden, den Infektionsdruck durch eine<br />

Erregerreduzierung zu mindern, um Erkrankungsfälle zu reduzieren, besonders da be-<br />

kannt ist, dass durch eine höhere Infektionsdosis die Möglichkeit einer Infektion verstärkt<br />

wird. Außerdem können durch eine hohe Infektionsdosis auch für bestimmte Spezies we-<br />

niger virulente Salmonellaserovaren in Organe absiedeln [Hohmann et al., 1978] [Nnalue<br />

u. Lindberg, 1990]. Im europäischen Recht werden bei der Geflügelfleischerzeugung auf<br />

allen Stufen der Herstellungs- und Vertriebsstufen hohe Hygienestandards und Sicher-<br />

heitssysteme gefordert, um dem Verbraucher ein gesundheitlich unbedenkliches Produkt<br />

113


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

garantieren zu können. Es soll möglichst auf allen Produktionsebenen, „from farm to fork“<br />

ein möglichst wenig kontaminiertes bis zoonoseerregerfreies Produkt hergestellt werden<br />

[Ellerbroek, 2009].<br />

Um die durch Salmonellen in Lebensmitteln verursachten Erkrankungen mit eventuel-<br />

len Todesfällen und die ökonomischen Konsequenzen zurückzudrängen und der Forderung<br />

der Rechtslage gerecht zu werden, muss in Deutschland dringend gehandelt werden und<br />

neue Bekämpfungsstrategien erarbeitet werden. Das solche Strategien erfolgreich sind,<br />

sieht man an skandinavischen Ländern. Die EFSA teilt die europäischen Mitgliedsstaaten<br />

bereits in „Low Prevalence“ (Schweden, Finnland und Norwegen), „Medium Prevalence“<br />

(Dänemark) und „High Prevalence“ (alle übrigen EU-Länder) ein.<br />

Um auch in Deutschland Salmonellen erfolgreich zu reduzieren bzw. im Idealfall zu eli-<br />

minieren müssen schon bei der Aufzucht und in Mastbetrieben bestimmte Vorkehrungen<br />

getroffen werden. Zu jedem Zeitpunkt während der Produktion muss eine hygienegerechte<br />

Behandlung des Lebensmittels garantiert werden und hygienisch kritische Punkte müssen<br />

überwacht werden, denn nur so kann eine Reduktion der Kontamination durch Mikrio-<br />

organismen auch gewährleistet werden. Diese Aufmerksamkeit in der Produktionskette<br />

muss bereits beim lebenden Tier vorhanden sein [Atanassova u. Ring, 2000]. Das be-<br />

sondere Augenmerk sollte bereits auf eine salmonellenfreie Aufzucht von Broilern gelegt<br />

werden und in den folgenden Verarbeitungsschritten eine Neukontamination vermieden<br />

werden. Augenscheinlich waren bei der eigenen Untersuchung alle Kükenherden die mit-<br />

hilfe des Kükenpapiers untersucht wurden zunächst Salmonella negativ. Dies kann ein<br />

Anhaltspunkt dafür sein, dass die Aufzucht bereits unter salmonellenarmen oder sogar-<br />

freien Bedingungen stattfindet und in dieser Untersuchung erst die Mastbetriebe eine<br />

potentielle Salmonellenkontaminationsquelle darstellen. Andere Untersuchungen belegen<br />

hingegen, dass schon bei der Beprobung von Kükenpapieren 14% bis 32% der Eintagskü-<br />

ken erregerpositiv sind [Marin u. Lainez, 2009]. Bei den Mästern R und W liegt zu beiden<br />

Probeentnahmezeitpunkten die Vermutung nahe, das die Tiere erst auf dem Mastbetrieb<br />

mit Salmonella infiziert wurden, da die Kükenpapiere keine Salmonellaisolate aufwiesen,<br />

aber die nachfolgenden Sockenproben positiv ausfielen. Teilweise waren diese Serovaren<br />

über den gesamten Produktionsprozess noch bis zu den Halshautproben weiterverfolgbar<br />

(Mäster R). Das isolierte Serovar S. Infantis stellte während des gesamten Produktions-<br />

prozesses eine Kontaminante dar, die vermutlich durch den Maststall mit eingeschleppt<br />

wurde. Das Serovar S. Infantis wurde bei diesem Mäster bei beiden untersuchten Produk-<br />

tionsdurchgängen vermutlich über den gesamten Schlachtprozess verschleppt. Das Serovar<br />

hat sich vermutlich über mehrere Mastdurchgänge in den Stallungen etabliert. Bis zu die-<br />

sem Zeitpunkt konnte das Serovar S. Infantis noch nicht durch Reinigungsmaßnahmen<br />

114


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

und Desinfektion ausgemerzt werden. Der vertikale und der horizontale Erregereintrag<br />

in Nutztierbeständen muss vermieden werden und das Zirkulieren von Salmonellen über<br />

mehrere Produktionszyklen durch ungenügende Reinigung und Desinfektion im Bestand<br />

und die daraus folgende Hospitalisierung muss unterbunden werden [Gast u. Shivapra-<br />

sad, 2003] [Blaha, 2008]. Eine schlechte Umsetzung der Reinigung und Desinfektion der<br />

Lufteinlässe und Ventilatoren scheint dabei ein sehr wichtiger Faktor für die Rekontami-<br />

nation des Gebäudes zu sein. So kommen nachfolgend eingestallte Herden direkt wieder<br />

mit den Erregern in Kontakt [Higgins et al., 1982] [Blaha, 2008]. Beispielsweise muss<br />

auch der eventuelle Salmonelleneintrag und das potentielle Überleben der Erreger über<br />

Futtermittel und Schädlinge beachtet und unterbunden oder zumindest reduziert wer-<br />

den. Auch Impfprogramme und die Nutzung der „competitive exclusion“, die von Prof.<br />

Nurmi entwickelt wurden sind eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Bekämpfungs- und<br />

Sanierungsmaßnahmen [Blaha, 1993] [Rabsch et al., 2000] [Jones et al., 2001] [Fries et al.,<br />

2001] [Bundesministerium für Gesundheit (Österreich), 2009]. Bei der „competitive exclu-<br />

sion“ sollen bestimmte Keime mittels kompetetiver Hemmung durch für den Menschen<br />

unschädliche Konkurrenzerreger gehemmt werden (z. B. eine Hemmung von S. Enteritidis<br />

durch S. Gallinarum) [Rabsch et al., 2000].<br />

Unter anderem scheint der Erregerstatus der Herde für die Salmonellenbelastung des<br />

Endproduktes entscheidend zu sein. Bei der Beprobung der Herden in den Ställen konn-<br />

ten 50% der Herden als Salmonella positiv eingestuft werden. Sie lieferten schon bei der<br />

Entnahme von Sockenproben mindestens 1 positives Ergebnis. Durch den starken Ein-<br />

trag von Salmonellen durch Salmonella positive Herden wird auch das Endprodukt mit<br />

dem Erreger kontaminiert. Auch bergen die positiven Herden die Gefahr, dass Salmonella<br />

negative Herden während des Produktionsprozesses kreuzkontaminiert werden [Bundes-<br />

institut für Risikobewertung, 2003]. Es gilt zu überlegen ob somit eine noch strengere<br />

logistische Schlachtung Salmonella positiver Herden vor der Schlachtung und Verarbei-<br />

tung Salmonella negativer Herden zur Senkung des Risikos einer Kreuzkontamination<br />

nicht sinnvoll ist. Bei der logistischen Schlachtweise ist größter Wert darauf zu legen,<br />

Salmonella negativ getestete Herden zu Beginn eines Schlachttages zu schlachten und zu<br />

verarbeiten. Erst im Anschluss an deren Schlachtung und Verarbeitung werden Salmo-<br />

nella positiv getestete Mastherden geschlachtet. So wird eine Kreuzkontamination von<br />

Erregern durch Salmonella positiv getestete Tiere auf Salmonellen freie Schlachtkörper<br />

weitestgehend verhindert. Mit diesem Schlachtablauf sind jedoch auch hohe Kosten und<br />

ein hoher technischer und logistischer Aufwand verbunden. Oft werden Salmonellenpro-<br />

ben zur Erfassung des Status nicht zeitnah zur Schlachtung genommen. Hier besteht die<br />

Gefahr, dass noch eine Infektion stattfindet und so der erhobene Status hinfällig wird. Die<br />

115


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

Problematik liegt in der recht langen Untersuchungsdauer. Die Entwicklung von Salmo-<br />

nellaschnelltests könnte in dieser Hinsicht hilfreich sein. Schlachttierkörper sind einigen<br />

Autoren zufolge noch deutlich stärker mit Salmonella kontaminiert als lebendes Geflügel<br />

[Fries et al., 2001]. Hier wird wieder die Kreuzkontaminationsgefahr während des Verarbei-<br />

tungsprozesses deutlich. Insgesamt zeigte sich im Rahmen der beprobten Kotgazetupfer<br />

der 5 Mäster eine Salmonellenprävalenz in den 10 Herden von 14,29%. Die Herden der<br />

Mäster zeigten individuell sehr unterschiedliche Herdenprävalenzen. Bei den Mästern K<br />

und MF zeigten jeweils beide beprobten Herden eine Herdenprävalenz von 0,00%. Daraus<br />

resultierte auch eine Gesamtherdenprävalenz von 0,00%. Mäster B lag mit einer Herden-<br />

prävalenz von 0,00% und 7,14% und einer daraus resultierenden Gesamtprävalenz von<br />

3,33% im Mittelfeld. Höhere Herdenprävalenzen zeigten die Herden der Mäster W und R.<br />

Bei Mäster W wurde eine Gesamtherdenprävalenz von 35,71% (Herdenprävalenz 12,50%<br />

und 66,67%). Der Mäster R zeigte eine hohe Gesamtherdenprävalenz von 42,86% (Her-<br />

denprävalenz 50,00% und 33,33%). Verglichen mit einer zwischen den Jahren 2005 und<br />

2006 durchgeführten Studie der EFSA, die eine durchschnittliche Salmonellenprävalenz in<br />

Broilerherden der EU mit 23,7% angab, lag der Herdenprävalenzwert über alle 10 Herden,<br />

genauso wie der in Deutschland ermittelte Wert von 23,1% im Jahr 2008 darunter [Euro-<br />

pean Food Safety Authority, 2007a] [European Food Safety Authority, 2010c]. Die Hälfte<br />

der beprobten Herden konnte anhand mindestens einer positiver Sockenprobe als positiv<br />

klassifiziert werden. Auch während des Verarbeitungsprozesses war bei den Salmonella<br />

positiv klassifizierten Herden eine erhöhte Prävalenz und ein stärkerer Prävalenzanstieg<br />

im Bereich der im Betrieb entnommenen Abtropfproben und Halshautpoben verglichen<br />

zu den negativen Herden vorhanden. Die Gesamtprävalenz der Abtropfproben lag bei den<br />

Salmonella positiv klassifizierten Herden mit insgesamt 13,00% um 7,00% höher als die<br />

Prävalenz der negativ klassifizierten Herden (6,00%). Bezug nehmend auf die entnom-<br />

menen Halshautproben zeigte sich eine um 10,67% höhere Prävalenz bei den Salmonella<br />

positiv kategorisierten Herden (18,67%) verglichen mit den Salmonella negativ eingeteil-<br />

ten Herden (8,00%)<br />

Insgesamt stieg die Prävalenz angefangen bei den auf dem Schlachtbetrieb entnomme-<br />

nen Kloakentupfern bis zu den entnommenen Halshautproben über die Untersuchung des<br />

Abtropfwassers von 3,52% bei den Kloakentupferproben bei Anlieferung über 9,50% bei<br />

der Entnahme der Abtropfproben auf 12,67% bei den untersuchten Halshautproben an.<br />

Damit kann eine Prävalenzsteigerung über die Prozesskette von 9,15% registriert werden.<br />

Der erste Anstieg der Prävalenz, zwischen den Kloakentupferproben und den Brühwas-<br />

serabtropfproben liegt mit einem p-Wert von 0,024 zum 95% Konfidenzintervall in einem<br />

statistisch signifikanten Bereich. Der zweite Anstieg der Prävalenz ausgehend von den<br />

116


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

Brühwasserabtropfproben zu den Halshäuten zeigt bei einem Konfidenzintervall von 95%<br />

keinen signifikanten Anstieg (p-Wert=0,206). Der Prävalenzanstieg kann ein Indiz für<br />

einen Gefahrenpunkt der Kontamination im Schlachthof selbst sein. Besondere Gefahren-<br />

punkte bezüglich einer Kontamination während der Schlachtung scheinen neben der Kon-<br />

tamination und Infektion während des Aufenthaltes der lebenden Tiere in den Containern<br />

auf Transportmitteln und in der Anlieferungshalle die Brühung der Tierkörper darzustel-<br />

len. Hier zeigt sich ein signifikanter Anstieg der Prävalenz zwischen den Kloakentupfer-<br />

proben und den Abtropfproben von Brühwasser. Der nachfolgende Vorgang des Rupfen,<br />

die Elektrostimulation und die Eviszeration stellen teils nur geringe, teils aber auch große<br />

Kontaminationsgefahren dar. Besonders das Rupfen und die Entnahme der Eingeweide<br />

sind wichtige Stationen die große Gefahren für ein salmonellenfreies Produkt darstellen<br />

können. Hier konnte in der eigenen Untersuchung ein weiterer Anstieg der Prävalenz mit<br />

dem Ausgangspunkt der Abtropfproben bis hin zu den kurz vor der Kühlung entnomme-<br />

nen Halshautproben verzeichnet werden. Mit einer Salmonellen Prävalenz von 12,67% im<br />

Endprodukt liegt das Ergebnis in einem ähnlichen Bereich wie die Ergebnisse einer Studie<br />

des BfR im Jahr 2008. Dort wurde durch Karkassenproben in Deutschland eine Prävalenz<br />

von 17,6% festgestellt [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. Die Dekontamination<br />

während des Produktionsverlaufes könnte die Prävalenz von Salmonellen im Endprodukt<br />

ebenfalls senken. Hier ist zu bedenken, dass eine Dekontamination nur dann sinnvoll ist,<br />

wenn eine Rekontamination des Produktes vermieden wird. Das Bundesinstitut für Risi-<br />

kobewertung sieht die Problematik eines Dekontaminationsvorganges bei einer erneuten<br />

Kontamination mit krankmachenden Keimen darin, dass keine natürlich auf dem Fleisch<br />

vorkommende „Konkurrenzflora“ mehr vorhanden ist, die das Wachstum dieser Mikroor-<br />

ganismen einschränken könnte. Außerdem darf das verwendete Mittel keinerlei negative<br />

gesundheitliche, sensorische, ernährungsphysiologische oder technologische Auswirkungen<br />

auf das Lebensmittel haben. Ebensowenig dürfen Rückstände im Fleisch zurückbleiben.<br />

Weiterhin besteht ein Problem in der Verbraucherakzeptanz bei dekontaminierten Lebens-<br />

mitteln. Grundsätzlich sollen Dekontaminationsmittel von der EFSA auf Unbedenklich-<br />

keit hin untersucht worden sein und nur auf Karkassen angewandt werden. Die europäi-<br />

sche Union fordert die Zulassung von vier Dekontaminationsmitteln Chlordioxid (ClO2),<br />

angesäuertes Natriumchlorit (NaClO2), Trinatriumphosphat (Trisodiumphosphate, TSP)<br />

und eine Mischung von Peroxysäuren [European Food Safety Authority, 2005] [Bundes-<br />

institut für Risikobewertung, 2006a]. Nach Ellerbroek et al. sind diese Substanzen bisher<br />

jedoch nicht zugelassen worden, da sie dem ganzheitlichen Sicherheitskonzept auf allen<br />

Ebenen der Produktion in der EU und auch der Verbrauchererwartung widersprechen. Im<br />

Gegensatz dazu werden die Dekontaminationsmethoden in den USA für unentbehrlich ge-<br />

117


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

halten. Dennoch wird diese Möglichkeit der Lebensmittelbehandlung immer wieder in der<br />

EU diskutiert. Lebensmittel, die mit anderen Dekontaminationsmitteln außer Trinkwasser<br />

behandelt worden sind, gelten in Europa zum jetzigen Zeitpunkt als nicht verkehrsfähig,<br />

doch eine Zulassung dieser Mittel ist in der EU nicht ausgeschlossen [Ellerbroek, 2009].<br />

Außerhalb der Europäischen Union gilt die Chlorung des verwendeten Trinkwassers wäh-<br />

rend des Schlachtprozesses als das am häufigsten angewendete Verfahren. Durch Zugabe<br />

von Hypochlorit wird durch den Prozess der sogenannten Chlorzehrung Chlor verbraucht<br />

um organische Stoffe zu binden. Bei diesem Verfahren muss für die Wirksamkeit ein regel-<br />

mäßiger Austausch von Wasser gegeben sein. Eine Keimreduktion und längere Haltbarkeit<br />

könnte auch eine Ozonbehandlung, eine Behandlung mit sogenannten Genusssäuren (Es-<br />

sigsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure) oder das Tauchen oder Besprühen<br />

mit 10%iger Trinatriumphosphatlösung des Fleisches bewirken. Weitere Ansatzpunkte<br />

zur Dekontamination sind die Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen und die verlängerte<br />

Elektrostimulation [Yang et al., 2001] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003] [Weber,<br />

2008] [Krämer, 2010]. Im Bereich der Brühtechnik wäre die leider nicht praktikable Einzel-<br />

tierbrühung eine sinnvolle Bearbeitung zur Verhinderung einer Umverteilung der Erreger<br />

auf andere Karkassen und auch auf zuvor Salmonella negativ eingestufte Herden. Auch<br />

an den Produktionsprozess angeschlossene Maschinen können durch erregerbehaftete Tie-<br />

re kontaminiert werden und wieder ein neuer Ausgangspunkt für Erregerverschleppung<br />

darstellen. Bedauerlicherweise ist damit ein hoher technischer Aufwand verbunden und<br />

ein praxisreifer Einsatz ist noch nicht erfolgt. Eine Erhöhung der Brühwassertemperatur<br />

von momentan um die 53°C auf 60°C mit einer Haltezeit von 5 Minuten könnte viele Sal-<br />

monellen und andere Keime inaktivieren. Diese Erhitzung ist jedoch nicht vereinbar mit<br />

einer guten Fleischqualität. In den vergangenen Jahren ist die Brühtemperatur sogar extra<br />

aus diesem Grund von 58°C auf 52°C–53°C gesenkt worden [Fries et al., 2001]. Durch die<br />

Behandlung mit heißem Wasser oder Wasserdampf kann eine Oberflächenkeimreduktion<br />

von Fleisch unter guten Bedingungen um 1–3 log 10 / cm 2 (1–3 Zehnerpotenzen) erreicht<br />

werden [Sofos u. Smith, 1998] [Weber, 2008]. Die Qualität des Brühwassers kann durch ver-<br />

schiedene Maßnahmen verbessert werden. Zum Beispiel sollte ein besonderes Augenmerk<br />

in der sorgfältigen Reinigung des Brühtanks liegen. Auch kann die Erregerdichte im Brüh-<br />

kessel durch eine Vorreinigung der Tierkörper oder das Hintereinanderschalten mehrerer<br />

Brühwassertanks und die Zwischenschaltung mehrerer Dip-Tanks zwischen verschiedenen<br />

Entfederungsmaschinen gesenkt werden. Die im Anschluss an den Brühvorgang folgenden<br />

Ver- und Bearbeitungsschritte sind schwer bezüglich der Gefahr der Kreuzkontamination<br />

zu optimieren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät beispielsweise, wenn möglich,<br />

an allen an der Schlachtung beteiligten Maschinen automatische Wasserspülungen anzu-<br />

118


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

bringen. Mit einer Salmonella-Kreuzkontamination in Zusammenhang stehende Punkte<br />

müssen frequenter überwacht werden. Theoretisch können entstandene Produkte von Sal-<br />

monella positiv getesteten Herden einer Hitzebehandlung zur Keimabtötung unterzogen<br />

werden [Ellerbroek, 1997] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2003] [Cason u. Hinton,<br />

2006] [Russell, 2009]. Der Schlachtbetrieb der Firma Borgmeier GmbH & Co. KG ist ein<br />

über Jahrzehnte gewachsener Familienbetrieb. Daher sind bauliche Veränderungen schwie-<br />

riger umsetzbar als bei vom Grund auf neu errichteten Schlachtstätten. Durch den Bau<br />

bedingte Salmonelleneintragsquellen sind in gewachsenen Betrieben somit auch schwerer<br />

aufzuspüren und abzustellen. Daher sei nochmals auf die Wichtigkeit der Minimierung<br />

der Salmonellenprävalenz bereits in den Herden hingewiesen, da hier ein großes Potential<br />

zur Vermeidung einer Kontamination im weiteren Produktionsverlauf liegt. Insbesondere<br />

problematische Mastbetriebe, die immer wieder mit den selben Salmonellenserovaren zu<br />

kämpfen haben müssen individuell fachmännisch beraten und weiterentwickelt werden,<br />

um diese Probleme zu beheben. Im Schlachtbetrieb selber muss, auch wenn eventuell<br />

logistische Probleme auftreten könnten, durchgehend auf eine streng getrennte Schlacht-<br />

weise von zunächst Salmonellen negativen Herden geachtet werden. Erst im Anschluss<br />

an deren Schlachtung kann dann die Schlachtung und Verarbeitung Salmonellen positiver<br />

Herden erfolgen. Auch auf gewissenhafte, gründliche Zwischendesinfektionen muss größtes<br />

Augenmerk gelegt werden.<br />

Wichtig ist nachfolgend dann natürlich eine Vermeidung der Rekontamination. Das<br />

Verbraucherverhalten stellt dabei eine potentielle Rekontaminationsgefahr dar, da be-<br />

sonders im Küchenbereich Salmonellen freie Produkte durch den Kontakt mit anderen<br />

Lebensmitteln kontaminiert werden können, Kühlketten nicht eingehalten werden, La-<br />

gerungstemperaturen überschritten, Produkte nicht genügend erhitzt werden und der<br />

hygienische Umgang inklusive der richtigen Reinigung und Desinfektion von Arbeits-<br />

materialien nicht berücksichtigt wird. Gerade Geflügelprodukte sind im Küchenbereich<br />

im Rahmen von Kontaminationen und Rekontaminationen dabei von Bedeutung [Todd,<br />

1997] [Wichmann-Schauer et al., 2001] [Barker et al., 2003] [Kusumaningrum et al., 2004]<br />

[Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006a] [European Food Safety Authority, 2010a]<br />

[Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a].<br />

Bei der eigenen Untersuchung waren bei einigen Herden verschiedene Serovaren auf<br />

verschiedenen Stufen der Lebensmittelkette zu finden. Teilweise, wie bei Mäster R (Durch-<br />

gänge 1 und 2) oder W (2. Durchgang), zogen sich die Serovaren aber auch durch die ge-<br />

samte Produktionskette. Dies kann hier ein Hinweis darauf sein, dass die Salmonellen, die<br />

bereits im Bestand vorhanden sind über die gesamte Schlachtung, bis hin zu den fertigen<br />

Karkassen (Halshäuten) verschleppt werden. Da nur Stichproben entnommen wurden,<br />

119


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

ist es möglich, dass Serovaren in nachfolgenden Produktionsschritten nicht nachgewie-<br />

sen werden konnten. Der Nachweis einzelner Serovaren an bestimmten Entnahmepunkten<br />

kann aber auch Hinweis sein auf eine vorher im Produktionsprozess erfolgte Kontami-<br />

nation mit dem bestimmten Keim. Durch den Anstieg der Prävalenz insgesamt während<br />

des Produktionsprozesses um 9,15% besteht die Vermutung, dass an bestimmten Punkten<br />

Erregerkreuzkontaminationen während der Schlachtung, wie zum Beispiel im Bereich des<br />

Brühkessels, der Rupfmaschine und während des Eviszerationsprozesses stattfinden. Auch<br />

in anderen Untersuchungen waren nicht alle Eintragsquellen nachvollziehbar. Bei Aeran<br />

et al. wurden Serovaren, die anfangs isoliert worden sind auf Zwischenproduktionsstufen<br />

nicht mehr nachgewiesen. Nach einigen Prozessstufen waren diese Serovaren dann doch<br />

wieder in den Proben vorhanden [Aeran et al., 2007]. Auch in anderen Studien konnten<br />

keine eindeutigen Schlüsse auf die Quelle der Kontamination gezogen werden. So kamen<br />

in einer amerikanischen Studie im Futtermittel andere Serovaren vor als im Endprodukt.<br />

Nach Ansicht der Autoren würde selbst eine komplette Elimination der Erreger im Futter<br />

durch das ubiquitäre Vorkommen von Salmonella während des gesamten Schlachtprozes-<br />

ses zu einer Kontamination führen [Jones et al., 1991].<br />

Die einzigen Serovaren bei der Untersuchung der Broilerherden selbst waren das nur<br />

für den Menschen pathogene Serovar S. Paratyphi B (dT+) mit 55,56% und S. Infantis mit<br />

44,44%. Für S. Paratyphi B (dT+) ist typischerweise der Mensch das Reservoir, aber auch<br />

Tiere können Infektionsquellen darstellen. Häufig sind die aus Geflügelherden isolierten<br />

S. Paratyphi B Stämme enteritische Pathovaren. Diese rufen geringgradigere Durchfälle<br />

und klinische Symptome hervor als die durch menschliche Dauerausscheider verbreiteten<br />

klassischen systemisch wirkenden Pathovaren. Bezugnehmend auf alle Salmonellen po-<br />

sitiv getesteten Proben im Produktionsprozess lag ebenfalls das Serovar S. Infantis mit<br />

Werten zwischen 44,44% und 85,71% an der Spitze je nach Probeentnahmestelle. Bei der<br />

Zusammenfassung der Proben liegt das Serovar S. Infantis mit 58,67% vorne, gefolgt von<br />

S. der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- (17,33%), S. Typhimurium<br />

(10,67%), S. Paratyphi B (dT+) (9,33%) und S. Ohio (4,0%). Dieses Ergebnis kann die<br />

Schätzungen der EFSA von den Jahren 2005–2006, nicht belegen. Bei der Studie der EF-<br />

SA stellte S. Enteritidis das am frequentesten in der EU isolierte Salmonellaserovar dar. In<br />

absteigender Reihenfolge wurden Salmonellen der Serovarenfolgten S. Infantis, S. Mband-<br />

aka, S. Typhimurium und S. Hadar isoliert. In Deutschland wurden nach EFSA Aussage<br />

hauptsächlich Salmonellatypen der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:-<br />

(30,8%) wie S. Anatum (20,0%) und S. Paratyphi B der Variante Java (10,8%) nach-<br />

gewiesen. Insgesamt 17,2% der Broilerherden in Deutschland wurden in der Studie der<br />

EFSA Salmonella positiv getestet [European Food Safety Authority, 2007a]. Werden die<br />

120


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

in dieser Untersuchung gewonnenen Daten um das Serovar S. Infantis des einen Mästers<br />

(R) mit einem wahrscheinlich individuellen Bestandsproblem bereinigt, kann die Tendenz<br />

der Häufigkeit der nachgewiesenen Serovare des EFSA-Berichts bestätigt werden. Bei den<br />

bereinigten Ergebnissen dieser Untersuchung liegt das Serovar S. der Gruppe B mit dem<br />

monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- mit einem Anteil von 39,39% an der Spitze, gefolgt von<br />

S. Typhimurium mit 24,24%, S. Paratyphi B (dT+) mit 21,21% und S. Ohio mit 9,09%.<br />

Das Serovar S. Infantis hat in dieser Betrachtung nur noch einen Anteil von 6,06%. Das<br />

Serovar S. Anatum konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.<br />

Durch 2008 in Deutschland im Auftrag des BfR durchgeführte Untersuchungen wur-<br />

de deutlich, dass in Broilerkarkassen besonders häufig, mit 23%, das Serovar mit dem<br />

monophasischen Typ S. 4,12:d:- und das Serovar S. Typhimurium mit 22% vorkamen<br />

[Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. In 2008 durchgeführten EFSA Studien lag<br />

zwar auch S. Enteritidis an der Spitze der Salmonellose hervorrufenden Serovaren, aber<br />

bei Broileruntersuchungen lag das Serovar S. Infantis insbesondere in einigen Länder wie<br />

Ungarn mit seiner Prävalenz an der Spitze. Daher müssen Bekämpfungsprogramme auch<br />

andere, vielleicht momentan auch insgesamt vielleicht „seltenere“ Serovaren als S. En-<br />

teritidis und S. Typhimurium miteinbeziehen [European Food Safety Authority, 2010a].<br />

Bei der Erhebung der Daten ist ein saisonaler, wenn auch nicht zum 95% Konfidenzinter-<br />

vall signifikanter Anstieg von Salmonellen in den Broilerherden zwischen den Abschnitten<br />

März/April und Juli/September zu erkennen. Auch bei der Untersuchung der Kloakentup-<br />

fer zeigte sich zwar ein Anstieg zwischen den beiden Probeentnahmezeitpunkten. Dieser<br />

war aber ebenfalls zum 95% Konfidenzintervall nicht signifikant. Bei der Datenerhebung<br />

der Halshautproben war ebenfalls kein signifikanter Anstieg zum 95% Konfidenzintervall<br />

nachzuweisen. Bei der Betrachtung der Brühwasserabtropfproben hingegen zeigte sich ein<br />

signifikanter saisonaler Anstieg. Für den Nachweis eines signifikanten saisonalen Anstiegs<br />

wird für die Socken-, Kloaken- und Halshautproben ein größerer Stichprobenumfang be-<br />

nötigt. Neben einem vermehrten Ungezieferaufkommen zur warmen Jahreszeit können<br />

auch gute temperaturbedingte Vermehrungs- und Wachstumsbedingungen sowohl in den<br />

Aufzucht- und Mastbetrieben und auch später im Produktionsbereich des Schlachthofes<br />

eine Rolle spielen. Auch ein niedriger Wert der Wasseraktivität kann in der trockenen<br />

Jahreszeit die Überlebensfähigkeit und die Hitzeresistenz erhöhen [Blaha, 1993] [Baum-<br />

gart u. Becker, 1994] [D’Aoust, 2000] [Mattik et al., 2000b] [Meyer, 2004] [Sinell, 2004]<br />

[Podolak et al., 2010]. Van der Fels-Klerx et al. sehen in ihren Untersuchungen ebenfalls<br />

im 3. bis 4. Jahresquartal eine ansteigende Salmonellaherdenprävalenz und auch in an-<br />

deren Untersuchungen scheinen die wärmeren Monate von größerer Bedeutung zu sein<br />

[Pollari u. Powers, 1998] [Cohen et al., 2007] [van der Fels-Klerx et al., 2008]. Es spielten<br />

121


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

hier vermutlich auch die im Laufe des Jahres ansteigende Gefahr von Vektoren eine Rol-<br />

le. Hausfliegen beispielsweise sind wichtige Reservoire und Überträger von Salmonellen.<br />

In Hausfliegen findet außerdem eine starke Vermehrung und Ausscheidung von Salmo-<br />

nellenserovaren statt, während andere Fliegengattungen eine gewisse Resistenz aufweisen<br />

[Greenberg et al., 1970] [Holt et al., 2007]. Es existieren auch Forschungsberichte, in denen<br />

keine deutliche Saisonalität bezüglich der Salmonellapävalenz zu erkennen ist. Die 2008<br />

durchgeführte Studie des BfR zeigt über den gesamten Studienzeitraum eine Prävalenz-<br />

schwankung zwischen 5% und 26% [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a].<br />

Bei der Untersuchung auf Resistenzen konnte ein besorgniserregend hoher Anteil von<br />

74,67% (56 Isolate) der 75 isolierten Salmonellaserovaren als multiresistent eingestuft<br />

werden. Auch in vorhergegangenen Studien wurden viele Multiresistenzen entdeckt. El-<br />

groud et al. und andere Autoren wie Antunes et. al. sprachen von einer Multiresistenz<br />

bei 51% bzw. 75% ihrer Isolate. Gegen das Sulfonamid Sulphamethoxazol waren alle in<br />

der vorliegenden Studie gewonnenen Isolate resistent (100%) und auch gegenüber den<br />

antimikrobiellen Substanzen Ampicillin und Trimetoprim zeigte sich eine erschreckende<br />

Resistenzsituation von 87,50% und 78,57%. In Studien der EFSA zwischen den Jahren<br />

2004 bis 2007 in Mitgliedsstaaten der EU wurden insgesamt im Bereich der Sulfonamide<br />

Resistenzen zwischen 5% und 23% ermittelt. Einzelne Staaten erreichten dabei in einzel-<br />

nen Jahren Resistenzwerte von bis zu 65% (Ungarn). Bei den Ampicillinen wurden in der<br />

EFSA Studie Resistenzsituationen von 5% bis 13% beschrieben. Auch hier zeigten einzelne<br />

Mitgliedsstaaten in einzelnen Zeitabschnitten Ausreißer nach oben und unten. Trimeto-<br />

prim wurde in der Untersuchung der EFSA nicht mit berücksichtigt. Eher von mittlerer<br />

Resistenz zeigten sich in der vorliegenden Studie die Substanzen Tetracyclin mit einem<br />

Resistenzanteil von 25,00% und Streptomycin mit einem Anteil resistenter Serovaren von<br />

21,43%. Während der Untersuchung der EU Mitgliedsstaaten durch die EFSA lagen die<br />

Werte der Tetracyclinresistenz insgesamt in Bereichen zwischen 12% und 25%. Die Sub-<br />

stanz Streptomycin wurde in der EFSA Studie nicht erfasst. Bei einer Untersuchung von<br />

Elgroud et al. lag diese jedoch mit 58% wesentlich höher als die aktuell festgestellte. Die<br />

Tetracyclinresistenz lag mit 27% in einem ähnlichen Bereich. In Bereichen von 12,50%<br />

lagen in der vorliegenden Untersuchung Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Kanamycin.<br />

Die Werte zwischen den Jahren 2004 bis 2007 lagen insgesamt bei den Mitgliedsstaaten<br />

bei Ciprofloxacin im Bereich zwischen 6% bis 36% und bei dem Chinolon der dritten<br />

Generation Nalidixinsäure zwischen 15% und 41%. Bei Probenuntersuchungen durch El-<br />

groud et al. lag die Nalidixinsäureresistenz im Bereich von 13%. 50% der von Antunes et<br />

al. isolierten Erreger zeigten eine Nalidixinsäureresistenz und Enrofloxacinresistenz. Das<br />

Chinolon der dritten Generation Ciprofloxacin wird oft in der Humanmedizin angewen-<br />

122


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

det. Die Problematik ist vermutlich das häufig in der Tiermedizin eingesetzte Enrofloxa-<br />

cin und seine Kreuzresistenz zum Ciprofloxacin. Colistin und Gentamicin zeigten in der<br />

durchgeführten Untersuchung noch eine gute Resistenzsituation. Gegen Colistin war hier<br />

in der Untersuchung lediglich ein Isolat (1,8%) resistent, gegen Gentamicin, Florfenicol<br />

und Chloramphenicol waren alle Isolate sensibel. Colistin wurde bei der Beprobung der<br />

Mitgliedsstaaten nicht untersucht. Gegenüber den Cephalosporinen der dritten Genera-<br />

tion zeigten die eigenen Isolate eine 100% Sensibilität, auch in der Studie der EFSA lag<br />

die dritte Generation der Cephalosporine mit guten Werten zwischen 0% und 5% vor-<br />

ne, trotzdem waren auch hier Ausreißer nach oben zu verzeichnen. Besonders hier wären<br />

Resistenzen dramatisch, da Cephalosporine oft im Rahmen von Salmonellenerkrankun-<br />

gen eingesetzt werden [Antunes et al., 2003] [Elgroud et al., 2008] [Foley u. Lynne, 2008]<br />

[European Food Safety Authority, 2010b]. Teilweise liegen bei bestimmten Serovaren wie<br />

zwischen 2005 und 2006 bei S. Paratyphi B var. Java hohe Resistenzen im Bereich der<br />

Cephalosporine der dritten Generation vor [European Food Safety Authority, 2007b]. Be-<br />

züglich der Resistenzlage der einzelnen Serovaren lagen S. Paratyphi B (dT+) und S.<br />

der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- in der erfolgten Studie mit ei-<br />

ner 100%igen Multiresistenz an der Spitze, gefolgt wurden diese von S. Infantis mit einem<br />

Multiresistenzanteil von 81,82%. Die einzigen hier isolierten Serovaren mit einer 100%igen<br />

Sensibilität waren S. Typhimurium und S. Ohio. Eine Problematik kann darin bestehen,<br />

dass die Herden teilweise mit Substanzen während der Mast behandelt wurden, gegen<br />

die die isolierten Serovaren Resistenzen zeigten. Bei 7 von 10 Herden wurden Antibioti-<br />

ka während des Mastzyklus verwendet, gegen die die während des Produktionsprozesses<br />

isolierten Salmonellen Resistenzen zeigten. Im Vorfeld einer Behandlung wäre hier ein Re-<br />

sistenztest von Vorteil, denn so könnten Behandlungen mit wirkungslosen Medikamenten<br />

vermieden werden und eine Resistenzentwicklung vermieden oder reduziert werden.<br />

Abschließend kann gesagt werden, dass es bis zur voraussichtlichen Umsetzung der<br />

Verordnung (EG) 2160/2003 mit dem vorrausgesetzten Inkrafttreten der Durchführungs-<br />

vorschriften Mitte 2011 noch ein schwieriger Weg ist [Ernst, 2010]. Es ist für die Ziel-<br />

vorgabe „keine Salmonellen in 25 g“ bedeutsam, dass von allen Betriebsebenen in der<br />

Produktionskette der Geflügelfleischproduktion Maßnahmen zu einer Salmonellenreduk-<br />

tion ergriffen werden.<br />

123


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

5.1 Schlussfolgerungen<br />

124<br />

• Die Prävalenz an Salmonella aller beprobter Herden, ermittelt durch die gepool-<br />

ten Sockentupferproben, war mit 14,29% hoch, lag aber unter der 2008 in der EU<br />

ermittelten Prävalenz von 23,7%.<br />

Die Herdenprävalenz bei den einzelnen Mästern war sehr unterschiedlich. Mäster<br />

B hatte beim ersten Probendurchgang eine Herdenprävalenz von 0,00% und beim<br />

zweiten Versuchsablauf eine Herdenprävalenz von 7,14%. Die Gesamtherdenpräva-<br />

lenz dieses Mästers lag insgesamt bei 3,33%.<br />

Mäster R hatte beim ersten Probendurchgang eine Herdenprävalenz von 50,00%<br />

und beim zweiten Versuchsablauf eine Herdenprävalenz von 33,33%. Die Gesamt-<br />

herdenprävalenz dieses Mästers lag insgesamt bei 42,86%.<br />

Mäster W hatte beim ersten Probendurchgang eine Herdenprävalenz von 12,50%<br />

und beim zweiten Versuchsablauf eine Herdenprävalenz von 66,67%. Die Gesamt-<br />

herdenprävalenz dieses Mästers lag insgesamt bei 35,71%.<br />

Mäster MF hatte beim ersten und zweiten Versuchsablauf eine Herdenprävalenz von<br />

0,00% und somit auch eine Gesamtherdenprävalenz insgesamt von 0,00%.<br />

Mäster K hatte nach der Durchführung beider Probendurchgänge eine Herdenpräva-<br />

lenz von 0,00% und eine daraus resultierende Gesamtherdenprävalenz von insgesamt<br />

0,00%.<br />

Zwei der insgesamt fünf Mäster (Mäster R und Mäster W) lagen mit ihrem Gesamt-<br />

herdenprävalenzergebnis über der 2008 in der EU ermittelten Prävalenz.<br />

• Es ergab sich bei der Untersuchung ein saisonaler Anstieg der Prävalenz im 3. bis<br />

4. Jahresquartal in den Herden. Dieser war mit Ausnahme der Brühwasserproben<br />

statistisch allerdings nicht signifikant. Bei den Brühwasserproben konnte ein signi-<br />

fikanter jahreszeitlicher Anstieg der Prävalenz nachgewiesen werden.<br />

• Die Prävalenz an Salmonellen stieg insgesamt während des Schlachtprozesses ausge-<br />

hend von den bei Ankunft auf dem Schlachthof entnommenen Kloakentupfern über<br />

Abtropfproben von Brühwasser bis zu den an den fertigen Karkassen entnomme-<br />

nen Halshautproben um 9,15% an. Anstieg der Prävalenz im Schlachtprozess in den<br />

Proben einzelner Mäster: MF 3,33%, K 5,00%, W 5,83%, B 15,00%, R 19,62%.<br />

• Es wurde bei der Entnahme der Kloakentupferproben bei Ankunft auf dem Schlacht-<br />

hof eine Gesamtprävalenz von 3,52% ermittelt.


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

• Die Beprobung des Brühwassers vor Beginn der jeweiligen Schlachtung war bei allen<br />

Probedurchgängen Salmonella negativ.<br />

• Die Salmonellaprävalenz des von den Karkassen abtropfenden Brühwassers lag bei<br />

9,50% Gesamtprävalenz.<br />

• Es gab einen signifikanten Anstieg der Salmonellaprävalenz der gepoolten Stichpro-<br />

ben zwischen den Kloakentupferproben und dem beprobten Brühwasser.<br />

• In den Halshautproben wurde eine Prävalenz von insgesamt 12,67% festgestellt.<br />

• Zwischen den Brühwasserabtropfroben und den Halshäuten konnte kein signifikanter<br />

Anstieg festgestellt werden.<br />

• Der Erregerstatus der Herde spielte eine große Rolle für die Prävalenz während des<br />

Verarbeitungsprozesses und für die Salmonellenbelastung des Endproduktes. Salmo-<br />

nellen positiv klassifizierte Herden zeigten auf allen weiteren Verarbeitungsstufen<br />

höhere Prävalenzen als Salmonella negativ eingestufte Herden. Die Abtropfproben<br />

erreichten bei den positiven Herden dabei eine um 7,00% höhere Prävalenz als die<br />

negativ klassifizierten Herden. Beim Endprodukt wurde bei den Salmonella positi-<br />

ven Herden eine gegenüber den Salmonella negativen Herden eine um 10,67% höhere<br />

Salmonellenprävalenz ermittelt.<br />

• In den Broilerherden waren die Serovaren S. Paratyphi B (dT+) mit 55,56% und<br />

S. Infantis mit 44,44% vertreten.<br />

• Während des Schlachtprozesses, zwischen der Ankunft auf dem Schlachthof (Kloa-<br />

kentupfer) und dem vor der Kühlung stehenden Endprodukt (Halshautproben) do-<br />

mierte insgesamt S. Infantis mit Werten zwischen 44,44% und 85,71%.<br />

• Unter der Berücksichtigung aller entnommenen Proben wurde das Serovar S. Infantis<br />

mit 58,67% am häufigsten isoliert. In absteigender Reihenfolge wurden S. der Gruppe<br />

B mit dem monophasischen Typ S. 4,5,12:i:- (17,33%), S. Typhimurium (10,67%),<br />

S. Paratyphi B (dT+) (9,33%) und S. Ohio (4,0%) isoliert.<br />

• 74,67% der untersuchten Salmonellaisolate (56 von 75 Isolaten) war multiresistent.<br />

• 100% der Isolate mit Resistenz waren gegen das Sulfonamid Sulphamethoxazol resis-<br />

tent. 87,50% wiesen gegenüber Ampicillin eine Resistenz auf. 78,57% der resistenten<br />

Serovaren zeigten eine Resistenz gegen Trimetoprim. Bei 25,00% der Isolate wur-<br />

de eine Tetracyclinresistenz festgestellt. Streptomycin lag bei einer Resistenzrate<br />

125


KAPITEL 5. DISKUSSION<br />

126<br />

von 21,43%. Ciprofloxacin, Nalidixinsäure und Kanamycin hatten eine Resistenz-<br />

rate von 12,50%. Ein Isolat zeigte eine Colistinresistenz (1,8%). Gentamicin und<br />

Cephalosporinen der dritten Generation gegenüber zeigten alle untersuchten Isolate<br />

eine Sensibilität.<br />

• S. Paratyphi B (dT+) und S. der Gruppe B mit dem monophasischen Typ S.<br />

4,5,12:i:- waren die Serovaren, die eine 100%ige Multiresistenz aufwiesen.<br />

• 81,82% der Isolate von S. Infantis waren multiresistent, 18,18% waren sensibel.<br />

• Nur bei S. Typhimurium und S. Ohio wurde eine 100%ige Sensibilität festgestellt.<br />

• Es wurde kein Serovar mit einer einfachen Resistenz nachgewiesen.<br />

• Bei allen Herden wurden vorwiegend zu Beginn des Mastzyklus Antibiotika zur The-<br />

rapie von Wachstumsproblemen, Atemwegserkrankungen und Darmentzündungen<br />

verwendet. Bei 7 von 10 Herden zeigten Isolate, die während des Produktionspro-<br />

zesses gewonnen wurden, Resistenzen gegen die zuvor eingesetzten Antiobiotika.


Kapitel 6<br />

Zusammenfassung<br />

Grewe, Katharina<br />

Prävalenz von Salmonella ssp. in der primären Geflügelproduktion und Broilerschlach-<br />

tung - Salmonelleneintrag bei Schlachtgeflügel während des Schlachtprozesses<br />

Das Ziel der Arbeit war es, Quellen für den Eintrag von Salmonellen in die Lebensmit-<br />

telkette zu identifizieren. Es wurden 10 Broilerherden bei der Untersuchung berücksich-<br />

tigt, die auf 5 verschiedenen Betrieben gemästet wurden. Die Beprobung wurde auf zwei<br />

Zeiträume verteilt, die erste Probennahme erfolgte zwischen den Monaten März 2009 bis<br />

April 2009, die zweite Untersuchung in der Zeit zwischen Juli 2009 bis September 2009. Die<br />

Entnahme der Proben erfolgte auf den verschiedenen Ebenen der Produktionskette. In 10<br />

beprobten Herden von 5 verschiedenen Mästern wurde eine Gesamtsalmonellenprävalenz<br />

in den Herden von 14,29% durch Salmonellen positive Sockentupferproben ermittelt. Die<br />

Herdenprävalenz zeigte eine große Variationsbreite. Sie reichte von 0,00% bei den Herden<br />

von zwei Mastbetrieben bis zu Werten von 66,66% in der Herde eines anderen Betriebes.<br />

Die im Schlachthof entnommenen Kloakentupfer wiesen eine Prävalenz von 3,52% auf. Im<br />

weiteren Verlauf der Produktionskette wurde beim von den Karkassen abtropfenden Brüh-<br />

wasser eine Salmonellaprävalenz von insgesamt 9,50% festgestellt. Bezüglich des Anstieges<br />

von der Gesamtprävalenz der Kloakentupfer von 3,52% auf die 9,50% in den Brühwasser-<br />

abtropfproben zeigt sich ein signifikanter Anstieg der Prävalenz. Im weiteren Verlauf des<br />

Schlachtprozesses wurden vor der Kühlung Halshautproben entnommen. Hier wurden bei<br />

12,67% der Proben Salmonellen identifiziert. Dieser Prävalenzanstieg kann ein Hinweis<br />

darauf sein, dass Quellen für eine Kreuzkontamination im Schlachthof vorhanden sind,<br />

insbesondere da die in den Halshäuten isolierten Serovaren oft andere als die Ausgangs-<br />

serovaren in den Kloaken- und Sockentupferproben waren. Bei einer Kategorisierung der<br />

127


KAPITEL 6. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Herden in Salmonella positiv und negativ, je nach Ergebnis der Kloaken- und Sockenpro-<br />

benauswertung, kann ein stärkerer Anstieg der Prävalenz bei Brühwasserabtropfproben<br />

und Halshäuten bei den als Salmonella positiv eingeordneten Broilerherden bestimmt wer-<br />

den. Die Salmonellenprävalenz des Endproduktes (Halshaut) bei den Negativ-Herden liegt<br />

bei 8,00%, während bei den als Salmonella positiv kategorisierten Herden die Prävalenz<br />

des fertigen Produktes bei 18,67% liegt. Bei der Betrachtung der jahreszeitlich versetz-<br />

ten Entnahme der Proben kann ein Jahreszeitlicher interner Herdenprävalenzanstieg von<br />

Salmonellen beobachtet werden. Die Prävalenz steigt bei den untersuchten Sockentup-<br />

fern um 11,87% zwischen den Monaten März/April (8,82%) und Juli/August/September<br />

(20,69%). Auch bei den Kloakentupferproben wurden später im Jahr, beim 2. Proben-<br />

entnahmedurchgang mehr Salmonellen isloliert. Die Prävalenz stieg hier um 4,99%. Bei<br />

den Brühwasserproben stieg die Prävalenz signifikant zwischen den beiden Entnahme-<br />

zeitpunkten von 3,00% auf 16,00%. Die untersuchten Halshäute wiesen einen Anstieg der<br />

Prävalenz von 10,00% auf 16,67% auf. Neben der Prävalenz wurde auch die Verteilung der<br />

Serovaren insgesamt ermittelt. Dabei zeigte sich bei den Gazekottupferproben insgesamt<br />

in den Herden S. Paratyphi B (dT+) als vorherrschendes Serovar (55,56%) gefolgt von<br />

S. Infantis mit 44,44%. Bei Betrachtung der Kloakentupfer lag das Serovar S. Infantis<br />

mit 85,71% vor dem humanpathogenen S. Paratyphi B (dT+) (14,29%). Werden alle ent-<br />

nommenen Proben betrachtet, wurde das Serovar S. Infantis mit 58,67% am häufigsten<br />

isoliert, an zweiter Stelle wurden mit 17,33% Salmonellen der Gruppe B mit dem mo-<br />

nophasischen Typ S. 4,5,12:i:- nachgewiesen. Nachfolgend wurden S. Typhimurium mit<br />

10,67%, S. Paratyphi B (dT+) mit 9,33% und S. Ohio mit 4,00% isoliert. Die Isolate der<br />

beiden Entnahmedurchgänge wurden auf ihre Resistenzlage auf 14 gängige antimikrobielle<br />

Substanzen hin untersucht. Von den insgesamt 75 isolierten Salmonellaserovaren zeigten<br />

lediglich 19 Isolate (25,33%) eine Sensibilität gegen die getesteten Antibiotika. 74,67% der<br />

Salmonellenisolate (56 Isolate) zeigten hingegen Multiresistenzen. In dieser Untersuchung<br />

lag eine Resistenz gegen mindestens 3 bis zu 7 antimikrobiellen Substanzen vor. Als pro-<br />

blematisch ist zu bemerken, dass viele Substanzen, die eine hohe Resistenzrate zeigten,<br />

von den Mästern im Vorfeld während der Mastperiode eingesetzt wurden. Die Anwendung<br />

der Verordnung (EG) 2160/2003 mit ihren Vorschriften zur Durchführung konnte nicht<br />

wie zunächst beschlossen zum 12. Dezember 2010 vollzogen werden, da das Inkrafttre-<br />

ten der Durchführungsvorschriften als Voraussetzung für die Anwendung der Verordnung<br />

zu sehen ist und diese aktuell von der EU-Komission mit den Mitgliedsstaaten beraten<br />

werden.<br />

128


Kapitel 7<br />

Summary<br />

Grewe, Katharina<br />

Prevalence of Salmonella ssp. in the primary broiler production and poultry slaughter<br />

- Sources of Salmonella in poultry during the slaughtering process<br />

The aim of the work was to identify sources of Salmonella input into the food chain. 10<br />

broilerflocks where considered by the survey which were fattened on 5 different broiler-<br />

farms. The sampling was distributed to two periods. The first sampling occurred between<br />

march 2009 till april 2009. The second samples were taken in the time between july 2009<br />

to september 2009. The collection of Salmonella samples occurred at different levels of<br />

the production chain. All together a Salmonella prevalence of 14,29% was determined in<br />

the 10 analysed herds from 5 different fatteners with the investigation of the sock swab<br />

tests. The herd prevalence showed a wide variation ranging from 0,00% in the herds of<br />

two broiler fatteners up to a value of 66,66% in one herd of another broiler fattener. The<br />

cloacalswabs taken in the slaughterhouse showed a prevalence of 3,52%. Further in the<br />

production chain a Salmonella prevalence of 9,50% was found in the carcasses’ brewing-<br />

water. With regard to the increase of the prevalence of the cloacal swabs from 3,52% to<br />

9,50% in the brewing water, a significant increase of the prevalence appears. After the<br />

next processing steps of the animal bodies up to the roast-ready product, neck skin tests<br />

were taken before chilling. Here in 12% of the samples Salmonella were identified. This<br />

prevalence increase can be a hint of that there is a source for a cross contamination in<br />

the slaughterhouse. Particulary because the serovars isolated in the neck skins were often<br />

different serovars than the initially found serovars in cloacal swabs and sock swabs. By<br />

a classification of the herds as Salmonella positive or Salmonella negative, according to<br />

the results of the cloacaltests and the sock tests, a stronger increase of the prevalence in<br />

129


KAPITEL 7. SUMMARY<br />

the rinsewater samples and in the neck skin samples could be determined in the positive<br />

classified broiler herds. The prevalence of the end product (neck skin) of the negative<br />

classified herds lies at 8,00%, whereas the Salmonella positive categorised herds have a<br />

prevalenceof 18,67%. On examination of the seasonal correlation of Salmonella preva-<br />

lence an increase of the internal herd prevalence can be reported. In the examined sock<br />

swabs the prevalence rises by 11,87% between the months march/april (8,82%) and ju-<br />

ly/august/september (20,69%). Also, more Salmonella were isolated from the cloacal swab<br />

swabs later in the year during the 2. sampling. The prevalence increased by 4,99%.The<br />

prevalence in the carcasses’ brewingwater increased significantly from 3,00% to 16,00%<br />

between both sampling points. In the neck skin samples, an increase of prevalence from<br />

10,00% to 16,67% can be reported. Beside the prevalence, the distribution of the serovars<br />

was also determined. In the faecal gaze swabs from all herds S. Paratyphi B (dT+) ap-<br />

pears to be the predominant serovar (55,56%) followed by S. Infantis with 44,44%. On<br />

examination of the cloacal swabs the serovar S. Infantis with 85,71% lay before S. Para-<br />

typhi B (dT+) (14,29%). With regard to all taken samples, the serovar S. Infantis could<br />

be isolated most often (58,67%), followed by Salmonella Group B (monophasic type S.<br />

4,5,12:i:-) with 17,33%. Furthermore, S. Typhimurium (10,67%), S. Paratyphi B (9,33%)<br />

and S. Ohio (4,00%) were found. The isolates of both sampling periods were testet for 14<br />

current antimicrobial substances for their resistance situation. From a total of 75 isolated<br />

Salmonella serovars only 19 isolates (25,33%) demonstrate a sensitivity against the tested<br />

antibiotics. In contrast 74,67% of the Salmonella isolates show a multiresistance. In this<br />

investigation, a resistance exists to at least 3 up to 7 antimicrobial substances. It has to<br />

be noted as a problem that many antibiotics with a high resistance rate were employed<br />

previously by the fatteners in the mast period. The use of the order (EG) 2160/2003 with<br />

its regulations of execution could not come into effect on 12th of december 2010 as first<br />

agreed upon by the EU Commission, as the implementing regulations are seen as a pre-<br />

requisite for the application of the regulation and these are currently still being discussed<br />

by the EU Commission and the member states.<br />

130


Kapitel 8<br />

Danksagung<br />

Mein großer Dank gilt Frau Prof. Dr. Dr. V. Atanassova für die große Hilfe bei der<br />

Findung und Betreuung des interessanten Dissertationsthemas. Besonders danke ich ihr<br />

für die stetige, ermutigende und herzliche Unterstützung, sowie für Anregungen während<br />

der Erstellung der Arbeit.<br />

Herrn Univ. Prof. Dr. Klein danke ich für die Überlassung des spannenden und hoch-<br />

aktuellen Themas sowie die Unterstützung bei allen Fragen.<br />

Nicht vergessen möchte ich die stets hilfsbereiten und fröhlichen Mitarbeiter des Lab-<br />

orteams, die mich bei der Aufbereitung und Auswertung der Proben tatkräftig unterstützt<br />

haben. Vielen Dank, dass ihr immer Zeit gefunden habt, meine Proben entgegenzunehmen<br />

und mir zu helfen, diese zu bearbeiten!<br />

Herrn H. Borgmeier und Herrn W. Borgmeier, Herrn Gnoss und Frau Lipsmeier von<br />

der Firma Borgmeier GmbH und Co. KG gilt besonderer Dank für die Ermöglichung<br />

der Probenahme der dieser Arbeit zugrundliegenden Proben sowie der Organisation des<br />

Ablaufs während der Probenahme. Auch Frau Dr. Schlieper gilt ein herzliches Dankeschön<br />

für die Mithilfe bei der Organisation.<br />

Schließlich möchte ich mich besonders bei meinen Eltern bedanken, ohne deren emotio-<br />

nale Unterstützung und ohne deren Rückhalt das Studium, die Anfertigung dieser Arbeit<br />

und damit die Verwirklichung meines Traumes, Tierärztin zu werden, niemals möglich<br />

gewesen wäre.<br />

Dir Tim danke ich für die Geduld mit mir und Deine Ermutigung, das Studium an-<br />

zugehen und diese Arbeit anzufertigen und zu Ende zu bringen. Auch für die Hilfe bei<br />

diversen Computerproblemen und Statistikfragen möchte ich Dir danken.<br />

131


132<br />

KAPITEL 8. DANKSAGUNG


Abkürzungsverzeichnis<br />

AES AES Chemunex (Hersteller)<br />

Ag Antigen<br />

Ak Antikörper<br />

AMP Ampicillin<br />

APHA American Public Health Association<br />

ASUV Amtliche Sammlung von Untersuchungsverfahren<br />

ASAP AES Salmonella Agar Plate<br />

ATR Acid Tolerance Response / Säureschockprotein<br />

AUG2 Amoxicillin / Clavulansäure<br />

BfR Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

BMELV Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

BPLS Brilliantgrün-Phenolrot-Laktose-Saccharose Agar<br />

BPW Buffered Pepton Water<br />

CHL Chloramphenicol<br />

CIP Ciprofloxacin<br />

COL Colistin<br />

DAP Deutsches Akkreditierungssystem Prüfwesen<br />

DIN Deutsches Institut für Normung<br />

DNA Desoxyribonukleinsäure<br />

dT+ d-Tartrat-positiv<br />

EFSA European Food Safety Authority<br />

EG Europäische Gemeinschaft<br />

ELISA enzyme linked immunosorbent assay<br />

EU Europäische Union<br />

FAO Food and Agriculture Organization / Welternährungsbehörde<br />

FFN Florphenicol<br />

FLI Friedrich Löffler Institut<br />

FSCP Finnish Salmonella Control Programme<br />

GEN Gentamycin<br />

HACCP Hazard Analysis and Critical Control Point<br />

HSV Hühner-Salmonellen-Verordnung<br />

ICMSF International Commission of Microbiological Specifications for Foods<br />

ICSP International Committee on Systematics of Prokaryotes<br />

133


ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS<br />

ISO International Organization for Standardization<br />

KAN Kanamycin<br />

KBE Koloniebildende Einheiten<br />

L Lebensmittelmethode<br />

LFGB Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch<br />

LMBG Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz<br />

MKTTn Tetrathionatanreicherung nach Müller-Kauffmann mit Novobiocin<br />

MM Miller-Mallinson Agar<br />

NaCl Natriumchlorid<br />

NAL Nalidixinsäure<br />

NBGL Novobiocin-Brilliant-Grün-Glycerol-Lactose Agar<br />

NEO Neomycin<br />

NRL-Salm Nationales Referenzlabor für Salmonellen<br />

NRW Nordrhein-Westfalen<br />

OSCM Oxoid Salmonella Chromogenic Medium<br />

PCR Polymerase-Kettenreaktion<br />

RKI Robert Koch Institut<br />

RNA Ribonukleinsäure<br />

rRNA ribosomale Ribonukleinsäure<br />

RL Richtline<br />

RVS Rappaport-Vassiliadis-Sojamehl-Pepton-Bouillon<br />

S. Salmonella<br />

SMID Salmonella Identification Medium<br />

SMX Sulfmethoxazol<br />

ssp. Subspezies<br />

SPE Spectinomycin<br />

spp. Spezies (pluralis)<br />

STR Streptomycin<br />

Subsp. Subspezies<br />

SXT Sulfmethoxazol / Trimethoprim<br />

TET Tetracyclin<br />

TMP Trimethoprim<br />

UV ultraviolett<br />

VO Verordnung<br />

WHO Weltgesundheitsorganisation<br />

WLV Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband<br />

XLD Xylose-Lysine-Desoxchlate Agar<br />

XLN Ceftiofur<br />

XLT4 Xylose Lactose Tergitol 4 Agar<br />

134


Abbildungsverzeichnis<br />

2.1 Stammbaum Salmonella mit Übersicht über die Serovarenbezeichnung (entnommen<br />

aus [Robert Koch Institut, 2009a]). . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

2.2 Flussdiagramm zur Probenaufbereitung nach dem horizontalen Referenzverfahrens.<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.3 Verlauf der Salmonelloseerkrankungen in Deutschland über die Jahre 1946–<br />

2001 (aus [Sinell, 2004]) ergänzt nach den Infektionsepidemiologischen Jahrbüchern<br />

des RKI ([Robert Koch Institut, 2003] bis [Robert Koch Institut,<br />

2010]) für die Jahre 2002–2009. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

2.4 Resistenzentwicklung bei Salmonella in Tieren über die Jahre 1996 bis 2005<br />

(aus [Foley u. Lynne, 2008]). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

3.1 Teilübersichtsplan der Firma Borgmeier GmbH & Co. KG mit Probenentnahmepunkten<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78<br />

4.1 Probenahme 1 Mäster B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

4.2 Probenahme 2 Mäster B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

4.3 Probenahme 1 Mäster R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

4.4 Probenahme 2 Mäster R. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

4.5 Probenahme 1 Mäster W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

4.6 Probenahme 2 Mäster W. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

4.7 Probenahme 1 Mäster MF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

4.8 Probenahme 2 Mäster MF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

4.9 Probenahme 1 Mäster K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99<br />

4.10 Probenahme 2 Mäster K. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

4.11 Probenahme Gesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

135


136<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS


Tabellenverzeichnis<br />

2.1 Serovaren der Spezies und Subspezies der Gattung Salmonella nach [Grimont<br />

u. Weill, 2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.2 Nährmedien und Koloniemorphologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

2.3 Getestete antimikrobiell wirksame Substanzen des Referenzlabors für Salmonellen<br />

([Helmuth et al., 2004]) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

4.1 Mäster B 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

4.2 Mäster B 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

4.3 Mäster R 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

4.4 Mäster R 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

4.5 Mäster W 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

4.6 Mäster W 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

4.7 Mäster MF 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

4.8 Mäster MF 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

4.9 Mäster K 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

4.10 Mäster K 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91<br />

4.11 Mäster B Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

4.12 Mäster R Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

4.13 Mäster W Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

4.14 Mäster MF Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

4.15 Mäster K Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

4.16 Gesamtprävalenz Salmonella . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

4.17 Verteilung der Salmonella Serovaren insgesamt . . . . . . . . . . . . . . . . 96<br />

4.18 Herdenklassifizierung in Salmonella positiv und negativ und ihre Prävalenzentwicklung<br />

während der Schlachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

4.19 Resistenzlage der insgesamt 75 Salmonellaisolate . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

4.20 Resistenzhäufigkeit bei antimikrobiellen Substanzen . . . . . . . . . . . . . 107<br />

4.21 Resistenzlage Mäster B 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

4.22 Resistenzlage Mäster B 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 108<br />

4.23 Resistenzlage Mäster R 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />

4.24 Resistenzlage Mäster R 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 109<br />

4.25 Resistenzlage Mäster W 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

4.26 Resistenzlage Mäster W 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 110<br />

4.27 Resistenzlage Mäster MF 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />

4.28 Resistenzlage Mäster MF 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />

137


138<br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

4.29 Resistenzlage Mäster K 1. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 112<br />

4.30 Resistenzlage Mäster K 2. Probendurchgang . . . . . . . . . . . . . . . . . 112


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Änderung der Entscheidung 90/424EWG des Rates sowie zur Aufhebung der Richtlinie<br />

2/117EWG des Rates<br />

[EG VO 1003/2005] Verordnung (EG) Nr. 1003/2005 zur Durchführung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 hinsichtlich eines Gemeinschaftsziels zur Senkung der Prävalenz<br />

bestimmter Salmonella-Serotypen bei Zuchtherden von Gallus gallus und zur Änderung<br />

der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003<br />

[EG VO 1168/2006] Verordnung (EG) Nr. 1168/2006 der Kommission zur Durchführung<br />

der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates<br />

hinsichtlich eines Gemeinschaftsziels zur Eindämmung der Prävalenz bestimmter<br />

Salmonellen-Serotypen bei Legehennen der Spezies Gallus gallus und zur Änderung der<br />

Verordnung (EG) Nr. 1003/2005<br />

[EG VO 1177/2006] Verordnung (EG) Nr. 1177/2006 der Kommission vom 1. August<br />

2006 zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates hinsichtlich der Bestimmungen über die Anwendung von spezifischen<br />

Bekämpfungsmethoden im Rahmen der nationalen Programme zur Bekämpfung<br />

von Salmonellen bei Geflügel<br />

[EG VO 1237/2007] Verordnung (EG) Nr. 1237/2007 Verordnung zur Änderung der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie der<br />

Entscheidung 2006/696 (EG) hinsichtlich des Inverkehrbringens von Eiern aus mit Salmonellen<br />

infizierten Legehennenherden<br />

161


GESETZE, RICHTLINIEN UND VERORDNUNGEN<br />

[EG VO 178/2002] Verordnung (EG) Nr. 178/2002 des Europäischen Parlaments und des<br />

Rates vom 28. Januar 2002 zur Festlegung der allgemeinen Grundsätze und Anforderungen<br />

des Lebensmittelrechts, zur Errichtung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

und zur Festlegung von Verfahren zur Lebensmittelsicherheit<br />

[EG VO 1831/2003] Verordnung (EG) Nr. 1831/2003 des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung<br />

[EG VO 2073/2005] Verordnung (EG) Nr. 2073/2005 der Kommission vom 15. November<br />

2005 über mikrobiologische Kriterien für Lebensmittel<br />

[EG VO 2160/2003] Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments und<br />

des Rates vom 17. November 2003 zur Bekämpfung von Salmonellen und bestimmten<br />

anderen durch Lebensmittel übertragbaren Zoonoseerregern<br />

[EG VO 584/2008] Verordnung (EG) Nr. 584/2008 der Kommission vom 20. Juni 2008<br />

zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates im Hinblick auf das Gemeinschaftsziel zur Senkung der Prävalenz von<br />

Salmonella Enteritidis und Salmonella Typhimurium bei Puten<br />

[EG VO 646/2007] Verordnung (EG) Nr. 646/2007 der Kommission vom 12. Juni 2007<br />

zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 2160/2003 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates über ein Gemeinschaftsziel zur Senkung der Prävalenz von Salmonella<br />

enteritidis und Salmonella typhimurium bei Masthähnchen und zu Aufhebung der<br />

Verordnung (EG) Nr. 1091/2005<br />

[Ernst 2010] Ernst, E.: Rundschreiben des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung<br />

und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg: Anwendung des in der Verordnung<br />

(EG) Nr. 2160/2003 geregelten Kriteriums für frisches Geflügelfleisch ”Salmonellen: in<br />

25 g nicht vorhanden“. December 2010<br />

162


Index<br />

aW -Wert, 28<br />

Adhäsivität, 24<br />

Antibiogramm, 60<br />

Antigen-Antikörper-Reaktionen, 22<br />

Cytotoxin, 25<br />

Dekontaminationsmittel, 50<br />

Desinfektionsmittel, 31<br />

Diagnostik<br />

vorläufige Bestätigung, 17<br />

Endotoxin, 25<br />

enterisches Fieber, 7<br />

Enterotoxin, 25<br />

Epidemiologie, 31<br />

F-Antigene, 21<br />

Feuchtigkeit, 28<br />

Fowl Typhoid, 43<br />

Gefriertemperaturen, 27<br />

H-Antigene, 21<br />

Hühner-Salmonellen-Verordnung, 2, 69<br />

Hauptanreicherung, 15<br />

horizontaler Gentransfer, 26<br />

horizontales Referenzverfahren, 18<br />

ICSP, 8<br />

Invasivität, 24<br />

Kauffmann-White-Schema, 9<br />

kompetetive Hemmung, 51<br />

Konjugation, 26, 62<br />

Kosten, 59<br />

Leistungsförderer, 66<br />

minimale Hemmstoffkonzentration, 60<br />

163<br />

minimale Infektionsdosis, 41<br />

O-Antigene, 21<br />

organische Säure, 31<br />

Pathogenität, 24<br />

Pathogenitätsinseln, 26<br />

PCR<br />

Qualitative, 22<br />

Real Time, 23<br />

Peptonwasser, 15<br />

Persistenz, 32<br />

PFGE, 23<br />

pH-Wert, 29<br />

alkalischer pH-Wert, 31<br />

saurer pH-Wert, 29<br />

Prävalenz, 70<br />

Pullorum Disease, 43<br />

Rambach-Agar, 15<br />

Rappaport Nährmedium, 15<br />

Rechtslage, 68<br />

Resistenzoplasmide, 62<br />

Säureresistenz, 29<br />

Säureschockprotein, 30<br />

Salmonella<br />

Dauerausscheider, 38<br />

Diagnostik, 13<br />

enterica, 8<br />

Historie, 7<br />

Koloniemorphologie, 12<br />

Morphologie, 12<br />

Physiologie, 13<br />

Serologie, 21<br />

Serovaren, 8<br />

Stoffwechselleistungen, 21<br />

Systematische Einordnung, 8<br />

tierartadaptierte Serovaren, 42


Wachstum, 13<br />

Salmonellose, 2, 37, 52<br />

Behandlung, 42<br />

Paratyphus, 38<br />

Risikogruppen, 41<br />

typhoide, 38<br />

serologische Bestätigung, 17<br />

Serumresistenz, 25<br />

Siderophore, 24<br />

Standard-I-Nähragar, 17<br />

Standardmethoden, 17<br />

Subkultivierung, 15<br />

Temperatur, 27<br />

Temperaturoptimum, 27<br />

Tenazität, 26<br />

Thermoresistenz, 27, 49<br />

Transduktion, 26, 62<br />

Transformation, 26, 62<br />

Verordnungen<br />

der Europäischen Gemeinschaft, 1<br />

Vi-Antigen, 26<br />

Virulenz, 24<br />

Virulenzplasmide, 26<br />

Voranreicherung, 15<br />

XLD-Agar, 16<br />

Zoonose, 13<br />

164<br />

INDEX

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